Junges DT Spielzeitheft 2019/20

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JUNGES DT


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Vorwort

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Junge Akteure – Theater machen

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Theater & Schule – Theater sehen und vermitteln

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Inszenierungen Repertoire Jugendclub Performancecamp, UNART Frühlingscamp

Theater im Klassenzimmer Für Lehrende Für Schulklassen U21-Spielplan, Repertoire

Service 46 Förderer, Partner, Programme 47 Kontakt 48 3


Hast du Angst vor dem Tod? Glaubst du an den Himmel? Glaubst du, dass die Hölle die anderen sind? Bist du verwöhnt? Langweilst du dich? Bist du extrem weit für dein Alter? Verzweifelst du an der Zukunft? Weinst du alleine? Oft? Lügst du? Glaubst du, dass Jungs schlauer sind als Mädchen? Bist du oft einsam? Wärst du gern attraktiver? Hättest du gern einen Freund? Hättest du gern eine Freundin? Würdest du gern weniger masturbieren? Hast du einen Feind? Wünschst du ihm Schlechtes? Hast du immer noch Albträume? Hättest du gerne eine andere Körpergröße? Hautfarbe? Ein anderes Geschlecht? Wärst du gern eine andere Spezies? Delfin? Bulldozer? U-Boot? „Das Gewächshaus” von Jordan Tannahill


RAGE – EGAL Zwei entgegengesetzte emotionale Ausnahmezustände bestimmen unsere Zeit: Aggression und Apathie, Rage und Resignation. Im Angriffs- und Verteidigungsmodus zeigen wir der Welt den Mittelfinger. Passiv-aggressiv. „Wut, Angst, aggressive Gefühle!“, so Yoda, sind die „dunkle Seite der Macht“ und damit verführerisch-zwiespältige Emotionen, voller Energie einerseits und fatal verblendend andererseits. Wohin mit der Wut, dem Ohnmachtsgefühl angesichts all dessen, was schiefläuft und nur mit übermenschlicher Energie ver­änderbar erscheint? „No Future“ war vorgestern, heute geht die Jugend für „Fridays for Future“ auf die Straße. In Rage, weil die Zukunft eben nicht egal ist. In dieser Spielzeit geht es um die Wut auf Zustände, die eine Zumutung sind. Es geht um Freiheitssehnsüchte, um radikale Veränderungen. Auch um das Vakuum und die Anarchie, die auf die Zerstörung des Systems folgen. In allen Inszenierungen und Projekten geht es um euch, um die Rage der Jugend, die die Verhältnisse verändert – mit gerechtem, zerstörerischem, heilsamem Zorn. Das Deutsche Theater und das Junge DT feiern in dieser Spielzeit ihre Rosenhochzeit – die Beziehung hat sich entfaltet und steht in voller Blüte! Unser 10-Jähriges möchten wir nach den Winterferien mit einer Doppelpremiere ange­ messen, also heftig, feiern. Macht euch bereit! Ulrich Khuon, Intendant Birgit Lengers, Leiterin Junges DT

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DER JUGENDBEIRAT Der Jugendbeirat hat sich in der Spielzeit 2018/2019 gegründet. Sieben Spieler_innen des Jungen DT sagen ihre Meinung: Sie bringen ihre Erfahrungen und Perspektiven ins Spiel, beraten das Junge DT bei der Programmplanung und setzen sich für ihre Themen im Theater ein. Politisch aktiv und Gemeinschaft stiftend, laden sie junge Menschen ein, das Deutsche Theater kennenzulernen und sich mit der Theaterkunst gemeinsam für eine bessere Welt zu engagieren. In diesem Spielzeitheft haben sie eigene Anmerkungen zu den Inszenierungen und Projekten in blau markierten Absätzen formuliert. Der Jugendbeirat sind: Lina Bookhagen, Emil Kollmann, Frida Lang, Eren Özdilberler, Jasmin Sebastiani, Rana Tuzlali und Leni von der Waydbrink.

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Wir finden es wichtig auch schreienden und tobenden Menschen zuzuhören. So oft wird einer Person, die in RAGE gerät, jegliche Glaubwürdigkeit abgesprochen – vor allem jungen Menschen. Ja, wir Jugendliche sind wütend! Wir rasten aus. Und das aus guten Gründen. Wir wollen nicht länger in einer Welt voller Ignoranz, Diskriminierung und Unterdrückung leben. Wir wollen die Erde nicht weiter zerstören. Wir wollen Verän­der­ung und wir wollen, dass man uns zuhört! Diese RAGE als pubertäre Stimmungsschwan­k­ungen, Naivität oder mangelnde Reife abzu­ stempeln, ist zu einfach. Wie wäre es, einmal hinter den Gefühlsausbruch zu gucken und sich damit zu befassen, woher er kommt? Es ist nämlich nicht EGAL, was die ungehaltene Person von sich gibt. Euch ist unsere Zukunft auch nicht EGAL? Dann kommt ins Junge DT und pflückt mit uns die Früchte des Zorns. Euer Jugendbeirat

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30.NACH.89

Premiere: 19. Oktober 2019, Box

TALKING ABOUT YOUR GENERATION Drei Familien sitzen an einem Tisch – eine russische, eine polnische und eine deutsche. Welche Geschichten werden erzählt? Was haben die Eltern erlebt, als sie so alt waren wie ihre Kinder jetzt? Welche politischen Er­ eignisse, welche gesellschaftlichen Umbrüche haben ihre Biografien geprägt? Vielleicht erzählen die Deutschen vom Mauerfall, die Polen von dem Beginn der „Dritten Polnischen Republik“, die Russen von den ersten freien Wahlen – all das passierte vor genau 30 Jahren. In Familienerzählungen wird Politik persönlich und Geschichte konkret. Im Sommer und Herbst 2019 reisen je sechs pol­nische, russische und deutsche Jugendliche nach Warschau, Moskau und Berlin, um mit ihrer Eltern­ generation ins Gespräch zu kommen über die Zeit vor 30 Jahren. Es entsteht ein Theaterabend über das, was uns eine Generation nach 1989 prägt, trennt und ver­bindet. Und über das, was uns in den drei Ländern aufregt angesichts der aktuellen Krisen. Eine Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf Regie: Uta Plate Dramaturgie: Birgit Lengers Projektidee: Johannes Krug Projektleitung: Caroline Zeidler Projekt­koordination Warschau: Maryna Czaplińska Projekt­koordination Moskau: Alena Yankelevich Foto- und Videodokumentation: Charlotte Grief

