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Freude am Fahren
A u s g a b e 1 1 April/Mai 2012
Autohaus Degner
Ausgabe 11 April Mai 2012 3. Jahrgang
ECHT OBERFRANKEN
Menschen Ideen Perspektiven
DEGNER ERÖFFNET DIE
CABRIOSAISON
Fotostrecke Foto Fo tost stre tre eck ke
Überblick Überblick – Flug Flug über über Oberfranken Oberfranken
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser, als unsere 11. Ausgabe von ECHT Ober-
Und hat nicht so ein Windrad, das sich
franken in Druck ging, jährte sich die Re-
wie in Zeitlupe dreht, etwas sehr Ästheti-
aktorkatastrophe von Fukushima. Als Fol-
sches, wie eine Art Kirchturm der Moder-
ge wurde der Atomausstieg beschlossen,
ne? Schließlich leben auch wir Oberfran-
„Energiewende“ wurde zum allgegen-
ken nicht im Freilandmuseum. Wir alle
wärtigen Begriff. Bayern, so lässt es die
wollen sichere Arbeitsplätze, wollen
Staatsregierung verlauten, will Ökoener-
Wohlstand und seine Annehmlichkeiten,
gieland Nummer Eins werden.
wollen Work-Life-Balance und Shopping-
Energiewende – das bedeutet einerseits
Erlebnisse. Und schnell beim nächsten
eine riesige wirtschaftliche Chance für
Airport sein, um den Ferienflug in die Ka-
Deutschland, das in vielen Bereichen der
ribik anzutreten.
Umwelttechnologien weltweit führend
Diesen Spannungsbogen zwischen Idylle
ist. Die Energiewende soll mehr Sicher-
und wirtschaftlichen Anforderungen, zwi-
heit bringen, das Klima schützen, das Öl
schen heimatlicher Geborgenheit und der
als Treibstoff zumindest teilweise erset-
Verheißung künftiger Entwicklungen bil-
zen, ein Umdenken der Menschen in ih-
det ECHT Oberfranken ab, ist Spiegel ei-
rem Umgang mit der Erde einleiten …
nes Zustands und einer Entwicklung: Le-
Energiewende, so warnen andere, heißt
sen Sie über die High-Tech-Manufaktur
auch, dass der Anbau von Mais für Bio-
für Ferngläser in Bayreuth (S. 6), über
masse-Kraftwerke zur Wärme- und Kraft-
diskussionswürdige Architektur und eine
stoffgewinnung lukrativer wird als ökolo-
Fachmesse in Hof (S. 16), über neue Be-
gischer Landbau und Landschaftspflege,
leuchtungskonzepte für unsere kuscheli-
ja sogar einträglicher als Getreideanbau
gen Städtchen (S. 11); erfahren Sie mehr
zur Lebensmittelversorgung. Manche be-
zu den Windenergie-Giganten (S. 21).
fürchten die Spargelisierung der Land-
Erfahren Sie, warum Gesundheitswissen-
schaft durch immer mehr und immer hö-
schaftler Kindern wieder Spaß an Bewe-
here Windräder, die hektarweise Ver-
gung beibringen müssen (S. 52), wie sich
spiegelung von Wiesenflächen durch
die Rolle des Gartenbaus verändert hat (s.
Photovoltaik-Module.
70) oder schauen Sie Menschen über die
In dieser Ausgabe von ECHT Oberfranken
Schulter, die „ihr Ding“ leben: erfolgrei-
verschaffen wir Ihnen einen Überblick
chen Junghandwerkern (S. 28), der ge-
und starten mit Ihnen zu einem Rundflug
standenen Führungspersönlichkeit eines
über Oberfranken (S. 42). Von oben sieht
Weltunternehmens (S. 26), den Men-
diese Region immer noch aus wie ein
schen, die für uns Regionalradio machen
trautes Lummerland mit seinem Flicken-
(S. 56) oder einem, der aus Holz perfekt
teppich aus Wiesen, Feldern und Wäl-
abgestimmte Klänge zaubert (S. 60). Und:
dern, den mäandrierenden Flüsschen,
Lassen Sie sich anregen zu einem Spa-
den zahllosen Burgen und Schlössern,
ziergang zur Kirschblüte im Forchheimer
den Dörfchen und Städtchen, wo die
Land (S. 75), zum Pflücken von Wildkräu-
Häuser zusammengerückt sind wie Scha-
tern für ein genussreiches Frühlingsge-
fe bei Nacht. Hie und da zu entdecken:
richt (S. 76).
ein weitläufiges Flachdach. Wir wissen:
Wir leben in einer spannenden Zeit – die
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INHALT WIRTSCHAFT
06
Serie: Aus Oberfranken – für die Welt Vom Einmann-Betrieb an die Weltspitze – Steiner-Optik in Bayreuth produziert High-Quality-Ferngläser
06
Wasser als Lebenselixier für die Stadt Hof – Die Fachmesse geofora als Test für die neue Freiheitshalle
16
Global Player mit Familienbetriebscharakter – Die Sandler AG aus Schwarzenbach/Saale expandiert nach Indien
26
Top-Handwerker aus Oberfranken – Region stellt gleich drei Bundessieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks
28
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
28
Mit weniger Energie zu mehr Atmosphäre – Neues Licht im öffentlichen Raum
11
Startschuss für ein hochmodernes Energiekonzept – oder: Energie-Revolution von unten
21
EREIGNIS
36
32
Natur und Kultur – Das Bamberger Land im Gartenschaujahr 2012
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FOTOSTRECKE Überblick – Flug über Oberfranken
42
HOCHSCHULE UND BILDUNG Gesundheitswissenschaften an der FH Coburg – Gesundheitsmanager mit Praxisbezug A u s g a b e 1 1 April/Mai 2012
50 Ausgabe 11 April Mai 2012 3. Jahrgang
ECHT OBERFRANKEN
Menschen Ideen Perspekt iven
Fotostrecke
Unser Titel: Ellerner Berg bei Tiefenellern in der Gemeinde Litzendorf/Pödeldorf Foto: Ingo Bäuerlein
Überblick – Flug über
Oberfranken
Historie
Vom Industriegarten zum
Geschichte des Obst-
Golddorf
und Gartenbaus in Oberfranken
Energiewende
Kommunale Windkraft
anlage im Landkreis Wunsiede
Mit weniger Energie zu
l
mehr Atmosphäre
Neues Licht im öffentlich
en Raum
Stadtentwicklung Hof
Fachmesse geofora als Einzelpreis 4,30 €
11
Veranstaltungskalender
Test für die neue Freiheitsh
Kulinarik
alle
Kochen mit Wildkräut
ern
W W W . E C H T - O B E R F R A N K E N . D E
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Vom Industriegarten zum Golddorf – Zur Geschichte des Obst- und Gartenbaus in Oberfranken
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Kirschblüte im Landkreis Forchheim
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70 MENSCHEN UND KULTUR Mehr als das, was man hören kann – Blick hinter die Kulissen von Radio Plassenburg
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Wie Holz zu klingen beginnt – Handwerksgeheimnisse des Lauten- und Gambenbauers Günter Mark
60
WOHLFÜHLEN UND GESUNDHEIT MACY, Gi-Kita und die Farben des Spaßes – Praxisprojekte der FH Coburg
52
Veröffentlichung – Tobias Esch: „Die Neurobiologie des Glücks“
54
Gärten als Wohlfühloase
76
56
60
KULINARIK Frühlingsküche mit Wildkräutern
78
RUBRIKEN Editorial
03
Inhalt
04
ECHTgemixt
63
Impressum
31
76
Kolumne: Essigs Essenzen 4 – Süßholzraspeln – nichts für gestandene Gärtner
82
78
Serie: Aus Oberfranken – für die Welt
Vom Einmann-Betrieb an die Weltspitze –
Steiner-Optik in Bayreuth produziert High-QualityFerngläser von Cornelia Masel-Huth
Optische Linsen auf dem Weg zu ihrer Weiterverarbeitung.
WIRTSCHAFT
1
947 gründete Karl Steiner, der bei Zeiss in Jena gelernt hatte, die Steiner-Optik als Einmann-Betrieb in Bayreuth. Der visionäre Unternehmercharakter Karl Steiners sorgt dafür, dass im Jahre 1950 bereits 50 Mitarbeiter beschäftigt werden. Steiner-Optik gilt schon bald als Spezialist für Ferngläser. Ferngläser, die nach allen Regeln der Handwerkskunst hergestellt und stetig weiterentwickelt werden. Beispiel: Die Einführung des Hightech-Werkstoffes Makrolon im Jahre 1967, einem Material aus der Raumfahrt. Dieses Material verleiht den Steiner-Ferngläsern eine beispiellose Robustheit, hohe Temperaturbeständigkeit und ein angenehm leichtes Gewicht. Durch einen Spezial-Optik-Träger und der spezifischen Prismenlagerung sind alle Ferngläser absolut schock- und stoßresistent.
Mit wachsendem Know-how an die Weltspitze Nach dem frühen Tod des Firmengründers übernimmt 1980 Sohn Carl Steiner die Leitung des Unternehmens und erreicht durch die Vervielfältigung des Knowhows den Aufstieg von Steiner-Optik an die Weltspitze. Ein Erfolg, der vor allem auf weiteren unzähligen Pionierleistungen im Fernglasbau basiert. So ermöglicht eine 2-Wege-Ventil-Technik seit 1985, dass die Stickstofffüllung der Ferngläser auch nach Jahren noch überprüft und gegebenenfalls wieder optimal befüllt werden kann. Unter der Prämisse „Von der Praxis für die Praxis“ konzipiert das Unternehmen in Kooperation mit dem Bergsteiger Reinhold Messner 1999 die Wild-life-Ferngläser. Robuste Geräte, die zum Begleiter aller Abenteurer und Entdecker avancieren. Weiteres Highlight ist die Fertigung eines Fernglases, das selbst bei Nacht mit einer hervorragenden Bildqualität besticht. Seit 2001 verwandelt der Nighthunter die Nacht zum Tag. Moderne Elektronik ermöglicht jetzt auch Fernrohre mit Kompass, GPS und Informationen über Entfernung, Wetter und Luftdruck.
7
Serie: Aus Oberfranken – für die Welt
Wie ein Fernglas entsteht
E
in Fernglas ist ein tragbares Doppelfernrohr. Die Lichtstrahlen treten am äußeren Ende des Fernglases, den Objektiven, in die Linsen ein; die kleineren Linsen vergrößern das Bild. Die Objektive sind gekrümmt, wodurch ein auf dem Kopf stehendes Bild entsteht. Um dieses zu drehen, werden in jede Hälfte des Fernglases Glasprismen eingebaut. Die Glasprismen müssen verschiedene Schleif- und Polierschritte durchlaufen. Mit Diamantstaub werden nur Zehntel Millimeter Glas entfernt, noch feinere Poliermittel sorgen für den Abrieb von einem Hundertstel Millimeter, sodass alle Seiten vollkommen plan sind. Dadurch wird die Reflektion minimiert und das Glas durchsichtig. Zwei Glasstücke werden nun im 90°-Winkel für ein Prisma zusammengeklebt; eine Bestrahlung mit UV-Licht trocknet den Klebstoff.
Eine Vakuumkammer wird mit Mineralpellets befüllt, deren Zusammensetzung Firmengeheimnis ist. Hier erhalten die Gläser einen Antireflexionsüberzug. Danach beginnt der Zusammenbau. Die Objektive werden in die Gehäuse aus Kunststoff, Aluminium oder Kohlenstoff eingesetzt und mit komprimiertem Stickstoff gereinigt und Gewinderingen fixiert. Nun müssen die Brennpunkte der Prismen und zugehörigen Objektive aufeinander ausgerichtet und mit Silikon fixiert werden. Nachdem die Okulare, die kleineren Linsen, durch die man blickt, eingesetzt wurden, wird die Luft aus dem Gehäuse abgesaugt und dieses mit Stickstoff befüllt. Er verhindert das Beschlagen.
Die gekrümmten Linsen, die Objektive, durchlaufen den gleichen Schleifprozess wie die Prismen. Neun computergesteuerte Reinigungsschritte sind dafür notwendig. Es ist entscheidend, die Linsen perfekt aufeinander abzurichten. Nur ein Hundertstel Millimeter Abweichung machen das Bild schlecht.
Jedes einzelne Fernglas wird zuletzt strengen Prüfungen unterzogen und Wasserdruck, extremer Hitze, den Gefriertemperaturen und dauerhaften Erschütterungen ausgesetzt. Wenn das Fernglas dann optisch und mechanisch einwandfrei funktioniert, geht es auf seine Reise zum Kunden.
Fotos: Klaus Andrews
8
ECHT Oberfranken
Foto: Monika Limmer
Globalisierung verlangt neue Ausrichtung 2007 gelangt das Unternehmen allmählich an eine kritische Größe, die den Anschluss und Zusammenschluss mit anderen Unternehmen nahelegt. Carl Steiner steigt aus dem Unternehmen aus, verkauft es an die italienische Beretta-Gruppe. Robert Eckert, bereits seit 1987 bei Steiner und langjähriger Geschäftsführer, wird vertretungsberechtigter Geschäftsführer. Seit Januar 2012 unterstützt ihn als Verantwortlicher für das operative Geschäft Jörg Prediger (siehe Foto oben), der ebenfalls bereits 12 Jahre dem Unternehmen angehört. Die Italiener lassen die Tochter ihren eigenen Weg gehen. Die weltweiten Vertriebskanäle der Gruppe erschließen jedoch auch Steiner neue Märkte. Weltweit ist Steiner nach wie vor das einzige Unternehmen, das sich ausschließlich auf die Entwicklung und Herstellung von Ferngläsern spezialisiert hat. Das Werk in Bayreuth mit seinen 135 Mitarbeitern gehört heute zu einer der weltweit modernsten Produktions- und Forschungsstätten für Ferngläser. Mit den Siegeln „Made in Germany“ und „handmade by Steiner-Optik“ werden die Ferngläser aus Bayreuth in 65 Länder der Welt vertrieben.
Serie: Aus Oberfranken – für die Welt
Erfolg – ein Puzzle aus 1000 Teilen Cornelia Masel-Huth im Gespräch mit Robert Eckert, Geschäftsführer der Steiner-Optik GmbH, Bayreuth
Herr Eckert, seit Januar steht Ihnen Jörg Prediger als weiterer Geschäftsführer zur Seite. Was ist der Grund für die Umstrukturierung? Herr Prediger wird sich um das operative Geschäft kümmern. Steiner-Optik gehört ja zur italienischen Beretta-Gruppe. Aktuell bemüht sich das Familienunternehmen um die Erweiterung durch weitere mit Optik befasste Unternehmen, vor allem in Fernost und den USA. Für mich ist es eine Ehre, mich um die Optik-Division, deren Strategie und Struktur kümmern zu dürfen. Das erfordert natürlich sehr viele Reisen. Steiner-Optik hat in den letzten Jahren jeweils mit Umsatzzuwächsen im zweistelligen Bereich das beste Ergebnis seiner Geschichte verkündet. – Gilt das auch für das Geschäftsjahr 2011?
Ja, und diese guten Ergebnisse sind auch Resultate aus dem Zusammenschluss mit Beretta. Ob die Erfolgsgeschichte so weiter gehen wird, hängt auch von äußeren Faktoren ab: Wie wird es mit dem Euro, mit Europa weitergehen, was wird aus den Konflikten im Nahen Osten? Was macht deutsche Unternehmen global so erfolgreich? Die beste Grundlage hierfür, um die uns viele andere Länder beneiden, ist die hervorragende Ausbildung, vor allem das duale Berufsausbildungssystem, aber auch die weiter führende Ausbildung mit den Möglichkeiten eines dualen Studiums. Dann aber auch die deutsche Zuverlässigkeit, die hohe Arbeitsmoral und das Pflichtbewusstsein der Mitarbeiter. Und ganz besonders die ausgeprägte Bereitschaft zu ständiger Weiterentwicklung und Innovation. Steiner ist Weltmarktführer, 80 Prozent des Umsatzes wird aus dem Exportgeschäft generiert. Was macht das Unternehmen weltweit konkurrenzfähig?
Entscheidungen. „Made in Germany“ ist für Steiner ein Branding, das weltweit wirkt. Erfolg, das ist nicht ein großer Wurf, eine großartige Idee, Erfolg ist ein Puzzle aus 1000 Teilen. Die Führungsriege und die Mitarbeiter müssen zusammenspielen. Steiner baut auf die gute Ausbildung und die Erfahrung seiner Mitarbeiter, sorgt für Fortbildung und beteiligt sie am Gewinn. Wichtig ist die gute Mischung der Mitarbeiter: Junge müssen eine Chance bekommen und Verantwortung, der verrückte Kreative ist genauso wichtig wie der besonnene „Arbeiter“. Mit elf Stürmern gewinnt keine Mannschaft. Wo könnten oberfränkische Mitarbeiter besser werden? Die mangelnde Sprachkompetenz ist manchmal ein Manko. In einem global ausgerichteten Unternehmen, das zu einer italienischen Gruppe gehört, ist Englisch Alltagssprache. Außerdem ist zunehmend Kulturverständnis gefragt. Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept?
Das sind die oben genannten Kriterien, die natürlich auch für Steiner gelten. Wir identifizieren uns mit den Produkten, verstehen die Anwender und ihre Bedürfnisse, entwickeln die Ferngläser entsprechend stetig weiter. Es gilt, den erarbeiteten Vorsprung auszubauen und zu verteidigen. Unsere größte Stärke ist die permanente Innovation. Dabei kommt uns entgegen, dass wir hier am Standort Bayreuth alle Unternehmensbereiche unter einem Dach haben – Entwicklung, Fertigung, Marketing und Vertrieb. Das bedeutet, geballtes Wissen und Kompetenz vor Ort, kurze Wege und schnelle
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ECHT Oberfranken
Ehrgeiz. Und der Wille zum Erfolg. Wer keinen Biss hat, der führt nicht.
Robert Eckert stammt aus Pegnitz, ist gelernter Industriekaufmann und kam nach dem Volkswirtschaftsstudium zu SteinerOptik. Seit 1993 ist er Geschäftsführer des Weltmarktführers für Ferngläser. Aktuell ist er für den Ausbau der Optik-Division der Beretta-Gruppe verantwortlich. In seiner Freizeit beschäftigt sich Eckert gerne mit Philosophen wie Laotse oder Bertrand Russell.
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Mit weniger Energie zu mehr Atmosphäre –
Neues Licht im öffentlichen Raum von Rainer Kober
L
icht spielt im menschlichen Leben eine große Rolle. Wen wundert es, wenn sich deswegen professionelle Lichtgestalter intensiv Gedanken machen, wie man die für die Sicherheit des nachts notwendige Beleuchtung so gestaltet, dass sie nicht nur wirkungsvoll, sondern gleichzeitig auch energiesparend, umweltverträglich und – was anscheinend immer wichtiger wird – auch attraktiv und atmosphärisch schön ist. Licht im öffentlichen Raum soll die Menschen erfreuen, sie in ihrer Lebensfreude stärken und außerdem noch den Charakter der beleuchteten Orte und Objekte hervorheben.
Kronacher Lichtsymposium
staltet. Eine Erfolgsgeschichte, die im letzten Jahr 80.000 Menschen in die Cranach-Stadt lockte. Dem erstellten Lichtmasterplan folgend, entschließen sich immer mehr Bürger ihre Häuser dauerhaft atmosphärisch zu beleuchten. Gesponsert vom Lionsclub Festung Rosenberg entsteht gerade ein zusätzlicher Masterplan für die weitläufige Festungsanlage, von dem der erste Schritt der Bollwerkbeleuchtung bis zum Sommer umgesetzt sein soll. Angeregt durch „Kronach Leuchtet“ hat die Marktgemeinde Steinwiesen ihren neugestalteten Ortskern wunderbar mit Licht inszeniert. Bürgerinnen und Bürger sehen, es tut sich etwas, eine nicht zu unterschätzende Ermutigung, auch andere sinnvolle Projekte anzugehen und voranzutreiben.
Hier setzen die oberfränkischen Lichtplaner an und sinnen Lichtwende über Konzepte nach, die längerfristig Oberfranken mit seinen wundervollen, architektonisch so attraktiven Städten Einerseits ist die Beleuchtung entsprechend verschärfter Vorund Gemeinden zu einer Region atmosphärisch schöner schriften anzupassen, andererseits kann sie wirkungsvoller, Beleuchtung werden lassen. Diesem Ziel folgend, veranstal- energiesparender und begeisternd schön gestaltet werden. ten die Kronacher Lichtmacher im April dieses Jahres zum Klingt es nicht motivierend, wenn sowohl Einheimische wie dritten Mal ein Lichtsymposium, bei dem sich alle an dem auch Fremde von der neu gestalteten Stadtbeleuchtung fasThema Interessierten ausführlich über Bedeutung, ziniert sind? Kein Coburger Bürger lässt es sich Rainer Kober Umsetzung, Finanzierung und Wirkung von Licht entgehen, seine Gäste auf den beeindruckend ist Unternehmer im öffentlichen Raum informieren können. schön beleuchteten Marktplatz zu führen. Zu aus Steinwiesen, Gleichzeitig wird von den eigenen Erfahrungen Recht entstehen Heimatstolz und Lebensfreude, Herausgeber von ECHT Oberberichtet und praktische Hinweise gegeben, was Effekte, die Attraktivität und Lebensqualität unsefranken und bei einem Vorhaben, die bisher vorhandene Berer Heimat stärken. Interessant ist auch das Beals Vorsitzender leuchtung zu verändern, berücksichtigt werden streben, durch die neuerdings mögliche Regedes Regionalmuss und kann. Wir Kronacher können hierbei lung, die Lichtintensität an den Tag-Nachtmarketingvereins unsere langjährigen eigenen Erfahrungen einbrinRhythmus anzupassen und hierdurch die BeKRONACH leidenCreativ gen. 2006 machte eine erste Probebeleuchtung leuchtungsqualität noch zu erhöhen und zusätzschaftlich befasst des Coburger Designforums Oberfranken e.V. in lich Energie zu sparen. Licht im öffentlichen mit neuem Licht der Altstadt Kronachs den Anfang. „Kronach Raum, das Lebensqualität erhöht und Stimulanz für nächtliche Leuchtet“ wird dieses Jahr vom 13. bis 22. Juli für Wohlbefi nden und Schaffenskraft ist, scheint Stadtinszezum siebten Mal von KRONACH Creativ veranein in Zukunft wichtiges Thema zu werden, Annierungen.
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ECHT Oberfranken
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
D
as Kronacher Lichtsymposium (26. April ab 10.00 Uhr im Pavillon der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Kronach) bietet eine hervorragende Informationsmöglichkeit. Unter den namhaften Referenten ist Herbert Cybulska, kommender Präsident der PLDA (Professional Lighting Design Association), der internationalen Lichtplaner-Vereinigung. Er hält das Hauptreferat zum Thema „Städtebauliche Beleuchtung“. Mit international umgesetzten Beispielen zeigt er, was Licht, professionell eingesetzt und geplant, bewirken kann. Dabei wird er die Thesen „Weniger ist mehr!“ und „Kunst kommt von Können“ eindrucksvoll bestätigen. Alle Interessenten für Architekturbeleuchtung wie Lichtplaner, Leuchten-Hersteller und Lichtinstallateure, aber auch interessierte Architekten und Stadtplaner sind neben den Kommunalvertretern, die sich generell über die Machbarkeit städtebaulicher Beleuchtung informieren wollen, zu diesem Symposium eingeladen. „Sie werden einen spannenden Tag erleben“, versprechen die Veranstalter, „mit praxiserprobten Lichtinformationen aus Oberfranken für Oberfranken.“
sätze, die in ihrer Wirkung noch völlig unterschätzt und wegen der knappen öffentlichen Kassen noch kaum angegangen werden. Doch das wird sich in Kürze ändern. Sehr häufi g verlangen neue Vorschriften den Ersatz von vorhandener, technologisch überholter Beleuchtung innerhalb einer zeitlich engen Frist. Wenn man dann vor der Wahl steht, diese nur durch genehmigte Leuchtmittel zu ersetzen, oder die Beleuchtung neu zu gestalten, wesentlich schöner, umweltfreundlicher und wirkungsvoller zu machen und darüber hinaus auch noch Energie zu sparen, dürfte sich die Frage nach dem Sinn dieses Vorgehens kaum noch stellen. Auf einen weiteren Aspekt verweist der Naturschutzbund Deutschland NABU und ein Bundesforschungsprojekt „Verlust der Nacht“, nämlich die ökologischen Nachteile einer Intensivbeleuchtung, wie sie bisher in der Regel üblich ist. Mit einer hohen Lichtleistung werden bisher attraktive Objekte fl ächig angestrahlt oder die Straßenbeleuchtung mit einem hohen Lichtverschmutzungsfaktor betrieben. Dies geht eben auch anders. Die heute propagierte atmosphärische Beleuchtung erreicht mit geringerem Energieeinsatz durch zukunftsweisende LED-Technik und künstlerischem Verständnis für Licht und Schatten eine wunderbare Inszenierung der Architektur und schont dabei die Insektenwelt und alle Lebewesen, deren Lebensraum die Nacht ist.
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ler, 500 Kongressteilnehmer und über 2.000 Fachbesucher erwartet. Damit hat sich die Fachmesse bundesweit etabliert und ist zu einem Markenzeichen der Stadt Hof geworden. Auf der Messe und im begleitenden Kongress wer-
Huber, der die Schirmherrschaft für die Messe übernommen hat.
