ECHT Oberfranken Ausgabe 20

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Aus g a b e 2 0 Oktober/November 2013

IHRE RADIOSENDER IN OBERFRANKEN

Ausgabe 20 Oktober November 2013 4. Jahrgang

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Aber wir sind auch sinnliche Wesen und genießen gerne. Fleisch und unser Fleischkonsum sind seit Jahren umstritten und werden heiß diskutiert. Gerade bei uns in Oberfranken gibt es viele Möglichkeiten, Fleisch von gesunden Tieren, die einen Großteil ihres Lebens auf der Weide zugebracht haben, fast vor der Haustüre einzukaufen. Und dann brauchen wir eine Auszeit. Am besten in der Natur, in der Stille. An besonderen, kraftvollen was haben eine Spätsommerparty, ein Artikel über spirituelle Ausflugsziele, innovative Beleuchtungskonzepte für Demenzkranke und Weiderinderhaltung, ja selbst mit einem minimalistisch lebenden Menschen wie Christof Herrmann aus Forchheim miteinander zu tun? Ganz einfach: Es geht immer um Sinnsuche und um unser Wohlbefinden, um ein gesundes Miteinander aller Kreaturen. Und dazu gehören wir Menschen. Wir müssen uns einfügen. In das Geflecht des Lebens. Und dabei immer im Hinterkopf behalten, dass wir zum größten Teil keineswegs rational, sondern emotional gesteuerte

Orten. Wo Sie diese finden und alle genannten Themen greifen wir in dieser neuen Ausgabe auf. Wir Oberfranken erforschen neue Energien, formulieren neue Gedanken, bleiben niemals in einem gedanklichen Hamsterrad feststecken. Wir entfalten unsere schöpferische Neugier und vergessen dabei nicht, dass wir sinnliche Wesen sind. Pathetisch? – Macht doch nichts. Gehört zum Leben. Viel Spaß beim Lesen!

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Ihre

Wesen sind. Gerade deswegen ha-

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ben wir einen hohen EQ, ein hohes emotionales Potenzial entwickelt. Fürsorge für Kinder, Ältere und Schwächere liegt in unserem Wesen. Gut, dass wir zudem die Fähigkeit

* Magazin WirtschaftsWoche 18.05.2012

Cornelia Masel-Huth Chefredakteurin

der Neugierde haben. Das lässt uns z. B. neue Lichtkonzepte für die Verbesserung des Wohlbefindens von Senioren kreieren; oder an Lösungen für unser Energieproblem arbeiten, indem wir den letzten Geheimnissen der Photosynthese auf die Spur kommen.

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Editorial

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inhalt wirtschaft Transplantate aus Gewebe von Mensch, Rind und Schwein – Tutogen hilft Menschen auf der ganzen Welt

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ideen und perspektiven

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Sturge Prize geht nach Bayreuth

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Dem Geheimnis der Pflanzen auf der Spur – Energiegewinnung aus Licht 16 Damit Kinder aufblühen können – Schule im Aufbruch 22 Vision für ein leuchtendes Oberfranken – Eine Akademie für Lichtkunst 25 Licht hilft heilen – Circadianes Licht für das Haus „Altenburgblick“

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Ereignis

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Veranstaltungskalender 26 Wir sind zukunftsfähig! Wir sind lebensfreudig! – Projekte, Planungen und Visionen für eine vitale Fichtelgebirgs-Region vorgestellt 36

FOTOSTRECKE Oberfranken lesen mit Leidenschaft

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A usflugsziele Auf den Spuren von Vater-unser und Mutter-Erde – Spirituelle Wanderungen in den Landkreisen Lichtenfels und Coburg 32

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O berfranken – eine spannende geschichte Als in Oberfranken die Oper aus dem Telefon kam Ausgabe 20 Oktober November 2013 4. Jahrgang

Menschen Ideen Perspektiven ECHT OBERFRAN KEN

Was theoretische Physiker vorhersagen, muss in der makromolekularen Chemie überprüft werden. An der Uni Bayreuth gibt es ein spezielles Graduiertenkolleg, in dem sich Nachwuchsforscher mit den Geheimnissen der Photosynthese befassen. Foto: Uni Bayreuth

Ausgabe 20Oktobe r/November 2013

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Hochschule und Bildung Die Reifeprüfung – Kulmbacher Fleischforscher machen den Steaktest

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menschen und Kultur NEU: Glosse Falsche Wärschtla! 44 Weniger besitzen, mehr leben – Christof Herrmann bloggt über sein minimalistisches Leben

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Ehrenamtliches Engagement hält jung – Hella Klumpp erhält die Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber

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„Ich bin Wissenschaftlerin und solide Handwerkerin des Schreibens.“ – Gudrun Schury hat zuletzt eine Biografie über die Malerin Gabriele Münter veröffentlicht

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KunstRaumStruktur – Wie Brigitte Hadlich die Schönheit von Fleischstrukturen sichtbar macht

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Japanische Luxusrinder grasen auf Weiden in der Fränkischen Schweiz – Familie Hofmann züchtet Jura-Wagyus

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Die Rückkehr der roten Rinder – Vom Aussterben bedrohte Rinderrasse wird im Fichtelgebirge wieder heimisch gemacht

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Für echte Genießer – Rindfleisch aus heimischer Weidehaltung

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kulinarik

Rubriken

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Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 54 Impressum 30 Kolumne: Essigs Essenzen 13 – Wer schreibt, der bleibt 90

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Transplantate aus Gewebe von Mensch, Rind und Schwein – Tutogen hilft Patienten auf der ganzen Welt von Cornelia Masel-Huth

Neunkirchen am Brand ist eine beschauliche Marktgemeinde unweit von Forchheim, die nicht nur von Fränkische-Schweiz-Touristen profitiert, sondern vor allem davon, dass sie nur zwölf Kilometer entfernt ist vom Medizintechnik-Zentrum Erlangen. Nicht zuletzt ist das der Grund, warum Tutogen Medical erst kürzlich am Ort eine neue Produktionslinie für die Aufbereitung von Schweinehaut für die Medizin eingeweiht hat. Jetzt werden hier am Heimatstandort des Unternehmens Neunkirchen

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Echt Oberfranken

am Brand auch biologische Implantate aus sogenannter „porciner dermis“ hergestellt. Das klingt erklärungsbedürftig, bedeutet aber, dass Tutogen weltweit führend Implantate aus Schweinehaut bis zu einer Größe von 35 x 35 Zentimetern herstellen kann. Ärzte rund um den Globus setzen diese Implantate bei chirurgischen Eingriffen etwa bei Operationen im Bauchraum ein. Und Tutogen kann so helfen, Menschen das Leben nicht nur wieder lebenswert zu machen, sondern sogar dazu beitragen, Leben zu retten.


WIRTSCHAFT

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ransplantate aus Rinder- und Schweinehaut, ja sogar aus menschlichem Gewebe, das klingt beim ersten Hören fast ein bisschen anrüchig, nicht zuletzt weil die zur Verfügungstellung und der Handel von insbesondere menschlichen Organen immer wieder in die Schlagzeilen der Presse gerät. Mit einem ähnlichen heimlichen und unterschwelligen Gefühl ging auch Tutogen-Geschäftsführer Stefan Seuferling an seinen neuen Job heran. Um den hatte sich der Betriebswirt 2011 vor allem aus familiären Gründen beworben – seine Familie lebt im Raum Nürnberg. Heute nennt er sich einen „extremen Verfechter“ dessen, was Tutogen produziert. „Wie unsere Mitarbeiter, die überwiegend schon lange dem Unternehmen angehören, bin ich stolz darauf, hier zu arbeiten, denn wir helfen, Menschen ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen oder sogar Leben zu retten“. Seuferling erzählt von einem Pianisten, dem mit Hilfe eines Knochentransplantats ein verletzter Finger erhalten werden konnte. Oder von einem 14-Jährigem aus Usbekistan, dessen künstliches Gelenk abgestoßen wurde. Ihm konnte ebenfalls mit einem Transplantat aus Neunkirchen geholfen werden. „Heute kann das Kind wieder stehen und laufen.“

Transplantate werden in körpereigenes Gewebe umgewandelt Gerade in der Unfallchirurgie und auch bei Krebspatienten werden die Transplantate eingesetzt. Für besonders schwere Fälle werden die Transplantate durch moderne Messverfahren genau für den Patienten passend gearbeitet. Kieferknochen werden beispielsweise gescannt und das Implantat dann entsprechend gefräst. „Für viele Patienten haben unsere Produkte den Vorteil, dass kein eigener Knochen aus dem Körper geschnitten werden muss, eine zweite belastende Operation ist überflüssig. Und innerhalb von etwa sechs Monaten wandelt der Körper das Transplantat in körpereigenes Gewebe um, die DNA lässt sich nicht mehr unterscheiden.“ Das Tutoplast-Verfahren ist ein umfangreicher chemischer Prozess für die Konservierung und Sterilisation von biologischen Gewebetransplantaten, bei dem die biomechanischen Eigenschaften erhalten bleiben. Entwickelt wurde dieses Verfahren schon vor mehr als 40 Jahren. Doch der Ursprung des Unternehmens reicht noch weiter.

Extreme Reinheit muss in allen Produktionsräumen von Tutogen herrschen.

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WIRTSCHAFT Unternehmensgeschichte 1919 gründete Jacques Pfrimmer die Pfrimmer Pharmazeutische Werke & Co. KG in Nürnberg und beginnt mit der Herstellung von Catgut, Nahtmaterial für die Vernähung von Wunden. 1925 wurde die Herstellung der ersten Vollelektrolytlösung entwickelt, die zur Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts von Patienten eingesetzt wird. Es folgen Firmenumbenennungen und Übernahmen. Ganz sicher ist 1989 als ein weiterer Meilenstein die Einführung von Tutoplast aus prozessierten Knochen. Sie dienen bis heute zum Beispiel dem Aufbau des Kieferknochens, um dann Zahnimplantate einpflanzen zu können. 1993 kauft die amerikanische Biodynamics Inc. das fränkische Unternehmen und gründet die Biodynamics International GmbH, die schließlich 1998 in Tutogen Medical GmbH umbenannt wird. Zu keiner Zeit aber wollten die neuen amerikanischen Inhaber den fränkischen Standort aufgeben. Denn hier saßen und sitzen die Mitarbeiter mit dem entsprechenden Know-how und vor allem langjähriger Erfahrung. 160 Mitarbeiter sind in Neunkirchen am Brand beschäftigt. Davon sind acht als Biochemiker, Mediziner oder Molekularbiologen in Forschung und Entwicklung beschäftigt, denn die Produkte von Tutoplast werden kontinuierlich weiterentwickelt. In den Jahren 2010 und 2011

wurden fast zwei Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. „Wir haben eine volle Projektpipeline“, freut sich der Geschäftsführer, „eine wegweisende Innovation werden wir im kommenden Jahr vorstellen.“

Hochreine Arbeitsräume Einen außergewöhnlichen und vor allem gewöhnungsbedürftigen Job haben die Frauen, die in der Produktion tätig sind. Jede von ihnen muss vor Betreten des Arbeitsraums mehrere Schutz- und Desinfizierungsschleusen durchlaufen, ist mit Kopf- und Mundschutz ausgerüstet, trägt doppelte Handschuhe und sitzt wie in einer Einzelzelle in ihrem Arbeitsraum, wo sie mit höchster Präzision und Konzentration die jeweiligen Haut- oder Knochenstücke zuschneidet und präpariert. Viele der Frauen haben früher in der Textilindustrie gearbeitet. Das hat sie für Tutogen insofern qualifiziert, als sie gewohnt waren, mit viel Fingergeschick schnell, sauber und präzise zu arbeiten. Auch alle anderen Mitarbeiter müssen sich erst in das ungewohnte Betätigungsfeld einarbeiten und entsprechende Erfahrungen sammeln, denn es gibt in Deutschland kaum vergleichbare Arbeitsplätze. Und vor allem wenige, wo so genau, sauber und unter strengen Reglementierungen gearbeitet werden muss. Jedes der Gewebetransplantate lässt

Produktions- und Verwaltungsgebäude in Neunkirchen am Brand

Wie alle Mitarbeiter ist auch Geschäftsleiter Stefan Seuferling stolz darauf, bei Tutogen zu arbeiten und so Sinnvolles für seine Mitmenschen zu tun.

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Echt Oberfranken


F체r die Bearbeitung der Gewebe hat Tutogen einen speziellen Prozess entwickelt, der Keim- und Virenfreiheit garantiert und gleichzeit die biomechanischen Eigenschaften erh채lt.

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WIRTSCHAFT sich über seine Kodierung und die zugehörige Dokumentation zu dem individuellen Spender – auch jahrzehntelang – zurückverfolgen. Dahinter steckt natürlich ein hoher Aufwand. Einer, der sich auszahlt: In der gesamten Firmengeschichte und bei mittlerweile drei Millionen Transplantaten gab es noch keinen Fall von Krankheitsübertragung. Im deutschen Recht werden menschliche Gewebe von xenogenen, also von fremden Arten stammenden Produkten, unterschieden. Die einen fallen unter das Arzneimittelrecht, die anderen unter das Medizinproduktegesetz. Für Arzneimittel darf keine Werbung gemacht werden. Da menschliches Gewebe nur sehr schwierig zu bekommen ist und die Spenderbereitschaft abnimmt, konzentriert sich Tutogen auf bovines und porcines Gewebe und Knochen, also vom Rind oder Schwein stammend. Die bovinen Produkte werden hauptsächlich aus Australien und Neuseeland bezogen, wo sich Farmer darauf spezialisiert haben und die hohen Auflagen einhalten können. Für die Schweineprodukte arbeitet man mit lokalen Schlachtern zusammen, die noch konventionell schlachten und die Dermis dabei wenig beschädigt wird. Markus Scheffler, gelernter Werkzeugmacher und Supervisor bei Tutogen, erklärt die komplizierten Produktionsvorgänge. Die meisten der Räume können nur von außen durch die Fenster betrachtet werden. Hier gibt es begehbare Kühl-

Supervisor Markus Scheffler sorgt dafür, dass die komplizierte Technik funktioniert.

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Echt Oberfranken

schränke und solche, wo Gewebeproben in 26-prozentiger Kochsalzlösung gelagert werden. Hier gibt es einen 40-Tausen-Liter-Tank zur Lagerung von Aceton, das bei dem Prozess für die Entfernung von Wasser und Fett benötigt wird. Hier gibt es laut Scheffler die wohl weltweit größte Staubsaugeranlage zur Luftreinhaltung und zum Absaugen von Feinstaub aus der Knochenaufbereitung. Alle Räume sind temperiert, die Luftfeuchte wird reguliert. Am Ende steht die Verpackung. Hier werden die Produkte nochmals dokumentiert und mit den in den jeweiligen Ländern vorgeschriebenen Aufdrucken versehen bevor sie auf ihren ebenfalls validierbaren Transportweg gehen. Das Unternehmen hat eine Dependence in Frankreich, das Mutterunternehmen sitzt in den USA. Das sind auch die Hauptabsatzländer. Aber die Transplantate werden weltweit vertrieben, gerade wird der Markt in Russland aufgebaut. In Deutschland nimmt der Außendienst regelmäßig an Operationen und Fachkongressen teil, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Doch jetzt freut sich Geschäftsleiter Seuferling zunächst auf ein Ereignis in der Region: Tutogen wurde eingeladen, sich am 19. Oktober bei der Langen Nacht der Wissenschaften zu präsentieren. „Wir möchten nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Bevölkerung bekannt sein und wir möchten, dass die Menschen wissen, was wir hier machen.“ n


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Stets die passende Strategie für sensible Personalthemen – perdicon setzt auf Gespräche und Gespür

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ayreuth kannte er nur vom Hörensagen. Inzwischen fühlt er sich in der oberfränkischen Genusskultur und der unerwarteten Internationalität der Wagner-Stadt fast heimischer als in seiner Geburtsstadt Konstanz. Johannes Schweizer, 31, ist seit April Key Account Manager Japan bei dem renommierten Unternehmen Stäubli. Für den mittelständischen, global agierenden Produzenten von Schnellkupplungen, Textilmaschinen und Robotern ist gerade im Bereich Werkzeugwechselsysteme

für Roboter Japan ein wichtiger Absatzmarkt. Das Unternehmen suchte dringend einen erfahrenen Vertriebler mit guten japanischen Sprachkenntnissen und der Affinität zur japanischen Kultur. Als Diplomwirtschaftsingenieur mit mehrjähriger Auslandserfahrung in Japan und dabei erworbenen soliden Sprachkenntnissen, war Schweizer für Stäubli der richtige Kandidat. „Wir suchen nicht einfach nur Mitarbeiter, sondern Partner für unser Unternehmen. Das Kapital, das sie einbringen, ist ihre Erfahrung.“

Das sagt Stäubli-Geschäftsführer Heinz Maisel. Ausgelagerte Personalabteilung Zusammengebracht hat den aufstrebenden Jungmanager und das innovative und expandierende Unternehmen die Personalberatung perdicon aus Kulmbach. In diesem Fall war es perdiconGründer und Geschäftsführer Helmut Kniesz selbst, der sich mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Recruiting


und seinem menschlichen Gespür auf die Suche nach der passenden Persönlichkeit für die Bayreuther gemacht hat. „Menschen in Schlüsselpositionen müssen profitabel agieren und sind eine wichtige Investition für jedes Unternehmen. Deshalb ist Personalberatung für uns eine dezidierte und diffizile Dienstleistung. Nur Sorgfalt, partnerschaftliche Kommunikation und Transparenz auf allen Ebenen führen hier zu Qualität.“ Auf dieses Credo setzt Stäubli-Manager Maisel nun seit sieben Jahren. Seither hat er alle wichtigen Vertriebspositionen in Zusammenarbeit mit perdicon besetzt. „perdicon ist dafür unsere ausgelagerte Personalabteilung.“ Bewerber nicht auf Nummer reduzieren Und wie ein Mitarbeiter des jeweiligen Kundenunternehmens fühlt sich Helmut Kniesz tatsächlich. Er befasst sich intensiv mit der jeweiligen Philosophie eines Unternehmens, kennt die Prozesse und die Keyplayer. Das ist für ihn Voraussetzung dafür, den Kandidaten für eine Position zu finden, der nicht nur die gewünschten fachlichen Kenntnisse mitbringt. „Dem Kunden stelle ich ausschließlich Kandidaten vor, die neben der fachlichen Expertise auch in ihrer Persönlichkeit überzeugen und ins Team passen.“ Gespräche und Gespür – darauf setzt der Unternehmensberater mehr als auf Lebensläufe und Persönlichkeitstests. „Es gibt Dinge, die nicht ausschließlich rational zu entscheiden sind“, davon ist Helmut Kniesz überzeugt. Und liegt damit offensichtlich auch auf Seiten der Bewerber richtig. Johannes Schweizer ist über ein Führungskräfte-Jobportal mit perdicon in Kontakt gekommen. Video-Interviews und Persönlichkeitstests schrecken ihn ab, weil auch er überzeugt ist, dass hierbei das Menschliche oft genug auf der Strecke bleibt. „Ich bin mir meiner Qualitäten bewusst und möchte nicht auf eine Nummer reduziert werden.“ Bei perdicon konnte Schweizer sich zunächst in zwei

ausführlichen Telefonaten über die Firma, die Aufgaben in der vakanten Position und auch über seine Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten informieren. Später folgten ausführliche Gespräche und Interviews zunächst mit perdicon, dann mit den Keyplayern von Stäubli, für beide Seiten Voraussetzung und Garant für eine dauerhafte und erfolgreiche Zusammenarbeit. Nach all diesen Aspekten gehen die Berater von perdicon bei der Suche nach Bewerbern vor. Sobald ein genaues Stellenprofil definiert ist, wird in Absprache mit dem Kunden eine Zielfirmenliste erstellt und mögliche Kandidaten identifiziert. „Gerade im klassischen Headhunting verlangt die Ansprache von Kandidaten von uns sehr viel Know-how, Aufmerksamkeit, Sensibilität und Kreativität“, so Kniesz. Zusätzlich schöpft perdicon auch aus seinem globalen Netzwerk und natürlich werden auch Jobbörsen genutzt und Internetrecherche betrieben. Wie im Fall Stäubli muss perdicon häufig dem Bewerber nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Region schmackhaft machen. Stäubli schien Johannes Schweizer sofort sehr attraktiv, aber Oberfranken? Noch immer leidet die Region unter seinem provinziellen Image. Und Schweizer wollte ja seine japanische Partnerin mitbringen. Tokio und Bayreuth – ob das wohl zusammenpassen würde? „Gerade in strukturschwachen oder als weniger attraktiv wahrgenommenen Regionen müssen wir diese zusätzlich bewerben,“ so Kniesz. „Manchmal suchen wir dabei auch gezielt nach Kandidaten, die wieder in ihre alte Heimat zurückkehren möchten.“ Bei Johannes Schweizer und seiner Partnerin jedenfalls ist die Einbürgerung offensichtlich gelungen. Gemeinsam beteiligen sie sich an der Organisation eines deutsch-japanischen Stammtisches. n

perdicon ist eine bewusst kleine Beratungsgesellschaft, um dem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Hannes Michels (links) hat Erfahrungen in internationaler Personalberatung. Geschäftsführer Helmut Kniesz war zuvor Personalleiter und Human-Resources Director. Diplom-Soziologin Veronika Groß ist u. a. für Research bei perdicon zuständig.

Erika Nishikawa und Johannes Schweizer fühlen sich bereits heimisch in Bayreuth. An deutscher Technologie für Roboter-Werkzeugwechselsysteme sind die Japaner besonders interessiert. Diesen Markt betreut seit April der Wirtschaftsingenieur Johannes Schweizer.

Seit Jahren zufriedene Kunden von perdicon: der Bayreuther Maschinenbauer Stäubli. Foto v.l.: Helmut Kniesz, Stäubli-Geschäftsführer Heinz Maisel und Jungmanager Johannes Schweizer

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Nachwuchsforscher Richard Hildner im physikalischen Labor der Uni Bayreuth.

Foto: Monika Limmer


hochschule und bildung

Sturge Prize geht nach Bayreuth Richard Hildner erhält die internationale Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler für Arbeiten zur Photophysik

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r. Richard Hildner ist ein echt oberfränkisches Gewächs. Der 37-Jährige stammt aus Ludwigschorgast im Landkreis Kulmbach und hat in Bayreuth und Exeter, Großbritannien, Physik studiert, in Bayreuth dann seinen Doktor gemacht. Drei Jahre arbeitete er mit jungen Kolleginnen und Kollegen in Barcelona und veröffentlichte erste Beiträge in wissenschaftlichen Publikationen. Sein Thema: Light-Harvesting Processes. Forscher rund um den Globus sind auf den Spuren der Pflanzen, die mittels Photosynthese mit äußerst hoher Effizienz Licht in Energie umwandeln und in großen Molekülen speichern. Würde dieses Geheimnis der Pflanzen gelüftet, könnten die Energieprobleme der Menschheit gelöst werden.

Foto: privat

Im chinesischen Fuzhou wurde Dr. Richard Hildner (rechts) während einer internationalen Fachkonferenz mit dem Sturge Prize ausgezeichnet.

Seit zwei Jahren ist Dr. Hildner zurück in Bayreuth. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Experimentalphysik IV arbeitet er auf seine Habilitierung hin. Seinen „Ritterschlag“ erhielt er im Juni 2013, als in der interdisziplinären Fachzeitschrift „Science“ ein Artikel mit dem Titel „Single Light-Harvesting Complexes“ erschien (Quantum Coherent Energy Transfer over Varying Pathways in Single Light-Harvesting Complexes, Richard Hildner et al., Science 340, 1448 (2013); DOI: 10.1126/science.1235820). Vor wenigen Wochen wurde Dr. Hildner während der 18. International Conference on Dynamical Processes in Excited States of Solids zusätzlich in der chinesischen Küstenstadt Fuzhou mit dem Sturge Prize ausgezeichnet.