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DER KLEINE KÖNIG DEZEMBER Familienstück nach dem Buch von Axel Hacke

Premiere: 3. November 2019, Saal

„Der Mann hat einen wirklichkeitsfreien Tag? Es ist doch immer Wirklichkeit. Oder träume ich gerade?“ Karla, 9 Jahre Ein mittelalter Melancholiker, von Beruf Insbürogeher, bekommt Besuch vom kleinen König Dezember II. Klein ist der König, sehr klein, und im Reich des Monarchen gelten besondere Regeln: Je älter man wird, desto weniger weiß man, und je weniger man weiß, desto mehr hat man zu sagen. Gemeinsam erkunden die beiden das Zimmer des Königs voller Traumschachteln, beschreiten alltägliche Wege neu und schauen in die Sterne. Überall werden zuvor nie entdeckte Dinge sichtbar. Aber ist der kleine König wirklich da? Oder ist er nur ausgedacht? Ist nur wirklich, was man sehen kann? Und wer träumt hier eigentlich wen? Die wundersame Begegnung in der Geschichte von Axel Hacke stellt die Fragen nach Fantasie und Wirklichkeit, Vorstellungskraft und eigenem Erleben. Familienstück für alle ab 6 Jahren Regie: Anne Bader Bühne: Olaf Grambow Kostüme: Luisa Wandschneider Musik: Matthias Schubert Dramaturgie: Maura Meyer

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DAS GEWÄCHSHAUS von Jordan Tannahill „Wo gehen eure Kinder nachts hin? Glaubt ihr, sie bleiben in ihren Betten? Alle Kids im Viertel sagen ‚Gute Nacht‘ aber in Wirklichkeit rennen sie. Durch das hohe Gras. Rennen durch das Feld. An den verborgenen Ort. Wo das Feuer brennt.“

Premiere: 9. Februar 2020, Box

Draußen vor der Stadt steht ein riesiges Gewächshaus. Leer und verfallen. Hier treffen sie sich. Fernab von den Blicken und Regeln der Eltern, lässt sich hier das wahre Leben ausprobieren. Bierflaschen, Joints, Kondome und Geheimnisse liegen überall im Gewächshaus herum. Hier ist egal, wer du bist, es geht nur darum, was du dich traust. Doch als zwei Mädchen eine Leiche entdecken, beginnt sich die Dunkelheit des Gewächshauses über die gesamte Stadt aus­zubreiten. Und die Jugendlichen wissen, dass ihnen nur eine Möglichkeit bleibt: Sie müssen das Geheimnis aufdecken und sich der Vergangenheit stellen. „Das Gewächshaus“ wirkt auf mich wie eine konzentrierte und reelle Abhandlung meiner Jugend: über den Gruppenzwang, den man auf jeder Party miterlebt und die Einsamkeit in einer Welt, in der es noch nie so leicht war, jemanden zu erreichen. Ein wütender Hilfeschrei nach Akzeptanz und Verständnis. Eren, Jugendbeirat

Regie: Salome Dastmalchi Ausstattung: Susanne Hiller Choreografie: Niloufar Shahisavandi Dramaturgie: Lasse Scheiba

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DIE RÄUBER Eine Überschreibung nach Friedrich Schiller „Pfui! Pfui über das schlappe Kastratenjahrhundertˮ

Premiere: 11. Februar 2020, Kammerspiele

Zwei ungleiche Geschwister. Kind eins, attraktiv und vom Vater bevorzugt, genießt die Freiheiten und Ausschweifungen des Studentenlebens. Kind zwei sitzt zu Hause, hässlich, ungeliebt und unbefriedigt. Es will das, was das andere hat und intrigiert gegen den Erstgeborenen. Wütend und verzweifelt kehrt dieser dem Establishment den Rücken und gründet eine Bande. Joanna Praml erkundet Schillers Erstlingswerk aus der Perspektive der jugendlichen Spieler_innen: Was tut man für Elternliebe und was für Freiheit und Selbstentfaltung? Welche Katastrophen kann Geschwisterrivalität auslösen? Was führt zur Radikalisierung und wann kippt Opposition in Terror? Klassiker, Schullektüre: „Bitte nicht schon wieder Schiller!“ „Die Räuber“ neu erzählt brauchen die Stimme der Jugend. Die Stimme derer, die diese Zustände aus dem Berliner Alltag kennen – Geschwisterstress, Gangs, Schlägereien, Diebstahl, Selbstjustiz, die erste Liebe. Schiller zeigt uns, was seit 1781 gilt, was uns antreibt und woraus wir vielleicht endlich etwas lernen könnten. Leni, Jugendbeirat

Regie: Joanna Praml Ausstattung: Inga Timm, Johanna Leitner Musik: Hajo Wiesemann Dramaturgie: Birgit Lengers Infotreffen: 10. September 2019, 18 Uhr, Saal Auswahlworkshop: 20. – 22. September 2019 Probenbeginn: 25. Oktober 2019, ganztägig in den Winterferien

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LIEBE JELENA SERGEJEWNA von Ljudmilla Rasumowskaja