Hof ist Kompetenzstandort Wasser Hof ist seit November 2010 offizieller bayerischer Kompetenzstandort Wasser. Dr. Markus Söder führte als bayerischer Umweltminister diese Benennung im Hofer Rathaus
die nach dem Entwurf des Bamberger Architekten Stefan Seemüller in knapp drei Jahren erbaut wurde. Im Frühsommer soll das Bauvorhaben fertiggestellt werden. Höchste Zeit, denn am 21. und 22. Juni 2012 wird als eine der ersten Veranstaltungen die Fachmesse geofora dort stattfi nden, noch vor der offiziellen Einweihung der Halle Ende September. Seit fünf Jahren wird die geofora als eine Kombination aus Fachmesse und Kongress in Hof veranstaltet. Auf rund 2.500 m2 Hallenfl äche sowie weiteren 16.000 m2 Freifläche präsentierten sich Unternehmen mit den aktuellen Technologien und Techniken im Bereich Bohrtechnik, Wassergewinnung und Geothermie. Unter dem Motto „Wissen, Technik und Lösungen“ werden in diesem Jahr rund 100 Ausstel-
den innovative Ansätze für Bohrtechnik, Vorhaben der Wassergewinnung und Techniken im Zusammenhang mit geothermischen Nutzungen vorgestellt. Auch das Rahmenprogramm steht ganz im Zeichen der Umwelt: So wird der aus dem Abendprogramm im Ersten bekannte Meteorologe und Moderator Sven Plöger mit einem Fachvortrag über den Klimawandel die Vortragsreihe eröffnen. „Die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Energiewende verleihen den Themen der geofora besondere Bedeutung und Aktualität. Zudem bietet die geofora Unternehmen, Planern und Versorgungsunternehmen eine breit gefächerte Kommunikationsplattform“, erklärte der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel
persönlich durch. Damit hat sich die oberfränkische Stadt zum Zentrum für den Bereich Wasser- und Umwelttechnologie entwickelt und als geeigneter Platz für den Branchentreff rund um die geofora. „Auf dieser Fachmesse trifft sich die gesamte bundesdeutsche Szene am bayerischen Kompetenzstandort Wasser in Hof. Nachhaltige Lösungen in dieser Branche werden hier diskutiert und aktuelle Leit-
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Klar bekommt man seinen Strom von den Stadtwerken Hof, auch wenn man keine 111 Jahre alt ist!
www.ehms.de
W
ie ein riesiges Ufo erhebt sich die neue Freiheitshalle im Herzen von Hof. Aus dem in den siebziger Jahren erbauten ehemaligen Kongresszentrum ist eine futuristische Event-Arena entstanden,
Service-Line: 09281 812-0 Info-Line: www.hewhof.de
HofStrom 17
Im Süden der Stadt, aber noch im Stadtgebiet, liegt das Naherholungsgebiet „Untreusee“. Obwohl von Menschenhand geschaffen, fügt sich der See in die weiche, hügelige Landschaft ein, als hätte ihn die Natur selbst hervorgebracht.
themen behandelt. Die geofora wertet den Standort Hof auf. Zugleich wird Hof mit technologischen Lösungen im Bereich Wasser, Bohrtechnik und Geothermie verbunden.
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ECHT Oberfranken
Messe und Hof stützen sich gegenseitig in ihrer Außenwirkung“, erklärte Walter Friedl von der Wirtschaftsförderung der Stadt Hof. Doch wie entwickelte sich die Stadt Hof
Hospitalmühle – die Mühle gibt es leider nicht mehr. An dieser Stelle ist nur noch ein Wehr in der Saale.
zum Kompetenzstandort für Wasser? Ausschlaggebend dafür war die strukturpolitische Ansiedelung des Landesamts für Umwelt mit den Schwerpunkten Wasser und Geolo-
gie und Geothermie im Jahre 2006. Damals ergab eine Analyse der Region, dass in Hof viele leistungsstarke Unternehmen und Einrichtungen für einen Kompetenzstandort
WIRTSCHAFT Anzeigen
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Das Kunstwerk mit dem Schriftzug Wasser steht in der Saale. Mitten im Fluss spiegelt sich bei ruhigem Wetter vielfach das Wort „Wasser“. Die gravierte Edelstahlplatte des Selber Künstlers Wolfgang Stefan zeigt dem Betrachter die beruhigende Kraft des sich ständig bewegenden und erneuernden
Wasser bereits vorhanden sind. Vier Institutionen tragen heute wesentlich zur Wasserkompetenz bei: Das Bayerische Landesamt für Umwelt mit seiner Dienststelle Hof und seinem Know-how im Bereich Wasser, Geothermie und Geologie. Es ist wichtiger Partner für die Unternehmen und betreut das Projekt TTW (Technologietransfer Wasser). Auch die Hochschule Hof für angewandte Wissenschaften stärkt mit dem neuen Studiengang Umweltingenieurwesen, Schwerpunkt Wasser, den Standort. Das Wasserwirtschaftsamt in Hof ist maßgeblicher Akteur in der regionalen Wasserwirtschaft und besitzt hierbei langjährige wichtige Erfahrungen. Außerdem betreut das bfz international weltweit Wasserprojekte und verfügt über vielfältige Kontakte in Lateinamerika.
Zukunftsstrategie Wasserkompetenz Dazu kommen Unternehmen, die das mittelständische Rückgrat der regionalen Wasserkompetenz bilden. Diese Betriebe und Dienstleister in der Region Hof beschäftigten sich
mit Bohrung, Geothermie, Brunnenbau, Pumpenbau, Wasserversorgung, Wassermanagement und Wasseranalytik und Spezialbereichen der Abwassertechnologie. „Es ist die Aufgabe einer modernen kommunalen Wirtschaftsförderung, Kompetenzfelder als Zukunftsstrategie zu entwickeln und deutlich zu machen, wo die Stärken, Chancen und Potenziale einer Stadt liegen“, so Walter Friedl. Das sei in Hof geschehen. Alle Beteiligten waren sich einig, diese Kompetenzen zum Nutzen der Unternehmen und der gesamten Region weiterzuentwickeln. „Die relevanten Partner haben deshalb 2009 beschlossen, diese Stärken in einem Kompetenznetzwerk Wasser zu bündeln“, erinnert sich Friedl, der vorübergehend das Netzwerk leitet.
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Im Frühjahr 2009 reichte die Stadt Hof zusammen mit Unternehmen und Institutionen einen Förderantrag im „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ beim Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) ein, der nur wenige Monate später bestätigt wird. Seit dem 1. September 2009 arbeitet das Netzwerk offiziell
Fotos: Stadt Hof
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WIRTSCHAFT
Auch hier sprudelt Wasser: Blick vom Theresienstein, dem ältesten Bürgerpark Deutschlands, auf die Stadt Hof.
in den Bereichen Trinkwasserversorgung, Geothermie, Bohrtechnologie und Abwasser, schafft Lösungen und fördert Nachwuchs durch Ausbildung und Qualifizierung. 15 Unternehmen aus der Region haben sich beteiligt. „Wasser ist sowohl regional
wie global Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts. Nachhaltiger und sorgsamer Umgang mit der kostbaren Ressource ist auch in Bayern unbedingt erforderlich“, betonte auch der bayerische Umweltminister Dr. Huber. Die Aufgaben des Netzwerks
sind umfangreich. So empfangen die Verantwortlichen mit der Stadt Hof ausländische Delegationen im Bereich Wasser und Umwelt. Dabei werden die Kompetenzen der Unternehmen und der Region dargestellt. Vor allem das bestehende Know-how soll wei-
tergegeben werden. Am Weltwassertag wird deshalb jedes Jahr ein Informationstag mit Hofer Schülern organisiert, um ihnen die Weltwasserproblematik, Konsequenzen und Lösungen zu erklären. Außerdem nimmt die Nachwuchsförderung breiten Raum ein. So konnte das Netzwerk bei der Entwicklung des neuen Studienganges Umweltingenieurwesen mit Schwerpunkt Wasser an der Hochschule Hof mitwirken. Und weil jede Entwicklung eines Kompetenzfeldes ein Leit-Event braucht, unterstützt das Netzwerk verschiedene Kongresse wie die geofora. Informationen über das Kompetenznetzwerk Wasser Hof oder zur geofora finden Sie unter www.wasser-hof.de und www.geofora.de. Anzeige
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN WIRTSCHAFT
Startschuss für ein hochmodernes Energiekonzept – oder: Energie-Revolution von unten von Andrea Herdegen
Strom für etwa 2.500 Haushalte Die neue Windkraftanlage in Braunersgrün ist eine der größten in Bayern. Sie gehört zur neuen DreiMegawatt-Leistungsklasse. Die Gesamthöhe beträgt 200 Meter, die Nabenhöhe wird mit 140 Metern angegeben, und der Rotordurchmesser mit 112 Metern. Mit dem Windrad werden jährlich etwa sieben Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Damit können etwa 2.500 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden. Das Klima wird gegenüber dem üblichen Strom-Mix um 5.650 Tonnen Kohlendioxid entlastet. Die Investitionssumme beträgt rund 5,6 Millionen Euro. 21
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chon von Weitem ist der Windpark Braunersgrün zu sehen: Wer auf der A 93 auf Höhe der Raststätte Thiersheim fährt, kann erkennen, wie sich die sieben Rotoren kraftvoll drehen. Das größte der Windräder ist erst im Februar mit viel Politprominenz eingeweiht worden, sogar der bayerische Umweltminister Marcel Huber ist dazu in den Landkreis Wunsiedel gekommen – schließlich ist die Anlage eine der modernsten in Bayern. Die Leistung des neuen Windrades beträgt drei Megawatt, mehr, als die anderen sechs miteinander erzeugen können. Betrieben wird die neue Anlage von der kommunalen Gesellschaft ZukunfsEnergie-Fichtelgebirge (ZEF), wozu sich die Städte Wunsiedel, Arzberg, Kirchenlamitz mit dem Wunsiedler Energieversorger SWW zusammengeschlossen haben. Es ist deren erstes großes Projekt. Inzwischen sind auch die Licht- und Kraftwerke Helmbrechts (LuK) als neuer Gesellschafter der ZEF beigetreten. Von einem „epochalen Ereignis“ spricht der Wunsiedler Bürgermeister Karl-Willi Beck voller Stolz, schließlich könne ein wahres High-Tech-Gerät eingeweiht werden. „Es ist die erste Windenergieanlage der ZEF, aber wir sind uns sicher, es wird nicht die letzte sein.“ Der Energieerzeugung aus Wind gehöre die Zukunft. „Unsere Region hat ein gutes Windpotenzial, die Anlage ist besonders auch auf den böhmischen Wind ausgerichtet.“ Die komplette Umstellung auf alternative Energien sei das Ziel der ZEF, aber dies gehe natürlich nicht von heute auf morgen. Alle Bemühungen seien letztlich vergeblich, wenn es nicht gelinge, die regenerativen Energien intelligent zu speichern und damit grundlastfähig zu machen. Hier nennt der Bürgermeister Smart-Grid-Lösungen ebenso wie Blockheizkraftwerke oder die sogenannte Me-
Von oben nach unten: Umweltminister Marcel Huber, Wunsiedels Bürgermeister Karl-Willi Beck, MdL Martin Schöffel, Landrat Karl Döhler, Arzbergs Bürgermeister Stefan Göcking Modernste Umwelttechnik macht es möglich:und der Bürgermeister von Kirchenlamitz, Thomas Schwarz Land- und Forstwirte werden zu Energieerzeugern.
thanisierung, mit der aus Wind- und Sonnenenergie letztlich Methangas gewonnen wird. Hier spricht Beck Umweltminister Marcel Huber aus der Seele: „Wir suchen noch für Pilotprojekte Windkraftanlagen, bei denen die Methanisierung umsetzbar ist. Die Voraussetzungen dafür scheinen hier sehr gut zu sein.“ Mit Lob für die ZEF spart der Minister nicht: „Sie sind hier vorbildlich tätig. Ich wünschte mir überall so ein Bewusstsein für die erneuerbaren Energien, solch eine große Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Durch die hervorragende interkommunale Zusammenarbeit bleibe auch die Wertschöpfung in der Region.
Energiewende à la Fichtelgebirge Als eine „Energie-Revolution von unten“ bezeichnet Ulrich Lenz die Energie-Wende in Bayern. Etwas Vergleichbares hat der Inhaber der Ostwind-Gruppe, der die Braunersgrüner Anlage realisiert hat, in den fast 20 Jahren seit der Gründung des Unternehmen noch nirgends erlebt – weder in Deutschland noch darüber hinaus. „Bürger investieren in Solarkraftwerke auf dem Hausdach oder beteiligen sich an Windparks, Bauern verstehen sich als Land- und Energiewirte, Forstbesitzer entdecken die Potenziale des Windes über ihren Wäldern, Energiegenossenschaften geben dem ländlichen Raum eine neue Chance, Stadtwerke steigen in die Energieproduktion ein und Regionen nutzen ihre heimische Ressourcen als neue dezentrale Energie- und Wirtschaftsquellen“, zählt Lenz begeistert auf. Der Wunsiedler Landrat Dr. Karl Döhler freut sich, dass die große Innovationskraft der Region jetzt auch hier umgesetzt werde. „Die neue Windkraftanlage ist der Startschuss für ein hochmodernes Energiekonzept.“ Der Landrat verspricht: „Es wird noch viel folgen; die Ideen sind da – bei unseren Unternehmen und bei den Bürgern.“
150.000 Euro Fördermittel – Windzentrum für Wunsiedel von Andrea Herdegen
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unsiedel wird Windstützpunkt. Die Festspielstadt ist die zweite Kommune in Bayern – nach Neumarkt in der Oberpfalz – die diese Auszeichnung vom Umweltministerium erhält. „Hier werden Kommunen, Energieversorger, Windindustrie und Forschung vernetzt, Kompetenzen gebündelt und die Zusammenarbeit gestärkt. Dadurch können die Potenziale der Region für die Energiewende besser genutzt werden“, erklärte der bayerische Umweltminister Marcel Huber, der einen Scheck über 150.000 Euro Fördermittel für den Windstützpunkt mitgebracht hat.
Mit einem gemeinsamen Knopfdruck wird die Windkraftanlage in Kraft gesetzt (von links): ZEF-Geschäftsführer Marco Krasser, Wunsiedels Bürgermeister Karl-Willi Beck, Arzbergs Bürgermeister Stefan Göcking, der Bürgermeister von Kirchenlamitz, Thomas Schwarz, Umweltminister Marcel Huber und der Inhaber der Ostwind-Gruppe, Ulrich Lenz.
Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen wenden. Folgende Projekte sind geplant: ein Windlehrpfad, ein EnergieDisplay an einem Informationsbüro, ein Internetportal, ein Erlebnispark für erneuerbare Energien, eine Ausstellung „Windkraft zum Anfassen“ sowie eine Live-Demonstration von Kleinwindanlagen verschiedener Hersteller. Anzeige
Die Fördermittel sind unter anderem für ein Energie- und Informationszentrum sowie für einen Windpfad gedacht. Zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende hat das Umweltministerium eine bayerische Windstrategie vorgelegt. Danach soll unter anderem in jedem Regierungsbezirk mindestens ein solcher Stützpunkt errichtet werden. Es sind Informationsstellen, an denen Beratung, Wissen und Erkenntnisse über die Windenergienutzung vermittelt und Transparenz geschaffen werden.
NEUE ENERGIE FÜR
BAYERN
1.500 neue Windenergieanlagen in Bayern Zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende hat das Umweltministerium eine Bayerische Windstrategie vorgelegt. Danach soll unter anderem in jedem Regierungsbezirk mindestens ein Windstützpunkt errichtet werden. An Windstützpunkten sollen insbesondere Information, Beratung, Wissen und Erkenntnisse über die Windenergienutzung vermittelt und Transparenz geschaffen werden. Erster Windstützpunkt Bayerns ist der Landkreis Neumarkt. Bis 2021 soll Windenergie bis zu 10 % des bayerischen Strombedarfs decken. Dazu sind bayernweit bis zu 1.500 neue Windenergieanlagen notwendig. Die Stadt Wunsiedel und der Energieversorger SWW wollen sich mit dem neuen Windstützpunkt an interessierte Bürger,
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Der Wunsiedler Weg – Eine Region versorgt sich selbst mit Strom und Wärme von Andrea Herdegen
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chon lange vor der Energiewende, die nach dem Unglück in Fukushima beschlossen wurde, hat der Energieversorger SWW Wunsiedel zusammen mit der Stadt Wunsiedel eine Vision entwickelt: Die Versorgung der Region mit Strom und Wärme auf nachhaltige und klimaschützende Grundlagen umzustellen. Die autarke Energieversorgung des kompletten SWW-Netzgebietes ist das Ziel. Unter Federführung des stadteigenen Energieversorgers wird seit 2001 in der Region Fichtelgebirge Schritt für Schritt
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ECHT Oberfranken
das Leuchtturmprojekt „Smart Energy City Wunsiedel“ realisiert. Die benötigte Energie soll in der Region auf Basis erneuerbarer Energieträger erzeugt und wieder verbraucht werden. Die neue Windanlage in Braunersgrün ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Räumen aufgestellt ist, desto weniger werden die Übertragungsnetze in diesen Bereichen beansprucht. „Ziel muss es sein, die Energietransporte in den jeweiligen Netzebenen auf ein Minimum zu reduzieren“, bringt es SWW-Geschäftsführer Marco Krasser auf den Punkt.
Dieses Konzept ist passgenau auf den ländlichen Raum zugeschnitten, ordnet sich aber auf einer höheren Netzebene in ein übergeordnetes System ein. Der Denkansatz: So dezentral wie möglich und so zentral wie nötig. Je dezentraler die Energieversorgung in den ländlichen
Eine weitere Vorgabe des Gesamtkonzeptes ist es, alle bei der Stromproduktion anfallende Wärme sinnvoll zu nutzen. Hierzu ist gewissermaßen eine Entkoppelung von Strom- und Wärmeerzeugung notwendig. Konkret bedeutet dies, dass Voraussetzungen geschaffen werden,
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
SWW-Geschäftsführer Marco Krasser: „Beim ‚Wunsiedler Weg’ gibt es keine Denkverbote.“
zum einen Wärme und zum anderen Strom auf intelligente Weise zu speichern.
Bürger und heimische Wirtschaft profitieren Das Ziel lautet: Kombinieren, was zu kombinieren ist. Mobilität könnte beispielsweise mit Energieerzeugung und Energiespeicherung verknüpft werden. „Indem wir intelligente Hybridsysteme installieren, die es ermöglichen, Fahrzeuge als teilstationäre Kraftwärmekopplungsanlagen zu betrachten, kann sich die Elektromobilität langsam durchsetzen“, erläutert der 39-Jährige. Die Pläne und Vorhaben zur erneuerbaren Energie stoßen bei der Bevölkerung auf großes Interesse. Als 2004 ein Solarpark gründet wurde, war die Bürgerbeteiligung sofort sehr groß. Und auch die heimische Wirtschaft profi tiert: Das Biomasseheizkraftwerk in Holenbrunn etwa ist ein Gemeinschaftsprojekt der SWW und der GELOHolzwerke in Weißenstadt. „Hier wird der Rohstoff Holz zu hundert Prozent regional verwendet. Die Wertschöpfung bleibt in der Gegend, wir werden unabhängiger von Energieimporten“, sagt der SWW-Geschäftsführer. Auch an der WUN solar GmbH können sich die Bürger beteiligen. Sie wurde gegründet, um ungenutzte Flächen zu beschaffen, die zur Solarstromerzeugung geeignet sind. Teil des „Wunsiedler Weges“ ist außerdem die interkommunale Zusammenarbeit. „Je mehr mitmachen, desto effi zienter wird das Ganze.“ Für den Windpark gibt es bereits die Anfrage einer weiteren Kommune. Ziel sei es, miteinander die Energiewende voranzubringen, so Marco Krasser. „Unser Weg ist sehr vielfältig. Wir sind innovativ – wollen vordenken, nicht nachdenken.“
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WIRTSCHAFT Übergang mit Nachhaltigkeitsgarantie In vielen Unternehmen ein problematischer Prozess: der Generationenwechsel. Bei der Sandler AG ist der Übergang reibungslos gelungen. Bei dem Vliesstoffhersteller ging kürzlich eine Ära zu Ende. Vorstandsmitglied Dieter Magiera ging nach über 40 Jahren Unternehmenszugehörigkeit in den Ruhestand und Ursula Sandler, Witwe des langjährigen Unternehmenschefs Christian Heinrich Sandler, schied als Vorsitzende aus dem Aufsichtsrat aus. Optimistisch schreitet die Führungsriege neuen Zielen entgegen (v.l.n.r): Dipl.-Ing. (FH) Horst Graf, Bereichsleiter Betriebstechnik; Dipl.-Kfm. Jürgen Büsker, Bereichsleiter Finanzen/Informationstechnologie; Dipl.-Kff. Bärbl Sandler, Bereichsleiterin Personal/Organisation; Dr. Christian Heinrich Sandler, Vorstandsvorsitzender; Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Höflich; Vorstand; Dr. Ulrich Hornfeck, Vorstand.
Global Player mit Familienbetriebscharakter Die Sandler AG aus Schwarzenbach/Saale expandiert nach Indien von Cornelia Masel-Huth
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r ist Marathonläufer und seine Leidenschaft ist die Orchideen-Zucht. Heute ist er in der Mittagspause acht Kilometer gelaufen. Jetzt redet er fasziniert von der Biografie über den verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs, die er im Urlaub gelesen hat. „Zeit zum Abschalten ist wichtig, sonst geht die Leistungsfähigkeit zurück“, das hat Dr. Christian Heinrich Sandler lernen müssen. Und seine Leistungsfähigkeit braucht der 58-Jährige, denn er ist Vorstandsvorsitzender eines höchst expansiven Unternehmens, des Vliesstoffherstellers Sandler AG in Schwarzenbach/Saale. Das Unternehmen hat in
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ECHT Oberfranken
den vergangenen fünf Jahren seinen Umsatz auf 240 Millionen Euro verdoppelt und besetzt derzeit Platz 10 der weltweit größten Vliesstoffhersteller. Erst im vergangenen Jahr wurde eine neue Vliesstoffstraße eingeweiht. Investitionssumme: 40 Millionen Euro.
Zwischen den Hosenbeinen der Arbeiter gespielt Jeder von uns hat jeden Tag mit einem Produkt von Sandler zu tun, denn die Vliesstoffe von Sandler stecken in Polster-
möbeln, Autositzen, Klimaanlagen und Staubsaugern. Viele Feucht- oder Öltücher für den sauberen Babypo haben ihren Ursprung in Schwarzenbach. Der Ort ist der größte Vliesstoffproduktionsstandort Europas. Die Familie Sandler prägt den Ort nun in der vierten Generation. Dr. Sandler gefällt es, wenn auch die Mitarbeiter von „unserem“ Betrieb reden, denn dann weiß der Vorstandsvorsitzende, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren. Für ihn selbst gab es nie etwas anderes als „die Firma“. „Ich bin da hineingeboren worden“, sagt er und erinnert sich: „Mein Vater hat mich schon als Krab-
WIRTSCHAFT belkind mit ins Büro und den Betrieb genommen, ich habe zwischen den Hosenbeinen der Arbeiter gespielt.“ Sein erstes Geld für einen Tennisschläger hat sich Christian Heinrich Sandler mit Rasenmähen verdient und auch als freier Doktorand nach seinem Betriebswirtschaftsstudium arbeitete er Vollzeit im Unternehmen, musste sich seine Position selbst erarbeiten und fing als Sachbearbeiter in der Marketingabteilung an. „Ich hatte viele Lehrmeister im Betrieb, aber der strengste war mein Vater. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, alle Fehler zu machen, die man machen kann, ich konnte mich nicht auf eine bequeme Sohnposition zurückziehen.“
Keine Familienprivilegien Seine Frau Bärbl hat der Unternehmer schon während des Studiums kennengelernt. Sie hat ebenfalls Betriebswirtschaft studiert und ist jetzt bei der Sandler AG als Bereichsleiterin für das Personal und die Organisation zuständig. Das Paar hat keine eigenen Kinder. „Aber es gibt sieben Neffen und Nichten, die eine Chance bekämen, ins Unternehmen einzusteigen.“ Für sie würde dann dasselbe gelten wie bei seinem eigenen Berufsstart: keine Familienprivilegien. „Autorität qua Verwandtschaft – das funktioniert nicht, das würden die Mitarbeiter nicht akzeptieren“, da ist sich Sandler sicher. Ein Unternehmen sei wie ein Organismus, wo alle an einem Strang ziehen müssen. Deshalb sucht der Chef auch den Kontakt zu den Mitarbeitern. Fast jeden Tag nimmt er sich die Zeit, eine Abteilung zu besuchen und mit den Menschen dort ins Gespräch zu kommen. „Und dabei geht es nicht immer nur um geschäftliche Dinge.“ Oft kenne er auch die private Situation der Mitarbeiter, ihre Partner und Kinder. Dr. Sandler ist bewegt, als er von dem großen Familienfest im vergangenen Jahr erzählt. Alle Mitarbeiter waren mit Partnern und Kindern eingeladen, 1.100 Gäste kamen. Als er auf der Bühne stand, um seine Begrüßungsrede zu halten, sei er überwältigt gewesen von der riesigen Menschenmenge. „Mir wurde sehr eindringlich klar: Du
bist nicht nur für Betriebsgebäude, für Maschinen und Umsatzzahlen verantwortlich – Du bist für alle diese Menschen hier mit verantwortlich.“ Diese Verantwortung sei nicht immer einfach.
Übergang mit Nachhaltigkeitsgarantie Um die immense Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, ist es Dr. Sandler wichtig, die Führungsriege entsprechend zu positionieren. In den vergangenen Monaten wurde bei Sandler ein Generationenwechsel vollzogen, der garantieren soll, dass die AG den künftigen Herausforderungen gewachsen bleibt und die Unternehmensziele weiterhin erfolgreich verfolgen kann. „Wir haben einen Übergang mit Nachhaltigkeitsgarantie geschafft“, ist sich Sandler sicher. – Dann kann die Erfolgsgeschichte des Vliesstoffherstellers also fortgeschrieben werden. Geplant sind weitere Investitionen in Produktionsanlagen, in Informations- und Kommunikationstechnologie und in die Erschließung neuer Märkte. Indien ist jetzt in den Fokus für neue Märkte genommen worden. „Wir wollen uns Indien erschließen und das Bayerisch-Indische Zentrum der Fachhochschule Hof hat uns den Start ermöglicht. Über das Zentrum haben wir einen Inder kennengelernt, der nun unser Kontaktmann auf dem Subkontinent ist.“ – Nicht nur der Kontakt zur Hochschule in Hof ist Dr. Sandler wichtig, sondern ebenso die Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen. Derzeit hat das Unternehmen zwar keine Schwierigkeiten, die geeigneten Mitarbeiter sowohl für die Produktion wie auch die Entwicklung und Verwaltung zu finden, aber Engpässen durch den de-
mografischen Wandel soll vorgebeugt werden.
