n i a a t t z r t e e j nt
ECHT OBERFRANKEN
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37 Oktober/November 2016 · 7.Jahrgang
Ausgabe 37 Oktober/November 2016
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Weißenstadt blüht – Wie drei Unternehmer ihre
Oberfranken Aktuell. Täglich ab 18 Uhr.
– Gespräch mit Josef Schmidt
Schwerpunkt Bibliotheken in Oberfranken – „Das Paradies habe ich mir immer
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als eine Art Bibliothek vorgestellt.“
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Die ethische Urquelle wieder sprudeln lassen!
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Kabel. Satellit. Internet.
Region voranbringen
Kulinarische Reise durch die Welt – mit Karpfen aus Oberfranken W W W . E C H T- O B E R F R A N K E N . D E
Leidenschaft
Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit einiger Zeit meldet sich in dieser Ausgabe ECHT Oberfranken-Herausgeber Rainer Kober wieder zu Wort. „Sind Sie dabei?“ fragt er unsere Leserschaft. Kober, Unternehmer im ECHTEN Unruhestand und in diesem unermüdlich im ehrenamtlichen Einsatz für eine gedeihliche und zukunftsfähige Entwicklung Oberfrankens, richtet diese Frage an alle ECHTEN Oberfranken, denen die Entwicklung ihrer Heimat am Herzen liegt und die bereit sind, sich dafür auch zu engagieren. Gemeint ist damit keineswegs selbstaufopferndes Engagement, sondern ein beherztes Anpacken, dort, wo es einem selbst Spaß macht und einem selbst auch etwas bringt. Denn nur dann sind solche Anstrengungen, solcher Einsatz auch erfolgreich und gewinnbringend. In unserer Rubrik „Ideen und Perspektiven“ finden Sie daher gleich mehrere Beispiele eines solchen Engagements im Sinne von Sich-selbst-helfen. Da geht es um drei erfolgreiche Unternehmer aus Weißenstadt a. See, die unbeirrt ihre Geschäfts-
KONZEPT
ideen umsetzen und damit nicht nur die Stadt, sondern darüber hinaus die Region bereichern. Da geht es um Menschen, die ihre freie Zeit gerade auch nach dem
DESIGN
Berufsleben, als Lesepaten nutzen und so vor allem Flüchtlingskindern bei der Inte-
DRUC K
gration helfen. Oder um kleine Gesundheits- und Wellnessanbieter im Frankenwald, die das Konkurrenzdenken hinter sich gelassen haben und nun gemeinsam mit ihrem kleinen Budget Einheimische und Gäste von auswärts auf ihre „herzlichen Events“ aufmerksam machen …
Papier ist für uns das Größte! Deshalb sind Sie bei uns genau richtig, wenn es um Werbebeilagen, Kataloge, Zeitschriften, Broschüren und personalisierte Mailings geht.
Als Ermutigung für andere möchten wir mehr von solchen Initiativen vorstellen. Deshalb bitten wir Sie: Wenn Sie eine Idee haben und Mitstreiter suchen oder wenn Sie schon dabei sind, in Eigeninitiative etwas für Ihr Dorf, Ihre Stadt, Ihre Mitmen-
Fordern Sie jetzt Ihr unverbindliches Angebot an: 0951/188-601
schen in die Welt zu setzen, dann schreiben Sie uns (info@echt-oberfranken.de)! Gerade durch Öffentlichkeit wird es oft leichter, dass sich Türen öffnen und sich Gleichgesinnte angesprochen fühlen, bei Ihrem Projekt mitzuwirken. Immer unter dem Motto: ECHT STARK OBERFRANKEN – Wir helfen uns selbst!
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Cornelia Masel-Huth Chefredakteurin
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EDITORIAL
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P&H Gestaltungsmanufaktur
INHALT WIRTSCHAFT Aus Oberfranken für die Welt
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Small is the Future – Krumpholz-Werkzeuge, Traditionsunternehmen mit sozialer und ökologischer Verantwortung
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Von der Kuh zum Käse – (Bio-)Milchproduktion und -verarbeitung in Oberfranken
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
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Für ein starkes Oberfranken – Sind Sie dabei?
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Nicht gleichartig, aber gleichwertig – Aktuelle Architektur in Oberfranken, Teil 2
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Weißenstadt blüht – wie drei Unternehmer ihre Region voranbringen
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Ohne Sprach- und Lesekenntnisse keine Integration – Sprachpaten helfen Flüchtlingskindern
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Integration von Flüchtlingen bei der Berufsausbildung – Kombimodell „3+1“ der IHK zu Coburg ist Pilotprojekt in Bayern
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Die ethische Urquelle wieder sprudeln lassen – Ein Gespräch mit Josef Schmidt
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Gemeinsamkeit macht stark – Herzliche Events im Frankenwald
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EREIGNIS Veranstaltungskalender 30
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37 Oktober/No vember 2016 ·
Ausgabe 37
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Weißenstadt
– Wie drei Unter
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nehmer ihre Region voranb ringen
Die ethische Urqu wieder sprudeln elle lassen! – Gespr äch mit Josef
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– „Das Parad
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Oberfranken Ak tuell. Da hat er sich aber Tä viel vorgenommen, glic h ab 18 Uhr. der siebenjährige Christopher Geiger! Kabel. SatellitJürgen ECHT Oberfranken-Fotograf . Internet. Schabel ist der Leseratte in der Kreisbibliothek Kronach begegnet.
ECHT OBERFRAN KEN
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„Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt“
7.Jahrgang
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Oktober/November 2016
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Kulinarische
– mit Karpfe
Reise durch die
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Welt
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H T- O B E R
FRANKEN
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12.09.16 16:25
AUSFLUGSTIPPS Endziel des Steinbruch-Rundwanderwegs bei Kirchenlamitz – Das Granitlabyrinth Epprechtstein
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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Bergarbeiterstreiks im Stockheimer und Neuhäuser Bergbaurevier – 500 Bergleute legten Arbeit nieder 68
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HOCHSCHULEN UND BILDUNG Für jeden Leser das passende Angebot – Öffentliche Bibliotheken in Oberfranken
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NATUR Äpfel und Birnen, die es eigentlich schon nicht mehr gibt – Experten vermehren 130 alte Sorten
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MENSCHEN UND KULTUR Regionalbibliothek von internationalem Rang – Die Staatsbibliothek Bamberg
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Glosse: Herbstjubilieren!
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Kolumne: Essigs Essenzen 30 – Einfall, ein Fall, Einfalt
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KULINARIK Regional und naturnah erzeugt – Gesunde Spezialität Karpfen
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Eine Reise durch die Welt – Mit Karpfen aus Oberfranken
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RUBRIKEN Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 66 Impressum 79
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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt
Small is the Future – Krumpholz-Werkzeuge, Traditionsunternehmen mit sozialer und ökologischer Verantwortung Von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer und Firma Krumpholz
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s ist Herbst. Noch einmal sind die Gärtner groß im Einsatz. Die letzten Beete werden abgeerntet und umgegraben, empfindliche Stauden vor den bevorstehenden Frösten geschützt, vielleicht wird noch etwas Wintergemüse gepflanzt und Zwiebeln für erste Frühjahrsfarbtupfer gesetzt. Die Gärten, diese Rückzugsareale moderner, informationsüberschwemmter Menschen, die hier in der direkten Beziehung zu Erde und Natur meditative Stunden erleben und einen Rest an persönlichem Gestaltungsdrang ausleben können, bereiten den Lebensraum Garten und ein bisschen auch sich selbst auf die Winterruhe vor. Zuletzt muss auch das Hand-
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werkzeug gesäubert und verstaut werden. Vermutlich wird so mancher Gartenfreund allerdings bei dieser Tätigkeit ärgerlich werden: Hier hat der Stiel eines Spatens, der doch erst im Frühjahr erstanden wurde, schon eine Bruchstelle, hat sich die Halterung des Rechens bereits gelockert. Zu vorschnell hat man auf das lockende Sonderangebot zugegriffen. Und einmal mehr bestätigt sich nun, dass Qualität ihren Preis haben muss. „Unsere Werkzeuge, die in echter handwerklicher Arbeit entstehen, die kauft man nicht einfach nur, man erwirbt sie.
Man investiert in sie. Denn sie begleiten das Gartenleben Jahrzehnte lang und sie werden sogar vererbt an die nächste Generation.“ Das sagt Claus Krumpholz, Seniorchef der Firma Krumpholz-Werkzeuge in Grafengehaig im Landkreis Kulmbach und selbst gelernter Schmied und Metallbaumeister. Die Traditionsschmiede versteckt sich ab-
seits der Frankenwald-Gemeinde, tief unten in einem Talkessel, dort, wo der große und der kleine Rehbach im Guttenberger Hammer zusammenfließen. Bereits im 15. Jahrhundert haben hier die Guttenberger Barone das in den Hügeln der Umgebung geschürfte Erz zu Werkzeugen und Waffen geschmiedet. Es war im Jahr 1799 als Johann David Krumpholz, ein gelernter Schmied aus Zwota bei Klingenthal, das Anwesen mit der Schmiede aufkaufte. Damit begründete er eine Familientradition, die bis heute von Generation zu Generation fortgeführt wurde und ein gemeinsames Ziel vor Augen hat: hochqualitatives Handwerkszeug herzustellen. Jüngster Spross dieser Schmiede-Familie ist Claus Georg Krumpholz, heute 27 Jahre alt. Er hat Maschinenbau und Werkstoffwissenschaften in Ilmenau studiert und er wird
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WIRTSCHAFT
Aufwändige Details: Ein Lederband sichert den Schaft des Beils. Die Palette der Werkzeuge wird ständig dem speziellen Bedarf der Kunden angepasst. Von den gängigsten gibt es auch Ausführungen für Frauen und Kinder.
das Familienerbe weiterführen. Vielleicht mit eigenen Ideen. Eine gläserne Werkstatt schwebt ihm vor, eine Werkstatt als Showroom, wo etwa Schulklassen und andere Besucher gefahrlos beobachten können, wie drinnen in der Werkstatt in einem der ältesten Handwerkszweige der Menschheit heute, im
Exzellente Auszeichnung: 2015 wurde Krumpholz-Werkzeuge in die Königsklasse der deutschen Wirtschaft aufgenommen. Zusammen mit 250 weiteren Unternehmen gehört die Werkzeugfabrikation jetzt zu den „Sternen am Markenhimmel“ und zu den zehn ältesten in Deutschland.
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ECHT Oberfranken
21. Jahrhundert, qualitativ hochwertiges Handwerkszeug für Freizeit-Gärtner, Landschaftsbau- und Forstwirtschaftsbetriebe aus der Hitze der rot, gelb und blau flammenden Glut geformt wird. Ob er sich nie etwas anderes vorgestellt hat? Weggehen wollte aus dem abgelegenen Talkessel abseits von Disko und großstädtischem Leben? Klar, sagt er, mit 14 habe er noch davon geträumt, Profifußballer zu werden, gesteht der Krumpholz-Junior. Doch spätestens mit 17 sei für ihn klar gewesen: Diese Familientradition will ich fortsetzen, auch wenn ich im elterlichen Betrieb längst nicht so viel verdiene wie als Jungingenieur anderswo in der Industrie. Und zusammen mit seinem Vater ist er ohnehin längst rund um den Globus unterwegs. Zum Beispiel bei Messen, Vertriebspartnern und Kunden in Japan, Russland, Südafrika oder Argentinien und natürlich im gesamten europäischen Raum. Junior Claus Georg Krumpholz steht bei seinen Zukunftsplänen auch voll hinter den betriebswirtschaftlichen Grundsätzen seines Vater Claus. Und die sind durchaus ungewöhnlich, für manchen klingen sie gar idealistisch. Die Firma Krumpholz-Werkzeuge ist eine e.K, eine
Einzelfirma. Das bedeutet: volle Haftung mit dem gesamten persönlichen Eigentum, „mit Hemd und Hose“, wie es Krumpholz Senior verdeutlicht. Für ihn ist das ein Vertrauensvorschuss an die Kunden. Ein Beweis auch, dass das Unternehmen in der alten Verpflichtung der kaufmännischen Ehre auch heutzutage steht, dass es trotz permanenter Innovationen der Tradition verpflichtet ist. „Das schafft uns das Vertrauen unserer Kunden“, davon ist sich der Senior aus Erfahrung sicher. „Ich bin Unternehmer, nicht weil ich vorrangig Geld kassieren und dann das Unternehmen an den Meistbietenden verkaufen will“, erläutert der seine unternehmerische Philosophie. Klar wolle er als Unternehmer mit vollem Risiko etwas mehr verdienen als seine Mitarbeiter, aber die will er anständig entlohnen, für sie trägt er Verantwortung. Eine „anständige“ Entlohnung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind bei Krumpholz selbstverständlich. Und Krumpholz sen. setzt auch immer auf die Entwicklungspotenziale seiner Mitarbeiter. Bestes Beispiel hierfür ist Erhard Hölzel. 35 Jahre arbeitet er nun bei Krumpholz. „Damals war es schwer, ihn unterzubringen“, erinnert sich der Krumpholz-Senior-Chef. In der Schmiede ist er längst nicht nur unabkömmlich,
er hat dort Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickelt. „Ehrhard ist einer unserer wichtigsten Mitarbeiter.“ Ein anderes Beispiel ist Hagen Mund. Der gelernte Koch, der jahrelang in einem Kulmbacher Restaurant gearbeitet hat, interessierte sich schon immer für alte Handwerkskünste. In seinem Kochberuf fühlte er sich nicht mehr wohl, es war nicht sein Ding. Mehrmals bewarb er sich bei Krumpholz, musste mit seinem Ansinnen richtig hartnäckig sein. Schließlich konnte er den Senior überzeugen, Claus Krumpholz hat ihn eingestellt. Hagen Mund war inzwischen nicht nur der oberfrankenweit beste Auszubildende in den bauhandwerklichen Berufen – den Ausbildungsberuf Schmied gibt es nicht mehr – er absolviert jetzt auch in Teilzeit seine Fortbildung zum Meister. Auf Betriebskosten. 13 Mitarbeiter sind derzeit bei Krumpholz beschäftigt. 19 Mitarbeiter sind für Claus Krumpholz die Höchstgrenze. So viele zählte das Unternehmen schon mal. Damals hat der Firmenchef gemerkt, dass das Limit für ihn eine Höchstgrenze bedeutet. Darüber hinaus wird ihm das Risiko zu groß und er will, das die Firma überschaubar bleibt. Ein Familienbetrieb eben. Aber nicht nur aus diesem Grund
Vom Koch zum Schmied: Hagen Mund hat im Guttenbergerhammer „sein Ding“ gefunden.
Klaus Fischer arbeitet bereits seit 35 Jahren in der Traditionsschmiede. Der Werkstoff wird gut durchgeknetet und das Gefüge verdichtet. Dadurch erhöht sich die Festigkeit.
Unabkömmlich im Betrieb: Erhard Hölzel. Ein Mitarbeiter ist nach dem EU-Beitritt Kroatiens extra wegen der Arbeit nach Grafengehaig gezogen; kürzlich hat er seinen Bruder nachgeholt.
Andreas Grießhammer beim Montieren von Schaufeln auf die Stiele. Diese werden zugekauft, müssen aber aus Eschenoder Hickoryholz sein, das aus zertifizierter Forstwirtschaft stammt.
Jedes Werkzeug, das die Schmiede verlässt, ist ein handgefertigtes Unikat.
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will Krumpholz nicht um jeden Preis wachsen. „Mit unserem übertriebenem Konsum wird es ohnehin nicht so weiter gehen“, davon ist der Senior überzeugt. Ein endlicher Planet mit endlichen Ressourcen könne nicht auf Dauer um des bloßen Gewinns willen so viel Schrott produzieren. Und damit ist er bei seinem Lieblingsthema: Billigprodukte müssen von minderwertiger Qualität sein. Schrottprodukte mögen zwar kurzfristig den Geldbeutel schonen, aber das sei eine Milchmädchenrechnung, die letztlich auf Kosten des Globus und der Menschheit gehe. „Ich habe mit eigenen Augen Produktionsstätten in China gesehen. Kein Mitarbeiter war über 30, die Arbeitsbedingungen einfach katastrophal. Das alles nur für eine kurzfristige Sonderangebots-Kampagne.“
Ahnengalerie
Von links: Elke und Claus Krumpholz, Claus Georg Krumpholz und noch eine Generation, ein weiterer Georg Krumpholz.
Wasserkraft – früher und heute
Genauso wie für seine Altvorderen bot die Zeit immer Herausforderungen. Kriege, neue Technologien, neue Vertriebswege stellten den Fortbestand des Betriebes immer wieder vor Existenzfragen. Für den Senior waren das die Globalisierung und dadurch letztlich erst ermöglicht das Aufkommen der Baumärkte mit ihren Billigangeboten aus Fernasien. Deshalb hat er die Vertriebsstruktur angepasst. „Wir arbeiten heute vor allem mit familiengeführten großen Garten-Centern zusammen, wo wir oft auch eigene Shops haben.“ Die Kunden kennen jedoch die kleinen, feinen Unterscheide der Werkzeuge meistens nicht. „Wir werden oft imitiert.“ Aber, so Krumpholz sen., irgendetwas müsse auf der Stecke bleiben bei den Billigprodukten, sei es die Qualität des Stahls oder eben die Feinheiten der Handwerkszeuge, deren Halterungen per Hand am Stiel befestigt werden, deren Stahlteile nochmals nachgeschliffen werden oder für deren Lackierung (um sie wetterbeständig zu machen) ausschließlich wasserlösliche und damit ungiftige Farben verwendet werden. Und damit sind wir bei einem weiteren Grundsatz der Firmenphilosophie von Claus Krumpholz. Er möchte so nachhaltig, so umweltfreundlich wie möglich arbeiten. Das fängt bei den Materialien an, z. B bei den verwendeten Qualitätsstählen aus Deutschland. Die werden nach hohen, möglichst energieeffizienten Kriterien produziert. Als Holz für die Stiele wird Esche oder Hickory-Holz verwendet, hart und dauerhaft, aus zertifizierter Forstwirtschaft. In Sachen Energieeffizienz arbeitet die Lage des Guttenberger Hammers dem Umweltgedanken von Claus Krumpholz ohnehin entgegen. Schon die Guttenberger Barone hatten sich die Wasserkraft der Rehbächlein zunutze gemacht. Auch für die Schwanzhämmer und andere Schmiedemaschinen wurde ein kleiner Stausee direkt neben dem Firmengebäude seit je her genutzt. Heute wird mittels zweier Turbinen der gesamte Strom erzeugt, den der Betrieb und das Wohnhaus der Unternehmerfamilie benötigt. Fazit: Small is the Future. Zu Deutsch: Dem Kleinen gehört die Zukunft! n
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ECHT Oberfranken
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Franken Maxit und Bergmann Kalk
„Leuchtturm“ für die Region 60 Meter hoher Kalkofen in Oberfranken lockt rund 10.000 Gäste Azendorf/ Kasendorf – Franken Maxit und Bergmann Kalk luden und alle kamen. Am Ende zählte die oberfränkische Unternehmensgruppe fast 10.000 Besucher bei den Eröffnungsfeierlichkeiten zum neuen Kalkofen und zur neuen Mörtelpad-Produktionshalle. Bei strahlendem Sonnenschein wurde den Besuchern am 9. und 10. Juli ein umfassendes Rahmenprogramm mit fränkischen Köstlichkeiten, Produktshows, Besichtigungen des XXL-Fahrzeugparkes, „Steinbruch-Safaris“ auf dem Muldenkipper und vielem mehr geboten. Natürlich durften Groß und Klein auch die 250 Stufen bis an die Spitze des fast 60 Meter hohen „Leuchtturms“ erklimmen. Die Belohnung: Ein einmaliger Blick über das weitläufige Werksgelände, die Idylle am Nordeingang zur Fränkischen Schweiz und die Ausläufer des Fichtelgebirges. „Diese größte Einzelinvestition unserer Geschichte ist auch ein klares Bekenntnis zum Stammsitz in Azendorf. Wir investieren hier an unserem Heimatstandort deshalb im Moment insgesamt rund 20 Millionen Euro“, hob Firmenchef Hans-Dieter Groppweis hervor.
Für den Festakt am Samstag mit über 1.000 geladenen Gästen reiste natürlich auch die Politprominenz des Freistaates nach Oberfranken: Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) weihte den Kalkofen ein und ließ sich interessiert die fortschrittlichen Produkte und Verfahren aus dem Hause Franken Maxit erklären. Als Festredner des Abends fungierte der ehemalige bayerische Wirtschaftsminister und Leiter der Staatskanzlei Erwin Huber (CSU). Er lobte in seiner Ansprache den Weg, den Bergmann Kalk und Franken Maxit hinter sich hätten. Es sei selbst im erfolgsverwöhnten Bayern eine herausragende Leistung die Beschäftigtenzahl innerhalb von knapp 40 Jahren von anfangs 25 auf insgesamt 700 zu steigern. Damit würde das Unternehmen seinen Teil zur positiven Arbeitsmarkt-Entwicklung in Oberfranken beitragen.
Damit findet einer der modernsten Kalköfen Europas sein neues Zuhause in Oberfranken. Von dort starteten auch die „maxit Mörtelpads“ ihre bundesweite Erfolgsgeschichte. Die dünnen Trockenmörtelplatten ersetzen das Anmischen von Mörtel auf der Baustelle und beschleunigen den Hausbau spürbar. In Zukunft plant maxit bis zu 200.000 Stück pro Tag zu fertigen. Neben dem Kalkofen gab es deshalb noch die Einweihung einer neuen Produktionshalle für diese innovativen Mörtelpads zu feiern.
Hintergrund dieses Erfolges ist die regionale Verwurzelung der Familie Groppweis, der Ideenreichtum des Unternehmens und das langfristige Denken eines Mittelständlers. „Wir sind eigentlich ein klassischer ‚Hidden Champion‘, dem es aus dem ländlichen Raum heraus gelingt, den großen Konzernen hier und da ein Schnippchen zu schlagen, indem wir mutig und innovativ vorangehen. Zugleich fühlen wir uns der Tradition verpflichtet und übernehmen Verantwortung für die Region, die uns viel gegeben hat“, umschreibt Hans-Dieter Groppweis, Geschäftsführender Gesellschafter, die Jahrzehnte. Diese Einstellung wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) weihte den neuen Kalkofen ein, interessierte sich aber auch für innovative Produkte wie das „Mörtelpad“.
250 Stufen, fast 60 Meter Höhe: Mit einem der modernsten Kalköfen Europas erhält die Region um Kasendorf einen neuen „Leuchtturm“.
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ECHT Oberfranken
WIRTSCHAFT
Von der Kuh zum Käse – (Bio-)Milchproduktion und -verarbeitung in Oberfranken Text und Fotos von Holger Twele
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al ganz ehrlich: Gehören Sie zu den Leuten, die glauben, unsere Milch stamme von glücklichen lila Kühen auf der Weide und jede Kuh sei automatisch eine jederzeit „anzapfbare“ Milchkuh? Aller Wahrscheinlichkeit nach sind Sie doch etwas besser informiert, zumal die Überproduktion und sinkende Milchpreise, die etliche Landwirte in den Ruin treiben können, regelmäßig in die Schlagzeilen der letzten Monate geraten sind. Aber wissen Sie auch, was eine QL-Milch ist, worin sich diese von der Biomilch unterscheidet und warum letztere deutlich mehr kosten muss? Oder dass das aktuelle Modethema Lactose-Intoleranz bei länger gereiftem Käse so gut wie keine Rolle spielt? Ein Besuch bei dem Biolandwirt Hans Küfner in Bindlach und bei Ludwig Weiß, dem Geschäftsführenden Direktor der Milchwerke Oberfranken West eG nördlich von Coburg, die auch die Biomilch aus Bindlach verarbeiten, bringt Überraschendes und Wissenswertes zutage.
Ställe auf dem Hof des Biolandwirts Hans Küfner
Als der Landwirt Hans Küfner aus Bindlach 1990 seinen Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umstellte, tat er dies aus Überzeugung, die bessere Methode gewählt zu haben, mit der er etwas gegen die steigende Umweltbelastung tun und die eine bessere Qualität der Lebensmittel liefern konnte, die sich auch für ihn bezahlt machen würde. Er war einer der ersten, die von Staat und EU Umstellungsbeihilfen erhielten, lange bevor der Biomarkt boomte, denn inzwischen haben Bioprodukte längst auch beim Discounter Einzug gehalten. Warum in der Zwischenzeit
nicht noch mehr Bauern umgestellt haben, erklärt er damit, dass Landwirte heute alle gut ausgebildet sind, aber eben nur in konventioneller Weise. Viele schrecken daher vor Anbaufehlern auf dem Acker zurück, die ohne Chemieeinsatz erst bei der neuen Ernte im nächsten Jahr ausgeglichen werden könnten. „Daher muss man viel mehr auf Fruchtwechsel, Pflanzengesundheit, die Anbaumethoden, den Boden und seine Möglichkeiten achten. Und in der Betriebsführung lernt man dann, dass man kein chemisches Gift, sondern ein ,Pflanzenschutzmittel‘ spritzt.“
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Ohne Nachwuchs gibt es wie beim Menschen keine Milch. Etwa zehn Monate nach der Geburt bildet sich die Milchproduktion langsam wieder zurück. Dann hat die Kuh eine gewisse Rastzeit, bevor sie wieder trächtig werden muss, um weiter Milch geben zu können.