Anfang ihrer Laufbahn stehen und sich bereits durch hervorragende Forschungsarbeiten zur Spektroskopie kondensierter Materie ausgezeichnet haben. Dr. Hildner erhielt die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine spektroskopischen Forschungsarbeiten, die sich insbesondere auf Quanteneffekte in einzelnen Molekülen und molekularen Systemen beziehen. In Fuzhou hatte der Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit, seine Forschungsergebnisse einem internationalen Fachpublikum vorzustellen.

Der Preis ist nach dem englischen, später U.S.-amerikanischen Physiker Professor Michael D. Sturge benannt. Er wird in der Regel alle drei Jahre verliehen und richtet sich an junge Forscherinnen und Forscher, die noch am

Jetzt wünscht sich Richard Hildner, dass aus der Grundlagenforschung technologische Anwendungen entwickelt werden, die beispielsweise in die Optoelektronik und die Halbleitertechnik einfließen. n Quelle: Uni Bayreuth, Dr. Ch. Wißler M.A.

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Dem Geheimnis der Pflanzen auf der Spur – Energiegewinnung aus Licht

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chon 0,05 Prozent der Sonnenstrahlung, die auf der Erde ankommt, würden ausreichen, um den globalen Energiebedarf zu decken. Vorausgesetzt, man könnte diese Lichtenergie überall auf der Welt kostengünstig, umweltfreundlich und ohne hohe Verluste in elektrische oder chemische Energie umwandeln. Pflanzen sind in dieser Hinsicht vorbildliche Energieproduzenten. Denn mittels der Photosynthese gelingt es ihnen mit hoher Effizienz, Lichtenergie aufzunehmen, in chemische oder elektrische Energie zu verwandeln und in großen organischen Molekülen zu speichern. Weltweit arbeiten Forschungsteams daran, diese pflanzlichen Prozesse nachzuahmen oder sogar zu übertreffen. Unter dem Stichwort „Light Harvesting – Lichternte“ entwickeln und erproben sie supramolekulare Strukturen, die für die Energiegewinnung nach dem Prinzip der Photosynthese besonders gut geeignet sind – und zwar sowohl unter wirtschaftlichen wie unter ökologischen Aspekten. Das Fernziel sind neue Technologien, die in der Industrie oder in Privathaushalten für die Energiegewinnung und -speicherung effizient genutzt werden können. An der Universität Bayreuth befasst sich


Ideen und Perspektiven eine interdisziplinäre Forschungsgruppe bereits seit vielen Jahren mit diesem Forschungsgebiet. Im April 2013 hat Prof. Dr. Jürgen Köhler, Inhaber des Lehrstuhls Experimentalphysik IV, eine internationale Konferenz zum Thema „Light Harvesting Processes“ in Kloster Banz organisiert. Er ist Vorsitzender des DFG-Graduiertenkollegs „Photophysics of Synthetic and Biological Multichromophoric Systems” an der Universität Bayreuth. Dort ist Dr. Richard Hildner wissenschaftlicher Mitarbeiter (siehe vorheriger Artikel). Pflanzen und einige Bakterienarten verwandeln bis zu 95 Prozent des Sonnenlichts, dem sie in der Natur ausgesetzt sind, in chemische Energie. Industriell gefertigte Solarzellen verwerten hingegen nur rund 20 Prozent des absorbierten Lichts. Wie gelingt es Pflanzen und Bakterien, das Sonnenlicht mit einer so viel höheren Effizienz für die Energiegewinnung zu nutzen? Eine Forschungsgruppe um den Bayreuther Experimentalphysiker Dr. Richard Hildner ist diesen Geheimnissen auf die Spur gekommen. In der neuen Online-Ausgabe von „Science“ berichten die Wissenschaftler über ihre Erkenntnisse, die für künftige Technologien der Energiegewinnung von erheblicher Bedeutung sein können.

Solarzellen aus Polymeren sind hauchdünn und biegsam.

Antennenproteine: Molekulare Zwischenstationen auf dem Weg zur Photosynthese Wenn Pflanzen oder Bakterien das Licht der Sonne absorbieren und in chemische Energie verwandeln, haben Antennenproteine dabei eine Schlüsselfunktion. Jedes dieser Proteine hat eine ringförmige Struktur, in der sich eine Vielzahl von Farbstoffmolekülen befindet. Die Farbstoffmoleküle nehmen Lichtenergie auf und übertragen diese mit extrem hoher Geschwindigkeit auf benachbarte Farbstoffmoleküle: zunächst auf Moleküle innerhalb desselben Antennenproteins, dann auf Moleküle in einem angrenzenden Antennenprotein. So durchläuft die absorbierte Lichtenergie eine Kette mehrerer Antennenproteine, bis sie schließlich in einem Reaktionszentrum ankommt. Hier werden die Prozesse der Photosynthese in Gang gesetzt, die aus der Lichtenergie chemische Energie erzeugen. Stabiler Energietransport im gleichmäßigen Takt auf wechselnden Wegen. Dr. Richard Hildner hat zusammen mit den Physikern Niek van Hulst, Daan Brinks und Jana Nieder in Barcelona und dem Biochemiker Richard Cogdell aus Glasgow den Transport der Lichtenergie mit einer bisher unerreichten Präzision analysiert. Dabei haben die Wissenschaftler ein unerwartetes Phänomen entdeckt. Wenn die Energie von einem Farbstoffmolekül auf das nächste benachbarte Farbstoffmolekül übertragen wird, sind das keine zufälligen, unorganisierten Prozesse. Vielmehr arbeiten alle Farbstoffmoleküle in einem gleichmäßigen Takt. In der Physik bezeichnet man dieses Phänomen

Mittels Einzelmolekülspektroskopie sind die Forscher den Geheimnissen der Photosynthese auf der Spur. Solarzellen aus Polymeren

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Ideen und Perspektiven

als quantenmechanisch kohärenten Transport. Die Energie kann sich dadurch wie eine Welle ungehindert durch ein Antennenprotein bewegen.

Im gleichmäßigen Takt auf wechselnden Wegen Und noch eine weitere Entdeckung hat die Forschergruppe gemacht: Die Transportwege ändern sich ständig. Die Lichtenergie durchläuft keineswegs immer die gleichen Ketten von Farbstoffmolekülen auf ihrem Weg durch die Antennenproteine. Variabilität der Transportwege und Kohärenz – diese Kombination ist für den Energietransport in Pflanzen und Bakterien charakteristisch. Wie die Wissenschaftler herausgefunden haben, erfüllt diese Kombination einen biologischen Zweck. Aufgrund des kohärenten, wellenartigen Transports findet die Energie immer den besten Pfad durch ein Antennenprotein. Dies trägt wesentlich dazu bei, dass der Transport der

Ein Industrieland wie Deutschland ist auf einen gut ausgebildeten naturwissenschaftlichen Nachwuchs angewiesen. Die Uni Bayreuth bietet hervorragende Voraussetzungen.

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Echt Oberfranken

Lichtenergie auch dann effizient verläuft, wenn die Umgebung der Farbstoffmoleküle wechselt – sei es, dass die Temperatur schwankt; sei es, dass sich die innere geometrische Struktur der Antennenproteine ändert.

Spektroskopische Momentaufnahmen mit ultrakurzen Laserpulsen Wie war es den Forschern möglich, so tief – bis hinunter auf die Ebene einzelner Moleküle – in den Transport von Lichtenergie vorzudringen? Entscheidend war eine neuartige spektroskopische Versuchsanordnung. Wird ein Antennenprotein, während die Lichtenergie in seinem Inneren von einem Farbstoffmolekül zum nächsten wechselt, einem ultrakurzen Laserpuls ausgesetzt, entsteht eine spektroskopische Momentaufnahme. Sie zeigt die unterschiedlichen Anregungszustände der Farbstoffmoleküle, die sich im Antennenprotein befinden. Daran lässt sich ablesen, welches Farbstoffmolekül exakt zu diesem Zeitpunkt am Transport der Lichtenergie beteiligt ist. Das Team


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Ideen und Perspektiven Sensoren, Speicherbausteine oder Transistoren. Um hier weiterzukommen, müssen Chemiker, theoretische Physiker und Experimentalphysiker, Biologen und Materialwissenschaftler mit den Ingenieurwissenschaften eng zusammenarbeiten. Große Hoffnungen setzen die Forscher in Solarzellen aus organischem Material. Sie bestehen aus Polymeren und werden daher manchmal Plastiksolarzellen genannt. Ihre Vorteile sind vielfältig: Sie sind dünn und flexibel und deshalb beliebig formbar. Außerdem ist für ihre Herstellung kein energieintensives Hochtemperaturverfahren notwendig, sondern sie lassen sich kostengünstig mit Druckmaschinen oder Tintenstrahldruckern aufbringen. So wäre die Produktion großflächiger Anlagen möglich.

um Dr. Richard Hildner hat nun viele solche Momentaufnahmen desselben Antennenproteins kurz hintereinander geschaltet. So konnten die Wissenschaftler die Transportwege der Lichtenergie verfolgen und dabei auch die Kohärenz des Transports nachweisen. Derart hochpräzise Einblicke in den Transport von Lichtenergie entstehen allerdings nur, wenn für jede der aufeinander folgenden Momentaufnahmen ein ultrakurzer Laserpuls verwendet wird, der nur wenige Femtosekunden dauert. Eine Femtosekunde entspricht dem billiardsten Teil einer Sekunde. In diesem winzigen Zeitraum legt das Licht eine Strecke zurück, die ungefähr so lang ist wie ein Hundertstel des Durchmessers eines menschlichen Haars. Hingegen braucht das Licht eine Sekunde, um die Strecke von der Erde zum Mond zu durchlaufen.

Flexible Solarzellen – Licht aus Plastik Aus der Grundlagenforschung sollen natürlich technologische Anwendungen entstehen. Das moderne Forschungsfeld der organischen Elektronik, auch als Polymer- oder Plastikelektronik bezeichnet, sucht nach neuen organischen Materialien, aus denen sich zukünftig elektronische Bauteile herstellen lassen. Am weitesten fortgeschritten sind Anwendungen im opto-elektronischen Bereich, sprich bei Solarzellen und Leuchtdioden (OLEDs). Darüber hinaus sind aber viele weitere Anwendungen denkbar, wie

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Echt Oberfranken

Völlig neue Möglichkeiten für Beleuchtungstechnik und Lichtdesign eröffnen sich künftig durch organische Leuchtdioden, kurz OLED genannt. Sie bestehen im Wesentlichen aus einem organischen Halbleitermaterial, das bei Anschluss an eine elektrische Gleichspannung leuchtet. Anders als LEDs sind OLEDs Flächenstrahler. Die aktiven, organischen und größtenteils transparenten Schichten sind mit weniger als einem tausendstel Millimeter extrem dünn. Ein OLED-Beleuchtungssystem kann deshalb ultraflach, transparent und biegsam sein und zudem große Flächen abdecken. Da sie im ausgeschalteten Zustand durchsichtig sein können, ließen sie sich in Fenstergläser integrieren. Im ausgeschalteten Zustand erlauben sie den Blick nach draußen, eingeschaltet leuchten sie in allen gewünschten Farben und Farbtemperaturen und verhindern gleichzeitig den Blick ins Wohnungsinnere. OLED-Leuchtkacheln könnten eine warme und angenehme Atmosphäre im Badezimmer verbreiten, und da sie extrem dünn und leicht sind, erscheint der Einsatz etwa in Flugzeugen aussichtsreich. Die Forschung hat viele Details der Photosynthese entschlüsselt. Dennoch ist der Weg hin zur Entwicklung von Bausteinen für eine künstliche Photosynthese noch sehr weit. Ungeachtet dessen ermöglicht es die Grundlagenforschung, wie sie in Bayreuth betrieben wird, eine der faszinierendsten Errungenschaften der Natur zu entschlüsseln: die Umsetzung von Licht in lebensnotwendige Stoffe. n Quelle: Uni Bayreuth, Dr. Ch. Wißler M.A.


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Damit Kinder aufblühen können – Die eine Pflanze braucht einen trockenen Boden ...

„Schule im Aufbruch“ – Eine bundesweite Bewegung für eine bessere Pädagogik erreicht Oberfranken von Silvia Guhr M.A.

W

ir treffen uns im botanischen Garten – ein Ort wie geschaffen für ein Gespräch über eine Pädagogik, die Kindern ein Aufblühen ihres Potenzials ermöglichen will. Mein Interviewpartner ist Walter Wagner, Akademischer Direktor der Didaktik der Chemie an der Universität Bayreuth und seit März Koordinator für die Bayreuther Regionalgruppe der bundesweiten neuen Schulbewegung „Schule im Aufbruch“.

... andere, wie die Seerosen am Victoriabecken im ÖkologischBotanischen Garten Bayreuth können nur im Wasser existieren ...

... um ihr ganzes großartiges Potenzial zu entfalten. Auch unsere Kinder brauchen bestmögliche Bedingungen, um sich bestmöglich, zu entwickeln.

Herr Wagner, zunächst einmal: Was hat es mit „Schule im Aufbruch“ auf sich? Wer steht dahinter? Was sind die Ziele? Die Bewegung geht auf den bekannten Neurobiologen Gerald Hüther zurück, der zusammen mit seinen Mitstreitern versucht von Berlin aus eine neue wertschätzende Lernkultur der Potenzialentfaltung zu etablieren. Und damit umzusetzen, was die Wissenschaft heute über gehirngerechtes Lernen weiß. Etwa, dass Lernen nur mit Begeisterung funktioniert. Diese Erkenntnisse stehen in einem krassen Gegensatz zu den an staatlichen Schulen vorherrschenden pädagogischen Praktiken, die noch aus der Anfangszeit der Schulpflicht stammen. Und wie kam diese Bewegung nach Oberfranken, nach Bayreuth? Gerald Hüther, der auch beim 5. Ökonomiekongress der Uni Bayreuth referierte, hat zusammen mit Margret Rasfeld,


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„Ein guter Gärtner weiß, wo für die jeweilige Pflanze die beste Stelle ist, er bietet ihr die richtige Wassermenge an, kümmert sich darum, dass das Unkraut nicht überhandnimmt, aber lässt die Pflanze grundsätzlich selbst wachsen. – Gute Pädagogik funktioniert genauso“, davon ist Walter Wagner vom Steuerungsteam „Schule im Aufbruch“ überzeugt.

der Leiterin der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum, und Schülern dieser Schule eine „Roadshow“ entwickelt, die auf einer Deutschlandtournee anschaulich vermittelt, wie eine Schule aussieht, an der diese neue Lernkultur gelebt wird. Nach Bayreuth kam dieser besondere Vortragsabend am 25. Januar auf Einladung der Werner-Zapf-Stiftung. Das Audimax der Universität war brechend voll, so groß war das Interesse. Den Ausschlag für den besonderen Erfolg gaben die Schüler selbst. Die sprachen authentisch, aus ihrem eigenen Erleben heraus. Das hat die Herzen der Zuhörenden berührt. Aber das war sicher nicht der einzige Grund für den nachhaltigen Effekt? Nein. Ein entscheidender Faktor ist die große Unzufriedenheit mit unserem Schulsystem bei allen Beteiligten: bei Lehrern, Schülern, Eltern – ja sogar bei der Verwaltung. Das Bedürfnis nach einer neuen Lernkultur ist unübersehbar. Was genau ruft diese Unzufriedenheit hervor, was ist an der herrschenden Lehr- und Lernweise so falsch? Die Schule ist meist nur ein Ort der Belehrung, nicht ein Ort zum Leben. Es herrscht eine die Persönlichkeit missachtende Gleichmacherei: Alle Kinder sollen mit gleicher Geschwindigkeit das Gleiche am gleichen Ort zur glei-

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ideen und perspektiven so dass es in den Klassen nicht laut wird. Das unterstützt die Konzentration. Die Schüler sind viel ruhiger als bei uns, obwohl sie sich viel freier in den Lernlandschaften bewegen. Schweden ist weit weg. Gibt es – außerhalb von Privatschulen – auch Beispiele in Deutschland? Ja, und es werden immer mehr. Da gibt es zum Beispiel die Bodenseeschule, das Jenaplan-Gymnasium in Fürth, das Gymnasium Oettingen, die Montessori-Oberschule in München – und nicht zuletzt die Evangelische Schule in Berlin, von der die Roadshow berichtet. Im März veranstaltete die Werner-Zapf-Stiftung einen Workshop, bei dem 80 Leute ihre Visionen für eine neue Schule austauschten. Die Veranstaltung sollte auch zur Bildung einer Regionalgruppe von „Schule im Aufbruch“ motivieren, wie es sie bereits in 20 Städten in Deutschland gibt, dazu musste sich jemand als Koordinator zur Verfügung stellen.

Der Neurobiologe Professor Dr. Gerald Hüther plädiert für Schulen, die Begeisterung und Neugierde bei den Kindern und Jugendlichen weckt.

chen Zeit und auf die gleiche Weise lernen. Das wird der Individualität der Schüler nicht gerecht. Manche werden überfordert, manche unterfordert und viele frustriert. Und wie sieht die neue Lernkultur aus? Das Lernen funktioniert idealerweise in Lernlandschaften. Die Schüler lernen nach Lernplänen, die sie selbst aufstellen, mit frei zugänglichem Lernmaterial in ihrem eigenen Lerntempo. Ihre Schulaufgaben schreiben sie zu individuellen Zeitpunkten. Die Lehrer geben Orientierung, führen in die Themen ein, stehen während der selbstständigen Arbeitsphase für Einzelberatungen zur Verfügung. Und das funktioniert in der Praxis und die Schüler erreichen damit die Lernziele? Sogar besser als im herkömmlichen Unterricht! Bei Besuchen in schwedischen Schulen konnte ich mich davon überzeugen, wie gut dort das Lernen gelingt. Und wie wohl sich alle in der Schule fühlen. Denn das pädagogische Konzept spiegelt sich auch in den Räumen wieder, die flexibel nutzbar und in sonnigen Farben gestaltet sind. Auch hat man an eine hervorragende akustische Dämmung gedacht,

www.schule-im-aufbruch.de www.roadshow-lernlust.de www.bildungsstifter.de www.archiv-der-zukunft.de

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Echt Oberfranken

Diese Aufgabe haben Sie übernommen. Ja, aber es kamen sofort fünf Leute auf mich zu, die nun als Steuerungsgruppe in der Regionalgruppe fungieren, die inzwischen schon rund 150 Interessierte aus ganz Oberfranken umfasst. Damit haben wir eine Regionalgruppe, die größer ist als die mancher Großstädte! Welche Aktivitäten hat die Gruppe seitdem entfaltet und was ist als Nächstes geplant? Prof. Ludwig Haag vom Lehrstuhl für Schulpädagogik hat seit Frühjahr intensiv mit Lehrern gearbeitet. Im Mai gab es einen Film- und Diskussionsabend, im Juni einen Vortrag mit dem Reformpädagogen Otto Herz. Jetzt am 24. September sind Vertreter des Albrecht-Ernst-Gymnasiums Oettingen eingeladen, das seit vier Jahren die neue Lernkultur umsetzt. Auch planen wir einen Workshop zur Konfliktbewältigung. Es hat sich gezeigt, dass Schüler, Lehrer und Eltern schlecht miteinander reden können. Es kommt immer sehr schnell zu Schuldzuweisungen zwischen den Gruppen, und so blockiert man sich gegenseitig. Das wollen wir auflösen. Außerdem veranstaltet die Volkshochschule Bayreuth als Kooperationspartner von „Schule im Aufbruch“ eine Reihe von Vorträgen zu unserem Thema. Da haben Sie viel vor! Ob das in Oberfranken auch praktisch zu einer pädagogischen Erneuerung führt? Da bin ich optimistisch. Zum einen werden in den Grundschulen schon viele Elemente dieser neuen Lernkultur umgesetzt. Zum anderen gibt es auch in Oberfranken einzelne weiterführende Schulen, die den Weg zur Veränderung schon beschritten haben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit ... (Konkrete Beispiele an oberfränkischen Schulen wollte Walter Wagner nicht nennen, um die Prozesse nicht zu stören.) n


Ideen und Perspektiven

Prof. Auwi Stübbe

1. Vorsitzender Coburger Designforum Oberfranken e.V.

Rainer Kober

1. Vorsitzender Kronach Creativ e.V. und Unternehmer

Vision für ein leuchtendes Oberfranken – Eine Akademie für Lichtkunst

O

berfranken leuchtet“ darf kein Traum bleiben, sondern muss Realität werden. Temporäre „ Lichtinszenierungen in vielen Städten und Gemeinden haben in der oberfränkischen Bürgerschaft ein Bewusstsein für Schönheit und Wirkung von atmosphärischer Beleuchtung im öffentlichen Raum geschaffen. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Unsere Vision ist, Oberfranken nicht nur als wirtschaftlich starken Lebensraum wahrzunehmen, sondern auch als liebenswerte „Genussregion“, die ihre idyllischen Ortskerne auf ganz besondere Weise ins rechte Licht rückt. Oberfranken hat nicht nur einen Verein, Oberfranken Offensiv e.V., der dieses Projekt leitet und die Idee in der Region und in den Kommunen bekanntmacht, sondern auch eine diese Kampagne finanziell unterstützende Stiftung (Oberfrankenstiftung). Die Förderung durch die Oberfrankenstiftung endet 2013, Oberfranken Offensiv e.V. beabsichtigt aber, das erfolgreiche Projekt aus dem Vereinsbudget weiterzuführen. Das Coburger Designforum Oberfranken organisiert die praktische Umsetzung von temporären Lichtinszenierungen, zu denen Lehrkräfte für Lichtgestaltung der Fakultät Design, Hochschule Coburg, mit Fachkompetenz beitragen.

„Kronach leuchtet“, ein nunmehr schon zum 8. Mal veranstaltetes Lichtevent, hat inzwischen deutschlandweites Interesse geweckt und kann als Demonstration der in Oberfranken vorhandenen Lichtkompetenz genutzt werden. International besetzte Lichtworkshops erhöhen diese Wirkung und führen auch zu wachsendem Interesse der deutschen Fachwelt. Mit dem Ziel von „Oberfranken leuchtet“ vor Augen, wäre es deswegen sinnvoll: – die inzwischen bewährten Probeinstallationen in weiteren oberfränkischen Kommunen durchzuführen, – das Interesse oberfränkischer Kommunen am Thema atmosphärischer Beleuchtung im öffentlichen Raum durch von Oberfranken Offensiv e.V. veranstaltete Vorträge, Informationstage und Demonstrationsfahrten weiter zu wecken, – die Implementierung von entsprechenden Lichtinstallationen und Lichtmasterplänen bei anstehenden Stadtumbau- und Dorferneuerungsmaßnahmen von der Städtebauförderung anzuregen, – kommunalen Interessenten vom Coburger Designforum Oberfranken Workshops als Anleitung zur Umsetzung von Lichtinstallationen anzubieten, sie in allen aufkommenden Fragen zu beraten und ihnen kompetente Firmen zur

Quelle: Oberfranken leuchtet – Von der Idee über das Konzept zur Wirklichkeit, publiziert von Oberfranken Offensiv e.V.