Jugend will nicht weg aus Oberfranken „Wir geben jungen Leuten aus der Region gerne eine Chance, wir haben mit ihnen beste Erfahrungen gemacht.“ Und noch eines weiß der Firmenchef: „Die Jugend geht nicht weg, die jungen Leute wollen auch nicht weg. Das ist einfach falsch. Sie haben hier ihre Familien, ihre Freunde und Vereine. Wir müssen ihnen nur die Chance geben, hier zu bleiben.“ – Und: „Wir Oberfranken dürfen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.“
Von der Wattefabrik zum Vliesstoffspezialisten Mit den Marktsegmenten Hygiene, Wipes (Pflegetücher) Automobil, Filtration, Technik und Heimtextil hat die Sandler AG ihren Umsatz 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 37 Millionen auf 240 Mio. Euro gesteigert, die Mitarbeiterzahl wuchs auf 550. Mit einem Exportanteil von 60 Prozent liefert das Unternehmen seine Produkte in die ganze Welt. Jetzt will es Indien als Absatzmarkt erobern. 150 Meter lang, 70 Meter breit und 20 Meter hoch ist das neue Betriebsgebäude, dessen Gesamtfläche so groß ist wie zwei Fußballfelder. Kernstück ist eine neue Vliesstoffanlage. Hier werden mit der Spunlace- oder Wasserstrahlverfestigungstechnologie neuartige Materialien für Pflege- und Reinigungstücher und technische Vliesstoffe produziert. Gesamtinvestitionssumme: 40 Mio. Euro. Bemerkenswert: Durch die organische Farbkonzeption von Friedrich-Ernst von Garnier passt sich der Neubau harmonisch in die umgebende Landschaft ein. Der Farbphilosoph hat außerdem die optische Gestaltung im Innern der Werkshalle geplant.
Fotos: Sandler AG
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WIRTSCHAFT
Bundessieger Felix Beiersdörfer, Nina Eckhardt und Andreas Schmalfuß
Top-Handwerker aus Oberfranken –
Region stellt gleich drei Bundessieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks von Iris Kroon-Lottes
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ass sie top ausgebildet sind, bewiesen oberfränkische Auszubildende wieder beim 60. Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. Bei den Endausscheidungen der Deutschen Meisterschaften der jungen Gesellinnen und Gesellen konnten 194 Landessieger in 118 Kategorien mit ihrem fachlichen Können überzeugen. Die ers-
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ten, zweiten und dritten Bundessieger wurden im Dezember in Bielefeld vom Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, und Lena Strothmann, Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, ausgezeichnet. Auch 2011 stand der Wettbewerb wieder unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Hochbegabte Der „Praktische Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“ wird jedes Jahr durchgeführt. Teilnehmen können Junghandwerkerinnen und Junghandwerker, die jünger als 25 Jahre sind und im praktischen Teil ihrer Gesellenprüfung mindestens die Leistung „gut“ erbracht haben.
WIRTSCHAFT Der Leistungswettbewerb wird berufsbezogen durchgeführt. In manchen Berufen wie bei Friseuren, Fliesenlegern oder Elektrotechnikern werden regelrechte praktische Wettbewerbe durchgeführt. In anderen Berufen, in denen das zeitlich nicht möglich ist (Siebdrucker, Seiler, Drechsler, Feinwerkmechaniker oder Buchbinder), wird das Gesellenprüfungsstück zur Beurteilung herangezogen. Der Wettbewerb soll vor allem die Leistungsstärke der betrieblichen Ausbildung darstellen, das Ansehen von Handwerksleistungen stärken und deutlich machen, dass es auch Hochbegabte gibt, die ihre Karriere mit einer handwerklichen Ausbildung beginnen. Zunächst findet der Leistungswettbewerb auf Innungsebene, dann auf Kammerebene (Oberfranken), dann auf Landesebene (Bayern) und dann auf Bundesebene statt. Nur jeweils die Sieger können sich für die nächste Runde qualifizieren. Insgesamt haben 268 junge Handwerkerinnen und Handwerker einen der begehrten Plätze in den drei Siegerkategorien erreicht: 118 erste Bundessieger, 84 zweite Bundessieger und 66 dritte Bundessieger freuten sich über ihre Auszeichnung. Träger des Wettbewerbs sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Finanzielle Unterstützung leistete das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Deutschlands bester Nachwuchsseiler
densten Endverbindungen von synthetischen Seilen. Am Wettbewerb hat er sich nicht selbst beworben, sein Gesellenstück wurde von seinem Ausbilder eingeschickt. Hat sich seit dieser Auszeichnung etwas für Sie im Betrieb verändert? „Ich würde sagen, ich habe mehr Respekt von Kollegen bekommen und natürlich sind meine Vorgesetzten froh über meine Leistung. Ich selbst bleibe eher gelassen. Ob sich dadurch weitere Vorteile für mich ergeben, muss ich erst einmal abwarten. Auf jeden Fall muss ich jetzt mehr ausgefallene Spleiße machen und ich hoffe, dass ich in naher oder ferner Zukunft weiter gefördert werde. Ich glaube, ich habe bei der Firma Liros einen sicheren Arbeitsplatz, das ist mir enorm wichtig.“ Was gefällt Ihnen am Beruf des Seilers? „An meinem Job gefällt mir besonders, in die Fußstapfen meines Großvaters getreten zu sein. Auch das Handwerkliche daran wie Spleißen und Nähen und die Vielfalt, die dieser Beruf bietet. Dazu kommt noch, dass ich mit fast allen Kollegen in der Firma gut auskomme und viel Spaß in meiner Abteilung habe. Das sind alles nette Leute.“
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ndreas Schmalfuß arbeitet seit 2008 bei der Liros GmbH in Berg und hat dort auch seine Ausbildung absolviert. Das 1854 gegründete Traditionsunternehmen ist heute einer der weltweit führenden Hersteller hochwertiger Seile für Freizeit, Sport und Industrie. Liros Seile finden sich genauso im internationalen Yachtsport und auf Hochseeyachten wie weltweit in Aufzügen von Hochhäusern oder im Weltraum. Auf seinen außergewöhnlichen Berufswunsch kam der 23-Jährige durch seinen Großvater, der selbst über 40 Jahre bei Liros in Berg gearbeitet hatte. Auch als der Großvater schon lange verstorben war, ging ihm der Beruf des Seilers nicht mehr aus dem Kopf und er begann seine Ausbildung zum Seiler. Ausschlaggebend für die Wahl zum Bundessieger war sein herausragendes Gesellenstück. Andreas Schmalfuß fertigte eine Spleißtafel mit verschie-
Bundessieger Andreas Schmalfuß (Mitte) mit (v. links) HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller, Liros-Ausbildungsmeister Norbert Schmidt, Geschäftsführer Karl-Friedrich Rosenberger und HWK-Präsident Thomas Zimmer.
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Mit Genauigkeit und Konzentration zum Sieg
Siebdruckerin Nina Eckhardt hat ihren Top-Job gefunden.
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ie Siebdruckerin Nina Eckhardt aus Weitramsdorf bei Coburg hat ihr Handwerk bei Schreiner Coburg in Scheuerfeld gelernt. Ein Unternehmen, das weltweit tätig ist und seine Drucktechniken nicht nur im klassischen Druckbereich einsetzt, sondern auch beim Gebäudebranding, also der Beschilderung von großen Industriegebäuden oder öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen, Messen oder Museen, der Beschriftung von Flugzeugflotten oder in der Entwicklung von Leit- und Orientierungssystemen. Für ihr Gesellenstück hat Nina Eckhardt eine Folie mit dem Schriftzug „Optische Täuschung“ bedruckt. Dabei musste sie sehr genau arbeiten und aufpassen, dass die Farben im Raster zusammenpassen, erklärte Jörg Döring, Gruppenleiter im Bereich Siebdruck. Das habe sie sehr gewissenhaft und konzentriert umgesetzt. „Das Ergebnis war so gut, dass wir es an die Handwerkskammer zum Wettbewerb eingereicht haben“, so Döring. Über den späteren Erfolg als beste Siebdruckerin Deutschlands freuten sich ihre Vorgesetzten so sehr, dass es für die 19-Jährige sogar einen Empfang und eine Feier im Unternehmen gab.
War der Sieg eine Überraschung für Sie? „Ich habe nicht damit gerechnet, zu gewinnen. Schließlich gab es bisher noch keinen Kammersieger auf Bundesebene in unserem Betrieb. Aber ich fühle mich wohl in meinem Beruf. Ich bin da so reingewachsen und jetzt ist es genau das, was ich machen möchte. Vielleicht konnte ich das mit meiner Abschlussarbeit ausdrücken.“ Wie sehen Sie Ihre Zukunft? „Ich habe als Preis ein Stipendium von der Handwerkskammer erhalten. Das ist bis zu meinem 25. Lebensjahr gültig. Jetzt will ich erst einmal Berufserfahrungen sammeln und später das Stipendium einlösen, um damit eine Weiterqualifizierung zur Technikerin zu absolvieren.“
Leidenschaft zu Brettspielen brachte die Idee
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elix Beiersdörfer aus Crock ist Deutschlands bester Drechsler. Auf diese Leistung kann er besonders stolz sein, denn dieses Handwerk wird in Deutschland immer seltener. Seine Ausbildung hat Felix bei Habermaaß in Bad Rodach durchlaufen. Zuvor hatte der 24-Jährige – ebenfalls bei Habermaaß – schon eine Lehre zum Holzmechaniker absolviert. Habermaaß gehört zur Firmengruppe haba, die auf dem internationalen Baby- und KinderSpielzeugmarkt vertreten ist. Das Unternehmen entwickelt und produziert innovative Spiele und Spielwaren, Wohnideen und Accessoires für Kinder und Erwachsene. Felix Beiersdörfer überzeugte bei seinem aufwendigen Gesellenstück, einem kompletten Spieltisch für Schach, Mühle, Vier-Gewinnt und Solitär, durch seine außergewöhnlich gute handwerkliche Verarbeitung. Er setzte umfangreiche Techniken bei der Herstellung ein wie Handdrehen, Drehen mit dem Support und auch CNC-Fräsen. Die Tischplatte ist herausnehmbar, darunter befinden sich
Fotos: HWK Oberfranken, Iris Kroon-Lottes
die beiden Spielbretter. Die Spielsteine können in zwei kleinen Schubladen unter den Spielbrettern verstaut werden. Auf die Idee zu seinem Gesellenstück kam der Nachwuchs-Drechsler, weil in seiner Familie oft Gesellschaftsund Brettspiele gespielt werden. Deshalb wollte er eine Möglichkeit finden, bei der die Spielsteine und -felder sicher aufbewahrt werden können. Felix, was war das für ein Gefühl, Deutschlands bester Drechsler beim Leistungswettbewerb zu werden? „Das war erst ein komisches Gefühl, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste. Während meiner Prüfung habe ich eher gehofft, dass meine Leistung auch ausreicht, um zu bestehen. Auf den Tisch habe ich dann eine Eins bekommen, das hat mich natürlich sehr gefreut.“ Wie hat Ihr Betrieb auf den Erfolg reagiert? „Die haben sich alle sehr gefreut und mir gratuliert. Besonders unser geschäftsführender Gesellschafter, Herr Habermaaß, war begeistert. Der hatte ja erst die Idee, die Ausbildung zum Drechsler aufzunehmen, damit dieser Beruf nicht verschwindet. Ich war also der erste Azubi in unserem Unternehmen in diesem Bereich. Am Anfang war das eher ein Pilotprojekt, das sich jetzt ausgezahlt hat. Heute arbeite ich im Musterbau von haba und fertige Musterteile für die neuen Spielzeuge an, das macht mir viel Spaß. 2013 möchte ich zum Meisterkurs antreten.“
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ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der Kober Verlag & Marketing GmbH Gasfabrikgässchen 2 95326 Kulmbach Telefon 09221-391 25 24 Telefax 09221-391 25 25 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Projektleitung/Redaktion: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich i.S.P.: Cornelia Masel-Huth Projektassistenz: Irina Leontev Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Texte und Fotos dieser Ausgabe: Klaus Andrews, Ingo Bäuerlein, Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege Ofr., Prof. Dr. Günter Dippold, Dr. Rolf-Bernhard Essig, Handwerkskammer von Oberfranken, Gero Häußinger, Friedhelm Haun, Andrea Herdegen, Kreisverband f.
Gartenbau und Landespflege Kulmbach, Kronach Creativ e.V., Iris Kroon-Lottes, Cornelia Masel-Huth, Michael Müller Verlag GmbH, René Paetow, G. Schmidt, Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof. Layout/Grafik: Wolf Hartmann, creo Druck & Medienservice, Bamberg Röder & Sommer, Kronach Druck: creo Druck & Medienservice, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4,30 Euro inkl. 7 % MwSt. Jahresabonnement für 6 Magazine inkl. Porto und Versand: 25,00 Euro Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 01.02.2010
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Veranstaltungskalender März noch bis 24.03.2012 Virginia Paintings von Ingrid Floss – Ausstellung Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg Öffnungszeiten: Di. – Sa. 10 – 13, Mi. 16 – 18 Uhr und jeweils 1 Stunde vor Theaterbeginn
noch bis 30.03.2012 Landschaften von Michael Apitz – Ausstellung Ort: Neues Rathaus – Ausstellungshalle – Bayreuth Öffnungszeiten: Mo. – Do. 9 – 17 & Fr. 9 – 15 Uhr
noch bis 31.03.2012 „Schätze aus dem Boden von Mutter Afrika“ – Sonderausstellung Ort: Urwelt-Museum, Kanzleistr. 1, Bayreuth Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr
noch bis 05.04.2012 3. Mitgliederjahresausstellung des Kunstvereins Kulmbach e.V. Ort: Bayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum, Hofer Str. 20, Kulmbach Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr
Frauen-Traum-Berufe – Ausstellung Ort: Stadtbücherei, Herrngasse 17, Coburg Weitere Informationen: 09561 891420
noch bis 15.04.2012 „Der Wand entlang“, Bilder von Margit Rehner in der Reihe „Kultur im Klinikum“ – Ausstellung Ort: Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Str. 101, Ausstellungsfoyer Ebene 0
Galerie4: „DUELL in der Folge das Dritte“ – Ausstellung Stellt die „Konfrontation“ zweier Künstler dar, deren Arbeitsstil unterschiedlich ist. Das Begreifen der Realität und deren Reflexion bekommt dadurch eine neue Dimension, die in der Konfrontation mit der Arbeit des Gegenstücks „im Duell“ bemerkbar ist. Ort: Galerie Historisches Badhaus, Oberhacken 34, Kulmbach Öffnungszeiten: Fr.-So. 13-17Uhr | Eintritt frei!
noch bis 22.04.2012 Bilder und Bilder über Bilder – Ausstellung von Gerald Müller-Simon und Käte Müller, Leipzig, Gerhard Ausborn, Hamburg Ort: Kunstverein Coburg, Park 4, Coburg Weitere Informationen: 09561 25808
noch bis 27.04.2012 „Das Gewesene wird mein Haus“ – Ausstellung Bilder von Peter J. Osswald aus fünf Jahrzehnten. Ort: Kanzlei Rittger-Fricke-Specht, Kanzleistr. 3, Bayreuth
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ECHT Oberfranken
„Vom Menschsein III“ – Ausstellung
Gitarren – Live – Musik mit Jonny B.
Bilder von Ulrich Köditz Ort: Regierung von Oberfranken, Bibliothekssaal, Ludwigstr. 20, Bayreuth Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8 – 16 Uhr
Ort: Reha-Klinik Lautergrund, Bad StaffelsteinSchwabthal | Beginn: 19.30 Uhr
noch bis 29.04.2012
20.03.2012 PERPLEX – Komödie von Marius von Mayenburg
Tradition bis Moderne IX – Sonderausstellung
Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr
Ort: Oberfränkisches Textilmuseum Helmbrechts Öffnungszeiten: Di. – Fr. 10 – 12 & 14 – 16 Uhr, sowie an Wochenenden & Feiertagen 10 – 16 Uhr Moderne IX Eintritt ist frei!
noch bis 11.05.2012 NINA NEUMAIER – Obertöne 68. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth Ort: Altes Rathaus, Bayreuth Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr
„Lass ab und zu die Seele baumeln – Damit der Stress nicht überhand nimmt“ Ein Abend zum Loslassen, Entspannen und Genießen Leitung: Elke Sachs (Gesundheitspädagogin) Ort: Staatliches Kurhaus Bad Steben, Vortragssaal Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 5,00 Euro
21.03.2012 „Woher weißt du, dass es Liebe ist?“ – KINO KUHLISSE
17.03. – 17.06.2012
Ort: Kuhlisse im Hotel Alte Molkerei, Ernststr. 6, Bad Rodach | Beginn: 19.30 Uhr Weitere Informationen: 09564 6618821
„12 Kunsträume – von Picasso zu Beuys“ – Ausstellung
„RADIOAKTIVITÄT und RADON“ – Vortrag
Werke weltbekannter Künstler führen durch die Kunst des 20. Jahrhunderts Ort: Stadtgalerie Villa Dessauer Bamberg, Hainstr. 4a Öffnungszeiten: Di. – So. 11 – 19 Uhr, Do. 13 – 21 Uhr Weitere Informationen: 0951 871861
von Dr. med. Gerhart Klein, Arzt für Innere Medizin, Kardiologie, Sportmedizin, Sozialmedizin, Physikalische Therapie und Rehabilitation Ort: Kurhaus Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 3,00 Euro
22.03.2012
18.03.2012 Autorenlesung von Joachim Kortner aus seinem Buch „Raststraße“ Roman in Episoden aus der Sicht des Jungen Jakob, der in den 50-ern mit seiner Familie aus der DDR nach Coburg kam. Ort: Elsa47, Bad Rodach Beginn: 17 Uhr Reservierung unter: 09564 4761
19.03. – 31.08.2012 DOUGLAS ALLSOP und BIM KOEHLER „Farben und Reflexionen“ – Ausstellung Ort: Das Kleine Museum – Kultur auf der Peunt, Goethestr. 15, Weißenstadt Weitere Informationen: 09253 8924 oder info@kulturaufderpeunt.de
19.03.2012 Geschichten aus dem Wiener Wald – 4. Sinfoniekonzert mit Werken von B. Bartók und J. Brahms – Solistin: Hana Kotkova (Violine); es spielt das Philarmonische Orchester Landestheater Coburg – Musikalische Leitung: Roland Kluttig Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 20 Uhr
ECHT Oberfranken – die Chancen des Wandels nutzen! Wie sich ländliche Räume selbst helfen können – ein Erfahrungsbericht aus der Arbeit des lokalen Fördervereins KRONACH Creativ Welche Chancen gibt es, den demografischen Wandel positiv zu gestalten? Dieser Frage über viele Jahre nachgehend hat KRONACH Creativ in der Praxis Lösungsansätze erprobt, die erstaunlich wirkungsvoll sind. Der Vorsitzende des Kronacher Fördervereins und Herausgeber des Magazins „ECHT Oberfranken“, Rainer Kober, berichtet sowohl über diese Lösungsansätze wie auch die angewandte Methodik und die erzielten Ergebnisse. Ein spannender Vortragsabend und die Chance zum Erfahrungsaustausch für alle, die an der Weiterentwicklung unserer Region interessiert sind. Ort: BD-Forum, Thierstein | Beginn: 19 Uhr
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saludis. Die Ambulante Reha
Arbeitswelt trifft Rehabilitation Symposium 09.05.2012
Veranstaltungsort | Raum Symphonie l
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„Neues LICHT im öffentlichen Raum – begeisternd umgesetzt“ Mit weniger Energie zu mehr Atmosphäre – das Kronacher Lichtsymposium zeigt wie!
Donnerstag, 26. April 2012, um 10 Uhr Pavillon der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Kulmbacher Straße 11, 96317 Kronach Eintritt: 25 Euro Praxiserprobte Lichtinformationen für Lichtplaner, Leuchten-Hersteller, Lichtinstallateure, Architekten, Stadtplaner, Kommunalvertreter. Keynote von Herbert Cybulska, Vice Präsident der PLDA - Professional Lighting Design Association
Walter Moroder Skulpturen und Zeichnungen 04.03. - 31.05.2012 Festung Rosenberg, Kronach
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VERANSTALTUNGSKALENDER 22.03.2012 Auf den Spuren von Prince Albert und Queen Victoria in England und Schottland – Vortrag mit Ronald Bellstedt, Gotha Ort: Jagd- und Fischereimuseum Schloss Tambach, Schlossallee 1a, Weitramsdorf Weitere Informationen: 09567 1861
Hagen Rether „Liebe“ – Kabarett Ort: Kongresshaus Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg | Beginn: 20 Uhr Weitere Informationen: 09563 30820
Ab 23.03.2012 „Spitalitäten“ Eine neue Veranstaltungsreihe des Fichtelgebirgsmuseums Wunsiedel für jedermann. Mit Lesungen und Konzerten bis hin zu Kabarett und Theater. Mundart und Dialekt geben hier den Ton an. Entdecken Sie mit „Spitalitäten“ kulturelle Schmankerln zum Schmunzeln, Nachdenken und einfach Genießen. Ausführliche Informationen unter: www.fichtelgebirgsmuseum.de
Rosen richtig schneiden Im Rosengarten sind über 70 Rosenarten gepflanzt, die gepflegt werden wollen. Zwei erfahrene Gärtner zeigen Ihnen den richtigen Schnitt. Sie erhalten außerdem nützliche Hinweise zu Düngung und Pflanzenschutz. Referenten: Jasmin Schell und Michael Scheler (Gärtner) Ort: Palmenhaus im Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg | Beginn: 10 Uhr Anmeldung unter: 09561 891671
„Die Edelleut“ – Fränkische Komödie von Hans Schrepfer, gespielt von der Theatergruppe Neuses Ort: Schulturnhalle, Kronach-Neuses Beginn: 19.30 Uhr
London calling – Konzert Bamberger Symphoniker Georg Friedrich Händel: Concerto grosso op. 6, 10 Giovanni Battista Sammartini: Blockflötenkonzert F-Dur, Francesco Geminiani: Concerto grosso „La Follia“, Joseph Haydn: Symphonie Nr. 98, Dirigent: Giovanni Antonini, Solisten: Giovanni Antonini (Blockflöte), Margret Köll (Barockharfe) Ort: Konzerthalle Bamberg | Beginn: 20 Uhr
mit Werken von Schmidt, Tschaikowsky und Strawinsky Ort: Kreiskulturraum, Kronach Beginn: 19.30 Uhr
R.I.O.! – Clubtour in Bayreuth – Abschlusskonzert Die Sieger der lokalen R.I.O.! - Vorentscheide: Guest of Shally (Bayreuth), Pistol:Nose:Puma (Naila), Petty Tyrant (Lichtenfels) und Soul Jam (Bamberg) – hatten sich im Herbst letzten Jahres gegen zahlreiche Mitkonkurrenten durchgesetzt und gingen im März 2012 auf gemeinsame Clubtour durch Oberfranken. Ort: „Komm“ Bayreuth Einlass: ab 20 Uhr | Eintritt: 4,00 Euro
Malwettbewerb Tierkinder – Osterprogramm bis zum Ostersonntag (08.04.) kann jeder bei uns im Haus ein Bild zum Thema „Tierkinder“ malen. Die Bilder werden bis zum 13.04. ausgestellt und von den Besuchern bewertet. Am Samstag, 14.04. um 11 Uhr folgt die Kürung der besten 10 Bilder mit Urkunde und einem kleinen Geschenk. Ort: Naturkunde-Museum, Park 6, Coburg Weitere Informationen: 09561 80810
von Friedrich Schiller, Familienabo Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Dauer: 15 bis ca. 18 Uhr
5. Coburger Gesundheitstage Messe mit Fachvorträgen Ort: Kongresshaus Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg Beginn: 9.30 Uhr | Eintritt ist frei!
DIE EISBÄREN – Schauspiel – Komödie – Premiere von Jonas Gardell Ort: E.T.A.-HoffmannTheater Bamberg, Studio Beginn: 20 Uhr Weitere Informationen: www.theater-bamberg.de
Nur ein Tag – KINDERSTÜCK von Martin Baltscheid für Menschen ab 6 Jahren Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 11 Uhr Weitere Informationen: 09561 898989
Die Eisbären
„Zwischen Orient und Okzident“ – Konzert
West Side Story – MUSICAL von Leonard Bernstein Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr Weitere Informationen: 09561 898989
Werke von Skalkottas, Pärt, Piazzolla, Komitas u. a. mit Geneviéve Tschumi, Alt, Marion Köhler, Akkordeon, und dem Kronacher Kammerorchester | Leitung: Minika Herr Ort: Klosterkirche, Kronach | Beginn: 18.30 Uhr
Kay Ray – HAARSCHARF Comedy
Ostermarkt in Selbitz
Ort: Zauberwelt Kleinkunsttheater, Rosengasse 19, Grub am Forst | Beginn: 20 Uhr Weitere Informationen: 09560 921155
24.03.2012 „Ein Böhmischer Traum“ – Konzert mit „maablosn“, „Don Bosco Musikanten“ und „Orchester Holger Mück“. Ort: Adam-Riese-Halle, Bad Staffelstein Beginn: 18 Uhr | Kartenvorverkauf: Kur und Tourismus-Service, Tel.: 09573 33120
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25.03. – 14.04.2012
MARIA STUART – Schauspiel
„Wilhelmine – Prinzessin am goldenen Faden“ – Theaterstück
„Hofer Symphoniker“ – Kreiskulturring – 6. Veranstaltungs-Weekend
Geradezu ein Muss im Jahr der Landesgartenschau 2012 in Bamberg ist diese Fotoausstellung mit eindrucksvollen Schwarzweißfotografien der Bamberger Fotografen Werner Kohn, Erich Weiß u. a. aus den Jahren 1990-1993. Die „Arbeiterbilder“ zeigen das Leben und Arbeiten in der Bamberger Gärtnerstadt, einem wesentlichen Merkmal des Bamberger Weltkulturerbes. Ort: Historisches Museum Bamberg, Domplatz 7 Öffnungszeiten: Di. – So. 9 – 17 Uhr
25.03.2012
23.03.2012 für Erwachsene und große Kinder aus der Feder von Prof. Heinz Tischer Ort: Operla Bayreuth, Sophienstr. 32, Theatereingang in der SteingraeberPassage | Beginn: 19 Uhr Weitere Informationen: 0921 596403
24.03. – 01.07.2012 Benät, Keesköhl, Stazinäri – Bamberg – seine Gärtner und Häcker
ECHT Oberfranken
Ort: Luitpoldplatz Selbitz | Dauer: 11 – 17 Uhr
„Schwanengesang“ – Kammerkonzert Verbreiten Rock in Oberfranken: Soul Jam, Petty Tyrant, Pistol:Nose:Puma, Guest of Shally
24.03. – 07.04.2012 „Totentanz“ – Ausstellung Malerei von Béla Farago, Nürnberg Ort: Synagoge, Kronach Eröffnung: 24.03.2012 um 11 Uhr
Bamberger Symphoniker Alexander Glasunow: Streichquintett op. 39 Franz Schubert: Streichquintett D 956 Mitwirkende: Melina Kim-Guez (Violine, Christian Dibbern (Violine), Mechthild Schlaud (Viola), Achim Melzer (Violoncello), Markus Mayers (Violoncello) Ort: Konzerthalle Bamberg Beginn: 11 Uhr
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25.03.2012 „Junge Künstler im Konzert“ präsentiert vom Tonkünstlerverband Hochfranken e.V. Es spielen Jugend-musiziert-Preisträger als Vorbereitung zum Landeswettbewerb. Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Programm. Ort: Staatsbad Bad Steben, Prinzregent-Luitpold-Saal Beginn: 19 Uhr | Eintritt ist frei!
