ECHT Oberfranken - Ausgabe 24

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24 Juni/Juli 2014 · 5. Jahrgang

Ausgabe 24 Juni/Juli 2014

ECHT  OBERFRANKEN

IHRE RADIOSENDER IN OBERFRANKEN

Nur wir sind von hier!

Filmregion Oberfranken –

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Coburg auf dem Weg zum Star

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Magie des Mikrokosmos

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diesmal zieht sich ein grünes Band durch die Seiten von ECHT Oberfranken. Was ja zur Jahreszeit passt, die uns unternehmenslustig und entdeckerfreudig macht. Möchten Sie Ihren Kindern einen leibhaftigen Luchs zeigen? Wir sagen Ihnen, wo Sie das tun können. Oder interessieren Sie sich mehr für Bauwerke und möchten trotzdem die gesamte Familie Huckepack nehmen? Auf dem Lehr- und Wanderpfad entlang der legendären Eisenbahnstrecke „Schiefe Ebene“ lässt sich das umsetzen. Manchmal ist das Grün allerdings nicht so vordergründig wahrnehmbar. Unsere Fotostrecke widmet sich heimischen Garten- und Wildkräutern. In einer Dimension jedoch, die uns ohne technische Krücken verborgen bleibt. Umso faszinierender sind die Aufnahmen mit dem Elektronenrastermikroskop von Stefan Diller. Leicht kommen wir bei deren Anblick ins Nachdenken über die Geheimnisse der Schöpfung. Und die verbirgt sich, ebenfalls unsichtbar, auch in unseren Garten- und Wildkräutern, diesmal in Form von nährenden und heilenden Inhaltsstoffen. Warum erst den Umweg über ein Schaf oder ein Rind gehen? Die Essenzen der Pflanzen, die wissen, wie sie Lichtphotonen für ihr eigenes Wachstum nutzen, können wir auch ganz direkt für uns nutzen – in grünen Smoothies, dem Trendgetränk. Das zweite Themenband ist bunt, vielleicht grellfarben wie unser Titel. Ein bisschen Theaterdonner, wie ihn die Pflanzen im Mikrokosmos verströmen, gehört zum Leben. Deshalb empfehlen wir für den Sommer Theater; genauer

luft

gesagt Freilufttheater. Zum Beispiel auf der Luisenburg. Die hat eine kaum zu übertreffende Granitfelsenkulisse. Aber auch die architektonischen Nachahmungen der Markgräfin Wilhelmine haben in einer lauen Sommernacht ihren Reiz. Die Studiobühne Bayreuth probt gerade an spannenden Stücken für das

schlösser*

Römische Theater in der Eremitage und auf Sanspareil. Und wenn Sie genug vom Theaterdonner und sonstigen sinnlichen Erregungen haben, dann tun sie es doch den jungen Forscherinnen und Forschern nach, die beim Wettbewerb „Jugend forscht“ gewonnen haben. Wissenschaft ist Geduld, nichts für Inszenierungen und Theaterdonner.

* Mit dem AeroClub unter www.aeroclub-coburg.de

Ihre

Cornelia Masel-Huth, Chefredakteurin

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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INHALT WIRTSCHAFT Serie: Aus Oberfranken für die Welt Nicht nur für Campingkocher – Faszination Gas 06 Was machen die Wirtschaftsjunioren Oberfranken? – „Aktiv Netzwerken – Gemeinsam Handeln“

06

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Für einen aktiven Diskurs – Bayreuther Manifest

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Damit Rasenmähen wirklich Spaß macht – 17-jähriger Coburger baut ferngesteuerten Rasenmäher

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Todesstarre schreckt ab – Freia Raphaela Lorenz gewinnt bei „Jugend forscht“

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Mäandern reloaded – Neue Schleifen für den Roten Main

60

Serie: Filmregion Oberfranken Begehrte Filmkulisse – Coburg auf dem Weg zum Star

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EREIGNIS Veranstaltungskalender 19

A USFLUGSTIPPS 29

Zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast – Wanderweg und Lehrpfad entlang der „Schiefen Ebene“

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FOTOSTRECKE Garten- und Heilkräuter – Magie des Mikrokosmos

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Ästhetik des Verborgenen – Stefan Diller und die Mikrofotografie

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Juni/Juli 2014

IHRE RADIOS ENDER IN OBERFRAN KEN

ECHT OBERFRAN KEN

Üppige und fantastische Kostüme sind ein Markenzeichen der Studiobühne Bayreuth. Heike Betz ist eine der Schöpferinnen. Fotografiert hat sie Florian Fraaß.

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· 5. Jahrgang

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Wildpark Waldhaus Mehlmeisel – Athleten mit Samtpfoten und Pinselohren

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16.05.14 12:59


O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Kunigunde – Spitzenmanagerin vor 1000 Jahren

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MENSCHEN UND KULTUR Verführer zwischen Felsen – Theaterhandwerker Michael Lerchenberg seit zehn Jahren auf der Luisenburg

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Bayreuths kleines, feines Stadttheater – Die Studiobühne Bayreuth 74 Einmal einen Mönch vergiften – Theaterspielen macht süchtig 76 „Der Hut gehört mir!” – Eberhard Wagner spielt am liebsten für Kinder

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Glosse – XXXL Oberfranken 80

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SPORT Geheimtipp für Skater – Organische Skatebahn Helmbrechts zieht Touristen aus ganz Europa an 83 Fingerboarding is global – Und kommt aus Schwarzenbach a.d. Saale

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KULINARIK Powerdrinks – Grüne Smoothies aus heimischen Garten- und Wildpflanzen

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RUBRIKEN Editorial 03

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Inhalt 04 ECHTgemixt 50 Impressum 30 Kolumne: Essigs Essenzen 17 – Kren, Erkan und Nena 92

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Fotos von Monika Limmer und RieĂ&#x;ner-Gase


WIRTSCHAFT

Nicht nur für Campingkocher – Faszination Gas Rießner aus Lichtenfels ist Marktführer nicht nur bei medizinischen Gasen von Cornelia Masel-Huth


Reinhold Hübner prüft die Flaschen auf ihre Fülldichtigkeit.

J

eder von uns kennt Propangasflaschen für Campingkocher oder das Wochenendhäuschen. Und natürlich Sauerstoff, den wir alle ständig einatmen, um zu leben. Damit sind die Kenntnisse über Gase bei den meisten von uns bereits erschöpft. Bleibt eine gewisse Angst, dass die Gasheizung im Keller explodieren könnte … Dass es Hunderte von Gasen und Gasgemischen für die verschiedensten Anwendungen gibt, dass sie die heimlichen, weil eben unsichtbaren Helfer in Industrie und Medizin sind, das erfährt man bei einem Rundgang durch die Werksgebäude der Rießner-Gase in Lichtenfels. Am 20. September haben alle Interessierten bei einem Tag der offenen Tür Gelegenheit dazu. Spannend dürfte ein solcher Rundgang für viele auch sein, weil bei Rießner mit der Anwendung verschiedener regenerativer Energiearten die energetische Unabhängigkeit angepeilt wird.

heutigen Inhabers und Geschäftsführers Dr. Thilo Rießner hatte nämlich einen Korbflechtbetrieb mit einem Vertriebsbüro in New York. Der Börsencrash am Schwarzen Freitag zwang ihn umzusatteln auf die Produktion von Polstermöbeln. Als die sich in den Nachkriegsjahren schlecht verkaufen ließen, suchte Großvater Christel Rießner nach einem technischen Produkt, das in dieser Zeit benötigt wurde. Durch Zufall blieb eine Sauerstoffanlage, die eigentlich für einen

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ECHT Oberfranken

Chemiebetrieb im russischen Sektor bestimmt war, am Bahnhof von Lichtenfels liegen. Das war die Geburtsstunde von Rießner-Gase. Damals wurde nur Sauerstoff produziert. Sauerstoff kommt natürlich in der Luft vor, gelöst in Gewässern und in der Erdhülle. Bis zu einer Tiefe von 16 Kilometern ist fast jedes Gestein sauerstoffhaltig. Neben George Claude war es Carl von Linde, der in Berndorf bei Thurnau im Landkreis Kulmbach geboren wurde, deren Verfahren die technische Gewinnung von Sauerstoff ermöglichten. Mithilfe seines Linde-Verfahrens wurde die Entwicklung des ersten Kühlschranks möglich.

Teures Labor

Vom Handwerksbetrieb zum Industrieunternehmen Dabei ist die stetige Entwicklung hin zu einem hochspezialisierten Industriebetrieb, der seine medizinischen Gase in ganz Europa vertreibt, so typisch für die Region Lichtenfels. Der Urgroßvater des

Alexander Mohr bei der Analyse von Prüfgas.

Der Physiker Dr. Thilo Rießner hat sich von der Chemie der Gase faszinieren lassen.

Es gäbe also viel zu erzählen rund um Gase – warum war der Chemieunterricht eigentlich immer so langweilig? Thilo Rießner, der selbst Physik studiert hat, berichtet mit Begeisterung von den Gasen und ihren Anwendungen. Eigentlich hatte er sich in seiner Lebensplanung zunächst nicht gleich für die Führung des elterlichen Betriebes entschieden. Doch da waren die Arbeitsplätze, er spürte Verantwortung. „Und die Entwicklung im Bereich der Gaseherstellung ist gerade in den letzten Jahren sehr innovativ gewe-


Sascha Gampert füllt tiefkalt verflüssigten Stickstoff in transportable Tanks.

sen“, sagt er. Eine Herausforderung für ihn und die Beschäftigten. Da ist zum Beispiel Wolfgang Reichold, der in den letzten Jahren eines der modernsten Labore in Europa aufgebaut hat, ausgestattet mit Messgeräten, die Hunderttausende verschlungen haben. Das teuerste, ein Gaschromatograf, kostete 40.000 Euro. Die Gaschromatografie ist eine sehr empfindliche Methode zur Analyse von Stoffgemischen. Vor allem im medizinischen Bereich muss die Zusammensetzung der Gasgemische genauestens geprüft werden bis hinein in eine Größenordnung von ppb – Parts per Billion.

wendungen bei Menschen geht, sind die gesetzlichen Vorschriften stets besonders strikt. Erst 2008 wurde das Arzneimittelgesetz wieder verschärft und Rießner ist der einzige Gasanbieter in Europa, der für sämtliche medizinischen Gase Zulassungen und Zertifizierungen hat. Reingase und Gemische werden für die unterschiedlichsten Anwendungen benötigt. Beispiele sind die Narkosegase Lachgas und Xenon. Auch für die Lungenfunktionsdiagnostik oder Blutanalyse werden

spezielle Gase benötigt. Erst kürzlich war Ritzel bei einem Pneumologen-Kongress, jenen Spezialisten unter der Ärzteschaft, die sich mit Lungenheilkunde befassen. „Wir haben auf diesem Gebiet höchste Kompetenzen“, stellt Ritzel heraus. „wir sind der einzige Anbieter, der alle gängigen Gemische zur Lungenfunktionsdiagnose im Programm hat. Selbst internationale Wettbewerber beziehen diese medizinischen Gase von uns aus Lichtenfels.“

Keine moderne Medizin ohne Gase Einer, der sich über Jahrzehnte mit dem Unternehmen in verschiedenen Bereichen mitentwickelt hat, ist der Betriebswirt und heutige Verkaufsleiter für medizinische Gase Heribert Ritzel. Er hat schon für die Rießner Polstermöbel gearbeitet und man hat das Gefühl, er ist so etwas wie ein Mädchen für alles, er weiß Bescheid. Zum Beispiel über die medizinischen Gase. Dazu gehört Sauerstoff, der flüssig in stationären Tankanlagen ausgeliefert wird, aber auch in Einzelflaschen. Wenn es um medizinische An-

Die Logistik muss stimmen bei Hunderten verschiedenen Gasen.

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt Ein weiterer wichtiger Teil der Gasherstellung betrifft Gase für die Lebensmittelherstellung. Hier werden sie zum Verpacken und Frosten von Lebensmitteln eingesetzt. Bekannt ist die Verzögerung oder Beschleunigung der Reifung bei Äpfeln und Bananen. Sie setzen bei ihrem Reifevorgang das Phytohormon Ethen und CO2 frei. Durch Zugabe von CO2 wird die Reife verzögert, durch Zugabe von Ethen wird die Reifung angeregt. Ja, und wenn man sich etwas mehr Gedanken über Gase macht, dann fällt einem doch der eine oder andere weitere Anwendungsbereich ein. Die Brenngasflamme für das Schneiden von Metallen, Gase beim Löten, Helium für Ballons …

Tanks für die Grundstoffe zur Gasgewinnung.

Ein weiteres Thema, das Geschäftsführer Thilo Rießner ganz besonders am Herzen liegt, ist die energetische Nachhaltigkeit im gesamten Betrieb. Bei den Planungen für den Neubau im Jahr 2009 und der damit anstehenden Renovierung des Altbaus legte er darauf sehr viel Wert. Die für beide Hallen benötigte Heizenergie ist nicht höher als früher für die alte alleine. Beim Neubau wurde die Energiesparverordnung um 40 Prozent übertroffen. Dafür wurde in ein Blockheizkraftwerk investiert und eigens eine neue Anlage entwickelt, die vorhandene Prozesskälte zur Klimatisierung der EDV und der Büroräume nutzen. Solarzellen auf den Dächern gehören ebenfalls zu den Energiequellen. In den Betriebsräumen wurden mit Krypton gefüllte und dreifach verglaste Scheiben verwendet. In den Büroräumen und in der Produktion sorgt möglichst viel natürliches Licht nicht nur für Energieeinsparung, sondern auch für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Rund 80 Mitarbeiter sind bei Rießner in Lichtenfels beschäftigt, die Fluktuation ist sehr gering. Zu dieser Arbeitsplatzzufriedenheit tragen sicherlich auch die gemeinsamen Freizeitaktivitäten bei. Es gibt beispielsweise eine Jogging-Gruppe, bei der auch der Chef mitmacht. Propangas ist übrigens ein Nebenprodukt bei der Förderung von Erdgas und Erdöl. n

Geschäftsführer Thilo Rießner (links) und Heribert Ritzel, Verkaufsleiter für medizinische Gase, werden am Tag der offenen Tür im September für alle Fragen offen sein. Ein Spezialtanklastzug wird befüllt.


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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Für einen aktiven Diskurs –

Bayreuther Manifest 1

Nicht wenige Vorkommnisse in der letzten Zeit, man denke nur an Steuerhinterziehung, Doping, Boni-Exzesse, Persönlichkeitsrechtsverletzungen oder das An-denPranger-Stellen, veranlassen uns, Studierende und Lehrende an der Universität Bayreuth, zu einem Aufruf, über das richtige Verhältnis von Recht und Moral nachzudenken. Ist wirklich alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist? Welche Formen der Selbstdisziplin und Regeltreue sind in einer Gesellschaft nötig und auch ethisch geboten? Freiheit setzt eine Verantwortung voraus, die wir in breiten Schichten der Gesellschaft vermissen. Ein Hang zu Exzessen ist Symptom für den Verlust der subjektiven Kraft der Moral, der sich den fragmentarischen Charakter von Recht zu Nutze macht. Mit diesem Manifest wollen wir einige Positionen formulieren und Denkanstöße geben zu dem Thema: Nach welchen Normen wollen wir als Gesellschaft leben?

2

Die Entmoralisierung des Rechts war ein Freiheitsgewinn. Ebenso ist auch der (postmoderne) Verlust an moralischer Verbindlichkeit zunächst ein Gewinn an Entfaltungsmöglichkeiten. Die scharfe Trennung von Recht und Moral und die Pluralisierung der Moralvorstellungen führen aber zu einer Substituierung der Moral durch das Recht: Die Legitimität eines Verhaltens wird mehr und mehr nur an seiner Legalität gemessen. Einer Auseinandersetzung mit dem eigenen

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ECHT Oberfranken

Verantwortungsbewusstsein sieht man sich enthoben. Aber nicht alles, was legal ist, ist auch legitim. Dies führt unumgänglich zur Forderung nach mehr Verrechtlichung. Der geschaffene Freiheitsgewinn wird durch mehr Regeln wieder aufgezehrt. Wegen der Allgemeinheit des Rechts werden unvermeidlich Verhaltensweisen mitgeregelt, die dazu aber keinen Anlass gaben. Das bewirkt eine Gegenbewegung: Der Verrechtlichung weiter Lebensbereiche soll durch eine diffuse Moralisierung (Öffentliche Meinung) entgegengewirkt werden, die ein Verhalten ächtet. Recht und Moral erscheinen als Gegenspieler; sie sind nicht mehr hinreichend aufeinander bezogen.

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Wenn man aber weder verrechtlichen noch moralisieren will, muss man die Orientierung der Moral am Recht und die moralische Verbindlichkeit des Rechts stärken. Recht und Moral betreffen unterschiedliche Geltungssphären, die nicht fusioniert werden dürfen, nämlich die demokratische und die autonome Gesetzgebung. Um zum Guten zu wirken, brauchen sie einander. Denn wer befolgt die Moral, wenn sich andere nur auf die Legalität zurückziehen, und wer befolgt das Recht, wenn andere ihre Übertretungen ethisch rechtfertigen können? Moral entwickelt sich auch in der Orientierung an Recht, und Recht legitimiert sich auch durch die herrschenden Moralvorstellungen.

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Anstößigen Entscheidungen liegt oft ein Kosten-Nutzen-Kalkül zugrunde, das die Bereitschaft vorantreibt, eigene Handlungen unter dem reinen Aspekt der Nützlichkeit abzuwägen. Dies erzeugt eine verengte Perspektive des eigenen Handelns auf das für nützlich Gehaltene. Das sozial-gesellschaftliche Engagement und die Vielgestaltigkeit der eigenen Persönlichkeit leiden unter einem solchen Kalkül zugunsten eines uniformen Verhaltens. Kosten-Nutzen-Kalküle erzeugen ein gutes Gewissen des Egoismus ohne soziale Verantwortlichkeit.

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Als Gesellschaft sind wir aufgerufen, vom anderen die Einhaltung der allgemeinen Regeln einzufordern, und uns auch dort, wo Rechtsregeln nicht gelten, als einzelne sozialmoralisch zu verhalten. Dieses abstrakte Postulat wollen wir an einigen ausgewählten Punkten, die uns aus aktuellem Anlass am Herzen liegen, beispielhaft konkretisieren und zur Diskussion stellen:

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Kompromissbereitschaft fördern: Allgemeine Regeln setzen Kompromisse voraus. Jeder muss daher prinzipiell zum Nachgeben bereit sein. Es ist in einer auf Gleichheit aller Individuen basierenden Gesellschaft nicht legitim, Eigeninteressen ohne Kompromissbereitschaft für regelgerecht zu erklären. Wir benötigen eine Kultur der legitimen Vertretung der Eigen- und Gruppeninteressen. Statt ei-


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

zu Recht und Moral ner „Nein-Sager-Kultur“ muss das Bewusstsein für das Gemeinwohl geschärft werden. Es bedarf zudem eines Verfahrens, in denen Abwägungen zwischen allen betroffenen Interessen möglich sind und ernsthaft vorgenommen werden können, weil erst so die von Gemeinwohlentscheidungen betroffenen Minderheiten diese Entscheidungen akzeptieren können. Nur Kompromissfähigkeit bewirkt politische Gestaltungsfähigkeit. Nein-Sagen fordert eine alles-oder-nichts-Entscheidung, die unangenehmer sein kann als das Nachgeben beim Kompromiss. Wer politisch handeln will, muss daher zum Kompromiss bereit sein.

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Transparenz dosieren: Kompromisse benötigen geschützte Räume, in denen das gegenseitige Nachgeben möglich ist. Der Ruf nach Transparenz darf nicht dazu führen, dass Räume beseitigt werden, in denen Kompromisse zu erzielen sind. Sonst droht sich die Entscheidungsfindung in informelle Bereiche zu verflüchtigen.

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Parteien vertrauen: Politische Parteien bieten für jeden Bürger das beste Forum, um auch in kleinen Gruppen eine gemeinwohlorientierte Willensbildung zu betreiben. Parteien zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, Kompromisse zu finden, weil sie verschiedene Interessen vereinigen, gesellschaftlich vermitteln, organisieren und aggregieren. Im politischen Leben müssen sie die Wil-

lensbildung wieder stärker übernehmen, indem sie gemeinwohlorientierte Lösungsangebote unterbreiten, die die Mehrheitsfindung durch Kompromissbildung ermöglichen.

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Amtsethos stärken: In den letzten Jahren ist das Amtsethos zunehmend verloren gegangen. Persönliche Interessen des Amtswalters gewinnen an Bedeutung; Personen nehmen nicht mehr das Amt, sondern sich und die Macht, die sie ausüben können, wichtig. Dann geht die Gemeinwohlorientierung beim Amtshandeln verloren. Auch der Fokus der medialen Öffentlichkeit verlagert sich vom Amt auf die Person, was diesen Trend begünstigt. Persönliche Verfehlungen werden dann dem Amt angelastet, worunter das Amt leidet.

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Persönlichkeitsschutz gewährleisten: Führungspersonen dienen als Vorbilder. Die Person füllt das Amt aus und das Amt prägt die Person. Aber auch Führungspersönlichkeiten haben ein Recht auf Persönlichkeitsschutz. Entfiele dieser zugunsten eines inszenierten Öffentlichkeitsinteresses, wäre niemand mehr bereit und wohl auch objektiv gar nicht in der Lage, Ämter zu übernehmen. Führungspersonen sollten primär als Amtsträger und nicht als Privatleute wahrgenommen werden und sich primär als Amtsträger verhalten. Darauf sollten auch die Medien eigenverantwortlich hinwirken: das Interesse der Öffentlichkeit an der

Berichterstattung betrifft nicht den Bereich des Privaten. Gegenwärtig wird zu viel in die Öffentlichkeit getragen in der Annahme, es sei eine öffentliche Aufgabe der Medien, die Grenzen zu ziehen, was aber dazu führt, dass die noch unbestimmten Grenzen dadurch jedenfalls verletzt werden. Das kann nicht die Lösung sein. Wir fordern einen verantwortungsvolleren Umgang mit entsprechenden Informationen, ein stärkeres „Amtsethos des Journalisten“, der auch abwägt zwischen dem politischen Gewicht der Information und den Folgen für die Persönlichkeit.

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Generationengerechtigkeit üben: Die Überrepräsentation einer Generation bei den Entscheidungsträgern privilegiert Entscheidungen im Eigeninteresse dieser Generation, wie man etwa am Rentenrecht beobachten kann. Die ältere Generation muss aber einen fairen Anteil an den Lasten tragen, die das Gemeinwesen aufgehäuft hat. Das heutige Rentenniveau kann von der heute jungen Generation unzweifelhaft nicht mehr erreicht werden; im Sinne der Generationengerechtigkeit liegt es daher, wenn Ruhegehälter zumindest nicht mehr steigen. Um Altersarmut zu verhindern, ist eine Umverteilung unter den Ruheständlern anzustreben. Bei hohen Ruhegehältern kann insgesamt ein auch generationell fairer Anteil an der Gemeinwohlfinanzierung erwartet werden („Generationen-Soli“). Die finanzielle

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Verantwortung für das Gemeinwesen endet im Übrigen nicht mit dem Ruhestand.

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Steuermoral bekräftigen: Das Zahlen von Steuern ist für ein funktionierendes Gemeinwesen wichtig und eine solidarische Bürgerpflicht. Wer Steuern hinterzieht, geriert sich nicht als Bürger, sondern als Untertan, der sich nicht mit dem Gemeinwesen identifiziert, sondern sich nur als unterworfen betrachtet und daher sich dieser Unterwerfung mit gutem Gewissen zu entziehen sucht. Auch die legale Steuervermeidung indiziert eine Entfremdung der Bürger vom Gemeinwesen. Es gilt die Erosion moralischer Standards zu vermeiden, wie sie in der verbreiteten Akzeptanz von Steuervermeidung und Steuerverhinderung zu Tage tritt.

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Steuerflucht von Konzernen bekämpfen: Von Konzernen erwarten wir, sich der Finanzierung des Gemeinwesens nicht durch Verlagerung der Steuerpflicht zu entziehen. Konzerne haben breite Möglichkeiten zur legalen Steuervermeidung. Wer aber aus der Gemeinschaft Nutzen zieht, muss sich an ihrer Finanzierung auch fair beteiligen. Dabei hilft der Abbau von legalen Strategien zur Steuervermeidung und Steuergestaltung. Auch der Steuervollzug darf nicht dem Standortwettbewerb geopfert werden. Juristische Personen haben moralische Steuerpflichten, die von der Gesellschaft auch durch Konsumentenverhalten eingefordert werden können. An den tatsächlich gezahlten Steuern internationaler Konzerne besteht ein öffentliches Interesse.

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Solidarität der Besserverdienenden einfordern: Wir beobachten zum Teil exzessive Einkommensunterschiede und eine zunehmend auseinanderklaffen-

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ECHT Oberfranken

de Vermögensverteilung. „Besserverdienende“ haben heute bisweilen extreme Einkommen, die nicht mehr aufgrund eigener Leistung, sondern wegen der gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation erzielt werden. Manche Leistungen lassen sich pekuniär ausdrücken und werden unter Umständen in Märkten überproportional bewertet, während andere, gleich anerkennungswürdige Leistungen sich nicht gleichermaßen in Geld ausdrücken lassen oder nicht von Marktprozessen honoriert werden. Zwischen dem Marktwert und dem gesellschaftlichen Wert der Arbeit besteht keine Gerechtigkeitsbeziehung. Können aber hohe Einkommen nicht ausschließlich als eigene Leistung appropriiert werden, müssen sie sich gesellschaftlich rechtfertigen lassen. Wenn sie sich nur mit der übernommenen Verantwortung innerhalb eines Unternehmens rechtfertigen lassen, dann wird gerade eingeräumt, dass das Einkommen nicht durch eigene Leistung verdient ist, sondern sich die getragene Verantwortung auch in einer gesellschaftlichen Verantwortung umsetzen muss. Vermögen verpflichtet. Nicht jeder verdient, was er verdient. Daraus muss jeder für sich die Konsequenzen ziehen und der Gesellschaft etwas zurückgeben.

