ECHT Ausgabe 19

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Aus g a b e 1 9 August/September 2013

IHRE RADIOSENDER IN OBERFRANKEN

Ausgabe 19 August September 2013 4. Jahrgang

ECHT  OBERFRANKEN

Menschen Ideen Perspektiven

Aus Oberfranken für die Welt

Nur wir sind von hier!

Bamberger Schultüten für chinesische und japanische Kinder

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Pizza? Zucchini? Vor 30 Jahren wusste niemand etwas mit diesen Begriffen anzufangen. Bei unserem ersten Italienurlaub, das muss 1960 gewesen sein, habe ich mich fürchterlich geärgert, als mir die freundliche Bedienung die Spaghetti kindermundEin besonders markanter Satz, der

gerecht klein geschnitten hat. Meine

Satz, der mir am besten gefällt in die-

Mutter ist übrigens Preußin. Oder

ser Ausgabe von ECHT Oberfranken,

doch Polin? „Polakin“, das war da-

ist der von Professor Dr. Günter Dip-

mals nach „dem Krieg“ ein Schimpf-

pold aus seiner Rede zum Tag der

wort. Swinemünde, wo sie herkam,

Franken. „Franken“, sagt er – und

gehört heute zu Polen. Und Polen,

das, so meine ich, gilt ganz beson-

das gehört heute zur EU, der Staaten-

ders auch für Oberfranken – „Fran-

gemeinschaft, die Grenzen abgebaut

ken, das ist ein buntes, wildes, fröh-

hat.

liches Durcheinander – wie könnte es auch anders sein, hier, in der Mitte

Ach, das ist alles gleich gültig! Sind

Europas.“ Na klar: Die Mongolen

wir doch froh, dass Oberfranken im-

sind hier durchgezogen, die Germa-

mer Durchgangsland war für viele

nen, die Kelten waren da, die glau-

bunte, wilde – und fröhliche Men-

bensverfolgten Hussiten, die Schwe-

schen! – Und Dr. Dippold? Der ist

den im 30-jährigen Krieg, später

auch so einer!

deutSChlandS SChönSte plätze *

Ihre

beSuChen SIe unS In Coburg

Napoleon mit seinen Truppen, (vermutlich) nicht zuletzt die „Russen“ und die Amerikaner als „Besatzer“ mit den „Schwarzen“ (nicht politisch korrekt!), und die haben niedliche

* Magazin WirtschaftsWoche 18.05.2012

Babys hinterlassen – und, ja, heute sind es Türken, Spanier, Portugiesen, nicht zu vergessen natürlich die ers-

Cornelia Masel-Huth,

ten „Gastarbeiter“, die Italiener ...

Chefredakteurin

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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ihr StadtmarketIng Coburg www.stadtmarketing-coburg.de


inhalt wirtschaft

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Aus Oberfranken – für die Welt Bamberger Schultüten für chinesische und japanische Kinder – Die Goldbuch Georg Brückner GmbH behauptet sich in der vierten Generation

06

Kundenbeziehungen in Zeiten des web 3.0 – Sternenstaub streuen für loyale Kunden

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Lückenschluss und Revitalisierung von Innenstädten – wie veränderte Bedürfnisse unsere Ortschaften wandeln

27

Bad Alexandersbad – Miniheilbad mit Mut zur Veränderung

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ideen und perspektiven

Theater und Kino für die Seele – KulturTafel Bamberg 62

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Ereignis 5. Bayreuther Ökonomiekongress und 6. Deutsche Sportarena an der Uni Bayreuth – Dünger fürs Hirn 15 Drohne Marke Eigenbau – Otmar Fugmann belichtet Oberfranken neu

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FOTOSTRECKE Neue Perspektiven – Auf Reise mit einer Drohne

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Veranstaltungskalender 21

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Königin Luise verbrachte nur einen kurzen Urlaub in Bad Alexandersbad. Trotzdem war sie Namensgeberin zum Beispiel für die Luisenburg-Festspiele. Foto: C. Masel-Huth

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O berfranken – eine spannende geschichte Franken im Ohr – Gedanken zum Tag der Franken 2013

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menschen und Kultur Zehn Jahre Kulturwelten in Helmbrechts – Festival-Manager Heinz König hat einen „Riecher“ für hervorragende Musiker und Kabarettisten

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kulinarik Teil des Weltkulturerbes – Die Gärtner- und Häckerstadt Bamberg

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Eigenmarke aus der Fränkischen Schweiz – Apfelsekt Charlemagner 75 Wein aus Oberfranken – Eine Kultur lebt fort 77 Mit Geduld und Liebe – Das Kulmbacher Ehepaar Gareis erntet edle Tropfen

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Rubriken Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 50 Impressum 25 Kolumne: Essigs Essenzen 12 – Gartengedankenkraut und Rüben 82

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

Bamberger Schultüten für chine von Cornelia Masel-Huth Fotos: Monika Limmer

Hat sein Leben komplett umgekrempelt: Der promovierte Chemiker Ralph Brückner führt seit drei Jahren in vierter Generation den Spezialisten für hochwertige Papeteriewaren.

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Echt Oberfranken


wirtschaft

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92.000 Kinder wurden im vergangenen Jahr in Deutschland eingeschult, 108.500 davon in Bayern. Etwa 350.000 Schultüten, die den Abc-Schützen den Schritt zum „Ernst des Lebens“ versüßen sollen, werden bei der Goldbuch Georg Brückner GmbH in Bamberg hergestellt. Dazu kommen etliche Tausend Bastelschultüten, die in den Kindergärten von den Mädchen und Buben selbst verziert und gestaltet werden. 30 Heimarbeiterinnen, hauptsächlich aus dem Hollfelder Raum, sind das ganze Jahr hinweg damit beschäftigt, zwischen 500 und 1.000 Schultüten pro Woche um einen Metallkegel herum zu drehen, zusammenzuleimen und mit einer Kreppkrause verschließbar zu machen. Chefin der Schultüten-Produktion ist Rita Kuhnke. Seit 30 Jahren arbeitet sie für Goldbuch. „Vielleicht schaffen wir heuer 400.000 Schultüten“, gibt sich die resolute Frau optimistisch. Rita Kuhnke zeigt uns in einem mit Schultüten

sische und japanische Kinder – Die Goldbuch Georg Brückner GmbH behauptet sich in der vierten Generation aller Größen und diversem Zubehör vollgestopften Raum, wie so eine Tüte entsteht – übrigens ein urtümlich deutscher Brauch, auch wenn heuer erstmals Schultüten nach Japan und Hongkong exportiert wurden. Aus den Druckbögen werden die Motive in verschiedenen Größen herausgestanzt und dann mit einem Karton um einen Metallkegel gewickelt. Vorher wird Leim aufgetragen. Die Tülle wird oben abgeschnitten und abschließend der Kreppverschluss befestigt. „Heuer sind Dinosaurier in und die Piratenprinzessin“,

sagt Rita Kuhnke. Sie hat schon viele Moden miterlebt. „Pumuckl war ein jahrelanger Dauerbrenner“, erinnert sie sich. Und Tiermotive gingen immer. Moden hin oder her und auch wenn sich in der Piratenprinzessin eine gewisse Emanzipation spiegeln mag, an Rosa für Mädchen und Hellblau für Jungen kommt hierzulande nach wie vor niemand vorbei. Das spiegelt sich ein-

drücklich in den Produkten von Goldbuch: Fotoalben für Babys erstes Jahr werden hier produziert, Taufalben, Erinnerungsbücher für die Kindergartenjahre, das erste Schuljahr, die Konfirmation, die Kommunion, kurz für alle wichtigen Ereignisse eines Lebens. Nicht zu vergessen die heiß begehrten Freundebücher – und natürlich der „schönste Tag im Leben“, die Hochzeit. Spiralalben, Schraubalben, Alben mit goldenem Stoffeinband, mit gecrashtem Stoff oder beschichtetem Papier in metallisierter Farbe, dazu kleine Schatzkästchen, Einladungs- und Dankkarten … Gold-

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

Nur wenige maschinelle Verarbeitungsschritte unterstützen die hochwertige Handarbeit, mit der die Papeteriewaren von Goldbuch hergestellt werden.

buch bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel die perfekte stilvolle Ausstattung für das Brautpaar. „Wir haben über 2.000 Produkte im Angebot, dazu diverse Sonderartikel“, sagt Dr. Ralph Brückner. Der promovierte Chemiker leitet seit genau drei Jahren das Traditionsunternehmen, das nun in vierter Generation familiengeführt wird. Im Januar 1907 gründete Georg Brückner zusammen mit seiner Frau Anna das Papierverarbeitungswerk in einer ehemaligen Gusseisenfabrik in der Hallstadter Straße 50. Hergestellt wird, was damals, kurz vor Kriegsbeginn, benötigt wird: Toilettenpapier, Schrankpapier. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1949 präsentiert die zweite Generation bei der Frankfurter Herbstmesse erste Fotoalben, hergestellt aus Resten von Verdunkelungspapier. Schultüten und Karnevalsartikel bleiben wichtige Umsatzträger im Sortiment. Deren Produktion wird in den Siebzigern eingestellt. Was bleibt, ist die Kegelform der Papphüte, die heute noch für die Schultüten-Produktion benutzt wird.

Brigitte Fischer verpackt die Schultüten knautschsicher.

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Ralph Brückner, dessen Eltern nichts mit dem Unternehmen zu tun hatten, wächst unbelastet von Nachfolgeerwartungen auf. „Als ich 16 war, fragte mich mein Onkel, ob ich nicht Betriebswirtschaft studieren wollte. Das war eine völlig verkehrte Frage. Hätte er gesagt: Willst du in den Betrieb einsteigen, wäre das vielleicht anders gewesen.“ So studierte Brückner


Goldbuch-Urgestein Rudolf Aumüller. Seit 47 Jahren gehört der Buchbinder zur Belegschaft.

Chemie und war etliche Jahre als Leiter eines onkologischen Labors in Wien tätig. „Aber es zog mich immer zurück nach Bamberg“, gesteht er. Vor allem mit Blick auf Familiengründung und Kinder konnte er sich kein besseres Lebensumfeld vorstellen. Und er entschied sich für Goldbuch, als die Frage der Nachfolge aktuell wurde. Ein mutiger Schritt in ein neues Leben. „So einen Schritt macht man nur nach einer 200-prozentigen EntscheiQualität aus Germany lautet das Motto bei Goldbuch.

dung“, sagt er lachend auf die Frage, ob er diese Entscheidung schon mal bereut habe. Von seiner wissenschaftlichen Tätigkeit bringe er analytische Fähigkeiten mit, er könne sehr gut aus komplexen Fakten Zusammenhänge herstellen, habe einen Blick für das Wesentliche. „Und ich organisiere gerne, bin gerne mit Menschen zusammen und ich präsentiere gerne.“ Diese Fähigkeit setzt er bei den zahllosen Messeauftritten von Goldbuch ein. Denn

Ludwig Barth verdient sich ein paar Euros für sein Studium.

darüber läuft hauptsächlich das Geschäft. Und das verlagert sich immer mehr in den asiatischen Raum. „Die Welt trifft sich in Hongkong oder Tokio, da muss selbst Frankfurt zurückstehen.“ Doch diese Messen eröffnen Goldbuch neue Märkte wie zum Beispiel den australischen. Der Eingangsbereich des Betriebes strahlt noch den Charme der Nachkriegsjahre aus, in den Produktionsräume liegen aus-

Monika Starek stanzt Herzen aus Albendeckeln.

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Rita Kuhnke hat in den 30 Jahren, in denen sie Schultüten fertigt, viele Moden kommen und gehen sehen.

getretene Holzdielen, die vielleicht noch aus den Anfangszeiten von Goldbuch stammen. Dennoch: In den drei Jahren, seit Ralph Brückner das Unternehmen führt, hat sich viel getan: Das Logo wurde modernisiert, ein neuer, frischer Messeauftritt kreiert, das Auslandsmarketing intensiviert und hochwertige Produkte aus Leder, edlen Stoffen und Filz in das Sortiment aufgenommen. „Wir bedienen nach wie vor den durchschnittlichen Schreibwarenhandel in einem mittleren Preissegment, doch zunehmend hochwertige Papeterieläden“, erläutert Brückner seine Strategie. „Qualität aus Germany, das ist unser Motto.“ Asiatische Konkurrenzprodukte seien einfach nicht so gediegen und stabil wie die Ware aus Bamberg. „Wir verwenden beispielsweise mindestens 200 Gramm starken Fotokarton, die Asia-

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Echt Oberfranken

ten meist nur 150-Gramm- Karton.“ Und die Herstellung all der Papeteriewaren ist nach wie vor hochwertige Buchbinderarbeit, weitgehend Handarbeit. Die Applikation etwa von Plüschfigürchen des Bayreuther Partners sigikid geschieht per Hand. Stoffbezüge für Alben werden sorgfältig um die Kanten drapiert und mit Metallbeschlägen fixiert. Bücherrücken mit Gaze mehrfach verstärkt, Herzchen und andere Motive aus den Deckeln von Hochzeitsalben gestanzt, Babyalben mit einer Schaumstoffeinlage wattiert. Die Liebe zum Detail und die Sorgfalt, die in den Produkten von Goldbuch stecken, die strahlen sie auch aus. Ralph Brückner wirkt etwas hektisch, am Wochenende präsentiert sich Goldbuch bei einer Messe in München. Doch jetzt ist Mittagspause. Ein Cateringservice bringt Essen. Mit dem aluminiumverpackten Menü gesellt sich der Chef zu seinen Mitarbeitern. „Die Nähe zu unseren bodenständigen Leuten war ein wichtiger Faktor für meine Entscheidung für Goldbuch“, betont Brückner. Und er ist begeistert von der Vielfalt der Unternehmen im Raum Bamberg, mit denen er schnell und in persönlichem Austausch kooperieren kann. Druckereien in Bamberg, ein Hersteller für Stanzeisen in Hirschaid, andere Lieferanten in ganz Oberfranken. Zu den Neuerungen der letzten Jahre gehört auch ein eigener Händlerbereich im Internet. Hier sind sämtliche Produkte abgebildet und beschrieben. Der Absatz

Kritischer Blick: Alles muss passen, bei jeder Schultüte.

über das Internet nimmt zu. Allerdings kann er Minuszahlen durch Umsatzeinbußen im Einzelhandel noch nicht wettmachen. „Wir müssen in allen Bereichen immer mehr in Vorleistung gehen“, erläutert Brückner. Um hochwertige Fotos für Internethändler anbieten zu können, aber auch um die Hochglanzkataloge preiswerter produzieren zu können, hat er jetzt eine Grafikerin eingestellt. Für die Einzelhändler wie Foto- und Schreibwarengeschäfte bietet Goldbuch Verkaufshilfen an. „Wir müssen immer neue Ideen kreiieren und stets bereit sein, neue Wege zu gehen. Und wir müssen deutlich zeigen, dass wir ein sehr kompetenter Partner sind.“ – Dass Ralph Brückner und Goldbuch dabei auf dem richtigen Weg sind, das zeigen die positiven Umsatzzahlen.

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Kundenbeziehungen in Zeiten des web 3.0 –

Sternenstaub streuen für loyale Kunden von Margarethe Glück

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berfranken ist eine Wachstumsregion für die IT-Branche. Und IT-Spezialisten sind längst nicht mehr lebensferne Nerds. Im Gegenteil: IT als Querschnittstechnologie schafft neue Berufsfelder, es werden Fachleute gesucht, die Kompetenzen zum Beispiel in Marketing vorweisen und die auch im realen Leben einfühlsame Kundengespräche führen können.

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Echt Oberfranken

Mit der Marketing- und Unternehmensberaterin Anne M. Schüller hat der Verein ITCluster Oberfranken zu seinem sechsten Unternehmer-Event eine ausgewiesene Fachfrau in Sachen Social Media und Touchpoint-Management nach Schloss Thurnau eingeladen. „Touchpoints“ meint in diesem Zusammenhang die vielfältigen Berührungspunkte, die ein Unternehmen heute hat, um intensive und zielgerichtete

Kundenbeziehungen aufzubauen und zu pflegen. „Auch Krawattenträger müssen sich heute mit IT beschäftigen“, so lautete dann auch ein Statement von Claus Huttner, Vorsitzender des IT-Cluster. Gerne mit im Boot ist auch der Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bayme. Dessen oberfränkischer Geschäftsführer Franz


Wirtschaft Brosch bekannte emphatisch: „Wir halten gerne Kontakt zu den neuen wilden Jungen. Seit gut vier Jahren spüren wir durch sie einen neuen frischen Wind in Oberfranken. Viele der jungen Menschen, die hier eine Hochschule absolviert haben, wollen mit Blick auf Haus, Hof und Familie in der Region bleiben. Sie sind mit der IT aufgewachsen und sie erschließen sich neue Märkte, die durch die neuen Technologien nicht standortbezogen sind.“ Allerdings, so Brosch, „ohne Hochleistungsverbindungen auch in ländlichen Räumen hat die Region keine Überlebenschance.“ Deshalb habe er sich über einen Gedankengang gefreut, den der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer bei einem

Besuch in Oberfranken geäußert habe: Wenn die Breitbandverkabelung zur Infrastrukturmaßnahme des Staates gemacht würde, dann stünde einer zügigen Erschließung durch den Staat nichts mehr entgegen. Derzeit ist die Verkabelung

noch Sache der Kommunikationsanbieter. Und selbst mit einer erweiterten Förderung durch die EU, so Brosch und Huttner, sei der Weg der Kommunen zu einer Hochgeschwindigkeitsanbindung langwierig und schwierig. n

Zentrale Thesen aus dem Referat von Bestsellerautorin Anne M. Schüller  D ie Unternehmen hinken der technologischen Entwicklung hinterher. Die meisten ihrer Organigramme haben sich in den letzten 50 Jahren nicht verändert. Das bedeutet Silodenken, gegeneinander arbeiten statt miteinander. Mitarbeiter oder gar Kunden kommen hier nicht vor.  M enschen, ob Mitarbeiter oder Kunden, müssen in Kopf und Herz erreicht werden.  D ie Berührungspunkte mit den Kunden haben sich vervielfältigt. Früher reichten einem Vertriebler Brief, Telefonat, ein Presseartikel. An den sozialen Netzwerken, an Google, YouTube oder Bewertungsportalen kommt heute kein Unternehmen mehr vorbei. Früher tauschte man sich über den Gartenzaun aus, heute fragen Menschen das Web.

 K unden kann man nicht mehr binden, Kunden suchen Verbindung.  J edes Unternehmen, vom selbstständigen Handwerker oder Arzt bis zum Industriebetrieb, muss sich Zeit nehmen für die sozialen Netzwerke. Das hat ein neues Berufsbild geschaffen: Den Social Media Manager. – Sie müssen wissen, was im Internet über ihr Unternehmen geredet wird.  L oyale Kunden sind Ihre Botschafter, Ihre Fans; sie empfehlen Sie blindlings. Werden Sie zur Love-Mark!  E ntwickeln Sie sich vom Yes-butter zum Why-notter – verschwenden Sie keine Sekunde Energie an Dinge, die nicht funktionieren.

 D ie alte Welt war überschaubar. Die neue Welt ist ein Dschungel der Kommunikationsmöglichkeiten.

 9 06025: 90 Prozent der Menschen glauben, was andere ihnen erzählen, 60 Prozent glauben, was ihnen im Internet erzählt wird, und nur 25 Prozent glauben das, was Firmen ihnen selbst erzählen.

 F rüher galt: Inside-out. Heute geht alles vom Kunden aus. – Folgen Sie der Customer-Journey!

 I m Internet wird viel mehr positiv gesprochen als negativ. Das ist eine Riesenchance.