JugendsymphonieOrchester Oberfranken
DAS KONZERTERLEBNIS ZU OSTERN
25.03. – 05.05.2012
Ostersamstag, 7. April 2012, 18.00 Uhr, Frankenhalle Naila
Fédération Internationale Culturelle Féminine (FICF) – Ausstellung Unter dem Titel „Künstlerinnen Europas“ stellen 33 Malerinnen, Grafikerinnen und Bildhauerinnen aus fünf Nationen in ihren Werken unterschiedlichste Tendenzen der zeitgenössischen Kunst vor. Ort: Landschaftsmuseum Obermain, Festungsberg 26, Kulmbach Ausstellungseröffnung: 25.03.2012 um 11.15 Uhr im Festsaal der Plassenburg Öffnungszeiten: Nov. – März täglich 10 – 16 Uhr, April – Oktober täglich 9 – 18 Uhr
Ostersonntag, 8. April 2012, 17.30 Uhr, Kongresshaus Rosengarten Coburg Ostermontag, 9. April 2012, 17.30 Uhr, Aurachtalhalle in Stegaurach
www.jugendsymphonieorchester.de 27.03.2012 „Frauenherzen schlagen anders“ Vortrag über den Herzinfarkt bei Frauen von Dr. Petra Wacker, Frankenwaldklinik Ort: Frankenwaldklinik Kronach Beginn: 19 Uhr
Autorenlesung von Dr. Renate Reuther aus dem Buch „Villen in Coburg“ Eine Bilderschau von Dr. Herwig Hertel wird die Lesung begleiten. Ort: Landesbibliothek Coburg, Schlossplatz 1 Beginn: 19 Uhr Weitere Informationen: 09561 85380
Werke Künstlerinnen Europas (von oben)… Catherine Cailliau: „La vie est musique“ Zerrin Aner Ayse Ozalp: „Body 2011“
Autorenlesung mit Michael Frey Dodillet Aufzeichnung einer aufmüpfigen Hündin Ort: Buchhandlung Riemann, Markt 9, Coburg Beginn: 20 Uhr Weitere Informationen: 09561 80870
28.03.2012 KATJA KABANOWA – Oper von Leos Janácek Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr Weitere Informationen: 09561 898989
„Per Du … mit dem Inneren Schweinehund“ – Vortrag So erreichen Sie Ihre Ziele mit dem treuen Begleiter! mit Dr. Petra Wenzel, Ärztin & Präventologin, Bestsellerautorin aus Bad Steben Ort: Kurhaus, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 5,00 Euro
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VERANSTALTUNGSKALENDER
Natur und Kultur – das Bamberger Zehn Außenstandorte im Landkreis Bamberg werden von 26. April bis 7. Oktober 2012 Gartenbau und Geschichte, Landschaft und Kultur, Kunst und Natur offenbaren. Was die Region ausmacht, lässt sich schon auf den ersten Blick erahnen: Eingebettet in Flusstäler von Regnitz und Main liegt die Weltkulturerbestadt Bamberg. Die drei Naturparks Steigerwald, Haßberge und Fränkische Schweiz versprechen Naherholung und Naturgenuss. Blühende Obstwiesen prägen die Kulturlandschaft als Zeugnis der langen Obst- und Gartenbautradition Oberfrankens.
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n SCHLOSS UND PARK SEEHOF IN MEMMELSDORF Vor den Toren Bambergs lädt Schloss Seehof mit seinem weitläufi gen Park zum Besuch ein. Eine besondere Attraktion des einst reich ausgestatteten Rokokogartens stellt die 1772 geschaffene Kaskade mit ihrem extravaganten Wasserspiel dar. Öffnungszeiten: April – Oktober tägl. 900 – 1800 Uhr Wasserspiele: Mai – 7. Oktober tägl. von 1000 – 1700 Uhr zu jeder vollen Stunde Tel. 0951 40 95 71, www.schloesser.bayern.de
OBSTSORTENAN
FLUSSPARADIES FRANKEN IM MAINTAL
o KLOSTER UND ABTEIGARTEN EBRACH In Ebrach bietet das historische Ensemble des ehemaligen Zisterzienserklosters mit seiner prachtvollen Klosterkirche und den sanierten Gartenanlagen ein besonderes Erlebnis von Kultur und Natur, eingebettet in den Naturpark. Öffnungszeiten Klosterkirche: April – Oktober 1000 – 1200 Uhr, 1400 – 1800 Uhr Rathausplatz 2, 96157 Ebrach, Tel. 09553 92200
KLOSTER UND ABTEIGARTEN EBRACH
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BEWEIDUNGSPROJEKT „AURACHOCHSE“
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p BAUERNMUSEUM BAMBERGER LAND
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Das Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf gewährt Einblick in die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt um 1920: das original eingerichtete Wohnhaus und der blühende Museumsgarten werden ergänzt durch Sonderausstellungen und reiches museumspädagogisches Angebot. Öffnungszeiten: April – Oktober Di – Sa 1400 – 1700 Uhr So und Feiertage 1300 – 1700 Uhr Hauptstr. 3 – 5, 96158 Frensdorf Tel. 09502 8308, www.bauernmuseum-frensdorf.de q OBSTSORTENANLAGE LAUF BEI ZAPFENDORF Die heimische Obstbaukultur zu bewahren ist Ziel des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Bamberg. In Lauf wachsen 300 Apfelund Birnensorten, die an Klima und Böden in
BAUERNMUSEUM BAMBERGER LAND
Franken angepasst sind. Ein Streuobst-Lehrpfad vermittelt vor Ort Wissen zum Wert des Lebensraums Streuobstwiese. Die Anlage ist frei zugänglich. Führungen: Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege Bamberg Kontakt Landratsamt Bamberg Ludwigstr. 23, 96049 Bamberg, Tel. 0951 85-527 www.kv-gartenbauvereine-bamberg.de r BEWEIDUNGSPROJEKT „AURACHOCHSE“ Mit etwas Glück erhascht der Besucher im Aurachgrund einen Blick auf imposante „Landschaftspfleger“: hier weidet eine Herde ursprünglicher Heckrinder und erhält so den offenen Talraum als wertvolles Stück
Fotos: A. Mauerer, S. Kossmann, Thomas Ochs / www.blendenwerk.de, M. Dorsch, C. Kühnel, V. Ehnes, K. Weber, Flussparadies Franken, Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH, A. Klemisch, S. Bauer sowie Bayerische Schlösserverwaltung
Land im Gartenschaujahr 2012 Ein überregional ausgebautes Wander- und Radwegenetz verbindet die zehn Außenprojekte mit all dem, was es in ihrem Umkreis zu erkunden gibt: Schloss und Park Seehof, Kloster und Abteigarten Ebrach, Bauernmuseum Bamberger Land, Obstsortenanlage Lauf bei Zapfendorf, Beweidungsprojekt „Aurachochse“, Sandachse im Regnitztal, Flussparadies Franken im Maintal, Skulpturenweg im Ellertal, Giechburg und Tourismuszentren Fränkische Schweiz, Heiligenstadt. in die Geheimnisse der Evolution. Die Sandgebiete sind frei zugänglich Ludwigstr. 23, 96052 Bamberg Tel. 0951 85-567, www.sandachse.de
NLAGE LAUF
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TOURISMUSZENTRUM FRÄNKISCHE SCHWEIZ, HEILIGENSTADT
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SKULPTURENWEGE IM ELLERTAL
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t FLUSSPARADIES FRANKEN IM MAINTAL
GIECHBURG
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SANDACHSE FRANKEN IM REGNITZTAL
Kulturlandschaft. Das Pilotprojekt des Landschaftspflegeverbands Bamberg schafft so Lebensraum für seltene Tierarten wie das Blaukehlchen. Zugang Infopunkt frei zugänglich, Beweidungsfläche einsehbar. Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg e.V. Ludwigstr. 23, 96052 Bamberg Tel. 0951 85-550, www.lpv-bamberg.de s SANDACHSE FRANKEN IM REGNITZTAL Nur auf den ersten Blick unscheinbar sind die Sandlebensräume im Regnitztal. Aus der letzten Eiszeit stammen die Sandflächen, die heute Biotop für echte „Lebenskünstler“ sind: Tier- und Pflanzenarten der Sandachse bieten faszinierende Einblicke
Auf reizvollen Wegen zum Wasser: im Mittelpunkt des Flussparadieses Franken stehen Main und Regnitz als europäisches Naturerbe. Kultur, Natur, regionale Spezialitäten, Freizeit und Wellness liegen hier nur einen Kieselsteinwurf voneinander entfernt. Kontakt Flussparadies Franken e.V. Dr. Anne Schmitt, Tel. 0951 85-790 www.flussparadies-franken.de
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u SKULPTURENWEGE IM ELLERTAL Kunst einmal anders: inmitten einer reizvollen Landschaft spazieren die Besucher auf den Skulpturenwegen im Ellertal von Kunstwerk zu Kunstwerk, die im Rahmen von Künstlersymposien entstanden. Kontakt Gemeinde Litzendorf Tel. 09505 944027, www.litzendorf.de v GIECHBURG
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Als Tor zum Landkreis Bamberg bildet die markante Silhouette der Giechburg das Gegenstück zu den sieben Hügeln der Weltkulturerbestadt. Die imposante Burganlage lockt mit atemberaubenden Ausblicken über das Bamberger Land. w TOURISMUSZENTRUM FRÄNKISCHE SCHWEIZ, HEILIGENSTADT Als Urlaubsparadies im Zentrum der Fränkischen Schweiz ist die Juragemeinde Heiligenstadt Ausgangspunkt für Wander- und Fahrradausfl üge, ebenso wie attraktives Revier für Kletterer. Das Tal der Leinleitermit der romantischen Heroldsmühle, das Schloss Greifenstein und seine imposante Fächer-Lindenallee laden zum Erkunden ein. Markt Heiligenstadt i.Ofr., Marktplatz 20 Tel. 09198 92990, www.markt-heiligenstadt.de
Erfahren Sie mehr: www.landkreis-bamberg.de/landesgartenschau_2012
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VERANSTALTUNGSKALENDER „Malerei und Grafik“ Helmut Osterlänger – VERNISSAGE
Dracula – Liebe, Tod und Leidenschaft – Premiere – Ballett
Ort: Marktplatz und Innenstadt Coburg Weitere Informationen: 09561 892329
Ort: Stadtmuseum, Bad Staffelstein Beginn: 19.30 Uhr Ausstellungsdauer: 31.03. – 29.04.2012
Gefunden – geerbt – gesammelt – „SCHÄTZE“ MIT FRAGEZEICHEN
von Mark McClain Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr Weitere Informationen: 09561 898989
Lions – Benefiz-Konzert
29.03.2012 Ostermarkt
„Kunst und Krempel“ in Echtzeit! Ob Fragen zum Alter, der Herkunft oder Echtheit: Kuratoren und Restauratoren der Kunstsammlungen geben Auskunft über ihre Sammlungsgegenstände. Wertangaben werden nicht gemacht. Ort: Veste Coburg, Kunstsammlungen Beginn: 17 Uhr Weitere Informationen: 09561 8790
30.03.2012 „Kerwa-Gschmarri“ – Kabarett mit Klaus Karl Kraus Ort: Hermann-Söllner-Halle, Ludwigsstadt Beginn: 19.30 Uhr
mit dem Bamberger Streichquartett „Große Quartette“ von Haydn, Mozart und Mendelssohn-Bartholdy Moderation: Karlheinz Busch Ort: Historischer Rathaussaal, Kronach Beginn: 19.30 Uhr
31.03.2012 Wer war‘s? – Ein spannendes Krimispiel für Detektive ab 8 Jahren DRITTER Museumskrimi zwischen Coburg und Neustadt Ort: Coburger Puppenmuseum, Rückertstr. 2 – 3, Beginn: 17 Uhr Weitere Informationen: 09561 891481
Der Streit – Komödie von Pierre Carlet de Marivaux Ort: Hochschule Coburg, Fr.-Streib-Str. 2 Beginn: 20 Uhr Weitere Informationen: 09561 898989
Gerhard Mantz: Gefühltes Wissen – Virtuelle Landschaftsfotografie – VERNISSAGE Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg Beginn: 16 Uhr (Der Künstler ist anwesend) Ausstellungsdauer: 01.04. – 05.05.2012 Öffnungszeiten: Di. – Sa. 10 – 13 Uhr, Mi. 16 – 18 Uhr und jeweils 1 Stunde vor Theaterbeginn
April 01.04.2012
Jugendsymphonieorchester – Konzert
Promenaden-Konzert der Stadtkapelle Coburg
Ort: Frankenhalle Naila | Beginn: 18 Uhr
Die Stadtkapelle Coburg feiert das 65jährige Jubiläum ihres Bestehens mit drei Promenaden-Konzerten. Weitere Termine: 06.05.2012, 03.06.2012 Ort: Coburger Rosengarten Beginn: jeweils ab 14.30 Uhr
Osterkonzert mit den Egertalern
01. – 05.04.2012 „Licht und Finsternis“ – Ausstellung von Erich Schötta und weiteren Werken von Cornelia Morsch, Stephan Klenner-Otto und Roland Friedrich, anlässlich des 200. Geburtstages der Gebrüder Grimm und von Kaspar Hauser. Ort: Werkstattgalerie im Unteren Schloss Wernstein, Mainleus Ausstellungseröffnung: 01.04.2012 ab 15 Uhr Geselliges Beisammensein, Beginn um 16 Uhr Öffnungszeiten: täglich 15 – 18 Uhr
02. – 04.04.2012 Osterprogramm mit Aktionen und Führungen Ort: Naturkunde-Museum, Park 6, Coburg Anmeldung unter: 09561 80810
05.04.2012 „Das Urteil“ – Adonia – Musical Ort: Konzertsaal, Dr.-Stammberger-Halle, Kulmbach | Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Rosenthal Theater Selb | Beginn: 19.30 Uhr
08.04.2012 Jugendsymphonieorchester – Konzert Ort: Kongresshaus Rosengarten Coburg Beginn: 17.30 Uhr
09.04.2012 Blues Brothers – Rhythm-and-Blues-Musical von Matthias Straub nach dem Film von John Landis Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Dauer: 19.30 bis ca. 22 Uhr
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Bayreuther Osterfestival 2012 Bob Ross & Festival Brass Benefizkonzert der Kultur- und Sozialstiftung Internationale junge Orchesterakademie Ort: Rosenthal Theater Selb | Beginn: 20 Uhr
Sonnenjungfrauen – Premiere Ein Projekt des Jugendclubs des Landestheaters Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr
JAZZ IN FORCHHEIM – Jens Wimmers Boogie Trio Neues Programm & neue CD: „Boogie that Swing“ Ort: TESTA ROSSA caffébar, Klosterstr. 14, Forchheim | Beginn: 19.30 Uhr
19.04.2012 12. – 15.04.2012
Kunst im Schloss
35. Grenzland-Filmtage Selb
Vernissage zur Kunstausstellung Christine Reifenberger „Aquarelle“ in Kooperation mit focus-europa e.V. Ort: Schloss Neudrossenfeld | Beginn: 19.30 Uhr
Festival-Festspiel Ort: Selber Kino-Center, Selb Beginn: 12.04.2012 um 10 Uhr www.grenzlandfilmtage-selb.de
07.04.2012
„Romeo und Julia“ – Konzert
La Traviata – Oper
von Sergey Prokofjew als konzertante Fassung mit Erzähler Musikalische Leitung: Nicolaus Richter (junge deutsch-französische Philharmonie) Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr
ECHT Oberfranken
Buch von Rupert Holmes, Originalbuch und Konzert von Peter Stone, Musik von John Kander, Gesangstexte von Fred Ebb, Zusätzliche Gesangstexte von John Kander und Rupert Holmes, Deutsch von Wolfgang Adenberg Deutschsprachige Erstaufführung Ort: Landestheater Coburg Dauer: 19.30 bis ca. 22.15 Uhr
18.04.2012 10.04.2012
12.04.2012 von Giuseppe Verdi; Libretto von Francesco Maria Piave nach „La Dame aux Camélias“ von Alexandre Dumas d. J. Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Dauer: 19.30 bis ca. 22 Uhr
14.04.2012 „Curtains – Vorhang auf für Mord“ – Krimi – Musical
SISSI – Musical Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 20 Uhr
20. – 22.04.2012 Sintflutbrunnenfest 2012 Ort: Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg Beginn: 16 Uhr Weitere Informationen: 09561 10311
VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen
20.04. – 21.05.2012 „Klimaschutz – spannende Berufe für Frauen“ – Ausstellung die sich vornehmlich an Mädchen richtet, die technischen, handwerklichen oder naturwissenschaftlichen Berufsfeldern aufgeschlossen gegenüber stehen und sich über mögliche Arbeitsfelder in Klimaschutzberufen informieren möchten. Ort: Landratsamt, Bayreuth Öffnungszeiten: Mo. – Di. 7.30 – 15 Uhr, Mi. 7.30 – 12 Uhr, Do. 7.30 – 18 Uhr, Fr. 7.30 – 13 Uhr
Herzlich willkommen 6. Ostermarkt
zum
24. und 25. März 2012 von 13:00 – 18:00 Uhr
am
In den unten genannten Autohäusern in der Kirchenlamitzer Straße erwartet Sie ein reichhaltiges Warenangebot zur Osterzeit von zahlreichen Anbietern aus der Region.
21.04.2012 Benefizkonzert in Vorbereitung des 50. Wernsteiner Solistenkonzerts, in Kooperation mit focus-europa e.V. Ort: Eventzio-Saal, Bad Berneck Beginn: 19 Uhr
Außerdem: Vorstellung des neuen
SEAT Ibiza
Unser Verkaufspersonal steht Ihnen an beiden Tagen gerne zur Verfügung!
8. Abonnementkonzert in Hof – Nordlichter Niels Wilhelm Gade: Nachtklänge von Ossian – Ouvertüre a-Moll, op. 1, Carl Nielsen: Konzert für Violine und Orchester, op. 33, Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 D-Dur, op. 43, Solistin: Alissa Margulis (Violine), Dirigent: Arn Goerke Ort: Theater Hof Beginn: 19 Uhr | Weiterer Termin: 22.04.2012 um 17 Uhr im Theater Hof
Der Freischütz – Premiere der romantischen Oper von Carl Maria von Weber; Libretto von Johann Friedrich Kind Ort: Landestheater Coburg Beginn: 19.30 Uhr
Roman – Marathon Eröffnungsveranstaltung „Coburg liest“ Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 19 Uhr | Kartenverkauf über Buchhandlung Riemann
Solistin Alissa Margulis und Dirigent Arn Goerke
Das Kulmbacher Land im Internet. Besuchen Sie unser Tourismusportal unter http://tourismus.landkreis-kulmbach.de
„Kunst und Genius“ – Orchesterkonzert W. A. Mozart: Violinkonzert Nr. 4 D-Dur R. Schumann: Symphonie Nr. 4 d-Moll Studentenphilharmonie Tübingen Musikalische Leitung: Thomas Hauschild Solovioline: Annette Köhler Ort: Kreiskulturraum Kronach Beginn: 19.30 Uhr
22.04.2012 Jubiläumskonzert anlässlich des 50. Wernsteiner Solistenkonzerts, in Kooperation mit focus-europa e.V. Ort: Schloss Thurnau, Ahnensaal Beginn: 18 Uhr
Gabriel Fauré: Klavierquartett c-Moll, op. 15 und Johannes Brahms: Klavierquartett A-Dur, op. 26 – Konzert Tomoko Ogasawara (Klavier), Melina Kim (Violine), Branko Kabadaic (Viola), Matthias Ranft (Viloncello) Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein Beginn: 19.30 Uhr Weitere Informationen: 09573 33120
Landratsamt Kulmbach Tourismus Kulmbacher Land Konrad-Adenauer-Str. 5 95326 Kulmbach Tel. 09221/707-110 www.landkreis-kulmbach.de www.facebook.com/KulmbacherLand
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VERANSTALTUNGSKALENDER „Westindische Früchte“ – Theaterstück von Norbert Ebel mit Benjamin Oeser Ort: Kinder- und Jugendzentrum „Alte Spinnerei“, Kulmbach Beginn: 16 Uhr | Eintritt: 5,00 Euro (Kinder), 6,00 Euro (Erwachsene)
Johann Strauß und die zweite Wiener Schule – Kammerkonzert
24.04.2012 Die Klangwelt Siemens – Geräusch, Klang und Musik als wichtige Aspekte beim Auftritt einer Marke – Vortrag mit Jürgen Barthel, Head of Corporate Design, Siemens Ort: Grüner Saal der Harmonie, Schillerplatz 7, Bamberg | Beginn: 19 Uhr
Werke von J. Strauß, A. Schönberg, A. Berg und A. Webern. Es spielen Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 11 Uhr
Sigi Zimmerschnied: Lachdichter – Kabarett
22.04. – 15.07.2012
28.04.2012
„Reisebilder“ – Ausstellung
I Capuleti e i Montecchi (Romeo und Julia) – Oper
mit Raimund Fraas Ort: Grafikmuseum, Bad Steben Vernissage: 22.04.2012 um 11 Uhr
23.04.2012 „Das fliegende Kamel“ Eine literarisch-musikalische Reise in das Land des Nasreddin Hodscha Ort: Veste Coburg, Kunstsammlungen Beginn: 19 Uhr Weitere Informationen: 09561 8790
27.04.2012 Fetzen aus unerhörten Texten Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 20 Uhr
von Vincenzo Bellini; Libretto von Felice Romani – Konzertante Aufführung Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr
Gartenlust und Frühling Ein literarisch-musikalischer Abend Ort: Morizkirche, Kirchplatz 1, Coburg Beginn: 18 Uhr | Weitere Informationen: 09561 792480
28. – 29.04.2012 Motorradsternfahrt – 12. Biker-Event mit Freestyle Motocross Shows, Motorradkorso und LIVE-Musik Ort: Gelände der Kulmbacher Brauerei, Kulmbach www.motorradsternfahrt.de
29.04.2012 Wer hat Angst von Virginia Woolf? – Matinee zur Premiere Schauspiel von Edward Albee Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 11 Uhr | Eintritt ist frei!
Barockmusik aus England – Barockkonzert Es spielt das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg Ort: Riesensaal Schloß Ehrenburg Beginn: 11 Uhr Franz Schmidt: Zwischenspiel aus „Notre Dame“ Peter Iljitsch Tschaikowsky: 1. Konzert für Klavier und Orchester b-Moll, op. 23 Igor Strawinsky: Pulcinella-Suite Solisten: Ben Kim (Klavier) Dirigent: Ainars Rubikis Ort: Kreiskulturraum, Kronach Beginn: 19.30 Uhr
Mai 03. – 20.05.2012 MUSICA BAYREUTH – Klassik belebt Ausführliche Informationen unter: www.musica-bayreuth.de
04.05.2012 Just in case – Premiere Schauspiel von Meg Rosoff für Menschen ab 14 Jahren Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr
04. – 06.05.2012 7. Burgfest am Labyrinth – Thema Orient Das Thema „Orient am Labyrinth“ wird den Besuchern in eine ganz neue Kulisse führen. Mit dem 7. Burgfest am Labyrinth soll an die Zeit der Kreuzzüge erinnert werden. Es geht um die Darstellung des Aufeinandertreffens unterschiedlicher Kulturen, Wertesysteme und Religionen. Ort: Hof, in und um die alte Ruine im Stadtpark Weitere Informationen: www.pax-ignis.com
05.05.2012 Jazz Quartett Larry Porter mit dem Programm MABUTI Ort: Elsa47, Bad Rodach Beginn: 19 Uhr | Reservierung unter: 09564 4761
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ECHT Oberfranken
„Der kleine Vampir“ – Musical Das Original-Musical nach den Büchern von Angela Sommer-Bodenburg endlich wieder auf der Bühne. Ort: Rosenthal Theater Selb | Beginn: 15 Uhr
06.05.2012 Osterkonzert Beethoven: Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 Mozart: Sinfonie C-Dur KV 551, „JupiterSinfonie“ mit Barbara Scherbel, geb. Zenk (Klavier), Johannes Klumpp (Violine), Ulrike Gossel (Violoncello) und der Vogtland Philharmonie, Leitung Marius Popp Ort: Kreiskulturraum, Kronach | Beginn: 19.30 Uhr
07.05.2012 5. Sinfoniekonzert: Klassisch – Neoklassisch mit Werken von I. Strawinsky, W. Braunfels, E. Krenek und L. van Beethoven. Es spielt das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg Musikalische Leitung: Peter Tilling Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 20 Uhr
Lebensfreude entdecken – Aus purer Lust am Leben Eine Spurensuche nach der Lebensfreude im Glauben – Lebensfreude braucht Grundlagen. Referentin: Susanne Böhringer, Pfarrerin, Wunsiedel Ort: Evang. Gemeindehaus Bad Berneck, Am Kirchenring 39, Bad Berneck Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt ist frei!
