25 September/Oktober 2014 · 5. Jahrgang
Ausgabe 25 September/Oktober 2014
ECHT OBERFRANKEN
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leidenschaft
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie halten diesmal eine besonders gewichtige Ausgabe von ECHT Oberfranken in Händen. Das hat einen Grund: Dies ist nämlich die 25. Ausgabe, Anlass genug, sie als Jubiläumsausgabe ein bisschen abzuheben von den bisherigen. 134 Seiten sind es geworden und dennoch haben sie nicht gereicht, um all die vorliegenden Themen unterzubringen. Zum ersten Mal werden Sie Gesichtern und Statements von Politikern, von Landräten und Bürgermeistern begegnen. ECHT Oberfranken ist ein überkonfessionelles und ein unparteiisches Magazin. Die Ausnahme soll auch zukünftig die Regel bestätigen. Weichenstellende und zukunftsweisende Entwicklungen und Projekte werden zwar zunehmend häufiger und mit wachsenden Nachdruck von unten, aus den Kreisen der Bevölkerung artikuliert und angestoßen, die Umsetzung und Durchführung liegt aber selbstverständlich in den Händen der Kommunen. Und vor allem die Finanzierung in Händen der Regierungsorgane.
Konzept
Diesmal aber wollten wir von den Vertretern der Kommunen und der Öffentlich-
Design
keit wissen, welche Projekte und Entwicklungen in den letzten vier Jahre – solange gibt es ECHT Oberfranken nun – in ihrem Bereich die wichtigsten, vielleicht
Druc K
auch die schönsten waren und welche die Zukunft Oberfrankens künftig prägen werden.
papier ist für uns das größte! deshalb sind sie bei uns genau richtig, wenn es um Werbebeilagen, kataloge, zeitschriften, broschüren und personalisierte mailings geht.
Die Antworten waren durchweg keine kurzen Statements, sondern manchmal seitenlange Aufzählungen. Eine Fülle verschiedenster Themen wurden da angeschnitten, die Projekte reichten von der Fußgängerbrücke über den Main bis zu neuen Schienenwegen nach Tschechien, von der Inklusion Behinderter bis zu wissenschaftlichen und technologischen Zusammenschlüssen. Vieles,
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was wir in dieser Ausgabe trotz ihrer Opulenz, nicht unterbringen konnten, werden wir Ihnen nicht vorenthalten. Wir wollen schließlich mindestens weitere 25 ECHT Oberfranken Magazine herausbringen.
Viel Spaß beim Lesen unserer Jubiläumsausgabe!
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Cornelia Masel-Huth,
Chefredakteurin
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EDITORIAL
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INHALT WIRTSCHAFT
06
Ganbei – 干杯 = Prost! – Ein Oberfranke, ein Chinese und ein Malaie gründen eine Brauerei in China
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Holz mit Durchblick – Coburger Jungunternehmer stellt außergewöhnliche Brillen aus Holz her
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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Oberfranken bewegt – eine Region im Aufbruch
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„Wir ziehen Kreise!“ – Regionalmanagement Oberfranken Offensiv e.V.
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Kräfte vervielfältigen durch gemeinsames oberfränkisches Entwicklungskonzept 82 Wo Behinderung kein Handicap ist – Im Bayreuther „Röstaurant Garten-Café“ arbeiten Menschen, die anderswo keine Chance bekommen 111 Seniorengemeinschaft Kronach – „Biete Hilfe im Garten – Suche Partner zum Kartenspielen“
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EREIGNIS 6. ECHTnacht
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Veranstaltungskalender 20
A USFLUGSTIPPS 28
FOTOSTRECKE Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. GENESIS / 1. Mose 3,19
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Land Art – IHRE Die Kunst der Jäger und Sammler RADIOSENDE
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R KEN
Jahrgang
September/O ktober 2014
IN OBERFRAN
Ausgabe 25
25 September/O ktober 2014 · 5.
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1.000 Felsen, 12.000 Routen, 180.000 Meter Kletterstrecken Frankenjura, Eldorado für Free Climbing
ECHT OBERFRAN KEN
25 Ausgaben von ECHT Oberfranken – da darf man sich freuen: Herausgeber Rainer Kober und Chefredakteurin Cornelia Masel-Huth mit den 24 Titeln im Hintergrund. Foto: Monika Limmer Nur wir sind von hier!
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RANKEN
05.09.14 14:51
O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Bildungszentrum in der Mitte Europas – Wissenschaft und Forschung in Oberfranken von 16. bis ins 21. Jahrhundert
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MENSCHEN UND KULTUR
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Backstage – Die Menschen hinter ECHT Oberfranken
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Vergangenheits-, Gegenwarts und Zukunftsregion – oder „E pluribus unum“
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Glosse Die Faust des Oberfranken (und der Oberfränkin) – und seine/ihre stille Weltoffenheit
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Aus der Geschichte lernen – Verein Grenzfahrten erinnert an die deutsch-deutsche Grenze
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Klein, fein,vielbeachtet – Filmfestivals in Oberfranken
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Wie eine Dirigentin für einen guten Klang sorgen – Die Unternehmerin Laura Krainz-Leupoldt über ihre Lebensphilosophie
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Poesie des Roggens – Das Rogg-in würdigt das „Gold der Region“
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KULINARIK Weltgenusserbe Kree – Penicillin aus dem Garten
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ECHT scharf – Die Meerrettich-Saison startet
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104 RUBRIKEN Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 96 Impressum 23 Kolumne: Essigs Essenzen 18 – Jubiläen – Wenn das Schafhorn tutet
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-Kang, neben mir rechts
Die Familie meines Bruders Ricky
Lin Jing Jie 林敬捷 und Ka ng Chee Khiang
江志强驴
eschmack gekommen
Ricky-Kang in oberbayerischer Bi
Die Chinesen sind auf den Bierg ertracht
Wir drei Brüder
Links Andreas Gänstaller, unser
Brauer
WIRTSCHAFT
Ganbei – 干杯 = Prost! – Ein Oberfranke, ein Chinese und ein Malaie gründen eine Brauerei in China von Cornelia Masel-Huth
W&D (Xiamen) Co., Limited, W&D 公司啤酒厂有限公司
I
n der südchinesischen 2,5-Millionenstadt Xiamen hat am ersten Mai das Restaurant „Coburg“ eröffnet. Einen Monat zuvor, am ersten April, füllte die Brauerei W&D Co. Ltd., ebenfalls in Xiamen ansässig, die ersten Liter Bier in V2AStahlflaschen ab, auf denen neben vielen chinesischen Schriftzeichen der Originalschriftzug der Brauerei Gänstaller abgebildet ist. Andreas Gänstaller wiederum braut im Dörfchen Schnaid bei Hallerndorf im Landkreis Forchheim Bierklassiker wie Zoiglbier und Zwickelpils, aber auch Spezialsude wie kerniges Rauchbier oder den im Internet hochgelobten Quartor-Doppelbock. Heute ist bei ihm Bernhard Mey als Gastlehrling und übt sich im Malzsäcke-Schleppen. Eigentlich ist Mey jedoch Geschäftsführer der Firma MeyTech-Engineering in Bad Rodach. – Was also hat der Konstrukteur Mey mit Bierbrauen zu tun? Und was die beiden, Gänstaller und Mey, mit dem Restaurant „Coburg“ und der Brauerei in China? Es war irgendwann im Jahr 2012, da saßen im Pekinger Paulaner-Keller die Brüder Bernhard Mey, der Chinese Lin Jing Jie, genannt Jason, und der Malaie Kang Chee Khiang, Nickname Ricky, gemütlich bei einem Bier beisammen. Ein bisschen eingetrübt wurde die importierte Biergemütlichkeit durch den stolzen Preis von 9,20 Euro für ein Seidl. Die Brüder ließen
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ECHT Oberfranken
Die gesamte Brauerei in Xiamen samt Kantine ist nach westlichen Standards eingerichtet. 34 Mitarbeiter sind hier beschäftigt.
sich die Stimmung nicht verdrießen, sondern sie kreierten spontan eine Idee: Wir brauen hier in China ein eigenes Bier und schaffen uns ein zweites Standbein. Wie schnell sie die Idee in die Wirklichkeit umsetzten, beweisen die Eingangszeilen dieses Artikels.
Dispenser für amerikanische Fastfood-Ketten Doch der Reihe nach: Erst muss geklärt werden, wie ein Oberfranke, ein Chinese und ein Malaie Brüder sein können. Deshalb beleuchten wir zunächst die Person Bernhard Mey. Zu finden ist er in einem kleinen, nach Bad Rodach eingemeindeten Ort. Dort ist der Firmensitz von MeyTech Enineering in einem schnukeligen, liebevoll hergerichteten Bauernhaus, eine Fahne weht dort über dem Dach. Im Büro fallen als erstes ein Schlagzeug auf und eine Gitarre. „Seit 2010 haben wir hier eine Band, fünf Musiker, die sich jeden Monat als Grillgemeinschaft treffen“, erklärt der 51-Jährige die Fremdkörper in seinem Konstruktionsbüro. Manchmal spielen sie auch bei Hochzeiten und Geburtstagen auf, singen auch schon mal vierstimmig a capella. Bernhard Mey bekommt leuchtende Augen wenn er von seinem musikalischen Hobby erzählt. Doch momentan gilt seine Begeisterung
Meys nicht den Instrumenten, sondern einem profanen Dispenser, der auf einem Tisch aufgebaut ist. Es handelt sich dabei um das aktuelle Projekt des Konstruktionsfreaks Mey. Als Subunternehmer von Bosch-Schweiz hat er den Auftrag, für amerikanische Fastfood-Ketten einen neuartigen Dispenser zu entwerfen, der Millionen von Plastiktüten voller Ketchup, Sweet Relishes und Senf ersetzen soll. Die Fastfood-Anbieter müssen aufgrund
Bernhard Mey – hier mit dem Soßenspender für amerikanische Fastfood-Ketten – ist ein Konstruktionsfreak.
WIRTSCHAFT
Glückliche Geschäftspartner: Bernhard Mey und Ricky-Kang zapfen den ersten eigenen Sud. – 30 Hektoliter können hier pro Tag erzeugt werden.
Die gesamten Gerätschaften der Brauerei wie die Sudkessel und die Lagertanks wurden über M&K Innotec in China gefertigt.
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„Coburg“ heißt der neue In-Treff in Xiamen. Auf 200 Quadratmetern haben hier etwa 60 Gäste Platz. Demnächst gibt‘s hier auch Bratwurst.
neuer staatlicher Vorgaben hygienischer und umweltfreundlicher werden. Und das Befüllen muss trotzdem „fast“ gehen, darf höchstens 20 Sekunden dauern. Schnell war auch Mey. „Im September 2013 bekam Mey-Tech Engineering den Auftrag, im Januar 2014 wurden den Amerikanern die ersten Muster des Dispensers mit recyelbaren Befülleinheiten vorgestellt, Ende März die erste Kleinserie produziert. – Wir hatten hier beim dreiwöchigen Dauertest alle Mayonnaise im Gesicht.“ – Mey lässt durchblicken, dass die Amerikaner zufrieden mit dem neuen Soßenspender sind.
China-Kenner Bernhard Mey Der wird jetzt allerdings nicht in den USA oder von Bosch produziert. Denn – und hier schlagen wir die Brücke nach China und zu den beiden Brüdern Jason und Ricky – Bernhard Mey ist fast so etwas wie ein Halbchinese, weshalb seine 1998 gegründete Mey-Tech Engineering in China einen festen Partner, nämlich Ricky-Kang, gewinnen konnte, mit dem er 2007 nach einem zweijährigen Aufenthalt in China die M&K Inno-Tec Co. Ltd. in Hongkong gegründet hat. Mit diesem Partner fertigt er nach deutschen Maßstäben und Standards. Mit einem Team von derzeit 14 In-
70 Renminbi Yuan kostet ein „Ganstaller Puree Draft Keller Beer“, das sind ca. 8,50 Euro.
genieuren in China werden die in Bad Rodach erarbeiteten Projekte, hauptsächlich für die Automobil-, Elektro- und die Möbelindustrie, umgesetzt. Die Deutschen haben gelernt, mit den chinesischen Kollegen zu arbeiten und sie haben mit ihnen eine Systematik entwickelt, die nicht nur hohe Qualitätsstandards garantiert, sondern eine im Vergleich zu westlichen Verhältnissen schnellere und günstigere Alternative bedeutet. Ein chinesischer Arbeiter an der Werkbank verdient zwischen 120 und 500 Euro. Zumindest bei M&K Innotec.
stellt. Bernhard Mey lernte das Land kennen und vor allem seine Menschen lieben. „Die Chinesen sind unglaublich wissenshungrig und voller Motivation, sie wollen etwas schaffen, etwas erreichen.“ Mit der chinesischen Sprache konnte sich Mey trotz seiner vielen und langen Aufenthalte vor Ort allerdings nicht anfreunden, das Englische dient ihm nach wie vor als Krücke.
Die engen Kontakte Meys zur chinesischen Industrie gehen bis ins Jahr 1986 zurück. Nach einer Werkzeugmacherlehre bei der Coburger Firma Gaudlitz, arbeitete er zunächst im Unternehmen seines Vaters, heute die Mey Chair Systems in Seßlach-Merlach. Damals, 1986, wurde im aufstrebenden China nach einem Lieferanten für Stuhlkomponenten gesucht. Private Unternehmen waren zu der Zeit in der Volksrepublik China noch nicht erlaubt, Freizügigkeit ein Fremdwort. Über das Außenhandelsministerium kam 1989 ein Joint-Venture zustande: In Dong Yuan in der Provinz Guangzhou, besser bekannt als Kanton im Süden Chinas, wurde die Euro-Furniture gegründet, die Drehstuhlkomponenten für den chinesischen Markt und für den Export her-
Hongkong ist aus Gründen des internationalen Zahlungsverkehrs Außenstelle der M & K Inno-Tec, gefertigt wird im ca. 100 Kilometer entfernten Xiamen, der „Kranich-Stadt“ am Perifluss. Xiamen ist seit 1981 eine der vier Sonderwirtschaftzonen der Volksrepublik. Hier bekamen die drei Brüder 2013 in einem Industriegebiet speziell für Nahrungsmittelherstellung Räumlichkeiten zugewiesen. Zwei Stockwerke in nacktem Beton. Davor lag allerdings ein bürokratischer Marathonlauf. Und die behördlichen Genehmigungen hätten die World Beer (Xiamen) Co. Ltd., die registrierte Außenstelle in Hongkong sowie die in Xiamen registrierte W & D Co. Ltd. vielleicht gar nicht, vor allem aber nicht so schnell bekommen, hätte da der dritte Bruder im Bunde, Jason-Lin,
Bürokratischer Marathonlauf
Fotos: privat
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ECHT Oberfranken
Statt in nicht finanzierbaren Flaschen gibt‘s das echte oberfränkische Bier in stylischen Dosen.
„Lehrbub“ Bernhard Mey (Mitte), muss bei Andreas Gänstaller genauso Malzsäcke schleppen wie Tochter Daniela, die ebenfalls gerade ins Brauereiwesen einsteigt.
nicht so gute Beziehungen gehabt. Er ist nämlich nicht nur Hochschullehrer an der Technischen Universität von Xiamen, sondern auch Präsident der dortigen Handwerkskammer. Heute ist Jason-Lin mit einem eigenen Team für das Marketing der Brauerei zuständig, Ricky-Kang für die Produktion und Bernhard Mey für Einkauf, Messen und Organisation. Alles auf die brüderliche Entscheidung hin, eine spontane Idee, geboren in einem chinesischen Bierkeller, gemeinsam umzusetzen.
brüchliches Zueinanderstehen, ähnlich einer Blutsbruderschaft.“ Ein Zeichen und ein Beweis also für die tiefe Verbundenheit und das Vertrauen, die Bernhard, Jason-Lin und Ricky-Kang für einander empfinden und miteinander erfolgreich sein lässt.
Die Bruderschaft Jetzt endlich soll aber Bernhard Mey erklären, was hinter dieser Bruderschaft steckt: „Unsere Bruderschaft ist viel mehr als Freundschaft. Die Besiegelung war eine ernste Zeremonie mit Handauflegung im Beisein der Eltern. Sie ist ein Versprechen auf unver-
Der Brauer im Bunde Jetzt fehlt noch die Brücke zu Andreas Gänstaller, dem Brauer aus Schnaid. Die drei Brüder waren sich einig, dass sie ihr Bier nicht wie die staatliche Brauerei Tsingtao, sechstgrößte Brauerei weltweit, aus Hirse herstellen wollen. Nein, es musste traditionelles deutsches Bier von hoher Qualität und nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut aus Hopfen, Malz und Wasser sein. Aber keiner der drei hatte irgendeine Ahnung vom Bierbrauen. Mey wandte sich an die Handwerkskammer in Bamberg, denn schließlich hat Oberfranken die höchste Brauereidichte der Welt und der Landkreis Bamberg ist das Zentrum dieser bierfreudigen Region. So kam Gänstaller ins Spiel. Er ist auslandserfahren, denn 95 Prozent seiner Spezialbiere gehen in den Export nach Italien, Schweden, in die Niederlande, nach Belgien und Dänemark. Ricky-Kang reiste in die oberfränkische Bieridylle und absolvierte einen Crashkurs im Bierbrau-
en. Gänstaller stellte der jungen Brauerei sein historisches Logo zu Verfügung, begleitete die Ausstattung der Brauerei mit Sudkessel, Gär- und Lagertanks und allem was sonst zu einer professionellen Brauerei gehört und er hat die Anlage mit eingefahren. Alle Gerätschaften wurden in China über die M&K Innotec produziert, was natürlich half, die Investitionen niedrig zu halten. Samt der Einrichtung des Restaurants „Coburg“ seien es etwa eine Dreiviertelmillion Euro gewesen, verrät Mey. Der will künftig das deutsch-chinesische Bier auf Messen in der Volksrepublik bekannt machen. Und dazu braucht auch er mehr Wissen über die Geheimnisse der Braukunst. Deshalb ist er jetzt Kurzzeit-Lehrling bei Andreas Gänstaller. Und die frischgebackenen Brauereibesitzer haben große Pläne: Weil die Chinesen inzwischen echte Biertrinker geworden sind – bei keinem Essen darf ein Bier fehlen – rechnen sie sich gute Chancen aus, zunächst die großen internationalen Hotels von ihrem Gänstaller-Bier überzeugen zu können und den Vertrieb auf den noch weniger westlich ausgerichteten Norden des Riesenreiches auszudehnen. – Wir wünschen dem deutsch-chinesischen Joint-Venture, was zu Deutsch ja „gemeinsames Wagnis“ bedeutet, dann erst einmal: Ganbei – 干杯 – Ex und weg oder schlicht Prost! n
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Weltweit im Dienst der Verfahrenstechnik …
Was ich an meiner Arbeit bei RVT
besonders schätze? Die leistungsorientierte, aber trotzdem familiäre Atmosphäre: nette Kollegen und tolle Mitarbeiter, prima Chefs und ein uns schätzender Kundenkreis! Wir arbeiten vorwiegend für Chemie und Umwelttechnik: Stoffaustauschkomponenten, die chemische und thermische Reaktionen von Gasen und Flüssigkeiten im industriellen Maßstab ermöglichen. Gemeinsam haben wir RVT zum drittgrößten Anbieter in Europa gemacht! Udo Weber, Produktionsleiter RVT Process Equipment GmbH
Seinen Arbeitsplatz in Marktrodach, Kreis Kronach, verlässt Udo Weber öfter mal, um seine Kollegen in Kunshan/China bei der Fertigung für den stetig wachsenden asiatischen Markt zu unterstützen. So wie Udo Weber sind viele unserer Ingenieure der thermischen Verfahrenstechnik oder Produktionstechnik nicht selten unterwegs. Denn RVT zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Füllkörpern, Kolonneneinbauten und Stoffaustauschböden. Eine besondere Herausforderung ist es, Komplettanlagen für umwelttechnische Anwendungen nicht nur auszulegen, zu konzipieren und zu bauen,
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sondern vor Ort live dabei zu sein, wenn die Anlage – z. B. zur Abgasreinigung – in Betrieb genommen wird. Auch wenn Udo Weber dabei die Chance nutzt, neue Länder und Kulturen kennen zu lernen – er kehrt nach seinem erfolgreichen Einsatz jedesmal gern in „sein“ Oberfranken zurück. Wollen Sie Kollegin / Kollege von Udo Weber werden? Dann freuen wir uns auf Ihre Kurzbewerbung per E-Mail an: bewerbung@rvtpe.de RVT Process Equipment GmbH Paul-Rauschert-Straße 6, 96349 Steinwiesen
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WIRTSCHAFT
t i m z
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WIRTSCHAFT
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eine Werkstatt am Stadtrand von Coburg besteht bisher nur aus einem einzigen, großen Raum, doch der macht Dominic Neubauers Talent und seine Kreativität auf einen Blick sichtbar: zwischen einer Bohrmaschine, Fräsen, einer Verkaufstheke und einem Furnierlager entstehen ausgefallene, ökologisch hochwertige Brillengestelle aus heimischen Hölzern wie Ahorn, Räuchereiche oder Nussbaum, aber auch Modelle aus Zebrano, Palisander, Ebenholz oder sogar edlem Schiefer. Dominic Neubauer experimentiert und tüftelt gerne. Holz ist für den 31-Jährigen ein Lieblingswerkstoff, mit dem er schon als Jugendlicher unbedingt arbeiten wollte. Deshalb führte ihn seine erste Lehre in die holzverarbeitende Industrie: bei einem heimischen Möbelhersteller lässt er sich zum Holzmechaniker ausbilden. Danach absolviert er zusätzlich eine Ausbildung zum Augenoptiker und arbeitet rund zehn Jahre in diesem Beruf. „Irgendwann wollte ich meine Fähigkeiten und Interessen verbinden und daraus eine Geschäftsidee entwickeln“, erklärt Neubauer. Er erkennt, dass der Werkstoff Holz sich ideal in das natürliche Hautbild einfügen lässt. Ein Wi-derspruch an sich? Nicht für den Coburger, der trotz Festanstellung seine Vorstellungen umsetzen
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ECHT Oberfranken
möchte. Monatelang tüftelt er abends und am Wochenende in einer privaten Werkstatt an seinen Vorstellungen, experimentiert mit verschiedenen Hölzern und holt sich Tipps von Fachleuten. Um mehr Zeit für seine Geschäftsideen zu haben, reduziert er seine Arbeitszeiten bei einem bekannten Optiker auf 30 Stunden.
Bruno, Emil und Berta Dann wagt er den Sprung ins kalte Wasser und kündigt: Im März diesen Jahres macht er sich mit seiner eigenen Brillenmanufaktur „Holzblick“ selbstständig. Die Besonderheit: Seine Modelle werden alle aus einem Stück und in reiner Handarbeit verarbeitet - jede Brille ist ein individuelles Einzelstück. Je nach Holzart schimmern die Gestelle rötlich, grau, braun oder schwarz und besitzen einen hohen Tragekomfort. Sie wiegen mit Gläsern nur 22 bis 26 Gramm und verfügen über ein Federgelenk, das das Tragen der Sehhilfe noch angenehmer macht. „Kaum ein Stück Natur ist so vielseitig und wertvoll wie Holz. Das ist ein Material, das sich trotz seiner ur-sprünglichen Grobheit sehr gut als Brille eignet“, weiß Dominic Neubauer aus Erfahrung. Neun ver-
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Brillen aus Holz, handgefertigt, stylisch und aus ökologischen Materialien. Diese Geschäftsidee setzt der Coburger Existenzgründer Dominik Neubauer mit wachsendem Erfolg um. Dafür hat er sich ein Furnierlager mit meist einheimischen Hölzern angelegt. Leimen, Fräsen und Schleifen sind die wichtigsten Arbeitsschritte. Und der gelernte Schreiner und Optiker trägt seine federleichten Unikatbrillen natürlich auch selbst.
schiedene Brillenmodellle hat der Coburger entworfen, immer in zwei Größen: Sie heißen „Bruno“, „Emil“ oder „Berta“ und passen sich jedem Gesichtstyp an. Der Bestseller unter den Holzbrillen ist „Karl“, eine markante, sportliche Variante. „Ich war mir von Anfang an sicher, dass meine Idee funktioniert“, erinnert sich Neubauer rückblickend. Die Gläser, die er von einem deutschen Premiumhersteller bezieht, passt der gelernte Augenoptiker selbst ein. Seine Brillen will er zukünftig in einem Ladenlokal anbieten, so die Planung.
Fully Green Glasses Der verantwortungsbewusste Umgang mit Natur und Umwelt beginnt für den Existenzgründer bereits bei den Holzsorten, die er verwendet. Furnier ist für ihn dabei die ökonomischste Form Holz zu nutzen, da nahezu alle anfallenden Stammteile verwendet werden können. Für die Herstellung einer Holzbrille verarbeitet er ausschließlich Furniere aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Auf einer Seite seiner Werkstatt steht ein großes Regal, wo er die dünnen Blätter aus Holz lagert. Die einzelnen „Holzschichten“ verklebt er mit einem
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INHALT
Leim, der wasserfest, vor allem aber formaldehydfrei ist. „Dadurch erreicht die Fassung die höchstmögliche Stabilität und ist im Gegensatz zu einer Vollholzbrille wesentlich stabiler, was Bruch und Formhaltigkeit angeht“, erklärt er. Die einzelnen Furnierschichten werden mit einer speziellen Pressvorrichtung über Nacht in Form gebracht. Ist alles ausreichend getrocknet, wird die Grundform – also Mittelteil und Bügel – ausgeschnitten. Für seine Sehhilfen verwendet Dominic Neubauer speziell für Holzbrillen entwickelte Federscharniere, die maschinell eingefräßt werden. Nach dem Montieren aller Einzelteile beginnt die eigentliche Arbeit und die heißt schleifen. Bis zu eineinhalb Tage bearbeitet er eine einzige Brille an einer von ihm entwickelten Schleifmaschine bis die Oberfläche geglättet ist und das Holz seine wunderbare Struktur zeigt. Die Oberfläche wird anschließend mit ausgewählten Naturölen und Wachsen versiegelt, die auch für Allergiker geeignet sind. Eine Nanoversiegelung zum Schluss schützt vor Feuchtigkeit und Schmutz. „Das Holz ist es, was der Brille die besondere Individualität verleiht. Es werden keine Farben oder Lacke verwendet, dadurch ist jede Brille einzigartig in ihrer Maserung und Farbe.“ Neubauer trägt seine Brillen selbst täglich,
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ECHT Oberfranken
am liebsten das Modell „Bernhard“. Seine Kunden sind meistens Individualisten, die ein besonderes Accessoire suchen und gleichzeitig Wert auf nachhaltig hergestellte Produkte legen. Rund 500 Euro muss ein Käufer für eine Holzbrille investieren.
Brille aus versteinertem Gras Zur Zeit arbeitet Dominic Neubauer mit der Coburger Designovation GmbH zusammen. Das gemeinsame Projekt dreht sich um eine Brille aus versteinertem Gras, einem besonders harten, fast schwarzfarbigem Werkstoff. Bei diesem Material handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um eine Baumart, botanisch gesehen zählt das Material zur Familie der Gräser. „Das ist ein schwierig zu verarbeitendes Material, das aber eindrucksvoll aussieht. Mir macht es Spaß ständig etwas Neues auszuprobieren.“ Künftig will der Jungunternehmer sein Sortiment noch weiter ausbauen und auch mit Furnieren aus Stein experimentieren. Eine Brille aus Schiefer gibt es schon. Seine Modelle vertreibt er bisher über seine Internetseite (www.holzblick.de), präsentiert sie bei Messen oder bietet sie über ausgewählte Optiker an. n
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Stark für Bayern Bayern muss besser bleiben In Bayern gehen Leben und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand. Damit das so bleibt, vertritt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftspolitischen Interessen von 116 bayerischen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden. Wir engagieren uns für ein starkes, lebenswertes Bayern mit starken Unternehmen und sicheren Arbeitsplätzen. www.vbw-bayern.de
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„Konkurrenzlos günstige Energieregion Oberfranken“ sichert langfristig tausende Arbeitsplätze Ein aussichtsreicher Impuls für Unternehmen aus unserer Region Erfolg und Heimatverbundenheit schließen sich in Oberfranken zum Glück nicht aus. Ganz im Gegenteil, durch harte Arbeit über Generationen weist Oberfranken die zweithöchste InMario Münch – Unternehmer, stolzer Oberfranke, dustriedichte EuFamilienvater und Energiepionier ropas auf. Eine Genussregion mit vielen sicheren Arbeitsplätzen – möchte man meinen. Doch Energiekonzerne drehen seit Jahren konsequent an der Energiepreisschraube und nehmen unseren Unternehmen somit die nötige Planungssicherheit, was auch in unserer Region langfristig viele Jobs wackeln lässt. Damit dies bald ein Ende hat, kämpft Münch Elektrotechnik Seite an Seite mit kostenbewussten Unternehmern für die „konkurrenzlos günstige Energieregion Oberfranken“.
heitskämpfer“ auf, stehen für die Selbstversorgung mit grünem Strom ein und zeigen: Wir Oberfranken machen unseren Strom selbst, denn es geht auch ohne einschneidende Stromtrassen und ohne Energiemonopole, die uns Unternehmern mit ihrer unüberschaubaren Preispolitik großes Kopfzerbrechen bereiten.
Münch mobilisiert Strom-Freiheitskämpfer
Die Vorteile für Land und Leute liegen auf der Hand:
Andrea Götz, Hans-Georg Rießner und Stefan Müller-Gei – allesamt Unternehmer und stolze Oberfranken – haben ihre eigene Energiewende bereits vollzogen und setzen auf die Energiekonzepte von Geschäftsführer Mario Münch. Damit versorgen sie ihre Unternehmen nicht nur jahrelang mit günstigem Strom, sondern werden auch ihrer sozialen Verantwortung als Unternehmer gerecht: Ihre damit gewonnene Planungssicherheit schützt bestehende Arbeitsplätze und schafft sogar neue. Da sie auch andere Unternehmer zum Schritt in die EnergieUnabhängigkeit ermuntern wollen, treten sie in den aktuellen Printanzeigen der neuen Münch-Infokampagne als „Strom-Frei-
Niedrige und über Generationen planbare Stromkosten, anstatt ständig steigender Energiekosten halten unsere heimischen Betriebe national wie international konkurrenzfähig und sichern langfristig tausende Arbeitsplätze.
Betriebsgelände des regional führenden Anbieters von Gasen – Rießner-Gase
Energie-Unabhängigkeit, die sich in jeder Hinsicht bezahlt macht „Waren Unternehmer bisher gezwungen ständig steigende Stromkosten von 16–22 Cent/kWh zu schultern, sind sie nun in der Lage mit ihrer eigenen Erzeugungsanlage Strom für unter 7 Cent/kWh selbst zu produzieren. Ein festgeschriebener Strompreis über die nächsten 25 Jahre, der sich nach der Abschreibung der Anlage sogar auf weniger als 1 Cent/kWh reduziert“, so der vom WWF als „Klimaheld 2014“ ausgezeichnete Energiepionier Münch.
Dass die oberfränkische Strompreisbremse bereits funktioniert, demonstrieren diese drei kostenbewussten Unternehmer. Dass individuell angepasste Lösungen für jedes Unternehmen verfügbar sind, kann man bei einem Besuch des neuen Firmensitzes von Münch Elektrotechnik in Rugendorf erfahren. Hier entsteht in Oberfranken soeben der energiekosteneffizienteste Industriestandort Deutschlands. www.muench-energie.de
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StrompreISbremSer
Stefan Müller-Gei
kostenbewusster Unternehmer, Familienvater und stolzer Oberfranke, erzeugt seinen Strom mit der eigenen Photovoltaik-Anlage. Die Wertschöpfung der Energiegewinnung bleibt in der Region und sein Unternehmen ist unabhängig von ständig steigenden Energiekosten.
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Veranstaltungskalender „Landschaften“ – Bilderausstellung
Vom Dreikönigssingen zur Silvesterknallerei – Fest-Brauch-Event – Ausstellung
im Rahmen der Thurnauer Kunst- und Kulturwochen „Schwantastisch“. Zu sehen noch bis sind Aquarelle, colorierte Tuschezeichnungen und Acrylbilder von Thomas Winkler. September Ort: Kultwirtschaft im Golfclub Oberfranken Restaurant auf dem Golfplatz in Thurnau Öffnungszeiten: Di - Fr 11 - 21.30 Uhr, Sa, Sonn- u. Feiertag ab 9 Uhr
Diese Ausstellung greift Feste von Neujahr bis Silvester auf und beleuchtet die damit verbundenen Bräuche im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Ort: Fränkische Schweiz-Museum, Tüchersfeld Öffnungszeiten: April - Oktober: Di - So 10 - 17 Uhr, November - März: So 13.30 - 17 Uhr
Ende
„DIE WIEDERENTDECKUNG VERGESSENER PFLEGEKULTUR“ – Sonderausstellung
EINS + EINS = EINS | Fotografie und Scherenschnitt – Sonderausstellung
Sammlungsbestand des Europäischen Flakonglasmuseums und seine wissenschaftliche Aufarbeitung und Erweiterung. Ort: Europäisches Flakonglasmuseum, Kleintettau Öffnungszeiten: Mo - Fr 8 - 17 Uhr, September Sa 10 - 16 Uhr Jeden ersten Samstag im Monat finden von 12 - 15 Uhr Halbautomaten-Vorführungen am Glasofen statt. An Sonn- und Feiertagen nur für vorangemeldete Gruppen ab 10 Personen.
noch bis
von Uwe Gaasch und Wolfgang Müller Ort: Historisches Museum Bamberg Öffnungszeiten: Di - So 9 - 17 Uhr
30.
Zwei Seherlebnisse – Ausstellung noch bis
11. Oktober
noch bis
12. Oktober
noch bis
13. Oktober
mit Werken von Ludwig Wildig und Marcello Morandini Ort: Das Kleine Museum Kultur auf der Peunt, Weissenstadt Öffnungszeiten: Di - Sa 10 - 17 Uhr (Sonntag auch nach telefonischer Vereinbarung) Eintritt: 4 €, (ermäßigt 2 €), unter 18 Jahren frei!
16. Oktober
31.
der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Freilichtmuseen Ort: Bauernmuseum Bamberger Land, Frensdorf Öffnungszeiten: Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sonn- u. Feiertage 13 - 17 Uhr
das heilige Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde - Ausstellung Ort: Diözesanmuseum Bamberg, Domplatz 5 Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr
„Malerei“ – Ausstellung
des Historikers Hannes Heer, des Musikpublizisten Jürgen Kesting und des Hamburger Designers Peter Schmidt unter dem Titel „Die Bayreuther Festspiele und die ,Juden‘ 1876 bis 1945“ Ort: Altes Schloss Bayreuth, Fußgängerzone, Maximilianstr. 6 Öffnungszeiten: täglich 10 - 17 Uhr Eintritt: frei!
31.
Was bin ich? Berufe in Porzellan – Sonderausstellung
noch bis
23.
Oktober
20
Graphisches aus den Kronacher Partnerstädten Ort: Festung Rosenberg, Kronach
ECHT Oberfranken
18.
Sunny Boys – KOMÖDIE – Premiere von Neil Simon Ort: Landestheater Coburg, Reithalle Beginn: 20 Uhr
19.
Jazz-Klavierabend
19.
Lichtenfelser Korbmarkt
Dieser Markt ist einzigartig. Die Leistungsschau des Deutschen Felchthandwerks, Altstadtfest, Party,Musik, fränkische bis Lebenslust. Drei Tage lang Faszination Flechten hautnah. Gäste aus ganz Europa. Und Körbe, Möbel, Felchtobjekte, Designerstücke, Kunstwerke … September Ort: Marktplatz Lichtenfels Programm unter: www.lichtenfels-city.de
21.
Ort: Pfalzmuseum Forchheim Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr Eintritt: 5 €
„Unter Freunden“ – Sonderausstellung
Holy smokes, was ne heiße Kiste: Dieser Wahnsinns-Konzertabend wird ganz im Zeichen allergeilsten Garagenrocks á la Stooges, MC5, Radio Birdman, The Hellacopsters, The Hives usw. stehen! Ort: Schokofabrik Bayreuth, Gaußstr. 6, September 95448 Bayreuth | Beginn: 21 Uhr
mit Christiane Dehmer (Jazz-Pianistin, Klavier) September Ort: Gemeindehaus Münchberg Beginn: 21 Uhr | Eintritt: 5 €
von Sven Götz, Coburg Ort: Galerie EINblicke, Kronach
November
noch bis
30.
November
Royal Cream / King Mastino
Pracht. Prunk. Protz. Luxus auf dem Land - Ausstellung
Gekrönt auf Erden und im Himmel –
Oktober
noch bis
2.
November
Liebling der Frauen: DIE TASCHE – Sonderausstellung noch bis
mit 2.000 Exponaten aus 200 Jahren aus einem Fundus von 200.000 Stücken Ort: Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger/ Porzellanikon Selb Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr Eintritt: Einzelkarte Selb 5 €, Einzelkarte Hohenberg 3 €, Kombiticket 6 € www.porzellanikon.org
noch bis
„Verstummte Stimmen“ – Sonderausstellung noch bis
„Porzellan für die Welt – 200 Jahre Porzellan der bayerischen Fabriken“ – Sonderausstellung
Präsentiert werden Tischdekorationen für Festtafeln – dafür gab die Aristokratie im 18. Jahrhundert ein Vermögen aus. Mit Porzellanfiguren holte man sich ganze Miniaturwelten auf die Desserttafel. Ort: Sammlung Ludwig, Altes Rathaus, Bamberg Öffnungszeiten: Di - So 9.30 - 16.30 Uhr
Lu Song – ein chinesischer Romantiker – Ausstellung
mit Werken klassischer Landschaftsmalerei, wobei es dem Künstler nicht um eine mimetische Wiedergabe der Natur geht, sonder um das darin verborgene Potential als Spiegelbild einer Innenwelt. Vernissage: 19. September um 18 Uhr September Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg
19. bis
9.
