22 Februar/März 2014 · 5. Jahrgang
Ausgabe 22 Februar/März 2014
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möchte, den schicken wir auf‘s Eis: In Bayreuth, Hof und Kulmbach gibt es Eisstadien, auf denen man auch mal kreuz und quer und zu DiscoMusik seine Bahnen ziehen darf. Wer bei grauem Schmuddelwetter lieber vor dem PC sitzt, dem sei der Artikel „Memes, Selfies und Co.“ empfohlen, denn vielleicht wissen Sie ja noch gar nicht, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Aber auch Kochen oder Brotbacken ist eine meditative Indooor-Beschäftigung. Anregungen auf unseren Kulinarikseiin unserer ersten Ausgabe für das
ten.
Jahr 2014 sind wir saison- und witterungsorientiert. In unserer Serie „Aus
Unsere Kulturempfehlungen dies-
Oberfranken für die Welt“ stellen wir
mal: Die Ausstellungen „Jüdisches in
einen Papierverarbeiter vor, ohne
Bamberg“ und „Pracht der Farben –
dessen Produkte kaum eine Party, ge-
Glanz der Kulturen“ mit chinesi-
schweige denn ein karnevalistisches
schem Porzellan wie zum Beispiel
Ereignis stattfindet: Die Firma Veit
einem Service, das eigens für den
aus Hirschaid ist nämlich marktfüh-
Dalai Lama gefertigt wurde. Mit As-
render Hersteller von Luftschlangen.
pekten, die vor dem Musikgenuss kommen, befasst sich ein ganzer
Unsere Fotostrecke weckt Sehnsüch-
Schwerpunkt: Was tut der Intendant
te nach einem Hauch von Schnee –
eines Orchesters? Was erforscht das
haben wir nicht die Jahreszeiten
Institut für Musiktheater in Thurnau?
ganz besonders geliebt, als sie sich
Und wozu braucht man mongoli-
noch deutlich voneinander abho-
sches Rossschwanzhaar und brasilia-
ben? Doch Oberfranken ist bekannt-
nisches Fernambuk-Holz in Ober-
lich vielseitig. Wer sich also outdoor,
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EDITORIAL
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INHALT WIRTSCHAFT Keine Party in Europa ohne Veit aus Hirschaid – Der Papierverarbeiter ist Marktführer in Kassenrollen und Luftschlangen
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„Mit uns kommen Sie weiter!“ – Sieben Unternehmen vermitteln die Leistungsfähigkeit des Landkreises Hof in München
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„Kooperation statt Kirchturmpolitik“ – Wider den Logoseparatismus 16 Streichbogen Knoll – Mongolisches Rossschwanzhaar und brasilianisches Fernambuk-Holz für Meisterbögen 68
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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Memes, Selfies und Co. – Internethypes als Indikatoren gesellschaftlichen Wandels?
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Wie kommunizieren die Oberfranken? Eine nicht repräsentative Umfrage
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Breitband für das oberfränkische Land! – Die schnelle Datenverbindung ist auch Grundstein für die Energiewende
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Neue Serie: Filmregion Oberfranken Michael von Hohenberg initiiert Netzwerk „Filmregion Ostoberfranken“ 72
HOCHSCHULE UND BILDUNG Weltweit ein guter Klang – Das Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau ist international einzigartig 64
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EREIGNIS Veranstaltungskalender 20
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„Jüdisches in Bamberg“ – Ausstellung auf den 1000-jährigen Spuren jüdischer Kultur
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„Pracht der Farben – Glanz der Kulturen“ – Chinesisches Porzellan im Porzellanikon Hohen-Berg
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FOTOSTRECKE Schnee – nur ein anderer Aggregatszustand?
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A USFLUGSZIELE Wintervergnügen ohne Schnee – Schlittschuhlaufen
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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Die Flüsse waren ihre Heimat – Einst war der Main ganz hölzern
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MENSCHEN Grünes Band statt Todesstreifen – Beim Grenzerstammtisch sind aus Feinden Brüder geworden
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MENSCHEN UND KULTUR Das Unternehmen Bamberger Symphoniker – Und was seinen neuen Intendanten Markus Axt bewegt
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Glosse – Ort ohne Tat 65
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KULINARIK Vom Sauerteig, Baatz und Plootz und dem Glück aus dem Dorfbackofen
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Von dem Geschmack der Kindheit und der Zukunft unserer Region
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RUBRIKEN Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 48 Impressum 21 Kolumne: Essigs Essenzen 15 – Ein Dau, im Netz verfangen
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ECHT OBERFRAN KEN
Unser Titelfoto entstand auf der Eislaufbahn in Kulmbach. Manuel Kreul versucht hier seinem vier Jahre alten Sohn Milan das Schlittschuhlaufen schmackhaft zu machen. Der scheint offensichtlich skeptisch. Foto: Monika Limmer
22 Februar/Mär z
Ausgabe 22
2014 · 5. Jahrgang
Februar/März
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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt
WIRTSCHAFT
Keine Party in Europa ohne Veit aus Hirschaid – Der Papierverarbeiter ist Marktfßhrer in Kassenrollen und Luftschlangen
von Cornelia Masel-Huth (Text) und Monika Limmer (Fotos)
Der Papiervorrat garantiert schnelles Eingehen auf Kundenwünsche.
O
b für die saisonale Ausschmückung der eigenen vier Wände oder für die Party: kurzlebige Deko-Artikel werden überall und ständig benötigt. In diesem Jahr dauert die Faschingssaison bis zum 4. März und bis dahin werden bei tollen Umzügen und Karnevalssitzungen Tonnen an Luftschlangen und Konfetti durch die Lüfte schweben. Fast selbstverständlich würde die Mehrheit von uns annehmen, dass der Flitterkram made in China ist. Schließlich kommen mittlerweile schon fast alle Weihnachtskinkerlitzchen aus dem asiatischen Billiglohnland. Doch weit gefehlt: Im Faschingstrubel wird wohl jede Närrin und jeder Narr mit einem Produkt aus Hirschaid umwickelt und berieselt werden. Denn die unerlässlichen Faschingsaccessoires kommen aus Oberfranken. In der beschaulichen Marktgemeinde Hirschaid im Landkreis Bamberg ist das Pa-
Mit acht Farben kann hier gedruckt werden.
Für die Luftschlangenverpackung und das Stanzen von Konfetti sind immer noch Handgriffe erforderlich: Rahman Luthfur (rechts) und Andreas Krapp.
pierverarbeitungswerk Franz Veit ansässig. Und Veit ist der letzte deutsche und in Europa der größte Hersteller der bunten Papierschlangen und -flöckchen.
stellung von Kassen- und Belegrollen, von Bankbelegen und Parkscheinen, Lottoscheinen oder auch Veranstaltungstickets oder gar Blumenseidenrollen.
„Wir produzieren 70 Prozent aller Luftschlangen in Europa“, sagt Prokurist Rainer Buld bei einer Werksführung nicht ohne Stolz. In riesigen Hallen türmen sich hier schier unglaubliche Mengen an Papierrollen. Fünf Lastwagen rollen jeden Tag an die Werkstore, um Nachschub zu liefern, über 150 Millionen Rollen aller Größen verlassen alljährlich das Papierverarbeitungswerk. Dann hat das weiße Papierband allerdings nicht nur seine Methamorphose zur buntgeringelten Luftschlangenrolle hinter sich, obwohl die Karnevalsartikel seit 1927 ein wesentliches Standbein der Produktpalette von Veit sind. Das Kerngeschäft des Papierverarbeiters ist jedoch mittlerweile die Her-
Doch auch die Produktion von Kassenrollen geht bis auf das Jahr 1927 zurück. Damals war das Papierverarbeitungswerk noch in Bamberg beheimatet, wo es 1906 in einem schicksalsträchtigen Jahr voller Premieren von dem Geschäftsmann Georg Kailing und seiner Ehefrau Anna als „Bamberger Closettpapierfabrik Kailing & Co.“ gegründet wurde. Beide waren veränderungsfähig und wachstumsbereit. Und 1906 war ein Jahr voller zukunftsprägender Veränderungen. Albert Einstein veröffentlichte seine Theorie der spezifischen Wärme, das erste Autorennen der Welt auf einer Rundstrecke fand mit dem Grand-Prix von Frankreich statt. Alberto Santos-Dumont schaffte den ersten euro-
Aus tonnenschweren Papierrollen werden Luftschlangen.
Geschäftsführer Günther Eckert: „Nur hochgradige Automation macht bei Massenprodukten konkurrenzfähig.“
päischen Motorflug, und die erste Radioübertragung sowie die erste telegrafische Übermittlung veränderten die Welt nachhaltig. Mitten im Zweiten Weltkrieg, 1943, ließ Franz Veit, Nachfolger von Georg Kailing, in Hirschaid ein Zweigwerk erbauen und er nennt das Unternehmen erstmals „Franz Veit-Papierverarbeitung“. Als die Werksanlage in Bamberg einem Bombenangriff zum Opfer fällt, wird die gesamte Produktion nach Hirschaid verlegt. Einen besonders großen Wachstumsschub erlebte der Papierverarbeiter 1990 mit der Markterweiterung durch die Grenzöffnung zu den östlichen Bundesländern. In erzgebirgischen Aue und kurz darauf in der Nachbargemeinde Lauter werden Verkaufs- und Auslieferungslager errichtet. So bleibt es nicht aus, das auch der Heimatstandort inmitten von Hirschaid für die wachsenden Kapazitäten viel zu beengt
wird und die Belästigung der Anwohner durch den ebenfalls zunehmenden LkwVerkehr nicht mehr zumutbar ist. Gesellschafter und Geschäftsleiter müssen eine Entscheidung treffen. Günther Eckert, seit 30 Jahren im Unternehmen und seit 2003 Geschäftsführer, erinnert sich: „Um das Jahr 2000 gab es intensive Überlegungen, ob das Werk zum Beispiel in die neuen Bundesländer oder nach Tschechien verlegt werden sollte. Aus Loyalität für die Marktgemeinde und Verantwortung für die Mitarbeiter entschieden sie sich, am Heimatstandort ein neues Werk zu bauen.“ Eine zukunftsweisende Entscheidung. „Wir können nur mit ständigen Investitionen in technische Ausrüstung den Lohnanteil an der Produktion schmälern und so konkurrenzfähig bleiben,“ erklärt Eckert mit Verweis auf die viele Handarbeit, die früher für die Herstellung der Papierwaren notwendig war. Heute erledigen ausgeklü-
gelte Maschinen, die immer weiter verbessert werden, die Prozesse, die längst weitgehend vollautomatisch ablaufen. „Bei Massenartikeln entscheidet ausschließlich der Preis.“
Alle Größen von Rollen sind möglich. Das Foto zeigt Prokurist Rainer Buld.
Luftschlangen und Kassenrollen: Das Kerngeschäft von Veit.
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2006 war es dann soweit. Der Neubau im Gewerbegebiet Mühlfeld ist außerhalb der Ortschaft gelegen und hat gute Erweiterungsmöglichkeiten. Auf einer Grundfläche von weit über 60.000 Quadratmetern entstanden enorme Produktions- und Lagerkapazitäten und ein angeschlossenes Verwaltungsgebäude. „Das war ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte,“ so Eckert. „Mit dem konzeptionell durchdachten Werk ist Veit heute das modernste, größte und effizienteste Papierverarbeitswerk in ganz Europa.“ Eckert führt den größten Teil der Erfolgsgeschichte von Veit auf diese Bereitschaft zurück,
Alles für saisonale Deko und jede Art von Party gibt‘s im Werksverkauf.
Das erste Werk in Bamberg.
Von Wohnbebauung umzingelt: die alten Werksgebäude in Hirschaid.
2006 bezogen: das neue Werk im Gewerbegebiet Mühlfeld.
technische Innovationen aufzugreifen und umzusetzen. Schneide-, Druck- und Verpackungstechniken stehen so zur Verfügung. Vier Druckmaschinen für Achtfarbendruck in Kombination mit Schneidemaschinen ermöglichen zum Beispiel die Herstellung von Kassenrollen mit mehrfarbigen Aufruck für Kundenwerbung. „In Sachen Drucktechniken haben wir eine Vorreiterrolle in der Branche inne“, so der Geschäftsführer. Das spricht sich herum. Beim Großhandel oder den führenden Supermarktketten kennt man die Hirschaider. „Das ist ein abgeschlossener Markt, Anbieter und Kunden treffen sich vorwiegend auf Fachmessen wie der PaperWorld in Frankfurt oder der Fachpack in Nürnberg.“ So haben Kontinuität und stetige Innovation zu einem ebensolchen Wachstum geführt mit einem Umsatz von circa 48 Millionen Euro bei rund 170 Mitarbeitern. Heute liefert die Franz Veit GmbH ihre Produkte in fast alle europäischen Länder: nach Frankreich, Benelux, Österreich, Schweiz, Skandinavien mit eigenen Auslieferungslagern in Dänemark und Schweden und nach Osteuropa. Übrigens: Papier aus dem Veit-Werk versteckt sich noch an ganz anderer, zumeist unsichtbarer Stelle, beispielsweise in Autos oder Maschinenteilen. Spezielle In-
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dustrierollen werden hierfür benötigt. 2013 wurde durch einen Erweiterungsbau die Fläche des Werksverkaufs vergrößert. Hier gibt es all jene Artikel, die für saisonale Dekorationen und Brauchtumsspäße immer gebraucht werden. n
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
„Mit uns kommen Sie weiter!“ Sieben Unternehmen vermitteln die Leistungsfähigkeit des Landkreises Hof in München von Holger Twele
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A
uf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen, ohne die Produkte und die Wirtschaftsleistung des Landkreises Hof ganz oben in Bayern würde in München nahezu nichts gehen. Ob Flughafen München, Messe München oder das BMW-Vierzylinder-Hochhaus, ob Stoßfänger, Klimaanlage, Filter oder Formteile in den Autos, mit denen die Münchner unterwegs in die Berge sind, ob Wohnmobil, Gleitschirm, Snowboard oder Sicherheitsseile im Sport- und Freizeitbereich, ja sogar im Bereich der Körperpflege und der gesunden Ernährung mit Bio-Produkten – überall spielen Produkte, Erzeugnisse und Dienstleistungen aus dem Landkreis Hof eine wichtige Rolle. Es versteht sich von selbst, dass dieser erste Eindruck relativiert und ergänzt werden muss – nicht aber das Motto einer ab 4. Februar 2014 laufenden Ausstellung im 2010 renovierten Haus der Bayerischen Landkreise in München: „Mit uns kommen Sie weiter!“
Im Münchener Haus der Bayerischen Landkreise in der Kardinal-DöpfnerStraße 8 präsentiert sich der Landkreis Hof mit sieben hochkarätigen Unternehmen.
Uwe Engels, zuständig für den Bereich Wirtschaftsservice im Landkreis Hof, und Sachgebietsleiter Hermann Seiferth im Landratsamt Hof hatten die Idee zu dieser kleinen, aber feinen Ausstellung auf einer Fläche von gut 70 m². Sie wollen damit nicht zuletzt Landrat Bernd Hering ehren, der sehr viel für die Wirtschaftsentwicklung in der Region getan hat und nun bald in den Ruhestand verabschiedet wird. Mit der Konzeption und Realisierung der Ausstellung beauftragten sie federführend Heike Arndt, die Leiterin der bas-Werbung in Selb, die sich beim Landratsamt zuvor schon mit dem neuen Logo des Landeskreises Hof profiliert hatte. Als Medienpartner konnte das Magazin ECHT Oberfranken hinzugewonnen werden. Der Landkreis Hof verfügt mit seiner direkten Anbindung an drei Autobahnen,
Die Vorbereitungen zur Hofer Ausstellung liefen bereits im Januar an.
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ECHT Oberfranken
den internationalen Schienenverkehr und vier Großflughäfen im Umkreis von 150 Kilometern nicht nur über eine exzellente Verkehrsanbindung sondern auch über viele preiswerte Gewerbeflächen. Vor allem aber hat sich der Landkreis in den beiden vergangenen Jahrzehnten zu einem Industriestandort von weit überregionaler Bedeutung entwickelt, mit starker Werkstoff-Kompetenz und leistungsfähigen Zulieferern insbesondere der Automobilindustrie. Das Motto der Ausstellung „Mit uns kommen Sie weiter“ bringt das auf den Punkt. Denn der Landkreis ist mit seinen Produkten und Erzeugnissen logistisch und transporttechnisch mit ganz Deutschland und darüber hinaus verbunden. Geschaffen werden Produkte zum Wohlfühlen, sei es automotiv durch Zubehörteile und die so funktionale wie formschöne Ausstattung von Autos, wohnklimatisch etwa durch die Herstellung von preisgekrönten Designer-Sitzmöbeln oder auch kulinarisch durch BioLebensmittel. Sogar in den Bereichen Sport und Freizeitgestaltung sorgen sie für deutlich mehr Lebensqualität und vor allem für mehr Sicherheit – und das alles selbstverständlich mit den Gedanken der Nachhaltigkeit sowie der wirtschaftlichen wie individuellen Stärkung der Region und der dort lebenden Menschen. Sieben ausgewählte Firmenprofile vermitteln die Leistungsfähigkeit des Landkreises Hof auf sinnlich nachvollziehbare Weise mit optisch ansprechend gestalteten Wandtafeln, informativen Kurztexten, dreidimensionalen Ausstellungsobjekten, Fotos, Grafiken und in Endlosschleife geschalteten, ausgesuchten Imagefilmen – und selbstverständlich präsentiert sich hier auch der Landkreis selbst. n
Gebäude des Flughafens München mit einem Dach von Lamilux.
IDEEN UND PERSPEKTIVEN GEALAN, Oberkotzau Neubau 1956 Hauptsitz in Oberkotzau 2013 Die GEALAN Formteile GmbH entstand aus der 1921 gegründeten Fell- und Pelzgroßhandlung Fickenscher. 1956 knüpfte die Firma erste Kontakte zur chemischen Industrie, baute den Unternehmenszweig Kunststoffverarbeitung auf und wurde zu einem der führenden Fenstersystemanbieter Europas. Heute steht die Entwicklung und Produktion von technischen Spritzgussteilen und Baugruppen im Mittelpunkt.
LAMILUX, Rehau Werksgelände in der Zehstraße, 1930 Werk 1 in der Zehstraße, 1990er-Jahre Gegründet wurde die heutige Firma LAMILUX 1909 als Holzbauunternehmen von Heinrich Strunz. Der Einstieg in die Produktion von Kunststoff erfolgte 1954. Heute zählt das in dritter Generation geführte Familienunternehmen zu den besonders erfahrenen Herstellern von Tageslichtsystemen, zur Fertigung von Glasarchitektur und zu den international führenden Produzenten von faserverstärkten Kunststoffen.
REHAU, Rehau Fränkische Lederfabrik, ca. 1948 Rhenium-Haus, Sitz der Verwaltung, 2013 Als Helmut Wagner 1948 in Rehau in der 1907 gegründeten Fränkischen Lederfabrik mit der Fertigung von Wasserschläuchen und Randverstärkungen aus Kunststoff begann, legte er den Grundstein für die REHAU AG + Co und für die Kunststoff verarbeitende Industrie in Oberfranken. Dessen Kernkompetenzen mit polymerbasierten Lösungen liegen heute in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie.
Alt und Neu im direkten Vergleich Mit der Gegenüberstellung je eines Fotos aus den Gründerjahren und eines aktuellen Fotos auf einer der Wandtafeln der Ausstellung in München zu jeder Firma kann der Betrachter gut nachvollziehen, wie stark sich der Landkreis Hof gerade in den letzten Jahrzehnten entwickelt und welchen Strukturwandel mit dem damit einhergehenden Investitionsschub die Region vollzogen hat (siehe ergänzend den ECHT Oberfranken-Artikel zur Firma dennree, Ausgabe 21). 13
INHALT LIROS, Lichtenberg/Berg Altbau, ca. 1932–1938 Firmengelände in Berg, 2013 Die Firma LIROS wurde bereits im Jahr 1854 in Lichtenberg gegründet und diente der handwerklichen Seilproduktion. Später kamen synthetische Garne hinzu. Heute wird die LIROS GmbH in der fünften Generation als mittelständisches Familienunternehmen geführt und zählt mit der Produktion seines breit gefächerten Seilprogramms und der neuen Fabrik in Berg zu den größten seiner Art in Europa.
dennree, Töben Das waren die Anfänge des NaturkostHandels dennree: In einem Opel-Blitz wurden alle Waren vertrieben. Firmen-Arial in Töben, 2013 1974 gründete Thomas Greim in Moosach bei München das Unternehmen dennree. Er verlegte den Firmensitz ein Jahr später nach Töpen in seine oberfränkische Heimat. Der Bio-Großhändler beliefert heute von dort und neun weiteren regionalen Niederlassungen über 1.300 Naturkostfachgeschäfte und Bio-Supermärkte in Deutschland, Österreich, Luxemburg und Südtirol/Italien. Sein Sortiment umfasst rund 11.500 Artikel.
SANDLER, Schwarzenbach/Saale Gebäude um 1900
Betriebsgebäude in Schwarzenbach, 2012
Christian Heinrich Sandler gründete 1879 eine Wattefabrik in Hof/Saale, die zwanzig Jahre später nach Schwarzenbach/Saale verlegt wurde. 1967 nahm sie die Produktion von synthetischen Vliesstoffen auf. Heute fertigt die Sandler AG als Technologieführer auf dem Gebiet der Vliesstoffherstellung über 1.000 Artikel für den Einsatz in Hygieneprodukten, der Automobilindustrie, der Bauindustrie sowie für Heimtextilien.
ATB, Hof Das Automobiltechnikum Bayern GmbH (ATB) in Hof entstand 2003 aus der Idee, in der Region Hochfranken ein Kompetenzzentrum für die Automobilzuliefererindustrie zu errichten. Das Dienstleistungsunternehmen verfügt über moderne Prüfstände und Messtechnik für Tests und Umweltverträglichkeitsprüfungen aller Art. Es umfasst die Bereiche Umweltsimulationen, Betriebsfestigkeitsprüfungen und Messlabor.
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Kooperation statt Kirchturmpolitik –
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WIRTSCHAFT
B
ei der Erstellung des „Masterplan Hochfranken“ hat Professor Dr. Michael Seidel von der Hochschule Hof seinen Fokus nicht auf langatmige wissenschaftliche Stärken-Schwächenanalysen gelegt, sondern auf Umsetzbarkeit. In seinem Papier gibt er einen Ausblick auf den Weg zum Best Case-Szenario der Regionalentwicklung in Hochfranken. Auch andere Regionalmarketinginitiativen in Oberfranken können von seiner Analyse profitieren. ECHT Oberfranken hat einige seiner Thesen zusammengestellt. Die demografische Entwicklung mit ihrer drastischen Bevölkerungsabnahme wird in Hochfranken und benachbarten Regionen mitsamt einem alarmierenden „Braindrain“, also Talenteschwund, ein nicht durch andere Faktoren wie Zuwanderung zu begrenzender Faktor für die hiesige Wirtschaft und damit der Wettbewerbsfähigkeit der Region. „Der Engpass bei der Entwicklung Hochfrankens wird langfristig nicht in fehlenden Finanzmitteln liegen, sondern im Fehlen kluger Köpfe.“ „Früher bewarben sich Absolventen bei Firmen, zukünftig werden sich Firmen bei erstklassigen Absolventen bewerben müssen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen KMU, wie sie
in Hoch- und Oberfranken mehrheitlich angesiedelt sind, stehen nicht selbstverständlich auf der Wunschliste hochqualifizierter Kandidaten. „Es ist die Frage zu beantworten: Warum soll sich ein qualifizierter Hochschulabsolvent gerade für eine mittelständische Firma in Hochfranken entscheiden?“ „Employer Branding“, das Werben mit einer Arbeitgebermarke, ist bei hiesigen Firmen weitgehend noch ein Fremdwort, Personalmarketing steht kaum auf der Agenda. „Employer Branding wird ein Schlüsselthema von strategischer Bedeutung sein.“ „Junge Akademiker werden von modernen Technologien wie Informations- und Kommunikationstechnologie, Automotive und Umwelttechnologien angezogen, weil sie dort Entwicklungsmöglichkeiten erwarten.“ „Es ist unbestritten, dass der Stellenwert weicher Standortfaktoren gerade für Wissensarbeiter enorm gestiegen ist. Von daher kommt dem Thema Regionalmarketing und Imagearbeit eine erhebliche Bedeutung zu.“ „Die Wirtschaftsförderung muss Stadt- und Landkreisgrenzen überwinden.“
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Fotos: Landkreis Hof, Kliniken Hochfranken, Sandler AG, LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG, Bayerisches Staatsbad Bad Steben GmbH.