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Chancengleichheit in der Einkommensverteilung ausdrücken: Mit Arbeit muss jeder ein würdiges Leben führen können und die nominell gleichen Chancen in der Lebensführung haben. So wie zu hohe Einkommen nicht ohne weiteres gerechtfertigt sind, sind auch zu niedrige Einkommen nicht zu rechtfertigen.

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Internet als soziale Sphäre begreifen: Das Internet ist kein von der Gesellschaft abgekoppelter Raum, in dem andere Umgangsformen gelten. Es konstituiert

keine andere Realität, sondern hat Ursachen und zeitigt Wirkungen im sozialen Bereich; es eröffnet daher eine zusätzliche soziale Sphäre, nicht aber einen gänzlich neuen und unabhängigen Bereich. Das Internet ermöglicht eine stärkere Fragmentierung der Interessensphären des Einzelnen als das im sozialen Leben möglich ist, in dem man unvermeidlich den Reaktionen der anderen ausgesetzt ist. Die Internet-Kommunikation ermöglicht daher eine subjektive Vereinseitigung, die zur Interessenspezialisierung, aber auch zur thematischen Vereinsamung führen kann. Medienerziehung in der Schule, die die Chancen der virtuellen Welt kennt, aber auch um ihre Gefahren weiß, tut not (Umgang mit Chats, Kontakt zu anonymen Usern, Zugang zu prekären Websites, Einstellen persönlichkeitsrelevanten Materials – eigenen wie fremden, allgemeine Sensibilisierung für die Folgen scheinbar bloß virtueller Kontakte). Dem Minderjährigenschutz im allgemeinen Rechtsverkehr muss ein Schutz im Internet entsprechen, weil hier nicht geringere Gefahren drohen. Das Mittel hierzu kann aber aus Gründen der Freiheit des Internets wie aus technischen Belangen nicht (nur) Verrechtlichung heißen. Aufklärung, Vermittlung von Einsichtsfähigkeit, Konfrontation mit negativen Effekten sind zu fördern. Der Erziehungsauftrag trifft nicht nur die Eltern, sondern auch die Schulen. n

Stefan Brodmerkel, Georg Junger, Andreas Hofmann, Michael Öttinger, Anette Purucker, André Reinelt, Anna Scharl, Sophie Schnekenburger, Anna-Kathrin Schwarz, Benjamin Weigel und Prof. Dr. Oliver Lepsius sowie weitere Unterzeichnende. Lepsius ist Professor für Öffentliches Recht, allgemeine und vergleichende Staatslehre an der Universität Bayreuth. Das Manifest entstand in Zusammenarbeit mit Studierenden für den Kongress „Zukunftsforum“ im April.


WIRTSCHAFT

Spannende Herausforderung neben dem Beruf: Das Team für die bayerische Landeskonferenz stemmt ein Großereignis. V.l. vorne: Dr. Mitja Ganz, Isabella Ganz, Petra Rödel, Ina Medick; hinten: Michael Bitzinger (Vorsitzender WJ-Hof), Michael Hertel, Jörg Wurzbacher (Konferenzdirektor), Markus Vogler (Regionalsprecher)

Was machen die Wirtschaftsjunioren Oberfranken? – „Aktiv Netzwerken – Gemeinsam Handeln“

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ie Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) sind mit 10.000 Mitgliedern der größte Verband von jungen Unternehmern und Führungskräften in Deutschland. Rund 650 Nachwuchsführungskräfte sind in den einzelnen Kreisverbänden in Oberfranken engagiert. In Hof ist die Gruppe augenblicklich voll mit den Vorbereitungen zur Landeskonferenz Bayern beschäftigt, die vom 26. bis zum 29 Juni vorwiegend in der Hofer Freiheitshalle stattfindet.

Rund 500 Gäste aus Bayern, Thüringen und dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Tschechien werden erwartet. „Das ist natürlich eine tolle Imagewerbung für Stadt und Landkreis Hof“, sagt Kreissprecher Michael Bitzinger, „eine tolle Möglichkeit, allen zu zeigen, dass Hof eine lebenswerte Region ist, in der man gut leben und arbeiten kann.“ Dazu beitragen wird auch die begleitende Messe der Kooperationspartner, darunter 20 der größeren regionalen Unternehmen aus

verschiedenen Branchen. Auch ECHT Oberfranken ist mit dabei. Die Landeskonferenz steht unter dem Motto „Zukunft neu denken“. Markus Vogler, verantwortlich für das Vortragsprogramm, erläutert das so: „Es geht dieses Mal nicht in erster Linie um das Fachliche, sondern hauptsächlich um Persönlichkeitsbildung und menschliche Weiterentwicklung.“ Aber natürlich stehen auch klassische Wirtschaftsthemen

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WIRTSCHAFT wie Marketing auf dem Programm und Betriebsbesichtigungen. Die größte Herausforderung für das Hofer Team ist die ehrenamtliche Organisation der Großveranstaltung. Alle Aufgaben müssen neben der Arbeit gestemmt werden. Das reicht von der Programmgestaltung über das Aktivieren und Führen des gesamten Teams bis hin zur Sicherung der Finanzierung. Rund 150.000 Euro sind als Budget angesetzt, die über Sponsoren und wenigstens zur Hälfte durch Eintrittsgelder erwirtschaftet werden sollen. „Dafür brauchen wir viel Enthusiasmus und Durchhaltevermögen“, so Bitzinger.

Gemeinsamkeit macht stark 2014 ist nicht nur für die Hofer Wirtschaftsjunioren ein spannendes Jahr. 50 Unternehmer und Führungskräfte kamen beispielsweise im März zur ersten Regionalkonferenz in Bamberg zusammen. „In einer globalisierten Welt, aber auch gerade vor der eigenen Haustür, lässt sich mehr bewirken, wenn man gemeinsam mit anderen Unternehmern, Entscheidungsträgern und Menschen unterschiedlichster Prägung an einem Strang zieht“, sagte Regionalsprecher Markus Vogler damals zur Begrüßung der Teilnehmer. Andere Projekte vor Ort sind etwa im Kreisverband Kulmbach die Unterstützung von Schülern und Auszubildenden

Köche und Köchinnen: Solche Aktionen fördern das Verständnis für Team-Building.

bei der beruflichen Orientierung. Die Coburger haben soeben ihre Zeig-DichTour gestartet, bei der Unternehmen sich Auszubildenden vorstellen. Lichtenfels engagiert sich für eine attraktive Wirtschaftsregion, in Forchheim steht das 40-jährige Bestehen der WJ-Kreisgruppe an, in Wunsiedel das Speednetworking. Katharina Zahner, stellvertretende oberfränkische Pressesprecherin, ergänzt: „Wir Wirtschaftsjunioren organisieren gerade einen gemeinsamen bayerischen Abend für den Weltkongress in Leipzig. Dort werden 5.000 Gäste aus der gan-

zen Welt erwartet. Ein echtes MitmachProjekt, jeder bringt sich nach seinen Stärken ein.“ Für Markus Vogler ist auch der Austausch mit der Politik vor Ort wichtig. „Besonders in den Bereichen Bildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie Fachkräftegewinnung oder Vernetzung von Schule und Wirtschaft haben wir zahlreiche Projekte in den Städten und Gemeinden hier.“ Wirtschaftjunior kann jeder werden, der selbständig ist, in einer Führungsposition arbeitet oder dies anstrebt und unter 40 Jahre alt ist. n

„Wir sind bei den WJ, weil ...“ Katharina Zahner 34 Jahre, aus Lichtenfels, ist PR-Beraterin, seit 2010 bei den WJ und stellvertretende Oberfrankensprecherin. „Mit Bekannten habe ich erst einmal einige Veranstaltungen besucht und mich selbst schnell engagiert. – Mir bringen die WJ Entwicklungsmöglichkeiten, Austausch mit spannenden Menschen, Freundschaften und Kontakte in der ganzen Welt. – Die European Academy in Göteborg, eine Internationale Akademie für Führungskräfte aus 27 Ländern, war für mich eine sehr beeindruckende Erfahrung. Die netteste Unternehmung war unsere Wien-Reise mit den Lichtenfelser Wirtschaftsjunioren.“ Katharina Zahner hat die Inteviews geführt und die Fotos besorgt.

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ECHT Oberfranken


WIRTSCHAFT

Wolfgang Meyer 40 Jahre, aus Bayreuth, Inhaber der Porzellanfabrik Walküre, ist seit 2006 Mitglied bei den WJ und war auch Landesvorsitzender. „Ich schätze das tolle Netzwerk von Freunden, die gleiche berufliche Ziele verfolgen. Die Wirtschaftsjunioren sind so vielfältig – gut finde ich zum Beispiel den Austausch mit der Politik beim ‚Know-How‘-Transfer mit Landtag und Bundestag. Wir haben aber auch sensationelle Konferenzen mit einem bunten Programm“.

Julia Luft 31 Jahre, aus Bamberg, Hotelbetriebswirtin und F & B Managerin, ist seit 2012 bei den WJ. „Ich kannte die WJ über meine Eltern von klein auf. Hier habe ich viele Kontakte geknüpft und quer durch alle Branchen Erfahrungen ausgetauscht. Unsere Veranstaltung zum Thema ,Dress for Sucess – der stilvolle Businessauftritt‘ hat mir persönlich besonders viel gebracht.“

Uwe Müller 40 Jahre, aus Coburg, ist selbstständiger Finanzmakler und seit 2006 bei den WJ Coburg, deren Kreissprecher er ist. „Ich habe die WJ über die Internetseite und Veranstaltungen kennengelernt. Die Mitgliedschaft bringt mir Spaß, Ideen, nette Bekanntschaften. Am besten hat mir der Partyabend auf der Landeskonferenz in der Therme in Bad Kissingen gefallen. “

Christian Lieb 30 Jahre, aus Lichtenfels ist Unternehmer im Bereich IT-Dienstleistungen. Er ist seit 2011 bei den WJ und Kreisvorstand. „Der Verband hat mich interessiert, denn ich wollte mich engagieren und etwas für die Gesellschaft tun. – Die WJ bringen mir Wissen, Einblicke in die verschiedensten Branchen, gutes Feedback, niveauvolle Menschen. – Die beste Veranstaltung war für mich die Bavarian Academy für Führungskräfte, ein verbandeigenes Führungskräftetraining.

Ingo Keller 34 Jahre, aus Forchheim, ist selbstständiger IT-Dienstleister für Anwaltskanzleien. Er ist seit 2004 bei den WJ und deren stellvertretender Landesvorsitzender. Ein Bamberger Kunde hat ihn zu dem Verband mitgenommen, weil er eine gute Plattform für junge Unternehmer sei, Kontakte zu knüpfen. „Für mich sind die WJ ein großes Netzwerk, Inspiration, die Möglichkeit zur Mitarbeit an vielen auch gemeinnützigen Projekten, einfach ein Blick über den Tellerrand.“ Ein soziales Projekt während der German Academy war seine wichtigste Erfahrung.

17


PORZELLANBAUTEILE

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VERANSTALTUNGSKALENDER

19


Veranstaltungskalender noch bis

6. JUNI

noch bis

9. JUNI

noch bis

15. JUNI

noch bis

21. JUNI

noch bis

7.

„Mehr Licht. Das Lebenswerk des Franz Itting“ – Sonderausstellung

CampusCulturWoche an der Universität Bayreuth

von Roman Grafe Ort: Schiefermuseum, Ludwigsstadt

Holzskulpturen & Zeichnungen – Ausstellung

von Gerhard Nerowski Ort: Kunstverein Coburg Öffnungszeiten: Di – Sa 14 – 17 Uhr, So 10 – 12.30 Uhr u. 14 – 17 Uhr www.kunstverein-coburg.de

„Auch du warst einmal Winnetou“ – Zinnfigurenausstellung Wildwest – Spiel und Spielzeug Ort: Deutsches Zinnfigurenmuseum, Plassenburg Kulmbach

CLAUDIO MALACARNE

mit einer aktuellen Werkschau anlässlich der Neuerscheinung seines Kataloges „I SENSE LIQUIDI“ Ort: Galerie Späth, In der Remise, Wiesenstr. 22, Coburg

19. – 23. MAI

HOFER PROMENADENKONZERTE 2014

Gute-Laune-Musik im Biergarten Theresienstein Ort: Hof SEPTEMBER Nähere Informationen: www.hof.de

Das diesjährige Programm der CampusCulturWoche knüpft in seiner Vielfalt an die 2013er Ausgabe an. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und eine Reservierung ist nicht erforderlich (außer für „Arminius“). Das Konzert von „Evas Garten“ findet schon ein paar Tage vor dem eigentlichen Start der diesjährigen CampusCulturWoche statt. 15. Mai 2014, 20 – ca. 22 Uhr im NW II / Innenhof, Universität Bayreuth: Konzert der Band „Evas Garten“ 20. Mai 2014, 20 – 21 Uhr im Audimax / Theaterraum, Universität Bayreuth: Musicalkonzert 21. Mai 2014, 15 – 19 Uhr im Campusrondell, Universität Bayreuth: Flohmarkt 21. Mai 2014, 18 – 19.30 Uhr im Audimax, Universität Bayreuth: Konzert des Uni Sinfonieorchesters 21. Mai 2014, 20 Uhr im Audimax / Theaterraum, Universität Bayreuth: Theaterstück „Arminius“ 22. Mai 2014, 20 Uhr im Audimax / Theaterraum, Universität Bayreuth: Konzert Malebox www.studierendenparlament.uni-bayreuth.de

BAT CampusGalerie – 38. Ausstellung

21. MAI

22. JUNI

Fränkisches Theater Maßbach: „Die Lästigen“ – Komödie

Ort: Reha-Klinik Lautergrund, Schwabthal Beginn: 19 Uhr

22. MAI

20 Jahre Grafik Museum Stiftung Schreiner Ort: Grafik Museum Stiftung Schreiner, Bad Steben | Öffnungszeiten: täglich 9 – 18 Uhr Eintritt: frei!

von Andris Plucis mit dem Ballettensemble des Theaters Eisenach Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus | Beginn: 20 Uhr

Ort: Porzellanikon Selb und Hohenberg/Eger Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr noch bis

„Rent ´nen Rentner“ – Theaterabend mit der Theatergruppe Wolfsdorf

23.

14.

MAI

SEPTEMBER

26.

OKTOBER

noch bis

2.

KRIEGSZUSTAND 1914 – 1918 – Sonderausstellung

Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr

Klosterarbeiten, Flitterkränze, Haubenspiegel „Schöne Arbeiten“ für Andacht und weltliche Zier – Sonderausstellung I

Ort: Bauernmuseum Bamberger Land, Frensdorf NOVEMBER Öffnungszeiten: April - Oktober: Di – Fr 14 – 17 Uhr, So und Feiertage 13 – 17 Uhr

20

ECHT Oberfranken

21. MAI

mit „Gery‘s swinging club“ Ort: Staffelsteiner Hof, Horsdorfer Strasse Beginn: 18.30 Uhr | Eintritt: frei!

Klassik und Romantik mit Werken von Joseph Haydn „Sonnenquartett“ op. 20, 4, D-Dur, Ludwig van Beethoven „Quartetto serioso“ op. 95, f-moll, Robert Schumann „Streichquartett op. 41, 3, A-Dur Ort: Schloss Ehrenburg, Coburg Beginn: 20 Uhr

Coburger Literaturkreis lädt ein. Ort: Vortragssaal des Kunstvereins Coburg Beginn: 20 Uhr

Seminar für Geschäftsführer und IT-Beauftragte von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Handwerksbetrieben. Ort: IHK-Bildungszentrum Bamberg, Ohmstr. 15, 96050 Bamberg | Beginn: 15 Uhr Anmeldung unter: kroll@igzbamberg.de

Faust – Wiederaufnahmepremiere

Ort: Altes Amtsgericht, Hollfeld Beginn: 19 Uhr Tickets und weitere Infos unter 09264 947440 oder www.theatersommer.de

Fränkischer Theatersommer: Der zerbrochene Krug von Heinrich von Kleist – Premiere

Novalis Quartett – Konzert

Podiumsdiskussion „Narren in der Literatur“

IT-Sicherheit in Kleinunternehmen und Handwerksbetrieben – Notwendigkeit, Möglichkeiten und Gefahren

Ort: Maschinenhalle Weiß, Grundfelder Straße, Wolfsdorf Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 5 €

Ein kultiges Gerichtsvergnügen für den Sommer Ort: Open-Air im Ökonomiehof, Klosterlangheim (bei schlechtem Wetter im Reitstadel) Beginn: 20 Uhr | Eintritt: 17 Uhr

Live-Musik im Hofgarten

noch bis

mit Prof. Hariolf Schlichtig Die Teilnehmer kommen aus Deutschland, Süd-Korea, Taiwan und Australien. Ort: Haus Marteau, Lobensteiner Str. 4, Lichtenberg | Beginn: 19 Uhr Eintritt: 5 € | www.haus-marteau.de

Ort: Festsaal im Museum am Maxplatz, Maxplatz 5 – 9, Rehau | Beginn: 19 Uhr Eintritt: 12 € (ermäßigt 8 €) | Karten sind im Infozentrum der Stadt Rehau, im Mehrgenerationenhaus am Maxplatz und an der Abendkasse erhältlich. www.haus-marteau.de

Karlheinz – Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht – Ballett

Die Porzellanfabrik Marktredwitz Jaeger & Co. in der Zeit des Art Déco – Sonderausstellung

mit Aufnahmen aus dem umfangreichen Glasplattenfundus des Bayreuther Fotoateliers von Adolf Schaupp (1875-1951) Ort: Historisches Museum, Kirchplatz 4, 95444 Bayreuth Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr

Abschlusskonzert des Meisterkurses für Viola

Haus Marteau auf Reisen: Konzert mit dem Meisterkurs für Viola von Prof. Hariolf Schlichtig

„Grafik aus der DDR“ Leihgabe aus Privatsammlungen – Ausstellung

Bilder vom Landleben – Ausstellung

mit dem diesjährigen Ausstellungsstipendiaten Jyrgen Ueberschär und seinen fotografischen Arbeiten. Ort: BAT CampusGalerie, Foyer des Audimax der Universität Bayreuth Öffnungszeiten: täglich 10 – 18 Uhr

23. + 24.

Die Opferung von Gorge Mastromas – Schauspiel

23. – 25.

9. Mitwitzer Künstler-Markt

MAI

MAI

von Dennis Kelly Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Studio Beginn: 20 Uhr

im Rahmen des Fränkischen Gartenfestes Ort: Wasserschloss Mitwitz Öffnungszeiten: 23. Mai 10 – 19 Uhr, 24. + 25. Mai jeweils 10 – 18 Uhr


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12.05.2014 10:47:23

„Die beglückte Schäferin Bellinde“ Von Uwe Hoppe nach einer Szenenanweisung von 1718 für das Teatro zu Himmelkron

18. Juli, 18.00 Uhr Baille-Maille-Allee Himmelkron Eintritt frei!

Der Adel, der dieses Stück selber spielte, träumt sich dabei in eine idyllische Welt des Landlebens. Die Kulmbacher Theatergruppe „Buschklopfer“ will in Mitten der Natur schwungvoll, heiter und mitreißend von Liebesleid und Liebeslust erzählen.

Abends im Festzelt: Freitag, 11. Juli Samstag, 12. Juli Sonntag, 13. Juli Montag, 14. Juli

Dorfrocker Radspitz Gery & the Johnboys Isartaler Hexen

www.muenchberg.de www.facebook.com/wiesenfest

Veranstalter:

Förderkreis zur Erhaltung und Verschönerung der Kulturlandschaft im Bereich der Gemeinde Himmelkron e.V. Inszenierung und Aufführung werden u.a. gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

30 Jahre Förderkreis zur Erhaltung und Verschönerung der Kulturlandschaft im Bereich der Gemeinde Himmelkron e.V.

20. Juli - Kunst- & Gartenmesse mit 130 Ausstellern Alleefest des Förderkreises mit Fränkischen Köstlichkeiten 10.00 - 18.00 Uhr Baille-Maille-Allee Himmelkron

10.30 -12.00 Uhr Markgrafenspielmannszug Kulmbach 12.00 -17.00 Uhr Musik mit Uwe Goller 14.00 Uhr 1. Pavillon Musikbeitrag „Himmelkroner Einrichtungen“ 15.00 Uhr 3. Pavillon Szenen aus „Die beglückte Schäferin Bellinde“ 11.00 Uhr, 14.00 Uhr, 16.00 Uhr Mail-Spiel

die-lindenallee.de

Eintritt frei - Spenden für den Verein erbeten!


VERANSTALTUNGSKALENDER „Max und die Käsebande“ – Criminal – Premiere

Biedermeier-Flanieren in historischen Kostümen

des Bayreuther Kinder- und Spatzenchores Ort: „ZENTRUM“ – Europasaal, Äußere Badstr. 7a, Bayreuth | Beginn: 16 Uhr Weitere Termine: 31. Mai und 1. Juni jeweils um 16 Uhr | VVK: Kinder 5,50 €, Erwachsene 9,50 €, ermäßigt 7,50 €

Ort: Kurpark Bad Steben | Beginn: ca. 14 Uhr

Kronacher Musiksonntag – Konzert

des Musikvereins Neuengrün-Schlegelhaid Ort: Seebühne, LGS-Park, Kronach Beginn: 15 Uhr

Kräuterküche aus dem Museumsgarten – Kochkurs mit Beate Roth

Sommerfest der Hochschule Hof

24. MAI

für alle Interessierten, die sich über die Aktivitäten der Hochschule informieren möchten. Campus Hof – wieder mit der beliebten Hochschulrallye mit tollen Preisen und vielen Aktionen für die ganze Familie. Fürs leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Ab 19 Uhr bis Mitternacht heizt die Partyband Surprise dem Publikum auf dem Campus ein. Ort: Hochschule Hof | Beginn: 15 Uhr

25. MAI

24. MAI

29. JUNI

25. MAI

1. JUNI

22

26. MAI

23. Internationales PuppenFestival

Das größte Festival seiner Art für klassisches Spielzeug – Attraktionen dieses Festivals sind Teddybären, Puppen, Miniaturen, Blechspielzeug, Eisenbahnen, Elastolin-Figuren und neuer und historischer Weihnachtsschmuck. Ort: Neustadt bei Coburg Informationen: 0221 5306553

ECHT Oberfranken

9. Bad Staffelsteiner Oldtimertreffen

Ort: Sebastian-Kneipp-Schule Bad Berneck Beginn: 13.30 Uhr

Eine Produktion des Seniorenclubs „CLUB 65“ Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr

UNICEF-Lauf und Schulfest

Ort: Platz am Siedlerheim in der Auwaldsiedlung, Ulmenstr., Bad Staffelstein Eintriffen der Oldtimer: 9.30 Uhr Rundfahrt der historischen Fahrzeuge durch Bad Staffelstein: 13 Uhr

Ab in die „Unterwelt“ – Führungen durch die historischen Keller Kulmbachs

30. MAI

Eine Podiumsdiskussion anlässlich der Ausstellungseröffnung „Jean Paul Soulscapes“ mit Fotos von Matthias Ley Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Concordiastr. 28, Bamberg Vernissage: 19 Uhr Ausstellungsdauer: 27.05. – 06.07.2014 Eintritt: frei! | Öffnungszeiten: Mo – Do 8 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr, Fr 8 – 13 Uhr, Sa + So + feiertags 11 – 16 Uhr

30. – 1. MAI

JUNI

Treffpunkt: Rathaus Kulmbach (Marktplatz) | Dauer: ca. 2 Stunden Weitere Termine: 6. + 7. Juni 2014, 12. + 19. Juli 2014, 9. + 23. August 2014, 12. + 27. September 2014 Beginn: jeweils um 16 Uhr | Preise: 2 € pro Kind (bis 6 Jahre frei), 4 € pro Erwachsener

27. MAI

27. – 1. MAI

mit Dr. Eberhard Faust (Münchner Rückversicherung) über die Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsoptionen in Europa und Entwicklungsländern. Ort: Hochschule Coburg, Campus Friedrich-Streib-Strasse | Beginn: 9 Uhr

JIM KNOPF und Lukas der Lokomotivführer – Schauspiel-Premiere

Der berühmte Kinderklassiker von Michael Ende für die ganze Familie Ort: Luisenburg-Festspiele Wunsiedel Beginn: 10 Uhr

Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus | Beginn: 19.30 Uhr

Die Festung rockt – Konzert

31. MAI

MAI

Familienfest im Kurpark

Ort: Kurpark Bad Berneck | Beginn: 11 Uhr

Ort: Festung Rosenberg, Kronach, Äußerer Wallgraben | Beginn: 13 Uhr www.die-festung-rockt.de

„Oben Ohne“ – Kabarett

mit Christian Springer Ort: Festhalle, Tettau | Beginn: 20 Uhr

Mittelalterliches Sommerfest

Ort: Humboldtstraße, Münchberg (Städtisches Alten- und Pflegeheim am Stadpark mit Kindergarten Humboldtstraße) | Beginn: 14 Uhr

Gartenmarkt – Rock, Oldies und Country mit Mary & Steff

JUNI

29.

mit Theatergruppen der Bamberger Gymnasien Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Studio | Beginn: 19.30 Uhr

Jürgen Tarrach singt Yves Montand – Chansonabend

Eröffnung: 27. Mai 2014 um 19 Uhr Ort: Güterbahnhof, Coburg Informationen: Tel. 09561 3549540

Ort: Freizeitheim Forsthaus, Oberwaiz Beginn: 20 Uhr Tickets und weitere Infos unter 0921 62070 oder www.theatersommer.de

20. Bamberger Schultheatertage

Kronacher Kammerorchester – Leitung Monika Herr Ort: Kath. Pfarrkirche St. Hedwig, Kulmbach Beginn: 19.30 Uhr

26. Coburger Designtage 2014

Du sollst nicht lieben – Premiere

Ort: Schloss Gereuth, Untermerzbach Dauer: 13 - 19 Uhr | Eintritt: 5 €

„LONDON - very british“ – Konzert

Wandel ist unvermeidbar! – Vortrag

Kunsthandwerker in der Kaiserpfalz „ausgefallen – ausgezeichnet“ – Markt

von Robert Reiter Ort: Alte Darre, Stadtturm, Bad Staffelstein Beginn: 19.30 Uhr

JUNI

Emil und die Detektive – Schauspiel – Premiere

Heim kommen. Fern sehnen – Ausstellung – Vernissage

Ort: Plassenburg, 95326 Kulmbach Öffnungszeiten: jeweils 10 bis ca. 18 Uhr Eintritt: 6 € (ermäßigt 5 €)

„Franken – Rom und zurück“ – Ausstellung

mit über 250 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet und 12 Nationen Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel

Gartenmarkt - Schottische Musik mit Finnegan‘s Wake

Edith Piaf – Musical

mit etwa 100 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem europäischen Ausland werden von einer Jury ausgewählt: Verarbeitung und die Ästhetik der Formgebung spielen auf dieser Trend- und Ideenbörse eine wichtige Rolle, künstlerische Fähigkeiten sind maßgebend. Ort: Pfalzmuseum Forchheim, Kaiserpfalz Dauer: 10 – 18 Uhr

8. Internationales Schachfestival Wunsiedel 2014

Ort: Bayerisches Staatsbad Bad Steben, Großer Kurhaussaal | Beginn: 19.30 Uhr Einritt: 13 € (ohne Gastkarte 15 €)

der Hofer Symphoniker Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll, Ave Maria, Te Deum Solisten: Susanne Bernhard (Sopran), Anke Vondung (Alt), Andreas Post (Tenor), Wilhelm Schwinghammer (Bass) Chor: Chorgemeinschaft Neubeuern Dirigent: Enoch zu Guttenberg Ort: St. Michaeliskirche, Hof Beginn: 19.30 Uhr

MAI

MAI

Ort: Siedlerhaus „Feldscheune“, OT Blumenau, Bad Berneck | Beginn: 10 Uhr

Machado Quartett „Guitarra Nueva“ – Gitarrenkonzert

10. Symphoniekonzert

24. + 25.

