ECHT Oberfranken - Ausgabe 47

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ECHT  OBERFRANKEN

Fans von Amerika bis China

Die Hummel-Manufaktur wird wiederbelebt

Dorfgemeinschaften im fröhlichen Miteinander Das Walberlafest und die Limmersdorfer Lindenkirchweih

„Ein echt demokratisches Getränk …“

Einzelpreis 4,30 €

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Die Dichter und das Bier

Die Erste unter Gleichen

Birgit Simmler, die Frau nach Michael Lerchenberg



Editorial

Papier ist unsere

Leidenschaft

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Oberfranken hat kein gemeinschaftliches Zentrum wie Unterfranken mit Würzburg oder die Oberpfalz mit Regensburg. Das macht einerseits die große Vielfalt Oberfrankens aus, anderseits sind die Landkreise und die Städte im beständigen Wettbewerb miteinander. Das kann beflügeln, aber auch hemmen. Im globalen Wettbewerb um die besten Produkte, die cleversten Innovationen steht Deutschland (noch) gut da. Und Bayern und insbesondere Oberfranken mit seinen vielen Mittelständlern und Hidden Campions nimmt im Vergleich zu anderen Bundesländern einen vorderen Rang ein. Doch was ist mit dem Fachkräftemangel, der demografischen Entwicklung? Wie dem Leerstand in den Innenstädten begegnen? Es gibt viel anzupacken. Trotz aller populistischen Anbieterungen, die von wichtigen Problemen nur ablenken, steht Bayern jedoch nicht still. Dafür sorgen die Bürger*innen selbst. Und die Unternehmen. Sie sind der Politik üblicherweise um Jahre voraus und geben durch ihren sich ändernden „Lifestyle“ Antworten. Einer, der das erkannt hat und seit Jahren, auch noch in seinem Unruhestand, für zielgerichtetes Bürgerengegement einsetzt, ist Rainer Kober, Herausgeber von ECHT Oberfranken. Er fordert ganz klar eine gemeinschaftliche Strategie der oberfränkischen Kommunen (Seite 54). Das dürfe aufgrund der jetzigen Organisationsstrukturen schwierig werden. Jeder Landkreis, jede Stadt, womöglich jede größere Gemeinde will ihren eigenen Zukunftsmanager, ihren eigenen Regionalmanager … Natürlich sind das (akademische) geförderte Arbeitsplätze, aber sind sie so auch sinnvoll? Laut Rainer Kober ist eine gemeinsame Zielsetzung für ganz Oberfranken das Gebot der Stunde. Schon wegen des Fachkräftemangels, vor allem im Handwerk. Die Kräfte bündeln müsste die Devise sein. Auf alles, was sich die Oberfranken einigen können oder bislang einigen konnten, ist ihre Tradition, angesichts der Flüchtlingsdebatte verbunden mit der Frage „Was ist unsere Heimat, was sind unsere Werte?“. Dabei stellt sich heraus, dass die Oberfranken – ob im kühlen Norden oder im lieblichen Bamberger Land – ein genussfreudiges Völkchen sind – ganz gleich, wo sie irgendwann von irgendwo hierher verschlagen wurden. Die Kirchweih ist hier das Schlagwort. Die Kerwa oder Kirba oder wie auch immer – die Dialekte sind halt ebenso verschieden wie dieser Landstrich. Wir haben die Kirchweih zum Schwerpunkt in dieser ECHT Oberfranken-Ausgabe gewählt. Identität, Heimat, Traditionen, selbst unsere Sprache – woher kommen sie? Darüber lässt sich trefflich debattieren. Was zählt, das ist die Gemeinsamkeit, das Miteinanderleben und -erleben. Kirchweihen sind da bestimmt echte „Ankerzentren“.

KONZEPT

DESIGN

DRUC K

Papier ist für uns das Größte! Deshalb sind Sie bei uns genau richtig, wenn es um Werbebeilagen, Kataloge, Zeitschriften, Broschüren und personalisierte Mailings geht. Fordern Sie jetzt Ihr unverbindliches Angebot an: 0951/188-601

Viel Freude beim Lesen wünscht

Cornelia Masel-Huth Chefredakteurin

Anzeige

Ihre

www.mgo-druckereien.de


Inhalt WIRTSCHAFT

Fans von Amerika bis China – Die Hummel-Manufaktur wird wiederbelebt

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

6

Ziele entwickeln – Stärken nutzen – Kräfte bündeln

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EREIGNIS

Veranstaltungskalender

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FOTOSTRECKE

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Magische Orte, Jahrhunderte alte Traditionen – Kirchweihen in Oberfranken, zwei Beispiele

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Dorfgemeinschaften im fröhlichen Miteinander – das Walberlafest und die Limmersdorfer Lindenkirchweih

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AUSFLUGSTIPPS

Walderlebnis auf höchstem Wipfelniveau – der Baumwipfelpfad im Steigerwald bei Ebrach

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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

„Ein echt demokratisches Getränk …“ – Die Dichter und das Bier

H OCHSCHULE UND BILDUNG

Kinder fragen anders – Kinderreporter für die Kinderuni Bayreuth

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4,30 €

Die Hummel-Ma

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Früh übt sich. Auch wenn die Blicke (noch) etwas skeptisch sind. Unser Titelfoto zeigt Ben und Lucy, die Tochter von ECHT Oberfranken-Mitarbeiterin Ramona Pauli-Löffler bei der Kirchweih in Windheim. Hier, in Windheim, ganz „oben“ im Landkreis Kronach, heißt das Kirba. Foto: privat

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Einzelpr eis

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Die Dichter und

das

Birgit Simmler,

die

r Gleichen Die Erste unteFrau nach Michael Lerchenberg

07.05.18 15:22


N ATUR

Vom Aussterben bedroht – Rettung für das Braunkehlchen

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MENSCHEN UND KULTUR

Das Kreuz mit der Kerwa – Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann

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Die Erste unter Gleichen – Birgit Simmler, die Frau nach Michael Lerchenberg

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Glitzernde Bühnenwelt und Heimatverbundenheit – Eine Begegnung mit dem Musicalstar Uli Scherbel

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Kunst in die Provinz gebracht – Carol J. Hurec wird 70

72

Essigs Essenzen 40 – „Es gibt kein Bier auf …“

90

60

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KULINARIK

Warum verwenden Gastwirte so wenige regionale Produkte? – „Gescheitgut“ will das ändern 82 Regional und raffiniert – Gescheitgute Rezepte für Vegetarier

Editorial

RUBRIKEN

Inhalt

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ECHTgemixt

38

Impressum

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Foto: Frank Schneider


INHALT WIRTSCHAFT

Fans von Amerika bis China Die Hummel-Manufaktur wird wiederbelebt Text von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer

J

eder kennt sie. Zumindest in Oberfranken. Die niedlichen Hummel-Figuren. Manchen erinnern die herzigen Mädchen und Buben an „trautes Heim, Glück allein“ und finden sie ein bisschen kitschig. Andere lieben sie von ganzem Herzen und füllen Vitrinen damit. Und das längst nicht nur in Oberfranken oder Deutschland. Von Rödental im Landkreis Coburg sind die HummelFiguren in alle Himmelsrichtungen ausgewandert und haben sich rund um den Globus ein neues Heim gesucht. In den Vereinigten Staaten gibt es eine riesige Fangemeinde und in China werden die Porzellanfiguren aufgrund ihrer Individualität als deutsche Wertarbeit hochgeschätzt. Doch in den letzten Jahren ist es stiller geworden um die muntere Kinderschar. Viermal stand die Manufaktur vor der Insolvenz, die Mitarbeiterzahl schrumpfte. Das soll jetzt anders werden. Mit dem Unternehmer und Verleger Bernd Förtsch aus Kulmbach, der u. a. das Magazin „Der Aktionär“ herausgibt, soll frischer Wind durch die leicht angestaubten Fertigungshallen wehen. Förtsch, 55, verknüpft unbeschwerte Kindheitserinnerungen mit den Figuren. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit, sagt er, die Arbeitsplätze und die Tradition zu erhalten. Er will die Marke Hummel langfristig aufstellen und weiterentwickeln. Erst Ende Dezember 2017 hat er Hummel übernommen und in den wenigen Monaten seither hat sich schon viel getan. Zum Beispiel wurde ein repräsentativer Showroom eingerichtet, in dem die Figuren sich in bestem Licht darstellen können. Hier kann man sie jetzt direkt und exklusiv ab Werk kaufen. Und bei Interesse auch gleich die Manufaktur (nach Voranmeldung) besichtigen.

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ECHT Oberfranken


Serie: aus Oberfranken INHALT – für die Welt

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Nicht nur für Omas Vitirne: Hummel-Figuren harmonieren gut mit modernen Möbeln, man kann sie jahreszeitlich variieren. Das demonstriert Club-Managerin Kerstin Griesenbrock im neuen Showroom.

„Ich will nur Freude machen.“ Sie ist die Mutter aller Hummel-Kinder: Schwester Maria Innocentia Hummel. Berta Hummel hieß die spätere Franziskanerin mit weltlichem Namen. Geboren wurde sie 1909 als drittes von sechs Kindern. Ihre Eltern fördern die künstlerische Begabung ihrer Tochter, lassen sie Klavier und Geige lernen und Zeichenunterricht nehmen. Über ihre Tochter schreibt die Mutter Viktoria: „Sie war ein liebes, blondlockiges, schönes Kind, äußerst lebhaft. Am liebsten malt sie. Ein paar hübsche Blumen, ein nettes Kindergesicht, eine schöne Abendstimmung, ein herbstlicher Wald, das alles konnte sie in helle Entzückung bringen, und sie stand lange und schaute und

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schaute.“ Ihre Klassenkameraden reißen sich darum, von Berta auf der Schultafel portraitiert zu werden. Später schließt sie die damalige Kunstgewerbeschule, die spätere Akademie für angewandte Kunst in München als Jahrgangsbeste ab. Im April 1931 tritt sie in das württembergische Kloster Sießen ein,

Verbindet angenehme Kindheitserinnerungen mit den Figuren: Unternehmer Bernd Förtsch hat Ende letzten Jahres die Manufaktur übernommen. An seinen Ideen zu vier neuen Figuren wird gearbeitet.

im August 1934 legt sie als Schwester Innocentia ihr Ordensgelübde ab. Sie möchte Kunst mit Religion verbinden. Im Kloster gehört der Zeichenunterricht zu ihren Aufgaben. Und sie liebt „ihre“ Kinder. Die Eifrigen unter ihnen belohnt sie mit Fleißbildchen, Zeichnungen unbeschwerter, liebenswerter Kinder. „Ich will nur Freude machen“, schrieb sie einmal.


nicht in einem Stück gegossen werden können. Das können bis zu über 80 Einzelteile sein. Später werden sie so präzise wieder zusammengesetzt, dass nur Fachleute die Nahtstellen erkennen können.

Den Wandersbub 7/III gibt es in verschiedenen Größen, ganz nach Kundenwunsch.

1934 wird der Porzellanhersteller Göbel auf die Kinderportraits aufmerksam. 1935 kommen die ersten Hummel-Figuren auf den Markt. Und damit beginnt eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte. Schwester Innocentia starb mit nur 37 Jahren im November 1946. Noch heute beruht jede Hummel-Figur auf ihren Originalzeichnungen. Das Kloster in Sießen verwaltet ihr Vermächtnis und jede neue Figur wird von den Schwestern begutachtet, bevor sie produziert wird.

Durch 1.500 Hände Die Freigabe eines Entwurfs ist nur einer der schier unendlich vielen Schritte im Herstellungsprozess. Und alles ist reine Handarbeit. Dadurch ist aber auch jede Figur ein Unikat. Zunächst muss nach der Zeichnung ein Modell aus Ton gefertigt werden. Danach werden die Feinheiten herausgearbeitet und die Figuren dann zerschnitten, weil sie

Im nächsten Schritt werden Musterformen, auch „Mutterformen“ genannt, gegossen und anschließend von Mustermalerinnen bemalt – in der Fachsprache „dekoriert“. Auch dieser Farbentwurf wird wieder von den Franziskanerinnen begutachtet. Sind dann die Formen hergestellt, werden sie mit Schlicker, einer Mischung aus Kaolin, Quarz, Feldspat und Wasser gefüllt. Nach dem Trocknen werden die Einzelteile wieder zusammengesetzt und ein erstes Mal bei 1.140 Grad gebrannt. Eine Bodenmarke weist aus, dass es sich um eine OriginalHummel-Figur handelt, wann und von wem sie hergestellt wurde. Durch das Bemalen mit speziellen Farben wird den Figuren schließlich Leben eingehaucht. Das geschieht dazwischen in einzelnen Schritten mit Brennvorgängen. Und last but not least wird jede Figur ganz genau kontrolliert. Bis zu 1.500 mal werden die Figuren während der Fertigung angefasst.

Die Meistermodelleurin Marion Huschka hat die meiste Erfahrung in der Manufaktur. Sie fertigt nach einer Zeichnung das erste Modell aus Ton.

Produktionsleiter Peter Hohenstein hat in seiner 44-jährigen Betriebszugehörigkeit alle Höhen und Tiefen mit durchlebt.

Mercedes unter den Porzellanfiguren In den Boomzeiten der Manufaktur waren in Rödental und Teuschnitz sowie weiteren Werken bis zu 1.800 Leute beschäftigt, davon bis zu 800 Porzellanmaler. Heute sind es in der Produktion noch 49 Frauen und Männer und sieben in der Verwaltung. Einer, der den Niedergang regelrecht mit durchlitten hat, ist Peter Hohenstein. Seit 44 Jahren ist der gelernte Kerammaler im Betrieb. Durch zahllose Abendkurse hat er sich fortgebildet und so zum Produktionsleiter hochgearbeitet. Wenn er Besucher durch die Produktion führt, merkt man ihm an, dass er wieder Mut geschöpft hat, optimistisch in die Zukunft blickt. Vor allem die Ausbildung junger Menschen liegt ihm am Herzen, denn Berufe wie Figurenkerammaler und -former werden fast nur noch in Rödental ausgebildet. „Unsere Lehrlinge durchlaufen den gesamten Prozess vom Modellieren über die Weißfertigung und dem

Formeneinrichterin Nicole Stössel bearbeitet jede Form, in die dann die Porzellanmasse eingegossen wird, aufs Genaueste nach.

Ralf Böhm ist der Teamleiter in der Weißfertigung.

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Steffi Metz ist Figurenkeramikformerin und beherrscht alle alten Techniken. Die Gießnähte müssen entgratet und die Figuren für die Luftzirkulation mit einem winzigen Loch versehen werden.

Rafaettin Sağlam ordnet die Einzelteile einer Figur – bis zu 84 Stück – einander zu.

Kerammalerin Sonja Ascher besprüht zunächst die Köpfe in der typischen Hummel-Farbe. Danach werden die Figuren ein erstes Mal gebrannt.

Formenbau bis zum Bemalen. Wir sind der einzige Betrieb, der so etwas macht“ erklärt er stolz. Für Hohenstein waren es vor allem Managementfehler, die das Unternehmen in die Insolvenz getrieben haben. „Die haben gedacht, die Figuren sind so bekannt, das sind Selbstläufer. Werbung, schon gar nicht in neuen Me-

dien, wurde kaum betrieben. Der Laden hier war ein Ramschladen. Ja, die Figuren sind zur Billigware abgewertet worden.“ Aber, wie gesagt, das soll sich jetzt ändern. Im Showroom ist Kerstin Griesenbrock die Chefin. Sie hat ihn zusammen mit einem Möbelhaus eingerichtet.

Werner Rauch ist ein Urgestein der Manufaktur. Früher hat er im Werk in Teuschnitz gearbeitet, daran erinnert das Schild an seinem Arbeitsplatz. Seine Aufgabe ist die penible Endkontrolle.

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„Ich möchte die Figuren rausholen aus den Vitirinen“, das ist ihr Ziel. Warum nicht eine Hochzeitstorte mit einem herzigen Buben oder Mädchen krönen? Oder eine Festtafel je nach Jahreszeit wertig dekorieren? Dass die Figuren in Verbindung mit modernen Möbeln eine ganz andere Wertigkeit bekom-

Die Produktion soll ausgeweitet werden, da ist Nachwuchs wichtig. Daniela Spröh hat letztes Jahr ausgelernt und zeigt Saskia Volk, die demnächst Zwischenprüfung hat, wie‘s geht.


Besucher aller Medienarten ist die Mustermalerin Sabine Tzscheuschner inzwischen gewöhnt. Gerade dreht ein Kamerateam für ein Imagevideo.

Keramikmalerin Johanna Mußgiller zeichnet mit feinsten Pinseln die Details auf die Figuren. So wird jede zu einem Unikat.

Annetta Michel ist Teamleiterin der Malerabteilung. Sie ist außerdem für die Ausbildung zuständig und Vertreterin des Produktionsleiters.

Als Marken-Botschafter soll Jeoffry Streit die Hummel-Figuren wieder zu einer weltbekannten Marke machen.

men, wird ebenfalls im Showroom gezeigt. Kerstin Griesenbrock ist aber in erster Linie Hummel-Club-Managerin. Hummel-Clubs gibt es in vielen verschiedenen Ländern und sie vereinen die treuesten Liebhaber der Figuren. Griesenbrock will neue Clubs aufbauen, persönlich Betreuung anbieten und die Fans auch nach Rödental einladen. Um die Beziehung zu den Clubmitgliedern zu intensivieren, ist gerade die erste „Hummel-Post“ erschienen. Eine modernes, frisches Kundenmagazin, das die Clubmitglieder jetzt viermal im Jahr zugeschickt bekommen. Eine englischsprachige Ausgabe ist in Vorbereitung. Ebenfalls neu im Team ist der Hummel-Markenbotschafter Joffrey Streit. Auch er hat Kindheitserinnerungen an die Figuren. „Wenn man den Begriff ,gute alte Zeit‘ verwenden will“, sagt er, „dann gerne in diesem Zusammenhang.“ Seine Hauptaufgabe als Markenbotschafter ist es, die Marke Hummel wieder mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken – im Radio, im Fernsehen, in den Zeitungen und natürlich in den sozialen Netzwerken. „Darüber hinaus werden

Auch auf einer Hochzeitstorte machen sich die Porzellankinder gut. An die 4.000 Figuren verlassen derzeit die Manufaktur. Es sollen bald (wieder) mehr werden.

wir uns auf Messen präsentieren und Ausstellungen inszenieren.“ Die Marke soll wieder zur Weltmarke werden. Und Peter Hohenstein ergänzt: „HummelFiguren sind der Mercedes unter den Porzellanfiguren. Das muss die Botschaft sein.“ n

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ADVERTORIAL

Platz zum Leben, Genießen und Arbeiten im Naherholungsgebiet!

S

o lässt sich unser Oberfranken kurz und knapp beschreiben. Besonders für die, die sich tagtäglich in den Ballungsräumen des Landes um Platz streiten. Platz zum Parken, Platz zum Sitzen in U-Bahnen und Bussen, Platz zum Wohnen, Platz für die Kleinen in Kitas und Co. Platz, den es in Oberfranken gibt. Mittlerweile gibt es Regionen in Oberfranken mit deutlich mehr Zuzug aus der Landeshauptstadt als Abwanderer in den Großraum München, betont die Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Staatsministerin Melanie Huml MdL. Die Bambergerin kennt aufgrund der Standorte ihres Ministeriums in Nürnberg und

München die Ballungsräume mit all ihren Herausforderungen nur zu gut. Darum: Großstädtern die Alternativen aufzeigen! So auch der Tenor eines Fachforums des Demographie-Kompetenzzentrums in Vierzehnheiligen bei Lichtenfels. Dabei findet das Werben um Zuzügler und Rückkehrer längst nicht nur in Oberfranken statt. Einen ähnlichen Weg wie der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge mit seiner Kampagne #freiraumfürmacher geht auch der Landkreis FreyungGrafenau in Niederbayern. Er ist der östlichste Landkreis Bayerns, näher an Prag als an München, mit expandierender Industrie und einer unglaublichen Abwandererquote – denn von zehn Abiturienten verlassen acht ihre Heimat zum Arbeiten

und Studieren – und kommen nicht zurück. Die Kampagnenmaßnahmen sind umfassend: Social Media, Print, Werbung in U- und S-Bahnstationen und werden zum Großteil direkt in München platziert. Landrat Sebastian Gruber ist 36 Jahre jung und weiß, dass er einen langen Atem haben muss. Er rechnet mit einer Kampagnendauer von 10 Jahren, um messbare Erfolge zu erzielen. Weitere Beispiele kommen aus Schweinsdorf in Mittelfranken und aus Nordhalben im Frankenwald. Hier hilft ein Paradebeispiel aus bürgerlichem Engagement, Pragmatismus und finanzieller Unterstützung durch die Förderinitiative Nordostbayern dabei, dass eine einzigartige Aufbruchsstimmung herrscht – oder wie Bürgermeister Michael Pöhnlein sagt: „Da geht was!“ Am richtig großen Rad dreht Frank Herzog in Lichtenfels. Der 47-jährige Chef des Unternehmens Concept Laser hat mit einem 3D-Metalldruck-Verfahren eine regelrechte Revolution ausgelöst. Allein am Standort Lichtenfels werden deutlich über 110 Millionen Euro investiert, Ingenieure aus aller Welt kommen an den Obermain, ein Großkonzern hat sich mit Hunderten Millionen mit eingebracht. Aber Dreh- und Angelpunkt dieses Unternehmens auf Weltniveau ist und bleibt Lichtenfels. Infrastruktur, Hochschulen, Universitäten, pragmatische Behörden, Natur und die Menschen selbst, alles vor der Haustüre. Darum Oberfranken. Mehr Vertrauen kann man kaum demonstrieren. n

Sebastian Gruber, Landrat Landkreis Freyung-Grafenau; Frank Herzog, Geschäftsführer Concept Laser, Lichtenfels; Melanie Huml MdL, Vorsitzende Oberfranken Offensiv e.V.; Michael, Pöhnlein, Erster Bürgermeister Markt Nordhalben; Rudolf Glas, Erster Bürgermeister Gemeinde Neusitz (v.l.n.r.)

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Alle Informationen zu dem Fachforum finden sie auf https://www.demographieoberfranken.de/de/veranstaltungen/


VERANSTALTUNGSKALENDER

Veranstaltungskalender Umfassender Überblick über Kunst-, Kultur- und Vereinsereignisse in Oberfranken

Super abgelenkt (nicht gehängt) Sabine Gollener Arbeiten aus drei Jahrzehnten. Eine Ausstellung des AK Kunst Ort: Galerie im Bürgerzentrum, Stadt Münchberg Infos: www.ak-kunst.de noch bis

10. Juni

„Wasser Farbe Luft“ – Kunstausstellung mit Aquarellen von Stefan Köppel Öffnungszeiten: Do – Fr. 15 – 18 Uhr, So 10 – 12 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb

Chasing Lines –

noch bis

16.

11. Juni

noch bis

24. Juni

noch bis

14. Juni

Ausstellung mit offen zugänglichen Exponaten darunter auch ECHT Oberfranken. Öffnungszeiten: Di – Do 14 – 17 Uhr, So 11 – 15 Uhr Ort: Anderes Museum, Bayreuth Friedrich-Puchta-Str. 12

Juli

„Zeichnen in Cranachs Werkstatt“ –

Kabinett: Das Auerhuhn mit Fichtelgebirge – Ausstellung des Naturparks Fichtelgebirge Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz

„ Remember you well“ –

27. Juli

Ausstellung Tafelbild – Bildskulptur Das umfangreiche Werk von Gerd Kanz hat deutschlandweit Einzug in Sammlungen und Galerien gefunden. Mo – Fr. von 8 – 16 Uhr Ort: im Bibliothekssaal der Regierung von Oberfranken, Ludwigstrasse 20, Bayreuth

Sonderausstellung mit den Zeichenschätzen aus der Wittenberger Bildermanufaktur. Ort: Fränkische Galerie, Festung Rosenberg, Kronach

„Post und Grüße aus Hof“

93. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth mit Werken von Holger Maier. Eröffnung: 13. Mai um 11 Uhr Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Kunstverein Bayreuth

Internationale Literaturund Kulturzeitschriften aus über 100 Jahren –

15.

noch bis

Kinki Texas Space – noch bis

noch bis

Juni

„Farbholzschnitte auf Leinwand“ – Ausstellung mit Arbeiten von Bernd Romankiewitz, Bayreuth. Vernissage: 27. April um 18 Uhr Öffnungszeiten: So 14 – 16 Uhr Ort: Kunstgalerie Altes Rathaus Schwarzenbach an der Saale

Fotoausstellung mit Arbeiten von André Verhülsdonk Öffnungszeiten: Do 18 – 20 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr Ort: Baensch-Studio.Galerie, Imhofstr. 6, Bayreuth www.baensch-studio.de

Sonderausstellung – Vor 335 Jahren, am 16.April 1683 öffnete die erste offizielle Poststation in Hof. Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Hof noch bis

Blickwinkel – noch bis

19.