Lichtplanung und -installation zu vermitteln, – die von Kronach Creativ im Rahmen von „Kronach leuchtet“ veranstalteten Lichtworkshops auszubauen und auch während des Jahres anzubieten, – und in Zusammenarbeit zwischen dem Coburger Designforum Oberfranken, der Hochschule Coburg, Kronach Creativ und Oberfranken Offensiv e.V. eine Akademie für Lichtkunst zu konzipieren und aufzubauen. Diese Gedanken und Ziele zur Umsetzung eines leuchtenden Oberfrankens sind ein möglicher Leitfaden. Er zeigt, wie Oberfranken die Chance nutzen kann, sich zum „Leuchtturm“ für atmosphärisch beleuchtete Ortskerne, gerade im kleinstädtischen und ländlichen Raum, zu entwickeln. Ein wichtiger zusätzlicher Gewinn für Oberfrankens Städte und Gemeinden wäre dabei die Steigerung von Lebensqualität und touristischer Attraktivität, sowie die mögliche Energieeinsparung, Einschränkung von Lichtverschmutzung und vor allem die nicht zu unterschätzende Aktivierung von Bürgerinitiativen. Oberfranken wird mit seinen aktiven und „leuchtenden“ Städten und Gemeinden über Deutschland hinaus strahlen. n

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Veranstaltungskalender September Jeden 1. Samstag im Monat

Halbautomaten-Vorführungen am Glasofen Ort: Europäisches Flakonglasmuseum, Kleintettau Öffnungszeiten: 12 - 15 Uhr An Sonn- und Feiertagen nur für vorangemeldete Gruppen ab 10 Personen. www.glasbewahrer.de

noch bis 29.09.2013

noch bis 01.12.2013

Schwein Kram – Sonderausstellung

mit alltäglichen und kuriosen Dingen rund um die Sau Ort: Naturkunde-Museum, Coburg

noch bis 07.01.2014

Singende Insekten – Sonderausstellung Ort: Naturkunde-Museum, Coburg

noch bis 18.01.2014

17.09.2013

Königsallee – Autorenlesung

mit Hans Pleschinski über eine Schicksalsbegegnung in der Königsallee Ort: Buchhandlung Riemann, Coburg Beginn: 20 Uhr

19.09.2013

Woyzeck – Schauspiel

von G. Büchner mit Ballett Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr

20.09.2013

Vollmondführung

Wolfsgeheule und Wildgulasch am Lagerfeuer Ort: Wildpark, Schloss Tambach Beginn: 18 Uhr Bitte Voranmeldung!

21.09.2013

Beka Gigauri – Sonderausstellung

mit urban impressions, Photoskizzen einer Reise Ort: Kunstverein Kulmbach e.V., Obere Stadt 10, Kulmbach Öffnungszeiten: Sa und So 13 - 17 Uhr

noch bis 05.10.2013

Kartoffellesen wie früher mit dem Kartoffelroder –

ein Erlebnis für die ganze Familie Ort: Wirtshof zum Rangabauer, Ködnitz Öffnungszeiten: jeden Samstag ab 13 Uhr (Nicht bei Regen!) Weitere Informationen: Tel.: 09221 5245

fusionen: maler+buch. Künstler+buch. Buch+objekt. – Ausstellung

im Rahmen der 9. Coburger Nacht der Kontraste Ort: Landesbibliothek Coburg Öffnungszeiten: Mo - Do 10 - 17 Uhr Fr und Sa 10 - 13 Uhr

noch bis 09.02.2014

noch bis 06.10.2013

arche2020.de – Öffentliche Mitbautage

Ort: an der Evang. Jugendbildungsstätte Neukirche, Am Hag 13, Lautertal Dauer: 10 - 18 Uhr Weitere Termine: 28. September, 12. Oktober

Ulrich Köditz LOGBUCH (1968 - 2013) – Ausstellung

Der Liebestrank – Komische Oper – Premiere

Förderpreis der Stadt Coburg – Ausstellung

Sebastian Gahler Trio – Moderner Triojazz – Konzert

von G. Donizetti Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

Malereien – Druckgrafiken – Zeichnungen Ort: Kunstverein Coburg, Pavillon im Hofgarten Öffnungszeiten: Di - Sa 14 - 17 Uhr So 10 - 12.30 und 14 - 17 Uhr

mit Eigenkompositionen des Bandleaders Ort: Becher-Saal, Bayreuth | Beginn: 20.30 Uhr www.jazz-bayreuth.de

der Preisträger Anne-Theresa Wittmann und Alf Maron Ort: Kunstverein Coburg, Pavillon im Hofgarten Öffnungszeiten: Di - Sa 14 - 17 Uhr So 10 - 12.30 Uhr und 14 - 17 Uhr www.kunstverein-coburg.de

21. + 22.09.2013

noch bis 13.10.2013

ALCHEMIE – Ausstellung

mit 12 Künstlern aus Italien Ort: Grafik Museum Stiftung Schreiner, Bad Steben Öffnungszeiten: täglich 9 - 18 Uhr | Eintritt frei!

noch bis 31.10.2013

Feuer & Flamme – Sonderausstellung

Glas und Keramik aus den Sammlungen der Familie Otto Waldrich Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg www.kunstsammlungen-coburg.de

noch bis 15.06.2014

„Auch Du warst einmal Winnetou“ – Ausstellung

Gärtner en miniature – Sonderausstellung mit Trachten-Grafiken zu Bamberger Gärtnern auf Schnupftabakgläsern aus der Sammlung Walter Hornung Ort: Gärtner- und Häckermuseum, Bamberg Öffnungszeiten: Mi - So 11 - 17 Uhr

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Echt Oberfranken

mit historischen Spielzeug aus Blei und Zinn, kulturhistorischen Dioramen, Literatur, Plakaten und vielen mehr rund um „Winnetou“ und das Thema Indianer Ort: Plassenburg, Deutsches Zinnfigurenmuseum, Kulmbach Öffnungszeiten: April - Oktober jew. 9 - 18 Uhr November - März jew. 10 - 16 Uhr

ARTUR 16 – Ateliertage des BBK Oberfranken Ort: verschiedene Ateliers (www.bbk-bayern.de/obf) Öffnungszeiten der einzelnen Ateliers: Sa 14 - 18 Uhr | So 11 - 18 Uhr


Veranstaltungskalender 21.09. + 22.09.2013

22.09. - 27.10.2013

Kunst & Genuss – Ausstellung

Vernissage mit Kurt Neubauer Ort: Landgasthof „Zur Sonne“, Kirchehrenbach Beginn: 19 Uhr Eintritt: frei

hot romance - Walter Robinson plein air - Peter Angermann – Ausstellung Ort: KunstMühle Mürsbach Eröffnung: 22. September um 15 Uhr Öffnungszeiten: jeden Sonn- und Feiertag 14 - 18 Uhr

23.09.2013

22. Hof Regatta 2013 – im Kanusprint am Tauperlitzer See Ort: Tauperlitzer See, Tauperlitz Beginn: ca. 8.15 Uhr

Rosen & Gartenfestival

mit über 100 Ausstellern aus ganz Deutschland Ort: Festung Rosenberg, Kronach Öffnungszeiten: Sa + So 10 - 18 Uhr

1. Kunst- und Krempelmarkt am Lindenkeller im Rahmen der Kirchehrenbacher Kulturwochen Ort: Am Lindenkeller, Kirchehrenbach Dauer: 9 - 18 Uhr

21.09. - 27.10.2013

3. Jurierte Ausstellung

Kunstverein Kulmbach e.V. Ort: Petrikirche Kulmbach

22.09.2013

Einfach nur Zeichnen – Ausstellung – Vernissage

von Karl Schleinkofer mit Musik von Johannes Quint Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg Öffnungszeiten: Mo - Do 8 - 12 und 14 - 16 Uhr Fr 8 - 13 Uhr Sa und So 11 - 16 Uhr Ausstellungsdauer: 24. September - 20. Oktober 2013

24.09.2013

Die Schönheit der Vernunft – Henri van de Velde (1863 - 1957) – Vortrag

zum 150. Geburtstag des „Bauhaus“-Pioniers von Dr. Birgit Rauschert, Kunsthistorikerin, Erlangen Ort: EBW, Seminarraum im Hof, Richard-Wagner Str. 24, Bayreuth Beginn: 19.30 Uhr

25.09. - 23.10.2013

Fischgrillkurs in der Lehranstalt für Fischerei Ort: Lehranstalt für Fischerei, Draisendorfer Str. 174, Aufseß Beginn: 9 Uhr Seminarkosten 30 €

27. + 28.09.2013

„Professional Lighting Days“ der RZB

mit spannenden Vorträgen und Führungen Ort: RZB Rudolf Zimmermann, Bamberg GmbH, Rheinstr. 16, Bamberg Dauer: jeweils 10 - 17 Uhr

28. + 29.09.2013

Hofer Herbstmarkt

mit verkaufsoffenem Sonntag Ort: Hofer Innenstadt Öffnungszeiten: Sa 10 - 18 Uhr So 11 - 18 Uhr

28.09.2013

Reut Regev‘s *R-TIME – Konzert mit temperamentvollen, melodiösen Groove-Variationen zwischen Funk, Jazz und Free. Ort: Becher-Saal, Bayreuth Beginn: 20.30 Uhr www.jazz-bayreuth.de

Haus Marteau auf Reisen – Violinkonzert in Loffeld Ort: Alte Schule, Loffeld Beginn: 19 Uhr

Partytime – Die regionale Musikszene! Mit 3 Bands, vorwiegend aus Forchheim und der Region. Ort: Junges Theater, Forchheim Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 18 € www.jtf.de

29.09.2013

Orchesterverein Bayreuth – Sinfoniekonzert

mit Werken von Wagner, Beethoven und Tschaikowski Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 20 Uhr

25. Jahre Radio Plassenburg – Konzert „Geschwister Hofmann“ „Mein positiver Tag“ – Fotoausstellung Auftaktkonzert des Meisterkurses von Prof. Markus Wolf

Leben mit HIV/Aids ein Gesicht geben Ort: Foyer des Rathauses Bayreuth, Luitpoldplatz, 1. Stock Eröffnung: 25.09.2013 um 18 Uhr

Symphoniekonzert in Weiden

Dem Andenken eines Engels – 1. Symphoniekonzert in Hof

Ort: Haus Marteau, Lobensteiner Str. 4, Lichtenberg Beginn: 19 Uhr Hofer Symphoniker Ort: Max-Reger-Halle, Weiden Beginn: 17 Uhr

27.09.2013

Ort: Dr.-Stammberger-Halle, Saal, Kulmbach Beginn: 18 Uhr

Musik am Hofe Kaiser Maximilians I. – Konzert

mit Melchior Franck und Kaiser Maximilian I. Ort: Schloss Ehrenburg, Riesensaal Beginn: 11 Uhr

Ort: St. Michaeliskirche, Hof Beginn: 19.30 Uhr

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Veranstaltungskalender

Oktober 02.10.2013

13.10.2013

Tingvall Trio – Melodischer Piano-Jazz mittels populärer Musik

Kreiserntedankfest des Bayerischen Bauernverbands

03.10.2013

08.10.2013

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Oberfränkisches Textilmuseum Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: Abo 16 € - VVK 20 € - AK 25 €

Die 17. Bayreuther A Capella-Nacht

mit Six Pack, Muttis Kinder, Latvian Voices und Lytos Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 20 Uhr

04.10.2013

Don Giovanni – Komische Oper – Premiere Sommer Oper Bamberg von Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo da Ponte Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

05.10.2013

mit Festumzug durch Bergnersreuth, ökumenischen Andacht, Direktvermarktern und Kinderprogramm Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth Dauer: 13.30 - 17 Uhr

ECHT scharf: Gerichte mit Meerrettich – Kochkurs der VHS Forchheim

Apfel- und Gartenmarkt

unter dem diesjährigen Motto „Kürbis, Chili und Co“ Ort: an und in der Grundschule Thiersheim, Schulstr. 19, Thiersheim Dauerd: 11 - 17 Uhr

Töpfermarkt Thurnau Ort: Thurnau

13.10.2013

Kurs 2: (Nr. Eb053) Leitung: Brigitte Justen-Steinmetz max. 12 Teilnehmer Ort: Volksschule Ebermannstadt Treffpunkt im Eingangsbereich Hallenbad Dauerd: 18 - 21 Uhr Gebühren: 9,90 € (8,90 €) + Material Küche Volksschule

09.10.2013

Bamberger Symphoniker – Konzert

mit Werken von Beethoven, Vasks und Brahms Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 20 Uhr

11.10.2013

Walter Tausendpfund mit Kren-Menü

Autorenlesung anlässlich der scharfen Wochen mit einem kulinarischen Kren-Menü. Ort: Gasthaus Sponsel Beginn: 20 Uhr Eintritt inkl. Menü: 28 €

My Chet, My Song – Konzert mit Riccardo del Frau Ort: Becher-Saal, Bayreuth Beginn: 20 Uhr

18.10.2013

Weinfest des internationalen Zirkels Bayreuth Labana- Latin-Hip-Rock

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Oberfränkisches Textilmuseum Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: Abo 14 € - VVK 17 € - AK 20 €

6. Park & See-Lauf

Radio Euroherz Ort: Theresienstein Hof (Start + Ziel) Beginn: 13 Uhr

06.10.2013

4. WALD-Erlebnis-TAG

Thema: Rund um Wald und Holz Ort: Stadtsteinach Dauer: 11 - 17 Uhr Eintritt frei! www.landkreis-kulmbach.de

„Á la francaise“ – Sinfonischer Frühschoppen der 10. Kronacher Klassik Akademie

Ort: Maximilian-von-Welsch-Schule, Gabelsbergerstr. 4. Kronach Beginn: 11 Uhr Weitere Informationen: www.klassik-akademie.de

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Echt Oberfranken

Deutsch-frankzösische Gesellschaft Bayreuth Ort: Stadthalle Bayreuth, Wandelhalle Beginn: 19 Uhr

(UN)-RUHESTAND – Premiere

nach einem Stück von Regina Rösch Ort: Stadthalle Bayreuth, Kleines Haus Beginn: 20 Uhr

11.10. - 31.12.2013

James Rizzi – Retrospektive – Ausstellung mit Werken aus dem Nachlass des New Yorker Künstlers James Rizzi Ort: Galerie Späth in der Remise, Coburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 - 13 Uhr und 14 - 18 Uhr Sa 10 - 13 Uhr

12.10.2013

Some Girl(s) – Schauspiel – Premiere

von Neil LaBute Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Studio Beginn: 20 Uhr www.theater.bamberg.de

Antonio Faraó Trio – Konzert

Ort: Kammermusiksaal im Steingraeber-Haus, Bayreuth Beginn: 20 Uhr

Wandeln.Verwandlung – 2. Symphoniekonzert in Hof Ort: Freiheitshalle, Festsaal, Hof Beginn: 19.30 Uhr


Veranstaltungskalender Anzeigen

19.10.2013

23.10.2013

Penthesilea – Schauspiel

Ihre Adresse für Kunst und Rahmen

von Heinrich von Kleist Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

25.10.2013

David Orlowsky Trio – Kammerweltmusik

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Bürgersaal, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr | Eintritt: Abo 16 € - VVK 20 € AK 25 €

20.10.2013 - 09.01.2014

„Immer mehr Raum“ – 7. Sonderausstellung Junge Kunst

von Simone Junker Ort: Kunstkabinett, Altes Rathaus, Bayreuth Vernissage: 20. Oktober um 11 Uhr Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr

20.10.2013

Blofish – Fugujazz – Konzert Ort: Becher-Saal, Bayreuth Beginn: 20.30 Uhr

Gemälde von JAMES RIZZI - Retrospektive 11.10. - 31.12.2013

40 Jahre Ferien – ein Lehrer packt ein mit Kabarettist Han´s Klaffl Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr

Siegfried & Violetta oder List, Last und Lunge – Opernfragment

von Herbert Rosendorfer, Karl Dietrich Gräwe Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus Beginn: 20 Uhr www.theater.bamberg.de

Wiesenstraße 22 u. Ketschengasse 17

96450 Coburg

26.10. - 16.02.2013

„Wie die Zeit vergeht – Uhren aus drei Jahrhunderten“ – Sonderausstellung

Tel. 09561 . 247688 galerie@glaserei-spaeth.de

Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr

26.10.2013

F E I E R LAU N E

Ein Maskenball – Oper – Premiere

König Lear – Schauspiel – Premiere von William Shakespeare Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr www.theater.bamberg.de

21.10.2013

The Wave – Die Welle – Schauspiel

nach dem Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Todd Strasser – unter dem Pseudonym Morton Rhue in englischer Sprache Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19 Uhr

22.10.2013

Funktionelle Inhaltsstoffe – Kooperationsforum

mit aktuellen Themen des Einsatzes von Inhaltsstoffen in den Bereichen Food, Kosmetik und Pharma Ort: Universität Bayreuth Dauer: ca. 8 - 17.30 Uhr Programm: www.bayern-innovativ.de/ingredients2013

22. - 27.10.2013

47. Internationale Hofer Filmtage 2013 Ort: Hof Weitere Informationen: www.hofer-filmtage.com

von G. Verdi Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

Noch keiNe idee für ihre WeihNachtsfeier?

Fichtelgebirgs Klezmorim – Klezmermusik im KuKuK

Ort: Alter Kindergarten, Am Kirchenring 43, Bad Berneck Beginn: 18 Uhr

26. + 27.10.2013

5. Coburger Workshop für Lampenglas

Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Rödental Beginn: 9.30 Uhr

28.10.2013 - 01.03.2014

in der einzigartigen atmosphäre der spielbank Bad steben wird jede feier zu einem besonderen erlebnis. spiel, spaß und kulinarik – die Mischung macht’s. Gerne stellen wir ein individuelles Programm für sie zusammen. Wir freuen uns auf ihre anfrage!

„Zu Gast bei enem imaginären Kunstsammler“ – Ausstellung

mit Werken von Adam Barker-Mill (London), Jill Baroff (New York), Deborah Barke (New York), Hartmut Böhm (Berlin), Anna Dickinson (Großbritanien), Henrik Eiben (Hamburg), Alan Johnston (Großbritanien), Julia Mangold (Deutschland), Mike Meiré (Düsseldorf), Shinichi Ogawa (Tokyo), Kate Shepherd (New York), Joan Waltemath (USA) und Beat Zoderer (Wettingen/Aargau). Ort: Das Kleine Museum - Kultur auf der Peunt, Museum für zeitgenössische Kunst, Weißenstadt Öffnungszeiten: Do, Fr 14 - 16.30 Uhr Sa 10 - 12.30 Uhr Eintritt: 4 € / 2 € ermäßigt für Kinder und Jugendliche unter 18

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Veranstaltungskalender

November 03.11.2013

4. Kunsthandwerkermarkt

12.11.2013

Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Dauer: 10 - 17 Uhr

Hofer Symphoniker mit Werken von G. Rossini (Ouvertüre zur Oper „Die diebische Elster“), E. von Gemmingen: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 A-Dur, F. Schubert: Symphonie Nr. 5 Solist: Kolja Lessing (Violine) Dirigent: Roland Vieweg Ort: Mehrzweckhalle, Münchberg Beginn: 20 Uhr

07. - 29.11.2013

BILD.motiv.WAGNER.2013 – Gruppenausstellung

zum Thema Wagner Ort: Ausstellungshalle Neues Rathaus, Bayreuth

08.11.2013

Klingende Lyrik – 3. Symphoniekonzert in Hof Ort: Freiheitshalle, Festsaal, Hof Beginn: 19.30 Uhr

09.11.2013

Ein Käfig voller Narren – Musical

von Jerry Hermann und Harvey Fierstein Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

10.11.2013

Goodman-Turku Duo – Art of the Duo – Guitar/ Vocal im Dialog – Jazz

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Oberfränkische Textilmuseum, Helmbrechts Beginn: 10 Uhr Eintritt: Abo 13 € - VVK 16 € - AK 19 €

15.11.2013

Symphoniekonzert in Münchberg

15.11.2013 - 31.03.2014

Die Welt im Kleinen! – Sonderausstellung Altan Legende – Ikone irischer Musik

mit Puppenstuben, -küchen und Kaufläden aus der Zeit um 1870 bis 1970, aus der eigenen Sammlung Ort: Museum der Deutschen Spielzeugindustrie, Neustadt b. Coburg Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr

14.11.2013

Kürbisgeist trifft Nikolaus!

Kulturwelten des Oberfränkischen Textilmuseums Helmbrechts Ort: Evang. Luth. Johanneskirche – Rathausberg/ Schulstraße Beginn: 10 Uhr Eintritt: Abo 20 € - VVK 22 € - AK 25 €

Symphoniekonzert in Selb

Hofer Symphoniker mit Werken von G. Rossini (Ouvertüre zur Oper „Die diebische Elster“), E. von Gemmingen: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 A-Dur, F. Schubert: Symphonie Nr. 5 Solist: Kolja Lessing (Violine) Dirigent: Roland Vieweg Ort: Rosenthal-Theater, Selb Beginn: 19.30 Uhr

17.11.2013

Fröhlicher Herbst- und Adventsmarkt mit ausgesuchten Kunsthandwerkern, Designern und Kulinarischen Leckereien, Kinderbetreuung Ort: Museum der Deutschen Spielzeugindustrie, Neustadt b. Coburg Dauer: 10 - 17 Uhr

22.11.2013

SPITALITÄTEN: Blues & Kusz.

Fränkische Mundart mit Kultautor Fitzgerald Kusz und Gitarrenvirtuosen Klaus Brandl Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel Beginn: 20 Uhr | Eintritt: 16 €

impressum

Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich mitteilen! Email-Adresse: info@echt-oberfranken.de. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.

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ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der

Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis

Layout/Grafik: Wolf Hartmann, Julia Weismantel, creo Druck & Medienservice, Bamberg

Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Str. 14 95326 Kulmbach Telefon 09221-407 81 20 Telefax 09221-407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de

Projektassistenz: Irina Leontev

Röder & Sommer, Kronach Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts.

Chefredaktion/Projektleitung: Cornelia Masel-Huth

Texte und Fotos dieser Ausgabe: Dr. Rolf Bernhard Essig, Joachim Hartmann, Margarethe Glück, Silvia Guhr, Agnes Köhler, Ronald Ledermüller, Stefan Linß, Iris KroonLottes, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Gudrun Schury, Klauf Wührl; Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof.

Verantwortlich i.S.P.: Cornelia Masel-Huth

Druck: creo Druck & Medienservice, Bamberg

Herausgeber und Verleger: Rainer Kober

Echt Oberfranken

Heftpreis: 4,30 Euro inklusive 7 % MwSt. Jahresabonnement für 6 Magazine einschließlich Porto und Versand: 25.00 Euro. Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 01.02.2010


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Ausflugsziele Inhalt

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Echt Oberfranken


Ausflugsziele

Auf den Spuren von Vater-unser und Mutter-Erde – Spirituelle Wanderungen in den Landkreisen Lichtenfels und Coburg

E

s war einer der längsten Kriege in unserem Raum, der 30-jährige Krieg. Er hinterlässt bis heute vielfältige Spuren. Noch heute gibt es unterschwellige Spannungen und Gegensätze etwa im katholischen Bereich Lichtenfels zum herzoglich evangelischen Raum Coburg. Wie der Herbst in der Natur, aber auch unser eigener Lebensherbst, uns milder, versöhnlicher stimmen, nachdenklich machen, so vernarben allmählich auch sehr tiefe Wunden, die das kollektive Gedächtnis befrachten. Dann kann Neues entstehen. Der gemeinsame Gebietsausschuss von Lichtenfels und Coburg „Oberes Maintal – Coburger Land“ hat sich, historisch betrachtet, friedlich zusammengetan und entdeckt, dass die Relikte alter Feindseligkeiten zu einer gemeinsamen Interpretation vereint werden können. Glaubenssätze sind gleich. Und selbst wer im europäischen Kulturkreis nicht katholisch, evangelisch, jüdisch oder moslemisch ist oder sich als Religionsfreier bezeichnet, das Bedürfnis nach spirituellem Eingebundensein, nach Verwurzelung, nach Sinnhaftigkeit, aber auch nach Trost und Vergebung, das ist in jedem Menschen vorhanden.

