6 minute read

Niere und Herz hängen eng zusammen

Auch bei Bluthochdruck und Niereninsuffizienz reicht es aus, auf eine normale Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Foto: © diego cervo/stock.adobe.com

Advertisement

Herz und Nieren

Die beiden Organe hängen eng miteinander zusammen

Bluthochdruck und Nierenerkrankungen stehen häufig in engem Zusammenhang und können sich gegenseitig bedingen. Der Kardiologe Dr. Gülker und der Nierenfacharzt Dr. Grebe erklären, warum das so ist, worauf man auch als Gesunder achten soll und wann viel trinken ungesund ist.

Bluthochdruck und Nierenerkrankungen haben überraschend viele Gemeinsamkeiten. Eine davon: Die Betroffenen spüren oft lange nichts von ihrer Erkrankung – und wenn sie es merken, ist die Lage meist schon relativ ernst. Umso wichtiger ist auch für gesunde Menschen der regelmäßige Check beim Hausarzt. Kommt dabei heraus, dass beispielsweise der Blutdruck zu hoch ist, sollten in der Regel auch gleich die Nierenwerte geprüft werden – und umgekehrt. Denn Bluthochdruck und Nierenprobleme bedingen sich oft gegenseitig oder haben eine entsprechende Wechselwirkung. „Das ist vielen Patienten nicht bewusst“, sagt Dr. Jan-Erik Gülker, Chefarzt der Kardiologie am Petrus-Kran

kenhaus Wuppertal. „Wir müssen für diesen Zusammenhang erst ein Bewusstsein schaffen und leisten viel Aufklärungsarbeit“, sagt er. Sein Kollege Dr. Scott Oliver Grebe, Chefarzt der Klinik für Nephrologie (griech. Nierenlehre) am Petrus-Krankenhaus, pflichtet ihm bei: „Bluthochdruck ist neben Diabetes die Hauptursache für viele Nierenerkrankungen. Das überrascht viele Patienten.“

Zumal Bluthochdruck im Umkehrschluss auch die Folge einer nicht erkannten Nierenerkrankung sein kann. Was war also zuerst da? Henne oder Ei? Oft lässt sich das im Nachhinein nicht genau sagen. „Herz und Niere sind wie Geschwister“, sagt Dr. Gülker und erklärt, warum es diesen engen Zusammenhang gibt: „Zu hoher, aber auch zu niedriger Blutdruck wirken sich auf das arterielle Gefäßsystem aus. In den Nieren ist das besonders fein ausgeprägt, bei zu hohem Druck können die feinen Gefäße geschädigt werden, bei zu niedrigem Blutdruck wird das System nicht vollständig durchdrungen.“ Dr. Grebe ergänzt: „Auf der anderen Seite werden in den Nebennieren Hormone produziert, die die Gefäße verengen – woraufhin das Herz den Druck erhöht.“

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig

Leidet ein Patient an Herzinsuffizienz und einer daraus resultierenden Niereninsuffizienz (also einer Schwächung beider Organe) sprechen Experten vom „kardiorenalen Syndrom“ oder eben vom „renokardialen Syndrom“, wenn die Niereninsuffizienz vorausgeht. In beiden Fällen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Nephrologie üblich – insbesondere im Hinblick auf die medikamentöse Therapie. Bei Bluthochdruck gibt es fünf Substanzgruppen, die eingesetzt werden können. Zwei von ihnen sind bei bereits bestehenden Nierenproblemen kritisch. „Allerdings wird ein Anstieg der Nierenwerte um bis zu 30 Prozent toleriert, weil langfristig sowohl das Herz als auch die Niere profitieren“, erklärt Dr. Grebe.

Wie ernst es für Patienten aussieht, die am kardiorenalen oder renokardialem Syndrom leiden, zeigen vom Institut für Herzinfarktforschung (IHF) ausgewertete Daten von sieben deutschen Kliniken. Dabei wurden die Angaben von 781 Patienten verglichen, wobei die eine Gruppe nur an Herzinsuffizienz litt, die andere darüber hinaus an einer Niereninsuffizienz.

Die Sterblichkeit in der Gruppe mit beeinträchtigter Nierenfunktion war extrem hoch, nach einem Jahr war ein Drittel der Patienten verstorben. Bei Patienten, die „nur“ an einer Herzschwäche litten, waren es 6,5 Prozent. Dazu erklärt Dr. Gülker: „Die Studie zeigt eindringlich, dass Patienten mit einer isolierten Herzinsuffizienz eine deutlich bessere Prognose haben als diejenigen mit einer

Die Pflege am Kloster GmbH ist ein amDie Pflege am Kloster GmbH ist ein ambulanter Kranken- und Altenpflegedienst, bulanter Kranken- und Altenpflegedienst, der auf Grundlage des christlichen der auf Grundlage des christlichen Menschenbildes den Menschen als Einheit Menschenbildes den Menschen als Einheit von Geist, Körper und Seele beschreibt. von Geist, Körper und Seele beschreibt. Wir arbeiten nach dem Prinzip der aktiWir arbeiten nach dem Prinzip der aktivierenden Pflege, dies bedeutet vorhandene vierenden Pflege, dies bedeutet vorhandene Fähigkeiten zu fördern und Unabhängigkeit zu erreichen. Fähigkeiten zu fördern und Unabhängigkeit zu erreichen.

