Rath international 1/2024

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Rath international

Volkskrankheit

Metabolisches Syndrom

Mikronährstoffe gegen die „tödlichen Vier“

Magazin für Mitglieder der Dr. Rath Gesundheits-Allianz

02 Vegan essen ohne Mangel

… UND VIELES MEHR!
ERNÄHRUNGSTREND VEGANISMUS
MIKRONÄHRSTOFF-POWER
Das Immunsystem von Kindern stärken
FÜR IMMUNSTARKE KINDER 10
März 2024

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VOLKSKRANKHEIT METABOLISCHES SYNDROM

Mikronährstoffe gegen die „tödlichen Vier“

MIKRONÄHRSTOFFPOWER FÜR IMMUNSTARKE KINDER

Das Immunsystem von Kindern stärken

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ERNÄHRUNGSTREND VEGANISMUS

Vegan essen ohne Mangel

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OMEGA-3-FETTSÄUREN AUS PFLANZLICHEN QUELLEN

Besser Algen als Fisch

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PARKINSON NATÜRLICH BEGEGNEN

Mikronährstoffe kontra Muskelzittern

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IMPRESSUM

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Postbus 656, NL-6400 AR Heerlen

Tel. 0031-457-1111-00, Fax -19

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Anzeigen/V.i.S.d.P.: Dr. Matthias Rath

Redaktion: Anke Wartenberg

Mitarbeit: Jörg Wortmann

Layout: Petra Stijkel

Fotos: Dr. Rath Health Foundation, iStock

2. INHALT
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Rath International 1/2024

Volkskrankheit Metabolisches Syndrom

MIKRONÄHRSTOFFE GEGEN DIE TÖDLICHEN VIER

Das Metabolische Syndrom ist eine weit verbreitete, schwerwiegende und dennoch wenig bekannte Stoffwechselerkrankung. Es beschreibt nichts anderes als ein Aufeinandertreffen von Symptomen und Risikofaktoren, die im Zusammenspiel die Entstehung von Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Ein ungesunder Lebensstil mit falscher Ernährung und Bewegungsmangel wird allgemein als Hauptursache für das Metabolische Syndrom angesehen. Welchen Beitrag können Mikronährstoffe im Kampf gegen diesen potenziell tödlichen Komplex von Krankheitssymptomen leisten?

Bedrohlich und folgenreich

Von einem Metabolischen Syndrom spricht man, wenn vier Faktoren gemeinsam auftreten: starke Fettleibigkeit (Adipositas), Bluthochdruck (Hypertonie), ein gestörter Fettstoffwechsel sowie zu hohe Blutzuckerwerte. Während jeder dieser Faktoren für sich genommen Gesundheitsprobleme verursachen kann, steigt in ihrer Kombination das Risiko, an Gefäßerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes zu erkranken. Wegen der erhöhten Sterblichkeit der Betroffenen nennt man die am Metabolischen Syndrom beteiligten Faktoren auch „tödliches Quartett“.

Das Metabolische Syndrom wird vor allem als Folge des modernen Lebensstils und damit als Wohlstandsphänomen angesehen. Tatsächlich sind in den westlichen Industrienationen bis zu 30 Prozent der Gesamtbevölkerung vom Metabolischen Syndrom betroffen; in Deutschland erkrankt jeder vierte Mensch im Laufe seines Lebens daran.

Am häufigsten tritt das Metabolische Syndrom in der Altersgruppe der 60- bis 80-Jährigen auf, aber auch junge Menschen sind betroffen –insbesondere solche mit überschüssigem Bauchfett. 20 bis 35 Prozent der adipösen Kinder in den Industrieländern weisen das Wohlstands-

syndrom auf. Vor allem jüngere Betroffene sind sich der Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom oft gar nicht bewusst, denn die veränderten Blutwerte verursachen lange Zeit keine Beschwerden. Aufklärung und präventive Maßnahmen stehen daher an erster Stelle, um den Symptomkomplex mit all seinen Folgeerkrankungen zu verhindern.

Mikronährstoffe statt herkömmlicher Symptombehandlung In der konventionellen Medizin gibt es beim Metabolischen Syndrom kein Mittel der Wahl, sondern es werden die einzelnen Risikofaktoren behandelt. Dies beinhaltet in der Regel eine Kombination aus Lebensstiländerungen wie gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Gewichtsverlust und medikamentöser Therapie. Letztere umfasst beispielsweise Statine zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte, ACE-Hemmer zur Blutdrucksenkung oder das Diabetes-Medikament Metformin.

3.
TITELTHEMA
Bluth o c h kcurd lusnI i en r e s istenz
Adipositas Fettstoffwechselstörung
Metabolisches Syndrom

Wie die meisten Medikamente lindern diese jedoch lediglich die Symptome, indem sie Blutcholesterin, Blutdruck und Blutzucker künstlich senken. Besser, weil nachhaltiger, ist es, den entgleisten Stoffwechsel durch die gezielte Zufuhr spezifischer Mikronährstoff-Kombinationen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dieser ursachenorientierte Ansatz hat sich in zahlreichen Studien des Dr. Rath Forschungsinstituts bewährt und trägt der Erkenntnis Rechnung, dass die Begleiterkrankungen des Metabolischen Syndroms auf einem chronischen Mangel an Zell-Vitalstoffen in den Zellen des Herz-Kreislauf-Systems und anderer Organe beruhen.

Gesund abnehmen

Zentrales Merkmal des Wohlstandssyndroms ist Übergewicht, verbunden mit einem erhöhten Taillenumfang. Um dem entgegenzuwirken, sind mehr Bewegung und eine kalorienreduzierte Ernährung gefragt. Ein guter Ansatzpunkt ist die Reduzierung der Nahrungsaufnahme auf zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag.

Mit einer pflanzenbetonten Ernährung kann der Körper allmählich auf Normalgewicht gebracht werden. Gemüse ist volumenreich und unterstützt dazu die Verdauung. Außerdem wirkt es antientzündlich und fördert die Vermehrung der guten Darmbakterien, die auf Dauer schlank machen.

Ein Beispiel für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die beim Abnehmen hilft, ist die traditionelle mediterrane Kost. Sie setzt auf eine minimale Verarbeitung der Lebensmittel und bevorzugt frisches, saisonales Obst und Gemüse, das eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen liefert. Statt gesättigter Fette wird in der Mittelmeerdiät Olivenöl als Hauptfettquelle bevorzugt. Olivenöl enthält ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken können. Die mediterrane Ernährung zeichnet sich außerdem durch einen geringen Fleischkonsum und einen hohen Anteil an Omega-3-reichem Fisch sowie Meeresfrüchten aus. Außerdem umfasst sie eine Vielzahl von Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Vollkornprodukten.

Wichtig: Bei der Behandlung des Metabolischen Syndroms steht nicht eine kurzfristige Diät im Vordergrund, sondern eine dauerhafte Ernährungsumstellung, die sowohl die Gewichtsabnahme als auch die Gesundheit insgesamt nachhaltig fördert. Eine Nahrungsergänzung kann hier zusätzlich helfen und die bei adipösen Menschen häufig vorliegenden Mikronährstoffdefizite ausgleichen.

Gefährliches Fett

Die Entwicklung des Metabolischen Syndroms hängt stark von der Verteilung und Menge des Körperfetts ab. Vor allem Menschen mit überschüssigem Fett im Bauchbereich, oft als „Apfelform“ bezeichnet,

4.

haben ein erhöhtes Risiko. Weniger häufig ist das Syndrom bei Menschen mit überschüssigem Fett um die Hüften, der so genannten „Birnenform“. Gefährlicher als Fettpolster an Bauch und Hüften ist das so genannte viszerale Bauchfett, das sich in der Bauchhöhle ablagert und dort wichtige Organe umgibt. Viszeralfett produziert aktive Botenstoffe (Zytokine), die Entzündungen im ganzen Körper auslösen.

Menschen mit zu viel Bauchfett haben meist einen gestörten Fettstoffwechsel, bei dem die Konzentration von Cholesterin, Triglyzeriden und Lipoproteinen im Blut zu hoch ist. Erhöhte Blutfettwerte begünstigen nach konventioneller Auffassung die Arteriosklerose, bei der Ablagerungen (so genannte Plaques) die Arterien verstopfen. Sie gilt daher als wichtiger Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Studien am Dr. Rath Forschungsinstitut haben allerdings bewiesen, dass erhöhte Blutfettwerte – zum Beispiel ein erhöhter Cholesterinspiegel –nicht die Ursache, sondern bereits die Folge einer sich entwickelnden Herz-Kreislauf-Erkrankung sind. So können erhöhte Cholesterinwerte auf eine geschwächte Arterienwand hindeuten, die von einem chronischen Mangel an Vitamin C und anderen Mikronährstoffen hervorgerufen wird: Zur Reparatur der beschädigten Arterienwand produziert der Körper vermehrt Cholesterin, Lipoproteine – beispielsweise LDL und Lipoprotein(a) (Lp(a)) – und andere Faktoren, um sie in die Wände der Blutgefäße einzulagern und diese zu stabilisieren. Kritisch wird es, wenn die Ursache der Strukturschwäche in den Blutgefäßen nicht beseitigt wird und dieser Reparaturmechanismus zur Dauereinrichtung wird. Dann besteht die Gefahr eines Gefäßverschlusses, der in einen Herzinfarkt oder Schlaganfall münden kann. Eine den Bedürfnissen angepasste und regelmäßige Zufuhr von Vitamin C und weiteren Mikronährstoffen ist also beim Metabolischen Syndrom unbedingt geboten!

Untersuchungen am Dr. Rath Forschungsinstitut haben gezeigt, dass gezielt kombinierte Mikronährstoffe wirksam zur Behebung von Fettstoffwechselstörungen beitragen können. Im Rahmen einer klinischen Pilotstudie untersuchte das Forscherteam Kombinationen verschiedener Zell-Vitalstoffe, die für einen gesunden Fettstoffwechsel entscheidend sind. Dazu wurden die Konzentrationen verschiedener Blutfette, darunter LDL- und HDL-Cholesterin, gemessen. Dabei handelt es sich um Komplexe aus Cholesterin und einem Transportmolekül. HDL ist die Abkürzung für High Density Lipoprotein und bedeutet Lipoprotein hoher Dichte. Dieses transportiert überschüssiges Cholesterin zur Leber, wo es abgebaut und aus dem Körper ausgeschieden wird. Das HDLCholesterin wird daher auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet. LDL steht für Low Density Lipoprotein, also Lipoprotein mit geringer Dichte. Es wird als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, weil das LDL-Molekül Cholesterin zu den Zellen transportiert und sich in zu hohen Konzentrationen in den Arterienwänden ablagern kann – vorausgesetzt, es liegt eine strukturelle Schwäche der Gefäßwände aufgrund eines Mikronährstoffmangels vor.

Die Teilnehmer der Studie waren zwischen 34 und 68 Jahre alt und litten alle an Fettstoffwechselstörungen. Zu Beginn der Studie lag der durchschnittliche Lipoprotein(a)-Wert im Blut der Probanden bei 71 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) und der durchschnittliche Gesamtcholesterinwert bei 293 mg/dl. Beim Gesamtcholesterin wird ein Wert unter 190 mg/dl üblicherweise als normal angesehen; der Normwert für die Lp(a)-Obergrenze wird meist mit 30 mg/dl angegeben.