Bei der Küpser Linde nahe dem Ort Oberküps, Landkreis Lichtenfels, handelt es sich eigentlich um zwei direkt nebeneinander stehende Linden. Es ist eines der attraktivsten Wanderziele in der Marktgemeinde Ebensfeld. Das Naturdenkmal ist ein Kreuzungspunkt vieler Wanderwege, unter anderem des bekannten Main-Donau-Wegs. Ein mächtiges Holzkreuz zwischen den Linden, schon von weither sichtbar, lädt die Vorbeikommenden zu einem stillen Gebet und zu kurzer Rast ein.

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„Gesegnet bist Du, unser Gott, König der Welt, der Euch gezeugt hat nach dem Gesetz, und Euch unterhält nach dem Gesetz. Er weiß die Zahl von Euch und er wird Euch später auferstehen lassen nach dem Gesetz. Gott soll gelobt werden, weil er die Toten auferweckt.“

Ansberg heißt der 460 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Nachbar des Staffelberges ganz offiziell. Veitsberg heißt er im Volksmund. Die Kapelle wird gerne für Hochzeiten genutzt.

Dieser Text steht auf der Eingangstafel des jüdischen Friedhofs bei Burgkunstadt.

In unserm von Technik beherrschten Alltag erfahren wir als kreatürliche Wesen nach wie vor die innigste Verbundenheit, wenn wir in der Natur sind. Diesem Bedürfnis nach innerer Besinnung will die Website www.VaterUnser-MutterErde.com eine Brücke bauen. Das Thema ist für die beiden Landkreise nicht einfach nur ein Alleinstellungsmerkmal, weil es hier so viele Kirchen, Klöster, heilige heidnische Orte und Naturdenkmäler gibt. Auf den beschriebenen Wandertouren und Ausflugszielen kön-

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Echt Oberfranken

nen die modernen Pilger mit allen Sinnen unglaublich viel erfahren: atemberaubende Aussichten, stille, lebendige Natur, können in innerer Einkehr den Dialog der Religionen spüren oder einfach gut durchatmen, um neue Energie im Einvernehmen mit dem Universum zu verspüren. Auf den Internetseiten von Vater-unser-Mutter-Erde finden sich nicht nur die berühmten Ziele wie Vierzehnheiligen und Kloster Banz oder der Staffelberg. Nein, da gibt es Hin-


Ausflugsziele

Volkstümliche Motive lassen sich in dem Kirchlein auf dem Ansberg finden. Der Bock ist ein Symbol des Teufels. Martin Luther sagte über die Linde: „Wenn wir Reuter (Reiter) sehen, die unter einer Linde halten, ist das ein Zeichen des Friedens. Denn unter der Linde pflegen wir zu trinken, tanzen, fröhlich sein. Die Linde ist unser Friede- und Freudenbaum.”

weise auf echte Geheimtipps wie beispielsweise den Veitsberg, eigentlich Ansberg, den Bruder des Staffelbergs. Auch hier ließen sich schon die Kelten nieder. Heute umrundet der größte und älteste Lindenkreis Europas die Kapelle. Und von hier aus lässt sich der Rundblick ins gesamte Frankenland schweifen, weshalb auch schon Viktor von Scheffel sich bei den beiden Bergen irrte und sein berühmtes Frankenlied sich also nicht auf den Staffelberg bezieht.

Die Bürde eines über 1000-jährigen Lebens ist der Eiche bei Nedensfeld nahe der Stadt Lichtenfels anzusehen. „Hüter des Feldes“ wird sie genannt.

Oder es gibt Hinweise auf uralte Bäume oder exotische Bäume wie im Coburger Hofgarten. Auf Gräber und Friedhöfe wie etwa den schon häufiger geschändeten jüdischen Friedhof bei Burgkunstadt. Schauen Sie doch mal rein unter www.VaterUnser-MutterErde.com und lassen sie sich inspirieren zu einer solchen spirituellen Wanderung. n

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ereignis

Wir sind zukunftsfähig! Wir sind lebensfreudig! – Projekte, Planungen und Visionen für eine vitale Fichtelgebirgsregion vorgestellt Fotos von Monika Limmer

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Echt Oberfranken


ereignis

H

underte Gäste, Einheimische und Feriengäste, tummelten sich bei einer sommerlichen Lounge, die das Kurzentrum Weißenstadt zusammen mit der Initiative „Essbares Fichtelgebirge“ und der Frauen-Union, Kreisverband Wunsiedel, auf die Beine gestellt hat. Bei Cocktails, Buffet und vielseitigem Programm informierten Akteure aus Wirtschaft, Politik, Kunst, Kultur, Tourismus, Sport und Gesellschaft über die lebendige und zukunftsfrohe Region Fichtelgebirge. Echte Meilensteine für eine positive Entwicklung des Fichtelgebirges wurden vorgestellt. Und das alles war verbunden mit einer echten Demonstration für Lebensart, denn Schlemmen und gute Gespräche rundeten das Ereignis ab, bei dem sich Organisatoren und Aktive sehr selbstbewusst und optimistisch darstellten.

Marco Hermann, Katrin Seiler

Philipp Riedel, PEMA Weißenstadt.

Moderatorin Anke Rieß-Fähndrich im Gespräch mit (v.l. CSU-Landtagsabgeordnetem Martin Schöffel, Dr. Volker Andrasch, Dronco AG, Wunsiedel, Udo Enderl, Fa. Netzsch, Selb. Sie informierten über Europäische Forschungszentrum für Dispergieren, das der bayerische Staat mit 5 Mio. Euro fördert.

Lounge-Atmosphäre im Kurzentrum Weißenstadt.

Sybille Kiesling vom Organisationsteam

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ereignis Stefan Gesell, Geschäftsführer des Kurzentrums Weißenstadt 

Der Bamberger Journalist Oliver van Essenberg ist fasziniert von der Vielfalt der Fichtelgebirgsregion.

Vom Fichtelgebirge ist der Journalist Oliver van Essenberg mindestens ebenso begeistert wie von Bamberg, wo er zu Hause ist. Er arbeitet gerade an dem Buch „Lebensart genießen – in und um das Fichtelgebirge“. Bei seinen Recherchen war er selbst überrascht, wie viele Geheimtipps in Sachen Genießen und Lebensqualität es hier gibt. Das Buch trifft auf ein Anliegen vieler Organisationen aus der Region, die die besondere Lebensqualität des Fichtelgebirges für Einheimische und Besucher noch bekannter machen wollen. Gefördert wird es u. a. vom Landkreis Wunsiedel, der Entwicklungsagentur Fichtelgebirge, wiwego, sowie dem Förderverein Lebensund Wirtschaftsraum Fichtelgebirge. Der hochwertig aufgemachte Band soll Mitte 2014 erscheinen. n

Kurzentrum Siebenstern soll es heißen, das Vier-Sterne-Gesundheitshotel, das 62,5 Millionen Euro kosten wird und ab 2016 das Kurzentrum Weißenstadt erheblich attraktiver machen wird. Erstmals wurde an diesem Abend das Modell vorgestellt, das ständig von Interessierten umlagert wurde. Das Siebenstern mit 450 Betten bedient den Trend Gesundheitstourismus. Schwerpunkte sind: Burnout Prävention, Bewegung, Ernährung, Entschleunigung. Knapp 1.500 Quadratmeter Wasserfläche werden für Sport-und Bewegungstherapie zur Verfügung stehen, daneben gibt es einen Bereich für kosmetische Behandlungen, ein Fitnessstudio samt Gymnastikbereich und ein Saunadorf. Stephan Gesell, Geschäftsführer des Kurzentrums, der mit Stolz auf 90 Prozent Zimmerauslastung und 85 Prozent Bettenauslastung verweisen kann, ist sich sicher, dass Weißenstadt sich damit große Potenziale auf einem sich wandelnden Gesundheitsmarkt sichern kann.

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Echt Oberfranken

Das Magazin ECHT Oberfranken ist angetreten, all die großartigen Entwicklungen in der Region darzustellen: Chefredakteurin Cornelia Masel-Huth Dr. Karl Döhler, Landrat Wunsiedel, HansJoachim Goller vom Kunstverein HochfrankenSelb. Er hat die Vision eines grenzübergreifenden Kulturforums.


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ereignis

Das Modell des großzügigen Erweiterungsbaus des Kurzentrums in Weißenstadt – das Vier-Sterne-Gesundheitshotel wird „Siebenstern“ heißen – war während des ganzen Abends ständig umlagert. Doch Michael Bauernfeind, Prokurist des alten und des neuen Kurzentrums, wurde dennoch nicht müde, alle Fragen mit Geduld und Enthusiasmus zu beantworten. Jutta Hecht-Heusinger, Vorsitzende des Vereins „Essbares Fichtelgebirge“

Dr. Volker Andrasch

Ferdinand Reb, Geschftsführer der Tourismuszentrale Fichtelgebirge zeigte sich sehr zufrieden mit den Gästezahlen.

Wilhelm Siemen, Leiter des Porzellanikons in Selb und Hohenberg, freut sich über die Anerkennung des Porzellanmuseums als Landesmuseum, was natürlich mit Fördermittel und damit einer gesicherten Zukunft verbunden ist. Dr. Laura Krainz- Leupoldt wies darauf hin, dass das von ihr geschaffene Kleine Museum nun mit attraktiven Öffnungszeiten noch mehr Kunstinteressierten offen steht.

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Franz H. Leupoldt, Sabine Gollner

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ereignis „Essbares Fichtelgebirge“ nennt sich ein Zusammenschluss von 15 Köchen namhafter Gastronomien, von Metzgern und Bäckern, die sich in dem Verein zusammengeschlossen haben. Allen gemeinsam ist es, dass sie ausgebildete und zertifizierte Kräuterexperten sind, die mit Leidenschaft und Know-how wild wachsende Kräuter, wie sie gerade in der urwüchsigen Natur des Fichtelgebirges zu finden sind, in unvergessliche Geschmackserlebnisse verwandeln. Ihre Köstlichkeiten waren während der Lounge so begehrt, dass unsere Fotografin gar nicht zu einem Foto kam. 

Ulrike Tragl, Alexandra Gläßl

Bruno und Elfriede Borde

v. l. Rosi Döhler, Nina Fuchs,Alexander Fuchs mit Linus, Barbara Göbel, Michael Göbel, Bernd Birke, Christian Klose, Ilse Birke. 

Wer kennt dieses nette Pärchen? Wer die Namen an die Redaktion mailt (info@echt-oberfranken.de) erhält (wie auch die Abgebildeten) ein Jahresabo!

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Falsche Wärschtla! von Klaus Wührl, dem Hausmann

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in Land, in dem Milch und Honig fließen, wo Wohlstand, aber auch Muße und Genuss zu Hause sind. Wo Jung und Alt fröhlich und friedlich zusammen leben, wo die Weisheit des Alters geehrt und der Überschwang der Jugend gefeiert wird. Tu felix Oberfranken! Schön wär‘s. In Wirklichkeit ist die Gegend von Michelau bis Marktredwitz, von Hof bis Hirschaid ja nur noch so eine Art Friedhof in Gründung. Auf dem Land sterben inzwischen schon die Ärzte selber aus und werden durch Bestattungsinstitute ersetzt. Zunehmend werden Landarztpraxen outgesourct, und bald soll es überall mobile Landarztpraxen geben. In Zukunft fährt dann das Arztmobil von Ort zu Ort: Mitte November, Dienstag, 10.30 Uhr, der Marktplatz in Wallenfels, der als Wartezimmer dient, ist vollkommen überfüllt. Schwerkranke liegen in den Blumenkübeln, damit sie sich schon mal mit ihrer zukünftigen Umgebung vertraut machen können. Wer ein Blutbild braucht, ritzt sich um Zeit zu sparen, mit dem Taschenmesser, und wer erkältet ist, sitzt in eine Decke gehüllt im Nieselregen auf der Parkbank und tröstet sich mit einem Fläschla Korn vom Discounter, bis der Arzt heranrollt. Warum sterben ausgerechnet wir Oberfranken aus? Mussten wir zu lange auf einen Bahnanschluss warten und haben derweilen das Zeitliche gesegnet? Sind wir allesamt erstickt unter dem Berg nicht erfüllter Wahlversprechen? Saugen böse Geister nicht nur Kunstwerke aus Oberfranken ab, sondern wie weiland die grauen Herren in „Momo“ auch Lebensenergie. Oder haben wir das mit der „Genussregion“ zu einseitig verstanden? Ist der Oberfranke an sich ein schlaffer Sack, der nur bei Bier und Brodwärscht so


menschen und kultur

Klaus Wührl wurde 1959 in Arzberg geboren und lebt und arbeitet als Kabarettist, Hausmann und Familienvater, Marketingleiter, Theatertherapeut, Mediator und ursprünglich irgendwann mal Sportlehrer in Bayreuth. Als Kabarettist tritt er bundesweit auf.

richtig in Wallung gerät? Ist die Oberfränkin nur noch geil auf Karriere und degradiert ihren Mann zur Küchenhilfe? Vielleicht ist unsere ganzjährige Bier- und Schweinebratendiät doch nicht ganz so geeignet als Aphrodisiakum, wie wir gedacht haben. Denn, meine Herren, das müssen wir zugeben: „Deine Haut ist sanft wie ein Pfirsich, weiß wie der Mond in einer Sommernacht, dein Mund ist süß wie der Honig, deine Augen beschämen jede Mandel und deine Brüste sind wohlgeformt wie die Äpfel des Paradieses“ – sowas hat auf Frauen einfach eine andere Wirkung wie: „Deine Haare sind so weiß wie der Schaum auf mei-

nem Bier, in dem Kleid erinnerst du mich direkt an einen Presssack und lieber wär‘s mir, du würdest deinen Senf bloß zu den Bratwürsten dazugeben.“ Es scheint, als hängt der einzige Zipfel, bei dem wir Oberfranken noch kompetent mitreden können, an der Bratwurst. Das ist zwar kulinarisch äußerst befriedigend, aber bevölkerungspolitisch eindeutig der falsche Weg. Also, liebe Oberfrankinnen und Oberfranken, auf zu ganz anderen Genussregionen und flugs den demografischen Wandel bekämpft! Ganz ohne Politik, einfach mit dem richtigen Wärschtla. n

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Inhalt

Oberfranken lesen mit Leidenschaft von Agnes Köhler und Joachim Hartmann

Kokoschkins Reise „ Der 95-jährige Kokoschkin reist an Bord der Queen Mary 2 von Europa nach New York und blickt dabei auf Stationen seines bewegten Lebens zurück. Eine Bilanz des 20. Jahrhunderts, geschrieben in einem unaufge­ regten, lakonischen Sprachstil.“ Thomas Heilmann, Buchhändler, Bamberg

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Echt Oberfranken


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Hell und Schnell Robert Gernhardt, Hell und Schnell: Eine wunderbare Zusammenstellung komischer Gedichte aus fünf Jahrhunderten. Nonsens und Weisheit, gepaart mit einer guten Portion Respektlosigkeit.“ Dirk Bayer, Diplom Sozialpädagoge „Lyrics to Go“, Bamberg

... und:

Galgenlieder

„Christian Morgensterns Galgenlieder bringen mich zum Lachen und zum Wundern ob der Absurdität des Lebens. Der Umgang mit Tod und Sterben auf so wunderbar leichte Weise lässt uns spüren, wie unwichtig so vieles in unserem Alltag eigentlich ist.“


Italienisch für Büffelmuffel „ Ich bin seit 10 Jahren in einer Italiensch-Gruppe an der Volkshochschule udn habe viel Freude am Lernen der Sprache. Italiensich für Büffelmuffel kann ich sehr empfehlen, weil die Aufgaben so praxisgerecht sind. Die Lösungen sind hinten im Buch – da sieht man gleich, ob man alles richtig gemacht hat.“ Ursula Appold, Rentnerin, Bamberg

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Die Tageszeitung – ßberall dabei


Mortimer & Miss Molly „ Mortimer & Miss Molly‘ von Peter Henisch ist ein wunderbar sinnlicher Roman über eine doppelte Liebesgeschichte, der nicht nur erzählt, wie man der Liebe Dauer verleiht, sondern auch, wie nahe verwandt das Erzählen und die Liebe sind.“ Oliver Pfohlmann, Literaturkritiker und Autor, Bamberg

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Inhalt

Vom kleinen Maulwurf ... „ Das schön illustrierte Buch ist ein Favorit der Kinder. Sie lernen die verschiedenen Tiere kennen und können gut mitmachen, während der Maulwurf versucht heraus­ zufinden, wer der Verursacher seines Miss­geschickes ist. Das ist die beste Art, Kinder ans Lesen heran zu führen.“ Rosi Bickel, Leiterin der Kindertagesstätte St. Johannes, Schlüsselfeld

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Echt Oberfranken


Angebote rund ums Lesen mit Kindern in Oberfranken Mentor Lesespaß e.V in Coburg und Hof Die Leselernhelfer e.V. ist eine gemeinnützige Initiative, die Kinder durch individuelle Förderung gezielt dabei unterstützt, d i e Schlüsselqualifikation der Zukunft Lese- und Sprachkompetenz auszu­ bilden. Begleitet werden Mädchen und Jungen zwischen 6 und 16 Jahren. Der Verein stellt den Kontakt zwischen Mentoren und Schulen her. Das Programm: • Lesen altersgemäßer Texte; Wünsche des Kindes werden berücksichtigt • Vorlesen eines Textes mit korrekter Betonung und Sprechen in ganzen Sätzen • Gemeinsames Sprechen über das Gelesene Mehr Infos: www.mentor-lesespass-coburg.de und www.mentor-lesespass-hof.de

Leseförderung der Stadtbücherei Bamberg Die Stadtbücherei Bamberg bietet ein breites Programm für Kinder und Jugendliche: • Führungen für Schulklassen. Mit verschiedenen Konzepten je nach Alterstufe und Interessen der Schüler. • Medienboxen: ein „Stück Bücherei für die Schule“. Zu gewünschten Themen werden Bücherkisten zusammen gestellt. • Autorenlesungen: Kinder- und Jugendbuchautoren lesen im Saal des Deutschen Hauses für Bamberger Schulklassen. • Bibfit für Kindergärten: Der Bibliotheksführerschein für Kindergartenkinder im Vorschulalter. • Lesefüchse: Schüler der 4. Klassen lassen sich zu Vorlesern ausbilden • Lesenachmittage: Vorlesen und Basteln mit Kindern von 4 bis 7 Jahren • Leselei – Geschichte mal zwei: Zweisprachige Lesestunde für Kinder • Ferienprogramme „Lesen was geht“ für Kinder und Jugendliche Mehr Infos: w ww.stadtbuecherei-bamberg.de Rubrik Leseförderung Weitere Angebote für Kinder und Jugendliche erfragen Sie bitte bei Ihrer örtlichen Bibliothek.

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ECHTgemixt

Das Buch „Hexenprozesse und Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg – Eine vorläufige Bilanz“ erscheint Ende Oktober Im 17. Jahrhundert wurde im Hochstift Bamberg eines der dunkelsten Kapitel seiner Geschichte geschrieben: Unter Bambergs Fürstbischöfen loderte eine der grausamsten „Hexenverfolgungen“ Europas auf. In ihr wurden gut 1000 Frauen, Männer und Kinder der Hexerei bezichtigt, angeklagt, gefoltert, ermordet. Bamberg war damit einer der grauenvollsten Schauplätze

EUROBIKE 2013: Brose stellt e-Bike-Antrieb vor Eine neue Antriebslösung für Pedelecs und S-Pedelecs stellte der internationale Automobilzulieferer Brose bei der EUROBIKE 2013 vor. Der von dem Mechatronikspezialisten entwickelte Mittelmotor differenziert sich deutlich von bisher am Markt verfügbaren Modellen: Im Gegensatz zu konventionellen Antrieben wird er direkt in den Fahrradrahmen integriert. Zudem ist er

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Echt Oberfranken

BAD STAFFELSTEIN

Geplanter Skulpturenstandort EBENSFELD

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Radweg

Kiesinsel im Main bei Zapfendorf

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Großer See Breitengüßbach

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Vernetzung mit Life-Natur-Projekten in den Landkreisen Haßberge, Lichtenfels und Bamberg

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OBERHAID

Karte Konzept Auenweg Obermain (Quelle: Flussparadies Franken e. V.)

Vernetzung mit Pfad der Flechtkultur in Lichtenfels

Geplanter Naturerlebnisort (z. T. über Life-Natur-Projekt)

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Der „Auenweg Obermain“ wird seine Besucher auf bereits bestehenden Rad- und Wanderwegen an verschiedene Gewässer im Flussparadies Franken (Main, Regnitz, Baunach, Itz, Leitenbach, Kellbach, Gründleinsbach und Großer See Breitengüßbach) führen. Dort sollen Ausflügler und Touristen durch Skulpturen, Informationstafeln und spielerische Objekte auf bedeutende Natur- und Kulturschätze der wunderbaren Flusslandschaft aufmerksam gemacht werden. Im Rahmen eines internationalen Künstlersymposiums werden zwölf Sandstein-Skulpturen entstehen, die den Charakter des jeweiligen Gewässers darstellen sollen, an dem sie später platziert werden. Andere Stationen werden die Besucher zum Mitmachen und Lernen anregen. Wegkreuze und Bildstöcke werden als Kulturdenkmäler vergangener Epo-

chen ebenso in das Konzept integriert wie die Naturerlebnisstationen des Life-Natur-Projekts und die bestehenden Skulpturenwege in Bamberg, Memmelsdorf, Litzendorf und Lichtenfels. Im Herbst 2014 wird der „Auenweg Obermain“ mit der Aufstellung der Skulpturen in den zwölf Kommunen eröffnet werden.

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Auenweg Obermain – Entdeckertour ins Flussparadies Franken wird mit 117.000 Euro gefördert

KONZEPT AUENWEG OBERMAIN IM FLUSSPARADIES FRANKEN

MEMMELSDORF

HALLSTADT

Gründleinsbach

Main

BISCHBERG

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itzra

Vernetzung mit Landesgartenschau, Skulpturenweg und Flusspfad in Bamberg

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Regnitz in Bamberg an der Concordia Vernetzung mit Skulpturenwegen LITZENDORF zwischen Litzendorf und bach Ellern Memmelsdorf

BAMBERG

Re

gn

itz

der Hexenverfolgungen. 2012 veranstaltete die Stadt Bamberg die Themenwochen „Die Hexenprozesse im Hochstift Bamberg – Eine vorläufige Bilanz“. Rund ein Jahr später wird nun Ende Oktober die dazugehörige Dokumentation erscheinen. Sie enthält die wissenschaftlichen Vorträge sowie eine Katalogfassung der Ausstellung von Originaldokumenten der Bamberger Hexenprozesse, „Zeugen eines Massenmordes“, der Staatsbibliothek Bamberg. Literarisch abgerundet wird die Publikation durch das Hörspiel von Peter Braun „Die Zauberin sollst Du nicht leben lassen“. Bamberg hat seinen Weg des Erinnerns an die Gefolterten, Verstümmelten, Hingerichteten erst begonnen. Ein Opfermahnmal wird entstehen, der „Arbeitskreis Hexen-Prozesse“ wird sich weiter der Thematik annehmen und Vorschläge zum künftigen Vorgehen erarbeiten. Auch das Buch ist nur ein erster Schritt. Es ermöglicht einer noch breiteren Öffentlichkeit nachzulesen, nachzudenken und nachzufragen.

kleiner, leichter und effizienter als vergleichbare Wettbewerbsprodukte und bietet mit einer integrierten Sensorik eine ruckfreie Tretunterstützung. Ein neuartiges Konzept mit integriertem Antrieb und Akku in einem vollgefederten Fahrrad wird erstmals im Rahmen des Brose Messeauftrittes bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2013 in Frankfurt zu sehen sein. Bei der IAA 2013 in Frankfurt wird der e-Bike-Motor von Brose erstmals integriert in ein vollgefedertes Mountainbike zu sehen sein. Der Mechatronikspezialist plant den Start der Serienproduktion für Mai 2014.