 Shitstorms gibt es nur für Böse; das Internet hilft, die Welt ein bisschen besser zu machen.  Keine Zahlen, Daten, Fakten mehr bei Meetings! Erzählen Sie sich Erfolgsgeschichten!  Zufriedenheit reicht nicht mehr, das bedeutet die Null-Linie. Erzeugen Sie Begeisterung!  Der Kunde entscheidet immer emotional, gleich ob im B-to-B oder B-toC-Geschäft. Das Gehirn funktioniert immer gleich, auch bei den Chefs.  Schaffen Sie eine lachende Unternehmenskultur. In heiteren Hirnen entsteht Kreativität.  Streuen Sie Sternenstaub, tun Sie den Seelen gut, machen Sie die Menschen, Kunden und Mitarbeiter, glücklich. – Wer die Herzen gewinnt, hat mit den Köpfen leichtes Spiel.

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Ereignis Inhalt

5. Bayreuther Ökonomiekongress und 6. Deutsche Sportökonomie Arena an der Uni Bayreuth –

Dünger fürs Hirn Fotos: Monika Limmer, C. Masel-Huth, Mark Nitsche

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Ereignis Reale Erfahrungen, die eine Person mit allen Sinnen macht, sind weitaus wirkungsvoller als nur verbale Repräsentationen von Erfahrungen. Erlebnisse, die Interesse und Begeisterung wecken und am besten in einer Gemeinschaft gemacht werden, führen zu einem Zuwachs an Selbstgefühl und Selbstvertrauen, zum Wachsen der eigenen Gestaltungskraft und Lebendigkeit. – Erkenntnisse, die Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie und Autor etlicher Bestseller, durch die moderne Hirnforschung untermauern konnte. „Begeisterung ist Dünger fürs Hirn“, so Hüther. Gerald Hüther war einer der hochkarätigen Redner beim 5. Ökonomiekongress der Universität Bayreuth. Und im Sinne seiner Erkenntnisse ist der Kongress für die rund 100 Studierenden der BWL, VWL und Gesundheitsökonomie, die unter der Leitung von Dr. Maximilian Schreyer die Großveranstaltung für etwa 1.350 Teilnehmer komplett selbst organisiert haben, ein solches prägendes Gemeinschaftserlebnis, das sie

sicherlich lebenslang nicht vergessen werden und das ihnen nicht nur neue Synapsenverschaltungen beschert hat, sondern wertvolle Erfahrungen für ihren künftigen beruflichen Wertegang. Gleiches gilt für die 75 Studierenden, die als Organisationsteam die 6. Deutsche Sportökonomie Arena auf die Beine stellten, die nur eine Woche später stattfand. Während die Teilnehmer des Ökonomiekongresses etwa zur Hälfte aus der gesamten Bundesrepublik kamen, waren die Teilnehmer der Sportökonomie-Arena hauptsächlich Studierende und Alumni. Bisher fand dieses Ereignis alle zwei Jahre statt; jetzt wird überlegt, es jährlich und in einem umgreifenderen Rahmen durchzuführen. Für Dr. Schreyer und sein Kernteam beginnen bereits jetzt schon die Vorarbeiten für den Ökonomiekongress 2014. „Vor allem die renommierten Referenten müssen frühzeitig ange-

 Bärbel Möller, Brigitte Langenhagen, MdEP a.D. Sammelte für die Flutopfer: TV-Moderatorin Rommy Arndt. Martin Zeil,  Bayerischer Wirtschaftsminister

 Das Verhältnis „junge Mehrheit, alte Minderheit“ dreht sich erstmals in der Geschichte um. Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Autor von „Das Methusalem-Komplott“, brachte Thesen zum Einfluss des demografi schen Wandels auf die Wirtschaft vor. Jürgen Krauß, Dr. Ekkehard Beck 

Juliane Müller Ramona Kist, Isabel Hölter, Christian Berger   16

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Lernen durch Begeisterung: Der Neurobiologe Gerald Hüther plädiert für ein völliges Umdenken in Erziehung, Pädagogik und Mitarbeiterführung aufgrund neuer Erkenntnisse der Hirnforschung.

sprochen werden“, weiß Dr. Schreyer aus Erfahrung und nennt als Beispiel Josef Ackermann, Ex-Deutsche-Bank-Chef, der sich zwar grundsätzlich zu einer Teilnahme bereit erklärt hat, bislang aber noch nicht wirklich „dingfest“ gemacht werden konnte.

Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth Bahnhofstraße 25 · 95444 Bayreuth Tel. 0921 886-0 · Fax 0921 886-9299 E-Mail: info@bayreuth.ihk.de www.bayreuth.ihk.de

Alle Studierenden erhalten für ihre Beteiligung an den beiden Projekten einen Schein, müssen aber in der jeweiligen Sparte ihrer Mitarbeit wie Marketing, Organisation, Fundraising oder Logistik ein entsprechendes Seminar absolvieren; die Studierenden der Sportökonomie einen Abschlussbericht abliefern, in dem sie ihre Erfahrungen kritisch reflektieren. n Kongressleiter Dr. Maximilian Schreyer, TV-Moderatorin Rommy Arndt

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Ereignis

Stephanie Adler, Jennifer Grimm   Stefanie Hoben an der Kamera

Jan Röder, Angelika Nützel, Florian Topf

Judith Wahl, Isabel Hölter, Barbara Schreyer, Ramona Kist  Dr. Joerg Hoepfner Bei ihm laufen für beide Veranstaltungen alle Fäden zusammen: Kongressleiter Dr. Maximilian Schreyer  Simon Jesse, Judith Wahl

Thorsten Wabnitz, Daniela Schäfbuch, Nicole König, Stefan Pieh, Florian Schaller Melanie Häußer, Dirk Schädlich  Sorgten für Loungemusik: Das Trio Barfly Simon Jacobsen, Hans-Henning Möller  Wer kann uns die Namen der drei hier abgebildeten Personen nennen? – Bitte melden unter info@echt-oberfranken.de . Namensgeber und Genannte erhalten ein Jahresabo von ECHT Oberfranken und eine exklusive Einladung zu unserer nächsten ECHTnacht im September auf Schloss Callenberg. Bitte E-Mail-Adresse angeben.

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„Geld allein reicht nicht, ich möchte etwas Sinnhaftes tun und ich möchte es mit anderen gemeinsam machen“. Oliver Kahn, Champions-League-Sieger und mehrfacher Welttorhüter, berichtete über sein Leben und seine Ziele nach dem Sport. Traum: Eine Weltumseglung. Von Erfolg belohnt: 70 Studierende der Sportökono mie hatten gemeinsam die 6. Deutsche Sportarena  auf die Beine gestellt.

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Echt Oberfranken


Veranstaltungskalender

Veranstaltungskalender Juli noch bis 03.08.2013

„Landshuter Künstler auf der Burg“ – Ausstellung

mit Werken verschiedener Künstlerinnen und Künstler Ort: Giechburg bei Scheßlitz Öffnungszeiten: Do – So jeweils 13 – 18 Uhr

noch bis 11.08.2013

Ein Leuchten – Ausstellung

von Franziskus Wendels Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg Öffnungszeiten: Mo – Do 8 – 12 und 14 –- 16 Uhr, Fr 8 – 13 Uhr, Sa und So 11 - 16 Uhr | Eintritt ist frei!

noch bis 01.09.2013

PICASSO KERAMIK aus der Sammlung Ludwig – Ausstellung mit Führung (28.08. um 16.30 Uhr mit Dr. Eva Schurr, 3 € zzgl. Eintritt), Mittagessen bei Picasso (07.08. um 12.30 Uhr, 6 € inkl. Eintritt), Öffentlichen Führungen (27.07., 03.08., 10.08., 17.08., 31.08. jeweils um 14 Uhr, 3 € zzgl. Eintritt) Ort: Sammlung Ludwig, Bamberg, Altes Rathaus Öffnungszeiten: Di – So 9.30 – 16.30 Uhr

noch bis 08.09.2013

Die Lust an der Lästerung – Bildpolemik zu Zeit der Reformation – Sonderausstellung

„Art as an Argument“ – Ausstellung

mit Malereien und Druckgrafiken von Peter Coler Ort: Galerie Historisches Badhaus, Kulmbach Öffnungszeiten: Fr, Sa und So 13 – 17 Uhr

noch bis 13.10.2013

Brian O‘Doherty/ Patrick Ireland und die Amerikanische Kunst nach 1945 Ort: Kunstmuseum Bayreuth, Altes Barockrathaus Öffnungszeiten: Mo – So 10 – 17 Uhr Anzeige

CIRCLES | KREISE – Ausstellung

Kunst entdeckt Welterbe: 16 Kunststationen in Bamberg Orte: St. Gangolf, Erlöserkirche, Container Synagogenplatz, Stauffenberg-Villa, Villa Dessauer, Schönleinsplatz, Villa Wassermann mit Dependance Willy-Lessing-Str. 4, St. Martin, E.T.A.-Hoffmann-Museum, Diözesanmuseum, Haus zur Trommel, St. Stephan, Kapelle Residenzschloss, Universität, Altenburg

noch bis 28.08.2013

„Liebe ohne Glauben – Thomas Mann und Richard Wagner“ – Sonderausstellung

Ort: Neues Rathaus, Bayreuth Öffnungszeiten: täglich 10 – 17 Uhr | Eintritt frei!

noch bis 30.08.2013

„Es war einmal …“ – 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm – Ausstellung Ort: Landesbibliothek Coburg Führungstermine: 26.07.2013 um 10.30 Uhr, 29.07.2013 um 15 Uhr, 26.08.2013 um 10.30 Uhr, 27.08.2013 um 19 Uhr, 28.08.2013 um 10.30 Uhr | Eintritt ist frei! Anmeldung erforderlich: Frau Kalter Tel. 09561 85380 Öffnungszeiten: Mo – Do 10 – 17 Uhr Fr + Sa 10 – 13 Uhr

noch bis 31.08.2013

RUE – Ausstellung

aus der Reihe „Kunst der Provinz“ von Alfred Schedl Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel geöffnet: ab 8 Uhr

Ort: Porzellanikon – Deutsches Porzellanmuseum, Hohenberg a.d. Eger Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr

noch bis 15.09.2013

noch bis 18.08.2013

1. Sommer-Kultur-Nacht – Ausstellung

Liaison d‘amour – Ausstellung

„Zwischenräume – Bilderzeichen“

„Landwirtschaft – von heute für morgen“ – Ausstellung Ort: Landratsamt Bamberg, 1. Stock

Ort: Ökologisch-Botanische Garten, Ausstellungsraum in den Gewächshäusern / Lehrpfad im Außengelände Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage 10 – 16 Uhr Di – Do 10 – 15 Uhr

Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg Öffnungszeiten: täglich 9.30 – 17 Uhr

Skulpturen von Eva-Maria Brunner, Malerei von Vera Schnitzer Ort: Schöne Künste im Garten e.V. , Thierach 45, Rödental | Öffnungszeiten: jeweils Mi und Fr 16 – 19 Uhr (außer 14. – 31.08.)

noch bis 16.08.2013

noch bis 27.10.2013

Biodiversität und Artenschutz im Garten – Ausstellung

noch bis 15.06.2014

„Auch Du warst einmal Winnetou, WildwestSpiel und Spielzeug“ – Zinnfigurenausstellung

Ort: Deutsches Zinnfigurenmuseum, Plassenburg, Kulmbach Öffnungszeiten: April – Oktober täglich 9 – 18 Uhr November – März 10 – 16 Uhr


Veranstaltungskalender 17.07.2013

Schneewittchen und die sieben Zwerge – Märchen Ort: Waldbühne Heldritt Beginn: 15 Uhr

18. – 21.07.2013

Tag der Europäer

mit vielen Informationen, kulinarischen Besonderheiten und Musik. Ort: Schlossplatz, Bad Rodach | Beginn: 16 Uhr

Lustiger Nachmittag zur Einstimmung auf die Sommerferien

Mit Spielen, basteln und einer sommerlichen Leckerei aus der Küche! Für Kinder ab 6 Jahre | Eintritt: 1,50 € Anmeldung: Tel. 09281 8151235 Ort: Stadt Hof, Kinder- und Jugendzentrum „Q“ Beginn: 15 Uhr

20. – 21.07.2013

Von Zeit zu Zeit – Calderón-Spiele

nach Karl May | für die Bühne bearbeitet von Rainer Lewandowski Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Alte Hofhaltung Beginn: jeweils 20.30 Uhr

18. – 22.07.2013

Schlossplatzfest – die größte Gourmet-Party Nordbayerns Ort: Schlossplatz, Coburg Dauer: 19 – 23 Uhr

19.07.2013

Festkommers zum Jubiläum „300 Jahr Gerätemuseum Ahorn“

Festveranstaltung Ort: Gerätemuseum des Coburger Landes, Alte Schäferei, Ahorn Beginn: 19.30 Uhr

Wanderung in die Erdgeschichte – ein Besuch im Steinbruch Schicker

Ort: Verwaltungsgebäude Hartsteinwerke Schicker OHG, Bad Berneck Beginn: 18.30 Uhr

19. – 21.07.2013

Riedseefest

Ort: Bad Staffelstein, Sportanglerclub Staffelstein und Umgebung e.V. Öffnungszeiten: Sa ab 17 Uhr, So ab 9 Uhr

21.07.2013

Konzert der Musikschüler der Musikschule Bad Berneck-Himmelkron Ort: Eventzio Beginn: 17 Uhr

6. Himmelkoner Garten- und Kunstmesse mit Alleefest Ort: Baille-Maille-Lindenallee Himmelkron Dauer: 10 – 18 Uhr | Eintritt frei!

23.07.2013

„Wiener Operetten-Abend“ – Kurkonzert Mit dem Kurensemble Amoroso Ort: Prinzregent-Luitpold-Saal, Bayer. Staatsbad Bad Steben Dauer: 19.30 – 20.45 Uhr

24.07. – 28.08.2013

Ottmar Hörl – Richard Wagner für das 21. Jahrhundert – Ausstellung

Vernissage: 23. Juli um 16 Uhr im Rathaus, Bayreuth Ort: Innenstadt und Festspiel-Park, Bayreuth Eintritt frei!

Wir backen leckere Hefeteigschnecken mit Würstchenfüllung

Für Kinder ab 6 Jahre | Eintritt: 1 € Anmeldung: Tel. 09281 8151235 Ort: Stadt Hof, Kinder- und Jugendzentrum „Q“ Beginn: 15.30 Uhr

26.07.2013

good vibrations – 8. Werkstattkonzert

mit jungen Pianisten Ort: Prinzregent-Luitpold-Saal, Staatsbad Bad Steben Beginn: 19 Uhr

Wanderbar – der Film zur Ausstellung – Filmpremiere Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth Beginn: 19 Uhr

27.07.2013

Buchstaben-Marathon – Open-Air-Literaturmarathon

in Zusammenarbeit mit Provinzkultur e.V. Suhl Ort: Hennebergisches Museum Kloster Veßra Beginn: 16 Uhr

29. Adam-Riese-Altstadtlauf

Start + Ziel: Sparkasse, Bamberger Straße, Bad Staffelstein Beginn: 15 Uhr

27. + 28.07.2013

Hochfrankenspiele 2013

Ort: AlmBranz Helmbrechts Öffnungszeiten: Sa ab 17 Uhr, So ab 9 Uhr Infomationen: www.hochfranken-spiele.de

Leubald – Jugendwerk

von Richard Wagner Regie: Uwe Hoppe Ort: Felsentheater zu Sanspareil Beginn: jeweils um 20 Uhr

27.07. – 08.09.2013

25.07.2013

„Ihr Unternehmen im Netz – (Online-) Marketing und Recht“ – Vortrag

Bamberg zaubert!

Das 15. Internationale Straßen- und Varietéfestival Ort: Bamberg | Eintritt frei! 19. Juli: 17 – 24 Uhr 20. Juli: 11 – 24 Uhr 21. Juli: 13 – 22.30 Uhr

20.07.2013

Ringstraßenfest Siedlergemeinschaft Escherlich Ort: Ringstraße Escherlich Beginn: 14 Uhr

f.i.t. – Forchheimer Informationstechnologie Referent: Pia Löffler, Rechtsanwältin, München Ort: Landratsamt Forchheim, Am Streckerplatz 3, Forchheim Beginn: 18 Uhr | Kostenbeitrag: 10 €

Pianokonzert in Marktredwitz – Haus Marteau auf Reisen

mit Prof. Bernd Glemser und Teilnehmern seines Meisterkurses für Piano Ort: Egerland-Kulturhaus, Marktredwitz Beginn: 19 Uhr

25.07. – 29.09.2013

8. VR-Bank Run and Bike Team-Marathon Ort: Rolf-Forkel-Halle, Lützelbuch Beginn: 16.15 Uhr

28.07.2013

Ort: Gesamtschule Hollfeld, Oberes Tor 18, 96142 Hollfeld Beginn: 10 Uhr | Eintritt frei!

von Jonathan Larson Ort: Foyer der HUK-Coburg, Willi-Hussong-Straße, Coburg Beginn: 20 Uhr

Hauptkirchweih Thurnau mit Töpfermarkt Ort: Marktplatz, Thurnau

Mein lieber Schwan – Komödie

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Echt Oberfranken

Zügellos respektvoll – 14 Künstler des BBK Oberfranken Ort: Stadtgalerie Villa Dessauer Bamberg Öffnungszeiten: Di, Mi, Do 10 – 16 Uhr | Fr, Sa, So 12 – 18 Uhr Künstlerführungen: jeden Sonntag um 15 Uhr

16. Oberfränkische Mundart-Theater-Tag

Rent – Musical

Fränkischer Theatersommer Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Beginn: 20 Uhr Ticket: 15 €

RESPEKT – Große Kunstausstellung

„Götterdämmerung – König Ludwig II. und seine Zeit“ – Ausstellung

Ort: Haus Wahnfried, Bayreuth Öffnungszeiten: täglich 10 – 17 Uhr | Eintritt frei!

Der Legationsrat – Jean Paul & Die Rollwenzelin Tournee JEAN PAUL 3 x Hoch! Regie: Birgit Franz Ort: Streitberg / Burg Neideck (Gastspiel) Beginn: 17 Uhr


Veranstaltungskalender Anzeigen

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Veranstaltungskalender 31.07. – 08.09.2013

28.07.2013 Stevia – süße kalorienfreie Zukunft

Vortragsreihe mit Gartenbäuerin Erika Röder Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth Beginn: 14 Uhr

„Main-Line-Gospel“ – Gospelkonzert Aus Kulmbach-Schwarzach Ort: Großer Kurhaussaal, Bayer. Staatsbad Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr

Kunst aus dem Landkreis Wunsiedel – Ausstellung des Kunstvereins Hof e.V.

30.07.2013

FAZIL SAY – spielt Wagner in Bayreuth

Vernissage: 31.07.2013 um 19.30 Uhr in der Galerie im Theresiensein, Hof Ort: Theresienstein, 95028 Hof Öffnungszeiten: Fr – So 15 – 18 Uhr

Richard-Wagner-Jubiläum 2013 Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

31.07. – 02.08.2013

Theaterworkshop im Zirkuszelt

mit Jan Burdinski und Volker Traumann Ort: Zurkuszelt auf dem Sportplatzgelände in Egloffstein/ Fränkische Schweiz Dauer: jeweils 9 – 16 Uhr Teilnahmegebühr: 50 – 75 € inkl. Brotzeit Anmeldung unter: Tel. 0921 63310 | Fax 0921 63311 E-Mail: info@bezirksjugendring-oberfranken.de

August 03.08.2013

„Der eingebildete Kranke“ – Schauspiel

SCHAUHAUFEN KULMBACH Ort: Lindenallee Himmelkron Einlass: 18 Uhr | Dauer: 19 – 21 Uhr | Eintritt: 12 €

Sommerfest der Spielbank Bad Steben

mit Live Musik: Miro-Nemec-Band, Barbecue, Höhenfeuerwerk, und weiteren Highlights Ort: Spielbank Bad Steben | Dauer: 18 – 24 Uhr Eintritt frei!