09.05.2012 „Die Echse und Freunde – Das volle Programm“ Theater von Michael Hatzius Ort: Bürgergesellschaft, Hof | Beginn: 20 Uhr
„Kunst aus Freiberg“ – Vernissage der Ausstellung Ort: Galerie des Historischen Badhauses, Kulmbach | Beginn: 19 Uhr Ausstellungsdauer: 10.05. – 03.06.2012
10.05.2012 „Jetzt oder nie – Die Comedian Harmonists Teil 2“ Stück von Gottfried Greifenhagen. Die Szenen werden getragen von den unverwechselbaren Liedern über den stechenden Kaktus, wachsenden Spargel, nichtstuende Hühner u.v.a. Ort: Rosenthal Theater Selb | Beginn: 20 Uhr
10. – 11.05.2012 4. Bayreuther Ökonomiekongress Ort: Universität Bayreuth | Beginn: 8 Uhr Tagungsgebühr fällig Anmeldung und weitere Informationen: m.schreyer@oekonomiekongress.de
12.05. – 10.06.2012 Lauter Harte Männer – Ausstellung von Hannes Zips, Coburg. PLASTIKEN Ort: Kunstverein Coburg, Park 4 Weitere Informationen: 09561 25808
VERANSTALTUNGSKALENDER 14.05.2012
Solistin Katrin Kapplusch und Dirigent Daniel Klajner
12.05.2012 9. Abonnementkonzert – Botschaften Franz Schubert: Symphonie Nr. 7 h-Moll, D 759 „Unvollendete“ Richard Strauss: Vier letzte Lieder, op. 150 Richard Strauss: Tod und Verklärung, op. 24 Solistin: Katrin Kapplusch (Sopran) Dirigent: Daniel Klajner Ort: Theater Hof, Studio Beginn: 19 Uhr | Weiterer Termin: 13.05.2012 um 17 Uhr, Theater Hof
12. – 13.05.2012 16. Oberfränkische Trachten- und Spezialitätenmarkt Es erwarten Sie über 40 Anbieter mit: – Trachten und alles, was dazu gehört (Stoffe, Schnitte, Borten, Garne) – Hüte, Accessoires und Mode zum Kombinieren – Vorführungen (Brautkronen, Perlenstricken, Rokokomieder, Rüschen) – Oberfränkische Trachten für Erwachsene und Kinder – Musik, Tanz und Kinderprogramm NEU: Kulinarische Spezialitäten aus Franken mit einer Auswahl der besten Biere und Bratwürste, mit frischgebackenen Krapfen, Apfelsekt und vielem mehr. Ort: Idyllisches Bauernmuseum Bamberger Land Öffnungszeiten: 12.05.2012, 13 – 19 Uhr 13.05.2012, 10 – 18 Uhr www.trachtenberatung-oberfranken.de
Schatz für die Ewigkeit – Buchstiftungen Kaiser Heinrichs II. für seinen Dom Ausstellung der Staatsbibliothek Bamberg zur 1000-Jahr-Feier der Bamberger Domweihe in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek München Ort: Staatsbibliothek Bamberg in der Neuen Residenz am Domplatz Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9 – 17 Uhr Sa. 9 – 12 Uhr | So. geschlossen Sonderöffnung am Internationalen Museumstag: So. 20.05.2012, 9 – 17 Uhr Die Ausstellung geht bis zum 11.08.2012 Eintritt ist frei!
16.05.2012 „Grenzenlos I“ – Malerei, Grafiken, Skulpturen – Vernissage Internationale focus-Künstler und Gäste stellen aus Ort: Marktredwitz, Shedhalle am Auenpark, Fabrikstraße | Beginn: 18 Uhr Ausstellung geht noch bis 16.06.2012
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03.-20. Mai 2012
Fazil Say 04. Mai Bayreuth Stadthalle Großes Haus
Salut Salon 05. Mai Bayreuth Stadthalle Großes Haus
Mittelalterliches Treiben in Kronach
„Festungen – Frankens Bollwerke“ – Ausstellung Ort: Festung Rosenberg, Kronach Öffnungszeiten: Di. – So. 9.30 – 17.30 Uhr Weitere Informationen: www.kronach.de
Red Bull Flying Bach 10. & 11. Mai Bayreuth Stadthalle Großes Haus
„Wohlfühlnachmittag unter Linden“ mit Qigong, meditativen Tänzen, Klangschalenkonzerten, Klangimpressionen sowie Märchen- und Gedichtlesungen. Ort: Baille-Maille-Lindenallee Himmelkron Bei Regenwetter im Kreuzgang der Stiftskirche Beginn: 14 Uhr | Eintritt ist frei! Oberfränkische Trachten
13.05.2012 Oxydation von INGRID SPERRLE – Eröffnung 69. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth Ort: Kunstkabinett, Altes Rathaus, Bayreuth Beginn: 11 Uhr Die Ausstellung geht bis zum 05.07.2012 Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr
20.05.2012 Internationaler Museumstag – „Welt im Wandel – Museen im Wandel“ Mit Führung durch die Ausstellung „Bocksbeutel“ um 14 Uhr Vortrag „Die Geschichte des Fichtelgebirgsmuseums – Vom Lyzeum zum Spital“ von Dr. Sabine Zehentmeier um 15 Uhr Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel
Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich mitteilen! Email-Adresse: info@echt-oberfranken.de. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.
Elbtonal Percussion 16. Mai Bayreuth Stadthalle Balkonsaal
Das ausführliche Festival-Programm und alle weiteren Informationen sowie Ticket-Links finden Sie hier:
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Bayreuth
Bayreuth
Naila
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Kulmbach
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Kronach
Bindlach
Bad Berneck
Glashütte
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Kulmbach
Überblick – Flug über Oberfranken Mainleus
von Ingo Bäuerlein
Kronach
Thurnau
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Windheim
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Ebneth
Staffelberg
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Staffelstein
Wallenfels
Lichtenfels
Hainweiher
Mistelfeld
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Geutenreuth
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Coburg
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SeĂ&#x;lach
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Zedersitz
Bamberg – ERBA-Gelände
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Bamberg
Bamberg
Gößweinstein
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ngo Bäuerlein ist Inhaber der Firma FrankenAir aus Weismain im Landkreis
Lichtenfels. Mit der Kamera ist er im Motorgleitschirm, im Ultraleicht-Flugzeug oder im Hubschrauber unterwegs. Er zeigt uns die Schönheit und Vielgestaltigkeit der oberfränkischen Mittelgebirgslandschaften, wie sie sie sonst nur die Vögel wahrnehmen können. Mehr Bilder und Videos von „Oberfran-
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Aufseß
ken von oben“ unter www.frankenair.de.
Bamberg
Bamberg
Forchheim
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HOCHSCHULE UND BILDUNG
Gesundheitswissenschaften an der FH Coburg –
Gesundheitsmanager mit Praxisbezug von Cornelia Masel-Huth
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er Campus der Fachhochschule Coburg an der Friedrich-StreibStraße ist überschaubar, wirkt wie ein großes Gymnasium. Im vergangenen Herbst sind dort 16 Millionen Euro in einen Neubau investiert worden. Auf 4.000 Quadratmetern Fläche entstanden zwei Hörsäle, Büro- und Seminarräume,
die jetzt von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit genutzt werden. Auch Professor Dr. Holger Hassel hat hier sein Büro. Er ist Fachbereichsleiter des Studiengangs Integrative Gesundheitsförde-
rung. Seit sechs Jahren wird dieser Bachalor-Studiengang in Coburg angeboten, 420 Studierende sind derzeit immatrikuliert, 90 Prozent davon Frauen. „Manager für angewandte Gesundheitswissenschaften“ werden sie sich einmal nennen, wenn sie ihre Berufslaufbahn in einem Unternehmen, in Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen oder auch als freie Unternehmensberater antreten.
Der Mensch ist nicht nur sein Körper Gesundheitswissenschaft oder auch Public Health haben eine über hundertjährige Tradition, waren in Deutschland aber durch den Missbrauch der Nazis durch die „Rassenhygiene“ in Verruf geraten. Es waren vor allem die Selbsthilfegruppen von langjährig chronisch Kranken, Dominanz eines rein körperbezogenen mediziProfessor Dr. Holger Hassel ist seit drei Jahren an der Fachhochschule Coburg und leitet dort den Fachbereich Integrative Gesundheitsförderung. Als Diplom-Ökotrophologe und Diplom-Pädagoge liegt ihm besonders das gesunde Aufwachsen von Kindern am Herzen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind gemeindebezogene Gesundheitsförderung, Gesundheitspädagogik und Gesundheitspsychologie. In Zusammenarbeit mit Schulen und Kindertagesstätten hat Professor Hassel eine Reihe von Medien für konkrete Prävention und Gesundheitsförderung in Kindergruppen entwickelt. Auf die Frage, ob er selbst gesund lebt, antwortet er spontan: „Ich besitze zumindest keinen Dosenöffner.“
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ECHT Oberfranken
HOCHSCHULE UND BILDUNG nischen Denkens wehrten und auf die Bedeutung von psychischen und sozialen Komponenten bei Krankheitsbegleitung und Heilung hinwiesen und die Gesundheitswissenschaften in den 80er Jahren wieder aufleben ließen. Heute ist das Gesundheitswesen eine der Wachstumsbranchen in Deutschland, der Beratungs- und Organisationsbedarf hoch. „Dabei steht bei den Gesundheitswissenschaften nicht das Heilen von Krankheiten im Vordergrund, sondern das Erhalten der individuellen Gesundheit“, erläutert Dr. Hassel. Zwar sei einerseits das Wissen von Experten, den Medizinern, gefragt, andererseits komme es auf das Engagement des einzelnen Menschen für seine persönliche Gesundheit an. „Deshalb ist das Studium anwendungsorientiert, es wird zu Themen der individuellen und gesellschaftlichen Gesundheitsförderung gelehrt und geforscht.“
Die Bevölkerung im Blick Gesundheitswissenschaften haben eine interdisziplinäre Ausrichtung und einen generalisierten Ansatz. Es werden geistige, körperliche, psychische und soziale Bedingungen von Gesundheit und Krankheit erforscht. Entsprechend breit gefächert sind die Lehrangebote. Sie reichen von medizinisch-naturwissenschaftlichen und gesundheitswissenschaftlichen Grundlagen bis hin zu gesundheitspsychologischen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen. „Wir machen die Studierenden fit in den vier Handlungsfeldern Arbeit, Freizeit, Tourismus und Wellness.“ Der Studiengang in Coburg unterscheidet sich zu anderen Hochschulen laut Professor Hassel durch seinen hohen Praxisbezug und durch seinen Schwerpunkt Tourismus und Freizeit. „Wir haben bei allen Themen immer die gesamte Bevölkerung im Blick. Wir fragen: Wem geht es gut, wem nicht und warum. Das wird analysiert und es werden Konzepte und Projekte erarbeitet und durchgeführt, die wir dann beispielsweise Behörden oder Institutionen weiterreichen.“ In Stadt und Landkreis Coburg sind in den vergangenen Jahren mit kommunalen und kirchli-
Dr. Nicole Hegel neue Professorin an der Hochschule Coburg Ihren Weg zur Hochschule Coburg fand Dr. Nicole Hegel über die Wirtschaft. Vier Jahre arbeitete sie im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements beim Automobilhersteller BMW in München. Seit Ende letzten Jahres lehrt sie nun Arbeitsmedizin und Betriebliches Gesundheitsmanagement im Studiengang Integrative Gesundheitsförderung der Hochschule Coburg. Nicole Hegel begann ihre Tätigkeit in der Betriebskrankenkasse bei BMW und wechselte dort später in das betriebliche Gesundheitsmanagement. „Ich finde es wichtig, in der Vorlesung zu betonen, dass die Praxis nicht immer so aussieht, wie es im Lehrbuch steht. Dennoch brauchen wir die Wissenschaft, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und zu überprüfen“, erklärt die Expertin für betriebliches Gesundheitsmanagement. Gesundheitsmanager sind gefragt Auch wenn es mittlerweile zahlreiche Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Gesundheit gibt, sieht Prof. Hegel ihr Fach als absolute Zukunfts- und Wachstumsbranche, in der in den kommenden Jahren viele neue Stellen entstehen werden. Die Professorin legt die Schwerpunkte ihrer Lehre auf die Themen Public Health, Epidemiologie, Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und die Bereiche Betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Gesundheitsverhalten. Dabei legt sie großen Wert darauf, nie den Bezug zur Praxis aus den Augen zu verlieren. Doch auch die Forschung ist für die Professorin ein wichtiges Feld. In der angewandten Forschung kann sich die Gesundheitsexpertin gut vorstellen, Themen wie die Gesundheitsförderung bei Führungskräften oder die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz anzugehen. Auf die Frage, ob sie es schafft, ihre Erfahrungen und ihr Wissen zum Thema Gesundheit in ihrem eigenen Alltag anzuwenden, antwortet sie überzeugend: „Ich merke schnell, wenn etwas bei mir nicht stimmt, und weiß, wie ich darauf reagieren muss.“
chen sowie Partnern aus der Wirtschaft vielfältige gesundheitsfördernde Projekte wie MACY, Gi-Kita und andere umgesetzt worden. Bei den genannten Projekten geht es um konkrete Prävention und Gesundheitsförderung in Kindergruppen. Zwei Dinge liegen dem Gesundheitswissenschaftler dabei am Herzen: Neugierde und Spaß bei den Kindern sowie die aktive Beteiligung der Eltern. Diese Komponenten sollen die Studierenden bereits in die Planung ihrer Projekte im Kopf haben. Deshalb stehen auch Kochen, Yoga und Entspannungsübungen auf dem Stundenplan. „Den Studierenden soll es gut gehen. Ihre positiven Erfahrungen sollen sie in der Praxis weitergeben“, das ist der Wunsch des Fachbereichsleiters. Nachfrage nach den Absolventen herrscht nicht nur bei Klinikketten und Krankenkassen, auch bei Unternehmensberatungen sind die „Allrounder im Gesundheitswesen“ aktiv. Deren Potenzial für Führungsaufgaben haben Medizinindustrie und Pharmabranche ebenso für sich erkannt. „Ein Gesundheitsmanager sollte zwar tunlichst nicht selbst operieren“, drückt es Professor Hassel humorvoll aus, „aber sie können mit Medizinern ebenso kommunizieren wie mit den Verwaltungsleuten einer Krankenkasse.“
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GESUNDHEIT UND WOHLFÜHLEN
Angehende Gesundheitsmanager mit Bezug zur Praxis –
MACY, Gi-Kita und die Farben des Spaßes von Iris Kroon-Lottes
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anager für angewandte Gesundheitswissenschaften“ werden sich die Absolventen des Fachbereichs Integrierte Gesundheitsförderung der FH Coburg nach bestandener Bachelor-Prüfung einmal nennen dürfen. Doch schon während des Studiums ist der Praxisbezug wichtiger Bestandteil der Ausbildung und damit wirbt der Fachbereich. Mit kommunalen, kirchlichen und Partnern aus der Wirtschaft werden in Stadt und Landkreis Coburg gesundheitsfördernde Projekte umgesetzt. Neugierde und Spaß sollen die für die Kinder genauso bringen wie für die aktiv beteiligten Eltern.
MACY: Wie Jung und Alt gemeinsam gesund bleiben „In unserer Kindheit waren wir viel draußen. Wir sind auf Bäume geklettert und haben am Bach Staudämme gebaut.“ Diese Antwort geben ältere Menschen oft, wenn sie nach ihren Kindheitserinnerungen gefragt werden. Gleichzeitig klagen viele Ältere: „Die Kinder heute sitzen doch nur vor dem Computer und dem Fernseher.“ Stimmt diese Beobachtung für die jungen Menschen? Und wie steht es heute um die Aktivitäten der Senioren? Haben sich die Lebensweisen von Jung und Alt vielleicht sogar angeglichen? Und: Was können beide Gruppen positiv voneinander lernen, um weiterhin gesund zu bleiben?
Katharina lässt sich gerne von ihrer Oma Karin erzählen, wie es früher war. Die Generationen haben sich viel zu geben.
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ECHT Oberfranken
Diese Frage steht im Mittelpunkt des Projekts „Miteinander gesund bleiben“. Ziel ist es, ältere Menschen ab 60 Jahren mit Kindern ab elf Jahren ins Gespräch zu
bringen und sie gemeinsam zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren. Das Projekt läuft in Coburg und in Köln. Projektleiter Prof. Dr. Holger Hassel arbeitet mit der Katholischen Hochschule NordrheinWestfalen als Verbundpartner zusammen. In Coburg beteiligen sich das Mehr-Generationen-Haus der AWO, das Bildungsbüro der Stadt sowie der Landkreis an den Aktionen. Mit dem vom Bundesbildungsministerium geförderten Projekt sollen soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter initiiert werden. „Wir wollen Arbeitsmittel erstellen, damit auch andere Einrichtungen in Zukunft profitieren können. Außerdem sollen Coaches qualifiziert werden, die ältere Menschen und Kinder in ihren Gemeinden zu einem gesunden Lebensstil anleiten können“, erklärt Projektleiter Prof. Holger Hassel.
Welche Farbe hat Dein Spaß? – Wenn Bewegung glücklich macht – Die Lesestunde in der Klasse 2a einer integrativen Ganztagesklasse an der MelchiorFranck-Schule in Coburg ist beendet. Alle Schülerinnen und Schüler haben gut mitgearbeitet und still gesessen. Zur Belohnung schlägt Lehrerin Sabine Thaler ein Spiel aus der Bewegungskiste vor, die der Klasse kürzlich zur Verfügung gestellt wurde. „Welche Farbe hat Dein Spaß?“ heißt die regionale Kampagne, die zurzeit in Form eines Wettbewerbs in rund 72 Kindergartengruppen und Grundschulklassen in der Region Coburg umgesetzt wird. Ziel ist es, bei den Kindern die Freude an der Bewegung neu zu entdecken, sich im Alltag mehr zu bewegen und weniger zu sitzen. Jede teilnehmende Klasse bekommt eine hölzerne Kiste, die mit einer Wäscheleine, Luftballons, Wäscheklammern, Igelbällen, Frisbees, Umschlägen in vier Farben und einem Konzept gefüllt ist. Innerhalb der Gruppen sollen sich die Kinder selbst Spiele zu den unterschiedlichen Farben ausdenken. Für jeden Tag, an dem sich die Gruppe oder Klasse bewegt hat, darf ein farbiger Punkt in einen Spielplan geklebt werden. Der Wettbewerb läuft von Februar bis Ende Juni diesen Jahres und am Ende gewinnt die aktivste Gruppe mit den meisten Bewegungspunkten selbstkritisch. Lehrerin Sabine Thaler freut sich über ihre begeisterungsfähigen Schüler. Für das Projekt hat sie sich beworben, weil es gut in das bestehende Bewegungskonzept der Schule passt. „Für uns ist das eine tolle Anregung, denn wir legen in der MelchiorFranck-Schule viel Wert auf Bewegung“,
sagt sie. Vielleicht schafft es ihre Klasse, den Preis am Ende des Wettbewerbs zu gewinnen. Entstanden ist die Kampagne im Rahmen der „Sozialmeile Coburg“. Im Jahr 2011 wurden Eltern und Kinder zum Thema „Gesund aufwachsen in der Region Coburg“ befragt. Über alle Altersklassen hinweg wurde der Bereich „Bewegung“ als Defizit benannt. Nun soll dieses Defizit mit „Welche Farbe hat dein Spaß?“ angegangen werden. Initiiert wurde das Projekt von der Hochschule Coburg, dem Bildungsbüro der Stadt Coburg, dem Landratsamt Coburg Fachbereich Schule, Kultur und Bildung, dem Gesundheitsamt, der Guten Gesunden Schule und der Co-KIB – Coburger Kinder in Bewegung.
Gi-Kitas – Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten Acht Kindergärten aus der Region und ihre Träger arbeiten mit dem Landratsamt Coburg und Gesundheitswissenschaftlern der Fachhochschule zusammen, damit Kinder gesund aufwachsen. Das 3-jährige Forschungsvorhaben soll das gesunde Aufwachsen von Kindern in ihrem alltäglichen Umfeld unterstützen. Neben einer gesundheitsförderlichen Gestaltung der Kindertagesstätten bekommen auch die Gemeinden Anregungen für ein familienfreundliches Umfeld. Ziel ist es, den Kindergarten als Lebens- und Arbeitswelt gesundheitsförderlich zu gestalten. Projektleiter Prof. Dr. Holger Hassel setzt hier auf Partizipation und will die Erwachsenen aktiv mit einbeziehen. Erzieherin-
nen und Eltern sind die eigentlichen Experten für das gesunde Aufwachsen der Kinder zuhause, in den Kindertagesstätten und auch in den Gemeinden. Zugleich haben die Erwachsenen eine zentrale Vorbildfunktion für die Kinder und wirken somit maßgeblich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder ein. Das Forschungsteam Dr. Holger Hassel, Dr. Michaela Axt-Gadermann und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Bianca Schmidt und Barbara Thumann aus dem Studiengang Integrative Gesundheitsförderung der FH Coburg begleitet das Projekt, das vom Bayerischen Wissenschaftsministerium gefördert wird. Ergebnisse und Materialien aus dem Projekt werden später allen Beteiligten und weiteren Interessierten zur Verfügung stehen.
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GESUNDHEIT UND WOHLFÜHLEN
Angewandte Glücksforschung – (VFK
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Die Suche nach dem Glück – eine Frage der Perspektive?
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von Prof. Dr. Tobias Esch
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aben Sie auch schon gehört, dass die glücklichsten Deutschen aktuell in Hamburg leben sollen? Sagt der Glücksatlas der Post, den der Volkswirt und Finanzwissenschaftler Professor Bernd Raffelhüschen kürzlich vorgestellt hat. Geld (Einkommen), Gene, Gesundheit und Geselligkeit (Gemeinschaft) sollen demnach für das Glück und die Lebenszufriedenheit der Menschen in erster Linie verantwortlich sein. Das deckt sich mit großen Teilen der psychologischen und neurowissenschaftlichen, gar neuroökonomischen „Glückswissenschaft“. Doch Glück ist nicht gleich Glück. Der Harvard-Psychiater Prof. George Eman Vaillant hat in einer Langzeitstudie in den USA unlängst darauf hingewiesen, dass es seiner Meinung nach fünf zentrale Lebensaufgaben gibt als „Garanten“ für Glück und Zufriedenheit: das „Schaffen“ (idealerweise achtsam, aufmerksam, gegebenenfalls im „Flow“), das Loslassen-Können, das Lieben, das Geben und das Glauben. Verwirrend? Sprechen wir gegebenenfalls alle, zwar mit einer anderen Sprache und mit unterschiedlichen Instrumenten, aber letztlich doch vom Gleichen? Vom Ähnlichen? Es wird Zeit, den Versuch einer anwendungsorientierten Integration zu wagen. Und hierfür eignen sich die moderne Neurobiologie als Ausgangspunkt und die Positive Psychologie als Umsetzungsstrategie in besonderer Weise. In Zeiten, wo Glück in aller Munde ist und auch auf dem Büchermarkt die Bestsellerlisten anführt, während gleichzeitig in der Gesellschaft das Unglück in Form von Vereinzelung der Menschen, Stress, Depression, Burn-out oder weiteren medizinisch-therapeutischen „Katastrophen“ grassiert (zumindest aber wohl nicht kleiner zu werden scheint), mag es angebracht sein, sich die aktuelle Wissenschaft vom Glück auch aus medizinischer Sicht einmal näher anzuschauen. Was sagt die Medizin dazu? Oder noch viel mehr: Was aus der aktuellen Glücksforschung ist für die Medizin relevant, was sollten Ärzte und Therapeuten darüber wissen? Für das Glück der Patienten, aber auch für die eigene Lebenszufriedenheit? Ärzte und Therapeuten, so meinen wir, sollten teilhaben an den aktuellen und spannenden Entwicklungen einer „angewandten
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ECHT Oberfranken
Glücksforschung“ – und genau dafür wurde d das d vorliegende li d Buch verfasst. Von einem Arzt und Neurowissenschaftler. Alle Menschen wollen – und sollen – von Natur aus glücklich sein, und um das zu gewährleisten und unser Verhalten danach auszurichten, verfügt unser Gehirn über ein endogenes Motivations- und Belohnungssystem, das uns, gleich einer unsichtbaren inneren Richtschnur, nach dem handeln und streben lässt, was – in diesem Moment und unter Berücksichtigung aller Lebensumstände – vermeintlich gut für uns ist. Im Idealfall führt es uns so auch in einen Prozess der inneren Reifung und Authentizität hinein, der, nach den eher kurzen und heftigen Glücksmomenten der Jugend, schließlich eine tiefere und anhaltende Lebenszufriedenheit oder „Muße“ für uns bereithält, die weniger von außen erschütterbar, aber zugleich auch weniger „ekstatisch“ und konsumptiv ist, eher „still und bescheiden“. Im Idealfall.
Professor Dr. Tobias Esch lehrt an der Hochschule Coburg Integrative Gesundheitsförderung, beschäftigt sich als Arzt, Gesundheits- und Neurowissenschaftler mit Gesundheitsförderung, Salutogenese, Stressmanagement, Neurobiologie und Positiver Psychologie. Seine wissenschaftliche Fragestellung: Wie lässt sich gesundheitsförderliches Verhalten auf neurobiologischer Ebene erklären und positiv beeinflussen? www.hs-coburg.de/esch
Doch auf dem Weg dahin, d. h. zu unserer vermeintlichen biologischen Bestimmung, kann viel schief gehen. Auch aus medizinischer Sicht. Nicht nur, aber gerade in der heutigen Zeit. Und so scheint es für alle Seiten an der Zeit, den primären medizinischen Aufgabenfeldern der Diagnostik, Therapie und Medikation als weitere Säule nun die Selbsthilfe und Selbstheilungsfähigkeit der Menschen gleichberechtigt an die Seite zu stellen, d. h. die (Auto-)Regulationsfähigkeit, welche ihrerseits in die neurobiologischen Belohnungsprozesse eingebettet ist. Moderne medizinisch-therapeutische Strömungen, die genau an jenen gesundheitsförderlichen und salutogenen Potenzialen der einzelnen Individuen ansetzen, wie zum Beispiel die Mind-Body-Medizin oder die Positive Psychologie, berücksichtigen genau das. Und das Gute daran: Die aktuelle Wissenschaft bietet spannende geisteswissenschaftliche, vor allem aber auch naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle ihrer Wirksamkeit an! Neben praktischen Tipps und konkreten Anleitungen – inklusive Ausflügen in die Achtsamkeitspraxis und ein wirksames Stressmanagement – finden Sie all das in diesem Buch! (Nach einer Rede Tobias Eschs zum Erscheinen seines Buches.)
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Blick hinter die Kulissen von Radio Plassenburg von Sonny Adam und Cornelia Masel-Huth
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ermann, hörst du mich?“ – Das waren die gewichtigen Worte, mit denen Radio Plassenburg am 30. September 1988 „on air“ ging, erinnert sich Redakteurin Andrea Mandl und selbst Redaktionsleiterin Anke Rieß muss lachen. Denn seither sind 20 Jahre Radiogeschichte vergangen, das Programm ist den Kinderschuhen entwachsen, die technische Entwicklung war rasant. Zeitungsverleger wie Horst Uhlemann in Kulmbach hatten ein unternehmerisches Gespür für diese Entwicklung und haben in den Privatfunk investiert. Und Anke Rieß und Andrea Mandl haben hier wie die insgesamt 13 Mitarbeiter des Senders in Redaktion, Technik und Vertrieb ihren ganz persönlichen Traumjob gefunden. Anke Rieß zum Beispiel begeistert es, dass sie es jeden Tag mit anderen Menschen und neuen Themen zu tun hat. Die 38-Jährige hat ein JournalistikStudium absolviert und wurde nach Praktikum und Volontariat in die Redaktion übernommen. Heute leitet sie die Redak-
tionen in Kulmbach und von Radio Galaxy in Hof. Auch administrative Aufgaben gehören zu ihrem Job.