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Grünes Licht für Großbauprojekt am Klinikum Bayreuth 42,65

Millionen Euro fließen in den nächsten Jahren in das Klinikum Bayreuth. Vorgesehen ist die Förderung des Freistaats für den ersten von mehreren Bauabschnitten, die das bauliche Erscheinungsbild des Klinikums in den kommenden J a h - ren erheblich verändern werden. Im ersten Bauabschnitt entstehen zunächst neue Räumlichkeiten für die Kinderklinik, die Geburtshilfe sowie die Technikzentrale. Zudem ziehen in diesen Bauteil das Institut für Laboratoriumsmedizin und die Physikalische Therapie ein. Die gesamte Zielplanung sieht einen Zeitraum von etwa 12 bis 15 Jahren bis zur Beendigung des letzten Bauabschnittes vor.

Renaissance einer alten Tradition Kaspar Schulz entwickelt Kompaktmälzerei Was früher gang und gäbe war, ist heute zur Seltenheit geworden: Brauereien, die für ihr Bier auch eigenes Malz herstellen, die meisten beziehen den wichtigen Bier-Rohstoff von Großmälzereien. Die älteste Brauereimaschinenfabrik der Welt, Kaspar Schulz aus Bamberg, greift nun den Trend zur Rückbesinnung auf regionale Produkte auf und kehrt zu ihren Wurzeln zurück. In fünfjähriger Arbeit wurde eine Kompaktmälzerei entwickelt, die auch in Mittelstandsbrauereien zum Einsatz kommen kann. „Damit kann nun jeder Brauer und Mälzer seine Experimen-

Altwasser und Feuchtmulden an der Regnitzmündung als „Band des Lebens“ Im Maintal zwischen Bamberg und Lichtenfels rollen derzeit an vielen Stellen die Bagger. Im Rahmen des LIFE-Natur-Projekts „Oberes Maintal“ werden neue Flachwasserzonen an Baggerseen geschaffen. Altwässer und feuchte Wiesenmulden bieten Lebensräume für bedrohte Arten und lassen aus dem Maintal ein „Band des Lebens“ werden. Nahe der Regnitzmündung südlich Dörfleins wurden zwei Alt-

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Echt Oberfranken

Der Vielfalt auf der Spur Was wächst denn da? – Unsere Sorten im Obstparadies“ heißt eine Broschüre, der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg herausgebracht hat. Begleitend zum 2012 eröffneten Streuobstlehrpfad bietet die Broschüre zum Thema „Streuobst“ detaillierte Beschreibungen von rund 150 Apfel- und Birnensorten, die auf der Streuobstanlage des Kreisverbandes in Lauf bei Zapfendorf zu sehen sind.

tierfreude beim Malz genauso wie bei seinen Bieren ausleben“, so Firmeninhaber SchulzHess, „dabei hat er die Möglichkeit, direkt mit Getreide von den Bauern aus seiner Umgebung zu arbeiten und somit vollständig regionale Biere zu brauen.“

Die neue Kompaktmälzerei benötigt lediglich eine Grundfläche von sechs mal sechs Metern. Foto: Raupach

wässer und eine Wiesenmulde geschaffen. Hierfür wurden über 10.000 cbm Boden bewegt. Viele Fische profitieren von der Aktion. In der Umgebung wurde bereits ebenfalls durch das LIFE-Natur-Projekt eine Nisthilfe für den Weißstorch und südlich von Hallstadt ein Vogelbeobachtungsturm errichtet. Mit Hilfe des LIFE-Natur-Projektes sollen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten neu geschaffen werden und durch die Anlage von Flachwasserzonen, Schilfgebieten und Altwässern eine lebendige Seenlandschaft entstehen. Von dem Biotopverbund profitieren vor allem Vögel, die Rast- und Nahrungsplätze finden und Fische, die das flache Wasser als Kinderstube nutzen.


Zweite Auflage – Biergartenwanderungen Fränkische Schweiz Gemeinsam haben Christof Herrmann und Helmut Herrmann vergangenes Jahr ihr Buch „Biergartenwanderungen“ veröffentlicht. Es ist so erfolgreich, das jetzt die zweite Auflage erschien. Die 15 Wandervorschläge dieses Buches führen zu besonders schönen Zielen in der Fränkischen Schweiz. Dabei legten die Autoren Wert darauf, dass sich die Wanderer nicht nur an der Natur und der Kunst erfreuen, sonder auch die leiblichen Freuden genießen können. So finden sich genaue Hinweise auf Gaststätten mit schö-

Bamberg leuchtet ökologisch und ökonomisch Stadt Bamberg und Stadtwerke setzen bei Straßenbeleuchtung auf LED-Technik Die Stadt Bamberg hat mit den Stadtwerken als Partner bereits 2011, in einem Pilotprojekt begonnen, Straßenbeleuchtung auf LED-

nen Gärten, Bierkellern und ländlichen Kleinbrauereien. Alle Wanderungen sind auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durchführbar, zum einen im Interesse der Umwelt, zum anderen im Interesse der Biertrinker. Die Vorschläge sind reich bebildert und auf je einer Karte skizziert. Heinrichs-Verlag, 2. Auflage 2013, Broschur, ISBN 9783898891776, 120 Seiten, 10,00 EUR

Technik umzurüsten. Seither bringen 127 LED-Leuchten auf dem Rhein-Main-Donau-Damm, in der Ludwigstraße, auf dem Adenauerufer und dem Weegmannufer Licht ins Dunkel. In den kommenden Monaten sollen weitere 773 Leuchten umgerüstet werden. Das LED-Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich zu 20 % und damit beinahe 100.000 Euro gefördert. Langfristiges Ziel ist die stufenweise Erneuerung der gesamten Straßenbeleuchtung in Bamberg mit hocheffizienten Leuchten.

Mittelschüler erhalten Zertifikate des Modellprojekts „Kompetenzstärken“ Die 5. Ganztagsklasse der Mittelschule Burgebrach feierten das Gelingen des Projekts „Kompetenzstärken“. Das Projekt will die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler fördern und Perspektiven für einen besseren Übergang von der Mittelschule in eine weitere schulische oder berufliche Ausbildung eröffnen. Schulleiter Matthias Thiem stellte die Besonderheiten des Projekts heraus: In verschiedenen Modulen mit zirkus-, theater-, erlebnis-, musik- und kunstpädagogischen Schwerpunkten werden den Schülerinnen und Schülern wichtige Lern- und Erfahrungssituationen geboten, welche die Entwicklung sozialer Kompetenzen begünstigen. Schüler müssen Erfolge und Misserfolge erleben und diese reflektieren, um voranschreiten zu können. Das Projekt soll nun auf alle Mittelschulen mit gebundenen Ganztagsklassen der 5. Jahrgangsstufe in Bamberg und im Landkreis Bamberg ausgeweitet werden kann.

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Landrat Dr. Günther Denzler und Bürgermeister Georg Bogensperger überreichen den Schülerinnen und Schülern die Zertifikate (Foto: Mader). 57


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Prof. Dr. Anna Köhler als neue Vizepräsidentin der Universität Bayreuth gewählt Für den Bereich Internationale Angelegenheiten, Chancengleichheit und Außenkontakte tritt die Physikerin die Nachfolge von Prof. Dr. Stefan Leible an, der seit 1.7.2013 neuer Universitätspräsident ist. Die 43-jährige Wissenschaftlerin leitet seit 2007 den Lehrstuhl Experimentalphysik II an der Universität Bayreuth. Ihre Forschung befasst sich mit den optischen und elektroni-

Wandern mit Tabasco – Einfach mal ein Lama mieten und den Wanderherbst genießen Urlauber, die im Naturpark Frankenwald auf der MitiminoFarm Halt machen, haben in punkto Lama-Auswahl die Qual der Wahl. Denn sieben kuschelige Zeitgenossen freu-

Mit IndiQual zur Berufsanerkennung HWK entwickelte Verfahren zur Kompetenzfeststellung für Migranten Friseur war immer der Traumberuf des Brasilianers Arao Nescimento Pinto, 34. Sein Ziel: ein eigener Salon. Jetzt ist er auch nach deutscher Handwerksordnung ordentlich gelernter Friseurgeselle und seinem Ziel ein Stück näher. Ohne Berufsanerkennung konnte Nescimento Pinto sich in Deutschland nur als Hilfsarbeiter verdingen. Damit ist er kein Einzelfall. Viele Handwerksbetriebe haben an- oder ungelernte Mitarbeiter im Betrieb und leiden gleichzeitig an Fachkräftemangel. Die HWK Oberfranken hat nun das richtige Projektangebot mit sehr guten Förderkonditionen: IndiQual. Indiqual richtet sich an erwachsene Migranten, die im Ausland einen Handwerksberuf erlernt und mit einer Prüfung abgeschlossen haben. Im Rah-

Wanderregion Frankenwald Das Leader-Kooperationsprojekt „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland: Der Frankenwald“ ist auf den Weg gebracht. Einen entsprechenden Förderbescheid übergab der bayeri58

Echt Oberfranken

schen Eigenschaften organischer Halbleiter. Prof. Dr. Anna Köhler hat durch Masterstudium, Promotion und Research Fellowships insgesamt 12 Jahre an der Universität Cambridge, UK, verbracht. Bevor die Physikerin an die Universität Bayreuth berufen wurde, forschte und lehrte sie an der Universität Potsdam.

en sich stets auf einen Trekking-Ausflug, der von Familie Baier, die die Lamas im Naturpark seit nunmehr drei Jahren halten, bis ins Detail organisiert wird. Ob allein oder in der Gruppe – die Trekkingtouren führen auf den schönsten Wanderrouten durch die wildromantische Mittelgebirgslandschaft des Frankenwalds und sind zugleich Spaß als auch Anti-Stress-Therapie für passionierte Wanderer jeden Alters. Sei es die Familie mit Kindern oder der erschöpfte Manager – mit dem Lama an der Leine geht’s langsam und auf leisen Sohlen um die Ködeltalsperre herum, durchs Höllental, auf dem Rennsteig entlang, durch die Steinachklamm oder auf den Döbraberg hinauf. Informationen unter www.frankenwald-tourismus.de.

men von IndiQual werden mit einem standardisierten Kompetenzfeststellungsverfahren im Ausland erworbene Kompetenzen und Abschlüsse erwachsener Migranten genau ermittelt. Wird ein Nachqualifizierungsbedarf ermittelt, so kann dieser in einem zweiten Projekt QualiADAPT (Anpassungsqualifizierung) beseitigt werden. Bei Pinto hat das Kompetenzfeststellungsverfahren drei Tage gedauert.

Der 34-jährige Friseur aus Brasilien hat jetzt dank IndiQual auch einen deutschen Gesellenbrief.

Weitere Informationen: Barbara Brem, Tel. 0921 910-251, barbara.brem@hwk-oberfranken.de oder unter www.quali-adapt.de.

sche Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Ziel des Projekts ist es, den Frankenwald als eine von insgesamt sechs Qualitätswanderregionen in Deutschland zu positionieren. Dazu sollen die Akteure und Partner der Region gemeinsam eine durchdachte Infrastruktur und einen umfassenden Service für Wanderer schaffen. Das Projekt wird aus Mitteln des EU-Programms Leader mit rund 600 000 Euro gefördert.


Dr. Schneider Unternehmensgruppe als „Fortschritt-Macher“ ausgezeichnet

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„Top 100“ ermittelt und kürt die innovativsten Mittelständler. Mentor Ranga Yogeshwar überreichte in Berlin den Innovationsaward der Dr. Schneider Unternehmensgruppe aus Kronach/Neuses. Mit ihren Ideen und Neuerungen treiben die ausgezeichneten Unternehmen die deutsche Wirtschaft voran, wie die Untersuchung von Prof. Dr. Nikolaus Franke vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien zeigt. „Die ‚Top 100’ bestechen durch ihr exzellentes Innovationsmanagement. Denn heute zählen nicht nur Ideen, sondern auch die Fähigkeit, kontinuierlich und strukturiert an Verbesserungen zu arbeiten“, erklärte Mentor Ranga Yogeshwar. Er überreichte die „Top 100“-Auszeichnungen und führte als Moderator durch den glanzvollen Abend.

Als Drucksparte der Mediengruppe Oberfranken bündeln wir für Sie konsequent unsere Kompetenzen. Dabei bilden unsere drei Druckereien Baumann Druck, Presse Druck Oberfranken sowie creo Druck & Medienservice zusammen mit unserem Satzdienstleister P&H ein starkes Team. An unseren Standorten in Bamberg und Kulmbach produzieren etwa 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Werbebeilagen, Magazine, Prospekte, Broschüren, Zeitungen, Bücher, Kataloge und vieles mehr. Zu unseren regionalen und überregionalen Kunden gehören renommierte Verlage, Unternehmen aus Industrie und Handel sowie Dienstleister und Werbetreibende. Drucken ist zwar unsere Leidenschaft – darüber hinaus bieten wir Ihnen aber auch individuellen Service und maßgeschneiderte Lösungen für Ihre gesamten Kommunikationsaufgaben: Unser Angebot im Bogenund Rollenoffset wird deshalb optimal ergänzt durch konzeptionelle Beratung, Grafik- und Mediendesignleistungen sowie die abschließende Weiterverarbeitung und Logistik.

Mit Freude nahmen Markus Langbein (Leiter Produktmanagement, Foto links) und Bernd Hüttel (Leiter Vorentwicklung, Foto rechts) den Award „TOP 100 Innovator 2013“ für die Dr. Schneider Unternehmensgruppe entgegen. Mitte Ranga Yogeshwar

Der Herbst wird scharf -

Kren, Grien oder Pfefferwurzel – der Meerrettich hat viele Namen. So vielseitig wie die Bezeichnungen ist auch die scharfe Wurzel selbst. Ob als Beilage, im Brotaufstrich oder im Dessert – das jahrhundertealte Gewächs hat einiges zu bieten. Zum 13. Mal veranstaltet die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz das alljährliche Feinschmecker-Ereignis „Scharfe Wochen“. Gastronomen der Region kreieren für den gesamten Monat Oktober eine eigene „Kren-Speisekarte“, auf der mindestens drei Meerrettich-Hauptgerichte täglich angeboten werden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Sowohl der Klassiker „Tafelspitz mit Meerrettichsoße“, eine fränkische Forelle mit Kren-Füllung oder hausgemachtes ApfelKren-Eis – Hauptsache, es schmeckt! Infos unter http://www.fraenkische-schweiz.com/kren

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In der Fränkischen Schweiz dreht sich im Oktober alles um den Meerrettich

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Als in Oberfranken die Oper aus dem Telefon kam von Gudrun Schury

D

ie neueste „Tosca“-Inszenierung der Metropolitan Opera in New York? Heutzutage ganz einfach, selbst wenn man in Bamberg oder Hof wohnt. Man kauft sich ein Kinoticket und nimmt an einer der Übertragungen teil, die es seit 2007 gibt. Rund 500.000 Zuschauer in Deutschland und Österreich gönnten sich bislang so einen Opernabend aus der Met für unter 30 Euro. Immerhin spürt man auf diese Weise nicht nur in Bayreuth, sondern auch in anderen Städten Oberfrankens eine Aura von Weltoper. Das Phänomen ist freilich weit älter. Ab 1920 konnte man als Frankfurter genauso wie als Coburger oder Kronacher

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Echt Oberfranken

Konzerte direkt am Radioapparat verfolgen. Aber die Qualität schwankte erheblich; schließlich waren die „Ätherwellen“, wie man damals sagte, anfällig für Störungen. Mal blieb der Ton ganz weg, dann wieder rauschte oder knackte es. Wenn man, so die Überlegung, nun die Musik nicht länger Wellen anvertraute, sondern Telefondrähten, dann müsste man doch prima „fernmusiken“ können. Und so geschah es. München war Vorreiter: Man installierte an jedem Orchesternotenpult in der Bayerischen Staatsoper ein Mikrofon, dazu kamen 40 auf der Bühne – insgesamt bis zu 120 Stück. Der so gewonnene Klang wurde in einem Großleistungsverstärker zusammengefasst und ins


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Telefonleitungsnetz eingespeist. Am anderen Ende, ob in Lichtenfels oder Kulmbach, war lediglich die Installation einer zusätzlichen Empfangsdose nötig. Begann „Die Zauberflöte“ um 19 Uhr, so machte man es sich um diese Zeit im Sessel gemütlich, setzte den Kopfhörer auf – und lauschte Tamino, Pamina und Co. Doch wenn ein Patient seinen Arzt währenddessen anrufen wollte? Kein Problem. Statt „Ein Mädchen oder Weibchen / wünscht Papageno sich“ hörte der Herr Doktor das gewohnte Klingeln und konnte das Gespräch entgegennehmen. Danach widmete er sich wieder der Musik aus dem Telefon. Kein Wunder, dass sich die neue Technik besonders bei der kulturell interessierten Oberschicht etablierte. Das „Verzeichnis der Sprechstellen, die Einrichtungen für die Opernübertragung besitzen“ listet u. a. einen Oberstabsrat, einen Freiherrn und einen Oberpostinspektor auf. Erst im Laufe der 1920er-Jahre war an eine massenhafte Verbreitung zu denken. Nicht nur der Volksbildungsgedanke spielte dabei eine Rolle, sondern auch finanzielle Aspekte. „Die hohen, gerade durch den Ausbau der Fernkabel notwendig gewordenen Anlagekosten der Fernsprecheinrichtungen legen bei der allgemeinen Finanzlage des Reichs dringend nahe, jede Möglichkeit auszunützen, die weitere Einnahmequellen für die Fernsprecherei zu erschließen verspricht“, so am 10. Juli 1924 das Reichspostministerium, Abteilung München. Schon neun Tage später unterzeichneten diese Institution sowie das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus eine Vereinbarung: Aus dem Nationaltheater München sollten ab da Direktübertragungen von Opern via Fernsprechnetz an die angeschlossenen Teilnehmer erfolgen. Voraussetzungen: schriftlicher Antrag auf Zulassung, Einbau einer Anschlussdose in der Wohnung, Einrichtungsentgelt sowie monatliche Gebühren. Ein Lautsprecher oder bis zu acht Kopfhörer konnten ans Telefon angeschlossen werden, und auch öffentliche „Opernhörstuben“ waren vorgesehen. „Ein Dutzend

viereckiger Tische, umstellt von acht bequemen Polsterstühlen, füllt den saalartigen Raum aus. Auf jedem Tisch steht ein Apparat mit acht Telephonkopfhörern; es ist also die Möglichkeit vorhanden, daß in dieser Opernhörstube 96 Personen zugleich … den Opernaufführungen der bayerischen Staatsoper lauschen können“, so die MünchenAugsburger Abendzeitung. Immerhin profitierten von den zusätzlichen Einnahmen auch die Urheber: Ein Drittel ging an die Generaldirektion der Bayerischen Staatstheater. Das war kein geringer Posten, denn jeder Telefonopernhörer hatte zu entrichten „6 M[ark] für jede Anschlußdose und die Selbstkosten für die Montage der Anschlußdosenanlage, ferner die Mithörvorrichtung (einschließlich einer höchstens 4 Meter langen Schnur nebst Stecker) je nach ihrer Ausrüstung mit 2, 4, 6 oder 8 Doppelkopfhörern 30 M, 45 M, 60 M oder 75 M, an laufenden Gebühren vierteljährlich im voraus 30 Pf.[ennig], für jede Anschlußdose, 1,50 M für je 100 Meter Leitung und für die Mithörvorrichtung je nach ihrer Ausrüstung mit 2, 4, 6 oder 8 Doppelkopfhörern 30 M, 36 M, 45 M oder 60 M.“ Eine Bekanntmachung der Post mit diesen Konditionen erschien beispielsweise am 17. August 1924 in der Allgemeinen Zeitung.

Kopfhörer aus der Telefonopernzeit. Foto © dgpt 2013

Akte der Oberpostdirektion Bamberg mit Dokumenten zur Einführung der Opernübertragung per Telefon. Foto © dgpt 2013

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Nachdem am 17. Juni 1924 mit Wagners „Walküre“ die erste Übertragung aus der Bayerischen Staatsoper stattgefunden hatte, gelangten immer neue Beispiele der „Oper im Telephon“ zu den Teilnehmern. Noch waren es überwiegend Münchner. Weit verdienstvoller aber wäre eine Übertragung in Winkel weit weg vom Hauptstadttheater! „Sie glauben gar nicht, wie musikhungrig wir in der Einsamkeit des Landlebens werden und wie wir gute Musik schmerzlich vermissen“, so heißt es in einer Petition. Man bemühte sich. Am 1.11.1928 verzeichnet eine entsprechende Karte Kabelleitungen, die im Norden bis nach Coburg, im Westen bis nach Kaiserslautern, im Süden bis nach Mittenwald und im Osten bis nach Passau reichten.