Premiere: 3. April 2020, Box

Drei Schüler und eine Schülerin besuchen ihre Lehrerin, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Hinter der netten Geste steckt Kalkül: Die vier wollen den Schlüssel zum Schulsafe erpressen, um die Ergebnisse ihrer Mathearbeit zu fälschen. Viel steht für sie auf dem Spiel. Die Geburtstagsfeier wird zum Machtkampf, in dem Jelena Sergejewna ihre Ideale zu verteidigen versucht gegen die zunehmende Skrupellosigkeit der Zehnt­ klässler. Bald geht es nicht mehr nur um Noten und Zukunftschancen, sondern um moralische Integrität und schließlich um die nackte Existenz. Der Regisseur Jan Friedrich inszeniert das klaustro­pho­bische Drama mit vier Jugendlichen und einer Schau­spielerin aus dem DT-Ensemble. Jelenas verzweifelten Appell an die Moral in Kombination mit der bedrohlichen Energie von zielstrebigen Jugend­lichen finde ich super spannend. Der Zweck heiligt alle Mittel! Wir Jugendlichen sind die Einzigen, die die ganze Welt durchschaut haben, nur Mathe noch nicht so ganz. Jasmin, Jugendbeirat

Regie und Bühne: Jan Friedrich Kostüm: Mira Phumdorkmai Musik: Felix Rösch Dramaturgie: Sima Djabar Zadegan

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WEITER IM SPIELPLAN DER PLAN VON DER ABSCHAFFUNG DES DUNKELS

VERIRRTEN SICH IM WALD

nach „Hänsel und Gretel“ der Gebrüder Grimm Regie: Robert Lehniger

nach dem Roman von Peter Høeg Regie: Nora Schlocker

„Dem Jungen DT ist ein erstaunlich düsterer, ungeheuer vielschichtiger und klaustrophobisch intensiver Abend gelungen, der die Unter­ drückung des menschlichen Dunkels durch das normie­r­ende Licht bis in den Zuschauerraum spürbar macht, dessen luftleere Stille die Atemluft abschnürt, der Denkräume öffnet, die Schwarz und Weiß verschwimmen lassen, die zur Reflexion auf­ rufen über gute Absicht und fatale Wirkung, Hell und Dunkel, Gemeinschaft und Individuum. Theater halt.“ (Sascha Krieger, Stage and Screen)

„‚Was wäre, wenn…?‘ ist die Leitfrage des Abends, der schnell bei Quantenphysik und Parallelwelt-Gedankenspielen landet. Was wäre, wenn die Hexe nicht Kinder mästen und braten möchte, sondern Hänsel und Gretel zu Kannibalen würden. Unter der Regie von Robert Lehniger entwickelten die Schüler_innen eine von Fantasy-Motiven inspirierte Tour rund um das an Bert Neumanns Bühnen­bilder erinnernde Holzhaus im Zentrum, das für allerlei Video-Projektionen genutzt wird. Der Clou der Inszenier­ung sind allerdings die Virtual und Augmented Reality-Brillen, die quer durch die Publikumsreihen gegeben werden und die eindrucksvollsten Szenen bieten.“ (Konrad Kögler, Das Kulturblog)

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HOOL

TIGERMILCH

nach dem Roman von Philipp Winkler Regie: Adrian Figueroa

nach dem Roman von Stefanie de Velasco Regie: Wojtek Klemm

„Präzise, energiegeladene Acht-Männer-Sprechathletik, zu der Regisseur Adrian Figueroa den Hooligan-Roman in der DT-Box gestaucht hat. Toll gemacht, toll gespielt.“ (Doris Meierhenrich, Berliner Zeitung)

DRAUFGÄNGER­INNEN von Tanja Šljivar Regie: Salome Dastmalchi

„Die starke Sprache des Romans erhält Platz, ohne angestrengt zu wirken. Jameelah sagt ‚Wir leuchten und wenn wir jemanden berühren, leuchtet der auch.‘ Hier, in dieser Geschichte, an diesem Abend, vermisst niemand das professionelle DT-Ensemble. Die Jungen leuchten.“ (Regine Bruckmann, zitty)

„Nicht nur die Musik ist laut, TSCHICK sondern auch die Stimmen nach dem Roman der Mädchen – teilweise von Wolfgang Herrndorf aggressiv und verzweifelt, Regie: Alexander dann aus­gelassen und Riemenschneider hoffnungsfroh. Denn es geht um nicht weniger als die „Man wünscht sich, dass dieser radikale Einforderung nach wunderbar traurig komische Selbstbestimmung – über den Roadmovie niemals endet eigenen Körper und das und freut sich unglaublich, eigene Leben. Den jungen dass man zu diesem Abend Schauspieler_innen gelingt eingeladen war.“ dabei eine beeindruckende (SWR 2) Balance zwischen den unterschied­lichen Gemüts­ zuständen.“ (Mirjam Ratmann, taz)

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Mitspielen, Mitmachen, Mitdenken

DIE PROJEKTE – CLUBS UND CAMPS In unseren Projekten habt ihr die Möglichkeit, Theater hautnah mitzuerleben, selbst zu gestalten und am Ende dem Publikum zu präsentieren. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Alle können mitmachen. Was ihr mitbringen müsst: Zeit und Lust auf Theater abseits des klassischen Kanons.

Jugendclubs

Gemeinsam mit anderen jungen Menschen eine Theater­ inszenierung oder szenische Lesung über einen längeren Zeitraum entwickeln, von der ersten szenischen Idee bis zur Premiere. Die Ergebnisse werden in der Box des Deutschen Theater aufgeführt.