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WIRTSCHAFT „Innovative Pioniere und technologieorientierte Unternehmensgründer orientieren sich nicht an administrativen Grenzen.“
„Nach Auslaufen staatlicher Förderung für Regionalmanagement verfällt die Regionalpolitik wieder zunehmend in wirtschaftpolitischen Partikularismus.“
Passiv konsumierbare Hochkultur wie Oper, Ballett, Theater oder Big-Ticket-Ereignisse wie Fußballspiele oder Großkonzerte spielen bei Hochqualifizierten in Bezug auf die Attraktivität einer Region eher eine geringe Rolle. Wichtiger scheint demgegenüber eine attraktive „Night-Life-Szene“, der bedarfsorientierte Zugang zu Outdoor-Aktivitäten wie Schwimmen, Rudern, Klettern sowie zu Lifestyle-Aktivitäten innerhalb einer Musik-, Restaurant- oder Kneipenszene.
Der Masterplan stellt drei Szenarien der künftigen Regionalentwicklung vor. Szenario 1: Worst Case = weiter so. Szenario 2 beinhaltet die Bündelung wirtschaftsnaher Initiativen ohne eine aktive Rolle der Politik: Projektmanagement, aber keine strategische Regionalentwicklung. Dies bedeutet möglicherweise, dass sich die Wirtschaft in Teilbereichen zwar selbst behilft, ansonsten der regionale EntwickProfessor Michael Seidel übernahm mit 18 Jahren den lungspfad aber in die Stagnation läuft. Heimtextilbetrieb seiner Szenario 3 sieht eine regionale EntwickEltern mit 30 Mitarbeitern. lungsagentur als „große Lösung“ mit aktiBerufsbegleitend studierte er ver Rolle der Regionalpolitik (Public-Priva„2008 konnte sich nur ein Viertel der StuBetriebswirtschaft und war dierenden vorstellen, nach Abschluss des te-Partnership) als Best Case. Der regionale 1998 bis 2002 GeschäftsfühStudiums in Hochfranken zu arbeiten.“ Entwicklungspfad würde hier eindeutig zu einer Verbesserung der Wettbewerbspositirer des Kuratorium Hochfranon Hochfrankens führen. – ken e.V. Seit 2002 ist Seidel „Diese Quote ist aktuell auf Als realistisch betrachtet Seidel Szenario 2 Professor für BWL, Lehrgefast 50 Prozent gestiegen.“ mit Bündelung bestehender Initiativen, um biet Industriebetriebslehre an zunächst ohne große politische Lösung die der Hochschule Hof. Auffällig ist, dass sowohl die befragten StuRegionalentwicklung voranzubringen. Zu dierenden (einer Studie), als auch die Fühdiesem Zwischenschritt hat Seidel vier Prorungskräfte Hochfranken positiver beurteilen als die hiesige Regionalpolitik. jektsäulen erarbeitet mit Finanzierungsund Zeitplan. Die Säulen beinhalten Corporate Identity, Medienarbeit einschließlich Events, Willkommenskultur „Dieses Stimmungsbild manifestiert sich auch daran, einschließlich Employer Branding, sowie Infrastruktur eindass sich nur 9 Prozent der Regionalpolitiker mit Hochfranken als Region identifizieren können.“ schließlich öffentliche Mobilität Wissensregion Hochfranken. Ist Hochfranken eine multiple Persönlichkeit? Gibt es zu viele Gesichter ein und derselben Region? (Wirtschaftsregi„Zweifellos würde ein Großlandkreis Hochfranken ‚auf on Hochfranken e.V., AGU Hochfranken e.V., Unternehmeeinen Schlag‘ diejenige Bündelung bewirken, die mit dem Szenario 3 und damit dem besten aller Fälle gemeint ist.“ rinitiative Hochfranken, Industrieregion Hochfranke usw.) Im Regionalmarketing gilt wie im Firmenmarketing: Markenpolitik muss konsistent sein. Das bedeutet: einheitliches optisches Auftreten, durchgängige Markenikonografie und -sprache.
„Bei nüchterner Betrachtung der Trends wie (…) der überwiegend guten Erfahrungen mit Bündelungen regionaler Gebietskörperschaften etwa in NRW, Sachsen und Niedersachsen, erscheint diese Entwicklung nur eine Frage der Zeit zu sein.“
„Regionalmanagement geht nur mit vereinten Kräften.“ Dringender Appell an die Akteure: zusammensetzen und sich über die Vereinheitlichung des Logos usw. verständigen. Abstimmungen über ein gemeinsames Projektmanagement und die Koordination aller Schritte. „Damit würde ein starkes Signal in Richtung Politik gesendet werden, sich ebenfalls auf der Ebene Hochfranken stärker als bisher zu engagieren.
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ECHT Oberfranken
„Möglicherweise konnte die Realisation einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung sowie eines gemeinsamen Regionalmanagers bislang deswegen nicht gelingen, weil die politischen Partikularinteressen zu groß waren. Hier könnte die Bündelung der wirtschaftlichen Initiativen ein gewichtiger positiver Machtfaktor werden, der die Diskussion versachlicht.“ n
Es muss nicht immer Schnee und Sonne sein. Die Natur ist immer der größte Künstler voller Stimmungen und feiner Dramatik. Aufgenommen bei Kulmbach-Veitlahm. Foto: M. Glück
Veranstaltungskalender Januar noch bis 27.01.2014
18.01.2014
Junge Künstler im Konzert
mit Werken von Joseph Haydn, Sergej Rachmaninow, Albert Ginastera uvm. Ort: Prinzregent-Luitpold-Saal, Eingang Therme Bad Steben Beginn: 19 Uhr | Eintritt frei!
19.01.2014
Ein Blick! ins ganze Theater
Freundschaften – Fotoausstellung
mit Diakonie Bayreuth und Fotostudio Marc Zrenner Ort: Stadtbücherei (RW21), Richard-Wagner-Str. 21, Bayreuth
noch bis 09.02.2014
Horst Antes: Arbeiten auf Papier – Motiv- und Farbvariationen
aus der Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunstiftung sowie aus der Sammlung Klaus Dettmann Ort: Kunstmuseum Bayreuth Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr
Theaterführung mit Gerald Leiß Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg Beginn: 16.30 Uhr Anmeldung: kasse.theater@stadt.bamberg.de Tel.: 0951 873030
noch bis 23.02.2014
von Katrin Schinner Ort: Ökologisch-Botanischer Garten, Ausstellungsraum in den Gewächshäusern, Bayreuth Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage 10 – 16 Uhr sowie Di – Do 10 – 15 Uhr
noch bis 16.03.2014
Pracht der Farben – Glanz der Kulturen – Ausstellung
mit zeitgenössischem Porzellan aus Yingge in Taiwan Ort: Porzellanikon, Hohenberg a.d. Eger Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr
noch bis 23.03.2014
Wie ein Vogel zu fliegen ... – Ausstellung mit Fotos von Christoph Franz Robiller Ort: Naturkunde-Museum, Park 6, Coburg
noch bis 31.10.2014
Ein Blick auf das Jahr 1914 – Literatur, Kunst, Politik … – Ausstellung Ort: Anderes Museum Bayreuth, Friedrich-Puchta-Str. 12, 95444 Bayreuth Informationen: joachim-schultz@gmx.de Tel.: 09246 273
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ECHT Oberfranken
nach Motiven des autobiografischen Romans von Jim Caroll Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr
24. + 25.01.2014
19.01. – 11.05.2014
20 Jahre Grafik Museum Schreiner – Grafik aus Osteuropa – Ausstellung
Eröffnung: 19. Januar um 11 Uhr Ort: Grafik Museum Stiftung Schreiner, Bad Steben Geöffnet: täglich 9 – 18 Uhr | Eintritt frei!
Charleys Tante – Komödie
24. Bamberger Kurzfilmtage – Eröffnung
von Brandon Thomas Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus Beginn: wochentags 20 Uhr am Wochenende 19.30 Uhr
22.01.2014
Werner Hausen – Juri Smirnov Quartett – Konzert
Sonderkonzert zum Holocaust-Gedenktag
Gelebtes neu belebt – Ausstellung
The Basketball Diaries – Schauspiel – Premiere
mit Gelead Mishory Ort: Haus Marteau, Lobensteinerstraße, Lichtenberg Beginn: 19 Uhr
Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg Beginn: 20 Uhr Eintritt frei! (Eintrittskarte erforderlich!)
Glas und Keramik aus den Sammlungen der Familie Otto Waldrich Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Rödental Öffnungszeiten: Di – So 13 – 16 Uhr
Eine Show bringt die Beatles auf die Bühne zurück. Ort: Kongresshaus Rosengarten, Coburg Beginn: 20 Uhr
Meisterkonzert
20.01.2014 – 26.01.2014
„Feuer & Flamme“ – Sonderausstellung
24.01.2014
Yesterday – Konzert
Hofer Symphoniker Ort: Freiheitshalle Hof, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr
23.01.2014
Mordgeschichten mit Kulturautor Helmut Vorndran –
Eine kulinarisch-kriminalistische Lesung i n vier Gängen Ort: Gasthaus Reinwand, Maximiliansplatz 99, Seßlach Beginn: 19.30 Uhr
Magic of the Dance – STEPPSHOW
Ort: Kongresshaus Rosengarten, Coburg Beginn: 20 Uhr
IRLAND - Rund um die Grüne Insel! – Dia-Multivisionsschau von Sigrid Wolf-Feix Ort: Vortragssaal, Kurhaus Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 9 € (mit Gastkarte: 8 €)
25.01.2014
Ort: Jazzclub Bamberg e.V. Beginn: 21 Uhr Eintritt: 10 € / 7 € / 5 €
PolarZauberNacht
mit bewährten Aufgüssen und Kerzenromantik – Genuss pur in Sauna und Bad bis Mitternacht Ort: CabrioSol Ganzjahresbad, Pegnitz Geöffnet: bis 24 Uhr
Schöner Scheitern – Tragisch-komisches Musik-Kabarett
mit Hans-Georg Köhler, Heilsbronn Ort: Elsa 47, Walburer Weg 10, Bad Rodach Beginn: 19 Uhr
VERANSTALTUNGSKALENDER
IMPRESSUM
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ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Str. 14 95326 Kulmbach Telefon 09221-407 81 20 Telefax 09221-407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Chefredaktion/Projektleitung: Cornelia Masel-Huth
Kunst, Technik und Design | Vier Museen für Porzellan Selb Europäisches IndustrieMuseum für Porzellan
Freitag, 7. Februar 2014, 20.00 Uhr Humor in Concert mit den Musikakrobaten Gogol & Mäx
Pracht der Farben – Glanz der Kulturen
Europäisches Museum für Technische Keramik
Eine Ausstellung mit zeitgenössischem Porzellan aus Yingge in Taiwan
Hohenberg Deutsches PorzellanMuseum
Rosenthal Museum
Freitag, 7. März 2014, 20.00 Uhr Die Harry Belafonte Story – seine Songs, sein Leben mit Ron Williams, Daniela Kiefer u.a.
gefördert durch:
Freitag, 14. März 2014, 20.00 Uhr Irish-Folk-Festival mit Andy Lang u.a.
Verantwortlich i.S.P.: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Projektassistenz: Irina Leontev Texte und Fotos dieser Ausgabe: Michael Ertel, Dr. Rolf-Bernhard Essig, Gerd Fleischmann, Dr. Ottmar Fugmann, Margarethe Glück, Monika Limmer, Stefan Linß, Cornelia Masel-Huth, Michael Müller Verlag, Klaus Wührl, Holger Twele; Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof.
Samstag, 5. April 2014, 20.00 Uhr A-Cappella-Konzert mit The London Quartet
Kartenvorverkauf: Tourist-Information Wunsiedel, Telefon 09232/602-163 Tourist-Information Marktredwitz, Telefon 09231/501128 sowie alle Geschäftsstellen der Frankenpost
Ihre Adresse für Kunst und Rahmen
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr sowie n. Vereinbarung, Führungen nach Voranmeldung (auch fremdsprachig)
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Layout/Grafik: Wolf Hartmann, creo Druck & Medienservice, Bamberg
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts.
Ausstellung gefördert durch: Ministry of Cultural Affairs Republic of China (Taiwan)
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VERANSTALTUNGSKALENDER 25.01.2014
Nachtwächterführung
mit einem im historischen Gewand gekleideten Kulmbacher Nachtwächter Treffpunkt: Dr.-Stammberger-Halle, Kulmbach Beginn: 20 Uhr | Dauer: ca. 90 Min. Preise: Erwachsene 3 €, Kinder 1,50 €
Acapellakonzert
mit Tivon Chamber Choir, Jerusalem Oratorio Choir, Zamirchor e.V., Zamirsternchen, Unicef Kinder Ort: Zamirhalle Bayreuth | Beginn: 19.30 Uhr
26.01.2014
Latin Sound at 11 – A tribute to Chick Corea an others – 3. Kammerkonzert Jazz mit Kim Barth, Günter Schmuck, Christian Hellwich und Ali Broumand Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein Beginn: 11 Uhr
Internationales Chorkonzert
mit drei Chören Ort: Großer Saal, Kurhaus Bad Steben Beginn: 19 Uhr | Eintritt: 12 € (mit Gastkarte: 10 €)
29.01.2014
Sinfonieorchester Universität Bayreuth – Winterkonzert Ort: DAS ZENTRUM - Europasaal, Äußere Badstr. 7a, Bayreuth Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 7 € / 5 € Informationen: www.das-zentrum.de oder www.uniorchester-bayreuth.de
30.01.2014
30 Jahre Kommunikationswissenschaft – Symposium und Festakt
mit Ehrung von Prof. em. Dr. Manfred Rühl zu seinem 80. Geburtstag Ort: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Raum 00.019/ An der Weberei 5 (ERBA) Dauer: 14 – 18.30 Uhr
31.01.2014
„Fränkisches Amtsgericht“ – Theaterstück der Luna Bühne Weißenbrunn Ort: Möbelsaal des Fichtelgebirgsmuseums, Wunsiedel Beginn: 20 Uhr | Eintritt: 11,50 €
25. + 26.01.2014
Jazz: GOZO … ist das spanische Wort für Freude und Genuss – Konzert
Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 12 € (ermäßigt: 10 €)
27.01.2014
„Schnittstellen“ –
Textilentwurf, Schneiderei, Modedesign – alles typisch weibliche Tätigkeitsfelder? Das Forum Genderforschung, Otto-FriedrichUniversität Bamberg zu Gast im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia Beginn: 19 Uhr
28.01.2014
Romeo und Juliet – Schauspiel
„Aber schön war es doch“ Hildegard Knef – Eine Femmage Ball & Jabara Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Treff Beginn: 20 Uhr
William Shakespeare Gastspiel American Drama Group Europe in englischer Sprache Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus Vorstellungen 15 Uhr und 19 Uhr
Drama, Konflikt, Freiheit – 5. Symphoniekonzert
Hofer Symphoniker Solist: Maximilian Hornung Dirigent: Daniel Klajner Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 19.30 Uhr
„Haus Marteau auf Reisen“: Fulminanter Start in Selb – Konzert mit Prof. Reiner Ginzel Ort: Porzellanikon Selb Beginn: 19 Uhr
„PAPA, SAG JA!“ – Kabarett-Abend
mit Klaus Karl-Kraus Ort: Bad Alexandersbad Moor- und Mineralheilbad Beginn: 19.30 Uhr
Februar 01.02.2014
Tanzturnier der Lateinformation
Auftaktveranstaltung der Oberliga Süd Ort: Angerturnhalle Coburg Beginn: 18 Uhr
Bier selber brauen – Kurs
mit Braumeister Stefan Jakob, München Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth Beginn: 14 Uhr Gebühr: 90 €
Nie sollst du mich befragen – Komödie von Paul Barz Ort: Studiobühne Bayreuth Beginn: 20 Uhr
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ECHT Oberfranken
02.02.2014
Führung durch die Ausstellung „Horst Antes“ und literarische Kostproben mit Dr. Beatrice Trost und Dr. Barbara Pittner Ort: Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstr. 33 Beginn: 15 Uhr | Gebühr: 5 € Anmeldung: 0921 7645310
Winterreise „Ich such´ im Schnee vergebens nach ihrer Tritte Spur“ – Liederzyklus von Franz Schubert auf Gedichte von Wilhelm Müller Ort: Großer Kurhaussaal, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 14 € (mit Gastkarte: 12 €)
04.02.2014
Tipps und Tools zur Mitarbeitergewinnung auf neuen Wegen – Seminar für kleine und mittelständische Unternehmen Ort: Hochschule Hof Beginn: 17.30 Uhr
VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeige
04.02.2014
ARCHÄOLOGISCHES KOLLOQUIUM: Tote Menschen und Tiere in finsteren Felsschächten
08.02.2014
Erste Untersuchungsergebnisse zur prähistorisch genutzten Kirschbaumhöhle in Oberfranken. Vortrag von Dr. Timo Serégély, Universität Bamberg Ort: Im Hochzeitshaus, Am Kranen 12, Hörsaal 02.01, Bamberg Beginn: 19.15 Uhr
Volles Programm in 7 Hallen
06.02.2014
zu Brasilien
Gast
Uli Masuth „Und jetzt die gute Nachricht“ – Konzert Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 20 Uhr Eintritt: 14 € (ermäßigt: 12 €)
Museum bewegt – Kultur zum Frühstück
„Von grünen Knochen und schwarzen Flecken – Kunsthandwerk zwischen Alchemie und Technik“ Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg, Museumscafeteria Beginn: 10 Uhr Eintritt: 15 € Voranmeldung: 09561 87919
Zentralasien extrem – mit dem Roller entlang der Seidenstraße zum Pamir Multivisionsshow von und mit Thomas Bäumel Ort: Vortragssaal, Kurhaus, Bad Steben Beginn: 19 Uhr Eintritt: 10 € (mit Gastkarte: 9 €)
07. - 09.02.2014
Pulswärmer stricken – Kurs
mit Edith Werner Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth Informationen: www.fichtelgebirgsmuseum.de
07.02.2014
Die Faschingsgesellschaft Rot-Weiß-Schirnding gastiert im Porzellanikon mit ihrem neuen Programm „50 Jahre Showtime“ Ort: Porzellanikon Selb Beginn: 19.30 Uhr
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Ort: Gemeindesaal der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Rodach Beginn: 19 Uhr
Der Kaufmann von Theresienstadt – Tragikkomödie
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von Herbert Rosendorfer Ort: Studiobühne Bayreuth Beginn: 20 Uhr
09.02.2014
Museum bewegt – Kultur zum Frühstück
„Von grünen Knochen und schwarzen Flecken Kunsthandwerk zwischen Alchemie und Technik“ Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg, Museumscafeteria Beginn: 11 Uhr Eintritt: 15 € Voranmeldung: 09561 87919
DIESCHOWIDDER – Das Kultur-Kabarett-Duo Space Truckers – Deep Purple Tribute – Konzert Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 20 Uhr Eintritt: 12 € (ermäßigt: 10 €)
Humor in Concert – Gogol & Mäx – Die Musikakrobaten Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr
Die fetten Jahre sind vorbei! – Komödie nach dem Film von Hans Weingartner von Gunnar Dressler Ort: Stadthalle Bayreuth, Kleines Haus Beginn: 19.30 Uhr
mit seinem neuen Programm „G‘scheit - daablach‘n Ort: Kleiner Kurhaussaal, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 10 € (mit Gastkarte: 9 €)
Karneval der Tiere – Konzert
für Kinder und Eltern Solist: Robert Eller Dirigent: Howard Golden Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 11 Uhr
10.02.2014
Gesunder Darm – gesunder Mensch – Vortrag von Hannes Laubmann, Heilpraktiker Ort: Kurhaus, Bad Steben Beginn: 19 Uhr Eintritt: 3 € (mit Gastkarte 2,50 €)
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VERANSTALTUNGSKALENDER 12.02.2014
Religiöse und spirituelle Bedürfnisse unserer Zeit – Vortrag
16.02.2014
mit der Musicalabteilung der Musikschule der Hofer Symphoniker Ort: Prinzregent-Luitpold-Saal (Eingang Therme), Bad Steben Beginn: 17 Uhr Eintritt: 7 € (ermäßigt: 6 €)
von Dr. Haringke Fugmann, Beauftragte für neue religiöse und geistige Strömungen, Bayreuth Ort: EBW, Seminarraum im Hof, Richard-Wagner-Str. 24, Bayreuth Beginn: 19.30 Uhr
Kulmbacher Burggeschichten mit den Buschklopfern – theatralisch unterhaltsame Führung
Comedy Lounge
mit Friedemann Weise, Philipp Moll und Helmut A. Binser Ort: Irish Pub, Mauer 2, Coburg Beginn: 20.30 Uhr
13.02.2014
Die Nacht der Musicals
Ort: Kongresshaus Rosengarten, Coburg Beginn: 20 Uhr
Fotografie für Dummies: Wie kommt der Vogel in die Kamera? – Kinderuni Hof mit Jürgen Ott und Friedrich Bischoff Ort: Hochschule Hof Dauer: 18 – 18.45 Uhr
„songs and more“ – Musical-Konzert mit voice‘n strings Ort: Großer Kurhaussaal, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 12 € (mit Gastkarte: 10 €)
Rhythmusmetzger – Galaopernkinderpiratenfaschingsball Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 15 Uhr Eintritt: 5 € (ermäßigt: 4 €) www.rhythmusmetzger.de
18.02.2014
mit Johannes Herold (Pfarrer und Judaist, Selb) Ort: Schlosskirche, Schlossberglein Bayreuth Beginn: 19 Uhr
20.02.2014
Blue Heat – Konzert
Blues, Soul und Jazz, groovend und schweißtreibend, von Vollblutmusikern engagiert und virtuos dargeboten. Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 12 € (ermäßigt: 10 €)
13.02. – 15.03.2014
Verschiedene Künstler zeigen ihre Werke zum Thema AKT Auftakt zum 20-jährigen Betriebsjubiläum der Glaserei und Galerie Späth Ort: Galerie in der Remise, Wiesenstr. 22, Coburg Vernissage: 13. Februar um 19.30 Uhr
23.02. – 09.06.2014
XILOGRAFIA ITALIANA – Ausstellung
Australien – 30.000 Kilometer durch den Roten Kontinent
Dia-Multivisions-Show von Sigrid Wolf-Feix Ort: Großer Kurhaussaal, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 9 € (mit Gastkarte: 8 €)
21.02.2014
Mein Vaterland – 6. Symphoniekonzert Hofer Symphoniker Ort: Freiheitshalle Hof, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr
Mund-UN-artiges – Kabarettabend
in den Innenräumen der Plassenburg Treffpunkt: Museumsshop in der Plassenburg, Kulmbach Beginn: 14 Uhr Preise: 7 € (ermäßigt: 5 €)
Josef und seine Brüder – oder die Kraft der Versöhnung – Ökumenischer Bibelabend
FREIZÜGIGKEITEN – Ausstellung
14.02.2014
23.02.2014
„DIE WELT DES MUSICALS“ – Konzert
22.02.2014
mit Eberhard Wagner, Horst Mayer und einer kleinen Brass-Band Ort: Studiobühne Bayreuth Beginn: 20 Uhr
Italienische Holzschnitte aus den Kunstsammlungen in La Spezia Eröffnung: 23.02.2014 um 11 Uhr Ort: Kunstmuseum Bayreuth www.kunstmuseum-bayreuth.de
24.02. – 02.03.2014
PACEM IN TERRIS – 1. Runde des Internationalen Musikwettbewerbs Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 9.30 Uhr
26.02. – 02.03.2014
46. Freizeit-Messe Nürnberg
das Freizeit-, Garten- und Urlaubsparadies Ort: AFAG Messen und Ausstellungen, Messezentrum 1, 90471 Nürnberg Öffnungszeiten: täglich 9.30 - 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr) Weitere Informationen: www.freizeitmesse.de
28.02.2014
Valentinskonzert
Das Publikum wird musikalisch in die Welt der Sehnsüchte, Liebesschwüre und Intrigen entführt – ein hoch-emotionaler Abend mit musikalischen Highlights rund um die Liebe. Dirigent und Moderator: Johannes Klumpp Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel Beginn: 19 Uhr
Du bist meine Mutter – Schauspiel von Joop Admiral Ort: Studiobühne Bayreuth Beginn: 20 Uhr
15.02.2014
CabrioSol VollmondNacht mit FKK-Schwimmen
Entspannen Sie sich bei Mond- und Kerzenschein und genießen Sie bewährte Aufgüsse in Saunen Ort: CabrioSol Ganzjahresbad, Pegnitz Dauer: 21 – 1 Uhr
Fab Five – Konzert Gankino Circus – Konzert
Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 20 Uhr Eintritt: 14 € (ermäßigt: 12 €)
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ECHT Oberfranken
Ort: Jazzclub Bamberg e.V. Beginn: 21 Uhr
VERANSTALTUNGSKALENDER
März 02.03.2014
Winteraustreiben mit den Effeltricher Fasalecken – Trachtenumzug
Umzugsbeginn: am Kulturzentrum Jahnhalle in der Jahnstraße 1, Forchheim Beginn: 14.30 Uhr
04.03.2014
07.03.2014
14.03.2014
Die Harry Belafonte Story – seine Songs, sein Leben
Sissi.
mit Ron Williams u.a. Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr
Liebe, Macht und Leidenschaft – Ein kaiserlicher Musicalabend Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 20 Uhr
08.03.2014
Irish-Folk-Festival
Mund-UN-artiges – Kabarettabend
Swing Ladies – Benefizkonzert
07.03.2014
09.03.2014
mit Eberhard Wagner, Horst Mayer und einer kleinen Brass-Band Ort: Studiobühne Bayreuth | Beginn: 17 Uhr
Biboul Darouiche – Soleil Bantu – Sonderkonzert
anlässlich Internationaler Frauentag Ort: Stadthalle Bayreuth, Balkonsaal Beginn: 20 Uhr
15.03.2014
Bayreuther Chorsinfonik – Konzert
Ort: Jazzclub Bamberg e.V. | Beginn: 21 Uhr
Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19 Uhr
Richard Rogler „Das müssten Sie mal sagen, Herr Rogler“ – Comedy/Kabarett
Donnerwetter Varieté
Ort: Rathaussaal, Forchheim Beginn: 20 Uhr Eintritt: 24 € (ermäßigt: 21 €)
mit Andy Lang u.a. Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr
14.03.2014
Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 20 Uhr Eintritt: 16 € (ermäßigt: 13 €)
Bamberger Soultones – Konzert Ort: Junges Theater Forchheim Beginn: 20 Uhr Eintritt: 7 € (ermäßigt: 5 €)
Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich mitteilen! Email-Adresse: info@echt-oberfranken.de Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.