„Carmen“ und „Der Rosenkavalier“ gab es Ballettmusik, je ein Schubert-Konzert und ein Akademie-Konzert im „Odeon“ unter Hans Knappertsbusch, Letzteres mit Beethoven und Strauß sowie einer Erstaufführung der „Comedietta“ des Münchner Komponisten Paul Graener. Am Opernhaus selbst spielte man ebenfalls Zeitgenössisches, so am 13. Dezember 1928 die drei Musiktheaterwerke „Der Diktator“, „Das geheime Königreich“ und „Mammon“ von Ernst Krenek, deren Uraufführungen erst kurz zurücklagen. Auch konnte man Opern von Hans Pfitzner, von Engelbert Humperdinck und vom Münchner Generalintendanten Clemens von Franckenstein hören. In diesem einen Monat gab es kaum eine Wiederholung, es wurden 35 verschiedene Opern bzw. Musikstücke dargeboten und durch das Telefon bis in kleinste Städte vermittelt.

links: Telegramm aus München vom 22.7.1929, die Telefonopernübertragung in die Region betreffend. rechts: Telegramm aus Nürnberg vom 5.11.1927, die Bereitstellung einer Telefonleitung betreffend. Fotos © dgpt 2013

Überall dort konnte man, wenn man über die finanziellen Mittel verfügte, teilhaben am Geschehen in der Bayerischen Staatsoper. Die gehörte schon damals zu den führenden Häusern mit entsprechend umfangreichem Repertoire. Zwischen dem 8. Dezember 1928 und dem 8. Januar 1929 beispielsweise war – bis auf die Weihnachtstage – jeden Abend Vorstellung. Neben den großen Opern „Die Zauberflöte“, „Violetta“ (= „La Traviata“), „Madame Butterfly“, „Don Giovanni“, „Tannhäuser“, „Salome“, „Die Macht des Schicksals“, „Così fan tutte“, „Aida“ „Der fliegende Holländer“, „Die Bohème“, „Wilhelm Tell“, „Der Freischütz“, „Tristan und Isolde“, „Lohengrin“, „Die Meistersinger von Nürnberg“,

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Echt Oberfranken

Gerade diese gehörten ja zur Zielgruppe der Reichspost. Am 1.1.1929 wurde die bereits bis Bamberg und Coburg reichende Verbindung verlängert nach Lichtenfels, Kulmbach, Kronach und Neustadt bei Coburg. Aber Bayreuth, Forchheim, Marktredwitz und andere waren ein halbes Jahr später immer noch nicht angeschlossen. Um genügend Interessenten zu gewinnen, verschickte man zusammen mit der Telefonrechnung Werbezettel, in denen Ratenzahlung angeboten und darauf hingewiesen wurde, „die Wiedergabe“ genüge „hohen künstlerischen Ansprüchen“, sie sei „frei von Störungen aller Art“. Das Argument zielte auf den Rundfunk – nicht grundlos. In der Oberpostdirektion Bamberg hat sich ein handschriftlicher Brief vom 1. Oktober 1929 erhalten, in dem Fritz Schmitt aus Med-


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE litz, Post Rattelsdorf bei Bamberg, klagt, er könne „mit Radioanschluss gar nichts machen“, da er eine Dienstwohnung im Kraftwerk habe mit entsprechenden „ungeheuren Störungen“ des Empfangs. Das Amt beschied seinen Antrag auf Operntelefonanschluss: „nicht vor 1 bis 2 Jahren!“ Nach Ablauf dieser Frist freilich war das Experiment Telefonoper schon wieder so gut wie beendet. Noch 1928 hatte man mit den Telefonübertragungen 3.503 Teilnehmer erreicht, während nur gut 480 Menschen den Rundfunk nutzten, diesen „Ramschbasar, der alle Stunden etwas anderes bietet, ein bissel Tingeltangel, ein bissel klassische Musik, ein bissel ins Handwerkpfuschen der Tageszeitung“, so zumindest Karl Graf von Bothmer (Monarchist, Separatist, reaktionärer Querulant) in einem Zeitungsarti-

Am 1. September 1930 war Schluss mit dem Operntelefon – obwohl noch rund tausend Unterschriften gegen eine Abschaffung gesammelt worden waren. Vergebens. Man konnte jetzt nur den Zeiten nachtrauern, als es laut Bothmer noch diese „Einrichtung von höchster kultureller Bedeutung“ gegeben hatte, mit der man „jeden Abend in Schlafrock und Pantoffeln, seine Zigarre oder Pfeife rauchend, mit oder ohne Maßkrug, die Oper“ am Telefon genossen hatte.

Postkarte aus Bayreuth vom 26.7.1929 an die Oberpostdirektion Bamberg. Foto © dgpt 2013

kel. Aber genau so ein Potpourri schätzten die Konsumenten, ja, es erhoben sich Stimmen, die meinten, neben Opern und klassischen Konzerten könne man ja auch Unterhaltungssendungen via Fernsprecher übermitteln. Aber wozu dann für diesen Service teuer bezahlen, wenn man doch auch Radio hören konnte? Im Jahr 1930 standen 2.780 Telefonopernhörern bereits über 4.300 Nutzer des so genannten Drahtrundfunks gegenüber, also der neuen, technisch verbesserten Rundfunkübertragung per Leitung. Das Radioprogramm war vielfältiger, zeitlich umfangreicher und kostete weniger.

Gudrun Schury arbeitet in Bamberg als Autorin, Literaturwissenschaftlerin, Publizistin und Lektorin. Jüngste Veröffentlichung: Ich Weltkind. Gabriele Münter. Die Biografie. Informationen und Quellenzitate ihres Beitrags verdanken sich Dokumenten aus dem Museum für Kommunikation Frankfurt, der Oberpostdirektion Bamberg sowie dem Artikel „Telephonische Opernübertragung aus der Staatsoper in München“ von Willi Feudel (Archiv für Postgeschichte in Bayern 1976/I). n

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Weniger besitzen, mehr leben –

Christof Herrmann bloggt über sein minimalistisches Leben von Cornelia Masel-Huth, Fotos Christof Herrmann

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u viele Leute geben Geld aus, das sie nicht verdient haben, um Dinge zu kaufen, die sie nicht wollen, „ um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.” Dieses Zitat von Will Rogers, einem US-amerikanischen Komiker, Entertainer und Schauspieler indianischer Herkunft, findet sich im Blog von Christof Herrmann. Einfach bewusst heißt er: www.einfachbewusst.de Christof Herrmann bezeichnet sich als Minimalist. Minimalismus ist ein Trend in den USA und auch in Großbritannien. Vor allem jüngere Menschen fühlen sich durch das Diktat des Konsums regelrecht

zugemüllt. Sie versuchen, ihr Leben von Überflüssigem zu befreien und dadurch tatsächlich eine neue Freiheit zu gewinnen. „Wir werden als Minimalisten geboren“, schreibt der 41-jährige Blogger und leidenschaftliche Wanderer Christof Herrmann. „Babys brauchen nur die Fürsorge der Eltern und die Befriedigung körperlicher Grundbedürfnisse wie Schlaf, Nahrung und Wärme. Kinder können noch selbstvergessen stundenlang mit Stöckchen und Steinen am Bach spielen. Doch irgendwann erliegt

fast jeder den Verlockungen des Konsums. Mehr und mehr häufen wir Sachen an, von denen wir die wenigsten wirklich benötigen. Was soll an dieser Lebensweise falsch sein, wo doch die meisten dieses Spiel mitspielen?“ Sein Weg zu weniger Besitz führte nach der üblichen Käuferkarriere mit Anfang 30 zum Verkauf von 4.000 CDs und Schallplatten, die er gehortet hatte. „Damit war ich besser sortiert als manche Radiosender.“ ECHT Oberfranken hat Christof Herrmann zu seiner Lebensweise interviewt.


Christof, du bist in Ansbach geboren und aufgewachsen, hast dort dein Abi gemacht und den Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt absolviert. Wie bist du in Forchheim gelandet? Ich lebte damals in Regensburg, wo ich studiert habe. Als meine langjährige Beziehung in die Brüche ging, suchte ich nach Sicherheit, nach etwas Vertrautem, nach Beständigkeit in meinem Leben. Ich fand es in meiner Heimat. Seit dieser Krise ist Heimat für mich der Ort, an den ich zurückkehre, wenn es mir schlecht geht. In Franken sind meine Wurzeln. In Franken lebt der größte Teil meiner Familie. In Franken finde ich mich zurecht. In Franken verstehe ich die Menschen und ich meine damit nicht die Sprache. Andererseits konnte ich mir nicht vorstellen nach Ansbach oder Würzburg zurückzukehren. Das hätte sich wie ein Rückschritt angefühlt. Anstelle Mittel- oder Unterfranken zog ich nach Oberfranken. Was sind für dich die Vorzüge Oberfrankens? Ich bin gerne in der Natur und gehe oft wandern. Da ist Forchheim kein schlechter Ort. Die Fränkische Schweiz und der Steigerwald sind direkt vor der Tür. Fichtelgebirge, Frankenwald, die Hersbrucker Schweiz und ein paar mehr Mittelgebirge sind schnell zu erreichen. Von deinem Job als Programmierer hast du dir von 2006 bis 2007 eine Auszeit genommen Was hast du mit dieser freien Zeit angefangen? Ich war damals schon unzufrieden mit meinem Job als Programmierer und liebte das Reisen. Da lag es nahe, eine anderthalbjährige Auszeit zu nehmen. Da ich nicht faul am Strand herumliegen wollte, setzte ich mich auf‘s Rad. Meine Tour führte mich 20.000 Kilometer durch Deutschland, Italien, Grie-

chenland, Türkei, Syrien, Jordanien, Australien, Neuseeland, Singapur, Malaysia, Thailand, Laos und China. Was war das am meisten prägende Erlebnis für dich auf dieser Reise? Richtig, so eine Reise prägt natürlich. Viele Erlebnisse beeinflussen auch heute noch mein Leben auf die eine oder andere Art. Etwa Folgendes: Ich radelte in China auf einer stark befahrenen Straße, als auf der anderen Seite ein Hund auftauchte. Ein Mischling, keine Schönheit, aber ein liebenswerter Kerl mit treuem Hundeblick. Ich pfiff in seine Richtung, wollte nur kurz seine Aufmerksamkeit gewinnen. Doch er lief sofort auf mich zu. Kaum hatte er die Straße erreicht, erfasste ihn ein Lkw. Der Hund war auf der Stelle tot. Dieses Erlebnis war der Auslöser, dass ich später Vegetarier wurde. Minimalismus ist ein Trend gerade bei jüngeren Menschen, die den Konsumismus satt haben. Wie bist du darauf gekommen? Auch die minimalistische Lebensweise lernte ich auf der Radweltreise kennen und schätzen. Eineinhalb Jahre lebte ich aus fünf Taschen und fühlte mich frei wie ein Vogel. Ich erkannte, dass ich persönlich sehr wenig brauche, um glücklich zu sein. Dies gilt unterwegs, aber eben auch zuhause im Alltag. Die Grundbedürfnisse sollten natürlich gedeckt sein. Abgesehen davon umgeben wir uns mit zu vielen Dingen, Aufgaben und Beziehungen. Das belastet nur und lenkt von den wichtigen Dingen im Leben ab. Unter Minimalismus verstehe ich, sich von Ballast zu befreien. Dieser Ballast hat meist mit materiellem Überfluss, negativen Beziehungen und unnötigen Verpflichtungen zu tun. Beginnt man sein Leben zu vereinfachen, geschieht Erstaunliches. Man findet Zeit und Christof Herrmann ist begeisterter Wanderer. In seinem Blog beschreibt er Wanderrouten zum Beispiel im Wiesent-Tal in der Fränkischen Schweiz.

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Inhalt

In 23 Tagen ist Christof Herrmann mit seiner Freundin Stephanie Spörl von Salzburg nach Triest gewandert. Über seine Erlebnisse berichtet er in Facebook.

Muse, sich genau dem zu widmen, was einem wichtig ist. Anstelle sich durch die Fußgängerzone zu schieben, um nach Klamotten zu jagen, die sowieso nicht mehr in den Schrank passen, entspannt man sich mit einem guten Buch auf der Couch oder veranstaltet mit Freunden ein Picknick im Grünen. Was die „wichtigen Dinge“ für einen sind, muss jeder selbst herausfinden. Viel Geld zu verdienen und ein schnelles Auto zu fahren, zählt für mich sicher nicht dazu. Das heißt, du hast kein Auto in unserem doch sehr weitläufigen Oberfranken? Ich bin über 35 Jahre ohne fahrbaren

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Untersatz ausgekommen. Vor vier Jahren musste ich mir aus beruflichen Gründen einen Kleinstwagen zulegen. Nun prüfe ich gerade, ob ich nicht wieder ohne auskomme. Die meisten Menschen können sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen. Ich sehe eher die Vorteile: Mehr Klimaschutz, mehr Lärmschutz, mehr Bewegung, mehr Kommunikation, mehr Geld, mehr Minimalismus Was heißt „Nachhaltigkeit“ für Dich und was hat man davon, sich daran als Prinzip zu orientieren? Ich verstehe unter Nachhaltigkeit, heute so zu handeln, dass die Welt morgen für möglichst viele Menschen lebens-

wert ist. Wollen wir unseren Lebensstandard halten, müssen wir mit den natürlichen Ressourcen bewusster umgehen. Als einen wichtigen Schritt sehe ich den Umstieg auf alternative Energien. Unternehmen und Nationen, die heute auf Nachhaltigkeit setzen, werden später einen Vorsprung haben vor denen, die am Status Quo festhalten. Oft sind Minimalismus und Nachhaltigkeit miteinander verwoben. Richtig eingesetzt, führen sie nicht zu Verzicht, sondern zu persönlichem und gesellschaftlichem Gewinn. Du schreibst in deinem Blog über die Lebensmitte. Hast du so etwas wie eine Midlifecrisis verspürt?


Inhalt

Die Wanderung hat einige Blasen und viel Schweiß gekostet. Die persönliche Bereicherung ist unschätzbar und unvergesslich.

Nein, im Gegenteil. Ich nahm meine Lebensmitte nur zum Anlass, endlich meinen ungeliebten IT-Job an den Nagel zu hängen und stattdessen meiner Passion zu folgen. Genau das verstehe ich unter einem minimalistischen Leben. Nun bin ich seit ein paar Monaten als Autor selbstständig. Ich kann also sagen, dass ich heute glücklicher bin als mit 20. Die Midlifecrisis kommt also wohl noch ;-) Du bloggst auf www.einfachbewusst. de. Kannst du damit Geld verdienen? Den Blog sehe ich im Moment eher als Spielwiese. Ich muss damit kein Geld verdienen. Es ergaben sich darüber aber bereits interessante Kontakte. Der

renommierte Journalist Franz Alt hat zwei meiner Texte als Gastbeiträge für seine Webseite übernommen. Auch mehrere bezahlte Schreibaufträge ergaben sich so. Schreiben ist jetzt deine Profession. Was hast du bereits geschrieben, willst du davon leben können? Ich konzentriere mich auf den Buchmarkt. Mein erstes Buch „Biergartenwanderungen Fränkische Schweiz“ ist bereits erschienen. In den nächsten beiden Jahren kommen noch einmal zwei Bücher von mir heraus. In diesem Sommer bin ich zusammen mit meiner Freundin Stephi von Salz-

burg über die Alpen bis nach Triest an der Adria gewandert. Die Route haben wir uns selbst ausgedacht. Sie erwies sich als Volltreffer. Stephi und ich waren begeistert von der Schönheit der Alpenlandschaft, der Freundlichkeit der Menschen und den kulinarischen Genüssen der einzelnen Regionen. Trotzdem habe ich bereits Ideen, wie die Route verbessert werden könnte. Deswegen überlege ich, 2014 noch einmal loszuziehen. Das Ziel wäre, den schönsten Weg von Salzburg nach Triest zu finden. Als Fernziel kann ich mir vorstellen, diesen Weg als Alpenüberquerung zu etablieren und detailliert in einem Wanderbuch zu beschreiben. n

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leute und gesellschaft

Ehrenamtliches Engagement hält jung – Hella Klumpp erhält Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber von Margarethe Glück

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itte September wurde sie 73 Jahre alt – und sie ist putzmunter und engagiert. Ehrenamtlich unterwegs ist Hella Klumpp aus Küps im Landkreis Kronach schon seit Jahrzehnten. Dafür, dass sie seit 18 Jahren die „gute Seele“ des Oberfränkischen Jugendsymphonieorchesters ist, erhielt sie jetzt bei einer eigenen kleinen Feier neben dem Wirsberger Sternekoch Alexander Herrmann, dem Leiter der Luisenburgfestspiele Michael Lerchenberg und dem Vorsitzenden des Vereins Naturbühne Trebgast die Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber aus den Händen von Bezirkstagspräsident Günther Denzler. Lange Jahre hat Hella Klumpp beim Grenzzolldienst in Kronach gearbeitet. Doch dann kamen fünf Kinder, vier Töchter und ein Sohn. Da war dann ihr Hauptberuf ganz selbstverständlich, Mutter zu sein. Doch als die Kinder aus dem berühmten Gröbsten heraus waren, suchte sich Hella Klumpp neue Aufgaben. Über einen Kurs „Wiedereinstieg für Frauen“ der Gleichstellungsstelle im Landratsamt Kronach fand sie eine Halbtagsanstellung als Sekretärin in der Berufsfachschule für Musik Oberfranken in Kronach. Für ganze Schülerjahrgänge wurde sie fortan die mütterliche Ansprechpartnerin und für Schulleitung und Dozenten die unverzichtbare und umsichtige Frau, die den

Überblick hatte. Und daraus erwuchs dann für Hella Klumpp auch die Organisatoren- und Betreuungsrolle für das Jugendsymphonieorchester. Auch nach ihrer Pensionierung ist sie bis heute für die jungen Nachwuchsmusiktalente da. Das beutet: Sie schreibt Schulen und Musikdozenten an, damit sie ihr geeigneten Musiknachwuchs nennen. Hella Klumpp nimmt dann Kontakt auf mit den 65 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 13 und 25 Jahren und betreut sie bei der einwöchigen Arbeitsphase im Schullandheim Weißenstadt – bis hin zum Gute-Laune-Frustweg-Essen. Und sie fiebert natürlich mit, wenn es an den großen gemeinsamen Auftritt geht. – Das Jugendsymphonieorchester will vor allem die Möglichkeit bieten, dass die jungen Menschen sich ganz realistisch in einem Orchester erproben und erfahren können, anstatt nur alleine oder zu Konservenmusik zu spielen. „Für solche Erfahrungen, auch die gemeinsamen bei Feiern und Ausflügen, ist kein Cent zu viel verschwendet.“ Davon ist Hella Klumpp zutiefst überzeugt. Sie liebt die jungen Leute und pflegt die Kontakte über das einmalige Ereignis des Konzerts hinaus. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Reise mit dem Orchester und dem damaligen Bezirkstagspräsidenten Edgar Sitzmann 2004 in die Ukraine.

Doch das Engagement für das Jugendorchester ist längst nicht alles. Seit 35 Jahren leitet Hella Klumpp den Küpser Kirchenchor, und mit dem Kronacher Bäuerinnenchor trifft sie sich alle zwei Wochen zum Singen, auch wenn die Frauen nicht mehr öffentlich auftreten. Und auch die Herren vom Männerchor „Harmonie“ Oberlangenstadt respektieren sie als Dirigentin. Dabei hat Hella Klumpp sich sowohl das Klavierspielen als auch das Dirigieren selbst beigebracht. Ihr Sohn Johannes Klumpp zumindest hat offensichtlich das musikalische Gen geerbt. Er ist Dozent an der Musikfachschule Kronach und Mitorganisator der Kronacher Klassikakademie, die ebenfalls junge Musikerinnen und Musiker einmal im Jahr zu einem gemeinsamen Orchesterauftritt vereint. Hella Klumpp hat noch ganz andere Talente: So spielt sie aktiv Tischtennis und hat sogar an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Das ist Ausgleichshobby. Das gibt ihr Kraft, um zwei ältere Menschen zu betreuen und ihnen manchmal mit etwas Gitarrenspiel die sonst so einsame Zeit zu verkürzen. – Menschen wie Hella Klumpp kümmern sich um das Miteinander in ihrer unmittelbaren Umgebung. Davon lebt jedes Gemeinwesen. n

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Foto: Joachim Hartmann


menschen und kultur

„Ich bin Wissenschaftlerin und solide Handwerkerin des Schreibens.“ – Gudrun Schury hat zuletzt eine Biografie über die Malerin Gabriele Münter veröffentlicht von Cornelia Masel-Huth

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um ersten Mal hat Gudrun Schury einen Beitrag für ECHT Oberfranken geschrieben: „Als in Oberfranken die Oper aus dem Telefon kam“, so der Titel ihrer Geschichte in unserer historischen Serie. Sie kommt aber ein weiteres Mal in dieser Ausgabe vor, nämlich in Essigs Essenzen. Dort führt unser Kolumnist Rolf-Bernhard Essig eine ganze Reihe von in Bamberg lebender und arbeitender Literaten auf. Eine davon ist Gudrun Schury. Und wir verraten kein Geheimnis: Die beiden sind ein kongeniales Paar. Manchmal freilich haben die beiden unterschiedliche Meinungen. Etwa wenn Rolf-Bernhard Essig sich begeistert über die Literaten- und Autoren-

szene in Bamberg auslässt und die aus München stammende Schury doch den Provinzialismus der Stadt beklagt. Aber immerhin: Lebensqualität als Argument hat Vorrang. Und: Oberfranken liegt sehr zentral zwischen München, Berlin, Frankfurt und Leipzig, wohin die Autorin oft Lesereisen oder Besprechungen mit Verlagen führen. Seit Anfang 2001 ist sie freiberufliche Autorin, Literaturwissenschaftlerin, Publizistin, Lektorin und Dozentin – mit wissenschaftlicher Ausbildung in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte. Als Wissenschaftlerin hat sie lange Jahre an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gearbeitet, zum Beispiel zum Briefwechsel von Friedrich

Heinrich Jacobi, einem bedeutenden Philosophen und frühen Kritiker der Französischen Revolution. Diese wissenschaftliche Qualifizierung ist Gudrun Schury wichtig zu betonen. Denn davon wird ihre Recherche zu Büchern wie ihrem jüngsten Werk „Ich Weltkind“, eine Biografie über die Blaue-Reiter-Künstlerin und langjährige Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, geprägt. Schury versteht es, systematisch zu arbeiten, hält sich an die Fakten, verzichtet auf Spekulationen oder pseudopsychologische Deutungen, die im Nachhinein das Leben einer Künstlerin, eines Künstlers auslegen wollen. Dennoch lässt sich Gudrun Schury während so einer Recherchearbeit, die, wie im Fall Gabriele Münter, über

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menschen und kultur

zwei Jahre gedauert hat, emotional von der Person, über die sie schreibt, berühren. Und natürlich stellt auch sie Fragen, wie etwa „Warum hat Gabriele Münter keine Kinder bekommen?“ oder „Wie sah das Verhältnis zu ihrem zweiten Lebensgefährten Johannes Eichner aus?“. Wo die Autorin keine verbürgten Antworten findet, gibt sie auch in ihrer Biografie keine. Die Person Gabriele Münter begann Schury zu interessieren, weil sie in dem oberbayerischen Ort Murnau häufig Urlaub machte. Murnau wurde vor allem in den Hochzeiten des Expressionismus zwischen den beiden Weltkriegen durch die Nähe zu München zur Künstler-Kolonie. Vorher hatte Schury über Wilhelm Busch geschrieben. Doch Biografien werden häufiger von Frauen gelesen als von Männern, und Gabriele Münter gehört zu den beispielhaften Frauen, die gegen alle Widerstände ein eigenständiges Leben gelebt haben und ihren Weg als Künstlerin beharrlich gegangen sind. Das war mehr als schwierig damals, als Frauen zu den offiziellen

Akademien keinen Zugang hatten und an den Malschulen reiche Bürgersfrauen sich die Langeweile vertrieben, aber talentierte Frauen ohne den entsprechenden finanziellen Hintergrund keine Aufnahmechance hatten. „Gabriele Münter hat sich immer durchgekämpft und auch, was oft in Publikationen untergeht, eine eigene künstlerische Entwicklung genommen, unabhängig von Kandinsky und den anderen Mitgliedern des Blauen Reiter“, dieser Eindruck ist bei Gudrun Schury bei ihren Recherchen entstanden. „Gabriele Münter war eine unverheiratete, kinderlose und künstlerisch arbeitende Frau – höchst selten für damalige Zeiten.“ Selbst noch im Alter und selbst bei Rückschlägen und schwierigen Lebensphasen habe sich die Malerin immer wieder weiter entwickelt. „Ich bin zwar einerseits Wissenschaftlerin, aber andererseits verstehe ich mich als Autorin als Handwerkerin des Schreibens“, sagt Schury. Ihr Anliegen ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in populäre, aber nicht ni-

veaulose Literatur zu übertragen. Die amerikanische Literatur ist ihr dabei ein großes Vorbild. Und sie ist ein „Strukturfreak“. Deshalb ist in der Münter-Biografie die Chronologie immer eingehalten und wird verbunden mit Querthemen der jeweiligen Zeit. So können sich die Leser anschaulich im besten Sinne des Wortes hineinversetzen in die Lebensumstände eines unbekannten Zeithorizonts und das Denken und Fühlen der Menschen damals. Freilich ist es oft nicht einfach, mit dem Schreiben von Büchern die Existenz zu sichern. Aber Gudrun Schury ist vielseitig. Besonders gerne tritt sie zum Beispiel mit dem Bamberger Maultrommel-Virtuosen Franz Tröger in Kindergärten, Stadtbüchereien und Schulen auf, um mit einem heiteren Programm den Kindern und Jugendlichen Lust auf Literatur zu machen. „Das macht wirklich sehr viel Spaß und Freude“, sagt sie mit strahlenden Augen. Manchmal beteiligt sich an Lesungen und Auftritten auch unser Kolumnist Rolf-Bernhard Essig (Bild links). n