Camps

Hier lernt ihr im Zeitraffer neue Theaterformen kennen. Tanz, Performance, Puppenspiel oder biographisches Theater. Und das Ganze gemeinsam mit professionellen Künstler_innen. Verbringt eure Ferien im Deutschen Theater! Anmeldung für die Projekte des Jungen DT unter info@jungesdt.de

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Szenische Lesung

KOMPASS OHNE NORDEN nach dem Roman von Neal Shusterman

Premiere: 4. September 2019, Box

„Noch bevor es ein Schiff gab, war der Kapitän schon da. Diese Reise hat mit ihm begonnen, du vermutest, sie wird auch mit ihm enden, und alles dazwischen ist das pulvrige Mehl von Windmühlen, welche auch Riesen sein könnten, die Knochen zermahlen und Brot daraus machen. Tritt leise auf, sonst weckst du sie.“ Der 15-jährige Caden befindet sich auf einem Schiff, auf dem die Zeit seitlich läuft und das verwittert ist von Millionen Fahrten, die in die Vergangenheit zurück­ reichen. Aber spielt sich das nicht alles in seinem Kopf ab? Er ist Teil eines aberwitzigen Expeditionsteams auf der Suche nach dem tiefsten Punkt der Erde, dem Marianengraben. – Nun ja, „Expeditionsteam“... Die Grenzen der Realität verschwimmen bei Caden. Vielleicht ist er ein Prophet? Jedes Jahr in den Sommerferien erarbeitet eine Gruppe Jugendlicher von LesArt und dem Jungen DT eine szenische Lesung zu einem aktuellen Jugendbuch, das für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist. Leitung: Sofie Hüsler und Kristina Stang Ein Kooperationsprojekt von LesArt – Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur. Wir danken dem Carl Hanser Verlag für die freundliche Unterstützung.

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Jugendclub 1

ZIRKUS OLYMP Blitz und Donner. Höllenfeuer und Dreizack. Dürre und Flut. Einst herrschten die olympischen Götter über die Erde. Voll Zorn und mit Intrigen bestimmten sie die Schicksale der Menschen. Doch irgendwann wurden sie vergessen und ihre Macht schwand. Jetzt sitzen sie auf ihrem Berg, dem Olymp, und schauen den Menschen beim Leben zu. Langweilig. Erniedrigend. So kann es nicht weitergehen! Ausgestattet mit einem Zirkuszelt ziehen sie von Stadt zu Stadt und berichten von ihren glorreichen Zeiten.

Premiere: 7. März 2020, Box

Wir lassen uns von den Mythen der Griechen, der Urvölker und Wikinger inspirieren und tauchen ein in Geschichten über Liebe, Wut, Rache und Macht. Welche göttliche Kraft würde dir am besten stehen? Was würdest du mit deiner Macht tun? Wen würdest du vernichten? Wem würdest du das Leben schenken? Bist du als Gott blind vor Wut und machtgierig oder weise und gnädig? Zeige es, im Zirkus Olymp! Leitung: Bjørn de Wildt Projektstart: 25. September 2019 Proben: mittwochs von 16.30 bis 19.30 Uhr Für alle Mythen- und Machtliebhaber_innen ab 12 Jahren

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Jugendclub 2

METAMORPHOS*IN frei nach Ovids „Metamorphosen“ „Von den Gestalten zu künden, die einst sich verwandelten in neue Körper, so treibt mich der Geist.“

Premiere: 21. Mai 2020, Box

Immer diese Authentizität. Dieses „Be who you are!”. Nicht zum Aushalten! Wir wollen nicht immer wir selbst sein. Wir wollen uns nicht immer unserem Geschlecht entsprechend anziehen. Unserem Alter entsprechend verhalten. Wir wollen anders sein. Egal wie, egal wer. Einfach anders. Ausbrechen aus unseren Körpern und Normen und Körpernormen. Wir sind Metamorphos_ innen, Gestaltenwandler_innen, Frauen mit wütenden Höllenhunden als Unterleib und Männer mit Vogel­ge­fieder. Wir sind voller Prothesen, die unsere Körper und Persönlichkeiten verändern und erweitern. Im Jugendclub 2 verbinden sich die griechischen Sagen um Verwandlungen mit der Kunst der Travestie, Ver­ kleidung und des Makeups. Drag Queens und Kings, geschlechtslose Wesen und Janusköpfige bevölkern die Bühne und künden von einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint und niemand sich festlegen muss, wer er oder sie ist. Leitung: Lasse Scheiba undw Zoe Karina Lohmann Probenstart: 3. Dezember 2019 Proben: dienstags, 17 bis 21 Uhr Für alle Shapeshifter ab 16 Jahren

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PERFORMANCECAMP Wie kannst du deine eigene Geschichte auf die Bühne bringen? Was ist der Unterschied zwischen deiner Rolle und dir als Performer_in? Wie können Tanz, Video, Musik und Text in einer gemeinsamen Performance zusammengebracht werden? Kann Theater auch politischer Protest sein? Wie kann Theaterspielen wirklich wirklich sein anstatt nur Behauptung und so-tun-als-ob? Lernt Theater von einer völlig neuen Seite kennen, mit euren eigenen Visionen und neuen multimedialen Formaten. In den Herbstferien geben euch Berliner Performance-Künstler_innen vier Tage einen praktischen Einblick in ihre Arbeit und verschiedene Techniken: von Tanz bis Videoinstallation. Gemeinsam mit den Künstler_innen entwickelt ihr Miniper­ formances und könnt euch mit diesen für den multimedialen Performancewettbewerb UNART qualifizieren. Campzeiten: 9. – 12. Oktober 2019, 10 – 16 Uhr, Ort: DT und angrenzende Räume Abschlusspräsentation: 12. Oktober 2019, 17 Uhr Anmeldung und weitere Informationen: info@jungesdt.de