Die Kühe nehmen die vollautomatischen Bürsten-Anlagen voll an. Jedenfalls ist für sofortige Abhilfe gesorgt, wenn es ihnen mal am Kopf oder am Rücken juckt.
jeweils eine eigene Familie ernähren können. Zusammen Hans Küfner ist seit seinem 14. Lebensjahr in der Landwirtbauten die beiden Familien dann einen dreihäusigen Boschaft tätig. Bis zu seinem 40. Lebensjahr hatte er keinen Urlaub und sieben Tage in der Woche morgens und abends xenlaufstall für 160 Milchkühe und 40 tragende Kalbinnen. die Kühe gemolken, wenn es sein musste, auch mal mit hoDie vorbildhafte Stallanlage wurde in ingenieurmäßigem Holzbau als Zweigelenk-Rahmenkonstruktion mit Betonferhem Fieber. Inzwischen gibt es für solche Fälle Betriebshelfer, die von der Krankenkasse oder der landwirtschaftlichen tigteilen für die Tiefliegeboxen und die Laufflächen errichRentenkasse bezahlt werden. Allein durch das Melken mit tet. Beim Bundeswettbewerb Landwirtschaftliches Bauen Vor- und Nacharbeiten und ohne die Feldarbeit kam er auf 2005/2006 gewann sie den ersten Preis für einen Ökobeeine Jahresarbeitsleistung, die über der eines normalen Artrieb und wurde zusätzlich für die beispielhafte Verwenbeitnehmers lag. Dafür fühlte er sich aber immer als ein dung des Baustoffes Holz ausgezeichnet. „freier Mensch“ und unter dem Strich hatte er das Gefühl, auch nicht weniger Für Hans Küfner und die vier eingeals seine Freunde jenseits der Landwirtbundenen Familien hat sich die Umschaft zu verdienen – immerhin. Um stellung auf die ökologische Landwirtden Betrieb möglichst effizient zu gestalschaft sowohl ideell als auch finanziell gelohnt. Mit seinem Vorzeigebetrieb ten, tat er sich 2004 mit dem Landwirt konnte er zudem ein wichtiges Signal Georg Naiser zusammen. Die erste Gedafür setzen, dass es Alternativen zur neration der Kinder konnte in den SchulMassentierhaltung in dunklen Ställen ferien bereits auf dem Hof mitarbeiten, gibt, in denen die Tiere auf engstem mit der zweiten Generation waren endRaum stehen und keinerlei Kontakt lich auch Urlaube möglich. Im Betrieb Hans Küfner, Milchbauer und Ökolandwirt aus Passion in Bindlach mehr mit der Außenwelt haben. Bearbeiten inzwischen vier Männer, die
Die mit mehreren Preisen ausgezeichnete, 2005 errichtete neue Stallanlage überwiegend aus Holz bietet den Kühen viel Licht und Bewegungsfreiheit – und auch die Futterzufuhr und die Reinigung sind optimal aufeinander abgestimmt.
ECHT Oberfranken
Inmitten der Natur nördlich von Coburg liegen die Milchwerke Oberfranken West eG im Stadtteil Wiesenfeld von Meeder. Schon von Weitem sind die neuen, erst 2015 erstellten Hochregallager zu erkennen.
fragt auf die weitere Zukunft und seine Hoffnungen meinte er: „In Bezug auf den eigenen Berufsstand habe ich die Hoffnung, dass die Landwirte vernünftiger werden. Der Berufsstand arbeitet zu viel und stresst sich zu sehr. Man sollte nicht mit einem Riesenaufwand weiterhin zu viel produzieren, nur weil es vielleicht der Weltmarkt vorgibt. Ein immerwährendes Wachstum ist nicht richtig, selbst die Weltbevölkerung wird nicht ewig wachsen.“
gen und Hessen angeliefert wird. Ludwig Weiß, der geschäftsführende Direktor der Molkerei bestätigt, dass sich im Moment Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht befinden und der Bio-Milchpreis etwa doppelt so hoch wie der für normale Milch ist. Von den etwa 50 Mio. Kilo Biomilch im Jahr geht ein großer Teil in die Kindernährung, etwa von Hipp. Zugleich betont Weiß, dass auch die „normale“ Milch ihre Qualität hat, selbst wenn da im Unterschied zur Biomilch zum Beispiel nicht im großen Stil mit Mais-Silage gefüttert werden darf, sondern vor allem mit Die Milch aus dem Biobetrieb – im Jahr sind das immerhin nicht gedüngtem Gras und Heu, das ei1,1 bis 1,2 Mio. Kilo – wird alle zwei Tage an die Genossenschaftsmolkerei nen höheren Anteil an Omega 3-FettMilchwerke Oberfranken West in Wiesäuren hat. Seit dem Jahr 2004 müssen alle Lieferanten aber die Kriterien der senfeld bei Coburg geliefert. Im Jahr sogenannten QM-Milch erfüllen. Diese 2015 haben das 136 weitere Betriebe berücksichtigen ebenfalls die Tiergemit einem Gesamtvolumen von mehr als 46.000 Tonnen getan (Tendenz 2016 sundheit und das Tierwohl, die Tiersteigend!), und weitere 752 Betriebe in kennzeichnung und das Bestandsregiskonventionellem Betrieb und einem ter, die Milchgewinnung und ihre Gesamtvolumen von fast 382.000 TonLagerung, die Fütterung und die Art der Futtermittel, die Kontrolle über den Arznen, wobei die Milch nicht nur aus Ludwig Weiß, Geschäftsführender Direktor der Milchwerke Oberfranken West eG Oberfranken, sondern auch aus Thürinneimittelgebrauch sowie allgemeine
In einem technischen Spezialverfahren wird die Milch für den Käsungsprozess vorbereitet
Laborant Sebastian Zeiss untersucht eine Milchprobe auf Fett-, Eiweiß- und Säuregehalt sowie mikrobiologisch
Jeder Schritt bei der Weiterverarbeitung der Milch wird überwacht und dokumentiert
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WIRTSCHAFT Umweltbedingungen. Bei der Biomilch benötigen die Kühe zusätzlich einen gewissen Freilauf und die Felder für das Futter dürfen weder gedüngt noch gespritzt werden. Daneben gibt es noch die kommerziell wenig ins Gewicht fallende Weidemilch, wobei diese Kühe mindestens 160 Tage im Jahr im Freien sein müssen, etwa auf einer Alm.
Befragt auf die weitere Zukunft des Betriebs und der Genossenschaft äußerte sich Ludwig Weiß: „Aktuell ist der BioMilchpreis etwa doppelt so hoch wie der für normale Milch. Wir liegen hier sogar etwas über dem Durchschnitt. Die hochwertigen Produkte werden vom Verbraucher leider noch nicht genügend honoriert. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Diskussion über das Tierwohl endlich aufhört. Den Tieren in den Ställen geht es heute besser als jemals zuvor und die Molkereiprodukte sind so sicher wie noch nie. Allein für die Qualitätssicherung geben wir inzwischen über drei Millionen Euro im Jahr aus. Ich wünsche mir, dass wir langsam weiter wachsen und unsere Milchbauern für ihre Mühe angemessen bezahlt werden.“ Überzeugte Veganer werden mit diesen positiven Beispielen und den Antworten möglicherweise nicht zufrieden sein. Aber auch sie müssen anerkennen, dass überall nach Alternativen gesucht wird, um die Landwirtschaft tiergerechter und zugleich für den Menschen gesundheitsförderlicher und umweltgerechter zu gestalten. Oder um es mit dem Biobauern Hans Küfner zu formulieren: „Mich persönlich ärgert nichts, weil ich die Zusammenhänge kenne, von der Überproduktion am Markt und schlechten Preisen für den Erzeuger ... Aber wie kann jemand, der auf die Verbraucher angewiesen ist, sich über seine Kunden ärgern?“. n
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ECHT Oberfranken
Fotos auf dieser Seite: Milchwerke Oberfranken West eG
Täglich werden im Milchwerk Coburg, das 1927 als Milchverwertungsgenossenschaft Coburg und Umgebung von 32 Mitgliedern gegründet wurde und in 1929 bis zu 6.000 Kilo Milch verarbeiten konnte, inzwischen mehr als eine Million Kilo verarbeitet. Täglich wird von jedem Lieferanten eine Probe gezogen. Bevor das Milchauto abtanken darf, wird die Milch nochmals untersucht, auf mögliche Keime, auf ihren Zellgehalt, Fett, Eiweiß und Gefrierpunkt. Bei jeder geringsten Auffälligkeit wird jede Einzelprobe kontrolliert, um den möglichen Verursacher herauszufinden. Erst dann wird die Milch abgelassen und alles elektronisch aufgezeichnet. Im Milch-Separator wird die Milch gereinigt, entrahmt und pasteurisiert, also kurzzeitig erhitzt. Dann geht es in den Kesselmilchtank und von dort in die Käserei. Alle Stufen der Produktion werden im Labor bewertet. Der fertige Käse wird dann noch einmal auf Trockenmasse, Fettgehalt und mikrobiologisch untersucht. Je nach Käsesorte dauert die Reifung beim Weichkäse zwei Wochen, beim Schnittkäse zwei Monate und beim Parmesan bis zu drei Jahre.
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Ideen für die Zukunft – Oberfranken Offensiv e.V. unterstützt die Digitalisierung in Oberfranken
O
b in der Nahversorgung mit einer regionalen E-Shop-Lösung, in der Gesundheitsversorgung mit Telemedizin oder mit speziellen E-Learning-Programmen für Grundschulen – es gibt viele Möglichkeiten wie die Digitalisierung Städte und Gemeinden in der Daseinsvorsorge unterstützen kann. Auch die Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv e.V. leistet im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium der Fi-
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ECHT Oberfranken
nanzen, für Landesentwicklung und Heimat geförderten Projekts „Gesellschaft 4.0: Digitales Land – Digitale Kommune“ einen Beitrag, die Lebensqualität der Bevölkerung durch die Digitalisierung zu verbessern und so die Daseinsvorsorge auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. „Unsere Gesellschaft verändert sich rasant. Die Digitalisierung ist in vollem Gange – wir erleben eine der bedeu-
tendsten Veränderungen seit der Industrialisierung. Jetzt gilt es, die daraus entstehenden Chancen zu nutzen“, betont Staatsministerin Melanie Huml, Vorsitzende von Oberfranken Offensiv e.V. Die oberfrankenweite Entwicklungsagentur ist Impulsgeber für eine zukunftsweisende regionale und kommunale Entwicklung Oberfrankens und Plattform für die Umsetzung innovativer oberfränkischer Projekte.
Aktuell findet bei Oberfranken Offensiv e.V. ein Wettbewerb statt, an dem sich Landkreise und Gemeinden mit ihren Ideen zur Verbesserung der Daseinsvorsorge beteiligen können. Zum Wettbewerbsauftakt wurden in drei Workshops praktische Beispiele aus ganz Europa vorgestellt, in denen sich digitale Lösungen vor allem in den Bereichen Bildung, Logistik und Nahversorgung, Gesundheit und Pflege sowie E-Government, besonders anbieten und die einen Nutzen für einen Großteil der Bevölkerung stiften. Dabei steht
Sendetermine TVO „4.0 – Digitalisierung in Oberfranken“ Jeweils donnerstags, 18.30 Uhr • 20. Oktober 2016 • 19. Januar 2017 • 16. März 2017 • 18. Mai 2017 • 20. Juli 2017 • 21. September 2017 • 16. November 2017 • 18. Januar 2018 • 5. März 2018 • 17. Mai 2018 • 19. Juli 2018
der Leitgedanke der Bayerischen Staatsregierung im Vordergrund, gleichwertige Lebensbedingungen in allen Regionen Bayerns zu gewährleisten. Der Wettbewerb bietet Kommunen und kommunalen Zusammenschlüssen in Oberfranken die Möglichkeit, kreative Projektideen zum Thema Digitalisierung einzureichen. Wichtig ist, dass diese Ideen einen nachhaltigen Beitrag zur Daseinsvorsorge leisten, noch nicht begonnen wurden oder sich in Umsetzung befinden. Die Kriterien Kreativität, Umsetzbarkeit und die Möglichkeit die Idee als Pilotprojekt zu multiplizieren, sind die Entscheidungsgrundlagen für die Auswahl. Die Kommune mit dem überzeugendsten Ansatz zur digitalen Daseinsvorsorge kann diese gemeinsam mit Oberfranken Offensiv e.V. realisieren. In Oberfranken gibt es in der Digitalisierung bereits zahlreiche innovative Ansätze. Gute Beispiele werden in der neuen Sendereihe bei TV Oberfranken: „4.0 – Digitalisierung in Oberfranken“ vorgestellt. Thema der ersten Sendung war die
„Digitale Einkaufstadt“. Mit ihrem Projekt „Go Coburg“ hat sich die Stadt Coburg im Wettbewerb um das Modellvorhaben gegen 33 andere Städte und Gemeinden aus Bayern durchgesetzt und ist für die nächsten zwei Jahre vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie geförderte Modellkommune. Shoppen im Netz – längst die Normalität. Die Coburger versuchen, die On- und Offline-Welt zusammen zu bringen und Käufer mit digitalen Schaufenstern in die Innenstadt zu ziehen. Ein nachahmenswertes Projekt! Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, ebenfalls Vorsitzende des Vereins, sieht in der Digitalisierung Möglichkeiten, die Lebensverhältnisse in Oberfranken noch weiter zu verbessern: „Wir möchten einen Beitrag zur Optimierung der regionalen Daseinsvorsorge leisten und wollen innovative Ideen fördern, die durch Digitalisierung die Lebensqualität in Oberfranken noch weiter steigern – und das für alle Altersgruppen.“ Mehr Informationen finden Sie unter www.digitales-oberfranken.de. n
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Antwort
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Sind Sie dabei? von Rainer Kober, Herausgeber von ECHT Oberfranken
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CHT Oberfranken berichtet nun schon im siebten Jahr über MENSCHEN IDEEN PERSPEKTIVEN Oberfrankens, seine Schönheiten und Qualitäten, seine Besonderheiten und Spezialitäten. Immer wieder erfahren Sie oberfränkisch Neues und erstaunlich Tolles. Und wenn wir vom ECHT Oberfranken-Team den vielen positiven Reaktionen glauben dürfen, dann haben wir mit unserem Magazin ein Stück weit dazu beigetragen, dass wir alle etwas selbstbewusster und stolzer auf unser Oberfranken sind. Beides sind nicht unbedingt die besonderen Stärken der Durchschnittsoberfranken. Noch dazu, wenn man die durch Demografie und kommunale Verschuldung düsteren Zukunftsprognosen, zumindest für die ländlichen Teile der Region, berücksichtigt. Historisch gesehen waren die Oberfranken noch nie auf Rosen gebettet. Doch trotz unglaublicher Herausforderungen hat es dieser Menschenschlag immer wieder geschafft, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und mit der jeweiligen schwierigen Situation fertig zu werden. „Das ist für uns nichts Neues! Wir Oberfranken haben uns schon immer selbst geholfen!“ Und für ein solches „Sich-selbst-helfen“ sind die Voraussetzungen gerade in der heutigen Zeit und unter Berücksichtigung der sich anbahnenden gesellschaftlichen Trends nicht ungünstig. Die Sehnsucht nach Ruhe und Erholung, nach Natur und Entschleunigung, nach Lebensfreude in Einfachheit und Gesundheit kommen den regionalen Gegebenheiten sehr entgegen. Wenn man dann noch die günstigen Lebenshaltungskosten, besonders beim Wohnen hinzunimmt,
würde der Slogan „Doppelte Lebensqualität zum halben Preis!“ gut auf Oberfranken zutreffen. Doch wie können wir vom Sollte, Müsste, Könnte – was immer heißt, nicht ich, sondern ein anderer muss es tun – hin zum Handeln, zum Umsetzen kommen? Liegt es vielleicht an uns selbst? Warum fangen wir nicht einfach selbst an? Jeder von uns – in seinem Bereich, in seinem Umfeld, mit seinen Möglichkeiten? Würde damit nicht eine Menge in Bewegung kommen? Wir könnten damit sogar eine gemeinsame Bewegung in Oberfranken initiieren mit dem Motto: „ECHT STARK OBERFRANKEN – Wir helfen uns selbst!“ Wo sind Sie aktiv? Wir von ECHT Oberfranken halten das für möglich. Angeblich liegt dieses Selbst-Anpacken doch in unseren oberfränkischen Genen. Wir sollten das, was wir schon immer einmal machen wollten, jetzt einfach anfangen. Und es sollte uns Spaß machen und es sollte sich für uns selbst auch lohnen! Und wir von ECHT Oberfranken wollen darüber berichten. Wenn also Sie oder Ihr Freundeskreis, Ihr Verein oder Ihr Unternehmen etwas in diesem Sinne angehen wollen oder schon längst dabei sind, Ihre Idee in die Welt zu tragen, dann schreiben Sie uns. Am besten füllen Sie das auf unserer Website www.echt-oberfranken.de zu findende Formblatt „ECHT STARK OBERFRANKEN – Wir helfen uns selbst!“ aus. Wir freuen uns darauf, über Ihr Vorhaben zu berichten! n
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Nicht gleichartig, aber gleichwertig –
Aktuelle Architektur in Oberfranken, Teil 2
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n unserer letzten Ausgabe haben wir Beispiele aktueller Architektur in Oberfranken vorgestellt. Wegen der Brisanz des Themas für die Gestaltung unseres Lebensumfelds und seine Attraktivität und Modernität, stellen wir in diesem zweiten Teil weitere sechs Beispiele gelungener Architektur vor, wobei einige davon durch ihre überlegte Verbindung alter Bausubstanz und zeitgemäßer Baukunst bestechen.
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Entnommen haben wir sie wiederum dem Architekturführer „Aktuelle Architektur in Oberfranken“, einer Fortsetzung eines ersten Bandes aus dem Jahr 2008. Das Buch ist ein Projekt der Initiative Baukunst in Oberfranken, der Regierung von Oberfranken und dem Bund Deutscher Architekten BDA Landesverband Bayern e.V. Für die Zurverfügungstellung von Bild- und Textmaterial bedanken wir uns bei den Herausgebern sowie dem Verlag Büro Wilhelm, Amberg.
Oberfranken seit der Wende durchmachen musste, spielt Architektur eine entscheidende Rolle und könnte eine noch viel wichtigere Rolle spielen. Ein Beispiel: Als Grundkonsens setzt sich so langsam durch, dass der demografische Wandel ländliche Kommunen auch deshalb so stark betrifft, weil kein adäquater Wohnraum zur Verfügung steht. Der Wohnbestand, der zwar niedrige Mieten verspricht, in den aber jahrzehntelang viel zu wenig investiert wurde, ist zu alt, entspricht nicht heutigen Komfortbedürfnissen, ohnehin nicht heutigen Standards wie Barrierefreiheit oder Energieeinsparung. Mit wenigen Ausnahmen wie in Bamberg oder in Forchheim gibt es in Oberfranken nicht einen quantitativen, sondern einen qualitativen Bedarf. (…) Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ist das Seniorenwohnen. Auch und gerade ältere Menschen finden in kleineren Gemeinden Oberfrankens keine geeigneten Wohnungen und ziehen deshalb notgedrungen in ein Seniorenheim in der nächstgrößeren Stadt. (...)
Wir zitieren aus der Einführung des Autor Enrico Santifaller: „Der zweite Band der Reihe will wie der erste zeigen, was die Region zwischen Bayreuth und Bamberg, zwischen Coburg und Hof architektonisch an Zeitgenössischem zu bieten hat, was im vergangenen Jahrzehnt an Bürger- und Wohnhäusern, an Verwaltungsgebäuden, Bildungsbauten und Verbesserung des öffentlichen Raums in diesem vielgestaltigen Regierungsbezirk entstanden und vorzeigbar ist. (…) Oberfranken ist auf dem Weg zu einer besseren Architektur, einer neuen Baukultur, die im ersten Band gefordert wurde, ein Stück weitergekommen. Das zeigt sich beispielsweise an den zahlreichen Architekturwettbewerben, die in der Folgezeit ausgelobt wurden. (…) Bei den zahlreichen, auch sehr bitteren Transformationsprozessen, die
Nachdem die Kommunen jahrzehntelang auf Expansion setzten und immer neue Baugebiete an den Ortsrändern auswiesen, rächt sich in Zeiten des demografischen Wandels diese Politik: Gerade die Ortskerne haben massiv mit Leerstand zu kämpfen. Und das nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch im Umkreis von boomenden Städten. (…) Der oft beschworene Arbeitskräftemangel, der mittelfristig droht, ist in Teilen Oberfrankens längst Gegenwart. Von den sogenannten hidden champions, Unternehmen, die in ihren Spezialgebieten Weltmarktführer sind, gibt es im Regierungsbezirk eine ganze Menge. Doch sie haben zunehmend Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Das ist nicht nur eine Frage des fehlenden adäquaten Wohnraums, es ist auch eine Folge der oft noch unat-
ECHT Oberfranken
IDEEN UND PERSPEKTIVEN Anzeigen
Besagte hidden champions haben sogar Schwierigkeiten, ihre ausländischen Geschäftspartner unterzubringen, weil es an einer qualifizierten Hotellerie fehlt. Offen gesagt, es stimmt traurig, dass auch dieses Buch nur sehr wenige Gebäude aus dem privatwirtschaftlichen Bereich – aus Industrie und Gewerbe, aus Gastronomie und Hotellerie – präsentieren kann, die dem immer wieder geforderten Modernisierungsprozess mit entsprechender architektonischer Qualität begegnen. (...) Eine Kommission für ,Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern‘ einzusetzen, wie dies der bayerische Landtag tat, ist sicher notwendig. Strukturen und günstige Rahmenbedingungen sind dringend erforderlich – auch bundesweit. Allein, es reicht nicht. Es braucht die Aktiven, die die Erkenntnisse in der Praxis umsetzen, die Entschlossenen, die den Schwierigkeiten – und davon gibt es viel zu viele – trotzen, die Beherzten, die die Chancen ergreifen, die sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung bieten, und die Mutigen, die sich auch trauen dazuzulernen. (...) Bis die Architektur in Oberfranken jenes ,brausend‘ Saitenspiel der Freude gibt, das der Oberfranke Jean Paul vor 200 Jahren versprochen hat, bleibt noch viel zu tun.“ n
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Tourismus und Kultur –
Hallenbad, Selb Das 1969 fertiggestellte Hallenbad im Rosenthal-Park der Stadt Selb kündet von der goldenen Epoche der gleichnamigen Firma. Philip Rosenthal beschenkte seine Heimatstadt unter anderem mit einem neuen Theater und eben dem Park mit Hallenbad. Berühmt wurde das Schwimmbad freilich nicht wegen seiner Architektur, sondern wegen seines Sprungturms: Diesen verkleidete Victor Vasarely mit einem Keramikrelief aus wenigen Farben und einer reduzierten Geometrie. Doch wie der Glanz Rosenthals verblasst ist, so bedurfte auch das Bad einer grundlegenden Sanierung. Dem beauftragten Architekten Peter Kuchenreuther und seinem Team gelang das Kunststück, mit der energetischen Ertüchtigung des Bades dessen ursprünglichen, kirchenartig überhöhten Raumeindruck nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu steigern. Die sichtbarste Veränderung ist die neue Dachhaube. Auch die Transparenz konnte mit einer neuen Pfosten-Regel-Fassade und thermisch getrennten Profilen gesteigert werden. Badegäste und Schwimmer haben nun freien Blick auf den grünen (oder schneeverzauberten) Park. Und der Vasarely-Turm erstrahlt wieder als optischer Mittelpunkt einer außerordentlich attraktiven Badelandschaft.
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ECHT Oberfranken
IDEEN UND PERSPEKTIVEN Gewerbe, Büro, Infrastruktur –
Verwaltungsgebäude Rädlinger, Selbitz Hölzerne Schuppen und Scheunen gibt es viele im nordöstlichen Oberfranken. Aus grob gehobelten Lärchenholzbrettern, mit breitem Satteldach sind es ihrer Funktion entsprechend anspruchslose, weil dienende Zimmermannsbauten. Regina Schineis, Stefan Hiendl und ihre Mitarbeiter haben für ihr Verwaltungsgebäude der Unternehmensgruppe Rädlinger, Abteilung Straßen- und Tiefbau, diese Tradition aufgenommen. Freilich ungleich raffinierter, mutiger, komplexer und mit großem Planungsaufwand, der etwa in den Linienspielen, in der Perfektion der Fugenbilder oder in der äußerst überzeugenden Integration von Teilen der Ausstattung in die Konstruktion zu sehen ist. Solcherart in den Kontext der Region integriert – die mit Lärchenschindeln verkleideten Brüstungen betonen diese Einfügung einmal mehr –, stellt der eingeschossige Bau darüber hinaus eine zeitgenössische Adaptation des klassischen Atriumhauses dar. Die Reduktion auf zwei Farben – hellgelb vom Holz der Weißtanne für Konstruktion, Regale und Türen, schwarz für Fensterzargen, Türgriffe, Schreibtische und Teppich – lässt die farbigen Akzente – ein helles Grün für Empfangstresen und ausgesuchte Regalwände – umso kräftiger wirken.Insgesamt erreicht das Verwaltungsgebäude eine gestalterische Geschlossenheit, die bei der sonst vielfach vernachlässigten Aufgabe Gewerbebau äußerst selten ist.
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Wohnen –
Lebensraum Teuschnitz Ein Ensemble in unmittelbarer Nähe von Rathaus, Kirche, Stadtpark, Marktplatz und Bibliothek. Arzt und Apotheke, Bäcker und Metzger, Bank und Post um die Ecke. Acht barrierefreie Wohnungen, ein heller und großzügiger Gemeinschaftsraum samt Gemeinschaftsküche und Terrasse sowie ein Büro mit einer freundlichen und hilfsbereiten Quartiersmanagerin. Das sind die Ausgangsdaten für das Projekt „Lebensraum Teuschnitz“. Ein Versuch, einer neuen Abwanderungswelle, die aufgrund des demografischen Wandels und des Älterwerdens der Gesellschaft dem ländlichen Raum droht, Einhalt zu gebieten. Denn ältere Menschen finden in kleinen Gemeinden und Dörfern keinen für sie angepassten Wohnraum und müssen deshalb ins Seniorenheim, das sich, wenn überhaupt, in der nächsten Stadt befindet. Was wiederum zur Folge hat, dass Leerstand droht und die Infrastruktur wegbricht. In dem Projekt „Lebensraum Teuschnitz“ sollte diese Abwärtsspirale durchbrochen werden durch die Vernetzung von vier Komponenten: barrierefreies Wohnen, Versorgung durch soziale Dienstleister, ehrenamtliche nachbarschaftliche Hilfe und die erwähnte Quartiersmanagerin, die Fahrdienste und Mittagstisch koordiniert, Ansprechpartnerin ist und die Belegung des Gemeinschaftsraums, der nicht nur den Bewohnern, sondern allen Teuschnitzern offensteht, regelt. Das Ensemble besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau, der sich mit dem Rathaus eine gemeinsame Brandwand teilt und mehrere Jahre leer stand, und einem Neubau auf der Hofseite. Barrierefreie Bäder, verbreiterte Türen und ein günstiger Plattformaufzug bieten seniorengerechte Wohnverhältnisse.
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ECHT Oberfranken
IDEEN UND PERSPEKTIVEN Ortsmitten und öffentlicher Raum –
ehem. Lechner-Bräu, Baunach Bei der Transformation der ehemaligen Lechner-Brauerei in ein Bürgerhaus waren viele Hindernisse zu überwinden. Seit 1987 stand der Komplex überwiegend leer, 1994 erklärte man diesen Leerstand höchst offiziell zum „städtebaulichen Missstand“, und viele Baunacher meinten, man solle doch den ganzen historischen Plunder abreißen. Indes, die Stadtverantwortlichen der 4000-Einwohner-Kommune entschieden anders. Sie erkannten das Potential und ließen sich gut beraten. Sie lobten 2009 einen Architektenwettbewerb aus, und weil das Preisgericht „eine gelungene Wandlung zum hochwertigen und identitätsstiftenden Ensemble“ darin sahen, erreichte das Büro Brückner & Brückner mit seinem Entwurf den ersten Rang. Das Raumprogramm – neben öffentlichen Nutzungen wie Bürgerhaus, Bibliothek und Gemeindesaal auch gewerbliche wie Arztpraxis, Friseur, Geschenkeladen und Eisdiele – forderte drastische Eingriffe in die Substanz. Dass die Lage der ehemaligen Fensteröffnungen als feinkörnig verputzter Abdruck in der Fassade erkennbar bleibt, dass die unprätentiöse Metalltreppe im zum Aussichts- und Ausstellungsturm umfunktionierten Trockenturm an die ehemaligen Darrenbleche erinnert, auf denen das Malz getrocknet wurde, dass das ehemalige Kühlgitter als ebenso grazile wie filigrane Treppenskulptur einen hervorragenden Eindruck macht, all das zeigt, dass die Architekten bei ihren Interventionen mit großem Respekt vor der Geschichte des Gebäudes vorgegangen sind. Oder, wie sie es in ihrem sehr poetischen Erläuterungsbericht schrieben: „Das Alte freilegen und das Neu freilassen.“
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Sakrale Bauten –
St. Matthäus-Kirche, Buttenheim Ein „Kirchlein“ nennt es der Architekt Christoph Gatz. Eine bescheidene, eine kleine evangelische Kirche im katholisch dominierten Bamberger Land, die neben dem Versammlungsraum für Gottesdienste zusätzlich noch einen Gruppenraum sowie eine Küche bietet und der Kirchengemeinde Hirschhaid-Buttenheim als Zentrum dient. Weil das Grundstück an einer Durchgangsstraße liegt, setzte Gatz das Gebäude etwas von der Straße ab. Damit gewinnt die Kirche Raum, Abstand vom Profanen und einen kleinen Platz, auf dem sich die Gläubigen versammeln können. Von der heterogenen, dörflichen Umgebung nahm der Architekt das ortsübliche Satteldach über dem Versammlungsraum auf, machte aber seine Neigung etwas steiler und verkleidete es – wie den ganzen Baukörper – mit vorpatiniertem Kupfer: So fügt sich das Gotteshaus in das Dorf ein und erhält doch eine Sonderstellung. Die satinierten Gläser, mit denen die Giebelfenster ausgekleidet sind, fangen das Sonnenlicht ein und bieten eine fast mystische Beleuchtung des Gottesdienstraumes. Ein stark rhythmisiertes Fensterelement, das durch tiefe vorgesetzte Sichtbetonlamellen den Ausblick in den Garten lenkt und Intimität verleiht, bildet die Altarrückwand. Der Altar selbst ist wie die anderen Prinzipalien formal sehr reduziert gehalten und aus weiß geöltem Eichenholz mit sparsamen Messingapplikationen gefertigt. Die Reduktion auf das Wesentliche hat dem Gebäude gut getan. Es ist ein besonderes Kirchlein geworden, das ungeachtet seiner Bescheidenheit der Gemeinde einen festlichen Rahmen bietet.
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Bildung –
Mensa & Mittagsbetreuung, Neustadt b. Coburg Wenn die Schülerinnen und Schüler der Neustädter Realschule und des Arnold-Gymnasiums zum Essen in ihre Mensa gehen, werden sie mit einer eingelassenen Fußleiste – es gibt ja einen Bildungsauftrag – über den Urheber einer oft zitierten Formel aufgeklärt: Meister Goethe. Der sagte nämlich: „Das Essen soll zuerst das Auge erfassen und dann den Magen.“ Die Architektur des Gebäudes, das zwischen den beiden Schulen liegt und neben der Mensa Räume für die allerdings nach Schulen getrennte Nachmittagsbetreuung bereitstellt, lässt sich auf die Jugendlichen auf selten couragierte Art ein, ohne sich anzubiedern. Mit aus Comics bekannten Superzeichen, kräftigen Farben und mit von einem LED-Band beleuchteten Chillout-Polsternischen, übernimmt das Interieur offensiv Stilelemente von Jugendästhetik. Und schafft damit einen deutlich zum Schulalltag abgegrenzten Bereich, in dem sich die Schülerinnen und Schüler wohlfühlen und selbstbestimmt ihren Neigungen nachgehen können. Nicht zu übersehen ist die Differenz zwischen innerer Anmutung und äußerem, eher streng-rationalem Erscheinen. Der in den Hang hineingegrabene Massivbau präsentiert sich mit seinen drei Geschossen als neues Zentrum beider Schulen. Der zweigeschossige Luftraum über dem Speisesaal bildet sich durch ebenso hohe Verglasung ab. Die horizontale Verkleidung eines Teils der Flächen mit Lärchenholzlatten bindet das Gebäude in die nahe Flusslandschaft der Röden ein.
Foto und Texte aus „Aktuelle Architektur aus Oberfranken 2“ von Enrico Santifaller in Zusammenarbeit mit der Initiative Baukunst in Oberfranken.
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Veranstaltungskalender MEISTERFOTOGRAFIEN – DVF Be-zirksFOTOschau Oberfranken 2016 57. Sonderausstellung Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 17 Uhr, Sa/ So/ Feiertage 11 – 17 Uhr Ort: Töpfermuseum Thurnau, Kirchplatz 12
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2.
Oktober
„Ein Teil des Teils“ – KKV-Ausstellung Retrospektive und Präsentation von Ulrike Mahr, Kronach, mit Begleitprogramm während der Ausstellung: Theater, Performance, Lesung und Musik Eröffnung: 11. September, 18 Uhr Ort: Kunstverein, Siechenangerstr. 13, Kronach Finsterer Weiher und Grünes Meer Die Stadt und ihre Gewässer – Sonderausstellung als Begleitveranstaltung zur Landesgartenschau befasst sich diese Ausstellung mit der Geschichte des Roten Mains, der Stadtbäche und der früher so zahlreichen Weiher an der Peripherie der Stadt. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Historisches Museum, Bayreuth
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9.
GLAS – FARBE UND LICHT – Ausstellung von DETLEV BERTRAM mit Objekten aus mundgeblasenem Flachglas der Farbglashütte Lamberts, Waldsassen. Öffnungszeiten Palmenhaus: Mai – Sept: tägl. 9.00 – 18.00 Uhr Okt. – Feb: tägl. 9.00 – 16.00 Uhr Ort: Palmenhaus und Rosengarten, Coburg
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20.
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23.
ECHT Oberfranken
„Biodiversität in Entenhausen“ – Ausstellung über „Enten, Menschen und andere Tiere“ Zeichner Carl Barks schuf mit überbordender Phantasie eine reichhaltige Tierwelt. Übersetzerin Erika Fuchs erfand dazu ebenso fantastische Namen, einschließlich wissenschaftlicher Bezeichnung. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr Ort: Erika-Fuchs-Haus, Museum für Comic und Sprachkunst, Schwarzenbach a.d. Saale
Paradies oder Parajenes – Ausstellung anlässlich des 10. Todestages von Mike Rose: Das Paradies kann alles sein. Für Mike Rose bedeutete es, tätig zu sein, zu malen, zu schreiben, zu denken und gelegentlich zu lieben. Einfach das zu tun, was er als Freiheit empfand. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 7 –19 Uhr Ort: Verlagsgebäude Fränkischer Tag, Gutenbergstraße 1, Bamberg Infos: www.mikerose.de
8.
Januar 2017
Metrische Körper – Textile Spuren – Ausstellung mit Arbeiten von Dorothea Reese-Heim Öffnungszeiten: Fr – So, 15 – 18 Uhr Ort: Galerie des Kunstvereins Hof im Haus Theresienstein, Am Theresienstein 1, Hof
September
Oktober
16. 30.
beauty and loss – Sonderausstellung mit Bildern und Aquarellen von Benno Noll Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Museum Kloster Banz, Bad Staffelstein
16. 18.
FLECHTKULTUR ERLEBEN! – 37. Internationaler Korbmarkt Lichtenfels Mit Kunsthandwerkermarkt und buntem Unterhaltungsprogramm Ort: Lichtenfels
September
Rosenthal – Ein Mythos. Zwei Männer schreiben Geschichte Die bislang größte Ausstellung rund um noch bis die beiden bedeutenden Unternehmer Philip Rosenthal (1916 – 2001) und seinen Vater Philipp (1855 – 1937), der vor 125 Jahren mit einer eigenen November Porzellanproduktion begann. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Selb
13.
30
13.
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3.
Neue Blumenschau berauscht mit kulinarischem Augenschmaus „Kulinarische Divertimenti aus der Speisekammer der Natur“. So der neue Titel der Blumenschau der Landesgartenschau. Gezeigt wird die ganze Bandbreite von einheimischem aber auch exotischem Obst und Gemüse. Dauer: 9 – 19 Uhr Ort: Landesgartenschaugelände, Bayreuth Infos: www.landesgartenschau2016.de
Hinterm Gartenzaun – Einblick in ländliche Gärten – Ausstellung Der ländliche Garten war für frühere Generationen mehr als das, was man noch bis heute allgemein als Bauerngarten umschreiben wollte. Eine Rückschau. Öffnungszeiten November Oktober – 15. November: Di – Fr 13 – 16 Uhr Sa u. So 13 – 17 Uhr Ort: Oberfränkisches Bauernmuseum Kleinlosnitz
Oktober
Oktober
Oktober
NEUSAETZE – Horst Peter Meyer BILDER.BLÄTTER.TEXTE Ausstellungseröffnung: 10.09.2016 um 16 Uhr Öffnungszeiten: Di – Sa 14 – 17 Uhr So 10 - 12.30 und 14 - 17 Uhr Ort: Kunstverein Coburg e.V., Park 4a, Coburg Infos: www.kunstverein-coburg.de
bis
November
bis
September
VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen
FORM + FARBE E. V. Maler, Grafiker und Bildhauer in Oberfranken
Sa., 01.10.16, 19.30 Uhr „Irish Folk Night – The Music and Dance of Ireland” Mit Matching Ties & The O’Brannlaig Rinceior Dancers und Liosa Murphy & Band So., 02.10.16, 15.00 Uhr, Theaterfoyer Ausstellungseröffnung “Zeitgenössische Kunst” des Bundes Fränkischer Künstler e.V. Do., 06.10.16, 19.30 Uhr Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau: „Oh wie schön ist Panama“ Werke von W. G. Still, N. Rosauro, E. Séjourné, I. Albéniz Solistin: Katarzyna Mycka, Marimba – Dirigent: Johannes Moesus So., 09.10.16, 19.30 Uhr „Musicals in Concert“ – neue Show mit Hits aus vielen beliebten Musicals mit Musical Stars und der Rainbow-Band Fr., 14.10.16, 19.30 Uhr Richard Rogler mit „Tour 2016. Freiheit aushalten!” Präsentiert vom Förderverein „Langer Teich“ e.V. Di., 18.10.16, 19.30 Uhr Gerhard Polt und die Well-Brüder aus’m Biermoos: „Gehobene Unterhaltung mit humanitärem Beigeschmack“
Malerei und Objekte Jahresausstellung
Mi., 19.10.16, 19.30 Uhr „Merci Chérie“ Die schönsten Lieder und Chansons von Udo Jürgens mit Originalstars aus „Ich war noch niemals in New York“ und Live-Band
18. September - 30. Oktober 2016 Vernissage am Samstag, 24. September 2016, 16 Uhr auf der Giechburg bei Scheßlitz geöffnet Samstag, Sonntag und feiertags 11–17 Uhr
Infos zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf: Kulturamt der Stadt Selb • Tel. 09287/883-119 u. 883-125, kulturamt@selb.de • www.selb.de
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AUS DEN HÜTTEN IN DIE PALÄSTE – Glasknöpfe aus Weidenberg Eine fast vergessene Handwerkskunst aus dem Fichtelgebirge
9. Oktober 2016 - 6. Januar 2017 Geöffnet Samstag von 13-16 Uhr, Sonn- und Feiertage von 11-16 Uhr Töpfermuseum Thurnau Kirchplatz 12, 95349 Thurnau Tel. 09228/5351, toepfermuseum@thurnau.de www.toepfermuseum-thurnau.de
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VERANSTALTUNGSKALENDER
17. 18. 18.
Rosen- und Gartenfestival mit Kulturprogramm Dauer: jeweils 10 – 18 Uhr Ort: Festung Rosenberg, Kronach
bis
September 9. Apfelfest mit großem Musik- und Festprogramm September Beginn: 9 Uhr Ort: Effelter Mühle, Effelter Farbe trifft Form – Ausstellung Über 30 Künstlerinnen und Künstler von Form und Farbe e.V., Maler, Grafiker und September Bildhauer in Oberfranken zeigen zur Jahresausstellung auf der Giechburg bei bis Scheßlitz ihre neuesten Arbeiten. Öffnungszeiten: jeweils Samstag, Sonntag und feiertags 11 – 17 Uhr Oktober Vernissage: 24. September 16 Uhr Ort: Giechburg bei Scheßlitz
18. 30.
Interkulturelle Wochen: „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt” Das diesjährige Programm der Interkulturellen Wochen enthält über 30 Veranstaltungsangebote – Ausstellungen, Vorträge, Diskussionsrunden, Filme, Workshops, Konzerte, Sport- und September Kreativangebote sowie Kinderfeste. bis Offizielle Eröffnung auf dem Gelände der Landesgartenschau am 25. September, um 11 Uhr mit einem überkonfessionellen Gottesdienst. Oktober Anschließend wird dort ein bereits gepflanzter „Baum der Integration” offiziell eingeweiht. Infos: www.familien-in-bayreuth.de oder Tel. 0921 251119
22.
20.
CARMEN – Oper – Premiere zur Spielzeiteröffnung Beginn: 19.30 Uhr Ort: Theater Hof, Großes Haus
„Digitalisierte Produktentwicklung – 18. Bayreuther 3D-Konstrukteurstag” Neueste Entwicklungen in der computergestützten Produktentwicklung stehen auch 2016 wieder im Mittelpunkt des Bayreuther 3D-Konstrukteurstags. Alle Interessierten sind eingeladen, sich über aktuelle technologische Trends zu informieren. Dauer: 8.30 – 17 Uhr September Ort: Universität Bayreuth (Gebäude FAN-B) | Eintritt frei!
21.
Schmuck. Unikat und Serie – Ausstellung Mit einem Ausschnitt aus den Werken der führenden Schmuckkünstlerin der 60er und 70er Jahre Helga Zahn. September Eröffnung: 23.09.2016 um 18 Uhr Öffnungszeiten: Sa/So 14 – 18 Uhr, bis Di/Do 18 – 20 Uhr Ort: Kunstgalerie Altes Rathaus Schwarzenbach a.d. Saale, Marktplatz 5 November Infos: www.kunstgalerie.schwarzenbachsaale.de Tel. 09284 933-31
23. 6.
Die Abenteurer – Kulturwelten Bläsertrio um Mulo Francel (Quadro Nuevo) Beginn: 20 Uhr Ort: Oberfränkisches Textilmuseum Helmbrechts Eintritt: Abo 16 €, VVK 19 €, AK 22 €
September
32
Großer Innenstadtflohmarkt mit Kinderflohmarkt Dauer: 12 – 18 Uhr Ort: Marktplatz, Kulmbach
19. Oberfränkischer Mundart-Theater-Tag Die KulturServiceStelle des Bezirks September Oberfranken und die ARGE MundartTheater Franken e.V. präsentieren die ganze Vielfalt des oberfränkischen Dialekts. | Dauer: 13 – 18 Uhr Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz, Kleinlosnitz 5, Zell i. F. (Bei schlechtem Wetter in der Scheune.) Eintritt frei!
25.
23.
Jeff Young & Band – Kulturwelten Blues, Soul, Jazz vom Jackson-BrowneSeptember Keyboarder. Beginn: 20 Uhr Ort: Oberfränkisches Textilmuseum Helmbrechts (verlegt in den Bürgersaal) Eintritt : Abo 16 €, VVK 20 €, AK 23 €
22.
24.
5.
Country-Konzert mit „The Buffalo Bells“ Rock‘n‘Country nennt die junge Band aus Amstetten (Niederösterreich) ihre Musikrichtung. Mit einer Violine und einem Kontrabass vereinen die fünf Musiker Klassik mit Moderne. Beginn: 18 Uhr Ort: Kirche Bezirkskrankenhaus Bayreuth | Eintritt frei!
September
„Billie Holiday – Der Blues der Lady““ Gastspiel Fränkischer Theatersommer mit Daniela Hertje (Gesang) und Vitali September Hertje, (Piano) | Beginn: 19 Uhr Ort: Historischer Rathaussaal, Kronach
ECHT Oberfranken
25. Germanistentag in Bayreuth Vom 25.09. bis zum 28.09.2016 findet an der Universität Bayreuth der 25. Deutsche Germanistentag statt. Er wird vom Deutschen Germanistenverband alle drei Jahre ausgerichtet und widmet sich 2016 in sieben thematischen Schwerpunkten und in über 100 Panels dem Thema „Erzählen“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Feierliche Eröffnung 25. September ab bis 18 Uhr im Audimax mit Lesung Felicitas Hoppe. 26.09. ab 20 Uhr im Audimax und September 27.09. Verleihung des Grimm-Preises ab 19 Uhr in RW I, H 24. Öffentliche Plenarvorträge: täglich 9 Uhr im Audimax Tagung: 26. + 27.09. 9 – 19 Uhr und 28.09. 9 – 16 Uhr Ort: Campus der Universität Bayreuth, Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth Infos: www.germanistentag2016.de Kontakt: Tel. 0921.55-4517
25. 28.
ARTUR 19 – Ateliertage des BBK Oberfranken Der Berufsverband bildender Künstler/ innen Oberfranken veranstaltet zum 19. Mal in Folge ARTUR, seine Tage des offenen Ateliers. Die Namen und der teilnehmenden Künstler und die Atelieranschriften sind zu finden unter: http://bbk-oberfranken.de/artur-19/ September Öffnungszeiten: 24.9. 14 – 18 Uhr 25.9. 11 – 18 Uhr Ort: BBK Oberfranken, Hainstraße 4a, Bamberg
24. 25.
29.
September
Musical-Konzert „songs and more“ mit „voice‘n strings“ Eintritt: AK 12 € (mit Gastkarte 10 €) Beginn: 19.30 Uhr Ort: Bayerisches Staatsbad Bad Steben Badstr. 31, Bad Steben
VERANSTALTUNGSKALENDER Bekleidungshaus MURK – Grosse Herbst / Winter Modenschau Beginn: 19.30 Uhr Ort: Bekleidungshaus MURK, 96193 Wachenroth
JAMES FRANCIS GILL – Pop Art-Legende aus den USA zu Gast in der Galerie Späth – Ausstellung Öffentliche Vernissage: 29.09. ab 19.30 Uhr, James Gill wird anwesend sein. Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr Ort: Galerie in der Remise, September Wiesenstraße 22, Coburg bis
Oktober „Irish Folk Night – The Music and Dance of Ireland“ mit „Matching Ties & The O‘Brannlaig Rinceior Dancers“ und Liosa Murphy & Band Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb
29. 29. Oktober
„Nächtliches“ – 1. Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker Mit Werken von Jeseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Arnold Schönberg. September Lena Neudauer (Violine), Hermann Bäumer (Dirigent) Beginn: 19.30 Uhr Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal
30.
30.
Wolfgang Buck – Kulturwelten-Special Liedermacher Ort: Oberfränkisches Textilmuseum Helmbrechts (verlegt in den Bürgersaal) Eintritt: VVK 16 €, AK 18 € – keine Abokarten | Beginn: 20 Uhr
1.
Oktober
Beschwipste Früchtchen – Liköre selbst herstellen In dem Workshop erfahren Sie, wie man mit Früchten, Alkohol und Zucker ohne großen Aufwand leckeren Likör herstellen kann. Dauer: 14 – 17.30 Uhr Ort: Arnika Akademie Teuschnitz Leitung: Ulrike Kaiser Gebühr: 35 € (inkl. 250 ml Ansatzlikör) Anmeldung: kaiserulrike@gmx.net oder Tel. 0176 41543126
September
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VERANSTALTUNGSKALENDER
1.
Oktober
bis
31.
RESTLOS GUT ESSEN – Ausstellung Vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln. Öffnungszeiten: 10 – 16 Uhr Ort: Naturkunde-Museum Bamberg, Fleischstr. 2
3.
Oktober
4.
Tennafest an Erntedank Zum Abschluss der Ernte wird wie jedes Jahr an Erntedank das Tennafest in Kleinlosnitz gefeiert. Bei fröhlicher Musik mit den Hofer Findlingen, frisch gepresstem Apfelsaft aus eigener Ernte und Köstlichkeiten aus der Küche lassen wir uns in Brotzeitstube und Biergarten verwöhnen und den Sommer ausklingen. museum@kleinlosnitz.de Ort: Oberfränkisches Bauernmuseum Kleinlosnitz | Beginn: ab 13 Uhr
6.
Cryptoparty: Wie sichere ich selber meine Daten?“ – Ein Mitbring-Workshop Dauer: 18 – 21 Uhr Ort: Institut für Informationssysteme (iisys) der Hochschule Hof, Alfons-GoppelPlatz 1, Hof Infos und Anmeldung: Thomas Dehler Stiftung: muenchen@freiheit.org (spontane Teilnahme ist nicht möglich)
Dezember
Septett – Kammerkonzerte auf Kloster Banz mit Franz Schubert Streichtrio B-Dur D 471 und Werken von Wolfgang Amadeus Mozart Hornquintett Es-Dur KV 407, Ludwig van Beethoven Septett EsDur, op. 20 | Beginn: 11 Uhr Ort: Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein Kreiserntedankfest mit Tag der offenen Tür Ein abwechslungsreicher Tag mit buntem Programm und Informationen rund um Landwirtschaft, Erneuerbare Energien, Brauchtum, dem Erlebnisbauernhof und vielfältigen kulinarischen Genüssen. Dauer: 10 – 17 Uhr Ort: Landwirtschaftliche Lehranstalten des Bezirks Oberfranken, Adolf-WächterStr. 39, Bayreuth | Eintritt frei!
Oktober
Oktober
2.
„Zeitgenössische Kunst“ – Ausstellungseröffnung des Bundes Fränkischer Künstler e.V. Dauer: noch bis 30.10.2016 Öffnungszeiten: Do/ Fr 15 – 18 Uhr, So 10 – 12 Uhr (zu den Theaterveranstaltungen geöffnet) Ort: Rosenthal-Theater Selb
Bekleidungshaus MURK – Feiertags-Shopping Dauer: 12 – 17 Uhr Ort: Bekleidungshaus MURK, 96193 Wachenroth
3.
Highlights der Blasmusik – Konzert mit dem Auswahlorchester Oberfranken Beginn: 17 Uhr Ort: Adam-Riese-Halle, Bad Staffelstein
Oktober
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ECHT Oberfranken
7.
Oktober
7. 9. bis
Oktober
Der Kirschgarten – Premiere Tragikomödie von Anton Tschechow Beginn: 19.30 Uhr Ort: Theater Hof, Großes Haus JEAN PAUL TAGE BAD BERNECK 07.09.2016 um 19.30 Uhr „DIE BERGWERKE ZU FALUN“ von E.T.A. Hoffmann, Gelesen von Hans-Jürgen Schatz im Großen Saal im Gemeindehaus am Kirchenring. 08.09.2016 um 17 Uhr „WAS SCHAURIGERES SAH ICH NIE“ Reminiszenzen an den Oberbergmeister Alexander von Humboldt, Vortrag mit Projektionen von Dr. Eberhard Schulz-Lüpertz im Saal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.) 08.09.2016 um 19.30 Uhr „DAS IST EIN GÖTTLICHER SPASS!“ Haydn, Spohr, Mozart mit Texten von Jean Paul, E.T.A. Hoffmann und C.F. Kunz Es musizieren Mitglieder der Berliner Philharmoniker, Hans-Jürgen Schatz, Rezitation in der Evang.-Luth. Dreifaltigkeitskirche Infos: www.jeanpaultagebadberneck.de, Tourist-Information, Tel.: 09273574374
Schmidt, Moll & Köhler – ein außergewöhnlicher Liederzirkel Drei buchstäblich ausgezeichnete deutschsprachige Künstler, drei verschiedene Instrumente, drei unterschiedliche Arten der Liedermacherei auf einer Bühne. Das Publikum darf sich auf einen anspruchsvollen, tiefgehenden, aber auch unterhaltsamen Liederzirkel freuen. Beginn: 20 Uhr Ort: Bühne Putzenstein, Monika Kober, Putzenstein 2, Thurnau
Oktober
Festliche Bläsermusik aus vier Jahrhunderten – Musiksommer Obermain Der 3. Musiksommer bietet in der Mainbasilika in Vierzehnheiligen ein festliches Konzert mit dem Philharmonischen Blechbläserquintett Coburg an. Ort: Basilika Vierzehnheiligen, Bad Staffelstein | Beginn: 16 Uhr Infos: Kur & Tourismus Service Bad Staffelstein, Tel. 02319172290
Kronacher Klassik AKADEMIE Werke von Dvorák und Weber Dauer: 11 – 16 Uhr Ort: Maximilian-von-Welsch-Realschule Gabelsbergerstraße 4, Kronach Eintritt: frei
Litzendorfer Kerzenlichtkonzerte Virtuose Kostbarkeiten – Solowerke für Violine und Violoncello von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Max Reger, Domenico Gabrielli, Johann Sebastian Bach, Walter Forchert, Violine, Karlheinz Busch, Violoncello. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Schimmelsgraben 2, 96123 Litzendorf
7.
Oktober
„Hebräische Melodien“ – Bamberger Violinduo + Theodore Ganger „Gibt es überhaupt eine „jüdische Musik“? Das Konzert mit Werken von Milhaud, Schulhoff, Bloch, Achron u.v.m. gibt einen Einblick in das vielfältige Schaffen jüdischer Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts, die sich – völlig assimiliert – zwischen europäischer und authentisch jüdischer Tradition bewegen. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Altenstädter Schloß, Pegnitz Eintritt. 17 €, (19 €) Bitte reservieren! Tel. 09241 72337 oder kulturamt@stadt-pegnitz.de
8.
Oktober
Die Ente bleibt draußen! – Lachen mit Loriot – WA-Premiere Beginn: 20 Uhr Ort: Hauptbühne, Studiobühne Bayreuth, Röntgenstraße 2, Bayreuth weitere Termine: 12., 15., 21., 25., 29.10., 05.11. um 20 Uhr und 09., 16., 23.10., 06.11 um 17 Uhr Spieldauer ca. 2 Stunden (eine Pause) Infos: www.studiobuehne-bayreuth.de Tel. 0921 69001
Aus den Hütten in die Paläste – Glasknöpfe aus Weidenberg – Ausstellung Glasknöpfe: fast vergessene Handwerkskunst aus dem Fichtelgebirge. Öffnungszeiten: Sa 13 – 16 Uhr, So u. Feiertage 11 – 16 Uhr Ort: Töpfermuseum Thurnau, Kirchplatz 12, Thurnau Infos: www.toepfermuseum-thurnau.de Tel. 09228 5351
Kräutertee – mehr als nur Wasser & Kräuter Worauf beim Trocknen von Heilpflanzen und Kräutern und bei der Herstellung von Teemischungen zu achten ist, erfahren Sie an diesem Abend. Dauer: 19 – 21 Uhr Ort: Arnika Akademie Teuschnitz Leitung: Carola Hebentanz Gebühr: 35 € (zzgl. Material) Anmeldung: kraeuterfraala@gmx.net oder Tel. 09268 913384
„Querbeet durch den Gemüsegarten“ 8. Thiersheimer Apfel- und Gartenmarkt 2016 Von seltenen ausgefallenen Kürbis- und Gemüsesorten bis zu teilweise vergessenen Sorten wie Haferwurz, Pastinaken und Topinambur ist alles dabei. Dauer: 11 – 17 Uhr | Ort: Thiersheim
12. Oktober
9.
Oktober
„Musicals in Concert“ – Musical-Revue mit internationalen Musical-Stars, der „Rainbow-Band“ und Hits aus Starlight Express, König der Löwen, We Will Rock You, Cabaret, Jesus Christ Superstar, Sister Act, u.v.a. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb
9.
Oktober
No Woman No Cry – Ka Weiber, ka Gschrei Theaterstück von Helmut Haberkamm, bearbeitet von Rüdiger Baumann mit Robert Eller, Siggi Michl und Rüdiger Baumann. Ein Blick auf männliche Horizonte und darüber hinaus. Beginn: 19 Uhr Ort: Theater DAS BAUMANN, Kulmbach Eintritt: 15/ 12 €
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TAG DER OFFENEN TÜR UND KREISERNTEDANKFEST SONNTAG, 2. OKTOBER | 10 – 17 Uhr | Eintritt frei Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth, Adolf-Wächter-Str. 39 Brauchtum, Genuss, Info & Unterhaltung | www.lla-bayreuth.de
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15. Oktober
Ball der Festspielstadt Wunsiedel mit der Musik-Legende „The Fellow Rovers“ und attraktiven Showeinlagen, die dafür sorgen, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Beginn: 19 Uhr Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel Eintritt: VVK 16 €, AK 20 €
VERANSTALTUNGSKALENDER 4. Coburger JazzNacht Mit Stargästen Heinz Sauer & Michael Wollny, Altmeister trifft auf Jazz-Popstar: 19 Uhr, Rathaussaal der Stadt Coburg Emminger Hahn Quintett: 21 Uhr, Ratskeller Ka Ma Quartett mit Special Guest Nippa Noya: 21 Uhr, Leise am Markt Ort: Innenstadt Coburg Kartenvorverkauf: Buchhandlung Riemann, Coburg Other Roads – The Band – Englische Folk-Band – Konzert Beginn: 19.30 Uhr Ort: Berggasthof „Am Banzer Wald“, Unnersdorf
15. Oktober
16. Oktober
Tag der offenen Brennereien und Brauereien Rund ums Walberla laden zum 14. Mal wieder viele Brennereien und Brauereien ein, echte Regionalprodukte zu genießen. Infos: www.schnaps-brennerei.com
23. Oktober
bis
1.
November
19. Oktober
Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker in Kulmbach mit Werken von Ludwig van Beethoven. Tobias Feldmann (Violine), Ljubka Biagioni zu Guttenberg (Dirigentin) Beginn: 20 Uhr Ort: Dr.-Stammberger-Halle, Kulmbach
20.
Klezmer Techter „In a Klezmer‘s Mood“ Von freien Improvisationen bis hin zu traditionellen Interpretationen jüdischer Musik – faszinierend und facettenreich. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Altenstädter Schloss, Pegnitz Karten: 17 €, (19 €) Bitte reservieren! Tel. 09241 72337 oder kulturamt@stadt-pegnitz.de Ein Abend mit Rüdiger Nehberg – Abenteurer, Survival-Experte, Menschenrechtsaktivist. Mister „Sir Vival“ mit „Lagerfeuergeschichten“. Beginn: 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) Ort: Das Zentrum, Äußere Badstraße 7a, Bayreuth
28.
„Mi tango querido – Malena“ Tango Born Für die Freunde des konzertanten argentinischen Tangos: In Ihrem neuen Programm „Mi tango querido – Malena“ begibt sich das Duo Born auf eine musikalische Reise durch die Welt des argentinischen Tangos. Ort: Altenstädter Schloss, Pegnitz Karten: 15 €, (17 €) | Beginn: 19.30 Uhr Bitte reservieren! Tel. 09241 72337 oder kulturamt@stadt-pegnitz.de
29.
Der Ring – Premiere Musical von Frank Nimsgern Beginn: 19.30 Uhr Ort: Theater Hof, Großes Haus
Oktober
Oktober
29. 30. und
Oktober
Consumenta 2016: Der Messeherbst wird bunt Bayerns führende Verbrauchermesse lädt zum Staunen, Entdecken und Einkaufen ins Nürnberger Messezentrum mit abwechslungsreichem Programm ein. Öffnungszeiten: tgl. 9.30 – 18 Uhr Ort: Messezentrum 1, 90471 Nürnberg Infos: www.consumenta.de
8. Coburger Workshop für Lampenglas Dauer: 9.30 – 17 Uhr Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas im Park von Schloss Rosenau, Rödental
Oktober
30. Die Heimat der „Frau Hü“ – Vortrag von Erdene Bär über die Mongolei Beginn: 20 Uhr Ort: Theater DAS BAUMANN, Kulmbach Eintritt: 10 €
15. 16. und
Oktober
Weißenstadt GesundZeitResort – Tage der offenen Tür An den Tagen der offenen Tür sind alle Interessierte, Neugierige und Wissbegierige von nah und fern willkommen, sich einen ersten Eindruck vom Siebenquell GesundZeitResort zu machen und natürlich sind diese Tage gedacht, Lust zu machen auf den 30. Oktober 2016. Ab diesem Zeitpunkt kann das Siebenquell mit Badetasche und Koffer besucht werden. Ort: Siebenquell® GesundZeitResort Kurzentrum Siebenstern GmbH & Co. KG Schillerstraße 27 D-95163 Weißenstadt
21. Oktober
22. 23. und
Oktober
16. Oktober
Kammerkonzerte auf Kloster Banz mit dem Berganza Quartett mit Werken von Ludwig van Beethoven Streichquartett op. 59 Nr.1 F-Dur, Franz Schubert Streichquartett G-Dur, D 887 Beginn: 11 Uhr Ort: Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein
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ECHT Oberfranken
23. Oktober
Erlebnistage Körper, Seele, Geist Dauer: 13 – 20 Uhr Zwei Tage zum Thema Gesundheit, bewusste Lebensweise und Achtsamkeit. Gesundheitsanbieter aus der Region stellen sich vor und schlagen somit eine Brücke zu neuer Lebensfreude. Überraschende Synergien von A wie Agrotourismus bis Z wie Zweisamkeit. Mit interaktiven Workshops, Vorträgen und individuellen Sitzungen. Jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr | Ort: Arnika Akademie Teuschnitz. Eintritt frei! Ein Abend mit Rüdiger Nehberg – Abenteurer, Survival-Experte, Menschenrechtsaktivist. Mister „Sir Vival“ mit „Lagerfeuergeschichten“ Beginn: 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr) Ort: Kulturboden, Kunigundenruhstraße 41, Hallstadt
Oktober
Künstlermarkt Hobbykünstler u. Gewerbetreibende stellen außergewöhnliche Produkte vor. Dauer: 10 – 17 Uhr Ort: Dr.-Stammberger-Halle, Sutte 2, Kulmbach
November Märchenstunde im Museum Das Deutsche Spielzeugmuseum zeigt in seiner Sammlung wunderschöne Märchenfiguren. Auch in diesem Jahr wurden wieder drei Märchenerzählerinnen eingeladen. So erwartet die Kinder ein buntes Programm mit Märchenvorlesen, Ausstellungsbesuch und Steckenpferdbasteln. Dauer: 9.30 – 10.30 Uhr Kosten: 1 € zzgl. Eintrittsgebühren November Ort: Deutsches Spielzeugmuseum, Beethovenstraße 10, Sonneberg
1.
5.
November
bis
6.
Januar
„Blattschuss und Halali“ – Sonderausstellung Mit Karikaturen und Bilder von Harald Klavinius und Dr. Jörg Mangold in Kooperation mit der Bayerischen Akademie für Jagd und Natur, Wunsiedel und dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim. Öffnungszeiten: 10 – 17 Uhr Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg/Bergnersreuth
Consumenta „EDEN – Von unserer unstillbaren Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ Weiter Bogen von der Schönheit der Schöpfung über das Zerbrechen der Freundschaft zwischen Mensch und Gott bis hin zu einer neuen Erde, auf der Frieden herrscht. Musikalisch bieten Chor und Band ein breites Spektrum von Klassik bis Pop, untermalt mit Filmsequenzen und Lichteffekten. November Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei! Ort: Pfarrkirche St. Michael, Ludwigsstadt
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DIE AKUSTIK WG & V. FRAAS Musik und humorvolle Unterhaltung auf höchstem Niveau sind die Maxime der Akustik WG. Die Band verspricht einen erstklassigen Abend mit Liedern aus den November letzten vier Jahrzehnten. Dauer: 19 – 22 Uhr Ort: Spielbank Bad Steben. Eintritt frei!
Leise Kultur am Markt – Konzert Beata Kossowska, auch bekannt als „The First Lady Of Blues Harp“ präsentiert auf ihrer Mundharmonika mit Blues, Soul, Funk, R&B und Jazz ein breites Spektrum Ihres spielerischen Könnens. Zusammen mit Eberhard Klunker, Gitarre, Judith Rummel, Kontrabass. und der dreistimmigen Harmonie des Gesanges werden die Zuhörer in eine andere Dimension der Musik entführt. Beginn: 20 Uhr (Einlass: 19.30 Uhr) Ort: Herrngasse 2, Coburg November Eintritt: 20 €
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Uri Gincel Trio – Konzert mit dem israelischen Pianisten Uri Gincel, dänischen Bassisten Andreas Lang und dem deutschen Schlagzeuger Moritz Baumgärtner. Ausgehend von alten Jazzstandards und dem klassischen Klaviertrio-Sound, gehen die drei auf die Suche nach neuen Formen, Klängen und Farben. November Ort: Bühne Putzenstein, Putzenstein 2, Thurnau | Beginn: 20 Uhr
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Mord auf Schloss Haversham – Premiere Komödie von Jonathan Sayer, Henry Shields und Henry Lewis Beginn: 19.30 Uhr Ort: Theater Hof, Großes Haus Villa Wild #2 – Von der Weite Mixed Show – Tanz, Talk und Musik Neues Format des Internationalen Künstlerhauses, in dem verschiedene Künste aufeinandertreffen und sich ergänzen zu einem bunten Abend. Martin Beyer wird nach einem Gespräch mit einem Stipendiaten des Künstlerhauses in die Performance November des weltreisenden Perkussionisten Demian Kappenstein überleiten. Mit einer Tanzperformance von Mariya Zoryk. Beginn: 19 Uhr | Ort: Alte Seilerei Bamberg, Lichtenhaidestr. 15 Eintritt: 10 (AK)
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November
bis
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2017
Themenvielfalt und packende Events – Viel zu entdecken auf der großen Erlebnismesse der Metropolregion Nürnberg!
Die Große Welt im Kleinen – Puppenstuben und Kaufläden aus vergangener Zeit Ausstellung einer Sammlung von Landtagsvizepräsidentin Inge Aures und ihrer Schwester Liane Weber. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Fichtelgeb.museum Wunsiedel, Spitalhof 5 Infos: www.fichtelgebirgsmuseum.de RAMONA FINK GOSPEL GROUP „Christmas tour 2016“ – Konzert mit einfühlsamer, religiöser Musik voller Herz und Seele. Beginn: 20 Uhr Ort: Bühne Putzenstein, Monika Kober, Putzenstein 2, Thurnau
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November
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www.heimtier-messe.info
November
bis
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PFERD
Top-Gala-Show
Dezember
Fr. 28.+Sa. 29. 10. Anzeige
Burnout – gibt es eine spezifische Therapie? Fort- und Weiterbildungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für die Psychiatrie und Psychotherapie am BKH Bayreuth. Herzlich eingeladen sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ambulanten und Stationären medizinischNovember psychosozialen Versorgungsfeld sowie Betroffene, Angehörige und selbstverständlich auch alle sonstig am Thema Interessierten. Ort: „Alte Wäscherei“ im Bezirkskrankenhaus Bayreuth Dauer: 16 – 18 Uhr | Eintritt frei!
SCHUHTICK – Ausstellung mit Bodo W. Klös (Grafik) Öffentliche Vernissage: 24. November um 19.30 Uhr (der Künstler wird anwesend sein) Ort: Glaserei Späth – Galerie in der Remise, Wiesenstraße 22, 96450 Coburg
Frankenhalle,Nürnberg www.faszination-pferd.de/ticket
23.10.-1.11. Messe Nürnberg · www.consumenta.de
Endziel des Steinbruch-Rundwanderwegs bei Kirchenlamitz –
Das Granitlabyrinth Epprechtstein G
oethe widmete dieser „merkwürdigen Steinart“ sogar eine kurze kulturwissenschaftliche Abhandlung. Dreimal wanderte der Meister durchs Fichtelgebirge, an Charlotte von Stein schrieb er: „Der Granit lässt mich nicht mehr los.“
Auch Kirchenlamitz lässt der Granit nicht mehr los. Zwei Natursteinbetriebe arbeiten noch in der Gemarkung der 3.300-Einwohner-Gemeinde. Über die reiche Geschichte der Granitgewinnung und -bearbeitung am Epprechtstein berichtet der SteinbruchRundwanderweg, der vorbei an alten Mauern und Abraumhalden zu sechs aufgelassenen, von der Natur längst wieder zurückeroberten Steinbrüchen führt. Eine Pulverkammer, ein Schutzunterstand und eine Verladerampe liegen am Weg. Höhepunkt und krönender Abschluss ist das 2009 errichtete Granitlabyrinth, dessen Idee von Willi Seiler – langjähriger Lehrer an der Wunsiedler Steinmetzschule – stammt und das von Peter Kuchenreuther geplant wurde. Schon der Standort ist traditionsreich: ein ehemaliger Werkplatz einer Natursteinfirma, wovon Relikte wie verwitterte Grabsteine, handtellergroße Ösen, angerostete Transportschienen und halbfertige Türgewände zeugen. Das Labyrinth nimmt eine Grundfläche von 34 x 34 Metern ein, besteht aus 130 unbearbeiteten Granitblöcken, die jeweils drei Meter lang und 1,20 bzw. 0,60 Meter hoch und bis zu 10 Tonnen schwer sind. Es wird durch ein erkennbares Achsenkreuz in vier Quartiere aufgeteilt, die auf dem Weg zur Mitte zu durchschreiten sind. Diese Achsen weisen in die vier Himmelsrichtungen, womit der ganze Kosmos in die Anlage einbezogen wird. Im Zentrum steht ein fünf
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ECHT Oberfranken
Meter hoher Obelisk aus Epprechtsteingranit. Seiler und Kuchenreuther sprechen von „begehbarer Land-Art.“ Neben dem Felsenlabyrinth an der Luisenburg und dem winterlichen Schneelabyrinth in Gefrees gibt es nun ein Granitlabyrinth bei Kirchenlamitz, das unter dem Motto „Eine Tankstelle für Leib und Seele“ steht und zur Besinnung einlädt. (Fotos: Fotodesign Feig, Text: Enrico Santifaller in „Aktuelle Architektur in Oberfranken 2“) Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Epprechtsteinloipe am hinteren Buchhaus. Länge: ca. 3,5 km, mit kurzen steilen Wegstücken, festes Schuhwerk erforderlich! Am Wegrand können etliche Exponate zum Thema Steingewinnung und Steinbearbeitung besichtigt werden. Auf Informationstafeln wird das Thema Granitabbau und -bearbeitung weiter vertieft. Vom Rundweg aus ist ein Abstecher zur Burgruine Epprechtstein mit Rundblick über das ganze Fichtelgebirge möglich. Außerdem kann Kirchenlamitz bequem auf dem Sechsämterland-Radweg erreicht werden, der Teilstück des Rundweges ist. n
AUSFLUGSTIPPS INHALT
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Das neue Siebenquell GesundZeitResort eröffnet im Oktober.
Weißenstadt blüht – wie drei Unternehmer ihre Region voranbringen
Von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer
V
eränderung ist nichts Schlechtes!“ Das hat kürzlich Kanzlerin Merkel im Bundestag gesagt. Angst vor Veränderung und Gejammere erzeugen nega„ tive Energien. Und die ziehen Stillstand, Resignation und ein Gefühl der Hilflosigkeit nach sich, machen streitsüchtig und womöglich sogar aggressiv.
die zu dieser erfreulichen, zuversichtlichen und optimistischen Stimmung beitragen: das Unternehmerehepaar Dr. Laura und Franz H. Leupoldt und der ehemalige Banker und heutige Hotel-, Bau- und Gesundheitsunternehmer Stephan Gesell (ECHT Oberfranken berichtete darüber in Ausgabe 32, Dez./Jan. 2015/2016).
Wer sich Wohlstand, Aufschwung, eine gedeihliche Entwicklung wünscht, der muss auch einmal ausgetretene Pfade verlassen und ein bisschen quer denken. Und auch die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, vielleicht anfangs belächelt zu werden, gehören dazu.
Als Stephan Gesell 2002 dem Weißenstädter Stadtrat seine Vision eines Kurhotels am künstlich geschaffenen gleichnamigen See vortrug, erntete er schallendes Gelächter. Gesell verwirklichte seine Idee auf eigene Faust und krempelte dafür sein gesamtes sicheres Leben um. Schon kurz nach der Eröffnung im Jahr 2007 war das 200-Betten-Haus zu 90 Prozent ausgebucht – ein Erfolg, der seinesgleichen in der Hotellerie sucht. Doch Gesell, der sich selbst einen leidenschaftlichen Lokalpatrioten nennt, gab noch längst keine Ruhe. Am 15. und 16. Oktober ist die Bevölkerung dazu eingeladen, das neue
Weißenstadt im Fichtelgebirge ist ein nettes, fein herausgeputzes Städtchen, Weißenstadt blüht. Nicht nur wegen des farbenprächtigen Blumenschmucks zur Sommerszeit. Hier sind gute Energien zu spüren, hier hält man sich gerne auf. Es sind ganz wesentlich drei umtriebige Menschen,
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ECHT Oberfranken
Foto: Gesell GmbH
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Auftritt der Singgemeinschaft FVG/Gesangverein Liederkranz aus Weißenstadt beim 2. PEMAKulturfestival. Der Bayreuther Opernchor zog fast 700 Zuhörer in den Roggengarten.
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Das Unternehmerehepaar Dr. Laura KrainzLeupoldt und Franz H. Leupoldt.
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GesundZeitResort, das Kurzentrum Siebenstern, zu besichtigen. Am 30. Oktober startet der Echtzeitbetrieb, das bedeutet, jeder kann dann die neuen Erholungs- und Gesundheitsangebote entdecken und genießen. Auch Tagesgästen stehen neben Poolbar, Sauna, Schneekammer und vielen weiteren Attraktionen rund 1.500 Quadratmeter Wasserfläche in der Thermenlandschaft zur Verfügung. Die Anlage ist ein 60-Millionen-Euro-Projekt.
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Die Firma PEMA Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG, die in den 50er Jahren mit Pumpernickel und Soßenlebkuchen startete, ist heute vor allem für ihre Vollkornspezialitäten, gebacken aus regional erzeugtem Roggen, weithin bekannt. Franz H. Leupoldt und seine aus Italien stammende Frau Laura haben in den vergangenen Jahren den Namen der Fichtelgebirgsstadt aber auch noch durch ganz andere Projekte weit über die Region hinaus getra-
gen. Das Kleine Museum auf der Peunt, entworfen von dem weltbekannten italienischen Künstler, Designer und Architekten Professor Marcello Morandini, beherbergt eine Dauerausstellung des Italieners und präsentiert Werke namhafter deutscher und internationaler Künstler, besonders der konkreten, konstruktivistischen und minimalistischen Kunst.
Sebastian Starke absolviert ein Duales Studium bei PEMA und hilft gelegentlich im Kleinen Museum aus.
Mit der Roggenkönigin Verena Wölfel (3.v.l.) Barbara Feuge, Gunther Feuge und Ulrich Weigmann (v.l.). Vorwiegend minimalistische, konstruktivistische Kunst ist im Kleinen Museum zu sehen.
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Weißenstadt – Glücksgefühle garantiert
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Avantgardistische Architektur im Fichtelgebirge: Der Weiße Kubus.
So wurde früher Roggen geerntet.
Im neuen Conceptstore: v.l. Rony, Daniel, Astrid und Matthias Müller.
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Im Juli 2014 öffnete dann das Rogg-In als pädagogischpoetisches Informationszentrum für Roggenkultur seine Pforten. (ECHT Oberfranken, berichtete darüber in Ausgabe 25, Okt./Nov. 2014.) Auf 300 Quadratmetern im Inneren und ca. 1.300 Quadratmetern Außenbereich wird hier das Thema „Roggen – Das Gold der Region“ erlebbar. Hier geht es nicht nur um Wissensvermittlung über den Anbau und die Verarbeitung von Roggen, sondern ebenso um die kulturgeschichtliche und ernährungs-physiolosche Bedeutung des Getreides. Die Besucher wer-
So prächtig blüht ein Feldrain, wenn nicht gespritzt wurde.
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den zu ihren Wurzeln zurückgeführt, sie sollen zu respektvollem Umgang mit dem täglichen Brot angeregt werden. Entstanden sind außerdem der „weiße Kubus“, ein nach seiner strengen geometrischen Architektur benanntes Gebäude, in dem u. a. Büroräume untergebracht sind sowie zwei modern designte Conceptstores, die zum Einkaufen und gemütlichen Verweilen gleichermaßen einladen. Doch damit nicht genug: längst haben die Leupoldts weitere Pläne …
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Menschen wie Gesell und die Leupoldts sind gegen den Strom geschwommen, sie haben ihre Ziele unbeirrt und mit Tatkraft verfolgt und mit ihren Projekten ihre Heimat bereichert. Viele Menschen haben durch sie eine neue Perspektive bekommen, haben attraktive Jobs vor ihrer Haustüre gefunden. Einzelhändler, Gastronomen und Gesundheitsdienstleister griffen die gesetzten Impulse auf, ließen sich beflügeln und profitieren davon. Es ist etwas
Dauerausstellung im Kleinen Museum mit Werken von Marcello Morandini.
in Bewegung gekommen, das die Zukunft erstrebensund erlebenswert macht. Und etwaigen Neidern sei gleich der Wind aus den Segeln genommen. Ihnen sei gesagt: Nachmachen! Wer sät, wird ernten. n
Contemporary Art im Roggengarten: Lichtring von Annette Sauermann.
Im poetisch-pädagogischen Informationszentrum Rogg-In werden schon die Kleinsten an einen achtsamen Umgang mit dem täglichen Brot herangeführt. Charlotte und Leonhard von Ramin sind begeistert. Die Alte Angermühle wollen die Leupoldts zu neuem Leben erwecken.
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„Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt“ Jorge Luis Borges
Fotos von Jürgen Schabel Zerstreuung bietet unsere Welt zur Genüge. Wer liest, sammelt sich, taucht ein in neue Welten, die er selbst mitgestaltet, denn in jedem entstehen ganz eigene Bilder und Gefühle zu den gelesenen Worten. Heute sind Bibliotheken keine staubigen, dunklen Hallen mehr. Bibliotheken sind regelrecht luxuriöse Rückzugsräume zum Lesen-Genießen. Vielleicht sogar kleine Paradiese. Hier einige Impressionen.
Staatsbibliothek Bamberg
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1. Kreisbibliothek Kronach 2. Stadtb端cherei Hof 3. Landesbibliothek Coburg 4. B端cherei am Stadtpark Kulmbach 5. Stadtbibliothek Bayreuth 6. Stadtb端cherei Forchheim 7. Stadtbibliothek Bayreuth 8. Stadtb端cherei Forchheim
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1. Bücherei am Stadtpark Kulmbach 2. Stadtbücherei Bamberg 3. Teilbibliothek Universität Bamberg
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1. Kreisbibliothek Kronach 2. Hochschulbibliothek Coburg 3. Teilbibliothek Universität Bamberg 4. Teilbibliothek Universität Bamberg 5. Landesbibliothek Coburg 6. Bücherei am Stadtpark Kulmbach
Für jeden Leser das passende Angebot – Öffentliche Bibliotheken in Oberfranken
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eutschland gilt als ein Land der Wissensdurstigen und der Leseratten. Eine Flut von Neuerscheinungen erscheint jedes Jahr. Und nie zuvor wurde so viel geschrieben, wenn auch kaum mehr per Brief, sondern per Email oder über die diversen sozialen Medien. Und dennoch: 7,5 Millionen Menschen oder 14,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung, also jeder siebte Erwachsene, können in Deutschland nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben, sie sind funktionale Analphabeten. Bei weiteren 13 Millionen Menschen oder 25,9 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung tritt fehlerhaftes Schreiben selbst bei gebräuchlichen Wörtern auf. Die Verteilung nach Geschlechtern zeigt: Funktionaler Analphabetismus ist in Deutschland überwiegend männlich geprägt. Über 60 Prozent der Betroffenen sind Männer. Umso unverzichtbarer ist die Aufgabe öffentlicher Bibliotheken. Hier die wichtigsten Zahlen zu den öffentlichen Bibliotheken in Oberfranken, die in der Trägerschaft von Städten, Gemeinden und Landkreisen sind, also ohne Unibibliotheken oder Büchereien in kirchlicher Trägerschaft u. a. Gesamtzahl der Bibliotheken 63 – einschließlich Ortsteil- und Stadtteilbibliotheken Anzahl der Leser 563.097 Anzahl der Besuche 980.987 – Viele Menschen suchen Bibliotheken auf, um sich dort zu informieren, Veranstaltungen zu besuchen oder sich z. B. im Lesecafé mit anderen zu treffen und sich auszutauschen. Hierfür ist ein Benutzungsausweis der Bibliothek nicht erforderlich. Anzahl der Medien 1.009.967 – Diese Zahl umfasst die in den Regalen der Bibliotheken vorhandenen Bücher, Zeitschriften, DVDs, Spiele u. ä.). Der Unterschied der Medienangebote ist groß: von jeweils 2.900 Medieneinheiten in den Büchereien Untersteinach und Marktleugast reicht die Zahl bis hin zu 115.208 Medieneinheiten in der Stadtbücherei Hof und 112.425 Medieneinheiten in der Stadtbibliothek Bayreuth. Anzahl der Entleihungen 2.513.046 – Zahl aller Entleihungen inklusive der 133.387 Entleihungen von virtuellen Medien wie z. B. E-Books. Anzahl der Veranstaltungen 1.748 – Hierzu gehören z. B. Einführung in die Bibliotheksbenutzung für Gruppen, Schulklassen, Kindergärten, Ausstellungen, Spielenachmittage usw.) Besonders erwähnenswert sind folgende Bibliotheken • Kreisbibliothek Kronach: mit dem Bücherbus werden 44 Haltepunkte in Gemeinden, Schulen und Kindergärten angefahren, damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Leseförderung und Medienversorgung im gesamten Landkreis geleistet. • Die meisten Medien pro Einwohner wurden in Igensdorf, Landkreis Forchheim (12,37), in Kulmbach (8,26) und Forchheim (7,95) entliehen.
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ECHT Oberfranken
HOCHSCHULE UND BILDUNG Aufgaben und Dienste der öffentlichen Bibliotheken Bibliotheken sind maßgebliche Mitgestalter der Wissens- und Informationsgesellschaft. • Sie fördern die Lesefähigkeit und Lesebegeisterung durch vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche, • sie unterstützen das lebensbegleitende Lernen, gerade auch im Kontext einer alternden Gesellschaft, • sie helfen bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, • sie bieten allen Altersgruppen und Schichten der Bevölkerung einer Kommune niedrigschwellige Bildungs- und Kulturangebote, z. B. helfen sie Müttern und Vätern mit Kleinkindern durch auf deren Bedürfnisse zugeschnittene Angebote, • sie führen Hörbücher für Menschen mit Sehschwäche. • Wirtschaftlich schwächer gestellte MitbürgerInnen finden hier aktuelle Literatur oder Zeitschriften. • Technisch versierte BürgerInnen nutzen die Ausleihe elektronischer Medien. • Bibliotheken kooperieren oft mit Kindergärten und Schulen in der frühkindlichen Leseförderung. • Sie wecken die Lesefreude bei Schulkindern, • sie unterstützen Schulbibliotheken aller Schularten mit fachbibliothekarischen Dienstleistungen, • sie beleben mit großzügigen Öffnungszeiten und durch ihre regelmäßig hohen Besucherzahlen auch weniger frequentierte Straßen und Plätze gerade in den Zentren von kleineren Orten oder von Klein- und Mittelstädten. Öffentliche Bibliotheken sind nicht zuletzt Stätten des bürgerschaftlichen Engagements. Gerade die kleinen öffentlichen Büchereien im ländlichen Raum könnten ohne dieses Engagement wohl nicht aufrechterhalten werden. Bibliotheken vermitteln Kompetenzen zur Nutzung neuer Medien. Hier treffen sich SchülerInnen ebenso wie SeniorIinnen, um beispielsweise zusammen mit Medienpädagogen die neuesten Smartphones oder Tablet-PCs auszuprobieren. Dabei lernen sie das Neueste zu Themen wie Datensicherheit und Datenschutz, Kontakteverwaltung und Podcasting oder das Handling des jeweiligen App-Stores. Es wird ein nichtkommerzielles Umfeld geboten, das neutral über die technischen Möglichkeiten und Angebote der neuen Medien informiert. Informationskompetenz ist eine weitere grundlegende Schlüsselqualifikation, die nicht nur zum Erfolg in Studium und Forschung beiträgt, sondern auch für den Beruf und die Freizeit unverzichtbar ist. Bibliotheken bieten individuelle Beratungen oder zielgruppenspezifische Angebote an. Die Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz richtet sich an Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Gemeinsam stark: In Oberfranken arbeiten diese Bibliotheken zusammen: Marktredwitz, Selb, Wunsiedel, Coburg, DörflesEsbach, Neustadt bei Coburg, Rödental, Sonnefeld, Forchheim, Gräfenberg und Igensdorf haben die Nachweise für ihre Medienangebote über Suchmaschinen miteinander vernetzt. Benutzer einer dieser Büchereien können per E-Mail das benötigte, in der Bibliothek am Wohnort nicht vorhandene Werk, vorbestellen und in der Heimatbücherei abholen. E-Medien (z. B. E-Books) bieten gemeinsam im Verbund u. a. folgende oberfränkische Bibliotheken an: Kulmbach, Neustadt bei Coburg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Helmbrechts, Igensdorf, Kronach, Lichtenfels, Marktredwitz, Münchberg, Pegnitz, Selb, Wunsiedel.
(Quelle: Bayerische Staatsbibliothek, Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, Außenstelle Würzburg) n
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ECHT Oberfranken
Regine Ullein, zust채ndig f체r Buch- und Grafikrestaurierung in der Staatsbibliothek Bamberg ordnet mit der studentischen Hilfskraft Lena etliche Tausend Bl채tter der Grafiksammlung, die in neue Planschr채nke umgebettet werden soll.
MENSCHEN UND KULTUR
Regionalbibliothek von internationalem Rang – Die Staatsbibliothek Bamberg Text von Cornelia Masel-Huth Fotos von Jürgen Schabel
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er bürgerlichen Emanzipationsbewegung und vor allem der Säkularisation, in Bayern war das 1802/1803, ist es zu verdanken, dass ehemals wortwörtlich fürstliche Gebäude heute für öffentliche Zwecke genutzt werden und der Bevölkerung offen stehen. Dazu zählt auch die Neue Residenz in Bamberg, in der die Staatsbibliothek ihr Domizil gefunden hat. Die Klöster und geistlichen Stifte des ehemaligen Hochstifts Bamberg und die Universität Bamberg wurden aufgelöst. Die buchbestände gingen in das Eigentum des bayerischen Staates über und wurden in einer eigens gegründeten regionalen Bibliothek zusammengefasst und ab 1965 vorwiegend im Ostflügelder barocken Neuen Residenz auf dem Domberg untergebracht, die Johann Leonhard Dientzenhofer zwischen 1679 und 1703 für Lothar Franz von Schönborn, Kurfürst von Mainz und Bamberger Fürstbischof, schuf. Auf die Funktion als fürstbischöfliche Verwaltung gehen zwei Archivräume zurück, die heute noch mit den originalen Regalen und Archivtruhen bestückt sind. Bei Sonderführungen können sie besichtigt werden. Gleich im Eingangsbereich präsentieren sich den Besuchern kulturgeschichtlich wertvolle Glasgemälde des 16. und 17. Jahrhunderts. Zu verdanken hat sie die Bibliothek einem ihrer Mäzene, Joseph Heller (1798 – 1849). Er war ein früher, um die graphischen Künste und um Lucas Cranach d.Ä. und Albrecht Dürer verdienter Kunsthistoriker und Sammler. Mit seinem Legat legte er den Grundstock
Viele der historischen Säle des ehemaligen fürstbischöflichen Verwaltung sind heute jedem zugägnlich.
zur qualitativ und quantitativ beachtlichen Graphischen Sammlung der Staatsbibliothek. Darunter ein heute noch fortgeführter Bestand von Portraits und topographischen Blättern der Region, vor allem der Fränkischen Schweiz, und eine darauf abgestimmte Bibliothek von 6.000 Bänden. Den Bambergern durch den gleichnamigen Platz bekannt ist der aus Bamberg stammende, königlich preußische Leibarzt und Professor der Medizin Johann Lukas
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Für die fotografische Reproduktion muss ein Buch sich wohlfühlen.
Schönlein (1793 – 1864).Er ließ der Bibliothek über 10.000 Bände zukommen, deren Schwerpunkt auf geografischen Werken aus aller Welt liegt. Dies sind aber nur einige der wertvollen Sammlungen in der Obhut der Bibliothek. Ihren Ruf als Forschungsbibliothek von internationalem Rang verdankt die Staatsbibliothek jedoch den Beständen der ehemaligen Stifte und Klöster sowie der alten Universität. Verwahrt werden heute 6.200 Handschriften, darunter mittelalterliche Codices und Fragmente. Strahlender Mittelpunkt sind die wertvollsten Handschriften darunter. Sie gehen auf Schenkungen Kaiser Heinrichs II. (Regentschaft von 1002 – 1024) zurück, der damit das von ihm und seiner Gemahlin Kunigunde 1007 gegründete Bamberger Bistum ausstattete. Sie sind ein Spiegel der Fotograf Gerald Raab ist für Digitalisierung und Bestandssicherung zuständig. Für die kniffelige Aufgabe hat er den Grazer Buchtisch weiterentwicklet.
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Ob prächtige Werke mit alter Buchmalerei oder schlichtere wissenschaftliche Abhandlungen - nahezu jeder der 515.000 Bände ist der Allgemeinheit zugänglich; einige jedoch nur als Faksimile.
um die Jahrtausendwende blühenden Buchmalerei und der Wissenschaft dieser Zeit. Die Bamberger Apokalypse und die Kommentare zum Hohen Lied und zum Buch Daniel, beides Miniaturhandschriften des Klosters auf der Insel Reichenau, wurden 2003, das Lorscher Arzneibuch 2013 ins UNESCO-Register „Memory of the World“ aufgenommen. Berühmt ist außerdem das Bamberger Schreiberbild, das die handwerklichen Arbeitsschritte für die Entstehung eines Buches veranschaulicht. Sechs herausragende frühmittelalterliche Handschriften, darunter fünf Prachthandschriften aus dem Bamberger Domschatz und die Handschrift des Heliand aus der Dombibliothek, wurden allerdings der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek in München zugewiesen. Weniger prächtig, aber wesentlich älter sind die ältesten Schriftzeugnisse der
Mit einem Staubsauger reinigt Handbuchbinderin Judith Hendel die wertvollen Bände.
Am besten nur mit Glacé-Handschuhen berühren: Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Werner Taegert zeigt, wie‘s gemacht wird.
Dr. Stefan Knoch, stellvertretender Bibliotheksdirektor, bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Bücherliebhaber. In der Neuen Residenz sind teilweise noch Originalbibliotheken aus den Zeiten vor der Säkularisierung erhalten.
Bamberger Handschriftensammlung. Mehrere Pergamentfragmente eines Livius-Textes, werden auf das 5. Jahrhundert datiert.
tet, der Staatsbibliothek seine Publikation in mindestens einem Exemplar zu Dokumentations- und Archivierungszwecken zur Verfügung zu stellen.
Einblick in ihre Bestände gewährt die Staatsbibliothek durch die Vorlage von Faksimilebänden im Lesesaal, durch die virtuelle Handschriftenpräsentation in der Eingangshalle und regelmäßige Wechselausstellungen mit Handschriften, Drucken und Graphiken. Als Allgemeinbibliothek mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt spielt die Staatsbibliothek eine wichtige Rolle für die Literaturversorgung von Stadt und Region Bamberg. Sie steht jedem für wissenschaftliche Zwecke, die berufliche Arbeit oder die persönliche Fortbildung offen. Seit 1987 ist sie auch oberfränkische Pflichtbibliothek. Jeder Verleger in Oberfranken ist gesetzlich verpflich-
Als Regionalbibliothek sammelt die Staatsbibliothek das Schrifttum aus Bamberg und Oberfranken möglichst vollständig. Außerdem dokumentarisches Material von und über Persönlichkeiten, die durch Geburt oder Wirken mit der Region verbunden sind. Sie erschließt das oberfränkische Schrifttum in der Bayerischen Bibliographie, die über die Bayerische Landesbibliothek Online allgemein zugänglich ist. Verwahrt werden außerdem die Bestände des Historischen Vereins Bamberg, der Naturforschenden Gesellschaft, des Kunstvereins, der E.T.A.-Hoffmann-Gesellschaft und des Frankenbundes. n
Manche der wertvollen alten Folianten dürfen nur in einem bestimmten Öffnungswinkel präsentiert werden. Den gibt eine Bücherwiege vor.
Besuchergruppen führt Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Werner Taegert gerne selbst durch die Räumlichkeiten der Staatsbibliothek.
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Ohne Sprach- und Lesekenntnisse keine Integration –
Sprachpaten helfen Flüchtlingskindern Text von Iris Kroon-Lottes
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ür sie ist es ein echtes Herzensprojekt: Als Regina Hüttner vor zehn Jahren zusammen mit Dr. Helga Brachmann und Petra Heginger den Verein Mentor Lesespaß Coburg e.V. ins Leben riefen, wollten sie vor allem ihre Erfahrungen weiterhin sinnvoll umsetzen. „Wir haben vorher schon einen Förderverein geleitet. Wir wollten etwas auf die Beine stellen, um Kinder besser unterstützen zu können, die keine oder nur wenig Hilfe von Zuhause bekommen. Alle sollten gleiche Chancen erhalten“, erinnert sie sich.
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ECHT Oberfranken
Im Mittelpunkt der Förderung steht das Lesenlernen. „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Es ist eine Kernkompetenz und die Voraussetzung für gute schulische Leistungen und berufliche Qualifikationen“, erklärt Regina Hüttner, selbst Mutter dreier erwachsener Kinder. Heute hat sich die ursprüngliche Idee zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Rund 240 ehrenamtlich tätige Lesementoren und 80 Sprachpaten, zumeist Frauen, unterstützen aktuell Schülerinnen und Schüler aus 32 Förder-, Grund-, Mittel- und Realschu-
len in der Stadt und dem Landkreis Coburg dabei, besser lesen zu lernen. Gefördert werden Kinder, die aus den unterschiedlichsten Gründen Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und dem Erfassen von Texten haben. Seit November 2015 hat der Verein Mentor Lesespaß sein Angebot erweitert und ist eine Kooperation mit der Bildungsregion Coburg Stadt und Land eingegangen. Daraus ist das Projekt „Sprachpaten in Schulen“ entstanden, durch das Kinder aus Flüchtlingsfamili-
sie nur wenig. Gerade deshalb erfordert ihre Arbeit oft viel Fingerspitzengefühl. Doch die meisten Jungen und Mädchen sind dankbar für die zusätzliche Aufmerksamkeit und genießen es bei ihrem Sprachpaten im Mittelpunkt zu stehen. Schon immer hätte Regina Strakeljahn lieber in einem sozialen Beruf gearbeitet, doch bei der Berufswahl entschied ihr Vater, welche Ausbildung die richtige für sie zu sein hatte. Statt Kindergärtnerin zu werden, jonglierte sie beruflich Jahre lang mit Zahlen. Ein „trockener Job“, den sie eher aus Pflichtbewusstsein, als aus Leidenschaft übernahm. Das Lesen von Gesetzestexten habe sie nie gemocht, dennoch sei sie eine leidenschaftliche Leseratte geblieben, mit einer Vorliebe für Romane sowie Jugend- und Kinderliteratur. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Mentorin und Sprachpatin sei für sie eine Art späte Berufung.
Für ein lebendiges Bayern. Wir machen uns stark für die Menschen in der Region und engagieren uns für Gesellschaft, Kultur und Ökologie. www.bayernwerk.de
„Als ich in Rente ging, wollte ich meine Freizeit für mich sinnvoll nutzen“, so Regina Strakeljahn. Als Sprachpatin betreut sie einmal pro Woche ein Mädchen aus Syrien, das mit ihrer Hilfe große Fortschritte macht. „Die KinAnzeige
en in Coburger Schulen eine besondere Förderung erfahren. „Viele dieser Kinder und Jugendlichen sprechen kaum Deutsch und fühlen sich dadurch eingeschränkt und von der Klassengemeinschaft ausgeschlossen“, weiß auch Konrektorin Sandra Seidlein, die seit einem Schuljahr an der Melchior-Franck-Schule in Coburg unterrichtet. „Ich bin begeistert und dankbar für dieses Projekt“, sagt die Lehrerin, „die Extrastunden mit den Sprachpaten und Lesementoren sind nicht nur für die Kinder eine große Hilfe, sondern auch für mich als Klassenlehrerin“. Die Schülerinnen und Schüler bekommen durch ihre Sprachpaten mehr Selbstvertrauen und melden sich auch vor der Klasse häufiger zu Wort. 20 Mentoren und sieben Sprachpaten bringen sich aktuell an der MelchiorFranck-Schule ein, eine davon ist Regina Strakeljahn, die seit 2012 im Verein ehrenamtlich tätig ist. „Besonders als Sprachpatin versuche ich mich immer in die Kinder hineinzuversetzen, damit sie leichter unsere Sprache erlernen“, sagt die Rentnerin, die früher als Steuerfachfrau tätig war. Über die Erfahrungen und Geschehnisse, die die Kinder auf ihrer Flucht erlebt haben, erfährt
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IDEEN UND PERSEPEKTIVEN
Seit sieben Jahren ist Regina Strakeljahn Rentnerin. Ihre freie Zeit verbringt sie als Mentorin und Sprachpatin für Kinder mit Lese- und Deutschschwäche. Inzwischen engagiert sie sich auch für Flüchtlingskinder. Für ECHT Oberfranken war es schwierig, sie zusammen mit diesen Schützlingen zu fotografieren.
der lernen unglaublich schnell. Zu sehen, wie sie sich entwickeln, gibt mir einen echten Sinn im Leben“, erklärt die Rentnerin zufrieden. Viele Schülerinnen und Schüler erkennen intuitiv die Chance, die sie dadurch erhalten. Manche werden sogar um ihre Leselernhelfer beneidet, resümiert Regina Hüttner. Leider gebe es immer wieder Kinder und Jugendliche, die zuhause über kein einziges eigenes Buch verfügen. Sprachpaten benötigen für ihre Einsätze keine Vorkenntnisse, sondern ergänzen lediglich den im Unterricht gelernten Stoff. Sie arbeiten nicht als „ein
verlängerter Arm“ des Lehrplans, sondern kümmern sich in Absprache mit der Lehrkraft individuell um ihre Schützlinge, das ist Regina Hüttner wichtig. Sprachpaten und auch Mentoren erhalten zwar auf Wunsch eine Schulung und stehen im Austausch mit den jeweiligen Lehrkräften, übernehmen aber keine Inhalte des Unterrichts. „Wir suchen ständig nach Nachwuchskräften“, erklärt sie, „auch Studentinnen und Studenten melden sich bei uns und sind willkommen“. Es werden auch regelmäßige Austauschtreffen und Fortbildungen für die Mentoren veranstaltet. Jedes Jahr organisiert der Verein ein großes Sommerfest für alle Kinder und Ehrenamtlichen, das alleine aus Spenden finanziert wird. Leider wird die Schere zwischen gut geförderten und weniger gut geförderten Kindern auch in unserer Region immer größer, weiß die 2. Vorsitzende des Vereins aus Erfahrung, deshalb wird sie sich auch in Zukunft aktiv für die Chancengleichheit bei Kindern und Jugendlichen einsetzen. n
Regina Hüttner gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins und ist als 2. Vorsitzende tätig. Sie weiß, dass für die Flüchtlingskinder nicht nur die Leseförderung wichtig ist, sondern dass sie vor allem auch die Aufmerksamkeit und die geschenkte Zeit genießen.
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ECHT Oberfranken
Mentor – Die Leselernhelfer ist eine gemeinnützige Initiative von ehrenamtlich Engagierten, die Schulkinder der 2. bis 9. Klassen beim Lesen lernen unterstützen. Begleitet werden Mädchen und Jungen zwischen sechs und 16 Jahren. Der Verein stellt den Kontakt zwischen Mentoren und Schulen her. Lehrer entscheiden, welche Kinder eine Förderung benötigen. Einmal pro Woche treffen sich Leselernhelfer mit ihren Lesekindern eine Schulstunde lang in einem Klassenzimmer zum Lesen, Sprechen und Spielen. Dabei entscheiden die Kinder, welche Lektüre gelesen wird. Jeweils ein Mentor betreut möglichst über ein Schuljahr (oder länger) ein Lesekind. Ziel ist es, den Spaß und die Neugierde an Geschichten zu erwecken. Alle Mentoren und Sprachpaten werden über den Verein haftpflichtversichert.
Mentor – Sprachpaten: Hilfe für Flüchtlingskinder: Sprachpaten arbeiten ebenso wie Mentoren ehrenamtlich unter Anweisung der zuständigen Lehrkraft. Pädagogische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, vielmehr sollten Sprachpaten interessiert an den Kindern und ihren jeweiligen Kulturkreisen sein und sie dabei unterstützen, möglichst schnell vorhandene Sprachbarrieren zu überwinden. Sprachpaten und Kinder treffen sich immer in Räumlichkeiten der Schulen. Wer das Projekt MENTOR Lesespaß Coburg e.V. unterstützen möchte, kann dies auch mit einer Spende tun: Sparkasse Coburg-Lichtenfels IBAN DE06 7835 0000 0009 0423 00 Mentor-Lesespaß Coburg e.V. Regina Hüttner, Dr. Helga Brachmann Mentor-lesespass.coburg@t-online.de Tel. 09561 33450 Bitte beachten Sie die Bürozeiten: Mi und Do von 10.00 – 12.00 Uhr
IDEEN UND PERSEPEKTIVEN
Integration von Flüchtlingen bei der Berufsausbildung – Kombimodell „3+1“ der IHK zu Coburg ist Pilotprojekt in Bayern
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ie Bewältigung des Flüchtlingszustroms ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre. Neben Unterbringung und Versorgung gilt es, Zuwanderer aktiv in unsere Gesellschaft zu integrieren. Die IHK zu Coburg stellte kürzlich ihr Pilotprojekt vor. Aktuell und deutschlandweit einzigartig hat die Industrie- und Handelskammer zu Coburg ein Modell konzipiert, das die Integration von Geflüchteten besonders effektiv voranbringt, weil Spracherwerb und Ausbildung nicht in Stufen – zeitlich versetzt wie bisher – sondern parallel stattfinden und damit die Eingliederung der Flüchtlinge in den Erwerbsprozess wesentlich verkürzt wird. „Nicht nur für unbegleitete Minderjährige haben wir das Model ,3+1‘ entwickelt, sondern für junge Flüchtlinge zwischen 16 bis 30 Jahren. Getragen von dem Gedanken, die Zuwanderer aktiv und möglichst zeitnah in unsere
Gesellschaft zu integrieren, wollen wir vermeiden, dass Spracherwerb über zwei Jahre isoliert von der Ausbildung stattfindet. Vielmehr soll Spracherwerb, kombiniert mit dem Besuch der Berufsschule und der Ausbildung im Betrieb erfolgen. Dazu benötigen wir ein Jahr länger Ausbildung als im üblichen System“, erklärt der Präsident der IHK zu Coburg, Friedrich Herdan. „Mit unserem Integrationsmodell vermeiden wir Frustration durch Abhängigkeit von Transferleistungen und motivieren über Bezahlung einer Ausbildungsvergütung von Anfang an, so dass selbstbestimmtes Leben frühzeitig möglich wird“, so Herdan. Für die Betriebe entstehe zwar zusätzlicher Aufwand, weil die Betreuung für die auszubildenden Flüchtlinge ein Jahr länger dauert. „Hier hoffen wir jedoch auf eine gewisse finanzielle Hilfestellung seitens der Politik“, betont der Präsident. Schließlich sei es ein großer Vor-
teil, dass die ausgebildeten Fachkräfte mit Hilfe des Modells wesentlich früher zur Verfügung stehen, weil der jahrelange Aufenthalt in Integrationsklassen vor Ausbildungsbeginn entfällt und die Volkswirtschaft von Sozialleistungen entlastet wird. Vor kurzem hat die IHK zu Coburg ein „Speed Dating“ veranstaltet, um geeignete Flüchtlinge für die erste Klasse im Pilotprojekt „3+1“ zu rekrutieren. „Wir hatten weitaus mehr Interessenten als angenommen“, berichtet Friedrich Herdan. Die Auswahl verlief problemlos, so dass mit Ausbildungsbeginn September ‘16 gestartet werden kann. Das Projekt ,3+1‘ sei ein wesentlicher Baustein zur Integration und spreche deshalb auch für eine bundesweite Umsetzung. „Wir sind gerne bereit, mit allen Interessierten zusammenzuarbeiten und gewonnene Erkenntnisse auf breiter Ebene weiterzuleiten“, so der IHK-Präsident abschließend. n
DUALES VIERJÄHRIGES AUSBILDUNGSMODELL FÜR FLÜCHTLINGE Bildungsträger Sprachdidaktisches Konzept § Sprachwissen § Sprachgebrauch § Sprachempfinden § stilistische Kompetenz § Sprachreflexion
Emanzipatorische Zielsetzung
Betrieb Lernen in der Arbeitswelt „Cognitive Apprenticeship“
Berufsschule Berufspädagogische Zielsetzung „Bildung durch den Beruf“
Handlungsorientierte Erweiterung: § Vorbereiten § Vormachen § Nachmachen § selbstständiges Anwenden Praktisch integrative Zielsetzung
Ganzheitliche Zielsetzung von Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz 65
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2017 wird groß – 50 x 70 cm, um genau zu sein. Aus zum größten Teil unveröffentlichten Bildern des Fotobandes von ECHT Oberfranken-Fotograf Jürgen Schabel „Der stille Blick“ über den Bamberger Vogelsaal hat der ars vivendi Verlag den beeindruckenden Posterkalender „Federkleid“ gestaltet. (ISBN 978-3-86913-648-6, 39,90 Euro).
Die Arnika Akademie in Teuschnitz startet den bundesweit einmaligen, berufsbegleitenden Lehrgang „Traditionelle Europäische Heilkunde“. Gegen nahezu jedes „Wehwehchen“ ist ein Kraut gewachsen. Leider ist naturheilkundliches Heilwissen heute weitgehend verloren. Ab Oktober 2016 kann man sich dieses Wissen rund um die Traditionelle Europäische Heilkunde, TEH, im Frankenwald aneignen und sogar zum Beruf machen. Die Arnika Akademie bietet diese Ausbildung zum „TEH-Praktiker“ an. Bei einem Informationsabend am Montag, 26. September 2016, um 19.00 Uhr in der Arnika Akademie in Teuschnitz sowie unter www.teuschnitz.de/arnika-akademie geben die Veranstalter Einblicke in die neue Ausbildung.
Tänzer gesucht! Während die erste Mannschaft der Lateinformation des TVKetschendorf derzeit um den Aufstieg in die zweite Bundesliga mittanzt, hat das Einsteigerteam noch Platz für Neuzugänge. Ab 13 Jahren ist der Einstieg möglich, was aber nicht heißt, dass man als Dreißigjähriger nicht mehr einsteigen kann. Markus Bräu, selbst Tänzer in der zweiten Mannschaft, betont, dass der Sport besonders für Männer geeignet sei. Neben den physischen Komponenten wie Fitness und Körpergefühl werden besonders die sogenannten Soft Skills wie Teamfähigkeit, Selbstvertrauen und analytische Fähigkeiten durch das Training geschult. 8 Tanzpaare, die gemeinsam als eine Mannschaft zu einer Musik eine Choreografie aus den fünf lateinamerikanischen Tänzen tanzen, bilden ein Lateinformationsteam. Das unentbehrliche Miteinander von Frauen und Männern zeichnen diese Sportart aus. Interessenten wenden sich an Markus Bräu unter der Tel.-Nr.01627442352
Sandler weiht neues Produktionsgebäude ein – 43 Millionen Euro Investition Nach nur knapp einem Jahr Bauzeit wurde die neue Produktions- und Lagerhalle der Firma Sandler Vliesstoffe in Schwarzenbach/Salle „Werk 5“ im Juli fertiggestellt. Bereits während der Bauphase – ab Dezember 2015 – nahm auch eine neue Fertigungsanlage ihren Platz im Gebäude ein. Mit der 43 Mio. EUR Investition werden 40 neue qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Mit 150 Metern Länge, zuzüglich eines Verladekopfes von 37,5 Metern; 70 Metern Breite und rund 20 Metern Höhe ist das „Werk 5“ das größte Produktionsgebäude der Sandler AG. Die Hybridtechnologie der Fertigungsanlage stellt eine neue Generation in der Vliesstofftechnik dar. Mit einer Farbkonzeption aus Grün-, Gelb- und Blautönen passt sich das neue Werksgebäude harmonisch in die umliegende Landschaft ein.
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Andrea Rauner wird mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet Nachdem Andrea Rauner ihre Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin beim Medizintechnikspezialisten Raumedic AG in Helmbrechts erfolgreich beendet hatte, nahm sie das Angebot einer Festanstellung in der Designabteilung ihres Ausbildungsbetriebes an. Danach entschied sich die 22-jährige Helmbrechtserin für eine Weiterbildung zur „Staatlich geprüften Technikerin für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ an der Technikerschule in Rehau. Aufgrund ihrer besonderen Leistungen während der Weiterbildung wurde Andrea Rauner der Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung verliehen. Christina Hechtfischer, Head of Human Resources, freut sich, junge Talente wie Andrea Rauner in der Region Oberfranken halten zu können.
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Schnabel für den Blauara Gigi entstand auf einer Mlab cusing R von Concept Laser Manche Geschichten aus der Welt des 3D-Druck klingen so unglaublich, dass man seinen Ohren nicht traut. Für einen Ara, eine Gattung der Familie der Papageien, mit dem Namen Gigi, wurde nun erstmals eine Schnabelprothese aus Titan im 3DMetalldruck auf einer Mlab cusing R von Concept Laser, Michelau, mit welcher sich insbesondere filigrane Teile mit hoher Oberflächengüte herstellen lassen, in Brasilien hergestellt und implantiert. Diese ungewöhnliche Prothese rettete Gigi das Leben. Der illegale Handel mit Wildvögeln ist ein trauriges Kapitel der Profitgier. Nicht nur in Brasilien. Die Opfer sind wunderschöne Kreaturen, denen genau diese Schönheit zum Verhängnis werden kann. Bei Gigi entstanden in der Gefangenschaft bei illegalen Wildvogelhändlern durch mangelhafte Haltungsbedingungen schwere Missbildungen am Schnabel. Gigi konnte zwar letztendlich von der brasilianischen Polizei befreit werden, der hellblau-gelb gefiederte Ara konnte jedoch ohne Schnabel nicht mehr gefüttert werden. Ein Team aus Tierärzten und den 3D-Druck-Experten aus dem Renato Archer Technology and Information Center (CTI) in Campinas, Brasilien, entwickelte eine Implantatlösung für den Vogel.
Rund 3.500 neue Azubis bescheren dritten Zuwachs in Folge Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat die IHK für Oberfranken Bayreuth im laufenden Jahr 3.472 neue Ausbildungsverträge registriert – 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Rund 20 Verträge mehr als im Vorjahr hat die Kammer bis dato im Jahr 2016 eingetragen. Die IHK für Oberfranken Bayreuth ist die einzige Industrie- und Handelskammer in Bayern, die drei Mal in Folge zum 1. September einen Azubi-Zuwachs vermelden kann. Die Ausbildungsbereitschaft der oberfränkischen Unternehmen ist unverändert hoch. Da es jedoch weniger Bewerber als offene Ausbildungsstellen gibt, konnten nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden. Betroffen sind unter anderem der Einzelhandel, die Hotelbranche und die Gastronomie, sowie viele technische Berufe. Die Ursachen liegen vor allem in der demografischen Entwicklung – so sank in Oberfranken die Zahl der Schulabsolventen in den vergangenen zehn Jahren um rund zehn Prozent.
Europäischer Forschungspreis für Bayreuther Nachwuchswissenschaftler Professor Dr. Markus Retsch, Lichtenberg-Juniorprofessor für Polymere Systeme an der Universität Bayreuth, erhält einen ERC Starting Grant und damit einen der bedeutendsten europäischen Forschungspreise für junge Spitzenforscher. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) herausragende Wissenschaftler, die mit visionären Konzepten neue Gebiete der Grundlagenforschung erschließen und zukunftsweisenden Technologien den Weg bahnen Das neue Forschungsvorhaben VISIRday von Prof. Retsch zielt auf energieeffiziente und klimafreundliche Kühlsysteme ab, die beispielsweise in Wohngebäuden oder Textilien zum Einsatz kommen können und die bisherigen Kühltechniken revolutionieren würden..
Das Handbuch zum ECHTgemixt Erfolg – mit Ethik weiterkommen Der Geist ist wie ein Fallschirm: er kann nur funktionieren, wenn Thomas R. Dewar er offen ist.
Wal von Kronach leuchtet im Teich von Schloss Bellevue Mit einem Bürgerfest würdigt Bundespräsident Joachim Gauck die Menschen in Deutschland, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement zu einer starken Zivilgesellschaft beitragen. Der Bundespräsident würdigte Anfang September rund 4.000 Engagierte mit einer persönlichen Einladung, die gesellschaftliche Herausforderungen aktiv angehen, ihre Werte leben und anderen Menschen helfen. Mit dabei war eine Abordnung des Organisationsteams von „Kronach leuchtet“, die Installation „Wal“ schwamm dabei im Teich des Schlosses Bellevue. Anzeige
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Bergarbeiterstreiks im Stockheimer und Neuhäuser Bergbaurevier –
500 Bergleute legten Arbeit nieder von Gerd Fleischmann
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ECHT Oberfranken
Zeitzeugen des Streiks von 1876: die Kumpels (von links) Simon Rubel, Oberhäuer Konrad Rubel sowie Konrad Thoma, alle Neukenroth. Das Foto entstand 1879.
OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
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m 31. Januar 1876 erlebten die Swaine‘schen Bergwerke zu Stockheim ihren ersten großen Arbeiterprotest. Bereits vier Jahre vorher erschütterte ein Massenstreik das Deutsche Reich. Die Ursache ist allerdings schnell ausgemacht: Rücksichtslose Ausbeutung der Arbeiter und soziale Missstände. Das Allgemeine Berggesetz vom 24. Juni 1865 sorgte zusätzlich für Sprengstoff. Der Grund: Der Bergbau ging von staatswirtschaftlichen in privatwirtschaftliche Formen über. Dadurch wurde der früher bevorzugte Bergmann zum Lohnarbeiter degradiert. Und das nutzten viele Unternehmer aus. Und so kam in Stockheim vor 140 Jahren der Stein ins Rollen: Als Bergverwalter Funke in einer betriebsinternen Bekanntmachung in den Steinkohlengruben „St. Katharina“ und „Maximilian“ das Förder- und Bergversatzgedinge neu festlegte – allerdings zuungunsten der Bergleute – hatte er wohl kaum damit gerechnet, dass die ohnehin unterbezahlten Kumpel dagegen schärfstens Protest erheben würden. Dieses außergewöhnliche Verhalten der Knappen in einem konservativ geprägten Umfeld sorgte bayernweit für Aufsehen und schließlich für jede Menge Schlagzeilen in der Presse. Schnell reagierte die Zeitung „Fränkischer Wald“ am Dienstag, 1. Februar 1876, auf die für die damalige Zeit recht ungewöhnlichen Vorkommnisse in Stockheim. Dazu folgende Eilmeldung in dieser Zeitung: „Auf den v. Swaine‘schen Steinkohlenwerken zu Stockheim weigerten sich gestern 500 Bergleute in die Gruben einzufahren und nachdem auch die von Hr. v. Swaine gehaltene Ansprache die Bergleute nicht veranlassen mochte, um den gebotenen Lohn anzufahren, verließen alle, bis auf zehn Mann, die Gruben. Wie lange diese Arbeitseinstellung andauern wird, ist nicht vorauszusehen.“ Vorsorglich schickte Bergverwalter Funke am 1. Februar 1876 vom Postamt Stockheim aus an Bezirksbergamtmann Johann-Karl Hahn in Bayreuth ein Telegramm mit folgendem Inhalt: „Wegen Arbeiterunruhen mit handgreiflichen Drohungen gestern und heute veranlasst Bezirksamt Kronach Militär nach hier zu requirieren.“ Die aufgeheizte Stimmung im Haßlachtal schien zu eskalieren, denn der Aufruf des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) – „alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“, war mittlerweile bis nach Stockheim vorgedrungen. Insbesondere die 1863 in Leipzig von Ferdinand Lassalle gestellte Forderung nach Verbesserung der Arbeits- und Lebenssituation war mehr als berechtigt. Die Proteste der Bergleute fanden bei Bergwerksbesitzer Richard von Swaine schließlich Gehör. Für die Acht-Stunden-Schicht erhielten die Zimmerlinge 1,50, die Häuer 1,30 sowie die Förderleute und Bergschaffer 1,20 Mark. Dazu am 8. Februar 1876 die Oberfränkische Volkszeitung „Bayreuther Tagblatt“: „Der Streik in Stockheim, von dem
Zum Streikauftakt 1876 Telegramm an Bezirksbergamtmann Hahn in Bayreuth. Bergwerksbesitzer Richard Freiherr von Swaine (Bildmitte mit Zylinder) im Kreise seiner Beamten und Steiger erlebte 1876 und 1885 bittere Zeiten. Die Aufnahme entstand bei einem Bergfest im Jahre 1890.
wir kürzlich berichteten, ist beendigt. Mit dem Abendzug zog die Mehrzahl der Gendarmen, welche zehn Mann hoch mit einem Wachmeister seit dem 2. Februar in Stockheim auf den Swaine‘schen Werken einquartiert waren, ab. Es bleiben nur noch einige Mann dem Vernehmen nach als ständige Verstärkung des dortigen Gendarmeriepostens zurück. Die größere Anzahl der Arbeiter bekundete zwar ihr Einverständnis mit den um etwa 10 Prozent ermäßigten
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Die Stockheimer Maxschacht-Zeche im Jahre 1892.
Die Sophienzeche bei Neuhaus im Jahre 1905.
Accordsätzen, in welchen die Löhnung besteht, nachdem durch den königlichen Bergamtmann Hahn nachgewiesen worden war, dass ihre Arbeitsleistung im Vergleich mit gleichartigen Werken um ein erhebliches zurückgeblieben sei.“ Allerdings wurden durch die königlichen Beamten die Bedenken geäußert, „dass das sozialdemokratische Feuer unter der Asche fort glimmen werde.“ Eine Eilmeldung am Montag, 14. Februar, in der Zeitung „Fränkischer Wald“ verdeutlichte erneut die schlechte Stimmung in Stockheim: „Vergangenen Samstag weigerte ein großer Theil der Bergleute in Stockheim die Annahme der Löhnung, indem selbige sich darin geschmälert glaubten, daß man ihnen die Tage des Streiks in Abzug brachte. Man befürchte für heute (Montag) neue Unruhen.“ Richard von Swaine bewies Diplomatie und konnte seine Untertanen vorerst beruhigen. Doch nach Jahren relativer Ruhe erschütterte am Montag, 20. Juli 1885, erneut ein spontaner Streik den Arbeitsfrieden in den Swaine‘schen Steinkohlengruben Maximilian und Sophie bei Neuhaus. 59 Häuer verweigerten die Einfahrt, um dadurch eine Lohnerhöhung zu erzwingen. Weitere 90 Bergleute legten in den darauffolgenden Tagen die Arbeit ebenfalls nieder. Was war geschehen? Nach dem Streik von 1876 verminderte sich von Jahr zu Jahr der Lohn. Zuletzt erhielten die Bergleute für die Acht-Stunden-Schicht nur noch 85 Pfennige. Dagegen lag die Entlohnung im Ruhrgebiet bei zwei Mark sowie im staatlichen Bergwerk Peißenberg bei drei Mark. Mit 85 Pfennigen waren die Stockheimer Bergleute nicht mehr in der Lage, ihre oft kinderreichen Familien zu ernähren. (Zum Vergleich: Um 1900 kostete ein Pfund Roggenbrot ca. 11 Pfennige, ein Pfund Schweinefleisch 80
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ECHT Oberfranken
Pfennige.) Der Verdienst lag unter dem Existenzminimum. Zudem führte die kräftezehrende Arbeit unter Tage zu gesundheitlichen Schäden. Gedrückte Stimmung in den Bergarbeiterfamilien, die sich in einer bedrohlichen Lage befanden und keinen Ausweg aus dem Dilemma sahen. Doch auch für Grubenbesitzer Richard Freiherr von Swaine war in jener Zeit die wirtschaftliche Lage alles andere als günstig. Die sächsische und böhmische Kohle drückte den Preis ganz erheblich. Vor allem erlebte die deutsche Wirtschaft einen drastischen Strukturwandel. Das Handwerk war zugunsten der Industrie zurückgefallen. Innerhalb der Industrie hatte der Aufstieg der Großbetriebe begonnen. Es konnte nicht ausbleiben, dass dieser Wandel Umstellungsschwierigkeiten auslöste, die das weitere Wachstum bremsten. Hinter der Spekulationskrise von 1872 kam eine Strukturkrise zum Vorschein. Der Preis einer Tonne Kohle fiel von 15 Mark auf bis zu 4,15 Mark zurück. Der allgemeine Verfall war so nachhaltig, dass die Preise für Industrierohstoffe erst 1908 wieder den Stand von 1872 erreichten. Und diese negative Entwicklung hatte in Stockheim verheerende Auswirkungen auf die Löhne. Dazu die Meldungen in der Zeitung „Fränkische Presse“, Montag, 20. Juli 1885: Nach einer uns soeben zugegangenen Mittheilung haben die Bergleute in den Swaine‘schen Werken die Arbeit eingestellt. Dienstag, 21. Juli 1885: Heute früh sind die Bergleute nicht eingefahren und streiken weiter. Die Leute sollen in der vorigen Woche pro Schicht 85 Pfennige verdient haben, und um diesen Schandlohn wollen dieselben nicht mehr arbeiten. Dienstag, 4. August: Nachdem zwischen der Verwaltung der von Swaine‘schen Kohlengruben bei Neuhaus und Stockheim und den daselbst beschäftigt gewesenen Bergleuten bezüglich des verlangten höheren Arbeitslohnes eine Verständigung nicht
Blick auf die Stockheimer Katharinazeche im Jahre 1963.
erzielt worden ist, hat unsere kgl. Bayer. Regierung denjenigen Grubenarbeitern, welche bayerische Unterthanen sind, anderweitige Beschäftigung und angemesseneren Verdienst zugewendet. Aber auch von Seite der herzogl. Coburg‘schen Regierung sind Maßnahmen zur Erleichterung der Lage der brotlosen und hungernden Swaine‘schen Arbeiter getroffen. Dies verdient gewiß alles Lob!“
Enormer Einsatz für soziale Gerechtigkeit Nach wochenlangen sozialen Spannungen kam dann doch noch eine Einigung zustande. Der „Fränkische Wald“ schreibt am Montag, 7. September 1885: „Der Streik auf den Frhrl. v. Swaine‘schen Steinkohlenbergwerken zu Stockheim, welcher die Presse so vielfach beschäftigte, ist nunmehr beendigt, indem Herr Baron von Swaine nach Wiederherstellung der theilweise unbrauchbaren Maschinen des Maxschachtes vom 9. dieses Monats an die letzten 27 seit jüngster Zeit nicht beschäftigten Arbeiter wieder aufgenommen hat. Eine Aufbesserung der Löhne ist gleichfalls erfolgt, indem den Häuern für die Tagesschicht von 8 Stunden 1,20 Mark bezahlt werden.“ Vier Jahre später, 1889, sorgte der erste organisierte Massenstreik im Ruhrbergbau für Turbulenzen, denn 90.000 Bergleute traten in den Ausstand. Militär wurde eingesetzt und es gab wegen der Arbeiterunruhen 14 Tote. Wenige Monate später wurde die Bergarbeitergewerkschaft, heute IGBEC, gegründet. Immerhin, das Sozialistengesetz, von Reichskanzler Otto von Bismarck eingeführt, wurde 1890 nicht mehr verlängert und Bismarck entmachtet. Weitere Verbesserungen kamen mit dem Erlass des Arbeiterschutzgesetzes vom 1. Juni 1891 zustande. Das Ergebnis: einge-
Meldung Fränkischer Wald zum Streikende 1885.
schränkte Nachtarbeit sowie Frauen- und Kinderschutz. In der Folgezeit erlebten Gewerkschaften und Sozialdemokraten einen immer stärkeren Zuspruch. Und die sozialen Missstände konnten scheibchenweise abgebaut werden, was vor allem durch die Arbeitsniederlegung im Jahre 1905 mit 200.000 Bergarbeitern gelang. Die Streiks in Stockheim in den Jahren 1876 und 1885 – seinerzeit ohne gewerkschaftliche Rückendeckung – waren regelrechte Verzweiflungsaktionen, denn diese Arbeitsniederlegungen glichen mehr oder weniger Überlebenskämpfen. Mit ihrem Mut und einem hohen Maß an Risikobereitschaft haben die Stockheimer Bergleute damit einen wesentlichen Beitrag für soziale Gerechtigkeit und verbesserte Lebensbedingungen für nachfolgende Generationen geleistet. n Fotos: Archiv G. Fleischmann
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Steinkohle prägte den Frankenwald –
Letztmals „Glückauf“ im Jahre 1968
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umpels, Kohlen, Krisen: Diese drei Begriffe prägten an die 400 Jahre die Wirtschaftsgeschichte des Frankenwaldes. In guten Zeiten arbeiteten bis zu tausend Männer und Burschen in den zahlreichen Gruben zwischen Reitsch, Stockheim und dem thüringischen Neuhaus. Der Berg gab viel, doch er forderte seinen Preis, denn die Geschichte des Steinkohlenbergbaus ist eine Auflistung von dramatischen Unglücken, Enttäuschungen und Stilllegungen.
steinsmassen zwölf Bergleute eingeschlossen worden. Vier Tage verbrachten sie in ihrem unterirdischen Verlies. In ihrer Verzweiflung beteten sie im Angesicht des Todes zu den Vierzehn Nothelfern. Sie versprachen im Falle einer Rettung, barfuß nach dem Gnadenort Vierzehnheiligen zu wallfahren. Am Ostermontag geschah das Unglaubliche – die Eingeschlossenen konnten gerettet werden. Noch heute erinnert ein ausdrucksstarkes Votivbild in der Basilika an die glückliche Rettung.