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Echt Oberfranken


Ideen und Perspektiven

Licht hilft heilen – Circadianes Licht für das Seniorenhaus „Altenburgblick“

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as „Klinikum am Bruderwald“in Bamberg, zu dem das Seniorenhaus gehört, ist Teil des Vorhabens »Nebendiagnose Demenz im Akutkrankenhaus – Einsatzpotenziale innovativer Licht-, Kommunikations- und Planungstechnologien für eine altersund demenzsensible Architektur«. Gefördert und begleitet wird das Projekt von der Bayerischen Forschungsstiftung, der TU München unter Leitung der Bamberger Architektin Dr. Birgit Dietz und dem Leuchtenspezialisten RZB Rudolf Zimmermann, Bamberg, der verantwortlich

für das Gesamtbeleuchtungskonzept ist. Welcher besonderen Problematik sehen sich die Krankenhäuser und Kliniken heute ausgesetzt? Die unaufhaltsame demografische Entwicklung bringt den beständig wachsenden Anteil der Akutpatienten mit demenziellen Veränderungen mit sich. Das Pflegepersonal berichtet über ähnliche, für Demenz typische Erfahrungen mit den Patienten: Mangelernährung, Orientierungsstörungen, Nachtaktivität, Aggression und Angstzustände sowie erhöhte Weglauf-

tendenzen erschweren die Akutversorgung. Für solche Patienten wirken die unbekannte Umgebung, die fremden Menschen und Geräusche sowie der ungewohnte Tagesablauf im Krankenhaus häufig beängstigend und verstörend. Sozialpädagogin Jutta Weigand, Geschäftsbereichsleiterin und Planungsbeteiligte versichert: „Unser vorrangiges Ziel war es, durch die Sanierungsinvestition u. a. in biologisch wirksames Licht die persönliche Aktivität der Bewohner möglichst langfristig zu erhalten, um so den Wohlfühlfaktor und die Lebensqualität in der

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Unterschiedliche Helligkeit erzeugt unterschiedliche Stimmungen beim Menschen. Durch gesteuerte Beleuchtung und biologisches Licht kann der Tagesrhythmus von Patienten stabilisiert werden.

stationären Altenpflege entscheidend zu verbessern. Helligkeit und Transparenz bestimmen heute unser Haus.“

Licht für demenziell beeinträchtigte Akutpatienten Die Beleuchtung im „Altenburgblick“ sollte vielfältige Anforderungen erfüllen: ausreichendes Arbeitslicht für das Pflegepersonal bieten, Sicherheit und Orientierung der Bewohner gewährleisten sowie eine behagliche Atmosphäre schaffen. Der circadiane Rhythmus der Bewohner, also der durch das Licht beeinflusste Ta-

gesrhythmus, sollte balanciert werden. Studien haben ergeben, dass circadianes Licht typische Symptome dieser Erkrankung wie z. B. Aggressivität, Desorientierung und Schlafstörungen lindern und den Tag-/Nacht-Rhythmus der Patienten stabilisiert. Durch Steigerung des Wohlbefindens und die Minderung der Symptome kann dann auch ein ruhiger und harmonischer Stationsbetrieb für die Stationsleitung und Belegschaft gewährleistet werden. Der Faktor Licht erfüllt dabei drei wesentliche Funktionen: Das richtige Licht wirkt biologisch, visuell und emotional positiv auf die Menschen. Die Tag/Nacht-Verschiebung hat zur Folge,

Eine bis zur Toilette und Nasszelle durchdachte Einrichtung tut Patienten gut und erleichtert dem Pflege- und Reinigungspersonal die Arbeit. Stille Weiher und ein Waldbad flankieren das Heilbad mit eigenen Moorfeldern.

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Echt Oberfranken

dass die Patienten morgens nur schwer wach werden und abends bzw. nachts nicht zur Ruhe kommen. Dadurch wird der routinemäßige Arbeitsablauf in den Kliniken häufig massiv gestört. Innovative Lichttechnologien ermöglichen heute Simulationen, die den circadianen Rhythmus nachbilden. Licht bewirkt biologische Prozesse im Körper und ist der wichtigste Zeitgeber für den circadianen Rhythmus. Da das natürliche Licht in den Patientenzimmern oft nicht ausreicht, wird hier künstliches Licht eingesetzt, das dem Tageslicht ähnelt. Durch diese steuerbare dynamische Beleuchtung wird der persönliche Rhythmus stabilisiert. Die dem natürlichen Tageslichtverlauf folgende Lichtfarbe wirkt positiv auf die Patienten. Ein hoher Blauanteil mindert das für die Müdigkeit verantwortliche Hormon Melatonin und wirkt damit aktivierend. Zu Beginn des natürlichen Tageslichtes ist dieser Blauanteil gering, steigt dann auf ein Hoch am Mittag an und fällt gegen Abend wieder ab. Eine natürliche Müdigkeit stellt sich ein. Durch die Steuerung des Blauanteils im Kunstlicht lassen sich Vitalität und emotionale Befindlichkeit des Patienten nachweisbar positiv beeinflussen. Die visuelle Funktion des Lichts schafft Sicherheit. Auch die häufig genannten Probleme wie Orientierungsstörungen, Stürze und Nachtaktivität können durch das richtige Licht vermindert werden. Dabei sollte


Nach den neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen, darunter vor allem zukunftsweisende Beleuchtungtechnik, wurde das Haus „Altenburgblick“ in Bamberg saniert. Dipl.Sozialpädagogin Jutta Weigand, Geschäftsbereichsleiterin und Planungsbeteiligte, und Dipl.-Ing. Wolfgang Freitag, Leiter Bau & Technik der Sozialstiftung Bamberg, bekommen nach einem Jahr von allen Seiten positive Rückmeldungen.

die Beleuchtung schattenarm und blendfrei ausgelegt sein. Ein Zuviel an Licht kann es hier nicht geben. Was dem Besucher grell und ungemütlich erscheint, ist für den älteren Patienten gerade ausreichend und bringt diesem die benötigte Sicherheit. Durchgängige musterlose Bodenbeläge, bei denen zur Verminderung des Sturzrisikos auf starke Hell/DunkelKontraste verzichtet wird, erhöhen diese Sicherheit. Oder sie werden gezielt als Barriere eingesetzt, da dunkle Böden als unüberwindbare Hindernisse wahrgenommen werden.

Licht und Farbe

sich Angstzustände, Gefühlsausbrüche und Aggressionen mindern und Schattenbildung reduzieren. Auch der mit Demenz einhergehende Kompetenzverlust kann durch die richtige Beleuchtung positiv beeinflusst werden. Moderne Lampen sorgen dabei für das richtige Lichtspektrum, Leuchten für die richtige Verteilung des Lichts. Die klassischen Beleuchtungseinheiten an der Wand hinter dem Pflegebett sucht man hier vergebens. So wird der Raum bei der Visite oder im Notfall mit blendfreiem Licht überflutet, um optimale Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Erhält der Patient Besuch, lässt sich in Verbindung mit weiteren Lichtquellen im Raum ein atmosphärisches Licht als sogenanntes Besucherlicht schalten. Ein Patientenzimmer wurde zusätzlich mit einer farbigen Akzentbeleuchtung in Form einer LED-Lichtleiste mit Wallwash-Effekt ausgestattet.

Motivation und Kommunikationsfreude der Bewohner. Das ganzheitliche Konzept im harmonischen Zusammenspiel von Tages- und Kunstlicht, Farbe und Material trägt nach der Sanierung des Hauses nun zur Erhöhung der Wohnqualität bei und bringt erhebliche Arbeits- und Zeiteinsparung für das Personal. n (Quelle: C. Lübbehusen, RZB) Anzeigen

Wo früher dunkle Holzdecken das Bild der Flure bestimmten, dominieren nun helle, reflektierende Decken und Wände. Intelligent gesteuert wird außerdem der tageslichtähnliche Farbtemperatur- und Beleuchtungsstärkenverlauf. Die Beleuchtung lässt sich auch ganz individuell an- oder ausschalten. Als Arbeitslicht geschaltet, soll das Aktivlicht dem Personal die notwendigen Pflegetätigkeiten erleichtern und die älteren Menschen mobilisieren. Aus der Kombination von sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten wie etwa gemeinsamer Hausarbeit wie Kochen, Wäsche legen oder Bügeln mit der circadianen Beleuchtung verspricht man sich eine Steigerung der Vitalität,

In Kombination mit starken flächigen Farbkontrasten im Rot-Orange-Bereich, z. B. durch farbige Schrankfronten, kann mit dem richtigen Licht die Wahrnehmung des demenziell beeinträchtigten Patienten unterstützt und sein selbstständiges Orientierungsvermögen wesentlich erhöht werden. Emotionale Funktion des Lichts mindert Angstzustände. Durch ausreichende Beleuchtungsstärken und richtige Platzierung wird die Wahrnehmung der Umwelt verbessert. So lassen

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KunstRaumStruktur – Wie Brigitte Hadlich die Schönheit von Fleischstrukturen sichtbar macht von Margarethe Glück 76

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ls ich eingefrorene Innereien für unsere Katzen auseinanderschnitt, wurden mir die außer„ gewöhnlichen Strukturen bewusst. Um sie zu erhalten, legte ich einen Fleischblock auf den Scanner und konnte so die Muster konservieren und verfügbar machen.“ Wer Brigitte Hadlich über die Anfänge ihres Projekts „KunstRaumStruktur“ reden hört, ist sicherlich zunächst etwas verstört. Herz, Lunge, Leber, Muskelfleisch als Model für Kunstwerke? Wer sie in ihrem Haus in Weidenberg im Landkreis Bayreuth besucht, ist umgeben von dem, was sich aus dem ursprünglichen spontanen Einfall ergeben hat: Fleisch-Schwärmer, Fleisch-Labyrinthe, Fleisch-Parkett, gar ein Sudoku, das mit Fleischmustern funktioniert. Die Erfahrung mit dem Katzenfutter ereignete sich im Jahr 2000. Damals war sie noch voll in ihrer HausPhase. „Ich arbeite immer in Phasen“, erklärt die 60-Jährige. „Meistens fängt so eine Phase ganz langsam an, die Ideen brodeln im Halbbewussten und irgendwann explodiert dann etwas.“ Oft ist sie dann nicht mehr zu bremsen, so viele Anstöße bekommt sie von allen Seiten. Brigitte Hadlich ist in Weidenberg geboren, hat an der Fachhochschule für Ge-

staltung in Nürnberg studiert, Fotografie, Grafik, Design und Marketing gehörten zu dem Studiengang. Aber Werbung in Kundenauftrag zu entwerfen, das war nichts für die legere Frau mit den wilden rotgefärbten Haaren. Sie wurde Konzeptkünstlerin, so bezeichnet sie sich selbst. Von der Kunst zu leben ist oft schwierig und manchmal hadert die Künstlerin auch damit, in die Provinz zurückgekehrt zu sein, es fehlen ihr oft geeignete Ansprechpartner. Aber hier steht eben das Elternhaus, das sie von oben bis unten zum Atelier und zur Galerie umfunktioniert hat. Selbst die Sessel sind mit Farben verfremdet. Jetzt also die Fleisch-Phase. Damals, 2000, und auch seither hat es immer wieder Fleischskandale gegeben. Das hat wohl jeden schon mal darüber nachdenken lassen, ob der fast tägliche Fleischkonsum sein muss. Hat sich bewusst gemacht, dass dafür Tiere sterben müssen. „Wir müssen uns unserer Verantwortung bewusst sein“, meint Hadlich, die übrigens keine Vegetarierin ist und mit ihren Arbeiten auch keinen kritischen Ansatz verfolgt. Die Fleischstrukturen sprechen das ambivalente Verhältnis unserer eigenen Fleischlichkeit zum Fleischkonsum an. „Für mich haben die Strukturen von Fleisch etwas

Es sind die sehr unerwarteten Verbindungen zwischen alltäglichen Gegenständen und den Fleischmustern, die irritieren und dadurch Aufmerksamkeit erregen: Oben ein Lungenflügel

 Fleisch von französischen Charolais-Rindern verwandelt Brigitte Hadlich zu geometrisch Mustern, die eine fast magische Ausstrahlung haben.

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Kulinarik Sakrales und Schönes“, so Hadlich, „sie strahlen für mich eine schöne Energie aus.“ Sie ist fasziniert von dem Spannungsbogen Fleisch-Geist, der ja auch in der christlichen Theologie thematisiert wird. Und, doch, ein bisschen will sie unseren Konsumismus schon in Frage stellen. Zum Beispiel mit der Aktion „Fleischbier“. Hierbei hat sie Bierflaschen mit farbigen Fleisch-Etiketten verfremdet. „So wird das Lebensmittelgeschäft ein bisschen absurd.“ Dadurch wird die Aufmerksamkeit gelenkt und vielleicht ist das ein Anstoß dafür, über die automatisierte Lebensmittelherstellung nachzudenken und warum Lebensmittel möglichst billig sein sollen, wo doch für vieles Andere viel Geld ausgegeben wird. „Das tierische Fleisch dient uns ja dazu, es in menschliche Energie umzusetzen. Davor sollten wir Achtung haben.“ Die verschiedenen Fleischstücke werden also fotografiert oder direkt auf den Scanner gelegt. Dann werden sie am Computer bearbeitet und farblich gestaltet. So werden sie transformiert in Bilder von Lebenskraft und Ästhetik, die den Kreislauf des Lebens verinnerlichen. Muster entstehen, die den unerschöpflichen Formenreichtum der Natur wiederspiegeln. Manche Ursprungsbilder werden in mehreren Bearbeitungsschritten auf immer einfachere Formen reduziert. Andere greifen Symbole wie das Kreuz und das Labyrinth auf. Oder es entstehen daraus Kunstaktionen wie bei dem Pro-

jekt „Fleisch-Schwärmer“: 1.80 Meter große Schmetterlinge schwärmten zunächst in Bad Berneck aus, später wurden sie in Bayreuth gesichtet, einer etablierte sich dauerhaft am Bahnhof von Weidenberg. Zur Zeit sind Sichtungen in Köln oder gar in Cannes belegt. Es sind überdimensionierte Schmetterlinge mit Fleischmuster-Flügeln. Brigitte Hadlich hat noch ein weit größeres Projekt im Sinn: Sie möchte gerne die

Kulmbacher Plassenburg mit Fleischmustern illuminieren. Immerhin ist Kulmbach ein Zentrum der Lebensmittelindustrie und -forschung. „Aber dafür bräuchte ich einen großzügigen Sponsor.“ n Lebendig, eigenwillig, auffallend: Konzeptkünstlerin Brigitte Hadlich in dem Haus, das sie von oben bis unten in Atelier und Galerie verwandelt hat.

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hochschule und bildung

Die Reifeprüfung – Kulmbacher Fleischforscher machen den Steak-Test Das Institut in Kulmbach ist für Fleischforschung zuständig.

von Stefan Linß

U Nach 20 Jahren an der Spitze des Max-Rubner-Instituts geht Professor Dr. Klaus Troeger in den Ruhestand.

Fleischmessung im Labor.

Das Max-Rubner-Institut möchte den Verbrauchern trocken gereiftes Fleisch schmackhaft machen.

m das zarteste, saftigste und aromatischste Stück Rind zu bekommen, ist die richtige Lagerung entscheidend. Die Suche nach dem leckersten Steak beginnt nicht im Restaurant, sondern im Labor. Kein gediegenes Ambiente mit weißer Tischdecke und Kerzenschein, stattdessen sitzen die geschulten Sensoriker einer standardisierten Testanordnung gegenüber. Die Fleischforscher im Max-Rubner-Institut (MRI) in Kulmbach sind dem Verbraucherschutz verpflichtet und wollen, dass die beste Qualität auf den Teller kommt. Die Experten mitten aus der Genussregion Oberfranken wissen ganz genau, warum so manches Stück Rindfleisch zäh wie Schuhsole ist, während das andere auf der Zunge regelrecht zergeht. Jedes Steak müssen die Tester bei ihrer Verkostung auf einer Sechs-Punkte-Skala nach den Merkmalen Zartheit, Saftigkeit und Aroma einstufen. Festigkeit und Fleischfarbe sind weitere Beurteilungskriterien. Alle Steaks sind identisch zubereitet und auf das Grad genau erhitzt. Sie unterscheiden sich nur durch die Verpackung und die Lagerung. Das Urteil der Sensoriker ist eindeutig: Das in luftdichten Plastikschalen verpackte Frischfleisch aus dem Supermarkt oder Discounter schneidet im Geschmackstest am schlechtesten ab. „Die Kunststoffverpackungen mit Schutzatmosphäre haben zwar den Vorteil, dass das Fleisch lange hält und die frische, rote Farbe bleibt“, erklärt Professor Dr. Klaus Troeger, der Leiter des MRI. „Allerdings sollte das Steak zumindest vorgereift sein und nicht frisch geschlachtet in die Verpackung kommen, sonst kann man es später überhaupt nicht mehr beißen.“ Es ist die Schutzatmosphäre, die dem Fleisch aus der Selbstbedienungstheke den entscheidenden Qualitätsnachteil beschert. Das Produkt bleibt zwar frisch und optisch ansehnlich, wird aber vergleichsweise zäh. Schuld daran ist der hohe Sauerstoffanteil in der Verpackung von bis zu 80 Prozent, der das Fleisch fester macht.

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hochschule und bildung Aus den Forschungsergebnissen des MRI hat die Fleischindustrie die ersten Konsequenzen gezogen und den Sauerstoff in den Kunststoffverpackungen reduziert. Gleichzeitig arbeiten die Kulmbacher Forscher an einer neuen Filterfolie für die Plastikschalen, die UV-Licht besser abhält und damit die Oxidationsprozesse des Fleisches unterdrückt.

Trockenreifung garantiert Spitzenqualität Der Genießer wird dennoch die Ware an der Bedientheke in der Metzgerei oder beim Direktvermarkter vorziehen. Für Spitzenqualität braucht es in jedem Fall die richtige Reifung. „Früher haben die Metzger das Rindfleisch einfach einige Wochen am Haken hängen lassen“, sagt Troeger. „Auf dem Land ist das noch heute üblich.“ Das Trockenreifen bei niedrigen Temperaturen hat den Vorteil, dass sich das Aroma am besten entwickeln kann. Das Steak schmeckt dann nicht nur zart, sondern nussig und ganz intensiv. Das gut abgehangene Rindfleisch ist in der Gourmet-Szene derzeit der Renner und entsprechend teurer. Viel verbreiteter ist der Vakuumbeutel. Darin reifen die hochwertigen Filet- oder Roastbeef-Stücke ohne Luft im eigenen Saft und verlieren weniger Gewicht als während der Trockenreifung. Das Vakuum verhindert zudem die Ausbreitung schädlicher Mikroorganismen, weil sich die Milchsäurebakterien vermehren. Letztere verleihen dem Fleischgeschmack dann allerdings eine tendenziell säuerliche Note, haben die Wissenschaftler herausgefunden. Das MRI arbeitet eng mit dem städtischen Schlachthof in Kulmbach zusammen, der praktischerweise gleich nebenan angesiedelt ist. Dort ist das Trockenreifen auf dem Vormarsch. Für drei Wochen hängen die Rinderhälften gut belüftet in der Kühlkammer am Haken. „Die natürliche Reifung ist das beste Verfahren, um zartes Fleisch zu bekommen“, sagt Schlachthof-Leiter Dirk Grühn. Er beobachtet zudem einen Trend zum Bio-Rindfleisch. Der BioAnteil im Kulmbacher Schlachthof liegt schon bei 19 Prozent, Tendenz steigend. Das Steak vom Bio-Rind gilt deshalb als zarter, weil die Züchter im Öko-Segment den sogenannten Fleischrassen wie Angus, Hereford oder Limousin den Vorzug geben. Ihr Fleisch ist im Vergleich zu dem der Milchkühe marmoriert und hat eine etwas andere Struktur. „Die Akzeptanz von Bio beim Verbraucher wächst“, sagt Grühn. Schon elf Direktvermarkter aus ganz Oberfranken lassen ihre Rinder in Kulmbach schlachten und danach das Fleisch erst einmal in Ruhe reifen.

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Echt Oberfranken

Attraktiv: Eine Rindfleisch-Reifekammer aus Kulmbacher Produktion.

Das Max-Rubner-Institut Der Mediziner und Physiologe Max Rubner (geboren 1854 in München, gestorben 1932 in Berlin) war einer der bedeutendsten Wissenschaftler im Bereich der Ernährung. Nach ihm ist das Max-Rubner-Institut (MRI) benannt, das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. Das MRI hat seinen Sitz an den Standorten Karlsruhe, Kiel, Detmold und Kulmbach. Die Wissenschaftler der ehemaligen Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach arbeiten seit 2004 unter dem Dach des MRI im Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch. 20 Jahre lang leitete Professor Dr. Klaus Troeger die Einrichtung. Er geht nun mit 64 Jahren in den Ruhestand.

Trockengereift mit Showeffekt Rindfleisch muss nicht im dunklen Kühlraum alleine am Haken vor sich hin reifen. Ein Kulmbacher Ladenbauer hat für den Verkaufsbereich in Metzgereien eine begehbare Kühlkammer entwickelt. Darin reift das Fleisch vor den Augen der Kunden. Eine Salzwand, die effektvoll mit LEDTechnik illuminiert ist, fördert die natürliche Trocknung. Der Reifeprozess bei einem Grad dauert rund sechs Wochen. Die Kulmbacher haben bereits einige hochwertige Metzgereien in Deutschland mit einem „Showroom für Fleisch“ ausgestattet. Die Renaissance der traditionellen Fleischreifung ist im Gourmetbereich längst angekommen. Lange Zeit war die Delikatesse des Dry-aged-Beef nur noch in den USA oder Frankreich bekannt. Jetzt soll das geschmacklich so hochwertige, trockengereifte Fleisch noch bekannter werden. n


Inhalt

Japanische Luxusrinder grasen auf Weiden in der Fränkischen Schweiz – Familie Hofmann züchtet Jura-Wagyus von Cornelia Masel-Huth

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Kulinarik

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ie liefern ihr Rindfleisch bis nach Hamburg, Berlin und München. Aber auch in der Region erfreut es sich zunehmender Beliebtheit. Obwohl das Kilo Lende 150 Euro und das Kilo Roastbeef 100 Euro kostet. Aber auf dem Hof der Familie Hofmann im Dörfchen Birkenreuth nahe Wiesenttal mitten in der Fränkischen Schweiz, werden eben auch ganz besondere Rinder gezüchtet: Die Jura-Wagyus. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung von heimischen Fleckvieh und japanischen Wagyus. Wagyu-Rinder sind in Japan auch unter dem Namen Kobe bekannt. Ihr Fleisch gilt als das teuerste und beste auf der Welt. Ein Kilo echtes Kobe-Rindfleisch kostet 400 bis 600 Euro oder gar noch mehr. Kleine Bauern halten jeweils nur wenige Tiere, die sie ohne Antibiotika und Hormone, dafür aber mit sehr viel Liebe aufziehen. Angeblich massieren sie ihre Tiere täglich mit Bier und füttern sie mit Reiswein. Als Bio-Landwirt Peter Hofmann einen Filmbericht über die Kobe-Züchter sah, kam ihm die Idee, mit solchen Tieren ein Vermarktungsstandbein für seinen 180-Hektarbetrieb aufzubauen. Denn in Japan gibt es keinen EU-zugelassenen Schlachthof und so kann kein KobeFleisch nach Deutschland importiert werden. Seit 2007 werden auf dem Bio-Hof jetzt Wagyu-Rinder gezüchtet.