Für alle Freigeister und Querschläger_innen zwischen 14 und 20 Jahren

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UNART Der multimediale Performance-Wettbewerb It’s your time to shine! Eure Ideen, sieben Gruppen, fünfzehn Minuten, grosse Bühne. Und wenn ihr nicht wisst, wie loslegen, macht einfach mit beim Performancecamp, um Ideen und Kompliz_innen zu finden. UNART!? Wir wussten gar nicht so richtig, was uns erwartet. Aber die Proben machten enormen Spaß, weil wir etwas ganz Eigenes auf die Beine stellten. Es war ein toller Weg, sich selbst auszu­probieren und neue Seiten an sich zu entdecken. Der Wettbewerb öffnet einem viele Türen, von denen man gar nicht wusste, dass sie existieren. Rana, Jugendbeirat und Mitglied der Gewinnergruppe bei UNART 2018 Es gibt zwei Möglichkeiten, an UNART teilzunehmen: Wenn ihr bereits eine Gruppe (3 bis 12 Personen) seid und eine Idee habt, könnt ihr euch schriftlich bis zum 25. Oktober 2019 bewerben. Die Bewerbungs­unterlagen findet ihr unter unart.net. Oder ihr nehmt am Performance-Camp teil. UNART ist eine Kooperation mit der BHF Bank Stiftung und findet in Berlin, Dresden, Frankfurt am Main und Hamburg statt. Infotreffen: 9. September 2019, 18 Uhr, Saal DT Probenstart: November 2019 Finale: 25. und 26. März 2020, Kammerspiele Ihr habt noch Fragen? info@jungesdt.de oder unter unart.net

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FRÜHLINGSCAMP WUT Das Camp wird wütend! In den Osterferien gehen wir ungebremst einem Gefühl nach, das uns rotsehen lässt. Das uns mitreißt und Sachen sagen lässt, die wir eigentlich ver­ schweigen wollten. Das uns auf die Barrikaden bringt. Das uns Kraft gibt und zerstört. Das rausbricht in die Welt, die nicht bleiben kann, wie sie ist. Was macht uns wütend? Wie gehen wir mit der Wut um? Und was passiert, wenn wir zum Hulk werden und alles in Scherben liegt? Im Ferienprogramm des Jungen DT könnt ihr in sechs Workshop-Gruppen (Camps) künstlerisch ein mächtiges Gefühl erforschen – mit Theater, Tanz, Video, Puppenspiel und Musik. Jeden Tag probt ihr von 10 bis 16 Uhr gemeinsam mit professionellen Künstler_innen an eurer Interpretation der Rage. Und bei der Abschlusspräsentation zeigen die Camps ihre künstler­ischen Ergebnisse dem Publikum – auf Bühnen, in Probe­räumen, Foyers und anderen Orten des DT. Für alle Hitzköpfe und Gefühlskontrolleur_innen

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Ich bin ein Wiederholungstäter: Seit ich 12 bin, nehme ich am Frühlingscamp teil. Jetzt bin ich 17. Jedes Jahr gibt es neue Themen und neue Künstler_innen. Das ist super spannend. Besonders, dass jeder sich einbringen und die Präsentation mitgestalten kann. Nach der Präsentation und der Abschlussparty überkommt einen eine Melan­cholie, weil das normale Leben wieder beginnt. Da bleibt nur: Auf’s nächste Jahr warten! Emil, Jugendbeirat

Informationen zu den Camps und den Leiter_innen ab Januar 2020 Anmeldung: Januar bis März 2020 mit Nennung des gewünschten Camps und Zweitwunsch an info@jungesdt.de. Jedes Camp hat bis zu 15 Plätze. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Eine Kooperation mit dem OSZ für Bekleidung und Mode, der Kinderund Jugendhilfe Einhorn gGmbH und der Familien für Kinder gGmbH. Das Frühlingscamp 2020 findet statt, sofern es mit einem Förder­ programm realisiert werden kann. Alter: 12 bis 22 Jahre Campzeiten: 8. bis 18. April 2020 Ort: DT und angrenzende Räume Öffentliche Präsentation: 18. April 2020, 18 Uhr

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THEATER & SCHULE Eine Welt tut sich auf beim Blick auf die Bühne. Ein Theaterbesuch kann aufregend, berührend, verstörend, verwirrend, versöhnend, aufschlussreich und einfach inspirie­r­end sein. Theater kann alles sein. Theater sehen ist ein aktiver Prozess, der jeden über die eigene Person hinauswachsen lässt: Zeitreisen, Fremdes begreifen, Figuren kennen­ lernen, Konflikte begreifen und Ambiguitätstoleranz trainieren. Diese Erfahrungen zu begleiten ist uns Anliegen und große Freude. Wir bringen Schulklassen in Berührung mit komplexen Themen und unterschiedlichen ästhetischen Formen. Gemeinsam entschlüsseln wir Querverbindungen, schlagen Brücken in die Lebenswelt der Schüler_innen und fragen neugierig nach ihren Assoziationen. Wir stellen Fragen und suchen gemeinsam nach Antworten. Außerdem bieten wir in Workshops Raum für eigene künstlerische Erfahrungen. Wir bereichern den Schulalltag, und die Schüler_innen erweitern unseren Blick auf die junge Stadtgesellschaft. Zu den Inszenierungen des U21-Spielplans bieten wir Materialmappen, Workshops und Nachbereitungen an. Alle begleitenden Angebote sind in Verbindung mit einem Inszenierungsbesuch kostenfrei. Wir laden Sie herzlich ins Deutsche Theater ein und kommen auf Wunsch auch in Ihre Schule.