14.08.2013

09. – 11.08.2013

24. Dt. und Internat. Zinnfigurenbörse

Ort: Börsengebäude im Bierstadel (Zentralparkplatz), Kulmbach Öffnungszeiten: Fr – Sa 9 – 18 Uhr | So 9 – 12 Uhr

10.08.2013

SommerNachtsFest

Ort: Kurpark, Bad Berneck

Saaleauenfest

05. – 16.08.2013

Einführung in das spanische Recht – Sommerkurs Ort: Campus der Universität Bayreuth, Gebäude RW, Raum S 64 Weitere Informationen: www.derecho.uni-bayreuth.de

06. – 07.08.2013

3. Junior-Bildhauerworkshop

mit Bildhauer Wolfgang Ritter Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Dauer: 10 – 16 Uhr | Anmeldung erforderlich! Teilnahmegebühr: 25 €

07. + 08.08.2013

Fossilien fälschen – Ferienprogramm

für Kinder von 8 – 12 Jahren Produktion eigener Fossilien Ort: Naturkunde-Museum, Coburg, Park 6 Kosten: 5 € 7. August: 10 – 12 Uhr | 8. August: 14 – 16 Uhr Anmeldung unter Tel. 09561 808120

08.08.2013

Der Zigeunerbaron – Premiere

Operette von Johann Strauss Ort: Luisenburg-Festspiele, Wunsiedel Beginn: 20 Uhr

09.08.2013

Stipendiatenkonzert 2013

Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

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Echt Oberfranken

Ort: Hof | Dauer: 14 – 1 Uhr Informationen: 09281 8157777

„Tischlein deck dich – Keramikzauber á la Picasso“ – Workshop

10. – 11.08.2013

mit Ulla Reiter Ort: Sammlung Ludwig Bamberg, Altes Rathaus Öffnungszeiten: 14 – 16 Uhr

Ort: Aussichtsterrasse Michelsberg, Bamberg Sa ab 11 Uhr, So ab 10 Uhr

„Der erste Wunsiedler“ – Vortrag und Stadtrundgang

Weinfest auf dem Michelsberg

11.08.2013

„Grodoa gsunga, gspilt und danzd“ – Museumsfest

mit den Regensburger Wirtshausmusikanten Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Beginn: 14 Uhr

Kiss Me, Kate – Musical – Premiere

Coburger Sommeroperette Ort: Waldbühne Heldritt | Beginn: 19.30 Uhr

12. – 18.08.2013

7. Tucher Blues- & Jazzfestival Bamberg

Deutschlands großes Blues- und Jazzfestival mit international und national bekannten Musikern und Bands. Ort: Bamberg, Innenstadt (Maxplatz und Gabelmann) Programm: www.blues-jazz-festival.mybamberg.de Eintritt frei!

13.08.2013

63. Festival junger Künstler

Ein bunter musikalischer Abend mit dem gesamten Ensemble, den Dozenten und Solisten Ort: Hof des Wirtschaftswissenschaflichen Gymnasiums, Am Sportpark 1, Bayreuth Beginn: 19 Uhr

von Dr. Peter Seißer Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel, Museumsinnenhof Beginn: 19 Uhr

16.08.2013

Der Barbier von Sevilla – Premiere

Komische Oper von Gioaccino Rossini Ort: Luisenburg-Festpiele, Wunsiedel Beginn: 20 Uhr

18.08.2013

12. ADAC-Classic-Treffen

von 13 – 17 Uhr treffen sich Besitzer und Freunde historischer Fahrzeuge auf dem Gelände der Spielbank Bad Steben Eintritt frei!

Kol(l)ossal – Matinee

Coburger Sommeroperette Ort: Waldbühne Heldritt Beginn: 11 Uhr

20.08.2013

Friedrich Nietzsche – Gedichte und Kompositionen

mit Michael Krücker, Klavier Ort: Palais Steingraeber, Bayreuth Beginn: 19.30 Uhr


Veranstaltungskalender

impressum

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ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der

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Unterhaltsame Schmankerln für jeden Geschmack!

Herausgeber und Verleger: Rainer Kober

ein lieber Schwan“ SA 20.07 „M Fränkischer 20 Uhr Theatersommer

Chefredaktion/Projektleitung: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich i.S.P.: Cornelia Masel-Huth

SA 07.09 20 Uhr

Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis

Gemälde von JAMES RIZZI - Retrospektive 11.10. - 31.12.2013

„Wiada Dahoam“ lger Liedermacher Ho & Band Matthias Wilhelm

lues und Kusz“ FR 22.11 „B zgerald Kusz und Fit 20 Uhr Klaus Brandl

Projektassistenz: Irina Leontev Texte und Fotos dieser Ausgabe: Dr. Günther Dippold, Dr. Rolf-Bernhard Essig, Dr. Otmar Fugmann, Joachim Hartmann, Dr. Rüdiger Hess, Andrea Herdegen, Margarethe Glück, Agnes Köhler, Iris Kroon-Lottes, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth; Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof.

Zum Schmunzeln, Nachdenken und einfach Genießen!

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Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Spitalhof 5 | 95632 WunsiedelSpecial Sa. 09.08.2013 Telefon: 09232-2032 | www.fichtelgebirgsmuseum.de

Sommerfest

Röder & Sommer, Kronach

Mit Live-Musik, kulinarischen Genüssen und vielen Highlights. Feiern Sie mit!

Druck: creo Druck & Medienservice, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts.

Sa. 07.09.2013 Claus von Wagner Der Kabarettist zeigt sein Programm „Theorie der feinen Menschen“. VVK: 13 €, AK: 15 €

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Veranstaltungskalender 21.08.2013

Annette Dasch und Wolfram Rieger – Liederabend Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

24. + 25.08.2013

2. Regionales Bier- und Spezialitätenfest Sonnefeld

der Veranstaltungsreihe „Genusstage Coburger Land“ Ort: Domänengelände in der Gemeinde Sonnefeld Informationen: www.genussregion-coburg.de

25.08.2013

„Die größeren Schmerzen – Jean Paul in kleinen Dosen“ – Lesung

mit Nora Gomringer im Rahmen eines Nachmittags der offenen Tür Ort: Haus Winterling, Schützenstr. 8, Kichenlamitz Beginn: 17 Uhr | Eintritt frei!

26.08.2013

29.08.2013

Orchesterkonzert

mit Solisten und Orchester des 63. Festivals junger Künstler Bayreuth mit Werken von Richard Wagner Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

30.08. – 01.09.2013

Sächsische Staats-Kapelle Dresden – Konzert

Coburger Klößmarkt

CasinoLIVE: Claus von Wagner – Kabarettveranstaltung

„Müll mich nicht zu“ – Puppentheater

Ort: Spielbank Bad Steben Beginn: 20 Uhr VVK: 13 €, AK: 15 €

Fränkischer Theatersommer Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Beginn: 15 Uhr

„Wiada Dahoam“ – Konzertabend

Tag des offenen Denkmals

Musikaliche Leitung: Christian Thielemann Solist: Johan Botha (Tenor) mit Werken von Wagne und Henze Ort: Oberfrankenhalle, Bayreuth Beginn: 19.30 Uhr

Ort: Marktplatz, Coburg Dauer: 11 – 24 Uhr

September 01.09.2013

„Hoppelpoppel und Schnepfendreck“ – Museumsfest

mit tollen Attraktionen für die ganze Familie. Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Dauer: 14 – 18 Uhr Eintritt frei!

05.09.2013

Die Prinzen – akustisch

Konzert – Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Göbel-Halle, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: 32 – 45 €

06.09.2013

Erstes deutsches Zwangsensemble – Deutscher Kabarettpreis

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Göbel-Halle, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: 16 – 25 €

07.09.2013

Power! Percussion – Spektakel auf höchstem Niveau

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Göbel-Halle, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: 16 – 25 €

 Zu Gast bei den Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts: von links: die Prinzen (05.09.), erstes deutsches Zwangsensemble (06.09.), Power! Percussions (07.09.), Michl Müller (08.09.) und Martin Schmitt (14.09.)

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Echt Oberfranken

mit dem Liedermacher Holger Matthias Wilhelm & Band. Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Beginn: 20 Uhr Ticket: 19,80 €

9. Coburger Museumsnacht – „Nacht der Kontraste“

Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg Dauer: 18 – 1 Uhr | www.coburg.de/museumsnacht

Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Dauer: 10 – 17 Uhr Eintritt frei! 14 Uhr: Führung durch das Fichtelgebirgsmuseum mit Kreisheimatpfleger Dieter Hempel

14.09.2013

Martin Schmitt – Piano-Entertainment – Rhythm & Blues, Soul, Ragtime, …

08.09.2013

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Bürgersaal, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: 14 – 20 €

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Göbel-Halle, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: 20 – 25 €

Korbmarkt Lichtenfels

Michl Müller – Kabarett „Das wollt‘ ich noch sagen“

Backofenfest

in Kooperation mit dem BBV Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Dauer: 14 – 17 Uhr

14. – 15.09.2013

Ort: Marktplatz und Gassen der Altstadt, Lichtenfels Öffnungszeiten: jeweils 10 – 18 Uhr Das Rahmenprogramm mit Musik und Bühnenauftritt (www.lichtenfels-city.de) beginnt bereits am Freitag 13. September 2013.

Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich mitteilen! Email-Adresse: info@echt-oberfranken.de. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.


Ideen und Perspektiven

Lückenschluss und Revitalisierung von Innenstädten – ie veränderte Bedürfnisse w unsere Ortschaften wandeln

von Cornelia Masel-Huth

D

ie Einwohnerzahlen in Bayern nehmen ab. Gleichzeitig wird sich in den nächsten 20 Jahren der Anteil der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, um 35 Prozent erhöhen, die Anzahl der Hochbetagten über 75 Jahre steigt sogar um rund 43 Prozent. Jede dritte Person in Bayern wird dann aber 65 Jahre oder älter sein. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen wird hingegen um etwa 12 Prozent abnehmen – so zumindest die Prognosen. Der Be-

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Ideen und Perspektiven griff „demografischer Wandel“ ist zum allgegenwärtigen Schlagwort geworden, im Wortsinne gebraucht für niederschmetternde Zukunftsszenarien.

Stadtplanung als Querschnittsthema Doch es tut sich etwas in bayerischen Landen: Der akute Handlungsbedarf wird vielerorts als Chance genutzt. Dies bewies das 12. Oberfränkische Bauseminar der Regierung von Oberfranken. Eine Vielzahl von beispielhaften Projekten In Litzendorf, eine Stadtrandgemeinde von Bamberg mit etwas über 6.000 Einwohnern, hat ein beachtlicher Prozess des Umdenkens stattgefunden. Der Erhalt des dörflichen Charakters stand dabei im Vordergrund. So bestand der erste und wichtigste Baustein der Innenentwicklung aus der Rücknahme von etwa 20 Hektar Wohnbauflächen aus dem Flächennutzungsplan. Mit Hilfe einer Projektmanagerin wurde ein Stadtentwicklungskonzept umgesetzt, das vor allem durch die außerordentlich große und erfolgreiche ehrenamtliche Beteiligung der Bevölkerung geprägt war. Im Zentrum der Sanierung entstanden eine Bücherei und ein Bürgerhaus, die die Weiterentwicklung von offenen Beteiligungs- und Bildungsstrukturen befördert und schon jetzt zu einer Stärkung der Ortsgemeinschaft geführt hat.

und Initiativen veranschaulichte, wie sich oberfränkische Städte und Gemeinden fit für die Zukunft machen, um die Region damit langfristig strukturell zu stärken. Bekanntlich ist Oberfranken nicht nur eine der höchstindustrialisierten Regionen Europas, sondern zugleich mit prognostizierten 7,5 Prozent Bevölkerungsrückgang eine der Regionen in Bayern, die vom demografischen Wandel am stärksten betroffen sind. Umso wichtiger sind Mutmacher. Unter der Prämisse „Daseinsvorsorge vor Ort!“ heißt die Losung für Bürgermeister, Stadtbaumeister und Bauamtsleiter ebenso wie für Architekten und Stadtplaner „Lückenlos nachhaltig: Starker Ortskern. Starke Stadt.“ Vordringlich geht es also um eine kernstärkende Stadtentwicklung, in deren Zentrum die Sanierung, Nachnutzung und Wiederbelebung innerörtlicher Wohn- und Geschäftsleerstände geht und um die Schaffung an die veränderten Bedürfnisse angepasster Infrastrukturen. Stichworte hierzu: Lokale Treffpunkte in der Ortsmitte, vielfältiger Wohnraum für Jung und Alt mit generationenübergreifenden Wohnformen und Mehrgenerationenhäusern, Aufwertung des öffentlichen Raums zu vitalen Orten der Kommunikation und Begegnung mit

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Echt Oberfranken


hoher Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt. Es geht um die Wiedernutzung innerörtlicher Brachflächen und leer stehender Gebäude, um die kleinräumige Mischung von Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Dienstleistungen und kulturellen Angeboten. Vor allem stellt sich die Frage: Was muss

Als ehemaliges Zentrum der Porzellanindustrie ist Arzberg im Landkreis Wunsiedel vom wirtschaftlichen und demografischen Wandel besonders betroffen. Nach Schließung aller Porzellanwerke und des örtlichen Kraftwerkes müssen nicht nur mehrere Industriebrachen umgenutzt werden, es gingen auch über die Hälfte aller Arbeitsplätze verloren.

getan werden, damit diejenigen, die heute eingeschult werden, in eine weiterführende Schule übertreten oder eine Ausbildung beginnen, einmal sagen werden: „Ich bleibe hier, weil ich in meiner Heimat die besten Perspektiven habe.“?

Keine Neuausweisung von Baugebieten! Seit Jahrzehnten versuchen Kommunen durch die Ausweisung von günstigem

Verbunden mit dieser Entwicklung waren ein hoher Bevölkerungsrückgang und viele Leerstände. Mit neuen Freiräumen kann aber die Innenstadt aufgewertet werden. Durch den Rückbau des seit Jahren leerstehenden Dostalhauses wurde die Fläche frei für die „Terrassengärten Egerstraße“.

Bauland neue Einwohner in ihre Ortschaften zu locken. „Heute müssen wir die Verantwortlichen zum Umdenken bewegen“, verdeutlicht es Petra Gräßel, leitende Baudirektorin der Regierung von Oberfranken, „wir müssen den Drang auf die grüne Wiese bremsen und Teil der Maßnahme war die Sanierung der seit Ende 2010 aus Sicherheitsgründen gesperrten Treppenanlage, die für Schüler und Fußgänger die kürzeste Verbindung zwischen der Innenstadt, Schulen, Kirchen und Geschäften ist. Durch entsprechende Beleuchtung ist dieser Teil der Innenstadt auch nachts sehr attraktiv.

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Ideen und Perspektiven


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Wenn es in einer Innenstadt kaum mehr funktionierende Gastronomie gibt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass der Ortskern, wo eigentlich politisches, soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben sein Zentrum haben soll, verödet ist. Verschiedene Planungsbüros haben zusammen mit Bürgern die „Neue Mitte Hallstadt“ konzipiert. Kerngedanke: Verkehrsberuhigung ist Grundlage für attraktives innerstädtisches Leben, Wohnen und Arbeiten. In der neuen Marktscheune kann man nicht nur einkaufen, hier gibt es auch kulturelle Veranstaltungen. Besonderheit: Das Projekt wird getragen von der Stadt Hallstadt und durch die finanzielle Beteiligung von Bürgern. Durch die Zeichnung von Anteilsscheinen können sie so die Nahversorgung in Hallstadts Mitte mitgestalten.

rtigen und fe inrichtungen n e n la Wir p ros, Ladene ü auch B isräume x a r P d un

Umsetzung individueller Bauherrnwünsche im Bereich der Um- und Neubauplanung in den Themenfeldern § soziale Einrichtungen § Haus- und Wohnungsbau § Büro- und Verwaltungsbau § Gewerbe- und Industriebau § Renovieren und Sanieren

PLANUNG Übergeordnete Planungen im Rahmen der

AUSFÜHRUNG

Städtebauförderung, Dorferneuerung und in der Bauleitplanung mit den Schwerpunkten

INNENAUSBAU

§ Voruntersuchungen, Rahmenplanung, Wettbewerbe und Gutachten § Flächennutzungs- und Bebauungspläne

das Augenmerk auf die Innenentwicklung legen.“ Es sei sinnvoller, den Kindern die grünen Wiesen zum Spielen zu lassen, als sie zu betonieren. „Wir müssen die Kommunen von innen heraus erneuern und keine Neuausweisungen mehr vornehmen.“ Selbst ein Abriss von heruntergekommener oder leer stehender Bausubstanz dürfe kein Tabu sein. Es sei allerdings schwierig, Baugebietsausweisungen kontrolliert zu lenken. Als gelungenes Beispiel für einen Rückbau und die Renaturierung von Flächen nennt Gräßel das Gebiet Selb Ost, das über das Programm „Stadtumbau West“ gefördert wurde.

Nichts geht ohne Bürgerbeteiligung Doch Gräßel warnt: Es gebe kein Patentrezept, das gleichermaßen für jede Stadt, jedes Dorf gilt. Deshalb sollte jeder Planung eine Bestandsaufnahme vorausgehen: Wo gibt es welche Leerstände? Wo können Gebäude umgenutzt werden? Wo behindert zu starker Verkehr das gemeinschaftliche Leben? Welche Wohnformen werden vermisst? Wo entsprechen Wohnungen nicht mehr dem heutigen Standard? Wo sind öffentliche Einrichtungen nicht barrierefrei? Wie sieht es aus mit innerörtlichen Versor-

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gungsstrukturen? So entsteht ein ortsspezifisches Anforderungsprofil. „Doch ohne intensive Bürgerbeteiligung gleich von Anfang an funktionieren heute keine nachhaltigen Stadtentwicklungskonzepte mehr.“ Für die Akzeptanz von Planungsentscheidungen, die strukturelle Veränderungen in einer Gemeinde mit sich bringen und für kommende Jahrzehnte das Erscheinungsbild und GeIn Bayern gibt es 85 Prozent Ein- und Zweifamilienhäuser. Meistens liegen sie wie Inseln in gleichförmigen Wohnbaugebieten – hier das Beispiel „Am Steig/ Schlot“ in der Marktgemeinde Marktrodach im Landkreis Kronach mit etwa 600 Bewohnern.

meindeleben einer Kommune prägen, ist die Einbeziehung der Bürgerschaft Voraussetzung. Das kann geschehen durch Leitbildprozesse, Bürgerwerkstätten oder Bürgerbefragungen. „Bürger wollen und sollen mitwirken und sich verantwortlich fühlen für die Entwicklung ihrer Heimatorte. – Stadtplanung ist heute eine bürgerinSteile Auffahrten, Treppen als Zugang zu dem Wohngebiet, keinerlei Treffpunkte, keine Versorgungsinfrastruktur kennzeichnen den Ortsteil. Eine schwierige Situation vor allem für ältere Bürger, die zunehmend häufig die Häuser alleine bewohnen. Es gehört nun zu den drei Modellprojekten „Revitalisierung von Einfamilienhausgebieten“ in Bayern.

Die Festspielstadt Wunsiedel im Grenzland zu Tschechien hat schon mehrfach für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie ganz besonders vom Bevölkerungsrückgang betroffen ist. Hier wurde nun der Ideenwettbewerb „Altstadt-H“ durchgeführt, der die Aufwertung und Stärkung der Innenstadt zum Inhalt hat. Der Siegerentwurf sieht einen baumfreien Marktplatz zur Mehrfachnutzung vor, mit Markthalle für regionale Produkte und eine Verlängerung zu einem grünen und ruhigen Bücherhain mit Literatur-Rundweg.

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Ideen und Perspektiven tensive Prozesskultur.“ Ein gemeinsam mit Fachleuten in Privatwirtschaft und Verwaltung erarbeitetes Leitbild dient dann als roter Faden für die Umsetzungsphase. In ein solches gemeinsam erarbeitetes Leitbild müssen soziale, ökologische, ökonomische und baukulturelle Betrachtungen einfließen. Das ehemalige Brauereigelände Hölzel in Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach mitten im Ort verfiel zusehends. Auf zwei Ebenen mit einem Höhenunterschied von 20 Metern gelegen, gehören zu dem Areal u. a. das Naturdenkmal Tanzlinde, das Eishaus und unterirdische Keller.