November
VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen
Staatliches Museum für Porzellan, Hohenberg a. d. Eger / Selb
Ihre Adresse für Kunst und Rahmen Samstag, 27. September 2014, 19.00 Uhr Opern- und Operettenarien mit Thomas Sigwald und Nicola Becht (Operettenstars der Luisenburg-Festspiele)
Freitag, 31. Oktober 2014, 20.00 Uhr Kabarettist Hannes Ringlstetter Freitag, 28. November 2014, 20.00 Uhr Kabarettist Max Uthoff (bekannt aus: Neues aus der Anstalt/ZDF)
Freitag, 12. Dezember 2014, 20.00 Uhr Michael Lerchenberg liest die Heilige Nacht von Ludwig Thoma an der Harfe: Veronika Ponzer
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Porzellanikon Selb ®
Werner-Schürer-Platz 1 95100 Selb Fon +49 (0) 92 87. 91 800-0 info@porzellanikon.org www.porzellanikon.org
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Schirndinger Straße 48 95691 Hohenberg a.d. Eger Fon +49 (0) 92 33. 77 22-11 dpm@porzellanikon.org www.facebook.com/porzellanikon
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96450 Coburg Tel. 09561 . 247688 galerie@glaserei-spaeth.de
Kartenvorverkauf: Tourist-Information Wunsiedel, Telefon 09232/602-162 Tourist-Information Marktredwitz, Telefon 09231/501-128 sowie alle Geschäftsstellen der Frankenpost
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19. - 21. September 2014
DAMPF-FESTIVAL & DIE NACHT DER SINNE 20. und 21. September 2014 Nähere Informationen unter Telefon: +49 (0) 92 27 57 00 oder www.dampflokmuseum.de.
21
VERANSTALTUNGSKALENDER Reihe Sommerkonzerte
Lily Dahab – Konzert
Kammerkonzert mit Ernst Triner (Violine) und Fritz Walter (Klavier) mit Werken aus verschiedenen Epochen Ort: Aula des Gymnasiums Münchberg Beginn: 17 Uhr | Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
Kulturwelten 2014 „Da schwingt ganz Buenos Aires mit und zaubert beim Höhren ein Lächeln ins Gesicht.“ Ort: Textilmuseum Helmbrechts Beginn: jeweils um 20 Uhr Eintritt: Abo 16 €, VVK 19 €, AK 22 €
„Zä korz“ – Kabarettistische Lesung
von und mit Klaus Karl-Kraus Ort: Kulturscheune Putzenstein, Thurnau Beginn: 20 Uhr Informationen: www.putzenstein.de
Kulinarischer Stadtspaziergang
Hof hat in Sachen Gaumenfreude einiges zu bieten. Neben der Hofer Rindfleischwurst, die es sogar in das europäische Register regionaltypischer Spezialitäten geschafft hat, und den Hofer Schnitz gibt es noch viele weitere Hof-Genüsse. Welche das sind erfährt man beim kulinarischen Statdspaziergang mit einem Genussbotschafter der Genussregion Oberfranken. Es geht um Leberkäs‘, Schwaas, Hofer Allerlei und kleine süße Köstlichkeiten – die bei dieser Stadtführung nicht nur angesehen, sondern auch probiert werden können. Anmeldung bei der Tourist-Information Hof Tel. 09281 8157777 Treffpunkt: Rathausbrunnen, Hof um 10.30 Uhr | Dauer: ca. 2 Std. Kosten: 10 €/ Person
20.
Zwei Waagerecht – eine, Rätsel‘-hafte ungewöhnliche Liebesromanze – Schauspiel
Zwei äußerlich solide, aber innerlich vereinsamte Menschen, ein Mann und eine Frau, begegnen sich im leeren Zugabteil. Beide haben genug Schutzwälle um sich herum errichtet, doch die Vorliebe beider für Kreuzworträtsel bringt sie zaghaft miteinander ins Gespräch. Je mehr Rätsel gelöst werden, um so flüssiger wird das Gespräch und um so mehr Einblicke hinter die Fassaden werden gestattet – mit ungeahnten Folgen. Mit Markus Veith und Laura Mann. Ort: Atelier Harald Burger, Veitlahm 19, 95336 Mainleus | Einlass: 18.30 Uhr Beginn: 19 Uhr September Um Reservierung wird gebeten: Tel. 09229 223504 oder E-Mail: hb@haraldburger.de Eintritt: VVK 15 € (ermäßigt 12 €), AK 17 €, Kinder bis 12 Jahren 6 €
21.
DAMPF-FESTIVAL & DIE NACHT DER SINNE
Das Deutsche Dampflokomotiv Museum bietet seinen Besuchern einen besonderen Genuss für Auge, Ohr und Gaumen: Zur „Nacht der Sinne“ verwandelt sich das Museumsgelände in ein stimmungsvolles Areal voller musikalischer und kulinarischer Highlights für Jung und Alt. Eingetaucht in effektvolle Lichtilluminationen warten drei Veranstaltungsbereiche mit und einzigartigen Attraktionen auf Besucher. Ort: Deutsches Dampflokomotiv Museum, Neuenmarkt/ Oberfranken Nähere Informationen: Tel. 09227 5700 September oder www.dampflokmuseum.de
20. 21.
ARTUR 17 – Offene Ateliertage des BBK Oberfranken
An zwei Tagen hat die interessierte Bevölkerung die Möglichkeit die teilnehmenden Küntlerinnen und Künstler aus ganz Oberfranken in ihren Ateliers zu besuchen. Ein Blick hinter die Kulissen der sich lohnt! Öffnungszeiten der Ateliers: 20. September 14 - 18 Uhr , 21. September 11 - 18 Uhr Informationen und Artur-Teilnehmer unter: www.bbk-bayern.de/obf
September
Fränkischer Theatersommer „Eulenspiegels Enkel“ – Schauspiel Ort: Stadt Marktredwitz, Großer Saal Historisches Rathaus, Markt 29 Beginn: 20 Uhr
Fischerfest der Siedlergemeinschaft Bad Berneck e.V.V.
23.
Dauer: 15 - 15.45 Uhr
Gitarren-Live-Musik mit Jonny B. – Konzert
Ort: Reha-Klinik Lautergrund, Schwabthal Beginn: 19 Uhr
Von Klassik bis Rassig, Von Rock bis Schock, Von Virtuos bis Gnadenlos – Piano-Solo-Show mit Holger Mantey Ort: Kurhaus Bad Steben, Großer Kurhaussaal, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 11 € (mit Gastkarte 9 €)
Traditionelles Handwerk und buntes Marktreiben im Hof Ort: Fränkische Schweiz-Museum, Tüchersfeld | Dauer: 10 - 18 Uhr
Fackelnacht des Bayerischen Bauernverbandes
Rosen & Garten Festival 2014
Mit Flackernden Fackeln und romantischen Augenblicken – für Stimmung sorgen „Christoph & Herrmann“ mit Livemusik. Deftiges Kartoffelgulasch aus dem Kessel sorgt für leibliches Wohlbefinden. Zum Löschen des Durstes steht die Feuerwehr Bergnersreuth mit kühlen Getränken bereit. Ort: Am Maisirrgarten beim Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth | Beginn: 19 Uhr
Gartenmarkt, Zirkus, Live-Musik und Kulinarisch-Regionales: Ein Tag voller inspirierender Eindrücke und spontaner Lebensfreude! Ort: Festung Rosenberg, Kronach Öffnungszeiten: jeweil 10 - 18 Uhr Eintritt: 8 € (VVK 7 €)
Kronacher Musiksonntag – Konzert des Jugendorchesters Kronach Ort: Seebühne, LGS-Park, Kronach Beginn: 15 Uhr
für Kinder ab 4 Jahren.
September Ort: Stadtbücherei Marktredwitz
Historischer Handwerkermarkt
Ort: Siedlerhaus „Feldscheune“ OT Bad Berneck | Beginn: 17 Uhr
Alles erlaubt? Oder Immer brav sein – das schafft keiner! – Ein Bilderbuchkino
25.
September
Reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist: 17. Oberfränkischer Mundart-Theater-Tag
21.
20.
23. intern. HOF-Regatta im Kanu-Sprint
TOP 5 der größten Kanuregatten in Europa – auch für Paralympics und Specialolympics. Weltmeister und Olympiasieger geben und sich die Ehre und gehen bei der HOFRegatta an den Start. Ort: Tauperlitz Quellitz-See, Döhlau Dauer: jeweils 8.30 - 15 Uhr September www.faltbootclub-hof.de
21. 22
ECHT Oberfranken
Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz | Beginn: 13 Uhr
Konzert mit dem Gospelchor Main-Line Gospel – ein Abend voller Emotionen
September Ort: Kurhaus Bad Steben, Großer
Kurhaussaal, Bad Steben | Beginn: 19.30 Uhr Eintritt: 12 € (mit Gastkarte 10 €)
Eine bunte Herbstmischung – Konzert mit Janka Hofmann (Violine) und Christian Reissinger (Klavier) Ort: Kunstverein Coburg, Park 4a Beginn: 19.30 Uhr
JANOSCH Originalzeichnungen und Druckgrafik – Ausstellung
in der Galerie in der Remise Ort: Wiesenstraße 22, Coburg Vernissage: 19.30 Uhr | Eintritt frei! Ausstellungsdauer bis 25. Oktober 2014
VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen
Metamorphose – 1. Symphoniekonzert
26.
Paul Hindemith: Symphonische Metamorphosen nach Themen von Carl Maria von Weber, Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 1 f-Moll op. 73, Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 Solistin: Annelien van Wauwe (Klarinette) Dirigent: Arn Goerke Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 19.30 Uhr
September
ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der
Jubiläumssaison 2014/2015
Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Straße 14 95326 Kulmbach Telefon 09221 407 81 20 Telefax 09221 407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de
Die Konzertreihe von und mit Ensembles der Bamberger Symphoniker und Freunden
Herausgeber und Verleger: Rainer Kober
26. 27. und
TAG DER OFFENEN TÜR Ort: Glaserei Späth, Güterbahnhof 6, Coburg Dauer: 10 - 17 Uhr
Verantwortlich i.S.d.P.: Cornelia Masel-Huth
„Jüdische und maurische Lebenswelten“ – Konzert
Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis
September
mit Liedern der spanischen Sefardim sowie Musik der spanischen Renaissance mit Sabine Loreda Silva (Mezzosopran) und Ulf Dressler (arabische Laute, Vihuela und Renaissance-Laute) Ort: Ehemalige Synagoge, Kronach Beginn: 19.30 Uhr
27.
September
Tag des Hörens – Ausstellung und Vorträge
Ort: Kongresshaus Rosengarten, Coburg Beginn: 10 Uhr Weitere Informationen: 09561 82830
King Arthur – SEMI-OPERA – Premiere von John Dryden und Henry Purcell Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr
Opern- und Operettenarien von W. A. Mozart, Johann Strauß und Robert Stolz
mit Thomas Sigwald und Nicola Becht (Operettenstars der Luisenburg-Festspiele) Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 19 Uhr Karten und Informationen: 09232 602163
28.
5 Jahre Kunstverein Kulmbach e.V.
September Große Jurierte – 3. Internationale bis Ausstellung
2.
Vernissage: 28. September um 11 Uhr Ort: Plassenburg Kulmbach, Festsaal
November
Fränkischer Theatersommer
„Zwei Waagerecht“ eine rätselhafte ungewöhnliche Liebesromanze Ort: Haus Winterling, Schützenstr. 8, Kirchenlamitz | Beginn: 17 Uhr | Eintritt: 9 €
28.
Chefredaktion/Projektleitung: Cornelia Masel-Huth
Stefan Johansson – Songs im Aufbruch – CULTUR IM CONTAKT
Der schwedische Song-Poet Stefan Johansson präsentiert sein neues SoloSeptember Album auf einer Fahrradtour quer durch Deutschland. Jeder gefahrene Kilometer verwandelt sich dabei in eine Spende für die Hilfsorganisation „arche nova“, die weltweit Wasserprojekte unterstützt. Ort: Haus Contakt, Unt. Realschulstr. 3, Coburg | Beginn: 19.30 Uhr Weitere Informationen: 09561 871424
Projektassistenz: Irina Leontev Texte und Fotos dieser Ausgabe: Dr. Rolf Bernhard Essig, Margarete Glück, Helmut Groh, Andrea Herdegen, Dr. Rüdiger Hess, Rainer Kober, Iris Kroon-Lottes, Ronald Ledermüller, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Tobias Ott, Jürgen Ritter, Fa. Schamel Meerrettich GmbH & Ko.KG Holger Twele, Klaus Wührl, Frank Wunderatsch; Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof.
Vorverkaufsstelle: tourismus@bad-staffelstein.de www.kammerkonzerte-banz.de
5.
KUNSTHAND WERKERMARKT
Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel
So, 02.11.2014 von 10 – 17 Uhr
Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER GmbH & Co. KG, Werbe- & Medienagentur Röder & Sommer Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4,30 Euro inklusive 7 % MwSt. Jahresabonnement: 25.00 Euro für sechs Magazine inklusive Porto und Versand.
Badepralinen – Baumkuchen – BienenWachs drechslerarBeiten – erzgeBirgische Volkkunst – Filz FruchtglühWein – grusskarten – gulaschsuppe – honig holzdekorationen – kaFFee und kuchen – keramik kerzen – malerei – mineralien – mundgeBlasenes glas naturkosmetik – patchWork – pralinen – Quilts seiFen – schmuck – steinkunst – textiles
Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 1. Februar 2010 www.fichtelgebirgsmuseum.de
23
VERANSTALTUNGSKALENDER Palmbülbül und Wundersylphe – Offenbachiade
Vom Korn zum Brot – Backofenfest
28.
des Bayerischen Bauernverbandes Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth | Dauer: 14 - 17 Uhr Die Ausstellung „Kriegszustand!“ kann an diesem Tag auch besucht werden. Der Museumseintritt ist frei.
Rainer Lewandowski (Text), Jacques Offenbach (Musik) Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater, Großes Haus, Bamberg | Beginn: 19.30 Uhr
Oktober
3.
Oktober
Variete mit Eliza
Ort: Reha-Klinik Lautergrund, Schwabthal September Beginn: 19 Uhr mit Musik-Humor-Programm der „Hofer Urviecher“ – außerdem gibt es leckeren Zwiebelkuchen! Leitung: Frau Zuber | Musik & Stimmung: Matthias Riedel und Werner Michael Ort: Hof, HSP, Viktor-von-Scheffel 7 September Beginn: 14 Uhr
30.
Antikmarkt Bamberg 2014
Einer der schönsten Antikmärkte Deutschlands mit ca. 450 Händlern, die alles außer Neuwaren anbieten. Ort: Fußgängerzone, Maximiliansplatz, 96031 Bamberg | Dauer: 8 - 17 Uhr www.bamberger-antikmarkt.de
Windgewebte Worte – Lesung
des Literaturvereins Kulmbach Ort: Obere Stadtgalerie, Kulmbach Beginn: 19.30 Uhr
3.
Oktober
bis
© kameramann - Fotolia.com
14. Scharfe Wochen in der Fränkischen Schweiz im Oktober 2014 - Alles dreht sich um das Thema Meerrettich - 40 Gaststätten präsentieren verschiedene Krengerichte - Veranstaltungen & Rahmenprogramm - Kochkurse & Rezepte Informationen: www.fraenkische-schweiz.com/kren Dort finden Sie auch den Flyer mit allen Einzelheiten! „Führung im Wandel Herausforderungen für Männer und Frauen“ – Vortrag
2.
24
Moderiert wird die Veranstaltung von Elke Susanne Gillardon, StrategieBeratung für VorwärtsDenker und Helmut Vorndran, Autor und Kabarettist. Das „GetTogether“ ab 21 Uhr mit Imbiss ermöglicht den weiteren Gedankenaustausch sowie die Klärung noch offener Fragen. Ort: Hofsaal der Veste Coburg Beginn: 19 Uhr Von den Besucherparkplätzen auf der Brandensteinsebene fährt ca. alle 15 Minuten ein Shuttlebus zur Veste. Anmeldung ist erforderlich unter: www.coburg.de/fuehrungimwandel
ECHT Oberfranken
Die grüne Kraft gegen Husten, Schnupfen & Co – Vortrag
von Carola Hebentanz Ort: VS Teuschnitz (Seminarraum der Ganztagsschule) Dauer: 19.30 - 21 Uhr | Kosten: 3 € Anmeldung: Carolo Hebentanz Tel. 09268 913384
Lustiges Weinfest
Oktober
Ort: Landwirtschaftliche Lehranstalten, Adolf-Wächter-Str. 39, Bayreuth Dauer: 10 - 17 Uhr | Eintritt: frei!
5.
September
29.
Tag der offenen Tür und Kreiserntedankfest
12. Oktober
Illumination – Münchberg leuchtet
Die Stadt Münchberg setzt mit einem temporären Lichtereignis ein Zeichen für modernes Lichtdesign. Ort: Rund um das Rathaus und die Stadtkirche, Münchberg Uhrzeit: jeweils nach Einbruch der Dunkelheit
6.
Oktober
7.
Oktober
8.
Oktober
9.
Oktober
Sinfonischer Frühschoppen der 11. Kronacher Klassik Akademie
Mendelssohn: Ouvertüre „Die Hebriden“ Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur Sandra Schnappauf (Klarinette), Sinfonieorchester der Kronacher Klassik Akademie Leitung und Moderation: Burkhart M. Schürmann Ort: Maximilian-von-Welsch-Schule, Gabelsbergerstr. 4, Kronach Beginn: 11 Uhr | Eintritt: frei! www.klassik-akademie.de Abschlusskonzert der 11. Kronacher Klassik Akademie: 05. Oktober 2014 um 16 Uhr
5.
Oktober
Das Beste aus meinem Liebesleben – Konzertabend
mit Axel Hacke und Ursula Mauder Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater, Großes Haus, Bamberg | Beginn: 20 Uhr
Schade um die schöne Verschwendung – Lesung
mit Max Goldt Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater, Großes Haus, Bamberg Beginn: 20 Uhr
Niamh Ni Charra Band – Konzert Kulturwelten 2014 Lassen sie sich von irischen Klängen verwöhnen. Ort: Bürgersaal, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Eintritt: Abo 16 €, VVK 19 €, AK 22 €
„Theater auf Touren“: Verrücktes Blut – Theaterstück
das die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund thematisiert innovativ, frech und wahrhaftig. Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr
Vortragsreihe des Europäischen Flakonglasmuseums
10. 17. 24. 31.
anlässlich des Jubiläumsjahres „500 Jahre Tettau“ in Kooperation mit der VHS Kronach Referenten: Jana Lisa Buhrow (Erlangen), Thomas Schwämmlein (Sonneberg), Dieter Schieritz (Schleiden), Beatrice Frankl (München) Ort: Europäisches Flakonglasmuseum, Gals-Café (Vortrag von Frau Fankl im Kaminzimmer, Gasthaus Söllner Beginn: jeweils um 19 Uhr
Oktober
Erntedank- und Kartoffelfest
Markt, Probier-Fest und kulinarisches Highlight mit Musik! Ort: Kulturscheune Putzenstein, Thurnau Beginn: 11 Uhr Informationen: www.putzenstein.de
10. Oktober
Konzert für Oboe und Orgel mit Münchberger Bachchor e.V. Ort: Kirche „Zur Himmelspforte“, Münchberg Beginn: 19 Uhr
VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen
STADTMUSEUM
LICHTENFELS
Echt. Stark. Oberfranken!
tag der offenen tür und kreiSerntedankfeSt Sonntag, 5. oktober 2014 bayreuth LandwirtschaftLiche LehranstaLten adoLf-wächter-str. 39 10 – 17 Uhr eintritt frei
Stadt Münchberg
Ludwigstraße 15 · 95213 Münchberg stadtverwaltung@muenchberg.de
„Münchberg leuchtet“ findet im Rahmen von „Oberfranken leuchtet“ statt. Diese Veranstaltungsreihe umfasst eine Vielzahl von Lichtdesignprojekten im öffentlichen Raum. „Oberfranken leuchtet“ ist ein Projekt von Oberfranken Offensiv e. V. in Zusammenarbeit mit dem Coburger Design forum Oberfranken e. V. und der Fakultät Design an der Hochschule Coburg.
Landjugend Kreisverband Bayreuth
www.oberfranken.de
Sonntag 05.10.14 Kronach M.-von-Welsch-Schule Gabelsbergerstr. 4
11:00 16:00
Sinfonischer Frühschoppen Abschlusskonzert
Eintritt frei
Mendelssohn
Hebriden-Ouvertüre
Mozart
Klarinettenkonzert A-Dur
Beethoven Sinfonie Nr. 7
Sandra Schnappauf, Klarinette
www.klassik-akademie.de
Ltg. Burkhart M. Schürmann
mit einem abo! Spielzeit 14 / 15
Palmbülbül und Wundersylphe // Jacques Offenbach, R. Lewandowski • Rose Bernd // Gerhart Hauptmann • Penthesilea // Heinrich von Kleist • Sieh, was du nicht siehst // Rainer Lewandowski, Konrad Haas • Die acht Frauen // Robert Thomas • Das letzte Band // Samuel Beckett • Die Bombe // Rainer Lewandowski • In der Sache J. Robert Oppenheimer // Heinar Kipphardt • Schuld und Schein // Ulf Schmidt • Monty Pythons Spamalot // John du Prez, Eric Idle • Tschick // Wolfgang Herrndorf • Wie im Himmel // Kay Pollak • Robyn Hod // Freilichtfassung von R. Lewandowski • Die Zauberflöte // W. A. Mozart, E. Schikaneder
theater.bamberg.de
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VERANSTALTUNGSKALENDER Der Ball der Stadt Wunsiedel wird zur großen Beat-Party
Die Beat-Legende „The Fellow Rovers“ rockt in der Fichtelgebirgshalle. Hier bekommen die Musikfreunde die Juwelen und Klassiker aus zwei Jahrzehnten zu hören: die Hits von Rolling Stones, Beatles, Creedence Clearwater Revival, Bee Gees, Dave Clark Five, Spencer Davis Group und Hollies unter vielen anderen mehr und die brillanten Gitarren-Soli von Shadows und Spotnicks, die ein Markenzeichen der „Fellow Rovers“ waren und sind. Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr Karten/ Informationen: 09232 602163
2. Konzert – Klaviertrio
16. Oktober
mit Dagmar Puttkammer (Violine), Markus Mayers (Violoncello), Beate Roux (Klavier) und Werken von Carl August Nielsen Trio G-Dur, Ludwig van Beethoven Trio c-moll op. 1 Nr. 3, Felix Mendelssohn-Bartholdy Trio d-moll op. 49 Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein Beginn: 11 Uhr
Gerhart Hauptmann Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater, Studio, Bamberg | Beginn: 20 Uhr
Mozart‘s Garden – 2. Symphoniekonzert
11. Oktober
17.
bis
In diesem Konzert werden neben ausgewählten Arien auch Orchesterwerke von Mozart und seinen Zeitgenossen zu hören sein. Solistin: Mojca Erdmann (Sopran) Dirigent: Daniel Klajner Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 19.30 Uhr
48. Hofer Filmtage
Ort: Hof – Central- und Scalakino Informationen: www.hofer-filmtage.com
Oktober
Planungsgrundlagen für den Aufbau eines Online-Handels – Vorträge
Der Bienenstaat, ein Superorganismus – Vortrag
von Marian Mayek Ort: VS Teuschnitz (Seminarraum der Ganztagsschule) Dauer: 19 - 21 Uhr | Kosten: 3 € Anmeldung: Marian Mayek Tel. 09268 6594
Rose Bernd - Schauspiel – Premiere
21. 26.
23. Oktober
- Kriterien zur Entscheidungsfindung - Umsatz- und Kostenplanung - System- und Prozessanforderungen Angesprochen sind Existenzgründer und Unternehmer, die den Aufbau eines Online-Handels planen oder ihren bestehenden Online-Shop erweitern möchten. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Referenten: Constance Möhwald und Hans-Jürgen Collatz vom eBusiness-Lotsen Thüringen Ort: Bd Sensors GmbH, Bd-Sensors-Str. 1, 95199 Thierstein | Beginn: 13 Uhr
Brennerova – Lesung mit Wolf Haas Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater, Großes Haus, Bamberg Beginn: 20 Uhr
Oktober
2. Coburger Mädelsflohmarkt „Druckpiraten“ Entdecker unterwegs Erkunden der Abteilung „Druckerei“ im Museum und Gestalten einer piratenschwarzen Überraschung. Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Hof Dauer: 10 - 12 Uhr | Eintritt: 5 €
Lachablösung – Kabarett
Das aktuelle TBC-Programm von und mit Georg Koeniger, Florian Hoffmann und - neu! Michael A. Tomis Ort: Stadtschloss Lichtenfels Beginn: 19.30 Uhr
Jean Paul Tage Bad Berneck
LUDWIG RICHTER - ROMANTIK IN BILDERN - Vortrag mit Projektionen von Dr. Elisabeth Böhm (Universität Bayreuth) Ort: Saal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.) Beginn: 17 Uhr | Eintritt: frei!
Über 70 Anbieter und viel Gaumenfreude warten auf die Besucher: Kürbis-Chili-conCarne, Bachne Kniala, Zwiebelkuchen aus dem Lehmbackofen, frisch gepresster Apfelsaft, leckere Apfelküchle und Suppen aus dem Kessel sind nur eine kleine Auswahl. Ort: Schule Thiersheim | Dauer: 11 - 17 Uhr
18. Oktober
Oktober
Heinrich von Kleist Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater, Großes Haus, Bamberg Beginn: 19.30 Uhr
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„Kürbis, Zwiebel, Lauch & Co“ – Gartenmarkt
Penthesilea – Schauspiel
25.
Hier finden Kleider, Röcke, Hosen, Schmuck, Accessoires und viele andere schöne Dinge neue glückliche Besitzer. Ob Fhelkäufe, selbst hergestellte Unikate oder einfach nicht mehr getragene Schätze, hier darf fast alles verkauft werden. Die Besonderheit: Nur Frauen – im Alter von 9 ≠Männer sind als Besucher und ShoppingBerater herzlich willkommen. Für das leibliche Wohl der Besucher wird ebenfalls bestens gesorgt sein. Ort: Kongresshaus Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg | Dauer: 12 - 17 Uhr Eintritt: 1 € Erwachsene / Kinder und Schüler sind frei!
Consumenta 2014 2. Kindertobetag Hof
Die Freiheitshalle als riesiger Indoor-Spielplatz. Ort: Freiheitshalle Hof, Großes Haus Dauer: 10 - 18 Uhr
12. Oktober
1. Konzert – Jubiläumsgala
19. Jean Paul Tage Bad Berneck – Märchenstunde
Bürger der Stadt Bad Berneck lesen Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm. Dazu gibt es die Illustrationen von Ludwig Richter. Ort: Saal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.) Beginn: 15.30 Uhr | Eintritt: frei!
13. Oktober
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„ZEITLOS“ – Kunstwettbewerb – Vernissage
Ort: Seniorenhaus, Am Unteren Tor, Hof Beginn: 19 Uhr
ECHT Oberfranken
Oktober
20. Oktober
mit Bart Vandenbogaerde (Violine), Quinten de Roos (Violine), Christian Dibbern (Violine), Matthias Krug (Violine), Yumi Nishimura (Viola), Christof Kuen (Viola), Katja Kuen (Violoncello), Achim Melzer (Violoncello) und Werken von Johannes Brahms: Streichsechstett op. 18 B-Dur, Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichoktett op. 20 Es-Dur Festansprache: Dr. Thomas Goppel Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein Beginn: 11 Uhr
Kreismusikschule 25 Jahre vor Ort BRIEFE VON FELIX - Ein musikalisches Bilderbuchkino in Kooperation mit der Gemeindebücherei Memmelsdorf Ort: Schulaula, Memmelsdorf Beginn: 17 Uhr
25. Oktober bis
2.
November
präsentiert Ihnen Süddeutschlands größte und erfolgreichste Einkaufsmesse wieder ein unvergleichliches Einkaufserlebnis – mit vielseitigen Themenwelten, einem bunten und informativen Programm und einer sehenswerten Produktvielfalt. Bei Vorführungen können Sie die Waren der gut 1.000 Aussteller live erleben, sie anfassen und testen, und sich im direkten Gepräch umfassend beraten lassen. Tauchen Sie ein in die einzigartige Consumenta, seien Sie mit dabei und machen Sie sich einen unvergesslichen Tag! Ort: Messe Nürnberg | Öffnungszeiten: täglich 9.30 - 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr)
Amadeus rockt – Sonderkonzert
30. und
31. Oktober
31.
„Zum Ringlstetter“ – neue Show von Hannes Ringlstetter Kabarett, Revue, Typenpanoptikum, Musikshow, Standup. Warnung: Es kann sein dass Sie lachen müssen. Ort: Fichtelgebirgshalle Wunsiedel Beginn: 20 Uhr Karten/ Informationen: 09232 602163
November Symphoniekonzert in Selb
Peter I. Tschaikowsky: Walzer und Polonaise aus der Oper „Eugen Onegin“ Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 4 November B-Dur op. 60 Solist: Fédor Roudine (Violine) | Dirigent: Roland Vieweg Ort: Rosenthal-Theater Selb | Beginn: 19.30 Uhr
6.
mit Gery & The Johnboys Ort: Judoclub-Halle, Münchberg Beginn: 20 Uhr | Informationen: Kathrin u. Markus Hücherig Tel. 09251 1000
62. Hofer Modellbahnbörse
Ort: Haus der Jugend, Sophienstr. 23, Hof Dauer: 9 - 14 Uhr | Eintritt: frei!
8.
November
Symphoniekonzert in Münchberg
Peter I. Tschaikowsky: Walzer und Polonaise aus der Oper „Eugen Onegin“ Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 Ludwig van Beethoven: November Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 Solist: Fédor Roudine (Violine) | Dirigent: Roland Vieweg Ort: Mehrzweckhalle Münchberg Beginn: 20 Uhr
7.
3. Benefizball der Hofer Service-Clubs Ort: Freiheitshalle Hof, Großes Haus Beginn: 19 Uhr
Speziell für Frauen: „IT-Praxistag für Handwerksbetriebe“ IT-Workshops und Praxisberichte zu Themen im digitalen Geschäftsalltag: - Excel und Word - IT-Sicherheit - Pflege von Kundendaten - Umgang mit Dokumenten - Erfahrungsaustausch mit Unternehmen Ort: Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) Dauer: 8.30 - 16.30 Uhr Teilnahme ist kostenfrei!
9.
Von Münchbergern für Münchberger
Singstücke, Sketche, Spiele etc. vorgetragen von verschiedenen Vereinen November Ort: TVM-Vereinsturnhalle, Münchberg Dauer: 16.30 - 20 Uhr
Themenvielfalt und packende Events – die große Erlebnismesse der Metropolregion!
Pelléas und Mélisande – 3. Symphoniekonzert
Jean Sibelius: Pelléas und Mélisande, Suite für Orchester op. 46 | Gabriel Fauré: Pelléas und Mélisande, Suite für Orchester November op. 80 | Arnold Schönberg: Pelléas und Mélisande op. 5 | Dirigent: Daniel Klajner Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 19.30 Uhr
14. 15. 15. 16. und
November
Klüger Bauen
Region erleben
RENT – Das Musical
von der Hofer Symphoniker Musikschule Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal November Beginn: 19.30 Uhr
Gesund leben
Pinseltanz und Vogelbild – Ausstellung
Ostasiatischer Kalligrafien und Malereien aus der Sammlung Walter Gebhard Ort: Kunstmuseum Bayreuth Eröffnung: 16. November um 11 Uhr
Schöner einrichten
„Wintermarkt am Regenbogen“
Ausstellung zum Thema PAARE
Ort: Galerie im Theresienstein, Hof Dauer: 15 - 18 Uhr | Eintritt: frei! Informationen: www.kunstverein-hof.de
Hautnah erleben!
Tanzen mit d‘n Lump am Stecken – Rock ‘n‘ Roll-Tanzabend
29.
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November
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Vielseitig erleben
Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich via Email an info@echt-oberfranken.de mitteilen. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.
Genießen
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Oktober
Neu, spannend, rocksymphonisch Das Erfolgsprojekt „Amadeus rockt“ kommt zurück auf die Bühne, die Hofer Symphoniker präsentieren sich wieder als groovendes Symphonieorchester, doch diesmal mit neuem Konzept. Der Komponist und Solotrompeter der Hofer Symphoniker, Peter Lawrence, komponierte eigens für „Amadeus rockt 2014“ eine spektakuläre Rocksymphonie. | Solisten: Christian Venzke, Jennifer Riedel (Gesang) AMADEUS-ROCKT-Band: Klaus Pfreundner (Frontmann, Moderator), Ralf Wunschelmeier (Gitarre), Alfred Kallfass (Bassgitarre), Johannes Potzel (Drumset), Timo-Jan Deen (Percussion), Peter Lawrence (Keyboard) Dirigent/ Moderator: Roger Eric Komponist: Peter Lawrence Ort: Freiheitshalle Hof, Großes Haus Beginn: jeweils um 19.30 Uhr
25.10.- 2.11.
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Heimtier-Messe
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AUSFLUGSTIPPS
1.000 Felsen, 12.000 Routen, 180.000 Meter Kletterstrecken Frankenjura, Eldorado für Free Climbing von Dr. Rüdiger Hess
S
itzt man in der Runde geselliger, sportlicher Typen und unterhält sich über „K 1“, den „Latok II“ im Karakorum oder „Fitz Roy“ in Patagonien, dann merkt man schnell es geht um‘s Klettern oder Bergsteigen. Der klassische Alpinismus hat sich rasant gewandelt und extreme Varianten entwickelt, sei es das „Free Climbing“, „Bouldern“ an Gebäuden bis hin zu „Deep Water Soloing“, d. h. Klettern an senkrechten oder überhängenden Felsformationen direkt über freien Wasserflächen.
Spätestens wenn die berühmten bayerischen „Huberbuam“ als Extremkletterer von ihrer ersten „Rotpunktbegehung“ der Salathé am El Capitan im Yosemite-Nationalpark/USA fachsimpeln, dann kommt Franken ins Spiel. Ein Franke war es nämlich, der gebürtige Nürnberger Kurt Albert, der den Kletterstil „Rotpunkt“ 1975 erfand. Seitdem etablierte sich das Freiklettern im Frankenjura und weltweit als Gegenbewegung zum technischen Klettern. Der Gymnasiallehrer für Mathe und Physik hängte seinen Beruf an den Nagel und verschrieb sich der Kletterei. In den 70er und 80er Jahren gelangen ihm fränkische Erstbegehungen wie z. B. 1980 auf den Eraserhead an den Bleisteinwänden, 1981 auf das Goldene Dach oder die Fight Gravity am Richard-Wagner-Fels im Trubachtal.
Das „Weiherstaler Männchen“ oberhalb der Schüttersmühle bei Pottenstein (Weihersbachtal)
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AUSFLUGSTIPPS Felsgehege für Ziegen in Obertrubach oberhalb der Trubachquelle
Der Nördliche Frankenjura zwischen Staffelstein bei Bamberg im Nordwesten und Kastl bei Amberg im Südosten mit einer Grundfläche von 2.300 Quadratkilometern hat besonders zur Entwicklung des Freikletterns oder modern „Free Climbing“ als Eldorado mit über 1.000 Felsen und inzwischen 12.000 Routen maßgeblich beigetragen. Neben Kurt Albert gibt es weitere Pioniere, die sich für den Klettersport in der Fränkischen Schweiz besonders verdient gemacht haben und als anerkannte Leitfiguren bei Kletterern im Frankenjura und weltweit gelten. Oskar Bühler, ein 1911 geborener Bauingenieur und langjähriger Vorstand des DAV (Deutscher Alpenverein) publizierte bereits 1949 den ersten Kletterführer für den Frankenjura. Hatte die erste Auflage noch 893 Routen, so erweiterte er die Routenvielfalt bis zur letzten Auflage 1991
auf die stattliche Anzahl von 4.200. Oskar Bühler war auch der Erfinder des gleichnamigen „Bühlerhakens“, der 1960 zum Einsatz kam. Das neue Hakenmodell war ein großer Sicherheitsgewinn für die Kletterei im Fränkischen. Bühler setzte bis ins hohe Alter etwa 2.500 neue Haken in die Felswände und tauschte dabei rostiges, altes Hakenmaterial aus. Er wurde für sein uneigennütziges Schaffen für die Kletterei 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
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AUSFLUGSTIPPS
„Steinerne Jungfrau“ an der Westseite des Walberla mit Blick auf Wiesenthau und Forchheim
Im Zusammenhang mit vielen Erst- und spektakulären Solobegehungen in der Fränkischen Schweiz muss zwangsläufig der Name Wolfgang Güllich genannt werden. Güllich, der viele Jahre zusammen mit den Freikletterpionieren Kurt Albert und Norbert Sandner in einer Kletter-Wohngemeinschaft in Eckental/Oberschöllenbach lebte, gelang es hinsichtlich der Schwierigkeitsgrade weltweit neue Maßstäbe zu setzen. Mit der weltweit ersten Route im elften Schwierigkeitsgrad, der Route Action directe, schrieb er 1991 Geschichte. Gemeinsam mit Kurt Albert, der 2010 im fränkischen Hirschbachtal beim Klettern tödlich verunglückte, erschloss Güllich zahlreiche alpine Routen im Freikletterstil und gilt als Leitfigur des Klettersports. In der internationalen Filmszene wurde Wolfgang Güllich als Stuntdouble von Sylvester Stalone in dem Spielfilm „Cliffhanger“ (1993) bekannt.
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ECHT Oberfranken
Zurück zum Ausgangspunkt und dem Kletterstil „Rotpunkt“ von Kurt Albert: Das freie Klettern wurde in der Sächsischen Schweiz bereits seit mindestens 1864 praktiziert, dann aber vom „technischen Klettern“ abgelöst und erst in den 1970er und 1980er Jahren wiederentdeckt. Während bei diesem „historischen“ Freiklettern laut alten Regeln Haken zur Fortbewegung und zur Rast genutzt erlaubt waren, dürfen heute Haken während des Kletterns zwar zur Sicherung verwendet werden, jedoch nicht zur Fortbewegung. Kurt Albert durchstieg 1975 am Streitberger Schild den Adolf Rott Gedenkweg (6+) als erster nur unter Verwendung natürlicher, vom Fels vorgegebener Strukturen wie Risse, Leisten oder Löcher vom Anfang bis zum Gipfel und markierte die Route als erste freie Begehung nach diesen Regeln mit einem „Roten Punkt“. Diese Kletterstilform hat sich heute nicht nur im Frankenjura, sondern bei Kletterern weltweit durchgesetzt.