1.

August

Juli

Sonderausstellung – Die Welt aus der Sicht von Walli Bauer, Birgitt Hadlich, Stephan Klenner-Otto, Adreas Rudloff, Horst Sakulowski und Kornelius Wilkens. Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 17 Uhr, Sa u. So 11 – 17 Uhr Ort: Töpfermuseum Thurnau www.toepfermuseum-thurnau.de

Die Keramikwerkstatt „Lehm & Lehm lassen“ –

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8. Juli

Flachsen, Spinnen, Waafen – Ausstellung von Spinnerinnen, breiten Daumen, hängenden Lippen und platten Füßen. Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz

Ausstellung mit Werken von Kinderkeramikgruppen, Robert Strini und Peter Kobbe. Im Mittelpunk stehen phantasievolle Marionettenfiguren. Öffnungszeiten: September täglich 9.30 – 13 Uhr und 13.30 – 17 Uhr Ort: Europäische Museum für Modernes Glas, Rödental noch bis

16.

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VERANSTALTUNGSKALENDER Die große Welt der Kleinen: Spielzeugfiguren aus vier Jahrzehnten –

„Oberfranken beTRACHTet“ – Sonderausstellung mit Fotografien von Walter Appelt. Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 13 – 17 Uhr Ort: Bauernmuseum Bamberger Land, Frensdorf www.bauernmuseum-frensdorf.de

Ausstellung mit über 2.000 Figuren und Miniaturspielzeugen. Öffnungszeiten: täglich 9 – 18 Uhr Ort: Zinnfigurenmuseum, Plassenburg Kulmbach, 2. Stock noch bis

noch bis

20. Mai bis

1. Juli

31.

30.

Mai

24. bis

27. Mai

Im Fluss der Geschichte „Bambergs Lebensader Regnitz“ –

Standhaft. Vom Statussymbol zur Rarität –

Ausstellung Öffnungszeiten: Di – So und feiertags 10 – 17 Uhr Ort: Historisches Museum Bamberg

Sonderausstellung mit Taschenuhrständern aus der Sammlung Popp. Öffnungszeiten: Di – So u. feiertags 10 – 16.30 Uhr Ort: Museen der Stadt Bamberg, Sammlung Ludwig Bamberg, Altes Rathaus, Obere Brücke 1, Bamberg Eintritt: 6 Euro (ermäßigt 5 Euro)

noch bis

noch bis

14. Oktober

Painting to Remember – Ausstellung von Alexander Dettmar mit Gemälden von zerstörten Synagogen aus dem gesamten Bundesgebiet, wie Bamberg, Berlin, München oder Nürnberg. Öffnungszeiten: Di – So u. feiertags 10 – 17 Uhr Ort: Historisches Museum Bamberg, Alte Hofhaltung Eintritt: 7 Euro

4.

100 Meisterwerke – Von Lucas Cranach über Pieter Breughel zu Otto Modersohn –

Unter dem diesjährigen Motto „selbst gemacht“ wird für alle Altersklassen Live-Musik, Kunstausstellungen, Film- und Theatervorführungen, Workshops, Vorträge und Familienprogramm angeboten. Öffnungszeiten: 24. Mai 16 – 01 Uhr 25. Mai 15 – 04 Uhr 26. Mai 14 – 05 Uhr 27. Mai 13 – 00 Uhr Ort: Lagarde-Kaserne, Bamberg (Der Zugang zum Festivalgelände erfolgt über Gate 1 in der Weißenburgstraße) Eintritt: frei!

Wiener Klassik –

24. Mai

Ausstellung mit Werken aus sieben Jahrhunderten, die aus den KunstNovember schätzen der städtischen Gemäldesammlung ausgewählt wurden und einen Einblick in die reiche Vielfalt der Bamberger Sammlung geben. Öffnungszeiten: Di – So u. feiertags 10 – 17 Uhr, Ort: Historisches Museum Bamberg, Alte Hofhaltung Eintritt: 7 Euro

Konzert des Bamberger Streichquartetts aus den Reihen der Bamberger Symphoniker im Rahmen des Pfingstfestivals „Frühling in Schloss Seehof“ mit Streichquartetten von Schubert, Beethoven und Arriaga, den man den „Spanischen Mozart“ nennt. Beginn: 20 Uhr Ort: Orangerie von Schloss Seehof bei Bamberg (Gemeinde Memmelsdorf) www.festival-schloss-seehof.de

„DER WESTEN“ –

25. Mai

14

Jahresausstellung Form und Farbe e.V. Geöffnet: Samstag, Sonntag und feiertags von 11 – 18 Uhr Giechburg, Scheßlitz

kontakt – Das Kulturfestival 2018

Oktober

September

Ordnung Kunst Chaos

Theaterstück von Konstantin Küspert – Premiere im Rahmen der 72. Ruhrfestspiele Recklinghausen. Beginn: 20 Uhr Ort: ETA Hoffmann Theater, Studio, Bamberg


VERANSTALTUNGSKALENDER Altes Barockrathaus Eric und Jula Isenburger Von Frankfurt nach New York „...if you ain’t got that swing!“

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VERANSTALTUNGSKALENDER

25. Mai

Bach: Brandenburgische Konzerte Nr. 4 &5 –

La Finesse – Ein Streichquartett mit Esprit –

Concerti von Händel und Vivaldi im Rahmen des Pfingstfestivals „Frühling in Schloss Seehof“ mit Daniela Koch und Ursula Haeggblom, Flöte – BSQ & Freunde. Beginn: 20 Uhr Ort: Orangerie von Schloss Seehof bei Bamberg (Gemeinde Memmelsdorf) www.festival-schloss-seehof.de

Matinee im Rahmen des Pfingstfestivals „Frühling in Schloss Seehof“. Ein Live-Erlebnis der Extraklasse mit vier Virtuosinnen. Beginn: 11 Uhr Ort: Orangerie von Schloss Seehof bei Bamberg (Gemeinde Memmelsdorf) www.festival-schloss-seehof.de

Juni Quatuor Arod –

2. Juni

Kinder-Erlebnisführungen: „Der mutige Ritter“ Eine historische Schnitzeljagd quer durch die Innenstadt. Beginn: 15 Uhr Ort: Kulmbach, Treffpunkt am Holzmarkt beim Zinsfelder Brunnen Telefonische Anmeldung bei der Tourist-Information Kulmbach, Buchbindergasse 5 Tel. 09221 95880

benannt nach einem feurigen Pferd aus Tolkiens Roman der Herr der Ringe. Lebendige, klassische Kammermusik Beginn: 19.30 Uhr Ort: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth

Latcho Trio –

27. Mai

Latcho Due ist ein Grypsy Jazz Projekt, bestehend aus zwei jungen Gitarristen. Beginn: 17 Uhr Ort: Kultur am Putzenstein, Putzenstein 2, Thurnau

Museumsfest mit Markt und Musik Beginn: 10 Uhr Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz

3. Juni

26. Mai

Zauber der Romantik –

Der Froschkönig –

Konzert im Rahmen des Pfingstfestivals „Frühling in Schloss Seehof“ mit BSQ, der Harfenistin Laurence Forstner-Beaufils und den Werken von Schubert, E.T.A Hoffmann, A. Hasselman und Dvorak. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Orangerie von Schloss Seehof bei Bamberg (Gemeinde Memmelsdorf) www.festival-schloss-seehof.de

Afrikanische Märchen: Kamiyo vom Fluss – Tanztheater aus der Sammlung von Nelson Mandela im Rahmen des Fränkischen Theatersommers. Beginn: 18 Uhr Ort: Heckentheater i. d. Wilhelmineaue, Bayreuth

Bläserquintett der Bamberger Symphoniker –

27. Mai

Konzert im Rahmen des Pfingstfestivals „Frühling in Schloss Seehof“ mit Werken von Haydn, Ilbert, Danzi, Barber und Liszt. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Orangerie von Schloss Seehof bei Bamberg (Gemeinde Memmelsdorf) www.festival-schloss-seehof.de

Power of Percussion – Konzert mit dem Percussion-Duo Toc² und der Berufsfachschule für Musik Oberfranken. Beginn: 17 Uhr Ort: Leßbachtalhalle, Weißenbrunn www.weissenbrunn.de

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L‘Orfeo – Musikdrama von Claudio Monteverdi – Eine Produktion des Tyl-Theaters Pilsen. Beginn: jeweils 19.30 Uhr Ort: Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth Eintritt: VVK 33 – 95 Euro www.musica-bayreuth.de

Stephan Reusse, Köln –

Octavians – a cappella – Konzert mit dem Vokaloktett Octavians und mit geistlichen und weltlichen Werken aus über acht Jahrhunderten. Beginn: 18 Uhr Ort: Stiftskirche Himmelkron Eintritt: VVK 25 Euro

Premiere – Kinderstück von Andrea Czesienski und Werner Buhss frei nach den Gebrüdern Grimm. Beginn: 17 Uhr Ort: Römisches Theater Eremitage, Bayreuth

27. Mai bis

24.

Ausstellung Fotografie, Thermografie, Projektion Beginn: Eröffnung um 18 Uhr Ort: Kronacher Kunstverein, Siechenanger Str. 13, Kronach Öffnungszeiten: Do – So. jeweils von 15 – 18 Uhr Eintritt frei

6. und

7.

Juni

Juni

30. Coburger Designtage –

29. Mai bis

3. Juni

zum 5.Mal präsentiert sich der historische Güterbahnhof als Forum für innovatives und nachhaltiges Design. Ein umfangreiches Programm mit Workshops. Eröffnung: 19 Uhr Ort: Pakethalle, Güterbahnhof, Coburg www.coburger-designtage.de

7. Juni

Theater Hof: „Wie es euch gefällt“ – Komödie von William Shakespeare. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal Theater Selb


VERANSTALTUNGSKALENDER

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Aus unserer Spielzeit 2 018

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Foto © Florian Miedl

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Infos, Preise und Karten: Tourist-Information der Festspielstadt Wunsiedel Tel. 09232/602 162 | karten@luisenburg-aktuell.de

www.luisenburg-aktuell.de

Do., 07.06.18, 19.30 Uhr Theater Hof: „Wie es euch gefällt“ Komödie von William Shakespeare

Sa., 06.10.18, 19.30 Uhr Musicals in Concert Die rasante Musical-Revue mit Hits aus den schönsten und beliebtesten Musicals weltweit! Sa., 13.10.18, 19.30 Uhr 1. Selber Lachnacht! Mit „Das Eich“, Martin Sierp, und Henning Schmidtke Moderation: Atze Bauer Mi., 24.10.18, 19.30 Uhr „Azzurro – Das Italo Pop-Musical“ von Stefan Tilch und der Gruppe „I Dolci Signori“

EUROPÄISCHES MUSEUM FÜR MODERNES GLAS Rosenau 10, 96472 Rödental . Tel. 09563-1606 www.kunstsammlungen-coburg.de

Infos zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf: Kulturamt der Stadt Selb • Tel. 09287/883-119 u. 883-125, kulturamt@selb.de • www.selb.de

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So., 01.07.18, 11.00 Uhr Eröffnung der 31. „Wochen des Weißen Goldes“ Mit dem Piano-Duo „David & Götz – Die Showpianisten“ Tastenakrobatik an 2 Konzertflügeln!

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Do., 21.06.18, 19.30 Uhr Konzert der Hofer Symphoniker Werke von Haydn, Dorman, v. Beethoven Solistin: Vivi Vassileva, Schlagzeug; Dirigent: Hossein Pishkar

17


VERANSTALTUNGSKALENDER Julius Weiland Glas und Graphik In immer neuen Varianten verschmilzt Julius Weiland (*1971) gleichförmige Glasstäbe und Objekte Juni aus Glas im Keramikofen miteinanbis der, wodurch die an sich seriellen Einzelelemente ein neues Spannungsverhältnis eingehen. November Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Rödental Tel. 09563 1606

Hokuspokus aus dem Becherglas – KinderUni 2018 –

8. 4.

13. Juni

Cello f Hell –

9. Juni

Komödie von William Shakespeare. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Theater Hof, Großes Haus

Musik : Wolfgang Bodenschatz Beginn: 19 Uhr Ort: Spielbank Bad Steben Eintritt frei

9. bis

11. Juni

und

17. Juni

14.

Arnikafest 2018

17.

Komödie von Dominik Kern nach dem Roman von Jules Verne. Beginn: 20 Uhr Ort: Römisches Theater Eremitage, Bayreuth

3D-Druck – oder: Ich mach’ mir die Welt – widde-widdewie sie mir gefällt! – KinderUni 2018

20. Juni

Bach dansé: getanzter Bach

15. und

16. Juni

25 junge Misiker und 17 junge Tänzerinnen des Conservatoire de Strasbourg laden Bach und Händel zum Tanz. Beginn: 15. Juni um 19.30 Uhr 16. Juni um 18 Uhr Ort: Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth Eintritt: VVK 14 – 39 Euro

3. Bayreuther Lernfest

Juni

Macht Spiele! Kreativ- und Mitmachtag für die ganze Familie und jeden Alters. Dauer: 10 – 15 Uhr, Eintritt frei Ort: Richard-Wagner-Str. Bayreuth, rund um das RW 21 & evangelisches Gemeindehaus

21. Juni

Juni bis

14.

Oktober

18

Von Frankfurt nach New York „... if you ain’t got that swing“ Beginn: Eröffnung 11 Uhr Ort: Kunstmuseum Bayreuth www.kunstmuseum-bayreuth.de

und

17. Juni

Rosen & Gartenmesse im romantischen Königsberg i.Bay. mit Pflanzen-Spezialmarkt und zauberhaften Gartenfest für Genießer. Öffnungszeiten: jeweils 10 – 18 Uhr Ort: Schlossberg, Königsberg i. Bay. Eintritt: 8,50 Euro

mit Werken von Haydn, Dorman und v. Beethoven. Solistin: Vivi Vassileva (Schlagzeug) Dirigent: Hossein Pishkar Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal Theater Selb

Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers

Juni

16.

Die ganze Welt spricht über 3DDruck – aber was steckt genau dahinter? Was ist das überhaupt? Und wie funktioniert das? Mit vielen Beispielen wird hier gezeigt, wie direkt aus dem Computer per Mausklick Schicht für Schicht Spielzeuge, Essen oder zukünftig sogar ganze Häuser entstehen können. Dozent: Professor Dr. Frank Döpper, Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik Beginn: 17.15 Uhr Ort: Universität Bayreuth, Audimax

Konzert der Hofer Symphoniker

22. Eric und Jula Isenburger –

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Jung und Alt Beginn: 10 – 17 Uhr Ort: Arnika-Akademie Teuschnitz, Kräuterlehr- und Schaugarten

Juni

Juni

16.

10.

in der Kaiserpfalz Hochwertiges Kunsthandwerk finden Sie auf dem Kunsthandwerkermarkt „ausgefallen – ausgezeichnet“ Dauer: 10 – 18 Uhr Ort: Pfalzmuseum Forchheim www.kunsthandwerkermarkt. forchheim.de

In 80 Tagen um die Welt – Premiere –

„25 Jahre“ Jubiläums-Wochenende In Kooperation mit zahlreichen Partnerinstitutionen, wie dem Bayerischen Bauernverband, dem Fichtelgebirgsverein, dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege, dem Rotary Club Fichtelgebirge und vielen weiteren Initiativen, Akteuren und Vereinen aus der Region wurde ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Jubiläumsprogramm zusammengestellt Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Bergnersreuth Infos: Tel.: 09233/5225 museum@bergnersreuth.de oder unter www.bergnersreuth.de

16.

After Work Live

Konzert mit der Mischung aus Rock und Klassik. Die Musiker zelebrieren hier die Verbindung von harten Sounds und feinen Tönen und schlagen eine Brücke aus dem 18. ins 21. Jahrhundert, vom Konzertsaal in die Industriehalle, von der Hochkultur zum Inferno. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Panzerhalle, Bayreuth Eintritt: VVK 17 – 24 Euro

Theater Hof: „Wie es euch gefällt“ –

Vorlesung, bei der anhand einiger Experimente gezeigt wird, wie Chemie unseren Alltag bestimmt und wozu man sein Wissen darüber praktisch nutzen kann. Dozent: Professor Dr. Frank Hahn, Professur Organische Chemie Beginn: 17.15 Uhr Ort: Universität Bayreuth, Audimax

Kunsthandwerkermarkt

Dramatisches Volksstück von Felix Mitterer Premiere und Festakt Beginn: 20 Uhr Ort: Luisenburg Wunsiedel Tel. 09232 602-162


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VERANSTALTUNGSKALENDER

23. Juni

Gery & Gerch

LEISE am Markt: Maria Baptist Trio „Plus One“ feat. John Betsch –

28.

Juli

Die Namen sind Programm Einlass: 19 Uhr , Beginn: 20 Uhr Ort: Spielbank Bad Steben Eintritt: VVK 18 Euro, AK 20 Euro

Konzert mit spannenden und zeitgenössischen Jazzformationen Europas. Beginn: 20 Uhr Ort: LEISE am Markt, Herrngasse 2, Coburg Eintritt: 20 Euro

1. Juli bis

1.

6. Juli

89. Jahresausstellung – Bund Fränkischer Künstler Zeitgenössische Kunst der BFK Eröffnung: Beginn: 11.45 Uhr Dauer: täglich von 10 – 17 Uhr Ort: Plassenburg Kulmbach

September

Eröffnung der 31. Wochen des Weißen Goldes.

Juni

„Haus Marteau auf Reisen“ –

Mit dem Piano-Duo „David & Götz“ Beginn: 11Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb Infos: Kulturamt Tel. 09287 883-119

Afrika Kulturtage

6. bis

8. Juli

1. Die Schöne und das Fossil –

Juni

Eine Vision von der Schauspielerin der Zukunft. – Komödie von Rainer Dohlus im Rahmen des Fränkischen Theatersommers. Beginn: 19 Uhr Ort: Brückentheater, Bad Staffelstein

Sommerferienprogramm –

My Fair Lady –

29.

Premiere – Musical von Alan Jay Lerner und Frederick Loewe Beginn: 20.30 Uhr Ort: Luisenburg Wunsiedel Tel. 09232 602-162

3. Juli bis

5.

Juni

Juli

30. Juni

Schwerpunkt des Basiskurses ist es, Güsse, Wickel, Waschungen, Packungen und Kräuterbäder durchzuführen und die Wirkung auf dem menschlichen Körper zu verstehen. Beginn: 9 – 19 Uhr Ort: Gesundheitshaus Radus, Bad Berneck Anmeldung bis 22.6.18 Tel. 09268 972-0 Fr. Anna Knauer

Offene Workshops für Kinder und Familien. Für Materiealien ist ein kleiner Kostenbeitrag zzgl. Eintrittsgebühren zu entrichten. Beginn: 13 –16 Uhr Ort: Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg www.deutschesspielzeugmuseum.de

7.

Karol J. Hurec, Stockheim –

Musical von Cy Coleman und Neil Simon Beginn: 12 Uhr Ort: Theater Hof, Großes Haus

4. Juli

8. Juli bis

5.

August

4. Juli bis

26. August

20

Suchen/Probieren/Machen Plakate von Volker Noth Eröffnung: 18 Uhr Ort: Ausstellungshalle im neuen Rathaus, Bayreuth www.kunstmuaeum-bayreuth.de

Konzert im Rahmen der Afrika Kulturtage mit einer explosiven Mischung aus afrikanischem Folk, Reggae, Latin und Elektro. Beginn: 20 Uhr Ort: Innenhof der Kaiserpfalz Forchheim (Ausweichspielort: Junges Theater Forchheim) Eintritt: 23 Euro (VVK 21,90 Euro) www.forchheim.de/content/afrikakulturtage

Juli

Sweet Charity

Lehrgang TEH Kneipp – Basiskurs

Exotisch, farbenfroh und vielfältig präsentierten sich die Afrika Kulturtage bereits zum 12. Mal: Zusammen mit dem Jungen Theater Forchheim wendet sich das Pfalzmuseum dem Schwarzen Kontinent Afrika zu. Spannende Ausstellungen, Einblicke in afrikanische Literatur, Konzerte mit international bekannten Künstlern, ein traditioneller afrikanischer Markt und Trommel- und Tanzworkshops versprechen Spaß und Unterhaltung. Ort: Kaiserpfalz und Innenstadt

Ba Cissoko –

Juli

28.

Abschlusskonzert des Meisterkurses für Oboe Beginn: 19 Uhr Ort: Ehemalige Synagoge, Lichtenfels

Ausstellung LED-Art, Lichtobjekte/Zeichnung Beginn: Eröffnung um 18 Uhr Ort: Kronacher Kunstverein , Siechenanger Str. 13, Kronach Öffnungszeiten: Do – So. jeweils von 15 – 18 Uhr Eintritt frei


VERANSTALTUNGSKALENDER

10. Juli bis

12. Juli

Sommerferienprogramm

„Die Fledermaus“ –

Offene Workshops für Kinder und Familien. Für Materiealien ist ein kleiner Kostenbeitrag zzgl. Eintrittsgebühren zu entrichten. Beginn: 13 –16 Uhr Ort: Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg www.deutschesspielzeugmuseum.de

Premiere – Oper der Coburger Sommeroperette im Rahmen der Seefestspiele Bad Staffelstein mit internationalen Gesangstars wie Camilla Nylund, Andreas Schager und Elisabeth Flechl. Beginn: 20 Uhr Ort: Seebühne im Kurpark der Obermain Therme, Bad Staffelstein www.seefestspielebadstaffelstein.com

Kulinarik mit Kräutern, Bier und guter Laune!

14. Juli

JUBILÄUMS

WOCHENENDE AUF GEHT‘S ZUM FESTWOCHENENDE MIT VIELEN HÖHEPUNKTEN

An diesem Tag steht die ganze Arnika Akademie unter dem Motto des gesunden und lustvollen Schlemmens. Beginn: 10 Uhr Ort: Arnika-Akademie, Teuschnitz Anmeldung bis 6.7.18 unter E-Mail oder Tel. 09268 972-0

SA, 09.06. | 10–17 UHR TAG DER OFFENEN TÜR MIT FAMILIENTAG in Kooperation mit dem Bayerischen Bauernverband, KV Wunsiedel SA, 09.06. | 20 UHR KONZERT CUBABOARISCH 2.0 mit Leo Meixners CUBABAVARIA im Festzelt Karten für 29,90 Euro unter www.ok-ticket.de, im Frankenpostshop und im Museum erhältlich.

SO, 10.06. | 10–17 UHR FICHTELGEBIRGSTAG des Fichtelgebirgsvereins

15. Juli

„Jazzabend auf Kloster Banz“ – Konzert mit Original Jazzoptimisten Sonneberg. Beginn: 18.30 Uhr Ort: Innenhof von Kloster Banz, Bad Staffelstein

21. Juli

Juli

UNIKAT: Tropisch, Musikalisch, Kulinarisch – Unvergessliches Sommerevent für alle Sinne! Öffnungszeiten: 17 – 1 Uhr Ort: Ökologisch-Botanischer Garten, Universität Bayreuth Eintritt: VVK 22 Euro, AK 25 Euro www.unikat.uni-bayreuth.de

LEISE am Markt: Matthias Schriefl Trio „Shreefpunkt unplugged“ –

18.

MO, 11.06. MEHRGENERATIONENTAG mit dem Bayer. Landesverein für Heimatpflege

Jazz-Konzert mit rein akustischen Sounds, natürlich und unplugged. Beginn: 20 Uhr Ort: LEISE am Markt, Herrngasse 2, Coburg Eintritt: 20 Euro

BUND

FRÄNKISCHER KÜNSTLER HEDA! HEDA! HEDO! – Premiere – Theaterstück von Uwe Hoppe. Beginn: 20 Uhr Ort: Hoftheater im SteingraeberPalais, Bayreuth

89. JAHRESAUSSTELLUNG

Macbeth – Premiere – Tragödie von William Shakespeare. Beginn: 20 Uhr Ort: Felsentheater Sanspareil

Juli

HEISSE ZEITEN: Weiblich, 42 Plus – Na und!?! – Musical des Fränkischen Theatersommers. Ein musikalisches Hormonical von Tilmann von Blomberg. Beginn: 19 Uhr Ort: Seebühne, Bad Staffelstein Karten: Tel. 09573 33120

28.