Bei den Probanden zeigten sich nach sechsmonatiger Einnahme der Mikronährstoffe deutliche Verbesserungen. So sank das Gesamtcholesterin um durchschnittlich 14 Prozent und das „schlechte“ LDL-Cholesterin um 10 Prozent. Dagegen führte die Mikronährstoff-Kombination zu einem Anstieg des „guten“ HDL-Cholesterins um 8 Prozent. Die Triglyzeridwerte sanken um 22 Prozent und die Lipoprotein(a)-Werte verringerten sich um 13 Prozent. Dr. Rath und Dr. Linus Pauling wiesen bereits vor über 30 Jahren darauf hin, dass Lipoprotein(a) als Ersatzmolekül für Vitamin C in der geschwächten Arterienwand fungiert und hauptverantwortlich für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

Die Einteilung in „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin entspringt der überkommenen Vorstellung, dass ein schicksalhaft erhöhter Blutfettwert die Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Die moderne Herzforschung weiß jedoch, dass alle Formen des Cholesterins „gut“ sind, da sie einen wichtigen Teil der Reparaturmechanismen des Körpers zum Schutz des Gefäßsystems darstellen.

Zu viel Zucker im Blut

Ein ungesunder Lebensstil mit zu viel fett- und zuckerreicher Nahrung und zu wenig Bewegung kann auch zu einer Insulinresistenz beitragen, die charakteristisch für das Metabolische Syndrom ist und das Risiko erhöht, an Diabetes zu erkranken. Insulin ist ein wichtiges Hormon für den Stoffwechsel. Es wird in den Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet und ermöglicht unter anderem die Aufnahme von Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Körperzellen. Damit trägt das Hormon entscheidend zur Regulation des Blutzuckerspiegels bei, indem es den Blutzucker senkt. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen jedoch nicht mehr ausreichend auf Insulin. Dies hat zur Folge, dass die Zellen nur noch wenig oder gar keine Glukose mehr aus dem Blut aufnehmen und die Blutzuckerkonzentration ansteigt.

Ein über längere Zeit erhöhter Blutzuckerspiegel kann den Körper auf vielfältige Weise schädigen – vor allem, wenn gleichzeitig ein Mangel an Vitaminen und anderen lebenswichtigen Zell-Vitalstoffen in den Zellen besteht. Hohe Blutzuckerwerte können beispielsweise die Blutgefäße schädigen, indem sie die Endothelschicht angreifen. Dies führt zu Entzündungen, Plaquebildung und Verdickungen der Gefäßwandzellen, womit sich, wie zuvor beschrieben, auch das Risiko für Herzinfarkt

5. TITELTHEMA

und Schlaganfall erhöht. In den Ansammlungen von Zuckermolekülen wird die Bildung von komplexen Zuckerstrukturen, den so genannten Advanced glycation end-products (AGEs) begünstigt, die sich dann in den Blutgefäßwänden und anderen Organen wie Nieren, Augen, Nerven und Leber ablagern und deren Funktion erheblich beeinträchtigen.

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung ist zwar für die Aufrechterhaltung des Blutzuckerstoffwechsels entscheidend, aber oftmals nicht ausreichend. Dank der jüngsten Ergebnisse der Dr. Rath-Forschung wissen wir heute, dass eine Ergänzung der Nahrung mit speziellen Mikronährstoffen ein enormes Potential hat, das Risiko für das Metabolische Syndrom und zu hohe Blutzuckerwerte erheblich zu senken.

Interessanterweise erwies sich eine am Dr. Rath Forschungsinstitut getestete Mikronährstoff-Kombination sogar als wirksamer als das häufig eingesetzte Diabetes-Medikament Metformin: In einer In-vivoStudie mit Mäusen, die eine fruchtzuckerreiche Kost erhielten, führte die Kombination zu einer um 4 Prozent niedrigeren Konzentration von Fructosamin (an Bluteiweiße gebundener Traubenzucker) im Blut, während die Fructosamin-Konzentration bei Mäusen, denen Metformin verabreicht wurde, sogar um 15 Prozent anstieg. Die weitere Auswertung ergab außerdem, dass die mit Metformin behandelten Mäuse einen erniedrigten Insulinspiegel aufwiesen, wohingegen die Insulinspiegel der Mäuse in der Mikronährstoff-Gruppe wieder auf ein normales Niveau anstiegen. Eine Erhöhung des Insulinspiegels trägt zu einer besseren Aufnahme von Glukose in die Zellen und damit zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels bei.

In einer neueren Studie untersuchte das Dr. Rath-Forscherteam das Leistungsspektrum verschiedener Mikronährstoff-Formulierungen zur Beeinflussung zellulärer diabetischer Stoffwechselvorgänge. Die Kombinationen von Vitamin C, Vitamin E, dem Vitamin B-Komplex, Vitamin D3, Folat, Biotin, Calcium, L-Lysin, L-Arginin, Zimtextrakt, Zink und weiteren Mikronährstoffen zeigten eine beeindruckende Wirkung auf die

Zucker und tragen zur Normalisierung von hohem Blutzucker bei Verbesserung um mehr als das 5fache

Best efficacy

2

Kontrolle KernKombina�on D MineralstoffKombina�on D3/K2Kombina�on Kombina�onen: Kern-Kombina�on D + Mineralstoff + D3/K2

Abbildung 1: Wirkung der Mikronährstoff-Kombinationen auf die Regulation des Zuckerstoffwechsels.

Zucker

und tragen zur

Normalisierung von hohem Blutzucker bei

Best efficacy

Verbesserung um mehr als das 5fache

Regulation des Zuckerstoffwechsels. Besonders erfolgreich war die kombinierte Anwendung von drei Mikronährstoff-Synergien, die die Aufnahme von Glukose in die Zellen um mehr als das Fünffache steigerte und damit effektiv zur Normalisierung erhöhter Blutzuckerwerte beitrug (siehe Abbildung 1).

Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Studie ist der Schutz der Nervenzellen vor einer Schädigung durch AGEs. Die Zugabe der Mikronährstoff-Kombinationen erhöhte deutlich die Überlebensrate der Nervenzellen, wobei 80 Prozent dieser Zellen die Schädigung durch AGEs überlebten. Dies ist insofern von Bedeutung, als Nervenschäden und Neuropathien zu den häufigsten Komplikationen zählen, die im Zusammenhang mit Diabetes auf Dauer auftreten.

Kontrolle KernKombina�on D MineralstoffKombina�on D3/K2Kombina�on Kombina�onen: Kern-Kombina�on D + Mineralstoff + D3/K2

Die Studie zeigt auch, dass die Mikronährstoffe die Insulinproduktion verbessern. Die Kombination der Formulierungen führte zu einer Verdoppelung der Insulinproduktion der Pankreaszellen im Vergleich zur Kontrolle, wie in Abbildung 2 dargestellt.

in menschlichen Pankreaszellen

mehr als verdoppelt

�on (μg/ml)

Abbildung 2: Wirkung der Mikronährstoff-Kombinationen auf die Insulinproduktion.

Gefäße unter Druck

Ein weiteres Kennzeichen des Metabolischen Syndroms sind Blutdruckwerte, die dauerhaft über dem Normalbereich liegen, oder eine bereits behandelte Bluthochdruckerkrankung. Der Fachbegriff dafür lautet Hypertonie.

Der Blutdruck entsteht durch den Pumpvorgang des Herzens, das bei jedem Herzschlag Blut in die Blutgefäße pumpt. Dabei wird von innen Druck auf die Gefäßwände ausgeübt. Die Maßeinheit für den Blutdruck ist Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) und setzt sich aus zwei Werten zusammen: dem Druck, bei dem sich das Herz zusammenzieht (systolischer Druck) und dem Druck, bei dem sich das Herz zwischen den Herzschlägen entspannt (diastolischer Druck). Der normale Blutdruck beträgt 120/80 mmHg. Werte von 130/80 mmHg gelten heutzutage bereits als erhöht.

6.
TITELTHEMA 2 - Zuckeraufnahme in den Zellen 2-Desoxyglucose-Aufnahme (mM) 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
0 50 100 150 200 250 Kontrolle 19,7 39,4 78,8 I nsuli n ( P i k o gramm / m l) Kombina
- Zuckeraufnahme in den Zellen 2-Desoxyglucose-Aufnahme (mM) 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann die Blutgefäße schädigen und zu Durchblutungsstörungen führen. Schlaganfall und Herzinfarkt sind auch hier mögliche Folgen. Wenn eine Lebensstiländerung nicht ausreicht, sieht die konventionelle Bluthochdruck-Therapie blutdrucksenkende Medikamente vor. Die am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe sind ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika und Kalziumkanalblocker, oft auch in kombinierter Anwendung. Diese Präparate sind mit einer Vielzahl möglicher Nebenwirkungen verbunden, die sich zu einer erheblichen Bedrohung für die Gesundheit der Patienten entwickeln können und unter Umständen schwerwiegender sind als die ursprünglichen Symptome. Eine Studie des Dr. Rath Forschungsinstituts hat für die Gruppe der Kalziumkanalblocker gezeigt, dass die Einnahme dieser Medikamente das Herzinfarktrisiko erhöht, da sie die Aufnahme von Vitamin C in die Zelle hemmen.

Ein weiterer Nachteil künstlicher Blutdrucksenker ist, dass sie bei unangemessener Dosierung den Blutdruck mitunter zu stark senken. Ein Beispiel hierfür ist die stressbedingte Hypertonie, bei der es zu Blutdruckschwankungen kommen kann. In diesem Fall ist der Blutdruck der Patienten z. B. während der Arbeitswoche sehr hoch, fällt aber am Wochenende oder im Urlaub ab. Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind typische Symptome einer zu starken medikamentösen Blutdrucksenkung. Auch die eigentliche Ursache des Bluthochdrucks, der chronische Mangel an Vitaminen und anderen Mikronährstoffen in den Zellen der Blutgefäßwand, der zur Ablagerung von Reparaturmolekülen und damit zur Verengung der Arterien führt, wird durch Pharma-Präparate nicht angegangen.

Das Dr. Rath Forschungsinstitut hat in mehreren Studien den Nutzen bestimmter Kombinationen von Mikronährstoffen für die Normalisierung von hohem Blutdruck nachgewiesen und dokumentiert. Neueste Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet haben zur Entwicklung einer hochwirksamen Kombination aus natürlichen Pflanzenextrakten und spezifischen Mikronährstoffen geführt. Diese Kombination enthält Vitamin C, Vitamin D3, verschiedene B-Vitamine, Kalzium, Magnesium, L-Arginin, pflanzliche Extrakte aus grünem Tee, Trauben und Selleriesamen, eine überragend wirksame Zusammenstellung biologisch aktiver Naturstoffe.

Die Wirkung dieser Mikronährstoff-Synergie beruht auf zwei Hauptmechanismen, nämlich einerseits auf der Erhöhung von Stickstoffmonoxid (NO), einem zentralen Molekül bei der Kontrolle von Blutdruck, und andererseits auf einer verringerten Aktivität des Enzyms Angiotensin Converting Enzyme (ACE), das die Blutgefäßwand verengt und den Blutdruck erhöht.

In der Studie zeigte die Mikronährstoff-Kombination die bemerkenswerte Fähigkeit, die NO-Produktion in den glatten Muskelzellen der Arterien

zu erhöhen. Wie Abbildung 3 zeigt, nahm dieser Effekt proportional zur verabreichten Dosis zu. Bezeichnenderweise war die NO-Produktion bei höheren Mikronährstoff-Konzentrationen doppelt so hoch wie in der Kontrollgruppe. Darüber hinaus reduzierte die Mikronährstoff-Kombination die ACE-Aktivität und wirkte somit wie ein natürlicher ACEHemmer (siehe Abbildung 4).

„Entspannungsfaktors“ (NO) in menschlichen Herzmuskelzellen

„Entspannungsfaktors“ (NO) in menschlichen Herzmuskelzellen

der Mikronährstoff-Kombination, mcg/ml

Abbildung 3: Wirkung der Mikronährstoff-Kombination auf die NO-Produktion.

der Mikronährstoff-Kombination, mcg/ml

Abbildung 4: Wirkung der Mikronährstoff-Kombination auf die ACE-Aktivität.

Tipp: Lesen Sie hierzu auch die neue Broschüre Mikronährstoffe bei Bluthochdruck, in der die Möglichkeiten der natürlichen Blutdruckregulation mit Hilfe von Mikronährstoffen ausführlich dargestellt werden. Die Broschüre finden Sie – wie immer kostenlos – unter: https://issuu.com/drrath.

Mikronährstoff-Kombinationen mit bestätigter Wirksamkeit

Neben den individuellen gesundheitlichen Risiken und Belastungen für die Betroffenen stellt das Metabolische Syndrom eine erhebliche finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem dar. Abgesehen von der allgemeinen Zunahme der Prävalenz des Metabolischen Syndroms ist insbesondere eine auffällige Zunahme bei jungen Frauen und Kindern

7. TITELTHEMA
C e ll p r o t ec on in % 0 20 40 60 80 200 50 13 3 0 100 120 Konzentration der Mikronährstoff-Kombination, mcg/ml ACE-Ak ti vität, % der Kontrolle Kontrolle C e ll p r o t ec on in % 0 50 100 150 200 5 5 2 0 250 300 Konzentration der Mikronährstoff-Kombina
mcg/ml Nitrite, % der Kontrolle Kontrolle
tion,
C e ll p r o t ec on in % 0 20 40 60 80 200 50 13 3 0 100 120 Konzentration
ACE-Ak ti vität, % der Kontrolle Kontrolle C e ll p r o t ec on in % 0 50 100 150 200 5 5 2 0 250 300 Konzentration
Nitrite, % der Kontrolle Kontrolle

zu beobachten. Eine präventive und akute Versorgung der Risikogruppen mit ausgewählten Mikronährstoffen wäre für die Krankenkassen überaus vorteilhaft. Mit spezifischen Mikronährstoff-Kombinationen könnten die eigentlichen Ursachen des Wohlstandssyndroms deutlich kostengünstiger als mit medikamentösen Behandlungen und konventionellen Folgetherapien reduziert werden. Die unselige Clusterbildung der kardio-metabolischen Effekte von Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose bis hin zu Thrombosen und Entzündungen könnte unterbrochen und ihre fast schicksalhafte Zwangsläufigkeit auf natürliche Weise mit wirksamen bioaktiven Naturstoffen aufgehoben werden.

Die Kombinationen von Mikronährstoffen, die in den umfangreichen wissenschaftlichen Studien des Dr. Rath Forschungsinstituts eingesetzt werden, zeigen signifikante Erfolge bei den zentralen Problembereichen des Metabolischen Syndroms. Sie reduzieren nicht nur das Risiko für die zahlreichen Folgeschäden, sondern wirken gezielt auf die gestörte Stoffwechsellage ein. Der in den Untersuchungen gelungene

Referenzen

Chatterjee, M. et al. Health Benefits of Specific Micronutrient Combinations in Diabetes. J Cell Med Nat Hlth, Mar 2022. https://jcmnh.org/index.php/2022/03/24/ health-benefits-of-specific-micronutrient-combinations-in-diabetes/

Dr. Rath Research Institute. Clinical studies in cholesterol. Cellular Health Communication, Vol 1, No. 1, 2001. https://www.drrathresearch.org/clinical-support/ studies/131-studies/140-clinical-studies-in-cholesterol

Ivanov, V. et al. Inhibition of collagen synthesis by select calcium and sodium channel blockers can be mitigated by ascorbic acid and ascorbyl palmitate. Am J Cardiovasc Dis. 2016 May 18;6(2):26-35. eCollection 2016. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21874237/

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Wirksamkeitsnachweis zwischen Mikronährstoffeinsatz und Verbesserung des Krankheitsgeschehens wurde für zwei Kombinationen sogar durch offizielle Patentbehörden anerkannt. Mehr Informationen zu diesen Patenten erhalten Sie unter dr-rath-education.org/de/praevention/ diabetes/ und dr-rath-education.org/de/praevention/bluthochdruck/.

Eine „Diätspritze“ oder „Wunder-Abnehmpillen“ kann die Zellular-Medizin den Betroffenen nicht bieten – die Kontrolle des Übergewichts liegt zuallererst in der persönlichen Verantwortung. Mit sportlicher Betätigung und einer Ernährungsumstellung lassen sich aber sehr gute Erfolge erzielen. Für die Optimierung der Vorgänge auf Zellebene des Metabolischen Syndroms hat die Zellular-Medizin-Forschung wissenschaftlich erprobte Mikronährstoff-Synergien entwickelt, die mehr bewirken können als synthetische, nebenwirkungsbehaftete Präparate. Auch hier zeigt sich die absolute Überlegenheit des Mikronährstoffansatzes, der mit einer sehr guten Dokumentation und patentierten Wirkungsnachweisen belegt ist.

Niedzwiecki, A. (2011). Nutritional improvement of metabolic syndrome parameters in immature fructose-fed wild-type mice. Molecular Medicine Reports. https://doi.org/10.3892/mmr.2011.562

Rath, M., Pauling, L. Solution to the Puzzle of Human Cardiovascular Disease: Its Primary Cause Is Ascorbate Deficiency, Leading to the Deposition of Lipoprotein(a) and Fibrinogen/Fibrin in the Vascular Wall. Journal of Orthomolecular Medicine 1991, 6:125-134.

Wabitsch, M. et al. (2022). Metabolische Syndrom im Kindes- und Jugendalter. In: Springer eBooks (S. 297–311). https://doi.org/10.1007/978-3-662-59216-8_27

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TITELTHEMA

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NEUE INFOBROSCHÜRE

Das Immunsystem von Kindern stärken

MIKRONÄHRSTOFF-POWER FÜR IMMUNSTARKE KINDER

gesundes Immunsystem entsteht nicht unter der

Kinder sind eine besonders schützenswerte Gruppe der Gesellschaft. Ihre Gesundheit ist in der Phase des Heranwachsens zum Teil großen Herausforderungen ausgesetzt, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist und sie empfindlicher auf Schadstoffbelastungen oder Krankheitserreger reagieren als Erwachsene. Ist das kindliche Immunsystem deshalb anfälliger oder vielleicht doch robuster, weil es täglich mehr gefordert wird? Auf jeden Fall sind Kinder auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit allen notwendigen Mikronährstoffen angewiesen, die das Immunsystem stärken und sie widerstandsfähig gegen Viren, Bakterien und andere schädliche Einflüsse machen.

sondern aus

Was sollten wir über das kindliche Immunsystem wissen? Kinder kommen mit einem unreifen Immunsystem zur Welt. Sie verfügen zwar von Geburt an über Immunzellen, diese müssen aber in den ersten Lebensjahren aktiviert und trainiert werden. Die Abwehrmechanismen von Kindern laufen daher nicht so automatisch ab wie bei Erwachsenen. Erst mit dem Auftreten der bekannten Kinderkrankheiten und der Konfrontation mit Antigenen werden die Fähigkeiten der Immunabwehr ausgebildet und gekräftigt. Viruserkrankungen wie Masern und Mumps oder auch Fremdstoffe aus der Umwelt (Antigene) sind die ersten Trainingslager für das kindliche Immunsystem. Der Körper muss sich gegen Angriffe von außen wehren und lernt dabei seine Möglichkeiten und Kräfte kennen und einzusetzen. Das funktioniert so gut, dass im Erwachsenenalter kaum noch Ausbrüche von „Kinderkrank-

10.
NATÜRLICH GESUND
Ein Glasglocke, der ausgewogenen Mischung von viel Bewegung, Toben an der frischen Luft und ausreichender Erholung.

heiten“ bekannt sind. Auch Allergien, also überschießende Immunreaktionen, werden unwahrscheinlicher.

Wie entwickelt sich das Immunsystem bei Babys?

Nach der Geburt hat das unreife Immunsystem noch keine eigenen Antikörper gegen Krankheitserreger gebildet. Stattdessen erhalten Babys einen temporären Schutz durch Antikörper der Mutter, die während der Schwangerschaft und beim Stillen übertragen werden. Dieser so genannte Nestschutz sorgt dafür, dass Säuglinge in den ersten Monaten nach der Geburt vor vielen Krankheiten geschützt sind.

Der Nestschutz hält etwa ein halbes Jahr an, danach steigt die Infektanfälligkeit der Kinder. In dieser Phase beginnt das Training des kindlichen Immunsystem: Durch den Kontakt mit verschiedenen Krankheitserregern bildet das Immunsystem nach einer Infektion ein immunologisches Gedächtnis aus, um bei erneutem Kontakt mit gleichen oder ähnlichen Erregern schneller und effizienter reagieren zu können. Das funktioniert im Prinzip so: Dringen Viren oder Bakterien durch eine Wunde oder auf andere Weise in den Körper ein, setzen Immunzellen (weiße Blutkörperchen) ihre Abwehrmechanismen in Gang. Sie erkennen den Eindringling, nehmen ihn in sich auf und zerstören ihn.

Im Alter von fünf Jahren entspricht das Immunsystem von Kindern in etwa dem von Erwachsenen. Die vollständige Entwicklung der Immunabwehr dauert jedoch bis zum 18. Lebensjahr und darüber hinaus an. Auch das erwachsene Immunsystem ist nicht starr, sondern unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess.

Wie können wir das Immunsystem von Kindern stärken?

Das Immunsystem, insbesondere das des heranwachsenden Kindes, ist vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Um es zu unter-

stützen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die relativ einfach im Alltag umgesetzt werden können.

In den ersten Lebenswochen und -monaten stärkt Stillen die Abwehrkräfte des Kindes. Muttermilch enthält komplexe Kohlenhydrate, so genannte humane MilchOligosaccharide (HMO), die eine optimale Darmflora und damit auch ein gesundes Immunsystem beim Kind fördern. Die Gesundheit des Darms hängt nämlich eng mit einem gut funktionierenden Immunsystem zusammen: Die meisten körpereigenen Abwehrzellen befinden sich im Darm, und die Darmbakterien helfen dabei, Krankheitserreger abzuwehren. Zusätzlich liefert die Muttermilch essentielle Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente und andere bioaktive Komponenten, die ebenfalls für den Aufbau eines abwehrstarken Immunsystems und für ein gesundes Wachstum des Kindes insgesamt benötigt werden.

Die Versorgung mit Mikronährstoffen ist natürlich auch nach dem Stillen wichtig. Eine ausgewogene optimale Ernährung trägt dazu bei, das Kind mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen, die es für sein Wachstum und seine Entwicklung braucht. Eine abwechslungsreiche Auswahl an Lebensmitteln – vor allem viel frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte, Fisch und gesunde Fette – enthält wichtige Ballaststoffe, Vitamine und Pflanzenstoffe, die das Mikrobiom unterstützen und die Immunabwehr des heranwachsenden Kindes stärken.

Wenn Kinder älter werden und einen großen Teil des Tages außer Haus verbringen, ist es wichtig, dass sie gesunde Mahlzeiten dabei haben. Statt des traditionellen Pausenbrotes mit Wurst und Käse gibt es pflanzliche Alternativen oder Beigaben; Vollkornbrot ist besser als Weißbrot. Einige Obst- oder Gemüsestücke (Apfel, Möhre, Gurke) in der Brotdose versorgen das Kind

mit Abwechselung und wichtigen Zell-Vitalstoffen.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig für das Immunsystem. Besonders zu empfehlen sind ungesüßte Getränke und viel Wasser, am besten gutes Mineralwasser ohne Kohlensäure, vielleicht mit einem Spritzer Zitrone.

Viel Schlaf ist übrigens für eine gesunde Immunität unerlässlich. Im Schlaf kann sich das Kind optimal erholen. Die körpereigene Regeneration kann stattfinden und die Produktion von Abwehrzellen und Antikörpern läuft in den geordneten Bahnen der Ruhephasen. Wer länger schläft, wacht leistungsfähiger auf, gerade im Kindesalter.

Bewegung, vor allem an der frischen Luft, stärkt genauso die Abwehr. Spazierengehen, Toben und Klettern in der Natur, am besten mit Altersgenossen, fördert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden der Kids, sondern regt auch die körpereigene Produktion des Sonnenvitamins Vitamin D an, das ebenfalls zu einem kraftstrotzenden Immunsystem beiträgt. Wenn Kinder draußen die Welt erkunden, sind sie zudem Viren und Bakterien ausgesetzt. Diese ständige Konfrontation mit Erregern hilft, eine allmähliche Immunität gegen viele krankmachende Mikroorganismen aufzubauen. Früher hieß es salopp „Dreck reinigt den Magen“, heute wissen wir, dass ein stimuliertes Immunsystem agiler und gesünder ist. Die übertriebenen Hygienebemühungen mancher Eltern beruhen auf dem Irrtum, durch Vermeidung von Krankheitserregern die Gesundheit zu fördern. Das Gegenteil ist der Fall.

Kinder besitzen oft eine gute Stressresistenz. Zu viel Leistungsdruck in der Schule oder Probleme im familiären Umfeld können jedoch zu physischen und psychischen Belastungen führen. Sport, Ruhephasen und Entspannungsübungen helfen mit positiven Bestätigungen, den Stress wieder verarbeiten

11. NATÜRLICH GESUND

und auflösen zu können. Davon profitiert auch das Immunsystem der Kleinen.

Wer sind die Spezialisten für das Immunsystem? Mikronährstoffe!

Kinder benötigen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Nähr- und Vitalstoffe als Erwachsene, weil sie noch wachsen und sich entwickeln. Eine ausgewogene Ernährung spielt daher eine entscheidende Rolle. Sie stellt sicher, dass Kinder alle notwendigen Nährstoffe erhalten, die für ihre optimale Entwicklung erforderlich sind. Das gilt auch für das Immunsystem. Da es noch wächst und „lernt“, braucht es besondere Unterstützung, um gegen mögliches Ungemach gewappnet zu sein. Eine kontinuierliche Versorgung mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Mikronährstoffen stärkt den kindlichen Organismus gegenüber den täglichen Einflüssen von Krankheitserregern und Schadstoffen.

Welche Mikronährstoffe sind notwendig, damit das Immunsystem von Kindern optimal auf diese Herausforderungen reagieren kann?

 Vitamin C gilt als das wichtigste Antioxidans zur Unterstützung der Immunfunktion. Es optimiert nicht nur die Aktivität der Immunzellen, sondern stärkt auch die natürlichen Abwehrbarrieren des Körpers – z. B. die Nasenschleimhaut oder die Epithelzellen von Haut, Lunge und Darm – gegen Infektionen. Eine regelmäßige Zufuhr von Vitamin C kann auch die Krankheitsdauer verkürzen.

 Vitamin D kann sowohl die angeborene Immunantwort beeinflussen, die bereits mit der Geburt vorhanden ist, als auch die erworbene (adaptive) Immunantwort, die im Kindesalter noch untrainiert ist. Es gibt auch Hinweise darauf, dass das Sonnenvitamin einen Einfluss auf die Entstehung, die Schwere und den Verlauf von Allergien hat. Darüber hinaus hat Vitamin D antimikrobielle Eigenschaften, die dazu beitragen können, die Abwehr gegen krankheitserregende Mikroorganismen wie Viren und Bakterien zu stärken. Außerdem kann es dabei helfen, übermäßige Entzündungsreaktionen im Körper zu kontrollieren.

 Zink unterstützt die Aktivität der weißen Blutkörperchen, die spezielle Funktionen bei der Abwehr von Krankheitserregern und körperfremden Stoffen besitzen. Auf diese Weise trägt das Spurenelement zur Stärkung des Immunsystems bei. Zink kann auch die Vermehrung von Viren hemmen und so helfen, Atemwegsinfektionen zu mildern oder sie ganz zu verhindern. Zudem hat Zink eine regulierende Wirkung auf allergische Prozesse.

 Bioaktive („sekundäre“) Pflanzenstoffe sind chemische Verbindungen, die in Pflanzen vorkommen und diese vor verschiedenen Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Schädlingen,

Krankheiten oder oxidativem Stress schützen. Sie können aber auch für die menschliche Gesundheit von großem Nutzen sein, da viele dieser Verbindungen einen wesentlichen Beitrag zu einem gut funktionierenden Immunsystem leisten.

Bioaktive Pflanzenstoffe besitzen beispielsweise eine hohe antioxidative Wirksamkeit: Sie neutralisieren freie Radikale (hochreaktive und sehr aggressive chemische Sauerstoffmoleküle), die oxidativen Stress verursachen. Eine Verringerung von oxidativem Stress kann dabei helfen, das Immunsystem zu entlasten und zu stärken. Bioaktive Pflanzenstoffe beeinflussen auch die Aktivität von Abwehrzellen. Dies kann hilfreich sein, um die Immunantwort zu verbessern und Autoimmunreaktionen zu regulieren.

Einige sekundäre Pflanzenstoffe zeigen auch eine direkte antivirale und antibakterielle Wirkung, das heißt, sie können das Wachstum und die Vermehrung von Krankheitserregern hemmen. Darüber hinaus haben sie entzündungshemmende Eigenschaften. Die Reduzierung übermäßiger Entzündungsreaktionen ist wichtig, um chronischen Entzündungen vorzubeugen und das Immunsystem zu unterstützen. Eine weitere wichtige Eigenschaft bioaktiver Pflanzenstoffe ist, dass sie die Darmgesundheit unterstützen, indem sie das Wachstum gesundheitsfördernder Darmbakterien unterstützen.

Sehr gute immunstärkende Eigenschaften haben Flavonoide aus der Gruppe der Polyphenole, der Enzymkomplex Bromelain, der natürlicherweise in der Ananas vorkommt, der gelbe Naturfarbstoff Quercetin sowie Pflanzenextrakte wie Guavenblatt-Extrakt und Holunder-Extrakt, die bioaktive Pflanzenstoffe in konzentrierter und somit hochwirksamer Form enthalten. Alle diese Pflanzeninhaltsstoffe und -auszüge tragen mit ihren biologischen Eigenschaften zur Unterstützung des Immunsystems bei. In Kombination sind sie besonders leistungsfähig.

Fazit: Das kindliche Immunsystem ist in ständiger Entwicklung. Es ist ein neugieriger und lernwilliger Mechanismus, der gefordert und gefördert werden will. Viren, Bakterien und andere äußere Einflüsse sind seine Sparringspartner. Ein gesundes Immunsystem entsteht nicht unter der Glasglocke, sondern aus der ausgewogenen Mischung von Anstrengung, viel Bewegung, Aufenthalt an der frischen Luft und ausreichender Erholung. Dazu gehören viele wertvolle Mikronährstoffe und Pflanzenextrakte, die in Form einer ausgewogenen Ernährung, kombiniert mit einer kindgerechten Nahrungsergänzung, für starke Abwehrkräfte sorgen und den Grundstein für eine lebenslang gute Gesundheit legen.

12.
NATÜRLICH GESUND

Ernährungstrend Veganismus

VEGAN ESSEN OHNE MANGEL

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährungsweise, bei der ausschließlich pflanzliche Lebensmittel verzehrt werden. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lag der Anteil der vegan lebenden Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2021 bei zwei Prozent –doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor. Ein verbessertes Angebot an veganen Produkten und eine gestiegene gesellschaftliche Akzeptanz erleichtern offenbar vielen Verbrauchern die Entscheidung, auf tierische Produkte zu verzichten. Hersteller und Handel reagieren zunehmend auf diesen Trend und nehmen immer mehr vegane Lebensmittel in ihr Sortiment auf. Die Umstellung auf diese sehr strenge Form der vegetarischen Ernährung kann jedoch mit Hürden verbunden sein und bei unzureichender Vorbereitung zu Mikronährstoffdefiziten führen. Wie können Veganer eine optimale Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen erreichen und welche Nahrungsergänzungsmittel sollten in Betracht gezogen werden?

Was genau ist vegane Ernährung?

Unter veganer Ernährung versteht man eine Ernährungsweise, bei der alle Produkte tierischen Ursprungs aus der Ernährung ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass Veganer auf Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Milch und Milchprodukte, Eier, Honig und andere Tierprodukte in ihrer Nahrung verzichten. Auch Lebensmittel und Getränke, die Inhalts- oder Zusatzstoffe tierischen Ursprungs enthalten, werden gemieden, wie Gelatine, Laktose, L-Cystein oder Schellack.

Veganismus erstreckt sich häufig auf einen Lebensstil, bei dem nicht nur tierische Lebensmittel abgelehnt werden, sondern auch die Verwendung tierischer Produkte in Kleidung, Kosmetika und anderen Gebrauchsgegenständen oder Materialien (z. B. Leder, Daunen, Pelz und Seide).

Eine vegane Ernährung zu praktizieren, kann eine Herausforderung sein, vor allem im Hinblick auf die Verwendung industriell hergestell-

13. ERNÄHRUNG
Die vegane Ernährung bietet viele Vorteile, denn sie ist gut für Gesundheit und Wohlbefinden und schont die Umwelt.

ter Lebensmittel. Viele Produkte scheinen auf den ersten Blick pflanzlich zu sein, doch verbergen sich hinter E-Nummern oft tierische Inhaltsstoffe. Das macht es mitunter schwierig, von Tieren stammende Produkte vollständig zu vermeiden. Produkte mit intensiver Rotfärbung können z. B. den Farbstoff „echtes Karmin“ (E 120) enthalten, der aus Schildläusen gewonnen wird.

Für den problemlosen Einkauf von veganen Lebensmitteln ist das Vegan-Label eine nützliche Hilfe. Viele vegane Produkte sind mittlerweile mit diesem Siegel gekennzeichnet. Mit dem Vegan-Label können Veganer schnell und eindeutig tierfreie Produkte erkennen, ohne lange Zutatenlisten studieren oder beim Hersteller nachfragen zu müssen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer veganen Ernährung?

Eine vegane Ernährung gilt allgemein als gesund, denn der Verzehr pflanzlicher Lebensmittel liefert viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Antioxidantien. Dadurch haben vegan lebende Menschen grundsätzlich ein geringeres Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten. Studien zeigen beispielsweise, dass Veganer seltener erhöhte Blutfettwerte aufweisen. Auch Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei ihnen nicht so häufig auf wie bei Mischköstlern. Umgekehrt gelten Ernährungsformen mit einem hohen Anteil an tierischen Lebensmitteln als gesundheitlich ungünstig. Wer viel rotes Fleisch und Wurst isst, hat unter anderem ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen.

Aber ist der völlige Verzicht auf tierische Produkte wirklich gesünder als der gelegentliche Genuss von Joghurt, Omelette oder Räucherlachs? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) jedenfalls sieht auf Basis der aktuellen Datenlage keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährungsweise gegenüber einer gut zusammengestellten Mischkost. Diese sollte

zwar überwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen, aber auch Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Fisch und Eier gehören nach den aktuellen Ernährungsempfehlungen in kleineren Portionen auf den Speiseplan, um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die natürlicherweise in tierischen Produkten enthalten sind, müssen bei einer veganen Ernährung folglich durch andere geeignete Lebensmittel oder am besten durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

Vegane Ernährung punktet vor allem in den Bereichen Ethik und Umwelt, da sie einen aktiven Beitrag zum Tier- und Klimaschutz leistet. Die Produktion tierischer Lebensmittel bedeutet bekanntermaßen Tierleid, verbraucht mehr Ressourcen und setzt mehr klimaschädliche Treibhausgase frei als die Produktion pflanzlicher Lebensmittel. Eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF kam zu dem Ergebnis, dass der Verzicht auf tierische Lebensmittel die Treibhausgasemissionen um 48 Prozent reduzieren kann.

Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Beim kritischen Wasserverbrauch sind laut WWF nicht Fleischesser, sondern Veganer die Hauptverursacher. Obst und Gemüse, das in deutschen und europäischen Supermärkten angeboten wird, stammt häufig aus wasserarmen Gebieten, in denen künstliche Bewässerung eingesetzt werden muss. Dies kann in den betroffenen Regionen dazu führen, dass der Grundwasserspiegel sinkt, Brunnen versiegen und es so zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung kommt. Die Viehwirtschaft benötigt zwar generell mehr Wasser, findet aber meist in niederschlagsreichen Gebieten statt. Andererseits findet die Futtermittelproduktion wiederum häufig in wärmeren, wasserarmen Regionen statt, erst recht unter dem großen Preisdruck, dem die Fleischproduzenten ausgesetzt sind. Alle bekannten Lebensmittelskandale der letzten Jahrzehnte haben

ihre Ursache in dem marktwirtschaftlichen Zwang, möglichst viel und möglichst billig zu produzieren.

Eine gute Möglichkeit, sich umweltfreundlicher zu ernähren, egal ob vegan oder doch fleischhaltig, ist die Wahl regionaler Produkte. Diese sind nachhaltiger als importierte Lebensmittel, da sie weniger Ressourcen verbrauchen und durch die kürzeren Transportwege Emissionen reduziert werden. In Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern mit vergleichsweise hoher Wasserverfügbarkeit kann die Bevorzugung heimisch angebauter Produkte dazu beitragen, wasserärmere Regionen zu entlasten.

An welchen Mikronährstoffen kann es bei einer veganen Ernährung mangeln? Vegane Ernährung ist mehr als nur das Weglassen von tierischen Produkten. Überspitzt gesagt: Wer auf Fleisch verzichtet, aber täglich Pommes frites und Cola konsumiert, lebt nicht gesünder als ein „Allesesser“, der sich mit einer bunten Auswahl an pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln ernährt. Auch bei vermeintlich gesunden Fleischersatzprodukten ist Vorsicht geboten, da sie – wie herkömmliche Fertigprodukte – hochverarbeitete Lebensmittel sind, die viel Zucker, Fett, Salz, Aroma- und Zusatzstoffe enthalten können.

Grundsätzlich gilt: Je einseitiger die Lebensmittelauswahl ist, desto größer ist die Gefahr eines Nährstoffmangels. Somit kann natürlich auch eine Mischkost, die grundsätzlich alle Lebensmittelgruppen abdeckt, einseitig sein und zu Mangelerscheinungen führen, wenn sie nicht eine optimale, bedarfsgerechte Menge an Vitaminen und anderen Mikronährstoffen enthält.

Verschiedene Erhebungen haben ergeben, dass Veganer meist gut mit den Vitaminen C, E, B1 (Thiamin) und Folat, den Mineralstoffen Magnesium und Kalium sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgt sind. Positiv wird auch die geringere Aufnah-

14.
ERNÄHRUNG

me von gesättigten Fettsäuren und Cholesterin bewertet. Kritisch sieht es dagegen bei der Versorgung mit den Vitaminen B12, B2 und D, Kalzium, Eisen, Jod, Zink und Selen sowie Omega-3-Fettsäuren aus. Was zeichnet diese Mikronährstoffe aus und welche Symptome können auftreten, wenn sie nicht ausreichend aufgenommen werden?

Vitamin B12 – nicht nur für Veganer wichtig Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Es gilt deshalb als ein besonders kritischer Mikronährstoff in der veganen Ernährung. Geringe Mengen des Vitamins sind in fermentierten Produkten (z. B. Sauerkraut), ShiitakePilzen und Algen wie Nori oder Spirulina enthalten. Diese können laut DGE die Versorgung mit Vitamin B12 jedoch nicht sicherstellen. Vegan lebenden Menschen wird daher dringend empfohlen, Vitamin B12 dauerhaft zu supplementieren.

Vitamin B12 wird für die Blutbildung und die Zellteilung benötigt. Ein Mangel kann zu Störungen der Zellfunktion, Beeinträchtigungen der DNA-Synthese, chronischer Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, depressiven Verstimmungen, Blutarmut (Anämie) und neurologischen Schäden führen, die sich durch Kribbeln in Armen oder Beinen, vorübergehende Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen im peripheren Nervensystem bemerkbar machen. Ebenso kann ein Mangel an Vitamin B12 zu einer Erhöhung des Homocystein-Spiegels im Blut und damit zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Bei einem Homocystein-Status von über 10 μmol/l steigt das Risiko für Arteriosklerose, Schlaganfälle und Herzinfarkte. Eine rein pflanzliche Ernährung kann also nur dann arterienschützend sein, wenn der B12-Spiegel in einem guten Bereich liegt.

Nachgefragt:

Können nur Veganer einen Vitamin-B12-Mangel entwickeln?

Das ist nicht ganz richtig. Vitamin B12 kann nur von nützlichen Mikroorganismen gebildet werden, die natürlicherweise z. B. im Boden oder auf ungewaschenem Biogemüse vorkommen. Wildtiere nehmen ihr Vitamin B12 ganz natürlich beim Wühlen im Boden auf. Tieren aus der Fleischindustrie muss das Vitamin daher über Futtermittelzusätze verabreicht werden. Nur tierische Innereien wie Leber und Nieren enthalten ausreichend Vitamin B12. Ein Blick in die Statistik zeigt jedoch, dass der Verzehr von Innereien verschwindend gering ist: Sie machen nur 0,25 Prozent des Fleischkonsums in Deutschland aus und sind aus den Fleischtheken fast vollständig verschwunden. Um einem Mangel vorzubeugen, sollten daher auch Fleischesser zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung Vitamin B12 einnehmen. Besonders geeignet sind Methylcobalamin und Adenosylcobalamin, die beiden aktiven Formen von Vitamin B12.

Vitamin B2 – der Energiespender Auch Vitamin B2 (Riboflavin) gehört zu den Mikronährstoffen, die im Rahmen einer veganen Ernährung potenziell kritisch sind. Das Vitamin spielt eine zentrale Rolle für die normale Zellfunktion, das Wachstum, die Entwicklung und ist ein wichtiger Bestandteil von Enzymen, die für den Energiestoffwechsel benötigt werden.

Die mengenmäßig wichtigsten Vitamin-B2-Lieferanten sind Milch und Milchprodukte (sie liefern durchschnittlich etwa 25 Prozent Vitamin B2), Innereien wie Leber und Nieren sowie Fisch. Daneben enthalten auch Vollkornprodukte, Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte und verschiedene Gemüsesorten Riboflavin.

Eine Unterversorgung mit Vitamin B2 äußert sich vor allem durch Haut- und Schleimhautveränderungen wie Entzündungen der Mundschleimhaut und der Zunge, Risse in den Mundwinkeln und Ekzeme. Außerdem können Müdigkeit, Energiemangel und Schwäche auftreten. Bei schwerem Vitamin-B2-Mangel droht Blutarmut (Anämie). Eine unzureichende Versorgung mit Riboflavin gilt auch als Risikofaktor für einen erhöhten Homocystein-Spiegel und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Vitamin D – das Sonnenvitamin

Vitamin D (Calciferol) nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein, da es im Gegensatz zu anderen Vitaminen vom Körper selbst gebildet werden kann und seine Zufuhr über die Nahrung nur einen relativ geringen Anteil an der Vitamin-D-Versorgung hat.

Die körpereigene Produktion von Vitamin D erfolgt durch Sonneneinstrahlung auf die Haut. Voraussetzung für eine gute VitaminD-Versorgung ist folglich der regelmäßige Aufenthalt im Freien. In sonnenarmen Regionen, in den Wintermonaten oder bei überwiegendem Aufenthalt in Räumen kann die Sonnenexposition und damit die körpereigene Vitamin-D-Synthese eingeschränkt sein.

Unabhängig von der Ernährungsweise ist ein Großteil der mitteleuropäischen Bevölkerung unzureichend mit Vitamin D versorgt. Da aber die wenigen Lebensmittel, die Vitamin D von Natur aus enthalten, überwiegend tierischen Ursprungs sind, ist die Versorgung bei Veganern oft noch schlechter als bei Mischköstlern.

Vitamin D ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Es unterstützt die Aufnahme und Verwertung von Kalzium aus der Nahrung, trägt zum Erhalt normaler Knochen und Zähne bei und spielt eine Rolle bei der Zellteilung. Ein Mangel kann zu Störungen im Knochenstoffwechsel führen. Weitere Symptome eines Vitamin-D-Mangels sind eine verminderte Muskelkraft und eine erhöhte Infektanfälligkeit.

15.
ERNÄHRUNG

Knochenschützer Kalzium

Kalzium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der zur Stabilität von Knochen und Zähnen beiträgt, die Blutgerinnung unterstützt und eine Rolle im Nervensystem, in der Muskulatur sowie bei zahlreichen enzymatischen Prozessen spielt.

Veganer nehmen in der Regel deutlich geringere Mengen an Kalzium auf als Vegetarier oder Mischköstler: Während die durchschnittliche tägliche Kalziumzufuhr bei einer vegetarischen Ernährung zwischen 1100 und 1470 mg und bei einer üblichen Mischkost zwischen 1020 und 1330 mg liegt, sind es bei Veganern nur 500 bis 800 mg Kalzium pro Tag. Ein wesentlicher Nachteil ist, dass vegan lebende Menschen durch den Verzicht auf Milchprodukte eine wichtige Kalziumquelle verlieren. Außerdem ist Kalzium aus pflanzlichen Quellen schlechter verfügbar als aus tierischen.

Bei unzureichender Kalziumzufuhr beginnt der Körper, Knochenmasse abzubauen. Ein chronischer Mangel lässt die Knochen instabil werden, da der Einbau von Kalzium gestört ist und gleichzeitig Kalzium aus dem Knochen herausgelöst wird. Als Folge davon kommt es zu einer Erweichung der Knochen. Die Gefahr für Knochenbrüche steigt.

Eine in der Fachzeitschrift Nutrients vorgestellte Studie zeigt, dass Veganer häufiger Knochenbrüche erleiden als Mischköstler. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht darin einen Hinweis auf eine schlechtere Knochengesundheit bei rein veganer Ernährung. Eine groß angelegte britische Studie kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Vegetarier und insbesondere Veganer ein höheres Risiko für Knochenbrüche haben. Der regelmäßige Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Kalziumgehalt und die Einnahme von Kalzium aus Mikronährstoffpräparaten sind für Veganer daher sehr zu empfehlen.

Jod – Spurenelement aus dem Meer Jod gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen, die in kleinsten Einheiten den Stoffwechsel unterstützen. Insbesondere das Nervensystem ist auf Jod angewiesen. Als Bestandteil der Schilddrüsenhormone ist das Element auch wichtig für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur sowie für Zellteilung und -wachstum. Jodmangel begünstigt Störungen der Schilddrüsenfunktion wie Kropfbildung (Vergrößerung der Schilddrüse) oder Schilddrüsenunterfunktion.

Seefische und Meeresfrüchte sowie Meeresalgen sind natürliche Jodlieferanten, da das Spurenelement im Meerwasser vorkommt. Eine rein pflanzliche Ernährung kann den Jodbedarf nicht decken, weshalb Veganer eine Hauptrisikogruppe für Jodmangel darstellen. Sie sollten daher alternative Jodquellen in ihre Ernährung einbeziehen. Beispiele hierfür sind die Verwendung von Jodsalz und der regelmäßige Verzehr von Meeresalgen mit moderatem Jodgehalt, wie z. B. Nori. Von Algenprodukten mit hohem Jodgehalt (mehr als 20 mg/kg) rät das BfR ab, da sie leicht zu einer Überdosierung führen können. Besser geeignet sind Mikronährstoff-Kombinationen, in denen das Spurenelement in optimaler Dosierung enthalten ist.