Felsen (ehemalige Schwammriffe im Jurameer) bei Wohlmannsgesees
Schwerpunkte des Klettersportes im Nördlichen Frankenjura sind die durch Erosion geformten Kalk- und Dolomitfelsen aus den Ablagerungen des Jurameeres. Aus den vor 160 bis 140 Millionen Jahren entstandenen Sedimenten haben sich Karbonatgesteine entwickelt, deren Überreste heute als markante Felstürme die Hänge der meisten Täler in der Fränkischen Schweiz säumen. Charakteristische Felslandschaften entlang der Flüsse Wiesent, Trubach, Leinleiter, Aufseß, Ailsbach und Weismain prägen den Frankenjura. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung und Ausbildung der ursprünglichen Meeressedimente entstanden auch im Zuge späterer geologischer Einflüsse diverse Gesteinsarten wie Kalke, Dolomite, Tone oder Mergel mit typischer Ausprägung. Die letzten Überbleibsel dieser imposanten Jura-Kalksteine der Fränkischen Schweiz bilden im Westen den Gipfel des „geo-
logischen Umlaufbergs“, der Ehrenbürg, auch genannt „Walberla“ Diese unterschiedlichen Strukturen und Merkmale der Gesteine machen die große Bandbreite und Eigenarten des Klettern in Franken aus. Große regionale Unterschiede finden sich in dichten, glatten, gebankten Kalken oder aber rauhen, scharfkantigen Dolomiten, so dass sich der Charakter und der Anspruch der Kletterei von Gebiet zu Gebiet ändert. Während die tieferen Schichten des Weißen Jura im Leinleitertal und unteren Wiesenttal meist glatter und weicher erscheinen, so sind die höheren Gesteine im Trubachtal meist Dolomite mit größerem Härtegrad, filigranen, anspruchsvollen Strukturen und häufig löchrigen Oberflächen, also griffiger für Kletterer.
AUSFLUGSTIPPS
Burg Pottenstein
Derartige für die Fränkische Schweiz typischen Felstürme waren ideale Standorte für mittelalterliche Burgen und Schlösser, die Angreifern trotzten. Typische Bebauungen finden sich z. B. in Pottenstein, Tüchersfeld, Rabenstein oder Neideck.
Eldorado Einer der Kletterschwerpunkte des Frankenjura befindet sich im oberen Trubachtal. Treffpunkt und Info für Klettersportler und Klettersportinteressierte ist das Kletter-infozentrum Fränkische Schweiz, kurz „KIZ“ genannt. Das direkt neben dem Parkplatz gelegene Info-Gebäude in Form einer transparenten Segelkonstruktion bietet reichhaltige Informationsmöglichkeiten zum fränkischen Klettersport, seiner Historie, den geschichtsträchtigen Lokalitäten und unterschiedlichsten Routenangeboten. Unterhalb des Blechstein – dem Felskomplex oberhalb des Infozentrums, in der Klettersprache auch „Eldorado“ genannt – befinden sich u. a. eine Kletterburg, Seilpyramide und Boulderwand. Hier können erste Kletterschritte geübt werden, bevor es an den umliegenden Felsen in die Vertikale geht. n www.frankenjura.com www.fraenkische-schweiz.com www.alpenverein.de
(Hier werden Kletterkurse für Anfänger angeboten)
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ECHT Oberfranken
Der „Blechstein“ – in der Klettersprache auch „Eldorado“ genannt. Felskomplex oberhalb des Kletterzentrum Obertrubach
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KULTUR am
Putzenstein
Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. GENESIS / 1. Mose 3,19 Land Art und Fotos von Tobias Ott
INHALT
Land Art –
Die Kunst der Jäger und Sammler Er war beeindruckt und inspiriert von den Arbeiten des großen Meisters der Naturkunst, Andy Goldsworthy, oder auch des in Lauf gebürtigen Nils-Udo, der für die Bundesgartenschau 2005 in München ein überdimensionales Vogelnest aus Kiefernstämmen installierte: Tobias Ott aus Hof hat die vergänglichen Kunstwerke aus Naturmaterialien wie Blüten, Holzstücken, Dornen, Beeren und Steinen geschaffen und anschließend fotografiert, die wir in einer Auswahl in unserer Fotoserie zeigen. Bei seinen Aktionen im Frankenwald und dem Fichtelgebirge musste Ott feststellen, dass Naturkunst nicht so leicht von der Hand geht wie es aussieht. Zunächst mussten die passenden Materialien gesammelt, Steine nach Farben sortiert und nicht zuletzt der richtige Ort erspürt werden. Tobias Ott hat seine Naturkunstwerke mit einer eigenen Website und auf Facebook koordiniert und sie mit Geocaching verbunden. Auf diese Weise konnten und können – Steintürme oder ein Zapfen42
ECHT Oberfranken
kreis existieren beispielsweise auch nach eineinhalb Jahren noch – Wanderer, Geocacher oder Familien, die ihren Ausflug mit einem besonderen Pfiff verbinden wollen, auf die Suche nach den fragilen Kunstwerken gehen. „Ich möchte Wanderer erfreuen, wenn sie eines meiner Naturkunstwerke entdecken“, sagt Ott zu seinen Motiven. Und er möchte sie dazu anregen, die Natur ihrer Heimat mit offenen Augen wahrzunehmen und zu genießen. „Naturkunst ist gewissermaßen die Kunst der Jäger und Sammler: Man muss nichts mitschleppen, nichts mitnehmen. Verwendet wird das vor Ort Vorgefundene, spontan und intuitiv gestaltet.“ Dazu passt eigentlich nicht, dass die vergänglichen Kunstwerke durch Fotografieren für die Nachwelt erhalten werden. Andererseits war es für Tobias Ott, der sich intensiv mit historischen Fotografieverfahren wie Polaroid und Cyanotypie auseinandergesetzt hat,
eine andere Herausforderung, sich mit den Blumenkreisen und Beerengestecken fotografisch auseinanderzusetzen. Derzeit beschäftigt sich Ott, der 2010 „Künstler des Monats“ der Metropolregion Nürnberg wurde, mit historischen Strukturwalzen. Das sind jene Gummioder PVC-Walzen, mittels derer früher ohne teure Tapeten farbige Muster an die Wände gezaubert wurden. Die Schablonen dafür wurden von anonymen Handwerker-Künstlern entworfen. Über 3.000 historische Muster hat Tobias Ott bereits in seinem Archiv. Er möchte dieses handwerkliche Verfahren bewahren und zu neuem Leben erwecken.
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ECHTnacht „Nichts bewegt mehr, als andere Menschen. Die ECHTnacht ist wertvolle Plattform für kreativen Gedankenaustausch und neue Geschäftskontakte – ein regionales Netzwerktreffen in unterhaltsamer Atmosphäre.“
ECHTnacht
Fotos: Monika Limmer, Frank Wunderatsch
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ECHT Oberfranken
I
n aller Eile war sie hergerichtet worden: eine ehemalige Pakethalle am Coburger Güterbahnhof mit zerborstenen, längst erblindeten Fensterscheiben, die Räume dicht eingewoben mit Spinnennetzen, ein unwirtlicher Ort, dem Verfall preisgegeben. Jetzt sollten hier die Coburger Designtage stattfinden, die alljährliche Messe der Kreativen aus der Region für künftige Designstudierende, für Liebhaber schöner Dinge, für die gesamte interessierte Bevölkerung. In diesem ungewöhnlichen Ambiente sollte sie stattfinden, die 6. ECHTnacht. Nach über einem Jahr hatte unser Magazin ECHT Oberfranken wieder einmal eingeladen zu seinem zwanglosen und unterhaltsamen Netzwerktreffen. Und es blieb bis zuletzt eine spannende Angelegenheit, denn als bereits die ersten Gäste eintrafen, wurden noch eifrig die letzten Quadratzentimeter Fertigparkett verlegt. Und waren soeben über den mäandernden Laufsteg noch hippe Models getänzelt, so hatte der sich flugs in die Tafel für das opulente Büfett verwandelt.
Als immer mehr Gäste mit einem Gläschen blauen oder roten Sekt in der Hand die Halle bevölkerten, verlor sie sehr schnell ihre Kühle. Und das Eis war schnell und vollends gebrochen, als Moderatorin Sabrina Lang von unserem Partnersender Radio EINS die Geladenen so überaus charmant begrüßte. ECHT Oberfranken-Herausgeber Rainer Kober und Chefredakteurin Cornelia Masel-Huth fühlten sich glücklich im Kreise so vieler Freunde des Regionalmagazins, das mit dieser vorliegenden 25. Ausgabe beweist und wiederspiegelt, wie stark die Region in jeder Hinsicht ist und wie viele gestaltungswillige und optimistische Menschen hier leben. „Wir sind immer wieder erstaunt, was es in Oberfranken immer wieder auf`s Neue zu entdecken gibt“, hielten die beiden Blattmacher übereinstimmend fest und empfahlen das Magazin als hervorragende Präsentationsplattform für alle Unternehmen, Einzelhändler und Selbstständige: „ECHT Oberfranken ist inzwischen Sammelobjekt.“
Renate Köhler und Rüdiger Köhler
Ursula Skiba und Dieter Skiba-Jahn
Bettina Leffer und Peter Pratsch
Gäste aus Europa und aller Welt Menschen brauchen Weltoffenheit und Wurzeln. So heißt es im Leitbild der Hochschule Coburg (FH). Die Hochschule möchte daher eine Plattform bieten, auf der sich Region und Welt forschend, wirtschaftlich und kulturell begegnen können. Rund zehn Prozent aller Studierenden an der Hochschule Coburg kommen aus dem Ausland, die Residenzstadt wird immer beliebter und bekannter unter den jungen Leuten. Sie kommen aus 45 Ländern dieser Erde. ECHT Oberfranken unterstützt den Gedanken der Integration und eine herzliche Willkommenskultur natürlich gerne. Zur 6. ECHTnacht hatte die Leiterin des International Office der Hochschule, Annette Stegemann, einen ganzen Pulk junger Gaststudierender mitgebracht. Sie kommen aus Frankreich, USA, Mexiko, Thailand, Pakistan und Italien. Zwar waren die Deutschkenntnisse der meisten noch etwas verbesserungswürdig, aber Englisch ist schließlich die weltweite Verständigungskrücke. Und so plauderten die jungen Leute ganz ungezwungen über ihre durchweg guten Erfahrungen in Deutschland und ganz speziell in Coburg. Auch wenn zum Beispiel einige Leckereien der Genussregion für sie zunächst gewöhnungsbedürftig waren…
Kerstin Pilarzyk und Christof Pilarzyk
Dieter Blechschmidt und Ingeborg Blechschmidt
Maria Schuberth und Bernhard Schuberth
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KONGRESSHAUS ROSENGARTEN COBURG
Manuela Ritzel und Heribert Ritzel
Jan-Hendrik Montag-Schwappacher
Entspannte Kongresse, beschwingte Konzerte und rauschende Ballnächte ‌ Erleben Sie Veranstaltungen mit Flair mitten im Herzen der Stadt! Willkommen im Kongresshaus Rosengarten!
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Alexandra Bäuerlein und Ingo Bäuerlein
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Italienisch-Fränkisch Luftige, duftende, farbenfrohe, leckere, deftige und fruchtige Köstlichkeiten, eben ein italienisch-fränkisches Büfett hatte Magdalene Mach vom Designforum Coburg mit ihren Mädels, meist Studierende der Hochschule, gezaubert. Kredenzt auf einer organisch gewundenen Tafel konnten die Gäste es sich in aufgepeppten 50er-Jahre Sesseln bequem machen und es sich schmecken lassen.
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Nadine Wachter und Joachim Wachter
Annette Lorenzen und Dirk Lorenzen
Dr. Ulrich Eberlein und Frau
Worte fallen nicht vom Himmel
Wer uns verrät, wer dieses nette Paar ist, erhält ein Jahresabo von ECHT Oberfranken. Mitteilung bitte an info@echt-oberfranken.de
... sondern sie entstehen, meist aus einem ganz pragmatischen Zusammenhang heraus und weil Menschen sie irgendwann für ihre Verständigung gebraucht haben. Dass Begriffe und Redewendungen später gewohnheitsmäßig gebraucht werden, fällt uns meist nicht auf. Dr. Rolf-Bernhard Essig, Autor, Germanist, Historiker, Kritiker und Entertainer in Bamberg, deckt auf unterhaltsame Weise auf, wo Wörter und Redewendungen herkommen. Leser unserer Kolumne „Essigs Essenzen“ hatten da bestimmt schon öfters ein Aha-Erlebnis. Während der ECHTnacht beschäftigte sich Essig mit Bahnhöfen, dem Ankommen und Umsteigen. Und das teilweise sogar in Englisch, was die ausländischen Gäste erheiterte ...
Der neue BMW 2er Active Tourer
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Freude am Fahren
das prinzip freude. passt zum leben.
Der BMW 2er Active Tourer beweist, dass sich kompakte Abmessungen, Funktionalität und Variabilität gekonnt mit dynamischem Design vereinen lassen. Damit ist dieses Fahrzeug immer startbereit für sportliche Aktivitäten, Reisen und den Einsatz im Alltag – mit der Dynamik, die man von einem BMW erwartet. Ab September 2014 bei uns.
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Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 6,6 – 3,8. CO2-Emission in g/km (kombiniert): 153 – 99. Bei den Angaben handelt es sich um vorläufige, noch nicht offiziell bestätigte Werte. Die vorläufigen Verbrauchswerte wurden auf Basis des ECE-Testzyklus ermittelt. Die Abbildungen und Beschreibungen erfolgen vorbehaltlich etwaiger Änderungen in Details des Produktes.
Manuela E. Schink und Stephan Schink
Dr. Otmar Fugmann und Sibylle Fugmann
Dietmar Lottes und Iris Kron-Lottes
Absolute körperliche Präzision Es war der Höhepunkt dieser ECHTnacht: Der Auftritt einer Formation mit vier Paaren der Tanzsportabteilung des TV CoburgKetschendorf. Mit angehaltenem Atem verfolgte das Publikum die ebenso akrobatische wie akkurate Tanzvorführung der Tänzerinnen und Tänzer. Selbst bei den atemberaubendsten Figuren behielten sie stets ihr Lächeln auf dem Gesicht. In den glitzernden und knappen Kostümen einfach eine Augenweide.
Das A-Team, das in die Regionalliga aufgestiegen ist, wird von Cheftrainer André Heller – hier im Gespräch mit Moderatorin Sabrina Lang – zu seinen immer neuen Erfolgen geführt. Früher war er zusammen mit Silke Hofmann selbst auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich. Seit 2009 ist der lizenzierte B-Trainer für den Lateinsektor im TVK zuständig. Und übrigens: Die Tanzsportabteilung ist immer auf der Suche nach Tanzbegeisterten, gleichgültig ob Anfänger oder turniererfahren!
Tanja Wachsmann und Petra Reuther
Katrin und Manfred Ptok
Reinhold Huth, und Matthias Huth
Edith K채ppner und Thomas K채ppner
Stefan Hinterleithner und Rainer Kober
Elke Huttner und Claus Huttner
Elke Brehm und Wolfram Brehm
Regina Hess und Dr. R체diger Hess
Hans-Peter Langsch mit Frau
Franka Struve und Dr. Michael Waasner
Andrea Schneider und Stefan Schneider
Dieter Ertl und Benno Noll
Ehrgeiz gepaart mit Grazie Als weitere höchst erfolgreiche Coburger Tanzgruppe bezauberten die Mädchen des Gymnasiums Ernestinum mit ihren künstlerischen Tänzen voller natürlicher Anmut. Vielen Coburgern sind die Mädchen von ihren Auftritten beim Schlossplatzfest her bekannt. Es gibt zwei Gruppen: Die Tanzgruppe 1 für Mädels der 8. bis 11. Klasse und die Tanzgruppe 2 für Tanzbegeisterte der Klassen 5 bis 8. Angeleitet werden beide von Lehrerin Nicole Schuhmann.
1999, damals selbst noch Abiturientin, holten sich die Ernestinerinnen mit dem von ihr ausgedachten Tanz „Geräusche“ erstmals den Bayerischen Meistertitel. Seitdem reißen die Erfolge nicht ab. Tanzgruppe 1 wurde heuer wieder Landessiegerin und Tanzgruppe 2 Vizemeister. Dahinter stecken mindestens eineinhalb Stunden hartes Training pro Woche, manchmal zusätzliche Stunden am Wochenende. Und natürlich viel Begeisterung, ohne die gar nichts geht.
Ute Reichel und Rolf Peter Reichel
Katja Gareis und Mario Ramming
Cornelia Schauder und Thomas Schauder
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Wer uns die Namen der abgebildeten Personen neben Joachim Drechsler (3.v.l.) verrät, erhält ein Jahresabo von ECHT Oberfranken geschenkt. Mitteilung bitte an info@echt-oberfranken.de
WMMF nennt sich die Gruppe um den Seßlacher Bildhauer Wolfgang Schott, die sich gefunden hat, weil sie eines verbindet: die Freude am Musikmachen und an den altbekannten Rock-, Pop- und Folksongs der vergangenen Jahrzehnte. WMMF sorgte dafür, dass die ECHTnacht unaufgeregt, vergnüglich, poetisch ausklang. Und einige sogar zum Tanzen anregte...
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Carola Eller und Heinz Eller
Dr. Herbert Krapp und Eva Krapp
Kraftvoller Ausdruck Auf über 40 Sängerinnen und Sänger aller Fachbereiche ist der Hochschulchor „Klangfänger“ seit seiner Gründung 2008 angewachsen. Unter der leidenschaftlichen Leitung von Chorleiter Moritz Metzner, der seine Choristen fest im Griff hat, sind die „Klangfänger“ ein hochkarätiges Ensemble, das die Gäste der ECHTnacht mit bekannten Pop-Songs, aber auch altbekannten Volksliedern mit bewegenden Gefühlen auflud.
Nicole Ungelenk und Martin Ungelenk
Inge Pelz und Peter-Alexander Pelz
Judith Pechtold und Reiner Pechtold
Die Faust Oberfrankens Klaus Wührl fuchtelt gerne mit seinen Fäusten und funkelt mit den Augen, wenn er sich über hirnlose Deppen außerhalb Oberfrankens aufregt. Die Zwirbel seines Bartes beben dann erregt. Es ist ein amüsantes Erlebnis – bei dem einem manchmal auch ein bisschen der Frosch im Halse stecken bleibt – den Glossisten von ECHT Oberfranken einmal live zu erleben. Für alle, die nicht dabei sein konnten: Blättern Sie noch ein paar Seiten weiter und lassen Sie sich von Klaus Wührls neuen Aus- und Anwürfen er- und anregen.
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Kathrin Böhm und Michael Böhm mit ihren Steppkes.
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Schlag-Wort Ein bisschen satirisch, ein bisschen bissig, immer aber humorvoll, präsentierte sich das Quartett vom Hochschulkabarett „SchlagWort“ bei seinem Auftritt. Leopold Vollmann, Julia Mulzer, Thore Wojke und Klaus Hofmann nahmen das Leben in der Region und die speziellen Befindlichkeiten ihrer Menschen mit Sticheleien, kaum aber mit todschlagenden Worten, auf die Schippe.
Die 6. ECHTnacht wurde als ein Event für die Wirtschaft Oberfrankens freundlicherweise unterstützt von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg.
Claudia Gareis und Irina Leontev
Prof. Dr. Günter Dippold und Rainer Kober
Annette Stegemann
MENSCHEN UND KULTUR
Backstage – Die Menschen hinter ECHT Oberfranken
W
er macht ECHT Oberfranken? Wer sind die Köpfe, die zwischen den Zeilen, hinter den Fotos auf allen Seiten mitschwingen? Welches Gesicht gehört zu der Stimme am Telefon? Anlässlich der
25. Ausgabe von ECHT Oberfranken stellen wir die wichtigsten Menschen vor, die immer wieder ihr Bestes geben, um ein ansprechendes Magazin hinaus zu senden zu den Leserinnen und Lesern, die längst nicht mehr nur
in Oberfranken zu Hause sind. ECHT Oberfranken geht in alle Regionen Deutschlands, in die Schweiz und nach Österreich, in die USA und nach Südamerkia … n
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So lustig geht es nicht immer zu. Aber wenn sie ein druckfrisches ECHT Oberfranken in Händen halten, sind sie als Team sehr glücklich: Rainer Kober, vielseitiger Unternehmer aus Steinwiesen im Landkreis Kronach, ist Herausgeber und Spiritus Rector von ECHT Oberfranken. Für seine Heimat Oberfranken ist er in unzähligen Ehrenämtern unterwegs. Als Vorsitzender von Kronach Creativ hat er das Lichtevent „Kronach leuchtet“ zu einem Ereignis gemacht, das Menschen aus nah und fern in die Cranach-Stadt lockt. Das Magazin ist der greifbare Ausdruck seiner fast missionarischen Botschaft: Oberfranken ist eine starke Region mit wunderbaren Menschen und tollen Perspektiven! Cornelia Masel-Huth, Chefredakteurin und Projektleiterin, hält als „Mädchen für alles“ die Fäden in der Hand. Sie schreibt, fotografiert, recherchiert, organisiert, verhandelt mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern … Quer- und vernetzt zu denken, das ist ihre tägliche Aufgabe. Ihr Ausgleich: Garten und Natur.
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Der treue Marc ist das Ein und Alles von Claudia Gareis. Außer der Familie natürlich. Claudia ist immer guter Laune und hat, was das Bild jetzt nicht so zeigt, immer ein Lächeln im Gesicht. Und das braucht sie auch zusammen mit starken Nerven, denn sie ist halbtags bei ECHT Oberfranken für die Anzeigenakquise zuständig und muss die Druckdaten einsammeln. Und das ist oft sehr mühselig!
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ECHT Oberfranken
Irina Leontev verstärkt halbtags das „Drei-Mäderl-Haus“, die Redaktion in Kulmbach. Sie ist seit 2010, also von Anfang an mit im Boot. Die VIP-Datei mit Kunden, Abonennten und wichtigen Ansprechpartnern hütet wie ihren ihren Augapfel. Außerdem ist sie für den Veranstaltungskalender verantwortlich. In Kürze wird ihr süßer Chihuawua Rocky wohl auf etwas Knuddeln verzichten müssen, denn Irina wird im März Mama. – Herzlichen Glückwunsch Irina!
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Stefan Bassing aus Weißenbrunn bei Kronach ist unser Computer-Helferchen und als solcher oft Retter in der letzten Not, wenn wieder mal alle Programme abgestürzt und die Daten verschwunden sind. Stefan hat eine Adressdatei für uns programmiert, zugeschnitten auf unsere Bedürfnisse, ohne überflüssigen Schnickschnack. Er kümmert sich um unsere Facebook-Seite und um die über das Internet beziehbaren Artikel und Magazine. „Ende 1979 in Oberfranken geboren und auch hier aufgewachsen, beschäftige ich mich seit Anfang der 1990er Jahre intensiv mit Computertechnik und Informationstechnologie. Ich bin aber kein typischer Nerd, sondern verbringe meine Freizeit mit Freunden und verreise gerne – (fast) ohne Internet. Außerdem engagiere ich mich als freiheitsliebender Mensch seit vielen Jahren bei der Piratenpartei.“
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ind alle Texte und die dazugehörigen Fotos in der Redaktion eingegangen, liegen dann auch noch die Anzeigen vor, dann werden die Seiten gebaut. Jede Ausgabe soll einem Spannungsbogen folgend möglichst aus jedem oberfränkischen Land-
kreis einen Artikel enthalten, die Anzeigen sinnvoll dazu angeordnet und die Seiten ansprechend gestaltet werden. Da ist oft viel Tüftelei und Fingerspitzengefühl notwendig und natürlich der professionelle Blick auf Farben und optisch harmonische Seitenauftei-
lung. Dafür sind die Mediengestalter Ramona Pauli-Löffler, Markus Röder und Jürgen Sommer von röder & sommer in Marktroach/Bamberg und Wolf Hartmann von der Agentur HOCHVIER in Bamberg zuständig. n
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Markus mit seiner jüngsten Tochter Jolanda und dem jüngsten Sohn Valentin bei seinem liebsten Hobby: verreisen mit dem inzwischen 24 Jahre alten Wohnmobil. Meistens geht es nach Süditalien, Apulien. Insgesamt gehören vier Kinder zu der Patchwork-Familie. Und ein Hund. Markus ist außerdem Trainer der F-Junioren Fussballmannschaft des FC Unter-/Oberrodach „Beruf: selbst & ständig. ECHT Oberfranken – macht echt Spaß! Und ich bin ein ECHT-Oberfranke! (hört man auch :-)“
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Oh nein, mein Hochzeitsurlaub kollidiert mit der Fertigstellung der ECHT-Jubiläumsausgabe“, so meine Reaktion nach Bekanntwerden des Drucktermins. Zum ersten Mal sollte ich diese heiße Produktionsphase also verpassen, wenngleich ich mit einigen Artikeln ja dennoch meinen Teil zum neuen Magazin beitragen durfte. So machte ich mich auf, um am Strand auf Mallorca nach Hochzeit und Hausbau Erholung zu finden. Unser schönes Oberfranken für eine mehr oder weniger längere Zeit verlassen? Das kam für mich bisher schon immer nur im Urlaub in Frage: als gebürtige Kronacherin legte ich 2007 mein Abitur am Kaspar-Zeuß-Gymnasium ab, um anschließend dem Studium der Medieninformatik in Hof nachzugehen. Seit dem Bachelor arbeite ich voll bei röder & sommer in Marktrodach.“ Die Vielfalt, die das Bearbeiten unterschiedlicher Medien mit sich bringt, findet Ramona unheimlich spannend und immer wieder reizvoll. Sie kann eigene Ideen einbringen und umsetzen und bleibt trotzdem entspannt bei so Fließbandarbeiten wie dem Veranstaltungskalender
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MENSCHEN UND KULTUR
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Wolf Hartmann, Graficus zu Babenberg: „Auf dem Bild ist ’ne Menge drauf von dem, was ich liebe: meine Mädels Nora, die Große, und Lina, die kleine Große, Reisen, schönes Wetter, Filme gucken. Was fehlt, sollte man sich vorstellen können: Musik aller Couleur (wenn sie gut ist!), Essen und Trinken (wenn’s gut ist!), über’s Leben philosophieren (wenn der Gesprächspartner taugt!), das Leben gestalten (im ECHTesten Sinne des Wortes) und das ein oder andere Buch (wenn die Zeit langt!). Liebenswertigkeiten und Denkwürdigkeiten erleben und erwidern, und Toleranzen gewähren, die in aller Welt zu finden sind (buchstäblich vor allem auch in Oberfranken).“
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Jürgen Sommer: Als leidenschaftlicher, kreativer Chaot bin ich eigentlich nur am Arbeiten, Rumspinnen oder Träume ausleben. Und ja, mein Sohn heisst Jupiter, meine Frau Jacqueline. Kater Mogli und Hund Chips komplettieren unseren dominiert-männlichen Haushalt. :)
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eder Mensch hat seine ganz eigene Wahrnehmung, seine höchst persönliche Perspektive auf andere Menschen, auf Dinge, auf Sachverhalte
und Zusammenhänge. Diese eigene Sichtweise in Worte zu Verwandeln und mit Bildern identisch zu illustrieren ist eine besondere kreative Fähig-
keit, ein Talent, auf das ein Magazin wie ECHT Oberfranken angewiesen ist, damit es Inhalt und Tiefe bekommt. n
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Auf zunächst anderen beruflichen Wegen war Dr. Rüdiger Hess aus Fürth unterwegs, nämlich als Geologe/Paläontologe (Universität Erlangen) wie auch als MarketingManager in der Industrie. Als „Spätberufener“ hat er sich seit einigen Jahren ganz der Fotografie, der Bildgeschichte und dem gedruckten Text verschrieben. Als Verleger und Herausgeber in Personalunion entstehen Bildbände und inzwischen hat er ein umfangreiches Foto-Archiv mit Schwerpunkt Natur, Architektur und natürlich Franken aufgebaut. „Ein scharfes und geschultes Auge im Umgang mit Licht und Schatten, Sonne, Wetter sowie der unendlichen Vielfalt der bewegten und unbewegten Objekte in unserer Umgebung machen schließlich eine gute Fotographie aus. – Genau das zu dokumentieren ist meine Passion.“
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Humorig zu sein, politische Missstände prägnant, nicht oberlehrerhaft und vor allem humorig rüber zu bringen, das ist ebenfalls ein besonderes Talent. Klaus Wührl bereichert ECHT Oberfranken mit seinen Glossen. „Jahrgang 1959, verheiratet, 3 Kinder, begeisterter Familienvater, studierter Lehrer, Hausmann, Werbetexter und Marketingfuzzi, Kabarettist, Theatertherapeut, Mediator, Stadtrat, Mensch. Chronisch neugierig, unversiegbare Lust auf Menschen, voller Lust und Liebe zum Leben.“ So beschreibt sich Klaus Wührl.
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ECHT Oberfranken
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Nein, ein echter Oberfranke ist Rolf-Bernhard Essig nicht, obwohl er seit 1966 hier lebt, aber ein Liebhaber Oberfrankens ohne Zweifel. Wer will, kann das nicht nur seiner Kolumne hier in „Echt Oberfranken“ ablesen, sondern auch seinem Roman „Die Kunst, Wasser zu fegen“ und vielen Büchern, in denen diese liebenswerte Gegend häufig vorkommt. 1963 in Hamburg geboren, wuchs er in Burghaig und Kulmbach auf, seit 1983 lebt er als mehrfach prämierter Autor, promovierter Germanist, Historiker, Kritiker, Entertainer in Bamberg, wo er auch studierte. Essig gibt Schreibseminare an in- und ausländischen Universitäten oder in der JVA-Ebrach, moderiert Diskussionen, Veranstaltungen, Konzerte. Vor allem schreibt er Bücher und Hörbücher für Erwachsene und Kinder über Helden und Heldenbilder, Karl May, das Meer, Sprichwörter und Redensarten.Viele Werke entstehen in Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Schriftstellerin Gudrun Schury, die ebenfalls schon für ECHT Oberfranken geschrieben hat. Ganz aktuell ein Buch der beiden Autoren über Künstlerverbrecher von Villon bis Beltracchi. www.schuressig.de / www.diestreifenhoernchen.de
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Einer, der es zusätzlich versteht, eine manchmal trockene Materie wie Geschichte, Heimat- und Volkskunde, trotz riesigen Fachwissens komprimiert und verständlich darzustellen, ist Professor Dr. Günther Dippold. Gerne versieht der Historiker und Volkskundler aus Lichtenfels seine Artikel auch mit dem einen oder anderen Seitenhieb auf heutige Zustände, die sich zwar aus einem historischen Zusammenhang entwickelt haben, die aber doch der Korrektur der gegenwärtigen Akteure bedürfen. Ein Beispiel ist der Beitrag in dieser Ausgabe zur Bildungslandschaft Oberfranken. – Professor Dippold ist Bezirksheimatpfleger und Honorarprofessor für Volkskunde und Europäische Ethnologie an der Universität Bamberg. Für seine Verdienste um die Geschichtsforschung und die Kulturpflege in Oberfranken und Bayern wurde Dippold 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2010 erhielt er den Frankenwürfel.
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Frank Wunderatsch kommt aus Helmbrechts. Er hat sich sein Studium des Bauingenieurwesens an der Hochschule Coburg mit der Fotografie verdient. Dann entdeckte er, dass sie sein eigentliches Ding ist. Er schmiss den Bauingenieur, studiert heute in Würzburg und wird die Fotografie zu seinem Beruf machen. „Bilder können sichbar machen, was ohne sie nicht wahrgenommen worden wäre. Davon hat die Region noch viel zu bieten.“
Iris Kroon-Lottes lebt mit Mann und Tochter in Untersiemau bei Coburg. Sie hat ein Gesprür für Menschen und meint: „Ob ich manchmal gerne mal aus dem Rahmen falle? Ich gebe mir Mühe. Mir gefallen Menschen, die das schaffen und dabei noch ihren Weg erfolgreich gehen. Über solche Leute schreibe ich mit Leidenschaft, manchmal designen sie Brillen aus Palmenholz, leben in Senioren-WGs, entwerfen Konzepte für nachhaltige Kaffeekultur, gewinnen Goldmedaillen bei den Special-Olympics oder lesen mit 103 Jahren noch Liebesromane. Faszinierende Menschen, die ich alle in Oberfranken angetroffen habe und die meine Arbeit immer wieder zu etwas ganz Besonderem machen.“
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Andrea Herdegen vertritt in ECHT Oberfranken den Bereich Hochfranken. Dort lebt sie mit ihren Huskys in Tröstau im Landkreis Wunsiedel mit Blick auf den Schneeberg. Nach einem Volontariat war sie viele Jahre Redakteurin in einer Lokalredaktion. Jetzt ist sie freie Autorin. Neben den Reportagen, die sie zu unserem Magazin beiträgt, schreibt sie für die „Frankenpost“ in Hof, für die „Nürnberger Nachrichten“ sowie für andere Tageszeitungen. Für das Magazin „So!“ der Regionalzeitungsgruppe des Süddeutschen Verlages führt sie Interviews mit interessanten Menschen, vor allem aus dem Kulturbetrieb. „Ein wunderbarer Tag bedeutet für mich, mit meinen drei Huskys durch das Fichtelgebirge zu wandern und dabei die Natur zu erleben. Bücherstapel ergänzen die Einrichtung meines Hauses, denn in jeder freien Minute lese ich – am liebsten zeitgenössische Belletristik und, zur Entspannung, Thriller.“
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Monika Limmer stammt aus Untersteinach im Landkreis Kulmbach. Durch ihre Ausbildung zur Mediengestalterin erhielt sie den entscheidenden Impuls, aus ihrer Leidenschaft zur Fotografie einen Beruf zu machen. Seit 2006 ist Monika Limmer selbständig. „Mein wichtigstes Anliegen ist immer, die Menschen in ihrer Natürlichkeit in unwiederbringlichen Momenten wie Hochzeiten, Portraitaufnahmen und Events mit der Kamera fest zu halten sowie Gefühle und Emotionen dabei einzufangen. Es ist mir wichtig, dass sich bei den Fototerminen meine Kunden sehr wohl fühlen, denn sie sollen sich durch meine Bilder lange an ihre glücklichen Momente erinnern.“ Monika hält sich gerne in der Natur auf. „Hier bietet mir unser wunderbares Franken immer wieder reichlich Inspiration für meine Arbeit.“
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Holger Twele ist in Kulmbach aufgewachsen. Nach seinem Magisterstudium in Erlangen war er zunächst danach freiberuflich als Filmpublizist und Filmpädagoge tätig. Nach praktischen Erfahrungen in fast allen Bereichen der kommunalen Filmarbeit arbeitete er als Filmmoderator und als Redakteur über 20 Jahre freiberuflich für die Bundeszentrale für politische Bildung. Als ständiger Mitarbeiter für mehrere Institutionen, Publikationen und Websites engagiere Holger Twele sich besonders im Bereich des Kinder- und Jugendfilms. Dazu gehören auch zahlreiche Publikationen und Jurytätigkeiten. Zurzeit wohnt er in Rodgau/Hessen, verbrachte aber die ersten zwanzig Jahre seines Lebens in Kulmbach. „Jetzt, mit dem Blick eines Außenstehenden, entdecke ich durch meine Mitarbeit bei ECHT Oberfranken die Region in Text und Bild völlig neu und kann nur staunen, was sich in den letzten Jahren alles zum Positiven hin verändert hat.“ www.holgertwele.de
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ECHT Oberfranken
Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit der Erstausgabe 2010: Adam Sonny Amm Stephan Aust Michael Bauer Steffen Bäuerlein Ingo Blechschmidt Dieter Bonas Carsten Brandl Martin Diller Stefan Dr. Dengler-Schreiber Karin Dr. Kastner-Maresch Alois Dr. Otmar Fugmann Dr. Pfister Silvia Dr. Wirz Ulrich Eberts Peter Ertel Michael Farkas Michael Feldrapp Reinhard Fiedler Peter Paul Fleischmann Gerd Fölsche Gabriele Fraaß Florian Franck Beate Fröba Stephanie Fröba Stephanie Fuchs Stephan Herbert Glück Margarethe Gottfried Klaus Guhr Silvia Häggberg Markus Hanel Franziska Harbach Andreas Hartl Andreas Haun Friedhelm Hartmann Joachim Hebentanz Carola Herrmann Christof Höchstädter Albert Kauper Herrmann
Klaus Reuter Klaus Klinger Kerstin Kober Monika Köhler Agnes Kubach Tim-Niklas Ledermüller Ronald Leutheußer Bernhard Lindinger Stefan Linß Stefan Mader Rudolf Maierhofer Peter Marth Thomas Miedl Florian Mösch Vincent Müller Thomas Oesterreicher Ralf Olgemöller Christian Ose Matthias Raithel Sabine Roth Beate Richard Haython Richard Rinklef Ronald Schellhorn Bernd Schmälzle Michaela Schober Bernd Späth Heinz Schulze Peter Schury Gudrun Srocka Stefan Steiner Herbert Tausendpfund Walter Wachter Florian Werner Kerstin Wild Günter Wolfrum-Horn Susanne Zappner Jan
u.v.m.
Ihnen liegt die Vernetzung in der Region am Herzen: Das Team in der Geschäftsstelle von Oberfranken Offensiv. Hinten von links Gabriele Teufel, Stefanie Wölfel. Vorne von links Melanie Grander, Antje Bauer, Geschäftsführerin Dr. Steffi Widera, Anja Schrüfer.