Volk Heimat Dorf –

Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und Juli 1940er Jahre – Ausstellung der bis Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Freilichtmuseen. Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 16 Uhr, November Sa – So 10 – 17 Uhr Ort: Bauernhofmuseum, Kleinlosnitz

15.

Eröffnung 1. Juli, 11:45 1. Juli bis 1. September 2018 täglich geöffnet : 10-17:00 Uhr

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19.

zeitgenössischer Kunst des BFK auf der Plassenburg/Kulmbach

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AUSFLUGSTIPPS AUSFLUGTIPPS

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AUSFLUGTIPPS

Text und Fotos von Rüdiger Hess

Walderlebnis auf höchstem Wipfelniveau der Baumwipfelpfad im Steigerwald bei Ebrach Erleben Sie den Steigerwald ganz einfach mal aus einer völlig neuen Perspektive.

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D

er „Baumwipfelpfad Steigerwald“ im oberfränkischen Ebrach (Landkreis Bamberg ) ist der Erste seiner Art in Franken und wurde am 20.03.2016 eröffnet. Pfad-Leiterin Miriam Langenbucher erhielt den symbolischen Schlüssel natürlich aus Holz. Bereits am Eröffnungswochenende kamen 25.000 Besucher, nach acht Wochen wurden bereits 75.000 gezählt. Üblicherweise sieht der Wanderer den Wald aus der Mäuseperspektive. Hier im Steigerwald kann der Besucher die ansonsten nicht

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erreichbaren Ebenen des Ökosystems Wald im Stammund Kronenbereich aus der Vogelperspektive erleben und das bequem zugänglich. Der Pfad verläuft spektakulär auf Höhe der Baumkronen, ist

insgesamt 1.150 Meter lang und vorwiegend aus Holz gebaut. Höhepunkt ist der sich nach oben öffnende, 42 Meter hohe, kelchförmige Holzturm. Der Pfad windet sich an der Außenseite des

Turms hinauf zu einem kreisförmigen Umgang auf oberster Ebene, auf der man einen Rundumblick über die waldreiche Landschaft des Steigerwaldes genießen können. Mitten in der Natur im Städtedreieck zwischen Bamberg, Schweinfurt und Würzburg an der Steigerwaldkante zu Unterfranken gelegen, ist der Pfad von der A3 sowie der A70 aus problemlos zu erreichen. Am Wald-Wander-Parkplatz sind mindestens 350 PKW Parkplätze vorhanden und man kann sich nun in flachem


AUSFLUGSTIPPS

Öffnungszeiten: 01. April bis 31. Oktober: 09:00 bis 18:00 Uhr 01. November bis 31. März: 10:00 bis 16:00 Uhr Einlass bis eine Stunde vor Ende der Öffnungszeiten. Witterungsbedingte Schließungen sind aus Sicherheitsgründen möglich.

Gelände auf den insgesamt 1.150 Meter langen Pfad begeben. Davon entfallen allein 640 Meter auf den Weg der den kelchförmigen Turm mit einer Steigung von maximal 6% hinaufführt. So schraubt man sich vom 24 Meter hoch zwischen den Bäumen entlang führenden Weg immer

höher durch das Geäst der umliegenden Bäume, bis man diese schließlich überblicken kann. Vom 42 Meter hohen Aussichtsturm bietet sich nun dem Besucher ein grandioser Panoramablick über die Wipfel des Buchenwaldes bis hinein in die unterfränkische Weinregion von Volkach

und Kitzingen im Westen. Der meist in den Baumkronen verlaufende Pfad soll der Erholung dienen und eine Verbindung zwischen Waldpädagogik und Erlebnis herstellen. Schautafeln informieren zum Thema heimische Forstwirtschaft, den Lebensraum Wald, seine Flora und Fauna, die hier in ihrer natürlichen Umgebung sichtbar sind. Zusätzlich sind Informationen auch über eine eigene App erhältlich. Wer noch mehr wissen möchte, kann an kosten-pflichtigen Führungen teilnehmen. Spaß und Kurzweile sind beim

Entdecken an den Spiel- und Info-Stationen garantiert! Natürlich kann man in einer angeschlossenen Gastronomie regionale Küche und Biergarten genießen; die Kinder können sich auf dem Kinderspielplatz austoben. Die große Anziehungskraft des Baumwipfelpfades im Steigerwald bei Ebrach ist bis heute ungebrochen. Nach 15 Monaten Betriebszeit mit 360.000 Besuchern wurde am 09.07.2017 sogar die erste Erweiterung des Pfades eingeweiht. Ein Wildgehege und Streichelwald kamen als Attraktionen hinzu. n

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INHALT

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ECHT Oberfranken

Plootzbum und Plootzmadla tanzen in vier Metern Hรถhe auf dem Tanzboden der Linde.


MENSCHEN UND KULTUR

U

nbenennbar ist die Zahl der Kirchweihen in Oberfranken. Häufig finden sie an uralten Kultplätzen statt und werden nach alten Bräuchen zelebriert. Meist sind es junge Menschen, die in so vielen, selbst kleinen Dörfern, Kirchweihgesellschaften neu gründen und diese alten Traditiionen fortführen oder wieder aufleben lassen. Wir stellen hier und in der nachfolgenden Fotostrecke zwei weithin bekannte Beispiele vor: Die Limmersdorfer Lindenkerwa und das Walberla-Fest.

mente oberfränkischer Kirchweihen wiederfinden. Der von einer Sandsteinmauer eingesäumte Plootz unmittelbar neben der 500 Jahre alten Johanneskirche – besonderes Merkmal ist der sogenannte „Baum-Christus” im Altar – wurde nicht nur für die Kerwa, sondern auch für sonstige wichtige Anlässe im Dorf genutzt. Die Limmerndorfer Lindenkirchweih ist somit ein urtypisches vermutlich über 1000 Jahre altes fränkisches Kulturgut. von Rüdiger Hess Der Brauch gibt vor, dass sich vier ortsansässige ledige Burschen, den „Plootzbum”, alljährlich neu zusammenfinden, um die Kirchweih am Plootz zu organisieren. Unterstützt werden sie von vier ledigen Mädchen aus dem Dorf, den “Plootzmadla“, die von den Plootzbum ausgesucht wurden. Am Sonntag nach dem Festgottesdienst holen sich diese vier Platzpaare wie auch am darauffolgenden Montag im Rahmen des Festzuges gegenseitig von zu Hause ab. Vor den jeweiligen Häusern wird dabei zum Tanz aufgespielt und die Gäste werden mit Bier, Schnaps und belegten Brötchen verköstigt. Angeführt wird der Marsch durch das ganze Dorf vom blumengeschmückten Hammel, dem sogenannten „Plootzheml “, einer mit Bier gefüllten Gießkanne, dem „Bierspreger“, zum Nachfüllen der handbemalten Bierkrüge der Plootzborschn und natürlich die Musik. Nachdem sich die meisten der Kerwagäste schon rund um die Linde mit einem frischen Bier und oberfränkischen Bratwürsten niedergelassen haben, erreicht der Festzug endlich die Tanzlinde und die vier festlich geschmückten Platzpaare führen dann zunächst unter der Linde zwischen den Sandsteinsäulen des Tanzbodens einen Tanz auf.

Magische Orte, Jahrhunderte alte Traditionen Kirchweihen in Oberfranken, zwei Beispiele

Text und Fotos

Alles dreht sich um die uralte, knorrige Linde – Plootzmadla, Plootzbum, Plootzheml und die Limmersdorfer Lindenkirchweih Auf dem Platz oder „Plootz“ neben der St. Johannes Kirche wird nach altem Ritual in der Krone der knorrigen Linde in vier Metern Höhe getanzt und der ganze Ort ist in den traditionell genau festgelegten Ablauf der Kerwa mit eingebunden – endlich ist wieder Lindenkirchweih in Limmersdorf! An den Tagen um Bartholomä (24. August) findet jedes Jahr in der kleinen Ortschaft bei Thurnau dieses einmalige Spektakel statt, an dem die etwa 16 Meter hohe Linde mit einem Stammumfang von fünf Metern im Mittelpunkt steht. Bereits im frühen Mittelalter feierte man um und in großen mysthischen Baumriesen gerne zünftige Feste und man spricht hier von sogenannten „Tanzlinden“. Die heutzutage bekannteste Tanzlinde in Deutschland steht im oberfränkischen Limmersdorf im Landkreis Kulmbach, das seit 1978 zum Markt Thurnau gehört. Mindestens seit 1729 feiert Limmersdorf diese echt oberfränkische Kirchweih um die alte Linde, die möglicherweise schon am Ende des 30-jährigen Krieges im 17. Jahrhundert gepflanzt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich um diesen Baum ein dörflicher Brauch entwickelt, in dem sich viele Ele-

Der eigentliche Tanzboden mit dem Musikhäuschen in der Krone der alten Linde, wie auch die Treppe hinauf, werden jedes Jahr nur zur Kirchweih neu gebaut und vom Gerüst der acht Sandsteinsäulen am Boden um die Linde getragen. Nach dem ersten

ECHT Oberfranken

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MENSCHEN UND KULTUR

Tanz des „Kerwa aufspielen” drängen nun die Plootzer mit viel Getöse über die steile Treppe, die „Lizza”, hinauf zum Tanzboden. Ein weiterer Tanz der Platzpaare eröffnet dann den „Tanz auf der Linde” und das bunte Treiben auf dem Plootz beginnt. Das traditionelle Kirchweihtreiben in Limmersdorf zieht sich über mehrere Tage hin und lockt mit vielen Programmpunkten Gäste aus Nah und Fern an. Neben der typisch oberfränkischen Kirchweihgastronomie gibt es eine Sandkegelbahn, Kirchenführungen und Besteigen des Kirchturms am Sonntagnachmittag oder auch den beliebten Frühschoppen am Montagmorgen auf dem Plootz, bei dem es nur Bier und “Blaug`sud`na” (in Essig-Zwiebel-Sud erhitzte fränkische Bratwürste) gibt - ein unverzichtbarer Teil der Lindenkirchweih, wie natürlich auch der abendliche Tanz um die Linde.

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Walburga ruft auf den Heiligen Berg der Franken – und zum Walberla-Fest Östlich von Forchheim, am Ausgang des Wiesenttales, liegt weithin sichtbar im Vorland der Fränkischen Alb der imposante Zeugenberg der Ehrenbürg. Das vor etwa 150 Millionen Jahren im Jurameer entstandene heutige Hochplateau besteht aus zwei Einzelbergen, dem südlichen Rodenstein (532 m) und dem nördlichen Walberla (512 m), die durch einen Sattel verbunden sind. Dieser „Heilige Berg der Franken“ – im Volksmund eben Walberla genannt – hat eine bewegte Besiedlungsgeschichte hinter sich. Älteste Funde datieren aus der Altsteinzeit und bereits in der Bronzezeit existierte ca. 1400 v. Chr. eine große befestigte Siedlung. Dieser oft als energiereicher Kraftort bezeichnete Platz war bereits bei den Kelten heidnischer Kultplatz und auch germanisches Heiligtum.

Im Laufe des Montagabends wird der nicht mehr benötigte Plootzheml, verlost und mit Marschmusik zum neuen Besitzer begleitet, wenn’s nicht zu weit ist. Am Dienstagabend endet dann die Limmersdorfer Lindenkirchweih, nachdem der Biersprenger mit Füllung versteigert und die Treppe zum Tanzboden eingeholt wurde. Jetzt ist die Kerwa begraben! Die Limmersdorfer Tanzlinde ist mittlerweile eine der letzten und wohl die älteste ihrer Art in Deutschland und die Kerwa rund um den Baum das letzte in dieser alten Tradition durchgeführte Kirchweihfest. Veit Pöhlmann, 1. Vorsitzender des „Vereins zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition“ und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass der Titel „Limmerndorfer Lindenkirchweih“ als kulturelle Ausdrucksform 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission und 2015 auch ins Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturgutes eingetragen wurde.

Im germanischen Kulturkreis versammelten sich in der sagenumwobenen Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai Hexen und Druiden auch in Franken auf dem Berg und tanzten im Nebel. Diese Mythen und Sagen lebten trotz der wachsenden Christianisierung im Gedächtnis des Volkes weiter. Um diesen Hexenumtrieben auf dem „Fränkischen Blocksberg“ Einhalt zu gebieten, führte die katholische Kirche einen Gedenktag für die als heilige Walpurga bekannte Missionarin und Nonne aus dem 8. Jahrhundert ein. An der Stelle der ehemals heidnischen Kultstädte wurde im 14. Jahrhundert eine kleine Holzkapelle errichtet, die später im 17. Jahrhundert aus Stein gotisch neu errichtet wurde. Sie ist dieser Missionarin der Heiligen Walburga, Äbtissin von Heidenheim, geweiht und so erlangte auch der Berg die umgangssprachliche Bezeichnung „Walberla“.

Schön, dass offensichtlich mit viel Spaß und Freude der lokal verankerte und identitätsstiftende Brauch von Generation zu Generation durch aktives Handeln gerade junger Menschen weitergegeben wird. Tradition- und Brauchtumspflege sind hier in Limmersdorf beispielhafter Teil der gesellschaftlichen Kultur des Dorfes. Es lebe der Plootz!

Bis heute hat dieser Ort seine besondere, magische Anziehungskraft beibehalten. Im Sinne des traditionell-historischen Hintergrundes pilgern seit Jahrhunderten andächtige Christen wie auch Wanderer auf den Bergrücken und seit Ende des 18. Jahrhunderts hat sich just um die sagenumwobene Zeit der Walpurgisnacht Anfang Mai rund um die über 650 Jahre alte

ECHT Oberfranken


INHALT

Tanzaufführungen der Kinder- und Jugend-Trachtengruppe „Ehrabocher Stäudla“.

Kapelle am Berggipfel ein Fest etabliert. Erste Berichte über das Walberla-Fest schildern bierselige Gelage von Studenten, die aus Erlangen auf den Berg kamen und 1822 wird erstmals sogar ein Karussell erwähnt. Seit 1910 ist es nun feste Tradition, dass diese Walpurgis-Kirchweih am ersten Sonntag im Mai stattfindet. Heutzutage ist es wohl auch die urigste Bier-Kärwa Frankens und die Freunde der unzähligen auf dem Walberla frisch vom Fass gezapften Landbierspezialitäten wie auch fränkischer Bratwürste oder gewedelten Makrelen kommen natürlich auf ihre Kosten. Nicht verwunderlich, dass das „Fränkische Genießerland rund ums Walberla“ seit März 2018 zu den stolzen Preisträgern der Auszeichnung „Genussort“ gehört, die vom damaligen bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner verliehen wurde. Am Freitag ist im Anschluss an das Ritual des Maibaumaufstellens durch die „Kerwasburschen Ehraboch“ (Kirchehrenbach) Anstich zum Fest auf dem Berg der Franken und Tausende strö-

men über die umliegenden Dörfern Kirchehrenbach, Schlaifhausen, Wiesenthau, Dietzhof oder Leutenbach die ausgetretenen steinigen Pfade hinauf aufs Walberla. Dabei sollte man wissen, dass seit 1987 die sehr artenreiche Kulturlandschaft – einige Pflanzenarten kommen weltweit nur hier vor – als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und zum europäischen Biotopverbund NATURA 2000 gehört. Rund um den in fränkischen Farben geschmückten Maibaum sind neben der Kapelle zahllose Bänke und Tische aufgebaut und Zelte stehen oft ganz schief an den sattelförmig geneigten Hängen der Ehrenbürg. Bei schönem Wetter schlendert man durch die Budengassen, kauft eine Maß frisches Bier und setzt oder legt sich ins Gras des Mager- und Trockenrasens, um die herrliche Natur und den Rundblick aus 530 Meter Höhe ins Frankenland zu genießen. Bei schlechtem Wetter allerdings, kann man dann schon mal miterleben, wie die Wetterhexen mit Regen, Wind und nicht selten Schnee über den Fränkischen Blocksberg fegen – es ist eben doch ein sagenumwobener, magischer Ort. n

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FOTOSTRECKE INHALT

Dorfgemeinschaften im fröhlichen Miteinander Das Walberlafest und die Limmersdorfer Lindenkirchweih Fotos von Rüdiger Hess

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Tanz um den Maibaum auf dem Walberla

Mit vereinten Kräften stellt der Kirchehrenbacher Heimatverein zusammen mit den Ehrabocher Kerwaburschen den Maibaum auf.

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Kinder der Trachtengruppe „Ehrabocher Stäudla“

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Seit Mai 2000 steht eine lebensgroĂ&#x;e Bronzestatue der Heiligen Walburga vor der Kapelle.

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Plootzbum und Plootzmadla auf dem Zug durch Limmersdorf.

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INHALT

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ECHTgemixt „Service Design is making Sense – HANDBUCH für Erfolge“ Unter diesem Titel hat Prof. Dr. Thorsten Stapelkamp vom Fachbereich Mediendesign der Hochschule Hof ein E-Book herausgebracht. Darin geht er folgenden Fragen nach: Wie lassen sich Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die sowohl sinnvoll, als auch näher am Kunden sind? Wie ermittelt man eine ausgewoge-

Roboter hilft beim Operieren Beim Gelenkverschleiß kommt es zum Abbau von Knorpel im Gelenk, die Knochen reiben aneinander und verursachen

ne Balance zwischen tatsächlichen Notwendigkeiten und Bedürfnissen seiner Kunden? Mit welchen Methoden trainiert man seinen Gehirnmuskel um neue Ideen freizusetzen? Wie schafft man Produkte, die näher am Kunden sind, mehr Sinn ergeben und nachhaltiger sind. Wie schafft man Zufriedenheit beim Kunden, beim Hersteller und bei sich selber? Eine kostenlose 168-seitige Leseprobe gibt es unter: www.designismakingsense. de/leseprobe-anfordern

Schmerzen und führen zu einer Bewegungseinschränkung. Nach Ausschöpfung sämtlicher konservativer Maßnahmen zum Gelenk-erhalt, verbleibt als letzte Option der Gelenkflächenersatz, die Prothese.

Seit März 2018 arbeiten die Operateure, Chefarzt PD Dr. med Uwe Lehmann, Dr. med. Franz Roßmeißl, Oberärzte Dr. med Wolfgang Müller und Maximilian Baier sowie Jürgen Waibel beim Einsetzen von Kniegelenken unter Zuhilfenahme eines Roboterarms. Bei dieser Technologie handelt es sich um eine Computertechnologie für endoprothetische Eingriffe, die in Deutschland erst an vier Standorten im Einsatz ist. Einer der Standorte ist das Endoprothesenzentrum am Klinikum Forchheim. Während der Operation nutzt der Operateur die roboterarmunterstützte Technologie zum Sägen des Prothesenbetts. Diese verspricht eine höhere Präzision und Patientensicherheit. Die Genauigkeit der Säge beträgt einen halben Millimeter und ein Grad. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch.

ist er geistig immer noch sehr rege und zeigt auch im hohen Alter noch viel Engagement für seine Stadt: Der Mitbegründer

der Hofer Staatsanwaltschaft und ehemaliger Oberstaatsanwalt hatte anlässlich der Feier seines 100. Geburtstags im Februar darum gebeten, auf Geschenke zu verzichten. Stattdessen legte er seinen Gästen ans Herz, der von seiner Tochter Dr. Gisela Strunz geleiteten Hermann und Bertl Müller-Stiftung eine – in dem Fall völlig steuerfreie – Spende zukommen zu lassen. Aus dem Ertrag dieses Aufrufs konnten nun insgesamt vier Bilder der Hofer Künstler Karl Bedal und Wilhelm Kohlhoff erworben werden, die der Jubilar nun an die städtische Kunstsammlung übergab.

Nach seinem 100. Geburtstag: Dr. Rudolf Müller spendet Bilder Hofer Künstler für die städtische Kunstsammlung Dr. Rudolf Müller aus Hof gilt als einer der maßgeblichen Staatsanwälte in der bayerischen Nachkriegsgeschichte. Als Kämpfer gegen Wirtschaftskriminalität im Dienst schon vor Jahrzehnten erblindet,

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GEMIXT

Brose spendet 20.000 Euro an die Koordinierungsstelle für Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadt Coburg Bereits im dritten Jahr in Folge fördert Brose die Koordinierungsstelle für Menschen mit Migrationshintergrund bei der Stadt Coburg. Bei einem Besuch der Einrichtung übergab der Geschäftsführer Personal der Brose Gruppe, Jörg Schwitalla, einen Spendenscheck in Höhe von 20.000 Euro. Bei Brose sind weltweit rund 26.000 Mitarbeiter aus 91 Nationen beschäftigt. Ein gutes interkulturelles Miteinander ist dem Familienunternehmen ein zentraler Faktor. „Daher legen wir auch großen Wert auf die nachhaltige Integration von Neuankömmlingen in unserer Gesellschaft. Hier leistet die Koordinierungsstelle einen wichtigen Beitrag, indem sie Zuwanderern und Geflüchteten den Start in Deutschland erleichtert und ihnen hilft, im Alltagsleben Fuß zu fassen“, sagte Schwiitalla. Seit Einrichtung der Stelle wurden ins-

gesamt über 1.300 Menschen aus Herkunftsländern wie Syrien, Somalia oder Afghanistan betreut. Allein im vergangenen Jahr lagen die Zahlen bei 32 Asylbewerbern und 945 Bleibeberechtigten. Die Anforderungen an die Koordinierungsstelle

ändern sich beispielsweise durch Themen wie Familiennachzug und Vermittlung von Wohnraum ständig. In diesem Jahr soll eine weitere Gemeinschaftsunterkunft mit bis zu 110 Personen in Coburg in Betrieb gehen. Anzeige

V.l.: Andreas Herlitz (Vizepräsident WJ Bayreuth), Michael Otte (Geschäftsführer Richter Steuerungstechnik GmbH), Sebastian Döberl (Landesvorstand Bayern)

Michael Otte mit dem Mittelstandshelden ausgezeichnet Wirtschaftsjunioren Bayern und Bayreuth ehren oberfränkischen Unternehmer. Diesmal wurde Michael Otte, Geschäftsführer der Firma Richter Steuerungstech-

nik GmbH in Kasendorf ausgezeichnet. Er trägt jetzt den Titel „Mittelstandsheld. Neben seiner familienfreundlichen Personalpolitik, aber auch seinem Verständnis für Politik und Wirtschaft, ist Michael Otte ein verdienter Mittelstandsheld und in Oberfranken die dritte Person, welche den Preis verliehen bekommen hat.

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SCHERDEL setzt weiteren Meilenstein in der Asienstrategie Asien zählt im Automobilmarkt zu den bedeutendsten Wachstumsmärkten weltweit. Neben China, Japan und Korea spielen sich zwischenzeitlich weitere Länder in den Vordergrund, wobei in erster Linie Indien zu nennen ist. Der Subkontinent

verfügt mit etwa 1,2 Mrd Einwohnern über ein gewaltiges Potenzial, wobei sich gegenwärtig nur ein geringer Anteil der Bevölkerung zu den Besitzern eines Automobils rechnen darf. In den letzten beiden Jahren hat sich der Markt stabilisiert und 2017 wurden etwa 3,5 Mio Fahrzeuge gefertigt. Prognosen gehen davon aus, dass sich die lokale Fertigung in Indien in den nächsten 10 Jahren auf etwa 7,0 Mio Einheiten verdoppeln wird. Nach einer intensiven Vorbereitungs-

phase realisierte die SCHERDELGruppe zwischenzeitlich den Markteintritt. Nach Eröffnung eines Vertriebsbüro im November 2014 zelebrierte das Unternehmen am 12. März 2018 die Eröffnung des Werkes SCHERDEL Perfect Springs im Industriegebiet Bagru in der Nähe von Jaipur. Das mit dem indischen Partner Perfect Springs gegründete Joint Venture führte zwei Familienunternehmen zusammen, die langfristig als strategische Partner in Indien agieren werden.

reduzierender Atmosphäre bei 1.340 Grad im offenen Feuer ihres Gasofens im Atelier in der Hainstraße. Bei ihren beeindruckenden und ästhetischen Rauminstallati-

onen bleibt Toewe dem Material Porzellan ebenso treu, verbindet die Einzelobjekte aber meist zu einem – oftmals fragilen – Ganzen.