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Noch bis 1. Juni:
„Jüdisches in Bamberg“ – Die Ausstellung in der Stadtgalerie Bamberg Villa Dessauer folgt den 1000-jährigen Spuren jüdischer Kultur
V
or 1002 Jahren wurde der Bamberger Dom eingeweiht – und bestimmt seitdem das Stadtbild der Welterbestadt. Eine andere Konstante dieser Stadt ist die jüdische Gemeinde. Ungefähr genauso lange wie es den Dom gibt, leben Menschen jüdischen Glaubens in Bamberg. Die jüdische Gemeinde ist die älteste Oberfrankens und eine der ältesten in ganz Deutschland. Die Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ macht die Geschichte der Bamberger Juden sichtbar. Dabei bringt ein neuer Blick auf die Stadtgeschichte Vergessenes in Erinnerung und macht scheinbar längst Bekanntes neu erfahrbar. Über den historischen Ausstellungsteil hinausgehend ist die Gegenwart und die jüngste Geschichte jüdischen Lebens in Bamberg seit der Nachkriegszeit dargestellt. Das persönliche Erleben und die Lebenswege jüdischer Bamberger, die vor den Nationalsozialisten ins Ausland flüchteten oder die jetzt hier leben, werden in medial aufbereiteten Zeitzeugenberichten erfahrbar.
Wenn Gedanken Worte werden – Erika Löbls Tagebuch Eine von ihnen ist das jüdischen Mädchens Erika Löbl aus
Das jüdische Mädchen Erika Löbl
Bamberg, deren Tagebücher erhalten sind. Exponate der Ausstellung werden unter verschiedenen Themenschwerpunkten wie jüdische Lebenswelt, Heimat, bürgerliches Wohnen, Flucht und Asyl mit den Ereignissen und Berichten aus den Tagebüchern verbunden und lassen sich mit der Lebenswirklichkeit insbesondere von Jugendlichen heute in Beziehung setzen. Auch die Villa Dessauer selbst ist nicht allein Zeugnis des stolzen Wirtschaftsbürgertums des gründerzeitlichen Bambergs. Gebaut für die jüdische Hopfenhändlerfamilie Dessauer, ist die Villa auch ein Denkmalder deutsch-jüdischen Geschichte Bambergs.
„Jüdisches in Bamberg“ – bis 1. Juni 2014 Dienstag bis Donnerstag: 10 – 16 Uhr, Freitag bis Sonntag: 12 – 18 Uhr Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer Hainstr. 4a | 96047 Bamberg | Tel. 0951.87 1861 (Kasse) museum@stadt.bamberg.de | www.museum.bamberg.de
Noch bis 16. März:
„Pracht der Farben – Glanz der Kulturen“ – Eines der Highlights der Ausstellung ist ein speziell für den Dalai Lama angefertigtes Geschirr aus Taiwan
Das Service ist eines von vielen sehenswerten Beispielen für die moderne Porzellan- und Keramikkunst in Taiwan. Angeregt durch die Beschäftigung mit traditionellen Techniken und beeinflusst von neuen Kunststilen aus Taiwan und der ganzen Welt, hat das Kunsthandwerk im vergangenen Jahrhundert zu neuer Blüte gefunden. Gerade die vielfältigen kulturellen Anregungen, die Taiwan in seiner langen Geschichte unter der Herrschaft verschiedener Herren und im internationalen Wettbewerb gewonnen hat, scheinen eine Inspiration der aktuellen taiwanischen Porzellankunst zu sein.
„Wunder von Formosa“ Sie sind nur auf der Insel Taiwan heimisch und gelten als Symbol für ein langes und segensreiches Leben – die Formosa-Makaken. Als eines der „Wunder von Formosa“ hat es diese Affenart auf eine edle, goldgrundige Vase geschafft. Die einzigartige Flaschenvase ist ein weiteres Beispiel für die vielen großartigen Exponante der Ausstellung. Unter
dem Titel „Die Wunder von Formosa“ startete die Porzellanbrennerei Anta Pottery 2003 eine Serie von handgemalten Objekten, die auch als Geschenke für Staatsgäste dienen. Die Werke aus Keramik und Porzellan zeigen Motive aus der außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt Taiwans: Der nur im Bergland Taiwans vorkommende Mikado-Fasan ist genauso abgebildet wie der vom Aussterben bedrohte MasuLachs oder der in seinem Bestand gefährdete Schwarzstirnlöffler. Die endemischen Formosa-Makaken gelten den Einheimischen auch als Glückssymbol. Die Flaschenvase mit den Formosa-Makaken ist von der Modellierung bis zur Malerei vollständig handgefertigt. Neben den Formosa-Makaken sind Kiefern abgebildet – in Taiwan ebenfalls ein Glückszeichen. Meisterhaft und in leuchtenden Farben dekorierte Vasen, Schüsseln und Teller nehmen die Besucher mit in die Welt des taiwanischen Porzellans. Die Verbindung von traditionellen Techniken mit modernen Stilen machen den Besuch zu einem Erlebnis. Die Objekte stammen aus dem New Taipei City Yingge Ceramics Museum und aus den wichtigsten Porzellanwerkstätten Taiwans wie etwa der Tai-Hwa Pottery, der Anta Pottery, der China Art Ceramic Co., Ltd (Cena Porcelain) und verschiedenen anderen. „Pracht der Farben – Glanz der Kulturen“ – bis 16. März 2014 Täglich 10.00 Uhr – 17.00 Uhr, außer Montag Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan Hohenberg an der Eger / Selb Schirndinger Straße 48 | 95691 Hohenberg www.porzellanikon.org | Einzelkarte 3,00€ / 2,00 ermäßigt
Fotos: Porzellanikon
A
ls der Dalai Lama 2001 Taiwan besuchte, erhielt er ein außergewöhnliches Geschenk: Ihm wurde ein speziell für ihn angefertigtes Geschirr überreicht. Golden und fein verzierte Schalen und Schüsseln sowie Löffel und Stäbchen drücken die Wertschätzung aus, die der hohe Besuch in Taiwan genießt. Das einzigartige Porzellanservice für den Dalai Lama ist eines von rund 180 Exponaten, die bei der Ausstellung „Pracht der Farben – Glanz der Kulturen“ im Porzellanikon in Hohenberg noch bis 13. Dezember 2013 zu sehen sind.
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Wintervergnügen ohne Schnee –
Schlittschuhlaufen Fotos von Monika Limmer
AUSFLUGSZIELE
Als diese Ausgabe von ECHT Oberfranken in Druck ging, strahlte eine sanfte Sonne vom ebenso sanftblauen Himmel auf sanftgrüne Wiesen, auf denen blühende Gänseblümchen gesichtet wurden. Die Vögel zwitscherten wie sonst nur, wenn sie den Frühling begrüßen wollen und die Knospen der Weiden waren schon so prall, als wollten sie jeden Moment platzen, um die ersten Kätzchen ans Licht freizugeben. Während sich die einen bei solch lauen Januartemperaturen freuen, dass sie keinen Schnee räumen müssen, schauen die anderen erwartungsvoll zum Himmel, ob sich nicht doch endlich graue Schneewolken zusammenballen und die ersehnten Flocken auf die Pisten, Langlauf-
strecken und Rodelbahnen rieseln lassen. Ein winterliches Vergnügen bleibt unabhängig von Minusgraden: Das Schlittschuhfahren. In Bayreuth, Hof und Kulmbach gibt es öffentlich zugängige Eisbahnen. Schlittschuhe gibt es zum Ausleihen. Wer Anfänger ist, dessen erste Schritte werden vielleicht ein bisschen ungelenk sein und vielleicht landet man auch mal auf dem Po. Einen Versuch ist das Schlittschuhfahren allemal wert. Und ein lustiges Vergnügen für Familien oder Paare. Mit freundlichen Handreichungen stützt man sich nicht nur gegenseitig, sondern kommt sich auch ein wenig näher.
Bayreuth – Städtisches Eisstadion Am Sportpark 3 ∙ Tel. 0921 251940 Öffnungszeiten: Montag: 20.30 – 22.30 Uhr Dienstag: 10.00 – 12.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr Mittwoch: 16.00 – 18.00 Uhr und 21.00 – 23.00 Uhr Donnerstag: 10.00 – 12.00 Uhr und 21.00 – 23.00 Uhr Freitag: 13.30 – 15.30 Uhr Samstag: 14.00 – 16.00 Uhr und 20.30 – 23.00 Uhr Sonntag: 14.00 – 16.00 Uhr und 16.30 – 18.30 Uhr (Vor allem Samstag und Sonntag besser vorher anrufen, da sich Zeiten wegen Eishockey-Training verändern können.) Eintrittspreise: Erwachsene: Einzelkarte 2,50 Euro, Zehnerkarte 21,00 Euro; Jugendliche, Schüler, Studenten: Einzelkarte 2,00 Euro, Zehnerkarte 15,00 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,00 / 9,00 Euro. Schlittschuhverleih: 4,00 Euro (Größen 25 – 46)
29 Foto: Eisstadion Bayreuth
AUSFLUGSZIELE
Hof – Eisteich Theresienstein 4 ∙ Tel. 09281 478785 www.eisteich.de Öffnungszeiten: (voraussichtlich bis Anfang März) Dienstag: 9.30 – 11.30 Uhr (nur Seniorenlauf) und 14.30 – 16.30 Uhr Mittwoch: 14.30 – 16.30 Uhr Donnerstag: 9.30 – 12.00 Uhr (nur Schulsport nach Voranmeldung) und 14.30 – 16.30 Uhr Freitag: 14.30 – 16.30 Uhr und 20.00 – 22.30 Uhr Samstag: 14.30 – 16.30 Uhr und 20.00 – 22.00 Uhr Sonntag: 9.30 – 11.30 Uhr und 14.30 – 16.30 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene: Einzelkarte 2,50 Euro, Dutzendkarte 25,00 Euro; Jugendliche: Einzelkarte 2,00 Euro, Dutzendkarte 20,00 Euro; Kinder: Einzelkarte 1,50 Euro, Dutzendkarte 15,00 Euro; Diskoveranstaltungen: 4,00 Euro
Foto Eisteich Hof
Eisteich Hof
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ECHT Oberfranken
Kulmbach – Eisbahn Am Schwimmbad 26 Tel. 09221 2657 Öffnungszeiten: Montag: 14.00 – 17.30 Uhr Dienstag: 14.00 – 17.30 Uhr Mittwoch: 14.00 – 19.30 Uhr Donnerstag: 14.00 – 17.30 Uhr Freitag: 14.00 – 21.30 Uhr Samstag: 14.00 – 19.30 Uhr Sonntag: 10.00 – 19.30 Uhr Eisdisco-Termine: An jedem Freitag von 18.00 – 19.30 Uhr Disco-Abend (ohne Disc-Jockey)
Eisbahn Kulmbach
Eintrittspreise: Erwachsene: Einzelkarte 2,50 Euro, Dutzendkarte 25,50 Euro; Jugendliche / Ermäßigte / Schulen: Einzelkarte 1,25 Euro, Dutzendkarte 10,50 Euro; Für Kinder bis 6 Jahren: Eintritt frei. Schlittschuhverleih: pro Laufzeit 3,50 Euro
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Memes, Selfies und Co. – Internethypes als Indikatoren gesellschaftlichen Wandels?
D
as Internet verändert unsere Gesellschaft: Die Nutzung von Smartphones ist allgegenwärtig, übers Internet verbreiten sich gesellschaftliche und politische Trends, und nicht nur Jugendliche versuchen sich im Internet auf besondere Weise darzustellen. Was hat es mit diesen Phänomenen aus sich? Welche Rolle spielen sie für Veränderungen in der Gesellschaft? Solchen Fragen ging Professor Dr. Bernadette Kneidinger, Juniorprofessorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Internet an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in ihrer Antrittsvorlesung nach. ECHT Oberfranken bringt einige Thesen daraus zum Weiterdenken.
Neue Medien – alte Ängste … Neue Medien und veränderte Kommunikationsgewohnheiten verändern soziale und politische Machtverhältnisse? Erzeugen Generationenkonflikte? Sind eine Gefahr für das kulturelle Niveau? (Trivialitätsvorwurf). Haben negativen Einfluss auf Denk-, Sprach- und Imaginationsfähigkeiten der Nutzer? ((Miss-)Bildungsängste). Führen zu pathologischen Nutzungsweisen? (Suchtvorwurf). Vormals verdeckte Gesellschaftsbereiche werden öffentlich und sind eine Gefahr für Werte und Normen? (Tabubruch). Stören Wirklichkeitswahrnehmung? (Täuschungsvorwurf). Sind eine Gefahr für Identitätsstörungen? Lassen Gewalt und Kriminalität steigen?
Trotzdem ist die Internetkommunikation zu einem fixen Bestandteil des Alltags geworden … … was in 60 Sekunden im Internet geschieht, veranschaulicht ein Video unter www.youtube.com/watch?v=Uiy-KTbymqk Internethypes sind Phänomene mit rasantem Wachstum, die viele Menschen anziehen. Sie sind medial gepuscht und werden virtuell gelebt. Bernadette Kneidinger studierte Publizistik, Spanisch, Public Relations und Soziologie an der Universität Wien. 2011 wurde sie promoviert. Von 2008 bis 2021 war sie Dozentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien; 2012 arbeitete sie zudem bei Projekten für das Österreichische Bundeskanzleramt mit. Seit Oktober 2012 ist Bernadette Kneidinger Juniorprofessorin an der OttoFriedrich-Universität Bamberg.
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ECHT Oberfranken
Hype 1: Selbstbildnis aus eigener Hand … „Selfies“ „a photograph that one has taken of oneself, typically one taken with a smartphone or webcam and uploaded to a social media website” (Oxford Dictionary)
„Selfie“ war das „Wort des Jahres 2013“ in Großbritannien. Bezeichnet wird damit das Foto, das jemand mit Handy oder Smartphone von sich selbst macht und im Internet veröffentlicht. Aber Selbstdarstellung ist nichts Neues … Schon aus den Anfängen der Fotografie gibt es Beispiele, wo Menschen sich selbst fotografiert haben und die Fotos an Freunde verschickten.
Faktum der Internetgesellschaft: Online-Identitäten treten neben Offline-Identitäten Das Internet wird zur Testfläche für verschiedene Identitäten und Identitätsmaskierungen, es dient der Identitätskonstruktion in virtuellen Gruppen www.identitywoman.net Vormals diente das Fotoalbum zur Identitätsfindung und Selbstdarstellung. Dabei war allerdings der Fotograf kaum mit abgebildet.
Hype 2: Neue Formen der Mobilisierung … Partizipation durch neue Bildsprache … „Memes“ Griech. „mimene” = „imitieren” (Richard Dawkins „The Selfish Gene” 1976); „an idea, behavior, style, or usage that spreads from person to person within a culture” (Merriam Webster Dictionary) Angela Merkel: „Das Internet ist ja für uns alle Neuland.”
BAG13034_Anz_Netz_61x252mm_fEchtOberfranken_
Bamberg, 4. Dezember 2013
S. 3
Netze für neue Energien.
Das Internet – Fluch oder Segen? Welt online 28.10.2013
Cicero Online, 28.10.2013
Welt Online 26.10.2009
Süddeutsche Online, 28.1.2013
Focus Money Online 15.8.2013
Spiegel Online, 26.9.2013 Bamberg, 4. Dezember 2013
Politische Memes: „Merkel Raute“ – hat sogar einen wiki-Eintrag. Interessante Aspekte: Die Mobilisierung durch das Internet schafft neue Partizipationskulturen – Facebook-Partys;
S. 5
aktiviert für politische bzw. gesellschaftliche Themen – Arabischer Frühling; dynamisiert den Meinungsaustausch – in allen gesellschaftlichen Belangen; ermöglicht virtuelle Vergemeinschaftung – Hilfeseite „Passau räumt auf“ beim Hochwasser 2013
Der Anteil der regenerativ erzeugten Energie im Netz des Bayernwerks liegt bei nahezu 50 Prozent. Bis heute haben wir über 230.000 Photovoltaikanlagen in unser Netz integriert. Damit betreiben wir eines der ökologischsten Netze in Deutschland. www.bayernwerk.de
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Bewertungen intergenerationaler Kontakte… „Ich empfinde die wachsende Anzahl älterer Facebook Nutzer als …“ Ältere Freunde Nein
Ältere Freunde Ja
0,6 3,9
0 8,4 4
„Phubbing“ www.youtube.com/ watch?v=OINa46HeWg8
Sehr negativ negativ neutral positiv Sehr positiv
20,3 67,3
Ph(one) + (sn)ubbing (snub = schroffe Abweisung) = „Phubbing“
12,8
10
72,8
Befragungsgruppe: <25 Jahre Bamberg, 4. Dezember 2013
Beschreibt die Beschäftigung mit dem Smartphone in Gesellschaft anderer Personen und deren gleichzeitige Missachtung.
S. 25
Social Networks als Treffpunkt der Generationen?
Die Grenzen zwischen online und offline verschwinden. Menschen sind in einer konkreten sozialen Situation anwesend, z. B. bei einem Kindergeburtstag, und kommunizieren gleichzeitig mit entfernt wohnenden Großeltern via Skype. Familienereignisse werden geteilt, falls nicht anders möglich auch online. www.youtube.com/ watch?v=2VbmRLWFoAU Face-to-Face bleibt bei allen Altersgruppen als Kommunikationsform an erster Stelle.
<25 Jahre: 73% FBFreunde über 45 Jahre
>45 Jahre: 88% FBFreunde unter 25 Jahre
Ältere Nutzer haben deutliche höhere Altersvariabilität in ihren Freundeslisten als jüngere Nutzer. Frauen über 45 Jahre haben mehr Kontakte zu jüngeren Generationen in Facebook als Männer. Bamberg, 4. Dezember 2013
Bildquelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/media.facebook.bd43ddfb-7ba1-4096-9b61538ace9cf8c9.normalized.jpg
Aus der eigenen Forschung von Professor Kneidinger:
Faktum der Internetgesellschaft: Das Internet ermöglicht neue Beziehungsformen. Zum Beispiel weltumspannende Kommunikation in Echtzeit.
Das Internet als Plattform intergenerationaler Beziehungen
… ABER: Beziehungsstrukturen verändern sich auch unabhängig von der Internetkommunikation.
< 25 Jahre: 73 % FB-Freunde über 45 Jahre > 45 Jahre: 88 % FB-Freunde unter 25 Jahre
Der Begriff Freundschaft wird verwässert. Aber der Begriff Freundschaft hat sich schon immer verändert. In der Realität haben die meisten nach wie vor um die zehn Freunde.
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ECHT Oberfranken
S. 24
Social Networks als Treffpunkt der Generationen?
Ältere Nutzer haben deutliche höhere Altersvariabilität in ihren Freundeslisten als jüngere Nutzer.
Frauen über 45 Jahre haben mehr Kontakte zu jüngeren Generationen in Facebook als Männer. Ältere Nutzer berichten deutlich häufiger positive Veränderungen (26,4 %) in der Beziehungsqualität zu Jüngeren (5,4 %) als umgekehrt. • Ältere Nutzer schätzen unter anderem den passiven Informationstransfer in Sozialen Netzwerken – „Einblick in das Leben“ jüngerer Bezugspersonen n
ADVERTORIAL
Lotse in die digitale Zukunft
eBusiness-Lotse unterstützt oberfränkische Unternehmen
I
nformations- und Kommunikationstechnologie (IKT) spielt in nahezu allen Unternehmen eine wichtige Rolle. Richtig eingesetzt bietet sie enormes Potential, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Im Rahmen der Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, stellt der eBusiness-Lotse Oberfranken den Unternehmen in der Region anbieterneutrale und praxisnahe Informationen für deren digitale Geschäftswelt zur Verfügung. Die kostenlosen Angebote der Projektpartner, Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof und IGZ Bamberg, Zentrum für Innovation und neue Unternehmen, in Kooperation mit dem IT-Cluster Oberfranken, richten sich besonders an KMU und das Handwerk. Der Fokus liegt dabei auf den Themen OnlineMarketing, Cloud Computing und Informationssystemen für ressourceneffiziente Prozesse. Eine zunehmende Implementierung
von IKT-Lösungen in Arbeitsabläufen und Unternehmensprozessen, immer kürzere Produktzyklen sowie das hohe Tempo bei technischen Innovationen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen verfügen häufig nicht über hinreichende finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen, um adäquate IKT-Kompetenzen und -Infrastrukturen aufzubauen. Dies ist jedoch eine wichtige Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. „IT unterstützt fast alle Geschäftsprozesse in den Unternehmen. Mit Hilfe von IT gewinnen Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit und differenzieren sich am Markt“, erklärt Katharina Kroll, Projektleiterin in Bamberg. „Wir informieren die oberfränkischen Unternehmen über wichtige Trends und Einsatzmöglichkeiten rund um die Informations- und Kommunikationstechnologie, damit sie in Zukunft an der Spitze bleiben.“ Der eBusiness-Lotse Oberfranken stellt wertvolles Wissen und praxisre-
levante Informationen bereit, bietet fachkundige Hilfestellungen und unterstützt unabhängig bei der Auswahl und dem Einsatz passender IKT-Lösungen. Dies geschieht unter anderem durch zahlreiche kostenlose Informationsveranstaltungen, Informationstage und Workshops. So fanden im vergangenen Jahr rund 30 Veranstaltungen statt. Durch die Verbesserung der IKT-Kompetenz von KMU tragen die eBusiness-Lotsen somit aktiv zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei. Der eBusiness-Lotse Oberfranken, mit seinen beiden Standorten in Hof und Bamberg, ist deutschlandweit mit 37 weiteren eBusiness-Lotsen vernetzt, um durch einen kontinuierlichen Austausch von Informationen und Erfahrungen einen qualifizierten Technologietransfer in großer thematischer Breite zu gewährleisten. Regional wird der eBusiness-Lotse Oberfranken zudem von den oberfränkischen Wirtschaftskammern und Wirtschaftsförderungen der Kommunen unterstützt. n
Ihr Begleiter in die digitale Zukunft. Der eBusiness-Lotse Oberfranken ist Ihr neutraler Ansprechpartner für Fragen zur Informationsund Kommunikationstechnologie, insbesondere zu Online-Marketing, Cloud Computing und Informationssystemen für ressourceneffiziente Prozesse
Projektpartner: Wir unterstützen Sie unabhängig, kompetent und kostenfrei.
www.ebusiness-lotse-oberfranken.de E-Mail: info@ebusiness-lotse-oberfranken.de
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Wie kommunizieren die Oberfranken? Eine nicht repräsentative Umfrage von Stefan Linß Claudia Schwarze 29, Dipl.-Sozialpädagogin aus Schwürbitz (LK Lichtenfels) Instant Messaging wie ICQ oder Skype habe ich nur früher verwendet. Mittlerweile ist das Telefon mein Lieblingskommunikationsmittel. Ich nutze es privat und beruflich gleichermaßen. Michael Geyer 34, Maschinenbautechniker aus Schwürbitz (LK Lichtenfels) Wenn mir mein Gesprächspartner nicht gegenüber sitzt, dann ist für mich das Telefon die erste Wahl. Einen Kontakt über soziale Netzwerke brauche ich gar nicht.