„Wir ziehen Kreise!“ – Regionalmanagement Oberfranken Offensiv e.V. von Margarethe Glück
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n den Jahren nach der Grenzöffnung und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde den Kommunen im ehemaligen Zonenrandgebiet, letztlich aber des gesamten Regierungsbezirks Oberfranken klar, dass sie sich neu definieren und für die Zukunft neu aufstellen müssen. Die nordbayerische Region war jetzt zwar
„in die Mitte Europas“ gerückt, andererseits fielen aber Fördergelder weg, Unternehmen verlagerten ihre Produktion in die neuen östlichen Nachbarländer, wo die Löhne so viel niedriger waren. Und der Wind der Konkurrenz aus dem erweiterten Europa wehte nun den bislang doch etwas schläfrigen Städten und Landkreisen,
aber auch den Unternehmen um die Ohren. Schleichend rückte zudem das Thema demografischer Wandel ins Bewusstsein der Verantwortlichen. Standortentwicklung, Regionalmarketing und Regionalmanagement wurden die neuen Schlagworte. Der erste Regionalmarketingverein war der vom
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Familienfreundlichkeit zeichnet Oberfranken aus. Das Portal www.familienland-oberfranken.de ist ein kostenloses Informations- und Mitmachportal. Es ist die Anlaufstelle für alle, die Auskunft und Austausch rund um das Thema Mensch und Familie suchen und bieten.
damaligen Kronacher Landrat Werner Schnappauf gegründete Verein Kronach Creativ. 1994 folgte auf oberfränkischer Ebene Oberfranken Offensiv. Als Idee stand dahinter, die Akteure in der Region zusammenzubringen, den Dialog zwischen ihnen in Gang zu bringen und daraus Handlungskonzepte und konkrete Projekte zu entwickeln. Die Mitgliederstruktur spiegelt, dass sich bei Oberfranken Offensiv alle gesellschaftlichen Gruppierungen treffen: Es sind Kommunen, Hochschulen, Vereine, Verbände, Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen, die gleichermaßen und miteinander hinter dem Anliegen ,Oberfranken gemeinsam entwickeln, für die Zukunft aufzustellen und stark zu machen‘ stehen. Heute hat der Verein, der von Mitgliedsbeiträgen, der Oberfrankenstiftung sowie von Einnahmen zum Beispiel aus den Lichtevents und von Sponsoren finanziert wird, eine eigene Geschäftsstelle in der Bayreuther Maximilianstraße. Dr. Steffi Widera ist seit November 2012 Geschäftsführerin. Seit der Gründung war auch immer mindestens ein oberfränkisches Mitglied des bayerischen Landtags im Vorstand vertreten, denn Kontakte nach München sind natürlich für die Kommunizierung oberfränkischer Be-
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ECHT Oberfranken
lange von Vorteil. Seit drei Jahren wird der Verein von einer Doppelspitze geführt: Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml aus Bamberg teilt sich mit dem oberfränkischen Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning die Aufgabe. „Unser großes Ziel ist, dass Oberfranken, trotz der unterschiedlichen Interessen in den einzelnen Kreisen und Städten, ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt und gemeinsam übergreifende Interessen vertritt“, da sind sich die beiden einig und nennen unisono den jüngsten großen Erfolg: Weil Gesamtoberfranken dahinter stand, ist das Porzellanikon in Selb zum Landesmuseum geworden. Und damit ist der Fortbestand und die weitere Entwicklung dieses europaweit einzigartigen Industriemuseums gesichert. Eine starke Stimme aus Oberfranken kann in München nicht überhört werden. Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist die „Genussregion Oberfranken“, deren Geschäftsleitung seit dem 1. Juni zu-
sätztlich von Oberfranken Offensiv übernommen worden ist. Die Idee dazu kam 2007 von der Handwerkskammer. Dort hatte man festgestellt, das Oberfranken nicht nur die höchste Brauereidichte weltweit hat, sondern das es sich mit den Bäckereien und Metzgereien genauso verhält. Dieses Alleinstellungsmerkmal sollte mit den Tourismusgebieten Fränkische Schweiz, Frankenwald und Fichtelgebirge touristisch vermarktet werden. Inzwischen wurden in einem Forschungsprojekt die typischen Spezialitäten der Region erfasst und sind unter www.genussregion.oberfranken.de abrufbar. Ein weltweit einzigartiges kulinarisches Schatzkästlein. Und der bayerische Ministerrat hat die Genussregion Oberfranken jetzt sogar in das landesweite Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Ein Erfolg, der stolz macht in einer Region, die ganz besonders auf helle Köpfe angewiesen ist, Jugendliche, die später einmal Unternehmen und Institutionen weiterbringen können, sind die Spitzenplatzierungen beim Wettbewerb „Jugend forscht“. Seit Oberfranken Offensiv hier die Organisation übernommen hat, bewerben sich zunehmend mehr Schülerinnen und Schüler und die Oberfanken stehen bayernweit immer ganz oben auf dem Siegertreppchen. Wer als Jugendlicher gefördert, angespornt und anerkannt wird, wird sich heimisch und verbunden fühlen, so das Kalkül. Für negative Schlagzeilen hat Oberfranken Offensiv durch die Dachmarke und vor allem deren Kosten gesorgt. „Der Verein ist Nutzer dieser eigenen
Marke im Volldesign“ erklärt dazu Geschäftsführerin Widera, „aber sie ist nur ein Teil eines Volllayouts, das die Region symbolisch darstellt.“ Und, das betonen auch Huml und Wenning, mit der Dachmarke sei zunächst der Startschuss für einen jahrelangen Kommunikationsprozess gegeben worden. „Die Dachmarke ist nur ein Handwerkszeug“, erklärt Melanie Huml weiter. „Wir wollen die Menschen rausholen aus ihrer Basst-schoMentalität. Die Dachmarke ist ein Vehikel für diesen Imageprozess, der nach innen genauso wie nach außen geführt werden muss und der natürlich über Jahre angelegt ist.“ Und dieser Imageprozess sei eben auch ein Kampf gegen das Kirchturmdenken. Huml und Wenning sind nach vier Jahren Dachmarke aber zufrieden mit deren Akzeptanz. Sie werde immer häufiger bei Schriftverkehr, auf Produkten und bei Aktionen eingesetzt, wodurch die Identifizierung mit dem leicht wiederzuerkennenden Logo steige. Mit der wiederkehrenden Dachmarke sickere allmählich auf breiter Linie die Botschaft in die Köpfe der Menschen „ECHT. STARK. OBERFRANKEN.“ Menschen, die ihre Heimat bislang schlecht geredet haben, ändern nun ihre Perspektive und nehmen wahr, in welch einer vielseitigen und zukunftsfähigen Region sie leben. „Immer mehr Menschen erkennen, das ihnen Oberfranken etwas zu bieten hat, dass es sich lohnt, hier zu leben“, hält Huml fest. „Wir von Oberfranken Offensiv treffen keine Entscheidungen“, macht die Gesundheitsministerin deutlich. „Wir geben Anstöße, unsere Mitarbeiter und Mitglieder geben Ideen weiter, die in die Kommunen getragen werden. Wir sind Vernetzer und bringen Leute mit ähnlichen Interessen wie zum Beispiel Touristiker an einen Tisch. Wir bieten eine Plattform für Menschen, die in Oberfranken etwas bewegen wollen. – Wir sind wie der Stein, der ins Wasser geschmissen wird: wir ziehen Kreise.“ n
Symbolisch steht die Brücke für die Dialogreihe „Strukturwandel in Oberfranken“. Hier werden Brücken gebaut zu den einzelnen Akteuren in Oberfranken und die Brücke in die Zukunft.
Die Eventreihe „Oberfranken leuchtet“ ist längst zum Selbstläufer geworden. Stimmungsvolles Licht macht Verborgenes sichtbar, markante Gebäude, im Alltag oft kaum mehr wahrgenommen, werden wieder bedeutend.
Aktionen und Projekte (Auswahl) Imageprozess „Oberfranken leuchtet“ „Familienland Oberfranken“ Kooperation mit der Genussregion Oberfanken Aktivregion Oberfranken Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ Aktivregion (Rad- und Mountainbiketouren, Kanufahren) Zukunftswerkstatt Wettbewerbe – Oberfränkischer Innovationspreis – Oberfränkischer Medienpreis Dialogreihe „Strukturwandel in Oberfranken“ – Bevölkerungsentwicklung, Handlungsansätze und Strategien – Zu den Perspektiven des ländlichen Raums – Energiewende – Chancen für Oberfranken – Die Zukunft der medizinischen Versorgung – Familienland – Initiativen vor Ort – Entwicklung von Immobilien – Zukunft der Schiene – Tourismus in Oberfranken – Ethik im Wirtschaftsleben – Wasserstandort Oberfranken Wer an der Zukunft Oberfrankens und der Entwicklung seiner Heimat mitwirken möchte, hat bei Oberfranken Offensiv eine Plattform, die mit allen Akteuren vernetzt. – Einfach Mitglied werden! www.oberfranken.de
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MENSCHEN UND KULTUR
Vergangenheits-, Gegenwartsund Zukunftsregion – oder „E pluribus unum“ von Dr. Rolf-Bernhard Essig
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m Alter von drei Jahren kam ich mit meiner Familie von Hamburg nach Burghaig bei Kulmbach. Ehrlich gesagt, hasste ich es, in Bayern zu sein. Ich verstand nicht einmal die Kinder. Ich sehnte mich gen Norden. Besser wurde es zu Gymnasiumszeiten, vor allem wegen eines Freundes. Der hauste im Torgebäude der Kulmbacher Plassenburg. Zwischen Kasematten, Hoher Bastei und Bollwerken erkannte ich damals: Diejenigen, die mich einen „Preußen“ schimpften, waren selber welche. Keine Bayern, sondern von Bayern okkupierte fränkische Hohenzollernuntertanen. Das Studium in Bamberg schließlich öffnete mir die Augen ganz weit: Oberfranken bekam Gesicht, Stimme, Tiefe, Weite. Welch formidable Vielfalt an reich gegliederter Natur und Kultur, zu der noch findiger Erfindergeist kommt! Ich war begeistert, hier leben und arbeiten zu können. Und ich bin es immer mehr. Diesen individuellen Bildungsgang vom Bayernhasser zum Oberfrankenliebhaber tische ich nicht aus Egozentrik auf, sondern um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, ähnliche Entwicklungen bei anderen abzukürzen! Es ist DAS Ziel
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ECHT Oberfranken
des Dachmarkenprozesses. Wenn ich allerdings im Gespräch auf die Dachmarke für Oberfranken komme, heißt es oft: „Dachmarke? Modischer Blödsinn! Selbst der Bamberger Domberg hat eine.“ Oder: „Dachmarke? Lachmarke!“ Schließlich: „Das erinnert mich an Dachschaden. So nach dem Motto: Wer einen Dachschaden hat, ist freilich fürs Höhere offen.“ Ja, haben die vielleicht recht? Verarmt Oberfranken im Auge möglicher Interessenten nicht, wenn man seiner Vielfalt das Dach einer Marke gewaltsam überstülpt und versucht es, mit ein paar mehr oder weniger schlagenden Begriffen zu charakterisieren? Die lauten laut Dachmarkenbefürwortern: „echt“, „lebenswert“, „sinnlich“, „stark“. Hm, damit könnte auch ein Fitnessstudio werben. An der Stimmigkeit der Reihe könnte man auch herummäkeln wie einst der Franke Sixtus Beckmesser; nun ja: ein Mittelfranke. Solche Beckmesser gibt es bei uns reichlich. Und sie meckern laut: über die Nivellierung oberfränkischer Vielfalt sowieso, besonders über das Logo. Das hätte doch wirklich besser, klarer, mit schöneren Farben gestaltet werden können!
Weitere Argumente der Kritiker: Das Logo bietet keine sofort erkennbare Form, es ist kein allgemein bekanntes Symbol. Der abstrahierte Umriss des Regierungsbezirks erkennt man höchstens auf den zweiten Blick. Die Schrift aus Klein- und Großbuchstaben verwirrt. Vielleicht hätte man besser ein buntes Stück angebissenes Obst für die Genussregion Oberfranken verwendet? Oder ein springendes, exotisches Raubtier? Und die Schrift schmissig zerschlitzt? Blöde Ideen? Sie stammen von „Apple“, „Puma“, „IBM“. Deren Logos helfen, Milliarden zu verdienen und eine internationale Bekanntheit zu erreichen, die nur von Gott oder Coca Cola übertroffen wird. Wie hatte die Computerwelt anfangs über den bescheuert bunten angefressenen Apfel gelacht. Man darf sich eben nicht von Beckmessern abschrecken lassen. Wichtiger ist die geistige Freiheit. Der gewitzte Philosoph, Physiker und Autor Georg Christoph Lichtenberg nannte das: „Neue Blicke durch die alten Löcher.“ Vielleicht dachte der kluge Mann an sich selbst, als er schrieb: „Er konnte einen Gedanken, den jedermann für einfach
hielt, in sieben andere spalten wie das Prisma das Sonnenlicht, wovon einer immer schöner war, als der andere, und dann einmal eine Menge anderer sammeln und Sonnenweiße hervorbringen, wo andere nichts als bunte Verwirrung sahen.“ Hat jemand die Fähigkeit zu genialischer Synthese und Analyse jemals so einleuchtend und schön formuliert? Das erinnert an die Leucht-Aktionen der letzten Jahre, die Oberfrankens Städte phantasievoll illuminierten. Dabei geht den Einwohnern und Besuchern jedes Mal neu ein Licht auf, was man bisher alles übersehen hat. Es entsteht lichter Raum für mehr Freiheit unterm Hirnhimmel. Und so erkennt man neben allerlei Positivem, dass Oberfranken in einer heiklen Situation steckt, ja mit Gefahren konfrontiert ist, die durch Streit untereinander noch gefährlicher werden. In einer existenziellen Gefahr erkannten schon lange vor unserer Zeit einige Leute im fernen, wilden Westen, dass sie ihren Streit beilegen und sich um Einigkeit in einem neuen Gewand bemühen mussten. Sie übernahmen aus einem Herrenmagazin ein Motto, gleichsam eine Art geistiger Diebstahl. Es waren übrigens die englischen Kolonien in Amerikanisch-Übersee, das Motto lautete: „E pluribus unum“. Das Ergebnis? Die USA. Damals gelang der Designprozess gleichfalls nicht sofort. Sechs Jahre dauerte er, beschäftigte drei Ausschüsse, bis man 1782 Charles Thomson beauftragte. Der formte in lediglich einer Woche aus den Vorarbeiten der drei Ausschüsse das bis heute gültige große Staatssiegel der USA, das an der „Air Force One“ wie auf der Ein-Dollar-Banknote zu finden ist. „E pluribus unum“ – „Aus den vielen das eine“. Das war 1782 nur ein Traum, die damalige Realität dagegen: Kampf und Chaos, drohende Niederlage. Dass es gleichwohl gelang, eine vielfältige, stabile Einheit zu schaffen, hat ohne Zweifel mit den Symbolen, Werten, Überzeugungen zu tun, die im-
mer wieder neu halfen, den Zwist zu überwinden. Ein anderes historisches Beispiel für Einheit mit Hilfe von dem, was wir heute „Corporate Design“ nennen würden, liegt uns näher. Ein Geschlecht, das in Oberfranken lange Zeit herrschte, schaffte es ebenfalls gegen starke Widerstände von außen, eine Einheit zu werden. Es waren die Hohenzollern. Denken Sie an das Schwarzweiß in den Wappen oberfränkischer Städte, an das Preußischblau vieler Uniformen, welches dazu führte, dass historische Karten bis heute Preußen meist in diesem Blau präsentieren. Zu Farbe und Wappen suchte man einen Slogan, damals „Staatsmotto“ oder „Devise“ genannt: „Suum cuique“ lautete das in Preußen, also „Jedem das Seine“. Entnommen war es dem antiken Römischen Recht, wo es bedeutete, dass in einem Gemeinwesen jedem das ihm Gebührende zustehe und ihm von niemandem genommen werden dürfe. Mit dieser toleranten Zusicherung vermochten es Preußens Könige und Beamte, einem bloß zusammengewürfelten Haufen von Völkchen innerhalb kurzer Zeit ein lebendiges Wir-Gefühl einzupflanzen. Oberfranken kann es in puncto Vielheit fast mit den USA und sicher mit der Preußens aufnehmen. In diesem Regierungsbezirk zwischen Wunsiedel und Ebrach, zwischen Ludwigstadt und Forchheim findet sich ein staunenswerter kultureller Reichtum, den die Imagebroschüren von „Oberfranken offensiv“ immerhin zu einem angemessenen Teil präsentieren. Entstanden ist dieser Reichtum nicht zuletzt aus historischer Konkurrenz. Das Bistum Bamberg, die Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth, viele reichsunmittelbare Ritter und Klöster standen in einem fruchtbaren Wettbewerb, beispielsweise in Sachen Repräsentation. Hatte der Nachbar sein Schloss renoviert, übertrumpfte der Adlige nebenan ihn mit einer barocken Parkanlage, stellte der Bischof Architekten aus Prag ein, konterten Äbte mit
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Wasserspielen italienischer Mode. Der Stuckateur im Herrensitz nebenan rief zumindest einen Hofmaler auf den Plan, der Komponist einen Schriftsteller. Auf diese Weise tummeln sich seit Jahrhunderten im oberfränkischen Gebiet erstaunlich viele Künstler, Gelehrte, Handwerker, Wissenschaftler. Ohne Zweifel zeigen die historischen Beispiele: Imageprozesse, Dachmarken, Logos, Slogans sind wirklich nichts Neues. Wir übersehen im Alltag, wie die Symbole von Staaten und Regionen einen großen Werbewert haben. Ein schlagendes Beispiel ist das „Schweizer Taschenmesser“. Nun gut, wir sind nicht die Schweiz, aber wir haben die Fränkische Schweiz. Weit hergeholt? Nein! Der geografische war mehr ein touristischer Begriff, der wegen des exzellenten Images der Alpengenossenschaft gebildet wurde. Als eine Schweiz im Kleinen pries man vor zweihundert Jahren die romantisch hügel-, fels-, tälerund burgenreiche Gegend um die Wiesent herum an. „Fränkische Schweiz“ verlieh einer Region ein erst geliehenes, dann eigenes Image und damit Stärke im Wettbewerb. Andere Regionen sind auf dem Sprung oder werben schon sehr offensiv mit Logos, Slogans, Farben. Nicht nur Südtirol, sondern auch das Tessin oder Graubünden, die Steiermark, die Bodenseeregion, die Picardie, Limburg, Telemark, Murcia und viele andere mehr. Überall haben sich Gemeinden, Städte, Städtchen, Firmen, Institutionen unter ein Dach begeben, um die Vielfalt in der Konkurrenz schlagkräftiger zu machen. Für das Design der Zukunftsregion Oberfranken heißt das: Es gibt viele, die den Weg mit einer Dachmarke erfolgreich beschreiten. Man kann ihnen folgen, aus ihren Fehlern und Erfolgen lernen. Man muss das Pulver nicht neu erfinden. Das Logo ist in diesem Prozess einer Identitätsstärkung und Verbesserung der Wiedererkennbarkeit viel mehr als ein äußerliches Signal. Steffi Widera von „Oberfranken offensiv“ brachte es in einem Gespräch einmal auf den Punkt: „Mit dem Logo haben wir uns ein Wappen gegeben, um uns für die Zukunft zu wappnen.“ Jeder soll sehen, was Oberfranken im Schilde führt. Dieses Wappen, dieses
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ECHT Oberfranken
MENSCHEN UND KULTUR Logo, kann im Kampf um internationale Aufmerksamkeit und Imagegewinn entscheidende Dienste leisten. Wie hieß es vor 1.700 Jahren? „In hoc signo vinces.“ „In diesem Zeichen wirst du siegen.“ An der Milvischen Brücke vor Rom erschien nämlich dem Baldkaiser und Irgendwannauchchristen Konstantin ein Kreuz plus R, das für Christus stand, dazu kam von oben die himmlische Erläuterung: „In diesem Zeichen wirst du siegen.“ Konstantin ließ das brandneue Logo an Feldzeichen und Soldaten anbringen und siegte 312 tatsächlich. Nun ist „Oberfranken offensiv“ und seine Mitstreiter keine Himmelsmacht, das
den Wäldern und auf den Wiesen Oberfrankens nicht nur Champignons, sie finden hier eine erstaunliche Zahl „hidden champions“: Bei diesen nationalen oder internationalen Marktführern bekommen hochqualifizierte Arbeitnehmer adäquate Arbeitsplätze. Und dazu eine sehr hohe Lebensqualität – oft zu Preisen, über die Fremde nur staunen können. Logo, Dachmarke, Image, all das kann nichts fruchten, wenn die schöne Vielgestaltigkeit Oberfrankens in bloßes Nebeneinander zerfällt. Was nötig ist, lässt eine uralte Parabel verstehen: Ein Vater spürt den Tod nahen, ruft seine
Oberfranken kann mit einer Stimme sprechen, mit einem Logo auftreten, mit überzeugendem Corporate Design. So ist die Region wesentlich besser und viel weiter sichtbar. Und je mehr mitmachen, um so weniger kann Oberfranken überwunden werden. Oberfranken, darauf will ich hinaus, sollte selbst großen Wert darauf legen, sprichwörtlich zu werden. Vielleicht auch, indem wir ein paar Oberfrankensprichwörter erfinden? Ich dächte an: „Wie Gott in Ober-
Oberfranken-Logo kein göttliches Symbol, aber dieses Vorwärtsdenken des Jahres 312 ist weiterhin vorbildlich: für den Dachmarkenprozess und die Zukunftsregion Oberfranken.
sieben Söhne zu sich und überreicht jedem einen Holzstab. „Zerbrecht sie!“, ruft er. Sie tun es leichthändig. Wieder nimmt der Vater sieben Stäbe, nur fasst er sie diesmal als Bündel zusammen und gibt es dem ersten Sohn: „Zerbrich es!“, ruft er. Vergeblich müht sich der Sohn. „Versuch du es!“, ruft der Vater dem zweiten zu. Weder er noch die anderen vermögen es. Da sagt der Vater: „Einzeln seid ihr schwach, vereint unüberwindlich.“
franken!“ Oder statt „Eulen nach Athen tragen“ zu sagen: „Design nach Coburg tragen.“ Schließlich gibt es ja das „Coburger Designforum Oberfranken“ und die FH mit ihren gestaltungshungrigen Studierenden. Sie beweisen in ihrem Tun, dass Reden, Schreiben, Gedanken wichtig sind, man sich aber nicht damit begnügen darf. Man muss etwas ausprobieren, wagen, tätig werden. Wie sang Knarf Rellöm 2006 aufmunternd derb:
Die Übertragung auf hier und heute ist klar. Vereinzelt landet auch berühmtes
„Move your ass and your mind will follow.“ n
„Zukunftsregion“: Das klingt in einer von so viel historischen Highlights geprägten Gegend erst einmal großsprecherisch, dazu recht allgemein. Bedenkt man aber allein die ganz gegenwärtige Familienfreundlichkeit hierzulande, dann bekommt „Zukunftsregion Oberfranken“ einen sehr menschlichen und freundlichen Klang. Familien finden in
Design in der Gosse, wo es zwar selbst in Einzelteilen zerlegt immer noch erkennbar ist, aber verachtet.
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MENSCHEN UND KULTUR
Die Faust des Oberfranken (und der Oberfränkin) – und seine/ihre stille Weltoffenheit
Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann
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er Oberfranke an sich ist ein ruhiger Mensch. Die Oberfränkin übrigens auch. Weswegen er sich zum Beispiel im Wirtshaus gerne an seinen eigenen Tisch setzt. Allein. Sie übrigens auch. Warum zu anderen setzen, wenn man ohnehin nicht reden will. Es wird kolportiert, dass die bayerische Staatsregierung jahrelang einen Breitbandausbau in Oberfranken für nicht erforderlich hielt, weil dessen Zweck ja einzig darin besteht, die Kommunikation zu erleichtern: „Kommunikation? In Oberfranken? Wollen die doch gar nicht!“ So war das und so hat es der Oberfranke (die Oberfränkin übrigens auch), Jahre, Jahrzehnte, ja, Jahrhunderte nicht anders gekannt und akzeptiert. Er (und sie) hat still vor sich hingegrummelt, war immer ein wenig beleidigt, aber im Grunde seines (und ihres) Herzens war er (und sie) überzeugt, dass das alles seine Richtigkeit hat. Indessen erkennen das zunehmend auch Marketing-Strategen aus München, Berlin und sonstigen außeroberfränkischen Randbezirken. Für die Oberfranken, heißt es dort, reicht irgendein recyceltes Alt-Logo. Mag sein, dass sich ein paar von denen darüber ärgern, aber das tun die ja jeder für sich an seinem (oder ihrem) einsamen Wirtshaustisch, da kann es uns wurscht sein. Zum Beispiel beim Logo für die Landesgartenschau in Bayreuth. Oder für die oberfränkische Dachmarke, die eher einem Tiroler Dachschaden gleicht, mutet sie doch an, als sei Tirol mitsamt seinem Logo ins Flachland verlegt und mittels Dampfhammer auf Mittelgebirgsgipfel herabgestuft worden. Dabei macht diese Dachmarke, unser plattgewalztes Oberfrankenlogo, auf geradezu atemberaubend hellseherische Weise den Kern des oberfränki-
schen Wesens sichtbar, ist doch die Faust der Hammer des Oberfranken (und nur bedingt der Oberfränkin). Denn mag der Oberfranke (und die Oberfränkin) auf den ersten Blick auch still scheinen, den Eindruck erwecken, stets nur einsam vor sich hinzugrummeln oder Kommunikation für das zu halten, was bei Anne Will geschieht, so wird er (oder sie) doch, wenn er (oder sie) einmal aufsteht, wenn er (oder sie) einmal wütend wird, wenn er (oder sie) dann endlich einmal mit der Faust auf den Tisch schlägt, kein Auge trocken und keine Wirtshausbesucher (oder Wirtshausbesucherinnen) sitzen lassen. Vielmehr wird alles, was ihm (oder ihr) in den Weg kommt, zerquetscht wie das Logo, das wir, Berlin sei Dank, als Dachmarke über unseren unvermarkteten Häuptern schweben haben und das uns stets daran erinnert, dass die Glies erst dann richtig Soß´ aufnehmen, wenn sie a wengla neigeditscht wern. Und dann kommt er (oder sie) drauf, dass er (oder sie) hier bei sich zu Hause mehr hat, als die meisten anderen Gegenden der Welt ihm bieten können. Nennt sich Genussregion, genießt, was das Zeug hält, lässt zur Not auch ein paar Zugereiste und sogar den einen oder anderen Touristen (oder Touristin) mitgenießen. Dann erhebt er (oder sie) sich zusammen mit dem Oberpfälzer (und der Oberpfälzerin) gegen Fracking und anderen Unfug, den Herrschaften aus München, Berlin, London oder aus einer sonstigen Zentrale der großkapitalistischen Blasenproduktionsmaschinerie sich ausdenken. Dann schaffen sie (der Oberfranke und die Oberfränkin) gemeinsam eine Energiewende par ecxellence, ehe selbsternannte Hipster und Trendsetter in anderen Landesteilen vor lauter neunmalkluger Geschwätzigkeit deren Notwendigkeit überhaupt nur erkennen können. Dann trotzt er oder sie den Südbayern einen Nordbay-
ernplan ab, bei dem es um viel Geld geht, liest ihnen die Leviten, wie vernünftige Schulen zu gestalten wären, baut Universitäten und Forschungseinrichtungen, wird kreativ beim Umgang mit dem demografischen Wandel und schafft es immer wieder, kleine kulturelle Pflänzchen zum Blühen zu bringen. Und dann bricht mit einem Mal die Welt zu ihm (und ihr) herein. Weil es vor lauter Idioten (die zumeist wirklich nur Idioten und weniger Idiotinnen sind) in der Welt kaum noch ein friedliches Plätzchen gibt und darum immer mehr Menschen nach Europa, nach Deutschland und eben auch nach Oberfranken kommen. Und da haut der Oberfranke (und ganz besonders die Oberfränkin) wieder mit der Faust auf den Tisch und setzt sich ein für diese Menschen, achtet darauf, dass sie halbwegs human untergebracht werden, dass sie halbwegs menschenwürdig willkommen geheißen werden. Das klappt noch nicht überall und noch nicht perfekt. Aber es klappt gut und es wird täglich besser. Diese Art von stiller Weltoffenheit ist mir tausendmal lieber, als jede Schickimickischeintoleranz in den Metropolen dies- und jenseits von Main, Rhein oder Donau, und wenn wir Oberfränkinnen (und Oberfranken) Oberfranken so hinbekommen, dann haben wir ihn uns redlich verdient, unseren ganz persönlichen, einsamen Wirtshaustisch. Denn das wäre echt stark, Oberfranken! n
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Oberfranken bewegt – eine Region im Aufbruch
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CHT Oberfranken hat die wichtigsten Repräsentanten der Kommunen und Landkreise, der Hochschulen und der Wirtschaftsvertretung danach befragt, welches in ihren Augen das wichtigste oder auch das schönste Ereignis seit 2010 war – solange erscheint ECHT Oberfranken –
und was künftig die Region prägen und gestalten wird. In den Antworten spiegelt sich eine große Fülle an Projekten, die wir aus Platzgründen gar nicht alle aufführen können. Wir haben also viele Anregungen für künftige Berichterstattung bekommen. Unser Fazit: Es bewegt sich ECHT etwas in Oberfran-
ken! (Unsere Umfrage richtete sich an alle Abgeordneten, die Verwaltungsspitzen mit allen Landräten und Bürgermeistern, die Präsidenten der Hochschulen sowie Wirtschaftsverbände. Teilweise konnten Angefragte nicht rechtzeitig antworten; manche haben eine Antwort auch abgelehnt.) n
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Das wichtigste Ereignis oder Projekt für Bamberg war sicherlich die Sicherung, Realisierung und Durchführung der Landesgartenschau 2012. Es war ein Riesen-Stadtentwicklungsprojekt, bei dem auf einer ehemaligen Industriebrache Platz für einen Uni-Campus und für hochwertigen Wohnraum sowie Studentenwohnungen und eine attraktive Parkfläche geschaffen wurden. Meinen Tätigkeitsbereich und die Stadt Bamberg am meisten beschäftigen wird in den kommenden Jahren sicherlich die Konversion im Bamberger Osten. Immerhin bekommen wir rund 10 Prozent neue Stadtfläche. Wir Andreas Starke, Oberbürgermeister Bamberg wollen diese Chance und Herausforderung nutzen.“
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Im Oktober 2013 durfte ich als Bürgermeister des Marktes Buttenheim nach dem 19. bundesweiten Wettbewerb den „Großen Preis des Mittelstandes 2013“ entgegen nehmen. Die „Kommune des Jahres“ ist ein hoch renommierter Preis, vor allem für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibenden in Buttenheim. Bei der Frage nach einem wichtigen Zukunftsprojekt kann ich mich nicht auf ein Projekt beschränken. Im Landkreis Bamberg gibt es einige dynamische Entwicklungen, die auch auf die kommenden Jahre ausstrahlen. Von der Gewährleistung einer medizinischen Grundversorgung im ländlichen Raum, über Entwicklungen neuer Projekte unserer Regionalwerke und der Sanierung bzw. Erweiterung der Schulen im Landkreis bis hin zum Johann Kalb, Landrat Bamberg Ausbau unseres Alleinstellungsmerkmales „Bier“.
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ECHT Oberfranken
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Das für mich schönste Ereignis seit meinem Amtsantritt als Bayreuther Oberbürgermeisterin zum 1. Mai 2012 war zweifellos die Entscheidung des UNESCO-Komitees, das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth zum Weltkulturerbe zu küren. Für die gesamte Region bedeutet diese Auszeichnung eine tief greifende Zäsur und eine einmalige Chance, auch wenn der barocke Prachtbau derzeit aufgrund der laufenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten nur eingeschränkt erfahrbar ist. Darüber hinaus arbeitet die Stadt Bayreuth an einer ganze Reihe von Projekten, die Stadt und Umland in den kommenden Jahren prägen und wichtige Impulse für die Fortentwicklung unserer Region setzen werden: Die Palette ist weit gespannt – sie reicht von der Sanierung und Neugestaltung des Richard Wagner Museums bis zur Landesgartenschau 2016, von der Sanierung der Bayreuther Stadthalle bis zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Bayreuth durch den weiteren Ausbau der Universität und die aktuellen Investitionen in die beiden in Bayreuth ansässigen Fraunhofer-Zentren.“ Birgit Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin Bayreuth
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„Eines der Themen, die uns seit Jahren begleiten, aber auch in den nächsten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten begleiten und die Politik bestimmen werden, ist das Stichwort demografischer Wandel. Wir werden in Deutschland immer älter, immer weniger aber auch immer bunter. Diesem Trend zu begegnen, ist eine Aufgabe, die alle Bereiche des täglichen Lebens, und damit auch alle Bereiche der Politik und der Gemeinschaft betrifft. Angefangen von einer adäquaten Kinderbetreuung, die, wenn es gewünscht wird, in der Krippe beginnt, sich über den Kindergarten und Schule bis hin zu Lehre oder Studium fortsetzt. Hier sind wir mit dem Projekt der kommunalen Bildungslandschaft, die wir als eine der ersten Kommunen in Deutschland auf den Weg gebracht haben, beispielgebend. Aber auch andere Bereiche, wie etwa genug barrierefreien Wohnraum zu schaffen, vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und die Bedingungen zu schaffen, damit die Wirtschaft, die mit Millioneninvestitionen ihre Standorttreue bewiesen hat, auch weiterhin investiert und expandieren kann, ein abwechslungsreiches kulturelles Leben in der Stadt, bis hin zu einem engmaschigen kommunalen sozialen Netz gehören dazu. Daran haben wir in den letzten Jahren interdisziplinär gearbeitet und werden es auch in Norbert Tessmer, Oberbürgermeister Coburg den nächsten Jahren tun.“
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„Das, was unseren Erfolg im Wesentlichen ausmacht ist offensichtlich: Es sind zum einen unsere starken Unternehmen, die sich im Prinzip jeden Tag neu erfinden und sich mit Produkt- und Dienstleistungsinnovationen oft abseits unserer eigenen Wahrnehmung zum gefragten Partner rund um den Erdball gemacht haben. Gleichzeitig sind es die engagierten Menschen, die tagtäglich diese Erfolge mit hoher Leistungsbereitschaft erarbeiten.“ Landrat Busch blickt über den Landkreis Coburg hinaus: „Oberfranken ist und bleibt unsere Heimatregion, mit der wir uns identifizieren. Hier bei uns daheim finden wir uns in Themen, wie der Genussregion und dem Bierland Oberfranken genauso wieder, wie in der Initiative „Oberfranken offensiv“, bei der wir von Anfang an dabei sind. Mit Blick in Richtung Wirtschaft und Unternehmen schätzen wir ein kooperatives Vorangehen beim Thema „Design“, wie es beispielsweise beim Coburger Designforum Oberfranken mit eindrucksvollen Ergebnissen präsentiert wird. Genauso engagieren wir uns gerne mit unserer oberfränkischen Nachbarschaft im „Technologie-Transferzentrum Automotive (TAC)“, mit dem wir Innovationen in einer unserer Schlüsselbranchen unterstützen. Die Liste der Zusammenlegung unserer Stärken ist schier unendlich … Ich wünsche zunächst uns Oberfranken, dass wir uns unserer Stärken bewusster werden und diese auch der immer enger werdenden Welt da draußen mitteilen. Ich wünsche mir, dass die „Jammerer“ verstummen oder zumindest zu konstruktiven Mahnern im Innenverhältnis werden. Ich biete eine Allianz der Selbstbewussten an, denn der Landkreis Coburg ist gerne bereit, seine Stärken mit jenen seiner Partner zu vernetzen! Oberfranken ist eine starke Industrie- und Wirtschaftsregion und - um es mit den Worten zu sagen, die Johann Gottfried Herder schon für unser CoMichael Busch, Landrat Coburg burger Land prägte – es ist die schönste Gegend der Welt!“
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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„Die Stadt Forchheim als wichtiger Teil von Oberfranken hat seit 2010 wichtige Impulse setzen können. In der innerstädtischen Entwicklung wurde mit der Neugestaltung des südlichen Paradeplatzes ein Pilotprojekt in Rahmen des Programms „Aktive Zentren“ 2013 erfolgreich abgeschlossen. Dies führte zu weiteren privaten Investitionen im Wohnungsbereich i.H.v. ca. 25 Mio Euro in der Forchheimer Innenstadt. Der Wirtschaftsstandort Forchheim sticht aktuell auch durch seine dynamische Entwicklung in Oberfranken heraus. Die Stadt Forchheim etabliert sich zusehends als das Gesundheitswirtschaftszentrum in Oberfranken. So investiert die Siemens AG einen sehr hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Standorterweiterung in Forchheim. Gleichzeitig wurde 2013 das neue Ärztehaus für rund 12 Mio Euro gebaut und der Freistaat Bayern fördert mit 10 Mio Euro den Neubau des Medical Valley Centers in Forchheim. Diese ClusterBildung führt dazu, dass wir nachhaltige zukunftsorientierte Arbeitsplätze entwickeln und somit die Zukunft pro-aktiv gestalten. Insgesamt zeigt sich aus den erfolgreichen Projekten, dass das schönste Ergebnis das Zusammenwirken der Menschen zum Mehrwert der Stadt Forchheim ist. Trotz vieler unterschiedlicher Interessen wird die Gestaltung Franz Stumpf, Oberbürgermeister Forcheim der Zukunft als Gemeinschaftsaufgabe wahrgenommen.“
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„Mit Blick auf die letzten Jahre war in der Stadt Hof sicherlich die Eröffnung der neuen Hofer Freiheitshalle das prägende Ereignis. Das moderne und attraktive Gebäude mit seiner weithin sichtbaren, leuchtenden Fassade holt seitdem jährlich über 400 Veranstaltungen in unsere Stadt und hat einen gehörigen Teil dazu beigetragen, dass sich die Übernachtungszahlen in Hof deutlich erhöhten. Egal, ob bei Konzerten, TV-Übertragungen oder bei Messen und Kongressen – Hof ist dank der Freiheitshalle vorne dabei und hat ein echtes Aushängeschild für ganz Oberfranken und darüber hinaus gewonnen. Auf wirtschaftlicher Seite war es besonders erfreulich, dass sich Hof die Auszeichnung als bayerischer Wasserkompetenzstandort sichern konnte. Diese trägt dem hohen Know-How und den vielen Bemühungen in der Region Rechnung. Nun ist klar: Wenn es um Wasser geht, seine Reinigung und Aufbereitung, dann sind die Firmen in der Hofer Region immer der richtige Ansprechpartner. Im Bereich der Bildung ist insbesondere der Ausbau der Hochschule Hof mit dem neuen Institut für Informationssysteme hervorzuheben. Der Ausbau der Kompetenzen und der Erfolg der Hochschulen wird unsere Dr. Harald Fichtner, Oberbürgermeister Hof Region nachhaltig beeinflussen.“
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„Oberfranken ist bestes Beispiel für eine Region, die sich nachhaltig zur florierenden Wirtschaftsregion voller Perspektiven entwickelt hat. Heute stehen jungen Menschen in Oberfranken zahlreiche Karrierewege offen. Die Region profitiert von einer Bündelung der Kräfte für ein einheitliches, nachhaltiges Regionalmarketing, das bei ECHT Oberfranken vorbildlich umgesetzt wird. Auch für die Zukunft gilt es, die Stärken Oberfrankens als Industriestandort und attraktiver Lebens- und ArbeitsDr. Oliver Bär, Landrat Hof raum gemeinsam nach außen zu tragen.“
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„Ein Höhepunkt und ein ganz besonderes Erlebnis in meiner bisherigen Amtszeit als Erster Bürgermeister der Stadt Kronach war zweifellos die Kabinettsausschusssitzung der Bayerische Staatsregierung im August vergangenen Jahres auf der Festung Rosenberg. Dies vor allem deswegen, weil der Freistaat uns als Ergebnis dieser Tagung vielfältige Hilfen bei Infrastrukturmaßnahmen und im touristischen Bereich zukommen lässt und Maßnahmen ergreift, Kronach als Bildungsstandort zu stärken. So soll unsere Stadt durch die Verlagerung eines Teils des in Oberbayern angesiedelten Fachbereichs Finanzwesen der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege nach Kronach zur Hochschulstadt werden. Zusätzlich erhält Kronach eine Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement, die im Herbst ihren Betrieb aufnimmt, und es wurde im Landkreis bereits eine Demografiewerkstatt Oberfranken installiert, mit dem Ziel, der negativen Bevölkerungsentwicklung in der Region entgegen zu wirken. Weiterhin ist ein Masterstudiengang „Innovationsmanagement“ der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg für Kro-
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ECHT Oberfranken
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nach angedacht. Diese verschiedenartigen Projekte werden Kronach zum Leuchten bringen, ähnlich wie es dies im wörtlichen Sinne das vom Verein „Kronach Creativ“ initiierte Illuminationsevent „Kronach leuchtet“ seit einigen Jahren tut, ein hervorragendes Beispiel für das in Kronach gelebte bürgerschaftWolfgang Beiergrößlein, 1. Bürgermeister Kronach liche Engagement.