Eine Meisterin des „weißen Goldes“ Porzellan – das „weiße Gold“ – ist der Werkstoff der in Bamberg lebenden Künstlerin Christiane Toewe. Und im Umgang damit ist sie eine wahre Meisterin, wie jeder anerkennen muss, der ihre extrem feinen, durchscheinenden Gefäße und Objekte in Weiß-, Creme- und Gold-Tönen einmal gesehen hat. Von der Europäischen Metropolregion Nürnberg wurde sie im März 2018 zur „Künstlerin des Monats“ gekürt. In skulpturalen Einzelwerken und Rauminstallationen, unterschiedlichen Bearbeitungen und vielfältigen Nuancen ist das fragile Material Porzellan seit 1990 Hauptbestandteil der Werke von Christiane Toewe. Ihre Objekte brennt sie in

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Hsin-Chien Fröhlich, Chordirektorin am Theater Hof, wurde mit dem Deutschen Chordirigentenpreis ausgezeichnet, der vom Deutschen Musikrat vergeben wird. Beim Abschlusskonzert in der Berliner Philharmonie konnte Hsin-Chien Fröhlich sowohl das Publikum als auch die Fachjury überzeugen und sich gegen ihre beiden Mitfinalisten klar durchsetzen. Sie wies „ein ingeniöses Verständnis für die Musik verschiedener Epochen auf“, wurde ihr Talent in der Presse gewürdigt. Neben dem Preisgeld von 5.000 Euro, gestiftet von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) und der Vereini-

gung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO), erwarten die Gewinnerin in der kommenden Konzertsaison Dirigate beim RIAS Kammerchor, dem Rundfunkchor Berlin und beim WDR Rundfunkchor. Hsin-Chien Fröhlich ist seit der Spielzeit 2015/16 Chordirektorin am Theater Hof und befindet sich momentan in Elternzeit. Intendant Reinhardt Friese engagierte die Absolventin der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar direkt im Anschluss an ihr Chordirigentenstudium. Das Theater Hof erweist sich mit dem Sieg der 30-Jährigen einmal mehr als „Talentschmiede“. Bereits ihr Vorgänger, Cornelius Volke, nahm 2014 als Finalist am Deutschen Chordirigentenpreis teil und wechselte 2015 an die Semperoper Dresden.

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Der 3. Deutsche Chordirigentenpreis geht an Hsin-Chien Fröhlich vom Theater Hof

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Die Kinder der Klasse 3cÜ mit (h.v.l.): Rektorin Ulrike Barbara von Rücker, Christoph Grzesiak (Leiter Grünflächen der Stadt Hof), Konrektorin Carolin Schädlich und Klassenleiterin Julia Spotka

Schüler spenden Taschengeld: zehn neue Bäume am Untreusee Buddeln, pflanzen, gießen: Mit großem Eifer haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3cÜ (Übergangsklasse) der Hofer Eichendorff-Grundschule zehn Esskastanien am Westufer des Untreusees

Kunstkracher – kreative Entfaltungsräume für alle Spaß am Spiel, Freude am Experimentieren und Lust auf Kreativität? Kunstkracher – die neue Kunstschule in Bamberg bietet unkonventionelle Entfaltungsräume für

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gepflanzt. Das Besondere: Es sind „ihre“ Bäume. „Jährlich gibt es bei uns an der Eichendorff-Grundschule ein Projekt in der Adventszeit, für das die Kinder selbst spenden können“, erklärt Rektorin Ulrike Barbara von Rücker. „Bisher war es z. B. eine Wasseraufbereitungsanlage für Kinder in Afrika, Unterstützung einer Schule in Peru durch den BLLV und Unterstützung der Flüchtlinge in unserer Schule.“ Diesmal stand das Thema Umwelt mit

Schwerpunkt Klimawandel im Mittelpunkt. Während des Unterrichts wurden die Kinder aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Thema vertraut gemacht. Und so entstand die Idee, das Thema Nachhaltigkeit direkt vor der eigenen Haustüre im Naherholungsgebiet umzusetzen. So können die Kinder ihre Bäume jederzeit besuchen, auch wenn sie irgendwann die Grundschule abgeschlossen haben.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Bereichen Handwerk (Bauen mit Pappe, Gestalten mit Fundstücken und Farbe, Grafik und Malerei), Denkwerk (Philosophie, Kunst und Kultur fürs Leben, Reflexion und Kunstkritik), Sprachwerk (Theater, Stimme und Körpersprache) sowie Mundwerk (kreativer Umgang mit Lebensmitteln, Geschmacksschule und Leuchtkunst). Alle Teilnehmenden können ihre künstlerischen Neigungen entdecken, ausprobieren und zeigen. Die Kulturvermittelnden Eva Groß (Dipl.-Designerin (FH), Produktdesign, Katharina Ringler (Künstlerin & Kunstpädagogin), Patrick Moos (Künstler & Philosoph), Ila Stuckenberg (Schauspielerin & Stimmtrainerin) und

Susanne Görl (Atelierista & Ernährungsberaterin für Kinder) haben in Kooperation mit dem Kulturamt ihre Kräfte gebündelt und ein facettenreiches Erstsemesterprogramm auf die Beine gestellt. Zum Abschluss der Kursphase präsentieren die Teilnehmenden sich und ihre Werke beim Semesterfest am Freitag, 20. Juli 2018 um 17.00 Uhr in der Oberen Sandstraße 31. Gleichzeitig wird dabei auch das Ferienprogramm eingeläutet: Auf alle, die noch nicht genug Kunst und Krach gemacht haben, warten fünf tolle Sommerschulen aus den Bereichen Sprach-, Handund Mundwerk. Eine Chance für alle, die das erste Semester verpasst haben, das im April startete.


GEMIXT

Elisabeth Kraus erhält Kunststipendium 2018

hauses Villa Concordia Nora Gomringer und Prof. Dr. Bernd Goldmann – entschied sich einstimmig für die Bewerbung von Elisabeth Kraus.

Das Kunststipendium von Stadt und Landkreis Bamberg in Höhe von 9.000 Euro wurde zum vierten Mal vergeben. Die diesjährige Empfängerin ist Künstlerin Elisabeth Kraus aus Walsdorf. Die Ausschreibung erfolgt seit 2015 im Wechsel zwischen Stadt und Landkreis. Das Stipendium soll in der Region wohnhaften Künstlerinnen und Künstlern ermöglichen, sich einige Monate lang auf die Arbeit konzentrieren zu können, um Projekte zu beginnen, fortzusetzen oder fertigzustellen. Für 2018 hatten sich 11 Künstlerinnen und Künstler jeden Alters und aller Kunstsparten

Stiftung lobt Rainer-MarkgrafPreis aus Innovative Idee wird mit 20.000 Euro ausgezeichnet Die Rainer Markgraf Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Regionen Oberfranken und Oberpfalz. Jetzt lobt die Stiftung einen mit 20.000 Euro dotierten Preis aus und erinnert an den Gründer der Stiftung: Rainer W. Markgraf. Er war bis zu seinem Tod 2015 geschäftsführender Gesellschafter der Bayreuther Bauunternehmung Markgraf – einem Familienunternehmen das er mit neuem Denken und innovativen Ideen in dritter Generation führte. Mit dem Rainer-Markgraf-Preis soll ein Leuchtturmprojekt aus Oberfranken oder der Oberpfalz gewürdigt werden. Die

V. l. n. r.: Leiterin des Kulturamtes Anne Renz-Sagstetter, Landrat Johann Kalb, Künstlerin Elisabeth Kraus und Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, Nora Gomringer (Quelle: Landratsamt Bamberg)

beworben. Die Jury – bestehend aus Landrat Johann Kalb, Kul-

Verantwortlichen der Rainer Markgraf Stiftung haben aber klare Vorstellungen die in den Vergaberichtlinien zusammengefasst sind: Gesucht sind Menschen, die sich in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung als kreative Köpfe auszeichnen und mit ihrem Engagement das gesellschaftliche oder öffentliche Interesse wecken. Eine herausragende Leistung in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung von regionaler und überregionaler Bedeutung soll mit dem Preis ausgezeichnet werden. Die Preisverleihung findet im November 2018 statt. Das Formular zur Empfehlung für einen Preisträger und alle notwendigen Informationen zum Rainer-Markgraf-Preis gibt es auf der Homepage der Stiftung. Dort stehen auch die Vergaberichtlinien bereit: www.rainer-markgraf-stiftung.de

turamtsleiterin Anne RenzSagstetter, Direktorin des Internationalen Künstler-

Die junge Künstlerin hat in Bamberg Abitur gemacht und anschließend in Weimar und Istanbul Visuelle Kommunikation und Freie Kunst studiert. Durch einen längeren Auslandsaufenthalt wurde das Thema Heimat und Herkunft für sie präsent. Deswegen möchte sie sich - zurück in der Heimat und mit einer gewissen finanziellen Absicherung – künstlerisch mit ihrem vertrauten Geburtsort auseinandersetzen. Das Stipendium wird ihr dabei helfen, ihr professionelles künstlerisches Wirken im Landkreis Bamberg zu starten.

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Hochschule Hof verleiht Raumedic-Preis für beste Bachelorarbeit „Ich rate Ihnen, die Ergebnisse Ihrer Arbeit als Patent anzumelden, falls Sie das noch nicht getan haben!“ Prof. Dr. Tobias Plessing, Dekan der Fakultät Ingenieurswissenschaften an der Hochschule Hof, war voll des Lobes für den diesjährigen Preisträger des mit 1.000 Euro dotierten Raumedic-Preises, Hannes Späth, für seine Arbeit „Beitrag zur Erklärung des Wirkungsgradverhaltens bei abgedrehten Laufrädern von radialen Kreiselpumpen“. Auf Platz zwei wurde Philipp Vieweg ausgezeichnet, auf Platz drei Johannes Vetter.

(V.l.) 1. Platz Hannes Späth, 3. Platz Johannes Vetter, Prof. Dr. Michael Nase, 2. Platz Philipp Vieweg, Christina Hechtfischer, Raumedic.

Aus Brettern werden Betten 80 gute Taten verspricht die HABA-Firmenfamilie in Bad Rodach anlässlich ihres 80. Firmenjubiläums. Für die dritte dieser guten Taten legten sich 47 Auszubildende des Unternehmens ins Zeug: Innerhalb von zwei Tagen bauten sie auf dem Geländes des CVJM im thüringischen Hoheneiche insgesamt 68 Betten in zwölf nagelneue Bauwagen. Marco Pfeffer leitet nicht nur in der HABAFirmenfamilie den Bereich Instandhaltung, sondern engagiert sich auch im Vorstand des CVJM Thüringen e.V. Hier entstand die Idee, die Zelte auf dem Zeltplatz durch Bauwagen zu ersetzen, die den Gästen eine wetterunabhängigere Übernach-

„Green Hospital“ Lichtenfels setzt neue Standards Anfang Mai wurde das neue Klinikgebäude in Lichtenfels eingeweiht. Es ist das erste Krankenhaus in Bayern, das umfassend als „Green Hospital“ gestaltet wurde und gilt als Vorbild für mehr Umwelt- und Ressourcenschutz bei Krankenhäusern. So wird durch den Einsatz regenerativer Energien auf Dach und Fassaden und durch eine optimierte Gebäudehülle hier nahezu Passivhausstandard erreicht. Zudem wird ein kluges Beleuchtungskonzept voraussichtlich

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tungsmöglichkeit bieten. Für Marco Pfeffer und HABA-Personalreferentin Susanne Mildenberger war schnell klar: Das wird im Rahmen der Jubiläumsaktion „80 gute Taten“ der HABA-Firmenfamilie ein AzubiProjekt. Für die HABA-Lehrwerkstatt hieß

das: Pläne machen und die vielen Teile so fertigen, dass sie vor Ort von den Auszubildenden zusammengebaut werden können. Beteiligt waren angehende Holzmechaniker, Kaufleute, Logistiker, Informatiker und Mediengestalter*innen.

60 Prozent der Energiekosten einsparen.“ Schätzungen zufolge könnten die bayerischen Krankenhäuser durch energetische Verbesserungen jährlich insgesamt rund eine Million Tonnen CO2 einsparen. Die Energiekosten könnten so um rund 105 Millionen Euro pro Jahr gesenkt werden. Der Neubau in Lichtenfels wurde vom Freistaat mit Mitteln in Höhe von 82 Millionen Euro gefördert. Davon wurden acht Millionen Euro aus einer einmaligen Sonderförderung zur Umsetzung der „Green Hospital“-Initiative bereitgestellt. Die „Green Hospital Initiative Bayern“ un-

terstützt die bayerischen Krankenhäuser bei ihrer Modernisierung. Sie besteht aus mehreren Bausteinen: So hat das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der Krankenhäusern einen Überblick über die Möglichkeiten des nachhaltigen Wirtschaftens gibt.


GEMIXT

Bamberger Nachwuchs erfolgreich beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ Beim 55. Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2018 waren Bamberger Mädchen und Jungen besonders erfolgreich. Mit 24 Punkten (von 25 möglichen) und damit einem 1. Preis erspielte sich der erst elfjährige Posaunist Sebastian Forstmaier in der Solowertung Blasinstrumente in Altersgruppe (AG) I das beste Ergebnis. Da der Bundeswettbewerb erst für Teilnehmende ab 13 Jahren (AG III) vorgesehen ist, darf er dort noch nicht antreten, ebenso wie Chiara Martens, die sich auf dem Fagott ebenfalls einen ersten Preis erspielte. 2. Preise erspielten sich Sophia Strauss auf dem

Auszeichnung für Erfolge beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ (v.l.): Regionalausschuss-Vorsitzender Martin Erzfeld, Johanna Linz, Sophia Strauss, Chiara Martens, Lotta Wiegandt, Helen Ihring, Lovis Halcour, Sebastian Forstmaier und Bürgermeister Dr. Christian Lange. Foto: Pressestelle Bamberg

bereits im März in Regensburg statt und verzeichnete mit 950 jungen Musizierenden eine Rekordbeteiligung.

der Gitarre. Für ihren vierhändigen Beitrag am Klavier erhielten Lovis Halcour und Helen Ihring einen 3. Preis. Der Landeswettbewerb fand

Klavier, Lina Wiegandt mit der Violine, Johanna Linz mit der Querflöte, Lotta Wiegandt mit dem Fagott, Maxim Koserog und Pascal Sauer mit

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Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Oberfranken Aktuell. Genehmigung. Redaktion, AutorenTäglich und ab 18 Uhr. Verlag übernehmen keine Haftung für Kabel. Satellit. Internet. die Richtigkeit des Inhalts.

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Texte und Fotos dieser Ausgabe: Prof. Dr. Ralf Georg Czapla, Rolf Bernhard Essig, Andrea Herdegen, Markus Häggberg, Dr. Rüdiger Hess, Rainer Kober, Monika Limmer, Iris Kroon-Lottes, Cornelia Masel-Huth,

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Chefredaktion/Projektleitung, Verantwortlich i.S.d.P.: Cornelia Masel-Huth

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Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER, Medienagentur röder&sommer

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Herausgeber und Verleger: Rainer Kober

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

„Ein echt demokratisches Getränk …“

Die Dichter und das Bier von Prof. Dr. Ralf Georg Czapla

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ragt man Menschen, was sie mit Franken verbinden, dann fallen ihnen nicht nur die Bayreuther Festspiele und der 1. FC Nürnberg ein, sondern auch das Bier, das mehr noch als Oper oder Fußball zu einem Botschafter für die Region geworden ist. Man genießt es entweder allein oder, wie der Schriftsteller Hugo Hartung schon vor mehr als 50 Jahren anlässlich eines Besuchs in Pottenstein empfahl („Mit Dichtern reisen“, 1964), zusammen mit einer fränkischen Bratwurst. Von ‚Bierfranken‘ spricht man gerne, wenn man die Gebiete Ober- und Mittelfrankens meint. Dort gibt es nur wenig Winzerbetriebe, dafür aber die höchste Brauereidichte weltweit. Als Richard Wagner um 1850 seine Festspielidee entwickelte, war das nicht anders als in den 1920erund 1960er-Jahren, als der ‚Club‘ seine Erfolge in Meisterschaft und Pokal feierte. Heutzutage produzieren allein in Oberfranken rund 300 Brauereien den geschätzten Gerstensaft, der sich bereits in den 1830er-Jahren zum Exportschlager entwickelte.

Kulmbacher muss es sein Die Güte des fränkischen Bieres ließ Dichter und Schriftsteller nicht unbeeindruckt. Mit dem Ruppiner Theodor Fontane, dem Schlesier Otto Julius Bierbaum („Die Mondmarie“ in: „Studentenbeichten“, 1893) und dem Sachsen Karl May („Freuden und Leiden eines Vielgelesenen“, 1896) schwärm-

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ten im späten 19. Jahrhundert gleich drei namhafte Erzähler vom berühmten Kulmbacher. „Schäumend“ und in einem Seidel müsse es kredenzt werden, erfährt man in Fontanes „Cécile“ (1886), „Schaum und Saft“ dabei im rechten „Verhältnis“ stehen, so Fontane weiter in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (1862 – 1889). Bereits 100 Jahre zuvor hatte dieses Bier dem Franken Jean Paul als Inbegriff heimischer Braukunst gegolten, übertroffen nur vom Johannisser aus dem Bayreuther Land, dem er sogar einen fördernden Einfluss auf seine Physis, seinen Seelenhaushalt und seine dichterische Inspiration zuschrieb: „Bitteres Bier, doch in rechter Entfernung von zwei Mahlzeiten, ist Reiz und Nahrung zugleich. Später aber, im achten, zehnten Jahre, muss Wasser der Trank und Bier die Stärkung werden.“ („Levana oder Erziehlehre“, 1807). Deshalb ließ er es sich nachschicken, wenn er längere Zeit von zu Hause abwesend war. „Meine Reisen“, schrieb er am 1. August 1799 seinem Freund Christian Otto aus Weimar, „zerstören mich, wie das englische Bier hier; trink‘ ich’s noch ein Jahr, so bin ich todt: das weiß ich!“ Jeder Preis sei ihm recht, wenn man ihm nur Johannisser nach Sachsen lieferte. 1880 reiht sich mit der Sopranistin Lilli Lehmann, einer gebürtigen Würzburgerin, sogar eine Frau in die Riege bekennender Bierliebhaber ein, nachdem ein Bewunderer ihr anlässlich eines vielumjubelten Auftritts an der Royal Opera in London ein Fass Kulm-

bacher hatte zukommen lassen („Mein Weg“, 1913). Zu Jean Pauls Zeiten wäre so etwas noch undenkbar gewesen, stand Bier doch in dem Verdacht, dass es, zumal bei Frauen, die Neigung zum „Fettwerden“ fördere. Das Kulmbacher gehört zu den wenigen Bieren, die, wo immer sie angeboten werden, mit den heimischen Sorten konkurrieren können. Da Bier gemeinhin die Identifikation mit einer Stadt oder einer Region begünstigt, ist das nicht ohne jede Bedeutung. So hielt etwa Wilhelm Raabe, als er 1859 auf seiner Bildungsreise in Richtung Süden nach Köln kam, empört in seinem Tagebuch fest: „[S] chlechtes Bier“, und fällte damit zugleich ein Urteil über die Domstadt. Nicht dass das Kölner Bier tatsächlich schlecht gewesen wäre, es schmeckte nur anders als das, was er in seiner norddeutschen Heimat zu trinken gewohnt war, und sah auch anders aus. Bis heute gehört es zum Konkurrenzritual benachbarter Städte, dass man das Bier der jeweils anderen nicht goutiert. So weigert sich der Düsseldorfer, Kölsch zu trinken, trinkt der Kölner umgekehrt kein Alt. Fränkischem Bier allerdings sind beide nicht abgeneigt. Nicht nur wegen seines vollen Geschmacks und seines sinnlichen Aussehens, sondern auch wegen seiner Wirkung stand Bier bei der schreibenden Zunft seit jeher hoch im Kurs. Hatte der Bamberger Romantiker E.T.A Hoffmann


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Melancholie beim Bier – Martin Walser, 1972 Foto: Brigitte Friedrich © Süddeutsche Zeitung

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Münchens schönste Seite – Wilhelm Busch beim Bier, 1860 Foto: Franz Hanfstaengl

wegen des dämpfenden Einflusses auf Körper und Geist noch verächtlich auf das „schnöde Getränk“ herabgeblickt („Der Zusammenhang der Dinge“, 1821), so nutzte Thomas Mann diese Wirkung ganz gezielt: „Ich trinke täglich zum Abendbrot ein Glas helles Bier und reagiere auf diese anderthalb Quart [ca. 0,375 Liter; Anm. d. Verf.] so stark, dass sie regelmäßig meine Verfassung durchaus verändern. Sie verschaffen mir Ruhe, Abspannung und Lehnstuhlbehagen, eine Stimmung von ‚Es ist vollbracht!‘ und ‚Oh, wie wohl ist mir am Abend!‘ – ein Zustand, aufs innigste zu wünschen, ein Zustand, der gelegentlich vielleicht sogar noch einen brauchbaren Einfall mit sich führt, aber ein Zustand, der dem der Arbeit, des Kampfes, des Bezwingens genau entgegengesetzt ist.“ („Über den Alkohol“, 1906) Hans Castorp, eine der Hauptfiguren von Manns Bildungsroman „Der Zauberberg“, spricht dem Kulmbacher sogar regelmäßig zu. „Dick, schwarz, braunschaumig“ ersetzt es

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ihm den geliebten Porter. Es sediert ihn nicht nur bis an die Grenze temporären Entrücktseins, sondern regt in bemerkenswerter Weise auch sein Liebesleben an, ganz zu schweigen davon, dass es das Leben im Lungensanatorium wenigstens für eine Weile erträglicher macht. Wilhelm Busch konnte sich einen Schriftsteller ohne Liebe zum Bier überhaupt nicht vorstellen und reimte deshalb 1872: „Die erste Pflicht der Musensöhne / Ist, daß man sich ans Bier gewöhne.“ („Bilder zur Jobsiade“) Vorausgegangen war eine mehrjährige Studienzeit in München und die Erfahrung des hiesigen Künstlerfaschings … So beruhigend und ausgleichend Bier auf den Einzelnen wirkt, so entschieden stärkt es den Zusammenhalt von Gruppen. Anders als der Wein nivelliert es die sozialen Gegensätze und erleichtert Fremden die Eingewöhnung in die neue Umgebung. „Der geringste Arbeiter“, räsoniert Paul Heyse, Nobelpreisträger

von 1910, „war sich bewusst, dass der hochgeborene Fürst und Graf keinen besseren Trunk sich verschaffen konnte als er.“ („Jugenderinnerungen und Bekenntnisse“, 1900) Dem Bockbier widmete der Wahl-Münchner 1854 deshalb sogar eine Ode. „Nicht graues Zwielicht dampfdurchwölkter Schenken“, lobt er das Starkbier, „den Mittag liebst du und der Gärten Frische. / Hier finden sich auf brüderlichen Bänken / Hoch und Gering in traulichem Gemische: / Den Knechten nah, die seine Pferde lenken, / Der Staatenlenker vom Ministertische; / Pedell, Professor, Famulus, Student! – / Du spülst hinweg die Schranke, die sie trennt.“ Heyse stand mit dieser Auffassung nicht allein. 1861 stellte sein Stettiner Kollege Robert Prutz in einem Artikel für die von ihm herausgegebene Zeitschrift „Deutsches Museum“ fest, dass das bayerische Bier nicht nur erheblich gesünder sei als der Branntwein, sondern als ein „echt demokratisches Getränk gegenüber dem aristokratischen


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Wein“ auch das politische Bewusstsein und den Dialog zwischen den sozialen Schichten fördere („Bairisches Land und Volk“).