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THEATER IM KLASSENZIMMER Ohne die sprichwörtliche vierte Wand und zwischen den Tischen, auf denen sonst Klassenarbeiten geschrieben werden, verwandelt sich der Klassenraum, und Theater wird ganz unmittelbar erfahrbar. Unsere Inszenierungen brauchen keine klassische Bühne und gliedern sich mühelos ein in den Doppelstunden-Takt des Schulalltags. Schüler_innen wundern sich, was Theater alles sein kann und erfahrungsgemäß sind sie davon sehr beeindruckt – und auch überrascht, wie sehr sie die Stücke inhaltlich betreffen. In dieser Spielzeit entwickeln wir mit dem Autor und Regisseur Wilke Weermann eine neue Inszenierung mit dem Titel „Rageˮ, geeignet ab der 8. Klasse. Weiterhin spielen wir „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter” von Sibylle Berg für Klasse 5 bis 10 und DaF-Kurse sowie Willkommensklassen. Technische/räumliche Anforderungen: Wir spielen im Klassenraum ohne besondere technische Anforder­ungen. Dauer: Eine Doppelstunde, inklusive Nachgespräch Vor-/Nachbereitung: Mit der Buchung erhalten Sie eine Material­mappe. Kosten: 5 € pro Schüler_in. Sollten Einzelne sich den Preis nicht leisten können, unterstützen die DT Freunde den Besuch. Buchung: Das Formular und freie Termine finden Sie auf unserer Website unter jungesdt.de. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gern an Maura Meyer unter klassenzimmer@deutschestheater.de oder 030.28441-312.

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Neu im Klassenzimmer

RAGE

Eine Stückentwicklung von Wilke Weermann und dem Jungen DT „Ich mache das, weil Erwachsene auf meine Zukunft scheißen!” Greta Thunberg Und auf einmal streiken sie. Sprechen in Kameras, schreiben Reden und malen Protestschilder. Dabei sind sie doch die Generation, der alle Politikverdruss und Egozentrik vorwerfen? Aus Recherchematerial und Interviews mit Berliner Schüler_innen entwickelt der Autor und Regisseur Wilke Weermann ein Klassenzimmerstück über das politische Lebensgefühl junger Menschen, die genug von den Erwachsenen haben, die nichts ändern wollen. Was bewegt Jugendliche in Europa? Die Inszenierung „Rage” entsteht im Rahmen von YOUNG EUROPE III der European Theatre Convention in Kooperation mit neun europäischen Theatern. Das Junge DT kooperiert in der Recherche mit den Theatern De Toneelmakerij in Amsterdam und Weöres Sándor Szinház in Szombathely. RASTLOS rennen, RASTLOS rebellieren, RASTLOS revolutionieren, rastlose RAGE.

Frida, Jugendbeirat

Regie und Text: Wilke Weermann Mit: Laura Eichten und Dario Neumann Ausstattung: Ayfer Ezgi Karataş Dramaturgie: Lasse Scheiba Theaterpädagogik: Maura Meyer und Manuel Kern Empfohlen für Schüler_innen ab der 8. Klasse

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Weiter im Klassenzimmer

MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER von Sibylle Berg „Ich möchte einfach loslaufen. In ein anderes Land. Dort würde ich mit einem Hund in einer Hütte wohnen. Ein außerirdischer Freund wäre noch besser, weil ich mit ihm reden könnte. Vielleicht fände er mich auch vollkommen normal, weil bei ihm alle so sind wie ich.” „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter” handelt von der merkwürdigen Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Außerirdischen. Die Inszenierung erzählt von kleinen, aber entscheiden­­den Schritte, die es braucht, um sich in der Welt zu behaupten. Bei der anschließenden Nach­ bereitung mit den Schauspieler_innen bietet die Geschichte eine anregende Grundlage, um in Austausch zu kommen über Ausgrenzung, das Gefühl fremd zu sein und Chancen der Selbstermächtigung. Eingeladen vom DAKH Theater in Kiew und zum GOGOL Festival 2019 in Mariupol, Ukraine. Regie: Salome Dastmalchi Mit: Javeh Asefdjah und Nadim Jarrar Ausstattung: Julia Dietrich Dramaturgie: Lasse Scheiba Theaterpädagogik: Maura Meyer und Leonie Tarris Geeignet für Klasse 5 bis 10 und DaF-Kurse sowie Willkommensklassen.

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Begegnung, Inspiration, Information

FÜR LEHRENDE

LEHRER_INNENTREFF Zwei Mal im Jahr arrangieren wir ein Treffen in gemütlicher Runde, um über unsere Angebote zu informieren und einen Austausch zu initiieren. Der erste Lehrer_innentreff findet mit dem Intendanten Ulrich Khuon am 5. September 2019 im Saal statt. LEHRENDENBEIRAT In der Spielzeit 2019/2020 etablieren wir einen Lehrenden­ beirat. Werden Sie Mitglied, wenn Sie Lust haben auf einen engen Austausch mit dem Jungen DT und dazu, Formate zu entwickeln, die in der Berliner Theaterlandschaft noch fehlen. WEITERBILDUNG zum Thema „Gendermainstreaming“ Ausgehend von der DT-Inszenierung „ugly duckling” beleuchten wir die Thematik sexuelle Identität und suchen nach Formaten, das Thema in den Unterricht einzubringen. AUF SICHT! Wir bieten regelmäßig vergünstigte Tickets für Lehrende an. Die Termine erfahren Sie über den Newsletter. FILTERFUNKTION UND BROSCHÜRE „Theater & Schule” Der Online-Spielplan hat ab sofort eine Filterfunktion „Junges Publikum“. Die aktuelle Broschüre „Theater & Schule“ stellt den U21-Spielplan und die theaterpädagogischen Angebote ausführlich vor und ist auf der Website als Download ver­fügbar. NEWSLETTER für Lehrende Anmeldung unter jungesdt.de

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Einblicke, Vermittlung, künstlerische Praxis