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„Die „Tourismusschule Franken im Herzen Europas“ nimmt im September 2014 im Beruflichen Schulzentrum Kronach ihren Lehrbetrieb auf. In der Urlaubsregion Frankenwald kann man den Abschluss als staatlich geprüfter Assistent (m/w) für Hotel- und Tourismusmanagement mit allgemeiner Fachhochschulreife erlangen. Eines meiner Lieblingsprojekte ist das Tropenhaus Klein Eden in Kleintettau, das ein echtes Leuchtturmprojekt nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland darstellt. Klein Eden ist entstanden in der Entwicklungspartnerschaft zwischen Wirtschaft und Region im Landkreis Kronach. Aus einer Stammtischidee wurde ein richtungsweisendes Projekt der Abwärmenutzung im Niedertemperaturbereich. Durch seinen innovativen Ansatz kann das Projekt einen neuen Wirtschaftszweig sowie neue Arbeitsplätze in unserem Raum erschließen, die Region touristisch bereichern sowie Bedeutung im Umweltund Klimaschutz und in der Umweltforschung und -bildung erlangen. Besonders wichtig für die Menschen der Region ist auch der länderüberübergreifende Ansatz Bayern – Tschechische Republik, das heißt die gemeinsame, internationale Erarbeitung und Durchführung des Projektes. Als Drittes möchte ich das Innovations-Zentrums Region Kronach (IZK) hervorheben, dessen Ziel es ist, durch attraktive Angebote für Arbeitskräfte und Unternehmen die Region zu stärken, um so dem demographischen Wandel entgegen zu wirken. Der interdisziplinäre Master-Studiengang „Zukunfts-Design“ (vormals Innovations-Management) der Hochschule Coburg soll ab 2015/2016 die Weiterbildungslandschaft der Region weOswald Marr, Landrat Kronach sentlich bereichern.“
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„Zugegeben, die Einweihung unserer Brücke am Mainzusammenfluss in Steinenhausen aus dem Jahr 2009 ist schon einige Zeit her, aber: An die wunderbaren Eindrücke von diesem Fest erinnere ich mich auch heute noch besonders gern. Tausende Menschen haben damals mit uns gemeinsam bei strahlendem Sonnenschein gefeiert. Sie alle wollten dabei sein, als die Brücke an der „Wiege des Mains“ offiziell frei gegeben wurde. Was mich aber besonders freut: Die Brücke über den Mainzusammenfluss hat in den letzten Jahren immer mehr an Anziehungskraft gewonnen. Radtouristen, Urlauber und viele Einheimische kommen gern, um dieses Naturschauspiel zu erleben.“ „Ein millionenschweres Zukunftsprojekt in unserer Stadt hat mit dem Fluß Oberfrankens schlechthin, dem Main, zu tun. Wir gestalten aktuell unsere Flutmulde, die vom Weißen Main passiert wird, komplett um. Auf diese Weise machen wir ein ganzes Stadtgebiet mit tausenden Bewohnern „hochwassersicher“. Aber natürlich wollen wir auch, dass sich die Menschen im angrenzenden Stadtgebiet Blaich wohl fühlen. Deshalb soll das gesamte Areal zu einer „Erholungszone“ umgestaltet werden, durch die der Weiße Main schon bald ganz naHenry Schramm, Oberbürgermeister Kulmbach türlich fließt.“
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„Der Landkreis – unsere Städte und Gemeinden – hat seinen Beitrag dazu geleistet, ein wirtschaftsfreundliches Klima im Kulmbacher Land zu schaffen. Wir verfügen aktuell über die höchste Zahl von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen seit der Boom-Zeit der Wende vor über 20 Jahren. Damit korrespondiert die Arbeitslosenzahl auf relativ niedrigem Niveau. – Stolz sind wir auch auf unser Klinikum als mit Abstand größtem Arbeitgeber vor Ort, das sich in den letzten Jahren in großartiger Weise entwickelt hat. Der weitere Ausbau des Bildungsstandortes, die Kooperation mit Universitäten und Hochschulen, die optimale Versorgung in Sachen Breitband, die Fachkräftesicherung, der Pflegebereich, die ausreichende Versorgung mit Hausärzten, aber auch die weitere Entwicklung des Klinikums, der geschickte Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, die Zusammenarbeit mit der Metropolregion, die Durchsetzung unumgänglicher, überörtliPeter Söllner, Landrat Kulmbach cher Straßenbaumaßnahmen sind nur einige Schwerpunkte für die Zukunft.
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ECHT Oberfranken
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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„Für den Landkreis Lichtenfels ist sicherlich der Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg sowie die Generalsanierung und die Erweiterung der Obermain-Therme und des Saunalandes um 10.000 Quadratmeter zu einer der Top 5 Saunalandschaften in ganz Deutschland von großer Bedeutung. Die Eröffnung der neuen Saunalandschaft werden wir im Oktober feiern. Weiterhin ist natürlich der Neubau unseres Klinikums eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe. Der KlinikNeubau verursacht Kosten in Höhe von 116,57 Millionen Euro und wird mit einer Förderung (80,15 Millionen Christian Meißner, Landrat Lichtenfels Euro) des Freistaates Bayern finanziert.
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„Wunsiedel wurde in der Vergangenheit,immer wieder schwer von Hochwasser getroffen. Mit unseren neu gebauten Hochwasser-Schutzmaßnahmen sind die Wunsiedler Bürgerinnen und Bürger jetzt sicher. Mit der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2012 wurde unser Engagement in Sachen Klimaschutz, Demografie und Rechtsextremismus gewürdigt. Und ganz wichtig für die Stadt ist die Kulturbaustelle auf der Luisenburg. Mit der Erweiterung der Betriebsgebäude wurde eine solide Basis für die Arbeit des gesamten Teams und vor Karl Willy Beck, 1. Bürgermeister Wunsiedel allem für die Zukunft der Festspiele geschaffen.“
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„Es mag überraschend klingen, aber das wichtigste Ereignis seit dem Jahr 2010 im Landkreis Wunsiedel war nach meiner Einschätzung der Bau des Brückenradweges Bayern-Böhmen, der hervorragend von der Bürgerschaft und den Touristen angenommen wird. Nur weil alle betroffenen Gemeinden zusammen mit den Fördergebern und dem Landkreis als Projektträger an einem Strang gezogen haben war es möglich, diesen Radweg zu errichten. Weitere Meilensteine im Landkreis: Das Europäische Zentrum für Dispergieren in Selb, das PorzelKarl Döhler, Landrat Wunsiedel lanikon ist nun Landesmuseum und der Ausbau der Therme Weißenstadt.“
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„Ein für mich sehr wichtiges Projekt in den letzten vier Jahren ist die Reaktivierung der Bahnlinie SelbAsch. Diese Verbindung betont auch die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Diese Bahnlinie ist vor allem ein wichtiger Baustein für die Bewerbung um eine grenzüberschreitende Gartenschau. Auch dieses Projekt wird dazu beitragen, Grenzen zu überwinden und unsere Region nachhaltig zu Ulrich Pötzsch, Oberbürgermeister Selb stärken.“
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Melanie Huml, bayerische Gesundheitsministerin aus Bamberg, verbucht es als ihren Erfolg, dass der Freistaat die oberfränkischen Plankrankenhäuser seit 2008 mit rund 280 Millionen Euro unterstützt. „Besonders hohe Investitionen gab es für das Krankenhaus Hohe Warte in Bayreuth, das Klinikum Kulmbach sowie für das Green Hospital in Lichtenfels und für die Erweiterungen am Klinikum Bamberg. Besonders freut es mich, dass das bayerische Kabinett jetzt auch noch den Weg frei gemacht hat für den Bau des 4. Bettenturms am Klinikum Bamberg, wo ich selbst gearbeitet habe. Außerdem wurden 15 Hausarztpraxen in Oberfranken gefördert.“
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„Ein für mich besonders wichtiges Ereignis ist die gelungene Überführung des Porzellanikons in ein Landesmuseum. Herausragend ist für mich die Entwicklung der Wissenschaft im Regierungsbezirk. Hier sind vor allem die Ansiedlungen des Fraunhofer-Zentrums für Hochtemperatur-Leichtbau und des FraunhoferInstituts für Silicatforschung in Bayreuth oder das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg zu nennen. Außerdem haben die Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die Hochschulen für angewandte Wissenschaften Coburg und Hof gemeinsam die Technologie Allianz Oberfranken (TAO) gegründet. Dies befördert Wilhelm Wenning, Regierungspräsident Oberfranken sicher den Ausbau unserer Hochschulstandorte.“
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„Wichtig für die Menschen in Oberfranken waren sicherlich die erheblichen Investitionen in den Hochwasserschutz. Seit 2009 hat der Bezirk Oberfranken rund 43 Millionen Euro investiert, um die Schutzmaßnahmen an neuralgischen Hochwasserstellen zu verstärken und Katastrophen zu verhindern. Für mich persönlich waren aber auch die positiven Entwicklungen in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten, der Fischereifachberatung sowie der Haupt- und Sozialverwaltung am Standort Bayreuth sehr erfreulich.“ Nachhaltig prägen wird uns sicher die Umsetzung der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung. Eine Gesellschaft zu entwickeln, in der Inklusion nicht mehr nur ein abstraktes Schlagwort sondern in den Köpfen fest verankert ist, bedarf ein nachhaltiges Wirken aller Beteiligten. Hierfür muss sich jedoch auch die finanzielle Ausstattung Dr. Günther Denzler, Bezirkstagspräsident Oberfranken der überörtlichen Sozialhilfeträger durch den Staat verbessern.“
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ECHT Oberfranken
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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Friedrich Herdan, Präsident der IHK Coburg nennt als wichtiges Ereignis nach Fertigstellung der A 73 die Anmeldung des Schienenlückenschlusses nach Südthüringen zur Aufnahme in den neuen Bundesverkehrswegeplan sowie die geplante Einrichtung Fachschule für Maschinenbautechnik an der Staatlichen Berufsschule I in Coburg. Herdan: „Für Coburg wie für den gesamten west-oberfränkischen Raum sind die zentralen Infrastrukturprojekte wie ICE-Systemhalt mit Schienenlückenschluss nach Südthüringen und der Erhalt einer zukunftsfähigen Luftverkehrsanbindung durch den Bau eines richtlinienkonformen Verkehrslandeplatzes im Landkreis als wichtige Zukunftsprojekte zu nennen.“
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Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth: „ Im Mittelpunkt steht die Vernetzung Oberfrankens, denn nur gemeinsam ist die Region stark. Kernanliegen sind dabei die Themen „Demografie“ und „Innovation“. Unter dem Dach der ,Zukunftswerkstatt Oberfranken‘ hat die IHK wichtige Themen und Handlungsfelder zusammengefasst, die für die Zukunftsfähigkeit der Region entscheidend sind. Dazu gehören Fachkräftesicherung und Breitbanderschließung, die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft oder die Energiewende. Ausbildungsregion, Innovationsregion, Wirtschaftsregion, Genussregion und vor allem Lebensregion – das ist Oberfranken.“
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Für Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, ist die rasante Entwicklung der Genussregion Oberfranken herausstellenswert. „Sie wirkt nicht nur nach außen, als Tourismusattraktion, sondern auch nach innen, indem in einem Forschungsprojekt die typischen Spezialitäten der Region erfasst wurden. Oberfranken ist die erste Region, die eine solche Grundlagenarbeit geleistet hat. Der Bayerische Ministerrat hat dadurch jetzt auch die Genussregion Oberfranken in das landesweite Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. – Dem demografischen Wandel setzt die HWK ein umfassenden 7-Punkte umfassendes Nachwuchsprogramm entgegen. Neben den Berufsmessen Handwerk war das z. B. das Handwerkspatenkonzept.“
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Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth: „Das Zustandekommen der TechnologieAllianzOberfranken (TAO) war eines der wichtigsten Ereignisse der letzten Jahre für die Universität Bayreuth. Aus dieser Kooperation der vier oberfränkischen Hochschulen mit dem Ziel der Stärkung der Technologiekompetenz entstehen sowohl für die Studierenden als auch die regionale Wirtschaft wertvolle Synergieeffekte. Dasselbe erhoffen wir uns auch für die Zusammenarbeit mit den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Würzburg auf dem Gebiet der Polymerforschung. Durch die baldige Gründung eines Bayerischen Polymerinstituts wollen wir den erfolgreichen Forschungs- und Entwicklungsstandort Nordbayern auf diesem Feld nachhaltig stärken.“
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Wichtigstes Ereignis für Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident der Hochschule Coburg (FH): „Die Kick-OffVeranstaltung der TechnologieAllianzOberfranken (TAO) an der Hochschule Coburg. Denn scheinbar Unmögliches ist möglich geworden. Die vier oberfränkischen Hochschulen haben Kräfte gebündelt und ein starkes Signal nach München gesendet. – Und ,Der Coburger Weg‘, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 7,3 Mio. Euro gefördertes Projekt an der Hochschule Coburg. Einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft verfolgen wir den Weg der Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitlichen Bildung unserer Studierenden im Rahmen interdisziplinär ausgerichteter Studiengänge.“
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Wichtig für Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, Präsident der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, ist die Einrichtung der ersten außeruniversitären Forschungseinrichtung in der Bund-Länder-Finanzierung: Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe an der Universität Bamberg. Das Nationale Bildungspanel (NEPS), von 2004 bis 2009 ein Forschungsprojekt der Universität Bamberg, wurde ab 1. Januar 2014 im Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.V. (LIfBi) weitergeführt. „In nur fünf Jahren wurde so aus einem Projekt ein Institut, das die Forschungslandschaft weit über Oberfranken hinaus nachhaltig bereichert.“ Als zukunftsweisendes Projekt nannte auch Prof. Ruppert die TechnologieAllianzOberfranken TAO.
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Kräfte vervielfältigen durch gemeinsames oberfränkisches Entwicklungskonzept von Rainer Kober
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ns Oberfranken die Schönheit und Leistungskraft unserer wunderbaren Heimat vor Augen zu führen, ist ECHT Oberfranken nun schon zum fünfundzwanzigsten Mal geglückt. Das war die Idee! Und dass die Umsetzung so geklappt hat, freut mich als Herausgeber sehr. ECHT Oberfranken hat sich als hochwertiges Magazin etabliert. Es informiert, erbaut und inspiriert, ganz im Sinne seiner Themen „Menschen, Ideen, Perspektiven“. Von Coburg bis Wunsiedel und von Hof bis Forchheim nimmt die oberfränkische Leserschaft ihr „ECHT-Magazin“ gern in die Hand. Dieser Erfolg von ECHT Oberfranken zeigt, die Menschen Oberfrankens haben Freude daran, sich gegenseitig besser kennenzulernen und mitzubekommen, was in Oberfranken so alles passiert. Und sie sind gern stolz auf die Vielfalt an vorhandenen Schönheiten und Leistungen. Diese positive Haltung wird auch von den von uns befragten Persönlichkeiten bemerkt. Allerdings wird auch angemerkt, dass die Oberfranken mit ihrem herunterspielenden „Basst scho!“ etwas selbstbewusster sein könnten. Dabei könnten sie doch endlich sehen, was in ihrer Heimat historisch und traditionsbedingt Tolles vorhanden ist, welche herausragenden Kompetenzen entwickelt wurden und wie unglaub-
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lich viel in den letzten Jahren in Bewegung gebracht wurde. Wenn es uns Oberfranken an diesem Heimatstolz fehlt, stellt sich mir allerdings die Frage, ob wir überhaupt die Möglichkeit hatten, diesen zu entwickeln? Haben denn nicht die neun Landkreise und vier kreisfreien Städte immer ihre eigene Suppe gekocht? Fehlt uns nicht einfach ein natürliches Zentrum? Denken Sie an Würzburg in Unterfranken, oder Regensburg in der Oberpfalz. Ein Zentrum, in dem man sich treffen, austauschen, vernetzende Aktivitäten organisieren und dort vorhandene zentrale Einrichtungen nutzen kann? Dieser Nachteil mag sein. Er hatte aber auch einen entscheidenden Vorteil, den Wenige sehen. Unsere Landkreise und kreisfreien Städte mussten immer auch ohne natürliche Zentrale für sich selbst sorgen! Sie haben gelernt, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und sind im Wettbewerb miteinander stark und leistungsfähig geworden. Und so verfolgt jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt noch bis heute die eigenen, selbstgewählten Ziele. Es gibt kaum eine gemeinsame Ausrichtung. Und das berühmte „Kirchturmdenken“ lässt sich nicht verleugnen. Was heißt das? – Gestaltend gedacht, wäre die Weiterentwicklungsaufgabe,
die Stärke zu stärken und die Schwäche zu kompensieren. Warum sollte es in Oberfranken nicht möglich sein, dass sich Städte und Landkreise zusammentun und ihre individuellen Ziele und Entwicklungsbestrebungen im Sinne einer gemeinsamen, oberfränkischen Entwicklungsstrategie aufeinander abstimmen? Nicht auszudenken, auf welch vielfältige Weise Kräfte eingespart werden könnten. Eine gemeinsame Ausrichtung ließe darüber hinaus zusätzlich Kräfte entstehen, die für gemeinsame Projekte genutzt werden könnten. Denken Sie nur an die erfolgversprechende oberfränkische Zusammenarbeit bei der „Genussregion Oberfranken“ oder der „TechnologieAllianz Oberfranken“ (TAO). Meine Antwort auf die von ECHT Oberfranken gestellte Frage, welches zukünftige Projekt die Region nachhaltig prägen und voranbringen würde, lautet deswegen: Lasst uns ein solches oberfränkisches Entwicklungskonzept erarbeiten! Oberfranken hat durch seine gleichermaßen leistungsstarken Städte und Landkreise trotz demografischer Herausforderungen die ECHTE Chance durch gemeinsames, aufeinander abgestimmtes Handeln einer der vitalsten und lebenswertesten Regionen unseres Landes zu sein und zu bleiben. Ganz im Sinne unserer Dachmarke: ECHT. STARK. OBERFRANKEN. n
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Das konsequente Streben nach höchster Qualität im internationalen Wettbewerb verbindet die Bamberger Symphoniker mit Brose. Verschiedene Spitzendirigenten und alle Mitglieder des Orchesters suchen wie die Führung und Mitarbeiter unseres Familienunternehmens ständig nach Verbesserungen. Leistungsbereitschaft, Disziplin und der Anspruch, zu den Besten zu gehören, begründen unseren Erfolg und bestimmen unser Handeln. In der internationalen Automobilzulieferindustrie wie in den Konzertsälen der ganzen Welt.
brose.com 83
OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Bildungszentrum in der Mitte Europas – Wissenschaft und Forschung in Oberfranken von 16. bis ins 21. Jahrhundert von Professor Dr. Günter Dippold
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as heutige Oberfranken, ja ganz Franken war, verglichen mit anderen Regionen, lange ohne Hochschule. Seit dem 14. Jahrhundert entstanden im deutschsprachigen Raum Universitäten, im östlichen Franken aber erst im 17. und 18. Jahrhundert. Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Universität war in vier Fakultäten gegliedert. Jeder Student hatte zuerst die Artisten- oder philosophische Fakultät zu absolvieren, was in der Regel vier Jahre dauerte, bevor er an einer der „höheren“ Fakultäten studierKlöster waren Bildungszentren: Valerius Molitor, 1728 in Kronach geboren, war von 1768 bis 1792 Abt des Klosters Banz. Er war an bedeutenden Bauten beteiligt, unterstützte Gelehrte und Wissenschaftler, war selbst in der Diplomatik und Numismatik sehr bewandert, bereicherte das Münzkabinett, ordnete das Archiv und legte Kataloge an. A. Meuser, pk scm-015, Haus der Bayerischen Geschichte
te: der juristischen, der medizinischen oder der theologischen. Hier konnte man nach weiteren sechs Jahren die Doktorwürde erlangen. Nur wenige durchliefen das artistische „Grundstudium“ bis zu Ende, und vielleicht einer von hundert, die sich eingeschrieben hatten, verließ die Universität als Doktor. Mit diesem Titel aber konnte man, unabhängig von seiner Herkunft, eine Spitzenposition erringen, etwa in der weltlichen oder geistlichen Regierung eines Fürsten. Eine erste, 1402 eröffnete Universität in Würzburg ging nach wenigen Jahren ein. Wenn ein Staffelsteiner oder ein Wunsiedler eine Universität besuchen wollte, zog er deshalb im ausgehenden Mittelalter nach Leipzig, Erfurt oder Ingolstadt. Im 16. Jahrhundert erfreute sich Wittenberg (gegründet 1502), später auch Jena (ab 1558) großer Beliebtheit. Erst 1582 gründete Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn eine Universität in Würzburg, die bis heute fortbesteht.
Später Beginn in Bamberg In dieser Zeit des Späthumanismus rief auch der Bamberger Bischof eine Hohe Schule ins Leben. Es war keine Universität, für die er eine kaiserliche oder eine päpstliche Genehmigung benötigt hätte. Das Collegium Ernestinum, wie es nach seinem Gründer, dem Bischof Ernst von Mengersdorf († 1591), hieß, war ab 1586 Ausbildungsstätte für angehende Geistliche wie für Laien. Man konnte dort allerdings nur Philosophie und Theologie studieren. Akademische Grade durfte das Collegium nicht verleihen. Dies änderte sich, als 1647, am Ende des Dreißigjährigen Kriegs, in Bamberg eine „Akademie“ eröffnet wurde. Es handelte sich um eine Rumpf-Universität: Zwar konnte man jetzt den philosophischen Magistergrad und die theologische Doktorwürde in Bamberg erlangen, doch fehlten der Academia Ottoniana – benannt nach dem Gründer Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg († 1653) – zwei Fakultäten. Sie kamen erst viel später hinzu: 1735 die juristische, ab 1769 die medizinische. Zumal die Medizin an der Uni-
Innentitel des ersten Matrikelbuches der Academia Ottoniana, der älteren Universität Bamberg, 1648 – 1753. RE.II 6_TB, Universitätsarchiv Bamberg. Foto: G. Raab, Staatsbibliothek Bamberg.
Catalogus Professorum et discipulorum. Verzeichnis von Professoren und Studierenden der Theologie und Philosophie, 1684 – 1774. RE. II 4_TB, Universitätsarchiv Bamberg. Foto: G. Raab, Staatsbibliothek Bamberg.
versität Bamberg, wie sie nun hieß, besaß dank Professoren wie Döllinger und Röschlaub einen guten, weit ausstrahlenden Ruf. Im späten 16. Jahrhundert, als die Universität Würzburg und das Ernestinum in Bamberg entstanden, ging auch Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg († 1633) mit Universitätsplänen um. Doch ihm glückte lediglich die Gründung eines nach ihm benannten Gymnasium illustre in seiner Residenz Coburg (1605). Im Casimirianum, einem Mittelding zwischen traditioneller Lateinschule und Universität, absolvierte man die wissenschaftliche Grundlagenausbildung und verkürzte oder ersparte sich dadurch den Besuch einer Artistenfakultät; auch eine beschränkte theologische Schulung war hier zu erhalten. Ebenfalls in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erwog Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach und – Kulmbach († 1603), in Hof, Bayreuth oder Kulmbach eine Universität zu errichten. Doch dazu kam es nicht. So bestand lediglich seit 1546 ein Gymnasium in Hof, seit 1664 ein weiteres in Bayreuth. Erst Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth († 1763) gründete 1742 in Bayreuth die
Academia Fridericiana, für die er im folgenden Frühjahr das kaiserliche Universitätsprivileg erhielt. Wiederholte Prügeleien zwischen Studenten und Soldaten aber bewogen den Landesherrn, die junge Universität im November 1743 aus der Residenzstadt in die Landstadt Erlangen zu verlegen, wo sie bis heute fortbesteht. Um 1800 hatten die Fürstentümer Bamberg und Bayreuth je eine Universität, dazu kamen mehrere Gymnasien. Die Wissenschaft wurde daneben in Klöstern gepflegt. Zumal die Benediktinerabtei Banz genoss einen reichsweiten Ruf als Hort der ungehinderten Forschung auf allen Wissensgebieten und als Vorort der katholischen Aufklärung. Die Mönche gaben von 1772 bis 1798 eine gelehrte Zeitschrift heraus, in der Bücher unterschiedlicher Disziplinen rezensiert wurden und die Nachrichten aus Hochschulen, wissenschaftlichen Akademien und anderen Klöstern verbreitete. Das Kloster besaß eine moderne Bibliothek und ein wohl geordnetes Naturalienkabinett, vor allem aber verfügte es über ein weit gespanntes Netzwerk: Banzer Mönche arbeiteten an einem Großprojekt zur Geschichte der Reichskirche mit, das die Erzabtei St. Blasien im Schwarzwald organisierte, und als
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Universitätsgebäude Am Kranen 1 und 3, ehemaliges Schlachthaus, Südfassade mit Relief eines Ochsen von Johann Adam Nickel, 1742. XIV G 00861, Foto: M. Moll, Universitätsarchive Bamberg
Auf der Regnitz-Insel ist die jüngste Fakultät der Universität Bamberg Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik zuhause. Von dem modernen sechsstöckigen Gebäude aus schaut man ins Grüne – hier fand 2012 die Landesgartenschau statt.
Kloster Banz. Oben Kolorierte Zeichnung auf Birkenrinde von Cölestinus Stöhr (V C 6), Staatsbibiliothek Bamberg und heutige Ansicht.
einzige fränkische Institution lieferte Banz Daten für ein meteorologisches Forschungsvorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1792 bemerkte der Erlanger Professor Friedrich Karl Hirsching: „Man wird nicht leicht ein Kloster finden, wo die Wissenschaften in größerem Flor stehen, als hier.“
Kahlschlag vor 200 Jahren Dennoch erlitt Banz dasselbe Schicksal wie alle bayerischen Prälatenklöster: Es wurde 1803 durch Kurfürst Maximilian IV. Joseph von Bayern († 1825), der im Vorjahr das Hochstift Bamberg seinem Land einverleibt hatte, aufgehoben. Es verschwand dadurch nicht nur eine geistliche Einrichtung, sondern auch eine Stätte wissenschaftlichen Arbeitens. Forschung wurde, als die Klöster beseitigt waren, ganz zur städtischen Angelegenheit. In Österreich, wo etliche Abteien die Aufklärungszeit überstanden, ist durch sie Wissenschaft auch auf dem Land daheim. Verwiesen sei nur an die Hoch-
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schule Benedikt XVI. des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz im Wienerwald mit einer der größten theologischen Fakultäten im deutschsprachigen Raum. Bayern erweiterte sein Staatsgebiet 1802 nach Franken und Schwaben. Dadurch hatte das Kurfürstentum, das bis dahin nur eine Landesuniversität besaß (1472 in Ingolstadt gegründet, 1800 nach Landshut verlegt), mit einem Mal mehrere Hochschulen. Dies schien den Staatslenkern nicht erforderlich. Eine Universität sollte für die neubayerischen Gebiete genügen, und zwar Würzburg. So wurde 1803 die Universität Bamberg aufgelöst; lediglich ein Lyzeum bestand fort. Das war eine Hochschule, an der man Philosophie und Theologie studieren, aber keinen Doktorgrad erwerben konnte. Sie diente primär der Priesterausbildung. Würzburg schied 1806 aus dem bayerischen Staatsverband aus und wurde als Großherzogtum erneut ein selbstständiges Gebilde. Wieder gab es nur eine Universität im Land, nämlich Landshut. Als 1810 mit dem Fürstentum Bayreuth die Stadt Erlangen ans Königreich Bayern fiel, ließ man die Universität bestehen, zumal dadurch ein Studium der evan-
tige Lyzeum, 1939 durch die Nationalsozialisten geschlossen, wurde bereits 1945 wiedereröffnet. Sie sollte auf Drängen ihres Rektors zur Universität ausgebaut werden. In Bamberg lehrten damals bereits namhafte Chemiker und Juristen. Doch die Bestrebungen wurden zwischen landesund konfessionspolitischen Mühlsteinen zerrieben. Noch Anfang der fünfziger Jahre scheiterte der Versuch, in Bamberg eine „Ostuniversität“ für heimatvertriebene Lehrende und Studenten zu schaffen.
Das Wachsen der heutigen Hochschullandschaft
Oben: Gebäude Pädagogische Hochschule, Geschwister-Scholl-Platz 3. Uni-Archiv Bayreuth, Akz. IX/1/5, Aufnahme: Staatl., Datum unbekannt Unten: Universitätsgelände (Luftbild-Gesamtaufnahme), 1985. Uni-Archiv Bayreuth, Akz. II/8/2, Fotograf: Enno Brinckmann
gelischen Theologie im eigenen Land möglich war. 1814 wurde Würzburg wieder Bayern zugeschlagen. So existierten für anderthalb Jahrhunderte drei Universitäten in Bayern: Landshut (1826 nach München verlegt), Erlangen und Würzburg. An der Wende zum 20. Jahrhundert gab es in Oberfranken als Hochschule lediglich das Bamberger Lyzeum. Nur vier Gymnasien (zwei in Bamberg, je eines in Bayreuth und Hof) bereiteten auf ein Studium vor, für das die Meisten dann wohl oder übel den Regierungsbezirk verließen. Volksschullehrer wurden, wie 1866 bestimmt, an Seminaren ausgebildet, die in Bamberg und Bayreuth eingerichtet waren. Mit dem Anschluss des Freistaats Coburg an Bayern im Jahr 1920 kamen ein weiteres Lehrerseminar und die Staatliche Bauschule hinzu. Insgesamt fehlte es in der hochindustrialisierten Region Oberfranken an Stätten der Forschung und der Lehre. Nach dem Zweiten Weltkrieg sah es für kurze Zeit so aus, als könne in Bamberg die vierte bayerische Universität entstehen. Die Philosophisch-Theologische Hochschule, das eins-
Die vierte Landesuniversität Bayerns entstand erst 1967 – in Regensburg. 1970 beschloss der Landtag, die nächsten Universitäten in Bayreuth und Passau zu schaffen; Bamberg solle immerhin eine Teiluniversität erhalten, für die man im folgenden Jahr eine neue Bezeichnung fand: Gesamthochschule. Diese trat 1972 ins Leben, indem man die Pädagogische Hochschule Bamberg – Nachfolgerin des Lehrerseminars – mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule verschmolz. 1979 erhielt die Gesamthochschule Bamberg die Bezeichnung „Universität“, und diese gab sich 1988 den Namen ihrer 1803 geschlossenen Vorgängerin: Otto-Friedrich-Universität, nach dem Gründer Melchior Otto Voit von Salzburg und nach Friedrich Karl von Schönborn († 1746), der sie erweitert hatte. An der Universität Bayreuth war der Lehrbetrieb 1975 aufgenommen worden. Kultusminister Prof. Dr. Hans Maier nannte in seiner Eröffnungsrede die Motive für die bayerischen Hochschulgründungen dieser Jahre: „Es wäre ohne Zweifel möglich, das zu erwartende Studentenaufkommen [...] durch Erweiterungen an den großen Universitäten in Würzburg, Erlangen oder München unterzubringen. Aber wäre es gerecht, ausgerechnet den Bürgern eines strukturell förderungsbedürftigen Gebiets zuzumuten, daß sie ihren Söhnen und Töchtern ein Studium an einer weit entfernten Universität finanzieren, während die Bewohner der strukturstarken Ballungsgebiete die Chance universitärer Ausbildung von der eigenen Wohnung aus mit der S-Bahn wahrnehmen können?“ Bildungsgerechtigkeit gegenüber dem ländlichen Raum, aber auch das Bestreben, die Landesteile abseits der Ballungszentren zu stärken, bewegten die Staatsregierung und den Landtag, in Bamberg und Bayreuth, aber auch in Augsburg und Passau neue Universitäten zu gründen. Um dieselbe Zeit entstanden in Bayern Fachhochschulen, die auf technische Berufe vorbereiten sollten. 1971 wurde aus dem Polytechnikum Coburg, der vormaligen Bauschule, die auf eine private Bildungseinrichtung aus dem Jahr 1814 zurückging, eine Fachhochschule (seit 2011 Hochschule für angewandte Wissenschaften). 1994 wurde in Hof – wie gleichzeitig in sechs anderen bayerischen Städten – eine weitere Fachhochschule eröffnet, der 2000 der Fachbereich
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Zehn Jahre Lehrstuhl Pflanzenökologie I, 1985. Uni-Archiv Bayreuth, NP 1, Fotograf: Enno Brinckmann
Studierende am Campus, 1990. Uni-Archiv Bayreuth, Akz. IX/1/5, Fotograf: Friedrich Kühner
Textiltechnologie und -design in Münchberg (zuvor bei der FH Coburg) zugewiesen wurde. Demnächst werden beide Hochschulen einen weiteren Standort in Kronach besitzen. In Hof besteht ferner seit 1975 ein Fachbereich der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern. Neben einer kirchlichen Musikhochschule in Bayreuth arbeiten zwei private, staatlich anerkannte Fachhochschulen in Oberfranken: Die erste wurde 2004 mit der Fachhochschule Schloss Hohenfels in Coburg gegründet. Anfangs eng mit der dortigen Medau-Schule für Physiotherapie, Gymnastik und Logopädie verbunden, hatte sie ihren Schwerpunkt in der Gesundheitspflege und auf sozialem Feld. Sie wurde 2010 nach Bamberg verlegt und hieß hier ab 2011 Hochschule für angewandte Wissenschaften Bamberg – Private Hochschule für Gesundheit. Seit 2013 ist sie einer von acht Standorten der Fachhochschule des Mittelstands GmbH, deren Zentrale in Bielefeld ist. Ebenfalls in Bamberg wird – wie gleichzeitig in Traunstein – zum kommenden Wintersemester die Hochschule der Bayerischen Wirtschaft ihren Lehrbetrieb aufnehmen; Sitz der Hochschule ist München. Sie bietet Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau an, wahlweise in Vollzeit oder berufsbegleitend. Beide oberfränkische Universitäten entwickelten sich besser als erwartet, was sich nicht zuletzt in den Zahlen der Studierenden spiegelt: ca. 12.500 in Bayreuth, ca. 13.500 in Bamberg. Während Bamberg sein geisteswissenschaftliches Profil unter Einschluss der Informatik schärfte – seit
2009 freilich ohne theologische Fakultät –, gelang es in Bayreuth, geprägt durch Naturwissenschaften sowie durch Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, dank der Förderung durch die Oberfrankenstiftung ab 1998 eine Fakultät für angewandte Naturwissenschaften aufzubauen (heute Fakultät für Ingenieurwissenschaften).
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Zukunft = Bildung – Was in Oberfranken fehlt Allerdings fehlt Oberfranken eine Technische Universität. Seit 1877 gibt es eine solche Hochschule in München, seit 1901 hat sie das Promotionsrecht, seit 1970 heißt sie Universität. Eine weitere gleichrangige Einrichtung wäre hier, im Norden des Freistaats, gut aufgehoben. Die Technologie-Allianz Oberfranken (TAO), die seit 2011 die Kompetenzen der vier staatlichen Hochschulen auf den Feldern Energie und Mobilität bündelt und durch staatliche Zuwendungen den Ausbau der Forschung ermöglicht, kann den Mangel mildern, ihn aber keinesfalls ausgleichen. Warum gibt es hier,
Campus Design der Hochschule Coburg (FH), die sich aus der 1814 durch Friedrich Streib gegründeten Handwerkerschule entwickelt hat.
Sitz in Burgkunstadt finanziert. Warum befindet sich die Akademie dennoch in München? Dafür gibt es keinen zwingenden Grund, ebenso wenig für die Anwesenheit der Baye+rischen Akademie der Wissenschaften mit all ihren Gliederungen in der Hauptstadt.