Innung, / Weg mit allem Rang und Stand! / Auf der Bierbank – / Hier gilt nur allein Gesinnung, / Hier gilt nur das Vaterland! / Auf der Bierbank.“

Einen Schritt weiter noch als diese beiden war vor der Jahrhundertmitte August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Deutschlandliedes, gegangen. Die „Gleichheit vor dem Nationalgetränk“, wie Heyse es nannte, hatte ihn im Bier einen möglichen Schlüssel zur deutschen Einheit erblicken lassen. Hoffmann von Fallersleben vertraute darauf, dass die philiströse, allerdings durchaus nicht gefahrlose Einigkeit unter Bierbrüdern aus den Deutschen ein „einig Volk von Brüdern“ (Schiller) machen werde. Was soziale Schichten versöhne, das führe vielleicht auch einmal Fürstentümer zusammen. In seinem eindringlichen Gedicht „Auf der Bierbank“ (1840), entstanden nur ein Jahr vor dem „Lied der Deutschen“, antizipieren die Bänke im Biergarten sogar die Sitzreihen eines gesamtdeutschen Parlaments: „Weg mit Gilde, Zunft und

Bier von Gottes Gnaden Kein Dichter des 19. Jahrhunderts hat sich eingehender mit dem Bier beschäftigt als Hoffmann von Fallersleben, der mütterlicherseits aus einer Braumeisterfamilie stammte. Das Privileg aber, das deutsche Biergedicht schlechthin geschrieben zu haben, musste er einem Franken überlassen, dem im 16. Jahrhundert in Nürnberg lebenden Meistersinger Hans Sachs. In seinem Schwank „Wer erstlich hat erfunden bier Und der vollen brüder thornier“ verknüpft der gelernte Schuhmacher 1553 die Sage von der Erfindung des Bieres durch Gambrinus, den König von Flandern und Brabant, mit der Schilderung eines Trinkgelages, das zwölf miteinander befreundete Männer aus dem Harz im Stil eines Ritterturniers austragen. Nach sechs Stunden unmäßigen Bierkonsums sind

die Männer erschöpft und bieten einen erbärmlichen Anblick. Als anderen Tags die Zeche fällig wird, verlieren sie auch noch ihr Geld. Sachs warnt einerseits vor Trunk- und Verschwendungssucht sowie vor der Vernachlässigung von Pflichten, die ein Mann gegenüber seinem Beruf und seiner Familie zu erfüllen hat. Andererseits führt er vor, wie eine Erfindung, die dazu gedacht war, dem Menschen Freude zu bereiten, ihn in den Ruin führt, wenn er maßlos von ihr Gebrauch macht. Das Bier erscheint dabei als Erfindung eines christlichen Herrschers, dem der Dichter mit Gerechtigkeit (iustitia), Frömmigkeit (pietas) und Strenge (severitas) auch entsprechende Tugenden zuschreibt. Um dem Gerstengebräu einen solch erhabenen Status zu verleihen, braucht Sachs noch nicht einmal dichterische Freiheit in Anspruch zu nehmen. Er hält sich schlechterdings an die kirchliche Lehre. So enthielt etwa das „Rituale Romanum“, das liturgische Buch der Feiern nach dem Ritus der römisch-katholischen Kirche, in seiner Fassung von 1514, der letzten übrigens

Ein Leben zwischen Poesie und Bier – Der Waliser Dylan Thomas mit seiner Frau Caitlin in Brown’s Hotel in Laugharne, 1951 Foto: unbekannt

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Jean Paul um 1810, Lithographie nach dem Ölbild von Friedrich Meier

50 Jean-Paul-Museum der Stadt Bayreuth


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Prost auf die Freiheit – Oskar Maria Graf und Bertolt Brecht im New Yorker Exil, 1943 Foto: unbekannt © Monacensia

vor dem Thesenanschlag Martin Luthers, einen Biersegen. Danach verdankt sich das Bier der Gnade Gottes. Wer davon trinkt, sorgt ebenso für die Gesundheit seines Körpers wie für sein Seelenheil: „Bene+dic, Domine, creaturam istam cerevisiae, quam ex adipe frumenti producere dignatus es: ut sit remedium salutare humano generi, et praesta per invocationem nominis tui sancti; ut, quicumque ex ea biberint, sanitatem corpus et animae tutelam percipiant. Per Christum Dominum nostrum.“ [Herr segne diese Schöpfung des Bieres, die Du aus dem Kern des Getreides hervorzubringen geruhtest, auf dass es dem Menschengeschlecht ein Heilmittel sei. Gib durch die Anrufung Deines Hochheiligen Namens, dass jedermann, der

davon trinkt, Gesundheit des Leibes und Schutz für seine Seele erlange, durch Jesus Christus, unseren Herrn.] Auch Luther erblickte im Bier – er bevorzugte das Einbecker – eine Grundform der Nahrung neben dem Brot („Brodt, bier creavit zu leibsnarung“, 1531) und genoss es großzügig. Nach- bzw. Dünnbiere wie das Kofent inkriminierte er als „greuliche, grosse Sünde“, die in ihrer Schwere der Gotteslästerung, dem Ehebruch und der Wucher gleichkäme („Colloquia oder Tischreden“). Einmal mehr erweist sich das Bier also als segensreich. Nicht nur soziale und regionale Gegensätze lassen sich mit seiner Hilfe überwinden, sondern offenbar auch konfessionelle. Sein Zauber scheint wieder zu binden, was die Reformation streng geteilt hatte.

Ein Jahr nach den Feiern des Jubiläums von Luthers Thesenanschlag ist dies ein Gedanke, mit dem sich auch so mancher Kirchenmüde arrangieren könnte – nicht nur in Franken. n

Ralf Georg Czapla ist apl. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und vergleichende Literaturgeschichte an der Universität Heidelberg. Derzeit arbeitet er an einer Anthologie historischer Biergedichte des 16. – 20. Jh. Mit seinem Vortrag „‚Und ohne Bier, was fang’ ich an? Da bin ich ein geschlagner Mann‘. Die Dichter und das Bier“ ist er u.a. am 28. Oktober 2018 auf Einladung des CHW in Sonneberg zu hören.

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E

Also nochmal von vorne: Das Kreuz ist in aller Munde. Was aber auch schon wieder falsch ist, denn streng genommen ist es genau da – in aller oder wenigstens überhaupt in irgendjemandes Munde – am allerwenigsten. So wie es auch an Wän-

s ist an sich ja schon ein Kreuz mit dem Kreuz. Mit dem Kreuz als solchem, aber auch mit seinen Derivaten. Davon, also vom Kreuz mit den Derivaten, können insbesondere die Banken ein Lied singen, wobei ebendieses Lied der Banken selten in einem schmetternden Chor, sondern eher in einer verschwiegenen Bilanz zum Besten gegeben wird. Und nicht selten ist es ein Kreuz mit dem Lesen nicht nur von Bilanzen, sondern auch von ganz banalen Texten, was in aller Regel darauf zurückzuführen ist, dass dem Autor des jeweiligen Elaborates das Schreiben ein Kreuz war und das Ergebnis unter Umständen kreuzlangweilig geraten ist oder man beim besten Willen nicht annähernd erahnen kann, was der Verfasser – wahlweise auch die Verfasserin – denn uns nun sagen will oder wollte. Das Fränkische ist ja geradezu ein Meister in der Verschleierung von Sachverhalten – gewissermaßen ein artikulosemantischer Weichspüler. Lenor für Inhalte. So wird dem eher traditions- und womöglich auch geburtsbedingt idiomsfernen Kerwarista unter Umständen gar nicht auffallen, dass es sich bei der Kerwa ursprünglich um eine Kirchweihe handelt. Mithin eine sowohl weihevolle wie auch kirchliche – und insofern durchaus kreuznahe – Angelegenheit. Rein von den Rahmenbedingungen her ist das nicht immer augenfällig, da die meisten Kerwas weit ab von jeder Kerng und garantiert ohne wahrhaft würdig weihevolles Tun ablaufen (falls doch, ist es zumeist

hält sich es sich damit eigentlich bei der Kerwa?

Denn während ein traditions- und/oder idiomsferner, geburts- und wohnortbedingt aber räumlich naher Anti-Kerwarista das Treiben zwar als lästig empfinden mag, so ist er doch allermeistens gewohnt, sein Kreuz zu tragen und nimmt es mit also mit stoischem Gleichmut hin, auch wenn ihm das eine

sches) Singen noch eine der lässlicheren Sünden ist. Je nach Ausprägung, Ortsgröße (unter 50 Einwohner, 50 bis 100 Einwohner, 101 bis 200 Einwohner, 201 bis 500 Einwohner, Metropole) und Anzahl der im entsprechenden Verein versammelten hyperaktiven Nachwuchseventmana-ger*innen dauert ein derartiges Spektakel einen bis sechs Tage – was mitunter dann auch unter Außerachtlassung jeglichen kirchweihevollen Hintergrunds rasch ein Kreuz werden kann.

Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann

Immer wieder auf’s Lieblichste zu beobachten ist das im über alle Maßen reizvollen Oberbayern, wo die Tradition überaus traditionsbewusst und traditionell daherkommt und darum selbst traditions- und/ oder idiomsferne, geburtsbedingt andern-

gen, was der neue Nachbar da täte, wenn dieser grade landidyllisch ungestört seine frisch und unfreiwillig verschiedene Gattin in seiner Latifundie verscharren will, wenn die Feuerwehr um Spenden und die Landfrauen um Hilfe bitten oder wenn die Tradition sich durch krähende Hähne, läutende Glocken oder eben wenig weihe-, dafür aber umso biervollere Kerwas sich in Raum und Zeit das nehmen, was ihnen seit alters her zusteht, dann hört bei jenem traditions- und/oder idiomsfernen, geburtsbedingt andernorts sozialisierten Neu Anti-Kerwarista der Kerwaspaß auf und er klagt – was für die Justiz aufgrund der stetig steigenden Zahl traditions- und/oder idiomsferner, geburtsbedingt andernorts sozialisierter Neu Anti-Kerwaristas rasch zu einem echten Kreuz werden kann.

Das Kreuz mit der Kerwa

MENSCHEN UND KULTUR

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Und wo wir gerade bei der angemessen Angenehmheit von Folklore sind: Wie ver-

Weil die Frage nach des Kreuzes Sein und Sinn oft hintersinnigerweise so gar einfach nicht zu beantworten ist und es mancher gekreuzten Klinge bedarf, um hier Klarheit oder Entscheidung oder wenigstens einen Sieger zu finden: Ist das Kreuz Folklore oder ist die Folklore dem Sinn des Kreuzes eher Kreuz, mithin unangemessen oder gar unangenehm?

Nun wäre solcherlei Enthebung im Amt über dasselbe hinaus zweifellos einer Enthebung aus dem Amt hinter dasselbe zurück vorzuziehen, aber da nun erweist sich die Sache mit dem Kreuz als eine ebensolche: ein Kreuz nämlich.

den nur eher selten noch zu finden ist. Was nach Allermundes Einschätzung zu ändern wünschenswert wäre, weil doch mehr Menschen am Kreuz hängen, als man denken möchte. Was auf ein erneutes Missverständnis hinweist: Natürlich hängt niemand am Kreuz bzw. traditionell nur einer – es waren natürlich mehr, aber der eine ist der Traditions- und Sinnstifter – weswegen es manchen schon ein bisschen reizen würde, nicht nur emotional, sondern auch physisch wenigstens versuchsweise mal an so einem Kreuz zu hängen, wäre man doch für diesen Fall als Messias zertifiziert und damit der Launen des Wahlvolkes und den niederen Unbilden der Amtsgeschäfte regelrecht enthoben. Dennoch ist uns die Kerwa heilig. Nicht des Kreuzes, sondern des Bieres wegen (plus weiterer sakrosankter Kulturgüter wie Schäufele, Brotwärscht, Siedwärscht, Kiechla oder Abberoolschbridds), aber das Bier steht eindeutig im Vordergrund – und hier nicht nur das Bier in seiner Abstraktheit, sondern durchaus in seiner je konkreten, lokalen (oder im Falle diverser Metropolen sogar auf den Kiez heruntergebrochenen) Originalität. Mit anderen Worten: Mia san vielleicht net mia, aber dafür haben wir ein gscheites Bier – nämlich genau das Unsrige. Und bevor es die Nachbarn holen, trinken wir es lieber selbst! Was bei aller Heiligkeit der Kerwa als solcher recht häufig nicht unwesentlich zu ganz unheiligem Gebaren beiträgt, wovon lautes (und proportional zur Lautstärke fal-

gut versteckt am Sonntagvormittag, wenn alle außer ein paar Offiziellen ihren Rausch vom Samstagabend ausschlafen und die Offiziellen das eigentlich auch lieber täten), sodass weder die Kirche noch die Weihe noch das Kreuz eine große Rolle zu spielen – was dann wahrhaft ein Kreuz ist.

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Das ist regelmäßig paradox, weil es sich dabei häufig um migrierte Ex-Metropolenbewohner*-innen handelt, die exakt der Tradition, des Zusammenhalts, des unverfälschten Lebens, der Naturnähe und ähnlicher unterstellter Pluspunkte den Gang in das kulturell-urbane Exil angetreten sind. Aber justament wenn die Tradition, der Zusammenhalt, das unverfälschte Leben, die Naturnähe und ähnliche unterstellte Pluspunkte in vitro eintreffen – wenn es also nach Kuhstall oder Backstube riecht, wenn Nachbarn sich mit oder über andere Nachbarn unterhalten oder auch schon mal nachfra-

Kreuz ansonsten eher fremd sein und das andere Kreuz darob eher schmerzen mag. Traditions- und/oder idiomsferne und geburtsbedingt auch andernorts (jenseits der Grenzen der Terra Kerwaria) sozialisierte, später dann aus diversen Gründen räumlich, nicht aber emotional dem Treiben näher gerückte anti-kerwaristisch gesinnte Mitbürger dagegen empfinden zwar das Kerwatreiben mitunter als ebensolches oder gar noch größeres Kreuz, sind aber oftmals nicht gewillt, es zu tragen.

Es ist ein Kreuz mit der Kerwa. n

Wie jetzt? Sie sind ein Anti-Kerwarista? Ein traditions- und idiomsnaher, geburtsund lebensortbedingt hierorts sozialisierter noch dazu? Und Sie finden Kreuze und Kerwas in allen erdenklich und unausdenklichen Kombinationen unerträglich?

Solche gibt es auch in Oberfranken, aber zum Glück sind sie bei uns zumeist kein Kreuz, sondern ein Witz. Denn Oberfranken ist bekanntlich die Gegend, wo man die Kirche im Dorf, die Kerwa auf der Wiese und das Kreuz da lässt, wo es hingehört. Ohne viel Tamtam oder sonstiges Gehabe. Das mag manchmal ein wenig verschlossen wirken, aber ehe wir uns zu allen Kreuzen, die wir mit unseren müden Kreuzen so zu schleppen haben, noch das Kreuz eines landliebenden urbanen Anti-Kerwarista aufladen, schauen wir uns halt lieber erstmal an, was das für einer ist. Daran ändert auch ein migrierter Politmünchner mit Möchtegernmessiasqualitäten nichts, der uns neuerdings vorschreiben zu müssen glaubt, wo wir ein religionsneutrales Kreuz aufzuhängen hätten und wo nicht. Gerade in staatlichen Behörden ist ja hierzulande das Kreuz präsenter, als man gemeinhin annimmt – weil die Mitarbeiter regelmäßig drei selbige schlagen, wenn der Chef endlich aus dem Haus ist.

orts sozialisierte Neu Anti-Kerwaristas sehr rasch die Tradition der Klage gegen Traditionen erlernen.


Ziele entwickeln – Stärken nutzen – Kräfte bündeln von Rainer Kober

O

berfranken ist auf vielfältige Weise attraktiv und anziehend, eine besondere Stärke, die genutzt werden kann. Und viele Menschen in Oberfranken sind, animiert durch die demografische Herausforderung, selbst aktiv geworden und haben zu dieser Attraktivität beigetragen. Eine wirkungsvolle, zunehmende Kraft, die als Aufbruchstimmung sichtbar wird. Beide Fakten werden in gesellschaftlichen Kreisen übereinstimmend positiv gewertet. Weniger einig ist man sich, ob ein solcher Prozess intensiviert oder beschleunigt werden kann und was passieren müsste, um dies zu erreichen. Aus meiner Sicht ist die Frage nach dem Ob mit einem klaren Ja zu beantworten. Es wäre zu schade, wenn man diesen anlaufenden Prozess nicht weiter anschieben und die darin liegende Chance der zusätzlichen Stärkung Oberfrankens nutzen würde. Die Beantwortung der Frage nach dem Wie ist schwieriger und fällt sicher unterschiedlich aus.

Oberfrankens Landkreise und kreisfreie Städte sind jeder für sich im gegenseitigen Wettbewerb stark und vital geworden. Nachdem es aber kein wirkliches Zentrum gibt, wie dies z. B. mit Würzburg in Unterfranken oder mit Regensburg in der Oberpfalz der Fall ist, fehlt eine natürliche gemeinsame Ausrichtung. Oberfrankens Städte und Landkreise haben keine gemeinsame Zielsetzung oder Entwicklungsstrategie. Kein Wunder, dass das häufig festgestellte egozentrische Handeln und „nicht über den Tellerrand hinausschauen“ nach wie vor existiert und bemängelt wird. Die „Binsenweisheit“, wenn im Miteinander etwas gelingen soll, braucht es ein gemeinsames Ziel, ist in Oberfranken noch nicht umgesetzt. Dabei liegen die sich durch eine übergeordnete Zielsetzung ergebenden Vorteile klar auf der Hand:

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AUFBRUCH INHALT OBERFRANKEN

1. Gemeinsame Ziele ermöglichen dem Einzelnen, das eigene Handeln danach auszurichten und dadurch die individuelle Erfolgschance zu steigern. 2. Diese zielgerichtete Ausrichtung eröffnet wiederum die Möglichkeit diese vorhandenen Kräfte zu bündeln und damit ihre Wirkung für die Gemeinschaft zu verstärken. 3. Klare gemeinsame Ziele erleichtern die Priorisierung von angedachten Maßnahmen und Projekten und reduzieren damit kraftraubende und das Miteinander gefährdende Diskussionen. 4. Eigeninitiatives Engagement wird durch klare Ziele aktiviert. Fordert z. B. eine Kommune ihre Bürgerschaft durch klare Entwicklungsziele heraus, wird die Engagementbereitschaft in der Bürgerschaft wachsen. Die Genussregion Oberfranken ist der Beweis für die positive Wirkung übergeordneter Ziele. Alle Landkreise und kreisfreien Städte sind bei dieser oberfränkischen Aktion dabei und entwickeln individuell interessante Beiträge. Warum sollte dies nicht auch für andere, die Stärken Oberfrankens charakterisierenden Themen möglich sein. Jeder Regierungsbezirk ist nur so stark wie die ihn bildenden Landkreise und Städte. Oberfranken ist in seiner Vielfalt und mit seinen durchweg vitalen Landkreisen und Städten außergewöhnlich stark. Mit einer gemeinsamen Ausrichtung würde sich diese vorhandene oberfränkische Kraft weiter entfalten und die zusehends aufbrechenden Kräfte bündeln und in ihrer Wirkung verstärken. Bleibt die Frage nach dem Wer. Größtes Interesse an einem Prozess der Zielfindung hat die Wirtschaft, der die Bedeutung von klaren Zielen für den Unternehmenserfolg täglich erlebbar ist. Der sich abzeichnende Fachkräftemangel zwingt auch die Unternehmen zu der notwendigen beschleunigten Weiterentwicklung der Attraktivität Oberfrankens beizutragen. Vor allem aber sind die sie vertretenden Organisationen IHK und HWK herausgefordert, einen solchen Zielfindungsprozess in Gang zu bringen und das hierfür notwendige Bewusstsein zu entwickeln. Oberfranken Offensiv, die Entwicklungsagentur Oberfrankens, hat aus meiner Sicht die Chance, diesen Beitrag der Wirtschaft zu nutzen und unter Einbindung aller gesellschaftlichen Kräfte eine überzeugende Entwicklungsperspektive für Oberfranken zu erarbeiten. n

Maximilian von Waldenfels, Geschäftsführer der Scherdel GmbH, Marktredwitz Wir bedanken uns bei den Machern von „ECHT Oberfranken“, dass sie unsere Heimat in ihrer Schönheit und Vielfältigkeit darstellen und auf die verborgenen Schätze aufmerksam machen, die das ungeübte Auge gern übersieht und doch da sind. Für uns Leser ist es spannend und aufregend, die Seiten der neuen Ausgaben aufzuschlagen und wir werden immer aufs Neue freudig überrascht. Danke ans Redaktionsteam von „ECHT Oberfranken“ und wir freuen uns auf ihre Anregungen.

Hans-Dieter Groppweis, Geschäftsführer der Franken Maxit Mauermörtel GmbH & Co., Kasendorf, Atzendorf Vor einigen Jahren haben wir mehr oder weniger zufällig die Zeitschrift „ECHT Oberfranken“ entdeckt und waren vollkommen überrascht, dass es in unserer Region so ein niveauvolles Magazin gibt, das über Natur, Wirtschaft und Menschen aus Oberfranken berichtet. Es ist gerade die ausgewogene Mischung zwischen Bild und Text, welche die Zeitschrift so interessant macht. Wenn man beginnt, in ihr zu blättern, will man nicht mehr aufhören. Und immer wieder finden wir faszinierende Beiträge aus der nähesten Umgebung. Gerne werben wir mit „ECHT Oberfranken“ bei unseren Kunden, Gästen sowie potenziellen neuen Mitarbeitern und überzeugen diese von der Attraktivität unserer Heimat.

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INHALT

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

Kinder fragen anders Kinderreporter für die Kinderuni Bayreuth von Cornelia Masel-Huth

S

ie sind ein bisschen zappelig heute, die Kinderreporter Emma, Inken, Leander und Phillip. Verständlich, sind sie doch von der Schule direkt hierher geradelt in die Zentrale Universitätsverwaltung der Uni Bayreuth. Elisabeth und Sarah, die auch zum Team gehören, haben wohl Terminschwierigkeiten. Wie das bei Kindern heutzutage eben so ist. Heute sollen die Rollen vertauscht werden: Nicht die Kinderreporter stellen Fragen, sondern ich interviewe sie. Denn was eine Kinderuni ist, weiß ich inzwischen. Seit 2002 werden an mittlerweile mehr als 50 Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland solche Veranstaltungen durchgeführt. Die natürliche Neugierde von Kindern wird aufgegriffen und Wissenschaft altersgerecht, verständlich und spannend vermittelt. „Unser Ziel ist es, Kindern der 2. bis 6. Jahrgangsstufe aller Schularten Wissen auf hohem Niveau und mit Freude zu vermitteln“, erläutert Ursula Küffner. „Wir möchten die Begeisterung der Kinder für wissenschaftliche Fragestellungen wecken,

Bei der Kinderuni werden die Schülerinnen und Schüler in die praktisch nachvollziehbaren Experimente mit einbezogen.

ihnen einen neuen Bildungsort in der Region erschließen, ihnen Anregungen zum Weiterdenken und -fragen geben.“ Und natürlich schwingt auch ein bisschen Werbung für die eigene Hochschule mit. Ursula Küffner ist in der Stabsabteilung

Presse, Marketing und Kommunikation der Universität Bayreuth beschäftigt. Seit 2011 – die Kinderuni gibt es hier seit 2006 – gehört die Planung, Organisation und Durchführung der Kinderuni zu ihren Aufgaben.

Fotos: C. Masel-Huth, Uni Bayreuth

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HOCHSCHULE UND BILDUNG Und was noch so besonders ist an einer Kinderuni bekomme ich von den Kinderreporten so erklärt: „Professoren und Professorinnen halten Vorträge, die Kinder ausgewählt haben“, sagt Leander. Für Inken ganz besonders wichtig ist: „Es dürfen keine Eltern rein in den Hörsaal.“ Und Phillip meint: „Die Erwachsenen wollen den Kindern zeigen, was sie arbeiten. Und alles soll verständlich sein.“ Leander, 10, ist am Gymnasium Christian-Ernestinum GCE in der 5c.

Phillip, 10, ist in der 5c des Graf Münster Gymnasiums.

Emma, 10, ebenfalls in der 5c des GCE, möchte einmal Latein-Lehrerin werden.

Inken, 10, ist durch ihre Schulfreundin Emma zu den Kinderreportern gekommen.