Struktur statt Improvisation War die Strickart der frühen Sendungen noch sehr spontan und improvisiert, ist der Ablauf heute sehr viel strukturierter und durchgeplant. Dabei wird die Redaktion von externen Beratern unterstützt, die die Zielgruppe analysieren und danach die Musik zusammenstellen. „Wir sind ein lokales Vollprogramm, senden werktags von fünf Uhr bis 19 Uhr“, erklärt die Redaktionsleiterin. Die Bayerische Lokalradio Gesellschaft, BLR, mit Sitz in München, an der die Lokalsender beteiligt sind, liefert für alle Frequenzen ein Mantelprogramm etwa für die Nachtstunden. O-Ton-Nachrichten werden von der BLR über ein weltweites Korrespondentennetz zugeliefert. „Von der BLR bekommen wir auch Pool-Themen. Aber das Programm wird gebrandet.“ Übersetzt bedeutet das, allgemein interessante
Rundfunk und Medienanstalten Die 14 Landesmedienanstalten in Deutschland sind für Zulassung und Aufsicht, Aufbau und Fortentwicklung des privaten Hörfunks und Fernsehens in Deutschland zuständig. Private Rundfunksender gibt es seit Mitte der achtziger Jahre. Die Weichen für das duale Rundfunksystem, dem Nebeneinander von öf fentlichrechtlichem und privatem Rundfunk, wur den im Rundfunkstaatsvertrag von 1987 gestellt. Rundfunk ist laut Grundgesetz Ländersache. Daher wer den Organisation und gesellschaftliche Kontrolle des privaten Rundfunks dur ch Landesmediengesetze geregelt. Wie das private Fernsehen unterliegen die Sender gesetzlich vorgeschriebenen Programmanforderungen, deren Umsetzung die unabhängigen Landesmedienanstalten überwachen. In Oberfranken gibt es fünf private Rundfunk-Sender und einen Fernsehsender.
Andrea Mandl
Markus Weber Marlene Vohwinkel
MENSCHEN UND KULTUR Themen wie der Rücktritt von Bundespräsident Wulff werden ebenso zugeliefert wie eine bestimmte Musikauswahl. Allerdings wird alles per Computer auf den Lokalsender ausgerichtet, Pool-Themen von eigenen Sprechern gelesen. So bleibt der Sender als Marke immer erkennbar, ein Stück heimatlicher Identität.
Wollmilchsäue? Die Redaktion von Radio Plassenburg arbeitet in zwei Schichten. Schicht eins ist die Morgen-Crew – sie hat von fünf Uhr bis 13 Uhr Dienst, ab 10 Uhr bis 18 Uhr sorgt dann die Tagescrew für jede Menge interessanter Berichte, Nachrichten und Infos, schwerpunktmäßig aus der Region. „Wir Redakteure sind eigentlich wie eine eierlegende Wollmilchsau. Wir müssen mit der Technik umgehen können, wir sollen reden können, Beiträge machen und Nachrichten anfertigen“, erklärt Andrea Mandl, 32 Jahre alt und seit 2003 mit im Boot. Sie hat das Radio-Business von der Pieke auf bei Radio Plassenburg gelernt. „Ich freue mich immer unbändig,
wenn es mir gelingt, eine neue Geschichte aufzutun.“
Archivzwecke, denn alle Beiträge sind digitalisiert.
Marlene Vohwinkel (44) dagegen ist schon ein alter Hase. Sie hat Journalismus klassisch bei der Zeitung gelernt, wechselte dann zum Radio. Seit 1989 ist sie beim Kulmbacher Sender. „Anfangs wurden wir Radioleute nicht für voll genommen, wir waren Journalisten zweiter Klasse, inzwischen hat sich das geändert“, bereut Marlene Vohwinkel ihren Schritt nicht. „Die tollste Geschichte, die ich miterlebt habe, war der Fall der Mauer. Wir haben damals sogar Statements von der Botschaft in Berlin eingeholt. Und dann haben wir den Bobby – die Spule für die Tonbänder – einfach in die Sendekiste gelegt – und vor lauter Hektik vergessen, das Statement einzuplanen. Der Beitrag ist nie gesendet worden – und einen Tag später war die Story Geschichte – die Mauer war gefallen.“ Heute werden Beiträge per Knopfdruck eingespielt. Bänder und Bandmaschinen, Kleber und Bobby-Spulen gibt es längst nicht mehr. Noch nicht einmal mehr für
Der wichtigste Mann im Sender ist Markus Weber (38), der Frühmoderator. Ab halb fünf Uhr morgens erklärt er, was passiert ist, ob die Welt noch steht – und warum das so ist. Dabei muss er im Selbstfahrerstudio locker und aufgeweckt sein, mal einen Scherz einflechten – und dennoch seriös rüber kommen. „Morgens haben wir die meisten Hörer. Wir werden beim Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit gehört. Abends, zur Drivetime, steigen die Zahlen auch noch mal an – aber die Spitzen wie morgens erreichen sie nicht mehr“, so Rieß. „Wir sind ein Familiensender, wir wollen alle ansprechen“, erklärt die Redaktionsleiterin. „Wir sind von hier – das ist einfach unsere Stärke. Denn wir sagen nicht nur, was in der Welt passiert, sondern bringen alles Wichtige aus der Region. Das interessiert die Menschen.“ – Wie alle Privatsender finanziert sich Radio Plassenburg ausschließlich durch Werbung.
„Für mich zählt Bodenständigkeit“ – Rainer Ludwig, „Urgestein“ bei Radio Plassenburg
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nverzichtbar für alle Radiosender sind ihre freien Mitarbeiter. In Kulmbach seit Anfang an dabei: Rainer Ludwig. Seit über 20 Jahren ist er die vertraute Stimme, die für unzählige Menschen im Kulmbacher Land zu ihrem Sonntagmorgen gehört. Rainer Ludwig steht für Evergreens, volkstümliche Melodien und heimatliche Klänge, er ist von 9 bis 13 Uhr der „Frühschoppen XXL“ von Radio Plassenburg. Sein Brot verdient der 50-Jährige mit der samtenen Stimme in einer völlig anderen Branche: er ist Marketingleiter der Sparkasse Kulmbach-Kronach, wo er als Bankkaufmann gelernt hat. „Ich war aber schon immer begeistert von der Musikszene“, verrät er. Oldies und Schlager sind seine Welt, von den 70ern ist er ein Fan. Seine Parallel-Karriere begann mit dem Start des privaten Rundfunks in der Bierstadt im
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Jahr 1988. „Zum Sendestart wurden Leute gesucht, mich hat das Metier interessiert, ein Jahr habe ich geübt, seither moderiere ich jeden Sonntag den Frühschoppen, in den seit einiger Zeit auch der Musikantentreff integriert ist.“ Rainer Ludwig ist „vom Virus Radio infiziert, da kann weder Golf und noch nicht einmal Fußball konkurrieren“. Und obwohl er berufsbegleitend an der Kulmbacher Akademie für Neue Medien eine journalistische Ausbildung absolviert hat, wollte er seinen Bankberuf nie aufgeben. Für ihn ist seine Musiksendung der ideale Ausgleich zum Berufsalltag. Der Moderator hat beim Sender einen Sonderstatus: Rainer Ludwig kann seine Sendung noch komplett selbst gestalten, die Musikbeiträge selbst zusammenstellen, denn sie hat längst Kultstatus und ist ein Aushängeschild des Lokalsenders. „Die Sendung ist gewachsen, sie hat Tradi-
tion und ich habe intensive Verbindung zu den Hörern“, sagt Ludwig nicht ohne Stolz. Zu der Beliebtheit von Sendung und Moderator hat sicher auch beigetragen, dass Ludwig immer wieder zum „Startreff“ bekannte und beliebte Künstler ins Studio geholt und interviewt hat. Hansi Hinterseer und Karel Gott gehören ebenso dazu wie die Amigos oder Andrea Berg. Daneben vergisst Ludwig die regionalen Größen ebenso wenig. Er bekennt: „Für mich zählt Bodenständigkeit. Ich weiß, wo ich herkomme. Ich bin mit Kulmbach, mit meinen Arbeitgebern verwurzelt und ich will nicht abheben. Vom Jugendlichkeitswahn der meisten Medien halte ich gar nichts, Schlager steigen wieder in der Beliebtheit. Meine Sendung mache ich mit Herzblut und versuche, ihr eine eigene Note zu verleihen.“ – Und die Einschaltquoten geben dem moderierenden Banker schließlich recht.
… mit Andrea Berg
… mit Howard Carpendale
seer
… Hansi Hinter
… Helmut Lotti
… mit Helene Fischer
Der moderierende Banker Rainer Ludwig an seinem SonntagsArbeitsplatz im Studio von Radio Plassenburg.
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MENSCHEN UND KULTUR
Wie Holz zu klingen beginnt Handwerksgeheimnisse ed des es LLautenautenünter M ark und Gambenbauers Günter Mark von Iris Kroon-Lottes
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ie Werkstatt von Günter Mark ist nicht cht einfach zu fi nden. Sie liegt versteckt ckt am Ende der kleinen Ortschaft Elsa in in der Nähe von Bad Rodach bei Coburg und gegehört zu einem Gehöft, in dem der Lauten- und nd d Gambenbauer mit seiner Familie lebt. Beim im Eintreten duftet es nach Harz, Leim und Wald. ld ld. d. Staub schwirrt in der Luft. Auf den Arbeitstsstischen liegen verschiedenste Hobel, kleine ne Messer, Bleistifte und Skizzen. An einer Wand nd hängen fertige und halbfertige Instrumente: hisistorische Lauten mit verzierten Hälsen, dickbäuäu uchige Gamben und auch ein „Liuto forte“, eein in n neuartiges Lauteninstrument, das Günter Mark ark vor rund 13 Jahren in Zusammenarbeit mit dem eem m Ingenieur Benno Streu und dem Lautenisten en André Burguete entwickelt hat. Der Liuto forte rte verbindet die Vorzüge der Laute mit denen eieiiner Gitarre und war eine echte Herausfordedede rung für den Meisterbauer. „Die Idee war es, es,, eine Laute nach altem Vorbild zu kreieren, die die ie aber leichter für Gitarristen zu spielen ist. Gi Gi-tarrenspieler können nicht automatisch eine ne Laute zum Klingen bringen, deshalb haben wir wir ir ein Instrument gebaut, das statt Doppelsaiten en Einzelsaiten wie eine Gitarre hat und Metallall ll-bünde. Sie klingt wärmer und hat nicht den ttyy ypisch hellen silbrigen Lautenklang“, erklärt ärt Günter Mark, der für seine Erfindung Auszeichchhnungen und Preise erhielt. Drei bis sechs Wochen ar arb arbeitet beitet einem Günter Mark an e inem Instrument. in
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ECHT Oberfranken
MENSCHEN UND KULTUR
Das Holz macht den Klang
Die Decken für seine Lauten und Gamben fertigt Günter Mark immer aus Fichtenholz.
Vom Hobby zur Berufung Zum Lautenbauen kam er auf Umwegen. Die Musik, er hatte bereits als Jugendlicher das Gitarrespielen gelernt, war eher ein Hobby. Erst einmal schloss er 1975 sein Diplom in Mathematik ab und arbeitete am Mathematischen Institut an der Universität Erlangen. Bereits 1979 befasste er sich intensiver mit dem Bauen von Lauten und begann schließlich drei Jahre später eine Ausbildung zum professionellen Lautenbauer bei Robert Lundberg in den USA. Eine eigene Werkstatt, Studium und Dokumentation der Lauteninstrumente des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig und seine Meisterprüfung folgten. Seit 1993 lebt Günter Mark mit seiner Frau Nele Gramß, einer Sängerin, in Elsa und entwirft im Auftrag seiner Kunden aus ganz Europa Lauten und Gamben. „Ich lasse meine Kunden gerne vorspielen, damit ich weiß, wie ich das Instrument bauen muss“, erzählt er. Manche Auftraggeber wollen einfach nur eine besondere Kopie eines historischen Instruments, andere haben weniger genaue Vorstellungen, für sie zählt in erster Linie der Klang.
Wichtigstes Grundmaterial für Günter Mark ist das richtige Holz. „Zurzeit verwende ich Holzstücke von 1997. Es ist wichtig, dass mein Werkstoff lange und richtig gelagert wurde“, weiß er aus Erfahrung. Für die Decke eines Instruments, die später für seinen Klang ausschlaggebend ist, verwendet er ausschließlich weiches Fichtenholz, weil es sehr leicht schwingt. „Die Saiten treiben die Decke an, die zu schwingen beginnt und den Klang macht“, erklärt Mark. Das Holz sollte dabei sehr wenig Harzanteil besitzen. Deshalb eignen sich nur Bäume, die in Höhen über 1000 Meter wachsen. „Wichtig ist es, dass die Winterjahre, also die dunklen Jahresringe im Holz, möglichst dünn sind. Der Winter darf bei einem guten Holz niemals zu mild gewesen sein, weil der Baum bei fehlender Kälte auch in der kalten Jahreszeit wächst und dunkle Ringe ausbildet. Deshalb ist Holz aus unseren Breiten kaum zu verwenden“, erklärt der Experte. Er kauft sein Holz gerne im Bayerischen Wald aus einer Höhe von 1300 Metern. Den richtigen Baum zu finden ist schwierig und benötigt viel Erfahrung, Geduld und auch etwas Glück. Wird er fündig, kauft Günter Mark meistens gleich den ganzen Stamm. „Ich lag mit meiner Einschätzung auch schon mal daneben. Es gab einen Stamm, den ich wegen vieler versteckter Harzadern nur als Brennholz verwenden konnte.“ Bevor er das Holz verarbeitet, vergehen Jahre. Ebenso wie der Kauf ist auch die Lagerung eine Aufgabe für Spezialisten: Holz ist ein Material, das ständig arbeitet und auf seine Lagersituation reagiert. Es sollte deshalb über einen langen Zeitraum den Jahreszyklen ausgesetzt sein, von heißen Sommern bis zu feuchtem Herbstwetter. Schließlich muss das Instrument, das später daraus entstehen soll, auch in unterschiedlichen Situationen immer gleich klingen, ob bei Hitze, Kälte, in Innenräumen oder im Freien. Kunstvolle Schnitzereien oder Einlegearbeiten gehören zum Lauten- und Gambenbauen dazu.
Ein Gerüst hilft beim Herstellen des Instrumentenkörpers. 61
Viel Fingerspitzengefühl und Geduld sind bei den Feinarbeiten an der Instrumentendecke nötig.
Das Handwerk weiterleben lassen Zwischen drei bis sechs Wochen arbeitet Günter Mark an einem Auftrag. Manchmal besucht er zusätzlich spezielle Museen, um Originalinstrumente wie die kleine Oktavlaute von Vendelio Venere im Kunsthistorischen Museum in Wien oder z. B. die Großoktavbasslaute von Michael Hartung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu studieren. Beide historischen Instrumente hat er bereits angefertigt. Baupläne dazu gibt es meist nicht. In Einzelfällen arbeitet er nur nach einem Foto der gewünschten Gambe oder Laute. Aber Günter Mark hat viel Erfahrung. Er weiß, wie seine Instrumente klingen müssen, und hat im Laufe der Jahre gelernt, sie zu perfektionieren. Dabei verwendet er traditionelle Werkzeuge wie Hobel oder kleine skalpellscharfe Messer und scheut sich auch nicht, manche Arbeitsschritte mit Hilfe von Maschinen zu lösen. „Man sollte alle Mög-
Günter Mark vereint die Liebe zur Musik und zu seinen Instrumenten. Er hat bereits als Jugendlicher das Gitarrespielen gelernt, später auch Lauten und Gamben.
Hobel und Messer: Viele Werkzeuge benutzt Günter Mark bereits seit Jahren.
lichkeiten, die man hat, ausschöpfen. Warum sollte ich keine Maschine verwenden, um eine Rosette auszufräsen?“, gibt er zu bedenken. Für den Korpus einer Laute verwendet er gerne Ahorn, Palisander, Nussbaum oder Eibe. Das Holz wird mit Hilfe von Hitze in Form gebogen und in Einzelteilen zur Instrumentenmuschel verleimt. Zehn bis zwölf Zupfi nstrumente baut er pro Jahr. Damit sein Handwerk weiterlebt, unterrichtet er seit 2001 als Honorarprofessor an der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Fachbereich Musikinstrumentenbau, eine Aufgabe, die ihm großen Spaß bereitet. Privat hört er lieber Jazz als klassische Musik. Grundsätzlich sind ihm seine handwerklichen Fähigkeiten wichtiger als die musikalischen. „Wenn ich ein Stück Holz sehe, denke ich nicht zuerst darüber nach, wie es später klingen wird, sondern warum welches Holz Töne erzeugt“, sagt der Experte und lacht. Den Mathematiker in ihm konnte die Musik nie verdrängen.
Der Liuto forte ist ein Lauteninstrument, das die Vorzüge der Laute mit denen der Gitarre verbindet. Er wurde in den 90er Jahren von André Burguete, Benno Streu und Günter Mark entwickelt.
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ELSA, GEFREES, MIT NEUER GESCHÄFTSFÜHRUNGS-STRUKTUR
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Sanierung und Konsolidierung in 2008/2009 und einem Umsatzzuwachs von 30 Prozent in den vergangenen zwei Jahren hat die geschäftsführende Gesellschafterin Monika Sandler ihre Führungsmannschaft neu aufgestellt. Die helsaform GmbH wird in Zukunft neben Monika Sandler von den zwei weiteren Geschäftsführern Stephan Frerk, Sprecher und Schwerpunkt Vertrieb und Marketing, und Gerd Homski, Schwerpunkt Produktion und Supply Chain, geleitet. Die helsatech GmbH wird in Zukunft von Dr. Rainer Ernst als Geschäftsführer geleitet. Matthias Schmidt, Produktionsleitung, erhält Prokura. Bei der helsacomp GmbH bleibt Monika Sandler Geschäftsführerin. Jörg Weber, Geschäftsbereichsleiter, und Matthias Schmidt, Produktionsleiter, erhalten Prokura. Die neu gegründete
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RUNDIG BUSINESS SYSTEMS ERNEUT UNTER DEN 100 BESTEN ARBEITGEBERN DES DEUTSCHEN MITTELSTANDS Im bundesweiten, branchenübergreifenden Unternehmensvergleich „Top Job“ kam das Bayreuther Unternehmen Grundig Business Systems (GBS) erneut unter die 100 besten Arbeitgeber im deutschen Mittelstand. Bundeswirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement, Mentor des Projekts, überreichte das begehrte Gütesiegel an den Geschäftsführer Roland Hollstein. GBS konnte die Wirt-
Gerd Homski, Monika Sandler und Stephan Frerk
helsa Immobilien GmbH & Co. KG wird von Christian Bunge als Geschäftsführer geleitet. Wolfgang Schelter erhält Prokura. Christian Bunge bleibt auch weiterhin in seiner Funktion als Kaufmännischer Leiter der helsa GmbH & Co. KG tätig. Monika Sandler zu den personellen Veränderungen: „Unsere ehrgeizigen Wachstumspläne und die strategische Internationalisierung unserer operativen Geschäftsbereiche sowie unsere Pläne für das Gefreeser Seniorenheim und das Ärztehaus erfordern das entsprechende Management. Ich freue mich darauf, unsere festgelegten Ziele mit diesem erweiterten Geschäftsführer- und Management-Team umzusetzen.“
schaftsinitiative wieder in den Kategorien „Führung und Vision“, „Familienorientierung und Demografie“, „Motivation und Dynamik“, „Mitarbeiterentwicklung und -perspektive“, „Kultur und Kommunikation“ sowie „Internes Unternehmertum“ überzeugen. „Wir haben uns gegenüber 2009 sogar noch gesteigert. Das zeigt, dass Maßnahmen wie zum Beispiel der Einsatz von flexiblen Arbeitszeiten und eine konsequente Weiterbildung unserer Mitarbeiter sehr gut ankommen“, so Hollstein. Mit mehr als vier Millionen verkauften Diktiersystemen und über 50 Jahren Erfahrung ist die Grundig Business Systems GmbH einer der weltweit führenden Hersteller für professionelle Diktiersysteme. Als einziges Unternehmen der Branche entwickelt und produziert sie Premiumprodukte „Made in Germany“.
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RONACHER AUTOMOBIL-ZULIEFERUNTERNEHMEN DR. SCHNEIDER EXPANDIERT
Das Kronacher Automobil-Zulieferunternehmen Dr. Schneider setzt seine Internationalisierungsstrategie weiter fort und expandiert in China sowie in Mexiko. Bernhard Matthes (Mitte) gehört zum internationalen Team der Dr. Schneider Unternehmensgruppe, das den Produktionsstandort im chinesischen Liaoyang mit aufbaut. Zu seinen Aufgaben gehört es auch, die neuen chinesischen Kollegen einzuarbeiten und mit den Fertigungsprozessen, wie der Montage hochwertiger Interieurteile, vertraut zu machen.
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AS HANDWERK GANZ OBEN IN AFRIKA, AUF DEM KILIMANDSCHARO:
Der wohl außergewöhnlichste Werbeplatz für die Imagekampagne des deutschen Handwerks. Bürokaufmann Sven Neukamm von der Handwerkskammer für Oberfranken aus Bayreuth hat Ende Januar in Tansania nicht nur erfolgreich den Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas, bestiegen. Er hat dort auch bleibende Spuren für das Handwerk hinterlassen. Und auf dem Gipfelschild in 5.895 Höhe einen Aufkleber der Imagekampagne des deutschen Handwerks geklebt. So wird in Zukunft jeder, der den Gipfel erreicht, vom Handwerk empfangen. 63
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AYERNS „RADL-KOMMUNEN“ SIND JETZT ALS VEREIN ORGANISIERT
Die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern“ (AGFK), der auch die Stadt Bayreuth angehört, hat sich bei einer Sitzung in Erlangen als eingetragener Verein aufgestellt. Insgesamt 38 bayerische Städte und Landkreise sind hier zusammengeschlossen. Seither unterstützen und begleiten das Bayerische Staatsministerium des Innern, der Bayerische Städtetag sowie der Gemeinde- und Landkreistag die Initiative, die sich für die Förderung des Radverkehrs stark macht. Die Geschäftsführung des Vereins liegt bei der Stadt Erlangen. Als erste große Aktion wird sich der neue Verein an der Aktion „Stadtradeln“ beteiligen. Auch die Stadt Bayreuth wird daran teil-
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Foto: Boehner
nehmen. Hierbei gilt es, im dreiwöchigen Aktionszeitraum möglichst viele Kilometer CO2-frei beruflich und privat mit dem Rad zurückzulegen.
IENSTWAGENSPONSORING
Das Autohaus Semmelrath unterstützt die Hochschule Hof zunächst für ein Jahr mit einem Dienstwagensponsoring in Höhe von rund 6.000 €. Das Leasingfahrzeug mit einem Gesamtwert von ca. 23.000 € steht der Hochschule für die Nutzungsdauer zur freien Verfügung und wird von Hochschulleitung und -personal für Dienstreisen genutzt. Die Nebenkosten trägt die Hochschule. Ein langfristiges Engagement des Autohauses Semmelrath für die Hochschule Hof über fünf Jahre wird angestrebt.
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ECYCLING-SIEGER: E.ON NETZ-TEAM SAMMELT STIFTE FÜR DEN GUTEN ZWECK
Von links nach rechts: Steven Huster (Autohaus Semmelrath), Claus Beyerlein (Hochschule Hof), Hannelore Semmelrath-Fritz (Geschäftsführerin Autohaus Semmelrath) und Prof. Dr. Jürgen Lehmann (Präsident Hochschule Hof)
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RSTMALS DEUTSCHLANDSTIPENDIUM DER HOCHSCHULE HOF VERGEBEN
Die Hochschule Hof hat erstmals Studierende mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde mit den Förderern und Professorinnen und Professoren der Hochschule Hof erhielten die Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre Urkunden aus den Händen von Präsident Prof. Dr. Jürgen Lehmann. Insgesamt elf Stipendien – davon sieben fachgebundene und vier ungebundene – konnte die Hochschule Hof in dem ersten Bewilligungszeitraum vergeben. Dabei entfielen die fachgebundenen Stipendien auf die Studiengänge Maschinenbau (zwei Stipendien), Wirtschaftsingenieurwesen (drei Stipendien), Medieninformatik (ein Stipendium) sowie Betriebswirtschaft (ein Stipendium).
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Alte und leere Stifte sind nichts mehr wert? Falsch. Als Gewinner der Stiftesammel-Aktion eines Bürofachmagazins hat sich ein Assistenten-Team von E.ON Netz in Bayreuth über den Hauptpreis gefreut. Zuerst haben die Mitarbeiter des Stromnetzbetreibers die vier gewonnenen Parfümerie-Gutscheine zu Bargeld gemacht, anschließend hat die Geschäftsführung entschieden, den Betrag für einen guten Zweck zu verdoppeln. Zur Freude der Kinder und Jugendlichen im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) der Diakonie Bayreuth haben Philipp Spittel und Ilona Scheibel von E.ON Netz nun 400 Euro an den Leiter des Wohnheims, Dieter Feldbaum, übergeben.
Ein herzliches Dankeschön der Hochschule Hof gilt folgenden Förderern: BHS Tabletop AG, Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH, Erich NETZSCH GmbH & Co. Holding KG, fh hof alumni e.V., Frenzelit-Werke GmbH, Gemeinnützige Stiftung der Sparkasse Hochfranken – Bereich Hof und Hofer Land, Habermaaß GmbH, KSB Aktiengesellschaft, REHAU AG + Co., Scherdel GmbH und Thüga MeteringService GmbH.
