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Schnelle Hilfe bei Unfällen

Die neue Unfallchirurgie am Krankenhaus St. Josef arbeitet interdisziplinär

Neben Patienten aus akuten Unfallsituationen behandelt Chefarzt Dr. Matthias Nossek mit seinem Team viele hochbetagte Menschen mit Knochenbrüchen. Diese benötigen besonders viel Aufmerksamkeit. Die Unfallchirurgie arbeitet dabei eng mit der Geriatrie zusammen.

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Manchmal zählt jede Sekunde. Dann kämpft Dr. Matthias Nossek, Chefarzt der Unfallchirurgie, mit seinem Team um das Leben seiner Patienten. Wenn Schwerverletzte in der Unfallchirurgie des Krankenhauses St. Josef angeliefert werden, weiß jeder im Team sofort, was er zu tun hat. Im neu eingerichteten Schockraum stillen die Ärzte Blutungen, machen die Atemwege frei und stabilisieren den Kreislauf. „Erst wenn die akut lebensbedrohlichen Störungen versorgt sind, kümmern wir uns um Knochenbrüche oder Fleischwunden. Dabei arbeiten alle interdisziplinären Teams eng zusammen“, berichtet der Chefarzt. Modernste technische Geräte erleichtern die Diagnostik. Solche fordernden Akutsituationen betreffen etwa 30 Prozent der Menschen, die mit dem Rettungswagen im Krankenhaus St. Josef ankommen. „Ursachen der Verletzungen sind neben Verkehrs- oder Maschinenunfällen auch tätliche Auseinandersetzungen. Allerdings sind schlimme Verletzungen nach Unfällen im Auto oder an einer Maschine dank vielfältiger Schutzmaßnahmen seit vielen Jahren rückläufig“, erzählt der Chefarzt. Dafür kommen immer mehr Senioren, die sich den Oberschenkelhals, Wirbel oder das Becken gebrochen haben. „Und der ganze Heilungsprozess läuft bei alten Menschen anders ab als bei jungen. Das muss man berücksichtigen und die Behandlungskonzepte entsprechend anpassen“, betont Dr. Matthias Nossek.

Es spielt dabei nicht nur eine Rolle, dass alte Menschen oft chronische Erkrankungen, Osteoporose oder einen schwachen Kreislauf haben; auch psychische Faktoren müssen die Ärzte und Pflegekräfte beachten. So besteht die Gefahr, dass betagte Menschen nach einer Operation ein Delir entwickeln und nicht wissen, was passiert ist oder wo sie sind. Demenzielle Veränderungen können sich durch Schmerzen und die ungewohnte Situation im Krankenhaus verschlim-

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Auf unserer Youtube-Seite finden Sie ein Interview mit Dr. Matthias Nossek.

mern. Deshalb nimmt Dr. Nossek an einem Forschungsprojekt teil, das testet, ob eine Regionalanästhesie mental weniger belastend für Hochbetagte ist als eine Narkose. Im Alltag spricht er sich intensiv mit den Kollegen der Geriatrie ab, damit auch alte Patienten möglichst schnell wieder genesen und weiterhin möglichst eigenständig leben können. Diese enge Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Altersmedizin wird in einem sogenannten Altertraumazentrum weiterentwickelt, das sogar zur Zertifizierung angemeldet ist.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Orthopädie des Krankenhauses St. Josef hat sich die Unfall- und Wiederherstellungschirurgie auch auf komplizierte Fälle spezialisiert, etwa Beckenbrüche oder Brüche in der Nähe von künstlichen Gelenken, den sogenannten Endoprothesen. Ganz neu ist auch ein Verfahren, in dem durch ein kleines Loch ein langer Ballon in den gebrochenen Knochen eingeführt wird. Dieser wird dann mit flüssigem Kunststoff befüllt und per Blaulicht ausgehärtet.

„Dieses minimalinvasive Verfahren ist für viele ältere Patienten eine attraktive Alternative“, betont Chefarzt Dr. Matthias Nossek. „Denn wenn der Knochen schon durch Osteoporose geschwächt ist, halten die sonst üblichen Schrauben oder Platten oft weniger gut. Bei manchen Schulter- oder Wirbelbrüchen alter Menschen ziehen wir deshalb auch eine konservative Behandlung ohne Operation vor.“

Seit dem Start im Juli 2019 ist die Unfallchirurgie des „Kapellchens“ stetig gewachsen. Neben den stationär aufgenommenen Patienten werden hier ambulant die „einfachen“ Knochenbrüche und Platzwunden und weitere Patienten behandelt, die nur für eine Nacht zur Beobachtung bleiben. Die Unfallchirurgie zählt für die Berufsgenossenschaften auch als „Durchgangsarzt“. So ist das Krankenhaus eine erste Adresse für Arbeits-, Wege und Schulunfälle und auf alle Arten von Verletzungen eingestellt.

Chefarzt Dr. Matthias Nossek

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, Rettungsmedizin

Tel 0202 485-5401

unfallchirurgie.kh-josef@cellitinnen.de www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de

Krankenhaus St. Josef | Bergstr. 6–12 | 42105 Wuppertal

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