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Aber was sind Kinderreporter? Emma beschreibt ihre Aufgabe so: „Wir stellen den Professoren Fragen, damit wir mehr über sie wissen und über den Vortrag. Schon ein paar Wochen vor der Kinderuni.“ Ursula Küffner ergänzt: „Wir müssen die Veranstaltung natürlich bekannt machen. Dazu brauchen wir die Medien. Kinder stellen andere Fragen als Journalisten. Wir laden alle gemeinsam ein, die Medienvertreter, die Professoren und Professorinnen und die Kinderreporter stellen ihnen Fragen.“ Das sind Fragen wie: „Warum wählen Sie dieses Thema?“ „Worum geht es dabei?“ „Welche Materialien werden verwendet?“ Oder auch: „Haben Sie selbst Kinder?“ „Gefällt Ihnen Bayreuth?“ Aber natürlich verraten die Referenten und Referentinnen nicht allzu viel – es soll ja spannend bleiben. Acht verschiedene Themen werden zur Auswahl angeboten. Die Kinder – 80 Prozent von ihnen sind Grundschüler – stimmen darüber per Coupon oder Internet ab. Die vier mit den meisten Stimmen finden dann tatsächlich statt. „In diesem Jahr hatten wir ein Rekordergebnis. 3.000 Stimmen wurden abgegeben“, freut sich Küffner. Zwischendurch versucht sie die lebhaften vier ein bisschen zur bändigen. „Mit den Kinderreporterinnen und – reportern zu arbeiten, macht mir immer sehr viel Spaß. Die Kinder sind normalerweise nicht so ausgelassen. Nachdem die Kinder in der Schule so lange ruhig sitzen mussten, will ich am Nachmittag nicht übermäßig streng sein. Während der Kinderuni-Vorlesungen dulden wir so ein ausgelassenes Verhalten allerdings nicht und greifen sehr streng durch, falls ein Kind etwas übermütig ist.“ Es sind übrigens regelmäßig 500 und mehr junge Zuhörerinnen und Zuhörer, die zu

Arbeitet gern mit den Kindern: Ursula Küfner plant und organisiert zum achten Mal die Bayreuther Kinderuni.

den Vorträgen ins Audimax kommen. Für die Eltern und Begleiter, die ja draußen bleiben müssen, gibt es ein Alternativprogramm. Und beeinflussen die Vorträge den späteren Studienwunsch? „Dazu ist es wohl zu früh, Kinder in diesem Alter blicken nicht so weit in die Zukunft“, sagt Küffner. Trotzdem möchte ich von den vier Kinderreportern gerne wissen, was sie denn später mal so machen möchten. „Sport“ rufen alle gleichzeitig. Phillip hat da schon ganz konkrete Vorstellungen: „Ich gehe nach San Franzisco als Basketballer.“ Inke interessiert sich für Tiere, Leander für Mathematik und Emma möchte gerne Lehrerin für Latein werden. – Aber jetzt geht’s erstmal raus in die Frühlingssonne. n

Das gesamte Kinderreporter-Team, ergänzt um Elisabeth (vorne rechts) und Sarah (hinten Mitte).


Kinderuni 2018 – die Vorträge für die Kinder 13. Juni, 17.15 Uhr Professor Dr. Frank Hahn Hokuspokus aus dem Becherglas Anhand von Experimenten wird gezeigt, wie Chemie unseren Alltag bestimmt und wozu man sein Wissen darüber praktisch nutzen kann. 20. Juni, 17.15 Uhr Professor Dr. Frank Döpper 3D-Druck – oder: Ich mach’ mir die Welt widdewiddewie sie mir gefällt! Gezeigt wird, wie direkt aus dem Computer per Mausklick Spielzeuge, Essen oder zukünftig sogar ganze Häuser entstehen können. 27. Juni, 17.15 Uhr Professorin Dr. Gabriele Obermaier Von Feuer spuckenden Bergen und heißer Lava Wie entstehen Vulkane? Was ist Lava und wo kommt sie her? Warum brechen Vulkane aus? Kann man das vorhersagen? – Es wird auch einen (kleinen) Vulkanausbruch geben.

4. Juli, 17.15 Uhr Professor Daniel Frost Wie die Erde aus einem Feuerball und einem Ozean aus Lava entstand Die Gesteine unserer Erde erzählen die Geschichte unseres Planeten. Aber wie bilden sich Planeten? Und wie verwandeln sie sich so, dass es Leben geben kann? Wo kommt die Luft zum Atmen her und woher die Ozeane? Ist es möglich, dass es in unserer Galaxie andere Planeten wie die Erde gibt? Alle Vorlesungen finden im Audimax. statt. Ausführliche Infos, auch zum Begleitprogramm für Eltern, unter: http://www.uni-bayreuth.de/de/studium/veranstaltungen-fuer-schuelerinnen-und-schueler/kinderuni n

Energiehelden gesucht!

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INHALT

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ECHT Oberfranken


INHALT MENSCHEN UND KULTUR

Die Erste unter Gleichen Birgit Simmler, die Frau nach Michael Lerchenberg von Andrea Herdegen

D

ie neue künstlerische Leiterin der LuisenburgFestspiele robbt über den Boden. Zehn Kinder folgen ihr. Auf allen Vieren läuft Birgit Simmler durch die gläserne Probenhalle, zeigt, wie Wölfe traben. Dynamisch sind ihre Bewegungen, mit viel Körperspannung ausgeführt. Die Kinder mühen sich, es ihr gleichzutun. Es ist Casting-Tag, und die Theaterchefin versucht, die Mädchen und Jungen zu animieren, aus sich heraus zu gehen. „Spielt ruhig ein bisschen absurd. Beschnuppert euch gegenseitig, stuppst euch an. Ihr seid Wölfe!“, sagt sie. Für das Familienstück „Das Dschungelbuch“ sucht Simmler an diesem Nachmittag junge Statisten.

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Lasst euch fallen! Traut euch! Seit ein Wolf! – Birgit Simmler beim Casting für das „Dschungelbuch“.

In der Halle ist es stickig und voll. Rund 60 Kinder warten mit Mutter oder Oma und Opa auf ihren Auftritt, hoffen, dass sie eine Rolle auf der Wunsiedler Felsenbühne ergattern. Birgit Simmler ist in Socken und

Jeans auf der Tanzfläche. Ins Schwitzen gekommen, zieht sie ihren Kapuzenpulli über den Kopf. Darunter trägt sie ein Shirt mit dem Aufdruck „Nabucco“ im verwaschenen Orange. Sie teilt die Kinder in Gruppen ein, macht ihnen

Birgit Simmler macht sich Notizen zur Auswahl der jungen Komparsen.

Mut, keine Angst zu haben: „Traut, traut, traut euch!“ Als die Unterhaltungen in der Halle zu laut werden, sorgt Simmler mit lauter, tiefer Stimme für Ruhe. Sie kann sich durchsetzen.

am Broadway arbeitete. Eine beeindruckende Erfahrung. Zurück in Deutschland gründete sie sofort eine eigene Theatergruppe. „Plötzlich wusste ich: Wow, das ist es!“

Die 45-Jährige, in einem Lehrerhaushalt aufgewachsen, hat von ihren Eltern Theaterbegeisterung mitbekommen, dazu Neugier auf andere Menschen. Bereits als Kind gefiel es ihr, mit Freunden Geschichten zu entwickeln und zu spielen. Trotzdem legte sie sich nicht sofort aufs Theater fest. In der achten Klasse wollte sie unbedingt Mathematik-Professorin werden, später dachte sie daran, Medizin zu studieren. Die Entscheidung für das Theater fiel erst mit Anfang zwanzig, als sie als Austauschstudentin bei Regisseur Emanuel Azenberg

Obwohl sie auf der Bühne Talent hatte: Schauspielerin werden wollte sie nicht. Diese emotionale Öffnung, dieses Zulassen, dass ein Regisseur weit ins eigene Innenleben hineinfasst, das hat sie sich als junge Studentin nicht getraut. Außerdem konnte sie sich Rollen, die ein überholtes Frauenbild verkörpern, für sich nicht vorstellen: „Jugendliche Liebhaberin“ oder „Kleine Naive“, diese Rollen gibt es in der klassischen Literatur ja oft. Da entschied sie sich lieber für die andere Seite. Trotzdem liebt sie klassische Stoffe, große Erzählungen, Sprachgewalt. Fotos: A. Herdegen, Florian Miedl

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Modernste Architektur in Jahrtausende alter Landschaft: die Freilichtbühne auf der Luisenburg.

Vollzeit-Wunsiedlerin Das Intendantenbüro auf der Luisenburg ist noch karg. Den geräumigen Schreibtisch von Michael Lerchenberg hat sie übernommen. Auf ihm liegen Papierstapel und Bücher. Der Vorgänger hat einen bayerischen Löwen aus weißem Porzellan hiergelassen, einen gelben Helm vom Theaterumbau und zwei signierte Fußbälle. An der Wand hängt ein Foto, das Lerchenberg in seiner Paraderolle als Boandlkramer zusammen mit Alfred Schedl als Brandner Kaspar zeigt. Die neue Theaterleiterin ist noch nicht zum Einrichten gekommen. In der Besucherecke macht sie es sich auf einem orientalisch anmutenden Stuhl bequem, der beim Stück „Nathan der Weise“ auf der Bühne stand. Vor ihr ein Glas Orangensaft.

Birgit Simmler ist kein „Teilzeit-Oberfranke“ wie ihr Vorgänger Lerchenberg, sondern Vollzeit-Wunsiedlerin. Seit September lebt sie mit ihrem Mann, dem Regisseur Peter Hohenecker, und ihrem neunjährigen Sohn David im Fichtelgebirge. Auf der Felsenbühne ist mit ihr ein neuer Führungsstil eingezogen: Sie arbeitet teambezogen, der Umgang untereinander ist kameradschaftlich und entspannt. Sie hält es hier mit Augustus dem Großen: „Ich bin die Erste unter Gleichen.“ Nur wenn es Streit gibt, liegt die letzte Entscheidung bei ihr. Anders als Lerchenberg arbeitet Simmler nicht vom Genre her, bei ihr steht der Stoff im Mittelpunkt. Die Arbeit ihres Vorgängers lobt sie als sehr gut. Daher sieht sie keine Veranlassung, jetzt eine ganz neue Ära beginnen

zu müssen. Simmler möchte auf der Luisenburg-Bühne weiter auf höchstmöglichem Niveau Theater machen. Die langjährige Geschichte der Festspiele sieht sie als Leiter, in der jeder Intendant eine Sprosse eingefügt hat. „Mit jeder Stufe kommt man ein Stückchen weiter. Ich stehe bereits sicher auf meiner Stufe und erarbeite mir jetzt die nächste.“ Dazu gehört, dass sie für 2019 ein selbstgeschriebenes historisches Stück aus der Region aufführen möchte. Das Thema nennt sie noch nicht, doch für die Recherche liegen die Bücher bereits auf ihrem Nachttisch. Einen Austausch mit Michael Lerchenberg hat es nicht gegeben. Vor der Übergabe trafen sie sich für anderthalb Stunden im Intendantenbüro, und er erzählte ihr, wie er seine

Luisenburg-Zeit empfunden hat. „Und das war’s dann auch“, sagt Simmler. Zum Abschied fragte sie, ob er sich vorstellen könne, mal wiederzukommen. „Er zuckte mit den Schultern und antwortete: Nicht gleich.“ Trotzdem würde sich die neue Leiterin nicht scheuen, ihn anzurufen und um Rat zu fragen. „Bisher hatte ich das Glück, das nicht gebraucht zu haben.“ Das Ensemble 2018 ist eine Mischung aus Schauspielern, die schon hier auf der Bühne standen, und Luisenburg-Neulingen. „Hier waren ja sehr viele gute Künstler. Fast alle waren daran interessiert, weiterzumachen.“ Mehr, als Simmler besetzen konnte, meldeten sich bei ihr. Zum Casting des Musicals „My Fair Lady“ wollten 600 Interessierte kommen, 120 lud sie zur Au-

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INHALT

dition ein. Daraus wählte sie aus. „Richtig tolle, engagierte Leute.“

Paul Kaiser als Pater Haspinger und Jürgen Fischer als Andreas Hofer.

Zodwa Selele als Eliza Doolittle und Markus Pol als Professor Higgins.

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Dass sie sich durchsetzen musste, immer auch gegen männliche Mitkonkurrenten, hat Birgit Simmler geprägt. Obwohl sie zu einer Generation gehört, in der mehr und mehr Frauen in Leitungspositionen kommen. Als selbstverständlich empfindet sie das nicht. Deshalb tritt sie selbstbewusst auf, zeigt nach außen, dass sie mindestens so viel Kompetenz mitbringt wie ein männlicher Kollege. „Diese Mädels-Schemata habe ich ganz bewusst abgelegt.“ Sich selbst sieht sie als ehrgeizig. Um zu erreichen, was sie sich vorgenommen hat, kann die künstlerische Leiterin sehr perfektionistisch werden – mit einem extrem hohen persönlichen

Einsatz. „Ich weiß nicht, ob das, was ich da mache, für mich immer so gesund ist. Aber um etwas zu bewegen, braucht es diesen Einsatz“, sagt sie. Sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, deshalb kommt ihr ein Zwölf-Stunden-Arbeitstag relativ normal vor. Dieses große Engagement erwartet sie von ihren Mitarbeitern nicht. „Bei mir lege ich eine andere Messlatte an.“ Jetzt freut sich die neue Luisenburg-Chefin auf ihre erste Saison, hofft, dass die Premieren gut laufen. Glücklich ist sie, wenn sie sieht, wie die Kollegen den Applaus genießen. „Bei meinen größten zwei, drei Erfolgen, wirklich rauschenden Premieren, habe ich mich ein bisschen zurückgezogen und den anderen beim Feiern zugeguckt.“ Das fand Birgit Simmler richtig schön. n


Zur Person Birgit Simmler lernte am Broadway in New York bei Produzent Emanuel Azenberg und begleitete Neil Simons „Laughter on the 23rd Floor“ mit Nathan Lane in der Hauptrolle. Sie war als Abendspielleitung am Wiener Raimundtheater für Roman Polanskis „Tanz der Vampire“ und für Andrew Lloyd Webbers „Joseph“ verantwortlich. Nach Jahren als Regisseurin und Produzentin in der freien Szene in Berlin inszenierte sie ab 2007 für die Freilichtbühne Hallenberg. Von 2009 an war Simmler Kulturreferentin der nordhessischen Stadt Biedenkopf, wo sie 2013 die Schlossfestspiele gründete. Neben Staatsexamen in Deutsch und Englisch hat sie ein Diplom der Universität Zürich als „Executive Master in Arts Administration“. Bei verschiedenen renommierten Festivals war sie Produktionsleiterin, auf den Kreuzfahrtschiffen MS Astor und MS Astoria Showkoordinatorin sowie beim Münchner Tollwood-Festival StageManagerin. n

LuisenburgFestspiele 2018 – Die Premieren 5. Juni „Das Dschungelbuch 22. Juni „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ 29. Juni „My Fair Lady“ 13. Juli „Sherlock Holmes – Der Tod des Bayernkönigs“

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MENSCHEN UND KULTUR

Glitzernde BĂźhnenwelt und Heimatverbundenheit

Eine Begegnung mit dem Musicalstar Uli Scherbel von Markus Häggberg

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MENSCHEN UND KULTUR

rg

Foto: Markus Häggbe

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Hair, Rolle Claude, ...

Z

wei Stunden Zeit für ein Gespräch – allerhöchstens. Uli Scherbel macht in seiner E-Mail deutlich, dass er mit seiner Zeit haushalten muss. Der Kronacher Musical-Star und Wunschsänger von Udo Jürgens pendelte allein in den vergangenen Monaten mehrmals pro Woche zu Bühnen zwischen Augsburg, Wien und Berlin. Doch als ECHT OBERFRANKEN den Darsteller trifft, zeigt dieser, dass er lachend inkonsequent sein kann. Und überzieht mit. Eine Begegnung zu großer weiter Welt, Scheinwerferlicht und Erdung durch Heimatverbundenheit. Uli Scherbel ist Jahrgang 1970. Von weitem sieht er ungewöhnlich jung aus. Tatsächlich gehört er zu jenen seltenen Menschen, die auch auf verkürzte Distanz ziemlich faltenfrei bleiben. Er sitzt in einem Kronacher Lokal in Bahnhofsnähe und rührt hellwach in seinem Milchkaffee. In Turnschuhen, Lederjacke und – Wollsocken. Von schräg gegenüber

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Uli als Biest, ...

Uli als Gaston ...

... und so, wie er einfach ist.

nähert sich ihm eine ältere Dame, die ihn schon unterm Kauen erkannte und nun zur Rede stellt. Dazu, wann er wohl mal wieder hier in der Nähe auftreten wird und wie schön es doch beim letzten Mal war. Uli Scherbel begrüßt die Frau freundlich, erhebt sich dabei von seinem Platz und nimmt ihre Hand. Das wirkt kein bisschen aufgesetzt, sondern einfach nur unverstellt nett. „Wenn ich heimkomme, stehen bei mir schon die Gummistiefel vor der Tür und von meiner Familie bekomme ich zu hören: Kehr mal den Hof zusammen!“, erklärt der Mann mit Hauptwohnsitz Berlin und Engagements in Operetten- und Schauspielhäusern bester Lagen augenzwinkernd zu sich. Familie, das ist für Uli Scherbel in erster Linie seine 86-jährige Mutter, die er einmal pro Monat übers Wochenende in Kronach besuchen kommt. Dann kommt er heim und ist wie immer der Uli.

fengeklirr – und mittendrin in dieser Filmaufnahme ist der Kronacher. Dabei springt er lachend über einen Säbelstreich hinweg,

hinein in bessere Fechtposition. Scherbel spielt hier nicht irgendeinen Musketier, er ist d‘Artagnan auf den Burgfestspielen in Bad

Szenenwechsel: Männer fechten, teilen aus, Waf-

In Cats als Skimble von der Eisenbahn.


MENSCHEN UND KULTUR

Als Mephisto bei den Faust-Festspielen in Kronach (oben) und als als D‘Artagnan in „Drei Musketiere“.

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bei. Dann: „Heute sehe ich es als Vorteil, weil ich so Werte mitbekommen habe, die mit dem Theaterspielen nichts zu tun haben.“

Uli als Joseph im Musical „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“.

Vilbel. Zu einem anderen Zeitpunkt gab er am Theater am Potsdamer Platz in Berlin u. a. den Skimbleshanks in „Cats“, oder den Cyrano de Bergerac in Klagenfurt. Oder er moderiert singend und steppend einen Gala-Abend. Und als das ZDF vor vier Jahren Udo Jürgens eine Show ausrichtete, da rief es bei Scherbel an und die freundliche Stimme am Telefon teilte ihm mit, es sei Jürgens „persönlicher Wunsch“, dass er den Titel „Das ehrenwerte Haus“ singen solle. Das alles wäre so nie gekommen, wenn Scherbel sich nicht die Grundlagen dafür geschaffen hätte. Nach seiner Ausbildung zum Krankenpfleger nahm er An-

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fang der 90er Jahre für den Bereich Musical/Show ein Studium an der Universität der Künste in Berlin auf. Sein Abschluss zum Diplom-Musical-Darsteller gelang mit Auszeichnung. Zudem errang er 1995 den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Gesang (Musical). Der Startschuss für Rollen und Engagements. Doch wenn man so im Netz nach ihm stöbert, stößt man auf Formulierungen wie diese: „Nach seiner Jungend in Rothenkirchen (…)“. Klingt das nicht eher nach einem Schicksal als nach einer günstigen Ausgangsposition für den Sprung an namhafte Schauspielhäuser? „Als ich jung war, habe ich darin einen Nachteil gesehen“, pflichtet Scherbel zunächst

Wie Scherbel sich so in dem Raum des Cafés umsieht, kommt er auch auf die Wurzel seiner Musical-Begeisterung zu sprechen, auf eine Art Erweckungserlebnis. „Ich habe mit meinen Eltern in den 70ern Filme geguckt. Einmal lief einer mit Gene Kelly und er sang „I‘m singing in the rain“. In diesem Moment reichten sich bei dem Jungen wohl Gemüt und ästhetisches Empfinden die Hand und ließen ihn für sich entdecken, was er als Erwachsener so ausdrückt: „Ich mag es einfach, wenn man Gesang und Tanz zu einem szenischen Kontext verbinden kann.“ Aber im Grunde sei der Begriff Musical-Darsteller zu unzureichend, um all das zu fassen. Mehr noch: Uli Scherbel ärgert sich sogar über ihn. Der Frage, ob das Musical eine unterschätzte Kunstform sei, begegnet er spontan und leidenschaftlich: „Ja, total, absolut.“ Dann zitiert er den New Yorker Professor für Musiktheater, Stanley Walden: „Ich will den singenden, tanzenden Schauspieler ausbilden.“ Acht Semester dauerte Scherbels Studium und sein Alltag war angefüllt mit Tanz, Modern Jazz, Bühnenfechten, Stimmbildung, Chorgesang, Musiktheorie, Musik- und Theatergeschichte sowie dem „Herzstück“, wie Scherbel das Fach Schauspiel nennt. Die Zeit rückt voran, bald werden die zwei Stunden

um sein. Also Fragen stellen. Zum Beispiel diese: Gibt es im Musical-Bereich überhaupt begehrte Altersrollen? „Ehrlich gesagt: nein…es gibt halt den Gegenspieler des Helden“, antwortet der 47-Jährige. Und wie sieht

es mit Ruhm aus? Schon mal von den Schattenseiten genossen? Dazu wartet der Kronacher mit einer befremdlichen Erinnerung aus den 90er Jahren auf, als er in Essen wohnte und die Hauptrolle im Musical Joseph hatte. „Ich habe erlebt, wie Menschen meinen Müll durchsucht haben.“ Da sei ihm der Verdacht gekommen, dass wirklich große Stars oft auch „eine Hölle“ haben müssen. Und auf besonders beeindruckende Begegnungen angesprochen, beginnt sein Schwärmen: Beispielsweise von der berühmten Choreografin, „der es immer nur um die Arbeit, nicht um den Ruhm ging.“ Doch über allem steht Udo Jürgens. „Die Begegnung mit ihm war ein wichtiger Pfeiler in meinem Leben.“ Schleswig-Holsteinisches Landestheater, Stuttgarter Apollo Theater, Schauspiel-


MENSCHEN UND KULTUR

Singen, Tanzen, Schauspiel – wer im Musical gut sein will, muss ein Allrounder sein.

haus Hamburg und Berlin, immer wieder Berlin. Erste Adressen für große Produk-

tionen und Uli Scherbel auf den Bühnen. Sieht er sich verdammt, zur Erlangung von

Rollen seine Jugend so lange wie möglich zu erhalten? So denkt Scherbel nicht. „Ich

bin dankbar, einen Beruf machen zu dürfen, der Berufung war und ich wäre auch okay damit, die Karriere zu beenden und was anderes zu machen (…), ich wäre auch bereit, wieder als Krankenpfleger zu arbeiten, denn alles hat seine Zeit“, erklärt er nach mehr als zwei Stunden gedanklichen Flanierens durch die Show-Welt. So wie er das sagt, nimmt man ihm das ab. Aber vielleicht wird er auch Künstler-Coach, so wie damals vor zehn Jahren beim BR. Doch ob so oder so, auf jeden Fall wird er sich vom Stuhl erheben und zugänglich sein, wenn ihn jemand grüßt. Das geschah nach weit über zwei Stunden beim Auseinandergehen in dem Café nämlich wieder. n

Fotos: Tana Hall, Katrin Raabe, U. Scherbel

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MENSCHEN UND KULTUR

Ausstellungen seit 1970 – Auswahl

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Kempten, Residenz München, städt. Galerie Lothringenstraße Erlangen, städt. Galerie „Offenes Atelier“ Kronach, städt. Galerie im Rathaus Fürth, Galerie Förstermühle Hof, Freiheitshalle Lkr. Kronach, Burg Lauenstein (KKV) München, Haus der Kunst – Kunstsalon London, P.O.S.K. Gallery Nürnberg, Galerie Forum,Neuper Coburg, Galerie am Hexenturm München, Kunst im Lila Haus Fürth, Kulturzentrum Kulmbach, Plassenburg Selb, Kunstwoche Pommersfelden, Fränkische Künstler Hof, Hypogalerie Bamberg, Galerie am Stephansberg Leipzig, MZvD Weltkongress 1997 Kronach, Kronacher Kunstverein Hamburg, „fluoreszenz“ Kronach, EX PRAETERITIS LUX


MENSCHEN UND KULTUR

Kunst in die Provinz gebracht Carol J. Hurec wird 70 von Cornelia Masel-Huth

H

err Hurec, Sie sind in München geboren und haben dort auch an der Akademie der Künste studiert. Wie verschlägt es einen Münchner aus der Landeshauptstadt ins nördliche Oberfranken? Ich habe auch Kunsterziehung studiert und bin vom Kulturministerium als Referendar nach Kulmbach geschickt worden. Dort hat es mir einfach gut gefallen. Ich wollte bleiben, aber ich bin dann 1976 nach Kronach versetzt worden. Warum sind Sie nicht freier Künstler geworden?

man sich ganz anders präsentieren, als ich es tat. Man muss sich gezielt vermarkten und da viel Kraft und Zeit reinstecken. Heute ist es ja leider so, dass am Markt die Performance meist wichtiger ist als die Qualität. Das spiegelt sich auch in den Medien: Es gibt, auch in der Literatur, kaum mehr fundierte, kritische Besprechungen. Veröffentlicht werden Superlative, Gehör findet, wer laut ist. Wie sind Sie denn überhaupt zur Kunst gekommen? Schon als Kind habe ich in der Volksschule immer die Tafel vollgezeichnet

und dafür viel Aufmerksamkeit bekommen, weil ich zum Beispiel Menschen gemalt habe mit Nasen, die größer waren als ihr Kopf. Auch meine Eltern haben es immer toleriert, dass ich Zuhause als Greifbare vollgemalt habe. Und vor allem haben mich meine Lehrer immer gefördert. Ganz besonders war das am Gymnasium Kraft Geer. Es war die Zeit der 68er-Studentenbewegung und Kraft Geer hatte Bart und kam mit Parka in die Schule. Der Direktor wollte ihn wegen nicht gymnasial tauglicher Kleidung aus dem Unterricht nehmen. Er hat das Revoluzzerartige in den Kunstunterricht gebracht und uns seinen Lebensstil

Schon am Gymnasium, aber auch später an der Akademie ermutigten mich Lehrer und Professoren, zusätzlich Kunsterziehung zu wählen. Und ich dachte mir, bei einem Halbtagesjob kann ich frei Kunst machen. Allerdings, vor allem, als die Kollegstufe eingeführt wurde und ich Beratungslehrer war, ging das nicht mehr auf. Die Kunst musste etwas hintanstehen. Ausstellungen habe ich weitgehend gecancelt. Allerdings war das auch eine spannende und interessante Aufgabe. Und: Ich habe trotzdem nie aufgehört, künstlerisch zu arbeiten, mein Archiv ist voll. Ohne Schuldienst hätten Sie vielleicht bekannter werden können… Um am Kunstmarkt Fuß zu fassen und ein höheres Level zu erreichen, muss

Selbstbildnis

1971, Tuschezeichnung auf Karton

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am Abbilden von Wirklichkeiten. Und ich befand mich da auf dem Boden anerkannter Kunstformen, die kleineren Formate von damals eigneten sich außerdem als Wohnzimmerschmuck. In dieser Phase wollte ich der Wirklichkeit objektiv begegnen. Ab 1976 änderte sich das. Auslöser war ein schwerer Verkehrsunfall.