Gemeinsamkeit macht stark Als einen weiteren wesentlichen Aspekt nennt Petra Gräßel die interkommunale Zusammenarbeit. „Kommunen können ihren Bedarf an zum Beispiel kulturellen oder Freizeit-Einrichtungen abstimmen und so ihre finanziellen Belastungen zurückfahren. Eine Bibliothek für mehrere benachbarte Orte lässt sich leichter unterhalten, als in jedem Ort eine eigene. Wichtig ist es, die Lebensqualität zu erhalten.“ Beispiele für eine solche Das historische Areal, das wertvolles historisches Erbe im Rotmaintal charakterisiert, soll nun wieder ein Highlight für Fuß- und Radtouristen der Region werden. Gasthof und Tanzlinde bleiben Mittelpunkt. Das Eishaus wird zum Informationszentrum umgebaut und die Brauerei soll als „Kommunbrauerei“ genutzt werden.

interkommunale Kooperation ist der Zusammenschluss „Zukunft Nördliches Fichtelgebirge“ von Kirchenlamitz, Marktleutehn, Oberkotzau, Röslau, Schönwald, Schwarzenbach a. d. Saale, Sparneck, Weißenstadt und Zell i. Fichtelgebirge. Hier wurden unter anderem Klimaschutzkonzepte oder Maßnahmen zur Altenhilfe gemeinschaftlich umgesetzt. Bundesweiten Modellcharakter hat der „Gewerbeflächenpool Wirtschaftsband A 9“, eine Allianz von derzeit fünf Kommunen in den Landkreisen ForchDie gesamte Planung für das Brauereigelände verspricht Synergieeffekte für das benachbarte, denkmalgeschützte Schloss und die historischen Terrassengärten.

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Ideen und Perspektiven heim und Bayreuth. Sie vermarkten gemeinsam ihre Gewerbeflächen. Das differenzierte Angebot steigert die Attraktivität der Region als Gewerbestandort. Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit bei der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien, die Städten und Gemeinden ganz neue

In Selb im Landkreis Wunsiedel hat die Stadt Grundstücke an der Karl-Marx-Straße erworben. Ein spanisches Architekturbüro wurde Sieger im städtebaulichen Wettbewerb. Ein Jugendzentrum mit Jugendhotel mitten im Herzen der Stadt soll nun als Begegnungsstätte der Jugendlichen aus Selb und für einen internationalen Jugendausstausch fungieren.

Futuristisch anmutende Architektur: Die Stadt Selb möchte die mehrgliedrig gestaltete Einrichtung künftig nicht nur Jugendlichen, sondern allen Altersstufen öffnen, auch um dem latenten Generationenkonflikt zu begegnen.

Seit 1970 hat Wallenfels im Landkreis Kronach rund ein Viertel seiner Bevölkerung verloren, die Zahl der unter 18-Jährigen sank gar um mehr als die Hälfte. Die in den 1960er Jahren erbaute Verbandsschule entsprach vor allem auch energetisch nicht mehr den Anforderungen und war auch nicht mehr voll genutzt. Wallenfels bildet zusammen mit den Marktgemeinden Nordhalben und Steinwiesen die inter-kommunale Interessengemeinschaft „Oberes Rodachtal“. Der Erhalt, die Sanierung und dauerhafte Nutzung des Verbandschulgebäudes ist ein zentrales Impulsprojekt. Hier entsteht nun ein Zentrum für Bildung und Betreuung, ein Zentrum regionaler Daseinsvorsorge.

Chancen eröffnet. „Das Bauseminar 2014 wird sich mit der Energieversorgung und technologischer Infrastruktur befassen.“

Urwald Förderung Bei all diesen eingreifenden Umbauund Veränderungsprozessen, die Wohnen und Arbeiten, letztlich das gewohnte Lebensumfeld verändern werden, ist natürlich die Verwaltung durch lenkende

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Ideen und Perspektiven

Hilfe und Beratung gefordert, der Staat durch entsprechende finanzielle Förderung. Die Baudirektorin weiß, dass es einen „Urwald an Förderprogrammen“ gibt. Deshalb hält sie den Einsatz von Stadtumbaumanagern für wichtig und sinnvoll. Sie können nicht nur die gemeinschaftlichen Prozesse moderieren, sondern zum Beispiel Hausbesitzer und Vermieter in Einzelgesprächen beraten. „Es gibt jede Menge Ideen, den Wandel zukunftsfähig zu gestalten. Wir müssen die richtigen Akteure zueinander bringen.“ n

Nicht nur beim fränkischen Bratwurstgipfel hat sich der Wiesweiherpark als Begegnungs- und Veranstaltungsort der Stadt Pegnitz im Landkreis Bayreuth bewährt. Das innenstadtnahe Naherholungsgebiet ist ein Freizeittreff für alle Generationen mit Bolzplatz, Pergola mit Sitzstufen, Veranstaltungspavillon, Wasserarena und Uferpromenade entlang der Pegnitz.

In öffentlich-privater Kooperation will Forchheim seine Innenstadt wiederbeleben. Am Paradeplatz sollen größere Einzelhandelsflächen entstehen und neue Wohneinheiten für unterschiedliche Bedürfnisse geschaffen werden. Die Architekten hatten darauf zu achten, dass die städtebauliche Einbindung in die Nachbarbebauung und deren Proportionen sowie der gesamte architektonische Rhythmus der Forchheimer Altstadt beachtet werden. Dies galt für die Parzellenbreiten, Höhenentwicklung, Dach- und Fassadengestaltung sowie die verwendeten Materialien. Eine moderne und eigenständige Ausbildung wurde erwartet, kein Historismus.

BUBUBUBUB

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Ideen und Perspektiven

Bad Alexandersbad – Miniheilbad mit Mut zur Veränderung von Margarethe Glück

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s ist das kleinste aller bayerischen Heilbäder, hat gerade mal 1.200 Einwohner und ist in einem gemütlichen Spaziergang in einer halben Stunde zu durchqueren: Bad Alexandersbad im Fichtelgebirge liegt im Landkreis Wunsiedel und eine überschaubare Wanderung über die Königin-Luise-Allee führt geradewegs in das gleichnamige Felsenlabyrinth mit seiner bekannten Freilichtbühne. Die Büste der adretten Königin ziert übrigens die Titelseite von ECHT Oberfranken und sie ist zu finden unmittelbar neben der Quelle mit dem heilenden Wasser, etwas unterhalb des markgräflichen Schlosses. Allerdings war die Hoheit 1805 mit ihrem Gatten, dem preußischen König Friedrich Wilhelm III., gerade mal drei Wochen zu Besuch in dem Fichtelgebirgsstädtchen. Von

Nimbus und Namen der Königin zehrt die Region noch heute. Seinen Namen hat der Kurort allerdings vom letzten Markgrafen von Ansbach-Bayreuth, Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander.

Königliche Besucher können dem Aufbau einer Marke dienen, doch heute muss sich das kleine Bad neu erfinden um nicht im Dornröschenschlaf zu versinken. Und wie meistens, müssen Veränderungsprozesse von einer begeisterten Führungs-

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Ideen und Perspektiven

Die Laubbäume im Kurpark ließ Markgraf Alexander anpflanzen.

Königin Luise ist heute noch Branding-Faktor für die Fichtelgebirgsregion. Ihre Marmorbüste steht neben der Heilquelle.

person angestoßen werden. Im „Fall“ Bad Alexandersbad ist dies Bürgermeister Peter Berek, der zuvor Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Tröstau war, zu der das Bad gehört. Er ist ein Mann mit Visionen und möchte die Einwohner von Bad Alexandersbad begeistern. „Wir haben hier Vorzüge, die es andernorts nicht gibt“, ist Berek überzeugt. Ja, Bad Alexandersbad sei kein Luxusort, hier gebe es kein High-Life rund um die Uhr, keine Promis zum Anfassen, das Bad sei nicht Schickimicki. Vielmehr sei es eine Insel der Ruhe, ideal zur Selbstfindung, zum Stressabbau, hier könnten Gäste die Natur genießen, aussteigen aus der Hektik Stille Weiher und ein Waldbad flankieren das Heilbad mit eigenen Moorfeldern.

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Entschleunigung – damit wirbt das kleinste Heilbad Bayerns. Im Kurpark lässt sich unter schattenspendend Bäumen Wassertreten.

des Alltags zu sich selbst finden. „Wir bieten Entschleunigung pur.“ Und in diese Richtung möchte Berek den Ort voranbringen, den Menschen Perspektiven geben und neue Gäste anlocken. Und das soll alles basisdemokratisch umgesetzt werden, wie der Bürgermeister sagt. 2008 wurde eine Potentialanalyse erstellt, mit den Bürgern ein Masterplan geschrieben für den alle in einem „Kummerkasten“ ihre Anregungen und Beschwerden einbringen konnten. Fördertöpfe wurden angezapft, z. B. das Dorferneuerungsprogramm und die Städtebauförderung. Und ein Teil der ViMann mit Visionen: Bürgermeister Peter Berek will Bad Alexandersbad Perspektiven geben für die Zukunft.


sionen und Perspektiven haben sich bereits realisiert: Bad Alexandersbad ist jetzt das erste Bioenergie-Heilbad. Eine genossenschaftliche Energieversorgung mit Beteiligung der Bürger, von Landwirte und Waldbauern, zusammengefasst in einer eigenen Gesellschaft, macht das Heilbad energieautark. Ein Biomasseheizkraftwerk, gefüttert mit Hackschnitzeln und Biogas, erzeugt 2.4 Megawatt. Alle Anwohner können sich über Nahwärme an ein Verteilernetzt anschließen lassen. Mehr noch: Seit 2012 punktet das Städtchen damit, dass sie als erste Gemeinde die gesamte Straßenbeleuchtung nach dem Motto „Kommunen in neuem Licht“ auf kostensparende LED-Beleuchtung umgerüstet hat. Bei gleichbleibenden Energiekosten spart das der Gemeinde 20.000 Euro im Jahr. Für überregionale Aufmerksamkeit hat bereits auch das Königin-Luise-Kinderhaus gesorgt. „Begonnen haben wir 2008 mit zwei Kindern im alten Kurhaus“ schildert Bürgermeister Berek die ersten Schritte zu einer neuen Kinderbetreuung. 2009 seien bereits 14 Kinder in die öffentliche Obhut geschickt worden. Dann habe die Gemeinde das ehemalige Bonhöfer-Haus mit 18.000 Quadratmetern Grund übernommen, das jetzt Platz bietet für 24 Kindergarten- und 18 Krippenplätze. Das Besondere an dem Kinderhaus sind die außergewöhnlichen Betreuungszeiten täglich von 6.00 bis 18.00 Uhr mit flexiblen Bring- und Abholzeiten und der Betreuungsmöglichkeit auch abends oder am Wochenende. Selbst stundenweise Betreuung wird angeboten und alles nicht nur für die heimischen Kids, sondern auch für kleine Feriengäste.

Das Gemeinde- und Tourismuszentrum.

Ruhe und Beschaulichkeit – damit will Bad Alexandersbad bei gestressten Menschen punkten.

Trinkwasserbecken im Schloss; heute betreuen hier Schwestern des Deutschen Ordens betagte Menschen.

Durch vorbildliche Betreuungsangebote ist das Königin-Luise-Kinderhaus bekannt geworden.

In Alleinerziehenden, deren Zahl beständig zunimmt und die mit ihren Kindern, aber eben doch entlastet Erholung suchen, sieht Berek eine der Zielgruppen, die er für das Moorheilbad gewinnen möchte. Aber auch die sogenannten Best-Ager möchte er mit der gesunden Luft und den zahllosen kulturellen Attraktionen in Oberfranken ins Fichtelgebirge nach Bad Alexandersbad locken. n

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Neue Perspektiven –

auf Reisen mit einer Drohne

Dr. Otmar Fugmann (flugmann.de) fotografiert mit seiner selbst entwickelten Drohne Oberfranken aus einem völlig neuen Blickwinkel.

Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz


Weltkulturerbestadt Bamberg

Kaiserpfalz Forchheim

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Kloster Banz, Landkreis Lichtenfels

Coburg

Lichtenfels


Schloss Callenberg, Landkreis Coburg

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Festung Rosenberg, Kronach


Ziegelerden, Landkreis Kronach

Wasserschloss Mitwitz, Landkreis Kronach

Burg Lauenstein, Landkreis Kronach

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fotostrecke: neue perspektiven Kulmbach Plassenburg, Kulmbach

Giechburg, Landkreis Bamberg

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Echt Oberfranken

Schloss Greifenstein bei Heiligenstadt, Fr채nkische Schweiz


Markt Thurnau, Landkreis Kulmbach

Schloss Seehof, Memmelsdorf

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Ideen und perspektiven

Drohne Marke Eigenbau – Otmar Fugmann belichtet Oberfranken neu

von Margarethe GlĂźck


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r hat einen knochentrockenen Job: Dr. Otmar Fugmann ist Direktor für die Finanzen und die Administration der Stiftung des Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha; er ist also Betriebswirtschaftler.

pektive, die ihm sein Flugobjekt auf die Umgebung ermöglicht. So nah, wie mit seiner Drohne kann sich kein Kleinflugzeug zum Beispiel einer Burg oder einem Schloss nähern, wie das unsere Fotostrecke verdeutlicht.

Für die Fotografie hat er sich schon seit seiner Jugend interessiert und ein technischer Tüftler war er auch schon immer. Manchmal kann einer aus seiner Begeisterung keinen Job machen, der eine Familie ernährt und vielleicht ist es für die Begeisterung auch besser, wenn die nichts mit dem Broterwerb zu tun hat.

Und dann die Nachtaufnahmen. Die sind nicht nur ein besonderer Blickfang, da steckt auch eine ausgeklügelte Logistik dahinter. Und die ist so aufwändig, dass Otmar Fugmann das nicht mehr alleine bewältigen kann. Sohn Moritz ist deswegen schon angelernt und Ko-Fotograf. Da müssen Blitzlichter installiert werden, die genau dann synchron ausgelöst werden, wenn das Auge der Drohne den richtigen Blickwinkel erreicht hat. Und da darf die Drohne samt auswechselbarer Kamera nicht zu sehr vibirieren, natürlich darf auch keine Linse beschlagen und ein Absturz – undenkbar! – Doch Vater Otmar und Sohn Moritz sind mittlerweile ein eingespieltes Team.

Die Fotografien, die Otmar Fugmann von seiner oberfränkischen Heimat macht, beeindruckten nicht nur durch die ganz besondere Perspektive, die zum Beispiel von einem Kleinflugzeug aus nicht möglich wäre, sondern auch durch das fotografische Geschick des Drohnenlenkers. Denn das, was Otmar Fugmann da mit schwenkbarer und wechselbarer Kamera, Fernsteuerung und vielen technischen Finessen selbst konstruiert hat, das ist eine Drohne, ein fernsteuerbares Flugobjekt, das aus unmittelbarer Nähe alle angepeilten Objekte fotografieren kann. Kostet für den Privatgebrauch keine Milliarden wie bei der Bundeswehr, ist mittlerweile als Bastelsatz in einfacher Ausfertigung schon für 100 Euro im Handel erhältlich und wird sicher in Zukunft nicht nur für viel Nachbarschaftsstreitigkeiten sorgen sondern auch für gesetzlichen Regelungsbedarf. Aber, wie schon gesagt, mit den aktuellen hektischen Diskussionen um Bespähung des Nachbarn um den vielleicht beim Fremdgehen zu überführen, hat das Hobby von Dr. Fugmann nichts zu tun. Ihn interessiert die andere Pers-

Für Tüftler und Fotograf Otmar Fugmann ist die Fotografiererei mittels einer Drohne ein Hobby, das er mit Leidenschaft betreibt. Natürlich sieht er auch die negativen Möglichkeiten dieser Technik, die Bespitzelung von Nachbarn, das Ausspähen von Firmengeländen. Aber er kann sich auch die positiven Einsatzmöglichkeiten der MiniFlugobjekte vorstellen. Fugmann nennt da beispielsweise die fotografische Registrierung von Wald- oder Gebäudeschäden nach Stürmen oder Hochwasserereignissen, den Einsatz in der Landwirtschaft etwa um Rehkitze in Wiesen auszumachen oder auch in der Archäologie, wo etwa Bebauungen aus der Luft betrachtet auch heute noch nach Jahrtausenden erst wieder sichtbar werden. n

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gelebten Völkerverständigung. Als ora Hartmann aus ‚Botschafter Bayerns’ tragen die Bamberg ist BotSchülerinnen und Schüler ihren Teil schafterin Bayerns dazu bei. In ihrer Gastfamilie und an Für Nora Hartmann, 16 Jahre alt und ihrer Gastschule können sie nicht Schülerin des Clavius-Gymnasium nur vielfältige Eindrücke sammeln Bamberg, beginnt im neuen Schulv.l.: Staatssekretär Bernd Sibler, Nora Hartmann, Marcus und ihre Sprachkenntnisse verbesjahr ebenso wie weitere 14 junge von Garßen, Vorstandsvorsitzender des Youth For sern, sondern auch Einblicke in unSchüler aus Bayern ein spannendes Understanding Komitee e.V. (Foto: Staatsministerium) sere bayerische Kultur geben und die Gastschuljahr in einem der zwölf Neugierde auf Bayern wecken.“ Partnerländer Bayerns wie Brasilien, Ungarn oder China. Das Stipendienprogramm „Botschafter Bayerns“ wird vom Die Jugendlichen erhielten in München von KultusstaatsseKultusministerium zusammen mit dem Deutschen Youth For kretär Bernd Sibler ihre Urkunde als „Botschafter Bayerns“. Understanding Komitee e.V. (YFU) als Kooperationspartner Die Schülerinnen und Schüler wurden damit in das Stipendurchgeführt. Nora Hartmann bekam das einzige Musikstidienprogramm des Kultusministeriums aufgenommen und pendium für ihre ausgezeichneten Leistungen mit Saxophon erhalten eine finanzielle Unterstützung für ihren Auslandsund Fagott. aufenthalt. Für Staatssekretär Sibler ein wichtiger Beitrag zur

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ie Kunst, Wasser zu fegen Rolf-Bernhard Essig, ECHT Oberfranken Autor von Essigs Essenzen, hat seinen ersten Roman geschrieben. „Die Kunst, Wasser zu fegen“ erzählt von einer Kindheit und Jugend in Nordbayern, Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger, Zonenrandgebiet. Ein Junge versucht sich zurechtzufinden: in der komplizierten Großfamilie, den schwer durchschaubaren Gesetzen der Dorfgemeinschaft, dem kuriosen Zeitdurcheinander. Fast märchenhaft wirkt auf

ihn das pflügende Ochsengespann nebenan, einschüchternd und faszinierend zugleich die hochtechnisierte Terroristenjagd im Fernsehen. Die Geschichten von vergangenen Kriegen vermischen sich in seinem Kopf mit denen von aktuellen in Vietnam oder Israel. Reale und fantasierte Abenteuer sind zu bestehen, und immer wieder begegnet der Junge dem Schwarzen Mann: als Drohfigur in Mahnungen der Eltern, als Spiel in der Schule und erschreckend lebendig in der Nachbarschaft.

hrenmeisterbrief für HWK-Präsident Thomas Zimmer Bäckermeister und Handwerkskammer-Präsident Thomas Zimmer wurde am 24. Juni 50 Jahre, Anlass, seine Verdienste als außergewöhnlichem Unternehmer, sein außerordentliches Engagement im Ehrenamt und auch sein Engagement im sozialen Bereich zu würdigen. Thomas Zimmer ist gebürtiger Bayreuther. Nach dem Besuch von Gymnasium und Fachoberschule entschloss sich Thomas Zimmer 1983 zu einer Bäckerlehre bei der Bäckerei Lang in Bayreuth, die er 1985 als 2. Bundessieger abschloss. Im Jahr 1988 legte Zimmer seine Meisterprüfung in Bayreuth ab. Seit dem 1. Januar 2002 leitet er gemeinsam mit seiner Frau Alexandra und Tochter Lia die alt eingesessene Bäckerei – Konditorei Lang in Bayreuth. Thomas Zimmer hat sich von Anfang an für seinen Beruf und für das Handwerk in der Region engagiert und dabei an führender Stelle Verantwortung übernommen. Seit 1. Juli 2004 ist Thomas Zimmer Mitglied des Vorstands der Handwerkskammer für Oberfranken. Von 2007 bis 2009 war er Vizepräsident

der Handwerkskammer für Oberfranken, am 1. Juli 2009 hat die Vollversammlung Thomas Zimmer zum Präsidenten der Handwerkskammer für Oberfranken gewählt. Besonders wichtig sind Thomas Zimmer als Kammerpräsident die Gleichstellung der beruflichen Bildung mit der schulischen Bildung, die Imagearbeit und die Nachwuchswerbung für das Handwerk, aber auch für die Handwerksorganisation.