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RAUNHOFER-ZENTRUM FÜR HOCHTEMPERATUR-LEICHTBAU GEGRÜNDET
Ein neues Zentrum der Fraunhofer-Gesellschaft wurde in Bayreuth gegründet. Das Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL wird Werkstoffe und Komponenten für die Energie-, Antriebs- und Wärmetechnik entwickeln, die insbesondere bei hohen Temperaturen eingesetzt werden können. Das neue Zentrum HTL gehört zum Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg und führt dessen etablierte Keramikforschung mit der seit 2006 in Bayreuth ansäs-
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CHLUSS MIT GEFÄHRLICHEM
GLATTEIS
REHAU nutzt Geothermie zur Beheizung von Straßenbelägen In Zeiten immer schneller schwindender Streusalzvorräte und einer exorbitanten Verteuerung des mittlerweile kostbaren Guts kommt eine „Erfindung“ von Polymerspezialist REHAU gerade recht: ein im Rahmen eines Forschungsvorhabens entwickeltes Rohr für geothermische Brückenheizungen, das erstmals in einer Brücke in Berkenthin verbaut wurde. Mit einem eigens für eine geothermische Brückenheizung entwickelten Rohr hat sich REHAU des Problems kompetent angenommen. Die umweltfreundliche Methode kommt nun seit geraumer Zeit in einer Brücke in Berkenthin bei Lübeck zum Einsatz. Im Südosten von Schleswig-Holstein entstand im letzten Jahr Deutschlands erste Straßenbrücke mit integrierter Fahrbahnbeheizung. Um die 59 Meter lange Brücke, die bei Berkenthin über den Elbe-Lübeck-Kanal führt, auch im Winter eis- und schneefrei zu halten, wird die Kraft der Erdwärme ge-
sigen Fraunhofer-Projektgruppe Keramische Verbundstrukturen zusammen. Geleitet wird das Zentrum von Prof. Dr.-Ing. W. Krenkel, dem Leiter der bisherigen Projektgruppe, und Dr. F. Raether, Kopf der Keramikforschung aus Würzburg. Am HTL arbeiten derzeit etwa 30 Mitarbeiter, die in drei Arbeitsgruppen organisiert sind. Eine davon geht auf die Projektgruppe Keramische Verbundstrukturen zurück. Sie ist im Gebäude der Neue Materialien Bayreuth (NMB) in Wolfsbach untergebracht und arbeitet eng mit dem Lehrstuhl für Keramische Werkstoffe von Prof. Krenkel an der Universität Bayreuth zusammen. Die beiden anderen Arbeitsgruppen entwickeln keramische Fasern und Hochtemperaturprozesse für die Keramikindustrie.
nutzt. Umgekehrt soll im Sommer die überschüssige Wärme in der Fahrbahndecke ins Erdreich abgeleitet werden, um das Bauwerk zu schonen und den Verschleiß der Asphaltdecke zu verringern. Für die Beheizung der Brücke wird über Schluckbrunnen Wasser entzogen, um in Kombination mit einer Wärmepumpe die dicht unter der Fahrbahn verlegten Rohre mit Wärme zu versorgen. Eine intelligente Mess- und Steuertechnik überwacht die Temperaturen von Fahrbahn und Umgebung. Sobald die kritische Temperaturgrenze von 4° C erreicht ist, wird der Heizbetrieb aktiviert. Erhitzt sich der Fahrbahnbelag hingegen im Sommer auf 50° C, wird der Kühlbetrieb zugeschaltet und die Wärme über die Schluckbrunnen in den Boden abgegeben. Die Brückenbauarbeiten sind abgeschlossen, das Heiz-System hat sich bewährt. Insgesamt wurden rund 6.300 Meter der eigens für diese Anwendung entwickelten RAUGEO stabil Rohre verlegt, die im thüringischen REHAU Werk Triptis gefertigt wurden.
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LUSH MEETS
SOFTEIS
Die LUMEN GmbH, deutscher Marktführer für Marken-Softeis in der Systemgastronomie mit Sitz in Kulmbach, erweitert 2012 ihr Produktangebot: Das Traditionsunternehmen kündigt an, rechtzeitig zum Start in die neue Softeissaison, unter der Marke LunaMil auch Slush-Ice, das beliebte halbgefrorene Erfrischungsgetränk, anzubieten. Um ein breites Publikum anzusprechen, wird das neue Produkt in vier fruchtigen Sorten erhältlich sein: Blaubeere, Sauerkirsch, Orange und Waldmeister-Apfel.
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RAGEN FÜR DIE ERWEITERUNG DES HOCHFRANKEN QUIZ GESUCHT
Das Brettspiel „Hochfranken-Quiz“, das der Verein Wirtschaftsregion Hochfranken entwickelt hat, erfreut sich in der Region größter Beliebtheit. Bei dem Spiel geht es um die Beantwortung von Fragen rund um die Region Hochfranken. Auf dem dazugehörigen Spielbrett wandern die 2 – 4 Spieler mit ihren Figuren quer durch Hochfranken, vom Start in Marktredwitz bis ins Ziel nach Hof. Die Spiele, die in einer limitierten Auflage von 250 Stück produziert wurden, sind nach nur zwei Wochen Verkaufszeit fast vergriffen. Aus diesem Grund ist eine zweite Auflage bereits in Planung, die neue und zusätzliche Fragen beinhalten soll. Dabei setzt die Regionalmarketing-Initiative auf das Wissen der Bevölkerung.
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UFWERTUNG DER
BAILLE-MAILLELINDENALLEE GEPLANT
„Die Menschen in Hochfranken sind die Experten ihrer Region. Damit wir auch für die Erweiterung des Spieles eine möglichst interessante Auswahl an Fragen zur Verfügung haben, brauchen wir deren Unterstützung“, so der Geschäftsführer des Vereins, Jörg Raithel. Fragen für die Zusatzedition, Wissenswertes, aber auch kuriose Begebenheiten rund um die Region Hochfranken können per E-Mail an info@hochfranken.org, per Fax an 09281 705955 oder per Post an Wirtschaftsregion Hochfranken e.V., Ossecker Straße 174, 95030 Hof geschickt werden.
tet werden. In der historischen Allee standen sogenannte „Salets“, die für Theater, Musik und als Speisehäuser dienten. Die drei Pavillons sollen bis zur Garten- und Kunstmesse am 15. Juli fertiggestellt sein.
Die Baille-Maille-Lindenallee in Himmelkron war mit ihren 758 Bäumen einst die längste und schönste Anlage ihrer Art in ganz Europa. In den Jahren 1986 bis 1992 entstand sie auf Initiative eines Fördervereins neu. Heute präsentiert sich die Lindenallee auf einer Länge von 800 Metern mit rund 660 Bäumen in vier Reihen. Wie Inge Tischer, 1. Vorsitzende des Förderkreises jetzt mitteilte, ist eine weitere Aufwertung der Anlage geplant. Nach historischem Vorbild sollen drei Pavillons verschiedener Größe errich-
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ODERNES INTENSIVZENTRUM FÜR BAYREUTH
Die Intensivstationen am Klinikum Bayreuth werden um eine Intermediate Care Einheit ergänzt. Das rund 11 Millionen Euro teure Bauprojekt wird im Frühjahr 2013 fertiggestellt. Der Neubau zur Ergänzung der operativ-anästhesiologischen und der internistischen Intensivstation am Klinikum Bayreuth nimmt erste Formen an. Im Frühjahr wird der neue Gebäudeteil zur Aufnahme einer Intermediate Care Station (englisch Zwischenpflege) auf einer Fläche von 1.425 Quadratmetern fertiggestellt sein. Harmonisch und funktional wird der Anbau mit den Räumen der jetzigen Intensivstationen verschmelzen. Danach beginnt eine der schwierigsten Bauphasen, die eine große logistische Herausforderung darstellt. Unter laufendem Patientenbetrieb ziehen die beiden Intensivstationen mit jeweils zehn Betten für intensivpflichtige Patienten zeitlich versetzt in den neuen Gebäudeteil.
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RABISTIN CLAUDIA OTT MACHT SENSATIONELLEN FUND
„Ich war wie elektrisiert, als ich den Titel ‚Das Buch mit der Geschichte von Hundertundeiner Nacht‘ gelesen habe. In roter Tinte und einem sehr altertümlichen, maghrebinischen Schreibstil“, erzählt Claudia Ott, promovierte Arabistin und Jury-Vorsitzende des Coburger Rückert-Preises. Die Orientalistin ist eine der besten in ihrem Fach und hat kürzlich einen sensationellen Fund gemacht: Sie hat die älteste Handschrift von „101 Nacht“ identifiziert – und zwar als eine unter vielen bei der Ausstellungseröffnung „Schätze des Aga Khan Museum“ im Berliner Gropiusbau. Die neu entdeckte Handschrift dürfte über 500 Jahre älter sein als die bisher älteste. Die Sammelhandschrift, in der sie steckt, ist auf das Jahr 1234 datiert. Vermutlich stammt sie aus al-Andalus, dem islamischen Spanien. 67
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OBURGER STUDENTEN DESIGNEN FÜR TCHIBO
Design-Studenten haben während ihres Studiums vielfältige Produktideen. Die meisten Konzeptstudien stehen jedoch nur auf dem Papier oder sind allenfalls 3D-animiert am Bildschirm oder im Modell vorhanden. Anders verhält es sich bei der Kooperation von Tchibo mit Design-Studierenden der Hochschule Coburg. Aktuell hat Tchibo drei Produkte im Sortiment, die unmittelbar aus den Werkstätten der Hochschule Coburg im Verkauf gelandet sind. Erika Dezsön entwarf eine Wohndecke, die sich geschickt zum Kissen falten lässt. Der Maler-Eimer von Nicole Fiedler hat einen handlichen Griff, eine Ausgießnase und einen magnetischen Rand, der den Farbpinsel festhält. Und die kleinen Malerkegel von Luis Silva sorgen dafür, dass man kleinere und größere Gegenstände ganz locker streichen kann.
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OCHBUCH GSCHEITGUT FRANKEN IS(S)T BESSER
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Corinna Brauer / Michael Müller Das „Gscheitgut-Kochbuch“ des Michael Müller Verlags: Ein Band, der mehr bietet als eine reine Rezeptesammlung. Mit über 160 saisonalen und regionalen Gerichten von 19 Profi-Köchen aus renommierten Gasthöfen der Fränkischen Schweiz ist das Buch auch ein kulinarischer Kulturführer. Der Band bietet lukullische Hintergrundreportagen zur Region, und die engagierten Gscheitgut-Gastwirte geben wertvolle ProfiTipps, damit das Nachkochen in jedem Fall gelingt. Müller-Verlag, Erlangen, 19,80 Euro
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ÄRTEN FÜR‘S LEBEN IN PETTSTADT GARANTIERT TOP-AUSBILDUNGSQUALITÄT
Fachkräftemangel gehört in vielen Branchen zu den größten Herausforderungen für die Zukunft. Dies ist im Garten- und Landschaftsbau nicht anders. 55 führende Betriebe der Branche gründeten im Jahr 2010 die „Initiative für Ausbildung“. Sie haben sich zu einer „Top-Ausbildung“ von zurzeit ca. 100 Auszubildenden verpflichtet. „Wir möchten, dass unsere Auszubildenden sich entsprechend ihren Fähigkeiten optimal entwickeln können. Darum sind wir
Alle drei nützlichen Alltagsdinge können unter dem Namen „Tchibo Ideas“ im Internet bestellt werden. Dort erfährt man auch, wie die Zusammenarbeit von Tchibo mit den Nachwuchs-Designern funktioniert.
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IN BUCH ZUM 70. VON HERMANN RONGSTOCK
Dem Bayreuther Künstler Hermann Rongstock haben der emeritierte Duisburger Literaturprofessor Herbert Kaiser und der Literaturwissenschaftler Dr. Thomas Maier ein besonderes Geschenk zum 70. Geburtstag gemacht: Den gewichtigen Band „Hermann Rongstock: Zeichnung – Grafik – Malerei“. Jean Paul dürfte das Bindeglied zwischen den Dreien sein. „Das Buch mit seinen zahllosen brillanten Bildreproduktionen lässt uns nicht nur in Kunst blättern, sondern leistet auch jede Menge Interpretationshilfen und beleuchtet Hintergründe, die sich aus der Bildbetrachtung allein nicht erschließen.“ (Gero von Billerbeck) Herbert Kaiser & Thomas Maier (Hersg.): Hermann Rongstock – Zeichnung – Grafik – Malerei 203 Seiten, Wissenschaftlicher Verlag Berlin, 39,00 Euro.
Mitglied der Initiative für Ausbildung geworden“, so Dipl.-Ingenieurin Yasmina Dünninger, Ausbilderin bei Gärten fürs Leben. Dieses Jahr haben die Abiturientin Rebecca (20) und Jens (16) ihre Ausbildung in Pettstadt begonnen. Obwohl einige Unternehmen in der Branche keine Frauen als Auszubildende oder Landschaftsgärtner einstellen, hat sich Firmenchef Oliver Prell (Foto 2.v.l.) bewusst für die Ausbildung von Rebecca entschieden, denn er hat schon gute Erfahrungen mit weiblichen Arbeitskräften gesammelt. „Uns ist es eine Herzensangelegenheit, die weibliche Komponente der menschlichen Schaffenskraft zu nutzen. Außerdem kann es sich unsere Gesellschaft gar nicht erlauben, dieses Potenzial brach liegen zu lassen!“, so der Chef. Jens hat seinen Qualifizierenden Hauptschulabschluss sehr gut bestanden. Den gewaltigen Schritt von der Schulbank in das Arbeitsleben meisterte er bravourös. Dank seiner schnellen Auffassungsgabe fand er auch schnell Zugang zu den Baustellenprozessen.
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Foto: R. Rinklef
EFLÜGELTE VILLA
Hereingeweht hatte es einen Flügel in den Saal des „Wasserschlosses“ in Bamberg, verkleidet in goldenem Tuch, enthüllt durch Direktorin Nora-Eugenie Gomringer und Fiona von Colberg, der Vorsitzenden der „Freunde des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia e.V.“. Pünktlich zum 15-jährigen Bestehen der staatlichen Einrichtung 2012 – in der stets zwölf Komponisten, Schriftsteller und Bildende Künstler für sechs bis elf Monate leben und arbeiten – konnte der Verein dem Künstlerhaus einen Steinway B schenken. Durch zahlreiche große und kleine Spenden, die maßgeblich durch hingebungsvolle Bemühungen des Vereins gewonnen werden konnten, und nicht zuletzt durch Einnahmen bei den Klaviertagen in Bamberg hat sich dieser lang gehegte Wunsch endlich erfüllt.
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ICH SELBST UND DIE DINGE POSITIV SEHEN UND ALLES IST GUT?!
Antrittsvorlesung der Bamberger Psychologin Astrid Schütz Schlüsselkompetenzen sind überfachliche Fähigkeiten, die die Juristin ebenso benötigt wie der Informatiker: Stressmanagement, Konfliktbewältigung, Führungskompetenz usw. Zwei derartige Fähigkeiten untersuchen Astrid Schütz und ihr Team seit mehreren Jahren: Selbstwertschätzung und Emotionale Intelligenz – Astrid Schütz studierte Psychologie, Pädagogik und Soziologie in Erlangen-Nürnberg und Bamberg. Nach Forschungsaufenthalten in den USA wurde sie an der Universität Bamberg promoviert und habilitiert. 1999 erhielt sie einen Ruf an die Technische Universität Chemnitz, wo sie Direktorin des Instituts für Psychologie, Dekanin
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AMBERG PRÄSENTIERT GLÄNZENDE TOURISMUSZAHLEN Plus von 100.000 Übernachtungen in nur zwei Jahren „Ankünfte und Übernachtungszahlen, aber auch die ökonomische Bedeutung des Tourismus sind im zweiten Jahr in Folge vehement gestiegen. Bamberg boomt, die aktuellen Tourismuszah-
USTAINABILITY – WACHSTUMSMARKT IM FOKUS VON VISHAY
Die alternative Energiegewinnung und der effiziente Energieverbrauch in Geräten ist einer der Wachstumsmärkte für Vishays Komponenten. „Wir sehen für den Markt für unsere diskreten Bauteile eine Wertsteigerung von jährlich 4 – 6 % und eine Volumenerhöhung von 8 – 10 % pro Jahr. Gleichzeitig prognostizieren wir für Vishay auf Grund unseres Wachstumsplans eine Wertsteigerung von durchschnittlich 8 % über die nächsten Jahre“, erläutert Norbert Pieper, Senior Vice President Business Development, bei Vishay Intertechnology, deren Zentrale in Selb angesiedelt ist. In Photovoltaik(PV)-Invertern übernehmen Vishay-Bauteile eine zentrale Rolle. Sie erfüllen alle relevanten Sicherheitsnormen und Umweltstandards, sind preiswert, erzielen ausgezeichnete Leistungswerte und bieten hohe Zuverlässigkeit über die lange Lebensdauer hinweg.
der Fakultät für Humanund Sozialwissenschaften und Mitglied der Exzellenzinitiative im Freistaat Sachsen war. Im Sommer 2011 übernahm sie schließlich den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Otto Friedrich-Universität Bamberg. Seit Herbst 2011 leitet sie außerdem das Kompetenzzentrum für Angewandte Personalforschung (KAP).
len toppen alle bisherigen Rekordergebnisse, der Tourismus steht besser da als je zuvor“, so die Kernaussagen von Bürgermeister Werner Hipelius. Gemeinsam mit Tourismusdirektor Andreas Christel konnte der für den Bamberg Tourismus & Kongress Service verantwortliche Schul- und Kulturreferent eine ganze Palette von beeindruckenden Zahlen präsentieren: So verzeichnete Bamberg im „Superjahr 2011“ erstmals mehr als eine halbe Million Übernachtungen. Mit einem Plus von 14,2 Prozent bei 510.452 Übernachtungen wurde das Rekordergebnis aus dem Jahr zuvor überflügelt. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre wurden über 100.000 Übernachtungen hinzugewonnen – eine noch nie dagewesene Dynamik.
OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Vom Industriegarten zum Golddorf –
Zur Geschichte des Obst- und Gartenbaus in Oberfranken von Prof. Dr. Günter Dippold
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er Obstbaum war ein Lieblingskind der Aufklärung. Jedes noch so kleine Fleckchen Land sollte genutzt werden, und wo sich Ackerbau nicht machen ließ oder nicht lohnte, da sollten eben Obstbäume gepflanzt werden. Der Kirchehrenbacher Pfarrer Franz Werner Karg von Bebenburg verbreitete um 1750 veredelte Obstbäumchen, er „zeigte die practischen Handgriffe“ und legte damit den Grundstein für den Obstanbau in den bambergischen Oberämtern Forchheim und Marloffstein und einen europaweiten Handel mit Obstbäumchen. In Weismain schuf in den 1790er Jahren ein Beamter eine Baumschule. Mit ihm wetteiferte im benachbarten Giechkröttendorf der langheimische Verwalter, der als erster
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ECHT Oberfranken
in dieser Gegend Obstbäume an die Straßenränder pflanzte. Der letzte Abt von Langheim ließ beim Kloster eine große terrassenförmige Obstplantage samt Baumschule anlegen. Nachdem unter bayerischer Herrschaft das Land mit einem flächendeckenden Netz von Volksschulen überzogen worden war, legte man, um die Kinder praktisch zu unterrichten, beim Schulhaus einen „Industriegarten“ an (von industria, Betriebsamkeit). Mancher Lehrer zeigte bemerkenswerten Eifer, so Johann Körber in Stetten bei Banz, dessen Baumschule im Jahr 1826 über 1200 Stämmchen zählte. Der morastige Stadtgraben mancher Stadt wurde trocken gelegt und mit Obstbäumen bepflanzt. Im zweiten Viertel des 19. Jahrhun-
derts ließ die Begeisterung für den Obstbau nach. Um ihn zu beleben, entstanden in der zweiten Jahrhunderthälfte nach und nach Vereine. So rief der Wundarzt Ludwig Kürschner in Schwarzach bei Kulmbach 1859 einen „Verein zur Hebung der Baumund Obstbaumzucht für Oberfranken“ ins Leben, der alsbald zahlreiche Mitglieder hatte – zumal er keinen Beitrag erhob. Sogar ein Vereinsorgan erschien, die „Schwarzacher Blätter für Oberfranken“. Doch der Verein ging rasch ein, da staatliche Hilfe ausblieb. Wirkungsvoller war der 1862 in Bamberg gegründete Gartenbauverein, der sich auch des Obstbaus annahm. 1881 versicherte der Bamberger Bürgermeister als Vorsitzender, der Verein habe obstkundliche Vorträge „von be-
Steinbach in der Vergangenheit
Erdbeeranlagen bei Zimmer in Bamberg
währten Fachmännern“ halten lassen, er habe den Stadtmagistrat bewegt, „freigewordene Gärten der Commune [...] als Obstbaumschulen an[zu]legen“, und er veranstalte alljährlich einen dreiwöchigen Kurs „zur Heranbildung der Straßenwärter in der Obstkultur“.
875.471 Obstbäume erfroren Träger von Bemühungen um den Obstbau war vor allem der Landwirtschaftliche Verein, eine gesamtbayerische Organisation. Ihm gehörten in erster Linie Gutsbesitzer und große Bauern an. Obstbau spielte für sie jedoch eine nachgeordnete Rolle. Erst eine Naturkatastrophe schuf Aufmerksamkeit für den Obstbau. Ende 1879 erlebte Mitteleuropa einen Jahrhundertwinter: Wochenlang herrschte bitterste Kälte, der Bodensee fror zu, den Rhein bedeckte eine anderthalb Meter dicke Eisschicht. Kleinvieh musste man in die Wohnungen holen, um es vor dem Erfrieren zu retten. 1880 zeigte sich das ganze Ausmaß des Schadens. Unzählige Obstbäume waren abgestorben. Das oberfränkische Kreiskomitee des Landwirtschaftlichen Vereins erarbeitete eine Statistik, der zufolge in Oberfranken „875.471 Obststämme zu Grunde“ gingen. Dabei waren die
Städte Bamberg, Bayreuth und Hof nicht einmal berücksichtigt. Vor allem Zwetschgenbäume waren dezimiert. Da der Landwirtschaftliche Verein nicht genug Aktivitäten entwickelte, regte der Landwirtschaftsreferent der Regierung von Oberfranken, Dr. August Papellier, die Gründung eines oberfränkischen Obstbauvereins an. Dieser trat am 13. März 1881 zu Kulmbach ins Leben. Unter dem Vorsitz des Regierungspräsidenten entfaltete er anfangs eine rege Tätigkeit: Allein 1882 beschaffte er 139.260 Obstbäume, und in rascher Folge entstanden örtliche Obstbauvereine. Andererseits trat nach außen meist das oberfränkische Kreiskomitee des Landwirtschaftlichen Vereins in Erscheinung. 1894 wiederbelebt, entwickelte der Kreisobstbauverein erneut nur geringes Eigenleben. Er veranstaltete lediglich einige Musterobstausstellungen, rief in Poxdorf und Effeltrich „Obstbaumverkaufs-Genossenschaften“ ins Leben und führte ab 1897 in Kulmbach und Bayreuth regelmäßig „Obstverwertungskurse für Hausfrauen“ durch. Erst 1904 löste der Verein die enge Bindung zur landwirtschaftlichen Interessenvertretung und benannte sich in „Kreisverband oberfränkischer Obstbauvereine“ um. An dessen Spitze wurde Professor August Hagen gewählt, seit 1879 Leiter der
Steinbach in der Gegenwart
Steinbach 1890
Apfelernte am Rehberg
Hermann Gutgesell
Franz Xaver Brigel
Franz Adami
Kreisackerbauschule Bayreuth (heute Landwirtschaftliche Lehranstalten des Bezirks Oberfranken) und Reichstagsabgeordneter, als Liebig-Schüler eine fachliche Autorität. Hagen übergab den Vorsitz 1909, als er nach München zog, an Hermann Gutgesell, den evangelischen Pfarrer von Strössendorf bei Altenkunstadt. 1916 trat an seine Stelle der Bayreuther Regierungsrat Franz Xaver Brigel, bis auch er aus dienstlichen Gründen Oberfranken verließ. Ihn löste 1919 der Hofer Gymnasiallehrer Franz Adami ab, seit 1907 Vorsitzender des Garten- und Obstbau-Vereins Hof.
und veranstaltete aufwändige Leistungsschauen. Um Breitenwirkung zu erzielen, bildete der Bayreuther Gartenbau-Verein, unterstützt vom oberfränkischen Kreisverein, seit 1886 Baumwärter aus. In Kursen von anfangs zwei, zuletzt vier Wochen wurden bis zu zehn junge Männer pro Jahr „in allen im oberfränkischen Obstbau vorkommenden Arbeiten“ geschult; viele örtliche Obstbauvereine beschäftigten dann einen solchen Mann als nebenberuflichen Baumwärter. Auf Betreiben des Kreisvereins entstanden um die Jahrhundertwende zwei staatliche Stellen für hauptamtliche Obstbau-Wanderlehrer. Die eine erhielt der Rheinländer Josef Kindshoven, der 1901 aus Südtirol nach Bamberg kam und hier beinahe ein halbes Jahrhundert wirkte. Die andere Stelle, in Bayreuth angesiedelt, übertrug man Otto Löwe. Wenig später drängte der oberfränkische Kreisverband darauf, dass jeder Bezirk – nach heutigen Begriffen: jeder Landkreis – einen Baum-
wärter „im Hauptamt“ anstelle, der „eine eingehende [...] theoretische und praktische Vorbildung genossen hat [...] und zu keiner Zeit des Jahres durch Gedanken, Sorgen und Arbeiten eines anderen Berufes von obstbaulicher Tätigkeit abgehalten ist“, wie 1909 Hermann Gutgesell formulierte. Der Bezirk Wunsiedel war Vorreiter. Bis 1910 folgten die Bezirke Forchheim, Rehau, Bamberg I und Berneck. 1916 gab es in Oberfranken acht haupt- und vier nebenamtliche Bezirksbaumwärter. Die Krisenjahre nach dem Ersten Weltkrieg brachten einen Rückschlag, denn manche Bezirke entließen ihren Baumwärter. Erst nach und nach wurden wieder Stellen geschaffen: 1926 gab es acht Bezirksgärtner, wie man sie nun nannte, und 1930 hatten neun der 19 oberfränkischen Bezirke einen hauptamtlichen Bezirksgärtner, sechs wenigstens einen nebenamtlichen. Flächendeckend wurde das Netz von Fachberatern, wie man zunehmend sagte, erst im Dritten Reich.