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Verena Dörnhöfer 23, Angestellte Steuerberatung aus Kulmbach Ich trete über Facebook, E-Mail oder mein sechs Jahre altes Handy mit Menschen in Kontakt. Ein Smartphone hab ich noch nicht, aber das wird bestimmt kommen.
Dr. Rainer Franke 64, wissenschaftl. Mitarbeiter aus Thurnau (LK Kulmbach) Das Kommunikationsmittel Telefon ist mir am liebsten. Sowohl Festnetz als auch Handy. Auf Platz zwei steht die E-Mail. Soziale Netzwerke spielen für mich gar keine Rolle.
Klaus Wolff 60, Vermessungsingenieur aus Bad Berneck (LK Bayreuth) Das Telefon ist für mich am wichtigsten. Es ermöglicht kurze und schnelle Informationen. Social Media? Da kommt von mir ein klares Nein.
Markus Ruckdeschel 44, Pressereferent aus Schwarzenbach am Wald (LK Hof) Das persönliche Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist mir zwar immer noch am liebsten. Trotzdem halte ich die modernen Kommunikationsmittel, besonders das Telefon, für unverzichtbar.
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Sascha Bauernfeind 23, Fachkraft für Lebensmitteltechnik aus Stadt-steinach (LK Kulmbach) WhatsApp und Facebook nutze ich jeden Tag. Früher war SMS wichtig. Die Kurzmitteilungen schreibe ich jetzt schon fast gar nicht mehr. Tobias Herath 17, Fachinformatiker aus Lindau bei Trebgast (LK Kulmbach) Über WhatsApp plane ich mit meinen Freunden, wo und wann wir uns treffen wollen. Außerdem machen wir Konferenzen über Skype. Facebook nutze ich immer seltener.
Michaela Kaiser 18, Buchhändlerin in Ausbildung aus Rehau (LK Hof) Mit Abstand ist das Festnetztelefon am wichtigsten. Manche Gespräche in der Freizeit können schon mal zwei Stunden dauern. Twitter oder Facebook spielen für mich keine große Rolle.
Karl Hopf GmbH Ritter-von-Eitzenberger-Straße 4 95448 Bayreuth
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Daniel Hertzsch 51, Bankkaufmann aus Bayreuth Am häufigsten nutze ich E-Mails. Die schriftliche Kommunikation geht über das Internet am schnellsten. Für den Kontakt mit Firmen, Behörden und privat sind E-Mails unverzichtbar, Social Media hingegen schon.
Lukas Garbe 19, FÖJler (Freiwilliges Ökologisches Jahr) aus Bamberg Für kurze Terminabsprachen ist das Handy ideal, für längere Gespräche das Telefon. Das Faxgerät ist für mich vollkommen unwichtig. Darauf kann ich leicht verzichten.
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Breitbandverfügbarkeit Bayern
Mbit/s alle Technologien ≥≥ 116 Mbit/s leitungsgebundene Technologien
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
ZEICHENERKLÄRUNG BREITBANDVERFÜGBARKEIT
Sachsen-Anhalt
≥ 16 Mbit/s alle Technologien Versorgung (in % Haushalte) > 95 - 100 % > 50 - 95 % > 10 - 50 %
Breitband für das oberfränkische Land! – Die schnelle Datenverbindung ist auch Grundstein für die Energiewende
0 - 10 %
Thüringen Hessen
nicht besiedelt 0
Sachsen
5
10
15
20
25 Kilometer
´
Angabe Mbit/s bezieht sich auf die Downloadgeschwindigkeit
K-Nr: BY-TÜV-2013-300-4-1 Stand: Mitte 2013
Tschechien
Baden-Württemberg
Interview mit Peter Hornfischer Schweiz
Wie können Unternehmen und Private heute in Zeiten von Facebook und Clouds ohne schnelle Internetverbindung leben? Ein schnelles Internet ist schon längst unabdingbar – und zwar nicht nur in Metropolregionen, sondern vor allem auch dort, wo die Infrastruktur eher weniger ausgebaut und die Einwohnerzahl ohnehin rückläufig ist! ECHT: Im Klartext: Eigentlich geht ohne Breitband gar nichts mehr. Wo gibt es die größten Lücken bei der Breitband-Versorgung in Oberfranken? Die Städte – so auch Hof, Kronach oder Kulmbach in unserer Region – sind gut versorgt. Nur dazwischen, wenn es in den ländlichen Bereich geht, sieht es ganz an-
ders aus. Hier sind schon noch einige weiße Flecken auf der Breitband-Karte.
Österreich
Breitbandverfügbarkeit Bayern Breitbandverfügbarkeit Bayern ≥ 16 Mbit/s ≥ 1 Mbit/s leitungsgebundene Technologien alle Technologien Geoinformation © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (www.bkg.bund.de) / © Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / © TÜV Rheinland
TÜV Rheinland Breitband ≥ 50Breitbandraster Mbit/s alleVerfügbarkeitsraster TechnologienBreitbandatlas Breitbandverfügbarkeitsraster
ZEICHENERKLÄRUNG BREITBANDVERFÜGBARKEIT
Sachsen-Anhalt
≥ 50 Mbit/s alle Technologien Versorgung (in % Haushalte) > 95 - 100 % > 50 - 95 %
Versorgen sich betroffene Unternehmen selbst bzw. wie überbrücken diese den Engpass? Einige lassen sich selbst Direktanschlüsse legen und greifen hierfür in der Regel auf einen der großen Telekommunikationsanbieter zurück. Allerdings gibt es jetzt auch andere Möglichkeiten, da im Rahmen der staatlichen Breitband-Förderung verstärkt kleinere, abgelegene Kommunen und letztendlich auch deren Unternehmen unterstützt werden. Denn das dort ansässige Gewerbe ist zum Erhalt seiner Existenz heute absolut auf schnelle Datenübertragungen
> 10 - 50 % 0 - 10 %
Thüringen Hessen
nicht besiedelt 0
Sachsen
5
10
15
20
25 Kilometer
´
Angabe Mbit/s bezieht sich auf die Downloadgeschwindigkeit
K-Nr: BY-TÜV-2013-300-5-1 Stand: Mitte 2013
Tschechien
Baden-Württemberg
Schweiz
Österreich
Geoinformation © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (www.bkg.bund.de) / © Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / © TÜV Rheinland
Breitbandverfügbarkeit Bayern ≥ 50 Mbit/s alle Technologien
TÜV Rheinland Breitband Breitbandraster Verfügbarkeitsraster Breitbandatlas Breitbandverfügbarkeitsraster
angewiesen. Der Breitband-Ausbau ist also ein wesentlicher Standortfaktor für diese Gegenden. Und erfahrene IT-Dienstleister helfen Kommunen bzw. deren Unternehmen mit ihrem fachlichen Potenzial damit auch im ländlichen Bereich der Ausbaus vorankommt.
Peter Hornfischer (l.) stammt aus Geroldsgrün im Frankenwald. Seit 1996 beschäftigt sich Hornfischer bereits mit dem Thema Zählerfernauslesung, damals ein Pilotprojekt der Thüga AG für die Eigenversorgungsbetriebe. Hornfischer ist als Geschäftsführer der MeteringService GmbH für Technik und Betrieb zuständig und gilt als Experte für Energiedatenmanagement.
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ECHT Oberfranken
Was ist vom Bayerischen Hochgeschwindigkeitsbreitband-Förderprogramm zu erwarten? Das Programm ist mit seinen insgesamt 19 Punkten an das vorangegangene Förderprogramm angelehnt. Es nutzt speziell Kommunen auf dem Land zur Standortaufwertung, da im Zuge eines Breitband-Ausbaus sowohl Gewerbeansiedlungen zu-
Mit Lichtgeschwindigkeit surfen!
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der Partner im
und den Stadtwerken
nehmen als auch der Wohnwert der Gemeinden steigt. Mit dem Breitband-Förderprogramm in Bayern können sich also speziell eher strukturschwache Kommunen einen Standortvorteil verschaffen.
komDSL unterstützt als Marke von Thüga MeteringService Kommunen und Stadtwerke beim Breitband-Ausbau für Gewerbegebiete und Endkunden. Jetzt informieren: www.meteringservice.de und unter Tel. 09282/9193-444
Gemeinde. Dort wird in der Regel ein Breitband-Pate initiiert, der sich dann bei seinem Bezirk, in unserem Fall also Oberfranken, über die Förderfähigkeit informiert und üblicherweise die weitere Abwicklung übernimmt.
Wie viel Geld steht zur Verfügung Pro Kommune kann von Seiten des Bayerischen Staates ein Höchstförderbetrag von 500.000 EURO gewährt werden.
Auf welche Weise können Dienstleister wie der Thüga MeteringService GmbH (TMS) Kommunen und Energieversorger unterstützen? Warum benötigen gerade Wie können sich Unternehmer/Privatleu- Energieversorger Breitband? Wir betreuen neben Kommunen insbete selbst helfen? Bürger, Unternehmer oder sonstige Inter- sondere auch Energieversorger. Wir bieten essenten an einem schnellen Internet soll- den Versorgern ein Breitband-Konzept an, ten in jedem Fall aktiv werden. Am besten das modular angelegt ist und so gezielt wenden sie sich direkt an ihre Stadt oder auf die Anforderungen und Wünsche der Kunden abgestimmt werden kann. Von Der Bayerische Staat will bis 2018 ein flächendeckendes Hochder Analyse und geschwindigkeitsnetz schaffen. Der Fördersatz pro Gemeinde Wirtschaftlichkeitssoll um 20 Prozent angehoben werden, der Förderhöchstbetrag dann bis zu 950.000 € steigen. Das Fördervolumen durch den Freistaat Bayern läge damit im Endausbau bei insgesamt 1,51 Milliarden Euro, statt bisher 1,03 Milliarden Euro. Landtagsabgeordnete Gudrun-Brendel-Fischer
berechnung über die Netz- und Materialplanung bis hin zur Inbetriebnahme und dem weiterführenden Netzbetrieb werden die Dienstleistungen abgedeckt. Derzeit zählen wir bundesweit über 100 Projekte mit Kommunen und Versorgern. Die Energieversorger haben erkannt, dass ein schnelles Datenübertragungsnetz Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und der Smart Grid-Pläne der Bundespolitik sind. Welche Rolle spielen dabei Smart Grids? Smart Grids stehen für die intelligenten Stromversorgungs-Szenarien, die in Zukunft kommen werden. Sie erfordern ein Umdenken in Richtung einer dezentralen Energieversorgung. Das heißt, weg von einer am Verbrauch orientierten Stromerzeugung und hin zu einem erzeugungsoptimierten Verbrauch. n
„10 Jahre sollte der Maximalzeitraum für die infrastrukturelle Entwicklung unserer Region mit schnellen Datenleitungen sein.“ Heribert Trunk, Präsident IHK Bayreuth.
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Schnee – nur ein anderer Aggregatszustand? Fotos von Dr. Rüdiger Hess und Dr. Otmar Fugmann (Drohnenluftbilder) Unsere Winter sind immer mehr gekennzeichnet von einem verlängerten Novemberwetter. Am Himmel hängen graue Wolken, das Licht dringt kaum durch, es ist düster, dunkel. Städte und Landschaften werden von den Farben Braun und Grau beherrscht. Sinkt die Lufttemperatur nur um ein paar Grad in Richtung Null bilden sich Schnee- und Eiskristalle und verwandeln, ja verzaubern alles, was sie bedecken. Lärm wird gedämpft, Konturen werden weich. Wie unsere Stimmung.
Die Skulptur Centurione I von Igor Mitoraj wurde aus B端rgerspenden finanziert und steht auf der Ostseite der Unteren Br端cke in Bamberg. Sie bildet einen interessanten Kontrast zur ehemaligen Fischersiedlung Klein-Venedig und dem Michelsberg.
Schloss Greifenstein bei Heiligenstadt
Schloss Rosenau, Rรถdental
Schloss Greifenstein bei Heiligenstadt
Veste Coburg
Frankenhöhe bei Hetzles
Lillachtal Richtung Weißenohe bei Gräfenberg Trubachtal – Mäander bei Egloffstein
Fechheim, Landkreis Coburg
Kulmbach mit Plassenburg; im Vordergrund Vereinshaus und Rokkoko-Rathaus
Bamberg â&#x20AC;&#x201C; Klein-Venedig
Sonnenuntergang bei Lilling, Gräfenberg
Dreifl端ssestadt Kronach
ECHTgemixt Franken isst besser – Der 2. Band von „Gscheitgut“ ist erschienen Lassen Sie sich inspirieren von kreativen Gastwirten aus der Fränkischen Schweiz, die den Geschmack der Kindheit mit Fantasie in moderne Genüsse verwandeln. Nach dem großen Erfolg des ersten Gscheitgut-Bandes aus dem Verlag Michael Müller, möchte auch das neue Kochbuch Lust auf gu-
Sechs bundesbeste Azubis aus Oberfranken – IHK-Präsident: Oberfranken ist Top-Ausbildungsregion
Die bundesbesten Auszubildenden aus Oberfranken bei der Ehrung in Berlin: (v.l.) Nicola Braun, Alexandra Buchner, Markus Stenz, Dirk Frank, Fabian Frank.
Speisekammer für Storch, Eisvogel und Kollegen Die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Forchheim schafft bei Haid in der Gemeinde Hallerndorf an der Aisch durch Bodenabtrag ein Nahrungshabitat für Vögel aller Art. Die Fläche dafür stellt das Wasserwirtschaftsamt Kronach zur Verfügung. Für Wiesenbrüter und den Storch entstehen Flachwasserzonen, die nur nach länger anhaltenden Niederschlägen mit Wasser bedeckt sind, während in tieferen Tümpeln der nach dem Naturschutzrecht streng geschützte Eisvogel mit seinem prächtigen Federkleid nach kleinen Fischen und Kaulquappen tauchen kann. Mit den anfallenden Erdmassen wird gleichzeitig ein schwach strukturierter Baggersee des Landkreises Forchheim ökologisch aufgewertet.
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ECHT Oberfranken
tes Essen machen. Einen Vorgeschmack finden Sie auf unseren Kulinarikseiten. 348 Seiten mit 351 Farbfotos, ISBN 978-3-89953-863-2, 24,80 Euro
Bei der Auszeichnung der besten Ausbildungsabsolventen Deutschlands durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin hat Oberfranken hervorragend abgeschnitten. Sechs bundesbeste Auszubildende haben ihre Ausbildung im Bezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth absolviert. Die 6 Bundesbesten Absolventen aus dem Bezirk der IHK für Oberfranken sind: § Nicola Braun, Chemielaborantin, British American Tobacco, Bayreuth; § Alexandra Buchner, Veranstaltungskauffrau, Fränkisches Wunderland, Plech; § Markus Stenz, Hochbaufacharbeiter, Pöhner Hoch- und Tiefbau, Bayreuth; § Dirk Frank, Industriekeramiker Anlagentechnik, Johnson Matthey Catalysts, Redwitz; § Fabian Frank, Lacklaborant, Mäder Plastilack AG, Strullendorf; § Daniel Becher, Zerspanungsmechaniker, Burger GmbH, Breitengüßbach.
Theodolf Fritsche GmbH & Co. KG Helmbrechts, Nischenweberei für Technische Textilien, investiert 2,4 Mio Zum einen wird der Maschinenpark erneuert und zugleich gibt sich der innovative Mittelständler, der seit über 60 Jahren im Nischenmarkt für Schutzkleidungen und technische Anwendungen als zuverlässiger Qualitätspartner gilt, ein neues Gesicht. „Jetzt haben wir Platz zum Wachsen. Wir können unseren Mitarbeitern moderne Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und unser Wissen mit jungen Menschen, in Form von Ausbildungsplätzen weiterentwickeln,“ freut sich der Geschäftsführer Rüdiger Classen. Mit 35 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 20 Mio. Euro gilt Fritsche als kleine, feine und innovative technische Weberei. Der flexible Mittelständler aus Oberfranken ist europaweit vertreten und hat eine Exportquote von knapp 30 Prozent.
ECHTgemixt
Sibylle Broll-Pape wird neue Intendantin des E.T.A.-Hoffmann-Theaters Bamberg Die eigens für die Intendantensuche eingerichtete Kommission hat sich einstimmig für die Personalie BrollPape ausgesprochen. Die Vollsitzung des Stadtrats hat diesem Votum ebenfalls einstimmig zugestimmt. Die Nordrhein-Westfälin überzeugte die Findungskommission ebenso wie die Sprecher des Kultursenats, den Perso-
Kaufvertrag unterzeichnet: Baur beschließt mit Partnern Zukunftsplan für die ehemalige Kaufwelt Baur Nach langen und schwierigen Verhandlungen ist eine Lösung für die Zukunft der ehemaligen Kaufwelt Baur gefunden worden: Baur hat das Areal der ehemaligen Kaufwelt Baur an die Unternehmen Ten Brinke Gruppe und Konzeptbau Bauträgerund Int. Immobilien verkauft. Konkret planen Ten Brinke und Konzeptbau ein regionales Fachmarktzentrum. Aus diesem Grund soll das bestehende Gebäude abgerissen werden. An-
nalsenat und den Stadtrat durch ihre langjährige Erfahrung als Intendantin, durch ihre Kommunikationsfähigkeit und die ausgezeichnete Vernetzung mit Theatern, Regisseuren und Autoren in ganz Deutschland. Ihre Arbeit wird sie nach dem altersbedingten Ausscheiden von Rainer Lewandowski mit der Spielzeit 2015/2016 aufnehmen. Sibylle Broll-Pape studierte Mathematik, Informatik und Anglistik an den Universitäten Dortmund und Bonn. Zuletzt arbeitete Broll-Pape zudem verstärkt als freie Regisseurin an Stadttheatern im In- und Ausland, so dass ihr die personellen und organisatorischen Strukturen in einem kommunal getragenen Theater vertraut sind.
schließend ist geplant, einen modernen und anforderungsgerechten Fachmarktkomplex mit einer attraktiven Geschäftsvielfalt zu errichten. Die Verkaufsfläche soll rund 6.000 qm umfassen. Baur wird in dem neuen Fachmarktzentrum keine Flächen anmieten.
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Megatrends wie Klimawandel, zunehmende Urbanisierung und Wasserknappheit gehören zu den großen Herausforderungen unserer Zukunft. Wilo stellt sich den daraus resultierenden Aufgaben - mit viel Pioniergeist und innovativer, ressourcenschonender Pumpentechnologie. Wer dabei sein will, findet bei uns viel Freiraum für Ideen und persönliche Entfaltung. Verbunden mit der Sicherheit, die ein weltweit erfolgreicher Marktführer seinen Mitarbeitern bietet. Besuchen Sie uns auf www.wilo.de
ECHTgemixt
Krumpholz produziert ein völlig neuartiges Stoßfängersystem für die LKW-Modelle TGL und TGM von MAN.
Das Projektteam (v.l.): Knut Kleilein, Steffen Rubenbauer, Peter Weber und Wolfgang Schulz.
Im Nutzfahrzeuge-Bereich spielt das Thema Leichtbau eine immer größere Rolle, denn auch bei LKWs gilt: Das Fahrzeug muss deutlich leichter werden, damit CO2-Emission und Energieverbrauch nach unten gehen und mehr Zuladung möglich ist. Die
Oberfranken aus der Vogelperspektive Detailgenaue Karten in hoher Auflösung bieten die Vermessungsämter allen Bürgern im Internet an. Unter der Adresse www.bayernatlas.de sind neben Luftaufnahmen, Bebauungsplänen und historischen Karten auch alle oberfränkischen Wander- und Radwege zu sehen. Alle drei Jahre werden die Ansichten aus der Vogelperspektive aktualisiert. Heuer ist Oberfranken an der Reihe. Sobald das Wetter schön und die Sicht klar ist, sind zwischen Hof und Bam-
Mit wenigen Klicks zu Genüssen und Spezialitäten aus der Region „Das Gute liegt so nah“ und rückt jetzt noch näher für Genießer und Bürger im Coburger Land, die Wert auf regionale Produkte, Qualität und kurze Transportwege bei Erzeugnissen aus dem Lebensmittelhandwerk legen. Denn seit Neuestem gibt es Geschenkkörbe mit regionalen Spezialitäten nicht nur telefonisch beim Regionalmanagement oder bei den verschiedenen Verkaufsstellen, sondern auch direkt online auf der Homepage der Genussregion Coburger Land unter der Rubrik „Einkaufen“ www.ge-
Die Frankenwaldflößer zwischen gestern und heute Gerd Fleischmann aus Stockheim, ehemaliger Kreisheimatpfleger im Landkreis Kronach, hat nach seiner umfassenden Bergbaudokumentation, für den er den Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft erhielt, wiederum eine einzigartige Dokumentation vorgelegt. In Wort und Bild wird der Leserschaft das Flößergeschehen auf den Höhen des Frankenwaldes bis in
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LKW-Modelle TGL /TGM der Euro 6 Generation von MAN entsprechen den neuesten EU-Richtlinien.Die Werkzeugbau Karl Krumpholz GmbH & Co. KG, Niederlassung Unterlangenstadt, trägt als Systemlieferant die Gesamtverantwortung für das imposante Stoßfängersystem der MANTrucks. Krumpholz hat den Stoßfänger mitentwickelt, die Werkzeuge gebaut und produziert das komplette System. „Das von MAN vorgegebene Ziel war, maximale Stabilität bei geringstem Gewicht zu erreichen“, erläutert Steffen Rubenbauer, Technischer Leiter im Werk Unterlangenstadt. Für diesen Auftrag wurden in den vergangenen zwei Jahren mehr als 4,5 Millionen Euro in Umstrukturierungsmaßnahmen sowie in neue Gebäude und Technologien investiert. Krumpholz liefert ab 2014 täglich rund 70 Stoßfänger-Systeme in das MAN-Werk im österreichischen Steyr.
berg, Bayreuth und Coburg die neuen Fotorundflüge geplant. Bis in den hintersten Winkel ist die digitale Ansicht dann wieder auf dem neuesten Stand. Interessant ist auch die dreidimensionale Darstellung der Gebäude. Der Service der Vermessungsämter ist für die Bürger kostenlos.
nussregion-coburg.de. Damit können auch auswärtige Fans der Spezialitäten aus dem Coburger Land bequem einen Geschenkkorb bestellen. In ihnen finden sich viele hochwertige regionale Produkte von Lebensmittelhandwerkern und Erzeugern aus Stadt und Landkreis Coburg, die sich unter der Federführung des Regionalmanagements Coburg zur Genussregion Coburger Land zusammengeschlossen haben. Zu den mittlerweile rund 60 Mitgliedern zählen u. a. Bäcker, Fleischer, Brauer, Imker, Direktvermarkter und Gärtner. Dementsprechend reicht die Spannweite der Produkte von Bierspezialitäten über edle Tropfen, Liköre und Edelobstbrände oder Säfte aus der Region, bis hin zu Schmankerln, wie den Coburger Schmätzchen, hausgemachten Konfitüren, Imkereiprodukten oder Emmernudeln mit Bärlauch-Pesto.
die Niederungen des Mains und weiter vor Augen geführt. Mit 175 teils unveröffentlichten Fotos. Vertrieb: Verlag Frank de la Porte, Tel. 09264-9502, eMail fdlp@fdlp.de
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Höchster europäischer Forschungspreis für Bayreuther Mathematiker
Gerd Kanz ist der „Künstler des Monats Januar“ 2014 der Metropolregion Nürnberg
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat Prof. Dr. Fabrizio Catanese, der an der Universität Bayreuth den Lehrstuhl für Algebraische Geometrie innehat, einen hochdotierten ERC Advanced Grant zuerkannt. Für sein Forschungsvorhaben, das auch eng benachbarte Gebiete der Algebraischen Geometrie mit einbezieht, erhält er in den nächsten fünf Jahren rund 1,7 Millionen Euro. Der ERC Advanced Grant gilt als bedeutendster europäischer Forschungspreis. Prof. Dr. Fabrizio Catanese gilt weltweit als einer der führenden Mathematiker auf dem Gebiet der Geometrie, die heute in zahlreiche benachbarte Disziplinen wie beispielsweise die Algebra und die Arithmetik hineinwirkt. Das Forschungsvorhaben, für das Prof. Catanese jetzt mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet wurde, geht davon aus, dass unterschiedliche Bereiche der Mathematik sich vor allem in den letzten Jahrzehnten zunehmend vernetzt haben oder sogar zusammengewachsen sind. Dazu zählen insbesondere die Topologie, die Theorie komplexer Funktionen, die algebraische Geometrie, die Differentialgeometrie und die Arithmetik.
