VOLLE TONNE, LEERE TELLER - ARMUT IN DEUTSCHLAND

Volle Tonne, leere Teller. Von Jochen Brühl, Adeo Verlag

Jochen Brühl, der Vorsitzende der Tafel Deutschland, hat ein brisantes Buch über Armut und Lebensmittelverschwendung geschrieben und stellt darin unbequeme Fragen. WIE KANN ES SEIN, DASS IM REICHENDEUTSCHLAND MENSCHEN ARM SIND? WIE KANN ES SEIN, DASS JEDEN TAG TONNEN-WEISE LEBENSMITTEL VERNICHTET WERDEN?

Über die aktuellen Missstände in unserem Land spricht er mit Menschen, die bereit sind, etwas zu ändern: Mit dem Sterne - koch Tim Raue, der Millionenerbin Paula Schwarz, dem TV-Moderator Jörg Pilawa, dem Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke u.v.a.m.. Um die Situation von Armut in Deutschland besser zu verstehen, muss man sich die Hilfsorganisation TAFEL DEUTSCHLAND E.V. GENAUER ANSCHAUEN.

Unter dem Motto „Lebensmittel retten. Menschen helfen“ sind die Tafeln in Deutschland Ausgabestellen für Leute, die sich ein normales Einkaufen nicht leisten können. Sie können dort für einen kleinen Obolus zwischen einem oder fünf Euro Lebensmittel oder Kleidung „kaufen“. Die Tafeln in Deutschland tun also ein gutes Werk. Und viele Menschen spenden Lebensmittel oder Kleidung und wollen ärmeren Menschen

wirklich helfen. Doch damit wird das eigentliche Problem überdeckt: die staatliche Unterversorgung bei gleichzeitigem Anstieg der Armut in Deutschland. Denn die „armen“ Tafelkunden sind weg-rationalisierte Facharbeiter, alleinerziehende Mütter und Familien mit Kindern, Migranten, Niedriglöhner, Langzeitarbeitslose, Ein-Euro-Jobber und Rentner. Viele von ihnen hätten selbst nie gedacht, einmal „so was“ in Anspruch nehmen zu müssen. Der eigentliche SKANDAL ist, dass die wachsende Anzahl der Tafeln den Zustand der staatlichen Unterversorgung festschreibt und der Gesellschaft damit ein gutes Gewissen verschafft.

MEIN BUCH IST ALS LEIDENSCHAFTLICHES PLÄDOYER DAFÜR ZU VERSTEHEN, DASS JEDE UND JEDER UNSERE GESELLSCHAFT MITGESTALTEN KANN.«

JOCHEN BRÜHL IST STUDIERTER SOZIALARBEITER UND DIAKON und war viele Jahre für verschiedene Organisationen tätig. 1999 zählte er zu den GRÜNDERN DER TAFEL LUDWIGSBURG.

DERZEIT IST ER LEITENDER FUND RAISER für den CVJM Deutschland und ehrenamtlicher Vorsitzender der Tafel Deutschland e.V. sowie Mitglied im Vorstand der Europäischen Foodbank FEBA.

Jochen Brühl hat mehr als ein Dutzend kluger Männer und Frauen dazu befragt, wie wir der Lebensmittelverschwendung und der Spaltung der Gesellschaft in Reich und Arm entgegenwirken können. Herausgekommen sind echte Handlungsoptionen für unsere Politik und Gesellschaft, die jeden von uns zur Mitgestaltung anregen.

Dieses Buch ist ein äußerst LESENSWERTESUND LEBENDIGES PROTOKOLL ÜBER GERECH-TIGKEIT, NACHHALTIGKEIT UND ENGAGEMENT.

940 TAFELN GIBT ES IN DEUTSCH- LAND, DORT VERSORGEN EINEIN- HALB MILLIONEN MENSCHEN SICH UND IHRE FAMILIENANGEHÖRIGEN. DIE TAFELN BEWIRKEN, DASS DIE NOT IN DEUTSCHLAND NICHT SO LAUT SCHREIT, WIE SIE DAS SONST TÄTE … TAFELN DÜRFTE ES IN EINEM DER REICHSTEN LÄNDER DER ERDE EIGENTLICH GAR NICHT GEBEN.«