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Schwerpunkt Natur und Umwelt – Fotostrecke Orchideen-Paradies Oberfranken – Hightech in alten Mauern Das Landesamt für Umwelt im Schloss Steinenhausen
Oberfranken Aktuell. Täglich ab 18 Uhr.
– Vorbildliche Forstarbeit Der Frankenwald ist Waldgebiet des Jahres 2017 – Um sie dreht sich alles in Teuschnitz Marienpflanze Arnika – wie eine Stadt zur Marke wird
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auch diesmal wieder haben wir ein weibliches Model auf unserer Titelseite. Nach der Schwarzen Sheena H. in oberfränkischer Tracht – dieses Cover hat durchaus Aufmerksamkeit erregt und manch eine Diskussion angefacht – ist es nun die dreijährige Lola Rubsch, ein putziger Rotschopf. Wir haben uns für Lola als TitelMädchen entschieden, weil sie so fröhlich strahlend hinter einem Frankenwald-Baum hervorlugt. Und deshalb so gut zu unserem Schwerpunkt passt. Der dreht sich um verschiedene Aspekte im Bereich Natur und Umweltschutz. Es geht um die Marienpflanze Arnika, die auf der Roten Liste steht und nun der Stadt Teuschnitz eine neue Identität und eine Zuknftsperspektive gibt. Eine echte Win-win-Situation für die bedrohte Heilpflanze und die Frankenwald-Stadt. Der Naturpark Frankenwald ist zum Waldgebiet des Jahres 2017 gekürt worden. Anlass für uns, einmal ein bisschen hinter die Kulissen eines Forstbetriebes zu blicken. Erfahren haben wir, dass hier unglaublich viele verschiedene Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen. Letztlich wollen alle Eines: Dass der Frankenwald, als vielseitiges Ökosystem erhalten bleibt – damit auch Lolas Kinder sich noch daran erfreuen können. Und dann wären da noch die unzähligen Orchideenarten in Oberfranken mit ihren so wunderschönen Blüten. Viele wissen gar nicht, dass es bei uns überhaupt Orchideen gibt … Zum Schwerpunkt gehören außerdem unsere Kulinarikseiten. Sie regen zum Kochen mit heimischen Wildkräutern an. Der Bericht über das Landesamt für Umwelt mit seiner Dienststelle in Kulmbach-Steinenhausen rundet den Schwerpunkt ab. Hier geht es um die Menschen, die von amtlicher Seite über unsere Böden, die Luft, das Wasser wachen und damit uns alle vor – von uns selbst gemachten – Gefährdungen schützen sollen. – Lassen Sie sich einfach anregen, in ihrem Umfeld etwas für eine gesunde Umwelt zu tun. Im Sinne des österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Herzlich
Ihre
Cornelia Masel-Huth Chefredakteurin
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EDITORIAL
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INHALT WIRTSCHAFT
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Aus Oberfranken für die Welt Qualität ist Sicherheit – Uebler Fahrradträger setzt auf „Made in Germany“
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Sichtbeton unter Denkmalschutz – Für Bildung unter einem Dach
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Um sie dreht sich alles in Teuschnitz – Marienpflanze Arnika
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Eine Stadt wird zur Marke – Wie Teuschnitz sich neu erfindet
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Lehrgang mit IHK-Zertifikat an der Arnika Akademie Teuschnitz – Traditionelle Europäische Heilkunde TEH 81
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FOTOSTRECKE Orchideen-Paradies Oberfranken – Pflücken verboten – Ausgraben zwecklos
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AUSFLUGSTIPPS Illustre Zeitreise in eine beschauliche Epoche – Das Biedermeier-Fest in Bad Steben
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auf Lola Drei Jahre wird es im Mai, unser Cover-Girl uch n zt a rtai jet Kulmbach. e t Rubsch aus Rugendorf im Landkreis Sie n T-E liebt es, im Frankenwald herumzutollen und sich hinter den Bäumen zu verstecken. Das Foto hat uns der Frankenwald Tourismus (M. Felgenhauer) zur Verfügung gestellt. Das Service-Center Kronach veranstaltet in diesem Jahr drei Wanderungen auf den Oberfranken Ak tuell. FrankenwaldSteigla unter dem Motto „Pflanzen Sie Täglich ab 18 den Frankenwald von morgen!“ (Artikel Seite 75)Uhr. Machen Sie doch mit! Jeder Baum ist ein kleiner Kabe l. Satellit. Intern Mosaikstein im vielgestaltigen Landschaftbild des et. Frankenwaldes. Damit er (noch) schöner ist, wenn Lola einst mit ihren Kindern dort herumtollt.
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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Hunger im Fichtelgebirge – Das Not- und Teuerungsjahr 1815/16
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N ATUR UND UMWELT Hightech in alten Mauern – Das Landesamt für Umwelt im Schloss Steinenhausen
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Vorbildliche Forstarbeit – Der Frankenwald ist Waldgebiet des Jahres 2017
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Damit er (noch) schöner wird – „Pflanzen Sie den Frankenwald von morgen!“
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Trinkwasser für 400.000 Menschen – Die Ködeltalsperre
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MENSCHEN UND KULTUR A wengla a Basar! – Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann
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Junge Regisseure und moderne Regie-Handschriften – Das ETA Hoffmann Theater in Bamberg
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Essigs Essenzen 34 – Zahlen bitte!
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KULINARIK Bettpisser, Pfaffenplatte – Pusteblume, Sonnenwirbel
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RUBRIKEN
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Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 42 Impressum 23
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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt
Qualität ist Sicherheit –
Uebler Fahrradträger setzt auf „Made in Germany“ von Cornelia Masel-Huth
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WIRTSCHAFT
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WIRTSCHAFT
Roberto Pintus ist Leiter des Qualitätsmanagement von Uebler. Hier prüft er gerade eine Fahrradkralle.
Christoph Bülow ist mit 50 Prozent Geschäftsanteilen 2015 bei Uebler als zweiter Geschäftsführer eingestiegen.
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eiz ist geil“, diesen Werbeslogan kennt jeder hierzulande. „Aber haben Sie schon mal etwas wirklich Gutes zu einem echten Schnäppchenpreis ge„ kauft?“ Diese Frage stellt Peter Augustin in den Raum. Er ist Vertriebs- und Marketingleiter bei der Uebler Fahrradträger GmbH, die erst vergangenes Jahr ein neues, größeres Betriebsgelände im Forchheimer Gewerbegebiet bezogen hat. Das inhabergeführte Unternehmen wächst seit der Gründung 1965 kontinuierlich step-by-step“, hat derzeit 55 Mitarbeiter, verkauft ca. 55.000 Fahrradträger im Jahr und erwirtschaftet damit einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro jährlich. Und setzt dabei konsequent auf „Made in Germany“ und das, wofür dieses Label steht: Qualität. Zurück also zu „Geiz ist geil“. „Wie oft waschen Sie eine Jeans für 20 Euro und eine für 150 Euro?“ fragt Augustin und fügt hinzu: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Der 52-Jährige gelernte Versicherungskaufmann und gebürtiger Bamberger ist nach einigen beruflichen Schleifen in anderen Branchen und Regionen 2011 zurückgekehrt in die Heimat, weil er es in Oberfranken viel lässiger findet. „Und weil Männer halt ein Faible haben für zwei oder vier Räder!“ – Und vor allem weil er in einem kleineren, mittelständischen Unternehmen etwas mitgestalten kann. Weil die Kommunikationswege kürzer, persönlicher sind. So hat er das selektive Vertriebssystem, auf das Uebler seit fünf Jahren seine Marketingstra-
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tegie ausgerichtet hat, in wesentlichen Teilen mitentwickelt. Uebler setzt nicht auf Masse und nicht auf den schnellen Online-Verkauf, Uebler baut auf die inzwischen über 2.000 Fachhändler in Deutschland, die allein ein erklärungsbedürftiges Produkt wie Fahrradträger tatsächlich kompetent und auf Kundebedürfnisse ausgerichtet, verkaufen können. So die Sicht des Unternehmens. Das sei bei einem Produkt wie einem Fahrradträger ganz besonders wichtig. Augustin: „Ist Ihnen schon mal auf der Autobahn bei 130 ein E-Bike entgegengekommen?“ Tatsächlich kann so etwas schnell lebensgefährlich werden.
Fachhändler bevorzugt Das Handelsrecht erlaubt es Uebler, sich die Retail-Partner selbst auszusuchen, nach eigenen Vorgaben: Die Fachhändler müssen ein eigenes Ladengeschäft mit Werkstatt und Mindestöffnungszeiten haben. Und vor allem müssen sie eine Schulung zur Handhabung der Fahrradträger durch den Hersteller absolviert haben. „Dadurch entsteht aber eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Fachhändler, die die Chance haben, einen Fahrradträger mit einem hochwertigen Brand und einer guten Marge zu verkaufen, aber auch die Kunden, die durch Anschauen, Anfassen und Probieren wirklich wissen, was sie da einkaufen. – Oder kaufen Sie ein Auto im Internet?“
Peter Augustin, Vertriebs- und Marketingleiter, demonstriert die intuitive Handhabung eines Fahrradträgers.
Uebler hat für seine mehrfach preisgekrönten Fahrradträger zahlreiche Patente sichern lassen.
Der Anfang im Hühnerstall Okay, wir wissen jetzt, dass Qualität ihren Preis haben muss, ganz besonders bei komplexen Produkten wie Fahrradträgern, die bei schneller Materialermüdung oder schlampiger Herstellung und unsachgemäßer Handhabung schnell zu lebensgefährlichen Geschossen werden können. Doch wie hat sich Uebler entwickelt, wie ist die Firma zu einem namhaften Hersteller in dieser Branche geworden? Waren doch Fahrräder gerade in der Gründungszeit von Uebler vor 50 Jahren eher verpönt. Wer es sich leisten konnte – und das natürlich nach außen zeigen wollte – der fuhr Auto. Begonnen hat alles in einem Hühnerstall. Firmengründer Erich Uebler war Hühnerwirt in Lonnerstadt bei Fürth. Er Fotos: Monika Limmer, Uebler
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WIRTSCHAFT
Seniorchef Klaus Uebler setzt auf „Made in Germany“.
ärgerte sich immer, wenn er bei seiner Arbeit gute Seile brauchte, zum Beispiel Abschleppseile. Daher beschloss er, selbst solche Seile herzustellen. Im Januar 1965 startet Erich Uebler sein Unternehmen mit der Herstellung von Abschleppösen und -seilen. Es folgten Abschleppstangen, Schutz-/Trenngitter, Montageroller, Auffahrrampen und schließlich Fahrradträger. Ein Selfmademan aus Franken also. Leider stirbt er früh. Sein Sohn Klaus übernimmt mit 23 Jahren das überschaubare Unternehmen. Und profitiert vom Megatrend Mountainbike und der Renaissance des Fahrrads als – durchaus auch luxuriöses – Freizeitaccessoire. Heute, mit 54 Jahren und nach mehreren expansionsbedingten Umzügen, bekennt sich der Firmenchef ganz klar zum Standort in Forchheim: „Wir sind ein deutsches Unternehmen und stellen uns der Herausforderung, Menschen und ihren Familien ein Auskommen in der Region zu gewährleisten.“ Allerdings gesteht Klaus Uebler auch ein, dass es vor etwa zehn Jahren durchaus Überlegungen gegeben habe, ob die eine oder andere Baugruppe im Ausland vielleicht kostengünstiger zu produzieren wäre. Recht schnell war dann aber klar, dass es große Kommunikationshürden zu überwinden galt durch unterschiedliche Kulturen, aber auch durch ein unterVon Forchheim aus werden die Fahrradträger in fast alle Länder Europas und in die USA vertrieben.