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Der Roman erscheint im September im ch.schroer-verlag ISBN 9783954450244, 17,99 Euro

Auszeichnung von HWK-Präsident Thomas Zimmer zum Ehrenmeister: V.l.: Vizepräsident Matthias Graßmann, Vizepräsident Karl-Peter Wittig, Alexandra Zimmer, HWK-Präsident Thomas Zimmer, der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil, HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller,.


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Hohenner neue stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführerin abriele

Für jedes Ziel. Der richtige Partner.

Die Justiziarin der IHK und Leiterin des Bereichs Recht und Steuern, Gabriele Hohenner, wurde zur neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth bestellt. Mit dieser Entscheidung stärkt das Präsidium die Führungsspitze. Die gestiegenen Anforderungen der Mitgliedsbetriebe und die zunehmenden Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung erfordern laut Führungsgremium wieder einen weiteren stellvertretenden Hauptgeschäftsführer.

Als Drucksparte der Mediengruppe Oberfranken bündeln wir für Sie konsequent unsere Kompetenzen. Dabei bilden unsere drei Druckereien Baumann Druck, Presse Druck Oberfranken sowie creo Druck & Medienservice zusammen mit unserem Satzdienstleister P&H ein starkes Team.

Die IHK greift die jahrzehntelange Tradition einer Flächenkammer wieder auf, in der zwei stellvertretende Hauptgeschäftsführer die Führung der Kammer verbreitern und damit die Präsenz der IHK in Oberfranken stärken. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm wird sich Gabriele Hohenner künftig dieser Aufgabe widmen.

An unseren Standorten in Bamberg und Kulmbach produzieren etwa 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Werbebeilagen, Magazine, Prospekte, Broschüren, Zeitungen, Bücher, Kataloge und vieles mehr.

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onderpostwertzeichen und Sondermünze anlässlich des 200. Geburtstages Richard Wagners Um die Größe und Bedeutung Richard Wagners zu unterstreichen, erscheinen eine Sonderbriefmarke und eine Sondermünze mit dem Konterfei des Komponisten im Jubiläumsjahr. Der Entwurf zu der Sonderbriefmarke stammt von der Grafikerin Julia Warbanow aus Berlin, der Entwurf zu der 10-Euro-Gedenkmünze stammt von dem Künstler, Graveurmeister und Medailleur Erich Ott aus München. Die Randschrift der Münze ist aus einem Zitat Wagners entliehen und lautet: „Wandel und Wechsel liebt, wer lebt“. Die Briefmarke wird in der hohen Auflage von 7,4 Millionen Stück gedruckt. Sie ist in den Verkaufsstellen der Deutschen Post erhältlich. Die Münze hat eine Auflage von ca. 1,5 Millionen Stück, davon ca. 200.000 Stück in der hochwertigen Sammlerqualität „Spiegelglanz“.

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anotechnologie am Eichendorff-Gymnasium Bamberg Weshalb können Geckos selbst an glatten Wänden hinaufklettern, was steckt hinter dem Lotus-Effekt – wie können diese Phänomene eigentlich genutzt werden? Der NanoShuttle, eine Initiative der Bayerischen Staatsregierung, gab Schülerinnen der 10. und 11. Klasse des Eichendorff-Gymnasiums mit Experimenten und Vorträgen einen Einblick in die faszinierende Welt der Nanotechnologie. Wie faszinierend Nanotechnologie ist, haben in den vergangenen drei Jahren über 40.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern erlebt, an deren Schulen der NanoShuttle zu Besuch war.

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e Deutsche Spielzeugstraß

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eutsche Spielzeugstrasse – Eine Reise zu den Träumen der Kindheit Die Deutsche Spielzeugstraße führt durch das grüne Thüringen und die malerische FranFerienstraßen ken-Region zu besonderen Orten der Spielzeugherstellung. Deutsche Hier lassen sich die historischen Wurzeln Spielzeugstraße der Spielwaren aufspüren und Wissensen der Kindheit wertes über die Spielzeugkultur erfahEine Reise zu den Träum ren. Dabei können traditionell hergestelltes Handwerk und die Arbeit von Puppendoktoren bestaunt werden. Gerade für Kinder sind Erlebnisparks wie der Playmobil Funpark in Zirndorf ein aufregendes Erlebnis. Doch angesichts der Teddys und antiken Puppen lassen sich auch Erwachsene gerne in einstige Kindheitsträume zurückversetzen.

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rofessor Dr. Stefan Leible zum 5. Präsidenten der Universität Bayreuth gewählt – Erstmals ein Absolvent der Universität an der Spitze Professor Dr. Stefan Leible ist der fünfte Präsident der Universität Bayreuth. Hochschulrat und Senat wählten den 49-jährigen Inhaber des W3-Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung (Universität Bayreuth) und amtierenden Vizepräsidenten zum Amtsnachfolger von Professor Dr. Rüdiger Bormann, der im Januar 2013 bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Als Direktor der Forschungsstelle für Wirtschafts- und Medienrecht und der Forschungsstelle für deutsches und europäisches Lebensmittelrecht der Universität Bayreuth sowie als stellvertretender Direktor der Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität sammelte Leible Erfahrung in interdiszi-

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ürsbach holt Bundesgold! Ein kleiner Ort im Landkreis Bamberg hat sich gegen 2.600 Dörfer in ganz Deutschland durchgesetzt. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gab bekannt, dass Mürsbach als ein Bundessieger aus dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hervorgegangen ist. Der Ortsteil von Rattelsdorf überzeugte die Jury mit seinem herausragenden, zukunftsfähigen Konzept. Zahlreiche vorbild-

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artentipp Salbei Die meisten der vielen Salbeiarten sind unkomplizierte Pflanzen mit vielfachem Nutzen. Wegen ihrer Bescheidenheit sind sie bei den Experten der Bayerischen Gartenakademie in der Beliebtheitsskala der Gartenpflanzen ganz oben angesiedelt. Es gibt einjährige, langlebige Stauden, aber auch strauchartige Exemplare. Die Lippenblütler sind nicht nur sehr zuverlässige Gartenpflanzen, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten. Echter Salbei (Salvia officinalis), vom lateinischen salvare = heilen oder salvere = gesund sein abgeleitet, ist eine Arzneipflanze, die zudem äußerst dekorativ ist. Auch die Sorten mit weißbunten, zwei- und dreifarbigen Blätter sind heilkräftig und sogar bei günstiger Witterung wintergrün.

plinären Arbeitsfeldern und in leitenden Positionen. Seit knapp drei Jahren bringt sich der Jurist, der auch international (vor allem in Spanien und Lateinamerika) einen hervorragenden Ruf besitzt, zusätzlich zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in Forschung und Lehre als Vizepräsident für Internationale Beziehungen, Chancengleichheit und Außenkontakte in die Arbeit zur Leitung der Universität Bayreuth ein. In dieser Funktion zeichnet er z. B. verantwortlich für die Internationalisierungsstrategie der Universität Bayreuth. Als Mitglied der Hochschulleitung hat sich Professor Leible aktiv in die Erarbeitung der Struktur- und Entwicklungsplanung der Universität Bayreuth eingebracht, die die hochschulstrategischen Meilensteine der zukünftigen Entwicklung bis 2020 zusammenfasst.

lich sanierte und preisgekrönte Fachwerkhäuser und -ensembles, die Galerie Kunstmühle, eine herausragende Gastronomie und eine selbstbewusste, junge und lebendige Dorfgemeinschaft zeichnen den rund 500 Einwohner starken Ort aus. Den Mürsbachern ist es in vorbildlicher Weise gelungen, ihr einzigartiges historisches Ortsbild zu erhalten und das Dorf gleichzeitig in seiner Funktionalität für heutige und zukünftige Anforderungen zu rüsten.


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ilo weiht neues Prüffeld am Kompetenzstandort Hof ein Die neue Halle zur Pumpenprüfung mit einer Gesamtgröße von 1.500 Quadratmeter und dem 25 x 52 Meter großen Prüfstand ist nun der Stolz des Standorts. Das Prüfwasserbecken hat ein Fassungsvermögen von einer Million Liter Wasser und eine Beckentiefe von sechs Metern. Insgesamt investierte die WILO SE mehr als 2,5 Millionen Euro in den neuen Bau und leistete damit einmal mehr einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des offiziellen bayerischen Kompetenzstandorts Wasser. Der Standort Hof ist das weltweite Lead-Engineering-Center für Submersible Pumps der Wilo Gruppe. Damit ist Hof neben Indien die zentrale Drehscheibe der weltweiten Aktivitäten des Unternehmens im Segment Water Management. Mit rund 500 Mitarbeitern produziert die WILO SE hier ein umfassendes Sortiment von Pumpen und Systemen für die öffentliche Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Klärwerktechnik.

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ÜC Coburg baut Tierwanderhilfe am Wasserkraftwerk Hausen

Mit der Tierwanderhilfe wird an der Wehranlage die aquatische Durchgängigkeit des Mains geschaffen. Die Wehranlage in Hausen hat eine entscheidende Bedeutung, weil hier die größte freie Fließstrecke am Obermain und der Zugang zu den „Frankenwald-Zubringern“ auf einer Länge von 45 km miteinander verbunden werden. Der naturnahe Umgehungsbach ermöglicht die Wiederherstellung der Biotopvernetzung. Der Neubau des Umgehungsgewässers mit einer Mindestwasserführung von 400 l/s führt zu einer erheblichen Verbes-

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eamtennachwuchs aus Hof Nach über 2.000 Stunden Vorlesungen endete für 333 angehende Beamtinnen und Beamte der 3. Qualifizierungsebene jetzt das Studium Verwaltungshochschule in Hof mit sechs fünfstündigen Examensklausuren. 155 Studentinnen und 178 Studenten unterzogen sich dem Wissenstest in Rechtsgebieten wie Kommunalrecht, Beamtenrecht, Privatrecht und Baurecht, außerdem in der Volkswirtschaftslehre sowie den Sozialwissenschaften. 218 Studenten kommen von bayerischen Kommunen, 112 von staatlichen Dienstherren und drei von der Landeskirche. Während die Studierenden nun auf das Ergebnis der schriftlichen Prüfung warten, müssen sie sich noch einer mündlichen Prüfung unterziehen, die in Hof und München stattfinden wird. Anfang Oktober werden die künftigen Diplom-Verwaltungswirtinnen und -wirte (FH) ihre Diplomurkunden und Prüfungsergebnisse – 1.998 schriftliche Arbeiten müssen bis dahin (erstund zweit-)korrigiert werden – in Händen halten und danach von ihren Behörden zu Inspektor/innen ernannt werden.

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er Kurpark von Bad Steben – Ein Gartendenkmal in Oberfranken Die Geschichte des über 150-jährigen Landschaftsparks in Bad Steben wird erstmals in Bild und Wort präsentiert. Landschaftsaufnahmen, Luftbilder und historische Aufnahmen sowie Pläne illustrieren die geschichtliche Entwicklung des 1840 angelegten Kurparks. Sonderbeiträge widmen sich u. a. der Geologie, der Bepflanzung und den Besuchen von Jean Paul und Bertolt Brecht in Bad Steben. Mit viel Liebe und Engagement haben die Autoren Dieter

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serung der biologischen Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des Fließgewässerökosystems. Das Angebot an Kieslaichplätzen und das Nahrungsangebot für Fische und andere Lebewesen werden erhöht. Inklusive Grundstückskauf hat die Errichtung der Tierwanderhilfe 420.000 € gekostet. Im WKW Hausen erzeugen vier Francisturbinen pro Jahr etwa 3,5 bis 4,0 Mio. kWh erneuerbaren Strom (entspricht dem Verbrauch von 1.000 bis 1.150 Durchschnittshaushalten).

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euer Fachbereich an der Hochschule Coburg: Strömungsmechanik und Strömungsmaschinen Das neunte Ressort des Technologietransferzentrums Automotive der Hochschule Coburg (TAC) heißt Strömungsmechanik und Strömungsmaschinen. Fahrzeuge, Staubsauger oder Computer – es gibt eigentlich fast keine Geräte, bei denen keine Strömungen entstehen. Dr. Philipp Epple, Professor an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik, beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit diesem Thema. Seine Erfahrungen wird Prof. Epple jetzt als Ressortleiter am TAC einbringen. „Kleine mittelständische Unternehmen haben zwar meistens eine Konstruktionsabteilung, in den seltensten Fällen beschäftigen sie aber auch einen Strömungsmechaniker“, erklärt Epple. Dabei kann durch die richtige Berechnung von Strömungen an und in einer Maschine Einiges gewonnen werden. Staubsauger arbeiten effizienter bei geringerem Energieverbrauch. Züge können auch bei extremen Wetterbedingungen noch problemlos fahren. Unternehmen erhalten Beratung zur Konstruktion ihrer Produkte und können einen technischen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern erzielen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, Mitarbeiter im Bereich der Strömungsmechanik zu schulen.

Blechschmidt und Martin Brandl sowohl Geschichtliches und Geologisches als auch Künstlerisches und Heiteres zusammen getragen und damit ein vollständiges Bild der Entstehungsgeschichte des „Größten Gartendenkmals in Oberfranken“ gezeichnet. Das Buch ist zum Preis von 24,95 € erhältlich: im Buchhandel, in der TouristInformation


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ECHTgemixt

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rose exportiert Ausbildung nach Michigan Der Automobilzulieferer Brose unterstützt die Einführung der dualen Berufsausbildung im US-Bundesstaat Michigan. Eine entsprechende Initiative stellte der Vorsitzende der Brose Geschäftsführung, Jürgen Otto, dem US-Generalkonsul in Bayern, William E. Moeller, bei dessen Besuch am Coburger Standort des Familienunternehmens vor. „Nordamerika ist für uns ein Markt mit hoher Attraktivität und langfristigem Wachstum“, erklärte Otto.

Die vier Brose US-Standorte in Detroit, Tuscaloosa, Jefferson und New Boston mit insgesamt rund 1.500 Mitarbeitern seien daher sehr wichtig für die weitere Entwicklung des Zulieferers. „Der entscheidende Erfolgsfaktor unseres Unternehmens ist, dass wir weltweit die gleichen Qualitätsstandards setzen – das gilt für unsere Produkte ebenso wie für die Qualifikation unserer Mitarbeiter. Wir haben uns deshalb entschlossen, das Erfolgsmodell der dualen Berufsausbildung in die USA zu exportieren“, berichtete Otto. Seit Juli 2012 arbeitet der Automobilzulieferer mit weiteren deutschen Unternehmen sowie Behörden und Kammern daran, eine Mechatronikerausbildung im US-Bundesstaat Michigan zu etablieren.

Diplomatischer Besuch bei Brose: Der US-Generalkonsul in Bayern, William E. Moeller (3.v.l.), mit dem Vorsitzenden der Brose Geschäftsführung, Jürgen Otto (2.v.l.). Über ihre Tätigkeit in dem Familienunternehmen berichteten die beiden US-amerikanischen Brose Mitarbeiter Todd Carlson (links) und Lorrie Dryer.

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irma Gebr. Munzert GmbH & Co. KG mit dem Red Dot

Award ausgezeichnet

Mit der Produktentwicklung „Origami“ begeistert die Fa. Gebr. Munzert GmbH & Co. KG die 37-köpfige Expertenjury des Red Dot Award: product design 2013 und geht mit der Auszeichnung „best of the best“ aus 4.662 Produkten internationaler Designer hervor. Damit würdigt die Jury die Kreativität des Unternehmens mit einem der weltweit renommiertesten Designpreise. Das Gewebe, das in seiner Gestaltung an die japanische Falt-

Neue euMsführer

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er Neue Museumsführer Oberfranken ist heute eine Region mit besonders vielen Museen. In dem neuen Wegweiser stellt der Bezirk Oberfranken diese rund 200 Museen, Schlösser und Sammlungen vor. ISBN 978-3-941065-09-3, 9,50 Euro, erhältlich im Buchhandel und unter www.service-museum.de

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Labor- und Praktikumsgebäude Naturwissenschaften für die Uni Bayreuth

erhältlich im Buchhandel und unter www.service-museum.de eues

Im neuen Gebäude Naturwissenschaften III sind die Lehrstühle Material- und Prozesssimulation sowie Mechatronik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und die Lehrstühle der Fachgruppe Biochemie untergebracht. Vier Büros sind für die Geowissenschaften vorgesehen. Der neue Supercomputer der Universität Bayreuth, der Linux-Cluster bzw. Rechnerverbund, hat ebenfalls seinen Standort im neuen NW III. 56

Echt Oberfranken

technik Origami erinnert, wurde im hauseigenen Atelier der Fa. Gebr. Munzert von dem Textildesigner Tobias Batrla entwickelt. Auf hochspezialisierten Jacquardmaschinen wird aus innovativen schwerentflammbaren Garnen ein kreatives Gewebe hergestellt, das in seiner Form neuartig ist. Die Mehrdimensionalität und Stabilität von „Origami“ liefern eine intelligente und designorientierte Lösung für viele Einsatzgebiete wie z. B. Fensterdekorationen, Wandbespannungen, Raumteiler, Sichtschutz u. ä.

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leiches Recht für neue Väter Mit der Zeit geht das Schlosshotel Thurnau: auch auf den Männertoiletten gibt es Wickeltische. Damit auch die neuen Väter zu ihrem Recht auf Babypflege kommen. Und sich dabei nicht den erstaunten und misstrauischen Blicken auf den Frauentoiletten aussetzen müssen. – Zeiten ändern sich.

Das Gebäude hat 3.335 Quadratmeter Nutzfläche für Büro-, Labor- und Praktikumsräume, einen Hörsaal mit 140 Plätzen sowie acht Seminarräume. Die Baukosten belaufen sich auf 19,6 Mio. Euro; sie werden aus dem Ausbauprogramm „Steigende Studierendenzahlen“ des Freistaates Bayern finanziert.


