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Die Lunge gesund halten
Wie funktioniert das mit dem Atmen?
Unsere Atmung funktioniert automatisch und wird über Botenstoffe im sogenannten Atemzentrum, einem Nervenzellverband des Zentralen Nervensystems, reguliert.
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Kann man die Atmung trainieren?
Es gibt die Möglichkeit, die Atmung bewusst zu kontrollieren – jedoch nur in Grenzen. Ein Atemtraining mit Hilfsmitteln gehört zunächst zur Schulung in die Hände eines Atmungstherapeuten.
Falsch atmen – gibt es das?
In gewisser Weise schon. In einer Angstsituation zieht man immer mehr Luft ein und atmet kaum aus. Es entsteht Panik, das Ausatmen fällt noch schwerer. Den Kreislauf muss man dann gezielt unterbrechen.

Nachgefragt bei René van Beek, Atmungstherapeut im Petrus-Krankenhaus Kontakt: Rene.vanBeek@cellitinnen.de
Tief Luft holen
Es geschieht 14 bis 16 Mal in der Minute – das Ein- und Ausatmen. Ohne, dass wir darüber nachdenken, arbeitet unsere Lunge Tag und Nacht und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Bei jedem Atemzug gelangt etwa ein halber Liter Luft in die Lungenflügel, pro Tag veratmen wir zwischen 10.000 und 12.000 Litern – je nach körperlicher Belastung.
Die Atmung wird vom Atemzentrum im Gehirn automatisch gesteuert. Beim Einatmen weitet sich der Brustkorb, die Lunge kann sich ausdehnen und Luft einziehen; beim Ausatmen zieht sie sich wieder zusammen. Für den Prozess verantwortlich sind das Zwerchfell und die Muskeln zwischen den Rippen. Unsere Leistungsfähigkeit ist davon abhängig, wie gut Lunge und Herz funktionieren.

Doch im Gegensatz zum Herz ist die Lunge das einzige unserer unbewusst arbeitenden Organe, das wir mit unserem Willen ein wenig steuern können. Bei Stress verringert sich die Atmung nahezu automatisch, wir atmen kurz und flach. Mit bewussten, tiefen Atemzügen, an denen nicht nur die Rippen-, sondern auch die Bauchmuskulatur beteiligt ist, können wir dem Vegetativen Nervensystem signalisieren: Gefahr ist gebannt. Viele Achtsamkeitsmethoden nutzen diesen Effekt, um Anspannungen zu reduzieren.
300 Millionen kleine Lungenbläschen sorgen für den Gasaustausch, frische Luft mit Sauerstoff wird eingeatmet, Atemluft mit Kohlendioxid wird wieder ausgeatmet. Normalerweise nutzen wir beim Atmen nicht unser volles Lungenvolumen, doch in unsere Lungenflügel passen mehr als zwei Liter Luft, wenn wir konzentriert und tief einatmen. Das gibt spürbar mehr Energie. Probieren Sie es aus – am besten draußen im Wald!
Was Sie für Ihre Lunge tun können: • Schnelles Gehen, Joggen (im
Wald), verbunden mit Atemübungen trainiert die Lungen, sie werden bis in die Spitzen belüftet und gut durchblutet. • Schön wäre es, wenn Sie jetzt mit dem Rauchen aufhören könnten.
Tabak schwächt das Immunsystem, schädigt die Zellen und verringert die Selbstreinigungsfähigkeit der Lungen. Hier finden
Sie Unterstützung bei der Rauchentwöhnung: Tabakambulanz im
Petrus-Krankenhaus, E-Mail: tabakambulanz.kh-petrus@cellitinnen.de. • Das Atmen durch die Nase reinigt, wärmt und feuchtet die Atemluft an, bevor sie in die Lungen kommt. Bei handwerklichen
Arbeiten mit Staub oder Schleifpartikeln sollten Sie trotzdem zusätzlich einen Schutz tragen. • Lassen Sie regelmäßig Ihre Lungenfunktion testen. So können viele Erkrankungen frühzeitig entdeckt werden. • Und noch etwas Aktuelles: Gesichtsmasken regelmäßig wechseln oder auskochen, damit sich hier keine Bakterien sammeln oder
Pilze bilden.