Eisen im Blut

Eisen ist ein vielseitiges und lebensnotwendiges Spurenelement, das an zahlreichen Stoffwechselvorgängen in unserem Körper beteiligt ist. Es unterstützt z. B. die Blutbildung und ist ein wichtiger Baustein des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der Sauerstoff von den Lungen zu den Körpergeweben und Kohlendioxid von den Geweben zurück zu den Lungen transportiert.

Die Hauptquelle für Eisen ist Fleisch. Aber auch Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte können als Eisenlieferanten dienen. Allerdings ist Eisen aus pflanzlichen Quellen weniger gut bioverfügbar. Daraus ergibt sich, dass Eisen in der veganen Ernährung als po-

tenziell kritischer Mikronährstoff zu betrachten ist, obwohl die Eisenzufuhr bei Veganern oft genauso hoch ist wie bei Mischköstlern. Die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C kann die Bioverfügbarkeit von pflanzlichem Eisen verbessern.

Häufige Anzeichen und Symptome von Eisenmangel sind Müdigkeit und Schwäche, blasse Haut, Konzentrationsschwierigkeiten, Haarausfall und brüchige Nägel.

Schutzschild Zink

Auch Zink zählt zu den essentiellen Spurenelementen. Als Bestandteil von Enzymen und Proteinen ist es an einer Vielzahl von Körperprozessen beteiligt. Symptome eines Zinkmangels sind z. B. Hautekzeme, Haarausfall, Durchfall, Wundheilungsstörungen sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.

Tierprodukte wie Rind- und Schweinefleisch, Käse, Milch und Eier sind reich an Zink; Austern enthalten die höchsten Mengen. Auch einige pflanzliche Lebensmittel sind gute Zinkquellen. Grundsätzlich verwertet der Körper Zink aus tierischen Lebensmitteln jedoch besser als aus pflanzlicher Kost. Der Grund: Pflanzliche Lebensmittel wie Vollkorngetreide, Mais und Soja enthalten Phytate, die die Aufnahme von Zink aus der Nahrung hemmen können. Veganern wird deshalb eine 50 Prozent höhere Zinkzufuhr empfohlen als Mischköstlern. Dies entspricht nach den gängigen Zufuhrempfehlungen einer täglichen Einnahme von 10,5 mg Zink für Frauen und 15 mg Zink für Männer. Zielführender ist die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln, da hier das Spurenelement optimal dosiert vorliegt.

Omega-3-Fettsäuren –das Multitalent aus dem Meer Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Fette, die für die Gesundheit von Herz, Gehirn und Immunsystem wichtig sind. Zu den biologisch aktivsten Omega-3-Fettsäuren zählen

16. ERNÄHRUNG

EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Sie kommen fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, was sie zu potenziell kritischen Nährstoffen in einer veganen Ernährung macht.

Um den Bedarf an DHA und EPA zu decken, wird meist der Verzehr von fettreichen Seefischen (z. B. Hering, Makrele, Lachs) oder die Einnahme von Fischölkapseln empfohlen. Allerdings ist es für die Versorgung mit den Fettsäuren nicht erforderlich, Tiere zu töten, da DHA und EPA ursprünglich aus Mikroalgen stammen. Das daraus gewonnene Algenöl wird häufig in veganen Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um Veganern eine einfache Möglichkeit zu bieten, diese essentiellen Fettsäuren in ihre Ernährung zu integrieren.

Potenziell kritischer Mikronährstoff

Pflanzliche Nährstofflieferanten (Beispiele)

Vitamin B12 Keine (ausschließlich Nahrungsergänzungsmittel und angereicherte Lebensmittel)

Vitamin B2

Hülsenfrüchte (z. B. Kichererbsen, Sojabohnen)

Ölsamen (z. B. Leinsamen, Chiasamen)

Nüsse

Brokkoli, Grünkohl

Vitamin D Champignons, Pfifferlinge

Kalzium Brokkoli, Grünkohl

Nüsse

Hülsenfrüchte

Tofu

Kalziumreiches Mineralwasser

Eisen Spinat

Hülsenfrüchte

Nüsse

Vollkorngetreide Beerenobst

Jod Meeresalgen (z. B. Nori)

Zink

Vollkorn

Hülsenfrüchte

Ölsamen

Nüsse

Selen Spargel

Kohl- und Zwiebelgemüse

Pilze

Paranüsse

Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA)

Keine (ausschließlich Nahrungsergänzungsmittel und mit Mikroalgenöl angereicherte Lebensmittel)

Wie können Veganer sicherstellen, dass sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten?

Damit eine vegane Ernährung gelingt, müssen die Mahlzeiten gut geplant werden. Eine qualifizierte Ernährungsfachkraft kann bei der Auswahl geeigneter Lebensmittel helfen und Tipps zur bedarfsgerechten Mikronährstoffversorgung geben. Eine gute Richtlinie ist auch die vegane Ernährungspyramide. Sie bietet eine übersichtliche Darstellung verschiedener Lebensmittelgruppen und hilft, sich ausgewogen zu ernähren und Mahlzeiten sinnvoll zusammenzustellen. Lebensmittel im unteren Bereich der Pyramide können großzügig verzehrt werden und sind besonders empfehlenswert. Lebensmittel, die sich an der Spitze der Pyramide befinden, sollten dagegen nur in mäßigen oder geringen Mengen verzehrt werden. So wird empfohlen, reichlich Obst und Gemüse zu verzehren und den Getreideanteil im Verhältnis etwas zu reduzieren. Gleichzeitig sollte der Anteil an pflanzlichen Fetten und Ölen eher gering gehalten werden.

Außerhalb der Lebensmittelpyramide gibt es potenziell kritische Mikronährstoffe, die Veganer nur schwer über Nahrungsmittel decken können. Hier ist eine entsprechende Supplementierung sehr zu empfehlen. Blutuntersuchungen beim Arzt können Aufschluss darüber geben, welche Mikronährstoffe durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden sollten.

ERNÄHRUNG
Vegane Ernährungspyramide Hülsenfrüchte Gemüse Obst Blattgemüse Pflanzliche Fette Vollkornprodukte
Tabelle: Potenziell kritische Nährstoffe in einer veganen Ernährung und pflanzliche Lebensmittel, die dabei unterstützen können, eine gute Versorgung mit diesen Nährstoffen zu erreichen.
17.
Grafik: Die vegane Ernährungspyramide richtet sich in erster Linie an gesunde Erwachsene, die sich vegan ernähren.

Fazit: Wer auf tierische Produkte in seiner Ernährung verzichten möchte, sollte einige Aspekte beachten. Dies betrifft vor allem die Versorgung mit kritischen Mikronährstoffen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Zufuhr von Vitamin B12 gelegt werden, da dieser Zell-Vitalstoff natürlicherweise nur in tierischen Produkten vorkommt. Aber auch viele andere Nährstoffe müssen bei der Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung berücksichtigt werden.

Eine Ernährungsberatung kann dabei helfen, die individuellen Bedürfnisse zu erkennen und sicherzustellen, dass alle notwendigen Nährstoffe ausreichend aufgenommen werden. Bei optimaler Zusammenstellung der Lebensmittel und ergänzt durch Nahrungsergänzungsmittel bietet die vegane Ernährung ein beträchtliches Potenzial zur Vorbeugung ernährungsbedingter Krankheiten und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit.

Referenzen

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Wie klimaschädlich sind tierische Lebensmittel? (o. D.). https://www.landwirtschaft. de/diskussion-und-dialog/umwelt/wie-klimaschaedlich-sind-tierischelebensmittel

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Deutschland, wie es isst – Der BMEL-Ernährungsreport 2021. https:// www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/ernaehrungsreport2021.html

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Vegane Ernährung. (o. D.). https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/ meldungen-2021/maerz/vegane-ernaehrung/

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Calcium. (o. D.). https:// www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/calcium/#c3106

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Vegane Ernährung. (o. D.). https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/faqs-veganeernaerung/#c3385

Dr. Rath Health Foundation (2021). Dr. Rath Gesundheitsbrief, Ausgabe 13/21. https://issuu.com/drrath/docs/77_gbrief_august_2021_vegan Menzel, J. et al. (2021). Vegan Diet and Bone Health—Results from the Cross-Sectional RBVD Study. Nutrients, 13(2), 685 https://doi.org/10.3390/nu13020685

Ströhle, A., Hahn, A. – Leibniz-Universität Hannover. (o. D.). Potenziell kritische Mikronährstoffe einer vegetarischen und veganen Ernährung. BZfE. https://www.bzfe.de/ernaehrung-im-fokus/wissen/potenziellkritische-mikronaehrstoffe-einer-vegetarischen-und-veganenernaehrung/

Tong, T. et al. (2020). Vegetarian and vegan diets and risks of total and site-specific fractures: results from the prospective EPIC-Oxford study. BMC Medicine, 18(1). https://doi.org/10.1186/s12916-020-01815-3

WWF Deutschland. (2021). So schmeckt Zukunft: Der kulinarische Kompass für eine gesunde Erde. https://www.wwf.de/fileadmin/ fm-wwf/Publikationen-PDF/Landwirtschaft/WWF-StudieKulinarischer-Kompass-Wasser.pdf

ERNÄHRUNG
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Omega-3 aus pflanzlichen Quellen lohnt sich

OMEGA-3-FETTSÄUREN: BESSER ALGEN ALS FISCH

Fettreiche Kost hat einen schlechten Ruf, wird sie doch mit unerwünschten Hüftpolstern oder Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung gebracht. Fett ist aber nicht gleich Fett. Nahrungsfette können gesättigte Fettsäuren enthalten, die sich eher negativ auf den Körper auswirken, aber es gibt auch ungesättigte Fettsäuren, wie die Omega-3-Fettsäuren, denen viele gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden. Bevorzugte Quellen für diese Fettsäuren sind fetter Seefisch und Fischöl. Aber auch Algen sind hervorragende Omega-3-Lieferanten. Was zeichnet diese pflanzlichen Alternativen aus?

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ERNÄHRUNG

Merkmale von Fettsäuren

Fettsäuren sind organische, also natürliche Moleküle, die wichtige Bausteine von Lipiden (Fetten) sind. Sie bestehen aus einer Kette von Kohlenstoffatomen mit einem sauren Ende. Wenn jedes Kohlenstoffatom zwei Wasserstoffteilchen gebunden hat, ist das Fettsäuremolekül satt. Ein hoher Gehalt dieser gesättigten Fettsäuren findet sich z. B. in Butter, Kokosfett oder Käse. Wenn ein oder mehrere Kohlenstoffatome schwächende Doppelbindungen aufweisen, handelt es sich um eine ungesättigte oder sogar mehrfach ungesättigte Fettsäure. In der organischen Kohlenstoffchemie wird diese Gruppeneinteilung einfach nach der Position der ersten Doppelbindung nummeriert: Omega-9-, Omega-6- und die reaktionsfreudigen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die wir aus Leinöl oder Nüssen kennen.

Gute Fette, schlechte Fette

Gesättigte Fettsäuren werden gerne als „schlechte“ Fette bezeichnet, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren entsprechend als „gute“ Fette. Diese Sprachregelung beruht auf der Annahme, dass gesättigte Fettsäuren in Butter, Fleisch, Wurst oder Käse mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen oder Diabetes in Verbindung gebracht werden können. Der wahre Risikofaktor, nämlich die anhaltende Mangelversorgung mit dem essentiellen Vitamin C und anderen Mikronährstoffen, wird dabei hartnäckig ignoriert. Tatsächlich erfüllen auch die gesättigten Fettsäuren wichtige Aufgaben im Körper, sie sind wichtige Bausteine für die Zellmembranen und Botenstoffe in verschiedenen Regelkreisen. Der Veganer stellt zwar die Herkunft in Frage und wünscht sich eher pflanzliche Quellen. Grundsätzlich kommt es aber auf ein gut abgestimmtes Mengenverhältnis zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren an.