29. – 1.

Maifest (Blütenfest)

Ort: Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth | Dauer: 10 – 15 Uhr Gebühr: 20 € | Mitgebracht werden müssen wasserfeste Schuhe und eine Schere. Anmeldung im Gerätemuseum unter: 09233 5225 bei Frau Schroedter

für Chor, Solisten und Instrumentalensemble mit dem Projektchor „GemeinSangkeit Nordhalben“ | Arrangement und Dirigat: Michael Wolf | Leitung: Ilona Ruf Ort: Katholische Kirche Mariä Himmelfahrt, Teuschnitz | Beginn: 17 Uhr

Ort: Schlossplatz Coburg | Beginn: 10 Uhr Informationen: 09561 892335, Stadtmarketing Coburg, Michael Böhm

Verkaufsausstellung – Kunst, Genuss, Garten

MAI

„Die Saat geht auf“ – Irische Messe

CityGolf Cup 2014

von Pit Holzwarth Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

29.

31. – 1. MAI

JUNI

Ort: Schloss Gereuth, Untermerzbach Dauer: 13 – 19 Uhr | Eintritt: 5 €

Burgenfest

Ort: Gelände der Burgruinen über dem Kurpark, Bad Berneck | Beginn: 15 Uhr


VERANSTALTUNGSKALENDER 4. Fränkischer Bratwurstgipfel

2. CityRun Coburg

mit Metzgereien aus Mittel-, Ober- und Unterfranken Ort: Pegnitz | Dauer: 11 – 18 Uhr

für Kinder, Familien, (noch)nicht Läufer, Sportler, Firmenstaffeln, Vereine … Startzeiten: 14.30 Uhr Bambinilauf 400 m, 15 Uhr Schülerlauf 1,6 km, 15.30 Uhr Erlebnislauf 2,5 km, 16 Uhr Staffel 4 x 2,5 km, 17.30 Hauptlauf 10 km Ort: Schlossplatz Coburg

3. JUNI

„Jewish Roots, American Dreams: New & Classic American Songs“ – Konzert

„Kinder auf dem Domberg – Mittelalter einst und heute“

1. JUNI

1. JUNI

Die amerikanische Musikerin Laura Wetzler kehrt in die Stadt ihrer Vorfahren zurück. Ort: Kronacher Synagoge, Johann Niklaus Zitter Str. 27, Kronach | Beginn: 17 Uhr

Gala-Konzert mit Tenöre4You

3. – 8.

„WILHELM BUSCH – Ein jeder Narr tut, was er will“ – Fränkischer Theatersommer Ort: Festsaal im Haus Winterling, Schützenstr. 8, Kirchenlamitz | Beginn: 17 Uhr

JUNI

Gartenmarkt Original Sonneberger Jazzoptimisten Ort: Schloss Gereuth, Untermerzbach Dauer: 10 – 18 Uhr | Eintritt: 5 €

Konzert für zwei Trompeten und Orgel Rainer Goller und Reinhard Göbbel, Trompeten - Jürgen Kerz, Orgel Ort: Katholische Kirche Münchberg Beginn: 17 Uhr

Die Veranstaltung ist speziell auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten: Unternehmerfrauen, Chefinnen, Betriebsleiterinnen oder Angestellte aus Handwerksbetrieben. Ort: Hotel-Gasthof Drei Kronen, Burgkunstadt Beginn: 17 Uhr

Internationales Bugatti-Treffen Deutschland 2014

Ort: Kurhaus Bad Steben, Großer Kurhaussaal | Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 15 € (ohne Gastkarte 17 €)

erste gemeinsame Kinderführung der Dombergmuseen Treffpunkt: Historisches Museum, Bamberg Weitere Termine: 6. Juli und 7. September Beginn: jeweils um 14.30 Uhr | Eintritt: 6 € Weitere Informationen: www.domberg-bamberg.de

Speziell für Frauen in Handwerksbetrieben: „Rund um den PC: Sichere IT für unseren Handwerksbetrieb“

Der Bugatti-Club Deutschland e.V. ist in diesem Jahr erneut Ausrichter des Internationalen Bugatti-Treffens, welches vom 3. bis 8. Juni 2014 nach acht Jahren turnusmäßig wieder in Deutschland stattfindet. Zum ersten Mal in seiner Geschichte in Franken zu Gast, erwartet der Club ca. 70 historische Raritäten. Eine der täglichen Touren führt am Mittwoch, 4. Juni 2014, nach Ebrach. Dort können diese historischen Raritäten vormittags zwischen 10 Uhr und 13 Uhr auf dem Marktplatz bewundert werden. Programm und Informationen: www.bugatti-club-deutschland.de

Wissenschaftsforum: Widerstand

2. JUNI

Widerstand im Kopf – Weltoffenheit statt Rassismus für das Coburger Land Referenten: Stefan Hinterleitner und andere, Netzwerk für Menschenrechte und Demokratie Coburg „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land!“ Ort: Hochschul-Stadtbüro „fugenlos“, Herrngasse 7, Coburg | Beginn: 18 Uhr

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ProComp Innovationstag 2014 Donnerstag, 3. Juli 2014, ab 11:00 Uhr im Porzellanikon Selb

„Lösungen heute für morgen“

Drei Tage Basar, Musik und Tanz aus Afrika

Die ProComp präsentiert neueste Entwicklungen, Megatrends und Herausforderungen der IT. Ein professionelles Forum, das Menschen mit Visionen und Ideen zusammenbringt. - Top-Referenten - e-mobiles Rahmenprogramm (BMW i3 und i8, CUBE E-Bikes, SEGWAY Parkours) Anmeldung: www.procomp.de/innovationstag info@procomp.de Tel.: +49 (0)9231/9970-0 Beraten

Realisieren

Samstag, 5. Juli 20 Uhr: großer Konzertabend mit der A-Capella-Gruppe COMPLETE aus Johannesburg

Betreuen

https://www.forchheim.de/content/afrika-kulturtage

23


VERANSTALTUNGSKALENDER Zöliakie: Wenn Getreide krank macht – Vortrag

4. JUNI

Internationaler Bayreuth-Wettbewerb 2014 100 Piloten treten in den Pfingstferien gegeneinander an, um die Bayerischen Segelflug-Meister und die Qualifikation zur nächsten Deutschen Meisterschaft auszufliegen. Ort: Flugplatz, Bayreuth-Bindlacher Berg Beginn: täglich ab 11 Uhr www.bayreuth-wettbewerb.de

von PD Dr. med. Steffen Mühldorfer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie Ort: Klinikum Bayreuth, Konferenzraum 4, Haupteingang – Richtung Herzchirurgie Beginn: 18 Uhr | Eintritt: frei!

„Die Vogelhochzeit“ – Konzert

der Kinderchor AG Münchberg Ort: Vereinsheim des FCE, Münchberg Beginn: 18 Uhr

Naturkundliche Wanderung rund um das Thema „Biber“

Treffpunkt: Skaterbahn, LGS Kronach Beginn: 17 Uhr

Expertisentag im Porzellanikon

5. JUNI

Haben auch Sie ein Erbstück und wissen nicht so recht, ob‘s Kunst oder Krempel ist? Die Porzellanexpertin kennt sich aus. Der Förderverein des Museums sorgt für Kaffee & Kuchen. Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Hohenberg a. d. Eger/ Selb Weitere Termine: 31. Juli, 9. Oktober, 27. November | Dauer: jeweils 10 – 17 Uhr

FAZIL SAY MEETS MOZART – Konzert

Segelflug-Rennen rund um Bayreuth

17. JUNI

11. – 21. JUNI

„The Voice Club“ – Die Show der Stimmen

eine einzigartige A cappella-Formation aus Hof Ort: Kurhaus Bad Steben, Großer Kurhaussaal Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 8 € (ohne Gastkarte 10 €)

Ressourcen im Wandel der Zeit – Ringvorlesung an der Hochschule Hof

„Die Unterwassermotorpumpe im Gesamtsystem für eine energieeffizientere Wasserförderung“ Referent: Mario Hübner, WILO SE, Hof Ort: Hochschule Hof, Alfons-Goppel-Platz 1, Raum A 011 | Dauer: 17.30 – 19 Uhr

„Peace of My Heart“ Janis Joplin – Musiktheater – Premiere

Rainer Lewandowski Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Studio, Großes Haus Beginn: 20 Uhr | www.theater-bamberg.de

6.

12. JUNI

Symphoniekonzert

im Rahmen der Selber Promenadenkonzerte Ein Hauch von „Last Night of the Proms“ Dirigent und Moderator: Bob Ross Ort: Rosenthal-Theater, Selb Beginn: 19.30 Uhr

19. JUNI

Schütz - Schein & Scheidt – Abschlusskonzert

15.

JUNI

JUNI

des Workshops für Zink, Barockposaune und Orgel Judit Pacquir, Zink (FR), Adam Woolf, Barockposaune (UK), Pieter Dirksen, Orgel (NL) Teilnehmer des Workshops: Kammerchor Hof Leitung: Wolfgang Weser Ort: St. Michaeliskirche Hof | Beginn: 17 Uhr

Das Philharmonische Blechbläserquintett Coburg – Konzert Ort: Walbühne Heldritt, Bad Rodach Beginn: 19.30 Uhr

Türkisches Sommerfest

der Türkischen Gemeinde Ort: Pocks-Platz, Münchberg Dauer: 11 – 19 Uhr Informationen: Tel. 0171 3725485

„To Go to Bed by Day“ – 8. Sonderausstellung

Der Name der Rose – Premiere

7.

Umberto Ecos Roman in der Bühnenfassung von Claus J. Frankl Ort: Römisches Theater Eremitage, Bayreuth Beginn: 20 Uhr

Junge Kunst des Kunstvereins Bayreuth Installationen, Malereien und Objakte von Laura Pödl Eröffnung: 15. Juni um 11 Uhr Ort: Kunstkabinett Altes Rathaus, Bayreuth Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr

Tage Alter Musik – Konzerte

19. – 22. JUNI

JUNI

15. – 13. JUNI

Pfingstdampftage 2014

7. – 9. JUNI

8. JUNI

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Ort: Deutsches Dampflokomotiv Museum, Neuenmarkt www.dampflokmuseum.de

Crana Historica 2014

Großes Mittelalter-Spektakel im historischen Ambiente. Ort: Festung Rosenberg, Kronach www.crana-historica.de

Baby Talk – Ein Musical zum Kinder KRIEGen Ort: Naturbühne, Bad Berneck Beginn: 15 Uhr

ECHT Oberfranken

mit dem türkischen Pianisten Fazil Say Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal, Kulmbacher Str. 4 Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 28 und 25 € Infos und Tickets: Tel. 03501 58530 www.festival-mitte-europa.com

„Musik für gekrönte Häupter“ 19. Juni – Musik für Kaiser Maximilian Ort: Spiegelsaal der Harmonie, Bamberg Beginn: 20 Uhr 20. Juni – Die Königin tanzt Ort jeweils: Spiegelsaal der Harmonie, Bamberg Beginn: 20 Uhr 21. Juni – Krönung und Begräbnis Ort: Kirche St. Stephan, Bamberg Beginn: 20 Uhr 22. Juni – Im Rahmen des Gottesdienstes im Dom: G. P. da Palestina - Missa Papae Marcelli Ort: Dom, Bamberg | Beginn: 11.30 Uhr Eintritt: jeweils 20 € Informationen: www.musica-canterey.de

Zwei Mal Open-Air-Genuss in Bayreuths Innenstadt

AUGUST

20. 21. JUNI

20. Juni um 20 Uhr verbindet sich Klassik und Jazz zu einem neuen Ganzen, wenn die „Klazz Brothers“ ihren ganz eigenen Stil präsentieren.


IMPRESSUM

VERANSTALTUNGSKALENDER ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der

Wohntrends mit Glas Kunst und Rahmen

Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Str. 14 95326 Kulmbach Telefon 09221-407 81 20 Telefax 09221-407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Chefredaktion/Projektleitung: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich i.S.P.: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Projektassistenz: Irina Leontev Texte und Fotos dieser Ausgabe: Dr. Karin Dengler-Schreiber, Stefan Diller, Dr. Rolf Bernhard Essig, Florian Fraas, Margarete Glück, Andrea Herdegen, Dr. Rüdiger Hess, Iris Kroon-Lottes, Ronald Ledermüller, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Holger Twele, Klaus Wührl, Katharina Zahner; Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof.

3. FRÄNKISCHER KUNSTPREIS und 85. JAHRESAUSSTELLUNG zeitgenössischer Kunst des BFK auf der Plassenburg / Kulmbach Eröffnung 6. 7., 11.15 Uhr täglich geöffnet : 10-17.00 Uhr 6.7. bis 6.9. 2014

www.glaserei-spaeth.de info@glaserei-spaeth.de

STADTMUSEUM

LICHTENFELS

Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER GmbH & Co. KG, Bamberg Röder & Sommer, Kronach Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4 ,30 Euro inklusive 7 % MwSt. Jahresabonnement für 6 Magazine einschließlich Porto und Versand: 25.00 Euro. Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 01.02.2010

M26.November U S E E N D E 2013 R bis S T1.Juni A D T B2014 AM B E R G Besuchen Sie unsere Sonderausstellung: vom 3.7. - 24.8. 2014 Das „Weiße Gold“ aus Schney Die größte Sammlung aus 146 Jahren Porzellanherstellung

Stadtmuseum Lichtenfels Bamberger Straße 3a • 96215 Lichtenfels Tel.: 09571/739422 o. 09571 795134 stadtmuseum@lichtenfels-city.de

Öffnungszeiten: Dienstag 14 - 17 Uhr Donnerstag 14 - 17 Uhr Sonntag 14 - 17 Uhr

verlängert bis 3. August 2014 !

STADTGALERIE BAMBERG VILLA DESSAUER

Di-Do 10-16 Uhr Fr-So 12-18 Uhr Tel. 0951.871142

Hainstr. 4a │96047 Bamberg

www.museum.bamberg.de MUSEEN DER STADT BAMBERG

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VERANSTALTUNGSKALENDER Zwei Mal Open-Air-Genuss in Bayreuths Innenstadt

20. – 21.

Am 21. Juni ab 18 Uhr wird die Staatskapelle Weimar wieder das Bayreuther Publikum begeistern. Ort: Bayreuth, Innenstadt, Ehrenhof des Alten Schlosses (teilweise bestuhlt) | Eintritt: frei!

JUNI

24. JUNI

25. – 29. JUNI

25. JUNI

Bauen für die Kunst – Buchvorstellung und Gespräch

FrankenWALDtag 2014 & Regionaler WALDBESITZERTAG

mit Kurt Faltlhauser Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Concordiastr. 28, 96049 Bamberg Beginn: 19 Uhr | Eintritt: frei! www.villa-concordia.de

YouCo – Kinder- und Jugendfestival mit vielen Mitmach-Aktionen Ort: CoJe, Rosenauer Str. 45, Coburg www.you-co.de

Ort: Freizeitanlage an der Schützenstraße, Waldparcour am Holzskulpturenweg, Schwarzenbach a. Wald Dauer: 10 – 18 Uhr

Tag der Keramik: „Erdbewegung“

29. JUNI

Botanischer Spaziergang

Ort: LGS-Park, Plessi-Turm, Kronach Beginn: 17 Uhr

Der gestiefelte Kater

Sekretärinnen – Musik-Revue Fete de la Musique – Konzert

mit der Gruppe Cana que que Ort: Jazzclub Bamberg, Jazzkeller, Obere Sandstr. 18 Beginn: 20 Uhr | Eintritt: frei!

26. JUNI

27. JUNI

21. zum Thema „Klasse Frauen“ Kunstausstellung mit dem Kunstverein Kulmbach und der Galerie 4 Cheb Ort: Historisches Badhaus, Oberhacken 34, Kulmbach Öffnungszeiten: Fr – So 13 – 17 Uhr Ausstellungsdauer: 21.06. – 20.07.2014

Die kleine Hexe – Premiere

Kinderstück von Otfried Preussler Ort: Römisches Theater Eremitage, Bayreuth Beginn: 17 Uhr

22.

von Franz Wittenbrink und Gottfried Greiffenhagen Ort: Luisenburg-Festspiele Wunsiedel Beginn: 15 Uhr

Kreativ- & Mitmachtag mit Spiel & Spaß für die ganze Familie Ort: Richard-Wagner-Straße, rund um das RW21, Evang. Bildungswerk und Hofgartenpassage, Bayreuth | Dauer: 11 – 17.30 Uhr

Deutsch-Tschechische Kulmbacher Kulturnacht

JUNI

DIE COMEDIAN HARMONISTS – Musical-Premiere

2. JULI

2. – 30. JULI

AUGUST

JUNI

Coburg musiziert

von Christoph Willibald Gluck; Kammeroper von Gustav Holst Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

„650 Jahre Münchberg“ – Ausstellung

Klassik-Open-Air im Rosengarten

4. JULI

Jedes Jahr „Faust I“ und daneben ausschließlich die Klassiker der Weltliteratur. Ort: Festung Rosenberg, Kronach Programm unter: www.faust-festspiele.de

„Fit für den Wissenswettbewerb – wie man das Intellektuelle Kapital systematisch entwickeln kann“ Referent: Robert Silberhorn, Betriebswirtschaftliche Beratung, Hof Ort: Hochschule Hof, Alfons-Goppel-Platz 1, Raum A 011 | Dauer: 17.30 – 19 Uhr

Jubiläumskonzert des Collegium Musicum Bamberg

28. JUNI

anlässlich seines 60-jährigen Bestehens. Auf dem Programm stehen das Klavierkonzert d-Moll von J. S. Bach, die Sinfonia concertante Es-Dur von W. A. Mozart sowie Franz Schuberts Sinfonie Nr. 5. Mit dabei ist der gebürtige Wunsiedler und international gefragte Geiger Walter Forchert. Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr

VIP-Cafe: Vielfältig – Interessant – Persönlich Thema: Es lebe die Sehnsucht Frauen jeden Alters sind herzlich eingeladen zum Vortag von Schwester Gisela Kappler. Mit Kuchen-Büffet. Ort: Bürgerbegegnungsstätte am Sendelbach 1-3, Bayreuth | Beginn: 15 Uhr | Eintritt: 3 €

GLAUBE UND HEIMAT – Volksstück – Premiere

von Karl Schönherr | Regie: Michael Lerchenberg Ort: Luisenburg-Festspiele Wunsiedel Beginn: 20.30 Uhr

Gaukler, Clowns und Sprachwitz – Theater- und Rhetorikworkshop

für Verantwortliche in der Jugendarbeit Ort: Kulturscheune Eggolsheim 4. Juli von 15 – 21 Uhr, 5.+ 6. Juli jeweils 9 – 16 Uhr Gebühr: 50 – 75 € Anmeldung unter: Tel. 0921 63310

Ort: Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg Beginn: 20.30 Uhr | Eintritt: frei!

Werke, die namhafte Künstler anlässlich der 17. Oberfränkischen Malertage vom 29.05. bis 01.06.2014 geschaffen haben. Ausstellungseröffnung: 22. Juni um 10.30 Uhr Ort: Galerie im Bürgerzentrum, Münchberg Öffnungszeiten: Sa u. So 10 – 16 Uhr, Mo, Di, Do 8 – 16 Uhr, Mi u. Fr 8 – 13 Uhr Führungen Sa u. So nachm. / Eintritt frei!

ECHT Oberfranken

3.

28.

Orpheus und Eurydike; Savitri – OPER – Premiere

JULI

Faustfestspiele 2014

„Lösungen heute für morgen“ Ort: Porzellanikon Selb Beginn: 11 Uhr

An vielen verschiedenen Spielstätten zeigen Musiker und Bands die Bandbreite der Möglichkeiten in Coburg Musik zu machen. An folgenden Orten wird musiziert: Kirche St. Augustin, das Mehr Generationen Haus der AWO – Treff am Bürglaß, Josias Biergarten, Fußgängerzone, Marktplatz, Albertplatz. Ort: Innenstadt Coburg | Beginn: 10 Uhr

20.

Ort: Schloss Oberaufseß | Beginn: 19 Uhr Tickets und weitere Infos unter 09264 947440 oder www.theatersommer.de

ProComp Innovationstag 2014

Ort: Ökologisch-Botanischer Garten, Universität Bayreuth | Beginn: 18 Uhr

Großes Theatersommerfest

Ressourcen im Wandel der Zeit – Ringvorlesung an der Hochschule Hof

JULI

Konzert am Teich mit den Blue Jam

JUNI

26

Ort: Altstadtfest Hollfeld Beginn: 15.30 Uhr

Wundersam Anders – Bayreuther Lernfest

JUNI

22.

von Franz Wittenbrink Es spielt: der Schauhaufen Kulmbach Ort: Kulturscheune Putzenstein, Thurnau Weitere Termine: 28. + 29. Juni Beginn: jeweils um 20 Uhr

Die Coburger Keramikerin Nicola GottfriedRiemerschmid arbeitet an der Drehscheibe und fertigt gebaute Keramiken. Ihr Thema ist die Kraft der Natur und das Spannungsfeld zwischen Chaos und Ordnung. Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Rosenau 10, Rödental Informationen unter: www.kunstsammlungen-coburg.de

4.6. JULI

8. Afrika-Kulturtage Forchheim – Festival

mit einem großen Livekonzert, Literaturevent, der Afrika-Sonderausstellung „Adieu I´Excision! Auf Nimmerwiedersehen Beschneidung – in Benin und Togo!“, Basar mit afrikanischer Küche und Workshops für Tänzer und Trommler. Ort: In und um die Kaiserpfalz, im Innenhof, im Pfalzgarten, in der Sattlertorstraße und vor dem Amtsgericht, Forchcheim Weitere Informationen: www.forchheim.de


VERANSTALTUNGSKALENDER

Stückeanzeige 88x122_Luisenburg_Festspiele 07.03.14 11:35 Seite 1 Anzeigen

LUISENBURG

F E S T S P I E L E

WUNSIEDEL Die cOMeDiAn HArMOniStS

Lara Joy Körner © Jeanne Degraa, Michael Brandner © Fabrizio Palmas

Caroline Hetényi, Wolfgang Menardi © FR Entertainment, Barbara Bauriedl

Musical von Franz Wittenbrink und Gottfried Greiffenhagen

GLAuBe unD HeiMAt volksstück von Karl Schönherr regie: Michael Lerchenberg mit caroline Hetényi, Wolfgang Menardi, Michael Altmann u.a.

iPHiGenie AuF tAuriS Der Klassiker von Johann Wolfgang von Goethe mit Lara Joy Körner, Michael Brandner, Matthias Lehmann u.a.

JiM KnOPF unD LuKAS Der LOKOMOtivFüHrer Der berühmte Kinderklassiker von Michael ende – für die ganze Familie mit Simone Bartzick, Moritz Katzmair u.a.

Die zirKuSPrinzeSSin Foto © Robert Jentzsch

Operette von emmerich Kálmán Gastspiel der Operettenbühne Wien

Die HOcHzeit DeS FiGArO Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Gastspiel der Landesbühnen Sachsen

intendant: Michael Lerchenberg Karten und Informationen: tourist-information Wunsiedel, Jean-Paul-Str. 5, 95632 Wunsiedel, tel. 09232 / 602-162 | e-Mail: touristinfo@wunsiedel.de

www.luisenburg-aktuell.de

Annafest Forchheim

Festival 2X14

FETTES

BROT HEISSKALT BADABING PAPER&PLACES DROWN IN GRACE ROBEAT

rty Aftershowpa er d in r Uh 23 ab e! g Loom Loun Tickets (29 €) gibt´s online auf shop.vrb-coburg.de, in allen aktuellen regionalen Vorverkaufsstellen und über eventim.de Infos auf www.you-co.de

27. Juni 2014 Rosengarten Coburg doors open 16:30, begin 17:00

powered by

supported by Radio Galaxy, Radio Eins, Coburger Tageblatt, Stadtjugendring Coburg, Stadt Coburg und SÜC.

The Summer of Love

eta hoffmann

theater

ab 6. Juli Calderón-Spiele

25. Juli bis 4. Aug. ’14

Viel Lärm um nichts // William Shakespeare ab 6. Juni

täglich ab 13 Uhr

Festgelände im Eichenhochwald 6 Musik-Podien und mehr als

23 Bierkeller 80 Schausteller

Großparkplatz auf dem Ausstellungsgelände Forchheim-Süd über Autobahnausfahrt Forchheim-Süd

Dramaturgie

Foto © akg-images

ter!