Alle pflegerelevanten Maßnahmen werden Alle pflegerelevanten Maßnahmen werden mit dem Hausarzt, den Fachärzten und Therapeuten in enger Zusammenarbeit abgesprochen. mit dem Hausarzt, den Fachärzten und Therapeuten in enger Zusammenarbeit abgesprochen. Wir helfen Ihnen bei Anträgen, wie z.B. dem Beantragen einer Pflegestufe, Verhinderungspflege usw. . Wir helfen Ihnen bei Anträgen, wie z.B. dem Beantragen eines Pflegegrads, Verhinderungspflege usw. . Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches Informationsgespräch zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie! Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches Informationsgespräch zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Pflege am Kloster Team Ihr Pflege am Kloster Team

Unsere Dienstleistungen:

Grundpflege Behandlungspflege Palliativ-Pflege Trauer- und Sterbebegleitung Hauswirtschaft Pflegepflichtbesuche Indiv. Schulung der Pflegeperson vor Ort 24–Stundenbereitschaft, Notrufsystem Mobile Demenz- und Seniorenbetreuung Demenzcafé „Zeit für dich“ Seniorenwohngemeinschaft Tagespflege Pflege am Kloster GmbH lnh. Anette Larkin-Klein

Beyenburger Freiheit 41 42399 Wuppertal Tel.: 0202 / 37 22 363 F ax.: 0202 / 37 22 364 info@pflege-am-kloster.de

Für Ihr nur das Wohl Beste !

Immer für Sie im Einsatz!

Die Dienste der Johanniter sind vielseitig:

• Alltagshilfen 0202 28057-50 • Erste-Hilfe-Kurse 0202 28057-18 • Fahrdienst 0202 19214 • Hausnotruf 0202 28057-26 • Menüservice 0202 28057-28

Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Regionalverband Bergisch-Land Wittensteinstraße 53 42285 Wuppertal info.bergisch-land@johanniter.de www.johanniter.de/bergisch-land

zusätzlichen Niereninsuffizienz. Umso wichtiger ist es, dass wir als Ärzte Aufklärungsarbeit über diese Zusammenhänge leisten.“ Ergebnisse wie die genannte Studie unterstreichen, wie wichtig es ist, dass auch gesunde Menschen regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Während der Blutdruck allerdings bei vielen Arztbesuchen gemessen wird, werden in den seltensten Fällen auch Urinproben untersucht. „Eiweiß im Urin ist ein deutliches Indiz für Nierenerkrankungen“, sagt Dr. Grebe.

Viel trinken? Besser nicht!

Viel trinken hilft bei Nierenproblemen und wirkt auch vorbeugend – bei Aussagen wie diesen kann Dr. Grebe nur den Kopf schütteln. „Das ist ein weitverbreiteter Mythos“, betont er. „Wer an Herz- und/oder Niereninsuffizienz leidet und dabei mehr als nötig trinkt, erhöht das Blutvolumen. Das bedeutet mehr Arbeit für das Herz, das den Druck erhöht, um das Blutvolumen zu pumpen, und auch mehr Arbeit für die Nieren, die in ihrer Leistungsfähigkeit ohnehin eingeschränkt sind.“ Die Einlagerung von Wasser in der Lunge könne zu Atemnot führen, ergänzt Dr. Gülker. Daher reiche es, auf den normalen Flüssigkeitsbedarf zu achten und nur zu trinken, wenn man Durst habe. Zur Verdeutlichung zeichnet Dr. Grebe folgendes Bild: „Stellen Sie sich vor, Sie wollen die Donau durch das Flussbett der Wupper leiten. Das kann auch nicht funktionieren.“

Wieviel der Einzelne trinken soll, ist je nach Patient und Ausprägung der Herz- bzw. Niereninsuffizienz unterschiedlich. Dr. Gülker sagt dazu: „Meist lautet die Empfehlung etwa ein bis zwei Liter täglich. Wichtig für Patienten mit Herz- und/oder Niereninssufizienz ist es, sich täglich zu

Chefarzt Nephrologie Dr. Scott Oliver Grebe

Facharzt Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrolgie, Hypertensiologe DHL®

Tel 0202 299-2562

nephrologie.kh-petrus@cellitinnen.de www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de

Petrus-Krankenhaus | Carnaper Str. 48 | 42283 Wuppertal

Chefarzt Kardiologie Dr. Jan-Erik Gülker

Facharzt Innere Medizin, (Interventionelle) Kardiologie, Herzinsuffizienz DGK

Tel Tel 0202 299-2674

kardiologie.kh-petrus@cellitinnen.de www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de

Petrus-Krankenhaus | Carnaper Str. 48 | 42283 Wuppertal

wiegen. Falls es zu einer sehr raschen Gewichtszunahme von einem Kilo über Nacht oder zwei Kilo in drei Tagen kommt, kann das ein Zeichen sein, dass sich Flüssigkeit im Gewebe angesammelt hat.“ Das Herz ist also nicht mehr in der Lage, das Blutvolumen effektiv zu pumpen. Sicherheitshalber sollten Betroffenen sich dann an ihren Arzt wenden.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Nephrologie ist Dr. Grebe (rechts) sehr wichtig.

This article is from: