Dr. Rath Gesundheitsbrief 05/21 – April 2021 - DARMFLORA: Nabel der Welt

Page 1

Ausgabe 05/21 – April 2021

DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF Der Darm ist das Zentrum der Vitalität, das Spiegelbild unserer Gesundheit. Ballaststoffreiche Kost und wertvolle Probiotika haben einen großen Einfluss auf die Darmgesundheit und den ganzen Organismus. Für eine innere Balance und die Regelung aller Funktionen ist ein intakter Darm

zusammen mit ca. 70 Billionen Bakterien essenziell. Diese Bakterien treiben die Nahrungsverwertung voran. Darüber hinaus wehren sie Erreger ab, mobilisieren das Immunsystem und stärken das Mikrobiom (Summe der Mikroorganismen).

DARMFLORA: Nabel der Welt

DIE SEELE ISST MIT Hektik, emotionaler und arbeitsbedingter Stress stoßen sensiblen Menschen „sauer auf“ und schmälern die Lebensqualität. Da das ReizdarmSyndrom meist psychosomatisch bedingt ist, bevorzugen Menschen mit sensitivem Verdauungssystem meist alternativmedizinische Methoden. Wer sprichwörtlich „einiges zu verdauen“ hat, befürwortet ein Mittel, das nachhaltig hilft und nicht nur die Symptome beseitigt.

SYMPTOME DES RDS Typische Symptome sind krampfartige Bauchschmerzen, die in der Stärke variieren. Ein Hinweis auf das Reizdarm-Syndrom kann auch ein nicht vollständig entleerter Darm beim Stuhlgang sein, Magendruck (der gefühlte „Stein im Magen“), Völlegefühl, Sodbrennen (Reflux), Blähungen (erhöhte Flatulenz), Verstopfung oder Durchfall (Diarrhö), vermehrter Stuhldrang, schleimiger Stuhl oder Mischformen aus Obstipation und Diarrhö oder eine stark wechselnde Stuhlhäufigkeit. Darüber hinaus können eine erhöhte Schmerzsensibilität, Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände, Müdigkeit und depressive Verstimmungen Begleiterscheinungen sein. Bei Männern äußert sich das RDS häufiger in Durchfall, Frauen neigen eher zu Blähungen, dem typischen „Blähbauch“ und Verstopfungen. Auch der weibliche Zyklus spielt beim Reizdarm-Syndrom eine Rolle in Zusammenhang mit PMS (prämenstruelles Syndrom) und Schmerzen während der Periode (Dysmenorrhö). SPURENSUCHE NACH DEM AUSLÖSER Stress kann Reizdarm-Symptome negativ beeinflussen, da über das autonome Nervensystem Stresshormone wie Cortisol freigesetzt und physische Abläufe in Mitleidenschaft gezogen werden. Es können minimale Entzündungen der Darmschleimhaut sowie ein irritiertes Immunsystem des Darms und der Darmflora (Mikrobiom) zugrunde liegen. Zusätzlich kommt eine gestörte Interaktion der Darm-Hirn-Achse in Frage. RDS-Patienten haben eine niedrigere To-

www.dr-rath-health-alliance.org/de l Tel.: 0031-457111111 redaktion@dr-rath-gesundheitsbrief.de

leranz gegenüber Schmerzreizen, die vom Darm ausgehen. Auch das autonome Nervensystem (Vegetativum), welches die Stress-Reaktion reguliert, verhält sich bei Reizdarm-Patienten oftmals überaktiv. DIE HÄUFIGSTEN URSACHEN SIND + Nahrungsmittelintoleranzen + Gestörte Darmflora + Sorgen, diffuse Ängste + psychische Belastungen + genetische Disposition

Foto: jannes-jacobs-pMQgDg_8z88-unsplash

REIZEND: DAS RDS-SYNDROM Fast 20 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet am Reizdarm-Syndrom. Das funktionelle Störfeld zwischen dem Vegetativum und der Darmmuskulatur macht sich zum überwiegenden Teil bei Frauen bemerkbar. Aber auch Männer klagen über nervöse Irritationen des Gastrointestinaltrakts. Diese Beschwerden sind belastend für den Patienten, treten aber ohne organischen ärztlichen Befund auf. Das Reizdarm-Syndrom (RDS) ist eine chronische Erkrankung. Beim RDS (Colon irritabile) sind die Funktionen des Verdauungsapparates gestört, was sich in unterschiedlichen Magen-Darm-Beschwerden zeigen kann. Charakteristisch sind Magenzwicken, Blähungen oder Bauchkrämpfe, die in der Intensität differieren und an manchen Tagen den Gesundheitszustand des Betroffenen stark beeinflussen, aber an anderen kaum in Erscheinung treten können. Da keine körperlichen Auslöser festgestellt werden können, steht den Patienten oft ein langer Weg bevor, bis sie schließlich in der Naturmedizin eine probate Hilfe für ihre Reizdarm-Symptomatik finden.


Ausgabe 05/21 – April 2021

Folgende diagnostische Verfahren ergänzen eine körperliche, ärztliche Untersuchung: + Darmspiegelung + Ultraschall + Großes Blutbild + Urinuntersuchung + Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)

Beim Atemgastest wird die Konzentration des Wasserstoffs in der Luft, die ausgeatmet wird, analysiert. Der H2-Atemtest begleitet das Ausschlussverfahren von Krankheiten und wird bei Verdacht auf Fructose- und Laktose-Unverträglichkeit in Zusammenhang mit dem ReizdarmSyndrom durchgeführt. Darüber hinaus ist das Führen eines Symptomund Ernährungstagebuchs ratsam, um Nahrungsmittelintoleranzen aufzuspüren. DIE MACHT DER MIKRONÄHRSTOFFE Der Körper braucht für seine Gesunderhaltung über 40 Mikronährstoffe, aber er kann nur einige davon selbst produzieren. Der Rest muss über die Nahrung aufgenommen werden. Allerdings enthalten unsere Lebensmittel heute längst nicht mehr alle wichtigen Nährstoffe. Menschen mit Reizdarm-Syndrom haben häufig ein Defizit an Mikronährstoffen, was ein Ungleichgewicht im Darmmilieu nach sich zieht. Die natürliche Bakterienbesiedelung im Darm kann durch eine Mikronährstoff-Supplementierung unterstützt werden. Mikronährstoffe mit hoher Bioverfügbarkeit setzen an den Triggern der chronischen funktionellen Erkrankung an. Die Mikronährstoff-Ergänzung bietet ein breites Spektrum an Antioxidantien, Vitaminen, Aminosäuren und Mineralien sowie sekundären Pflanzenstoffen. Diese können sich positiv auf den Verdauungstrakt auswirken. Sie bringen den Organismus wieder in die Balance, ohne den Körper zu belasten.

EMPFOHLENE MIKRONÄHRSTOFFE BEI REIZDARM-SYNDROM SIND: Anis: Die Heilpflanze Anis hat einen hohen Anteil an ätherischem Öl und ist krampflösend. Zimt ist reich an Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium und Mangan. Die ätherische, antibakterielle und antivirale Pflanze Cinnamomi aetheroleum ist entzündungshemmend und reduziert Blähungen sowie Völlegefühl. Melatonin ist nicht nur ein Hormon, das den Tages- und Nacht-Rhythmus koordiniert. Es wirkt Entzündungen im Körper entgegen und lindert Reizdarm-Beschwerden. Außerdem stabilisiert es die Darmschleimhaut und hält als Antioxidans Stressoren fern. Curcuminoide haben antientzündliche, antioxidative und Immunsystem-mobilisierende Eigenschaften. Zink dient der Regeneration des Darms. Omega-3-Fettsäuren sind starke Entzündungshemmer, die zudem den gesamten Organismus regenerieren. Sie fangen freie Radikale ab. Grüner Tee: Die Gerbstoffe im Grüntee beruhigen Magen und Darm. Vitamin D: Studien haben gezeigt, dass eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung für Patienten mit dem Reizdarm-Syndrom essenziell ist. Die Mehrheit der Patienten weist einen zu geringen Vitamin-D-Spiegel auf. Oftmals liegt auch ein Mangel an B-Vitaminen vor. Vitamin B12 ist hauptsächlich an der Blutbildung, Zellteilung und den Nervenfunktionen beteiligt, die anderen Vitamine der B-Gruppe an der Energiegewinnung und einem reibungslosen Stoffwechsel. Bei Vitamin-B12-Mangel wird der Darm träge, und es kommt vermehrt zu Blähungen. Außerdem sind unter den RDS-Patienten oft auch Burn-out-Gefährdete. Mentale und körperliche Symptome greifen ineinander, Stimmungsschwankungen und Gereiztheit zeigen sich im fortgeschrittenen Stadium somatisch. Ein natürlicher Schutz ist eine synergistische Mikronährstoff-Komposition, die zur optimalen Versorgung des Körpers beim Reizdarm-Syndrom beiträgt und die solide Grundlage für gute Vitalwerte ist. ERNÄHRUNG BEI REIZDARM-SYNDROM Eine regelmäßige, ausgewogene Ernährung ist bei Reizdarm das A und O. Zucker- und fettarme Speisen, Geflügel ohne Haut und gedünstetes Ge-

www.dr-rath-health-alliance.org/de l Tel.: 0031-457111111 redaktion@dr-rath-gesundheitsbrief.de

müse eignen sich als Salat zum Mitnehmen ins Büro, gewürzt wird mit vielen frischen Kräutern. Auch Kartoffeln, Reis und Nudeln sind erlaubt. Vorsicht sollte bei eiweißreichen Gerichten geboten sein. Ein Zuviel an Proteinen kann die Symptome verschlimmern. Empfehlenswerte Lebensmittel sind: + Vollkornprodukte (aus feingemahlenem Korn) + Dinkelbackwaren + Hirse- und Buchweizen-Erzeugnisse + Quinoa + Karotten + Kartoffeln + Laktosefreie Milchprodukte + Obst mit geringem Fructose-Gehalt (Kiwi, Ananas, Beeren) + Fettarme Speisen + Olivenöl + Weißes Fleisch, weißer Fisch + Kreuzkümmel + Getränke ohne Kohlensäure Die Basis: Besser über den Tag verteilt fünf kleine Portionen statt drei große verzehren. Ballaststoffe sind optimale Gallensäure-Binder und regulieren den pH-Wert des instabilen Darmmilieus. Zu den besonders verträglichen Lebensmitteln bei Darmproblemen und Bauchkrämpfen gehören Sauermilcherzeugnisse. TABU BEI REIZDARM Kohlgerichte, Zwiebeln, fette Wurst- und Fleischwaren, Milchprodukte mit hohem Fettgehalt, Geräuchertes, scharfe Gewürze sowie Bananen, Weintrauben und Weißmehl-Produkte sollten gemieden werden. Der Konsum von Schokolade und Kuchen ist ebenfalls kontraproduktiv. Ein Spaziergang an der frischen Luft ist das ideale Dessert!

QUELLE: The University of Sheffield (2018). Vitamin D supplements could ease painful IBS symptoms, bezogen unter: https://www.sheffield.ac.uk /medicine/ news/vitamin-d-supplements-could-easepainful-ibs-symptoms (Zugriff: 12.03.2021)

Wenn Sie diesen Gesundheitsbrief in Ihrem Umfeld weitergeben, können Sie hier Ihre Kontaktdaten eintragen. #1217/01-210421/DE/

WIE WIRD RDS FESTGESTELLT? Ein wichtiges Indiz für das Reizdarm-Syndrom ist die Tatsache, dass die Beschwerden seit mindestens drei Monaten bestehen. Die Untersuchung sollte durch einen fachlich versierten Gastroenterologen erfolgen, der eine Differentialdiagnostik durchführt mit dem Ziel, organische Krankheiten auszuschließen. Zunächst wird die Krankengeschichte (Anamnese) ermittelt und auch der familiäre Hintergrund sowie die genetische Disposition beleuchtet.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.