Genießen Sie auf Deutschlands schönster Naturbühne zwischen 27. Mai und 24. August 2014 einmaliges Thea-

NoName

Peace of My Heart

Janis Joplin // Rainer Lewandowski

theater.bamberg.de

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VERANSTALTUNGSKALENDER Jazz-Lounge-Abend mit Monika Kober & Band

Ein lauschiger Sommerabend, Sonnenuntergang, Feuer, Kerzen, Cocktails oder roter Wein und jazzigen Klänge: Monika Kober, Georg Hofmann und Volker Hahm werden Sie musikalisch in diese malerische Stimmung begleiten. Ort: Kulturscheune Putzenstein, Thurnau Beginn: 20 Uhr | Eintritt: 12 € Karten: Tel. 09228 995460 oder www.monikakobertrio.de

VOCANTA Erlanger Chor – Konzert

mit Werken von H. Schütz, J.S. Bach, R. Mauersberger u.a. | Leitung: Joachim Adamczewski | Orgel: Jörg Fuhr Ort: St. Bartholomäuskirche Pegnitz Beginn: 19 Uhr | Eintritt: 12 €

12. JULI

13. JULI

JULI

mit Tag der offenen Tür im „Haus der Kräuter“ Ort: Nagler See, Nagel Dauer: 11 – 18 Uhr | Eintritt: frei! Informationen: www.erholungsort-nagel.de

„Viel Lärm um nichts“ William Shakespeare – Komödie – Premiere

Energetische Bauweise, Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen, Dämmung mit Naturbaustoffen und vieles mehr. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Bayerischen Klimawoche statt. Ort: Umweltstation Lias-Grube, Eggolsheim Dauer: 10 – 11 Uhr

„Die fürchterlichen Fünf“ – Theaterstück für Kinder

Erzählerin: Bernadetta Michaldo-Fuhr Orgel: Jörg Fuhr Ort: St. Bartholomäuskirche Pegnitz Beginn: 15 Uhr Eintritt: frei!

18. – 20. JULI

Kurt Weill, Berthold Brecht Ort: Theater Hof, Großes Haus Beginn: 20 Uhr

Ort: Ökologisch-Botanischer Garten, Universität Bayreuth | Beginn: 10 Uhr

Nagler Kräuterfest

Das 16. Internationale Straßen- und Varietéfestival Ort: Innenstadt Bamberg Beginn: 18. Juli 17 – 24 Uhr, 19. Juli 11 – 24 Uhr, 20. Juli 13 – 22.30 Uhr

Aufstieg und Fall der Stadt Mohagonny – Oper

Schierling und Rizinus: Bekannte Morde mit Pflanzen – Führung

6.

BAMBERG ZAUBERT

Energie einsparen durch nachhaltige Bauweise – Tag der Energie

16. – 17. JULI

Museums-Kulturnacht – Highlight

Nacht der Sinne im Deutschen Dampflokomotiv Museum www.dampflokmuseum.de

CALDERÓN-SPIELE Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Alte Hofhaltung Beginn: 20.30 Uhr | www.theater-bamberg.de

17. JULI

„Wie schaut die Energie der Zukunft aus?“ – Kinderuni Hof

19. JULI

Vortrag von Prof. Dr. Tobias Plessing Ort: Hochschule Hof Dauer: 18 – 18.45 Uhr

„Porzellan für die Welt. 200 Jahre Porzellan der bayerischen Fabriken“ – Sonderausstellung

JULI

SEPTEMBER

JULI

Jahresausstellung Bund Fränkischer Künstler 2014 Vernissage: 6. Juli 2014 um 11.15 Uhr Ort: Landschaftsmuseum Obermain, Plassenburg Kulmbach

Buntes Festprogramm mit verschiedenen Auftritten Ort: Seebühne, LGS-Park, Kronach Beginn: 15 Uhr

Kunst- & Gartenmesse mit 130 Ausstellern – Alleefest

18. – 30.

20.

JULI

JULI

NOVEMBER

Eulenspiegels Enkel „Ich garantiere euch: Ich bin wirklich nur der größte Fan der menschlichen Natur“ Ort: Lichtenfels OT Klosterlangheim, Ochsenmühle Beginn: 17 Uhr Eintritt: 13 €

Joseph Victor von Scheffel als bildender Künstler - Scheffel in Franken 1859 Eröffnung: 11. Juli um 19 Uhr SEPTEMBER Ort: Museum Kloster Banz, Bad Staffelstein

„Die beglückte Schäferin Bellinde“ – Schauspiel

„Münchberg feiert!“ – Traditionelles Münchberger Wiesenfest

11. – 14. JULI

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ECHT Oberfranken

des Förderkreises mit Fränkischen Köstlichkeiten Ort: Baille-Maille-Allee Himmelkron Dauer: 10 – 18 Uhr Eintritt: frei!

Fränkischer Theatersommer in Klosterlangheim

„Da hat Herr Scheffel etwas dazu gedichtet“ – Ausstellung

11. Juli: Im Festzelt ab 20.30 Uhr die „Dorfrocker“ – Eintritt 5 € 12. Juli: Familiennachmittag, um 17.30 Uhr Großer Historischer Festzug zum 650-jährigen Stadtjubiläum, im Freiausschank Goller & Götz 13. Juli: um 13 Uhr „Verleihung der Stadtrechte“ durch die Herren von Sparneck auf der Rathaus-Terasse, um 13.30 Uhr Festzug, im Festzelt ab 19 Uhr „Gery & the Johnboys, ca. 22.15 Uhr großes Feuerwerk 14. Juli: um 13.30 Uhr Wiesenfestzug, im Festzelt ab 19.30 Uhr „Isartaler Hesen“ Ort: Münchberg | www.muenchberg.de

mit Tanzworkshop für alle Interessierten ab 12 Jahren und Festabend mit Live-Musik und Tanz Ort: Bürgerhaus, Baunach Tanzworkshop: 16.30 – 18.30 Uhr Festabend: 19.30 Uhr

Open Air „1000 Herzen für Kronach“

Ort: Porzellanikon Selb und Hohenberg/Eger Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr

6. – 6. 11. – 9.

Kreismusikschule 25 Jahre vor Ort – Renaissance-Fest

18. JULI

von Uwe Hoppe nach einer Szenenanweisung von 1718 für das Teatro Himmelkron Ort: Baile-Maille-Allee Himmelkron Beginn: 18 Uhr Eintritt: frei!

IPHIGENIE AUF TAURIS – Premiere – Der Klassiker

von Johann Wolfgang von Goethe mit Lara Joy Körner, Michael Brandner, Matthias Lehmann u.a. Ort: Luisenburg-Festspiele Wunsiedel Beginn: 20.30 Uhr

23. JULI

Till Eulenspiegel oder Gottes Bastard – Premiere

Musikalisches Schauspiel von Paula Fünfeck Ort: Auf dem Felsentheater zu Sanspareil, Wonsees Beginn: 20 Uhr

Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich mitteilen! Email-Adresse: info@echt-oberfranken.de Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.


AUSFLUGSTIPPS

Wildpark Waldhaus Mehlmeisel –

Athleten mit Samtpfoten und Pinselohren 29


INHALT

P

rinz Charles hat große Ohren. Die schwarzen Haarbüschel darauf helfen ihm, die Windrichtung zu bestimmen. Das vermuten zumindest Wissenschaftler. Ganz sicher ist aber nicht, ob Luchse ihre sprichwörtlichen Pinselohren tatsächlich dazu nutzen. In der Natur jedenfalls müssen sie sich möglichst gegen den Wind lautlos an ihre Beutetiere anschleichen, um möglichst nah an sie heranzukommen und sie dann mit wenigen kraftvollen Sprüngen zu erreichen. „Prinz Charles“ und „Lady Diana“ demonstrieren das seit April den Besuchern des Wildparks Waldhaus Mehlmeisel mit spektakulären Sprüngen, um Fleischbrocken zu ergattern, die die Wildparkführer ihnen an einem Seil anbieten. Aus nur wenigen Metern Entfernung können die Besucher von einer Beobachtungsplattform die markanten Merkmale der Luchse erkennen: Stummelschwanz, Backenbart, gepunktetes Fell. Und auch

30

ECHT Oberfranken

die großen Tatzen mit den messerscharfen Krallen, mit denen die beiden Luchse bei der Fütterungsvorführung im Wildpark mühelos und in Windeseile einen Baum erklimmen, um an ihr Futter zu gelangen. Für Ronald Ledermüller, den Gebietsbetreuer des Naturparks Fichtelgebirge, ist mit der Eröffnung des Parks ein Traum in Erfüllung gegangen: „Dass wir endlich den Besuchern die seltenen und faszinierenden Tiere des Fichtelgebirges zeigen können, ist eine wunderbare Chance! Denn nur wenn die Menschen die Tiere kennen und sich über ihre Lebensweise und ihre Bedürfnisse informieren, können wir erwarten, dass sie auch bereit sind, diese wunderbaren Lebewesen zu schützen!“ Der Luchs ist ein Lauerjäger. Seine Hauptbeutetiere in freier Wildbahn sind Rehe, Hasen, Füchse und letztlich alles, was kleiner ist als sie selbst. Die mit bis zu 30 Kilogramm Körpergewicht größte Katzenart, die in

Mitteleuropa heimisch ist, streift vermutlich auch seit den 1980er Jahren durch die Wälder des Fichtelgebirges. Sicher ist das jedoch nicht. Handfeste Nachweise auf den Luchs fehlen leider seit vielen Jahren. Der Luchs lebt heimlich, ist scheu und bestens getarnt. Ihn oder seine Spuren in den weiten Wäldern des Fichtelgebirges zu entdecken gleicht der Suche nach der berühmten Stecknadel. Mit sogenannten Fotofallen bemüht sich der Forstingenieur seit Jahren, ein Bild der seltenen Tiere zu bekommen. Geglückt ist ihm das bisher nicht. Dafür ließ sich im Winter 2011 ein Wolf von einer seiner automatischen Kameras „blitzen“. Eine Sensation, die durch die bundesweiten Medien ging. Denn 130 Jahre war es schließlich her, dass der letzte Wolf seine Fährten durch das Fichtelgebirge gezogen hatte – und just nur wenige Kilometer vom heutigen Wildpark Waldhaus Mehlmeisel entfernt als letzter seiner Art in Bayern im


INHALT Wildpark Mehlmeisel Am Sportpark 3 · Tel. 0921 251940 Öffnungszeiten: April – September: 10.00 – 18.00 Uhr Oktober – März 10.00 – 16.00 Uhr Führungen jeweils um 14.00 Uhr und um 16.30 Uhr, für Gruppen ab 20 Personen auf Anfrage auch um 10.30 Uhr. Eintrittspreise inkl. Waldhaus und Ausstellung Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren: 5,00 Euro Kinder von 3 – 14 Jahren: 3,00 Euro Familienkarte: 12,00 Euro Internet: www.waldhaus-mehlmeisel.de Facebook: https://www.facebook.com/tierpark. waldhausmehlmeisel

Juli 1882 erlegt wurde. Die Akzeptanz bei den Menschen sei der entscheidende Faktor, damit Wildtiere eine Chance hätten, in unserer Landschaft zu leben. Dafür will Ronald Ledermüller den Wildpark nutzen, um den Menschen die Lebensweise und Bedürfnisse der Wildtiere zu erklären. Und dabei auch auf mögliche Konflikte eingehen ohne diese zu beschönigen: „Nebenan in unserem Streichelzoo sind Ziegen und Schafe untergebracht. Früher waren es vor allem die Schäfer und Kleinbauern, denen der Luchs ihre Tiere beim Weiden in den Wäldern holte. Das war damals für die arme Bevölkerung natürlich ein großes Problem. Heute werden Tierhalter bei Luchs- oder Wolfsrissen entschädigt. Und es gibt Möglichkeiten seine Herden zum Beispiel durch Elektrozäune zu schützen“, erklärt Ronald Ledermüller. Neben den beiden Luchsen leben im Wildpark Rothirsche, ein Rehbock,

Wildschweine und Auerhühner. Letztere haben es dem Naturpark-Gebietsbetreuer besonders angetan: „Diese wunderschönen Vögel sind massiv vom Aussterben bedroht. Nur noch in den Alpen, im Bayerischen Wald und im Fichtelgebirge haben sie in Bayern ihre letzten Rückzugsgebiete.“ Dass sich die Wildtiere in den weitläufig angelegten Gehegen wohl fühlen, zeigen die Luchse „Charles“ und „Diana“. Nach den spektakulären Vorführungen ziehen sie sich nicht in die vorhandenen Felshöhlen oder ins dichte Gebüsch zurück. Meist folgen sie den Besuchern den Rest des 250 Meter langen Besuchersteges aus Holz entlang und lassen sich hinter einer Glasscheibe nieder, wo sie von Fotografen aus nächster Nähe abgelichtet werden können. Ihre „Majestäten“ scheinen den Rummel sogar zu genießen. Der Ausbau des Wildparks war ein grenzübergreifendes Projekt. Partner auf tschechischer Seite waren

die Kurwälder Karlsbad. Der stadteigene Forstbetrieb des weltberühmten Kurortes errichtete ebenfalls ein Wildgehege mit hölzernem Besuchersteg. Dadurch wurde es möglich, dass die kleine Fichtelgebirgsgemeinde Mehlmeisel für ihr 1,25 Millionen-Euro-Projekt insgesamt auf 90 Prozent Zuschüsse der EU und der Oberfrankenstiftung zugreifen konnte. Und weil es noch so viel zu entdecken und zu erklären gäbe, über die Natur und die Wildtiere im Fichtelgebirge, sind Ronald Ledermüllers Träume längst noch nicht ausgeträumt. Nächstens sollen noch Haselund Birkhühner, Fuchs und Dachs den bestehenden Wildpark ergänzen. „Wölfe und Bären, vielleicht Elche und Wisente, würde ich unseren Besuchern schon auch gerne zeigen“, sagt der Gebietsbetreuer. Bis dahin aber werden „Charles“ und „Diana“ für ausreichend Action und Faszination bei den Besuchern sorgen. n

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AUSFLUGSTIPPS

Zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast –

Wanderweg und Lehrpfad entlang der „Schiefen Ebene“ Ganz besonders für einen Tagesausflug mit der Familie eignet sich der Wanderund Lehrpfad „Schiefe Ebene“ unweit der Autobahnausfahrt A9-Himmelkron. Hier lässt sich ein etwa acht Kilometer langer Fußmarsch entlang der legendären Bahnstrecke durch idyllische Wiesengründe und lauschige Mischwälder mit Wissenswertem zum Eisenbahn- und Brückenbau verbinden. In Marktschorgast erwartet die Wanderer im Bahnhofsgebäude das Dokumentationszentrum Schiefe Ebene. Und für den Rückweg empfiehlt sich natürlich eine Bahnfahrt. Alternative: Durch naturbelassene Wiesen und Felder mit herrlichen Ausblicken auf Himmelkron und das Weißmaintal, vorbei am Rand des Hochzeitsdorfs Wirsberg zurück zum Ausgangspunkt, dem Deutschen Dampflokmuseum DDM.

Bis zu den Pfingstdampftagen, bei denen vom 7. bis zum 9. Juni wieder historische Dampfloks die Schiefe Ebene hinaufschnaufen werden, wird der Lehrpfad neu hergerichtet mit befestigten Aussichtspunkten für Fotografen auf die Bahnlinie, neuen Wegweisern und Informationstafeln. Weitere Informationen unter www.dampflokmuseum.de


AUSFLUGSTIPPS  Moderne Brückenbauwerke wie hier der B 303 können auf der Wanderung mit historischen Bauwerken verglichen werden.  Zwischenblockstelle Streitmühle: Die Signalwärter waren ebenso privilegiert wie die Bahnmitarbeiter: Für sie wurden eigne Wohnhäuser errichtet. An der Streitmühle sind die beiden letzten Blockwärterhäuser noch erhalten und bewohnt.

 Lauschige Strecken durch Mischwälder wechseln sich auf dem Wanderweg „Schiefe Ebene“ mit lehrreichen Einblicken ab.

Die heutige Einfädelung der Bayreuther und Hofer Bahnstrecke ist nicht die ursprüngliche Streckenführung von 1848. Bereits 1840 entschied König Ludwig I. eine Bahnstrecke von Lindau über Augsburg, Nürnberg und Bamberg nach Hof zu bauen. Der Höhenunterschied aus dem Maintal heraus zum Fichtelgebirge erschien damals allerdings unüberwindlich. 

 Bei einigen der Brückenbauwerke ist das Sandsteingewölbe mit einem zweiten aus Granit unterfangen, weil sich vor der Fertigstellung der Dämme bereits Risse im Sandstein zeigten. Für die insgesamt 1.400 Meter langen Steindämme wurden rund 40.000 Kubikmeter Mörtelmauerwerk und 49.400 Kubikmeter Trockenmauerwerk benötigt. Zur Bekrönung der Mauern wurden 1.582 Deckplatten aus Sandstein verlegt, jede 50 Zentimeter dick und 1,75 Meter breit.

 Eindrucksvoll die Neigetechnik heutiger Nahverkehrszüge: Der Pendolino nach Marktschorgast hat auf der Schiefen Ebene keinerlei Schwierigkeiten.

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Garten- und Heilkräuter –

Magie des Mikrokosmos Fotos von Stefan Diller

Wie alle Lebewesen nehmen wir Menschen mit unseren Sinnen das wahr, was für unser Überleben von Bedeutung ist. Dabei ist das Spektrum von elektromagnetischer Strahlung, das unser Auge als Licht wahrnimmt, erheblich schmaler als bei vielen Tieren. Die technologische Entwicklung erweitert unsere Sinnesorgane und damit unser Erkenntnisvermögen, so wie die Schrift unser Gedächtnis erweitert hat. Das Elektronenrastermikroskop offenbart uns bizarre Welten im Winzigkleinen. Ein Appell, mit den – verborgenen – Wundern der Schöpfung behutsam umzugehen?

Liebstöckel


Gartensalbei

Sauerampfer

Zitronengras


Meerrettich-Bl端te

Lakritze

Safran


Malve


Anisbl端te


Petersilie

Majoran

Borretsch


Estragon

Muskatellersalbei

Brennnesselhaar

Rosmarinblatt


Bachminze

Huflattich

Eibisch

Marienblatt


MENSCHEN

Ästhetik des Verborgenen – Stefan Diller und die Mikrofotografie

Stefan Diller hat eine Ausbildung zum Fotografenmeister absolviert und früher in seinem eigenen Labor in Kronach Lehrlinge ausgebildet. Vielen ist er aus dieser Zeit von seinen individuellen Portraitfotos oder seinen charakteristischen und einfühlsamen Luftbildern von Landschaften und Siedlungen her bekannt. Oder von seinen Fotobüchern zur Basilika San Francesco in Assisi und Renaissance-Altarbildern in Italien. Italien und Assisi gehört seine Liebe zwar immer noch, doch etwa seit 1993 beschäftigt sich

Stefan Diller zunehmend mit Rasterelektronen- und Transmissionselektronenmikroskopie REM- und TEM-Mikroskopie für die wissenschaftliche Fotografie. Über die Jahre hat er sich für dieses Spezialgebiet nicht nur das notwendige Wissen angeeignet, sondern auch ein aufwändiges eigenes Labor eingerichtet. Mit Labor und Familie ist er 1999 nach Würzburg umgezogen und dort hatte er im Botanischen Garten der Uni Würzburg erst kürzlich eine Ausstellung mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen von Pflanzen des Botanischen Gartens. Für unsere Fotostrecke haben wir eine Auswahl an heimischen Kräutern und Heilpflanzen zusammengestellt, die uns die Ästhetik des Verborgenen uns so vertrauter Pflanzen wie der Petersilie enthüllen. Eigentlich sind diese mikroskopischen Aufnahmen schwarzweiß. „Mein Rasterelektronenmikroskop kann aber auch Farbe“, sagt Stefan Diller. Das funktioniert mit Hilfe von farbigen Bildsignalen aus acht Detektoren. „Das muss man

sich so vorstellen wie die Farbfolien, mit denen Scheinwerfer in der normalen Fotografie versehen werden, mit denen dann das Objekt aus verschiedenen Richtungen beleuchtet wird. – Es ist also keine Farbe, die mit der Wirklichkeit des Präparats etwas zu tun hat, sondern eine ästhetische Entscheidung des Mikroskopbedieners, also meine.“ Diese statische Mikrofotografie hat der experimentierfreudige Fotograf weiterentwickelt: Er produziert jetzt bewegte Bilder, sogenannte nanoflights®. In diesen mikroskopischen Filmen „fliegt“ der Betrachter scheinbar über die Oberflächen z. B. der Pflanzen, die sich dann wie eine unbekannte Welt vor den Augen entfalten. Für diese neue Art der Wahrnehmung von Mikrostrukturen wurde Stefan Diller 2013 von der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie mit dem Technikpreis der DGE ausgezeichnet. www.stefan-diller.com


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Kunigunde – Spitzenmanagerin vor 1000 Jahren

Kaiserin und Heilige, Managerin und Kunstförderin: Kunigunde wacht noch heute über ihre Stadt und das Bistum Bamberg.

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Foto: Rüdiger Hess

von Dr. Karin Dengler-Schreiber


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

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unigunde war eine der emanzipiertesten und tüchtigsten Frauen des Mittelalters. Sie war beruflich ungemein erfolgreich: sie verwaltete ihre umfangreichen eigenen Besitzungen, führte Gerichtssitzungen durch, organisierte Feldzüge, war die wichtigste diplomatische Schaltstelle in der Regierung ihres Landes, leitete einen riesigen Haushalt mit Hunderten von Leuten und veranlasste wohl im wesentlichen die großartige Kunstproduktion, die vom Hof Kaiser Heinrichs II. ausging. Es ist eine „ungewöhnlichen Liebe“, die sie mit ihrem Mann Heinrich II. verband, ein ganzes Leben lang und unter schwierigsten Bedingungen. Die Annäherung an das historische Paar Kunigunde und Heinrich ist nicht einfach, weil beide später heiliggesprochen wurden (Heinrich 1146, Kunigunde 1200) und deshalb in unseren Köpfen die farbigen und wirkmächtigen Bilder der Legenden alles überlagern – vor allem wenn man aus Bamberg stammt, wo man diese Geschichten sozusagen mit der Muttermilch aufnimmt. Die berühmtesten Legenden sind dabei die von der Josefsehe und das Pflugscharen-Wunder und beide Geschichten sind nachweislich falsch. Heinrich und Kunigunde haben keineswegs in jungfräulicher Ehe wie Bruder und Bamberg, Dom. Das „Pflugscharenwunder“ ist eine Legende. Tilman Riemenschneider zeigt hier einen Heinrich, der als Ehemann bekümmert ist über die Prüfung, die er seiner Frau Kunigunde auferlegt. Kunigunde schreitet wie im Tanz über die glühenden Pflugscharen.

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Schwester gelebt und Kunigunde musste niemals zum Beweis ihrer ehelichen Treue über glühende Pflugscharen gehen. Interessant dabei ist aber das Thema dieser Legenden: beide haben nämlich mit dem Eheleben von Heinrich und Kunigunde zu tun. Das wurde offenbar schon immer als etwas ganz Besonderes empfunden. Versuchen wir, uns von den Legenden weg den historischen Persönlichkeiten anzunähern. Von Kunigundes Jugend haben wir keinerlei direkte Nachrichten, aber es wurde eine Menge erforscht über ihre Familie, weil die nämlich zu einem der führenden europäischen Herrscherhäuser wurde, die Luxemburger, die ihren Stammbaum auf Karl d. Gr. zurückführen. Aufgewachsen ist Kunigunde höchstwahrscheinlich in Trier, wo ihr Vater, Graf Sigfrid, der mächtigste Adelige und Vogt des bedeutenden Klosters St. Maximin war. Sigfrid und seine Frau Hadwig bekamen 11 Kinder, von denen Kunigunde möglicherweise das Nesthäkchen war. Kunigunde ist also in einem großen Kreis von Geschwistern aufgewachsen, mit Eltern, die sich offenbar gern hatten und in einer Stadt, Trier, die damals unter Bischof Egbert zu den künstlerischen Metropolen Europas zählte. Kunigunde muss eine sehr gute Ausbildung – vielleicht bei den Trierer Benediktinerinnen – genossen haben, sonst hätte sie später ihren „Job“ als Königin nicht so professionell erledigen und selbst Mädchen in „weltlichen und geistlichen Dingen“ ausbilden können, wie ein Quelle berichtet. Viel weniger behütet verlief Heinrichs Jugend, der aus einer politisch und gesellschaftlich wesentlich bedeutenderen Familie kam, nämlich aus dem damals regierenden Herrscherhaus. In dieser Familie herrschte seit Generationen ein Streit um die Königswürde zwischen dem regierenden Zweig, den Ottonen und der jüngeren Linie der Heinriche, denen das Herzogtum Bayern unterstand. Die Hauptstadt des bayerischen Herzogtums war Regensburg und dort oder in der Nähe wurde Heinrich am 6. Mai 973 geboren, einen Tag vor dem Tod seines Großonkels, Kaiser Ottos d. Gr. Sein Vater, genannt Heinrich d. Zänker, zettelte nun wiederum einen Aufstand gegen seinen Vetter Otto II. an. Dabei hatte der ihm Bamberg geschenkt, um sich seine Loyalität zu erkaufen. Otto II. eroberte die Regensburg, nahm Heinrich d. Zänker gefangen und verurteilte ihn zu lebenslanger Haft. Wo waren in dieser Zeit des Zänkers blutjunge Frau Gisela und seine Kinder Heinrich (3 Jahre) und Brun (2 Jahre)? Ich denke, dass sie sich nach Bamberg geflüchtet hatten. Denn Thietmar von Merseburg berichtet, Heinrich habe Bamberg schon als kleines Kind geliebt. Dann passiert etwas, das Heinrichs ganze Jugend überschatten sollte: Nach dem überraschenden Tod Ottos II., der mit nur 28 Jahren 983 in Italien gestorben war, kam sein Vater Heinrich d. Zänker aus der Haft frei und versuchte mit einem Paukenschlag die Macht zu erringen: Er entführt den dreijährigen Sohn des verstorbenen Kaisers, den kleinen Otto III., und lässt sich von seinen Anhängern selbst zum König ausrufen. Doch das Kind war kurz zuvor bereits zum


Der Prachteinband eines Evangeliars (Reichenau um 1010) trägt im zentralen Schmuckstein das arabische Wort „baraka“ – Segen. Die Handschrift gehörte bis 1802 dem Bamberger Dom und kam, wie die anderen wertvollen Stücke aus dem Domschatz, durch die Säkularisation nach München.

Kunigunde war Heinrich eine gleichberechtigte Partnerin, was auch in dieser Miniatur aus dem Perikopenbuch Heinrichs II. (Reichenau 1007 – 1012) zum Ausdruck kommt: die beiden, denen Christus die Krone des Lebens verleiht, sind gleich groß dargestellt.

König gekrönt worden und so kann der Zänker sich nicht durchsetzen. 985 muss er sich öffentlich den Kaiserinnen Adelheid und Theophanu unterwerfen. Und die handeln nun ganz anders als Otto II.: Sie nehmen ihn in Gnade wieder auf und er bekommt das Herzogtum Bayern zurück. 995 starb Heinrich der Zänker und sein Sohn Heinrich wurde der neue Herzog von Bayern. Damit war Heinrich der mächtigste und reichste Mann im Reich nach dem König. Seine Mutter war die Tochter eines Königs (Burgund), seine Großtante Theophanu war sogar eine byzantinische Prinzessin, das Höchste, was auf dem europäischen Heiratsmarkt überhaupt zu erwerben war. Heinrich hätte unter den Königstöchtern Europas wählen können, zumindest aber unter den Herzogstöchtern. Aber wen nahm er? Kunigunde, die Tochter eines (noch) nicht besonders bedeutenden Grafen. Warum? Dynastenehen wurden im Mittelalter im allgemeinen aus materiellen Gründen geschlossen: um der eigenen Familie mehr Ansehen, Macht und Besitz zu erwerben, um Bundesgenossen zu gewinnen, um den Frieden zu

sichern usw. Umso mehr fällt Heinrichs „unpolitische“ Entscheidung auf. Kunigunde hatte offenbar keine nennenswerte Mitgift und der bayerische Herzog hatte in Lothringen keinerlei politische Ambitionen. Natürlich war das Ganze keine Mesalliance; Kunigunde stammte ja aus einer Hochadelsfamilie. Dennoch gibt es für die Heirat gerade dieser beiden eigentlich nur eine Erklärung: dass sie sich ineinander verliebt haben. Bei Heinrich und Kunigunde gibt es auch später, lang nach ihrer Hochzeit, auffallend viele Hinweise auf ihre Liebe. Er schenkt ihr als Morgengabe das Liebste, was er hat: Bamberg. Er nennt sie in seinen Urkunden ungewöhnlich oft: Geliebteste Königin, allerliebste Gemahlin, 1018 „meine liebe Bettgefährtin contubernalis coniux“. Dann ist da der große Block der überaus ungewöhnlichen Urkunden, in denen Heinrich von sich und Kunigunde als „von einem Fleisch“ spricht. 1017 (nach 20 Jahren Ehe) spricht er von „Kunigunde, mit der ich ein Leib und eine Seele bin“. Gibt es eine schönere Formulierung für eine gute Ehe? Die Ehe von Kunigunde und Heinrich war ganz bestimmt

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Kopfreliquien von Kunigunde und Heinrich, Bamberg, Dom. Die Häupter des Kaiserpaares werden in Bamberg gesondert verehrt, seit 1999 in modernen Fassungen in der sog. „Häupterkapelle“ des Doms. Auffallend ist der Größenunterschied der beiden Schädel. Er weist darauf hin, dass Kunigunde im Verhältnis zu ihrem Mann recht klein gewesen sein muss.

keine Josefsehe. Die beiden haben vermutlich 997 geheiratet. Natürlich wollte das Paar Kinder haben und es wurden im Reich viele Gebete für ihre Nachkommenschaft gebetet. Es war die große Tragik ihres Lebens, dass ihre Ehe kinderlos blieb. Wie kam nun ausgerechnet für diese zwei die Legende von der Josefsehe zustande, in der beide jungfräulich blieben? Vielleicht weil Kinderlosigkeit als Strafe Gottes angesehen wurde. Das konnten die Geistlichen, die nach Heinrichs Tod von ihm erzählten und schrieben auf ihrem großen Gönner und Helden natürlich nicht sitzen lassen. Für welches Vergehen hätte Gott Heinrich so schwer strafen sollen? Man konnte der Kinderlosigkeit nur eine Wendung ins Positive geben, wenn man sie als bewussten Akt der Askese darstellte. Nachträglich musste die Kinderlosigkeit einen frommen und bewundernswerten Anstrich bekommen. 1002 kam die große Wende im Leben des bayerischen Herzogspaares. Am 23. Januar 1002 starb völlig überraschend in Italien Kaiser Otto III. mit 21 Jahren. Da er nicht verheiratet war und keine Kinder hatte, entstand die Situation, dass die deutschen Fürsten einen neuen König wählen mussten. Es gab eine Reihe möglicher Kandidaten; darunter auch der Herzog von Bayern. In dem nun ausbrechenden „Wahlkampf“ konnte Heinrich durch Schnelligkeit, Entschlossenheit und eine gewisse Skrupellosigkeit die entscheidenden Punkte gewinnen und schließlich durchsetzen. Er wurde am 7. Juni 1002 von den bayerischen, fränkischen und oberlothringischen (Verwandte Kunigundes) Großen in Mainz zum König gewählt und gekrönt. Kunigunde war bei der Krönung nicht dabei, weil die Reise dorthin wohl einfach zu gefährlich war. Aber sie traf ihren Gemahl kurze Zeit später in Bamberg und begleitete ihn auf seinem großen Umritt durch das ganze Reich,

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um sich auch die Anerkennung der anderen Volksgruppen, v.a. der Sachsen zu holen. Auf dieser Reise wurde sie am 10.8. 1002 als erste deutsche Königin in einer eigenen Zeremonie in Paderborn gekrönt. Schon am nächsten Tag zogen Kunigunde und Heinrich weiter und waren bereits am 12. August im 50 Kilometer entfernten Erwitte. Damit ist ein Punkt angesprochen, warum das Dasein eines Königs damals so mühsam war: der Hof war ununterbrochen unterwegs. Auspacken, einpacken, weiterziehen. Der Hof hielt sich selten mehr als ein paar Tage an einem Ort auf. Die Herrschaft und das Reich waren um 1000 noch so wenig institutionalisiert, dass der König stets in eigener Person vor Ort die Autorität darstellen und ausüben musste, zu Gericht sitzen, Huldigungen entgegennehmen, Entscheidungen fällen usw. Weiterziehen musste der König mit seinem Gefolge aber auch deshalb, weil kein Ort in der Lage war, diese Gruppe von 200 bis 1000 Menschen über längere Zeit zu verköstigen. Ein Quelle berichtet: Es heißt, dass dieser Kaiser an einem einzelnen Tag folgendes an Nahrung verbrauchte: 1000 Schweine und Schafe, zehn Fuder Wein und ebensoviel Bier, 1000 Malter Getreide und acht Ochsen. Und dazu noch Hühner und Spanferkel, Fische, Eier, Gemüse und anderes mehr. Die Oberaufsicht über diesen Riesenhaushalt hatte die Königin. Daneben hatte Kunigunde sich auch um ihre eigenen Besitzungen zu kümmern. Sie war durch die Geschenke, die Heinrich ihr gemacht hatte, wohl die reichste Frau Deutschlands mit umfangreichem

Reichskrone Oberitalien, Kreuz Bamberg nach 1002, Heinrich II. hat die Krone, die wohl Otto der Große für sich oder seinen Sohn herstellen ließ, um das Kreuz auf der vorderen Platte ergänzt. Es zeigt die Merkmale der „Bamberger Goldschmiedewerkstatt“.


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE abzumildern, denn Heinrich war kein verbindlicher Mann, er hat seine Zeitgenossen oft vor den Kopf gestoßen, war konsequent, unnachgiebig und manchmal unbarmherzig bis zur Grausamkeit. Heinrich war ein Mann, der den anderen geistig hoch überlegen war, aber das zählte wenig in der Männerwelt der Adeligen seiner Zeit, einer brutalen Welt des Kampfes, in der es v.a. auf körperliche Kraft ankam, in der die meisten nicht lesen und schreiben konnten, geschweige denn etwas verstanden von Latein, Theologie, Kunst und den anderen Fächern, in denen Heinrich gut war. Ein Intellektueller, der hinkt, im Kreis von sportlich durchtrainierten Rambos – das ist eine schwierige Situation, in welcher Zeit auch immer. Als Otto III. starb, hatte Heinrich das Gefühl, dass dies Gottes Wille gewesen sei und Gott wolle, dass nun endlich die Linie der Heinriche als Könige herrschen sollten. Ja, er war felsenfest davon überzeugt, dass er der Stellvertreter Gottes auf Erden sei. Davon zeugen vor allem die zahlreichen Herrscherbilder, die Heinrich in Auftrag gab: immer ist die Hand Gottes über ihm. Daraus resultierte sein absoluter Herrschaftsanspruch – Gott und damit auch dem Stellvertreter Gottes sind alle zu Gehorsam verpflichtet, Widerstand ist Gotteslästerung. Damit kamen die meisten Adeligen seiner Zeit, für die der König eher der primus inter pares war, ganz schlecht zurecht und daraus erwuchsen Heinrich die meisten Schwierigkeiten. Man muss sich vorstellen, was in so einem Menschen Vor allem durch Heinrichs Geschenke war Kunigunde eine sehr reiche Frau geworden. Der größte Besitz war die Burg Bamberg mit ihrer Umgebung, die Heinrich Kunigunde als „Morgengabe“ nach der Hochzeitsnacht übereignet hatte. Daneben besaß sie Eigentum in zahlreichen weiteren Orten, in über 50 können Eigentumsrechte Kunigundes nachgewiesen werden.

Dieser Kronreif, der seit dem Spätmittelalter zusammen mit einer weiteren Krone das Kopfreliquiar Kunigundes schmückte, galt als die Krone der Königin.

Eigenbesitz. Da war zunächst Bamberg mit seinem Zubehör, für das sie als Ersatz dann später Kassel mit Kaufungen bekam, dazu ausgedehnte Güter in Bayern: Etwa 63 Orte. Als Königin war Kunigunde nicht nur die Frau an der Seite des Königs, sondern sie übte diesen Beruf aktiv und sehr effektiv aus. Sie hatte ständig Kontakt und Umgang mit den Großen des Reiches. Das waren unter Heinrich II. vor allem die Bischöfe. Aber auch unter den weltlichen Fürsten genoss Kunigunde hohes Ansehen. Sie arbeitete als Stellvertreterin des Königs, wo er selbst nicht sein konnte: sie leitete Gerichtssitzungen, organisierte 1012 und 1016 die Verteidigungslinie an der Ostgrenze des Reiches, während ihr Mann gerade im Westen gegen seine aufständischen Schwäger, die Grafen von Luxemburg, Kunigundes Brüder, kämpfte, und hatte viele Jahre lang die Leitung Bayerns inne. Ihre wichtigste Aufgabe als die zentrale Verbindungsperson Beliebtes Bildmotiv: Die „Brunnenmadla“ reichten das Heilwasser. zum König aber war die Intervention. Kunigunde war diejenige, die immer wieder versuchte, die Härte ihres Mannes

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Sie sind die Stifter des Bamberger Doms: Das kaiserliche Ehepaar Kunigunde und Heinrich II. bewegen noch heute die Besucher der Weltkulturerbestadt Bamberg. Es war offenbar eine große lebenslange Liebe und gleichberechtigte Partnerschaft, die das Paar trotz seiner Kinderlosigkeit verband.

vorgeht, wenn er erkennen muss, dass er keine Kinder bekommen wird. Gott hat ihn doch berufen, die Linie seiner Väter und Vorväter fortzusetzen. Für einen mittelalterlichen Dynasten war das eine Katastrophe. Motivation und Antrieb aller Adeligen, zentraler Punkt ihres Handelns war die Vermehrung von Macht, Ansehen und Reichtum ihres Hauses, ihrer Familie. Für Heinrich war die Situation besonders schlimm, weil er keine erbberechtigten männlichen Verwandten hatte. Mit ihm starben die Ottonen aus. Besonders belastend war zudem der Verlust der „memoria“, des Totengedenkens: niemand betete mehr für die arme Seele im Fegefeuer. Heinrich und Kunigunde machten deshalb viele Gedenkstiftungen, Seelenheilstiftungen, gründeten Totenbünde mit gegenseitigen Gebetsverpflichtungen, aber ihre wichtigste Stiftung ist und bleibt Bamberg. Damit blieb die Memoria gewährleistet: für Kunigunde und Heinrich beten nicht nur ein paar Mönche am Todestag, feiert nicht nur ein Priester einmal pro Woche eine Messe, nein – ein ganzes Bistum, Tausende von Menschen erinnern sich und beten für sie ständig – und das bis heute. Die Bistumsgründung war darüber hinaus aber auch ein genialer psychologischer Schachzug: damit hatte das Paar Kunigunde und Heinrich ein Ersatzkind, etwas, dem sie ihre ganze Liebe und Fürsorge zukommen lassen konnten. Nach zähen Verhandlungen gelang Heinrich am 1.11.1007 die Gründung des Bistums. Es wurde mit umfangreichen Gütern, Klöstern, Stiften, Höfen, Rechten und Einkünften ausgestattet, nicht nur in der Umgebung Bambergs, sondern in der ganzen Südhälfte des Reiches. Dafür verwendete Heinrich all seine Erbgüter, mit Zustimmung von Kunigunde und seinem Bruders, seinen eigentlichen Erben. Und dorthin schenkt er nun alles, was er ergattern konnte, um seine Gründung schön, glänzend und berühmt zu machen:

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wertvollste Kunstgegenstände und Handschriften für den Gottesdienst und für die Ausstattung der Kirche. Dafür wurde in Bamberg eine eigene Goldschmiedewerkstatt eingerichtet. Bücher aus allen Gebieten der Wissenschaft waren die Voraussetzung, dass die Bamberger Domschule, der Heinrich einen berühmten Gelehrten als Leiter gab, innerhalb kürzester Zeit zur besten Schule des Reiches wurde. Neben dem Dom errichteten Heinrich und Kunigunde zusammen mit Bischof Eber-hard das Stift St. Stephan, dem sie die wunderbare Handschrift der Apokalypse, die in der Abtei Reichenau gefertigt worden war, schenkten und das 1020 von Papst Benedikt VIII. geweiht wurde. „Gemäß der Anordnung des Kaisers“ gründete Eberhard 1015 das Benediktinerkloster Michelsberg, dem Heinrich ebenfalls wichtige und wertvolle Bücher zukommen ließ. Zur Weihe der Klosterkirche 1021 kamen der Kaiser und die Kaiserin und die wichtigsten Bischöfen und Adeligen des Reichs. Wenn sich Kunigunde und Heinrich in Bamberg aufhielten, residierten sie in ihrer Pfalz, deren Reste noch in der „Alten Hofhaltung“ stecken. Dort empfingen sie 1020 einen reichen Mann aus Bari, Melus/Ismahel, der den Kaiser um militärische Hilfe bitten wollte und deshalb als wertvolles Geschenk den Sternenmantel mitbrachte. Das gesamte Firmament, mit allen Sternzeichen ist mit Goldfäden auf Seide gestickt. Der kranke Heinrich übergab die Reichsinsignien an Kunigunde und starb am 13.7.1024. Er wurde, wie er sich das gewünscht hatte, in seiner Kathedrale bestattet. Bis zur Wahl eines neuen Königs war nun Kunigunde die Regentin des Reiches. Wenige Wochen später wurde Kunigundes Wunschkandidat, Konrad d. Ä. aus dem Geschlecht der Salier, zum König gewählt. Sie überreichte ihm die Reichsinsignien und damit Herrschaft. Ein Jahr lang lebte sie noch in Regensburg und ordnete ihre Angelegenheiten, versorgte ihr Personal mit neuen Stellen und sicherte ihre Finanzen. Dann zog sie sich in das von ihr gegründete Kloster Kaufungen zurück. Dort starb sie am 3.3.1033. Ihre Leiche wurde nach Bamberg überführt und an der Seite ihres Gemahls geliebten Bamberg beigesetzt. Was bleibt uns zum Schluss: Kunigunde war eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters. Sie war ein starke, selbständige und kluge Frau, offen für die Reformideen ihrer Zeit, durchsetzungsfähig, vor allem aber immer auf Ausgleich und Verständigung bedacht. n

Die Historikerin und Autorin Dr. Karin Dengler-Schreiber war 26 Jahre lang ehrenamtliche Heimatpflegerin der Stadt Bamberg. Der Aufsatz entstand nach ihrem vielbeachteten Buch „Kunigunde + Heinrich – Ein Herrscherpaar. Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe“. Es erschien 2008 im Bamberger Heinrichsverlag. Dengler-Schreiber gelingt es darin, das Herrscherpaar als in ihrer Zeit gebundene Menschen darzustellen. Leider ist das Buch derzeit nur antiquarisch zu erhalten. – Wir danken dem Heinrichs-Verlag, der uns die Bilder zur Verfügung stellte.


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entierte Abschlussarbeiten von Studenten, die ihr Studium an einer der vier oberfränkischen Hochschulen im Fachbereich Informations- und Kommunikationstechnologie abgeschlossen haben. Die Jury setzte sich aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Janina Kettenbohrer hat in ihrer Masterarbeit bei der Lufthansa Technik AG untersucht, wie IT-Rollenkonzepte die unternehmensweite Standardisierung von Geschäftsprozessen unterstützen. Markus Ring hat in seiner Masterarbeit einen Prototypen entwickelt, mit dessen Hilfe sicherheitskritische Ereignisse in Unternehmensnetzwerken mittels intelligenter Klassifizierungen erkennbar sind.

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niert. Das eingeschossige Haus mit Satteldach und Scheunenanbau am Kreuzungspunkt Mittelstraße und Tocklergasse gelegen, mit einem kleinen von Sandsteinmauern umschlossenen Höfchen und Garten vor dem Haus ist mittlerweile vermietet – die Bauherren wurden nun mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet. Aus Sicht des städtebaulichen Denkmalschutzes ist das an markanter Stelle im Bamberger Gärtnerviertel gelegene Eckgebäude, ein „Leuchtturmprojekt“.

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Gartenschläfer schützen Der Gartenschläfer, ein Verwandter des Siebenschläfers, ist ein Bewohner stein- und felsreicher Regionen in den Höhenlagen der Naturparke Fichtelgebirge und Frankenwald. Typische Kennzeichen sind die schwarze Augenbinde, eine am Rücken braune und am Bauch weiße Fellfarbe und der relativ buschige, lange Schwanz. Diese putzige Tierart ist in Deutschland sehr selten geworden. Deshalb hat die Regierung von Oberfranken ein so genanntes Biodiversitätsprojekt ins Leben gerufen, um dem Gartenschläfer zu helfen. Ronald Ledermüller und Gudrun FrohmaderHeubeck, beide hauptamtlich für den Naturpark Fichtelgebirge tätig, suchen nach Vorkommen des Gartenschläfers. Unterstützt werden sie von Beate Singhartinger, Gebietsbe-

Erdwärmenutzung mit Tiefenbohrung bis 800 Meter: Das rheinland-pfälzische Landau wurde kürzlich zum Schauplatz eines Rekords: In 800 Metern Tiefe ließ die Energieagentur EnergieSüdWest AG eine Erdwärmesonde aus dem Hause REHAU installieren. Der Polymerspezialist hatte eine Tiefensonde entwickelt, die dem Druck und den Temperaturen von mehr als 80 Grad Celsius standhält. Erdwärme aus Tiefen von 400 bis 1.000 Metern kann im Vergleich zur oberflächennahen Geothermie deutlich höhere Temperaturniveaus erschließen, die Effizienz von Geothermieanlagen wird gesteigert. Teilweise kann die Energie sogar di-

Bayreuth als Genießerregion Essen, Trinken, Ausgehen über Ausstattung, Design, Architektur bis zu Kunst, Kultur, Natur, dieses breite Themenspektrum behandelt der Band „Lebensart genießen – in und um Bayreuth“. Sorgfältig ausgewählte Adressempfehlungen, Hintergrundgeschichten profilierter Autoren und faszinierende Bilder zeichnen die Neuerscheinung aus. Eine liebevolle Hommage an Oberfrankens Hauptstadt und ihren paradiesischen Vorgarten. Herausgeber Dr. Oliver van Essenberg stellt nicht nur viele empfehlenswerte Adressen vor, sondern lässt auch etliche Ken-

treuerin im Frankenwald. Sie hoffen auch auf Hinweise aus der Bevölkerung, denn Gartenschläfer nutzen gerne waldnah gelegene Hütten, Hochsitze und Nistkästen als Unterschlupf. Unter anderem werden spezielle Nistkästen ausgebracht. Mit Röhrenfallen soll versucht werden, Haare der Tiere zu sammeln, um ihr mögliches Vorkommen nachzuweiBild: Jörg Schlichter sen. Daran können sich auch Kinderund Jugendgruppen beteiligen. Wer Hinweise geben kann, wo sich die Tierchen aufhalten, oder sich an dem Projekt beteiligen möchte, kann sich bei Gudrun Frohmader-Heubeck melden, entweder telefonisch unter 09232 / 80522 oder per Email an gudrun.frohmader-heubeck@landkreis-wunsiedel.de oder an die Gebietsbetreuerin Frankenwald Beate Singhartinger unter gb@oekologische-bildungsstaette.de.

rekt zum Heizen verwendet werden, ohne dass eine Wärmepumpe zwischengeschaltet werden muss. Zudem benötigt eine Tiefensonde deutlich weniger Platz an der Oberfläche als ein Sondenfeld. Mit der Wärme aus dem Erdinneren wird ein benachbartes Autohaus beheizt. Die jährlichen Heizkosten können dank Geothermie voraussichtlich auf weniger als 500 Euro gesenkt werden. Die Hochdruck-Tiefensonde aus dem Hause REHAU wurde erstmals in der Rekord-Tiefe von 800 Metern installiert.

ner der Region zu Wort kommen. Bei der Auswahl der Adressempfehlungen wurden besonders handwerklich arbeitende Betriebe und Hersteller berücksichtigt, wobei auch Händler mit entsprechendem Know-how vorgestellt werden. Als weiteres Kriterium spielte das Angebot bzw. das Programm eine Rolle, in diesem Zusammenhang vor allem Aspekte wie Regionalität, Naturnähe und Vielfalt. Zu guter Letzt waren auch Faktoren wie die Atmosphäre und der Service entscheidend. Im Herbst wird ein weiterer Band zum Fichtelgebirge erscheinen. Mit Beiträgen von: Monika Beer, Inge Eggers, Oliver van Essenberg, Karla Fohrbeck, Stephan Herbert Fuchs, Uta Hengelhaupt, Peter Krückmann, Cornelia Masel-Huth, Stephan Müller, Frank Piontek, Mia Pittroff, Eric Waha, Thomas Zimmer u. a. Preis: 256 Seiten, ca. 450 Abbildungen. Verlag: selekt, Bamberg. ISBN: 978-3981379952, 19,80 Euro.

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ECHTgemixt

Vier oberfränkische Hochschulen gemeinsam stark im Wettbewerb um die „besten Köpfe“ Hochschulübergreifende „Wissenschaftsstiftung Oberfranken“ fördert die Wissenschaftsstandorte Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof Die „Wissenschaftsstiftung Oberfranken“ ist eine gemeinnützige, durch bürgerschaftliches Engagement getragene Stiftung für die vier oberfränkischen Wissenschaftsstandorte Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof. Sie ist die erste hochschulübergreifende Stiftung in Oberfranken. Regierungspräsident Wilhelm Wenning überreichte im März an die sieben privaten und institutionellen Stifter die Anerkennungsurkundung. Damit ist die Stiftung anerkannt und rechtsfähig; sie startet mit einem Stiftungskapital von 75.000 Euro. In Zeiten des demografischen Wandels und wachsenden Fachkräftebedarfs soll die Stiftung eine Plattform von Wirtschaft und Wissenschaft zugunsten des gemeinsamen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Oberfranken bieten.

Dr. Schneider setzt auf Forschung und Entwicklung Ausströmer in der Armaturentafel sind eines der Kernprodukte der Dr. Schneider Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Kronach-Neuses. Hier gehört das Unternehmen mit weltweit 2.900 Mitarbeitern zu den Weltmarktführern. In fünf Ländern werden außerdem FensterrahmenverkleiDie farbigen Teile sind Komponenten von Dr. Schneider dungen, Cupholder,

Storchenpaar in Oberkonnersreuth Auf dem Schlot der ehemaligen Brauerei in Oberkonnersreuth hat sich wieder ein Storchenpaar eingefunden. Der Weißstorch gehörte einst zu den weitverbreitetsten Brutvögeln in Europa. Jahrhunderte lang war er auch in vielen deutschen Dörfern zu Hause. In Deutschland ist der Weißstorch stark gefährdet, wenngleich sich die Population in Bayern in den letzten Jahren etwas erholt hat. Mindestens 60 Prozent der bei uns verunglückten Weißstörche sind Stromopfer, die durch Stromschlag an Masten umkommen. Aber auch die Entwässerung von Feuchtwiesen, die Beseitigung von Gewässern (Altwässer, Tümpel, Wiesengräben) und Flussregulierungen sowie die intensiver werdende Grünlandnutzung schmälern die Überlebenschance einer Storchenbrut. Neuerdings kommt als Gefährdung das Abbrennen

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ECHT Oberfranken

Die Stifter wurden mit einer Anerkennungsurkunde geehrt.

Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof bieten Studienangebote für über 33.000 Studierende in rund 220 Studiengängen an; das Fächerspektrum reicht von den Natur- und Ingenieurwissenschaften über Informatik, die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Die Stifter sind Rainer W. Markgraf, Heinz Greiffenberger, dem Sparkassenbezirksverband Oberfranken, der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft / Bezirksgruppe Oberfranken, der Handwerkskammer für Oberfranken sowie der IHK für Oberfranken Bayreuth und der IHK zu Coburg.

Handschuhfächer, Kosmetikspiegel oder auch Lautsprechergrills hergestellt. „Wir sind Spezialisten für anspruchsvolle Technologien und hochwertige Lackieroberflächen“, hielt Günter Murrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Jahrespressegespräch fest. Das zahlt sich aus: 2013 ist der Umsatz um 15 Prozent auf 386 Millionen Euro gestiegen. Bis 2018 ist ein jährliches Wachstum von fünf Prozent geplant. Grundlage dieses Unternehmenserfolgs ist die intensive Entwicklungsarbeit. Am Standort Kronach sind mehr als 150 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Und: Das Familienunternehmen setzt auf eigenen Nachwuchs. Derzeit sind 153 Auszubildende in 15 Ausbildungsberufen beschäftigt, von denen 85 Prozent übernommen werden.

von Feuerwerken in Horstnähe hinzu. Das kann dazu führen, dass die Altvögel panikartig das Gelege oder die Jungvögel verlassen. In der Nähe von Storchennestern sollte also von April bis August Rücksicht auf die gefährdeten Tiere genommen werden.


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Bamberg mal anders… Markus Raupach, bekannt durch seine Bier- und Wanderführer, nimmt einen in seinem neuen Buch „55 X verführt Bamberg“ mit zu den Kleinodien der Welterbestadt, die es außerhalb der ausgetretenen Touristenpfade zu entdecken gibt. Er verrät, wo E.T:A. Hofmann den Hund Berganza traf, warum die Bamberger einst zum Bierkrieg aufriefen oder welche geheimen Schätze Bambergs Kirchen bergen. Die Leser bekommen 55 verführerische Empfehlungen für Erkundungstouren in und um Bamberg, Insidertipps zu Einkehrmöglichkeiten und Brauereien und spannenden Freizeitaktivitäten. Ars vivendi, ISBN 978-3-86913-203-7, 14,90 Euro

Ein Poet bleibt für immer Spendensammlung für Plensa-Skulptur erfolgreich abgeschlossen Sechs Monate lang bereicherten acht „Poeten“, von innen leuchtende Großskulpturen des katalanischen Künstlers Jaume Plensa, im Jahr 2012 das öffentliche Leben in Bamberg, sorgten wieder einmal für Diskussionen um Kunst im öffentlichen Raum und waren sicher eines der meistfotografierten Motive in der dunklen Jahreszeit. Eine der auf einer sechs Meter hohen Edelstahlstele kauernden, weiß schimmernden Fiberglas-Plastiken bleibt jetzt in Bamberg an der Oberen Mühlbrücke. In dieser Woche konnte der Kaufpreis an die Galerie Lelong in Paris überwiesen werden. Damit ist die Stadt Bamberg offiziell Eigentümerin einer weiteren Großplastik. Finanziert wurde die Skulptur mit Namen „Air-Earth“ komplett durch Spenden, Sponsorengelder und Stiftungen.

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Erste Forschungsprofessur an der Hochschule Coburg

Hochschulpräsident Prof. Pötzl (li.) überreicht Prof. Wiebel (Mitte) im Beisein von Prof. Dr. Jürgen Krahl die Ernennungsurkunde zum Forschungsprofessor.

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Die Hochschule Coburg baut ihre Potenziale in der Forschung weiter aus. Mit Prof. Dr. Alexander Wiebel besetzt sie zu Beginn des Sommersemesters 2014 ihre erste Forschungsprofessur. Prof. Wiebel, der bereits in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik lehrt, wird so künftig noch mehr Möglichkeiten haben, seine Forschungsaktivitäten auszuweiten. Der 35-jährige Informatikprofessor ist zugleich Gastwissenschaftler am Zuse-Institut Berlin ZIB. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Visualisierung von Messund Simulationsdaten. Seine Forschungsergebnisse dienen beispielsweise dazu, Daten, die der Arzt bei der Computertomografie erhält, so darzustellen, dass er rasch erkennt, wo die Ursachen für Beschwerden beim Patienten liegen.

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INHALT

Damit Rasenmähen wirklich Spaß macht – 17-jähriger Coburger baut ferngesteuerten Rasenmäher von Iris Kroon-Lottes 56

ECHT Oberfranken


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

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asenmähen kann sich im Sommer schnell zur schweißtreibenden und anstrengenden Tätigkeit entwickeln. Der Gymnasiast Andreas Spielmann aus Coburg hatte dazu einfach keine Lust mehr. Andreas, der in seiner Freizeit gerne bastelt und tüftelt, hatte eine Idee. „Mich haben schon immer ferngesteuerte Gegenstände fasziniert und ich hatte keine Lust mehr zu schieben“, erinnert er sich. Er beginnt ein Modell zu konstruieren, das bequem per Fernsteuerung über die Grasfläche gesteuert werden kann. Sein Rasenmäher soll nicht nur die alltägliche Gartenarbeit erleichtern, sondern auch Menschen mit ausgeprägtem Spieltrieb begeistern. „Ich wollte einfach etwas erschaffen, das zwischen den herkömmlichen Rasenmähern zum Schieben und den neuen automatischen Mährobotern liegt“, erklärt er. Fast alle Teile und das Zubehör, das er für seine Ideen benötigt, finanziert er selbst. „Am schwierigsten war es, die Gestänge haltbar zu konzipieren und dabei den richtigen Winkel zu finden“, erinnert sich Andreas. Auch die Löcher für die Höhenverstellung des Geräts zu bohren, wird zur Herausforderung, aber Andreas möchte, dass sein Rasenmäher auf die gewünschte Rasenhöhe eingestellt werden kann. Es gibt mehrere Rückschläge: Servos brennen durch, das passgenaue Flexen der Aluminiumstangen ist schwierig. „Wenn ich manchmal nicht weiter kam, habe ich meinen Vater oder meinen Bruder um Rat gefragt. Dann haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden“. Beide tüfteln selbst gerne in ihrer Freizeit. Andreas kommt aus einer technikaffinen Familie: sein Vater ist Mathematiker und sein Bruder Michael, der jetzt Maschinenbau studiert, hat vor einigen Jahren mit einer beheizbaren Thermoskanne bei dem Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ selbst einen Preis gewonnen. Andreas arbeitet in jeder freien Minute an seinem Rasenmäher, was manchmal nicht einfach ist, denn er besucht die Oberstufe am Gymnasium Ernestinum und macht demnächst Abitur. Wie viele Stunden Andreas an seinem Rasenmäher gebastelt hat, kann er nicht mehr aufzählen, dafür kann er sich gut an den ersten Fahrversuch erinnern. „Ich fand es toll, dass der Rasenmäher überhaupt funk-

tioniert hat, aber ich habe auch schnell einige Schwächen erkannt“. So hat sein Modell keinen Rückwärtsgang, was das Mähen aus der ferngesteuerten Position manchmal nicht einfach macht. Trotzdem bewirbt sich der Hobbytechniker bei „Jugend forscht“ und wird für seine Idee ausgezeichnet. Lediglich der fehlende Notschalter, das sogenannte Fail-Safe-Programm wird von der Jury bemängelt, was Andreas anschließend nachbessert. Heute bleibt sein Rasenmäher sofort stehen, falls er aus dem Funkbereich der Fernsteuerung herausfährt. Noch während der Preisverleihung erhält er mehrere Kaufangebote für seine ferngesteuerte Eigenkreation. Mit der weiter entwickelten Version bewirbt er sich im Sommer 2013 für den „Preis zur Förderung des Ingenieurnachwuchses“ der Firma Kapp in Coburg und gewinnt einen von drei ersten Plätzen. Mittlerweile arbeitet er daran, den Rasenmäher mit einer Kamera auszustatten, um irgendwann das Gras im Garten vom Sofa im Wohnzimmer aus mähen zu können. Bis diese visuelle Zusatzausstattung funktioniert, muss sich Andreas noch einige Gedanken machen, denn bei ersten Versuchen gingen bereits zwei Kameras zu Bruch. n

Technisches Tüfteln ist sein Hobby. Beruflich möchte sich Jugend-forscht-Preisträger Andreas Spielmann in Richtung Wirtschaftswissenschaften orientieren.


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Todesstarre schreckt ab – Freia Raphaela Lorenz gewinnt bei „Jugend forscht“

D

ie Fächer Deutsch, Englisch, Mathe und Geografie beschäftigen sie derzeit sehr viel intensiver als die Biologie. Freia Raphaela Lorenz, 18 Jahre, aus Glashütten im Fichtelgebirge, schreibt derzeit am GrafMünster-Gymnasium Bayreuth Abitur. Und dann

möchte sie Medizin studieren, der Numerus Clausus ist für sie keine Hürde, und dann würde sie am liebsten in der Forschung arbeiten. Wie ihre Eltern, beide Biologen. Sie haben die junge Frau bestimmt dazu inspiriert, sich mit Themen aus dem Fachbereich Biologie zu beschäftigen. Vier Mal hat Freia bereits am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen, diesmal ist sie Landessiegerin in Bayern geworden. Vorgestellt hat sie ihr Projekt „Der Geruch des Todes – Nekromone bei Insekten und Gliedertieren“. Freia wollte herausfinden, wie die Chemie des Überlebens funktioniert. Strömen tote Tiere oder einzelne abgetrennte Körperteile Duftstoffe aus und warnen sie auf diese Weise Artgenossen vor möglichen Gefahren? Kommunizieren also Gliedertiere per Duft miteinander? Um das herauszufinden hat Freia mehr als zwei Jahre lang meist nicht sonderlich beliebte häusliche Mitbewohner wie Schaben, Grillen, Stabheuschrecken, Ohrwürmer und Asseln beobachtet. In einer Versuchsbox bot sie den Tieren jeweils zwei Unterschlüpfe an, wovon der eine unbehandelt war und der Kontrolle diente, während der andere mit einem toten Artgenossen, einem artfremden Kadaver oder einer Fettsäurelösung „infiziert“ war. Zwölf Stunden am

Stück saß sie manchmal da und beobachtete die Versuchstiere. Nachschub bekam sie von der Uni Bayreuth, wo die Krabbler für Forschungszwecke gezüchtet werden. Dadurch war Freia unabhängig von der Jahreszeit und dem daran gebundenen Lebenszyklus der Tiere. „Ich fand es einfach spannend zu beobachten, was die Tiere machen, wie sie sich verhalten und ob das irgendetwas mit der Forschungsthese zu tun hat.“ Sogar Kannibalismus hat die Nachwuchswissenschaftlerin beobachtet. Die Ausgangsthese fand sie allerdings nicht bestätigt. Dass Tiere auf tote Artgenossen reagieren, so Freia, das hat wohl eher mit einem Reflex auf ein starres, unbewegliches Tier zu tun als mit speziellen Duftstoffen, also „nicht mit verströmten Nekromonen, sondern am Fehlen vitaler Zeichen“, wie es in der Arbeit heißt. Schaben, Ohrwürmer? Und die stundenlang beobachten? Freia hat da keinerlei Berührungsängste. Klar, zum Anfassen hat sie schon Handschuhe getragen. Ansonsten erregen die Versuchstiere bei ihr keinerlei panische Abwehrreaktionen. Hat sie die Kriecher beobachtet und alles protokolliert, widmet sich Freia ihren sonstigen Hobbys: Klavierspielen, Joggen, Lesen. Da ist momentan Thomas Mann dran und der war ja ebenfalls ein sensibler Beobachter. n


Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ – Oberfranken ganz vorne dabei Human Capital, das Humankapital, das ist ein abstoßender Begrifft aus der Volkswirtschaftslehre. Dennoch: darin verbirgt sich das Kapital, das der Zukunftsgarant unserer Wohlstandsgesellschaft ist. Es sind die pfiffigen Köpfe. Menschen, die quer denken können, die ausgetretene Spuren üblicher Denkweisen verlassen. Menschen aber auch, die mit Geduld und Beharrlichkeit Antworten auf ihre Fragen suchen. In Deutschland sind ganz besonders solche PfiffikusKöpfe gesucht, die sich den sogenannten MINT-Fächern verschrieben haben: der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und der Technik. Henri Nannen, damals Chefredakteur des Spiegel, hat den Engpass an gut ausgebildeten jungen Menschen in den MINT-Fächer frühzeitig vorausgesehen. Bereits 1965 hat der Journalist den Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ ins Leben gerufen. Zum 49. Mal fand er also heuer statt, und unter den bayerischen Landessiegern platzierten sich die Bewerberinnen und Bewerber aus Oberfranken unter den insgesamt 86 Konkurrenten in sieben Fachgebieten ganz oben. Jeweils erste Sieger wurden Freia-Raphaela Lorenz aus dem Landkreis Bayreuth im Fachgebiet Biologie und Christoph Linz und Christoph Lieberth im Bereich Arbeitswelt. Wer weiß, vielleicht ist die Auszeichnung für die drei ein Richtungsweiser für ihre berufliche Zukunft?

Netze für neue Energien.

Bayern ist übrigens das Bundesland, das die meisten hellen Köpfe ins Rennen um den Bundessieg schicken kann. All der Aufwand samt Förderung der jungen Menschen wäre nicht möglich, ohne die Unterstützung regionaler Unternehmen. Und auch der Regionalmarketingverein Oberfranken Offensiv engagiert sich alljährlich für den Nachwuchswettbewerb. Weitere Informationen unter www.jugend-forscht.de n

Der Anteil der regenerativ erzeugten Energie im Netz des Bayernwerks liegt bei nahezu 50 Prozent. Bis heute haben wir über 230.000 Photovoltaikanlagen in unser Netz integriert. Damit betreiben wir eines der ökologischsten Netze in Deutschland.

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Christoph Linz (links) und Christoph Lieberth, beide 18, wurden bayerische Landessieger bei „Jugend forscht“ auf dem Gebiet der Arbeitswelt. Ihre Zugmaul-Höhenverstellung „Easy Adjust“ schützt Mitarbeiter vor Verletzungen. Beide arbeiten bei Bosch in Bamberg.

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

In eine gerade Linie wurde der Rote Main einstmals gezwungen. Demnächst darf er wieder mäandern.

Mäandern reloaded – Neue Schleifen für den Roten Main


Der virtuelle Schwan blickt schon auf die neue Auenlandschaft.

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ahrzehnte floss er in gerader Linie durch die Obere Mainaue. Die Renaturierungsmaßnahmen zum ökologischen Umbau des Roten Mains sind jedoch bereits in vollem Gange – und damit eines der wichtigsten Teilprojekte der Landesgartenschau Bayreuth 2016. „In mehreren Abschnitten wird der Fluss durch das Wasserwirtschaftsamt Hof in den kommenden Monaten auf einer Länge von ca. 1,2 km in sein ursprünglich-natürliches Bett verlegt. Vier Mäanderbögen und eine Insel ermöglichen dann die Entwicklung einer artenreichen Wiesen- und Auenve-

getation“, erläutern die Gartenschau-Geschäftsführer Dagmar Voß und Ulrich Meyer zu Helligen das Vorhaben. Der neue Park wird eine Brücke schlagen zwischen historischer Innenstadt, Hofgarten und Eremitage. Eine der Attraktionen ist der Auensee im künftigen 45 Hektar umfassenden Gartenschaupark. Er ist bereits fertig ausgehoben: bis zu 2,80 Meter tief ist der etwa zwei Hektar große See mit seinen zwei kleinen Inseln. In den Auensee hinein ragt später eine Veranstaltungsbühne, ein An-

Fotos: Landesgartenschau Bayreuth 2016 GmbH, mediaconsult GmbH

ziehungspunkt, der auch über die Gartenschau hinaus dauerhaft erhalten bleibt. Um den See führt ein Rad- und Fußweg, der im Uferbereich vorbei an Kiesstränden und durch Wiesen und Schilf verläuft. Das Pflanzkonzept setzt Schwerpunkte innerhalb des Parks. Naturnahe Bepflanzungen unterstützen den ökologischen Umbau des Roten Mains und erweitern bestehende Biotope. Der Offenlandcharakter im Auenpark wird durch die Anlage artenreicher Blumenwiesen erhalten. Heute schon weithin bekannt ist das im


Südosten Bayreuths gelegene Geotop Bodenmühlwand. Dort gefundene Fossilien inspirierten das Planungsbüro Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden, das Thema Urwelt auch in die Landesgartenschau einzubinden. Abgestimmt mit dem Amt für Umweltschutz entsteht nun direkt am Roten Main ein Wasserspielplatz, in dem stilisierte Urwelt-Fossilien zum Spielen und Entdecken einladen. Die Anpflanzung von Sumpfzypressen verstärkt den urzeitlichen Charakter dieses Erlebnisbereichs. Darüber hinaus wird der Park vielerlei Spielorte bekommen mit Angeboten für alle Altersgruppen.

Konzept, Idee und Zahlen Früher als geplant wurde im Frühjahr der Rote Main mit dem Zufluss zum Auensee verbunden.

Vor dem Auensee: Die Geschäftsführer der Bayreuther Landesgartenschau 2016, Dagmar Voß und Ulrich Meyer zu Helligen. Er träumt bereits davon, dass die Renaturierung des Flusses auch durch die Innenstadt realisiert wird. Das Landesgartenschaugelände wird eine Verbindung herstellen zwischen der Eremitage und der Bayreuther Innenstadt. Im Hintergrund eine Brücke der A 9.

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Die oberfränkische Kulturmetropole Bayreuth ist vom 22. April bis 9.Oktober 2016 Ausrichterin der bayerischen Landesgartenschau. Im Bereich der Oberen Mainaue entsteht hierfür in einem Talraum eine neue Parkanlage. Symbolfigur und „Gastgeberin“ der Gartenschau ist Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth. Die in ihrer Zeit geschaffenen barocken Grünanlagen und Bauten wie das UNESCO-Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus, die Eremitage oder das Lustschloss Fantaisie mit dem ersten deutschen Gartenkunstmuseum prägen noch heute Stadt und Region. Wilhelmines künstlerische Visionen stehen auch bei der Gestaltung des Landesgartenschauareals Pate. Entlang des Roten Mains schlägt der neue Park eine Brücke zwischen historischer Innenstadt, Hofgarten und Eremitage – und schafft einen einzigartigen, dauerhaften Grün- und Erholungsraum. Modern und dennoch verspielt, macht dieser „Lust-Garten“ mit seinen Wasserbereichen und Gartenkabinetten in bester Bayreuther Gartentradition Appetit auf eine landschaftliche Entdeckungsreise. Das Investitionsvolumen beträgt 9,6 Millionen Euro. Gefördert werden die Bauvorhaben mit 3,6 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. n Im Frühjahr sah das Gelände noch aus wie eine Mondlandschaft. Bis 2016 soll aus den 45 Hektar ein Park für Natur und Menschen werden.


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

So stellen sich die Landschaftsarchitekten den neuen Auenpark vor.

Zwei Inseln werden auf dem zwei Hektar groĂ&#x;en Auensee angelegt. Die Uferwege sollen Kinder mit der Natur vertraut machen.

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Serie: Filmregion Oberfranken

Begehrte Filmkulisse –

Coburg

von Holger Twele

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enn es darum geht, einen Kinofilm in Coburg zu drehen und dafür geeignete Locations (Drehorte) zu finden und zu organisieren, ist Michael Böhm der ideale Ansprechpartner vor Ort. Als Koordinator für Stadtmarketing der Stadt Coburg hat er hierzu

schon zahlreiche Anfragen insbesondere aus Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und sogar aus Hollywood erhalten. Böhm ist nach Selbsteinschätzung zwar kein „echter“ Cineast, aber er ist vor und insbesondere auch während der seit einigen Jahren in Coburg konsequent unter-

stützten Dreharbeiten „mit Leib und Seele dabei.“ Coburg bietet – das spricht sich trotz einer langen Tradition von Filmen, die schon früher in Coburg entstanden sind, erst langsam und nachhaltig herum – nahezu ideale Voraussetzungen für einen Drehort.


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

auf dem Weg zum Star Das ehemalige Herzogtum der Herzöge von Sachsen-Coburg besitzt mit der Veste Coburg nicht nur eine der größten Burganlagen in ganz Deutschland. Der Stadtkern ist stark englisch geprägt und weist mit einem nahezu geschlossenen Ensemble an neugotischen Bauwerken den

größten neugotischen Baugürtel in Europa auf – ein einzigartiges Ensemble, das selbst im Ursprungsland Großbritannien kaum noch zu finden ist und in der neugotischen Fassadengestaltung der Ehrenburg ein besonders hervorstechendes Merkmal aufweist. Im Stadtkern finden

sich darüber hinaus Renaissance- und Jugendstilbauten, nicht zu vergessen die zahlreichen Schlösser und Burgen in unmittelbarer Nachbarschaft. Böhm zufolge sind das „viele unverbrauchte Motive“, darunter Schloss Callenberg oder Schloss Tambach.


Als Filmstadt kann Coburg neben dem besonderen Mix aus „Verfügbarkeit, filmischen Mitteln und Wohlwollen der Kulturschaffenden“ auch noch mit billigeren Preisen als in München punkten. Und für die Schauspieler ist es ein nicht hoch genug einschätzbarer Vorteil, in Coburg einkaufen

Michael Böhm an der Eingangstür zu Schloss Ketschendorf, das als Filmkulisse für die Filme „Rubinrot“ und „Saphirblau“ diente

oder ins Theater gehen zu können, ohne dass die Leute einen gleich umlagern. Wobei das Landestheater Coburg direkt gegenüber von Schloss Ehrenburg selbst zum Sprungbrett für die professionelle

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Karriere zahlreicher Schauspieler/innen geworden ist, darunter Veronica Ferres (1989/90) und Julia Koschitz (1998 – 2000). Böhm zufolge bietet das vom FilmFernsehFonds Bayern unterstützte Binnenmarketing im Bereich der Filmproduktion eine wunderbare Möglichkeit, den Standort nach außen hin bekannt zu machen – für Filmschaffende und Touristen gleichermaßen. Neben der Fülle an historischen Motiven, die eher an das London des 19. Jahrhunderts als an eine oberfränkische Stadt erinnern, war es der tatkräftigen Unterstützung von Michael Böhm zu verdanken, dass der Spielfilm „Rubinrot“ nach dem Bestseller von Kerstin Gier sowie der zweite Teil der Trilogie „Saphirblau“ – beide unter der Regie von Felix Fuchssteiner – vor allem in Coburg gedreht wurden. Schloss Ketschendorf, das vor dem Umbau im Jahr 2014 in den letzten Jahrzehnten als Jugendherberge gedient hatte, stand als Filmstudio mit leicht variierbaren Filmkulissen für die Dreharbeiten zur Verfügung und war in „Rubinrot“ das Haus Montrose. Drehorte waren aber auch Schloss Tambach (Salon des Grafen), Schloss Ehrenburg (St. Lennox College), Schloss Callenberg (Atelier Madam Rossini), Schloss Rosenau (St. Lennox Ballsaal) und die Veste Coburg (Haus der Wächter).

Lange Filmtradition von „Luther“ über Bernhard Wicki bis zu Fassbinder und Ballhaus Der einzigartige neugotische Bebauungsring der Residenzstadt ist im Film erst durch den Fantasy-Film „Rubinrot“ (2012) und seine Fortsetzung „Saphirblau“ (2013) nach der Edelstein-Trilogie „Liebe geht durch alle Zeiten“ von Kerstin Gier zu international beachteten Filmehren gekommen. In dieser RomanTrilogie entdeckt die 16-jährige Gwendolyn Shepherd, dass sie über ein Gen verfügt, mit dem sie Zeitreisen unternehmen kann, die – wie sollte es in einem Fantasy-Geschichte auch anders sein – für die Hauptfiguren wie für große Teile der Menschheit von unschätzbarem Wert sind, zugleich Neid und Widersacher auf den Plan rufen. Für kaum einen der über ein Dutzend schon in Coburg entstandenen Filme war dieser Bebauungsring allerdings von besonderer Relevanz. Es ging – aus heutiger Sicht kaum noch nachvollziehbar – damals mit wenigen Ausnahmen um ganz andere „erwünschte“ Kulissen und vor allem um Filmmotive, die in den meisten Fällen mit den damaligen gesellschaftspolitischen Verhältnissen zu tun hatten, insbesondere der Grenzlandsituation von Coburg mitten im Kalten Krieg. Alle nicht gekennzeichneten Bilder dieses Artikels: Holger Twele


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Coburg als Filmort offenbar nur für den Dokumentarfilm von Interesse. 1922 und 1924 entstanden kurze Dokumentationen über Coburg. Später wurde das Lutherjahr 1930 genauso im Film festgehalten wie eine Fürstenhochzeit 1932/33. Dann erst begannen noch vor Ende des Krieges die Dreharbeiten zum ersten Spielfilm in Coburg: „Das kleine Hofkonzert“ (1944/49), nach einem musikalischen Lustspiel von Edmund Nick aus dem Jahr 1935. Der bereits ein Jahr später von Detlef Sierck (Douglas Sirk) vorgenommenen Erstverfilmung folgte nun die allerdings erst 1949 in Deutschland uraufgeführte Zweitverfilmung von Regisseur Paul Verhoeven, zugleich einem der beiden Librettisten des Bühnenwerks, der der Welt des Malers Carl Spitzweg nachempfunden wurde.

Gruppenbild in „Stereo“: Ngo The Chau (Kamera), Produzent Khaled Kaissar (Kaissar Film), Moritz Bleibtreu, Regisseur Maximilian Erlenwein, Norbert Kastner (Oberbürgermeister Coburg), Jürgen Vogel, Nikolaus Prediger (FilmFernsehFonds Bayern) (von links). Vorn: Produzent Alexander Bickenbach (Frisbeefilms).