Außeruniversitäre Forschung in Oberfranken
Demonstartion von Studierenden, 1993. Uni-Archiv Bayreuth, Akz. IX/1/186, Fotograf: unbekannt
an der Grenze zu Tschechien, nicht eine grenzübergreifende Hochschule mit technischer Ausrichtung? Schmerzlich spürbar ist auch das Fehlen einer medizinischen Studienmöglichkeit. Wenn die ärztliche Versorgung auf dem Land als gefährdet gilt, wäre es dann nicht ein hilfreiches Zeichen, die Ausbildung im ländlichen Raum anzusiedeln? In Bayern kann man Medizin derzeit nur in vier Großstädten studieren, nicht aber in einer Mittel- oder Kleinstadt – ein schweres Manko. Aber Oberfranken ist nicht nur in „harten“ Disziplinen unterversorgt. Der Regierungsbezirk beherbergt weder ein Konservatorium noch eine staatliche Musikhochschule. (Allerdings betreibt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche seit 2000 in Bayreuth ihre Hochschule für evangelische Kirchenmusik, Nachfolgerin der 1948 gegründeten Kirchenmusikschule.) Oberfranken besitzt auch keine Kunstakademie oder -hochschule. Dass das Internationale Künstlerhaus des Freistaats Bayern, die 1997 eröffnete Villa Concordia, ihren Platz in Bamberg hat, ist da ein schwacher Trost. Die Bayerische Akademie der Schönen Künste wird zu einem Gutteil aus den Erträgen der Friedrich-Baur-Stiftung mit
Der Ausbau Münchens zur Wissenschafts- und Kunststadt zu Zeiten der Monarchie wirkt bis heute fort. Dies wird augenfällig auch bei außeruniversitären Forschungseinrichtungen, wie sie in den letzten Jahrzehnten gegründet wurden. Rund 60 Institute der 1949 gegründeten Fraunhofer-Gesellschaft existieren derzeit in Deutschland. Davon hat eines seinen Sitz in München, dazu eine Fraunhofer-Einrichtung und die Fraunhofer Academy. Je zwei Fraunhofer-Institute befinden sich in Erlangen und in Würzburg; ferner hat eines seinen Sitz in Holzkirchen (Lkr. Miesbach) und eines in Garching (Lkr. München). Erst 2012 bekam Bayreuth eine Fraunhofer-Niederlassung – das Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau –, und in Waischenfeld öffnete jüngst ein Forschungscampus der Fraunhofer-Gesellschaft seine Tore. Noch auffälliger ist die Verteilung der 13 Max-Planck-Institute in Bayern: Zwölf sitzen in Oberbayern, genauer: in der Stadt München und in den südlich vorgelagerten Landkreisen München und Starnberg, eines in Erlangen, keines in Oberfranken. Eine oberfränkische Entsprechung zum Helmholtz-Zentrum in Oberschleißheim (Lkr. München) sucht man ebenfalls vergebens. Immerhin, das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe wurde heuer in Bamberg als An-Institut der dortigen Universität eröffnet. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen fehlen nicht nur auf natur-, ingenieur- und gesellschaftswissenschaftlichen Feldern, sondern auch in der klassischen Geisteswissenschaft. Ein Beispiel: Angesehene Forschungsbibliotheken existieren in Wolfenbüttel und Weimar – und das sind keine Landeshauptstädte. Auch die Staatsbibliothek Bamberg mit ihren umfangreichen, hochwertigen Altbeständen würde es rechtfertigen, zu einer derartigen Institution ausgebaut zu werden, vielleicht ebenso die Landesbibliothek Coburg. Stattdessen findet Forschung rund ums Buch vornehmlich in der Bayerischen Staatsbibliothek zu München statt. Die Konzentration von Wissenschaft und Forschung in der Haupt- und Residenzstadt war in einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft des 19. Jahrhunderts schlüssig. Der modernen Staatsverfassung entspricht eine solche UngleichVerteilung nicht, und es braucht kraftvolle Maßnahmen, um die historische Benachteiligung unserer Region zu beseitigen. Oberfranken liegt im Zentrum Deutschlands, ja Europas – ein hervorragender Ort für Wissenschaft und Forschung. n
29 Bachelor- und Masterstudiengänge können an der Hochschule Hof (FH) absolviert werden.
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MENSCHEN UND KULTUR
Linus und Michel gehen heute mit Hans Popp per Unimog auf Grenzlandfahrt.
Aus der Geschichte lernen – Verein Grenzfahrten erinnert an die deutsch-deutsche Grenze von Cornelia Masel-Huth
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ür die beiden Pimpfe auf unserem Foto ist die Fahrt auf dem röhrenden Unimog vor allem eine abenteuerliche Sonntagsabwechslung. Von der „Zonengrenze“, der „Demarkationslinie“, der „innerdeutschen Grenze“, die bis vor 25 Jahren auf 1.400 Kilometern Länge die damalige
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Bundesrepublik Deutschland von der Deutschen Demokratischen Republik trennte, wissen sie nichts. Auch ihre Eltern, obwohl sie doch im Landkreis Kronach, also in unmittelbarer Nähe zu den martialischen Grenzanlagen aufgewachsen sind, erinnern sich nur noch verschwommen. Unvergessen
hingegen bleiben ihnen die nebligen Novembertage im Jahr 1989, als endlose Schlangen blau qualmender Trabis über die offene Grenze tuckerten und wie Heuschreckenschwärme in die Dörfer und Städte einfielen. Es gab Begrüßungsgeld, Westmark. Damit ließen sich heiß begehrte Bananen einkaufen.
Die Supermärkte wurden gestürmt und wirkten schnell wie geplündert. Wenige Monate später hatte man Nachbarn, die einen fremden Dialekt sprachen. Für die Großeltern allerdings, für die Nachkriegsgeneration, war die Grenze wie ein tägliches Mahnmal der Bestrafung für einen verlorenen Krieg. Weite Teile Oberfrankens waren förderbedürftiges Zonenrandgebiet, oftmals abgeschnitten von uralten Handels- und Verwandtschaftsbeziehungen. Und die endlosen Militärkolonnen der amerikanischen „Besatzer“, die alltäglichen Tiefflieger verbreiteten, verstärkt noch durch propagandistische Dauerberieselung, nicht nur ein mulmiges Gefühl, sondern schlichtweg Angst. Das waren die Jahrzehnte des Kalten Krieges mit seiner Dauerbedrohung eines Atomschlages. Wie glücklich waren die Menschen, als diese Gefahr nach dem Zusammenbruch der DDR gebannt schien,, als sich die „Neuen Bundesländer“ im Laufe der Jahre tatsächlich in blühende Landschaften verwandelten und als mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 neue menschliche und ökonomische Beziehungen geknüpft wurden. Manche der osteuropäischen
Noch nach 25 Jahren ist der Boden entlang des Grenzstreifens herbizidverseucht; es wächst nur Gestrüpp.
Länder gehören inzwischen zur Europäischen Union, andere sind wichtige Handelspartner geworden und die Transsibirische Eisenbahnlinie von Moskau bis nach Wladiwostok ist für Weltenbummler malerisches Vehikel geworden, mit dem sie sich Asien erschließen, das sie in die Mongolei und nach China bringt. Für viele Menschen, gerade aus der älteren Generation, sind die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und die Wortwahl vieler Politiker zu diesem Konflikt zwischen Ost und West, die so sehr an die Tiraden des Kalten Krieges erinnern, daher mehr als besorgniserregend: Die Angst ist wieder da. Und deshalb ist es so wichtig, an die Geschichte zu erinnern, die Geschehnisse des vergangenen Jahrhunderts mit
zwei verheerenden Weltkriegen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Geschichte könnte ein Apell sein, aus der Vergangenheit zu lernen. Oliver Porzel aus Steinwiesen denkt genauso. Mit einer Handvoll gleichgesinnter Enthusiasten hat er 2008 den Verein Grenzfahrten e.V. gegründet. Die Unimog-Fans bieten Fahrten am ehemaligen Grenzstreifen, dem heutigen „Grünen Band“ an. Die Naturschutzauflagen sind hoch, nur an 15 Tagen im Jahr dürfen die Fahrten stattfinden. Sie beginnen am Bahnhof in Nordhalben, der Endstation der historischen Triebwagen, die regelmäßig zwischen Steinwiesen und Nordhalben verkehren. Hier sind andere Enthusiasten am Werk, nämlich die Eisenbahnfreunde Rodachtalbahn.
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INHALT
In der ehemaligen Exklave Titschendorf lebten die Menschen jahrzehntelang isoliert und von Grenzanlagen umzingelt.
Lebensfeindlich Chauffeur ist heute Hans Popp und er muss ganz schön Kraft aufwenden, um die Gänge in das hakelige Getriebe zu rammen. Immer wieder hält er an, denn eine Unterhaltung ist bei laufendem Motor nicht möglich. Popp weiß viel Interessantes über die ehemaligen Grenzanlagen zu erzählen. So fahren wir an einem Wiesenstreifen vorbei,
Reagiert auf Druck: Tretmine.
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auf dem ein paar Krüppelkiefern und Birken wachsen. Dass hier noch keine Bäume wachsen, so wird vermutet, liegt an den Tonnen an Herbiziden, die auf dem Grenzstreifen regelmäßig ausgebracht wurden, um ihn frei von jeglichem Bewuchs zu halten. Wo nach der Grenzöffnung gepflügt wurde, wachsen heute Bäume und bilden das Grüne Band, Rückzugsort vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Popp hat
Bilder dabei, die den Aufbau der Anlagen zeigen, Fotos von früher, als sich bundesdeutsche und DDR-Grenzsoldaten gegenseitig belauerten. Im Grünen Band lässt sich all das nur noch erahnen. Ein Achterbahngefühl lässt eine Steigung in Richtung Titschendorf aufkommen. Dort, kurz vor der ehemaligen Exklave, die völlig umzingelt von den Grenzanlagen war, endet die Fahrt. Hans Popp öffnet die Ladefläche des Unimogs, zeigt Originaldrahtzaun. Eine Selbstschussanlage. Erklärt den Mechanismus einer Tretmine. Auf die Erwachsenen wirkt die Demonstration beklemmend und schauerlich. Für die Kinder sind die todbringenden Objekte wie zu erforschendes technisches Spielzeug. Aber vielleicht bleibt ihnen irgendwo in ihrem Inneren eine dunkle Ahnung davon, dass Menschen so viel kreatives und erfinderisches Potenzial verschwenden für Technik, die Tod bringt und neuen Hass erzeugt. Man könnte aus der Geschichte lernen … n
INHALT
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Die Bahn macht mobil.
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Blankenstein
Mödlareuth
Blankenstein Kleintettau
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ürgen Ritter hat in den 1980er Jahren die Sperranlagen an der deutsch-deutschen Grenze sowie in und um Berlin in Zehntausenden von Bildern dokumentiert. Nach der Wiedervereinigung fotografiert er die baulichen Entwicklungen bis heute. Im Herbst erscheint sein Buch „Deutschland grenzenlos“ (Ch. Links Verlag, Berlin. ISBN 978-386153-774-8). www.grenzbilder.de n
Heinersdorf
B 89 bei Burggrub
Neustadt bei Coburg, Sonneberger StraĂ&#x;e Sonneberg
ECHTgemixt Urologen am Sana Klinikum Hof mit dem 1. Preis erneut für wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet Bei der gemeinsamen Jahrestagung der Mitteldeutschen Urologen und der Sächsischen Gesellschaft für Urologie erhielt die Forschergruppe Abhishek Pandey, Cristina Raita, Jörn Beier und Dr. Hansjörg Keller der Klinik für Urologie des Sana Klinikums Hof erneut eine Auszeichnung für ihre wissenschaftlichen Untersuchungen zum Harnröhrenersatz mit Mundschleimhaut. Dem Team gelang es mit der der weltweit größten Serie, die am Hofer Sana Klinikum operiert wurde, zu zeigen, dass der Einsatz von Mundschleimhaut zum Harnröhrenersatz mit sehr geringen unerwünschten Begleiterscheinungen, mini-
mal invasiv und mit hoher Erfolgsrate verbunden ist. Oberarzt Pandey nahm für die Urologische Forschergruppe den 1. Preis in Empfang. Damit wurde die Urologie am Hofer Sana Klinikum unter der Leitung von Dr. Hansjörg Keller bereits zum 10. Mal für ihre wissenschaftlichen Untersuchungen bei nationalen und internationalen Kongressen ausgezeichnet.
Die beste Universitätsbibliothek Bayerns
Dreimal Verdienstkreuz
Die Bamberger Universitätsbibliothek bekommt seit drei Jahren in Folge pünktlich zum Ende des Sommersemesters ein verdientes Geschenk vom Deutschen Bibliotheksverband – nämlich einen Spitzenplatz im Bibliotheksindex (BIX). In den Kategorien Nutzung, Effizienz und Entwicklung befindet sich die Universitätsbibliothek in der Spitzengruppe im Vergleich der Universitätsbibliotheken in Deutschland. Nur in der Kategorie Angebote belegt sie einen Mittelplatz, da der Etat für Literaturerwerbungen nicht mit den steigenden Studierendenzahlen mitwächst. Jährlich 984.000 Bibliotheksbesuche und über eine Million Klicks auf die digitalen Angebote zeigen die hohe Akzeptanz der Universitätsbibliothek (UB) Bamberg bei den Studierenden und Wissenschaftlern der Universität, aber auch bei Schülern und anderen Interessierten aus der Stadt und der Region.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml zeichnete zusammen mit Regierungspräsident Wilhelm Wenning verdiente Bürger mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus: Arno Herrmann hat sich in der Kommunalpolitik, im Fichtelgebirgsverein und in weiteren Ehrenämtern auszeichnungswürdige Verdienste um das Wohl der Allgemeinheit erworben. Franz Goetz setzt sich seit fast 35 Jahren in vielseitiger und herausragender Weise für die Belange des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Bamberg ein. Hierfür hat Herr Goetz sich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. 1980 trat Herr Goetz als aktives Mitglied in den Elferrat des BRK ein und war von 1984 bis 2001 dessen Präsident. Siegfried Kerner hat den Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Lichtenfels in seiner Zeit als Kreisbrandrat entscheidend geprägt. Über vier Jahrzehnte engagierte er sich für den Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Lichtenfels. Dabei hat sich Herr Kerner durch verantwortungsvolle Führungsaufgaben im Feuerwehrbereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben.
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Hofer Markttasche soll Plastiktüte verdrängen 198 Plastiktüten verbraucht ein Europäer jährlich. Die Tüten verschmutzen nicht nur die Städte und die Landschaft, sondern gelangen ebenso ins Meer und finden sich an den Stränden wieder. Inzwischen haben sich in den Ozeanen riesige Strudel aus Kunststoffteilchen gebildet. Das EU-Parlament möchte daher den Verbrauch an Plastiktüten deutlich einschränken. Die Stadt Hof, der Abfallzweckverband und „Markt Aktiv“ wollen nicht auf gesetzliche Regelungen warten, sondern haben die Initiative ergriffen und eine Aktion am Hofer Wochenmarkt gestartet. 1.000 Baumwolltaschen mit dem Aufdruck „Hofer Markttasche“ hat das Aktionsbündnis Hof beschafft. Besucher des Wochenmarktes erhielten vom Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und vom Landrat Dr. Oliver Bär eine „Hofer Markttasche“ und einen Infoflyer in
die Hand gedrückt. Klar, dass damit die Aufforderung verbunden ist auf Plastiktüten zu verzichten. Nicht jeder Apfel, nicht jede Karotte, nicht jede Tomate muss in eine Plastiktüte verpackt werden. Gerade der Wochenmarkt mit seinen regionalen Produkten bietet die Möglichkeit Obst und Gemüse offen zu kaufen. Das kann man übrigens auch in Supermärkten so handhaben.
Jens Beland – das neue Sprachrohr des Coburger Handwerks
Große Auszeichnung für Bamberger Geigenbauer
Jens Beland, Maler- und Lackierermeister mit eigenem Betrieb in Großheirath, ist mit 39 Jahren der jüngste Kreishandwerksmeister Deutschlands. Für die kommende Legislaturperiode hat sich Beland viel vorgenommen. „Mein Ziel ist es, hier in Coburg eine starke Kreishandwerkerschaft aufzubauen und damit auch die Lobby der Innungen und Betriebe in Coburg zu stärken. Ab Juli wird hier - mit Unterstützung der Handwerkskammer für Oberfranken - auch wieder eine Geschäftsstelle etabliert.“ Der neue Kreishandwerksmeister ist auch Landesvorsitzender der Junioren des Handwerks Bayern. Er will vor allem die Nachwuchsorganisationen stärker miteinander verzahnen. Die Junioren des Handwerks haben sich oberfrankenweit gerade neu aufgestellt, die Kreisverbände wurden aufgelöst und finden sich jetzt unter dem Dach „Junioren des Handwerks Oberfranken“ wieder.
Das Meisteratelier für Geigenbau Veronika Dreysse und Carsten Hoffmann ist jetzt beim 7. Internationalen Geigenbauwettbewerb in Mittenwald gleich doppelt ausgezeichnet worden. Carsten Hoffmann gewann in der Kategorie der Violoncelli (35 eingereichte Instrumente) mit seinem großen Ruggierimodell den ersten Platz und die Silbermedaille; Gold und Bronze wurden nicht vergeben. Veronika Dreysses Violine nach Amati erreichte nicht nur das Finale und letztlich den 5. Platz bei 135 eingereichten Violinen, sondern war auch beste Teilnehmerin dieser Kategorie aus Deutschland.
Das fünfte Glas – Neuer Frankenkrimi von Helmut Vorndran Haderlein und Lagerfeld kommen zu spät: In der schlagenden Verbindung »Rhenania Bavaria« in Coburg werden sie von sieben Leichen empfangen. Bald schon ahnen die Ermittler, wer hinter den Morden steckt, können aber nichts nachweisen. Ein bizarres Verwirrspiel um Politik, einen amerikanischen Agrarkonzern, ein Bienenvolk und mehrere Mörder beginnt... Das fünfte Glas Franken Krimi, Emons Verlag, ISBN 978-3-95451-311-6 10,90 Euro
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Christi Degen seit August IHK-Hauptgeschäftsführerin
Baur-Gruppe investiert in Umwelt- und Klimaschutz
Die Vollversammlung der IHK für Oberfranken Bayreuth hat Christi Degen als Hauptgeschäftsführerin bestellt. Die 49-jährige Degen kommt aus Köln, wo sie von 2009 bis 2013 Geschäftsführerin in der dortigen IHK war und den Bereich Industrie, Volkswirtschaft, Innovation und Umwelt leitete. Bis zu ihrem Wechsel nach Bayreuth war sie Geschäftsführerin der F.A.Z. Executive School, einer Tochterunternehmung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die sich um Weiterbildung für Führungskräfte kümmert.
Die Baur-Gruppe verstärkt ihr Umweltengagement. Mehr als 510 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr bringen zwei Schwerpunktmaßnahmen im Energiemanagement der am Obermain ansässigen Unternehmensgruppe. Ab der kommenden Heizperiode wird ein leistungsfähiges Blockheizkraftwerk am Standort Weismain die Versorgung sicherstellen. Bereits im Juli ging die auf der Frachthalle in Altenkunstadt installierte Photovoltaikanlage mit 1000 Modulen zu 250 Watt in Betrieb und versorgt den Standort mit emissionsfreier Sonnenenergie. Beide Investitionen stehen im Zusammenhang mit den Baur-Klimaschutzzielen. Bis zum Jahr 2020 will das Unternehmen die gesamten CO2Emissionen in den Bereichen Transport, Mobilität und Standort um mindestens 50 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2006/2007 senken. Ende Juli haben externe Gutachter das Baur-Umweltmanagementsystem turnusgemäß überprüft und dem Unternehmen erneut ein gutes Zeugnis ausgestellt: Die Standorte in Altenkunstadt, Burgkunstadt, Sonnefeld und Weismain wurden erfolgreich nach der Norm ISO EN 14001 rezertifiziert.
Als ehemalige Direktorin des Zentrums für internationale Beziehungen an der Universität Köln bringt Degen umfassende Kompetenzen im Bereich Außenwirtschaft und in der Netzwerkarbeit mit Hochschulen sowie Politik und Verwaltung mit. Degen hat Volkswirtschaftslehre studiert, spricht mehrere Sprachen und ist ledig. Mit der Bestellung von Degen zur Hauptgeschäftsführerin ist die IHK für Oberfranken Bayreuth die einzige IHK in Bayern, die von einer Frau hauptamtlich geführt wird. Unter den 80 Industrie- und Handelskammern in Deutschland gibt es derzeit lediglich drei weitere weibliche Hauptgeschäftsführer.
Bamberger „Schlemmerkistla“ vorgestellt Die Regionalkampagne von Stadt und Landkreis Bamberg bietet jetzt ein Bamberger „Schlemmerkistla“ an. Im REWEMarkt Rudel an der Würzburger Strasse inspizierten Oberbürgermeister Andreas Starke und stellvertretender Landrat Johann Pfister die Gemüsekörbe. Das „Schlemmerkistla“ gibt es in zwei Größen und ist mit leckeren Erzeugnissen aus Stadt und Landkreis Bamberg gefüllt. Die Produkte stammen direkt vom Erzeuger und werden mit Rohstoffen aus der Region hergestellt, das garantiert das Gütesiegel „Region Bamberg- weil´s mich überzeugt!“. Neben einer Standardversion kann es in Absprache mit dem jeweiligen Anbieter auch individuell befüllt werden.
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Erster bleed Brandstore in Berlin – Oberfranken goes Berlin
Voll gepuscht: Erster Teilbereich der Dirt-Bike-Anlage ist fertig Es stand auf der Wunschliste der Bayreuther Jugendlichen ganz oben: der Bau einer Dirt-Bike-Anlage auf dem Gelände der Landesgartenschau. Geplant und umgesetzt von Szeneprofis des Radquartiers Kirchenlamitz ist nun bereits ein Teilstück fertig. Der so genannte Pump-Track-Parcours lockt auf einer Fläche von 600 m² mit Hügeln von 30 bis 80 Zentimetern Größe zum ‚pushen‘. Ohne in die Pedale zu treten, bewegt sich der Dirt-Biker hierbei nur mit einer vorher erzeugten Anschub-Energie durch die Anlage. Nach dem Ende der Ausbauphase umfasst die Gesamtfläche ca. 2.700 m². Geplant ist, dass die auch gut für Kinder und Fahranfänger geeignete Anlage später vom Bayreuther Schoko e.V. betreut wird.
Die Labels bleed und Blackriver eröffneten in Berlin-Friedrichshain ihren brandneuen Hauptstadt-Laden. Bei der Einweihungsfeier gab es ein veganes BBQ. Nach vielen Jahren der engen Verbundenheit suchen die Streetwear- und die FingerboardMarke mit ihrem Store nach neuen Herausforderungen und Fans nachhaltiger Produkte. „Blackriver war 1999, in meiner Zeit als Skateboarder, mein erster Sponsor“, kommentiert Michael Spitzbarth, Gründer und Designer von bleed. Die Wahl fiel auf Berlin, weil dort Individualität sowie nachhaltige und vegane Lebensweise einen besonders hohen Stellenwert einnehmen. bleed holt sich zudem ein Stück Heimat nach Berlin: Boden und Wände des bleed-Bereichs bestehen aus nachhaltig angebautem Fichtenholz aus dem Fichtelgebirge. Künftig ist die aktuelle Kollektion im Shop erhältlich, die durch saisonale Sample Sales ergänzt wird. Überdies engagieren sich beide Marken gemeinsam in sozialen Projekten wie dem Skatepark Helmbrechts, dem Firmensitz von bleed.
Älteste Fossilien Bayerns im Frankenwald entdeckt – Neues Naturdenkmal geplant Im Frankenwald wurden Bayerns älteste Fossilien entdeckt. Bayerns ältestes Fossil lebte vor 520 Millionen Jahren in einem flachen Meer vor Ur-Afrika. Es ist ein ausgesprochener Glücksfall, dass uralten Meerestiere in einem oberfränkischen Geotop konserviert wurden. Es ist in Deutschland äußerst selten, Lebensspuren aus dieser Zeit zu entdecken. Die jetzt gefundenen Fossilien sind schwammähnliche Wassertiere, sogenannte Archaeocyathen, die im Zeitalter des Unteren Kambriums lebten und anschließend ausstarben. Diese Lebewesen bildeten rund zehn Zentimeter hohe Kelche, die am Anzeige Meeresboden festwurzelten. Entdeckt wurden die Fossilien von Paläontologen der Universität zu Köln in einem Geotop bei Schwarzenbach am Wald. Dort ist jetzt ein Naturdenkmal geplant. Weitere Informationen im Internet unter www.geotope.bayern.de.
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Anlässlich des diesjährigen ‚Schillertages‘ der Universität Jena wurde Prof. Dr. Jessica Schmidt für die beste Habilitation des zurückliegenden Jahres ausgezeichnet. Die Rechtswissenschaftlerin, die seit April 2014 an der Universität Bayreuth Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, deutsches, europäisches und internationales Unternehmens- und Kapitalmarktrecht ist, erhielt den Habilitationspreis für ihre Arbeit ‚Der Vertragsschluss – deutsches, französisches, englisches Recht und CESL im Vergleich‘. In ihrer Habilitationsschrift analysiert und vergleicht Jessica Schmidt die allgemeinen Regeln zum Vertragsschluss in den drei ‚großen‘ europäischen Rechtsordnungen – dem deutschen, englischen und französischen Recht – sowie im Entwurf des Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts (GEKR), dem Common European Sales Law (CESL). Der Habilitationspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der Friedrich-Schiller- Universität Jena und ihrer Freundesgesellschaft finanziert.
Fotos Jan-Peter Kasper/FSU
Prof. Dr. Jessica Schmidt wurde an der Universität Jena für beste Habilitation ausgezeichnet
Seit April 2014 stärkt die Juristin als Lehrstuhlinhaberin das Profil der Universität Bayreuth im Unternehmensrecht.
Lebensbildern der Vergangenheit auf der Spur Das zweite Buch über den Landkreis Bamberg, „Der Vergangenheit auf der Spur – Lebensbilder aus dem Landkreis Bamberg“, stellt Persönlichkeiten in den Mittelpunkt, die vielleicht nicht jeder Landkreisbewohner auf Anhieb vom Hören- Sagen kennt, die aber einen interessanten Lebenslauf haben. 64 Aufsätze geben einen interessanten Einblick in die Lebensläufe ehemaliger Bürgerinnen und Bürger, die Spuren in der Region Bamberg hinterlassen haben – vom Verwaltungsbeamten über die engagierte Nonne bis hin zum Erfinder der Jeans. Das Buch ist in der Infothek des Landratsamtes sowie im örtlichen Buchhandel zum Preis von 19,80 Euro erhältlich. Auf Anfrage unter martina.alt@lraba.bamberg.de wird das Buch auch versendet.
Loewe eröffnet neuen Flagship-Store in Berlin Zeitgleich mit dem Beginn der IFA 2014 eröffnet der vor der Insolvenz gerettete Fernsehbauer Loewe in der Hauptstadt eine neue Loewe Galerie, die für die Entwicklung des Galeriekonzeptes in Europa ein weiterer Meilenstein ist. Geschäftsführer Florian Herz präsentierte in der Uhlandstraße 181-183 am Kurfürstendamm höchstwertige, individuelle Fernsehgeräte, große Home Entertainment Systeme, BluRay-Player und Audio-Anlagen der deutschen Premi-
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ummarke. So ist beispielsweise die TV-Gerätelinie Loewe Connect perfekt vernetzt. Ihr integrierter Festplattenrecorder kann auch von unterwegs programmiert werden. Oder: Die laufende Sendung kann beispielsweise über das Tablet auch auf die Terrasse „mitgenommen“ werden. Die Einrichtung des neuen Flagship-Store vermittelt den Anspruch einer technisch-funktionalen Marke mit einem zeitlos puristischen Stil
Erster Platz beim Kickerwettbewerb „ZusamMEnspiel 2014“ Den ersten Platz erreichte die Schink Blechbearbeitung Bad Rodach-Breitenau beim Kickerwettbewerb zur Berufsorientierung der AusbildungsOffensive-Bayern in Kooperation mit der Mittelschule Bad Rodach. Im Jahr der FußballWeltmeisterschaft stand auch das Projekt ZusamMEnspiel 2014 der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm im Zeichen des Fußballs. Die Herausforderung für die Teams bestand darin, einen Kicker-Tisch so zu gestalten, dass die Merkmale und Inhalte eines branchenspezifischen Ausbildungsberufs klar ersichtlich werden. Dabei waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Aus 51 eingereichten Kickern wurden die besten zehn prämiert. Über 110 Auszubildende, Schüler, Ausbilder und Lehrkräfte sind zur Preisverleihung in die Allianz-Arena München gekommen. In der Kategorie Metall gewann der Kicker von den Blechprofis aus Bad Rodach. Sie nahmen an einer Stadionführung teil und erhielten einen Scheck
Von links: Auszubildender Lukas Amberg, Henrik Meiler, Manuela Schink, Mike Morgenroth, Robin Geisler, Jörg Schneider, Marvin Landgraf, Werner Zoufal, Klaus Bauer-Formhals, Philip Büschel, Fabian Scheler
über 750,00€. Geschäftsführer Stephan Schink freute sich: „Das hohe Engagement und die Kreativität der Schüler und der Auszubildenden beweist wie interessant ein Ausbildungsberuf in der Metall- und Elektroindustrie sein kann.“
600 Arbeitsplätze kommen nach Bamberg Für das neue Verwaltungsgebäude des internationalen Automobilzulieferers Brose in Bamberg ist der Grundstein gelegt worden. Gesellschafter und Geschäftsführung der Brose Gruppe, Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und Architekt Peter Hesse füllten eine Zeitkapsel mit Bauplänen, Münzen, einer aktuellen Tageszeitung und dem firmeneigenen Mitarbeitermagazin. Die Kassette wurde symbolisch im Grundstein eingelassen. „Unsere Entscheidung für einen Neubau in Bamberg ist nicht nur eine Investition in die Zukunft unseres Unternehmens, sondern auch eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland und ein Bekenntnis zu Franken“, kommentierte Jürgen Otto,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe. „Mit dem neuen Verwaltungsgebäude bringen wir 600 Mitarbeiter in die Weltkulturerbestadt. Bamberg und Hallstadt bilden mit insgesamt knapp 2.000 Beschäftigten den zweitgrößten Brose Standort in Deutschland und den drittgrößten in der weltweiten Unternehmensgruppe“, sagt Otto. Bis Ende 2015 entsteht auf einem Grundstück von rund 75.000 Quadratmetern zunächst ein Verwaltungsgebäude. In dem rund 18.000 Quadratmeter großen Bürokomplex werden technische und kaufmännische Bereiche der Brose Gruppe tätig sein. Brose investiert hier über 50 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant
Grundsteinlegung für Brose in Bamberg (v.l.): Brose Gesellschafter Maximilian Stoschek, Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe Jürgen Otto und Architekt Peter Hesse füllen eine Zeitkapsel mit dem firmeneigenen Mitarbeitermagazin, einer aktuellen Tageszeitung, Münzen und den Bauplänen.
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Funkendorf weiter auf Kurs zum Bioenergiedorf Der Ortsteil Funkendorf von Prebitz im Landkreis Bayreuth ist einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Bioenergiedorf weiter gekommen: Im Juli gründete sich die Biowärme Funkendorf GbR mit elf Gründungsgesellschaftern. Bei der Veranstaltung wurden Stefan Potzel, Peter Senfft und Stefan Kausler Geschäftsführern gewählt, die gemeinsam mit einer Planungsgruppe die nächsten Aufgaben anpacken sollen. Mit dem Bau des Nahwärmenetzes soll 2015 begonnen werden. Bei der Gründungsveranstaltung, zu welcher die Bioenergieregion Bayreuth eingeladen hatte, stellte Martin Kastner von der Energievision Frankenwald GbR zunächst die Voruntersuchungen zur Wirtschaftlichkeit vor. Die Basis der geplanten Wärmeversorgung, die Biogasanlage Funkendorf, kann so viel Wärme liefern, dass sie auch in Spitzenlastzeiten alle Haushalte versorgen kann. Die Finanzierung erfolgt zu einem Drittel auf Basis von Mitteln aus der Dorferneuerung und Zuschüssen der KfW-Bank. Der Rest soll aus Eigenmitteln und zinsgünstigen Darlehen der KfW-Bank bestritten werden. Die Gesamtkosten betragen zum aktuellen Planungsstand ca. 730.000 Euro.
Grund- und Mittelschule erhielt Auszeichnung als „Fairtrade-Schule“ Als erste Bamberger Grund- und Mittelschule hat die Heidelsteigschule das Zertifikat „Fairtrade-Schule“ erhalten. Dies ist nicht nur ein Zeichen für das schulische Engagement für den Fairen Handel, sondern auch ein weiterer Baustein in den Bestrebungen der Stadt, anerkannte FairtradeStadt zu werden. Das Fairtrade-Schulteam „HeidelFAIR“ will einen Beitrag dazu leisten, die Lebens- und Arbeitsbedingungen benachteiligter Bauernund Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu verbessern. Am internationalen Tag gegen
Kinderarbeit wurden die Schüler in vielen Fächern mit der Ausbeutung von Kindern in armen Ländern konfrontiert, die oft unter schlimmen Bedingungen arbeiten müssen statt zur Schule gehen zu können. Auf deren Kosten werden viele Billigprodukte hergestellt. Beim „Shoppen“ vorzugsweise auf Waren mit dem FairtradeLogo zu achten, war Ziel des Aktionstages. Auch am Heidelsteig wird jetzt nur noch „fair gehandelter“ Kaffee getrunken, im Pausenverkauf gibt es entsprechende Muffins und bei Veranstaltungen werden zur Bewirtung
Hochdotierte Hans-Löwel-Wissenschaftspreise vergeben Bereits zum neunten Mal wurden die hochdotierten Hans-Löwel-Wissenschaftspreise an herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Otto-Friedrich-Universität Bamberg verliehen. Dieses Jahr wurden die Soziologin Sabine Frerichs, der Wirtschaftsinformatiker Daniel Beimborn, die Betriebswirtschaftlerin Nadine Kammerlander, die Slavistin Anna-Maria Meyer, der Romanist Sven Ködel und der Historiker Andreas Flurschütz da Cruz mit einer Preissumme von insgesamt 26.000 Euro für ihre exzellente wissenschaftliche Leistung ausgezeichnet. Die Wissenschaftspreise werden seit 1998 alle zwei Jahre verliehen.
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der Gäste aus „fairen“ Zutaten hergestellte Leckereien angeboten. Selbstverständlich stammten dieses Jahr auch die Rosen, die sich die Schüler am Valentinstag gegenseitig schenkten, aus „fairem Anbau“.
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Serie: Filmregion Oberfranken
For no eyes only (Avalon Film)
Klein, fein, vielbeachtet – Filmfestivals in Oberfranken von Holger Twele 104
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
A
uf einer vom FilmFernsehFonds Bayern und kinokino im Bayerischen Fernsehen unterstützten Website zum Thema finden für Oberfranken neben Hof und Selb nur das Kurzfilmfestival „kontrast – Das Bayreuther Filmfest“ und die Bamberger Kurzfilmtage Erwähnung. Nicht anders sieht es auf der Website der Bayern Tourismus Marketing GmbH aus. Dabei konnten sich in Oberfranken über die Jahre hinweg neben den großen bekannten Festivals auch noch eine Reihe kleinerer Filmfestivals etablieren. Es scheint daher fast so, als wäre nicht nur Hof, sondern ganz Oberfranken filmkulturell in Bayern inzwischen „ganz oben“.
Internationale Hofer Filmtage ECHT Oberfranken berichtete gleich in seiner zweiten Ausgabe über die Erfolgsgeschichte des 1967 von Heinz Badewitz gegründeten und seitdem von ihm geleiteten, mit Abstand ältesten oberfränkischen Filmfestivals, das auch ohne Wettbewerb
Das Kino Odeon in Bamberg.
auskommt. Von Anfang an war es ein wichtiges Forum für den jungen deutschen Film, der auch im 48. Festivaljahrgang vom 21. bis 26. Oktober 2014 jung sein und bleiben wird. Neben aktuellen internationalen Produktionen gibt es auch wieder eine Retrospektive, die diesmal dem israelischen Regisseur Eran Riklis gewidmet ist. Im Mittelpunkt seines Filmschaffens stehen der Nahe Osten und der israelisch-palästinensische Dauerkonflikt und allein das verspricht schon spannende Diskussionen in Hof. Ausgebildet in England, gelang ihm 1991 mit seinem zweiten Spielfilm „Cup Final“ ein erster internationaler Erfolg. Die Filme „Die syrische Braut“ (2004), „Lemon Tree“ (2008) und „Zaytoun“ (2012) fanden ihren Weg auch in deutsche Kinos. Sein vor wenigen Wochen auf der Piazza Grande in Locarno präsentiertes neuestes Werk „Dancing Arabs“ erzählt von der Diskriminierung palästinensischer Israelis, denn wenig bekannt sein dürfte, dass rund 20 Prozent der israelischen Bevölkerung Araber sind. www.hofer-filmtage.com ((44. Internationale Hofer Filmtage, 26. bis 31. Oktober 2010; ECHT 2 (Oktober/No-
Zaytoun (Regie: Eran Riklis), Senator Filmverleih
vember 2010), S. 43 – 48 | ECHT 3 (Dezember/ Januar 2010/2011), S. 28 – 29))
Kinderfilmfest Hof Wim Wenders hat seinerzeit den Begriff „Home of Films“ geprägt, der für die Stadt Hof steht. Damit dachte er zwar insbesondere an die Hofer Filmtage, doch war das zugleich eine umfassendere Vision. Beispielsweise für das Kinderfilmfest in Hof, das vom 6. bis 8. Februar 2015 sein 25.