Foto: Juri Gottschall

Franken im Ohr –

Gedanken zum Tag der Franken 2013 von Professor Dr. GĂźnter Dippold

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

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ie klingt Franken? Es ist das herbstliche Rascheln des Buchenlaubs im Steigerwald, das Zirpen der Grillen im sommerabendlichen Weinberg und das Rauschen der A 9, wenn spät am Freitag die Wochenendpendler heimfahren. Franken: Es ist das mächtige Geläut des Bamberger Doms, das Carillon am Aschaffenburger Schloss. Und das Scheppern der Abfüllanlage einer Bayreuther Brauerei. Franken: Es sind die Fanfaren vom Königsbau des Festspielhauses, Streicher im Ebracher Kaisersaal und Kerwamusik an der Limmersdorfer Tanzlinde. Und die Trommeln des Coburger Samba- und des Würzburger Afrikafestivals. Franken: Es ist die vielköpfige Wallfahrt, die mit „Sei gelobt und hochgepriesen“ Gößweinstein zustrebt. Es ist die Kirchengemeinde, deren Posaunenchor „Ein feste Burg“ anstimmt. Es ist aber bestimmt auch der durchdringende Ton des Schofar an Jom-Kippur. Und es ist wohl auch das freitägliche Lob Allahs. Wie klingen die Franken? Viele reden Fränkisch. Nicht alle. Franken in Wunsiedel führen schwere nordbairische Diphthonge im Mund, Franken in Ludwigsstadt haben thüringischen Zungenschlag, Franken am Untermain, im rheinfränkischen Sprachraum daheim, klingen in den Ohren anderer Franken eher hessisch. Franken in Schopfloch unterhalten sich im fremdartigen Lachoudisch. Und nicht wenige Franken hören sich ganz anders an. Manche hochdeutsch (oder was sie dafür halten). Viele haben den Dialekt der ersten Heimat nie abgelegt, so dass man diesen Franken ihre Herkunft aus Pommern, Schlesien, Böhmen noch anhört. Oder ihre Wurzeln in Italien und Griechenland. Franken, das ist ein buntes, wildes, fröhliches Durcheinander – wie könnte es anders sein, hier, in der Mitte Europas, hier, wo sich, um es mit Hans Max von Aufseß zu sagen, die Winde fangen?! Wie klingt Franken, wenn es um politische Inhalte geht? Dann ist Franken selten ein klangvolles Miteinander. Öfter ein wirres Nebeneinander. Häufig ein schrilles Gegeneinander. Der Klang Frankens ist dabei nicht laut, eher von verhaltenen Tönen bestimmt. Leise ist Franken, allzu leise. Franken ist oft nicht gut zu hören im Konzert des Freistaats Bayern. Kein Wunder. Wir sind wenige und werden weniger. Als vor 175 Jahren die heutigen Regierungsbezirke geformt wurden, da lebten von den 3,8 Mio. Staatsbürgern des rechtsrheinischen Bayern 18 Prozent in Oberbayern, 42 Prozent in Franken. Heute wohnen knapp 36 Prozent in Oberbayern, nur noch 33 Prozent in Ober-, Unter-, Mittelfranken. Tendenz dort steigend, hier weiter sinkend. Vor 175 Jahren hatte München kaum die siebenfache Einwohnerzahl von Bayreuth. Heute die 19fache. Die fränkische Stimme ist also leiser geworden im bayerischen Konzert. Bei der Landtagswahl 1893 stellte Oberfranken 18 Abgeordnete, Oberbayern 28. Zugege-

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Echt Oberfranken

ben, damals wurde Oberfranken ebenso wie Mittelfranken bevorzugt. Denn die vom Prinzregenten eingesetzte Staatsregierung war liberal, sie begünstigte daher evangelische Landstriche, um die liberale Fraktion im Landtag zu vergrößern. Im Jahr 1893 28 zu 18, heuer dann 60 zu 16. Die fränkische Stimme ist dünn geworden. Dennoch, sie wäre schon zu hören, wenn alle sich auf Tonart, Melodie und Tempo einigten. Stattdessen jenes wirre, wüste Durcheinander, stattdessen Rede und Gegenrede zugleich. Woher kommt das? Es ist ererbt. Der Tag der Franken soll die Geschichte Frankens herausstellen. Aus dieser Geschichte wird dabei der Reichskreis beschworen und beinahe nur er. Sicher, der Zusammenschluss von geistlichen und weltlichen Fürstentümern, von Reichsstädten und Grafschaften stiftete Gemeinsamkeit unter diesen 27 fränkischen Herrschaften. Eigentlich hatte der Kaiser die Reichskreise 1500 nur ins Leben gerufen, damit sie Beisitzer für das kurzlebige Reichsregiment kürten. Dann sollten sie Richter für das Reichskammergericht auswählen – anfangs ihr einziger Zweck. Erst nach und nach bekamen die Reichskreise ein Eigenleben, der fränkische allen voran. Er zog Aufgaben an sich: Er stellte Truppen für Reichskriege, baute Fernstraßen, kontrollierte das Münzwesen, sorgte für die innere Sicherheit, verfocht eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Die jüngere Forschung spricht, etwas floskelhaft, von voroder frühmoderner Staatlichkeit, die sich im Reichskreis manifestiere. Richtig. Einerseits. Andererseits hatte der Reichskreis gehörige Schwächen. Wenn die Gesandten in Nürnberg zum Kreistag zusammentrafen, dann verzettelten sie sich in Rangstreitigkeiten, und manche Sitzungsperiode schleppte sich über Monate, gar Jahre hin. Man erstrebte Einmütigkeit und vermied deshalb klare Entscheidungen. Auslagen des Reichskreises hatten die zugehörigen Herrschaften nach einem bestimmten Schlüssel zu tragen; weil aber die Reichsstadt Nürnberg ihren Anteil nicht aufbringen konnte und die anderen ihre Zahlungen entsprechend deckelten, häufte der Reichskreis drückende Schulden auf. Das Hemd des eigenen Landes war allen näher als der Rock des Reichskreises, den Herrschenden wie den Beherrschten. Mächtigere Landesherren benutzten den Reichskreis bisweilen für eigene Zwecke. Damit der Würzburger Fürstbischof seinen Star-Architekten Balthasar Neumann halten konnte, verschaffte er ihm, im Würzburgischen bloß Major, beim Reichskreis zusätzlich die Stelle eines Oberstleutnants – und verdoppelte so sein Gehalt. (Pflichten waren damit kaum verbunden. Der Kreistag grummelte zwölf Jahre später anlässlich der Beförderung Neumanns zum Oberst, er habe „dem creyss noch keine stund im feld gedienet“. Als er gestorben war, strich man die Stelle kurzerhand – „als eine ganz überflüssige und ohnnöthige sache“.) Die Wirksamkeit des Reichskreises war eingeschränkt.


Denn zwischen den Fürstentümern, Reichsstädten und Grafschaften, ja mitten in deren Gebieten lagen unzählige reichsritterliche Herrschaften, die nicht Teil des Reichskreises waren – 200 allein im Bereich des Hochstifts Würzburg. Wenn der Reichskreis eine Streife gegen Bettler oder Gaunerbanden aussandte, dann konnten die Gejagten leicht in ein nahes Adelsdorf entkommen. Gewiss, der Reichskreis war bedeutsam. Aber er war auch träge und nur begrenzt wirksam. Gedenken wir getrost dieses Gebildes. Aber überschätzen wir es nicht. Was Franken viel mehr prägte – und dieses Erbe wirkt fort –, war das Nebeneinander von Gewalten. Schon in der quellenarmen Düsternis des Frühmittelalters zeigt sich, dass nicht eine Familie, nicht eine Institution Franken prägte, sondern vielmehr konkurrierende Grafengeschlechter, die erstarkende Würzburger Kirche, auswärtige Gewalten. Mit der Zeit traten immer mehr Herrschende auf den Plan, und in der frühen Neuzeit, zur Zeit des Reichskreises, sehen wir Franken zersplittert, zerfasert, aufgeteilt in Einheiten unterschiedlicher Größe, vom Hochstift Würzburg, gut 6000 Quadratkilometer groß und mit über 260.000 Untertanen im späten 18. Jahrhundert, bis hin zum Reichsritter, der Herr nur eines Dorfes war. Die Herrschenden führten das Regiment nicht aufgrund eines einzigen Rechts. Es gab keine Landeshoheit als solche. Herrschaft stützte sich auf verschiedene Rechte, die aus unterschiedlichen Quellen flossen und oft nicht in einer Hand lagen. Das machte Herrschen schwierig: Der Bamberger Fürstbischof regierte ein Land, aber er regierte nicht an jedem Ort des Landes auf gleicher Rechtsgrundlage. Und mancherorts war er Landesherr, hatte aber trotzdem nichts zu sagen, weil eine reiche Abtei seine Stellung aushöhlte: Wenn ein Verbrechen vorfiel, durften bambergische Beamte den bambergischen Ort nicht betreten, sondern mussten sich Übeltäter und Beweismittel an einer Grenzsäule vor dem Dorf aushändigen lassen. Fürstentümer hatten keine scharfen Grenzen. Sie fransten an ihren Rändern aus, dort, wo sich ihre Befugnisse mit Ansprü-

chen des Nachbarn überschnitten. Konflikte waren vorprogrammiert. Das Gesamtgefüge Frankens war in der frühen Neuzeit stabil, aber um so leidenschaftlicher stritt man über Details. (Zumal seit dem 16. Jahrhundert in den Regierungen und Kanzleien Juristen den Ton angaben.) Ob es nun um Gerichtsrechte in einen abgelegenen Weiler, um ein dörfliches Wirtshaus, um ein paar Kreuzer Gebühren ging: Aktenbündel schwollen an, die Reichsgerichte bekamen zu tun, Rechtsgelehrte verfassten Gutachten, eine Entscheidung ließ Jahrzehnte auf sich warten – und schließlich verlief die Angelegenheit im Sand, bis der Streit irgendwann neu aufflammte. Das Nachbardorf unterstand oftmals einer fremden Herrschaft und war somit Ausland. Schon das Nachbaranwesen im eigenen Dorf konnte Ausland sein. Im Alltag bedeutete das nicht viel: ein anderer Schultheiß, der Abgaben einforderte, ein anderer Vogt, der eine Schlägerei ahndete. Aber die Grenze konnte jederzeit Realität werden. 1794 führten vier Bewaffnete, Untertanen des Bamberger Fürstbischofs, einen „liederlichen Bursch“ zur Bestrafung nach Bamberg. Unterwegs kehrte man im bambergischen Wirtshaus von Unterleiterbach ein. Da entwand sich der Gefangene seinen Bewachern und rannte in eine offenstehende Scheune. Sie aber gehörte zu einem ritterschaftlichen Anwesen. Die dort anwesenden Untertanen des Adligen riefen „Hier ist Freiheit“ und gaben ihn nicht heraus. Unverrichteter Dinge musste der Bewachungstrupp abziehen. Solche Geschichten finden sich zuhauf. Gewiss, es gab auch Landstriche, die von flächiger Herrschaft geprägt waren: ein Großteil des Bayreuther Oberlands, die ausgedehnten Landgebiete der Reichsstädte. Vorherrschend aber war die Kleinteiligkeit, die Überlagerung von Rechten. Das war im frühneuzeitlichen Kurfürstentum Bayern anders. Sicherlich war Bayern nicht so einheitlich, wie es aus der Ferne scheint. Auch dort besaßen Adel und Klöster Sonderrechte in ihren Hofmarken. Doch alles überragte die starke Zentralgewalt, über allem stand unangefochten der Kurfürst. In Franken, da hatte kein Fürst das Übergewicht. Hier gab

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE es nicht ein Zentrum, sondern eine Fülle von Zentren unterschiedlicher Strahlkraft. Mit dem Nachbarn war man beileibe nicht verfeindet. Aber man musste stets vor ihm auf der Hut sein. Diese dauernde Sorge, der Nachbar könne einen Vorteil gewinnen, sie scheint den Franken in Fleisch und Blut übergegangen. Das macht die Stimme Frankens schwach. Der fränkischen Geschichte ist der Tag der Franken gewidmet. Das Gesagte zeigt schon: Man muss genau hinsehen, bis auf die örtliche Ebene, um diese Geschichte zu verstehen. Durchdrungen ist das komplexe, kleinteilige Franken längst nicht. 1824 schrieb ein Bamberger Archivar 200 Fragen nieder zur Geschichte des – die Formulierung ist bezeichnend für einen bayerischen Beamten jener Zeit – „ehemaligen Frankenlandes“. Bis heute sind sie nicht alle beantwortet, und in Wahrheit gibt es 200mal 200 Fragen. Jede Zeit stellt ihre eigenen. Da tut Forschung Not. Mit ihr freilich ist es nicht gut bestellt: Die universitäre Landesgeschichte ist auf dem Rückzug. Vor einigen Jahren wurde sie in Erlangen reduziert, heute scheint sie in Bayreuth vor dem Aus zu stehen. In Bamberg gab es sie nie als eigenes Fach. Regionalgeschichte – sie hat einen schlechten Ruf innerhalb der ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Geisteswissenschaften. International, global muss es sein. Als ob das ein Gegensatz wäre! Welche Einfalt! Ist Astrophysik wichtiger als Mikrobiologie, weil es um größere Räume geht? Nicht die Flächenausdehnung macht das wissenschaftliche Gewicht. In Wahrheit ist Regionalforschung Grundlagenforschung. In Stanford hat eine Historikerin, ausgebildet in Berkeley und Harvard, kürzlich die Entstehung der deutsch-deutschen Grenze am Beispiel von Neustadt bei Coburg und Sonneberg beleuchtet. Sie wird dafür mit Preisen überhäuft. Hierzulande würde ein junger Wissenschaftler durch eine solche Mikrostudie seine akademische Karriere beenden, bevor sie begonnen hat. Forschung tut Not. Wenn die Universitäten versagen, dann könnten außeruniversitäre Forschungseinrichtungen helfen – wenn es sie gäbe. Sie aber bestehen allenfalls in der entlegenen Hauptstadt. Warum sollte es auch anders sein als in den Natur- und Ingenieurwissenschaften? Von 13 Max-Planck-Instituten Bayerns sitzen zwölf in Oberbayern, eines nur in Franken. Ein Blick auf die Staatsbibliothek Bamberg zeigt die Misere. Sie birgt tausendjährige Schätze. Die mittelalterlichen Prachthandschriften aus dem Domschatz sind nämlich nicht nach München verschleppt worden. Sechs Bände aus Bamberg liegen in der Hauptstadt (sechs zu viel, zugegeben), aber rund 160 Bände aus der Lebenszeit Kaiser Heinrichs II.

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Echt Oberfranken

oder älter, aus dem 6. bis frühen 11. Jahrhundert, sind in Bamberg geblieben. Einige stehen auf der UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes, ein Codex erst seit wenigen Tagen. Dem Wert der Bestände, auch der jüngeren, entspricht die personelle Ausstattung in keiner Weise. Echte Forschungsbibliothek müsste die Bamberger Bibliothek sein wie ihre Schwestern in Wolfenbüttel und Weimar – und das sind bekanntlich nicht die Hauptstädte von Niedersachsen und Thüringen. Dort geht’s. Hier bisher nicht. Regionale Geschichte ist nicht beschauliches Verharren im Gestern, sondern nützlich im Heute. Geschichte bildet für die Zukunft. So manches scheint selbstverständlich, wirkt zwangsläufig – erst der Blick zurück korrigiert das Vorurteil. Lassen sie mich einen Gedanken herausgreifen. High-Tech gehört in die Großstadt und nur dorthin. Das ist gelebte Überzeugung der institutionalisierten Wissenschaft, der Medien, der Politik. Das steht hinter der Empfehlung des Sachverständigenrats der Staatsregierung aus dem Jahr 2011: Er will lediglich sechs Großstädte zu Leistungszentren ausgebaut wissen, vier südlich der Donau, zwei nördlich. Hinter solcher Haltung steht ein verbreitetes, durchaus altes Bild vom Land als Stätte der Zurückgebliebenheit. Modernität sei in der großen Stadt daheim, dort und nur dort gehöre sie hin. Unsinn, wie die regionale Wirtschaftsgeschichte zeigt. Die frühe chemische Industrie Frankens, geprägt durch die Herstellung von Berlinerblau, war in Dörfern, selbst Weilern zu Hause. Blaufabriken entstanden nach 1750 in Vestenbergsgreuth, in Grub am Forst, in Hemhofen, in Streit bei Frankenhaag, in Birnbaum bei Neustadt an der Aisch. Die ersten fränkischen Porzellanfabriken, die Bestand hatten, hatten ihren Sitz nicht in Städten, sondern in Dörfern: in Schney bei Lichtenfels, in Reichmannsdorf im Steigerwald, in Tettau im Frankenwald – weitab von Metropolen. Die große Stadt, die Hauptstadt gar als Motor des Fortschritts, das erweist sich dank des Rückblicks als Fiktion. Frühe Industrie gedieh nicht in der trägen Wohlhabenheit der Reichsstädte, nicht im Glanz der Residenzen. Hier in Franken machte eher Not erfinderisch. Vielleicht auch das ein Erbe, das wir in uns tragen. Geschichte verläuft nicht nach naturgesetzlichen Regeln. Sie ist Menschenwerk, bestimmt vom Planen und Entscheiden der Oberen, von Moden und von Stimmungen im Volk – und von vielen, vielen Zufällen. Franken und ganz Bayern könnten auch anders aussehen. Dieses Bewusstsein sollte dem landsmannschaftlichen Diskurs mehr Gelassenheit verleihen. Die Herzöge von Meranien aus dem Haus Andechs, die Stadtgründer von Lichtenfels, Weismain, Scheßlitz, Hof, Bayreuth, die von hier aus ihr Reich regierten, das sich bis Dalmatien, Tirol, Burgund erstreckte, sie starben 1248 aus. Was, wenn die Familie weiterexistiert hätte? Dann säßen wir

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jetzt in Obermeranien, keiner spräche von Franken oder von Bayern. Bayreuth wurde ab 1792 von Berlin aus regiert, dann von Paris aus, erst dann von München aus. Was, wenn Bayreuth bei Preußen geblieben wäre? Der Untermain um Aschaffenburg gehörte ab 1810 zum Großherzogtum Hessen und kam erst 1816 zu Bayern. Was, wenn Bayern schlecht verhandelt hätte? Miltenberg und Wörth würden heute in Hessen liegen, und niemand sähe sie als Teil Frankens an, zumal sie zuvor nicht zum Fränkischen Reichskreis gehört hatten. Wie ein Land zugeschnitten ist, wo im Land Zentren sind und wo Peripherie, all das ist nicht gottoder naturgegeben. Es ist Menschenwerk. Zentren entstehen nicht, sie sind menschengemacht. Bayreuth ist demnächst wieder „Weltstadt auf Zeit“ – dank Wagner und dank seines Königs. Es hätte anders kommen können: Noch Ende 1871 – die Vorbereitungen für das Festspielhaus stockten –, da bot der Magistrat von Reichenhall ein Grundstück an. Was, wenn Wagner zugestimmt hätte? Dann stünde das Festspielhaus in Bad Reichenhall; dort, vor dem Alpenpanorama, hätte es heute vielleicht den Status einer Staatsbühne. Aber Wagner entschied sich dagegen und blieb hier. Schließlich fühlte nicht nur er sich hier wohl, sondern sogar Frau Cosima. Als Tochter eines Weltstars und einer Aristokratin alles andere als volksnah, notierte sie doch nach dem Besuch eines Kasperltheaters: „der oberfränkische Dialekt des Puppenspiels machte mir viel Vergnügen, es entstand ein großes Leben dadurch“. Zentren sind menschengemacht. Diese schlichte Erkenntnis gilt selbst für das Zentrum Bayerns. Erlauben Sie mir eine Fiktion. Ein Kapitel verkehrte Geschichte. Es beginnt mit einem Unglück: Eine Krankheit rafft – sagen wir: 1817 – den bayerischen König Maximilian I. Joseph und mit ihm seine Söhne und Enkel hin. Es erbt der nächste Blutsverwandte, Herzog Wilhelm in Bayern. Ihn hat ein Jahrzehnt zuvor der König, sein Schwager, nach Bamberg abgeschoben. Nun mag der neue König Wilhelm nicht nach München ziehen. Er bleibt in Bamberg und verlegt die Hauptstadt des Königreichs Bayern kurzerhand dorthin. In Bamberg lassen er und seine Nachfolger Pinakothek und Glyptothek errichten, hier schaffen sie einen breiten Prachtboulevard, gesäumt von Ministerien und riesiger Bibliothek, hier gründen sie eine Kunstakademie und große Museen. Die Landesuniversität wird 1826 aus Landshut wegverlegt, natürlich nicht nach München, sondern nach Bamberg. Kurzum, Bamberg wird planmäßig zur Kunst- und Wissenschaftsmetropole ausgebaut. Was wäre heute? Bamberg wäre die zweitgrößte Stadt Bayerns hinter der Doppelstadt Nürnberg-Fürth, vereinigt, um gegen die Hauptstadt besser zu bestehen, gefolgt von Augsburg, an vierter Stelle München mit bröckelndem Charme vergangener Fürstenpracht. In Bamberg, da ballten sich Verwaltung, staatsfinanzierte Kunst, Weltfirmen, Geldadel. In Scheßlitz stünde die Technische Universität des Landes.

