Dr. Rath Gesundheitsbrief - Ausg. 11 - Nov. '24 - Nährstoffverluste bei Obst und Gemüse

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DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF

Wir wissen alle, wie wichtig eine gesunde, pflanzenbetonte Ernährung ist. Doch viele Lebensmittel sind heute längst nicht mehr so nährstoffreich wie früher. Oft gehen bei der Produktion und Verarbeitung von Obst und

Gemüse Vitamine, Mineralstoffe und andere wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Durch eine gezielte Nahrungsergänzung lassen sich Nährstoffverluste jedoch problemlos ausgleichen.

MANGELVERSORGT?

Nährstoffverluste

bei

Obst und Gemüse

Im Jahr 2004 sorgte eine Studie der University of Texas für Aufsehen. Donald Davis und seine Kollegen beschrieben im Journal of the American College of Nutrition, dass der Nährstoffgehalt von 43 Lebensmitteln, vor allem von Gemüse, zwischen Mitte und Ende des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte. Bei Eiweiß, Calcium, Phosphor, Eisen, Vitamin B2 und Vitamin C waren die Nährstoffverluste besonders hoch und lagen zwischen 6 % bei Eiweiß und 38 % bei Vitamin B2. Besonders auffällig war, dass der Calciumgehalt in Brokkoli und Grünkohl stark gesunken war. Bei Mangold und Gurken verzeichneten die Forscher einen deutlichen Rückgang des Eisengehalts. Außerdem hatten Spargel und Kohl ordentlich Vitamin C eingebüßt. Die Nährstoffverluste in Lebensmitteln haben seitdem weiter zugenommen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Nutzpflanzen durch steigende CO2-Werte in der Atmosphäre an Nährwert verlieren. Ein internationales Forscherteam stellte z. B. 2018 fest, dass höhere CO2-Werte den Gehalt an Proteinen, B-Vitaminen, Eisen und Zink in Reis verringern.

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NÄHRSTOFFVERLUSTE BEI DER NAHRUNGSMITTELPRODUKTION

Steigende CO2-Konzentrationen sind bei weitem nicht die einzige Ursache für die Nährstoffverluste in Obst und Gemüse. Zum Beispiel beeinflusst der übermäßige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vor der Ernte den Nährstoffgehalt pflanzlicher Lebensmittel. Pestizide schädigen nämlich das Mikrobiom des Bodens. Und das ist für die Nährstoffaufnahme der Pflanze ziemlich entscheidend. Der Grund: Das Bodenmikrobiom besteht aus einer Vielzahl von Mikroorganismen, die organische Stoffe zersetzen und Nährstoffe für Pflanzen verfügbar machen. Pestizide zerstören diese nützlichen Mikroorganismen im Boden – mit der Folge, dass die Pflanze dadurch weniger Nährstoffe aufnimmt. Auch wenn Düngemittel falsch eingesetzt werden, hat das negative Folgen für den Nährstoffgehalt von Pflanzen. Übermäßiges Düngen stört das chemische Gleichgewicht im Boden und fördert die Auswaschung wichtiger Mineralstoffe wie Magnesium und Zink, die dann durch Regen oder Bewässerung in tiefere Bodenschichten oder ins Grundwasser gespült werden und damit für die Pflanzen nicht mehr verfügbar sind. Langfristig sinkt dadurch die Bodenfruchtbarkeit und der Nährstoffgehalt der darauf wachsenden P flanzen. Problematisch im Hinblick auf Nährstoffverluste sind auch Monokulturen, bei denen nur eine Pflanzenart auf derselben Fläche angebaut wird. Die immer wieder angebaute Pflanzenart entzieht dem Boden kontinuierlich die gleichen Nährstoffe, bis dieser irgendwann nicht mehr in der Lage ist, der Pflanze diese Nährstoffe zu liefern.

VOM FELD BIS AUF DEN TELLER:

VITAMINE AUF DER FLUCHT

Nach der Ernte geht der Verlust wertvoller Vitamine und anderer Nährstoffe in Obst und Gemüse weiter. Lange Transportwege sind ein großer Verlustfaktor, ebenso eine unsachgemäße Lagerung, beispielsweise bei zu hohen Temperaturen oder unzureichendem Lichtschutz. Vitamin C gilt als besonders empfindlich. Licht, Hitze, Sauerstoff – all das verträgt Vitamin C nicht. Die Vitamine A, D und E sind zwar etwas hitzebeständiger, aber auch sie sollten möglichst wenig Sauerstoff und Licht ausgesetzt werden. Schließlich wird den Mikronährstoffen bei der Essenszubereitung der Rest gegeben, da sie durch Wasser beim Waschen und Kochen zerstört werden.

FUNKTIONELLE LEBENSMITTEL, BIOFORTIFIKATION UND GENMANIPULATION

In vielen Ländern werden Lebensmittel gezielt mit Nährstoffen angereichert, um möglichen Mangelerscheinungen in der Bevölkerung vorzubeugen. Diese so genannten „ Functional Foods“ (funktionellen Lebensmittel) sollen über die eigentliche Ernährung hinaus eine positive Wirkung auf den Verbraucher haben. Ihr tatsächlicher gesundheitlicher Nutzen ist jedoch kaum messbar und wissenschaftlich nicht belegt. Ein weiterer Ansatz zum Ausgleich von Nährstoffdefiziten ist die Biofortifikation. Dabei wird der natürliche Nährstoffgehalt von Pflanzen schon vor der Ernte und Weiterverarbeitung gezielt durch Züchtung erhöht. Doch die Biofortifikation hat einen Nachteil: Sie konzentriert sich in der Regel auf nur einen oder zwei

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Nährstoffe pro Pflanze. Der Nährstoffrückgang in Lebensmitteln betrifft hingegen immer mehrere Nährstoffe gleichzeitig. Seit Jahren gibt es auch Bestrebungen, Grundnahrungsmittel durch gentechnische Manipulation mit Nährstoffen und Vitaminen anzureichern. Ein bekanntes Beispiel ist der „Goldene Reis“, eine Reissorte, die durch gentechnische Verfahren erhöhte Mengen an Beta-Carotin enthält. Auch wenn Gentechnik durchaus Vorteile bieten kann, sind die Bedenken groß. Kritiker befürchten unabsehbare langfristige Folgen für Umwelt, Gesundheit und Biodiversität.

NAHRUNGSERGÄNZUNG HILFT, DEN NÄHRSTOFFBEDARF ZU DECKEN Wer Lebensmittel sorgfältig auswählt und schonend zubereitet, kann zumindest einen Teil der Nährstoffe aus der Nahrung beziehen. Der grundsätzliche Rückgang wichtiger Inhaltsstoffe, der seit Jahren bei Nutzpflanzen beobachtet wird, lässt sich dadurch natürlich nicht umkehren. Nahrungsergänzungsmittel helfen bei täglicher Einnahme, den Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und anderen bioaktiven Substanzen zu versorgen , die über die Ernährung nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden. Wichtig ist die Auswahl von Produkten, die wissenschaftlich entwickelt wurden und deren Wirksamkeit durch Studien belegt ist. Hochwertige Produkte verzichten zudem auf unnötige Zusatzstoffe wie künstliche Farb- und Aromastoffe. Auch der Anbieter spielt eine wichtige Rolle: Seriöse Vitaminfirmen haben langjährige Erfahrung und werden von einem unabhängigen Forschungsinstitut unterstützt.

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