„Ich wünsche mir Kunst voller Sinnlichkeit und echte Leidenschaft. Und mir selbst wünsche ich Mut, Achtsamkeit und einen klaren Geist.“ – so Gerd Kanz, der als Maler und Bildhauer zugleich in Coburg arbeitet. Der geborene Erlanger, Jahrgang 1966, hat von 1987 bis 1993 das Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, bei Prof. Ludwig Scharl und Prof. Johannes Grützke absolviert. Kanz ist Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen. Unter anderem erhielt er bereits im Jahr 1989 den Förderpreis der Stadt Coburg für junge Künstler, einige Jahre später den Debütantenpreis des Freistaates Bayern, weitere Würdigungen und Stipendien folgten. Kanz behauptet sich international. Sein Werk wird nicht nur in Galerien in Deutschland, sondern auch in Amsterdam und New York ausgestellt.Heute lebt Kanz in einer ehemaligen Brauerei im unterfränkischen Untermerzbach, in der sich auch sein Atelier und Ausstellungsräume befinden..
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Sabrina Lang aus Coburg ist die erste oberfränkische Bierkönigin Der Verein Bierland Oberfranken hat Sabrina Lang ganz offiziell und mit eigener Bierland-Krone zur neuen oberfränkische Bierkönigin gekrönt. Christof Pilarzyk vom Brauereigasthof Grosch aus Rödental, geschäftsführender Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken, hatte die Idee dazu. Sabrina war nicht nur mit ihrem Charme und ihrer Natürlichkeit, sondern auch mit ihrem Fachwissen rund ums Thema Bier und Bierkultur die Favoritin. Die ersten Auftritte hatte Sabrina Lang bereits, natürlich vor allem für die Brauereifeste in der Region. Die neue Bierland-Krone, die das Oberfrankenwappen und das Zeichen der Brauer und Mälzer in Oberfranken trägt, hat sie aber erst seit wenigen Wochen, und sie trägt sie sichtlich stolz. Entworfen wurde die Bierkrone natürlich von einem Oberfranken, und zwar von Georg Krappmann aus Bad Staffelstein.
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Gefällte Kopfeiche steht wieder auf Eine bereits gefällte Kopfeiche in Mittelehrenbach wurde an anderer Stelle wieder aufgerichtet. Der Grund für diese eigenartige Aktion: die Kopfeiche musste aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden, denn sie stand in der Böschung direkt am Ortseingang von Mittelehrenbach an der Staatsstraße ST 2242. Leo Anwander, Projektmanager des Kopfeichenprojekts am Hetzleser Berg, stellt fest: „In dem Mulm dieses alten Baumes leben sehr viele Larven, vor allem des Eremiten“. Die
3. Platz bei der Wahl zum CIO des Jahres 2013 Christian Ley, IT-Chef des internationalen Automobilzulieferers Brose, belegte den 3. Platz bei der Wahl zum „CIO (Chief Information Officer) des Jahres 2013“. Der Preis wird alljährlich vom Fachmagazin Computerwoche in drei Kategorien vergeben und gilt als Oscar der IT-Branche. In der Gruppe Großunternehmen belegten die ersten beiden Plätze die Vertreter von Airbus und Adidas. Unter den Top-Ten sind außerdem Firmen wie Emirates, Vodafone oder der ADAC. Die Brose ITler arbeiteten über zwei Jahre an dem nun ausgezeichneten Projekt „Next Generation Workplace“, das die Arbeitsplätze und Kommunikationsmöglichkeiten der Mitarbeiter an den weltweiten
Besucherrekord im Pfalzmuseum Forchheim Auch im Jahr 2013 verbucht die Stadt Forchheim einen Besucheransturm auf die Kaiserpfalz. 58 000 Interessierte (Vorjahr 55 000) besichtigten im Jahr 2013 die Sammlungen und Veranstal-
Neue Adresse in Bamberg – Gut, gebraucht, gemeinnützig Seit Jahresbeginn hat ein neues Gebrauchtwarenkaufhaus seine Pforten geöffnet, das KreisLauf-Kaufhaus der Sozialen Betriebe der Laufer Mühle gGmbH. Die einen haben Sachen übrig, die anderen können sie gut brauchen oder finden sie schick. Vom 50er Jahre Sessel über Bücher, Kleidung, Haushaltswaren bis hin zum Kickerspiel findet sich hier alles, was das Herz begehrt zu erschwinglichen Preisen. Das Herz des Kaufhauses schlägt für langzeitarbeitslose Men-
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Larven leben 3 – 4 Jahre lang in diesem Mulm, der Käfer selbst lebt nur wenige Wochen. Teilweise sind sie schon im Verpuppungsstadium, in dem sie sich Kokons aus dem Mulm zusammenkleben, die auch „Puppenwiege“ genannt werden.
Standorten noch effektiver gestaltet. „Wir sind ein Unternehmen, das rund um den Globus aktiv ist. Ort und Zeit spielen bei der Kommunikation also keine Rolle mehr. Dem haben wir mit neuen Tools Rechnung getragen“, erläuterte Ley. Insbesondere hat Brose die Computertelefonie konsequent umgesetzt: Das System wählt nicht nur die kostengünstigste Verbindung, sondern ermöglicht den Mitarbeitern höchste Mobilität. Alle Brose IT-Anwender haben praktisch ihre Nummer mit dabei – an allen Brose Standorten, aber auch mit ihrem Notebook. Ein HDVideokonferenzsystem ermöglicht die Zuschaltung über iPads von jedem Ort aus und mit dem System „My Desk“ können sich die Brosianer unabhängig vom Endgerät, also auch mit Tablets, auf ihre persönliche Benutzeroberfläche einloggen.
tungen in den vier Spezialmuseen. Starke Anziehungskraft, auch im überregionalen Bereich, hatte ein intensives Kulturprogramm mit Events wie dem alljährlichen Kunsthandwerkermarkt „ausgefallen-ausgezeichnet“ – dieses Jahr in der 19. Auflage – und den erfolgreichen „Afrika-Kulturtagen Forchheim“, die heuer im Juli (04. – 06.07.2014) erneut für buntes Treiben in und um die Kaiserpfalz sorgen werden. Nicht zuletzt die beliebte Veranstaltung „Advent und Weihnachten im Pfalzmuseum“ mit der Eisenbahnausstellung rundete das familienfreundliche Programm für die zahlreichen Besucher ab.
schen, die hier eine Qualifikation und sinnvolle Tätigkeit finden. Nach „Mode macht Mut“ ist das Kaufhaus der zweite Standort der Laufer Mühle in Bamberg. KreisLauf Kaufhaus Bamberg Große Gegenstände werden abgeholt. Pödeldorferstraße 73, Bamberg, Tel: 0951-91787341 | kkba@laufer-muehle.de Öffnungszeiten: Mo – Fr: 9-18 Uhr, Sa: 10 – 15 Uhr
Umweltproduktdeklarationen für alle Produkte Das Rehauer Unternehmen LAMILUX hat einen weiteren großen Schritt gemacht, um die ökologische Nachhaltigkeit seiner Produkte und deren ressourcenbewusste Fertigung zu bilanzieren. Der erfolgreiche Produzent hochwertiger Tageslichtsysteme verfügt seit kurzem für alle Lichtkuppeln, Flachdachfenster, Lichtbänder und großflächige Glasdachkonstruktionen über die sogenannte Environmental Product Declaration (EPD). Damit liefert LAMILUX als erster Oberlicht-Hersteller umfassende Informationen über die Umweltwirkungen seiner Produkte, womit deren Beitrag zur Nachhaltigkeitsleistung eines Gebäudes bewertet werden kann. Diese, den gesamten Produktlebenszyklus betrachtenden Nachweise, sind insbesondere für jene Architekten und Bauherren von großer Relevanz, die ihre Gebäude nach Green-Building-Standards, beispielsweise nach dem System der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), errichten wollen. Auch großflächige Glasdachkonstruktion für ästhetische Repräsentativbauten von LAMILUX verfügen nun über die Umweltproduktdeklarationen Environmental Product Declaration – EPD.
Große Opern kinderleicht dargereicht – Wagner für Kids
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Nach diesem Motto haben vier Studentinnen der Universität Bayreuth in Deutschland ein einzigartiges Kinderbuch mit dem Titel „Leon und der steinerne Wächter – Eine magische Reise durch Richard Wagners Opernwelt“ geschrieben, verlegt und mit dem Werk sogar den ersten Preis eines Wettbewerbs gewonnen. Patricia Knoll, Olivia Hofmann, Sarah Singh und Sophia Tannreuther nehmen den Leser ihres Kinderbuches mit auf eine magische Reise und möchten den Kindern Richard Wagners Werke auf spielerische Art und Weise näher bringen. Der Auslöser für das spannende Projekt der vier jungen Frauen war ein Wettbewerb zur Existenzgründung an der Universität Bayreuth. Als einziges Frauenteam setzten sie sich mit Ihrer Idee gegenüber zwölf weiteren Teams durch und erlangten sogar noch eine Zusatzauszeichnung. Das Buch kostet 19,90 € und kann über Buchhandlungen oder direkt bei den Autorinnen über bestellung@histokids.de bestellt werden.
Wichtigste Zollstation des Frankenwaldes war die Zollschere bei Neuses. Seit 1485 erstmals urkundlich erwähnt, wurden bis 1870 von den Flößern Zölle erhoben. Danach erfolgte lediglich die Schutzgeldabgabe (Foto: Sammlung Stefan Wicklein).
Die Flüsse waren ihre Heimat – Einst war der Main ganz hölzern – Fichtenstämme bis nach Holland geflößt Nach dem Buch „Die Frankenwaldflößer zwischen gestern und heute“ von Gerd Fleischmann 54
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
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n die 800 Jahre prägte die Flößerei den Frankenwald. Sie ist schon längst Geschichte geworden und doch spricht man heute noch voller Achtung von den unglaublichen Leistungen der Altvorderen, deren Leben geprägt war von einem Kräfte zehrenden Überlebenskampf. Die Flößerei war ihre Arbeit, ihr Brot, ihr Schicksal. Und sie formte den Charakter der Menschen. Abgehärtet durch die schwere und gefährliche Arbeit, mutig und kühn, rau nach außen, aber mit einem guten Herzen – das war der Frankenwaldflößer. Er stand mit Gevatter Tod und mit dem Herrgott auf gutem Fuß, und wenn er einmal kräftig sein „Feuedunnekeil“ fluchte, so war dies nicht so gemeint. Mit Gottvertrauen, Genügsamkeit und Zufriedenheit überstand man oft schwierige Zeiten. Unerbittlich war das Gesetz, nach dem die Flößer lebten: Wer arm war, blieb es sein Leben lang. Nur wenige schafften den Aufstieg und hatten es bis zum Floßherrn gebracht, der Wald und Äcker besaß. Die meisten waren Knechte, die magere Ziegen großzogen und ein Schwein, die jahraus, jahrein ihre Kartoffelklöße mit Milchsuppe oder Zwetschgenmuß aßen, und wenn Feiertag war, mit einem Brocken Fleisch. Trotz aller romantischer Darstellungen: Flößer war kein Wunschberuf. Flößer wurde man, weil es in der Familie Tradition war. Und schließlich gab es im Frankenwald kaum berufliche Alternativen. Stetig waren die Männer auf ihren mächtigen Holzverbänden Wind und Wetter ausgesetzt. Nach der schweren Arbeit kroch der Flößer in die Schutzhütte auf dem Floß, um dort auf Stroh auszuruhen. Die Kost bestand morgens aus Kaffee und Brot, abends aus Suppe und einem Pfund Fleisch nebst genügend Bier pro Tag und Mann. Auch wenn der Lohn für die Flößer nicht allzu üppig ausfiel, an der Verpflegung – der Floßherr war dafür zuständig – wurde nicht gespart. Fünf Maß Bier und ein Pfund Fleisch betrug die rechtlich verankerte Tagesration auf Rodach und Main. Am Zielort angelangt, mussten die Flößer den Heimweg meist zu Fuß über den Spessart bewältigen, denn andere Möglichkeiten gab es in den Anfangsjahren der Flößerei nicht. Erst mit der Eisenbahn änderte sich die Situation. Das erlöste Geld trug der Floßherr in der „Katz“ bei sich, einem schmalen Lederschlauch. Die erste schriftliche Erwähnung der Flößerei im Frankenwald datiert aus dem Jahre 1386. Doch schon lange vorher versorgten die Frankenwaldflößer die Bamberger beim Bau ihrer Gotteshäuser mit mächtigen Stämmen. Einst spielte das Holz vor allem als Energiequelle eine sehr große Rolle. Der Holztransport auf dem Landweg, auf schlechten Straßen mit Pferde- und Ochsenfuhrwerken war kaum zu bewerkstelligen. Als Alternative blieb der Wasserweg. Jahrhunderte lang versorgten die Frankenwaldflößer zuverlässig die Menschen am Main und Rhein mit Bauholz, Brennholz und Brettern. Und da kamen schon gewaltige Mengen zusammen!
Harte Arbeit kennzeichnete das Leben der Frankenwaldflößer. Die Abbildung zeigt einen 70-jährigen Flößer im Jahre 1937, der trotz seines hohen Alters seinen Beruf noch ausübte.
Postkarte von 1934 mit der Kronacher Festung im Hintergrund. Links im Bild zwei Floßherren.
Steinwiesen um 1920 oberhalb des Bayerswehres. Die Flößer rüsten mit ihren Böden für die große Reise. Interessiert schauen die Kinder dem Treiben zu.
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE An der Hauptzollstelle des Frankenwaldes, auf der Rodach bei Neuses (Zollschere) – wurden bereits im Jahre 1500 an die 5.000 Flöße abgefertigt. Chronisten schreiben 1825, dass „ungeheuer viel Geld auf dem Wasser herunter schwimme“, bis zu 550.000 Gulden brächte der Floßholzhandel alljährlich in das Amt Kronach. 10.213 Böden, das sind Langholzflöße aus vier bis zehn Stämmen, 502 Doppelböden und 4.508 Bretterflöße (Stümmel genannt) passierten im Jahre 1821 den am Obermain gelegenen Ort Hausen. Ganz Mainfranken wurde auf diese Weise mit Lang- und Schnittholz versorgt, sogar das Ruhrgebiet ließ sich mit Grubenholz beliefern, und in den niederländischen Hafenstädten bildet Floßholz zum Teil noch heute das notwendige Fundament. Für die Errichtung der Rathäuser in Bamberg und Kitzingen, der Residenz in Würzburg und unzähliger Häuser wurde geflößtes Holz verwendet. Der Main war einst ganz „hölzern“. Zunächst brachten die Holzrücker im oberen Frankenwald das Holz an die Floßbäche. Dort wurde es von der Floßmannschaft zu sogenannten Grundkuppeln, die, je nach Größe, aus neun bis zwölf Stämmen bestanden, zusammengebaut und in den Heimatort des Floßherrn geflößt. Hier wurden diese Flöße wieder „zertrümmert“, die Stämme einzeln auf die Holzlager geschleift und sauber entästet, sortiert und beschlagen. Nun wurden neue Flöße, Messkuppeln aus Stämmen mit mindestens 21 Zentimetern Durchmesser, Böden und aus dem Bretterholz der Schneidmühlen zwölf Meter lange Stümmel gefertigt. Die große Floßreise, die so genannte „Raas“, begann im Frühling. Teilweise sogar Ende Februar. Sorgsam wurden die Truhen mit dem Proviant, den Werkzeugen und dem übrigen Gepäck zwischen den Brettern verstaut, aus denen die
Floßhütte dann in Bischberg als Unterkunft errichtet wurde. Je breiter und tiefer der Wasserlauf wurde, umso mehr einzelne „Böden“ oder „Kuppeln“ konnten aneinandergehängt oder aufeinander geladen werden. Aus dem „Zwiespänner“ wurde ab Schwürbitz das „Hallstadter Stück“. Es erreichte bereits eine Länge von bis zu 75 Metern. Die nächste größere Floßeinheit, das „Würzburger Stück“, wuchs auf 120 bis 130 Meter Länge und etwa neun bis zehn Meter Breite an. Ein solches Monstrum, bis zu 160 Tonnen schwer, wurde mit dem bis zu neun Meter langen Floßbaum gesteuert. Zu regelrechten Superlativen kam es dann auf dem Rhein. Die bis zu 300 Meter langen mächtigen Rheinflöße brachten es auf bis zu 12.000 Kubikmeter Holz. Mit dem Ende des „hölzernen Zeitalters“ kam es zu tief greifenden sozialen Veränderungen, denn die wirtschaftliche Abhängigkeit zum Wasser war enorm. Alleine in Unterrodach standen zeitweise an die 200 Männer bei der Flößerei in Lohn und Brot.
Das harte Leben der Floßknechte und ihrer Familien Dieser Beitrag ist dem ehemaligen Kreisheimatpfleger Willi Schreiber gewidmet. Sein Artikel vom 16. Dezember 1961 im Kronacher Volksblatt gibt einen trefflichen Einblick in das entbehrungsreiche Leben der Menschen von einst. Wenn die Floßherren und die Floßknechte auf der Reise waren, mussten die Frauen mit den Kindern und Greisen daheim die Landwirtschaft führen. Auch die Frauen und Kinder der Floßknechte, die keine Landwirtschaft besaßen, halfen bei den Bauern als Taglöhner mit. Selbst die Kleinsten wur-
Festzug in Kronach in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Gruppe „Vereinigte Frankenwaldflößer“.
Frauen flehen in der Kirche um das tägliche Brot 1930 schreibt Schriftsteller Graf Alexander Stenbock-Fermor (1902-1972) auf seiner „Reise durch die proletarische Provinz“ unter anderem: Nur wenige Wallenfelser Flößer finden in Oberbayern Unterkommen als Waldarbeiter auf Zeit. Die Familien müssen sich durch schlecht bezahlte Heimarbeit der Frauen und Kinder über Wasser halten. Halt und Hoffnung gibt vielen in dem „streng katholischen Ort“ - fast jedes Haus hat seinen Schutzheiligen über der Tür – der Glaube. Jeden Morgen bilden die Frauen einen Zug zur Kirche, um die Heiligen ums tägliche Brot anzuflehen.
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE den im Graskorb mit auf die Wiese oder aufs Feld genommen. Dort wurde der Korb umgelegt, eine Schürze davor gespannt und der schönste „Strandkorb“ war entstanden. Armselig ging es insbesondere bei den Floßknechten zu, die in großen Familien größtenteils zur Miete wohnten, oftmals in einer Stube. Dieser Bereich diente als Wohn-, Koch-, und Schlafraum sowie als Werkstatt. Die größeren Kinder schliefen in Dachkammern, durch deren blankes Ziegel- oder Schindeldach im Winter der Schnee herein wehte, sodass das Bett am Morgen oftmals von einer Eisdecke überzogen war. In den kleinen, bescheidenen Tropfhäusern befand sich lediglich ein einziger Ofen, der vom Flur aus geheizt werden konnte. Über dem Schürloch war der „Uofahoufm“, ein großer eiserner Kessel, der der Warmwasserbehälter war. Wenn nun zwei Familien an einem Tag Klöße kochen wollten – und Klößtage waren in der Regel am Dienstag, Donnerstag und Sonntag, an den anderen Tagen gab es die übriggebliebenen Klöße – aufgewärmt oder eingeschnitten – dann mussten die beiden Hausfrauen sich absprechen und die Klöße zur gleichen Zeit einlegen. Zur besseren Abstimmung machten die einen runde, die anderen längliche Klöße. Am Abend standen meistens Pellkartoffeln auf dem weiß gescheuerten Tisch, zu denen es dann Salz, manchmal auch für fünf Personen einen Hering gab. Statt Kaffee, der normalerweise aus gerösteter Gerste oder geröstetem Korn bestand, stand meist am Morgen Hirsebrei auf dem Tisch. Wenn der Vater von seiner letzten Reise im Jahr, kurz vor Weihnachten, heimkam, reichte das Geld nur zum Besorgen der aller notwendigsten Sachen. Am Weihnachtsfest konnte man sich dann endlich richtig satt essen. Lag dann unter dem Christbaum noch irgendetwas, zum Beispiel eine
Rodach bei Oberlangenstadt um 1920.
warme, wenn auch schon abgetragene Jacke oder ein Paar feste Schuhe, so war die Freude groß. Sie wurde noch dadurch gesteigert, wenn die Mutter mit ihrem mühsam Erspartem „Hutzlbrot“ anbot. Die Hauptlast dieser Armut hatten die Frauen zu tragen. Sie arbeiteten bei den Bauern als Taglöhnerinnen. Und die Kleidung bei den Kindern wurde immer von den Großen auf die Kleinen vererbt. Bei der Zubereitung des Mittagsmahls zeigten sich die Mütter sehr erfinderisch. Schließlich ließen Kartoffeln, Rüben und Haferflocken wenig Spielraum zu.
Unerbittlicher Überlebenskampf Es gab mehrere Gründe für den Niedergang. Neben der Mainkanalisierung erwiesen sich mehr und mehr Langholzfuhrwerke, dann später die Eisenbahn, als starke Konkurrenten. Nach dem Ersten Weltkrieg brach eine neue Zeit an, mit der die Flößer nicht mehr mithalten konnten. Der Faktor Zeit nahm an Bedeutung zu. Die letzte gewerbliche Fahrt fand im Frühjahr 1958 zwischen Wilhelmsthal und Friesen statt. Die technische, kulturelle, ökonomische und soziologische Entwicklung ist niemals stehen geblieben. Das ist auch heute noch so. Den Wandel bekamen die Menschen insbesondere im 19. Jahrhundert oft drastisch zu spüren, meistens im negativen Sinne. Diese Zeit war gekennzeichnet durch einen dramatischen Wandel. Die Bevölkerung nahm um mehr als das Doppelte zu, ihre Arbeits- und Existenzgrundlage veränderte sich entscheidend. Das hatte Folgen, oft schlimme. Zwischen 1800 und 1914 entstanden eine bürgerliche Gesellschaftsordnung und eine kapitalistische Wirtschaftsordnung. Aus einem Agrarland
Kreisheimatpfleger Willi Schreiber
Beliebtes Bildmotiv: Die „Brunnenmadla“ reichten das Heilwasser.