Dreharbeiten fanden unter anderem in Ludwigsstadt, Naila, Töpen bei Hof und in Wolfratshausen statt. Die Gesellschaftskomödie „Bezaubernde Arabella“ (1959) von Axel von Ambesser dagegen blendet in das Jahr 1900

Fotos: Stephan Rabold, Stadtmarketing Stadt Coburg

Nach dem Krieg standen vorsichtige Vergangenheitsbewältigung, die Realität eher ausblendende Unterhaltung und kritische Gegenwartsanalysen im Mittelpunkt. Der in Schwarzweiß gedrehte

Film „Es geschah am 20. Juli“ (1955) von Georg Wilhelm Pabst mit Bernhard Wicki als Claus Schenk Graf von Stauffenberg dreht sich um das missglückte Attentat auf Adolf Hitler. „Himmel ohne Sterne“ (1955) von Helmut Käutner mit Horst Buchholz in einer Hauptrolle ist einer der wenigen deutschen Filme, die sich bereits damals mit der deutschen Teilung auseinandergesetzt haben. Die

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INHALT

In der Altstadt, auf dem Marktplatz und vor der historischen Stadtmauer von Seßlach wurden ebenfalls schon Kinofilme gedreht, insbesondere auch der Film „Luther“.

zurück. Der Film, der zum Teil in London spielt, wurde im September/Oktober 1959 unter anderem in Coburg gedreht. „Tod oder Freiheit“ (1977) von Wolf Gremm, frei gestaltet nach Friedrich Schillers „Die Räuber“, ist ein fast in Vergessenheit geratener Abenteuerfilm, der neben dem Hauptdrehort Urach auch in Coburg und Bamberg entstand. Dann kam der früh verstorbene Rainer Werner Fassbinder – einer der schillerndsten und profiliertesten deutschen Filmemacher der Nachkriegszeit – und drehte im Januar und Februar 1978 große Teile von „Die Ehe der Maria Braun“ in Coburg. Im Film geht es um typische Frauenschicksale in der deutschen Nachkriegszeit. Wichtiger Drehort war eine Jugendstilvilla in der Mohrenstraße 1 in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Wei-

Schloss Tambach, Ende des 17. Jahrhunderts als Barockbau und Wohnsitz für den Grafen zu Ortenburg errichtet,

europäischen Filmpreises Lola wurde – unter anderem auch seine Erfahrungen mit den schwierigen Produktionsbedingungen in Coburg verarbeitet hat. Im 1957 angesiedelten Film mit dem Kameramann Xaver Schwarzenberg kommt ein neuer Baudezernent (Armin MüllerStahl) nach Coburg, der sich nicht nur den Bauplänen eines Unternehmers (Mario Adorf) widersetzt, sondern obendrein die Dirne Lola (Barbara Sukowa) ehelichen möchte.

tere Motive lieferten der inzwischen abgerissene Bahnhof Ebersdorf bei Coburg, das ebenfalls nicht mehr existierende Alte Gefängnis in der Leopoldstraße und das ehemalige Eds-Bräustüble am Adamiberg. Der wirklich extrem unterfinanzierte Film wurde später zu einem großen Filmerfolg im In- und Ausland. Die Dreharbeiten selbst müssen für das gesamte Team ein einziges Fiasko gewesen sein. Dem Filmwissenschaftler Thomas Elsässer zufolge versuchte Fassbinder eine „seiner unglücklichsten Erfahrungen als Filmregisseur“ durch Unmengen von Kokain zu kompensieren – und für seinen später zu Weltruhm gelangten Kameramann Michael Ballhaus bedeuteten die Dreh-Erfahrungen sogar das Ende der Zusammenarbeit. Da lässt sich nur spekulieren, ob Fassbinders Film „Lola“ (1981) – der später ein Namensgeber des

Nachkriegsgeschichte Gesellschaftspolitisch auf ganz andere Weise brisant war die in Coburg gedrehte Verfilmung von „Die wunderbaren Jahre“ (1979) des DDR-Schriftstellers Reiner Kunze nach seinen eigenen 1975

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ECHT Oberfranken

Dreharbeiten zu „Saphirblau“ vor der Ehrenburg. Foto: Stephan Rabold, Stadtmarketing Stadt Coburg

Schloss Callenberg (hier Innenhof und Treppenaufgang zum Rosengarten), ein ehemaliges Jagd- und Sommerschloss in der Coburger Gemeinde Beiersdorf, war langjähriger Coburger Hauptwohnsitz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha.


dessen Nachfahren bis heute dort leben, weist auf der Hofseite einen Landschaftsgarten im englischen Stil auf.

erschienenen Prosa-Texten. Diese wurden zuerst in der Bundesrepublik veröffentlicht und führten 1977 letztlich zu seiner Übersiedelung in den Westen. Buch und Film üben unmissverständliche Kritik an den Verhältnissen in der damaligen DDR, wobei der Film auf den Berliner Filmfestspielen nur deswegen nicht gezeigt worden ist, um die Ostblockländer nicht zu brüskieren. Noch zwei weitere in Coburg gedrehte Filme spiegelt die Grenzlandsituation jener Jahre deutlich wider. In „Der Flieger“ (1986) von Erwin Keusch träumt der Azubi Bernd davon, der Enge seiner Heimatstadt Coburg zu entfliehen, indem er als Drachenflieger von einem hohen Berg in Bolivien einen neuen Streckenrekord aufstellt. „Herzlich Willkommen“ (1990) ist der vorerst letzte Film über die „Zonengrenze“ und ihre Auswirkungen

In der Mohrenstraße 1 wurden Teile des Film „Die Ehe der Maria Braun“ von Rainer Werner Fassbinder gedreht.

auf die Bevölkerung. Hark Bohm als Regisseur und Darsteller hat mit seinem Sohn Uwe Bohm als Hauptdarsteller den 1984 erschienenen Roman von Walter Kempowski verfilmt. Es geht um einen Ex-Sträfling aus der DDR, der sich im Westen bewähren muss, dort in einem Heim für schwer erziehbare Kinder arbeitet und in Konflikt mit dem rechtsextrem eingestellten Direktor gerät. Nach der Wende waren die Grenzen kurz hinter Coburg plötzlich wieder offen. Damit veränderten sich auch der Bedarf und die Auswahl der für Filmproduktionen benötigten Filmkulissen. Unter der Regie von Eric Till entstand 2003 die deutsch-amerikanische Großproduktion „Luther“ mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle und Sir Peter Ustinow in seiner letzten Rolle. Der Film wurde

in Teilen sowohl auf der Veste Coburg als auch vor der Stadtmauer in Seßlach gedreht. Der idyllische Ort mit historischer Bausubstanz diente 2006 auch der Kinderbuchverfilmung von „Der Räuber Hotzenplotz“ als Filmkulisse. Und dann kam die „Edelsteintrilogie“, die Coburg und Umgebung als mit London durchaus vergleichbaren weltläufigen Drehort etablierten, in dem inzwischen fast alles möglich ist – beispielsweise auch ein moderner, esoterisch angehauchter und zugleich knallharter Gangsterfilm wie „Stereo“ (2013) von Regisseur Maximilian Erlenwein, mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu als ungleichem Bruderpaar. Es scheint fast so, als hätte die Zukunft von Coburg als Filmregion in Oberfranken gerade erst begonnen. n

Schloss Rosenau, dessen Ursprung bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, wurde von Herzog Ernst Anfang des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel im neugotischen Stil umgebaut. Nach längerem Leerstand in den 1970er- und 80er-Jahren wurde es aufwändig restauriert.

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INHALT

Verführer zwischen Felsen – Theaterhandwerker Michael Lerchenberg seit zehn Jahren auf der Luisenburg von Andrea Herdegen

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ECHT Oberfranken


MENSCHEN UND KULTUR

Musicals wie Bluesbrothers (hier mit Michael Kamp, Andreas Birkner und Gudrun Schade) locken neue Zielgruppen nach Wunsiedel.

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r hätte in einer düsteren Blechröhre berühmt werden können, das einströmende Meerwasser bis zum Hals, Todesangst im Gesicht. Doch als Regisseur Wolfgang Petersen den jungen Michael Lerchenberg für seinen Film „Das Boot“ verpflichten wollte, entschied sich der Schauspieler gegen die klaustrophobische Enge und wählte stattdessen eine weite Bühne unter freiem Himmel, von alten Fichten beschattet, von Stein-Ungetümen aus Granit gerahmt. 1980 war Lerchenbergs erstes Jahr auf der Luisenburg. Der Beginn einer großen Liebe, wenn auch „nicht auf den ersten Blick“, wie er heute sagt. Seit zehn Jahren ist Michael Lerchenberg nun Intendant auf der Felsenbühne im Fichtelgebirge, heute der erfolgreichste Festspiel-Leiter, den die Luisenburg je hatte. Und – obwohl Oberbayer – ist aus Lerchenberg ein leidenschaftlicher Botschafter Oberfrankens geworden. Gerade steckt er mitten in den Vorbereitungen zu seiner elften Spielzeit. „Manche Entscheidungen stellen sich eben im Nachhinein als sehr richtungsweisend heraus“, sagt Lerchenberg im Gespräch mit „ECHT Oberfranken“. „Das hat einfach so sein müssen.“ Petersens Anfrage kam damals kurz nachdem er den Vertrag für sein Luisenburg-Engagement im „Holledauer Schimmel“ unterschrieben hatte. „Ich war immer ein Typ, der hält, was er zugesagt hat.“ Da stand er dann also, der Mime aus München, im Frühjahr vor 34 Jahren auf einer Bühne, die er bis heute als „magisch“ empfindet. „Ich war erst einmal erschrocken. Ich dachte nur: Wie überlebe ich das?“ Gigantisch sei dieser Theaterraum, überwältigend für jeden Akteur, faszinierend für Theatermacher und -besucher gleichermaßen. Dann, auf

den zweiten Blick, habe er sich in diese Bühne verliebt. „Es ist spannend, wie man mit den Felsen in Dialog treten kann. Es ist geradezu gespenstisch, wie die Felsen einen lenken und leiten.“

„Die schönste Bühne der Welt“ Bis heute gibt er diese Faszination weiter. Als für die neue Spielzeit die Stellen des Chefdramaturgen und der Theaterpädagogin neu zu besetzen waren, fand das Kennenlernen nicht am Besprechungstisch des Intendanten statt. Lerchenberg kletterte mit Folkert Streich und Anna Spitzbart durchs granitene Felsenlabyrinth, „um ihnen zu zeigen, was dieser Berg für eine Gesamtsensation ist“. Mit Erfolg: „Die waren total von den Socken.“ Lerchenberg selbst, der Oberbayer, der inzwischen als „Teilzeit-Oberfranke“ in der Region höchsten Respekt genießt, nutzt die Landschaft zwischen Kösseine, Ochsenkopf und Schneeberg, um bei all dem Intendanten-Stress mal „die Seele auszulüften“. Wenn er von Wunsiedel, vom Fichtelgebirge, von Oberfranken spricht, benutzt er ganz selbstverständlich das Wort „wir“. Er ist zu einem wichtigen Botschafter der Region geworden. Nicht nur kulturell, auch standortpolitisch. „Das Angebot der Luisenburg erhöht die Attraktivität und die Lebensqualität der Region“, sagt er. Immer stärker findet das Theaterleben auf der Felsenbühne auch überregional Anerkennung. Eine große Reportage in der „Süddeutschen Zeitung“ ist für ihn da exemplarisch. Der Titel: „Die schönste Bühne der Welt“. Lerchenberg bekommt leuchtende Augen: „Das ist doch Wahnsinn!“

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INHALT

Ein Wagnis sei es gewesen, hier anzufangen vor zehn Jahren. Nicht so sehr für ihn, bestimmt aber für die Stadt Wunsiedel. „Eine mutige Entscheidung, einen zu holen, der sowas noch nie gemacht hat.“ Schnell habe sich aber herausgestellt, dass im Schatten der Fichten etwas heranwächst, das Lerchenberg heute als „das neue LuisenburgGefühl“ bezeichnet. „Da hatte ich durchaus Fortune. Fleiß allein genügt für so etwas nicht.“

Am Publikum arbeiten Lerchenberg führt das Musical auf der Felsenbühne ein – zuerst „Anatevka“, später die schrägen Geschichten wie „Rocky Horror Show“, „Blues Brothers“ und „Spamalot“. Gefeierte Erfolge vor ausverkauften Häusern. „Mir ist vor allem wichtig, dass wir damit auch die jüngeren Zuschauerschichten wieder ins Theater gebracht haben“, sagt der Intendant. Musical ist für ihn „eine Art modernes Volkstheater“. Überhaupt sei die Luisenburg ein Volkstheater im positiven Sinn des Wortes: ein Theater für`s Volk. Neben der Bühne liebt Lerchenberg auch das Publikum der Festspiele. Offen und herzlich sei es, anteilnehmend, begeisterungsfähig. Und vor allem: „Es hat eine besondere Gabe: Es kann gut zuhören.“ Er erinnert sich da besonders an die „Tannöd“-Aufführungen: „1900 Leute, atemlose Stille, ergriffenes Schweigen, völlig gefesseltes Starren auf die Bühne – das sind Theatermomente, da läuft es einem wirklich eiskalt den Rücken runter.“

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ECHT Oberfranken

Trotzdem: An seinem Publikum will er schon noch arbeiten in den nächsten fünf Spielzeiten, bis sein Intendanten-Vertrag ausläuft, den er 2018, dann 65-jährig, nicht mehr verlängern will. Die Menschen möchte er zu noch größerer Neugier verführen, dazu, sich auch mal auf etwas weniger Bekanntes einzulassen. „Das Grundvertrauen, dass wir da oben schon gutes Theater machen werden, auch wenn man das Stück nicht kennt, das sollte noch wachsen“, sagt Michael Lerchenberg. Bei den Familienstücken, in denen die Kinder gebannt den Abenteuern von „Pippi Langstrumpf“ oder „Pumuckl“ folgen, setzt er dieses Konzept ebenfalls um, wagt auch mal einen „Ritter Kamembert“, der ja mit ebenso viel Herzblut und Engagement gemacht wird. Die Familienstücke, mittlerweile zu Mini-Musicals aufgewertet, sind für Lerchenberg die Chance, schon die Kleinen „mit dem Luisenburg-Virus zu infizieren“: „Wenn ich“, sagt er nachdenklich, „junge Menschen nicht früh begeistere für die Theaterkultur, dann verliere ich sie als Publikum von morgen.“ Möglicherweise sind das seine schönsten Momente als Theaterchef: Wenn er in seinem langen Mantel, vom gleichen Blau wie die Luisenburg-Plakate, im Zuschauerraum steht und die Mädchen und Jungen beobachtet, wie sie mit leuchtenden Augen das Geschehen auf der Bühne verfolgen. Dann geht er zufrieden wieder hinunter in sein Büro, in dem der 1,84-Mann nun auch bequem aufrecht stehen kann. Der Umbau seines Arbeitsraums war logisch und nötig. Er war Teil der 15-Millionen-Euro-Sanierung der belieb-


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Auf Hollywood verzichtet und Tausendsassa-Rolle gefunden: Michael Lerchenberg ist nicht nur Verwalter, Organisator und Programmdirktor der Luisenburg-Festspiele, sondern er liebt es immer auch selbst aufzutreten. Die Bilder links zeigen ihn in der Komödie „die Fahnenweihe“ von Josef Ruederer (Mitte) Fotos: Luisenburg-Festspiele

testen Freilichtbühne Deutschlands in den vergangenen Jahren: neues Foyer, neue Fassade, neue Betriebsräume und Werkstätten.

Der Fluch immer neuer Rekorde „Das ist jetzt ein Theater fürs 21. Jahrhundert“, sagt Michael Lerchenberg, der die gewaltige Baumaßnahme angestoßen und durchgezogen hat. „Ich glaube, da kann ich mir ein bisschen Stolz leisten.“ Stolz könnte er auch sein auf die Besucherrekorde: Bis zu 150.000 Zuschauer kamen in den letzten Jahren. „Toll“, sagt er. Aber: „Auch ein Fluch.“ Die Jagd nach immer mehr macht er nicht mit. „Ich will nicht mit der Wurst nach der Speckseite schmeißen. Wir haben immer auch den Kulturauftrag, anspruchsvolles Theater zu machen.“ Von einem Vorjahres-Rekord könne er in der neuen Spielzeit „nicht runterbeißen“. Die aktuellen Stücke müssten wieder gut sein und ganz aufs Neue ihr Publikum finden. Dafür will er als Intendant weiter sorgen. Aber auch als Regisseur. Und als Darsteller. „Ich spiele auf dieser Bühne immer noch sehr gerne. Und wenn nicht, dann beneide ich die Kollegen, die gerade da oben stehen dürfen.“ Als „primus inter pares“ sieht sich Lerchenberg und schmunzelt: „Sie glauben gar nicht, was es für das Ensemble bedeutet, wenn auch der Intendant von den Mücken gestochen oder vom Gewitterregen erwischt wird, wenn er genauso friert

und schwitzt wie die anderen.“ Diese Rolle passt zu Lerchenbergs Selbstverständnis als Theater-Praktiker, ja Theater-Handwerker. Er will kein abgehobener Schreibtischtäter sein, sondern wenigstens ab und zu auch Teil der Truppe, die es versteht, auf der Felsenbühne im Fichtelgebirge diesen einzigartigen Zauber zu entfachen. n

Zur Person Michael Lerchenberg Michael Lerchenberg, geboren am 3. August 1953 in Dachau, lebt heute in München – und gut drei Monate im Jahr im Fichtelgebirge. Der studierte Theaterwissenschaftler, Germanist und Historiker wurde an der OttoFalckenberg-Schule in München zum Schauspieler ausgebildet. Seit 1978 steht er auf der Bühne, 1980 kam er zum ersten Mal als Akteur auf die Luisenburg nach Wunsiedel. Neben seiner Theaterarbeit übernahm Lerchenberg Rollen in zahlreichen Fernsehproduktionen und -serien, etwa als Kurt Soleder in der „Löwengrube“ und als Prälat Hinter in „Der Bulle von Tölz“. Er arbeitet zudem als Regisseur und Drehbuchautor und lehrte als Dozent an der Theaterakademie. Bekannt wurde er auch als Stoiber-Double und Fastenprediger am Nockherberg. Seit 2004 ist Michael Lerchenberg Intendant der Luisenburg-Festspiele, die unter seiner Leitung zu neuer Blüte gelangten.

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MENSCHEN UND KULTUR

Bayreuths kleines, feines Stadttheater – Die Studiobühne Bayreuth von Margarethe Glück

D Schon als Schülerin hat Birgit Franz bei der Studiobühne mitgespielt. Das Gretchen waren spätere Rollen, die Effi Briest, die Medea. Heute gehört sie zum festangestellten Stamm des Ensembles, führt Regie, zur Zeit bei „Der Name der Rose“. 74

ECHT Oberfranken

ie größeren Kreisstädte in Oberfranken haben eigene Theater: Hof, Coburg, Bamberg. Nur der Bezirksregierungssitz Bayreuth leistet sich neben den Wagner-Festspielen kein eigenes ständiges Theater für die Bevölkerung. Doch seit 1980 spielt sich die Studiobühne Bayreuth in die Herzen der Zuschauer, wie der Name bereits andeutet: ein kleines, feines Theater mit einem Ensemble unter professioneller Leitung, das mit ambitionierten Laien alljährlich zehn bis 12 Produktionen, darunter Uraufführungen, auch von Gastregisseuren auf verschiedene Bühnen in die Bayreuther Region bringt. Da ist das eigene Haus, ein ehemaliges denkmalgeschütztes Offiziers-Casino in einem eher weniger luxuriösem Viertel Bayreuths; da ist das Römische Theater in der Eremitage


und da ist das Felsentheater in Sanspareil. Klar, das sind keine Orte, die Massen an Zuschauern fassen, umso mehr aber sind es echte Erlebnisorte. Wie eben Sanspareil, wo die Theaterinteressierten in lauschigen Sommernächten, beleuchtet von Fackeln, erst einmal durch den Laubwald wandeln, bis sie an dem Felsenensemble ankommen, das Markgräfin Wilhelmine zur Verlustierung ihrer Gäste erbauen ließ. Aufsehen erregten 1982 die WagnerInszenierungen, die seither alljährlichen Aufführungen beim PianoHersteller Steingraeber. Uwe Hoppe, zusammen mit dem heutigen Theaterleiter Werner Hildenbrand und Autor und Schauspieler Eberhard Wagner, 1980 Gründer der Studiobühne, sorgte 1990 durch die Uraufführung eines lange verschollen geglaubten ersten dramatischen Versuchs von Richard Wagner, der Tragödie Leubald, für deutschlandweites Aufsehen. Es sind um die 30 Theaterbegeisterte, die den „harten Kern“ der Studiobühne bilden und seit Jahren regelmäßig spielen, oft ihre gesamte Freizeit dafür aufbringen. An die 100 gehören zum Ensemble und nur zwölf davon sind festangestellt, als Geschäftsführer, Regisseure, in der Technik, in Büro und Verwaltung, als Hausmeister. Ihr Salär macht sie nicht reich, aber es sichert die Existenz und damit die Kontinuität des Theaters. Für die „Freien“ gibt es eine Aufwandsentschädigung, die für alle gleich ausfällt, gleichgültig, wie oft sie proben oder auftreten. Der Kampf um offizielle Anerkennung und Förderung dauert Jahre. Heute wird die Studiobühne gefördert von der Stadt und dem Landkreis Bayreuth, dem Bezirk Oberfranken und dem Freistaat Bayern. Für mindestens 20.000 Besucher, darunter viele Kinder, sind die Aufführungen ein spannendes Erlebnis und eine dauerhafte Bereicherung. n


MENSCHEN UND KULTUR

Einmal einen Mönch vergiften – Theaterspielen macht süchtig „Ich hatte den Drang, einen Mönch zu vergiften“, das schrieb Umberto Eco und nannte dieses Bedürfnis als Ausgangspunkt für seinen ersten Roman „Der Name der Rose“. Damit schuf er ein großartiges philosophisches Essay, aber auch den Urtypus des modernen Mittelalterkrimis: Eine spannende Geschichte mit Helden und Schurken, fünf Morden, einem rätselhaften Buch und sogar mit Sex. Für die Bühne eingerichtet hat den monumentalen Roman Claus J. Frankl. In diesem Sommer wird er das Theaterereignis im Römischen Theater der Bayreuther Eremitage. Fieberhaft arbeiten daran seit Wochen Regisseurin Birgit Franz mit den frei- und ehrenamtlichen Schauspielern. – Warum geben Menschen fast ihre gesamte Freizeit her, um auf Theaterbrettern zu stehen, die nicht unbedingt die (Aufmerksamkeit) der Welt bedeuten?

Mord und Verschwörungstherorien: Die Theaterfassung von „Der Name der Rose” von Umberto Eco hat am 7. Juni im Römischen Theater der Eremitage Bayreuth Premiere.

Martin Betz 43 Jahre alt und hauptberuflich Hörgerätemeister, spielt seit 26 Jahren Theater. Was bedeutet ihm diese nebenberufliche Tätigkeit? Er antwortet auf diese Frage ebenso spontan wie knapp: „Einfach alles!“

Benjamin Horn 26, aus Lichtenberg/Landkreis Hof, studiert in Bayreuth Germanistik für das Lehramt. Er war schon im Schultheater seines Gymnasiums mit dabei und spielt heuer erstmals im Ensemble der Studiobühne. „Ich möchte einfach alle Facetten des Lebens ausprobieren, erleben was in mir steckt, Dinge, die ich vielleicht in der Realität nicht erlebe.“

Johannes Gerlitz 21, kommt aus Sonthofen und studiert in Bayreuth Musik- und Theaterwissenschaften. Er kann sich vorstellen, eine Aufgabe im Kulturmanagement zu finden. Auch er spielt zum ersten Mal bei der Studiobühne. „Lampenfieber habe ich kaum“, sagt er. „Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen und Texte zu interpretieren.“

Günter Heumann 71 Jahre, früher Textilingenieur, heute Pensionär, war 24 Jahre einer der Leiter der Naturbühne Trebgast. Seit zehn Jahren spielt er bei der Studiobüne mit. „Das Theater ist mein Leben“, gesteht er. „Theaterspielen macht süchtig. – Das Wichtigste ist für mich der Kontakt zu anderen Menschen aller Altersstufen vom Kind bis zum Greis wie mir.“ Fotos: Monika Limmer

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Dialektologe Eberhard Wagner mit einer seiner wichtigsten Veröffentlichungen, dem „Fränkischen Dialektwörterbuch”.

„Der Hut gehört mir!” – Eberhard Wagner spielte am liebsten im Kindertheater von Margarethe Glück

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eine schönste Rolle war die des Pettersson mit seinem auffällig hohen Hut nach der gleichnamigen schwedisch-deutschen Kinderserie „Pettersson und Findus“. Der größte Alptraum des heute 76-Jährigen: dass es die Studiobühne einmal nicht mehr geben könnte. Eberhard Wagner ist Mitbegründer der Studiobühne Bayreuth, schreibt für sie Stücke, spielt heute noch mit und ist deren zweiter Vorsitzender. Und ein kulturelles Universalgenie. Eigentlich wollte Wagner Musiker werden, spielte Geige, liebt heute noch die Oper. Dann wurde er im Brotberuf

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ECHT Oberfranken

Dialektologe. Für fränkische Mundarten, obwohl er in Weimar geboren wurde. Ein bewegtes Leben, das zwei Hauptstränge als roter Faden durchziehen: Die Mundartforschung und die Bühne. Damit er nicht länger die weiten Fahrten von seinem Arbeitsort in Erlangen für die Proben in Bayreuth auf sich nehmen musste, schaffte er es mit jahrelanger Beharrlichkeit, das Institut des Ostfränkischen Wörterbuchs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach Bayreuth zu holen. „Eigentlich bin ich ein Emigrant“, sagt er, „der Dialekt war und ist für mich ein Integrationsbeitrag.“ 1945 nämlich „emigrierte“ seine Familie zu Ver-


MENSCHEN UND KULTUR

Der Katzenvater Pettersson mit dem hohen Hut war seine liebste Rolle. „Kinder sind ein so intensives und ehrliches Publikum.”

wandten nach Gottfeld bei Creußen. Da war der Stall noch im Haus und für den Vater war die dauernde Belästigung durch Fliegen das Allerschlimmste. Ohne Dialekt war keinerlei Verständigung möglich. Wie das Leben so spielt, trat irgendwann die Laienspielgruppe des TSV-Bindlach an Eberhard Wagner heran: er solle ein Stück für sie schreiben. Damit kam ein Stein ins Rollen. Eines der ersten Stücke, das auch als Hörspiel im Bayerischen Rundfunk gesendet wurde, war zum Internationalen Jugendfestspieltreffen 1976 „Eine Chance für zwei oder: Von Lumpen und Menschen“, das sich mit der Reintegration von Straftätern auseinandersetzte. Dann kamen zwei Weggefährden in Eberhard Wagners Leben: Der schweizstämmige Regisseur Werner Hildenbrand, der das Theater bis heute leitet, und Uwe Hoppe, heute freischaffender Dramatiker, Regisseur und Schauspieler, der damals zum Großen Ring nach Bayreuth kam. Seine alljährlich aufgeführten Wagner-Adaptionen, die 1982 mit dem „Ring des Liebesjungen“ begannen, sorgten in ganz Deutschland für Aufmerksamkeit. Die drei Seelenverwandten etablierten die Studiobühne, damals noch im Schützenhaus. Sie wollten regelmäßig spielen, eine professionelle Bühne aufbauen. Damit begann der Kampf ums Geld. „Uwe Hoppe war manchmal wirklich am Verhungern“, erinnert sich Eberhard Wagner und man nimmt ihm ab, dass dies keine theatralische Übertreibung ist. „Das Publikum war da, aber die Stadträte davon zu überzeugen, dass sie da ein zukunftsfähiges Theater in Bayreuth etablieren könnten, das war hart.“ Erst ab 1980 flossen erste Zuschüsse.