Ikarus, Flugbahn der Egge

1982, Installation, Städt. Galerie München, Lothringerstr. 13

Dieser Verkehrsunfall war ein tiefer Einschnitt in meinem Leben. Ich hätte ja tot sein können. Plötzlich waren alle Farben weg. Es entstanden meine Sägebilder. Auf weiß-grau grundierte Flächen begann ich Spuren hinein zu kratzen, die Fläche mit der Säge zu bearbeiten. Es entstanden verletzte Landschaften. Ich musste meine Traumata und Ängste verarbeiten, wollte Spuren hinterlassen. Später habe ich das Gesägte wieder vernäht, meine Traumata und die Natur langsam wieder geheilt. Für mich war es der Versuch, die Wirklichkeit zu gestalten. Sie haben in dieser Phase nicht nur mit verschiedenen Materialien wie Blei, Schüren und Gegenständen aus dem Alltag gearbeitet, sondern dann auch völlig die Zweidimensionalität verlassen. Es sind dann ab 1980 Ihre Eggenbilder entstanden.

Rafael

2008, Öl auf Leinwand /schnelle Linie

authentisch vorgelebt. Wir haben Godard-Filme geschaut und uns mit Plakat- und Agitationskunst beschäftigt oder der Gestaltung von Schallplattenhüllen und visueller Kommunikation. Solche Erfahrungen waren natürlich prägend. Trotzdem malten Sie zunächst im Stil alter Meister. Ja, ich war begeistert von der Technik eines Cranach oder eines Dürers. Ich wollte Sicherheit gewinnen im Umgang mit solchen Techniken, hatte Freude

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Das war die Zeit der Gruppe „Zeichen“. Aus Steinen, Ästen und mit Egge entstanden wirklich große Objekte und Installationen, eines war 13 mal 4 Meter groß. Ich wollte die Eingriffe des Menschen in die Natur darstellen. Und meinen künstlerischen Horizont erweitern. Es war die Zeit von Beuys, der ja gezeigt hat, dass es für Kunst mehr als Leinwand gibt.

„crossing“

2018, LED-Art Lichtobjekt, hier mit Sonnenlicht

des Lichts. Es entstanden jetzt kleinere Formate, Arbeiten auf Papier, Pinselzeichnungen. Sehr private Bilder, die ich öffentlich nie gezeigt habe. Sie waren der Versuch, die geistige Wirklichkeit zu erfassen.

1983 war wieder ein Jahr, das Ihr Leben und Ihr Denken verändert hat: ihre Tochter wurde geboren. Die Geburt meiner Tochter hat mich wirklich sehr ergriffen. Wo kommt dieses wundervolle kleine Wesen her? Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Was ist hinter der Materie? Ich begann, mich mit spirituellen und religiösen Themen zu beschäftigen, mit der Mystik

Wandmalerei 1996, Stockheim


MENSCHEN UND KULTUR 2004 begann ich dann mit einer Ausbildung zum Kunsttherapeuten. Hier geht es ja auch darum, das eigene Innere, die eigenen Gefühle zu reflektieren und nach außen zu bringen und mit einem Therapeuten darüber zu reden. Dabei kommt Verdrängtes hoch, das sich in Bildern symbolisch darstellt. Es war die Phase meiner Kritzelbilder. Ich wollte die akademisch gelernte Bildgestaltung, Kompositionsschemata verlassen und mich spontan auf Farbe und Form einlassen. So löste ich mich von der möglichen Reaktion des Publikums auf meine Arbeiten, die Bilder als Selbstzweck.

„Lukas Cranach Werkstatt“, auf der Festung Rosenberg , chinesisch-deutscher Kunstunterricht.

Dann, 2016, ließen Sie sich vom Kronacher Lichtevent „Kronach leuchtet“ inspirieren… Eigentlich war das der Schweizer Andreas Fischbach, der eine Projektion im Kronacher Kunstverein zeigte. Er regte mich an, meine Sägebilder zu illuminieren. Licht hinter den Sägespuren wirkt wie Licht aus der Vergangenheit. Es war der Versuch, aus Dunkelheit Helligkeit zu gewinnen. Seit einigen Jahren ist Ihre künstlerische Ausdrucksform wieder zu einem völlig anderen Sujet geschwenkt. Sie beschäftigen sich mit chinesischer Tuschezeichnung.

Der Künstler Carol J. Hurec und eines seiner LED-Art Lichtobjekte 2017

2015 bekam ich Kontakte zu chinesischen Künstlern und Kunstprofessoren. Ich wurde zu einem chinesischeuropäische Kunstprojekt eingeladen, wir haben gemeinsam auf Reispapier gemalt. Ich war begeistert. Und begann zu üben. Spannend an Tuschezeichnungen sind das Gestische, die

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MENSCHEN UND KULTUR schnelle Spur. Es entstanden vor allem Frankenwald-Landschaften. Scha Ba Jong, einer der berühmtesten Tuschezeichner Chinas, hat die Tuschezeichnung revolutioniert: Er malt auf gelblichem, beigen Papier und setzt mit Deckweiß Lichter auf die Fläche. Das regte mich an, das Charakteristische der Tuschezeichnung mit meinen altmeisterlichen Anfängen zu vereinen. Ich begann die Tuschezeichnungen mit lasierten Farbschichten zu übermalen. Herr Hurec, Sie waren nicht nur Kunsterzieher und bis heute wandelbarer Künstler, sondern auch ehrenamtlich seit Jahrzehnten engagiert. 1976, als sie nach Kronach kamen, war die Cranach-Stadt als solche noch gar nicht bekannt, sondern ein relativ kunstfreies Provinzstädtchen am Zonenrand. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das geändert hat.

Haßlachtal bei Stockheim

Lasurtechnik mit Ölfarbe über Chinatusche, auf Leinwand. Techniken zweier Kulturen vereint.

Ausstellung in der Bayerischen Musikakademie in Hammelburg, 2016 Professor SHI YU von der Kunstakademie Peking und K.J.Hurec vor “Magic Girl”, Hurec.

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Das stimmt wohl. Als ich nach Kronach kam, haben meine Frau und ich die „Neue Galerie“ eröffnet. Das war die erste professionelle Galerie in Kronach und sie fand regen Anklang. Als meine Frau dann wieder anfing zu arbeiten und auch, weil es in Kronach kaum einen Kaufmarkt gab, gaben wir sie wieder auf. Doch gemeinsam mit anderen Kunstfreunden fanden wir eine andere Lösung: 1981 gründeten wir den Kronacher Kunstverein, dessen Vorsitzender ich insgesamt 20 Jahre war und heute noch bin. Ich fühle mich vor allem für das künstlerische Niveau verantwortlich. Seit 1983 halte ich immer wieder Eröffnungsreden.


MENSCHEN UND KULTUR

Staffelberg am Morgen

2017, Chinatusche auf Leinwand/Öllasur

Ausstellungen 2018 September – Oktober: Retrospektive auf der Festung Rosenberg, Kronach

Von 1992 an organisierte ich drei Mal den internationalen Lucas-Cranach-Preis der Stadt Kronach. Seit 2015 engagiere ich mich für die chinesischen Kontakte zur Stadt. Die entstanden, nachdem 2011 ein Audio-Guide in chinesischer

Herr Hurec, Sie werden in diesem Jahr 70. Sind Sie angekommen?

8.Juli – 5. August: Kronacher Kunstverein e.V., Galerie des Kunstvereins, Kronach 12. Juli – bis September: Galerie FORUM RUTZMOSER, München

Sprache durch den Lions-Club herausgebracht worden war. Wir haben das Schu Ba Jong Kreativ-Atelier ins Leben gerufen, es wurde 2016 eröffnet. Regelmäßig sind jetzt hier chinesische Schüler- und Studentengruppe zu Gast.

Wonach suche ich? Gerade, seit sich mir die Welt der chinesischen Tuschemalerei erschließt, habe ich das Gefühl, dass, wenn sich eine Tür schließt, eine neue auftut. Ich bin gespannt auf die nächste Tür. Ich suche weiter. n Hurec mit chinesischen Schülern auf der Festung Rosenberg, Kronach, beim Naturstudium, Juli 2017.

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INHALT NATUR

Vom Aussterben bedroht Rettung für das Braunkehlchen von Iris Kroon-Lottes

A

msel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar wünschen dir ein frohes Jahr“ heißt es in ei„ nem der bekanntesten deutschen Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben aus dem Jahr 1847 („Alle Vögel sind schon da“). Auch heute kehren noch immer Zugvögel im Frühjahr aus ihren Winterquartieren in europäische Brutgebiete zurück, doch die Artenvielfalt nimmt in vielen Regionen stark ab. Einst war auch das Braunkehlchen bei uns eine weit verbreitete Vogelart, heute gilt es in Bayern „als vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste 1). Der hübsche kleine Singvogel ist nicht so bekannt wie sein prominenter Verwandter das Rotkehlchen. Mit seiner hellbraun bis orange gefärbten Brust ist der Wiesenbrüter zwar ein auffälliger Vogel, doch gerade in Oberfranken sehr selten. Hier ist das Braunkehlchen fast verschwunden. In einigen Gebieten gab es in den vergangenen 25 Jahren einen Rückgang von bis zu 85 Prozent. Eine besorgniserregende Entwicklung. Deshalb hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern e.V. in Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberfranken im Oktober vergangenen Jahres begonnen, die verbliebenen Braunkehlchen-Brutpaare zu retten. „Wir haben in den Landkreisen Kronach, Kulmbach und Hof in fünf erfolgsversprechenden Gebieten Flächenkonzepte zur „braunkehlchenfreundlichen“ Nutzung entwickelt“, erklärt die Biologin Laura Tschernek vom LBV, die sich um das „Braunkehlchenprojekt“ für Nordostoberfranken kümmert.

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ECHT Oberfranken

Foto: fotolia


INHALT

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NATUR Bei einer landesweiten Kartierungsaktion 2014/2015 wurden in Oberfranken nur noch 57 Brutpaare gezählt. Sie sind möglicherweise die Letzten ihrer Art. „Jedes einzelne Tier bekleidet einen Platz und eine Aufgabe im Ökosystem. Das Braunkehlchen ist abhängig von tierischer Nahrung. Verschwinden die Insekten, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Vogelwelt, sondern auch auf uns Menschen. Noch ist es nicht zu spät Schutzmaßnahmen für das Braunkehlchen zu unternehmen, aber es ist kurz vor knapp“, weiß die Biologin. Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit liegt in der Beratung der Landwirte. Um die Population der Braunkehlchen wieder zu steigern, müssen geeignete Flächen zur Verfügung gestellt werden. Solche Wiesen und Äcker werden aber im Regelfall von Landwirten bewirtschaftet. Die Braunkehlchen kehren Anfang April aus ihren Winterquartieren im südlichen Afrika in ihre europäischen Brutgebiete zurück. Dort bauen sie ihre Nester meist am Boden. Das frühe Mähen der Felder und Wiesen ist eine große Bedrohung für die brütenden Paare. Der Nachwuchs kann nur überleben, wenn nicht oder erst spät im Sommer gemäht wird. Immer wieder auf‘s Neue leistet Laura Tschernek im Gespräch mit Landwirten oder bei Informationsveranstaltungen Überzeugungsarbeit. „Ich berate Landwirte hinsichtlich potentieller Agrarumweltmaßnahmen, die sich für das Braunkehlchen in den Projektgebieten positiv auswirken. Bei Interesse überlegen wir gemeinsam, welche Maßnahmen sich in den Betrieb integrieren lassen“, erklärt sie. Landwirtschaftliche Unternehmen erhalten für die Bereitstellung von geeigneten Flächen und für eine naturschonende Bewirtschaftung, Fördermittel von der EU und dem Freistaat.

Braunkehlchen brüten am Boden. Der Nachwuchs überlebt nur, wenn erst im Spätsommer gemäht wird.

Deckung der Bodennester dient und das Nahrungsangebot verbessert. „Die Gründe für die Bestandseinbrüche bei den Braunkehlchen sind vielfältig, können jedoch größtenteils auf die Veränderung des Lebensraumes zurückgeführt werden“, sagt Tschernek und nennt als weitere Gründe Entwässerungsmaßnahmen, Aufforstung und Verbuschung. Auch der Einsatz von Bioziden (Chemikalien zur Bekämpfung von Schädlingen) und der Rückgang der biologischen Vielfalt tragen zur Abnahme des Nahrungsangebots der Vögel bei. „Auch Störungen durch Freizeitnutzung, freilaufende

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Hunde oder die Bejagung entsprechender Flächen tragen zum Rückgang der Braunkehlchen-Populationen bei“, fasst die Projektmanagerin zusammen. Auch mit Hilfe von Öffentlichkeitsarbeit versucht der Landesverband für Vogelschutz auf die prekäre Situation des Braunkehlchens aufmerksam zu machen. Wichtiges Ziel ist es, die noch vorhandenen Bestände durch lebensraumverbessernde Maßnahmen in Oberfranken zu sichern. Davon profitieren auch weitere Tiere, wie Rebhühner, Kiebitze, Wiesenpieper und Feldlerchen. n

Steckbrief Braunkehlchen Größe 12 bis 14 cm Erkennungsmerkmale Oberseite kontrastreich braunfleckig, markanter heller Überaugenstreif, dunkle Wangen, Brust orange-braun; Weibchen im Allgemeinen heller Nahrung Insekten, Spinnentiere, kleine Schnecken und Würmer; im Herbst auch Samen und Beeren Verbreitung Brutvogel von Europa bis Westasien, Überwinterungsgebiete im subtropischen Afrika

Nur zusammen mit den Landwirten Braunkehlchen brüten gerne in mäßig feuchtem Grünland, strukturreichen Brachen und an Gewässerrandstreifen. Für sie sind besonders Altgrasflächen ideal, die bis zu fünf Jahre ohne Mäharbeiten bestehen können. Dadurch erhöht sich auch die Strukturvielfalt, die der

Foto: Laura Tschernek

Foto: Dieter Hopf, LBV


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Warum verwenden Gastwirte so wenige regionale Produkte?

„Gescheitgut“ will das ändern

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orina Brauer, gelernte Touristikerin, arbeitete zunächst in Singapur und Rhodos, bevor sie der Liebe wegen nach Franken zog. Zufällig traf sie während ihres Studiums der Geografie, Wirtschaft und Publizistik an der Uni Erlangen den Verleger Michael Müller vom gleichnamigen Verlag in Erlangen – die Initialzündung war gelegt, um ein gemeinsames Projekt zu gründen. Die Idee? Möglichst viele Regionalprodukte der Fränkischen Schweiz auf die Speisekarten der ansässigen Wirtshäuser zu bringen. Daraus entstand ein Gastroportal, ein Verein sowie eine gemeinsame Buchreihe, für die die beiden sogar mit dem ITB Buchaward ausgezeichnet wurden.

den Speisekarten der Gasthöfe wiederfindet.“ Und, so Brauer weiter: „Michael Müller ist selbst ein Regionalprodukt der Fränkischen Schweiz und kommt aus Ebermannstadt – er erklärte sich bereit, das Projekt zu unterstützen und zu finanzieren.“ Zu „Gscheitgut“ gehört inzwischen neben den Reisekochbüchern auch die

Gscheitgut-Autorenwanderungen, die mehrmals im Jahr durch die Kulturlandschaft führen. Unter dem Motto „Man sieht nur, was man weiß“ geht‘s mit einem fränkischen Autor durch die Landschaft mit anschließender Einkehr in einen gscheitguten Gasthof, wo es Essen aus Regionalprodukten gibt. „Die haben wir alle ausfindig gemacht oder auch dazu angeregt, mehr auf regionale

Das Projekt „Gscheitgut“ entstand damals an der Uni Erlangen. In ihrem weiteren Studium der Kulturgeografie spezialisierte sich Corinna Brauer auf Regionalentwicklung. Ihr Professor Werner Bätzing inspirierte und unterstützte sie sehr darin, die Idee von „Gscheitgut“ weiterzuverfolgen. „Ich fragte mich beständig, warum sich die Region mit ihren eigenen Produkten so wenig auf Regiionale Produkte sollen es sein: Corinna Brauer ist die Seele hinter „Gscheitgut“.

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ECHT Oberfranken


KULINARIK

Zutaten für ihre Rezepte zu setzen. Wir arbeiten hier seit vielen Jahren mit dem Kulturamt und der VHS Forchheim zusammen“, verrät Corinna Brauer ihre Unterstützer.

Außerdem wird immer was „Gscheitgutes“ gekocht, also auch Besonderheiten, die nicht so alltäglich sind, zum Beispiel ein frischer Wildspinat aus gesammelten Kräutern.

Außerdem hilft Brauer bei der Organisation von besonderen Veranstaltungen in den Gscheitgut-Gasthöfen und darüber hinaus, zum Beispiel der Gala der Gscheitgut-Köche auf der Burg Feuerstein im Jahr 2016 oder auch kulinarische Lesungen.

Die Gscheitgut-Franken isst besserSerie will Gasthäuser fördern, die viel Arbeit in die Zubereitung ihrer Speisen stecken und dabei eng mit ihrer Heimat verbunden sind, denn es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass fränkische Gastronomen auch fränkische Produkte verwenden. Ob Direktsäfte von den Streuobstwiesen, regionaler Honig, das Juralamm oder der Kren – sie alle tragen dazu bei, den Lebensraum Fränkische Schweiz zu erhalten. „Braucht es das Lamm aus Neuseeland, wenn wir das Juralamm vor der Haustür haben, das hilft die artenreichen Trockenrasen der Felsenhänge zu erhalten?“ fragt Corinna Brauer fast ein bisschen vorwurfsvoll. „Daher sind auch unsere Autorenwanderungen so wichtig: Denn irgendwie hängt ja alles zusammen: unsere Landschaft, durch die wir sonntags so gern spazieren, kann nur erhalten bleiben, wenn wir denen, die die Felder bewirtschaften auch die Produkte abnehmen.“

Und das sind die Kriterien, nach denen Gasthöfe, Gärtner und Selbstvermarkter in die Buchreihe aufgenommen werden: Sie arbeiten nach gscheitguten Kriterien: Verzicht auf künstliche Aromen und Konservierungsstoffe. Mindestens fünf Gerichte stehen auf der Karte, die zu 60 % aus Regionalprodukten hergestellt werden. Mindestens ein Saft und ein alkoholisches Getränk aus der Region stehen auf der Karte. Die Gasthöfe sehen sich auch als Orte sozialen Lebens und bewirten Vereine und Stammtische gern.

Warum jetzt ein vegetarischer Band? Corinna Brauer: „Weil wir merken, dass sich auch die Franken kulinarisch öffnen und in den Gasthöfen die Nachfrage nach vegetarischen Gerichten steigt. Wir wollen die guten Adressen zeigen, in denen Vegetarier ernst genommen werden und mehr bekommen als Käsespätzle und Kloß mit Soß. Außerdem ist auch noch gesund und gut für die Umwelt: Der Umweltverband WWF hat ausgerechnet: Wenn jeder Bundesbürger nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichtet, könnte das zu einer jährlichen Einsparung von rund neun Milli-

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onen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen. Das entspricht umgerechnet 75 Milliarden Kilometer mit dem Auto. Und nicht zuletzt haben unabhängige Studien der Universitäten in Gießen und Heidelberg bewiesen, dass Vegetarier länger und gesünder leben.“ Und auf die Frage nach einem Gescheitgut-Band aus einer anderen Region Oberfrankens als ausschließlich der „Fränksichen“ antwortet Brauer verheißungsvoll: „Vielleicht gibt es auch mal einen Band aus einem anderen Teil Oberfrankens. – Wir sind offen für Ideen.“ n

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INHALT

Regional und raffiniert –

Gescheitgute Rezepte für Vegetarier

Melonen-Gurken-Kaltschale mit Wildkräutern Wer an heißen Sommertagen keinen Appetit auf schwere oder warme Kost hat, der greift gerne auf eine leichte Kaltschale zurück. Dabei sind den Variationen und Zutaten kaum Grenzen gesetzt. Dieser Kaltschale ist ein munteres »Cross-over« aus Obst, Gemüse und Kräutern. Die

Kaltschale ist dabei nicht nur überaus schnell zubereitet, sondern bewahrt den Vitamingehalt von Melone, Gurke und Kräutern vollkommen.

ZUTATEN 2 Schalotten (ca. 50 g) 1 TL Öl 200 g Melone 200 g Salatgurke 100 ml Gemüsefond (oder -brühe) 1 EL Apfelessig 4 Süßdoldenspitzen 4 Schafgarbenblätter (jung) 4 Lauchblüten Salz | Pfeffer

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ZUBEREITUNG Schalotten schälen, in feine Würfel schneiden. Öl in einem Topf erhitzen und die Schalotten darin glasig dünsten. Melone entkernen und wie auch die Gurke schälen. Gurke halbieren, ebenfalls entkernen. In kleine Würfel schneiden. Topf vom Herd nehmen, Fond sowie Gurken- und Melonenwürfel dazugeben. Alles mit dem Stabmixer fein pürieren.

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Den Essig unterrühren, die Kaltschale mit Salz und Pfeffer abschmecken und zugedeckt etwa 1 Std. kühl stellen. Kräuter waschen, trocken tupfen. Lauchblüten klein zupfen. Die Kaltschale auf vier tiefe Teller verteilen, Süßdolde, Scharfgarbe und Lauchblüten darauf anrichten. Sofort servieren.


KULINARIK

Rettich-Canneloni mit Gelbe-Rüben-Creme Pasta aus Gemüse herstellen: Ein Mega-Trend.