FÜR SCHULKLASSEN

KULTURWANDERTAG Am Wandertag ins Deutsche Theater! Wir beginnen mit einer Führung durch das Theater, bieten einen inszenierungsbegleitenden Workshop oder eine praktische Einführung in die Berufe am Theater an und schließen auf Wunsch ab mit einem Planspiel „Dramaturgie“. PREMIERENKLASSEN Eine Schulklasse begleitet den Entstehungsprozess einer Inszenierung mit der Lektüre des Stoffes, vorbereitenden Workshops, nach Möglichkeit einem Probenbesuch und vertieftem Austausch. Höhepunkt ist der Besuch der Premiere. PREMIERENKLASSEN bieten wir an zu: „Der kleine König Dezember“ von Axel Hacke (Regie: Anne Bader, Premiere: 3. November 2019), „4.48 Psychose“ von Sarah Kane (Regie: Ulrich Rasche, Premiere: 17. Januar 2020), „Das Gewächshaus” von Jordan Tannahill (Regie: Salome Dastmalchi, Premiere: 9. Februar 2020), „Die Räuber” Überschreibung nach Friedrich Schiller (Regie: Joanna Praml, Premiere: 11. Februar 2020), „Liebe Jelena Sergejewna” von Ljudmilla Rasumowskaja (Regie: Jan Friedrich, Premiere: 3. April 2020), „Das Herz der Krake” von Nis-Momme Stockmann (Regie: Nora Schlocker, Uraufführung: 28. April 2020) SZENISCHE EINSTIEGE Ästhetische Formen, inhaltliche Schwerpunkte, Regiezugriff – unter anderem dafür schärfen wir mit künstlerisch-praktischen Methoden die Sinne und schaffen Raum für eigene Erfahrungen vor dem Theaterbesuch.

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KREATIVES ECHO Uns interessiert die Resonanz des jungen Publikums. Im Rahmen des neuen Nachbereitungsformats regen wir an, eine künstlerische Antwort auf eine Inszenierung zu kreieren – in Form eines Gedichts, einer Collage, einer eigenen Szene... NACHGESPRÄCHE Ein Gespräch über das Gesehene vertieft die Theater­ erfahrung. Gern kommen wir dazu in Ihre Schule. FÜHRUNGEN Der Besuch hinter die Kulissen ermöglicht einen Blick in die ansonsten verschlossenen Räume des Theaters. Fundus, Maske und Bühnenräume zu sehen fasziniert alle. KLASSENKASSE Mit der Klassenkasse der DT Freunde unterstützen wir Schüler_innen, die das Geld für eine Eintrittskarte nicht aufbringen können. Sprechen Sie dazu den Besucherservice an. SCHÜLER_INNENKARTEN Berliner Schüler_innen und ihre begleitenden Lehrkräfte zahlen einen reduzierten Eintrittspreis von max. 7 €. Auch Gruppen jenseits der Klassengemeinschaft kommen in den Genuss von Schüler_innenkarten: Initiieren Sie also gern einen Guck-Klub an Ihrer Schule!

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KOOPERATIONEN Seit nunmehr 11 Jahren findet an einem Sonntagvormittag im September in den Kammerspielen die Gala der Freien Schulen statt. In diesem Jahr ist es der 22. September um 11 Uhr. Mit der Heinz-Brand-Oberschule entwickeln wir gemeinsam eine Theateredition des Schulfachs „Herausforderung“, welches dort von allen neunten Klassen belegt wird. Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium bietet regelmäßig im Rahmen ihres „Enrichment”-Programms ein Modul in Kooperation mit dem Jungen DT an. Wir beraten und begleiten die Neugründung der Evange­ lischen Grundschule Zehlendorf bei der Gestaltung ihres Theater­schwerpunktes. Mit der Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule in Marzahn und mit dem Gymnasium am Europasportpark bauen wir eine intensive Zusammenarbeit auf, damit noch mehr Schüler_ innen regelmäßig in den Genuss von Theater kommen. Wir stehen in regem Austausch mit dem Studiengang Bühnenund Kostümbild der Kunsthochschule Weißensee. Mit den Studiengängen Szenisches Schreiben und Schauspiel der UdK Berlin kooperiert das DT in Form von Stückwerk­ stätten, in professionellen Produktionen sowie im Rahmen von Diskussionsveranstaltungen. Schauspielstudierende der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch” sind regelmäßig Gäste in Inszenierungen.

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TUSCH

Premiere: 26. Februar 2020, Box

„Über den Wolken / Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein / Alle Ängste, alle Sorgen / Sagt man / Blieben darunter verborgen / Und dann / Würde was uns groß und wichtig erscheint / Plötzlich nichtig und klein.” Reinhard Mey Die Zusammenarbeit mit dem Oberstufenzentrum für Bekleidung und Mode im Rahmen von TUSCH geht ins dritte und letzte Jahr. Unter der Überschrift „Große Distanz, große Gefühleˮ erkunden eine Willkommensklasse und Schüler_innen aus unterschiedlichen berufsvorbereitenden Klassen Empfindungen zwischen Wut und Apathie und jenseits davon: Nach einem Schulausflug gestrandet in der Kugel des Berliner Fernsehturms, sind alle zunächst mit den großen Emotionen und Fragen des Zusammenlebens konfrontiert. Durch den Blick von oben gewinnen sie aber Abstand. Berlin erscheint plötzlich überschaubar, und sie träumen sich noch weiter: ins All. Aus neuer Perspektive erblicken sie unseren Planeten in seiner verletzlichen Schönheit und ohne nationale Grenzen. Das Kostümbild, vom Konzept bis zur Produktion, erstellen Schüler_innen des Berufsfelds „Bekleidung und Mode“. Leitung: Sofie Hüsler

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U21-SPIELPLAN 2019/20

EMPFEHLUNG FÜR EIN JUNGES PUBLIKUM „Der Hals der Giraffe” nach dem

„Das Gewächshaus” von Jordan Tannahill (Regie: Salome Dastmalchi, Premiere: 9. Februar 2020)