Vollbesetztes Haus im Central Kino Hof, Kinderfilmfest Hof 2013. (Foto: Kinderfilmfest Hof)
Jubiläum feiert. Veranstaltet wird das kleine Festival, das sich speziell an den Kinonachwuchs richtet und eine aktuelle Auswahl von unterschiedlichsten Filmen bietet, die nahezu alle wichtigen Themen für Kinder aufgreifen, von der Kommunalen Jugendarbeit der Stadt Hof und des Landkreises Hof im Kino Central. Dieses Kino ist auch Spielstätte der Hofer Filmtage und sorgt somit für den Nachwuchs an interessierten Kinogängern nicht zuletzt auch für das große Festival. Entwickelt hat sich das Kinderfilmfest seinerzeit aus der laufenden Kinder- und Jugendfilmarbeit, wobei sogar die Moderation von Kindern selbst vorgenommen wird. Mit 3700 Gästen im Jahr 2014 zählt es inzwischen zu den größten Kinderfilmfesten der Region. Es pflegt direkte Verbindungen zu anderen deutschen Kinderfilmfestivals und bietet dem jungen Publikum zum Teil auch deut-
Laudator Peter Kern bei der Verleihung des Filmpreises der Stadt Hof 2013 an Barbara Albert.
sche Erstaufführungen von Filmen, die erst später ins Kino kommen. Die Besucher bewerten die Filme mit ihren Eintrittskarten und bestimmen auf diese Weise den Publikumspreis. Zum Jubiläum im kommenden Jahr ist eine Retrospektive mit Kinderfilmen der vergangenen 24 Jahre geplant. www.kinderfilmfest-hof.de
Deutsch-Deutsche Filmtage Hof-Plauen 25 Jahre ist es her, dass das geteilte Deutschland wieder zu einer Einheit fand. Fünf Jahre zuvor kamen die Partnerstädte Hof und Plauen beziehungsweise Jürgen Stader in Hof und Steffi Behncke in Plauen auf die Idee, ein Festival ins Leben zu rufen, das Filme präsentiert, die sowohl historisch wie aktuell das breite Themenspek-
Der Hofer Oberbürgermeister Fichtner bei der Eröffnung der Deutsch-Deutschen Filmtage 2013. (Foto: Stadt Hof)
trum von der Teilung zur Einheit wiederspiegeln und insbesondere für die jungen Kinogänger eine Form von Geschichtsbewusstsein herstellen können. In Bayern scheint dieses Thema im Moment zwar nicht besonders förderungswürdig, aber da sich beide Städte die Kosten für das im Hofer Central Kino und im CapitolKino Plauen ausgerichtete Festival von Anfang an teilen, gehen die Deutsch-Deutschen Filmtage vom 13. bis 18. November 2014 dennoch in die fünfte Runde. Zu den Filmen sind grundsätzlich Zeitzeugen und weitere Gäste eingeladen, die mit dem Publikum nach den Vorstellungen diskutieren. Der Eintritt für die nichtkommerziell durchgeführten Veranstaltungen ist frei. Das kommt nicht nur Besuchern mit schmaler Geldbörse zugute, sondern erleichtert auch die Rechtefrage bei Filmkopien, die nicht (mehr) offiziell verliehen werden.
Jürgen Stader, der Mitorganisator der Deutsch-Deutschen Filmtage von der Stadt Hof, und Stefan Schmalfuß, der die Kinos in Hof und Plauen führt. (Foto: Stadt Hof)
Mitorganisator Robert Sandig (links im Bild) von der Kommunalen Jugendarbeit Hof/Landkreis Hof, mit Regisseur Markus Dietrich (Mitte) vor dem Central Kino nach der Vorführung des Films „Sputnik“ 2013. (Foto: Kinderfilmfest Hof)
Und während der erste mittelfränkische Tatort-Krimi „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“, der für 2015 angekündigt ist, noch mit Spannung erwartet wird, haben die Deutsch-Deutschen Filmtage schon 2013 gezeigt, dass mit „Transit ins Jenseits“ 1976 der erste fränkische Tatort produziert worden ist. Er wurde damals vom SFB auch in der Hofer Region gedreht, mit Götz George und Marius Müller-Westernhagen in den Hauptrollen als kriminelle Fluchthelfer. www.hof.de
Grenzlandfilmtage Selb Als die Grenzlandfilmtage, damals noch in Wunsiedel und Bad Alexandersbad, vor 37 Jahren in direkter Nachbarschaft zum
Sputnik (Regie: Markus Dietrich), MFA+ Filmdistribution
Eisernen Vorhang gegründet wurden, waren sie neben Berlin das einzige westdeutsche Festival, das den Fokus auf das osteuropäische Kino legte. Diese Tradition wurde auch nach dem Fall der Mauer beibehalten und bis in die Gegenwart hinein fortgesetzt. Im Programm von 2014 fanden sich daher Filme aus Russland, Georgien, Estland, Bulgarien der Tschechischen Republik sowie zwei Kurzfilmblöcke von Partnerfestivals aus Polen und Ungarn. Mit einer gegenüber den ersten Jahrzehnten stark veränderten Konzeption sucht der Trägerverein des Festivals unter dem Vorsitz von Dagmar Franke und Klaus Jentsch, in der Region ein neues Spektrum von Filmen zu präsentieren, die „sich mit Grenzen beschäftigen, die unter die Haut gehen“. Der Nachwuchsförderung kommt dabei ein besonderes Gewicht zu, denn
Die Bürgerrechtlerin und Filmemacherin Freya Klier stellte bei den 4. Deutsch-Deutschen Filmtagen 2013 ihren Dokumentarfilm „Flucht mit dem Moskau-Paris-Express“ aus dem Jahr 2001 vor. (Foto: Stadt Hof)
Michael von Hohenberg am Strand von Rio de Janeiro mit seinem Preis für den besten Spielfilm an „Final Picture“. (Foto: Jutta Wunderlich)
nur mit Neugierde und Entdeckungsdrang lassen sich Grenzen überwinden und der Blick auf Neues und Unbekanntes schärfen. Die familiäre Atmosphäre des Festi-
Das Team der Grenzlandfilmtage 2014 mit den Vorstandsmitgliedern Dagmar Franke (zweite von links) und Klaus Jentsch (ganz rechts). (Foto: Grenzlandfilmtage, Christoph Jahn)
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INHALT
Das Kino Odeon, das im Sommer 2014 renoviert wurde, präsentiert sich für das Jubiläumsfestival 2015 in neuem Glanz.
vals, die von vielen Besuchern und Gästen immer wieder hervorgehoben wird, trägt entscheidend dazu bei. Seit drei Jahren gibt es neben dem Spielfilmwettbewerb auch einen Kinderfilmwettbewerb. Die 38. Grenzland-Filmtage finden vom 9. bis 12. April 2015 statt. www.grenzlandfilmtage-selb.de ((34. Selber Grenzland-Filmtage, 28. April – 1. Mai 2011; ECHT 5 (April/Mai 2011), S. 38 – 39))
Uranium Filmfest Das Internationale Uranium Film Festival in Rio de Janeiro wurde 2010 von dem 1963 in Würzburg geborenen Journalisten und Filmemacher Norbert G. Suchanek gegründet und reist mit den in Rio mit einem „Yellow Oscar“ preisgekrönten Filmen jeweils im Anschluss um die ganze
Hinweistafel am Eingang zum Festivalbüro.
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Die Mediendesigner der Firma TMT Michael Kolb (links) und Heiko Popp, beide im Vorstand des Bayreuther Filmfest e.V., zeigen mit ganzem Körpereinsatz, dass das Profil des Festivals immer präsent bleiben muss.
Welt, etwa nach Indien, Jordanien und in die USA. Es ist das einzige Festival, das ausschließlich den Folgen des Uranabbaus sowie der „friedlichen“ wie militärischen Nutzung der Atomkraft gewidmet ist. Das 4. Internationale Uranium Filmfest von Rio de Janeiro zeigte im Mai 2014 insgesamt 63 Dokumentar-, Spiel- und Animationsfilme. Fünf Filme wurden mit dem „Yellow Oscar“ ausgezeichnet, darunter zwei deutsche Beiträge: die neue Kurzfassung des deutschen Dokumentarfilms „Yellow Cake: The Dirt Behind Uranium“ von Joachim Tschirner über die Folgen des Uranbergbaus in Ostdeutschland sowie der in Oberfranken gedrehte Langspielfilm „Final Picture“ von Michael von Hohenberg (siehe hierzu den ersten Beitrag der Serie zur Filmregion Oberfranken in Ausgabe 22). Dank dieses Preisträgers kommt das Festival von Rio de Janeiro nicht nur wie im Vorjahr erneut nach Berlin, wo im Baby-
lon-Kino vom 29.09. bis 3.10.2014 neue Atom-Filme aus aller Welt gezeigt werden. Es macht am 4. Oktober auch einen Abstecher nach Wunsiedel mit einem Sonderprogramm im dortigen Landratsamt. www.uraniumfilmfestival.org/de/
Die Kurzfilmfestivals 25 Jahre Bamberger Kurzfilmtage 2015 Bayerns ältestes Kurzfilmfestival entstand vor 24 Jahren im Bamberg. Seitdem wird es fast ausschließlich von einem ehrenamtlich tätigen Team organisiert und kann sein 25. Jubiläum vom 23. Februar bis 1. März 2015 feiern. Für konkrete Programmhinweise ist es noch etwas zu früh, denn noch bis 1. Oktober können Filme für das
Gewinner des Leinwandfestivals 2013 war Maximilian Neumeier (rechts) mit seinem Film „Tegernsee 2013“. Links im Bild das Moderationsteam Nicole Fleischer und Ilja Nazarenko. (Foto: Simon Schweikert)
Moderation des Kinderfilmblocks, kontrast – das Bayreuther Filmfest. (Fotos: Veranstalter)
Festival eingereicht werden, das sich als Drehscheibe des deutschsprachigen Kurzfilms mit Filmemachern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg versteht. Insgesamt fünf Wettbewerbssektionen stehen zur Auswahl: Kurzspielfilm, Dokumentarfilm, Animations- und Experimentalfilm, Kinderfilm und Regionalfilm. Die ausgezeichneten Filme erhalten einen „Bamberger Reiter“ aus Schokolade. www.bambergerkurzfilmtage.de ((23. Bamberger Kurzfilmtage, 21. – 27. Januar 2013; ECHT 15 (Dezember/Januar 2012/ 2013), S. 26 – 27))
kontrast – Das Bayreuther Filmfest Neben dem großen „Bruder“ in Bamberg hat sich 1999 auch in Bayreuth ein Kurzfilmfestival etabliert, das von dem Bayreuther Filmfest e.V. getragen und organisiert wird. Das Besondere an diesem Verein und der Organisationsstruktur des Festivals ist jedoch, dass alle zwölf filmbegeisterten Mitglieder zugleich Mitarbeiter der Bayreuther Firma „TMT – Technik.Medien.Telekommunikation“ sind, was den stark familiär geprägten Charakter des Kurzfilmfests „kontrast“ unterstreicht. Anfang Februar 2014 feierte es sein 15. Jubiläum. Die nächste Ausgabe im internationalen Jugendkultur-Zentrum in Bayreuth findet vom 20. bis 22. Februar 2015 statt. Unter den zehn Programmblöcken mit Alle nicht gekennzeichneten Bilder dieses Artikels: Archiv Holger Twele
Kurzfilmen insbesondere von regionalen Filmemachern, Amateuren und Filmhochschülern gibt es auch zwei von Kindern ausgesuchte und moderierte Programmblöcke. Besonderen Zuspruch findet das jährlich wechselnde Sonderthema, das 2014 „Plan B“ lautete und 2015 „Kollisionen“ heißen wird. Die besten Filme werden mit dem Knax Kinderfilmpreis, dem TMT-Jurypreis für das Sonderthema und einem Publikumspreis ausgezeichnet. Im Rahmen des Festivals finden in Kooperation mit der Bayreuther Universität, Abteilung Medienwissenschaft, darüber hinaus Seminare und Fortbildungsangebote im Bereich Film und Medien statt. Grundsätzlich sind alle Filmemacher der präsentierten Kurzfilme (bis maximal 30 Minuten) eingeladen, durchschnittlich 20 bis 30 von ihnen nehmen dieses Angebot wahr. Von Jahr zu Jahr sind neben der Anzahl der Filmeinreichungen kontinuierlich auch die Zuschauerzahlen auf etwa 1700 Besucher am Veranstaltungswochenende gestiegen. www.kontrast-filmfest.de
Leinwand Festival der Hochschule Hof Nicht unerwähnt bleiben darf das dritte Kurzfilmfestival in der Region, auch wenn es dieses Jahr möglicherweise aussetzen muss. Das Leinwand Festival ist ein rein studentisches Projekt, das von Studierenden der Hochschule für angewandte Wis-
senschaften Hof organisiert und durchgeführt wird. Da die Fluktuation unter den Studenten hoch ist und diese nach ihrem Studium die Stadt wieder verlassen, ist das Festival auf genügend Interessente aus den jüngeren Semestern angewiesen. Vier Studenten des Studiengangs Medieninformatik – Ellen Hünting, Eva Dietrich, Michael Rynkowski und Hendrik Vor dem Berge – war es zu verdanken, dass am 20. Oktober 2011 das erste Leinwand Festival an der Hochschule Hof stattfand. Die Idee dazu kam ihnen, als sie den kreativen Arbeiten der anderen Studierenden im Studiengang Medieninformatik ein öffentliches Forum bieten wollten. Daraus hat sich dann das Festival entwickelt, dass allen Studenten der Hochschule Hof offen steht und auch nichtfilmischen Arbeiten die Chance bietet, gesehen zu werden. Das Programm des Leinwand Festivals besteht allerdings hauptsächlich aus der „kinoähnlichen Vorstellung“ von Kurzfilmen. Dabei wird auf Kinoflair durch Popcorn und Cola gesetzt. Am Ende stimmt das Publikum per Stimmzettel für den eigenen Lieblingsfilm ab. Es ist zu hoffen, dass diese Initiative mit neuen Nachwuchskräften im kommenden Jahr fortgesetzt werden kann. http://leinwand.hof-university.de/leinwand-festival/ n
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riedenstanne. Als in Europa der Dreißigjährige Krieg tobte, keimte im Fichtelgebirge, nahe der Ortschaft Tröstau, eine Tanne. Nach rund 400 Jahren ist sie ein wahrer Gigant geworden: 37 Meter hoch und 40 Tonnen schwer. Acht Kinder sind nötig, um die mehr als vier Meter Umfang des Stammes zu umfassen. In Erinnerung an einen längst verstorbenen Förster, der sie angeblich einst vor Axt und Säge rettete, trägt sie den Namen „Förster-Lang-Tanne“. n Foto: Ronald Ledermüller
Wo Behinderung kein Handicap ist – Im Bayreuther „Röstaurant Garten-Café“ arbeiten Menschen, die anderswo keine Chance bekommen von Andrea Herdegen
Besonderes Ambiente, frische, regionale Küche, raffinierte Speisekarte mit afrikanischen Gerichten und frischgerösteter Kaffee aus Kamerun: Das „Röstaurant Garten-Café“
Günther Friedel, 49 Jahre, ist im Service im „Garten-Café“ tätig. „Ich habe sehr gerne Kontakt zu anderen Menschen, daher gefällt mir meine Arbeit hier sehr gut – besonders, wenn viel los ist. Dann vergeht die Zeit wie im Flug.“ Jede Woche freut sich Friedel auf den Montag, denn dann spielt die Rock ´n´ Roll-Band „Dinos“ im „Röstaurant“. „Dann sind viele Gäste hier und es wird getanzt.“
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ie Wände sind in einem behaglichen Orangeton gestrichen, harmonisch gerahmt von hellem Holz. Korbsessel laden zum Verweilen ein. Bunte Bodenfliesen und Backsteinmäuerchen verleihen dem langgezogenen Raum zusätzlich heimelige Gemütlichkeit. Die Besucher kommen seit der Eröffnung im Mai gerne in das „Röstaurant Garten-Café“ im Einkaufszentrum Mainauenpark in Bayreuth. Das liegt sicherlich am besonderen Ambiente. Was die wenigsten Gäste wissen und was auch nicht offensichtlich ist: Zwölf der achtzehn Mitarbeiter sind schwerbehindert. Für sie ist das „Röstaurant“ eine Chance, wieder am Arbeitsleben teilzunehmen. „Was wir hier machen, das gab es so bisher noch nicht“, sagt Projektleiter Bornschlegel. Die Arbeitsplätze im – duchaus gewinnorientierten – „Garten-Café“ gehören nämlich zum ersten Arbeitsmarkt. „Unser ,Röstaurant’ ist damit ein absolutes Pilotprojekt in Sachen tatsächlicher Inklusion“, hebt die Ideengeberin Marion Deinlein hervor, die zusammen mit ihrem Lebensgefährten Bornschlegel das Lokal leitet. Bewusst haben sich die Macher gegen die Zusammenarbeit mit einem der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege entschieden. Unterstützt wird ihr Konzept von der gemeinnützigen Organisation „Frankenförderung“, die Projektmanagement, Projektkoordination und Fördermittelanalyse betreibt. Auf die Idee für das „Garten-Café“ kam Deinlein durch ihre Tochter, die in Bayreuth die Montessori-Schule besucht. „Dort ist es ganz normal, dass Kinder mit Handicap in die Klassen integriert sind und diese die Zeit bekommen, die sie
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bis zum Schulabschluss brauchen. Ich habe mir gedacht: Was wird aus diesen Menschen nach der Schulzeit? Ich wusste, dass sie nur sehr schwer einen Ausbildungsplatz erhalten.“ Es müsste, dachte sich Deinlein, doch auch in einem Betrieb möglich sein, nicht nur aus Schwächen von Arbeitnehmern Befürchtungen abzuleiten, sondern vor allem deren Stärken, ihre Motivation, Neugierde und soziale Kompetenz in den Mittelpunkt zu stellen. Die Projektleiterin weist darauf hin, dass gut achtzig Prozent der Menschen mit Handicap nicht von Geburt an behindert sind, sondern dies durch Unfälle oder Krankheiten wurden. „Wenn diese Leute in einer normalen Firma tatsächlich eine Arbeit bekommen, sind sie die Außenseiter. Ihr Selbstbewusstsein sinkt auf null.“ Im „Garten-Café“ sei das ganz anders: „Bei uns hat jeder schnell seinen Platz gefunden. Jeder weiß von den Problemen des anderen, wir gehen offen damit um.“ Das bedeute aber auch, auf jeden Einzelnen einzugehen – jeden Tag aufs Neue. Der Start des „Röstaurants“ am 1. Mai lief etwas holprig. Die behinderten Menschen starteten hochmotiviert und so mancher ging dabei über sein Limit. „So hatten wir nach drei Tagen einen Totalausfall und standen ohne Koch da“, berichtet die Projektleiterin. Das alles habe sich aber nach mehreren Mitarbeitergesprächen eingependelt. „Bei einer Regelarbeitszeit von dreißig Stunden in der Woche, bei manchem noch weniger, hat jetzt jeder sein individuell sinnvolles Maß gefunden. Unsere Leute sind von ihrer Arbeit begeistert – und nach häufig jahrelanger Arbeitslosigkeit hochmotiviert.“
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Gabriele Hujer, 48 Jahre, freut sich besonders über die Offenheit unter den Kollegen. „Die anderen wissen alle, dass ich schwerhörig bin. Sie wundern sich daher nicht, wenn ich einmal nachfrage.“ Acht Jahre war die Bayreutherin arbeitslos und absolvierte mehrere Kurse zur Wiedereingliederung. „Das hat alles nicht geklappt, weil die Arbeitgeber dachten, dass ich nicht leistungsfähig genug bin.“ Projektleiter Wolfgang Bornschlegel mit Lebensgefährtin und Ideengeberin Marion Deinlein
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Was bedeutet die Wortschöpfung „Röstaurant Garten-Café“? Cafeteria Schwimmbad „Das ist eine Kombination aus Restaurant und Rösterei“, erklärt Wolfgang Bornschlegel. Zum einen biete die Gaststätte HAUS_IMMANUEL_Anz_Christlicher_Digest_88x122mm_4c_MF_121105 1 05.11.12 eine große Auswahl an frischen, regionalen und saisonalen Bad Alexandersbad Gerichten sowie Bierspezialitäten und Weine aus der Region Mineral- und Moorheilbad an. Hochwertige Fleischgerichte seien ebenso auf der Speisekarte vertreten wie raffinierte Salate sowie vegetarische und Gesund bleiben mit den Heilkräften der Natur vegane Gerichte. Viele der Speisen haben einen gewissen afrikanischen Touch. Der Klassiker: Die verschiedenen Kaffeesorten werden direkt von Kleinbau• sieben Übernachtungen im Appartement Altes Kurhaus ern aus der Region Banganté im westafrikanischen Kamerun • ein Vorab-Check durch unsere Badeärztin bezogen. Schon seit Generationen bewirtschaften diese Men• drei Naturmoorpackungen auf dem Wasserbett schen ihre kleinen Hochland-Bauerngärten nachhaltig und • zwei Bäder im Heilwasser der Luisenquelle ökologisch – daher die Bezeichnung „Garten-Café“. „Der • zwei Entspannungsmassagen • eine Wirbelsäulen-Gymnastik Kaffee kommt von den Bauern ohne zwischengeschaltete Händler zu uns und ist daher wirklich fair gehandelt“, sagt Kurwoche der Projektleiter. Die Gäste können dann zuschauen, wie der für 2 Personen Kaffee im Lokal frisch und schonend geröstet wird. Die Kaf599,00 Euro feepackungen können auf Wunsch auch mit individuellen Etiketten ausgestattet werden. „Wir möchten mit diesem Projekt beweisen, dass man mit Menschen, die sonst niemand einstellt, ein Geschäft wirtschaftlich betreiben kann“, sagt Marion Deinlein. Die Gastronomie sei eine Branche, die sich hervorragend für behinderte Menschen eigne. „Viele unserer Mitarbeiter waren jahrelang auf dem Abstellgleis. Jetzt können sie ihre soziale Kompetenz beweisen.“ n
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Manfred und Lidia Förtsch lieben Gartenarbeit: Sie helfen Liane Hübner einmal pro Woche in Haus und Garten.
Seniorengemeinschaft Kronach –
„ Biete Hilfe im Garten – Suche Partner zum Kartenspielen“ von Iris Kroon-Lottes
Einkaufen leicht gemacht: Anneli Seliger, eines der Gründungsmitglieder, fährt Gerda und Richard Blaschke in den Supermarkt zum Großeinkauf. ECHT Oberfranken
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ianca Fischer-Kilian kann es manchmal selbst nicht glauben: die Idee, die die 39-Jährige aus dem Kronacher Ortsteil Friesen vor rund fünf Jahren ins Leben gerufen hat, birgt jeden Tag neue Herausforderungen und Überraschungen für sie. Seit 2010 ist sie Vorsitzende der Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V., einem Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, die unter dem Motto „Miteinander-Füreinander“ mit ihren Fähigkeiten und Talenten ältere, hilfesuchende Menschen unterstützen oder selbst Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Wir treffen uns für ein Gespräch in dem kleinen Vereinsbüro gleich gegenüber ihrem Wohnhaus, wo die Friesenerin in einem echten Mehrgenerationenhaushalt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer 78-jährigen Mutter lebt. Bianca Fischer-Kilian kennt die Situation, kurzfristig auf Hilfe angewiesen zu sein. Ihr Vater wurde 1998 plötzlich zum Pflegefall, wenig später traten auch bei ihrer Mutter verschiedene Erkrankungen auf. Sie musste ihre Arbeit bei einem großen Rentenversicherungsunternehmen zurückstellen, um sich um ihre Eltern kümmern zu können. Als 2005 ihr Sohn zur Welt kommt, ist sie noch stärker auf Hilfe angewiesen. „Es war viel wert, dass mir Verwandte, Nachbarn oder Freunde in Notfällen ausgeholfen haben. Ohne diese Unterstützung hätte ich das nicht geschafft“, erinnert sie sich. In einem Nachrichtenmagazin liest sie zufällig einen Artikel über eine Seniorengenossenschaft, in der sich ältere Menschen nachbarschaftlich im Alltag zur Hand gehen. Eine Idee, die sie sofort überzeugt und begeistert. Sie versucht etablierte Verbände und Institutionen für die Umsetzung einer Seniorengemeinschaft in Kronach zu begeistern und sucht per Fragebogen in Arztpraxen nach geeigneten Seniorinnen und Senioren. Erste Interessierte melden sich und nach monatelanger Vorbereitungszeit wird 2010 die „Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land“ als eingetragener Verein gegründet, Bianca Fischer-Kilian wird Vorsitzende. „Eigentlich wollte ich erst nur als Helferin im Verein auftreten, doch seit der Gründung kümmere ich mich um unsere Mitglieder, organisiere die Vermittlungsaufgaben und präsentiere unsere Idee offiziell bei Kongressen oder Fachverbänden“, erklärt sie. Bianca ist das Herz und gleichzeitig der Motor des Vereins. Sie vernetzt Anfragen von hilfesuchenden Senioren mit den passenden Helfern.
Großer Wunsch: Zuhause leben Noch während unseres Gespräches klingelt mehrmals das Telefon: Gartenarbeiten müssen erledigt, eine Telefonanlage soll programmiert und Krankenhauswäsche gewaschen werden. Ein älterer Herr lässt über seinen Pflegedienst anfragen, ob Frau Fischer-Kilian nicht eine Reisebegleitung für seinen anstehenden Sizilien-Urlaub empfehlen könnte. Täglich trudeln neue Anfragen ein: Manche vermittelt die Vereinsvorsitzende mühelos, bei anderem muss sie viele Telefonate führen, um alle Beteiligten zufrieden zu stellen. Bei den aktuell
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Als Vereinsvorsitzende ist Bianca Fischer-Kilian fast rund um die Uhr im Einsatz.
474 Vereinsmitgliedern – 304 Frauen, 160 Männer und zehn Institutionen – finden sich meistens die passenden Helfer, schließlich kennt Bianca fast alle persönlich. „Unser Ziel ist es, das Bürgerinnen und Bürger mit besonderen Fähigkeiten und Stärken anderen helfen und bei Bedarf auch Unterstützung erhalten“, erklärt sie pragmatisch. So wie das Ehepaar Manfred und Lidia Förtsch aus Kronach, die einmal pro Woche der 83-jährigen Liane Hübner im Garten zur Hand gehen, die Wäsche waschen und nach dem Rechten sehen. „Als wir vom Verein gehört ha-
Miteinander-Füreinander Die Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land wurde im November 2010 als gemeinnütziger Verein gegründet. Die Mitglieder sollen auf unbürokratische Weise befähigt sein, ein selbstbestimmtes und aktiv gestaltetes Leben zu führen, indem sie sich gegenseitig bei Gartenarbeiten, Einkäufen, dem Winterdienst, handwerklichen Ausbesserungsarbeiten, technischen Problemen, Fahrdiensten, bei der Pflege von Haustieren und allen alltäglich anfallenden Arbeiten unterstützen. Der Mitgliedsbeitrag kostet 30 Euro pro Jahr, Ehepaare zahlen 45 Euro. Alle Bürger des Landkreises Kronach können Mitglied werden. Kontakt: Bianca Fischer Kilian in Friesen bei Kronach, Telefon: 09261 9100115 oder Mail an: info@seniorengemeinschaft-kronach.de, www.seniorengemeinschaft-kronach.de.
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ben, war sofort klar, dass wir mitmachen. Unsere Tochter studiert und mein Mann ist bereits in Pension“, erzählt Lidia Förtsch, die noch halbtags als Altenpflegerin arbeitet. Liane Hübner lebt nach dem Tod ihres Mannes seit über zwei Jahren alleine in einem schmucken Einfamilienhaus mit großem Garten. Das Laufen fällt ihr nicht mehr so leicht und ihr Sohn lebt und arbeitet weit von Kronach entfernt. Durch die wöchentliche Hilfe der Förtschs kann sie in ihrem Haus nahe der Kronacher Innenstadt wohnen bleiben und sie genießt es, dass sie bei Bedarf Hilfe über den Verein erhält. “In der Gemeinschaft ist alles viel angenehmer und schöner. Sonst wäre ich ja total hilflos und alleine“, erzählt die Rentnerin strahlend. Längst ist aus der Verbindung mit dem Ehepaar Förtsch eine echte Freundschaft entstanden. „Wir helfen gerne, das macht Spaß und vielleicht benötigen wir ja selbst einmal Unterstützung vom Verein“, sagt Lidia Förtsch.
Klare finanzielle Regelungen Auch ein benachbartes Ehepaar in der gleichen Straße ist Mitglied. Gerda und Richard Blaschke sind 84 und 89 Jahre alt. Noch recht gut zu Fuß leben sie eigenständig in ihrem Haus. Nur Autofahren will Richard Blaschke nicht mehr. „Ich habe meinen Führerschein freiwillig abgegeben, aus Sicherheitsgründen“, erzählt der ehemalige Polizist. Seitdem chauffiert Vereinsmitglied Anneli Seliger einmal im Monat Gerda Blaschke zum Supermarkt, kauft in Ruhe mit ihr ein und hilft ihr, die Einkäufe in die Küche zu schaffen. „Ich freue mich schon immer sehr auf Anneli. Mit ihr macht das Einkaufen richtig Spaß. Da kann ich aussuchen, was ich möchte, ohne dass mir jemand reinredet“, erzählt die 84-Jährige. „Wenn die Mitglieder im Verein voneinander profitieren, ältere Menschen sich nicht mehr alleine fühlen und ihre Eigenständigkeit bewahren können, dann haben wir unser Ziel erreicht“, sagt Bianca Fischer-Kilian. Für jede geleistete Stunde
erhalten die Helfer acht Euro, wovon zwei Euro in die Vereinskasse fließen, um langfristig die Vermittlungsarbeit finanzieren zu können. Jeder Fahrdienstkilometer wird mit 15 Cent vergütet. Die Leistungen sollen erschwinglich sein und die vorgegebenen Preise schaffen klare Verhältnisse zwischen allen Beteiligten. Die Helfer können sich ihre „Ehrenamtspauschale“ entweder auszahlen lassen oder auf einem Treuhandkonto ansparen, um das Geld später selbst gegen Leistungen einzutauschen. Alle Helferinnen und Helfer im Verein sind durch eine Unfall-, Haftpflicht- und Kaskoversicherung geschützt.
Nachahmer in ganz Bayern „Es gibt in Bayern bereits zehn Nachahmer unserer Gemeinschaft. Das ist ein toller Erfolg“, freut sich Fischer-Kilian. Erst vergangene Woche hat sie ein Student aus Wien besucht, um für seine Bachelorarbeit zum Thema „Seniorengenossenschaften“ bei ihr zu recherchieren. Ihr größter Erfolg ist die dreijährige Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums sowie des bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, der Oberfrankenstiftung und des Generali Zukunftsfonds. Die Fördermaßnahmen allerdings sind Ende Juni ausgelaufen. Aber auch zahlreiche Kronacher Institutionen wie der Verein „Kronach Creativ“ oder das Regionalmanagement des Landkreises Kronach unterstützen das Projekt. Der Unternehmer und Vorsitzende der Initiative „Kronach Creativ“, Rainer Kober, war es auch, der Bianca Fischer-Kilian vor fünf Jahren Mut machte, Verantwortung zu übernehmen: „Wer selbst etwas in die Hand nimmt, wird fast immer dafür belohnt“, riet der Unternehmer ihr damals. Im Falle der Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V. hat sich diese Weisheit schon mehrfach bestätigt. n
MENSCHEN UND KULTUR
Wie eine Dirigentin für einen guten Klang sorgen – Die Unternehmerin Laura Krainz-Leupoldt über ihre Lebensphilosophie
Foto: Helmut Groh 117
Zur Person Laura Krainz-Leupoldt führt mit ihrem Mann Franz H. Leupoldt das Unternehmen Pema in Weißenstadt am See. Deren Vollkornprodukte, Lebkuchen und Soßenkuchen werden in über 80 Länder exportiert. 160 Mitarbeiter sind in dem Familienbetrieb beschäftigt. Nachhaltigkeit ist in dem Unternehmen kein modisches Schlagwort. Schon früh wurde die ökologische Landwirtschaft gefördert, der Roggen kommt von einer Erzeugergemeinschaft im Fichtelgebirge. Laura Krainz-Leupoldt hat das Denken in Designprozessen in das Unternehmen eingebracht. Als Liebhaberin der konkreten, konstruktivistischen und minimalistischen Kunst hat die Unternehmerin ein altes Postamt nach den Plänen des italienischen Künstlers, Designers und Architekten Marcello Morandini zu einem flachen, schwarz-weißen Quader, dem Kleinen Museum, umbauen lassen. Auch der Concept Store, das ganz andere Brotgeschäft auf dem Firmengelände, ist nach den Prinzipien von Natürlichkeit, Reinheit und Klarheit eingerichtet. Interieur und Design sind hier Ausdruck einer zeitgemässen Interpretation traditioneller Werte. Laura Krainz-Leupoldt hatte auch die Vision zum Rogg-in, dem soeben eröffneten pädagogisch-poetischen Informationszentrum für Roggenkultur (siehe auch folgender Artikel). Mit viel Zielstrebigkeit und vor allem Vernetzungsgeschick hat sie ihre Vision verwirklicht und die Region mit einer neuen kulturellen und touristischen Attraktion bereichert. www.kulturaufderpeunt.de www.rogg-in.de
Frau Dr. Krainz-Leupoldt, Sie stammen aus Triest an der Adria, kommen also vom sonnigen Meer, von dem alle träumen. Erzählen Sie uns, wie Sie in das waldreiche, kühlere Fichtelgebirge gekommen sind und wie es Ihnen dabei gegangen ist. Ich bin durch meinen Mann, Franz H. Leupoldt, den ich in Italien am Meer kennengelernt habe, 1990 nach Weißenstadt gekommen. Wie viele Anfänge war auch dieser Anfang nicht leicht. Es war zunächst das Licht, das mir fehlte. Manche Verhaltensweisen, vor allem im kulturellen Bereich, waren mir sehr fremd. Nach einigen Jahren habe ich erkannt, dass es nicht an meiner Umgebung liegt, wenn ich mich nicht wohlfühle, sondern allein an mir selbst. In Italien hatte ich nie Wald erlebt, ich hatte Angst vor dem Wald. Heute bin ich fast täglich im Wald unterwegs, finde ihn fantastisch, weil er so viel positive Energie ausstrahlt, die mir weiterhilft im Alltag. Bei meinen Spaziergängen in der Natur kann ich mich auf das Spüren und Denken fokussieren. Solches „Nichtstun“ ist wichtig, denn die besten Ideen kommen einem in Momenten der Entspannung. Durch die Nähe zur Natur habe ich in meiner Persönlichkeitsentwicklung gelernt, nach innen zu leben; Meer und Sonne bedeuten leben nach außen. Sehnsucht nach dem Meer? Überhaupt nicht! Das Fichtelgebirge ist zu meiner Heimat geworden. Ich bin eine überzeugte Oberfränkin geworden.
Eine Sache so zu machen, dass niemand etwas hinzufügen oder wegnehmen kann, ohne das Werk selbst in Frage zu stellen, das ist die wahre Kunst des Brotbackens. Heinrich Leupoldt
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Sie haben Philosophie und Sprachwissenschaften studiert und in Germanistik promoviert. Heute leiten Sie zusammen
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ECHT Oberfranken
mit ihrem Mann erfolgreich ein Unternehmen. Wie sind Sie in diese Rolle hineingewachsen? Meine Studienfächer habe ich – zum Glück, muss ich heute sagen – wohl aus einer gewissen Opposition meinem Vater gegenüber gewählt. Der betrieb ein Planungsbüro für Schiffstechnik, in dem ich auch einige Zeit tätig war. Was Selbstständigkeit und Unternehmertum bedeuten, habe ich also durchaus über mein Elternhaus mitbekommen. Doch das Studium nutzt mir heute noch sehr in meiner täglichen Arbeit im Unternehmen, zum Beispiel durch das Gedankengut von Rudolf Steiner1. Ansonsten war ich eine typische Quereinsteigerin, musste viel lernen. Ich musste mich entscheiden, ob ich etwas bewirken will und ob ich es kann. Dann hieß es: Ärmel hochkrempeln und hart arbeiten. Führungsaufgaben kamen natürlich erst sehr viel später. Sie bezeichnen sich und Ihren Mann als ein Team, Sie haben beide Geschäftsführerfunktion und tragen gleichermaßen Verantwortung. Wie sind die Aufgaben in der Unternehmensführung verteilt? Als mein Mann 1960 in die Firma eintrat, wurde die Natur in das Denken und Handeln des Unternehmens mit einbezogen. Relativ früh begann die Förderung der ökologischen Landwirtschaft. Gleichzeitig begann der Prozess zur Vereinfachung der Rezeptur. Ziel: Ein gutes Brot ausschließlich nur mit Roggen, Wasser und wenig Salz zu backen. Mit meinem Eintritt in das Unternehmen wurden Designprozesse in Gang gesetzt. Ich wollte der Qualität der Produkte und des gesamten Unternehmens auch in ästhetischer Hinsicht Rechnung tragen. An der geistig-kulturellen Dimension „wertvoll für Mensch und Natur“ wird sich unser weiteres Handeln messen lassen müssen. Mein Mann arbeitet vorrangig an Projekten zur Produktentwicklung und zur Maschinenentwicklung. Wir bauen
MENSCHEN UND KULTUR beide auf dem Wissen früherer Generationen auf, beschäftigen uns mit dem Werdegang der Werte. Für mich ist De-
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Der Ursprung aller Dinge ist klein. Marcus Tullis Cicero
sign nicht nur die schöne Erscheinung der Dinge. Ein Designprozess muss ganzheitlich gedacht werden. Dazu gehört natürlich die stimmige Präsentation der Produkte. Aber genauso die Entwicklung des Gesamtunternehmens mit allen Mitarbeitern, das ist Tag für Tag ein „work in progress“. Deshalb setze ich mir als Unternehmerin qualitative und quantitative Ziele. Ich sehe mich als Koordinatorin und versuche, wie eine Dirigentin für einen guten Klang zu sorgen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit soll dabei immer mitgedacht werden. Es gibt also durchaus Schnittmengen zwischen Philosophie und Geisteswissenschaften einerseits und der Wirtschaft andererseits. Und es gibt Schnittmengen in Ihrer Lebensanschauung, Ihrem Weltbild und dem Unternehmen und seiner Philosophie. Ein Schlagwort ist hier Einfachheit. Erklären Sie das bitte. Einfachheit ist für mich das wichtigste Wort, ich strebe danach auf allen Ebenen. Einfach bedeutet alles andere als simpel. Das Unternehmen erzählt, vermutlich durch seine Verwurzelung in die Landschaft des Fichtelgebirges, eine Geschichte von der Leidenschaft, die Dinge gut zu machen, indem die Einfachheit an erster Stelle steht. Brot aus Roggen, Wasser und ein wenig Salz. Diese Einfachheit streben wir auf allen
Ebenen an. Prozesse klarer und einfacher zu machen, das ist ökonomisches Denken. Warum ist „Simplify your life“ zum Bestseller geworden? Die Welt, unser Leben werden ständig komplexer, wir drohen den Blick auf das Wesentliche im Leben zu verlieren. Deshalb ist es so wichtig, das Leben zu vereinfachen und auf den Punkt zu kommen. Das geschieht am besten durch Weglassen. Vereinfachen, Weglassen ist auch Prinzip eines jeden effektiven Produktionsprozesses.