Der wichtigste Flughafen des Landes wäre der Hans-EhardAirport bei Zeil am Main. Nahe Hirschaid wäre um das Olympia-Gelände ein ganz neuer Stadtteil entstanden. Litzendorf wäre das subversive Künstlerviertel der Hauptstadt. Der Bayerische Rundfunk säße in Breitengüßbach und würde mehr über den Thüringer Wald berichten als übers ärmlich-ländliche, den Redakteuren wenig vertraute Voralpenland. Wenn das alles so wäre, dann hätte die Staatsregierung bestimmt etwas getan fürs benachteiligte, periphere Oberbayern. Sie hätte Behördenteile dorthin verlagert, gegen den Protest der betroffenen Beamten; die hätten nämlich lautstark über die Gesundheitsgefährdung durch den Föhn gestöhnt. Vielleicht hätte die Regierung die Beamtenausbildung in Rosenheim angesiedelt. Dann würde der Bamberger Oberbürgermeister fragen, warum er seine Nachwuchskräfte denn in die Provinz, an die Tiroler Grenze schicken solle. Man würde viele Klagen aus dem Süden hören, dass die Ministerialbürokratie nicht über den Bratwurstäquator, die Donau, hinausdenke. Der Altbayerische Kampfbund würde Fahnen schwenken und beständig quengeln über Beutekunst, die angeblich in Bamberger Museen liege. Genug der Fiktion. Die Wirklichkeit ist anders. Doch so oder so: Zentralität ist Menschenwerk plus Zufall. Was aber Menschen geschaffen haben, können Menschen auf lange Frist auch ändern. Das lehrt Geschichte: Nichts ist zwangsläufig. Auch nicht, wie Franken auftritt. Gut möglich, dass wir Franken ein kollektives Erbgut in uns tragen, das uns zum Nebeneinander und Gegeneinander treibt. Aber das ist Menschenwerk. Niemand zwingt uns, ein solches Erbe anzunehmen. Wir können auch anders: Wir können uns miteinander präsentieren. Wir können aus den vielen verschiedenen Tönen eine Symphonie werden lassen. Wir können laut und einmütig rufen nach dem, was Not tut. Dann hört man uns im ganzen Land. n Prof. Dr. Günter Dippold ist oberfränkischer Bezirksheimatpfleger, begehrter Redner und hat bereits viele historische Themen für ECHT Oberfranken aufbereitet.

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Ideen und perspektiven

Theater und Kino für die Seele – Kulturtafel Bamberg

Text und Fotos von Iris Kroon-Lottes

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it Hilfe der KulturTafel können Menschen mit niedrigen Einkünften wieder am kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt Bamberg teilnehmen. Veranstaltungskarten werden gesammelt und kostenlos an Bedürftige weitergegeben. Rudolf Pletsch lebt als Rentner in Bamberg. Von seiner monatlichen Pension kann er zwar leben, Spielraum für kostspielige Freizeitaktivitäten hat er keinen. Das war nicht immer so, Rudolf war vor seiner Pensionierung als Kaufmann selbstständig tätig. „Ich habe alle Höhen und Tiefen als Unternehmer mitgemacht. Nur an meine spätere Rente habe ich nicht immer gedacht“, erzählt er nachdenklich. Früher war es kein Problem, Geld für kulturelle Veranstaltungen aufzubringen, heute kann er sich die Karten für seinen

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Echt Oberfranken

Lieblingsverein die Brose Baskets nicht mehr leisten, auch wenn er sich nebenbei als Hausmeister etwas dazu verdient. Als Rudolf Pletsch das erste Mal mit der KulturTafel in Bamberg in Kontakt kommt, ist das für ihn eine echte Offenbarung. „Ich habe gratis zwei Karten für die Brose Baskets bekommen habe, das war wirklich toll. Zum Spiel gehen zu können ist für mich einfach das Größte“, erzählt er begeistert. Im Laufe des Jahres besucht er kostenlos ein Konzert der Bamberger Symphoniker, ein weiterer Höhepunkt für den kulturbegeisterten Bamberger. Doch Pletsch will nicht nur nehmen, sondern etwas zurückgeben. Er ist so beeindruckt von dieser neuen Kulturidee, dass er sich entscheidet, ehrenamtlich mitzuarbeiten. Seit einigen Monaten unterstützt er regelmäßig die Cheforganisatorin Nina Kusnezow.


Sind im Team stark: Die ehrenamtlichen Helfer Rudolf Pletsch und Annette Pöhlmann-Lang

Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, weiß Nina Kusnezow, die das Büro der KulturTafel in der Bamberger Innenstadt führt.

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IHR HERSTELLER FÜR

Kultur gehört zur Menschenwürde Die gebürtige Russin leitet seit Anfang die KulturTafel in Bamberg und freut sich über jede freiwillige Hilfe. Sie hat sich monatelang für diese Initiative stark gemacht und es geschafft, das Evangelische Dekanat Bamberg und die Diakonie Bamberg-Forchheim dafür zu begeistern. Eine echte Herzensangelegenheit, denn die gelernte Bürokauffrau hat jahrelange Erfahrungen mit Aussiedlerprojekten und ehrenamtlichen Tätigkeiten. Heute hat sie ein Büro in der Bamberger Innenstadt und managt von dort aus das Projekt mit Hilfe von freiwilligen Helfern. Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Das Prinzip der KulturTafel funktioniert ähnlich wie ihr Vorbild die Lebensmittel-Tafel, die in Deutschland vielerorts kostenlos Essen und Getränke an Menschen verteilt, deren Geld nicht für den Lebensunterhalt ausreicht. Nur geht es dabei nicht um eine warme Mahlzeit, sondern um Kulturgenuss, also im Falle der KulturTafel Bamberg um Kino- oder Konzertkarten, Tickets für Sportveranstaltungen, für’s Puppentheater oder andere Veranstaltungen. Mithelfen können viele: Die kulturellen Anbieter können nicht verkaufte oder zurückgegebene Karten kurz vor Veranstaltungsbeginn zur Verfügung stellen. Auch

KEILRAHMEN EINRAHMUNGEN

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NADLER & KUNSTWERK PRO ARTIST Reutherstr 38 + 39a 91301 Forchheim Tel 09191-94437 Email info@pro-artist.com www.pro-artist.com www.kuenstler-material.de Wir führen auch Künstlerbedarf

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Ideen und perspektiven die Besitzer einer Dauerkarte oder eines Abos können Tickets abgeben, wenn sie beispielsweise an einem Vorstellungstermin im Urlaub oder an einem bestimmten Termin verhindert sind. Sie können dann bei der Kulturtafel anrufen, die entsprechende Veranstaltung, ihre Platznummern und ihre Kundennummer nennen. Nina Kusnezow vermittelt diese dann schnell und unkompliziert an bedürftige Menschen. Dafür wurde extra eine Datenbank mit einem entsprechenden Programm angelegt, das ihr hilft je nach Interessengebiet die passende Person zum jeweiligen Event zu finden. „Wir sorgen dafür, dass unsere Spender kaum Aufwand mit den zu vergebenden Karten haben. Manchmal holen wir sie sogar ab“. Bei Nina Kusnezow heißen Menschen mit niedrigen Einkünften, Senioren mit kleiner Rente, Hartz-IV-Empfänger oder Alleinerziehende mit knappem Budget einfach nur „Gäste“. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, „Gäste“ aufzuspüren und ihnen die KulturTafel anzubieten. Wer Interesse hat, muss nur einen Fragebogen ausfüllen und seine kulturellen Vorlieben angeben, nach denen später die vorhandenen Karten zugeordnet werden. Das erleichtert die Prozedur an der Abendkasse, wo die Karten hinterlegt sind. Die „Gäste“ müssen ihre Bedürftigkeit dort nicht extra nachweisen, sondern einfach ihren Namen nennen. Für die Leiterin des KulturTafel-Büros eine wichtige Entscheidung, um die Würde der Einzelnen zu schützen. Kultur darf ihrer Meinung nach kein Luxusgut sein, sondern „ein unverzichtbarer Bestandteil des Menschseins“, findet Nina Kusnezow. „Häufig werden Menschen durch ihre finanzielle Not von Kunst, Kultur und dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Wir wollen Bedürftigen ein Stück Normalität zurückgeben und das Gefühl vermitteln, wieder dazuzugehören“, betont sie. 552 „Gäste“ waren in der Datenbank der Kulturtafel Bamberg kurz vor dem Erscheinen dieses Artikels eingetragen, bis Ende des Jahres sollen es 600 Teilnehmer werden. Ein ehrgeiziges Ziel, das sich das kleine, aber sehr kreative Team der KulturTafel gesteckt hat. Natürlich freuen sich die Mitglieder auch über Kartenspenden, wie die von Oberbürgermeister Andreas Starke, der 20 Eintrittskarten für die sehr beliebte Landesgartenschau in Bamberg spendiert hat oder die 254 Frei-Tickets, die die Leitung der Landesgartenschau der KulturTafel zur Verfügung stellte. Auch persönliche Leistungen können Freude und kulturelles Interesse auslösen. So bot im Sommer die Bamberger Künstlerin Rosa Brunner fünf Workshops für Kinder und Jugendliche an, in denen sie die Grundtechniken der Bildhauerei erlernen konnten. „Manchmal ist es schwierig, Leute zu bewegen, uns zu unterstützen. In anderen kulturellen Kreisen ist es wieder ganz normal“, erzählt auch Annette PöhlmannLang, die die KulturTafel ebenfalls als freiwillige Helferin unterstützt. Dafür sei es umso schöner, vorhandene Karten an oft sehr glückliche und manchmal fassungslose „Gäste“ zu vergeben. Das kann auch Rudolf Pletsch aus eigener Erfahrung bestätigen, die KulturTafel hat sein Leben gleich in mehrfacher Hinsicht bereichert. n

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Echt Oberfranken

Die KulturTafel ist eine Kooperation des Evangelischen Dekanats Bamberg und der Diakonie Bamberg-Forchheim. Die Idee dazu ist vor über drei Jahren im hessischen Marburg als Kulturloge entstanden. Außer in Bamberg, gibt es bayernweit nur noch in München und im oberbayerischen Burghausen eine KulturTafel. Weitere Informationen unter: www.kulturtafel-bamberg.de. Spendenkonto: Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V. Sparkasse Bamberg | KTO 570 227 710 | BLZ 770 500 00 Bitte geben Sie als Zweck das Stichwort: „KulturTafel Bamberg“ an.


menschen und kultur

Zehn Jahre

„Kulturwelten“ in Helmbrechts –

Festival-Manager Heinz König hat einen „Riecher“ für hervorragende Musiker und Kabarettisten. Text und Fotos von Andrea Herdegen

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HG Butzko

Andreas Giebel

Rainhard Fendrich

Jocelyn B. Smith

„Mir geht es um Vielfalt. Und um Qualität“: Heinz König, der Macher der Helmbrechtser „Kulturwelten“, gestaltet seit zehn Jahren ein in der Region einzigartiges Programm.

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urch die Panorama-Scheibe des Regieraums schaut Heinz König hinunter in den Veranstaltungssaal des Oberfränkischen Textilmuseums in Helmbrechts. Noch sind die Reihen aus schwarzen Stühlen leer, noch ist die Bühne ohne Leben. Doch ab Anfang September wird hier, im Bürgersaal im Rathaus und in der Göbel-Halle am Stadtrand immer wieder ein Wort fallen, das König wie Musik in den Ohren klingt: „Ausverkauft!“ Die „Kulturwelten“ gehen im Herbst ins zehnte Jahr. Was 2004 als kleine Veranstaltungsreihe mit 15 Programmpunkten und 1200 Besuchern begann, hat sich zu einem mehrmonatigen Kultur-Festival entwickelt, das weit über Oberfrankens Grenzen hinaus bekannt ist. Ohne den Macher Heinz König wäre das nicht möglich gewesen, auch wenn dem bescheidenen Endvierziger ein solcher Satz nicht im Traum über die Lippen käme. Er redet stattdessen lieber von seinem tollen Team, von den vielen Unterstützern, von der fruchtbaren Zusammenarbeit Gleichgesinnter – ganz so, als

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sei er nur ein winziges Rädchen in einer Maschinerie, die Jahr um Jahr ein Programm erzeugt, auf dessen Qualität und Vielfalt auch deutlich größere Städte stolz wären – wenn sie es denn auf die Beine stellen könnten. Aber bei Heinz König laufen nun mal alle Fäden zusammen. Und er ist der maßgebliche Strippenzieher des Erfolgs, ein unermüdliches Arbeitstier, das dafür sorgt, dass alles rund läuft bei den „Kulturwelten“. Dabei ist die Aufgabe als Festival-Manager gar nicht sein Hauptberuf. Der 49-jährige Verwaltungsfachwirt sitzt als Stellvertreter des geschäftsleitenden Beamten und Museums-Geschäftsführer im Helmbrechtser Rathaus. Dass ihn heute viele hauptsächlich als „Kulturwelten“-Chef kennen, hat sich zunächst langsam entwickelt. „Im Jahr 2003“, erzählt König, „hatten wir im damaligen Multivisionsraum des Textilmuseums eine Serie von fünf Veranstaltungen innerhalb einer Woche.“ Verschiedene Trä-


Anne Haigis

Caleb Klauder und Reeb Willms

Ganes

ger präsentierten Musik, Kabarett, Theater, Jazz. „Das fand ich einfach klasse. Das hat mich nicht mehr losgelassen.“ In den folgenden Monaten suchte er Unterstützer für seine Idee der „Kulturwelten“. König wollte das Programm nicht zufälligen Buchungen überlassen, sondern selbst gestalten. „Ich habe gesehen, dass sich damit tolle PR-Arbeit für unser Museum machen lässt. Also habe ich nach Leuten gesucht, die die Idee mittragen.“

Gemeinsam das Besondere Das Konzept ging auf – und es ist bis heute die Basis des „Kulturwelten“-Erfolgs. 39 Sponsoren, große und kleine, sind inzwischen an Bord, Firmen, Institutionen, Vereine. Sie alle werden vor jeder Veranstaltung in einem ProgrammTeaser-Film vorgestellt, den Hobby-Kameramann König selbst gestaltet und immer wieder verändert. Für ihn ist die lange Liste der Unterstützer ein Symbol für das Gefühl, in Helmbrechts gemeinsam etwas Besonderes zu stemmen.

Bearfoot

Salut Salon

Bluegrass Jamboree

Wolf Maahn

Stefan Stoppok und Reggie Worthy

„Das kannten wir schon aus der Zeit, als wir alle miteinander hier den längsten Schal der Welt gewebt haben.“ Der fast vier Kilometer lange Textil-Rekord ist im Museum ausgestellt. „Und auch bei den ,Kulturwelten‘ haben viele von Anfang an engagiert mitgemacht.“ Heinz König profitiert von den exzellenten Rahmenbedingungen, die ihm die Stadtverantwortlichen – erst unter Leitung von Bürgermeister Manfred Mutterer, jetzt unter dessen Nachfolger Stefan Pöhlmann – gewähren. Sein „Kulturwelten“-Etat ist von 13.500 Euro im Anfangsjahr auf heute rund 300.000 Euro explodiert. Die Besucherzahl hat sich zwar im Vergleich zu 2004 fast verzehnfacht, doch allein über die Eintrittsgelder wäre das Programm nicht zu finanzieren. Jeden fünften Euro der Kosten steuern die Sponsoren bei, die Stadt trägt organisatorische Lasten, das Museumspersonal hilft bei den Abendterminen tatkräftig, viele Ehrenamtliche packen mit an.

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menschen und kultur Klaus Lage

Veronica Gonzales

Mathias Tretter

Norbert Nagel

Lariba

Martin Schmitt

Michl Müller

Wolfgang Niedecken

Für Heinz König sind die „Kulturwelten“ – die Museums-Puristen schon mal als „Veranstaltungs-Stadl“ schmähten – somit auch Job-Garanten und Besucherzahlen-Quell. „Ohne die ,Kulturwelten‘ gäbe es das Museum in dieser Form nicht. Wir könnten weder das Personal in der jetzigen Stärke noch das Gebäude in dieser Größe erhalten.“ Vom Image-Gewinn für das Textilmuseum und die Stadt Helmbrechts ganz zu schweigen. „Die Akzeptanz des Museums hat sich enorm verbessert. Dank der ,Kulturwelten‘ kommen jetzt auch viel mehr Besucher zu unseren Ausstellungen.“ König betont, dass ihm seine originären musealen Aufgaben als Geschäftsführer mindestens ebenso wichtig sind wie das herbstliche Veranstaltungs-Festival. Aber er macht auch klar: Ohne das eine könnte es das andere nicht geben. Der Programm-Flyer für das Jubiläumsjahr (der auch dieser Ausgabe von „ECHT Oberfranken“ beiliegt) ist für Heinz König die beste Bestätigung seiner Arbeit. Große Namen sind dort aufgeführt: „Die Prinzen“ zur Eröffnung am 5. September,

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Echt Oberfranken

Jazz-Legende Klaus Doldinger, Songwriterin Tanita Tikaram („Twist In My Sobriety“) oder Ex-„Genesis“-Sänger Ray Wilson. Bis zum 10. Dezember gibt es 37 Veranstaltungen – durch das Sponsoring zu oft konkurrenzlos günstigen Eintrittspreisen. Das qualitativ exzellente Programm stellt König selbst zusammen. „Kulturmanager habe ich zwar nicht gelernt, aber über die Jahre habe ich mir ein wenig selbst beigebracht.“ Wieder dieses Understatement: König kennt Künstler und TourneeVeranstalter in ganz Deutschland, testet „Kulturwelten“-Kandidaten bei Auftritten andernorts, bringt seine Erfahrung aus mittlerweile gut 250 eigenen Veranstaltungen ein. Und: Er hat einen „Riecher“. Künstler, die in Helmbrechts in der intimen Atmosphäre des Textilmuseums ihre ersten Erfahrungen sammelten, sind heute Stars in Funk und Fernsehen, etwa die jungen Kabarettisten Philipp Weber, Mathias Tretter und Claus von Wagner. „Man muss sich auch mal was trauen, mal was Ungewöhnliches, was Skurriles machen“, sagt Heinz König. „Sonst würde ich ja immer nur die gleichen Leute anspre-


Philipp Weber

Rebekka Bakken

Los Paperboys

Philipp Fankhauser

Michael Hatzius und die Echse

Quadro Nuevo

Rheinsirenen

chen.“ Mit seinem „Bauchgefühl“ liegt der „Kulturwelten“Manager selten daneben. Das Helmbrechtser Publikum vertraut ihm mittlerweile fast blind, kommt in Scharen zu Künstlern, von denen es zuvor noch nicht einmal den Namen gehört hatte.

Ganz nah dran an den Künstlern Und: Die Zuschauer sind meistens begeistert. „Es geht nicht darum, ein Programm zu machen, das mir persönlich gefällt“, betont Heinz König. „Es geht um Vielfalt. Und um Qualität.“ Mit einer stärker auf den Massengeschmack abzielenden Programmgestaltung könnte König öfter die 1.000 Plätze große Göbel-Halle füllen, aber darum geht es ihm nicht. „Die Leute sind viel lieber im Museum, ganz nah dran.“ Das gefällt dann auch den Künstlern, unter denen sich Helmbrechts als wunderbarer Veranstaltungsort herumgesprochen hat, wo man rundum umsorgt wird, wo das ganze Team mit Leidenschaft an der Arbeit ist.