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Flößer in Küps um 1910
mit vorherrschend ländlicher Arbeits- und Produktionsweise entstand ein Industriestaat. Viele Bauernsöhne, aber auch junge Flößer, strömten in die Städte. Dort wollte man sein Glück versuchen. Doch vielen gelang dies nicht. Vom sozialen Strandgut war die Rede. Mit der industriellen Revolution waren Abhängigkeit und Ausbeutung gekommen. Die Reichen wurden immer reicher, die Armen immer ärmer. Und die Flößergemeinden im Frankenwald machten da keine Ausnahme. Zahlreiche Protokolle der Armenpflegschaftssitzungen lassen die Schwierigkeiten erkennen. Ein unerbittlicher Überlebenskampf tobte. Als einzige Chance, aus diesem Teufelskreis herauszutreten, bot sich die Auswanderung. So traten viele – in Deutschland waren es Millionen – die abenteuerliche Reise in eine totale Ungewissheit an. Ganz schlimm erging es vor allem jenen, die durch Krankheit oder Unglücksfall in den Arbeitsprozess nicht eingegliedert werden konnten. Die Floßkasse im Dorfmuseum Neuses spricht Bände. n
Blöcherstau bei der OberenGrümpelmühle, 1958
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Enorme wirtschaftliche Bedeutung Bereits ein Jahr nach der ersten urkundlichen Erwähnung der Zollschere bei Neuses werden im Jahre 1486 rund 6000 Flöße verzollt. Den Wert der verzollten Hölzer und Waren bezifferte man zwischen 1779 und 1789 auf etwa jährlich 285.000 Gulden. Interessante Informationen kann man dem Geographischen Statistisch-Topographischen Lexikon von Franken (Bundschuh) entnehmen. So lebten im Amt Kronach im Jahre 1760 bereits 145 Floßherren, davon 24 in Kronach, 7 in Friesen, 13 in Steinberg, 9 in Höfles, 5 in Vogtendorf, 18 in Unterrodach, 10 in Oberrodach, 12 in Zeyern, 19 in Steinwiesen, 8 in Wallenfels, 14 in Neuses, 2 in Küps und einer in Neufang. Fünf Jahre später registrierte Bundschuh sogar 171 Floßherren. Für den Zeitraum 1779 bis 1789 wurde die Menge der durchschnittlich im Jahr geflößten Holzwaren errechnet: 51.863 Schock Bretter (rund 3,1 Millionen), 8.781 Böden, 128.660 Bürden Pfähle, 43.240 Schindeln. Das „Fränkische Addreß-Buch“ für das Jahr 1795 erwähnt gar 340.000 bis 350.00 Gulden „die aus der oberen Hochstiftsgegenden auf den Flüssen Haslach, Cronach und Rodach herbeygeschwemmt und auf dem Mayn nach Frankfurt geflößt werden“. Um 1821, so schreibt der ehemalige Kreisheimatpfleger Willi Schreiber aus Vogtendorf, betrug die Jahressumme des Floßholzes insgesamt 746.000 Gulden (1,3 Millionen Goldmark). Eine Aufstellung von 1821 zählt auf: 10.213 Böden, 502 doppelte Böden, 4508 Stümmel (Bretterflöße) und 524 Riegen Bretter. Kronachs ehemaliger Stadtarchivar Hans Kremer erwähnt in seinem Überblick zur Zollschere Neuses, dass 1858 durchgelassen wurden: 2.993 Hallstadter Stümmel, 5.867 sonstige Stümmel, 506 Doppelflügel, 357 einfache Flügel sowie 16 .900 verschiedene Holzböden im Gesamtwert von 1.464.613 Gulden.
MENSCHEN UND KULTUR
Das Unternehmen Bamberger Symphoniker â&#x20AC;&#x201C; Und
was seinen neuen Intendanten Marcus Axt bewegt
Von Cornelia Masel-Huth (Text) und Monika Limmer (Fotos)
Orchesterprobe: Robin Ticciati ist Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra und bis Ende 2013 Erster Gastdirigent der Bamberger Symphoniker.
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hr Name hat Weltrang, ihr überragender Klang macht sie zu exzellenten Botschaftern Bambergs und Oberfrankens, ja ganz Bayerns auf allen Kontinenten dieser Erde. Die Rede ist von den Bamberger Symphonikern – Bayerische Staatsphilharmonie. Die Menschen hier sind stolz darauf, dass die Region Heimat eines solchen Spitzenorchesters ist. Mit 113 Planstellen für Musiker, neun festangestellten Mitarbeitern in der eher schlanken Verwaltung und einem Budget von etwa 14 Millionen Euro ist das Orchester auch ein mittelständisches Unternehmen. Neben Chefdirigent Jonathan Nott als dem künstlerischen Leiter steht seit August 2013 Marcus Axt als Intendant an der Verwaltungsspitze des Unternehmens „Bamberger Symphoniker“. Obwohl das Orchester, wie auch immer noch die meisten Unternehmen, hierarchisch organisiert ist und Intendant und Chefdirigent die Linie vorgeben, funktioniert es natürlich doch ganz anders als ein Wirtschaftsunternehmen. So haben
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alle Musiker und Mitarbeiter eine akademische Ausbildung. Gemeinsam stehen sie zwar unter einer kreativen Spannung und nicht unter dem wirtschaftlichen
Druck, stetig mehr Gewinn erwirtschaften zu müssen. Der Anspruch des Unternehmens Bamberger Symphoniker ist es, den renommierten Klangkörper womög-
35 Prozent beträgt der Anteil der Musikerinnen im Orchester.
MENSCHEN UND KULTUR Mit 39 Jahren ist er bereits bei einem zweiten deutschen A-Orchester engagiert: Marcus Axt, seit August 2013 Intendant der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, redegewandt und sympathisch, ist der geborene Netzwerker.
Orchester-Akademie oder den GustavMahler-Dirigentenwettbewerb und für manche der großen Tourneen, da ist ein Sahnehäubchen immer willkommen.“
Mäzene gesucht
lich noch ausdrucksstärker zu machen, um die Zuhörer immer auf‘s Neue zu beflügeln, zu euphorisieren und ihnen mit unverwechselbarer Musik Glücksgefühle zu schenken. Es geht, ebenso wichtig, um den Erhalt und den demütigen Umgang mit einem kostbaren Kulturgut, den unsterblichen Werken genialer Komponisten. Und das ist Aufgabe der Allgemeinheit. Deshalb wurden die Bamberger Symphoniker 2003 zur Bayerischen Staatsphilharmonie ernannt. An der Finanzierung der Stiftung Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, einer Stiftung Öffentlichen Rechts, beteiligen sich der Freistaat Bayern mit 80,5 Prozent, die Stadt Bamberg mit 12,3, der Bezirks Oberfranken mit 6,2 und der Landkreis Bamberg mit 1,0 Prozent. „Damit ist die Grundfinanzierung für Gehälter und Sachkosten gesichert“, sagt Axt, „aber für Extra-Projekte wie die
Eines der Ziele des neuen Intendanten ist es daher, eine Förderstiftung für kleinere und mittlere Unternehmen, aber auch für private Mäzene und Förderer neu aufzusetzen. „Wir möchten diejenigen ansprechen, die dem Orchester noch näher verbunden sein und in eine exklusive Gemeinsamkeit mit ihm hineinkommen wollen.“ Wie das gelingen könnte, das hat Marcus Axt in seiner Zeit von 2000 bis 2005 als Konzert- und Tourneemeister bei dem weiteren A-Orchester seiner Laufbahn, den Berliner Philharmonikern, erfahren. Einen ersten Versuch startete er im vergangenen Herbst, als 13 Solisten der Bamberger im Tribschener Landhaus bei Luzern, in dem Richard Wagner von 1886 bis 1872 wohnte, für mögliche Mäzene das Siegfried-Idyll vortrugen. „Zwei Zuhörer entschlossen sich im Überschwang ihrer Gefühle zu Spontanspenden“, erinnert sich der Intendant freudig. „Ich möchte die Menschen über ihre Gefühle an das Orchester binden.“
Die Musikerinnen und Musiker der Bamberger Symphoniker stammen aus über 20 Nationen.
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Von Mozart gelangweilt, von Beethoven begeistert Überhaupt – die Gefühle. Weil Musik die Menschen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen über das Gemüt anspricht, möchte Marcus Axt über diese Brücke nicht nur die Wortmarke „Bamberger Symphoniker“ schärfen, sondern vor allem auch Jugendliche ansprechen, die ja in ihrer Mehrzahl der klassischen Musik skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. „Jugendliche fühlen sich von Mozart leichter gelangweilt und von Beethoven begeistert. Sie brauchen die großen Gefühle, Dramatik, Tragik. So kann man sie ansprechen.“ Diese Erfahrung will sich Axt bei den Jugendkonzerten zunutze machen. Nachwuchsförderung für junge Profimusiker wird bereits seit der Saison 2010/2011 an der Orchesterakademie betrieben. Besonders begabte Instrumen-
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talisten können während ihres zweijährigen Stipendiums den Alltag eines ProfiOrchesters erleben und mit hochkarätigen Musikern und Dirigenten zusammenarbeiten. Ein Ensemblemitglied übernimmt die Mentorenschaft der Akademisten, die im besten Fall direkt in die Reihen der Bamberger Symphoniker übernommen werden. „15 Musikerinnen und Musiker wurden so bereits ausgebildet. Das kostet Geld, mindestens 10.000 Euro je Stipendiat.“ Unter die Sonderprojekte, für die sich Axt ein finanzielles Sahnehäubchen wünscht, fällt auch der Gustav-MahlerDirigentenwettbewerb, der 2013 zum vierten Mal stattfand und dessen erster Preisträger 2004 der Venezolaner Gustavo Dudamel ist. Er hat seither eine Weltkarriere gestartet, ist ein Shooting-Star unter den Dirigenten. Intendant Marcus Axt hat sich noch einige weitere Ziele für die fünf Jahre seiner Ver-
tragslaufzeit gesetzt – die natürlich verlängert werden kann. „Ich möchte in jeder Saison einen Schwerpunkt setzten. Das kann ein Jubiläum sein, eine Nation, ein Instrument. Und ich möchte mich um zeitgenössische Musik kümmern, wobei es mir da nicht um Uraufführungen geht, sondern um die Konzentration auf die Komponistenpersönlichkeit. Und ich möchte noch ein paar weiße Flecken auf der musikalischen Landkarte erobern, die das Orchester bislang noch nicht bespielt hat.“
Immer aufwärts All dem ist leicht zu entnehmen, dass ein Intendant eben doch mehr ist, als nur ein Verwaltungsmanager. Der 39-jährige gebürtige Straubinger, der selbst Geige spielt, hat in Bayreuth und Bologna Germanistik, Musik- und Theaterwissenschaften studiert und schon während seiner Studienzeit
praktische Erfahrungen im Kulturmanagement gesammelt. In Bologna hat er an der Oper hospitiert, in Bayreuth Glucks „Orpheus und Eurydike“ inszeniert und für zwei ausverkaufte Aufführungen Sponsoren gesucht und gefunden. Weitere berufliche Stationen waren das Schleswig-Holstein-Festival, wo er als Referent für Sonderaufgaben arbeitete. Ein Jahr später stieg Axt zum persönlichen Referenten des Bonner Beethovenfestes auf und selbst die Bamberger sind ihm längst bekannt, war er doch von 2005 bis 2008 als verantwortlicher Orchestermanager engagiert. „Eine ökonomische Ausbildung habe ich nicht, vieles läuft da über Learning by Doing. Und natürlich über externe Spezialisten. In erster Linie zählt bei einer solchen Aufgabe, dass man fundiert mit Künstlern über Programme reden kann. Als Intendant trage ich die wirtschaftliche und künstlerische Gesamtverantwortung, da Chefdirigent Nott nur 18 bis 20 Wochen in
Bamberg ist. Ich stelle mir stets die Frage, wie kann ich aus meinen Kontakten zu Top-Dirigenten, zu Top-Musikern und auch zu wichtigen Veranstaltern für das bayerische Weltklasse-Orchester das Beste herausholen und gleichzeitig seinen authentischen und wiederkehrenden Klang erhalten.“ Der Musikmarkt, das hat Axt gelernt, sei wie ein türkischer Basar. „Die Schönheit eines Teppichs liegt im Auge des Betrachters, der Marktwert muss immer wieder neu ausgehandelt werden und der hängt stark mit dem Dirigenten zusammen und wie die großen Agenturen in London und Berlin ihn und das Orchester einschätzen. Auch in der Musikwelt gibt es Zirkel, innerhalb derer man sich vernetzen muss.“
Vorteil Provinz Und Bamberg? Die Provinz? Vermisst Axt da nicht die Luft einer kultigen Großstadt
wie Berlin? Bei dieser Frage kommt der Musikmanager regelrecht ins Schwärmen. „Diese Stadt mit ihrer jahrhundertealten Architektur, mit ihrer Modernität und Lebendigkeit, bietet Lebensqualität auf sehr hohem Niveau. Die Stadt mit ihren Geschäften und Restaurants, die sich an großstädtischen Standards durchaus messen lassen können, sie ist ein kleines, feines Juwel. Für die Musiker, die hier nach anstrengenden Tourneen in Ruhe und ohne Medienrummel kreativ sein dürfen und die in der Stadt verankert, bei den Bürgern bekannte Gesichter sind. Und für mich und meine Familie genauso. Die Stadt ist für Familien ein Traum, Stichwort: kurze Wege.“ Familie Axt hat zwei Töchter im Alter von neun und dreieinhalb Jahren. Alle finden es „einfach super“ in Bamberg. Es ist ihnen schon nach der kurzen Zeit wie eine Heimat geworden. n
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
In einer Wagner-Partitur untersucht Dimitra Maragoudakis die Opernstimmen des 19. Jahrhunderts.
Weltweit ein guter Klang – Das Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau ist international einzigartig von Stefan Linß
I
n der Oper, beim Rock-Konzert oder im Kino ist der Zuschauer gleichzeitig Zuhörer. Dass die Aufführung und die Musik irgendwie zusammengehören, ist auch für den Laien offensichtlich. Nur die Wissenschaft unterscheidet peinlich genau zwischen den Fachrichtungen Theater und Musik. Normalerweise. Die weltweit einzige Ausnahme findet sich in Thur-
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ECHT Oberfranken
nau im Landkreis Kulmbach. Dort ist seit 1976 das Forschungsinstitut für Musiktheater (Fimt) der Universität Bayreuth beheimatet. „Unser Arbeitsgebiet ist sehr breit gefasst“, sagt wissenschaftlicher Mitarbeiter Bernd Hobe. Mit den Studenten untersucht er Oper, Operette, Musical und Revue genauso wie Konzerte,
Straßenmusik, Hollywood-Filme oder Karnevalsveranstaltungen. Nur eines will die Einrichtung der Uni Bayreuth auf keinen Fall sein: ein Richard-Wagner-Institut. Wissenschaftliche Arbeiten befassen sich mit den theatralisch inszenierten Eröffnungsfeiern bei den Olympischen Spielen oder mit der Musik in Compu-
HOCHSCHULE UND BILDUNG terspielen. Ein Projekt erforscht die Oper des 19. Jahrhunderts. Anhand der Analyse von Sängerstimmen lassen sich Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Rolle von Männern und Frauen in der damaligen Zeit ziehen.
Wagners Bedeutung für Abu Dhabi So ganz ohne Richard Wagner geht es dann aber doch nicht. Vor allem im zurückliegenden Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des Komponisten haben die Thurnauer Wissenschaftler einmal mehr international auf sich aufmerksam gemacht. Fachkonferenzen über den Kult und die Marke Wagner fanden in China, den USA und in Oberfranken statt. Wenn das Institut Wagner erforscht, dann innovativ und aus einem etwas
Hinter den Mauern des altehrwürdigen Schlosses Thurnau ist das Forschungsinstitut für Musiktheater der Uni Bayreuth beheimatet.
anderen Blickwinkel. „Die Erfahrungen aus dem Jubiläumsjahr bestätigen unseren Weg“, sagt der Leiter des Fimt, Professor Dr. Anno Mungen. Erst
Die Studierenden Frederike Krüger und Nick Sternitzke finden in Bayreuth und Thurnau eine Kombination ihrer Interessensgebiete Theater und Musik.
vor kurzem ist er aus dem Emirat Abu Dhabi zurückgekehrt. Auch dort stand Wagner im Mittelpunkt. „Es ist beachtlich, wie groß das Interesse dort ist.“
Karriere in der Musikwelt Zudem sind mindestens 10.000 Original-Programmhefte von Opern, Musicals, Ballettabenden und vielen weiteren Aufführungen in den Sammlungen des Fimt zu finden. „Vieles stammt aus Nachlässen“, sagt Bernd Hobe. Die Nachkommen verstorbener Regisseure schicken die Heftchen aus der ganzen Welt nach Oberfranken, weil sie bei den Musiktheaterwissenschaftlern gut aufgehoben sind.
Bernd Hobe, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fimt, greift zur „Enzyklopädie des Musiktheaters“. Thurnauer und Bayreuther Forscher haben das Standardwerk erarbeitet.
Der Komponist sei wie ein Projektionsfeld für die Menschen in der boomenden arabischen Metropole, sagt der Professor. Themen wie Korruption, Macht, Geld, Liebe, Hass lesen die Menschen in Abu Dhabi aus den Opern auf ihrer Suche nach Identität für sich heraus. „Es gibt nicht die eine richtige Wagner-Interpretation“, nennt Mungen eines der Ergebnisse der Konferenz „WagnerWorldWide“. Viele traditionelle Wagnerianer sehen das allerdings anders und halten daran fest, es müsse die einzige reine Auslegung des Werkes geben. Die Aufführungen am Grünen Hügel sprechen jedoch eine moderne Sprache. Die Musik bleibt dieselbe, nur mit ihren Inszenierungen greifen die Regisseure den Zeitgeist auf und ecken gerne auch an. Bayreuth sei der Ort, an dem der Aufführung eine ganz besondere Bedeutung zukommt. „Medienhistorisch zeigt sich dort zum ersten Mal die Moderne“, sagt Mungen. „Eigentlich ist hier das Kino erfunden worden.“ Der versenkte Orchestergraben war neu. Niemand wusste mehr, woher die Musik kommt. Stattdessen steht das Geschehen der Darsteller im Mittelpunkt. Alle Augen sind auf die Bühne gerichtet. Nur dort vorne ist Licht, die Zuschauerränge sind hingegen dunkel. „Das war eine Revolution.“
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ECHT Oberfranken
Zu den Festspielen ist Bayreuth der Nabel der Welt. Im dörflichen Idyll des Kulmbacher Landes, hinter den dicken Mauern des Schloss Thurnau, können sich die 20 Mitarbeiter des Instituts das gesamte Jahr über auf ihre Forschung konzentrieren. Auch die Studenten des Bachelorstudiengangs „Musiktheaterwissenschaft“ und des Masterstudiengangs „Musik und Performance“ nutzen dort gern die Bibliothek mit 40.000 Fachtiteln sowie die großen Archive. Besonders stolz ist das Fimt auf seine „Enzyklopädie des Musiktheaters“. Das dicke Standardwerk wurde in Thurnau erarbeitet und fehlt heute in keiner wissenschaftlichen Bibliothek und in keinem Dramaturgenbüro.
Institutsleiter Professor Dr. Anno Mungen sieht die Musiktheaterforschung nach Bayreuther Art auf dem richtigen Weg.
Die Studenten erwartet in Bayreuth und Thurnau alles andere als brotlose Kunst. Sie ergreifen später Berufe in den Bereichen Dramaturgie, Regie, Kulturmanagement, Musikjournalismus oder sie arbeiten bei Musikverlagen. Zu den Absolventen gehört Martha Münder, die Spielleiterin der Bayerischen Staatsoper in München. „Der Studiengang ist einzigartig“, sagt sie. Christoph Blitt, Musikdramaturg am Mainfranken-Theater Würzburg, spricht von einer „familiären Atmosphäre“ und einer „hohen Qualität“ des Lehrangebots. Konkrete Karrierepläne hat auch schon Frederike Krüger, die im dritten Semester Musiktheaterwissenschaft studiert. „Ich möchte später am Theater arbeiten. Regie oder Dramaturgie“, sagt die Studentin. Sie stammt aus Bielefeld und hat sich bewusst für Oberfranken entschieden. „Ich hatte mehrere Studiengänge zur Auswahl. Aber ich wollte mich spezialisieren. Dafür ist Bayreuth optimal.“ Aus der Nähe von Gießen in Hessen kommt Nick Sternitzke, der ebenfalls im dritten Semester Musiktheaterwissenschaft studiert. „Ich habe eine große Affinität zum Theater und schon in der Schule bei Aufführungen mitgespielt.“ Dass es an der Uni Bayreuth eine Kombination mit seinem Hobby Musik gibt, habe er glücklicherweise im letzten Moment vor Bewerbungsschluss erfahren. Der weltweit gute Klang der oberfränkischen Musiktheaterwissenschaftler erreicht irgendwann eben alle. n
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WIRTSCHAFT
Streichbogen Knoll – Mongolisches Rossschwanzhaar und brasilianisches Fernambuk-Holz für Meisterbögen von Michael Ertel
K
arge Böden, an deren Feldrändern sich auch nach Jahrhunderten bäuerlicher Bewirtschaftung noch immer Steine häufen, geduckte Vierseithöfe, schieferbedeckt, auf schmalem Grundriss, mit unverzierter, schnörkelloser Ansicht, dicken Wänden und nur wenigen kleinen Fenstern. Über die hügelige Topographie haben die Menschen einen Flickenteppich aus monokultivierten
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Fichtenflächen, Feldern und Wiesen gelegt. Der Blick verliert sich nicht am Horizont, sondern findet seinen Halt an Waldrändern und versprenkelten Bauernhöfen, die sich mancherorts zu kleinen Dörfern sammeln. Der Weg führt über eine schmale Kreisstraße von Regnitzlosau über Schwesendorf nach Prex. Nächster Ort: Oberprex.
Kurz vor dem Ortsschild zeigt ein Wegweiser nach links. Wer ihm folgt, gelangt nach wenigen hundert Metern an das „Dreiländereck“. Bayern, Sachsen und Böhmen laufen hier in einem kleinen, von einem Bach durchzogenen Wiesengrund spitz aufeinander zu, an einer vom Verlauf der Geschichte gesetzten Landmarke. Ein Punkt mitten in einer gewachsenen Kulturlandschaft, die viele Jahrhun-
derte von Menschen gemeinsam geprägt wurde, bevor sie nach 1945 durch eine den Grenzverlauf bestimmende, unüberwindbare Demarkationslinie voneinander getrennt wurden. Tief hängen die Wolken über Oberprex, schnell ziehend reißen sie kleine helle, blaue Lücken, machen einen glauben, dass man hier dem Himmel ein Stück näher sei. Im Freien spürt man einen kühlen Hauch. Über diesem nordöstlichsten Landstrich Oberfrankens weht der spröde Charme entbehrungsreichen Lebens, bestimmt vom rauen Klima, das die
ten erstreckende, eingeschossige Werkstatt bedecken. Rechteckige, unauffällige Gebäude, die sich größer als die der Nachbarschaft ausnehmen. Rechts am Eck der Vorderfront ein kleines Schild: Streichbogen Knoll. Man passiert es auf dem Weg zur Klingel. Braunes glattes Haar, mittellang geschnitten, ein Wohngebäude und Werkstatt in Oberprex. schlichtes Karo-Hemd, Jeans. Tiefblaue, sanfte Augen und weiche Der 45-Jährige spricht wenig über sich Gesichtszüge strahlen Ausgeglichenheit selbst, dafür umso mehr über Fertigungsaus. Mit der Ruhe und Bescheidenheit methoden, handwerkliche Präzision, seines Auftretens taucht Gerald Qualitätsanspruch und die Auswahl der Knoll den kleinen Besu- Materialien. Dennoch interessiert zunächst die Chronologie der wechselvollen Geschichte des Betriebes, der sein außergewöhnliches Kunsthandwerk seit drei Generationen in Oberprex betreibt. Und auch Gerald Knolls persönliche und berufliche Vita ist untrennbar mit dieser Familien-Historie verknüpft. Ideengeber und Gründer war Alfred Knoll. Der gelernte Geigen- und Bogenbauer setzte auf die geographische Nähe zum südsächsischen „Musikwinkel“ rund um und in den Städten Klingenthal und Markneukirchen. Ganz gleich ob Streich-, Blech- oder Zuginstrumente – von den dort ansässigen Manufakturen wurde der europäische Musikinstrumentenmarkt in den ersten Jahrzehnten nach 1900 geradezu über
Menschen genügsam – aber mit Natur und Heimat gnädig versöhnt – gemacht hat.