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Im Musterraum übt sich Michael Rothe, technischer Leiter des Fahrradträgerherstellers, beim Auffalten des neuen klappbaren E-Bikes.
schiedliches Verständnis von Qualitätsdefinitionen oder Normenspezifikationen. Auch zeitliche Hürden hätten sich schnell auf den Produktionsprozess ausgewirkt. Heute werden einige Kunststoffteile zugeliefert, allesamt von Betrieben in einem Radius von 250 Kilometern um Forchheim. Alles andere ist tatsächlich „Made in Germany“ oder besser „Made in Forchheim“. Klaus Uebler setzt auf gesundes Wachstum und er hat bereits Weichen gestellt für den Fortbestand des Unternehmens nach seiner Ära. Seine Tochter ist erst 14 und über ihre Zukunft will er nicht verfügen. So hat Uebler sich Anfang 2015 einen zweiten Geschäftsführer, den 34-jährigen Maschinenbauingenieur Christoph Bühlow mit an Bord geholt. Er ist mit 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Uebler und sein Team, zu dem vier Maschinenbauingenieure in der Entwicklung und Konstruktion gehören, verfolgen die Marktentwicklungen und die Trends sehr genau. Dabei profitieren sie auch von der Kooperation mit den großen Automobilherstellern. Vor allem im Bereich der E-Bikes sieht der Hersteller von – bislang – Fahrradträgern sein Potenzial. Im Juni kommt der „urbane E-Scooter Minifold“ auf den Markt. Ein 19 Kilo leichtes faltbares E-Bike, handhabbar wie ein Trolley mit Rädern. Perfekt für den Weg zur Arbeit, bei Park-and-Ride oder im Urlaub. n
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Sparkasse Kulmbach-Kronach als Vorreiter – Digitale Medien und Menschlichkeit verbinden
Andreas Kopp gibt sein digitales Wissen gerne weiter.
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ie einen reden über das „Internet der Dinge“ und über Web und Industrie 4.0, beschwören die nächste digitale Revolution. Für andere hingegen, vor allem für ältere Menschen, ist das Internet, sind Facebook und Co., Smartphones und Apps wie ein Buch mit sieben Siegeln. Diese Lücke zwischen den Generationen in Sachen digitale Medien will die Sparkasse Kulmbach-Kronach nun schließen: Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus-Jürgen Scherr hat sich von der neuen Variante des Bundesfreiwil-
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ligendienstes, dem „Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) digital“, inspirieren lassen und den Anstoß dazu gegeben, dass seit September 2016 der „digital Native“ Andreas Kopp aus Haig im Landkreis Kronach für ein Jahr sein digitales Wissen an Mitarbeiter, Kunden und Nichtkunden und hier vor allem an die Generation der Senioren weitergibt. Damit nimmt die Bank bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Zum Hintergrund: Sparkassenkunden kommen durchschnittlich ein Mal im
Jahr in ihre Geschäftsstelle, 192-mal dagegen über die Sparkassen-Apps, für viele ist Online-Banking längst Usus. Ein immer größerer Teil der Kundenkontakte wird also digital abgewickelt. Nichtsdestotrotz wünschen die Kunden aber auch Service und Beratung in der Filiale – je nachdem, was für sie gerade einfacher und bequemer ist. Es geht also um das Sowohl-als-auch, bei dem die KundenBerater-Beziehung weiterhin im Fokus steht. „Denn bei all der fortschreitenden Technik und Digitalisierung dürfen wir nicht vergessen, die Menschen mitzunehmen“, darüber ist sich Vorstandsvorsitzender Dr. Scherr im Klaren. „Den menschlichen Faktor, der entscheidend ist, um Vertrauen und Nähe zu unseren Kunden aufzubauen, den wollen wir in die digitale Welt mit hinübernehmen.