„Don Quijote” von Miguel de Cervantes, für die Bühne bearbeitet von Jakob Nolte (Regie: Jan Bosse, Premiere: 12. Oktober 2019)

„Die Räuber” Überschreibung nach Friedrich Schiller (Regie: Joanna Praml, Premiere: 11. Februar 2020)

Roman von Judith Schalansky (Regie: Philipp Arnold, Premiere: 22. September 2019)

„Franziska Linkerhand” nach dem Roman von Brigitte Reimann (Regie: Daniela Löffner, Premiere: 2. November 2019) „Der kleine König Dezember” nach dem Buch von Axel Hacke (Regie: Anne Bader, Premiere: 3. November 2019) „4.48 Psychose” von Sarah Kane (Regie: Ulrich Rasche, Premiere: 17. Januar 2020)

„jedermann (stirbt)” von Ferdinand Schmalz (Regie: Data Tavadze, Premiere: 1. März 2020) „Liebe Jelena Sergejewna” von Ljudmilla Rasumowskaja (Regie: Jan Friedrich, Premiere: 3. April 2020) „Das Herz der Krake” von Nis-Momme Stockmann (Regie: Nora Schlocker, Uraufführung: 28. April 2020)

„Sophie Rois fährt gegen die Wand im Deutschen Theater” nach dem Roman „Die Wand“ von Marlen Haushofer (Regie: Clemens Schönborn, Premiere: 31. Januar 2020)

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REPERTOIRE AB KLASSE 8

AB KLASSE 10

- „König Ubu” von Alfred Jarry - „Tigermilch” nach dem Roman von Stefanie de Velasco - „Tschick” nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf - „ugly duckling” von Bastian Kraft und Ensemble nach Hans Christian Andersen - „Verirrten sich im Wald” nach „Hänsel und Gretel“ der Gebrüder Grimm

- „Cry Baby” von René Pollesch - „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels” nach dem Roman von Peter Høeg - „Die Glasmenagerie” von Tennessee Williams - „Draufgängerinnen” von Tanja Šljivar - „In der Sache J. Robert Oppenheimer” von Heinar Kipphardt - „It Can´t Happen Here” nach dem Roman von Sinclair Lewis - „Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park” Ein Theaterabend von Jutta Wachowiak, Eberhard Petschinka und Rafael Sanchez - „Let Them Eat Money. Welche Zukunft?!” von Andres Veiel in Zusammen­ arbeit mit Jutta Doberstein - „Medea. Stimmen” von Christa Wolf - „Nathan der Weise” von Gotthold Ephraim Lessing - „Vor Sonnenaufgang” von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann

AB KLASSE 9 - „Der Hauptmann von Köpenick” von Carl Zuckmayer - „Der Menschenfeind” von Molière - „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten” nach dem Roman von Erich Kästner - „Hool” nach dem Roman von Philipp Winkler - „Solaris” nach dem Roman von Stanisław Lem - „Tod eines Handlungsreisenden” von Arthur Miller

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SERVICE KASSE Montag bis Samstag, 11 bis 18.30 Uhr, Sonn- und Feiertage 15 bis 18.30 Uhr, Telefon: 030.28441-225 Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. BESUCHERSERVICE Montag bis Freitag, 11 bis 18.30 Uhr Telefon: 030.28441-221 Fax: 030.28441-404 service@deutschestheater.de VORVERKAUF beginnt immer am 10. des Monats für den Folgemonat. Für Gruppen beginnt er bereits zwei Tage davor, am 8. des Vormonats. Kartenbestellungen an der Kasse (keine Gruppenbestellungen), im DT Besucherservice oder online (deutschestheater.de). Schriftliche Bestellungen sind ab der Veröffentlichung des Spielplans im Internet möglich. Sie werden ab Vorverkaufsbeginn in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet.

EINTRITTSPREISE UND ERMÄSSIGUNGEN - Einheitspreis von 9 € für Schüler_innen, Studierende, Auszubildende und Empfänger_innen von Arbeitslosengeld I - Einheitspreis von max. 7 € für Berliner Schüler_innen - Tickets zum Preis von 3 € gegen Vorlage des berlin-passes oder des Junges DT Mitgliedsausweises - Sonderaktionen für Gruppen und Schulklassen ANGEBOTE FÜR STUDIERENDE Zweimal pro Spielzeit findet DT Campus für Studierende und Schüler_innen ab 16 Jahre statt: alle Tickets nur 6 €. Die Theaterscouts sind eine junge Gruppe, die sich regel­mäßig trifft. Sie gehen gemeinsam ins Theater, nehmen andere mit und organisieren Gespräche und Probenbesuche. Anmeldung unter theaterscouts@deutschestheater.de Willst du Junger DT Freund werden? Infos unter dtfreunde.de

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FÖRDERER, PARTNER, PROGRAMME Förderer

K.S. Fischer-Stiftung

Co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union

Partner

Arbeitskreis Theaterpädagogik der Berliner Bühnen

Programme

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TEAM / KONTAKT Bßro Junges DT Allgemeine Informationen Tel: 030.284 41-220, Fax 030.284 41-408, E-Mail: info@jungesdt.de Birgit Lengers Leiterin Junges DT Tel: 030.284 41-399, E-Mail: lengers@deutschestheater.de Lasse Scheiba Dramaturgie & Theaterpädagogik, UNART Tel: 030.284 41-475, E-Mail: scheiba@deutschestheater.de Maura Meyer Theater & Schule Tel: 030.284 41-312, E-Mail: m.meyer@deutschestheater.de Peter Kolb Organisation & Kommunikation Tel: 030.284 41-220, E-Mail: kolb@deutschestheater.de Lucia Kan-Sperling Freiwilliges Soziales Jahr/Kultur

jungesdt.de instagram.com/jungesdt facebook.com/jungesdt youtube.com/DTPresse twitter.com/DT_Berlin

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