Obstbau-Wanderlehrer Der Verband widmete sich zunächst ausschließlich dem Obstbau. Er bemühte sich um günstige Konditionen für die Ortsvereine bei Maschinenfabriken oder Obstkorbherstellern, akquirierte Staatszuschüsse für den Kauf von Baumspritzen zur Schädlingsbekämpfung und von Keltereigeräten
Hirschaider Obstbauverein 1918
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ECHT Oberfranken
Der Stolz der Hausfrau ist ein mit Obst- und Gemüsekonserven wohlgefüllter Schrank
oder auch nur anregender Art, erzielt.“ Der Amateur blieb jedoch in der Minderheit bis in die 50er Jahre, mancherorts noch länger.
Der Blumenschmuck kommt ins Spiel
1914 Rot-Kreuz Aktion
Obstbau war das vorherrschende Thema für den Verband und die Ortsvereine. Das zeigt schlaglichtartig ein Blick auf den Raum Kulmbach, wo zwischen 1925 und 1928 „14.342 Obstbäume auf Einheitssorten umveredelt oder neu angepflanzt“ wurden. Damit erfüllte man eine alte Forderung, wie sie der oberfränkische Kreisverein 1903 erhoben hatte: das Ende des „Sortenwirrwarr[s]“ und die „Beschränkung der Sortenzahl“; dies sei „einer der Haupthebel zur Hebung des Obstbaues“. Ein Hauptthema in den 20er und 30er Jahren war die Einführung von Konservendosen, um den Ertrag guter Obstjahre zu bewahren. Der oberfränkische Kreisverband förderte den Kauf von Eindosmaschinen
durch die Ortsvereine durch Zuschüsse. 222 solche Apparate zählte man Ende 1929, rund 500 zwei Jahre später. Bäuerliche Betriebe und landwirtschaftlich geprägte Haushalte waren die Klientel, der sich die Obstbauvereine widmeten. Der Hobbygärtner bildete die Ausnahme. 1928 kommentierte der Verband den Mitgliederzuwachs des Vorjahres so: „Der erwerbsmäßige Obst- und Gartenbauer, täglich die ausländische Konkurrenz [...] vor Augen, fühlt allmählich, daß [...] nur ein festes Zusammenstehen [...] helfen kann. Ja sogar der LiebhaberGartenbauer läßt sich allmählich überzeugen, daß er als Mitglied eines rührigen [...] Obst- und Gartenbauverein[s] nur Vorteile, sei es materieller, ideeller
Es war auch ungewöhnlich, wenn im März 1930 bei einer Versammlung in Gößweinstein Josef Kindshoven einen Vortrag mit dem Titel „Mehr Blumenschmuck in den Hausgärten und an den Häusern“ hielt. „Er erklärte in anschaulicher Weise, wie notwendig es für einen Fremdenverkehrsort ist, Blumen und Sträucher anzupflanzen und zu pflegen, und gibt Anweisungen, wie auch mit wenig Geld sehr schön wirkende Anlagen und schön dekorierte Fenster hergestellt werden können.“ Dieses Thema blieb Ausnahme. Lediglich der Bayreuther GartenbauVerein beschenkte schon seit den 1890er Jahren alljährlich 120 Schulkinder mit Blumenstöcken und bilanzierte 1911 stolz: „wer es leugnen wollte, daß der Gartenbau-Verein [...] eine über die Kinderstube hinausgehende Anregung gegeben [...] hat,
Pfalz 2004, Nordansicht 1932 Baumabwerfung
Foto: Francesco Lopez
1932 Umpfropfung
OBERFRANKEN - EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Hier steht heute das „Fritz Einkaufszentrum“
dem rate ich, in den Sommer- und Herbsttagen einmal durch die Straßen unserer Arbeiterviertel [...] zu wandern. Er wird erstaunt sein über den prächtigen Blumenflor, der die Fenster der meisten Arbeiterhäuser ziert.“ Als 1947 der oberfränkische Bezirksverband für Obst- und Gartenbau neu aufgebaut wurde, hatte sich an seiner Zielrichtung wenig geändert. 1953 setzte sich bei der Wahl des Vorsitzenden Friedrich Leonhard Graf von Egloffstein aus Kunreuth in einer Kampfabstimmung klar gegen Oberlehrer Max Roth aus Untersiemau durch. Die Personalie war eine Richtungsentscheidung: Graf Egloffstein konzentrierte die Verbandsarbeit ganz
Frühe Ortsverschönerungsmaßnahmen
auf Obstbau. Namentlich begleitete der Bezirksverband die Entstehung von Absatz- und Verwertungsgenossenschaften für die Obstbauern der Fränkischen Schweiz. Als 1956 der Coburger Landrat Rudolf Kaemmerer den Vorsitz übernahm, signalisierte auch dieser Wechsel eine Veränderung in der Vereinsarbeit. Denn der Landkreis Coburg führte seit 1953 einen Dorfverschönerungswettbewerb durch und war damit, von Lauenburg abgesehen, deutschlandweit Vorreiter, gefolgt vom Landkreis Kulmbach im Jahr 1954. Umgehend regte Kaemmerer an, „dass sich der Bezirksverband [...] intensiv um die Dorfverschönerung
bemühen sollte“. Angespornt durch den Bezirksverband und gefördert vom Bezirk Oberfranken, prämierten immer mehr Landkreise die Leistungen in den Dörfern: 1958 schon acht der 17 oberfränkischen Landkreise, 1959 zehn, 1962 zwölf. Mittlerweile war ein Bundeswettbewerb entstanden: „Unser Dorf soll schöner werden“. Darin gewannen seit den 70er Jahren denkmalpflegerische und ökologische Fragen an Gewicht. Längst geht es beim Wettstreit um verantwortungsvollen Umgang mit dem Erbe und den natürlichen Ressourcen. Diese Entwicklung haben der Bezirksverband unter seinen Vorsitzenden Rudolf Kaemmerer, Hans Köstner und Edgar Sitzmann und viele örtliche Obst- und Gartenbauvereine mitgetragen. Generell sind die Vereine und ihr Verband bemüht, dass Dörfer nicht nur Wohnort, sondern Heimat sind.
1950 Ratgeber
Bildnachweis: Archive Friedhelm Haun, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, Kulmbach; Bezirksverband
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für Gartenbau und Landespflege Oberfranken; Archiv Günter Schmidt, Steinbach/Haide; Gemeinde Steinbach/Haide
Neunkirchen am Brand, Ortsteil Großenbuch Fotos: Gero Häußinger
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Gärten als Wohlfühloase E s ist noch gar nicht so lange her, da waren die Haus- und Obstgärten wichtiger Bestandteil der Nahrungssicherung. Heute sind Gärten hauptsächlich Ruhe- und Erholungsorte für ihre Besitzer und nicht selten Refugien für Tiere und Pflanzen. „Bei unseren Wettbewerben geht es heute auch nicht mehr um die gepflegteste Geranienpracht“, sagt Gurdrun
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Brendel-Fischer, 1. Vorsitzende des Bezirksverbands für Gartenbau und Landespflege, die mit ihrer Familie selbst auf einem Bauernhof lebt. Stauden, Büsche und Pflanzen heimischen Ursprungs werden wieder bevorzugt, auch Brennnesseln haben hie und da eine Chance, „Gärten und öffentliche Grünanlagen werden begehungstauglich, kleine Wohlfühloasen“. Oberfranken wird geprägt von 20 Naturräumen, über 100 Naturschutzgebiete vom Moor bis zum Trockenrasen mit seltenen Orchideenarten sind hier kartiert, mehr als 40 Aussichtspunkte ermöglichen den Weitblick über ein wahres Naturparadies. Damit schon Kindern und Jugendlichen diese Vorzüge ihrer Heimat bewusst werden, liegt der Bezirksvorsitzenden vor allem die Jugendarbeit am Herzen. „Und bei der Beschäftigung mit Garten und Natur werden den Kindern auch einfache Alltagskompetenzen vermittelt, die in unserer von Medien dominierten Gesellschaft sonst verloren gehen.“ Aus diesem Grund sollen heuer Projekte angeschoben werden, bei denen das
generationenübergreifende Zusammenarbeiten und Voneinander-Lernen im Mittelpunkt stehen. Dabei geht es um altes Handwerk, um Dorftradition und das Erlebnis Naturküche.
Lieblingsplätze. Ein hübscher Garten in der Dorfmitte oder ein Wasserrad am Fluss – die Teilnehmer des Kinder- und Jugendwettbewerbs 2011 hatten sich mächtig ins Zeug gelegt. Unter dem Motto „Unsere Lieblingsplätze – wir planen und gestalten Erlebnis(t)räume“ wurden während der Abschlussveranstaltung in der Umweltstation Weismain Ende Januar viele kreative Projekte prämiert. Von rund 150 Jugendgruppen aus den Gartenbauvereinen Oberfrankens stellten sich 13 dem Wettbewerb. Platz 1 belegten die „Neusicher Raubtiere“, Landkreis Lichtenfels, für die Anlage eines eigenen Gartens im Dorf. Der Preis: ein kostenloser Tagesausflug in die Landesgartenschau Bamberg inklusive Fahrt und Verpflegung.
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Die Jugendarbeit liegt ihr besonders am Herzen: Seit April 2011 ist Gudrun BrendelFischer 1. Vorsitzende des Bezirksverbands für Gartenbau und Landespflege. Er gliedert sich in neun Kreisverbände mit 501 Ortsvereinen und 68.000 Mitgliedern. „Das ehrenamtliche Engagement all dieser Menschen trägt ganz wesentlich zur Infrastruktur und Attraktivität unserer Region bei“, stellt die Landtagsabgeordnete heraus.
„Gemeinsam könnte beispielsweise eine Kräuterschnecke angelegt werden, die Kräuter werden geerntet und beim gemeinsamen Kochen verwertet.“ Solche Projekte könnten auch der Verinselung älterer Menschen in Altersheimen entgegenwirken. „In unseren Ortsvereinen treffen alle Generationen aufeinander, oft finden Kinder und Jugendliche hier Ersatzgroßeltern.“ Es sei erstaunlich, so beobachtet Brendel-Fischer, dass gerade in kleinen Orten eine hohe Bereitschaft besteht, Jugendgruppen aufzubauen. Vielfach seien es die Frauen, die aktiv werden und die ihre Schützlinge mit allerhand Aktivitäten rund um den Jahreskreis anleiten. Aber auch an den Schulen wird die pädagogische Bedeutung der Beschäftigung mit Natur und von handwerklicher Betätigung erkannt. „Bayernweit werden Schulgärten angelegt, ausgebildete Gartenpädagogen beraten Schulleiter und Lehrer – ebenfalls ein Beitrag dazu, dass unsere Heimat so lebenswert bleibt.“ Fotos: Bezirksverband für Gartenbau und
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Frühlingsküche mit Wildkräutern Alle Sinne werden wach und die Verdauungssäfte angeregt, wenn frische Minze oder würzige Petersilie unsere Geschmacksknospen kitzelt. Einige aus der Küche nicht wegzudenkende Würzpflanzen haben im Frühjahr Saison. Aber auch Wildkräuter sind essbar und äußerst schmackhaft: Sauerampfer, Löwenzahn, Gänseblümchen und Bärlauch, Giersch und Waldmeister, Scharbockskraut und Vogelmiere, Knoblauchrauke, Taubnesseln und Brennnesseln sind geeignet. – Hier finden Sie wieder einige Kochanregungen aus dem Erfolgskochbuch „Gscheitgut“, das beim Müller Verlag bereits in der zweiten Auflage vorliegt. (Alle Rezeptangaben für vier Personen)
Wildkräutersalat mit Wachtelspiegelei & Flocken vom Ziegenhartkäse Aromatische Wildkräuter, bei uns immer noch an jedem Wegesrand zu fi nden, werden hier mit edlen Wachteleiern und würzigem Ziegenkäse zu einer kulinarischen Komposition der Extraklasse vereint. Kräuter verlesen, waschen, trocken schütteln, Stiele entfernen. Für die Vinaigrette Essig und 3 EL Wasser mit Salz, Pfeffer und der Preiselbeerkonfitüre verrühren. 3 EL Öl unterrühren. Das restliche Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Wachteleier aufschlagen und als Spiegeleier braten. Den Käse in grobe Späne hobeln. Salat auf Teller verteilen. Die Vinaigrette darüberträufeln, mit Käse bestreuen, Wachteleier darauf anrichten. Nach Belieben mit grob gemahlenem Pfeffer und essbaren Blüten garnieren. Dazu passt geröstetes Weißbrot. 78
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Zutaten 200 g Wildkräuter 3 EL Preiselbeeressig oder Rotweinessig Salz | Pfeffer 1 EL Preiselbeerkonfitüre 4 EL Öl 4 Wachteleier 100 g Ziegenhartkäse
KULINARIK
Sieben-Kräuter-Suppe Diese traditionelle Suppe wird gerne am Gründonnerstag gekocht. Die Frühlingskräuter sind sehr vitaminreich und sollen traditionell die Bauern für den arbeitsreichen Sommer kräftigen. Weil die Suppe mit ihrem frisch-würzigen Kräuteraroma auch hervorragend schmeckt, ist der Topf im Nu geleert. Zwiebel schälen, in feine Würfel schneiden. Butter erhitzen, Zwiebelwürfel darin andünsten. Mehl darüberstäuben und hell anschwitzen. Brühe dazugießen, bei schwacher Hitze etwa 20 Min. köcheln lassen. Kräuter waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und fein hacken. Die Sahne und Kräuter zur Suppe geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, nach Belieben mit Gänseblümchen oder Veilchen garnieren, Bröckerla (Croûtons) dazu reichen. Zutaten 1 Zwiebel · 100 g Butter · 70 g Mehl · 1 l Gemüsebrühe 200 g Kräuter (gemischt, z. B. Bärlauch, Bibernelle, Brennnessel, Brunnenkresse, Liebstöckel, Petersilie und Schnittlauch) · 250 g Sahne · Salz | Pfeffer · Muskatnuss (frisch gerieben)
Brennnessel-Salat mit Frühlingsblüten
Viele heute als Unkraut wahrgenommene Pflanzen gehörten früher zum ganz normalen Speiseplan, sind aber durch die professionelle Landwirtschaft in Vergessenheit geraten. Gerade im Frühling, wenn überall junge zarte Blätter und erste Blüten sprießen, ist die Auswahl an essbaren und schmackhaften Kräutern und Blüten schier endlos. Brennnesselblätter (Gummihandschuhe!) von den Stielen zupfen und 10 Min. in kaltem Wasser einlegen. Restliche Kräuter verlesen, waschen, trocken schleudern. Blüten möglichst nicht waschen. Essig und Zucker verrühren, Öl unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft, evtl. 1 TL scharfen Senf abschmecken. Brennnesseln aus dem Wasser nehmen, zwischen Küchentüchern trocken tupfen. Brennnesseln, Kräuter und Blüten mit dem Dressing mischen, auf Tellern anrichten, mit Fichtenspitzen bestreuen, mit Frühlingsblüten (z. B. Veilchen oder Gänseblümchen) garnieren. Passt dazu: Gebackene Bärlauchblüten. Zutaten 150 g Brennnesselspitzenblätter (jung) · 150 g Wildkräuter (gemischt, z. B. Spitzwegerich, Löwenzahn und Giersch) · 20 Löwenzahnblüten · 20 Bärlauchblüten · 4 EL Holunderblütenessig · 1 TL Zucker · 6 EL Öl · 1 Spritzer Zitronensaft · Salz | Pfeffer · 20 Fichtenspitzen (jung)
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KULINARIK
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Schalotte fein würfeln, in 1 EL Butter glasig dünsten. Perlgraupen dazugeben, andünsten, mit Wein ablöschen. Allmählich 400 ml Fond angießen, etwas verkochen lassen. 50 Min. köcheln, bis Graupen gar sind, Bärlauch waschen, Stiele abzupfen, Blätter klein schneiden. Hälfte davon mit saurer Sahne und Zitronensaft mit Stabmixer fein pürieren. Saiblingsfilets waschen, trocken tupfen. Filets in Siebeinsatz über leicht siedendem Wasser 6 bis 8 Min. dämpfen, so dass der Fisch innen noch leicht glasig ist. Restlichen Fond zum Kochen bringen, 40 g Butter darin schmelzen. 1 EL Bärlauchcreme unterrühren. Salzen, pfeffern, mit Stabmixer schaumig aufschlagen. Fisch aus dem
Topf nehmen, restliche Butter unter die Graupen ziehen, geschlagene Sahne unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Perlgraupen auf Teller verteilen, Saiblingsfilets darauf anrichten. Mit Bärlauchschaum beträufeln, mit Bärlauch garnieren.
Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln. Rosmarin waschen, trocknen. Fleisch von Sehnen, Häuten und Fett befreien. Die abgeschnittenen Stücke in 1 EL Butterschmalz anbraten. Zwiebel, Rosmarin und Knoblauch hinzufügen und kurz schwenken. Mit 60 ml Wein ablöschen, etwas einkochen lassen. Kalbsfond dazugießen, aufkochen. Sauce durch Sieb passieren, zugedeckt warm halten. Spargel schälen, holzige Enden abschneiden. In 1 l Wasser mit Salz und Zucker aufkochen. Spargel bei schwacher Hitze etwa 12 Min. bissfest garen. Mit Schaumlöffel aus Topf heben, abtropfen lassen, 200 ml Spargelsud abmessen. Zwiebel schälen, klein schneiden, in 2 EL Butter andünsten. Mit Spargelsud aufgießen, aufkochen. Speisestärke mit kaltem Wasser glatt rühren, Sauce damit binden, Sahne unterrühren, mit Zitronensaft abschmecken. Schnittlauch unterrühren. Für Farce Zwiebel schälen, fein würfeln. Mit Fleisch in Küchenmaschine fein zerkleinern. Eiweiß, Rosmarin, Sahne, Butter zugeben, untermixen, salzen, pfeffern. Zickleinfilets im Butterschmalz rundherum scharf anbraten. Herausnehmen, salzen, pfeffern, mit der Farce bestreichen. Backofen auf 180° C vorheizen. Kartoffeln geschält in sehr dünne Scheiben schneiden. Auf vier Bögen Frischhaltefolie schuppenartig in einem Rechteck auslegen, Zickleinfilets vorsichtig einrollen. Folie entfernen, die Päckchen in ofenfester
Pfanne in Butter rundherum goldbraun braten. Im heißen Backofen auf der mittleren Schiene etwa 8 Min. garen, dann herausnehmen und 5 Min. ruhen lassen. Inzwischen Bratenfond mit Wein ablöschen und zur Sauce geben. Spargel in restlicher Butter schwenken, salzen, pfeffern. Spargel auf Tellern verteilen, mit Spargelcreme beträufeln. Filetpäckchen quer halbieren und darauf anrichten.
Waldmeisterblätter über Nacht welken lassen. Sahne steif schlagen und kalt stellen. Wasserbad vorbereiten: 5 cm hoch Wasser in einen hohen Topf geben und aufkochen. Eigelbe, Zucker und Waldmeisterblätter in Rührschüssel leicht schaumig schlagen. Gelatine 5 Min. in kaltem Wasser einweichen. Schüssel halb in den Topf hängen, der Boden darf das Wasser nicht berühren. Eigelbmasse über dem heißen Wasserbad etwa 5 Min. zu einer schaumigen Creme aufschlagen. Gelatine ausdrücken, unter die Creme schlagen. Schüssel auf einen großen Topf mit Eiswasser hängen, jetzt soll der Boden das Wasser berühren. Weiter schlagen, bis die Creme kalt ist. Dann Sahne und Waldmeistersirup unterheben. Kastenform (30 cm) einölen, mit Folie auslegen. Parfait-
masse darin verteilen, glatt streichen, zugedeckt im Tiefkühlfach mindestens 4 Std. gefrieren lassen. Waldmeisterparfait mithilfe der Folie vorsichtig aus der Form stürzen, Folie entfernen, Parfait in Scheiben schneiden. Auf Erdbeer- oder Himbeersauce servieren, mit frischen Waldmeisterblüten garnieren.
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Zutaten 1 Schalotte · 100 g Butter (kalt) · 150 g Perlgraupen 50 ml Weißwein (trocken, z. B. Riesling) 1/2 l Gemüsefond · 1 Bund Bärlauch · 50 g saure Sahne 2 EL Zitronensaft · 4 Saiblingsfilets (à 100 g; ohne Haut; küchenfertig) · Salz | Pfeffer · 50 g Sahne (geschlagen)
Zutaten für das Fleisch ½ Zwiebel · 1 Knoblauchzehe · 1 Zweig Rosmarin 4 Zickleinfilets (à ca. 200 g) · 2 EL Butterschmalz 100 ml Rotwein (trocken, z.B. Spätburgunder) 300 ml Kalbsfond (konzentriert, Demiglace; aus dem Glas) · Salz | Pfeffer · 3 EL Butter Für den Spargel 500 g Spargel · Salz | Zucker · ½ Zwiebel · 6 EL Butter 1 TL Speisestärke · 100 g Sahne · etwas Zitronensaft 1 – 2 EL Schnittlauchröllchen Für die Farce ½ Zwiebel · 100 g Zicklein- oder Kalbfleisch (pariert) 2 Eiweiß · 1 EL Rosmarinnadeln · 100 g Sahne 30 g Butter · Salz | Pfeffer · 4 Kartoffeln (mittelgroß)
Zutaten 20 g Waldmeisterblätter · 150 g Sahne 4 Eigelb (sehr frisch) · 40 g Zucker 1 EL Waldmeistersirup 2 Blatt Gelatine (weiß) · Öl (für die Form)
Pochierter Saibling mit B채rlauchschaum und Perlgraupen
Gebratener Zickleinr체cken im Kartoffelmantel auf Butterspargel Waldmeisterparfait
ZU GUTER LETZT
Essigs Essenzen 4 Foto: Annette Pohnert / Carl Hanser Verlag
Süßholzraspeln –
nichts für gestandene Gärtner
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angsam geht bei uns die GelbeZwetschgen-Marmelade zur Neige. Kein Wunder! Nicht nur wir, auch unsere Freunde mögen sie besonders gern. Allerdings fragen sie oft: „Gelbe Zwetschgen? Ihr meint doch Reneclauden oder Mirabellen!“ Nein, nein! In unserem Garten wachsen echte gelbe Zwetschgen, gleich zwei Bäume; leider sehr alt und innen hohl. Jetzt pflaumte uns jemand fast schon an: „Ihr wärt ganz schöne Pflaumen, eure Zwetschgen der Nachwelt nicht zu erhalten! Das könnten die seltenen Weidenberger Spindlinge sein!“ Wir müssen also dringend schauen, wie wir mit den Zwetschgen wieder auf einen grünen Zweig kommen. Wahrscheinlich gibt es in Ihrem Garten, liebe Leserin, und auf Ihrem Grundstück, lieber Leser, auch seltene Gemüse- oder Obstsorten. Wenn man keine Tomaten auf den Augen hat, entdeckt man vielleicht welche. Dabei muss man nicht unbedingt die Radieschen von unten besehen. Von oben erkennt man oft sehr rasch, wenn ein rarer Sonder-Salat darauf wartet, über den grünen Klee gelobt zu werden. Und bei Äpfeln liegt es noch näher, denn das Obst fällt nicht weit vom Stamm. Überall in Oberfranken wachsen seltene Sorten, auch auf den oft weitläufigen Streuobstwiesen mit Äpfeln, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Quitten, Walnüssen und sogar Pfirsichen in geschützten Lagen. Kenner wissen, auf die Größe oder Ebenmäßigkeit von Frucht und Gemüse kommt es weniger an als auf den Geschmack. Denken Sie an die berühmten Bamberger
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ECHT Oberfranken
Hörnla: verschnörkelte, verknollte Langgebilde! Und dann gibt es noch Mengen weiterer Kartoffelsorten, sogar lilafarbene. Mein Bruder schickte mir ein Beweisfoto. Fast hätte ich ihm – weil mich der Haber stach – geantwortet: „Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln.“ Das Sprichwort hat freilich nur der Neid geboren und die alte Auffassung, dass der Himmel mit den geistig Armen ist. Besonders viele Gemüse-, Blumen- und Obstsorten findet man aktuell in Oberfranken auf Bambergs Landesgartenschau. Da gibt es die Bamberger Zwiebel – mit der man jemanden zwiebeln könnte – und den Bamberger Rettich. Da wird natürlich auch Bamberger Süßholz geraspelt. Als Redensart bezeichnet der Ausdruck das angestrengte Flirten eines Mannes. In früheren Zeiten hielt man dieses Schöntun eines Kavaliers für französische Tändelei. Das umständliche Werben um die Weiber erschien als etwas lächerlich Kompliziertes und deshalb als ganz und gar unmännlich. Bamberger Männer und Frauen raspelten trotzdem über Jahrhunderte gern Süßholz, brachte es doch großen Gewinn. Glycyrrhiza glabra, eine ursprünglich in Kleinasien beheimatete Pflanze, war bei uns spätestens seit der frühen Neuzeit bekannt. Legenden ranken sich um das Süßholz. An der Decke des Klosters Michaelsberg kann man es finden und im Bamberger Stadtwappen des 17. Jahrhunderts. Von hier kam so exzellentes Süßholz, dass es in alle europäischen Länder exportiert wurde. Die Heilpflanze war durchaus zu Recht sehr beliebt, half sie doch gegen Husten, Magen-, Darmbeschwerden und viele
Foto: H.-H. Essig
Nachrichten aus dem oberfränkischen Paradiesgarten.
weitere Krankheiten. Ausgangsprodukt waren die bis zu 15 Pfund schweren Wurzeln, die natürlich zerkleinert, eben geraspelt werden mussten; ein wichtiger Verarbeitungsschritt. Lakritze, liebevoll „Bärendreck“ genannt, entstand auch daraus, die in den Zeiten vor billigem Industriezucker als besonders beliebte Leckerei diente. Jedenfalls verglich man die angestrengte Herstellung süßer Schmeichelworte durch die Zunge eines Verehrers spöttisch mit dem ebenfalls anstrengenden Raspeln der süßen Wurzel. Mancher mag Lakritze grundsätzlich nicht. So jemanden interessiert Süßholz nicht die Bohne. Aber Bohnakern mit Rauchfleisch vielleicht? Das traditionsreiche deftig-gute Gericht bekommt man in fränkischen Landgasthöfen schon für ‘n Appel und ‘n Ei. Oder Wurschtsalat mit Musik? Dabei kommt es auf guten Essig an. Den gibt es in der Genussregion Oberfranken in so vielen Sorten und in so exzellenter Qualität, dass man hier die Redensart „So ein Essig!“ nur positiv verstehen kann. Ich persönlich halte es am liebsten mit der Weisheit „Sauer macht lustig“ und verbleibe mit lustigen Grüßen Ihr
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