Vorteile beider Rassen vereinen Dafür wurde am Ortsrand ein neuer Offenfront-Laufstall gebaut. 60 Mutterkühe grasen hier im Sommer zusammen mit drei tiefschwarzen Wagyu-Stieren und den Kälbern auf den umliegenden Wiesen. Wagyu-Stiere sind äußerst sanftmütig und überhaupt nicht aggressiv. „Auch die Bullen sind wie Lämmer. Das ist ein großer Vorteil bei der Weidehaltung, denn jährlich passieren dabei zehn tödliche Unfälle“, weiß Peter Hofmann. Erst im Vorjahr sei ein Tierarzt im Nachbardorf erdrückt worden. Ein weiterer Vorteil der Wagyus: Sie kälbern leicht, weil sie kleinere Kälber zur Welt bringen. Fleckvieh dagegen hat einen großen Rahmen, ist gut bemuskelt und hat eine gute Milchleistung. „Wagyus haben oft zu wenig Milch für ihre Kälber, da sind sie mehr wie Esel“, vergleicht Hofmann. Sein Zuchtziel daher: Der Landwirt möchte die Vorteile beider Rassen vereinen. „Langfristig wird das eine neue Rasse werden.“ Von Frühjahr bis Herbst kalben die Kühe. Drei bis vier Tage bleiben Mutter und Nachwuchs im Stall, bis sicher ist, dass das Kalb richtig trinkt. Dann geht‘s auf die Weide. Jungbullen und Färsen im Laufstall werden ausschließlich mit hofeigenem Heu und Grassilage gefüttert. 100 Hektar Grünland stehen dafür zur Verfügung. „Die brauchen kein Kraftfutter, sonst werden sie zu fett.“ – Nach einem halben Jahr werden die männlichen Tiere kastriert und nach zweieinhalb bis drei

Jahren werden die Jura-Wagyus dann geschlachtet, das bedeutet, erheblich später als andere Artgenossen. Was ist jetzt aber das Besondere an diesem Fleisch? Original Kobefleisch hat eine mürbe Struktur und einen feinwürzigen Geschmack. Der bleibt auch beim Jura-Wagyu erhalten. Außerdem ist das Fleisch nicht punktuell, sondern das Muskelfleisch ist gleichmäßig mit Fett durchzogen. Fett ist Geschmacksträger, deshalb ist diese gleichmäßige Marmorierung so wichtig. Gegenüber anderen Rassen soll Jura-Wagyufleisch einen bis zu 50 Prozent höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthalten. Im Herbst beginnt die Schlachtzeit. Im nahen Schlachthof in Fürth kommen die Tiere in eine Extrabox. So soll vermieden werden, dass die Tiere verschreckt werden und Stresshormone ausschütten. Danach wird das Fleisch einer Trockenreifung unterzogen. Die Hofmanns haben sich Peter und Susanne Hofmann mit dem lammfrommen Hirashigetayas.


mit einer Biometzgerei in Forchheim zusammengetan, die dann das weitere Zerlegen besorgt. Für den Versand werden die Teile vakuumverpackt und mit Eiswürfeln in einer Kühlstyroporbox verstaut. „Wir haben das im Haus auf den Heizörpern ausprobiert“, erzählt der Züchter, „das Fleisch bleibt 24 Stunden unter fünf Grad kühl.“ Für die schlechter zu vermarktenden Teile möchte Hofmann mit dem Metzger Spezialitäten in gut handwerklicher Tradition kreieren. Zum Beispiel eine Salami mit Biogewürzen gewürzt und naturgereift. Oder eine reine Rinderbratwurst. Oder einen Jura-Wagyu-Burger, damit auch jüngere Kunden in den

Genuss des besonderen Fleisches kommen. Fastfood auf hohem Niveau. Um auch Großabnehmer mit dem hochwertigen Fleisch beliefern zu können, suchen die Hofmanns noch weitere Landwirte, die sich an der Jura-WagyuZucht beteiligen, da kennen sie kein Konkurrenzdenken. Und sie haben noch weitere Ideen. Peter Hofmann: „Wir haben schwarze Pferde und schwarze Rinder. Demnächst auch schwarze Trüffel.“ Dafür hat er einen kleinen Trüffelwald angepflanzt und den Boden aus bestens geeignetem Verwitterungskalk mit Trüffelsporen geimpft. Allerdings dauert es acht Jahre, bis die luxuriösen Knollen geerntet werden können. n

Tipps für die Zubereitung von Wagyu-Steaks: Das Fleisch nicht zu kalt in die Pfanne legen. Es sollte Zimmertemperatur haben.Das Fett in der Pfanne sollte nicht zu heiß sein. Der Koch von ebl Naturkost empfiehlt das Fleisch nur kurz von beiden Seiten anzubraten und es danach im Backofen bei 56 Grad Celsius fertig garen. Das Steak vor dem Garen salzen. Dadurch entfalten sich die Geschmacksaromen in der feinen Fettmarmorierung richtig. (Quelle: ebl Naturkost)

Eine Jura-Wagyu-Familie auf der Weide. Die Fleckvieh-Kühe sind genetisch hornlos, die Wagyus tragen noch ihre prächtigen Hörner. Der Mischling rechts zeigt typische Merkmale der japanischen Rinder und hat einen prächtigen Stirnfleck vom deutschen Fleckvieh. Die Hofmanns wollen mit den Jahren eine eigene neue Rasse heranzüchten.


Die Rückkehr der roten Rinder – Vom Aussterben bedrohte Rinderrasse wird im Fichtelgebirge wieder heimisch gemacht von Ronald Ledermüller


Inhalt

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lau, Grün, Rot – das sind die Farben des Dorfes Kleinwendern. Blau schimmern der Himmel und der Kösseinegranit, der unweit des Dorfes im südlichen Fichtelgebirge abgebaut wird. Grün sind die Wälder und Wiesen, die es umgeben. Und rot ist das Fell der Kühe, die am östlichen Ortsrand seit Juli dieses Jahres grasen. Diese Rinder gehören zur Rasse des „Roten Höhenviehs“. Nach über einhundert Jahren weiden erstmals wieder Tiere dieser vom Aussterben bedrohten Rinderrasse im Fichtelgebirge. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Rotvieh in den Ställen und auf den Weiden der deutschen Mittelgebirge häufig anzutreffen. Es erfüllte die Ansprüche der Bauern in diesen meist eher kargen Lagen in bester Art und Weise. Die Tiere sind zahm, äußerst genügsam und kommen auch mit magerem Futterangebot gut zurecht. Sie sind an das raue Gebirgsklima angepasst und können problemlos auch im schneereichen Winter auf der Weide bleiben. Rotvieh liefert wohlschmeckendes Fleisch, Milch und war vor allem als Zugtier sehr gefragt. „Rote Ochsen“ zogen um das Jahr 1800 problemlos Kutschen mit bis zu 20 meist adeligen Kurgästen des nahen Alexandersbades auf die 939 Meter hohe Kösseine hinauf. Mit seinen harten Klauen konnten die roten Rindviecher in unwegsamem Gelände die schweren Karren ziehen und trittsicher in den felsreichen Wäldern weiden.

Genügsame Landschaftspfleger Schon die Kelten hatten durch Zucht diese Merkmale herausgeformt. Je nach Region wurden über Jahrhunderte zwischen Harz und Bayerwald regionale Rasseschläge des Rotviehs fortentwickelt, die optimal an die örtlichen Bedingungen und Bedürfnisse der Bauern angepasst waren. Im Fichtelgebirge machte das „Sechsämtervieh“ – benannt nach dem Landstrich der Sechsämter im inneren Fichtelgebirge – durch seine besondere Leistungsfähigkeit auch in der landwirtschaftlichen Fachliteratur von

sich reden. Seinen hochgezüchteten und spezialisierten Verwandten wie dem Fleckvieh ist es in der Mengenleistung, was Milch und Fleisch angeht, allerdings unterlegen. Nachdem Maschinen auch die Zugtiere als Helfer des Menschen abgelöst hatten, verlor das Rotvieh an Bedeutung und wäre fast vollends verschwunden. Einige Einzeltiere blieben jedoch in Zucht- und Lehranstalten der Tschechischen Republik erhalten. Daraus bauten vor allem Liebhaber aus der Oberpfalz in den vergangenen Jahren wieder Zuchtstämme auf. Heute leben in Bayern wieder rund 400 Tiere dieser Rasse – Tendenz steigend. Denn Rotvieh eignet sich hervorragend für extensive Weidehaltung und Landschaftspflege. Besonders eben in den Mittelgebirgen, wo diese Tiere ursprünglich ihre Heimat hatten. Seine Begeisterung für die roten Kühe hat auch Landwirt Rudi Küspert aus Kleinwendern entdeckt. Mit Unterstützung der Gebietsbetreuung und des Landschaftspflegeverbandes im Naturpark Fichtelgebirge, der Unteren Naturschutzbehörde und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten baute er sein Weideprojekt auf und sagt: „Ich habe mich schon immer für diese Art der Landwirtschaft und Viehhaltung interessiert und bin heute froh, dass ich diese Kühe habe.“ Bei Kollegen in der nahen Oberpfalz konnte er sich von den Vorzügen dieser uralten Rinderrasse überzeugen. Von dort holte er sich im Frühsommer eine Kuh und zwei Kalbinnen. Wenig später kam Kälbchen „Gabrina“ in Kleinwendern zur Welt. Völlig problemlos, wie es für diese Rasse typisch ist. Aus diesem Quartett will Küspert nun eine Herde von etwa zehn Tieren aufbauen. Einen „Leihbullen“ hat er sich dazu auch schon auserkoren. Viele Wanderer und Radfahrer, die durch den Ort kommen, bleiben mittlerweile stehen und bewundern die roten Kühe, die der Landschaft kontrastreiche Farbtupfer verpassen. Und auch einige der anderen Tiere, die inzwischen in dem Dorf leben, ziehen die Blicke auf sich: Im Garten des kleinen Dorfmuseums, einem typischen Steinmetzhaus des

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kulinarik

Der tägliche Kontakt mit seinen roten Kühen ist für Landwirt Rudi Küspert selbstverständlich. So bleiben die Tiere zahm.

Mit etwas Glück trifft man als Radfahrer oder Wanderer auf die exotischen Alpakas, mit denen man geführte Touren buchen kann. Das Dorfmuseum Kleinwendern ist ein typisches Steinmetzhaus aus dem 18. Jahrhundert. (Gemälde von J.C. Ziegler, 1829)

Die Coburger Fuchsschafe im Garten des Dorfmuseums Kleinwendern sind die Lieblinge der Kinder.

Auch die prächtigen Sundheimer Hühner gehören zu den, vom Aussterben bedrohten Haustierrassen die in Kleinwendern als glückliche Hühner leben.

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18. Jahrhunderts, grasen Coburger Fuchsschafe. Sie sind die Lieblinge der Dorfkinder und lassen sich gerne von diesen mit trockenem Brot verwöhnen. Andere „Wennerner“ züchten Sundheimer Hühner, Laufenten, japanische Kampfhühner, Kaninchen und Meerschweinchen. Und wer ein besonderes Wandererlebnis sucht, kann sich bei einer geführten Tour mit Alpakas an der Leine zum Burgstein begeben und die Aussicht von diesem spektakulären Felsturm oberhalb des Dorfes genießen. So schön die roten Kühe auf der Weide anzuschauen sind – letztlich werden sie auf dem Teller enden. Denn nur als Nutztier wird diese uralte Rasse eine Zukunft haben, und schließlich muss ein Bauer – Faible und Begeisterung hin oder her – von etwas leben. Ein guter Preis für ein hochwertiges Regionalprodukt sollte dem Verbraucher die bäuerliche Mühe und der Artenschutz wert sein. In der Oberpfalz ist das Fleisch

des Rotviehs inzwischen ein echter Renner, so dass es praktisch nur auf Vorbestellung bei den Direktvermarktern oder in wenigen Metzgereien erhältlich ist. Genährt von kräuterreichen Bergwiesen ist es besonders schmackhaft und zart. Der Wirt im „Gasthof Riedelbauch“, nur einen Steinwurf von der Rotviehweide in Kleinwendern entfernt, freut sich schon darauf, seinen Gästen in naher Zukunft echte regionale Spezialitäten vom „Sechsämtervieh“ servieren zu können. Von dessen hoher Qualität und der natürlichen Erzeugung können sie sich ja mit eigenen Gaumen und Augen überzeugen. Und vielleicht bringen die Genießer dem Rotvieh dann eine ähnliche Bewunderung entgegen wie einst der in Wunsiedel geborene Dichter Jean Paul, der den Kühen seiner Heimat diesen Vers widmete: „Was Wunder? Ist die rote Kuh; gibt weiße Milch, Quarkkäs dazu.“ n


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Für echte Genießer –

Rindfleisch aus heimischer Weidehaltung

Ob Steak oder bodenständiger Sauerbraten, ob luxuriös vom Jura-WagyuRind, vom Rotvieh aus dem Fichtelgebirge oder vom Schottischen Hochlandrind aus dem Frankenwald, das Fleisch von Tieren, die ihr Leben auf blumigen Wiesen und in frischer Luft verbringen durften, ist auf alle Fälle ein besonderer Genuss. Die Weidehaltung ist außerdem für die Landwirte eine gute Möglichkeit, die vielen, oft an Hängen

gelegenen Wiesen offen zu halten. Für ein gutes Steak braucht man auf alle Fälle ein gut abgehangenes Fleisch. Mit guten Zutaten und Gewürzen, möglichst aus Bioanbau, sollte ebenfalls nicht gespart werden. Tipp: Steaks in pulverisierter Kakaobutter beidseitig maximal zwei Minuten scharf anbraten. Dann in Alufolie im Backofen 15 Minuten nachziehen lassen – ein Gaumenschmaus!

Rouladen* Zutaten für eine Portion: Rouladenfleisch etwas Pfeffer etwas Jodsalz 1 TL Mittelscharfer Senf 30 g Speck 30 g Karottenstäbchen 1/2 Stück Essiggurke 1/2 Stück Rote Zwiebel

einige Salbeiblätter 1 TL Butterschmalz 100 g Wurzelgemüse 1 EL Tomatenmark 1 EL Mehl 1 Tasse Rotwein 1/4 l Gemüse- oder Fleischbrühe

Zubereitung Rouladen auslegen, klopfen, mit Jodsalz und Pfeffer würzen, mit Senf bestreichen, mit klein gewürfeltem Speck, Karottenstäbchen, kleingeschnittener Essiggurke, Zwiebelringen und Salbeiblättern belegen. Zusammenrollen und mit einem Bindfaden oder Zahnstocher zusammenhalten. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Rouladen darin anbraten und herausnehmen. Dann das kleingeschnittene Wurzelgemüse hineingeben und rasch anbraten. Tomatenmark dazu, Mehl unterrühren, dann mit Brühe und Rotwein aufgießen. Rouladen hinzufügen, bei mäßiger Hitze ca. 25 – 30 Minuten in der Sauce garen. Rouladen herausnehmen, Sauce passieren und abschmecken. Dazu passen Klöße oder Kartoffeln und Rotkohl.

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Fein marmoriert sollte das Fleisch vor allem für gut gelingende Steaks sein, denn Fett ist ein Geschmacksträger.


Fränkischer Sauerbraten* Zutaten für vier Personen: 1 kg Rinderbraten (z. B. Bugstück) aus regionaler Weiderinderhaltung Buttermilch 2 Lorbeerblätter 4 – 6 Wacholderbeeren Salz, Pfeffer, Essig, Zucker Butterschmalz (zum Anbraten) 3 Zwiebeln 2 Karotten 200 ml Sahne 1 Päckchen Soßenbrot (oder Lebkuchen) evtl. Rotwein zum Aufgießen Zubereitung: Das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen und in so viel Buttermilch (und Essig) einlegen, bis es gut bedeckt ist. Die Zwiebeln würfeln und mit Wacholderbeeren dazugeben. 2 – 3 Tage ziehen lassen. Das abgetrocknete Fleisch im heißen Butterschmalz ringsherum kräftig anbraten. Mit Rotwein oder der Sudflüssigkeit aufgießen und zugedeckt

schmoren lassen. Nach ca. einer Stunde Karottenwürfel zugeben und nochmals eine Stunde schmoren lassen. Immer wieder mit Sudflüssigkeit aufgießen. Soßenbrot in Wasser einweichen, kurz aufkochen und damit die Bratflüssigkeit binden. Mit Salz, Zucker Pfeffer und Sahne abschmecken und am besten mit frischen Klößen servieren.

Tipp: 1 – 2 EL eingemachte Preiselbeeren unter die Soße rühren, dadurch wird der besondere Geschmack des Weiderindfleischs unterstrichen.

* Diese Rezepte stammen aus der Sammlung von Kerstin Rentsch aus Kleintettau im Frankenwald. Sie arbeitet gerade an dem zweiten Band ihres Kochbuches „Mit Leib und Seele“. In ihrer „Speisekammer“ können Hobbyköche jeden Freitag Kuchen, Torten und andere Leckereien vorab schon mal testen. Infos unter www.kochen-kultur-kerstin-rentsch.de .

Lebkuchen Tiramisu* Zutaten für vier Personen:

Zubereitung:

250 g Mascarpone 250 g Magerquark 8 EL Milch 5 EL Rum 2 Vanillezucker ½ l Rotwein 1 Stange Zimt 3 Gewürznelken 300 g Lebkuchen ohne Oblaten Kakao-Pulver zum bestreuen

Mascarpone gut glattrühren. Rotwein mit Zimt und Nelken zum Kochen bringen, zur Hälfte einkochen lassen und abkühlen. Die Lebkuchen in dünne Streifen schneiden und mit dem Weinsud tränken, gut durchmischen. Mascarponecreme in eine flache Form streichen, getränkten Lebkuchen darauf schichten, mit Mascarponecreme bestreichen usw. Die oberste Schicht sollte aus Mascarponecreme bestehen. Gut durchkühlen lassen und vor dem Servieren mit Kakao-Pulver bestreuen.

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Zu guter Letzt

Essigs Essenzen 13

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ie Zahl 13 mag ich seit Kindertagen ganz besonders, schon weil die Piratentruppe „Die Wilde Dreizehn“ bei Michael Ende so schöne Gabelbärte zur Schau stellte! Dass andere vor dem unschuldigen Zifferchen Angst hatten, machte es mir nur noch sympathischer. Und dann konnte man sie prima teilen. Wenn man sich eine Gruppe von dreizehn Leuten vorstellt, dann säße eine Person am Kopfende und sechs links, sechs rechts. Jesus teilte wohl mein Faible, lachte sich zwölf Kameraden an und zog mit ihnen predigend um die Häuser in Judäa, Kanaan, Jerusalem. Beim letzten Abendmahl dann: der Gruppenleiter in der Mitte, sechs rechts, sechs links. Als Judas kurz drauf seine heilsgeschichtliche Aufgabe erfüllt und den Verein verlassen hatte, empfanden die übrigen Apostel die Zahl 11 – Jesus war ja inzwischen andernorts – als ungenügend, weshalb sie zumindest einen Platz auffüllten. Wer anschließend den Vorsitz übernahm? Paulus? Der spätbekehrte Hardliner? Egal, ich wollte ja über meine Vorliebe für die Zahl 13 schreiben, die sich in Oberfranken ganz prominent finden lässt, denn wir haben hier die vier kreisfreie Städte Bamberg, Bayreuth, Coburg, Hof, dazu neun Landkreise: Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Wunsiedel. Macht zusammen: dreizehn! Bei uns in Oberfranken kann man eben mehr, als nur bis drei zählen! Wer dann noch seine fünf Sinne beisammen hat und nicht siebengescheit daherwaaft, der kommt hier gut zurecht. Wer sich allerdings von zwölf bis mittags nix merken kann, der erlebt leicht, dass es dreizehn schlägt. Wenn Sie jetzt „Ach du grüne Neune!“ stöhnen, kann ich Sie beruhigen: Das wird hier keine zahlenmystische Kolumne!

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Echt Oberfranken

Mehr noch als die Zahlen begeistern mich ja die Buchstaben, am besten die wohlgeordneten, kurz gesagt: die Literatur. Dass in Oberfranken vor zweihundert Jahren die Romantik erfunden wurde, wissen Sie wahrscheinlich. Ludwig Tieck und sein Kumpel Wilhelm Heinrich Wackenroder fanden Nürnberg schon beeindruckend, aber dann die Fränkische Schweiz, der katholische Gottesdienstpomp im Bamberger Dom! Das riss die beiden Autoren und leidenschaftlichen Wanderer dermaßen hin, dass sie „Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ verfassten und das Hohe Lied des deutschen Mittelalters, der deutschen Kunst und der Burgen, Ruinen, Felsen der Fränkischen Schweiz sangen! Aber wir Oberfranken müssen nicht in der Vergangenheit stöbern, gibt es doch in jedem Teil dieser Region mengenweise Tintlinge. Ach so, ich meine natürlich nicht die Pilze, sondern Autoren. Mister „Herr-der-Ringe“-Tolkien war Mitglied in einem privaten Schreiberlingsclub, der sich „Inklings“ nannte, eben „Tintlinge“, weil sie ihre fantasievollen Schöpfungen damals mit Feder und Tinte zu Papier brachten. Heute entstehen die meisten Texte nicht nur am Computer, sie werden dort auch gesetzt, oft zum Leidwesen von wahren Wort- und Buchdruckkünstler der Qualität eines Ingo Cesaro in Kronach. Mit dem schönen Städtchen, aus dem auch die berühmte Dramatikerin Kerstin Specht stammt, haben Barbara Dicker und Hans Kurz viel am Hut, die in Bamberg Koch- und Kriminalbücher schreiben. Sie leben in einem Autorenstädtchen par excellence leben. Geradezu dutzendweise könnte man die Kinder-, Jugend-, Sachbuch-, Theater- und Prosaautoren nennen, ob Paul Maar, Thomas Kastura, Nevfel Cumart, Martin

Beyer, Sonja Hartl, Sigi Hirsch, Uwe Britten, Rainer Lewandowski, Gudrun Schury … Mit der Lyrikerin Nora Gomringer erstreckt sich von hier aus eine Ostwestachse familiärer Art bis an den Ostrand des Regierungsbezirks nach Rehau und dem Lyriker Eugen Gomringer. Die nur scheinbar leichtere Kunst der Unterhaltung beherrscht die Kabarettistin Mia Pittroff aus Bayreuth. Ein wenig weiter westlich in Voigendorf kümmert sich seit Jahrzehnten der Verlagsleiter und Theaterlektor und Verlagsleiter Karlheinz Braun um Manuskripte berühmter Dramatiker. Viel, viel mehr Literaten, dazu bildende Künstler und Musiker, Komponisten könnte man nennen, wenn endlich der „Kulturatlas Oberfranken“, „die Internetplattform für Oberfrankens Kulturszene“, wieder in Gang käme. Niemand fühlt sich verantwortlich, keiner möchte das Geld für die Fortführung dieser wunderbaren Gesamtschau der hiesigen Künste aufwenden, obwohl sie selbst als Rumpfwerk so fasziniert. Vielleicht haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser eine Idee? Dabei wäre auf jeden Fall

Foto: Annette Pohnert / Carl Hanser Verlag

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Ausgabe 20 Oktober November 2013 4. Jahrgang

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