Ungesättigte Fettsäuren sind dafür bekannt, dass sie dem Körper viel Gutes tun. Sie unterstützen das Herz-Kreislauf-System, wir-

ken entzündungshemmend und erhalten die Gesundheit des Gehirns. Wir unterscheiden zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Ihr Verhältnis in der Nahrung sollte ausgewogen sein. Zu viel Omega-6 schränkt die Wirkung von Omega-3 ein, was zu Gefäßverengungen und Entzündungen führen kann. In der westlichen Ernährung ist das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren leider meistens zu hoch und damit ungesund. Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte daher unbedingt seine Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren im Auge behalten.

Die wirklich schlechten Fette sind die Transfette. Sie entstehen durch Erhitzung, z. B. beim Frittieren, oder bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln. Wenn der Körper diese Fette wegen übergroßer Verfügbarkeit verwerten und verwenden soll, gibt es immer Probleme mit der künstlich veränderten Struktur der Transfette gegenüber den natürlichen Fettsäuren. Zellmembranen werden instabil und Hormonübertragungsketten laufen ins Leere. Wirklich schlecht.

Am Anfang war die Alge

EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) gehören zu den biologisch aktivsten und damit wichtigsten Vertretern der Omega-3-Fettsäuren. Sie finden sich reichlich in Kaltwasserfischen wie Lachs, Makrele, Hering, Sardine, Forelle und Thunfisch, die auch als Quellen für die Herstellung von Fischöl in Nahrungsergänzungsmitteln dienen. EPA und DHA und werden aber auch als vegane Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von Mikroalgen angeboten.

Im Gegensatz zu den Makroalgen, zu denen z. B. die in der japanischen Küche verwendeten Meeresalgen Wakame, Nori und Kombu gehören, sind Mikroalgen winzige Algenarten, die meist nur unter dem Mikroskop sichtbar sind und oft nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Mikroalgen spielen dennoch eine wichtige Rolle in der Ernährung vieler Lebewesen. Dank ihrer bioaktiven Inhalts-

stoffe dienen sie vielen Meeresbewohnern als lebenswichtige Nahrungsquelle. Dies erklärt auch, warum Kaltwasserfische besonders hohe Gehalte an Omega-3-Fettsäuren aufweisen. Die guten Fettsäuren, die wir aufnehmen, wenn wir Fisch essen, sind also ursprünglich in Algen enthalten.

Von der Mikroalge zum Algenöl Die Zahl der Mikroalgenarten wird weltweit auf mehrere zehntausend bis über 100.000 geschätzt. Bekannt sind vor allem Chlorella, Spirulina und Schizochytrium, welche in Lebensmitteln, Nahrungsergänzungen und Kosmetika Verwendung finden. Um sie für diese Zwecke nutzen zu können, müssen sie in Becken, speziellen Tanks oder Photobioreaktoren gezüchtet werden, die optimale Wachstumsbedingungen bieten. Unter kontrollierten Bedingungen werden Wasser, Nährstoffe und gegebenenfalls CO2 zugeführt, um das Wachstum und die Vermehrung der Algen zu fördern. Wenn die Algen ihre maximale Biomasse erreicht haben, werden sie geerntet. Hierbei wird die Algenmasse von dem flüssigen Medium getrennt. Anschließend kann die Algenmasse weiterverarbeitet werden, unter anderem durch Extraktion zu Omega-3-reichem Algenöl, das Grundlage vieler Nahrungsergänzungsmittel ist. Dazu werden die Algen zunächst mechanisch zerstoßen und getrocknet. Danach kann das Öl abgepresst werden.

Die Mikroalge macht’s!

Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von Mikroalgen stellen nicht nur für Vegetarier und Veganer eine sinnvolle und einfache Möglichkeit dar, ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken. Welche konkreten Vorteile bieten die pflanzlichen Omega-3-Lieferanten?

• Umweltfreundlichkeit: Jedes Jahr sterben Milliarden von Fischen für den menschlichen Verzehr. Die ökologischen Folgen sind gravierend, denn der Fischfang trägt zur Überfischung der Weltmeere bei und kann auch zur Freisetzung von Schadstoffen in

21. ERNÄHRUNG

die Umwelt führen. Mikroalgen können regional gezüchtet werden, ohne das empfindliche Gleichgewicht des Meeres zu gefährden und ohne lange Transportwege zu verursachen.

• Nachhaltigkeit: Algenöl ist eine nachhaltige Alternative zu Fischöl, da es direkt aus Mikroalgen gewonnen wird, ohne dass Fische in den Herstellungsprozess involviert sind. Die Kultivierung von Algen ist ressourcenschonend, erhält Lebensräume und benötigt deutlich weniger Fläche und Wasser als die Fischzucht.

• Ursprünglichkeit: Mikroalgen sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Meeresbewohner. Fische nehmen mit diesen Algen Omega3-Fettsäuren auf und reichern sie in ihrem Körper an. Algen können daher als ursprüngliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren angesehen werden.

• Reinheit: Omega-3-Fettsäuren aus Algen, die in kontrollierten Aquakulturen gezüchtet werden, zeichnen sich durch eine deutlich höhere Reinheit aus als Omega-3-Fettsäuren aus Fischen, die Schadstoffe aus dem Meer aufnehmen. Im Vergleich zu Algenöl ist das Verfahren zur Sicherung und Gewährleistung der Reinheit von Fischöl wesentlich aufwendiger.

• Für Veganer geeignet: Bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung wird zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren häufig auf Leinöl oder andere pflanzliche Öle zurückgegriffen, da diese die Omega-

3-Fettsäure ALA (Alpha-Linolensäure) enthalten. ALA ist zwar die direkte Vorstufe von EPA und DHA, kann aber vom Körper nur schlecht in diese biologisch aktiveren Formen umgewandelt werden. Algen sind eine direkte pflanzliche Quelle für EPA und DHA und daher die ideale Wahl für Veganer und Vegetarier, um ihren Omega-3-Bedarf optimal zu decken.

• Allergenfrei: Algenöl ist rein pflanzlich und daher für Menschen geeignet, die Omega-3-Fettsäuren in ihre Ernährung integrieren möchten, aber auf bestimmte Allergene in Fischen und Meeresfrüchten empfindlich reagieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fettsäuren ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung sind. Besonders wertvoll für die Gesundheit sind die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Viele Menschen nehmen sie über Fisch oder Fischölprodukte zu sich. Algen stellen jedoch eine erstklassige pflanzliche Alternative dar, die sogar Vorteile gegenüber tierischen Omega3-Quellen haben kann. Die Kultivierung von Algen ist umweltfreundlicher und nachhaltiger als der Fischfang und bietet die Möglichkeit, EPA und DHA aus völlig reinen Quellen zu beziehen. Darüber hinaus sind Algen vegan und frei von Allergenen, was sie zu einer gesunden Wahl für jede Form der Ernährung macht.

22.
ERNÄHRUNG
Anbau von Mikroalgen im offenen Becken

Parkinson natürlich begegnen

MIKRONÄHRSTOFFE KONTRA MUSKELZITTERN

Parkinson ist eine der häufigsten Nervenerkrankungen im Alter. Typische Symptome sind neben dem klassischen Zittern Bewegungseinschränkungen, Gleichgewichtsstörungen, eine starre Mimik und eine monotone Stimme. Die konventionelle Medizin kennt bis heute keine ursächliche Therapie des Parkinson-Syndroms und beschränkt sich daher auf die Behandlung der Symptome. Wissenschaftlich fundierte Naturheilverfahren wie die Zellular-Medizin haben auch hier die Nase vorn und zeigen, dass die gezielte Gabe spezifischer Mikronährstoffe eine entscheidende Maßnahme zur Vorbeugung sein kann und das Zeug hat, der „neuen Pandemie“ Einhalt zu gebieten.

Parkinson auf dem Vormarsch

Die Parkinson-Krankheit betrifft Menschen aller ethnischen Gruppen und Kulturen. Die meisten Patienten sind älter als 60 Jahre, nur etwa

Alltägliche Handgriffe und Tätigkeiten stellen für Parkinson-Patienten eine Herausforderung dar.

jeder Zehnte ist jünger als 50 Jahre. Weltweit sind etwa 10 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen; in Deutschland leben ca. 400.000, in Österreich 20.000 und in der Schweiz 15.000 Betroffene. Damit ist Parkinson nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Da die Erkrankungshäufigkeit mit dem Alter deutlich zunimmt und die Menschen immer älter werden, wird die Zahl der Parkinson-Erkrankungen in Zukunft voraussichtlich noch deutlich ansteigen. Experten sprechen sogar schon von einer kommenden „Parkinson-Pandemie“. Dies macht deutlich, dass präventive Maßnahmen und neue bzw. alternative Ansätze zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Beschwerdebilder unter der Lupe

Die Parkinson-Krankheit macht sich häufig durch eine deutliche Verlangsamung der Bewegungen bemerkbar. Der Gang wird zunehmend unsicher, die Schritte kurz und kleiner. Alltägliche Handgriffe und Tä-

NATÜRLICHE PRÄVENTION
23.

tigkeiten, die eine gewisse Geschicklichkeit erfordern, werden zunehmend zur Herausforderung. Durch die nachlassende Beweglichkeit der Gesichtsmuskulatur wirkt das Gesicht mit der Zeit maskenhaft und ausdruckslos. Die Sprache wird leise und monoton, sogar das Schlucken fällt schwer. Vor allem Arme, Beine und Nacken können dauerhaft steif und verspannt sein, was häufig zu Muskelschmerzen führt. All diese Symptome beeinträchtigen den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.

Ursache? Unbekannt!

Die Parkinson-Krankheit beruht auf einer komplexen Funktionsstörung des zentralen Nervensystems. Dabei sterben Nervenzellen ab, deren Hauptaufgabe die Produktion des Botenstoffs Dopamin ist, der für die Steuerung von Bewegungen im Gehirn entscheidend ist. Durch den Verlust der Dopaminproduzierenden Zellen entstehen Schäden im Zellkern von Nervenzellen, die aggressive Sauerstoffmoleküle aktivieren und den Abbau der Zellen beschleunigen. Außerdem geraten die Mitochondrien, die Energiekraftwerke der Zelle, aus dem Gleichgewicht. Als Folge dieser Fehlfunktionen werden ebenfalls freie Sauerstoffradikale freigesetzt, die die Zellstrukturen angreifen und schädigen.

Warum es zu diesen Funktionsstörungen kommt, ist laut Kenntnisstand der konventionellen Medizin und Forschung nur bei etwa 25 Prozent der Parkinson-Patienten bekannt. Bei einem Teil dieser Patienten besteht eine familiäre Veranlagung für die Erkrankung, die häufig zu einem frühen Auftreten der Symptome, oft vor dem 40. Lebensjahr, führt. Bei anderen Patienten sind Umwelteinflüsse oder andere Erkrankungen des Nervensystems als Auslöser der Parkinson-Krankheit bekannt. Man spricht dann von einem symptomatischen Parkinson-Syndrom. Umweltgifte, Medikamente, Durchblutungs- oder Stoffwechselstörungen können zu dieser Form von Parkinson führen. In einigen Fällen leiden die Betroffenen an einer anderen

neurodegenerativen Erkrankung, bei der sich Eiweiße krankhaft ablagern und Nervenzellen absterben. Dies wird als atypisches Parkinson-Syndrom bezeichnet. Am häufigsten ist jedoch das so genannte idiopathische Parkinson-Syndrom. „Idiopathisch“ bedeutet, dass die Ursache unbekannt ist. Rund 75 Prozent aller Parkinson-Patienten leiden an dieser Form der Erkrankung. Kommt uns das nicht bekannt vor?