An die einhundert Todesopfer forderte der gefährliche Einsatz unter Tage. Von 1859 bis 1863 verunglückten durch schlagende Wetter, Schießarbeiten und eingebrochene Wände neun Bergleute. Am 30. Januar 1872 riss im Sophienschacht bei Neuhaus das Seil des mit fünf Knappen einfahrenden Förderkorbs. Die Arbeiter stürzten etwa 200 Meter in die Tiefe. Und am 5. September 1872 ereignete sich auf dem „Vereinigten Nachbarn“ das größte Unglück bei einem Grubenbrand. Die traurige Bilanz: 14 Tote.
1930 bahnte sich bundesweit eine einmalige Verzweiflungstat an, denn die Bergwerksanlagen sollten versteigert werden. Die leidgeprüften Knappen traten zur Selbsthilfe an und verkauften ihre letzte Ziege im Stall, um mit einer persönlichen Einlage von 100 Mark ihren Arbeitsplatz zu retten.
Doch es gab auch so etwas wie ein Wunder. Im April des Jahres 1879 waren in der „Maxschachtgrube“ am Gründonnerstag durch gewaltige Ge-
Letztmals Glückauf für Grube St. Katharina. Die Bergbauära im Stockheimer Revier endete nach 400-jähriger Geschichte im März 1968.
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Trotz aller Negativ-Schlagzeilen erwies sich die Förderung der „brennenden Steine“ als außerordentlich bedeutsam für die heimische Region. Immerhin sind an die 120 Millionen Zentner des „schwarzen Goldes“ in einer Tiefe von bis zu 320 Metern abgebaut worden. Vor allem nach Kriegszeiten war man dankbar für dieses Energieangebot. Dass Stockheim be-
reits 1863 einen Eisenbahnanschluss bekam, ist der Kohle zu verdanken. Daraufhin gründeten 1877 Glasmeister aus dem Schwarzwald eine bedeutende Champagnerflaschenfabrik. Zu den prominenten Besuchern der ersten Grubenanlagen zählte Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe, der als Leiter einer fürstlichen Delegation am 26. Juni 1782 zwei Bergwerke besichtigte. Nachdem in den Jahren 1843 bis 1845 vorübergehend auch Carl Joseph Meyer, der Verfasser des gleichnamigen Konversationslexikons, das Schürfrecht für vier Gruben erworben hatte, wurde 1863 Joseph Freiherr von Swaine, ein aus England stammender Industrieller, alleiniger Eigentümer aller Zechen. Von 1908 bis 1911 engagierte sich der Bayerische Staat. Der Einsatz in Stockheim entwickelte sich allerdings zum Desaster: Voreilig schloss man die Gruben und 556 Bergleute wurden arbeitslos. Zur endgültigen Schließung kam es dann am 31. März 1968. Die Tradition des ehrwürdigen bergmännischen Berufsstandes setzen heute Knappenverein, Bergmannskapelle und Förderverein „Bergbaugeschichte“ fort. n
Die Tradition wird von der Bergmannskapelle und dem Knappenverein – hier beim Bau eines Schaustollens – fortgeführt. Text und Fotos: Gerd Fleischmann
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„Ich muss sein, wer ich wirklich bin. Ich muss tun, was ich kann und möchte. Dann werde ich haben, was ich will.“ „Eine Gesellschaft von Egoisten ist nicht überlebensfähig, das Miteinander gewinnt.“ „Merkmale ethischen Verhaltens: Ehrlichkeit, Redlichkeit, Zuverlässigkeit, Anständigkeit, Treue, Integrität, Demut, Mäßigung, Gerechtigkeit, Geduld, Bescheidenheit und nicht zuletzt Menschlichkeit.“
„Wir brauchen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Menschen, die sich auszeichnen durch berufliche Professionalität, persönliche Integrität und menschliche Sensibilität.“ 76
ECHT Oberfranken
„Eigenverantwortung führt direkt dazu, Verantwortung für andere zu übernehmen.“ „Willst Du Gewinn und Erfolg, dann denke an den Vorteil anderer Menschen.“
„Ethik ist die Lehre vom sinnvollen Miteinander und die Lehre der Verantwortlichkeit. Umso mehr sind wir alle damit gemeint.“ „Der Wille zum Miteinander gehört zu den stärksten und Halt gebenden Wurzel der christlichabendländischen Kultur.“
„Wie Mitarbeiter und Führungskräfte in den Wald hineinrufen, so schallt es heraus.“
„Mitarbeiter allein als Mittel zum unternehmerischen Erfolg zu betrachten und als ökonomischen Faktor einzusetzen, um Gewinne z. B. an der Börse zu machen, ist zutiefst unethisch.“
„Die Verknüpfung ökonomischer, ökologischer und ethischer Zielsetzungen führt zu mehr Nachhaltigkeit, weil der langfristige Entwicklungs- und Fortschrittsprozess in den Fokus gerät.“ „Falls sich in Ihrem Kühlschrank Lebensmittel befinden, Sie Kleidung besitzen, ein Dach über dem Kopf haben und ein Bett zum Hinlegen, sind Sie reicher als 75 Prozent der Menschheit.“
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
„Der Kunde ist im Universum des unternehmerischen Denkens und Handelns die Sonne, um die sich alles dreht.“
„Ethik ist der stärkste Erfolgsfaktor.“
„Die Führungskraft steht zwar hierarchisch über dem Mitarbeiter, aber dieser ist der Experte auf seinem Gebiet und darum berechtigt, die Führungskraft zu beraten.“
„Ich bin als Mensch der Mittelpunkt meiner (nicht der) Welt, wohl wissend, dass das für jeden anderen Menschen auch gilt. Dem anderen Menschen dabei zu dienen, Mittelpunkt seiner Welt zu sein, ist Grundlage des persönlichen und wirtschaftlichen Erfolgs, die Grundlage der Sinnfindung, aber auch des Wirtschaftens und des unternehmerischen Handelns.“
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Die ethische Urquelle wieder sprudeln lassen – Aus einem Gespräch mit Josef Schmidt Zusammengestellt von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer
Josef Schmidt, der Selfmademan
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eine ersten Lebensjahre waren kein Spaziergang. 1934 geboren, waren Josef Schmidts Kinderjahre in Fichtelberg geprägt von Armut, Arbeit und Krieg. Schon als Kind war er – freiwillig – ein eifriger Kirchgänger. Nach dem Ende seiner Schulzeit machte er eine Lehre zum Bäcker und Konditor, wird Meister und macht sich in seinem Lehrberuf selbstständig.. „Glück ist in erster Linie der mutigen Wille zum Leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt“, das wird später seine Prämisse. So ging er in die Schule des Lebens. Eine Universitätskarriere war ihm aus finanziellen Gründen nicht möglich. „Psychologie habe ich durch das Leben gelernt.“ Sein Wissen, insbesondere auf dem Gebiet der Philosophie, eignet er sich selbst an. Er besucht Kurse an der Volkshochschule, ist Gasthörer an verschiedenen Universitäten. Aber diese
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ECHT Oberfranken
nicht rosigen Startbedingungen machen ihn später erfolreich, denn, „die Menschen“, das lernt er schnell, „sind am Pragmatischen interessiert.“ Die nächste Station war der Leiter einer Aldi-Filiale, später arbeitet er sich in eine Führungsposition eines Anbieters für Seminare für Unternehmer und Führungskräfte hoch. Da sei wohl zu viel Licht auf ihn gefallen, meint Schmidt im Rückblick. Ihm wird gekündigt. Tortzdem: „Das war der größte Glückstag meines Lebens.“ Jetzt macht er sich mit dem SchmidtColleg selbstständig und bietet auch hier vor allem Management- und Führungskräfteseminare an. Ethik und vor allem Wirtschaftsethik stehen hier immer im Mittelpunkt. Außerdem wirkt Schmidt als Unternehmensberater und Gastdozent zum Beispiel an vielen Universitäten. 30 Mitarbeiter sind im Schmidt-
Colleg zuletzt beschäftigt, Lehrwerke und 21 Bücher schreibt Schmidt allein in dieser Zeit, bevor er seine Firma 1998 in andere, jüngere Hände übergibt. Ausgleich zu seiner Unternehmertätigkeit findet Josef Schmidt in seiner Familie, in einem 84 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb, wo er sich als erfolgreicher Züchter von Hühnern, Tauben, Gänsen, Enten und Pferden erweist. Und im Ehrenamt. Schmidt engagiert sich beispielsweise für die Mukoviszidose-Hilfe und wird zum Gründungsvorstand der Christiane Herzog Stiftung berufen. Ehrungen bleiben bei einem so erfolgreichen, ausgefüllten Leben nicht aus. Zu seinen herausragenden Auszeichnungen gehört die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band für be-
sondere wirtschaftliche und soziale Leistungen 1996. Im Jahr 2003 folgt die Krönung seines Lebenswerkes, die Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ein Mensch wie Josef Schmidt kann natürlich auch im Ruhestand nicht untätig bleiben. In diesem Jahr hat er das Buch „Wirtschaftsethik – Die Lehre vom sinnvollen Miteinander und der Verantwortlichkeit – Ethik – Basis für Glück und Erfolg“ herausgebracht. Es fasst seine Lebenserfahrung und seine Überzeugungen nochmals prägnant zusammen. Ethische Gesichtspunkte, vor allem als Leitfaden für die Wirtschaft, stehen dabei im Fokus. n
Die philosophische Ethik und das Ehrenamt Auf welchem Fundament gründet sich das Ehrenamt? Ich denke auf demselben, das auch für mein bisheriges Tun und Streben, die Basis war: Die philosophische Ethik. Für meine 26 Bücher, 11 Lehrwerke und ca. 3.000 Veranstaltungen ist diese zur zentralen Aussage geworden. (…) Philosophie bedeutet ganz einfach ausgedrückt Liebe zur Wahrheit und zur Weisheit. (…) Die Ethik bedeutet vereinfacht ausgedrückt die Lehre vom sinnvollen Miteinander und von der Verantwortung. Gelingt es uns, beide miteinander zu verbinden, so entsteht die philosophische Ethik. (…) Gerade vor dem Hintergrund unserer sogenannten christlichen, abendländischen Kultur gewinnt die philosophische Ethik an Bedeutung und dies umso mehr in der heutigen Zeit. (…) Und da gelangen wir zu Mahatma Gandhi, wenn er sagt: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Also, beginnen wir mit uns selbst und tun wir für die Menschen etwas, die sich zum großen Teil nicht selbst helfen können. (…) Phantastische Einrichtungen, die aber nur durch das Ehrenamt funktionieren, bieten dazu vielfältige Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements. Und schon haben wir diese Lehre vom sinnvollen Miteinander verstanden und leben diese im gesellschaftlichen Zusammenleben und -wirken. (Josef Schmidt in „Das Ehrenamt“)
ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Straße 14 95326 Kulmbach Telefon 09221 407 81 20 Telefax 09221 407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de
Dr. Rüdiger Hess, Rainer Kober, Iris Kroon-Lottes, Landesfachstelle f.d.öff. Bibliothekswesen/Außenstelle Würzburg, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Enrico Santifaller, Jürgen Schabel, Dr. Klaus Wührl-Struller, Wolfgang Subal, Holger Twele, Initiative Baukunst Oberfranken, Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof. Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER GmbH & Co. KG Medienagentur röder&sommer Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg
Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Chefredaktion/Projektleitung, Verantwortlich i.S.d.P.: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Texte und Fotos dieser Ausgabe: ARGE Fisch Tirschenreuth, Gerhard Bergner, Dr. Rolf-Bernhard Essig, Fischereifachberatung des Bezirks Oberfranken, Gerd Fleischmann,
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4,30 Euro inklusive 7 % MwSt. Jahresabonnement: 25.00 Euro für sechs Magazine inklusive Porto und Versand. Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 1. Februar 2010
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MENSCHEN UND KULTUR
Herbstjubilieren! H
erbstjubilieren? Ist es nicht vielmehr die Depression, für die der Herbst berühmt ist? Die Niedergeschlagenheit, der Rückzug, die Einsamkeit bei Kerzenlicht, die man allenfalls für das eine oder andere Glühweinevent zu verlassen bereit ist, das einem aber letztlich auch – neben einem meistens recht grusligen Kater – mehr miss- als gefällt? Das Jubilieren dagegen, ist das nicht eher Sache des Frühlings? Der Frühlingsgefühle? Dieser unvergleichlichen Fröhlichkeit, wenn alles wieder leicht geht, wenn die Niedergeschlagenheit, die Erstarrung, das Leid des Herbstes und Winters endlich vorüber sind? Oder hat jetzt der Klimawandel nach dem Wetter mit grünen Weihnachten und weißen Ostern auch schon unsere Gefühlswelt vollkommen durcheinander gebracht?
Keine Sorge. Nicht die Natur – weder in Form von äußeren Geschehnissen wie dem Wetter noch mit inneren Vorgängen wie dem Hormonhaushalt – ist verantwortlich für diese Gefühlsumkehr, es ist, wie so oft, der Mensch. Genauer: Der Mensch in seiner spezifischen Erscheinungsform als Verwaltung. Denn er hat es – in Umkehrung unserer vermeintlichen Bedürfnisse – vermocht, uns Oberfränkinnen und Oberfranken vor Irrwegen zu bewahren. Da er jedoch nicht klar erkennen konnte, welcher Weg nun „irr“- und welcher recht gewesen wäre, hat er uns gleich alle Wege verwehrt. Das hat zur Vorverlagerung der Depression in den Sommer geführt und im Gefolge den bereits eingangs erwähnten, golden jubilierenden Herbst hervorgebracht. Denn, sagt sich der stets um unser Wohlergehen besorgte Mensch in seiner spezifischen Daseinsform als Ver-
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ECHT Oberfranken
waltung: Wollen wir das wirklich? All diese Reisen, dieses „in-den-Urlaubfahren“, diese permanente Unsicherheit und das andauernde Neue in fremden Ländern? Diesen Zwang zur kollektiven Extremerholung, dem wir uns einzig aussetzen, um dem unerträglichen Schwärmen der Kolleginnen und Kollegen noch größeres eigenes Schwärmen entgegensetzen zu können? Wollen wir wirklich in Cornwall von einem Schäufele träumen? Uns auf Kreta nach einem Presssack mit Musik sehnen? Oder verzweifelt nach einem gscheiten Bier von wenigstens einer unserer über 200 oberfränkischen Brauereien in einem finnischen Supermarktregal suchen? VegetarierInnen hätten es wenigstens bezüglich der fleischlichen respektive pflanzlichen Genüsse besser, aber noch nicht mal der Tofu schmeckt anderswo so gut, wie dahaam! Wozu braucht man ein Meer, das kein Mensch überschauen kann und wo an einem Strand mehr Leute liegen, als in Ebrach sitzen, wenn man daheim genügend Baggerlöcher hat? Warum sich 3.000 oder mehr Meter einen Berg hinaufquälen, wenn’s beim Döbraberg auch knappe 800 Meter tun? All diese Strapazen, all diesen Unannehmlichkeiten, all das viele Geld ausgeben, statt auf unserem bestens eingesessenem Bequem-Kanapee mit genug Platz und unnerer Ruh zu sitzen? Die Anreise Schweißwade an Schweißwade mit hunderten anderen Wahnsinnigen im Billigflieger? Wahlweise eingepfercht in unsere Hightech Sardinenbüchse neben gefühlt einer Million weiterer Sardinenbüchsen stehen, die womöglich – sehr zu unserem Ärger – deutlich hightechiger sind als unsere und in denen ganz sicher
erheblich dämlichere Sardinen sitzen als wir selbst in unserer eigenen Büchse es sind? Nein, haben unsere öbersten Oberfranken – in der Kurzform: Öberfranken – entschieden, das kann kein Mensch ernsthaft wollen. Und schon gar nicht ein Oberfranke (und falls es vereinzelt Oberfränkinnen geben sollte, die der Meinung wären, das tatsächlich wollen zu sollen, dann ist eine gewisse, sanfte pädagogische Unterstützung ohnehin wünschenswert). Und also, so die Öberfranken (von denen es durchaus auch Öberfränkinnen gibt), helfen wir unseren unteren Oberfranken dabei, diese Mühen, diese Kosten, die Entbehrungen zu vermeiden. Ein kurz erwogener anti-touristischer Schutzwall wurde schnell verworfen, stattdessen war nach intensiven Beratungen der Königsweg gefunden: Dieser ist nicht nur dezenter, sondern zugleich Sinnbild für die große, ja fast schon übergroße Fürsorge, die unsere Öberfranken uns angedeihen lassen: Wir bekommen neue Verkehrswege! Auf den alten Routen. So dass wir künftig mit unseren Hightech Sardinenbüchsen noch b e q u e m e r, vollklimatisierter und mit noch größerem Ärger über die unfähigen Kutscher der anderen, womöglich noch hightechigeren Sardinenbüchsen durch unsere Lande gondeln können. Welch wun-
MENSCHEN UND KULTUR
em d , rl üh sW u a Kl n vo e s os Gl
dervolles Ansinnen! Und wie schön, dass gleichzeitig praktisch alle Straßen in Oberfranken dieser glücklichen Renovierungsfügung teilhaftig werden durften. Mit anderen Worten: Im Sommer wird gebaut! Und zwar gleich so viel und so kompliziert, dass man aus Oberfranken auch beim besten Willen nicht rauskommt. Und mithin also keinen Urlaubsärger hat. Weder in der Hightech-Sardinenbüchse noch Schweißwade an Schweißwade mit hunderten anderen Wahnsinnigen im Billigflieger. Mit der Bahn sowieso nicht, weil es östlich von Bamberg kaum etwas gibt, was den Namen Bahn verdient. Und da, wo es dem, was heutzutage allgemein unter Bahn verstanden wird, nahe kommt, wird man entweder ob des – von den Marketingstrategen zwar angepriesenen, von den vor Ort-Cerberussen jedoch von Herzen gehassten – Fahrradmitnahmewunsches in mindestens 80 Pro-
n an m us a H
zent aller Fälle mit der bekannten oberfränkischen Herzlichkeit aus dem Zug komplimentiert bzw. gar nicht erst in ihn hineingelassen. Den Gipfel der Fürsorge erreicht das Ganze dann auf den Straßen. Dort wird so gründlich renoviert, dass nicht selten sogar die Umleitung zur Renovierung wegen Renovierungsmaßnahmen geschlossen ist. Es gibt angeblich schon eine erste Selbsthilfegruppe von Anwohnern der B85, die seit Tagen in der Gegend umher irren und weder an ihr Ziel noch zurück nach Hause finden. In Bamberg darf man ohne Führerschein fahren, weil die dortigen Zustände eher einem Autoscooter denn üblichem Verkehr ähneln. Angeblich ist es schon zu Massenschlägereien zwischen Einheimischen und Touristen gekommen, wer nun das Vorrecht hätte, mit seinem Gefährt sich überhaupt noch zu bewegen. Ein Umbau des Bamber-
ger Doms zum Parkhaus wird derzeit aber noch dementiert. Das alles mag lästig sein, ist aber eben – und das sei ausdrücklich betont – einzig ein Ausfluss der Fürsorge unserer Öberfranken für uns untere Oberfranken: Denn es erspart uns den Urlaub! Wir kommen einfach nicht raus. Die paar, die es dennoch schaffen, haben entweder ein Amphibienfahrzeug von Opa und bauen sich bei Bedarf eigene Wege oder sie kommen grün vor Neid und absolut urlaubsreif zurück. Hier kommt nun der Herbstjubel: Denn alles ist vorbei! Die Urlaubszeit ist an uns vorübergegangen, das Kanapee hat keinen Tag auf uns verzichten müssen und die Straßen sind wieder offen, die Wege wieder frei. Welche Glücksgefühle, welche Leichtigkeit, die neu unseren Alltag bereichert. Herbstjubel eben! n
Foto + Illustration: Wolf Hartmann
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IDEEN & PERSPEKTIVEN
Gemeinsamkeit macht stark – Herzliche Events im Frankenwald Von Cornelia Masel-Huth
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er zwei Hürden aus dem Weg räumt, schiebt Neues an und gewinnt für sich und andere. Die Hürden heißen Einzelkämpfertum und Angst vor Konkurrenz. Netze spinnen ist ein so beliebter Slogan und tatsächlich so wirkungsvoll. Rund 40 kleine Unternehmen und Einzelanbieter im Gesundheits- und Wellnessbereich im Landkreis Kronach haben das erfahren, sind begeistert und befeuert. „ErHolger Schramm, der zum Kern des Gesundheitskreises gehört, lebnis-Momente“ nannte der bietet u. a. Klangmassagen an. Kreis sein dreimonatiges Programm, mit dem in diesem Sommer Einheimische und Touristen den Frankenwald buchstäblich mit allen Sinnen entdeckt und genossen haben und Körper, Seele und Geist verwöhnen konnten. „Wir waren selbst überrascht, dass sich in so kurzer Zeit so viele unterschiedliche Angebote zu einem so kunterbunten Pro-
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ECHT Oberfranken
gramm zusammengefügt haben“ staunt Nicole Bärschneider, eine Mitwirkende im Gesundheitskreis. „An fast jedem Tag stand plötzlich ein anderes Termin in unserem Veranstaltungskalender.“ Die O-Töne von Gastwirten und Gastgebern im Frankenwald bestätigen einstimmig: „Wir wussten gar nicht, was es hier in der Region für schöne und ganz besondere Angebote gibt.“ Was alles dahintersteckt hinter diesen „besonderen Angeboten, dazu später mehr. Zunächst wollen wir erzählen, wie Bewegung in die kleine Szene komplementärer Gesundheitsanbieter im Landkreis Kronach gekommen ist. Der Anstoß kam nämlich aus einer anderen Ecke, näm-
lich von Kronach Creativ, dem Verein zur Förderung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Landkreis Kronach. Das überregional bekannte Lichtevent „Kronach leuchtet“ wurde von ihm initiiert. „Miteinander – für uns selbst und die Region“ lautet sein Motto. Trotzdem, die Mitglieder des Arbeitskreises Gesundheit tagten ein Weile etwas ratlos, ohne rechtes Ergebnis. Kronach Creativ-Vorsitzender Rainer Kober ermutigte: „Holt euch weitere Partner an Bord wie den Tourismus, macht etwas gemeinsam, das nach außen wirkt und auf eure Angebote aufmerksam macht. Seid präsent und sichtbar. Nicht die Menschen müssen euch finden, ihr müsst auf die Menschen zugehen.“ Das leuchtete ein. Bestimmt würden sich beispielsweise durchreisende Geschäftsleute oder die Urlauberfamilie mit kleinen Kindern freuen, würden sie kleine, feine Events der Entspannung und Gesundheitsvorsorge vorfinden. „Gerade im Tourismus sehen viele von uns ein großes Potenzial“, davon ist auch Holger Schramm überzeugt. Er ist vor zwei Jahren zu dem losen Zusammenschluss Gleichgesinnter „dazugestolpert“, heute gehört er als einer der wenigen Männer zum festen Kern von 15 bis 20 Mitgliedern. Ursprünglich kommt er aus einer anderen Branche. 16 Jahre war er im Mediendesign und Verlagswesen beschäftigt, sechs davon war er selbstständig mit einer Werbeagentur. Doch irgendwann ist er in ein dunkles Loch gerutscht, Neudeutsch auch Burnout genannt. Er stellte sich Fragen nach dem Sinn des Lebens. Das musste noch etwas anderes sein, als sich im Hamsterrad zu drehen, nur um Rechnungen bezahlen zu können. Er machte sich auf die Suche, absolvierte verschieden Ausbildungen speziell zum Natur- und Wanderführer. Heute bietet er in seiner
Praxis für Energie und Harmonie mit Namen Lebenskunst in Eila bei Pressig beispielsweise Klangmassagen an oder Naturcoaching als Hilfe bei Burnout, Stress und Lebenskrisen. Oder Genusswandern im Frankenwald. „Ich lebe jetzt das, was ich gesucht habe und was mir selbst geholfen hat. Und ich bin raus aus dem Haifischbecken.“ Ein eigenes Geschäft aufzubauen ist allein ein mühevoller Weg, das hat Holger Schramm im Laufe seines Lebens lernen müssen, „zusammen geht vieles einfacher, da tun sich plötzlich Türen auf und vor allem: es macht viel mehr Spaß.“ So wie Liebe wachse, wenn sie geteilt wird, so vermehre sich auch Wissen und Fähigkeiten. Eine Kräuterpädagogin etwa hat sich mit einem Entspannungstrainer zusammengetan – völlig neuartig. Jenseits vom üblichen Kommerz und Konsum wollen die Gesundheits- und Wellnessangebote die Menschen, gleich ob Alt oder Jung, ohne jegliche Zielgruppeneingrenzen, wieder zum Spüren bringen, zum Erleben aller Sinne, die im heutigen Alltag so verkümmern. „Wir wollen Freude am Leben wecken, gemeinsam den Moment und das Miteinander genießen. Schöne Augenblicke teilen und intensiv wahrnehmen. Gerade unser Frankenwald steckt voller magischer Orte und Momente – wir rennen im Alltag blind daran vorbei.“ Das zu ändern ist das Ziel des Kreises. Aus Einzelkämpfern, in diesem Fall kleinen Gesundheitsund Wellnessanbietern, ist eine rege Gemeinschaft geworden. Schon am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Oktober, sind Einheimische und Gäste zum zweiten Mal wieder eingeladen in die Arnika-Akademie in Teuschnitz zu einer kleine, feinen Gesundheitsmesse mit vielen Ausprobier- und Mitmachangeboten. Ziel für die Zukunft ist, das ganze Jahr über Präsenz zu zeigen und weitere derartige „herzliche“ Events anzubieten. n
Fotos: Arbeitskreis Erlebnis Körper, Seele, Geist
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ECHT Oberfranken Oberfranken
Kontrolle der Nachzuchtbäumchen durch Pomologen Wolfgang Subal
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Äpfel und Birnen, die es eigentlich schon nicht mehr gibt –
Experten retten 130 alte Sorten Text und Fotos von Gerhard Bergner und Wolfgang Subal
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ie Vielfalt scheint unermesslich: Über 2.300 Apfelsorten könnte es in Bayern gegeben haben – so genau weiß man das nicht. Es gibt keine Verbreitungskarten, keine Roten Listen und kein allumfassendes Bestimmungswerk. Am wertvollsten ist deshalb das Wissen vor allem älterer Menschen und Obstspezialisten, sogenannter Pomologen. Die Regierung von Oberfranken hat in einem Biodiversitätsprojekt in den Jahren 2013 bis 2015 mehr als 4.000 Obstbäume in 15 oberfränkischen Gebieten erfasst und bestimmt. Dabei wurden rund 400 verschiedene Apfelund Birnensorten entdeckt. Von den seltensten Bäumen wurden Edelreiser für die Vermehrung geschnitten und auf Unterlagen „gepfropft“. Diese 130 alten Sorten werden in einer Forchheimer Baumschule und im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth wieder vermehrt. Viele davon sind seit über 100 Jahren aus den Baumschulen verschwunden, kaum ein Gärtner hat sie seither mehr nachgezogen. Wie wichtig diese Nachzucht sein kann, zeigt die als „Frühe Dörrbirne“ bezeichnete bisher nicht identifizierte Sorte, deren einzig bekannter Altbaum in Oberfranken im Zuge einer Hausrenovierung gefällt wurde. Ohne das Sortenprojekt wäre das Genmaterial für immer verschwunden. Genau das ist das Ziel des vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Naturschutzprojekts –
alte und nur lokal verbreitete Sorten zu erhalten. Denn jede Sorte hat ihre Vorzüge: geschmackliche Vielfalt, Resistenz gegen Feuerbrand und Schädlinge, Eignung als Dörrobst oder als Obst für Brände. Oder auch als Basis für Neuzüchtungen. Darunter ist die Kleine Pfalzgräfin (Abb. 5), die bisher in Deutschland als verschollen galt und bei der Kartierung wiederentdeckt wurde. Vor 150 Jahren war die „Frankenbirne“ oder das „Ruseli“ in ganz Franken sehr beliebt und eine der acht häufigsten Birnensorten. Die „angenehm gewürzte, süße, aber kleine Birn“ wurde als Dörr- und Tafelbirne geschätzt. Man schrieb 1856: „Die dauerhaftesten Bäume sind in der That mit Früchten wie übersäet, verdient deßhalb alle Verbreitung, indem der Ertrag sich jeder andern vortheilhaften Frucht gleichstellt“. Angesichts der Beliebtheit der Sorte vor 150 Jahren ist es erstaunlich, dass nur noch dieser Altbaum bekannt ist. Eine Schwesterart ist die Große oder Rote Pfalzgräfin (Abb. 6), von der in Oberfranken ebenfalls einige Altbäume in den Landkreisen Kulmbach und Coburg stehen. 1862 schrieb der Pomologe Friedrich Jakob Dochnahl über eine Obstausstellung in Ansbach: „5. Kleine Pfalzgräfin, 6. Rothe oder große Pfalzgräfin. Zwei alte fränkische Nationalsorten, die ausnehmend fruchtbar sind, überall, auch an Strassen vorkommen und auf allen Märkten Mittelfrankens in großer Menge verkauft werden.