Bescheidenheit und ausgeglichene Ruhe Gerald Knolls Anwesen nimmt sich vom Haustypus seiner Umgebung nicht aus. Langgezogene Satteldächer in schwarzem Schiefer, die das an der Hauptstraße liegende Wohnhaus und die sich nach hin-
cherraum in fast schon bedächtige Atmosphäre. Expressiver Glanz findet sich in den verglasten Vitrinen: mit wertvollsten Intarsienarbeiten versehene, formschöne Streichbögen, kunsthandwerklich gefertigt aus edelsten Hölzern. Produkte für den Weltmarkt, die Gerald Knoll bis in die USA, Japan und China verschickt.
mächtig dominiert. Dies hatte äußerst positive Auswirkungen auf die Einwohner der kleinen Gemeinde Reg-
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ferte er ein hochwertiges Produkt und offerierte es direkt den sogenannten „Verschickern“; Händler, die sich im Musikwinkel nach den besten Waren umsahen und diese im großen Stil in alle Welt exportierten. So fanden Oberprexer Streichbögen bereits damals ihren Weg bis in die USA. Selbst die deutsche Teilung und die dadurch gekappten Verbindungen in das Zentrum des Musikinstrumentenbaus hatten keinen Einfluss auf dieses Vertriebsmodell – vielmehr konnten sich Firmengründer Alfred und Sohn Hartmut über ein besser denn je florierendes Geschäft freuen. Gerald Knoll: „Die westlichen Großhändler haben jetzt direkt bei uns eingekauft und mit ihren guten Verbindungen unsere Waren bis nach Asien exportiert.“
Eine handwerkliche Kunst – über viele Jahre erlernt Gerhard Knoll mit einem Kantholz, aus dem ein Meisterbogen werden soll. Respektvoller Umgang mit den seltenen Rohstoffen ist ihm oberstes Gebot.
Die Gewichtsverteilung und damit die Balance sind entscheidend für Spielbarkeit und Qualität eines Bogens.
nitzlosau und die umliegenden Dörfer. „Viele fanden in der Heimarbeit für den Instrumentenbau ihr Auskommen“, erzählt Gerald Knoll.
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ECHT Oberfranken
Sein Großvater ging noch einen Schritt weiter. Mit seinen Streichbögen für Violinen, Cellos und Kontrabässe, die er ab 1932 unter eigenem Namen fertigte, lie-
Dieser Markt ist auch heute – neben den USA – das wichtigste Standbein. „Vor allem in Japan finden unsere Streichbögen große Resonanz“, sagt der Enkel des Firmengründers. Doch bei aller Freude über die fernöstliche Akzeptanz ist aus ebendiesem Markt in den achtziger Jahren auch die größte Konkurrenz für den kleinen Betrieb erwachsen. „In China werden mit einem hohen maschinellen Produktionsanteil billige Bögen gefertigt.“ Auf diesen Preiskampf will und kann sich Gerald Knoll nicht einlassen. „Unsere Bögen sind vor allem deshalb erfolgreich, weil wir schon immer auf höchste Qualität gesetzt haben“, betont Gerald Knoll, und fügt in ruhigem Ton an: „Das bin ich schon alleine der Tradition unserer Firma, unseren Kunden und dem hohen Niveau meines Handwerks schuldig.“ „Sorgfältige Auswahl aus jahrelang abgelagerten Hölzern sowie präzise handwerkliche Fertigung unserer Produkte, ausschließlich durch gut ausgebildete Fachkräfte, sind das wichtigste Fundament unserer Arbeit“, schreibt Gerald Knoll in seiner Firmenbroschüre. Die Hölzer sind
WIRTSCHAFT vestiert, bevor er als 30-Jähriger seinen ersten eigenen Meisterbogen in Händen halten konnte. Zunächst absolvierte er direkt nach der Schule eine Lehre zum Geigenbauer in der Geigenbauschule in Mittenwald, die er 1988 mit der Gesellenprüfung abschloss. Nahtlos knüpfte er eine Bogenbaulehre bei seinem Vater Hartmut in Oberprex an, um im direkten Anschluss mehrere Jahre in der Werkstatt von C. Hans-Karl Schmidt in Dresden zu arbeiten, einem der renommiertesten deutschen Bogenbauer unserer Zeit. 1998 folgte die Meisterprüfung.
Wenn aus Begeisterung Leidenschaft wird Jeder Fertigungsschritt braucht Zeit und Sorgfalt.
feinporiges Fernambuk- oder Brasilholz, das in verschiedenen Qualitätskategorien darüber entscheidet, welche Spieleigenschaften dem Bogen gegeben werden können. Und die präzise handwerkliche Fertigung ist eine Kunst, die über viele Jahre erlernt werden muss. Gerald Knoll hat über einen langen Zeitraum viel Energie in seine Ausbildung inDie Bögen aus Oberprex sind begehrt bei Streichern rund um den Globus.
„In all den Jahren hat sich aus meiner Begeisterung für das handwerkliche Arbeiten eine echte Leidenschaft im Umgang mit den natürlichen Materialien entwickelt“, sagt Gerald Knoll. Diese Leidenschaft findet ihren Ausdruck in der exakten Arbeitsweise, dem Gespür für die Dichte, Härte, Steifigkeit und Elastizität der Hölzer und ihrer sensiblen Behandlung beim Biegen und Hobeln. „Eines der wichtigsten Kriterien ist die Balance des Bogens, die von der optimalen Abstimmung der Gewichtsverteilung abhängt. Diese ist entscheidend für die Spielbarkeit.“ Und: Die Qualität des Bogens hat auch großen Einfluss auf den Instrumentenklang. Während des Strichs über die Saiten nimmt er die Resonanzen des Instruments erneut auf und gibt diese wiederum an das Instrument zurück. Dieses Wechselspiel der Schwingungen gelingt nur mit den besten, trocken abgelagerten und somit spannungsfreien Hölzern. Die Krone setzt Gerald Knoll den meisterlich gefertigten Bögen mit Intarsien aus Perlmutt oder Edelmetallen auf. Die integriert er unter anderem als „Auge“ in den sogenannten „Frosch“ – der Gleiter, der die aus mongolischem Rossschwanzhaar bestehende Bespannung strafft – oder in das Kopfende des Bogens. Für seine Handwerkkunst hat Gerald Knoll bei internationalen Wettbewerben bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Sei-
ne Meisterbögen stellt er bei Geigen- und Bogenbau-Symposien aus. Hier präsentiert er sein Können dem internationalen Fachpublikum. Doch Gerald Knoll kann sich als Handwerksbetrieb natürlich nicht allein auf die Fertigung exquisiter Unikate konzentrieren. Vom einfachen Schülerbogen bis hin zum „Streichbogen für höchste Ansprüche“ reicht die große Qualitätsspanne, hergestellt von zwölf Mitarbeitern. In großen Stückzahlen geben sie den Holzstangen ihre konkave Form, polieren und beizen, bringen Frosch, Beinchen, Kopfplatten und Bespannung an – und machen mit ihrer qualitativ hochwertigen Handwerksarbeit die Oberprexer Firma Knoll zu einem „Juwel des Bogenbaus“. n
Alfred Knoll (* 1909, † 1980), Gründer des Bogenbauspezialisten
Werkstatt in der Gründungsphase
Serie: Filmregion Oberfranken
Michael von Hohenberg initiiert Netzwerk „Filmregion Ostoberfranken“ von Holger Twele
S
pätestens wenn Hauptkommissar Konrad Wagner ab 2014 als erster „Tatort“-Kommissar der Region Mordfälle in ganz Franken aufklären wird, ist es aus mit der gängigen Klischeevorstellung, Filmproduktionen in Bayern würden sich auf München und den niederbayerischen Raum beschränken. Schon zuvor hätte dieses Klischee einer genaueren Überprüfung nicht
standgehalten. Was sich im Bereich der Filmproduktion gerade in den letzten Jahren auch für Oberfranken und nicht nur in den Städten Bamberg und Coburg allein getan hat, möchte in loser Folge eine kleine Artikelserie zeigen. Sie startet mit einem Porträt des in Hof geborenen Schauspielers und Regisseurs Michael von Hohenberg (alias Michael Jahreis), der seit 2013 auch Beauftragter für Film
und Fernsehen für die Region Ostoberfranken (Wunsiedel, Bayreuth, Kulmbach und Hof) ist. Zunächst sah es so aus, als würde Michael von Hohenberg einer ganz anderen oberfränkischen Tradition folgen, als er 1991 in Kulmbach eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer begann. Doch am Ende siegte seine Leidenschaft für die
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Bühne und den Film. Nach seiner Ausbildung am Münchner Schauspielstudio gehörte er bis 2004 zum festen Ensemble der Luisenburg-Festspiele, bekam erste Rollen bei Film und Fernsehen und wechselte schließlich immer mehr hinter die Kamera, wobei er als Mitarbeiter bei zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen eigene Erfahrungen sammeln konnte. 2003 war er Mitbegründer der White-La-
ke-City Filmproduktion an seinem Wohnort Weißenstadt und wurde später Projektleiter bei nobaTV – nordbayerisches Fernsehen. Nach mehreren kleineren Produktionen drehte er 2012 seinen ersten großen Kinospielfilm „Final Picture“ (siehe Kasten folgende Seite), der 2013 auf den Grenzlandfilmtagen in Selb in der Kategorie „Bester Spielfilm“ mit dem 2. Platz ausgezeichnet wurde.
Serie: Filmregion Oberfranken
„Final Picture“ Zumindest die ältere Generation wird sich noch gut daran erinnern: „Das letzte Ufer“ (1959) von Stanley Kramer und – zwei Jahre nach der Kuba-Krise, die beinahe einen 3. Weltkrieg ausgelöst hätte – „Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ (1964) von Stanley Kubrick schockten das damalige Kinopublikum mit der Vorstellung einer globalen atomaren Vernichtung. Das Potenzial in den Waffenarsenalen für einen zigfachen Overkill der Menschheit ist geblieben. Doch in der Öffentlichkeit spielt das Thema zum Bedauern von Michael von
Hohenberg zurzeit kaum eine Rolle und das, obwohl erst kürzlich der nordkoreanische Präsident davor gewarnt hatte, dass sich ein kleiner Atomschlag leicht zu einem Flächenbrand entwickeln könnte. Von einem solchen realen Bedrohungsszenario, dem etwa 97 Prozent der Menschen im Ernstfall völlig schutzlos bis zum bitteren Ende ausgeliefert wären, geht der Spielfilm „Final Picture“ aus. Er ist unverkennbar in Oberfranken verortet, auch wenn Bayreuth im Film „Wagnershausen“ heißt, und wurde zum Teil in den aufgelassenen Bunkern auf dem Schneeberg gedreht, einem ehemaligen Horchposten der USA über den Eisernen Vorhang hinweg. Es wäre vermessen, Michael von Hohenbergs nur mit einem minimalen Budget entstandenen und bis auf einige Hauptrollen auch nur mit Laien besetzten Film mit den beiden genannten Filmklassikern auf eine Stufe zu stellen. Aber man muss es dem Autor und Regisseur lassen, dass ihm trotz einer zum Teil vereinfachten Figurenzeichnung ein intensives Kammerspiel gelungen ist, das am Ende nicht unberührt lässt und zum Nachdenken anregt – etwa über die Unabdingbarkeit weiterer atomarer Abrüstung.
Teils in aufgelassenen Bunkern am Schneeberg gedreht: Michael von Hohenbergs „Final Pictures“.
Nun hat er es sich zur Aufgabe gemacht, seine Heimat auch zur Filmregion aufzuwerten. Unter seiner Leitung haben sich die Landkreise Wunsiedel, Hof, Kulmbach, Bayreuth, sowie die kreisfreien Städte Bayreuth und Hof zum Netzwerk „Filmregion Ostoberfranken“ zusammengeschlossen, um die ländlichen Gegebenheiten der Region, die Vielfalt an historischer und moderner Architektur wie an leerstehenden Industriebrachen, neue unverbrauchte Motive und viele neue Gesichter den Film- und Fernsehproduktionen anzubieten, die ohnehin ständig auf der Suche nach etwas Neuem sind. Durch seine eigenen Erfahrungen weiß er, was Szenenbildner und Regisseure suchen und kann diesen ganz gezielt bei Anfragen weiterhelfen. Im Aufbau befindet sich eine umfangreiche Datensammlung mit Motivkarteien, einer Requisitenkartei, einer Handwerker-, Sethelfer- und Komparsenkartei. Zugleich sucht er den Kontakt zu Filmhochschulen und Medienuniversitäten. Er möchte eine jährliche Motivtour anbieten und ein „Forum Film und Wirtschaft“ ins Leben rufen. Unter „www.filmregion.tv“ wird eine Website des Projekts entstehen und in Wunsiedel ein Büro für den „Beauftragten für Film und Fernsehen“. Bereits im Januar 2014 gab es hier-
zu den ersten „Kreativtag Film“ im Kurzentrum in Weißenstadt, zu dem alle Filminteressierten und Filmemacher aus der Region eingeladen waren, sich dem Projekt anzuschließen. Erklärtes Ziel des Beauftragten ist es, nicht zuletzt mit dem Argument der großen Wirtschaftlichkeit, zwei bis drei Spielfilme pro Jahr und vielleicht sogar eine Serie nach Nordostoberfranken zu locken, wobei zum Teil auch der Tourismus davon profitieren und ein bisher völlig vernachlässigter Industriezweig entstehen könnten. n
Fotonachweise Filmszene: White-Lake-City Filmproduktion; Produktionsfoto zu „Final Picture“: Jutta Jahreis; Porträtfoto Michael Jahreis: Holger Twele
MENSCHEN UND KULTUR
Ort ohne Tat! von Klaus Wührl, dem Hausmann
E
s war uns allen klar: Der Franken-Tatort kann nur ein Tatort Oberfranken sein. Die einzig verbliebene Frage: Wo genau soll der Bösewicht zuschlagen: In Bamberch, in Bareid oder in Huf, in Forchheim, Kronach oder Selb, in Oberkotzau oder gar im süd-thüringischen Coburg? Oder vielleicht, um bürgerkriegsähnliche Zustände zwischen den oberfränkischen Metropolen zu vermeiden und allen gerecht zu werden, gar nicht an einem festen Standort, sondern immer nur im Zug. Kennt man: statt „Mord im Orientexpress“ hätte es „Sitzplatzklau im RE“ gegeben. Möglicherweise wäre überhaupt nur eine Folge vom Franken-Tatort gedreht worden, nämlich die, in der sich alle Oberfranken gegenseitig killen beim Streit um die Frage, wer ihn denn nun bekommt. Doch während wir noch zwischen Bratwürsten, Schäufele und Bier bedenklich die Häupter wiegten, wie das Problem zu lösen wäre, wo der Ort der Tat sein sollte, da schlug der schlimmste Schurke von allen wieder zu: der Bayerische Rundfunk! Nämberch, so ließ er aus den Tiefen seiner Katakomben und den Höhen seiner Weitsicht verkünden, wird der
Ort des Grauens werden. Was es spätestens seit der Ansiedlung des Heimatministeriums mitsamt Minister ohnehin ist und was immer noch besser ist – auch das wäre dem Bayerischen Rundfunk zuzutrauen gewesen – als den Ort der Tat in die Frankenmetropole Regensburg zu verlegen. Aber schad is scho. Denn wir hätten so schöne Tatorte mit so herrlichen Taten an so vielen Orten drehen können: Aufgespießt vom Bamberger Reiter und die Leiche in einem Fass Schlenkerla versteckt , Titel: „Reiterbräu“. Oder, Titel: „Kein Veggie-Day im Vestenverlies“: ein Vegetarier, der auf grausamste Weise mit Coburger Bratwürsten erstickt wird und anschließend unbemerkt als historische Touristenattraktion auf der Veste Coburg ausgestellt wird. Denkbar wären auch gewesen „Tod im Rinnla“ mit einer Häufung spektakulärer Todesfälle in den innerstädtischen Niagara-Fällen von Bayreuth. Oder „Tränen im Fichtelsee“ mit einem psychopathischen Thermalbadbrandstifter inklusive Verbindungen zu einer blutigen Vendetta der Fichtelgebirgs-Mafia. Wie wundervoll hätten Leichen in einem der zahlreichen Sudhäuser der fränkischen Schweiz verschwinden können, in
einem Fass mit Hofer Sauerkraut, einem Sempft- oder Mamaladnaamala. Und dann wären die Kommissare gekommen, ratlos zunächst, hilflos vor einer Mauer des oberfränkischen Schweigens, keine Fingerabdrücke, keine DNA-Spuren, keine wackligen Alibis. Ratlosigkeit. Reihenweise wären Staatsanwälte wahnsinnig und Polizeipräsidenten abgesetzt worden, hätten Kommissare den Dienst quittiert und hätten gemeinsam als verzweifelter Pensionärsstammtisch den therapeutischen Wert der hiesigen kulinarischen Köstlichkeiten entdeckt. Die positiven Folgen für Oberfranken wären unübersehbar gewesen. Sofort hätte sich eine neue Marketing-Initiative formiert und ein Tatort-Logo kreiert in Oberfranken-Kontur. Slogan: „Mords-Genuss statt Mörder-Schuss!“ Und mit Sicherheit wäre einer der herrlich kühlen, sommerlichen Bierkeller der Schauplatz für den Showdown vom nächsten James Bond mit abschließender Liebesszene gewesen. So hätte es sein können, aber das Heimatministerium lässt uns links liegen. Andererseits: Tatort auf dem Kanapee und dazu oberfränkisches Bier und Brotzeit – eigentlich ist das doch die bessere Lösung. n
Tatort-Logo ©ARD
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Kreuz zum Gedenken eines im Oktober 1966 getöteten DDR-Flüchtlings am Kulmberg.
Grünes Band statt Todesstreifen – Beim Grenzerstammtisch sind aus Feinden Brüder geworden von Cornelia Masel-Huth
„Mit dem Wind nach Westen“, so heißt ein Hollywood-Film aus dem Jahr 1981. Geschildert wird darin die ebenso abenteuerliche wie aufsehenerregende Ballonflucht der Familien Strelzyk und Wetzel aus Pösneck in Thüringen. Am 16. September 1979 trieb ein freundlicher Wind ihren selbstgebauten Heißluftballon innerhalb von 28 Minuten über die innerdeutsche Grenze hinweg nach Naila. 76
ECHT Oberfranken
MENSCHEN
D
ie spektakuläre Geschichte dieser geglückten Flucht wird gerne erzählt beim Grenzerstammtisch. Jeden Monat treffen sich die StammtischBrüder in einem anderen Wirtshaus im Frankenwald, mal auf thüringischer, mal auf fränkischer Seite, irgendwo entlang der ehemaligen „Demarkationslinie“ seitlich des Titschenbaches und der fränkischen Muschwitz, zwischen Blankenstein, Lichtenberg und Nordhalben. Manchmal ist die siebenköpfige Kerngruppe unter sich, oft aber sind bis zu 60 interessierte Zuhörer mit dabei, die wissen wollen, wie es damals war, vor 1989, als die Grenze fiel nach fast 40 Jahren deutscher Teilung. Nicht alle Geschichten, die sie zu hören bekommen, taugen für ein HollywoodHappyend. Von abgerissenen Unterschenkeln ist die Rede, vom Tauchen durch eiskaltes Wasser, von gescheiterten Fluchtversuchen, die Gefängnisaufenthalte und sogar die Todesstrafe wegen Republikflucht zur Folge hatten, von auseinandergerissenen Familien. Anekdoten vom regen Grenzverkehr der Spione beider Seiten, vom Katz-und-Maus-Spiel der Gegner taugen als Vorlage für Spionagekrimis, Alltagsepisoden wie die Aprilscherze der bayerischen Grenzer gegenüber den Kollegen von der „anderen Seite“ zeugen von der Banalität einer doch tödlichen Grenze.
Bis zu 2.500 Meter stieg der Fluchtballon in die Höhe. Die Karte zeigt den Fahrkorridor des Ballons.
Damals, vor 1989, waren sie allerdings keine Kollegen. Sie standen sich als Grenzschützer mit schweren Waffen gegenüber, die einen mit striktem Schussbefehl. „Vergatterung“ nannte sich im Grenzerjargon das Einschwören auf die bedingungslose Verteidigung der DDR-Staatsgrenze. Davon erzählt Günther Heinze, der aus dem Spreewald in Brandenburg zum Grenzschutzdienst nach Thüringen versetzt wurde. „Wir sind jeden Abend, bevor es zum Grenzdienst ging, vergattert worden. Dazu, dass wir mit Leib und Seele und Schusswaffengebrauch eine Flucht verhindern.“ Nach der Grenzöffnung standen sich die Männer, jahrelang auf Feindschaft getrimmt, nun plötzlich wieder als Angehörige desselben Volkes gegenüber. Natürlich gab es Vorbehalte und Misstrauen, die Gehirnwäsche war nachhaltig. Nur langsam vernarbten die Wunden, die der fünf Kilometer breite Todesstreifen in die Seelen der Menschen eingebrannt hatte. Heute geht es darum, die Erinnerungen an die Jahrzehnte der Teilung wach zu halten und auch darum, dieses Kapitel der deutschen Geschichte aufzuarbeiten. Ralf Oelschlegel aus Carlsgrün, Vorsitzender des TSV CarlsgrünFrankenwald, hatte 2010 die Idee zum Grenzerstammtisch. Der heute 51-Jährige ist selbst an und mit der Grenze
Der Ballon ist heute im Museum Naila zu sehen. 77
MENSCHEN aufgewachsen, an deren Fall in eigenen Lebzeiten niemand im ehemaligen Zonenrandgebiet glauben konnte. Er wollte die Menschen, die sich einst bewaffnet und oft in Hörweite gegenüberstanden, in Eintracht an einen Tisch bringen. „Der Stammtisch ist eine Plattform, die Menschen zueinander bringt, die manchmal noch immer denken, es gebe Vorurteile, die aber längst Vergangenheit sind.“ So sind viele der ehemaligen Grenzpolizisten, Zöllner, BGS‘ler oder NVA-Soldaten Kumpels geworden, Stammtisch-Kameraden eben. Die sich auch mal eben so auf ein Bier und einen Gansbraten treffen wie etwa zur Kerwa in Carlsgrün bei Bad Steben im urigen Wirtshaus Adelskammer. Da sitzen sie beisammen: Manfred Rank, der Bürgermeister des thüringischen Titschendorf, der Grenzsoldat Günther Heinze, Adolf Glaser, Egon Herrmann, Hans Hagen, Otto Oeder aus Lichtenberg, der im Selbstverlag das Erinnerungsbüchlein „Grenzgänger – Auf der Streife am Eisernen Vorhang“ herausgebracht hat, und einige mehr. Nur am Tag der Deutschen Einheit ziehen einige die alten Uniformen an, die wieder kenntlich machen, welcher Seite sie einst angehörten. Am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober beteiligen sich die Stammtischbrüder an Wanderungen, die entlang führen am Grünen Band. Über den ehemals kahlgeschlagenen Grenzstreifen mit seinen tödlichen Bodenminen ist inzwischen nicht nur Gras gewachsen. Die insgesamt fast Der Grenzerstammtisch 2010 bei der Gründung. Vorne rechts Ralf Oelschlegel.
