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Pro-Age oder Anti-Age? Und was Yoga damit zu tun hat
VON ELENA LUSTIG
Das Schöne am Älterwerden ist, dass wir uns selbst immer besser kennenlernen. Wir müssen nicht mehr alles ausprobieren, wir wissen, was uns gefällt und was wir nicht mögen. Wenn wir älter werden, ist es sehr hilfreich, unser Selbstbild unserer Lebensphase anzupassen. Da ist nicht immer leicht, weil wir in einer Gesellschaft leben, die das Jungsein feiert und den Fokus eher auf Defizite legt. Daher ist es umso wichtiger, unsere Einstellung zum Älterwerden und zu uns selbst so zu gestalten, dass wir selbstbewusst, klar und wach mit unseren Veränderungen umgehen.
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Wir können uns entscheiden, ob wir unseren Blick auf das wenden, was beim Älterwerden schwierig wird, oder ob wir das in den Mittelpunkt rücken, was das Älterwerden schöner und reicher macht. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen Anti-Age und Pro-Age. Mit der Anti-Age Haltung nehmen wir den Kampf gegen etwas auf, das wir nicht gewinnen können: Wir können die Zeit weder anhalten, noch zurückdrehen. Gegen das Alter zu sein und Falten zu bekämpfen, bringt also gar nichts oder hilft nur vorübergehend. Wir altern, ob wir wollen oder nicht. Pro-Age dagegen heißt anzuerkennen, dass Altern ein Prozess ist, der seine guten Seiten hat: Wir müssen sie nur erkennen und mit ihnen arbeiten. Yoga ist dabei die optimale Unterstützung.
»IN JEDER LEBENSPHASE STECKT POTENZIAL ZUR ENTWICKLUNG UND ZUM WACHSTUM. AUCH IM ÄLTERWERDEN.« ELENA LUSTIG
Die westlichen Yogis und Yoginis verstehen unter Yoga hauptsächlich Asana-Praxis, also das körperliche Yoga. Das eigentliche und ursprüngliche Ziel des Yoga, den eigenen Geist zu befreien, kennen viele gar nicht oder finden diesen Aspekt nicht so wichtig. Genau hier setzt ProAgeYoga an: die äußeren, körperlichen Bedingungen verändern sich mit dem Alter, doch in einem immer älter werdenden Körper ist es unser Geist, der klarer, wacher und freier werden kann. Hier liegt unser Potenzial, unsere Ressource. Wir können uns entwickeln und wachsen und dabei weiser, klüger und freier werden. In jeder Lebensphase steckt Potenzial zur Entwicklung und zum Wachstum. Auch im Älterwerden.
Wir sollten natürlich körperliches Yoga üben: es sorgt dafür, dass wir kraftvoll und flexibel bleiben. Wir werden dadurch nicht nur fitter, sondern sehen auch besser aus. Außerdem sind wir beim Yoga so beschäftigt mit unserem Körper und Atem, dass wir vergessen über unsere Alltagsprobleme nachzudenken. Wir erleben sozusagen einen Meditationsmoment in Bewegung. Die Meditation im Sitzen oder Liegen ist Yoga im Kopf: Indem wir zum Beispiel in der Achtsamkeitsmeditation lernen, unsere Gedanken und Gefühle zu beobachten und wahrzunehmen, können wir lernen, sie auch wieder loszulassen.
ELENA LUSTIG PRAKTIZIERT SEIT 25 JAHREN YOGA UND IST YOGALEHRERIN UND BUCHAUTORIN. 2017 GRÜNDETE SIE PRO AGE YOGA, EINE YOGAFORM, DIE EINE POSITIVE HALTUNG ZUM ALTER FÖRDERT.
Wir alle verändern uns und werden älter, jeden Tag. Und jeder Tag birgt die Möglichkeit, unserer Gewohnheiten zu ändern, gesünder zu leben und klarer zu werden. Wenn wir es schaffen, unser Älterwerden als eine Errungenschaft und einen Verdienst anzusehen, wenn wir lernen, auf das, was hinter uns liegt, stolz zu sein, dann können wir unsere Energien optimal nutzen. Wir können uns auf das konzentrieren, was uns stark, unabhängig und frei fühlen lässt, sodass wir nicht nur uns selbst bestmöglich unterstützen, sondern auch da sind für die, die uns brauchen: Unsere Projekte, unsere Kollegen, unsere Freunde und unsere Familien.
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