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Unsere Nahrungsmittel sollen Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein. Hippokrates
Vereinfachen, Weglassen, Minimieren, das sind auch Prinzipien jener Kunstrichtungen, die Sie bevorzugen und in Ihrem „Kleinen Museum – Kunst auf der Peunt“ präsentieren. Wie hängt Kunst mit Ihrem Leben, mit dem Unternehmen zusammen? Beruf und Kunst drücken eine Haltung aus, das kann man nicht trennen. Einen Beruf wählt man nicht zufällig, eine Kunstrichtung bevorzugt man nicht zufällig. Es sind Entwicklungen im Lebensprozess. Kunst ist für mich ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens, schon seit meiner Kindheit, wo ich mit meinem Vater Ausstellungen moderner Kunst und Künstlerateliers besucht und mit ihm darüber diskutiert habe. Die Grundprinzipien des Kleinen Museums sind Strenge, Klarheit und Einfachheit – die Konzentration auf das Wesentliche. Die selben Prinzipien gelten für das Unternehmen. Mich interessieren
Rudolf Steiner war Begründer der Anthroposophie, der Waldorfschulen und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Schon vor 100 Jahren machte Steiner deutlich, dass wir nur dann der Erde, aber auch dem Menschen entsprechen, wenn wir ganzheitlich denken. Dazu muss der soziale und der kulturelle Bereich gleichrangig neben der Wirtschaft stehen und nicht ihr untergeordnet sein. Letztlich haben wir keine Umweltkrisen oder Wirtschaftskrisen, sondern immer Bewusstseinskrisen. 1
Künstlerpersönlichkeiten, die sich mit der Kunst des Wesentlichen und der Kultur des Weglassens befassen. Ich habe eine lebendige Erinnerung an eine erste Begegnung mit Eugen Gomringer2. Es war in der Tat ein ausgesprochen schönes Erlebnis, denn als junge Studentin hatte ich ein Buch über deutsche Literatur von ihm gelesen und gewissenhaft einige Passagen unterstrichen und Anmerkungen gemacht – das Buch bewahre ich noch immer auf. Es war ein bedeutendes Zusammentreffen, denn die Konkrete Poesie gab mir, indem sie mir zeigte, wie das Wort aus der Literatur heraus in das Gebiet der visuellen Kunst eintreten kann, neue Mittel an die Hand, mit denen ich meinen Weg und was sich um mich herum befand, besser verstehen konnte.
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Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden. Sokrates
Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolg hat viele Facetten. Für mich persönlich bedeutet Erfolg gelungene Projekte und ins Positive gewandelte Situationen. Im Unternehmen ist Erfolg, gemeinsam gesetzte Ziele zu erreichen. Im Privatleben ist es die Gesundheit und Zufriedenheit aller Familienangehörigen. Was ist Ihr Ziel? Die Fortsetzung meines Strebens nach Vereinfachung auf allen Ebenen.
Die Fragen stellte Cornelia Masel-Huth
Eugen Gomringer gilt als Vater der Konkreten Poesie. Von 1967 bis 1985 leitete er den Kulturbeirat der Rosenthal AG in Selb. 1997 wurde er mit dem Kulturpreis der Stadt Rehau, wo er seit langem lebt, ausgezeichnet. 1953 prägte Gomringer den Begriff Konkrete Poesie in Analogie zum Begriff der „Konkreten Kunst“. In seinen Gedichten, die mit der Materialität der Schrift und des Schriftbildes spielen, folgt er der abstrakten – von ihm konstruktiv genannten – Malerei seiner Zeit. (wikipedia)
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Poesie des Roggens – Das Rogg-in würdigt das „Gold der Region“ von Cornelia Masel-Huth, Fotos Helmuth Groh
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as Museum ist ein dunkelbrauner Kubus, dunkel wie die rösche Kruste eines Roggenbrotes, schiefergrau wie der alkaloidhaltige Pilzparasit Mutterkorn, der sich gerne in Roggenähren einnistet, dunkel wie manches reife Korn des genügsamen Brotgetreides, dem „Gold der Region“. So passt sich zeitgenössische, minimalistische Architektur in die von schwarzem Schiefer geprägte traditionelle Bauweise einer herben Landschaft mit ihrer Stadt Weißenstadt ein, deren Brotgetreide Jahrhunderte lang der Roggen war. Die Rede ist vom Rogg-in, dem „pädagogisch-poetischen Informationszentrum für Roggenkultur“. Seit Juli wird hier der Roggen in diesem ganz besonderen Museum gewürdigt.
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Es geht um das bewusste Innehalten, um voller Freude den tieferen Sinn des Lebens zu ergründen. Dazu braucht man Muße, Hingabe und Stille. – Slow flow. Laura Krainz-Leupoldt
Ein Getreide, das gewürdigt wird? Ein Getreide, dem ein ganzes Museum gewidmet ist? Das mag manch einem übertrieben, vielleicht sogar lächerlich vorkommen. Gibt es nicht so viel so viel Wichtigeres, als eine bescheidene Getreidesorte? Doch genau darum geht es Laura Krainz-Leupoldt, der Unternehmerin, die mit ihrem Mann Franz H. Leupoldt eine Firma für Vollkornspezialitäten betreibt und deren Vision das Informationszentrum war: Sie möchte, dass sich die Menschen wieder mehr auf ihre Wurzeln besinnen, auf die Grundlagen
ihrer Existenz. „In unserer digitalen Zeit“, sagt die Ideengeberin des Rogg-in, in einer Kultur der Unmittelbarkeit und Gleichzeitigkeit entgleitet uns der Lebensrhythmus zusehends. Deshalb ist es erforderlich, dass wir uns ab und zu auf die alten Werte von Einfachheit, Demut, Achtsamkeit und von Geduld zurück besinnen.“ Wie lange ist es her, dass die Menschen im rauhen Fichtelgebirge mit seinen langen Wintern gegen den Hunger gekämpft haben? Der genügsame Roggen, der auch noch auf nährstoffarmen Böden, in Trockenheit und rauhem Klima gedeiht, er war tatsächlich das „Gold der Region“. Vielerorts wurde sogar das Bierbrauen verboten, um die Versorgung mit Brotgetreide sicher zu stellen. Die Menschen – und nicht nur die im Fichtelgebirge – waren demütig gegenüber der Natur, waren sie sich doch bewusst, dass ihre Existenz von ihr abhing. Die Menschen im Fichtelgebirge fühlten sich als Teil dieser Landschaft und sie waren wie sie: herb, robust, verschlossen, zäh, bescheiden, genügsam und gerade deshalb voller Lebenskraft. Ihre Werte verbargen sich im Innern. Wie die essentiellen Aminosäuren im Roggenkorn, das deshalb ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein kann. Landschaft, Menschen, Tiere, Pflanzen, sie waren Teile eines stimmigen Lebensmosaiks. Und das möchte das Rogg-in wieder ins Bewusstsein rücken: Achtsamkeit und Demut gegenüber der Natur, Dankbarkeit für die tägliche Nahrung, Respekt für die Kulturleistungen früherer Generationen und das Besinnen auf alte, doch längst nicht überholte Werte.
Golden-schwarzes Design Deshalb ist das Rogg-in ein pädagogisch-poetisches Informationszentrum geworden, deutschlandweit, vielleicht gar europaweit einmalig in seiner Konzeption, die nicht nur auf Information und Fakten setzt, sondern Emotionen wecken und die Sinne anregen will. „Wenn Sie durch die Räume gehen, werden Sie nicht nur eingehend darüber informiert, wie Roggen angebaut, geerntet und zu Brot verarbeitet wird. Sie werden immer wieder dazu inspiriert, innezuhalten, nachzudenken, sich Zeit zu nehmen“, das verspricht Laura Krainz-Leupoldt den Besuchern der 300 Quadratmeter großen Ausstellungslandschaft. Zuerst allerdings muss man die „Schleuße des Halbwissens“ passieren. Hier darf jeder sein
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Roggen will der Himmel schenken und die Glocken hören.
Volksmund
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MENSCHEN UND KULTUR
Rogg-in – pädagogisch-poetisches Informationszentrum für Roggenkultur Weißenstadt Goethestraße 25 | 95163 Weißenstadt am See Seit Anfang Juli 2014 bereichert das Rogg-in die Kulturlandschaft im Fichtelgebirge. Auf 300 m2 im Inneren und ca. 1.300 m2 Außenbereich lässt sich das Thema „Roggen – Das Gold der Region“ auf informative, poetische und philosophische Weise erleben. Öffnungszeiten Januar bis September:
Di – Sa: 10 – 17 Uhr
Oktober bis Dezember:
Di – Sa: 11 – 18 Uhr
Tel.-Nr.: +49 (0)9253 9546224 www.rogg-in.de
Wissen über Roggen testen, Kinder werden auf Augenhöhe von Professor Roggin an die Hand genommen. In abgedunkelten Räumen, ganz in Schwarz und Gold gestaltet mit goldenen Seilen, die Ähren versinnbildlichen, mit wehenden Vorhängen, die mit ihren aufgedruckten Roggenpflanzen
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Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt. Dietrich Bonhoeffer
wie wogende Felder wirken. Hier gibt es verschiedene Getreidesorten zum Anfassen, eine Renn-Simulation zwischen Weißbrottoast und Vollkorntoast, Körner zum Betrachten unter dem Mikroskop – und Poesie. Es beginnt mit einem Gedicht über Achtsamkeit, anschließend vermitteln ruhige
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Bilder aus dem Fichtelgebirge, aufgenommen zu den verschiedenen Jahreszeiten, die Kraft der Stille. Und im letzten Raum dieses ersten Teils des Rundgangs wird der Gast bei einer Brotmeditation mit dem delphischen Imperativ konfrontiert: Erkenne dich selbst! Meditative Klaviermusik von Joachim Gaerke verpackt die Stille, in der man sich mit geschlossenen Augen auf das Gefühl von frischem Vollkornbrot konzentrieren kann, auf den Bissen im Mund, auf seine Beschaffenheit, die sich bei langsamen Kauen ebenso wie der Geschmack verändert, auf alle Facetten des ruhigen Genießens.
Geballte Lebenskraft in drei Kubikmillimetern Dann kommt der hell beleuchtete Ausstellungsteil. Hier geht es um die „Poesie der Verarbeitung“. 40 Tage und mehr dauert es, bis aus dem reifen Roggenkorn ein vollmundiges
MENSCHEN UND KULTUR
Eintrittspreise Normalpreis:
4,00 €
Ermäßigt*:
3,00 €
Kinder bis 6 Jahre: frei Familienkarte (2 Erwachsene + Kinder): 8,00 € Schulklassen:
2,00 € pro Person
Kombikarten inkl. Das Kleine Museum möglich. *Ermäßigt für: Schüler, Studenten, Rentner, Gruppen ab 8 Personen Gruppen ab 8 Personen sollten sich im Vorfeld anmelden unter Tel.-Nr.: +49 (0)9253 9546224 Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich. Die Wege im Roggengarten sind mit Rollstühlen und Kinderwagen nicht befahrbar. In unmittelbarer Nähe des Gebäudes befinden sich ausreichend Parkplätze.
Brot geworden ist. Krainz-Leupold: „Gutes Brot braucht Zeit und Geduld. Wie in der Natur braucht alles seine Zeit.“ So steht Brotbacken sinnbildlich als Gegenpol zu einem hektischen, getriebenen Lebensstil. Gezeigt wird das Reinigen und Mahlen des Korns, das Ansetzen des Sauerteigs, die
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Ein Augenblick der Ungeduld kann vor großen Unheil bewahren; ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören Chinesisches Sprichwort
Teigbereitung und das Backen in einer handwerklichen Bäckerei und einer industriell ausgerichteten Fertigung. Zum roggenbrotbraunen Museums-Kubus gehört außerdem ein 3000 Quaratmeter großer Außenbereich, der Roggengar-
ten. Beispielhaft werden hier drei gleich große Felder in einer dreigliedrigen Fruchtfolge, der traditionellen Drei-FelderWirtschaft, gezeigt. Je nach Jahreszeit können die Wachstumsstadien der Getreideähren beobachtet werden, die umsäumt sind von jenen roten, blauen und gelben Blütenpflanzen, die jedes Feld betupften, bevor es Pestizide gab. Bänke aus Fichtelgebirgsgranit laden zum Verweilen ein und zum Betrachten von Kunstwerken von Anne Blanchet, Annette Sauermann und Marcello Morandini. Mit Bezug auf die Natur geben die Kunstwerke dem Roggengarten ebenso eine besondere Note wie das Lichtdesign, das nach Einbruch der Dunkelheit für eine angenehme Atmosphäre sorgt. „Unsere Brotkultur ist so wunderbar. Sie kann auch eine Brücke sein, um über unsere eigene Lebensphilosophie nachzudenken.“ Davon ist Laura Krainz-Leupold zutiefst überzeugt. n
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INHALT
Weltgenusserbe Kree – Penicillin aus dem Garten von Dr. Rüdiger Hess
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ennen Sie diesen unverwechselbaren, scharf-würzigen Geruch und Geschmack, der einen zum Weinen bringt und beim Essen plötzlich die Nase laufen lässt? Richtig, unverwechselbar Meerrettich, Kren oder „Kree”, wie die Oberfranken sagen. Eine regionale Wurzelgemüse-Spezialität, die bei uns in Oberfranken angebaut wird, im traditionsreichsten Krenanbaugebiet der Welt. Seit dem 15. Jahrhundert wird der Kren nach alter Tradition in Sonderkulturen kultiviert und seit 2007 ist die Bezeichnung „Bayerischer Meerrettich” von der Europäischen Kommission als eingetragenes geografisches Gütezeichen geschützt. Inzwischen gehört der „Kree” auch zu den regionaltypischen Spezialitäten und die bayerische Staatsregierung bewirbt dieses Gemüse als „Weltgenusserbe Bayern” zusammen mit Bayerischem Bier, Allgäuer Käse und Nürnberger Rostbratwürsten. Jutta und Hermann Weber leben in Burk, einem Vorort von Forchheim auf der Westseite des RheinMainDonau-Kanales. Neben Mais, Getreide und Feldfutterbau für die Schottischen Hochlandrinder widmet sich Hermann Weber auf rund einem Hektar seiner Anbaufläche dem Kren, einem klassischen Wintergemüse, das wegen seiner vielfältigen Eigenschaften in der modernen Küche eine Renaissance erlebt – sozusagen als typische Würze der fränkischen Küche.
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ECHT Oberfranken
MENSCHEN UND KULTUR
Der schon in der Antike bekannte Meerrettich stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Ost- und Südeuropa und wurde erst seit dem Mittelalter in Deutschland angebaut. Zunächst als Heilpflanze und später als Gewürz wurde der Kren in Franken um 1450 von Markgraf Johann Alchimist in Baiersdorf eingeführt. Bereits im Mittelalter war die gesundheitsfördernde Wirkung der Wurzel bekannt. Kren stärkt das Immunsystem, enthält mit 114 mg Vitamin C pro 100 Gramm Kren, doppelt so viel wie die gleiche Gewichtsmenge Zitrone und seine keimtötenden Inhaltsstoffe haben ihm den Beinamen „Penicillin des Gartens” eingebracht. Senföle (z. B. Allyl- oder Butylsenföl) sind die Geschmacks- und Geruchsträger, die nicht nur antibiotisch wirken, sondern uns auch die Tränen in die Augen treiben. Zusammen mit 135 Kren-Anbaubetrieben in Bayern ist Hermann Weber Mitglied in der „Erzeugergemeinschaft Franken-Meerrettich e.V.”, die mit insgesamt 120 Hektar Anbaufläche etwa 90 Prozent des bayerischen Meerrettichs produzieren. Der Erzeugerverband fördert heimische Qualitätsproduktion, rationelle Produktionstechnik und neben der praxisorientierten Forschung auch die Tradition. Heute repräsentiert sogar eine königliche Hoheit das scharfe Gemüse über die Region hinaus. Isabelle I. ist seit September 2013 die sechste „Bayerische Meerrettichkönigin”.
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KULINARIK
Zum Dank nach viel Plackerei: Meerrettich-Krone auf dem Marktplatz in Baiersdorf
Buckelarbeit Bis der Meerrettich allerdings zum Endverbrauer im Glas oder als frische Stangenware gelangt, muss er gepflegt und gehegt werden, ist vor allem Handarbeit notwendig. Während z. B. Kartoffeln pro Hektar einen Aufwand von etwa 30 bis 50 Arbeitsstunden erfordern, sind es beim Kren dagegen nahezu 1.000 Arbeitsstunden pro Hektar Fläche. Lange vor dem Anbau sind schon im Herbst und Winter des Vorjahres einige Arbeitsschritte notwendig, bevor Hermann Weber Mitte März bis Anfang April die „Fechser” in die Ackerbeete im Rednitzgrund zwischen Hausen und Forchheim einlegen kann. In den Wintermonaten sind die Nebenwurzeln der Meerrettichstangen des Vorjahres, die genannten „Fechser”, in sandig-erdigen Reihen gebündelt und eingelagert, der Krenbauer spricht von „Mieten”. Diese Fechser sind das Pflanzgut für den nächsten Frühling.
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ECHT Oberfranken
Der Kree will ganzjährig betan werden: Mindestens 1.000 Stunden Handarbeit stecken in einem Hektar der traditionsreichen Sonderkultur.
Die Bodenbeschaffenheit hier am Rand des sogenannten „Krenlandes” zwischen Erlangen, Höchstadt/Aisch und Forchheim ist günstig für den Krenanbau. Der nährstoffreiche, humose, lehmige Sandboden in Franken ist ideal geeignet, um Wuchshöhen von 50 bis 120 cm und eine Stangenlänge bis zu 40 cm hervorzubringen. Die Blütezeit des Kren reicht bis Anfang Juni. Bis zur ersten Ernte im Oktober, November ist der Krenbauer über die Sommermonate ständig auf dem Feld gefordert. Biegsames Kreuz und viele fleißige Hände vorausgesetzt, muss der Boden mehrfach aufgehackt und Unkraut entfernt werden. Ab Mai, Juni müssen die schwächeren Seitentriebe mehrmals „abgegeizt”, also abgeschnitten werden, damit das Wachstum der stärksten Wurzel nicht behindert wird und damit ein starker Haupttrieb heranwachsen kann.
Ende Oktober beginnt das Blattwerk abzusterben und für die Familie Weber damit der erste Teil der Erntezeit, der Rest wird nach dem ersten Frost im Februar des nächsten Jahres geerntet. Beim Herausziehen aus der Erde muss die Wurzel möglichst unbeschädigt bleiben, dann wird mit einem Drehgriff das Blattwerk entfernt und die Stangen gesammelt und aufgeschichtet. Aus der Oktoberernte werden dann auch die geeigneten Fechser in Handarbeit „ausgegeizt” und für die „Miete” (Einlagerung und Vorwachsen in separaten Erdreihen) vorbereitet, damit sie im Frühjahr wieder gepflanzt werden können. Buckeln und Handarbeit – bis hin zum Reinigen, Auslesen und Sortieren der Krenstangen.
Krenweibla Früher liefen die „Krenweibla” mit Huckelkörben durchs Land und verkauften
KULINARIK
Isabella I. alias Isabella Miller, Gastwirtin aus Baiersdorf, ist als bayerische Meerrettich-Königin bis 2015 im Amt. Rechts neben ihr Vorgängerin Lea Mendrock, ebenfalls aus Baiersdorf.
den frisch geernteten fränkischen Kren. Abgesehen von wenigen Großbetrieben, die sicherlich die Hauptmenge des Rohproduktes verarbeiten, gibt es aber auch heute noch traditionsreiche Kleinund Familienbetriebe, die Kren weiterverarbeiten. Von einigen Selbstvermarktern werden die Wurzeln noch selbst auf dem Hof gerieben. Das Ehepaar Weber vertreibt ihren selbst angebauten Kren in Direktvermarktung. In der Marktsaison zwischen Ende Oktober und Anfang April werden die frischen Meerrettich-Stangen auf den regionalen Märkten in Forchheim und Bamberg angeboten, aber auch auf überregionalen Märkten bis ins Unterfränkische und ins württembergische Hohenlohe verkauft. Weiterverarbeitete Kren-Produkte können natürlich ganzjährig angeboten werden. Familie Weber fertigt nach eigenen Rezepten KrenSpezialitäten an, die im typischen Kren-
glas abgefüllt bis über ein Jahr Haltbarkeit haben. Hier reicht das Angebot von den klassischen Kren-Schmankerln als Tafel- oder Gemüsemeerrettich in leckeren Geschmacksrichtungen wie Sahne-, Apfel-, Chili-, Kräuter- oder Senfmeerrettich bis hin zu deftiger Dosenwurst mit Meerrettich. Wer den charakteristischen Krengeschmack lieber flüssig genießen möchte, dem bietet Hermann Weber auch einen „Kree-Likör” (26,3 % vol.) oder einen hochprozentigeren „Kree-Schnaps” mit 40 % vol. an. Und selbstverständlich hat Jutta Weber aus jahrelanger „Krenerfahrung” eigene Rezepte mit Forchheimer Meerrettich für ihre Kunden parat. Ob das nun die klassische „MeerrettichCreme-Suppe” oder die „Kren-Soße” zum Tafelspitz ist oder ein trendiger fruchtig-scharfer Smoothie. n Hermann und Jutta Weber vermarkten ihren Kree im eigenen Hoflädla sogar in flüssiger Form. 127
KULINARIK
ECHT scharf –
Die Meerrettich-Saison startet
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er Kree, wie die scharfe Wurzel hierzulande heißt, beißt, brennt und reizt zu Tränen und zum Nießen. Die haarige, herzhafte Stange mit dem strengen, würzigen Geruch muss geradezu als Sinnbild des Franken gelten: wurzelfest und winterhart, tiefgründig und vielköpfig, mit eigenem Reiz und voll gesunder Urkraft. Und, wie die Oberfranken, stellt die Pflanze ihr Licht unter den Scheffel, vergräbt ihre Schätze in das Erdreich: strotzt sie doch nur so von Vitaminen und ätherischen Ölen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Schon das Reiben von Meerrettich ohne Taucherbrille gleicht einer durchschlagenden Therapie für die Atemwege. Kren hilft gegen Insektenstiche und Zahnschmerzen, gegen Hexenschuss und Ischias, Krenwein wirkt harntreibend und treibt Blasensteine aus. Wer in der beginnenden Kren-Saison morgens und abends ein Teelöffelchen Meerrettich isst, bringt sein Immunsystem auf Trab und ist gegen Erkältungen gefeit.
Jägerschnitte mit Meerrettich-Zwiebelbutter und Pilzen
Zutaten für vier Portionen: 100 g 75 g 20 g 2 EL 250 g 20 g 8 4
weiche Butter Meerrettich Röstzwiebeln fein geschnittene Petersilie Mischpilze Frühlingszwiebel Kirschtomaten Salz, Pfeffer Scheiben Mischbrot
Zubereitung: Butter mit Meerrettich cremig rühren. Röstzwiebeln und Petersilie unterrühren. Pilze putzen, Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, Kirschtomaten halbieren. – Butter in Pfanne zerlassen, Pilze darin 3-4 Minuten anbraten, Zwiebel und Tomaten zugeben, noch 1 Minute mitbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. Brote mit Butter bestreichen, mit Pilzmischung belegen und mit Meerrettich garnieren.
Doch wir wollen uns der Gourmet-Seite des Meerrettichs zuwenden, denn in seiner deftigen Variante passt die Wurzel nicht nur zum traditionellen Rinderbraten. Farbenfrohe und gesunde Smoothies lassen sich daraus ebenso zaubern wie delikate Gerichte der gehobenen Küche. Der Meerrettich-Verarbeiter Schamel aus Baiersdorf, der bayerischen Krenhauptstadt, veranstaltet regelmäßig einen Köchewettbewerb, bei dem der Meerrettich-Kreativität keine Grenzen gesetzt sind – unser Menü ist 2013 dabei entstanden. Und wer ein traditionelles oder trendiges Kren-Gericht lieber serviert bekommt, wird fündig unter http://www.fraenkischeschweiz.com/kulinarisch/kren.html Hier sind alle Gastronomiebetriebe aufgeführt, die im Oktober an den Scharfen Wochen in der Fränkischen Schweiz teilnehmen. n
Fotos und Rezepte: Schamel
INHALT Klassische Küche:
Fränkischer Tafelspitz mit Meerrettichsoße Zutaten für 4 Portionen: 1 kg Rindfleisch 1 Bund Suppengrün Liebstöckel Petersilie Essig 1 Lorbeerblatt 1 Wacholderbeere 5 Pfefferkörner
Mehl Butter 100 ml heiße Milch 200 g scharfer Meerrettich (ev. frisch gerieben) 100 ml Sahne Salz, Pfeffer, Muskat 1 Apfel Zitronensaft
Zubereitung: Fleisch zusammen mit dem Suppengrün, den anderen Gewürzen, Salz und Essig in kochendes Wasser geben und köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist. – Das Wurzelwerk aus dem Sud nehmen, in kleine Stücke schneiden, das Fleisch in Scheiben. Den Apfel reiben, mit Zitronensaft beträufeln, damit er nicht braun wird. Mehl in Butter anschwitzen, unter Rühren nach und nach mit heißer Milch und einem Teil der Fleischbrühe aufkochen. – Den Meerrettich mit geriebenem Apfel mischen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Servieren Sie das Rindfleisch mit der Meerrettichsoße am besten mit Kartoffelklößen.
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KULINARIK Prämiert beim Schamel-Köchewettbewerb 2013
Menü mit Meerrettichnote
Vorspeise: Apfel-Pflaumen-Chutney mit Meerrettich
Hauptgericht: Rehkeule im Heu gegart mit Sanddornsauce an Maronen mit Meerrettichschaum
Zutaten für 1 Person:
Zutaten für 4 Personen: Rehkeule:
½ Apfel 3 entkernte Pflaumen ½ gehackte Zwiebel 75 g Zucker 75 ml (Apfel-Mango-) Essig ½ TL geraspelter Meerrettich ½ TL Salz etwas Zimt Kurkuma Kardamon Koriander 1 getrocknete Pflaume
Zubereitung: Apfel und Pflaumen in feine Würfel schneiden. Zwiebel ebenfalls und anschwitzen, anschließend Apfel und Pflaumen dazugeben. – Essig und Zucker solange verrühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Dann den Meerrettich und alle weiteren Zutaten sowie Gewürze hinzufügen und einmal aufkochen lassen. Auf mittlerer Hitze ca. 5 Minuten einkochen. Das Chutney mit frischen Pflaumeschnitzen und der getrockneten Pflaume garnieren.
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1,2 kg 80 g 2 80 g 15 g 100 ml 300 ml
Stücke aus der Rehkeule Sellerie Zwiebeln Lauch Tomatenmark Rotwein Rehfonds Salz, Pfeffer
Lorbeer, Wacholder Pfefferkörner 15 g Mehl 20 g Butter 200 ml Sanddornsaft Zucker ca. 1 kg Kräuterwiesenheu (Zoofachgeschäft)
Zubereitung: Rehkeule: Rehkeule parieren und zuschneiden, zum Saucenansatz scharf anbraten, Wurzelgemüse zugeben, weiter braten. Lauch und Tomatenmark zugeben, mehrmals mit Rotwein ablöschen, mit Fonds aufgießen. Die Sauce aufkochen, abschäumen, Gewürze zugeben. – Für 1½ Stunden kochen lassen, abpassieren. Die Sauce mit etwas Mehlbutter abbinden, mit Sanddornsaft mischen, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. – Den Bräter ca. 5-10 cm hoch locker mit Heu bedecken und mit kaltem Wasser befeuchten. Keulenteile würzen, anbraten, dann auf das Heu legen, sorgfältig mit Heu umhüllen und wieder mit kaltem Wasser befeuchten. Den Bräter mit aufgelegten Deckel in den auf 200 °C vorgeheizten Backofen schieben. Nach einer Stunde auf 80 °C herunterdrehen, eine weitere Stunde garen. Deckel nicht öffnen!
KULINARIK Nachspeise: Orangen-Cheesecake mit Blaubeereis Zutaten für 4 Personen: Cheesecake: Für das Gelee: 1 Orange 200 ml Orangensaft 3 Blatt Gelatine 40 g Zucker
Für die Creme: 250 g Quark 100 g Crème frâiche 1 TL Meerrettich Saft einer ½ (Bio-) Orange und deren Abrieb 120 g Zucker 6 Blatt Gelatine 30 ml Orangenlikör 250 g Schlagsahne 8 Scheiben Vollkorntoast
Blaubeereis: 200 g 1 Prise 6 EL 80 g 250 g 300 g
Quark 40 % Salz Zitronensaft Zucker Schlagsahne Blaubeeren
Meerrettichschaum: 30 20 g 100 ml 50 g 1 50 g
Maronen Zucker Rotwein Meerrettich Eiweiß Schlagsahne
Meerrettichschaum: Die Maronen einschneiden, im warmen Backofen platzen lassen, schälen. – Zucker in einem Topf karamellisieren lassen, Maronen darin schwenken, mit Rotwein ablöschen und einreduzieren. – Den Meerrettich mit dem Einweiß und der Sahne mischen, mit Sahnebereiter über die Maronen spritzen. Dazu passen gut Kartoffeltaler und Urgemüse wie Rosenkohl oder Petersilienwurzel
Zubereitung: Cheesecake: Orange filetieren; Orangensaft auf 2/3 einkochen. Drei Blätter Gelatine einweichen, ausdrücken, im warmen Orangensaft mit dem Zucker auflösen. Quark mit Crème Frâiche, Meerrettich, Orangensaft, -schale und Zucker glatt rühren. 6 Blatt Gelatine ausdrücken, im erwärmten Orangenlikör auflösen, unter den Quark mischen. Sahne schlagen, unterheben. Toastscheiben in die Kuchenform setzen, Quarkcrème 1 cm dick daraufgeben. Im Gefrierfach 20 Minuten aushärten lassen. Je 2 EL Orangengelee auf die Quark-crème geben, weitere 10 Minuten ins Tiefkühlfach stellen. Übrige Crème in der Kuchenform verteilen, glatt streichen. Cheesecake min. zwei Stunden kühl stellen.
Blaubeereis: Quark, 3 EL Zitronensaft und Zucker verrühren, steife Sahne unterheben. Beeren mit 3 EL Zitronensaft und 3 EL Zucker pürieren. Masse in einer Eismaschine einfrieren. Den Cheesecake in kleine Stücke schneiden, mit dem Eis anrichten, alles mit Blaubeeren verzieren.
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INHALT
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Feuriger Kürbis-Apfel-Smoothie
Schamels Zaubertrunk vitaler Meerrettich-Cocktail
Fruchtig scharfer Schoko-Smoothie
Zutaten für 1 Smoothie:
Zutaten für 1 Cocktail:
Zutaten für einen Smoothie:
100 g Hokkaidokürbis 100 g Apfel 100 g Kaki 20 cl Apfelsaft 1 TL Meerrettich zum Garnieren Petersilie Apfelschnitz
9 cl Tomatensaft 3 cl Rote-Beete-Saft 3 cl Zitronensaft 1 TL Meerrettich Pfeffer Zitronenscheibe Stück Salatgurke 1
2 20 g 1 TL 20 g
Zubereitung:
Zubereitung:
Alle Zutaten mit dem Pürierstab zuerst auf niedriger, dann auf höchster Stufe fein pürieren. In ein Glas füllen und mit Petersilienzweig und Apfelschnitz verzieren.
Die Säfte mit Meerrettich in einen gekühlten Shaker geben und mit Pfeffer würzen. Danach in Cocktailgläser füllen und mit einem Streifen Salatgurke und der Zitronenscheibe garnieren.
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Orangen Kaki Meerrettich Schokladenpulver oder Kakao
Zubereitung: Orangen auspressen, zusammen mit der geschälten und klein geschnittenen Kaki fein pürieren. Meerrettich und Schokopulver zugeben und nochmals kurz aufpürieren. Den schaumigen Smoothie in einem Glas anrichten und mit einer Prise Schokopulver garnieren.
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Essigs Essenzen 18
Jubilaen – Wenn das Schafhorn tutet
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an muss die Feste feiern, wie sie fallen. Selbst wenn die Pizzeria um die Ecke schon ihren dritten Jahrestag als großes Jubiläum begeht, sollten wir über die Festfreude dort nicht die Nase rümpfen. Erstens ist die Konkurrenz unter den Pizzerien groß, drei Jahre sind da schon was; zweitens und besonders wichtig: Wie grau wäre unser Leben ohne Feiern! Wenn ich an das Wiesenfest meiner Grundschultage denke, wird mir ganz warm ums Herz. Oder das Gregoriusfest zu Gymnasialzeiten mit kilometerlangem Gang der Schüler durch Kulmbach, an dessen Ende ein Bratwurst- UND ein Limogutschein warteten. Für den abendlichen Tanz mit Blasmusik begeisterte ich mich später erst. Das Volksfest dagegen schüchterte mich als Kind mit seiner Größe etwas ein. In Jünglingsjahren dann das Kulmbacher Bierfest. Warum ich es meist mied? Wohl dummer Dünkel. Mit gut vierzig merkte ich, dass man da ganz angenehm mitfeiern kann. Am besten gefiel mir die Kerwa; jede einzelne. Vieles ähnelte sich bei allen Kerwa im Bamberger Stadtteil Wunderburg: Kirche und Kerwabaum
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Unterschieden schon: Selten gab es richtige Fahrgeschäfte. Autoscooter erschienen als rechter Luxus, eine Schiffschaukel oder ein Karussellchen als Attraktion. Üblich waren fast überall die Wurfbuden mit Bällen oder Pfeilen, ein Hau-den-Lukas vielleicht noch, unbedingt eine Losbude, gern „Glückshafen“ genannt. So heißt’s in unserem Bamberger Stadtteil Wunderburg noch immer. Über die Thurnauer Kerwa ging ich als Kind staunend wegen der schönen Gefäße, Teller, Humpen und dazu stets gespannt, erwartete ich doch insgeheim den Reiter aus „König Drosselbart“, der in wildem Ritt alle Töpferware zerstörte. Heute finden wir mit jedem Jahr immer neue Anlässe zum Feiern. Ich überlegte schon, ob ich mein kleines Kolumnenjubiläum erwähnen könnte, schließlich ist sie mit Nummer 18 irgendwie volljährig geworden. Meine Silber-Doktorfeier ließe sich begehen, und vor fünfzig Jahren feierte ich meinen ersten Geburtstag. Im Ernst, wissen Sie eigentlich, was so ein Jubiläum früher war, woher das Wort kommt? Mit Jubeln hat es nur indirekt zu tun. Die Ursprünge liegen weit in der Vergangenheit und weit weg, im Nahen Osten. Zu Zeiten des Alten Testamentes breitete sich unter den Israeliten am Ende jedes 49. Jahres eine sehr ambivalente Stimmung aus: bei den Schuldnern eine frohe, bei den Geldverleihern eine resignierte. Dann kam der Tag der Abrechnung, angekündigt vom Schall der geblasenen Widderhörner. Sie verkündeten für alle den Schuldenerlass. Die Reichen hatten in einem Nu keine Außenstände mehr, die Armen waren ihre drückenden Kredite los. Ein schöner Brauch, den wir vielleicht wieder einführen sollten. Geblieben sind uns von ihm nur die Ausdrücke alle Jubeljahre und das Jubiläum. Die Schafshorninstrumente, mit denen der Tag
des Schuldenerlasses verkündet wurde, hießen nämlich nach dem hebräischen Wort für Widder „jobel“, woraus sich auch die Bedeutung „Freudenschall“ entwickelte. Das Jubeln entstand dagegen später, im christlichen Latein als „iubilum“ für das freudige Jauchzen. Es klang aber zu ähnlich, so dass man es fälschlicherweise ebenfalls auf „jobel“ zurückführte. So oder so, im Jahr 1300 erinnerte sich Papst Bonifaz VIII. an die biblische Tradition des Gnaden- und Schuldenerlassjahres, als er ein „annus iubilaeus“ einführte: statt der Kredite wurde man da die Sünden los. Erst gab es ein solches Jubeljahr mit Sündenerlass nur alle hundert Jahre, dann alle fünfzig, noch später alle 33 und schließlich alle 25. Und von daher übertrug man den Begriff auf die weltlichen silbernen, goldenen und anderen Jahrestage, die fortan Jubiläum genannt wurden. Beim „ECHT Oberfranken“-Jubiläum fällt mir ein Spruch ein, den ich von meinen Eltern immer wieder hörte: „Tages Arbeit! Abends Gäste! Saure Wochen! Frohe Feste!“ Das bedenkenswerte geflügelte Wort stammt aus Goethes Gedicht „Der Schatzgräber“ und weist uns an, Fleiß und Feier in guter Balance zu halten, den Schatz nicht außer uns, sondern in unserem Tun zu finden. Ähnlich positiv empfehlen die Spanier, karge Tage mit der Aussicht auf besonders angenehme zu verleben: „Der Fasttag ist der Vorabend des Festtags.“ Wenn wir dann feiern, ist das gemeinsame Lachen am schönsten. Die Italiener sagen denn auch: „Immer wenn wir lachen, wird ein Nagel an unserem Sarg entfernt.“ Dann feiern Sie, liebe Leserin, lieber Leser, bittschön recht fröhlich mit und lachen sie viel! Das wünscht sich
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25 September/Oktober 2014 · 5. Jahrgang
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