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1.400 Kilometer lange Grenze quer durch Deutschland hat sich längst in ein Biotop-Verbundsystem verwandelt, das mehr als 1.200 gefährdeten Tierund Pflanzenarten eine neue Heimat bietet. Das Leben ist also zurückgekehrt. So wurde das Grüne Band zu einem erwanderbaren, erlebbaren Symbol dafür, dass das Leben siegt über Menschen verachtende Machthaber und das Leben erstickende Ideologien. Und die Stammtischbrüder erzählen alljährlich auch den Wanderern, die oft von weit her in den Thüringerund den Frankenwald kommen, von Zeiten, die niemand jemals wieder erleben möchte. n
„Grenzgänger – Auf der Streife am Eisernen Vorhang“ ist das Büchlein betitelt, in dem der ehemalige Grenzpolizist Otto Oeder seine Erinnerungen aufgeschrieben hat. Er hat es hauptsächlich für seine Enkel verfasst, damit sie nachempfinden können, wie das damals war am Todesstreifen mitten durch Deutschland. Unter der ISBN 9783732246641 ist der Band für 9,95 Euro im Buchhandel erhältlich.
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Vom Sauerteig, Baatz und Plootz und dem Gl端ck aus dem Dorfbackofen von Mike Wuttke
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Wer durch die Dörfer der Fränkischen Schweiz fährt, wird immer mal wieder den Geruch von brennendem Holz und frischem Brot wahrnehmen. Der kitzelt in der Nase und weckt Gelüste auf einen Kanten Bauernbrot, geschnitten aus einem braun glänzenden Leib und dick mit Butter bestrichen. Mehr braucht es nicht für ländliches Wohlbefinden. Die Kunst des Brotbackens im Dorfbackofen oder im wieder aktivierten Häusla am Rande des Hofes (jenes mit dem schwarzen Ofenloch und dem sich kräuselnden Rauch aus dem Schlot) war fast verschwunden, hat aber in den letzten Jahren eine regelrechte Wiederbelebung erfahren. „Zurück zu den Ursprüngen“ schwingt als Idee dabei mit, was auch an den immer zahlreicher werdenden Hofläden abzulesen ist. Liebhaber des althergebrachten Brotbackens fragen sich zu holzbefeuerten Backhäuschen durch, kennen die Termine, bestellen vor oder bekommen auf gut Glück einen noch warmen Laib überreicht. Und ziehen dann glücklich von dannen … Seidmar ist ein stiller, von Obstbäumen gesäumter idyllischer Ort oberhalb von Leutenbach. Gunda Galster bäckt hier alle zwei Wochen 30 kg normales und 8 kg Vollkornbrot. Sie setzt die Tradition ihrer Mutter fort, die in Weingarts sechs Kinder großgezogen hat. Gunda selbst hat fünf Kinder und zehn Enkel – das heißt, sie muss sich um Abnehmer für ihr Brot nicht sorgen. Aber auch andere Genießer lieben die krachende, aufgesprungene Kruste der Vier- oder Fünfpfünder. Gewürze wie Anis, Kümmel und Fenchel verwendet sie zurückhaltend. Ihr Brot ist gut durchgebacken, haltbar, schmackhaft und sättigend. Auch leidenschaftliche Körnerbrot-Esser kommen zu ihrem Genuss, wenn sie Sonnenblumen- und Kürbiskerne oder Leinsamen herausschmecken. Nicht zu vergessen – das köstliche Walnussbrot aus Seidmar. Fünf Bäume spenden ihre Früchte dafür, ein Nussbaum schaut sogar in die Backstube hinein. Die Bäuerin, ausgebildet in Ländlicher Hauswirtschaft, zog zu ihrem Mann Georg Galster auf den mitten im Dorf liegenden
Hof (1586 erstmals urkundlich erwähnt). Mastviehwirtschaft sowie Raps-, Gerste-, Weizen-, Mais- und Kirschenanbau für den Großmarkt bestimmen den Alltag der beiden. Alle zwei Wochen wird Brot gebacken. Gunda Galster bäckt mit Sauerteig. Von jeder Produktion stellt sie ein Körbchen voll Teig zur Seite und lässt ihn trocknen. Zwei Tage vor dem Backtermin weicht sie diese Grundzutat ein. Am nächsten Tag fügt sie warmes Wasser und Mehl hinzu. Abends gibt sie diesen Vorteig in die Knetmaschine, damit er bis zum nächsten Morgen »arbeiten« kann. Da heißt es für Gunda Galster früh um 5 Uhr aufstehen. Sie bindet sich eine weiße Schürze und ein Kopftuch um und schaltet die Knetmaschine ein, gibt Salz und Gewürze in den Sauerteig und lässt ihn 20 Minuten lang durchwalken. Früher geschah das alles von Hand. Gunda Galster sieht heute noch Mutter, Schwiegermutter und Großmutter vor sich, wie sie den schweren »Baatz« im Backtrog bearbeiten. Für Bauernbrot verwendet sie zwei Drittel Roggen- und ein Drittel Weizenmehl, für Vollkornbrot setzt sie einen speziellen Teig aus Weizen- und Roggenschrot sowie aus Vollkornmehl an. Dazu gibt sie Sonnenblumenkerne, Sesam und Leinsamen. Ihr Mehl kauft sie beim Müller Heilmann aus Leutenbach. Dort steht zwar noch die Mühle, aber gemahlen wird schon lange nicht mehr selbst. In Franken hält man aber gute Beziehungen aufrecht, und Heilmann bezieht sein Mehl noch immer aus der Region. Was fehlt noch? Ach ja, das Feuer. Mit trockenem Holz aus dem eigenen Wald haben Ehemann Georg, der Sohn und die Enkel schon vorgesorgt. Der Ofen wird auf 290 – 300°C erhitzt, während die Bäckerin die Temperatur immer mal wieder mit einem speziellen Thermometer überprüft. Bei ihrer Mutter war das noch anders. Diese legte drei Kornähren auf den Holzschieber, mit dem die Laibe ein- und ausgeschossen werden, und hielt sie über die Glut. Dann betete sie ein Vaterunser. Waren die Grannen an den Ähren braun, passte die Temperatur.
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KULINARIK Gunda Galster zieht die Glut dann aus dem Ofenloch, bis auf einen kleinen Rest, der an der Seite liegen bleibt. Der, so sagt sie, ist für die Feinregulierung der Temperatur gedacht. Nun wird es Zeit für den letzten Arbeitsgang. Die Laibe, die abgewogen und mit der Hand ein letztes Mal geknetet wurden, liegen rund oder lang in Strohkörben und sind mit Mohn oder Körnern bestreut. Sie werden mit den langen Holzschiebern im Backofen verteilt, wobei die Bäuerin eine Tradition ihrer Vorfahrinnen einhält und in das erste Brot, den sogenannten Kreuzlaib, ein Kreuz zeichnet, um den Schöpfer zu ehren. Nach eineinhalb Stunden sind die Brote mit einer ap-
Wildsaatenbrot mit Bohnen-Gemüse-Aufstrich Zutaten für das Brot 150 g Roggenmehl 350 g Weizenmehl 1 Handvoll Brennnesselsamen 1 Handvoll Meldesamen (getrocknet) 1 EL Thymian (getrocknet) 1 Pck. Trockenhefe 1 EL Salz Für den Brotaufstrich 50 g weiße Bohnenkerne (getrocknet) 150 ml Gemüsebrühe 1 kg Gemüse (gemischt, z. B. Paprika, Lauch, Zwiebeln, Zucchini,Auberginen, Blumenkohl, Tomaten, Weißkohl, Karotten, Knoblauch) 2 Lorbeerblätter 1 TL Pfefferkörner (schwarz) 1 – 2 Chilischoten (getrocknet) 100 ml Olivenöl Salz | Pfeffer
petitlichen Bräune überzogen, und ein unvergleichlicher Duft dringt durch die Ofentür. Kurz vor dem Ausschießen werden die Laibe mit Wasser bestrichen, um ihnen Glanz zu verleihen. Jetzt gesellt sich auch Bauer Georg Galster dazu. Auf ihn wartet eine Spezialität: Seine Ehefrau macht ihm aus dem letzten Teigstück einen „Plootz“, einen Brotkuchen mit dick aufgelegten Zwiebelringen, manchmal auch mit Speck und Sauerrahm bedeckt. Eine „Bauernpizza aus Seidmar“ würde die junge Generation dazu sagen. n
Angaben für 2 Brote (à 500 g) und für 4-5 Twist-off-Gläser (à 250 ml)
Alle Zutaten für das Brot in eine Küchenmaschine geben, 400 ml lauwarmes Wasser hinzufügen und alles mit den Knethaken 20 Min. zu einem geschmeidigen Teig kneten lassen. Den Teig in zwei Portionen teilen, in bemehltes Brotkörbchen oder Schüsseln legen und zugedeckt 20 bis 40 Min. gehen lassen. Den Backofen auf 220° vorheizen. Den Teig auf ein Backblech stürzen, eine Tasse Wasser dazustellen, 20 Min. backen. Dann die Temperatur auf 150° herunterschalten und weitere 30 Min. backen. Die fertigen Brote aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Für den Brotaufstrich die Bohnenkerne mit der Gemüsebrühe zum Kochen bringen und bei schwacher bis mittlerer Hitze mindestens 1 Std. weich kochen. Den Backofen auf 200° vorheizen. Das Gemüse putzen und waschen bzw. schälen. Alles klein schneiden und auf ein Backblech legen. Lorbeerblätter und Pfefferkörner dazugeben, die Chili zerbröseln und darüberstreuen. Mit Salz würzen, mit der Hälfte des Olivenöls beträufeln und das Gemüse im heißen Backofen auf der mittleren Schiene etwa 30 Min. garen, bis es gut gebräunt ist.
(Dieser Beitrag aus dem zweiten Band des Kochbuches „Gscheitgut“ wurde uns vom Michael Müller Verlag zur Verfügung gestellt.)
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Von dem Geschmack der Kindheit und der Zukunft unserer Region – Band 2 des prämierten Kochbuches Gscheitgut ist erschienen 18 engagierte Gastronomen aus der Fränkischen Schweiz und der Nachbarschaft stellen in diesem höchst ansprechend aufgemachten Kochbuch, das der Michael Müller Verlag herausgibt – sonst besser bekannt durch seine Reiseführer – traditionelle Rezepte vor, die sie in kreativer Weise weiter entwickelt haben. So entstanden aus den Gerichten der Kindheit Köstlichkeiten, die auch mal mit Heu oder Krokant verfeinert sind. Alle Gastronomen haben sich außerdem dem Erhalt der regionalen Kultur und von Natur und Landschaft verschrieben. Sie ver-
zichten beim Kochen auf künstliche Aromen und Konservierungsstoffe, haben mindestens fünf Gerichte im Angebot, die aus Regionalprodukten hergestellt werden, mindestens einen Saft und ein alkoholisches Getränk aus der Region auf der Karte und streben danach, den Gasthof als Ort sozialen Lebens zu erhalten. Tun Sie es ihnen nach: Kochen Sie regional und kreativ, mit heimischen Produkten und wenn Sie mal keine Lust zum Selbstkochen haben, besuchen sie einen ländlichen Gasthof und lassen Sie es sich schmecken! n
Zweierlei Petersilienwurzelsuppen mit Croûtons Schon in der Antike waren die Vorzüge der Petersilienwurzel bekannt: Laut Homer fütterten die griechischen Krieger damit ihre Pferde vor der Schlacht, damit sie Kraft und Ausdauer entwickeln konnten. Im traditionsreichen „BrauereiGasthof Höhn“ wird eine Suppe aus der schmackhaften Wurzel besonders kreativ und augenfällig angerichtet. So sind dem Genuss alle Tore geöffnet. Zutaten für die Suppe 2 Zwiebeln 500 g Petersilienwurzeln 50 g Knollensellerie 50 g Lauch (nur das Weiße) 2 Zweige Thymian 100 ml Weißwein, trocken 800 ml Gemüse- oder Fleischbrühe 1 Lorbeerblatt 1 Wacholderbeere 1 Pimentkorn 125 g Sahne 1 EL Speisestärke 50 g Butter (kalt) 2 Handvoll Petersilie Muskatnuss (frisch gerieben) Öl (zum Braten) Salz | Pfeffer
Zwiebeln und Gemüse waschen, putzen bzw. schälen; grob klein schneiden. Thymian waschen und trocken schütteln. Zwiebeln, Sellerie und Lauch bei mittlerer Hitze in Öl anbraten ohne zu bräunen, mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen. Petersilienwurzeln dazugeben, mit Brühe auffüllen und aufkochen. Lorbeerblatt, Wacholderbeere, Piment und Thymian dazugeben und alles bei schwacher bis mittlerer Hitze etwa 20 Min. köcheln lassen. Sahne hinzufügen, erneut aufkochen und pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Die Suppe durch ein feines Sieb passieren. Stärke mit etwas Wasser anrühren, zur Suppe geben, aufkochen und kurz köcheln lassen. Die kalte Butter in Flöckchen nach und nach unterrühren. Die Hälfte der Suppe in einen anderen Topf oder eine Schüssel geben. Petersilie waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen, grob hacken. Petersilie in eine Hälfte der Suppe geben, nochmals fein durchmixen, nach Belieben noch einmal durch ein Sieb passieren.
Für die Croûtons 2 Scheiben Toast 50 g Butter Salz
Für die Croûtons Toastbrot würfeln, in Butter goldbraun anbraten, leicht salzen. Zum Servieren die helle und die grüne Suppe jeweils gleichzeitig in vier Suppenteller gießen und mit den Croûtons bestreuen. 83
KULINARIK Vegetarische Bohnakern „Bohnakern mit Klöß“ war früher das Arme-Leute-Essen. Heute ist es dagegen eine gesuchte Spezialität. Die Originalversion verwendet Räucherfleisch als geschmacksgebende Zutat – in der vegetarischen bzw. sogar veganen Version verleiht geräucherter Knoblauch – eine Spezialität aus Frankreich – eine herzhafte Note. Auch ernährungsphysiologisch sind die Bohnen ein Hit: Sie enthalten nämlich so viel Eiweiß, dass auf Fleisch hier gut und gerne verzichtet werden kann. Zutaten 100 g Wachtelbohnenkerne 100 g Weiße-Bohnen-Kerne 100 g Schwarze-Bohnen-Kerne 100 g Kidneybohnenkerne 2 Zwiebeln (groß) 1 Lorbeerblatt 3 – 4 Gewürznelken 1 Knolle Knoblauch (geräuchert) 1 Bund Thymian 100 g Zucker 3 EL Öl 50 g Mehl 2 EL Petersilie (gehackt) Essig Salz | Pfeffer
Zubereitung: Am Vortag Bohnenkerne in Wasser einlegen und über Nacht einweichen. Am nächsten Tag Wasser weggießen, Bohnen noch einmal mit Wasser bedecken und weitere 30 Min. einweichen. Zwiebeln schälen, mit dem Lorbeerblatt und Nelken spicken. Knoblauch schälen, halbieren. Thymian waschen, trocken schütteln. Bohnenkerne in ein Sieb abgießen, abtropfen lassen. Bohnen in einem Topf mit ausreichend Wasser, einem Schuss Essig und Zucker erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Thymian dazugeben und die Bohnen bei mittlerer Hitze etwa 1 ½ Stunden weich kochen. Nelken, Lorbeeren und Thymian entfernen, Bohnen salzen und noch etwas weiterköcheln lassen. Vom Herd nehmen und zugedeckt beiseitestellen. Öl in einem Topf erhitzen, Mehl darüberstäuben, hellbraun anschwitzen. Nach und nach etwas Wasser dazugießen, aufkochen lassen, bis eine sämige Sauce entsteht. Alles zugedeckt ca. 10 Min. köcheln lassen, dabei nach und nach etwas Wasser dazugeben. Mehlschwitze zu den Bohnen geben, Mischung zum Kochen bringen und kurz weiterköcheln lassen, bis alles leicht andickt. Die Bohnakern mit Salz, Pfeffer und etwas Essig abschmecken und auf vier tiefe Teller verteilen. Mit Petersilie bestreuen und am besten mit Kartoffelklößen servieren.
Küchengeheimnisse Diesen fränkischen Klassiker können Sie auch in ein fränkisches Chili sin Carne verwandeln. Dafür noch 1 EL Tomatenmark in die Mehlschwitze geben. 1 TL getrocknete und gehackte Chilis, 2 TL getrockneten Oregano und 200 g abgetropften Mais (Dose) gegen Ende der Garzeit etwa 10 Min. mit den Bohnen kochen. Das Chili zusätzlich mit gemahlenem Koriander und Kreuzkümmel abschmecken. Das ist zwar nicht mehr original fränkisch, aber ebenfalls sehr lecker.
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Tipp Damit dieser Kuchen perfekt gelingt, ist die Wahl des richtigen Apfels das A und O. Schön säuerlich und fruchtig aromatisch sollte er sein. Boskop eignet sich besonders gut. Als Ersatz bietet sich der Elstar an, der eine etwas feinere Säure besitzt.
Apfel-Walnusskuchen
Angaben für 1 Kuchen (10 – 12 Stücke)
Walnüsse werden schon seit dem Altertum geschätzt, die Römer nannten sie etwa „Nuss des Jupiter“. Auch Karl der Große war ein Freund der wohlschmeckenden Früchte und empfahl sie zum Anbau in den Gärten seiner Königshöfe und Pfalzen. So fand die Walnuss ihren Weg nach Franken und ist seitdem ein gern gesehener Gast in Gärten und Parkanlagen. Zutaten für den Boden 250 g Mehl 1 TL Backpulver 100 g Zucker 125 g Butter (weich) 1 Ei 1 Prise Salz Fett und Mehl (für die Form und die Arbeitsfläche) Außerdem 1 kg Äpfel (säuerlich, z. B. Boskop) 150 g Walnusskerne 100 g Butter 150 g Zucker 1 Pck. Vanillezucker 3 EL Sahne 3 EL Mehl
Zubereitung: Für den Boden Mehl und Backpulver in einer Schüssel mischen. Restliche Zutaten dazugeben, alles rasch zu einem glatten Teig kneten und zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einschlagen und ca. 30 Min. kühl stellen. Backofen auf 180° vorheizen. Backpapier in den Boden einer Springform (28 cm Ø) einspannen und den Rand einfetten. Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche kreisförmig auf etwa 36 cm Ø ausrollen, die Form damit auslegen und einen 3 bis 4 cm hohen Rand formen. Äpfel halbieren, Kerngehäuse entfernen, schälen, in Scheiben schneiden. Apfelscheiben dachziegelartig auf dem Teig auslegen. Für den Guss Walnüsse grob hacken. Butter in einem Topf schmelzen, Walnüsse und die restlichen Zutaten unterrühren. Guss gleichmäßig auf den Äpfeln verteilen. Kuchen im heißen Backofen auf der mittleren Schiene etwa 50 bis 60 Min. goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen und kurz ruhen lassen, dann vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
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ZU GUTER LETZT
Essigs Essenzen 15
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as Jahr ging eigentlich wunderbar los, bis ich versuchte, eine DVD zu verwenden. Der sonst so treue Klapprechner schluckte das Ding wie üblich, las es (worauf die Hui-bui-schsch-smm-Geräusche hinwiesen), doch dann: Ende. Die DVD wurde nicht auf dem Bildschirm angezeigt. Schlimmer noch, sie ließ sich nicht mehr entfernen. Die drei vorgesehenen Auswurfarten bewirkten ebenso wenig wie die Tipps aus dem Internet. Nicht weniger als sieben fand ich dort, teils von Teenagern in liebevollen Filmchen präsentiert, alle klug, manche äußerst trickreich. Leider ohne Ergebnis. „Wieder einmal mit meinem Latein am Ende“, dachte ich, „wie unwissend ich doch durch die Welt gehe!“ Leider nimmt mein Unwissen weiter zu, je mehr sich das Leben aus dem Greifbaren ins Elektronische verlagert. Ich verstehe die Geräte und Programme nur oberflächlich und kapituliere zunehmend vor einfachen Sätzen im Netz. Wahrscheinlich halten mich deshalb Computer- und Netzwerkspezialisten für einen der vielen Daus, der in einem Elfenbeinturm oder Wolkenkuckucksheim lebt, statt „with a bright brain in the smart cloud“. Dabei weiß ich nicht einmal, ob das Abkürzungs-
wort „Dau“ für „dümmster anzunehmender user“ überhaupt noch up to date ist. Am unteren Ende der Kapierskala befinde ich mich jedenfalls, wenn ich beim „IT-Forum Oberfranken 2014 Bayreuth“ Folgendes lese: „BICCnet wird angetrieben vom offiziellen Clusterbüro, das direkt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie im Rahmen der Cluster-Offensive Bayern beauftragt ist.“ Klingt toll, wenn man von der „ClusterOffensive“ beauftragt wird und vom Clusterbüro angetrieben – Verzeihung: vom „offiziellen Clusterbüro“. Und BICC selbst ist noch toller, nämlich das bzw. der „Bavarian Information and Communication Technology Cluster“. Logisch, dass der Cluster vom offiziellen Clusterbüro angetrieben wird. Aber womit? Mit Strom? Geld? Daten? Vor vierzig Jahren, als ich den Begriff „Cluster“ im Musikunterricht kennenlernte, bezeichnete er eine im Jazz und der zeitgenössischen Musik beliebte Tonballung, bei der eigenwillige Reibungen und Schwebungen entstehen. Aber damals kam „virtuell“ auch ausschließlich im Physikunterricht im Bereich der Optik vor. Na gut, wir sprechen kein Mittelhochdeutsch mehr; Sprache entwickelt sich mit dem Alltag, der Technik, der Mode. Wenn ich mich über manche flapsige Facebook-Floskel oder SmartphoneDummheit aufrege oder den Untergang des Abendlandes im Sinn habe angesichts der kryptischen, kürzelreichen, chaotisch geschriebenen Netz-Botschaften, die ich zuweilen vergeblich zu dechiffrieren versuche, dann rufe ich mich zur Ordnung und
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mir in den Sinn, dass es so etwas im 18. Jahrhundert schon gab: „Schleifer daß ist erschrockl. Ich muß mit dem guten Papier spaarsam sey. ich habe wenig drum nehm ich schlechtes. Ich werde an den alten Recktor schreiben. Es wird mir nicht schweer fallen. Ich thue jetzt nichts als mich des Lateins befleisen. Noch eins! sie können nicht glauben was es eine schöne sache um einen Professor ist. Ich binn ganz enzückt geweßen da ich einige von diesen leuten in ihrer Herrlich-keit sah.“ Alles original Goethe, der dieses bedenkliche Geschreibsel in jungen Jahren verfasste und außerdem entzückende Zettelchen, die verdammt heutigen SMSs (oder SMSen?) gleichen. Aus ihm ist dann trotzdem was geworden. Und er schrieb – ähnlich wie Millionen heute im Netz – auch gern über Kleinig- und Alltäglichkeiten, beispielsweise, wo er aß und was, wie es schmeckte, ob das Lokal gepflegt oder mies aussah, wie der Kellner sich verhielt, was es kostete, ob die Verdauung danach funktionierte, was er für sie tat (vor allem Klistiere). Heute fotografiert man eben sein Essen und stellt es online – Verzeihung: postet es. Die Verdauung geschieht dann virtuell. E-Mail hätte Goethe gemocht, da bin ich sicher. Wahrscheinlich hätte der ewig Neugierige sich heutzutage mit Programmiersprachen beschäftigt, Skypen mit Freunden in Rom, Paris oder Moskau geschätzt und von Weimar aus die wirtschaftliche Bedeutung des nahen IT-Clusters in Oberfranken wachsam beobachtet. Wie sagte Robert Gernhardt: „Man soll doch von den Klassikern lernen!“ Das wünscht auch Ihnen
Foto: Annette Pohnert / Carl Hanser Verlag
Ein Dau, im Netz verfangen
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