Die Parkinson-Krankheit aus der Sicht der Zellular-Medizin Seit über 100 Jahren sind die nach ihrem Entdecker benannten Lewy-Körperchen bei Parkinson-Patienten bekannt. Diese Körperchen bestehen aus Ablagerungen von Amyloid-Proteinen in zentralen Bereichen des Gehirns, häufig begleitet von Hirnblutungen im Hirngewebe selbst. Diese Proteinablagerungen finden sich auch in einigen Blutgefäßen des Gehirns, wo sie sich in den Gefäßwänden ansammeln. Wenn man sich bewusst macht, dass das Gehirn zu den stark durchbluteten Organen gehört und in direkter und enger Verbindung zum Herzen steht, wird schnell klar, dass der Körper für beide Organe, Herz und Gehirn, eine Sicherheitsstrategie haben muss. Eine Beeinträchtigung beider Organe kann sehr schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Beim Herz stellt die mechanische Belastung durch die Pumpbewegung eine Herausforderung an die Elastizität bei gleichzeitiger Stabilität dar, beim Gehirn muss die kontinuierliche Versorgung mit Sauerstoff aus dem kontinuierlichen Blutfluss gewährleistet sein. Spätestens seit Dr. Linus Pauling und Dr. Matthias Rath ihr Konzept zur „Lösung des Rätsels der Herz-Kreislauf-Erkrankung“ veröffentlichten, wissen wir, dass nicht ein hoher Cholesterinspiegel die Ursache ist, sondern ein langjähriger Mangel an Vitamin C die Stabilität der Blutgefäße, insbesondere der stark belasteten Arterien, schädigt. Das Cholesterin ist dabei nur der Versuch des Körpers, die Risse und Lücken zu stopfen.

Im Gehirn hingegen, das einen deutlich höheren Cholesteringehalt aufweist als der übrige Körper, haben diese Fettmoleküle eine strukturgebende Funktion in den Nervenzellen. Außerdem verhindert die Blut-Hirn-Schranke die Aufnahme größerer Cholesterinmoleküle aus dem Blut. Wäre der Natur in dieser besonderen Situation nichts Besseres eingefallen, hätte die Spezies Mensch die letzte Epoche extrem vitaminarmer Kost, die Eiszeiten vor etwa 100.000 Jahren, nicht überlebt und wäre wie viele Unterarten der Gattung Mensch ausgestorben. Diejenigen Individuen jedoch, die in der Lage waren, bei Vitamin-CMangel und bedrohter Gefäßstabilität eine bestimmte Proteinstruktur im Blutkreislauf anzureichern und zur Abdichtung der Arterien im Gehirn zur Verfügung zu stellen, konnten noch den nächsten Fortpflanzungszyklus erleben und zur Arterhaltung beitragen. Das spätere Auftreten von Gehirnerkrankungen konnte diesen evolutionären Vorteil zunächst nicht schmälern.

Die Ausgangssituation bei den Hirnarterien ist also ähnlich wie bei den Herzarterien. Der drohenden Undichtigkeit wird durch einen Reparaturmechanismus begegnet, um ein Verbluten zu verhindern. Die lebensbedrohliche Situation entsteht durch einen dauerhaften Mangel an einem wichtigen Molekül, dem Vitamin C. Die Proteinablagerungen dieses Mechanismus führen schließlich zu einer eigenen bedrohlichen Situation, da im Falle des Gehirns wichtige Zellsysteme geschädigt werden und das Gleichgewicht zwischen Dopamin und seinem Gegenspieler, dem Acetylcholin, gestört wird: Parkinson entsteht. Auch bei Demenzerkrankungen sind Einblutungen ins Gewebe und Ablagerungen von AmyloidProteinen zu beobachten.

Die eigentliche Ursache der ParkinsonKrankheit ist nach den Erkenntnissen der Zellular-Medizin ein Mangel an Mikronährstoffen in den Zellen des Gefäß- und Nervensystems, allen voran an Vitamin C.

24.
NATÜRLICHE PRÄVENTION

Zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten – was hilft wirklich?

Die konventionelle Behandlung der Parkinson-Krankheit umfasst eine Vielzahl medikamentöser und nichtmedikamentöser Therapien. Das übergeordnete Ziel all dieser Maßnahmen ist es, die Symptome zu kontrollieren und zu lindern sowie das Auftreten von Spätkomplikationen zu verzögern.

Häufig werden Medikamente verabreicht, um den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen. Diese Präparate versuchen, die Symptome zu lindern, können aber natürlich das Fortschreiten der Krankheit nicht verhindern, da sie den Bemühungen des Körpers entgegenwirken. Daher werden im weiteren Verlauf der Erkrankung auch andere Behandlungsmethoden in Betracht gezogen, wie zum Beispiel eine Operation, bei der Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert werden. Durch die elektrische Unterdrückung typischer Symptome wie Zittern oder Steifheit verbessert sich natürlich die Lebensqualität. Aber auch diese elektrische tiefe Hirnstimulation ist natürlich nicht ursachenorientiert. Zumal die Operation am Gehirn risikobehaftet ist und auch implan-

tatbedingte Komplikationen bei einem gewissen Anteil der betroffenen Patienten auftreten. Medikamentöse Therapien verlieren in Langzeitbeobachtungen ihre Wirksamkeit.

Neben Vitaminen und anderen Mikronährstoffen sollten vor allem Bewegungsübungen und Sprachtherapie wichtige Bestandteile der Parkinson-Behandlung sein. Regelmäßige Bewegung hilft, die Beweglichkeit zu erhalten und zu verbessern und die Symptome zu lindern. Aerobe Übungen wie Gehen, Schwimmen und Radfahren sowie Kraftund Beweglichkeitsübungen können dazu beitragen, die Muskeln zu stärken und die Mobilität zu verbessern. Die körperliche Beanspruchung wirkt sich auch positiv auf die Stimmung aus.

Stress kann die Symptome von Parkinson verschlimmern, daher ist es wichtig, Strategien zur Stressbewältigung zu erlernen und regelmäßig Entspannungstechniken anzuwenden. Techniken wie Meditation, Yoga, Tai-Chi und progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen, die Stimmung zu verbessern und die Schlafqualität zu fördern.

Auf gesunde Ernährung achten

Eine gesunde Ernährung ist für die Gesundheit des Gehirns essenziell und kann dazu beitragen, die Symptome von Parkinson zu lindern. Parkinson-Patienten profitieren vor allem von einer entzündungshemmenden Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und magerem Eiweiß. Empfehlenswert sind auch Lebensmittel mit antioxidativen Eigenschaften wie Beeren, grünes Blattgemüse und Nüsse.

Es ist sinnvoll, kleine Portionen über den Tag verteilt zu essen. Gründliches Kauen und Essen ohne Hast sind das A und O einer guten Ernährung. Die Mahlzeiten sollten leicht, schonend in der Zubereitung und reich an Ballaststoffen sein. Dies fördert eine intakte Darmflora und gleichzeitig eine gesunde Dopaminausschüttung. Auch Sauermilchprodukte wie Kefir oder Joghurt wirken sich positiv auf die Darmflora aus. Wichtig ist auch, ausreichend zu trinken. Zwei bis drei Liter Wasser sollten es täglich sein.

Eine Tasse Kaffee und regelmäßige Auszeiten für die Seele sind ebenfalls gesundheitsfördernd. Wer viel Kaffee trinkt, hat Studien zufolge ein deutlich geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Verantwortlich dafür ist das im Kaffee enthaltene Koffein. Auf Alkohol sollte hingegen verzichtet werden, wenn bereits erste Anzeichen der Krankheit zu erkennen sind.

Mikronährstoffe für Gehirn- und Nervensystem

Eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen aus der Nahrung und synergistisch wirkenden Nahrungsergänzungsmitteln ist die beste

25. NATÜRLICHE PRÄVENTION

Prävention – bei Parkinson, aber auch bei anderen Nervenerkrankungen. Ihre optimale Zufuhr kann die Funktionen des Gehirn- und Nervensystem optimal unterstützen:

Vitamin C kann dazu beitragen, die Gesundheit des Gehirns zu erhalten und oxidative Schäden zu verhindern. Es ist auch wirksam bei der Verringerung der Plaquebildung in den Arterien des Gehirns.

Vitamin B6 und Vitamin B12 in Kombination mit Folsäure wirken sich günstig auf die Nervenzellen und deren Funktion aus. Bei ParkinsonPatienten ist häufig der Homocysteinspiegel erhöht. Dieser wird durch die gezielte Einnahme von Vitamin B12 besser reguliert. Zu hohe Homocysteinwerte können zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Außerdem spielt Vitamin D eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns. Es gibt Hinweise aus mehreren Studien, dass Vitamin D das Risiko für Parkinson reduziert. Magnesium und die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Coenzym Q10 hat die Fähigkeit, die Funktion der Mitochondrien zu verbessern und oxidativen Stress zu reduzieren. Dies kann dazu beitragen, die Symptome der Parkinson-Krankheit zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Omega-3-Fettsäuren fördern die Durchblutung des Gehirns und wirken als natürlicher Zellschutz.

Fazit: Obwohl Parkinson eine komplexe und progressive Krankheit ist, gibt es eine Vielzahl von natürlichen Ansätzen, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Wer einmal die Ursache verstanden hat, wird den Wert einer gesunden Ernährung zusammen mit der Zufuhr von Vitamin C und anderen Mikronährstoffen zu schätzen wissen. Die Erhaltung der Gehirngesundheit und die Vorbeugung von Alterserscheinungen für uns und unsere Angehörigen beginnt mit dieser Erkenntnis.

Referenzen

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (o. D.). Parkinson. Gesundheitsinformation.de. Abgerufen am 13. Februar 2024, von https://www.gesundheitsinformation.de/ parkinson.html

Rath, M. und Pauling, L. Solution to the Puzzle of Human Cardiovascular Disease: Its Primary Cause Is Ascorbate Deficiency, Leading to the Deposition of Lipoprotein(a) and Fibrinogen/Fibrin in the Vascular Wall. Journal of Orthomolecular Medicine 1991, 6:125-134. (Deutsche Übersetzung: https://www.dr-rath-education.org/wp-content/ uploads/2020/10/SolutiontothePuzzle.pdf)

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26. SERVICE NATÜRLICHE PRÄVENTION

Download der Rath international – einfach erklärt

„Kann ich die digitalen Ausgaben der Rath international herunterladen und auf meinem Computer speichern?“, „Gibt es das Magazin auch im PDF-Format?“. Diese und ähnliche Fragen erreichen die Redaktion immer wieder. Die kurze Antwort lautet: Ja!

Um die Technik, die dahinter steckt, für jeden verständlich zu machen, haben wir eine möglichst einfache Anleitung geschrieben. Damit kann die Rath international jederzeit offline gelesen und auch für Gespräche genutzt werden.

So funktioniert der Download:

1. Gehen Sie zur gewünschten Ausgabe auf issuu.com/ drrath/stacks. Wenn Sie nur die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift suchen, gehen Sie einfach auf dr-rath-healthalliance.org/de/rath-international

2. Suchen Sie das Download-Symbol am unteren Bildschirmrand (siehe Abbildung) und klicken Sie darauf.

3. Die Publikation wird nun im PDF-Format auf Ihr Gerät heruntergeladen. Unter Microsoft Windows speichern die meisten Internet-Browser PDF-Dateien automatisch im Ordner „Downloads“. Je nach Einstellung Ihres Browsers kann es auch sein, dass sich das PDF automatisch öffnet.

4. Um die Zeitschrift zu speichern, öffnen Sie zunächst die Datei und klicken Sie dann im PDF-Menü auf „Speichern unter...“. Wählen Sie nun den gewünschten Ordner auf Ihrem Gerät aus und klicken Sie auf „Speichern“. Fertig!

Jetzt können Sie die Rath international jederzeit auch ohne Internetverbindung auf Ihrem PC oder Tablet öffnen. So geht das Magazin nie mehr „verloren“ und ist immer schnell und einfach zur Hand, ob unterwegs oder zum Vorzeigen. Die digitale Rath international im Garten oder am Strand lesen, wie toll ist das denn?!

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27.
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