Und für Eberhard Wagner begann, worüber er heute sagt: „Wer einmal Theaterluft gerochen hat, der kommt davon nicht mehr los. Da leiden oft sogar Ehe und Familie darunter“, das weiß er aus eigener Erfahrung. – Und wie war das mit „Pettersson und Findus?“ Wagner hat im Laufe der Jahrzehnte alle Genres gespielt, von der klassischen griechischen Tragödie über den Schwank bis hin zum Kinderstück. Doch an die Rolle als Pettersson erinnert er sich besonders gern. „Kinder sind so voll mitten im Geschehen. Sie fassen einen an und wollen den großen Hut haben. Oder sie warnen einen vor den – vorhersehbaren – Gefahren für die Helden. Mit Kindern ist das so anders, so wunderschön, so unmittelbar.“ Von seinem damaligen Wohnort in Gefrees ist Eberhard Wagner mit dem Fahrrad zum Aufführungsort gefahren. Manchmal hatte er mehrere Aufführungen am Tag. Sie machten ihn glücklich. n

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Glosse vo n Klaus W 端hrl, dem Hausman n


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ndlich ist es da, das „Jahrzehnt Oberfrankens“. Nachdem ich schon mehr als fünf solcher Jahrzehnte hier verlebe, hat das nun endlich auch die IHK gemerkt und festgestellt, dass es jetzt soweit ist. Weder wird es eine Lutherdekade geben, noch ein Jahrzehnt der Energiewende, noch werden Indien, Brasilien oder Südafrika erfolgreich reüssieren, nein: Oberfranken wird sie alle hinwegfegen, überholen, ach was „überholen“ – turbogleich versägen werden wir sie. Im Kondensstreifen der oberfränkischen Dynamik orientierungslos umherirren werden diese armen Ökonomie-Würstchen, es wird sein ein neidvolles Heulen und Zähneklappern in den ehemals so genannten Metropolen dieser Welt, von München und Berlin über Paris und London nach Mumbai, Johannesburg und Rio de Janeiro, die lächerlichen Provinznester New York, Tokio oder Shanghai – von jämmerlichen Hüttensiedlungen wie Moskau oder Los Angeles ganz zu schweigen – werden sehnsüchtig tränenden Auges nach Lichtenfels, Selb und Marktredwitz blicken und im stillen – wohlwissend, dass es nie Wirklichkeit werden wird – vor sich hinträumen: Oberfranken – do mächert ich no! Denn da ist das Land, aus dem das weltweit dominierende Fast-Food kommt, das Brodworschdlaabla – aus internationalen Verständigungsgründen BroWoLa abgekürzt – das früheren Konkurrenten eben-

Oberfranken Bayreuth

Bildung ist das A und O? Falsch: Es ist das

I, H und K. so den Rang abgelaufen haben wird wie Coca Cola längst schon durch das edle Gebräu des oberfränkischen Getränkekonzerns Seidla-Bräu AG – ebenfalls international abgekürzt, und zwar mit SEBRAG, so dass das, was früher in dubiosen Etablissements zum Beispiel „Sparmenü“ hieß, jetzt weltweit bekannt ist unter dem Namen „Browola and Sebrag“ oder kurz „B&S“.

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MENSCHEN UND KULTUR So viel Selbstvertrauen sind Sie gar nicht gewöhnt von uns stillbescheidenen Oberfränkinnen und -franken? Macht nix. Und Sie brauchen sich auch nicht umzugewöhnen. Denn derzeit läuten wir das oberfränkische Jahrzehnt vor allem mit typisch oberfränkischer Bescheidenheit ein: Lieber das, was von auswärts kommt nachmachen – zumeist auch noch schlecht – als das wunderbare Eigene fördern, schätzen und der Welt davon erzählen. In Bayreuth und Himmelkron streiten sie sich, die Oberfranken, um ein RiesenMöbelhaus, weil angeblich jede Innenstadt davon belebt und Kaufkraft angezogen und Oberfranken profiliert wird, wenn ein Möbelmarkt in einer Gegend, in der eine Möbelversorgungsmangelproblematik beim besten Willen nicht zu erkennen ist, eröffnet, der am besten nicht 23.000 Quadratmeter, sondern 25.000, 30.000 oder gar 50.000 Quadratmeter Verkaufsfläche hat, mit 6-spurigen An-

fahrtswegen und mit 20.000 Parkplätzen vor der Tür. Von jedem Parkplatz, der weiter als 10 Meter von der Tür entfernt ist, bringt uns ein elektrisches, beheiztes Förderband direkt von unserem SUV in die Shopping Area, die natürlich mit einem aufwändigen Ambilight Konzept immer optimal und bis in jeden Winkel ausgeleuchtet ist, selbstverständlich ganzjährig vollklimatisiert, inklusive Raumduft und Feelgood-Music. Und wenn wir dann im zugehörigen typisch fränkischmediterran-skandinavischen Bistro einen XXXL Cappuccino und ein Stück RiesenSchwarzwälder-Kirsch für einen Euro – wahlweise auch 0,56 Liter Industriebier inklusive einem Chemiezipfel-Bratwurstimitat für den gleichen Preis – einwerfen, dann werden wir uns mampfend und kauend aufregen über die Verschandelung der Landschaft durch hässliche Windräder, werden unglücklich sein, weil die Monstermasten uns in unserer Lebensqualität so irrsinnig beeinträchtigen, dass wir gar nicht mehr dazu kom-

men, unsere elektrischen Heizpilze zusammen mit unserem Elektrogrill auf der Terrasse zu genießen, was doppelt schade ist, weil man da vor dem Fernsehen im überheizten Wohnzimmer immer so tolle Fotos vom oberfränkischen Abendhimmel auf Facebook stellen konnte. Nein, liebe Oberfranken. Ein oberfränkisches Jahrzehnt wäre toll. Aber versucht euch dabei nicht an schlechten Kopien von Dingen, die anderswo schon längst Auslaufmodelle sind und die nicht zu unserem Profil gehören, sondern nur zu Gesichtslosigkeit führen. Besinnt euch auf eure eigene Identität, auf das, was ihr könnt und werdet ruhig mal im Kleinen groß. Dafür werden die Menschen in München und Berlin, in Paris, London oder sonstwo in der Welt ihre Augen neidvoll nach Oberfranken richten. Ich geh jedenfalls sicherheitshalber schon mal zum Frisör, dass ich dann wenigstens gut ausschau! n

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SPORT

Geheimtipp für Skater – Organische Skatebahn Helmbrechts zieht Touristen aus ganz Europa an von Margarethe Glück


Michael Spitzbarth 端bt sich im Fliegen auf der Skatebahn in Helmbrechts.

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INHALT

Skaten ist ein Lifestyle für`s Leben: Martin Ehrenberger und Michael Spitzbarth betreiben den Sport als „Senioren“ „just for fun“.

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irklich guter Skatepark, dem man ansieht, dass er von Skatern für Skater gebaut wurde. Alles vorhan„ den, Banks, Quarters, Rails, Curbs etc. und ‘ne geile Minirampe, die zwar ein paar Knicke in der Transition hat, aber nach ‘ner Einfahrzeit geht das schon. Die Locals waren alle nett, der Park ist kostenlos, gut zu erreichen.“ – Dies ist eine Bewertung auf der Seite Skatemap, Skateparks in Europa. Wir haben uns nur erlaubt, die Rechtschreibung etwas zu glätten … Gelobt wird hier der Funpark am Fliegerweg in Helmbrechts. Er gilt in der Szene als der modernste in ganz Deutschland. Im August vergangenen Jahres ist der Skatepark mit dem Event „Days of Thunder“ und einem Contest in Betrieb gegangen. Auch heute Nachmittag, es ist ein ganz normaler Arbeitstag, als ich mit dem ehemaligen Profiskater und Chef der Modefirma „bleed clothing“ Michael Spitzbarth und seinem Sportsfreund – sagt man das so unter Skatern? – Martin Ehrenberger von „Blackriver Ramps“ in Schwarzenbach an der Saale treffe, üben etwa 15 junge Leute zwischen 12 und 25 Jahren auf der Arena. Es ist still, alle sind ernsthaft, Konzentration liegt über der blau-weißen Bahn. „Skaten ist ein sozialer Sport“, erklärt mir Spitzbarth, „die Leute fahren miteinander, pushen sich gegenseitig hoch, erklären sich Tricks. – Dieser Sport hat nichts mit Kraft zu tun, sondern mit Körperbewusstsein, Selbstdiszip-

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ECHT Oberfranken

Der Funpark ein Kunstwerk: Organische Formen sind der Landschaft nachempfunden.

lin und Eigenverantwortung.“ Eigentlich Eigenschaften, die mehr Mädels zugeschrieben werden? Ja, bestätigt mir Spitzbarth, eigentlich sei Skaten der ideale Sport für Frauen. Aber sie würden inzwischen mehr. Da müsse nur so ein MädelsMagazin darüber berichten und dann wollen es alle machen. Und die Gefahr? „Es gibt nur ganz wenige Spitzenprofis, die auf Geländern dahinrasen oder mehrere Überschlagungen in der Luft hinbekommen. Durchschnittliche Skater, die eben sehr verantwortungsbewusst handeln, riskieren nicht leichtfertig ihre Gesundheit.“ Skaten, das machen mir die beiden klar, ist ein sehr individueller Sport, der ohne Vereinsbindung und feste Übungszeiten dem Lebensgefühl junger Menschen entgegenkommt. Aber auch Skater werden älter. Spitzbarth ist 32, Ehrenberg 39. Ihnen geht es beim Skaten darum, ihr Fitnesslevel zu erhalten. „Wir genießen diesen Sport“, sagen sie, „jetzt haben wir keinen Leistungsdruck mehr, bringen unsere Erfahrungen ein und machen das just for fun.“ Sie können jetzt ihren eigenen „Style“ in den Sport einbringen. Und so geht es vielen in ganz Europa. Aus dem gesamten Kontinent kommen nämlich inzwischen Skater nach Helmbrechts, da entwickelt sich ein ganz eigener Tourismus. Denn „Skaten ist eine Lebenseinstellung, ein Lifestyle für‘s Leben.“ Darin sind sich die beiden einig.


INHALT SPORT

Ruhe, Konzentration und viel Körperbewusstsein erfordert das Skaten.

Spitzbarth und Ehrenberg waren es maßgeblich, zusammen mit dem Helmbrechtser Bürgermeister Stefan Pöhlmann und dem Stadtrat, die das Projekt umgesetzt haben. Die alte Bahn aus Holz und Kunststoff war morsch geworden. Reparieren oder Ersatz? Martin Ehrenberger baut seit 20 Jahren Skatebahnen. Und er sieht sich da als Künstler. „Der Funpark ist den organische Formen der Natur nachempfunden.“ 100.000 Euro hat er selbst in das Projekt eingebracht, weitere 100.000 Euro hat die Stadt Helmbrechts zugeschossen. Entstanden ist eine organisch geformte Bahn aus Beton. Alle Einzelteile sind in Handarbeit entstanden. Jetzt ist der Funpark wartungsfrei, kostet der Stadt also kein Geld mehr. Aus eigener Erfahrung geben die beiden Skater anderen Städten und Gemeinden mit auf den Weg: Wo Jugendliche auf Skatebahnen herumlungern und Flaschen zerdeppern, da ist etwas schief gelaufen. Der Platz ist zu abseits und zu lieblos angelegt worden, ohne auf die echten Bedürfnisse der Skater einzugehen. Auch in Helmbrechts liegt der Funpark am Rand eines Gewerbegebiets, mit tollem Blick auf die Landschaft. Doch hierher kommen auch Zuschauer gerne. Für ältere Menschen aus dem benachbarten Wohngebiet bieten die Pirouetten der Skater eine spannende Abwechslung. Auch wenn die Skater ihre Figuren anders nennen würden ... n

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SPORT INHALT

Fingerboarding is global – Und kommt aus Schwarzenbach a.d. Saale von Cornelia Masel-Huth

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ie wissen nicht, was Fingerboarding ist? Dann gehen Sie mal auf die Facebook-Seite von blackriver-ramps! Dort sind (mit Stand 19. Mai 2014) 53.345 „Gefällt-mir“-Angaben verzeichnet. Mancher Promi würde sich über so einen Zuspruch freuen. Wer allerdings nicht unter 30 ist und zudem einen ganz bestimmten Lifestyle nicht pflegt, sollte die Seite nicht besuchen: Englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung und Insiderslang sollte beherrscht werden. Ein Fall für alle Marketing-Experten. Hinter der Social-Media-Seite verbirgt sich die Blackriver GmbH und ihr Geschäftsführer Martin Ehrenberger aus Schwarzenbach an der Saale. Der 39-Jährige – vom Alter auch bereits etwas über seine Kundenzielgruppe hinaus – versteht sich als Künstler im Skatebahnenbau. (Dazu auch unser Artikel über den Funpark in Helmbrechts.) Aber diese Bahnen gibt es auch en miniature, samt sämtlichen Zubehör. Und natürlich

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die dazu passenden Miniboards. Eben zum Gebrauch zwischen geschickten und wendigen Fingern. Skaten mit Fingergefühl, statt Körpergefühl. Fingerboarding ist eine Miniaturform von Skateboarding, die sich im Laufe der letzten Jahre zu einer ernst zu nehmenden und eigenständigen Kultur entwickelt. Die Fangemeinde ist riesig. Aber auch abgeschlossen. Das zeigt der ganz eigene Slang, und Kommunikation geschieht hauptsächlich, aber sehr effizient über Social Media. Trotzdem gibt Martin Ehrenberger ein aufwendiges Hochglanzmagazin für die Fans des Fingerboardings heraus mit Berichten von


INHALT SPORT

Contests rund um den Globus und jeder Menge special Tipps rund um dieses Hobby. Oder Sport? All die Miniaturrampen und Irons (Geländer, auf denen man skaten kann) bis hin zu den Boards, gerade so groß wie die Finger, die sie zum Swingen bringen, auf die ein individuelles Label abgebildet werden kann, das erinnert doch irgendwie an die Modelleisenbahnfreaks früherer Zeiten. (Nicht böse sein, liebe Fingerboarder!) Da gab es und gibt es auch Wagons mit dem eignen Namen etc. Ersatzteile selbst für Miniräder gibt`s na-

türlich auch. Und für konservativere Typen bietet Blackriver auch Fingerbowling an. Gespielt wird auf Minitur-Bowlingbahnen. – Jede Zeit hat so ihre eigenen Ausdrucksformen. Gut so. Der nächste Fingerboard World Championsship Fast Fingers 17, also die Weltmeisterschaft im Fingerboarding, findet übrigens am 7. Juni in Schwarzenbach statt. www.fast-fingers.com n

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KULINARIK

Gesund und im Trend –

Grüne Smoothies aus heimischen Garten- und Wildpflanzen

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aben Sie auch schon mal bemerkt, dass immer mehr Gemüse wie Karotten, Radieschen oder Kohlrabi mit all ihren Blättern in den Gemüsefächern unserer Märkte liegen, weil sie nachgefragt werden? Grünzeug, sonst Futter für den Kompostplatz, ist zum gesunden, ja heilenden Lebensmittel aufgestiegen. Denn es enthält die geballte Sonnenkraft des Chlorophyll, des grünen Pflanzenfarbstoffs. Alle Pflanzen setzen Lichtenergie in organische Verbindungen um, zum Beispiel in Kohlehydrate. Und ohne diese pflanzlichen Kraftwerke könnten wir Menschen nicht leben. In den vergangenen Jahre wächst mit den Zivilisationskrankheiten und den Lebensmittelskandalen das Misstrauen gegenüber verarbeiteten Nahrungsmitteln aus industrieller Landwirtschaft. Auch mit dem wachsenden Umweltbewusstsein findet eine Rückbesinnung auf regional erzeugtes Gemüse und Obst statt, Kochen erlebt eine Renaissance – zuhause Kochen, nicht in Kochshows. Pürierte Pflanzen, als Smoothie kredenzt, gehören einfach dazu. Gerade im Sommer bieten sich grüne Smoothies als besonders vitalstoffreiche, kühlende und gesunde Getränke an. Wobei sie eigentlich mehr sind, als nur Getränke, denn sie werden frisch verarbeitet und genossen, also nicht extrahiert, rückverwässert und mit künstlichen Zusatzstoffen verfälscht. Im Gegensatz zu Saft sind Smoothies aus Obst und/oder Gemüse aus den vollen Pflanzenbestandteilen hergestellt. Auch Schalen, Kerne oder eben die Blätter an der eigentlichen Frucht werden mitverwendet, denn sie haben meistens mehr Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien als die eigentlichen Früchte.


Foto: fotoknips | Fotolia.de


KULINARIK

Mehrere Standmixer waren unentwegt im Einsatz beim Tag der offenen Tür der Umweltstation Liasgrube bei Eggolsheim. Auf dem Markt wurde alles vorhandene Grün zusammengekauft, auf dem Gelände grüne Kräuter und Blüten dazu gesammelt. Auch nach gelegentlicher Skepsis schmeckten die Powerdrinks allen. Hier wurden die Smoothies mit Rhabarber eingefärbt.

Und der Tisch lässt sich aus dem eigenen Garten, von der grünen Wiese und aus unseren Wäldern in den Frühjahrsund Sommermonaten abwechslungsreich mit solchen Powerpflanzen decken. Im Garten gehören dazu alle Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Minze, Zitronenmelisse, Basilikum, Rosmarin oder Gemüse wie Radieschen, Spinat, Kopfsalat und Gurke, aber auch die Blüten von Gänseblümchen oder die fränkisch-blauen von Borretsch und die sonnenfarbenen der Kapuzinerkresse. Und, fast noch wichtiger durch ihre heilsamen Inhaltsstoffe, sind viele Pflanzen, die wir als „Unkräuter“ oft verbittert bekämpfen. Sie gehören ebenfalls zu den Ingredenzien eines Smoothies. Da wären der ungeliebte Giersch, das Franzosenkraut, die Brennnessel und der Löwenzahn. Dazu kommen die Blätter von Himbeere, Brombeere und Johannisbeere und natürlich deren Früchte. Auch der aktuell blühende Holunder eignet sich hervorragend als Zutat.

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Ein grüner Smoothie sollte immer mit einem gewissen Obstanteil zubereitet werden, wegen des süßeren Geschmacks und der leuchtenderen Farbe, was vor allem für Kinder wichtig ist. Ansonsten gilt: Einfach ausprobieren, kreativ sein und vorhandene Kräuter, Gemüse und Blätter kombinieren, mit Obst anreichern, je nach Geschmack weitere Gewürze wie eine Brise Zimt oder Ingwer dazu geben und alles mit gutem Wasser im Standmixer pürieren. Apropos Wasser: Leitungswasser ist meistens von besserer Qualität als manches abgefüllte Mineralwasser, das von weit her antransportiert wird. n

Vom Borretsch können Blätter und Blüten für grüne Smoothies verwendet werden. Die blauen Blüten sind außerdem eine freundliche Dekoration.


KULINARIK

Landgasthof Detsch Genießen Sie Herbst und Winter mit einem Besuch in unserem Restaurant.

frische, saisonale Produkte regionale Spezialitäten echter, ursprünglicher Geschmack handwerkliche, professionelle Herstellung Landgasthof Detsch | Hotel Restaurant Coburger Str. 9 | 96342 Stockheim Haig Tel. 09261 62490 www.landgasthof-detsch-haig.de Öffnungszeiten: tägl. ab 18:00 Uhr, Montag Ruhetag, Sonntag Abend geschlossen

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Sonntag fränkische Bratenküche

Weihnachtsfeiern in gemütlicher Atmosphäre mit kulinarischem Anspruch

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ZU GUTER LETZT

Essigs Essenzen 17

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eit heute weiß ich endlich, dass noch viel mehr in Oberfranken steckt, als ich je zu träumen gewagt habe. Und das kam so: Als Schreiberlinge schreiben meine Frau und ich ja nicht nur, wir bringen das Schreiben auch anderen bei. Das geht wirklich, glauben Sie mir! Ist schwieriger als kaputte Fensterscheiben mit Hilfe sämigen Kitts, breiter Klinge, spitzen Kupferstiften durch neue zu ersetzen, dafür deutlich leichter als Zweitweltkriegsfliegerbombenentschärfen. Jedenfalls leiten wir zwei gerade eine Schreib- und Erzählwerkstatt für Arbeitslose in unserem Alter: 50+. Sie können sich vorstellen, wie nervös wir waren. Man will ja alles richtig machen, weder unter- noch überfordern, weder arrogant wirken noch anbiedernd, seine Sprache nicht verleugnen, doch Fremdwortkaskaden vermeiden, offen sein für Anregungen und Wünsche, ohne das Ziel einer Veröffentlichung aus dem Auge zu verlieren. Es klappte zum Glück mit uns und den Teilnehmern sehr gut. Einmal gaben wir ihnen die Aufgabe: Schaut doch mal, was in Franken steckt. Sieben Teilnehmer stellen sich dazu hin, jeder einen Buchstaben in der Hand, die anderen posaunen ihre Ideen heraus und arrangieren die Leute mit jeweils dem F, dem R, dem A, dem N, dem K, dem E und dem N zu immer neuen Wörtern um. Am Ende sind es dreißig lange und kurze Wörter, die wir gefunden haben, mit Abkürzungen sogar mehr. Machen Sie doch selbst mal den Versuch! Ein kleiner Tipp von mir: die Überschrift des Artikels hat auch schon mit dem Spiel zu tun. Wieder bewahrheitete sich für uns im Seminar der schöne Gedanke, dass jeder Mensch eine ganz besondere Geschichte hat, dass er sie außerdem – mit ein wenig Unterstützung vielleicht –

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selbst oft besonders wirkungsvoll erzählen kann. Manchmal schreiben die Teilnehmer nur sechs Sätze, aber wir und die anderen der Gruppe spüren, wie ernst es ihnen damit ist. Hochtrabend könnte man von „existenzieller Wucht“ sprechen. Mein Vater sagte „schlicht und ergreifend“. Hier stimmt es im Wortsinn. Und dann diese komischen Talente, der Mutterwitz, die Dialektkracher, die Schnurren aus der Vergangenheit – schon in der zweiten Seminarsitzung lachen wir über die Texte der Teilnehmer so laut, dass die Informatik- und Bewerbungstrainingskursleiter im Beruflichen Fortbildungszentrum neidisch werden. Klar lässt sich hier eine Pointe noch pointierter formulieren, da einen Gag länger hinauszögern, dort eine alberne Figur durch Übertreibung ins noch Aberwitzigere steigern, aber der Geist stimmt, der kreative Wille. Vor allem stimmt das Vertrauen. Die Arbeitslosen kennen sich schon länger, weil alle schon so lange einen Job suchen. Sie helfen einander und hören einander zu. Von uns wissen Sie, dass auch wir Arbeitslosigkeit und den Ausdruck „prekäre Beschäftigung“ nicht nur aus den Nachrichten kennen. Dass wir im selben Alter sind, hebt uns zusätzlich auf die gleiche Ebene. Das Hauptthema wurde uns vom Auftraggeber vorgegeben, der sich an das Jahresthema eines Kunsthauses anschloss: „Lebens(t)raum Franken“. Das klingt schwammig und reizvoll zugleich. Man kann damit spielerisch umgehen oder akribisch, fiktiv oder autobiografisch – ironisch erst recht. Vielleicht wird der eine oder andere Text ja eine größere Öffentlichkeit finden. Von den bisherigen hätten es einige zweifellos verdient. In den Sechzigern gab es eine Bewegung „Literatur der Arbeitswelt“. Warum

nicht eine „Literatur der Arbeitslosigkeit“? Das traurige Thema gehört so lange schon zu unserem Leben und zu unserer Region. Von der etwas über einer Million Menschen in Oberfranken sind 54.000 betroffen. Es ist sicher nicht der schlechteste Gedanke, einmal offensiv und künstlerisch damit umzugehen. Theoretisch wissen wir, welche Persönlichkeiten, welche deprimierenden individuellen Schicksale sich hinter der monatlichen Statistik verbergen. Praktisch könnten es uns Texte der Arbeitslosen selbst zeigen. Es geht im Kurs vor allem darum, Menschen eine Stimme zu geben, die sich leicht als überflüssig fühlen, am Rand der Gesellschaft, chancenlos, wertlos vielleicht sogar. Wir beiden können schon jetzt sagen, dass wir sehr viel gelernt haben über einen großen Bereich des sozialen Lebens in dieser Republik, der von denen in Lohn und Brot viel zu oft abgetan wird. Und natürlich, was alles in Franken steckt. Dass Sie beim Wörterfinden von FARN bis KANNE sehr viel Freude haben werden und nie arbeitslos werden, wünscht Ihnen

Foto: Annette Pohnert / Carl Hanser Verlag

Kren, Erkan und Nena


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24 Juni/Juli 2014 · 5. Jahrgang

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