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Herrliche Früchte für den Haushalt, mehr werth und einträglicher, als die edelsten Bergamotten“. Die Große Pfalzgräfin war bisher nur noch aus dem südlichen Mittelfranken bekannt.
Auch die Gelbgraue Rosenbirne (Abb. 7), eine andere fränkische Traditionssorte, galt bisher als verschollen. Sie wurde mehrfach im Naturschutzgebiet Kraiberg bei Baunach wieder entdeckt und – ein Beleg für ihre Verbreitung in ganz Franken – gleichzeitig bei Weißenburg in Mittelfranken identifiziert. Die Menschen schätzten sie früher vor allem als Wirtschaftsbirne zum Dörren und für die Küche. Eine ähnliche Rarität ist der Purpurrote Agatapfel (Abb. 8). Im Jahr 1858 schrieb der Cadolzburger Baumschulenbesitzer Haffner: „Dieser Apfel ist hier allgemein verbreitet und seines guten Geschmacks wegen, welchen er bis zum Frühjahr erhält, sehr beliebt. Der Baum trägt außerordentlich voll und ist nicht empfindlich für Boden und Lage, weßhalb der Obstertrag hier bedeutend durch denselben erhöht wird. Sein spätes Blühen läßt fast immer auf eine sichere Ernte rechnen“. Sein hoher Ertrag konnte auch bei den beiden im Rahmen des Projektes entdeckten Bäumen bestätigt werden.
Die Nachzucht in der Baumschule (Abb. 1) wird von Willi Gügel (Abb. 2) regelmäßig kontrolliert. Derweil werden im Ökologisch-Botanischen Garten der Uni Bayreuth die alten Sorten durch Georg Seidler, Helmut Zapf und Fabian Präcklein veredelt (Abb. 3) und die Unterlagen gesichert (Abb. 4)
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Der attraktive und wohlschmeckende Geflammte Cousinot (Abb. 9) war früher als „Schmelzling“ in Franken weit verbreitet. In Oberfranken konnte bei der Kartierung bisher nur ein Altbaum bei Thurnau gefunden werden. Der Grüne Fürstenapfel (Abb. 10) ist ein sehr lange haltbarer Tafelapfel, der erst im März seine Qualitäten zeigt. Bis vor sechs Jahren war die Sorte in Deutschland verschollen. Nun ist es soweit: Im Herbst werden Hunderte Jungbäume der hier beispielhaft erwähnten und vieler anderer alter Sorten ausgepflanzt. In Zusammenarbeit mit den Kreisfachberatern für Gartenkultur und Landespflege, Kommunen, örtlichen Obstund Gartenbauvereinen, einer Ortsgruppe des Bundes Naturschutz in Bayern sowie der Baumpflegervereinigung Hof konnten geeignete Flä-
chen dafür gefunden werden. Die Pflanzung und Pflege der Bäume obliegt in vielen Fällen auch ehrenamtlichen Unterstützern. Diesen sei an dieser Stelle herzlich gedankt! Der Sortenerhalt ist jedoch nicht der einzige Grund, warum sich die Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung für die alten Obstbäume einsetzt. Gerade alte, knorrige Obstbäume bieten vielen höhlenbrütenden Vögeln wie Specht, Wendehals und Gartenrotschwanz eine Heimstätte. Aber auch Fledermäuse, viele Insektenarten, Pilze und Flechten nutzen diesen vielfältigen Lebensraum. Streuobstbestände zählen zu den artenreichsten, allerdings auch gefährdetsten Lebensräumen in Deutschland. Als vom Menschen geschaffene Elemente unserer Kulturlandschaft, können sie langfristig nur durch eine nachhaltige Nutzung und Pflege erhalten werden. n
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KULINARIK
Regional und naturnah erzeugt –
Gesunde Spezialität Karpfen
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ie bayerische Karpfensaison wurde heuer am Erleinsee bei Hallerndorf im Landkreis Forchheim offiziell eröffnet. Mit 6000 Tonnen wird die Gesamtmenge der Karpfenernte in Bayern voraussichtlich über dem Durchschnitt liegen. Rund zehn Prozent davon kommen aus Oberfranken. Hier liegen die Schwerpunkte der Karpfenteichwirtschaft in den Landkreisen Bamberg, Forcheim, Lichtenfels und im Wunsiedeler Becken. Der Bau von Karpfenteichen wurde schon um 1500 vor allem durch die Bamberger Fürstbischöfe und die Zisterzienserklöster in Ebrach und Klosterlangheim gefördert. Der Teichbau in Oberfranken als einem traditionellen Fischzuchtge-
Die heutige Karpfenteichwirtschaft hat sich gegenüber früher nicht grundlegend verändert. Karpfen
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ECHT Oberfranken
biet hat neben der Fischerzeugung aber auch noch andere Gründe. Teiche waren notwendig, um Wasser für Mühlen und Triebwerke aufzustauen und ebenso, um die Tiere auf der Weide zu tränken. Im Frankenwald wurden Floßteiche zur Beförderung der Baumstämme gebaut. Das ablaufende Wasser von Teichen half, den Flusssand besser aus dem heimischen Erz auszuwaschen, in Teichen wurde die „Wasserröste“ des Flachses durchgeführt. Und nicht zu vergessen: die Feuerlöschteiche. Teiche stellen in unserer Region also ein wesentliches landschaftsgestaltendes Kulturelement dar.
INFO In speziellen Laichteichen dürfen Zuchtkarpfen bei einer Wassertemperatur von ca. 20 Grad im Mai/Juni ganz natürlich ablaichen (Abb. 1). Die frisch abgelegten Karpfeneier kleben dann an Wasserpflanzen (Abb. 2). Langsam geht`s voran. In der freien Natur leben die kleinen Fische natürlich nicht ungefährdet (Abb. 3). Ein Karpfenkind mit einem Jahr wiegt erst ganze 30 bis 50 Gramm. (Abb. 4).
KULINARIK
werden auch heute noch im dreijährigen Umtrieb erzeugt. In der Regel werden 500 bis 900 Stück mit einem Gewicht zwischen 250 und 500 Gramm pro Hektar eingesetzt. Futtergrundlage sind die natürlich vorkommenden Wasserflöhe, Hüpferlinge oder Schnecken. Der Karpfen ist ein Friedfisch. Mit seinem vorstülpbaren Maul durchwühlt er den Boden nach Würmern und anderem Getier. Außerdem frisst er Plankton und das zugefütterte Getreide. Neben Karpfen werden in den Teichen noch Schleien, Hechte, Zander, Welse, Rotaugen und gelegentlich Edelkrebse erzeugt. Die Fischerzeugung weicht von der Produktion landwirtschaftlicher Nutztiere erheblich ab, weil sie, bezogen auf das eingesetzte Futter, sehr viel effizienter wachsen. Das hat vor allem zwei Gründe: Fische brauchen keine Energie, um ihr Gewicht zu tragen und sie brauchen als wechselwarme Tiere keine Energie aufzuwenden, um ihre Körpertemperatur zu halten. Gegenüber Meeresfisch sind regional erzeugte Speisefische also sehr viel nachhaltiger und ein weitgehend schadstofffreies, also
biologisch einwandfreies rungsmittel.
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Die Karpfenerzeuger sind überwiegend Familienbetriebe, die die Teichwirtschaft seit Generationen naturnah und extensiv betreiben. Sie sorgen damit für hochwertige, frische Produkte und pflegen die 1000-jährige Kulturlandschaft. Zudem schaffen sie wertvolle Rückzugsgebiete für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auch neue Teiche, die zunächst wie eine Wunde in der Landschaft wirken, verwachsen schnell wieder zu Lebensräumen für Flora und Fauna. Karpfen sind nicht nur reich an Omega-3-Fettsäuren, sie sind außerdem fettarm. 100 Gramm haben 4,80 Gramm Fett, die gleiche Menge Leberkäs‘ 30,40 Gramm Fett. n
(Dieser Artikel und unsere Kulinarikseiten sind entstanden mit freundlicher Unterstützung von Dr. Thomas Speierl, Leiter der Fischereifachberatung des Bezirks Oberfranken sowie der ARGE Fische Tirschenreuth, www.erlebnis-fisch.de ) Fotos: Fischereifachberatung, Krappmann, R. Hess
INFO Mit zwei Jahren hat sich ein Karpfen 300 bis 400 Gramm angefressen (Abb. 5). Jetzt riskiert er seinen Kopf! Nein: Schlachtreif sind Karpfen nach drei schönen Sommern in naturnahen Teichen (Abb. 6). Die Abb. 7, 8, 9 und 10 zeigen das Abfischen, Schlachten und Aussortieren der Fische.
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KULINARIK
Eine Reise durch die Welt – Mit Karpfen aus Oberfranken
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ie kennen Sie Karpfen? Natürlich als „Karpfen blau“ oder die knusprige, gebackene Variante oder geräucherten Karpfen zu einer delikaten Brotzeit. Doch Karpfen kann viel mehr. Köche und Köchinnen aus aller Welt bereiten die fantasie- und natürlich schmackhaftesten Gerichte mit dem gesunden Speisefisch. Er versorgt den menschlichen Organismus zum Beispiel mit hochwertigen Proteinen und Mineralien. Aufgrund seines geringen Fettgehalts und seines hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren kann der Genuss von Karpfen Herzkreislauferkrankungen vorbeugen. Das wussten offensichtlich schon die chinesischen Kaiser. Bereits für das fünfte Jahrhundert vor Christus ist belegt, dass am Kaiserhof Karpfen gezüchtet wurden. Und dort war der gemütlich anmutende Fisch nicht nur unerlässlicher Bestandteil der Festtafel, er galt zudem als Symbol für Reichtum und Kraft. Sie wollen noch mehr rund um den Karpfen erfahren? Und Ihre Weltreise in Sachen Karpfenspezialitäten noch weiter ausdehnen? Dann sei Ihnen das Kochbuch „Köstliche Karpfen – Eine traditionelle Spezialität neu entdecken“ wärmstens empfohlen. Herausgeben von der ARGE Fisch im Landkreis Tirschenreuth e.V. enthält es neben 200 Karpfenrezepten hilfreiche Küchentipps und -tricks und Interessantes und Unbekanntes rund um den Fisch und seine Zucht. In informativen Reportagen werden außerdem die Regionen vorgestellt, in denen der Karpfen gezüchtet wird. Und das wiederum macht Appetit auf einen Ausflug direkt an die Karpfenteiche. – Die Karpfensaison ist eröffnet!
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Foto: R. Hess
Köstliche Karpfen – Eine traditionelle Spezialität neu entdecken 208 Seiten, über 300 Bilder, Preis 24,90 €, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, ISBN 978-3-935719-67-4
KULINARIK
Zutaten
2 Eier Salz 50 g Gewürzgurken 6 Stiele krause Petersilie 30 g Kapern 150 g Sahnequark Pfeffer 4 Scheiben Sesamknäckebrot 1 kleine rote Zwiebel 2 Stiele Dill 100 g geräuchertes Karpfenfilet
Zubereitung
KarpfenSmørrebrøt, aus Dänemark
Eier neun Minuten in Salzwasser kochen. Gurken grob zerkleinern, mit Petersilie und Kapern im Mixer fein hacken und mit dem Quark verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zwiebel in feine Ringe schneiden, Dill fein hacken. Knäckebrote mit einem Sägemesser halbieren, diese mit Quark bestreichen. Eier abschrecken, abschälen, in Scheiben schneiden. Ei mit den Zwiebelringen und dem Räucherkarpfen auf den Broten verteilen, mit Dill bestreut servieren.
Zutaten
4 Karpfenfilets 30 g Butter 20 g Mehl 300 ml Sahne Salz
Zubereitung
KarpfenFilet, gargezogen in GurkenSauce, aus Russland
In einer Kasserolle aus Butter und Mehl helle Mehlschwitze herstellen, nach und nach mit kalter Sahne auffüllen und unter Rühren zu einer glatten Sauce verrühren. Die Karpfenfilets salzen, mit etwas Zitronensaft beträufeln, in die Sahnesauce legen. Die kleingewürfelte Gurke dazugeben, salzen, mit Pfeffer oder Paprika würzen, 16 bis 18 Minuten garziehen lassen. Karpfenfilets auf Tellern anrichten, mit Sauce übergießen und mit kleingehacktem Dill oder Petersilie bestreuen.
Saft von ½ Zitrone 1 mittelgroße Salatgurke Pfeffer oder Paprika Dill oder Petersilie
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KULINARIK
Zutaten
300 g Karpfenfilet ohne Haut Salz, Pfeffer 2 EL Butter 1 Zwiebel feingehackt 2 EL Mehl 2 TL Curry-Pulver ¾ Liter Brühe oder Fischfond 1 Banane in Scheiben 1 Apfel, grob geraspelt Schnittlauch feingeschnitten
Zubereitung
CurryKarpfenSuppe, aus Thailand
Karpfenfilet in Würfel schneiden, salzen und pfeffern. Butter erhitzen, feingehackte Zwiebel darin glasig dünsten. Mehl und Curry einrühren, mit heißer Brühe aufgießen. Aufkochen lassen. Gewürzten Karpfen zur Suppe geben, zehn Minuten ziehen lassen. Vor dem Servieren geraspelten Apfel und Bananenscheiben in der Suppe warm werden lassen. Mit Schnittlauch dekorieren.
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Zutaten
300 g geräuchertes Karpfenfilet 200 g junger Gouda ½ Kopf Friséesalat 1 rote Zwiebel 1 Bund Radieschen
Zubereitung
RäucherKarpfenSalat „Antje“, aus Holland
Karpfenfilet enthäuten, in mundgerechte Stücke zerteilen. Den Gouda in feine, dünne und nicht zu lange Streifen schneiden, die Zwiebel vierteln, ebenfalls fein schneiden. Friséesalat zerpflücken, waschen, trocknen. Alle Zutaten in einer Schüssel mit einer Senfvinaigrette anmachen.
KULINARIK
Zutaten
1 Karpfen küchenfertig halbiert (ca. 2 kg) 1 Bund Staudensellerie 1 Stange Lauch 3 Gelbe Rüben 1 Bund Frühlingszwiebeln 1 EL Ingwer gehackt 3 EL Sojasauce 3 EL Sesamöl Zitronensaft von 1 Zitrone 2 EL Zucker 1 scharfe Chilischote 1 Glas Sherry
Zubereitung
KarpfenChinesisch
Gemüse in kleine Streifen schneiden. Den Karpfen mit der Haut nach oben auf das Blech legen, mit den Gewürzen bestreuen bzw. beträufeln. Etwa die Hälfe des Gemüses darüber streuen. Zum Schluss Zucker und Zironensaft zugeben. Im Backofen bei 200 Grad ca. 20 bis 30 Minuten garen. Das restliche Gemüse als Beilage sautieren und mit denselben Gewürzen abschmecken. Dazu Duftreis servieren.
Zutaten
4 Karpfenfilets à 150 – 180g 20 schwarze Oliven 1 milde Pfefferschote 4 mittlere Tomaten 6 Frühlingszwiebeln 2 Knoblauchzehen
Zubereitung
KarpfenFilet à la „Puttanesca“, aus Italien
Oliven und Pfefferschote (entkernt) fein hacken. Tomaten (überbrühen, häuten) in Scheiben, Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Knoblauch längs halbieren, Basilikum grob hacken. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Eine feuerfeste (Glas-) Form mit Deckel mit Olivenöl ausstreichen. Karpfenfilets leicht salzen und pfeffern, nebeneinander in die Form legen. Jedes Filet mit einer Brise Thymian bestreuen, Kapern, Olivenstücke, Frühlingszwiebeln und Pfefferschoten darauf verteilen. Die Knoblauchhälften zwischen die Filets legen. Die Hälfte des Basilikums darüber streuen, mit etwas Öl beträufeln, mit Tomatenscheiben bedecken. Salzen, pfeffern, restliches Basilikum dazu geben, nochmals Öl darüber träufeln. Zudecken, auf mittlerer Höhe im Ofen 30 Minuten garen. Zum Servieren die Filets mit dem Gemüse vorsichtig auf die Teller heben. Dazu passen italienische Nudeln.
1 Bund Basilikum, oder auch Petersilie 4 – 6 EL Olivenöl Salz, Pfeffer Thymian, getrocknet 3 TL Kapern
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ZU GUTER LETZT
Essigs Essenzen 30 –
I
ch war falsch gefahren, in eine Sackgasse geraten. Das Einfachste wäre gewesen, einfach die vielleicht 600 Meter zurückzuradeln, statt die 150 Meter geradeaus über das abgeerntete Kornfeld zu nehmen. In mir warnte eine wohlbekannte Stimme: „Lieber das Sichere als das Süße.“ Aber ich erinnerte mich an Ritte übers Stoppelfeld in Jugendtagen, eine Portion Übermut juckte, und den Rest besorgte ein männliches Stereotyp aus der Mottenkiste väterlicher Ermahnungen: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“ So gab ich dem Einfall nach, trat in die Pedale und fuhr von der Straße. Schwach hörte ich in mir noch: „Übermut tut selten gut.“ Doch da ging’s schon munter die Strecke hinunter, querfeldein über gehäckseltes Stroh mit gehörigem Schwung, denn das Stoppelfeld neigte sich deutlich. Bumms. Da lag ich. Ich konnte mir nicht erklären, was geschehen war. Ich versuchte aufzustehen, bekam kaum Luft. Aber ich wollte zurück aufs Rad. Bloß fort! Die Scham über die eigene Blödheit war stärker als der Schmerz. Ich fuhr weiter das Stoppelfeld hinab, erreichte tatsächlich den Radweg.
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Mit dem Ärger über den selbstverschuldeten Unfall kam Taubheit in Muskeln und Ohren hoch, eine Ohnmacht drohte. Erst wesentlich später wurde mir klar, dass ich a) wohl auf dem glatten Strohgehäcksel wie auf Eis weggerutscht war und b) das Glück des Dämlichen erlebt hatte. Im Englischen heißt es genauso: „Fortune favours fools.“ Passenderweise kam mir dieser Gedanke auf dem Friedhof. Eine Ohnmacht beim Fahrradfahren, ein Sturz auf Asphalt, und ich … Es hätte mein Fall aus Einfalt fatal enden können. Wie sagt man in Japan: „Sterben ist leicht, leben ist schwer.“ Auf dem Friedhof traf ich erneut meinen Doktorvater. Im Januar hatten er, eine Wissenschaftlerin und ich einem befreundeten Professor die Totenrede gehalten, jetzt war einer gestorben, dessen Dissertation er betreut hatte. Nun sprachen er und ich über Projekte und Pläne, über den Gestorbenen, der von einem guten Freund gute Worte nachgerufen bekam. Wie lang gibt es wohl schon das deutsche Sprichwort „Man braucht nur zu sterben, um gelobt zu werden“? Kein Lied wurde gesungen, aber heutzutage ist das vielleicht besser so, da den meisten jede Übung fehlt. Im Sonnenschein gingen wir zum Grab. Die Rippenprellung vom Unfall machte sich wieder bemerkbar. Ich fasste zum hundertsten Mal hin. Tja, die Bulgaren wissen: „Die Zunge geht immer zum schmerzenden Zahn.“ In einer Mischung aus Ärger über meine Dummheit und Freude über das schöne Sprichwort trottete ich weiter, musste plötzlich kurz auflachen. Hatte unser Nachbar Steven aus Kenia nicht vor kurzem erst gemeint „Ein Elefant stirbt nicht an einer gebrochenen Rippe“? Der Trauerzug hielt vor einem Loch. Die Hitze grillte uns konventionell Denkende, die wir schwarze Kleidung gewählt hatten. Gelegenheit für eine Fata Morgana. Kam dort hinten nicht eine Karawane herangewankt? Murmelte nicht ein Ver-
Fotos: Essig
Einfall, ein Fall, Einfalt.
schleierter die Weisheit: „Der Tod ist ein schwarzes Kamel, das vor jeder Tür niederkniet“? Man senkte die Urne ins Grab. Ein Sopransaxophonsolo erklang. Wahrscheinlich versetzte es viele von uns in eine Art Kurz-Trance, in der sich Bilder von Leben und Sterben, von Glück und Ende vermischten. „Wer an den Tod denkt, fängt an zu leben“, heißt es in Indien. Ich eilte heim, wo meine Frau wartete und ein guter Freund, den der Todesfall hergeführt hatte. Wir sprachen über das Glück, das uns oft widerfahren war, über alte Zeiten und schöne Texte. Wir tranken auf die Toten. Das spanische Sprichwort fiel: „In hundert Jahren sind wir alle kahl.“ Und da die kahlen Totenschädel zu grinsen scheinen, nutzten auch wir die verbleibende Zeit, um miteinander zu lachen. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit mir nachdenklich geworden sein sollten: gut so! Lassen Sie sich also nicht von verführerischen Abkürzungen irreleiten, aber lassen Sie sich vom deutschen Volksmund mit dem weisen Satz erheiternd trösten: „Im Sterben sind wir Meister und Lehrjungen zugleich.“ Ein langes, ein glückliches Leben wünscht Ihr
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37 Oktober/November 2016 · 7.Jahrgang
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