Statt Hartweizen bilden hier dünne Rettichscheiben die Röhren-Nudeln der Canelloni. Eine vegetarische und kräuterfrische Low-Carb-Alternative. ZUTATEN

ZUBEREITUNG Für die Canneloni den Rettich schälen und mit der Brotmaschine der Länge nach in sehr dünne Scheiben schneiden. Diese leicht salzen und etwas ziehen lassen. Giersch verlesen, waschen und trocken schleudern, die Blätter abzupfen. Schalotten schälen und in feine Würfel schneiden. (Vegane) Butter in einer Pfanne erhitzen, die Schalottenwürfel darin glasig dünsten. Gierschblätter dazugeben und in der Pfanne unter Rühren zusammenfallen lassen. Fond hinzufügen, kurz aufkochen. Vom Herd nehmen und mit Salz und Muskatnuss würzen. Etwas abkühlen lassen. Für die Creme die Karotten schälen und in Würfel schneiden. Butter in einem Topf erhitzen. Karottenwürfel darin etwa 2 Min. andünsten. Mit dem Fond

Für die Canneloni: 1 Rettich (ca. 400 g) 200 g Giersch 2 Schalotten 1 EL Butter 50 ml Gemüsefond (oder -brühe) Muskatnuss (frisch gerieben) Salz

ablöschen und offen bei schwacher bis mittlerer Hitze etwa 12 Min. gar dünsten. (Vegane) Sahne zu den Karotten geben, alles mit dem Stabmixer fein pürieren. Die Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken. Retben

tichscheigegebenen-

ECHT Oberfranken

Für die Creme: 100 g Karotten (Gelbe Rüben) 1 EL Butter 80 ml Gemüsefond (oder -brühe) 2 EL Sahne Salz | Pfeffer

falls etwas trocken tupfen und zu gleichmäßigen, langen Rechtecken zuschneiden. Jeweils 1 knappen EL gedünsteten Giersch auf ein Ende des Rechtecks geben und in den Rettich einrollen. Jeweils einen Steifen Gelbe-RübenCreme auf vier warme Teller geben. Die Rettich-Canneloni hochkant daneben anrichten. Nach Belieben mit Radieschen (siehe Küchengeheimnisse) garnieren und servieren.

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KULINARIK

Kohlrabi mit weißem Mohn und fränkischen Kirschen

Der Schlafmohn ist die einzige Art aus der Familie der Mohngewächse, die landwirtschaftlich genutzt wird. Seine Samen sind ein wertvol-

les und nährstoffreiches Nahrungsmittel. Der Geschmack von weißem

Mohn unterscheidet sich deutlich vom herkömmlichen Blaumohn und weist ein intensives Nussaroma auf. Hier trifft er als knackiger Krokant auf das wohl urdeutscheste aller Gemüse, den Kohlrabi.

ZUBEREITUNG Für den Krokant Mohn in einer Pfanne anrösten, bis es zu duften beginnt. Puderzucker darüberstreuen und mit einem Holzlöffel verrühren, bis er hellbraun karamellisiert ist. Den Mohnkrokant auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und abkühlen lassen. Kirschen waschen, trocken tupfen und entsteinen. Den Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren lassen. Mit der Hälfte des Kirschsafts ablöschen und alles köcheln lassen, bis sich das Karamell wieder gelöst hat. Kirschen dazugeben, zum Kochen bringen und etwa 2 Min. köcheln lassen. Die Stärke mit dem restlichen Kirschsaft anrühren, unter den Kirschsud rühren und kurz leicht dicklich einköcheln lassen. Zugedeckt auf niedrigster Stufe warm halten. Den Mohnkrokant zerbröseln. Kohlrabi schälen und in etwa 5 mm dicke Scheiben schneiden. Dann mit Ausstechformen verschieden große Krei-

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ZUTATEN Für den Krokant: 50 g Mohn (weiß) 1 1/2 EL Puderzucker Für die Kirschen: 100 g Kirschen 2 EL Zucker 60 ml Kirschsaft 1/2 TL Speisestärke

se ausstechen, die Ränder anderweitig verwenden. Die Kohlrabikreise in einem Topf mit (veganer) Milch und Sahne zum Kochen bringen und bei schwacher Hitze etwa 5 Min. bissfest dünsten. Inzwischen für den marinierten Kohlrabi den übrigen Kohlrabi schälen, die inneren Blätter waschen und beiseitelegen. Die Knollen mit einem Küchenhobel in hauchdünne Scheiben hobeln. Die Hälfte der Scheiben mit den Kohlrabiblättern in feine Streifen schneiden. Essig und 2 EL Zucker in einer Schüssel verrühren,

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Für den Kohlrabi: 4 Kohlrabi (à ca. 200 g) 100 ml Milch 100 g Sahne 2 EL Kräuteressig (oder Dillessig; siehe Küchengeheimnisse) 2–3 EL Zucker 2 EL Rapsöl Salz | Pfeffer

das Öl unterschlagen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Die Hälfte der Marinade in eine zweite Schüssel geben. Die Kohlrabischeiben in der einen Schüssel, Streifen und Blätter in der anderen Schüssel kurz marinieren. Die gedünsteten Kohlrabischeiben mit Salz und Pfeffer würzen. 2 Scheiben herausnehmen und in kleine Würfel schneiden. Die vier Kohlrabivariationen mit den Kirschen auf vier Tellern anrichten. Mit dem Mohnkrokant garnieren und servieren.


INHALT

Gemüsepfanne im Estragonsud mit Minzdip Frische Gartenkräuter verleihen so manchem Gericht wie dieser bunten Gemüsepfanne den

richtigen Pfiff – hier ist Estragon mit seinem feinsüßlichen Anisaroma der eindeutige Protagonist! ZUTATEN Für den Dip: 3 - 4 Stiele Minze 500 g Joghurt 2 Knoblauchzehen 1 - 2 TL Zitronensaft Salz | Pfeffer Für das Gemüse: 250 g Snack-Karotten 450 g Zucchini 1 Bund Frühlingszwiebeln 1 Bund Radieschen 125 g Stangenbohnen (grün) 4 EL Margarine 3 Stiele Estragon 4 EL Olivenöl 4 EL Balsamico bianco 8 EL Weißwein (trocken; z.B. fränkischer Silvaner) 2 TL Zucker Salz | Pfeffer

ZUBEREITUNG Für die Canneloni den Rettich schälen und mit der Brotmaschine der Länge nach in sehr dünne Scheiben schneiden. Diese leicht salzen und etwas ziehen lassen. Giersch verlesen, waschen und trocken schleudern, die Blätter abzupfen. Schalotten schälen und in feine Würfel schneiden. (Vegane) Butter in einer Pfanne erhitzen, die Schalottenwürfel darin glasig dünsten. Gierschblätter dazugeben und in der Pfanne unter Rühren zusammenfallen lassen. Fond hinzufügen, kurz aufkochen. Vom Herd nehmen und mit Salz und Muskatnuss würzen. Etwas abkühlen lassen. Für die Creme die Karotten schälen und in Würfel schneiden. Butter in einem Topf erhitzen. Karottenwürfel darin etwa 2 Min. andünsten. Mit

ECHT Oberfranken

dem Fond ablöschen und offen bei schwacher bis mittlerer Hitze etwa 12 Min. gar dünsten. (Vegane) Sahne zu den Karotten geben, alles mit dem Stabmixer fein pürieren. Die Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken. Rettichscheiben gegebenenfalls etwas trocken tupfen und zu gleichmäßigen, langen Rechtecken zuschneiden. Jeweils 1 knappen EL gedünsteten Giersch auf ein Ende des Rechtecks geben und in den Rettich einrollen. Jeweils einen Steifen Gelbe-RübenCreme auf vier warme Teller geben. Die Rettich-Canneloni hochkant daneben anrichten. Nach Belieben mit Radieschen (siehe Küchengeheimnisse) garnieren und servieren.

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KULINARIK INHALT

Himbeer-Kokos-Torte Süße Genüsse dürfen auch in der veganen Küche nicht fehlen.

In dieser Torte sorgen Kokosmilch und Kokoschips für einen Hauch Exotik,

während Lokalkolorit durch frische Himbeeren aus regionalem Anbau hereingebracht wird. ZUTATEN Für den Boden: Fett und Mehl (für die Form) 200 g Dinkelmehl (Type 630) 50 g Mandeln (gemahlen) 100 g Zucker 1 EL Backpulver 1 TL Natron 150 ml Mandeldrink 1 TL Apfelessig Für die Kokoscreme: 375 ml Kokosmilch (aus der Dose ) 1 TL Agar-Agar-Pulver 4 EL Zucker 200 g Himbeeren 200 ml Sojacreme (aufschlagbar) 1 Pck. Sahnesteif Außerdem: 200 g Mandeln (gehobelt) 50 g Himbeeren 150 g Kokoschips

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ZUBEREITUNG Für den Boden den Backofen auf 180° vorheizen. Den Boden einer Springform (26 cm Ø) mit Backpapier belegen. Den Rand einfetten und mit Mehl ausstreuen. In einer Schüssel Dinkelmehl, Mandeln, Zucker, Backpulver und Natron mischen. Mandeldrink hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verrühren, zuletzt den Essig unterrühren. Teig in die Form geben und glatt streichen. Die Form auf die mittlere Schiene des Backofens schieben, den Boden darin etwa 25 Min. backen. Mit einem Holz- oder Metallstäbchen testen, ob der Teig durchgebacken ist. Bleibt Teig daran kleben, sollte der Boden noch einige Min. backen. Form aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Für die Kokoscreme in einem Topf Kokosmilch, Agar Agar und 2 EL Zucker unter Rühren zum Kochen bringen. Dann vom

ECHT Oberfranken

Herd nehmen und abkühlen lassen, dabei immer wieder umrühren. Inzwischen alle Himbeeren waschen und abtropfen lassen. Die Sojacreme in einer Rührschüssel mit den Quirlen des Handrührgeräts aufschlagen, restlichen Zucker und Sahnesteif hinzufügen und steif schlagen. Creme unter die nur noch lauwarme Kokosmilch-Agar-Agar-Mischung heben. Kokoscreme auf den Boden streichen, 200 g Himbeeren darauf verteilen und einsinken lassen. Zugedeckt mindestens 2 Std. kühl stellen. Mandeln in einer Pfanne ohne Fett hellbraun anrösten, sofort herausnehmen. Übrige Himbeeren mittig in einem Kreis auf die Torte setzen. Kokoschips rundherum auf den Kuchen streuen. Mandeln in einem Ring rund um die Himbeeren streuen und mit den restlichen Mandeln den Tortenrand verzieren. Die Torte in 12 Stücke schneiden und servieren.

Rezepte und Fotos wurden uns vom Müller-Verlag zur Verfügugung gestellt.


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Ausgabe 14/2012

Ausgabe 15/2012-2013

Ausgabe 16/2013

Ausgabe 17/2013

Ausgabe 18/2013

Ausgabe 19/2013

Ausgabe 20/2013

Ausgabe 21/2013-2014

Ausgabe 22/2014

Ausgabe 23/2014

Ausgabe 24/2014

Ausgabe 25/2014

Ausgabe 26/2014

Ausgabe 27/2015

Ausgabe 28/2015

Ausgabe 39/2017

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Ausgabe 40/2017

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Ausgabe 41/2017

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Ausgabe 42/2017

10.07.17 14:27

37 Oktober/November 2016 · 7.Jahrgang

36 August/September 2016 · 7. Jahrgang

35 J u n i/ J u li

ECHT OBERFRANKEN

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2016 · 7. J a h rg a n g

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2018 · 9. Jahrgang

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April/Mai 46

2018 · 9. Jahrgang

Gscheitgut –

eine Begegnung der anderen Art

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mit der Rodachtalbahn

Amidori – die Zukunft unseres Essens

vegetarische Küche aus der Fränkischen Schweiz 46

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Ausgabe 45/2018

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Ausgabe 44/2017-18

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Insekten – Blick in eine verborgene Welt

Ausflug im „Roten Brummer“ –

Fränkischer Whisky –

Ausgabe 43/2017

April/Mai

Ort der besonderen Art

Vom Aussterben bedroht –

Bücher, einfach mit Liebe gemacht

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Februar/März 45

ECHT OBERFRANKEN

Wölfe geben niemals auf –

Die verborgenen Urhähne im Fichtelgebirge

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Ausgabe

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2018 Februar/März Ausgabe 45

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Einzelpreis 4,30 €

44 Dezember/Januar 2017/18 · 8. Jahrgang

43 Oktober/November 2017 · 8. Jahrgang

Ausgabe 44 Dezember/Januar 2017/18

ECHT OBERFRANKEN

Erinnerungen eines Grenzers

Hollfelds ganz besondere ART –

Markgräfin Wilhelmine wäre hochentzückt – Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth

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12.09.16 16:25

„Sie wollten einfach nur in Freiheit leben.“ –

Vergessene Orte –

Spitzeneishockey aus Selb

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Ausgabe 37/2016

Der erste Oberfranke war Neandertaler

Schnee, Schnee – juchee! –

Druckkultur –

altbewährt und neu entdeckt

Kulinarische Reise durch die Welt – mit Karpfen aus Oberfranken

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Ausgabe 36/2016

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– Sein Traum: in Afrika sterben

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10.05.16 11:14

als eine Art Bibliothek vorgestellt.“

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Wintersport im Fichtelgebirge und dem Frankenwald

Urkorn Emmer –

Abenteurer und Geschäftsmann Wolfgang Uhl

– „Das Paradies habe ich mir immer

– Wer sind die Mönche im Frankenwald?

Die Faszination des „Blauen Goldes“

Handarbeiten 4.0 – Häkeln ist gesund

Wenn Füße träumen, dann tanzen sie argentinischen Tango –

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– Schneller zwischen Skandinavien und Italien

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– Oberfränkische Rothenburgs

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In Ockerfarben auf Almosengang

Lotharheil –

Bäcker, Metzger, Brauer – und die Digitalisierung?

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– Der ideale Fitmacher für die Frühlingsdiät

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– Homecooking macht‘s möglich

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Ausgabe 35/2016

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Heimischer Spargel

Fotostrecke: Traute, liebe Heimatstädtchen

Größte Bahnbaustelle Deutschlands

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auch in Oberfranken

– Im Einsatz mit Christoph 20

Oberfranken entdecken

– Veganes auf den Rost!

ECHT OBERFRANKEN

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ECHT OBERFRANKEN

ETA Hoffmann Theater Bamberg – Junge Regisseure und moderne Regiehandschriften

Ein Mann und seine Liebe zu den Harleys

Ausgabe 34/2016

Schwerpunkt Bibliotheken in Oberfranken

– Als Land der 1.000 Badesehen

Abwechslung beim Grillen

08.03.16 11:25

Ihr Blick glitt über ein Paar kleine feste Brüste Brüste,, die vorwitzig unter einem viel zu kleinen Hemdchen hervorblitzten. Die Frau hatte ihren Kopf hingebungsvoll in den Nacken gebeugt, so dass ihre langen Locken beinahe den Po berührten. Ihr elastischer, jugendlicher Körper streckte sich einem Mann entgegen, der vor ihr kniete und sein Gesicht in ihrer Taille vergrub. Er schien aufgewühlt. Wollte er ihre süßen Knospen nicht sehen? Er selbst war nackt, gerade so, als hätte er keine Scham Scham,, dass man sie beide beim Liebesspiel entdecken könnte.

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Feiern ohne Koch- und Küchenstress

Rettung aus der Luft

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Der KGB, Abba, das geheimnisvolle Zimmer Nr. 16

Oberfranken Aktuell. Täglich ab 18 Uhr.

– Wie zwei Schwestern einen Global Player führen

Marienpflanze Arnika – wie eine Stadt zur Marke wird

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– Customizing für Europa

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– Schreiner ganz vorne

– Apollo-Falter im Kleinziegenfelder Tal

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– Gespräch mit Josef Schmidt

Kompetenz in Design

Überleben höchst gefährdet

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Das Auto zum besten Ort der Welt machen

– Um sie dreht sich alles in Teuschnitz

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Auf den Spuren eines Genies – Im E.T.A.-Hoffmann-Haus in Bamberg

34 April/Mai 2016 · 7. Jahrgang

2016 · 7. Jahrgang

2017 · 8. Jahrgang Juni/Juli

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ECHT OBERFRANKEN

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Computerspielwissenschaften

– Drei Blogger entdecken die gesunde regionale Küche

Region voranbringen

Die ethische Urquelle wieder sprudeln lassen!

– Aktuelle Architektur in Oberfranken

– Zukunftsdesign und

Weniger Fleisch auf oberfränkischen Speisekarten

Ausgabe 43 Oktober/November 2017

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Einzelpreis 4,30 €

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Ausgabe 33/2016

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– Vorbildliche Forstarbeit Der Frankenwald ist Waldgebiet des Jahres 2017

– Der Gesundheitsbahnhof in Harsdorf

Heimat verlassen! – Heimat gefunden? 39

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– Hightech in alten Mauern Das Landesamt für Umwelt im Schloss Steinenhausen

Modesache

– Eine fotografische Liebeserklärung

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Juni/Juli

2017 · 8. Jahrgang April/Mai

ECHT OBERFRANKEN

ECHT OBERFRANKEN

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– Das Theater Hof, ein Vier-Sparten-Haus

– Gesammelt von einem Insider

Die Weichen stehen auf gesund

Ausgabe 38/2016-2017

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Pop-History Oberfranken

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Schwerpunkt Natur und Umwelt

Oberfranken Aktuell. Täglich ab 18 Uhr.

Kreativwirtschaft in Oberfranken

Von wegen Provinz

15.11.16 09:49

Ausgabe 32/2015-2016

– Design oder Nichtsein –

– Tracht statt Dirndl

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Ausgabe 46/2018

09.03.18 11:15

Ältere Ausgaben bitte direkt beim Verlag nachfragen! Ausgefüllten Coupon im Fensterkuvert abschicken oder via Fax an 09221 407 81 24 oder per Email bestellen unter info@echt-oberfranken.de Ich möchte folgende(s) Einzelheft(e) von „ECHT Oberfranken – Menschen, Ideen, Perspektiven“ zum Stückpreis von 4,30 Euro zzgl. Porto (Angebot gilt nur für den Versand innerhalb Deutschlands.) bestellen: Bitte tragen Sie hier die Nummer(n) der Ausgabe(n) ein, die Sie bestellen möchten.

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Ausgabe 41

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Magier Licht

– Und zwei Bamberger Schach-Großmeister mittendrin

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Ausgabe 31/2015

2017 April/Mai

2017 · 9. Jahrgang 39 Februar/März

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Ausgabe 40

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Ausgabe 30/2015

Februar/März

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ECHT OBERFRANKEN

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38 Dezember/Januar 2016/17·8.Jahrgang

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Ausgabe 39

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33 Februar/März

– GesundZeitResort Weißenstadt am See

16.000 Fachkräfte gesucht

Oberfranken Aktuell. Täglich ab 18 Uhr.

– Die Bahnlinie Hof-Asch-Cheb (Eger)

– Kluft für Schornsteinfeger aus Lichtenfels

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Neu entdeckter Schatz – Markgrafenkirchen in Bayreuth-Kulmbach

Ausgabe 29/2015

A pr i l / Mai

2016

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Der Binnenhafen in Bamberg

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Das Beste für Mutter und Baby – Geburten in Oberfranken

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Mehr als Murmelspiel – Sigmund Lindner ist Weltmarktführer für technische Glaskugeln

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2016

IHRE RADIOSENDER IN OBERFRANKEN

Februar/März

32 Dezember/Januar 2015/16·7.Jahrgang

Die meisten

Ausgabe 33

80er

31 Oktober/November 2015 · 6. Jahrgang

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Ausgabe 32 Dezember/Januar 2015/16

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Ausgabe 31 Oktober/November 2015

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Ausgabe 37 Oktober/November 2016

Ausgabe 13/2012

Ausgabe 36 August/September 2016

Ausgabe 12/2012

2016

Ausgabe 11/2012


ZU GUTER LETZT

Essigs Essenzen 40

„Es gibt kein Bier auf …“ A m besten wäre es, über Quarantäne zu schreiben oder Pfingsten oder Räuber oder Schwabenklugheit. Die Zahl 40 hat mit allen genannten Begriffen zu tun, und dies hier ist die vierzigste Kolumne. Unter den Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“ las ich als Kind mit Vorliebe „Ali Baba und die 40 Räuber“. So ein Zauberspruch, der Schatzhöhlen öffnet, ach, wer kennte den nicht gern: „Sesam, öffne dich!“ Und dann lernte ich, wie wichtig, ja überlebenswichtig es ist, eine kluge Frau an seiner Seite zu haben. Habe ich Sie ein wenig neugierig aufs Lesen gemacht? Das wäre fein! Denn dieses Märchen lehrt noch viel mehr, und spannend ist es obendrein! Sie brauchen dafür keine 40 Minuten. Pfingsten feiert man genau 40 Tage nach Ostern. Ich war früher nicht selten Letztaufsteher und damit der Pfingstochse in der Familie. Gleichwohl mochte ich das Fest, weil mich die in der Bibel geschilderte brausende Geisttaufe mit plötzlicher Fähigkeit, allgemein verständlich zu sprechen, ungeheuer faszinierte. Die Apostel reden ja nicht gleichzeitig in vielen Sprachen, sie sprechen eine Universalsprache, und Menschen aus allerlei Ländern verstehen sie – ganz ohne Babelfisch. Lustig erschien mir auch, wie das Publikum zunächst reagiert, als die Apostel so beGEISTet reden: „Sie sind voll des süßen Weins“, heißt es über sie. Oh, da fällt mir auf, dass ich einer HirnFehlschaltung erlegen bin. 40 Tage nach Ostern ist Christi Himmelfahrt und erst 50 Tage nach Ostern dann Pfingsten. Entschuldigen Sie bitte vielmals den dummen Irrtum! Dabei habe ich doch gar nichts getrunken. Selbst wenn, dauerte meine Ernüchterung ja keine 40 Tage. Diesen Zeitraum setzte man dagegen bei Krankheiten an. Man meinte nicht zu Unrecht, dass sich in dieser Zeit Krankheitssymptome

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zeigen müssten. So befahl man Schiffen, die aus Epidemie-Gegenden kamen, vierzig Tage isoliert zu ankern, ehe man sie an Land ließ. „Vierzig“ heißt auf Italienisch „quaranta“, woraus die „Quarantäne“ entstand. Als die christliche Seefahrt noch eine Angelegenheit einzelner Länder war, da fand man an Bord deutscher Schiffe besonders viele Sachsen, Bayern und eine Menge Schwaben. Das waren beispielsweise Bauernburschen ohne Erbchancen, die auf See ihr Glück suchten. Außerdem wuchsen sie so weit weg von der Küste auf, dass sie von der Südsee träumen konnten, selbst wenn es auf Hawaii kein Bier geben sollte. Das ist natürlich Mumpitz, denn jeder weiß: Dort existiert eine Fülle von Kleinbrauereien, deren Braumeister teils sogar in Weihenstephan studiert haben. Selbst ein Schwabe von 39 Jahren weiß das, wenngleich ihm erst, wie die spöttische Volksweisheit behauptet, mit 40 der Verstand wachse. Mein armer, guter, genialischer Großvater, der in Truchtelfingen auf der Schwä-

bischen Alb geboren wurde, hatte das Pech, mit knapp 40 zu sterben, übrigens genau vor 100 Jahren. Viele Nachrufe ritten damals auf dem Klischee herum und riefen dem Toten ein paar Frechheiten über seine Geisteskräfte hinterher. Hermann Essig wäre zu Lebzeiten um eine Antwort nicht verlegen gewesen, denn im Südwesten weiß man: „E Schwobe werd‘ mit vierzig gscheit, die andern nit in Ääwichkeit.“ Wenn’s gut geht, werde ich 2018 schon 55, eine kleine Schnapszahl. Meine Freunde und mein Schatz dürfen an meinem Geburtstag mit „KRATER NOSTER“ auf mich anstoßen. Den Gin mit dem lustigen Wortspiel im Namen brachte ich aus dem Nördlinger Ries mit, wo vor 14,5 Millionen Jahren ein Meteorit einen riesigen Krater entstehen ließ. Dort hindurch fließt die geradezu märchenhaft mäandernde Wörnitz, und die Landschaft an ihren Ufern sieht immer wieder ganz so aus wie in der Fränkischen Schweiz: hügelig, felsig, magerrasig und eben wacholderig. Aus Juniperus, der lateinischen Bezeichnung für den Wacholder, entwickelten sich die Namen Genever und Gin für Alkoholika aus den Wacholderbeeren. Nun, Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, weshalb das Flascherl Gin noch fast zweimal 40 Tage auf die Trinker und die ideale Gelegenheit warten muss. Bis hab ich Zeit, ein wenig über die Vierzig nachdenken. So viele Tage soll die Sintflut gedauert haben, und Robert Gernhardt zeichnete eine hübsche Bildergeschichte zu dem Text „Nach vierzig Tagen Wüste erreichte Livingstone die Küste.“ Vierzig mal Regen, vierzig Mal Segen wünscht Ihnen

Ihr „Kraternoster“ Foto: R.-B. Essig

Rolf-Bernhard Essig


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