Polkaholix

„Die Musiker sind oft verblüfft über die Aufgeschlossenheit und Kompetenz unserer Zuschauer. Bei uns wird zugehört, wird vielleicht anfangs ein wenig abwartend reagiert. Aber wer hochwertige Kunst bietet, wird dann auch ehrlich und aus vollem Herzen gefeiert.“ So ist der Schweizer Philipp Fankhauser, einer der besten Blues-Gitarristen Europas, mittlerweile Stammgast in Helmbrechts, das er kürzlich als „meine Schweizer Enklave in Deutschland“ pries. Und die Jazz-Größe Susan Weinert schwelgte im Textilmuseum: „Hier hängt die Seele im Raum.“ Manager Heinz König, der nach der Drucklegung des 2013er Programm-Flyers im Mai eigentlich mit dem Kopf schon halb bei der Vorbereitung der Kulturwelten 2014 ist, strebt nicht jedes Jahr ein größeres Programm an. „Ich möchte aber auf jeden Fall das derzeitige Niveau halten. Und es gibt immer Details, an denen man noch feilen kann.“ n

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Echt Oberfranken


Kulinarik

Teil des Weltkulturerbes –

Die Gärtner- und Häckerstadt Bamberg Text und Fotos von Dr. Rüdiger Hess

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Kulinarik Den schönsten Tag der letzten Monate und den schönsten Tag im Mai hat ECHT Oberfranken-Fotograf Dr. Rüdiger Hess erwischt und genutzt und in der Bamberger Gärtnerstadt typische, alteingesessene Gartenbaubetriebe besucht. Zwischen Spiegelgraben, Heiliggrabstraße und Mittelstraße sammelte er reichlich Motive. Die Betriebe in der Gartenstadt sind teilweise seit über 200 Jahren in Familienbesitz und leben von der Direktvermarktung der eigenen Produkte im „Hof-Lädla“ oder am eigenen Stand auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt Bambergs. Neben Floristik, Anbau von Blumen, Stauden, Sträuchern und Gewürzen spielt der Gemüseanbau eine zentrale Rolle. Einige Lokalsorten haben sich optimal an die örtlichen Standortbedingungen angepasst, wie z. B. die bekannten „Bamberger Hörnla“, eine alte lokale Kartoffelsorte, oder auch Spitzwirsching, birnenförmige Zwiebeln, Rettich, Süßholz und Knoblauch. Daher stammt auch der Begriff Knoblauchsland.

Sehenswert sind die typischen Bamberger Gärtnerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit ihren großen Hoftoren zwischen den kleinen Fenstern zur Straßenseite und mit ein bisschen italienischem Flair. Die Gärtnerflächen in der Innenstadt von Bamberg – die gärtnerische Nutzung seit dem 14. Jahrhundert ist nachgewiesen – haben wesentlich zur Ernennung Bambergs zur Welterbestadt beigetragen. Als eigenständiger Stadtteil bildet die „Gärtnerstadt“ seit Jahrhunderten neben der klerikalen „Domstadt“ und der bürgerlichen „Inselstadt“ eine der drei Säulen des UNESCO-Welterbes. Um diese einzigartigen Gärtnerflächen mitten in der Stadt zu erhalten, wurde das Modellprojekt „Urbaner Gartenbau im Welterbe Bamberg“ ins Leben gerufen. Teil des Projektes ist das „Gärtner- und Häckermuseum“, ein in Deutschland einzigartiges Museum, das im typischen 1767 erbauten Gärtnerhaus in der Mittelstraße untergebracht ist. n


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In unserer gut sortierten Weinabteilung führen wir Weine und Sekte verschiedener namhafter Fränkischer Winzer. Schön verpackt zum Verschenken oder Feines zum Selbstgenießen.

Verbinden Sie doch einen Bummel durch die Welterbestadt Bamberg mit einem Besuch im Gärtner- und Häckermuseum, Mittelstraße 34, Bamberg. Öffungszeiten 1. Mai bis 31. Oktober Mittwoch bis Sonntag, 11.00 bis 17.00 Uhr Infos unter: www.gaertner-und-haeckermuseum.de

Milchwerke Oberfranken Milchwerke Oberfranken West e.G. Sulzdorfer Straße 7, Wiesenfeld 96484 Meeder Tel.: +49 (0) 9566 - 929 - 0 Fax: +49 (0) 9566 - 929 - 200 www.milchwerke-oberfranken.com

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Kulinarik Der Bamberger Sortengarten wird künftig von einem eigenen Verein betrieben. Elf Bürgerinnen und Bürger gründeten kürzlich den Verein „Bamberger Sortengarten – GRÜNES ERBE BAMBERG“. Zur Vorsitzenden wurde Gertrud Leumer gewählt. Ihre Stellvertreterin ist Ulrike Aas. Der im vergangenen Jahr eröffnete Bamberger Sortengarten kümmert sich um den Erhalt regionaler Gemüsesorten und hilft bei der Wiederentdeckung bereits verschwundener oder vergessener Bamberger Gemüsearten. Er dient damit der Bewahrung des „grünen Erbes“ der Bamberger Gärtner. „Unser Verein wird somit aktiv zum Erhalt des immateriellen Welterbes und dadurch auch des Welterbes Gärtnerstadt beitragen“, sagte Gertrud Leumer. „Unser Ziel ist, die traditionellen Gemüsesorten wieder bekannt zu machen. Unter anderem auch durch die Verbreitung von Rezepten. Wir wollen, dass lokales Gemüse wieder verstärkt in der Bamberger Küche verwendet wird.“ n

Der im vergangenen Jahr eröffnete Bamberger Sortengarten liegt direkt neben dem Garten des Gärtner- und Häckermuseums. In ihm werden alte lokale Gemüsesorten wieder entdeckt und erhalten.

Besuchen Sie den Bamberger Wochenmarkt am Maxplatz, wo Sie die taufrischen regionalen Produkte der Bamberger Gärtner erwerben können. Montag bis Samstag, 7.00 bis 18.00 Uhr


Kulinarik Inhalt

Eigenmarke aus der Fränkischen Schweiz –

Apfelsekt Charlemagner von Agnes Köhler und Joachim Hartmann

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Kulinarik Das Ehepaar Erlwein in seinem Hof-Lädla.

Das Ehepaar Erlwein wie die drei weiteren Obstanbauer der Erzeugergemeinschaft „Charlemagner“ (gesprochen wie Champagner) aus der Umgebung von Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz gewinnen ihren Apfelweis‘n, aus dem später Charlemagner wird, aus alten Apfelsorten wie Cox Orange, Goldbermäne, Jakobslöbl, Boskop, Grabensteiner, die sie selbst anbauen. Die Äpfel sind naturbelassen und werden nicht gespritzt. Im September und Oktober wird geerntet. Anders als bei Tafelobst, das gepflückt wird, werden bei Streuobst die Früchte vom Baum geschüttelt. Daher müssen die Äpfel sofort nach der Ernte gepresst werden, denn etwaige Druckstellen machen Streuobst nicht lagerfähig. Nach dem Pressen wird der Saft mit Hefe versetzt, es beginnt die erste Gärung – der Apfelwein entsteht. Ist der Gärvorgang abgeschlossen, wird der Apfelwein gefiltert und mit Champagnerhefe und Zuckerlösung, der Nahrung für die Hefe, versetzt und auf die Charlemagner-Flaschen gezogen, die mit Kronkorken verschlossen werden. Der Gärungsvorgang nach der Champagner-Methode dauert etwa neun Monate. Während des Gärungsvorganges setzt sich die Champagnerhefe ab. Durch Rütteln und Drehen und das allmähliche Senken „über Kopf“ der Flaschen sammelt sich die Hefe im Flaschenhals. Nach Ende der Gärzeit wird der Flaschenhals kurz schockgefrostet. Die Hefe gefriert – der Charlemagner nicht, denn er hat ja Alkoholgehalt. Der Pfropf wird durch Öffnen des Kronkorkens mit acht Bar herausgeschleudert und die Flasche anschließend verkorkt. Zuletzt wird banderoliert und etikettiert. Die Erzeugergemeinschaft aus vier Charlemagner-Produzenten hat sich auf Initiative des Landkreises Forchheim zusammengeschlossen. Der Produktname „Charlemagner“ ist geschützt – nur die Erzeuger dürfen ihn führen. n

Die Streuobstwiesen in der Fränkischen Schweiz und das Kirschanbaugebiet um Forchheim sind ganzjährig einen Ausflug wert – besonders natürlich im Frühjahr zur Obstblüte oder im Herbst zur Obsternte. Weitere Infos unter www.genussregion.oberfranken.de www.fraenkische-schweiz.com

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Echt Oberfranken


Kulinarik

Weine aus Oberfranken –

Eine Kultur lebt fort von Agnes Köhler und Joachim Hartmann Die zweite Ernte vom Weinberg am Michaelsberg, angelegt zur Landesgartenschau 2012, ist in den Flaschen. Der Bamberger Stiftsgarten Silvaner Kabinett ist mit 12 % Alkoholgehalt ein trockener Wein mit einem Oechsle-Gehalt von 85°, der alle Vorzüge des sehr guten Jahrgangs 2012 trägt. Aus der Ernte ist diesmal eine Gesamtmenge von ca. 10.000 Flaschen Wein entstanden. „Ein prima Sommerwein mit schönem Verhältnis von Frucht und Säure, erfrischend und klar“, urteilt ein Bamberger Weinkenner. Wie ausgesprochen gut der Wein am Michaelsberg gedeiht, war offenbar bereits den Mönchen als ersten Weinbauern in diesem Gebiet bekannt. Der Wein ist bei der Bürgerspitalstiftung, Bamberger Weinhändlern und Gastronomen erhältlich. Die Kunden erhalten nicht nur einen sehr guten Wein, sondern sie unterstützen auch die Bürgerspitalstiftung: Der Verkauf der Produkte des „Bamberger Stiftsgarten“ kommt dem Erhalt der Klosteranlage und dem Stiftungszweck der Altenpflege zugute. Weinhang in Oberhaid. 77


Kulinarik

Die Weine der Lage „Unterhaider Röthla“ und „Staffelbacher Spitzlberg“ werden von Kennern als Geheimtipp gehandelt. Insbesondere der hier erzeugte Rotling, ein rassig frischer Rosé-Wein, wird von Liebhabern geschätzt. Aber auch der hier auf sonnenreichen Hängen reifende bodenständige Silvaner, ein mild-fruchtiger Müller-Turgau, ein lieblicherer Kerner sowie ein vollmundiger Schwarzriesling können sich sehen lassen! In den regionalen Heckenwirtschaften mit teilweise beschränkten Öffnungszeiten sowie auf einem Hofschoppenfest im September kann man diese Weine zusammen mit typischen regionalen Speisen genießen. Für einen begrenzten Zeitraum werden sie auch als Federweißer oder Feder„roter“ ausgeschenkt. (Quelle: Genussregion Oberfranken).

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Echt Oberfranken


Kulinarik Weinbau hat in Unterhaid, im westlichen Landkreis Bamberg gelegen, eine lange Tradition. Nach dem Ersten Weltkrieg, als der Weinbau ruhte, begannen die oberfränkischen Winzer mit neuem Elan und betrieben wieder verstärkt Weinbau und Winzerei. Sonnige Südhang-Lagen über dem Main, wärmende Abendröte, wovon sich der Name „Unterhaider Röthla“ ableitet, bieten auch heute klimatische Vorteile. Angebaut werden die Rebsorten Bacchus, Müller-Thurgau, Silvaner und Kerner für Weißwein, Dornfelder und Domina für Rotwein und Rotling. Auf ungefähr sechs Hektar gedeiht der Unterhaider Röthla, in unmittelbarer Nachbarschaft der Staffelbacher Spitzelberg.

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Der Gesetzgeber gibt vor, dass maximal 90 Hektoliter je Hektar Wein gewonnen werden dürfen. Besonderheiten des Unterhaider Röthla ist sein Geschmack: fruchtig, trocken, gehaltvoll, rund. Der Unterhaider Röthla wird wie der Staffelbacher Spitzelberg direkt von den Erzeugern vermarktet und findet seine Abnehmer fast ausschließlich unter privaten Weinliebhabern. Inzwischen sind diese oberfränkischen Weine auch über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. n

Seine Seele gehört dem Weinbau: Winzer Klaus Weyrauhter.

anzeigen@echt-oberfranken.de

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Kulinarik


Mit Geduld und Liebe – Das Kulmbacher Ehepaar Gareis erntet edle Tropfen

Im Herbst, meistens Anfang Oktober, sitzt auf der Terrasse von Erika und Alfred Gareis im Kulmbacher Stadtteil Mainleus die gesamte Verwandtschaft beisammen: Die einen pflücken Weintrauben von den Reben, die rund um das kleine Häuschen ranken, in Weidenkörbe, die anderen waschen die Trauben und zupfen die Beeren von den Stilen, sortieren beschädigte oder schon überreife Beeren aus und scheiden so die einen ins Töpfchen, die anderen ins Kröpfchen – ein kleines Familienfest. Die Prozedur bis zum gemeinsamen Anstoßen auf eine gelungene Weinernte, meist pünktlich zu Weihnachten, hört sich kompliziert an. Das Ehepaar Gareis, dem der Garten und der Weinbau der schönste Inhalt des Ruhestands ist, sagt ganz einfach: „Das Wichtigste am Weinbau und am Hobby-Winzern sind Geduld, die richtige Zeit abwarten können, Sorgfalt und Liebe zur Sache.“ Winzern ist ein natürlicher Prozess und der braucht einfach seine Zeit. Insofern gibt es auch kein wirkliches Rezept zum Hobby-Winzern. Was benötigt wird, sind Ballons zum Gären, Gärstutzen, die das Entlüften der Ballons erlauben, und ein Öchslemeter. Der Physiker Ferdinand Öchsle hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Mostwaage erfunden. Mit ihrer Hilfe können Winzer das Mostgewicht und die gelösten Bestandteile des Mostes wie etwa den Zuckergehalt messen. Nach dem Zupfen werden die Beeren zerkleinert – per Hand gestampft oder in der Küchenmaschine püriert. Einen Tag später wird dem Most Weinhefe, die es in der Apotheke zu kaufen gibt, nach Anweisung zugesetzt. Schon kurz darauf fängt es in dem Ballon an zu blubbern und zu gluggern, der Gärungsprozess hat begonnen. Bei möglichst gleichbleibender Kellertemperatur von 12 bis 14 Grad dauert dieser Vorgang etwa vier Wochen. Dann muss der Wein „abgezogen“ werden, d. h. die sich absetzende Hefe wird abgefiltert und die Flüssigkeit in ein neues, sauberes Gefäß umgefüllt. Wenn der Most Ruhe gibt, ist der Gärprozess abgeschlossen. Dann sollte der Wein noch mindestens vier Wochen ruhen. Vor fast 25 Jahren hat Alfred Gareis aus Zufall mit der Winzerei mit einem Württembergischen Gutedel begonnen. Zeitweise war das windgeschützte Grundstück völlig umrankt von Weinreben. Jetzt haben die Gareis‘ die Weinproduktion etwas reduziert. Umso begehrter sind die Weiß- und Rotweine aus dem Hause Gareis. Und auch für Apfelwein hat Alfred Gareis noch einen Tipp: Saft von vier Zitronen auf 25 Liter zugeben und bitte keinen Zucker! Und ansonsten: Geduld und Liebe! n

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Zu guter Letzt

Essigs Essenzen 12

L

angsam muss ich mich dran gewöhnen. Mein Elternhaus steht zum Verkauf. Seitdem die Entscheidung gefallen ist, fahre ich wieder öfter nach Burghaig bei Kulmbach. Am meisten tut es mir dabei um den Garten Leid. Trotz allerlei Misslichkeiten erschien mir dieses Grundstück, vor allem als Kind, wie ein Garten Eden. Sie erinnern sich? In den schönsten aller Gärten setzte Gott den Menschen: ins Paradies. Dort stellten sich unsere Ahnen Adam und Eva freilich an wie die ersten Menschen und flogen sehr bald raus. Wurzellos mussten sie nun im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen. Die Chancen waren nicht übel, denn die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln. Schaute der liebe Gott sich allerdings besonders die letzten fünfhundert Jahre Weltgeschichte an, seufzte er wohl tief; ist doch unübersehbar: Er hat mit dem Menschen den Bock zum Gärtner gemacht. Die Wüsteneien wachsen, alles geht durcheinander wie Kraut und Rüben, aber der Homo impatiens macht weiter, bis er vor lauter Ungeduld ins Gras gebissen hat. Vom Standpunkt der armen Erde aus gesehen hat Reinhard Mey schon recht: Der Mörder ist immer der Gärtner. Wir Gartenbesitzer hoffen gleichwohl, dass die Menschen als (erdgeschichtlich gesehen) grüne Jungs vielleicht doch noch ihre Tomaten von den Augen verlieren, dass ihnen etwas mehr Verstand wachsen könnte, gerade durch den lehrreichen

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Echt Oberfranken

Umgang mit der herrlich florierenden Naturpracht um uns herum. So könnte wenigstens zwischen Steiger-, Frankenwald und Fichtelgebirge wieder alles in den grünen Bereich kommen. Obwohl die Farbe Grün so positiv verwendet wird, misstrauen wir Gemüse- und Gartenfreunde Entscheidungen, die am grünen Tisch fallen, erst recht, wenn man sie uns durch die Blume mitteilt. Seit der Frühen Neuzeit bezog man in Amtsstuben die Tische mit grünem Tuch. Wer dort saß, verlor zuweilen den Bezug zur Welt draußen. Dabei wusste Goethes Mephisto doch schon: „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, / Und grün des Lebens goldner Baum.“ Als Minister sprach Goethe schon mal durch die Blume, schrieb in seinen Werken meist aber unverblümt und vermied Floskeln: alles Redensarten, die auf die lateinische Rhetorik zurückgehen. Eine Rede im alten Rom schmückte man mit bildlichen Ausdrücken, Sprichwörtern, Wortspielen aus, die man im Einzelnen „flosculus“ nannte, also Blümchen, was man später im Mittelhochdeutschen treffend mit „redebluome“ übersetzte. Das „mit Redeblumen verzierte“ Sprechen galt bei uns einerseits als höflich und rücksichtsvoll, andererseits als unklar und manipulativ. Deshalb wünschte sich das Volk am liebsten die unverblümte Wahrheit. Das hübsche Wort „flosculus“ überlebte ebenfalls: In dem Wort Floskel steckt es, da viele der schmückenden Ausdrücke oder Bilder zu bloßen Formeln erstarrten. Ich selbst erstarrte übrigens beim Blick in den elterlichen Weinkeller, in dem doch glatt noch Flaschen aus dem letzten Jahrhundert lagerten. Soll man so etwas noch versuchen? Ist vielleicht besser als mancher Neuwein neuer Lagen, die der Klimawandel uns beschert. Immerhin fand ich im Burghaiger Haus

mein Einschulungsfoto wieder. Selbst auf dem Schwarz-Weiß-Foto sieht man, dass alle 22 Erstklässler bunte, große Schultüten halten. Unser Fräulein Kräutner sitzt rechts am Rand und lächelt zufrieden. Sie weiß, dass wir brave Landeier sind, zusätzlich ruhiggestellt durch die Tüte voll Süßigkeiten. Ich fand damals allerdings neben Schokolinsen, Karamellbonbons und Lutschern auch zwei Bücher, was ich als Betrug empfand, hatte ich doch dem Gewicht nach mit viel mehr Süßkram gerechnet. Zwei Jahre später, als ich die Bücher mehrfach gelesen hatte, sah ich die Sache anders. Die Schultüte war längst leergefressen, die Bücher dagegen standen griffbereit im Regal. Ich blieb ihnen bis heute grün. Wenn ich den elterlichen Garten auch nicht behalten kann, dann doch einige Bücher von daheim. Denn ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt, so ein arabisches Sprichwort. Einen grünen Sommer und bereichernde Taschengärten wünscht Ihr

Foto: Annette Pohnert / Carl Hanser Verlag

Gartengedankenkraut und Rüben


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Ausgabe 19 August September 2013 4. Jahrgang

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