“ Für die Sparkasse Kulmbach-Kronach geht es also um die offensive Weiterentwicklung ihrer digitalen Angebote, die aber konsequent mit dem Kundengeschäft vor Ort verbunden wird. Zum Baustein in diesem Mosaik ist nun FSJ-ler Andreas Kopp geworden. Was die Menschen wirklich in ihrem Alltag beschäftigt erfährt der 19-Jährige im direkten Gespräch mit den Menschen verschiedener Einrichtungen des BRK-Kreisverbandes Kronach, den die Sparkasse als Kooperationspartner ge-
winnen konnte. In vierwöchigem Rhythmus wechselt Andreas zur Sparkasse und erarbeitet sich dort die verschiedenen fachlichen Themen zielgruppengerecht. Mittlerweile hat er schon jede Menge Erfahrungen sammeln können: So hat er Flyer gestaltet, Powerpoint-Vorträge ausgearbeitet oder verschiedene Veranstaltungen der Sparkasse für Kinder, Jugendliche, Eltern und Erwachsene aller Generationen geplant. Seine Aufgabe ist es, nützliche Information leicht verständlich zu vermitteln. Z. B. worauf bei einem sicheren Passwort zu achten ist, zum Umgang mit Mobile-Banking, mit Smartphone und Tablet sowie den Sozialen Netzwerken. Was Andreas ganz besonders an seinem Job in diesem Modellversuch gefällt: „Ich kann die digitalen Möglichkeiten mit Menschlichkeit verbinden. Und gerade ältere Menschen“, das freut ihn besonders, „sind sehr offen und wissbegierig und freuen sich, wenn ihnen jemand die Ängste vor den neuen Medien zu überwinden hilft.“
Senioren hat Andreas Kopp als sehr offen und lernbereit erlebt.
Übrigens: Wer sich in Sachen mehr Wissen zu digitalen Medien besser im persönlichen Gespräch aufgehoben fühlt, der kann über die Homepage der Sparkasse Kulmbach-Kronach ei-
nen Termin zur Digitalen Sprechstunde vereinbaren. Auch das steht auf dem Tagesplan des FSJ-lers Andreas Kopp. www.s-kukc.de n
Auch in der digitalen Welt: Mensch bleibt Mensch Mit digitaler Kompetenz überraschen, das ist es, was die Sparkasse Kulmbach-Kronach möchte. Die überaus positiven Kundenreaktionen beweisen, dass ihr das gelingt. Auch die Sparkassenmitarbeiter nehmen die Angebote an und profitieren vom Wissen und den Aktionen des FSJlers. „Wir möchten möglichst vielen Menschen aufzeigen, dass einem die immer fortschreitende Digitalisierung keine Angst bereiten sollte – im Gegenteil: viele digitale und technische Weiterentwicklungen führen bei effizienter Nutzung zu einer Erleichterung im Alltag.“ Davon ist Tamara Martin, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation und Betreuerin des FSJ-Digitals seitens der Sparkasse, überzeugt. „Dabei möchten wir die Menschen mitnehmen – denn sie stehen im Mittelpunkt, auch in der digitalen Welt“, betont sie.
Infos zum »Freiwilligen Sozialen Jahr – Digital« Im Koalitionsvertrag und in der Digitalen Agenda der Bundesregierung ist die Stärkung und Vermittlung von Medienkompetenz als Ziel festgeschrieben. In einem Modellprojekt „Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) – Digital“ sollen junge Menschen ihre technischen Fähigkeiten im Umgang und in der Anwendung von neuen Medien in den Dienst von gemeinnützigen Einrichtungen stellen und diese bei der Umsetzung von digitalen Projekten und bei der Vermittlung von Medienkompetenz unterstützen. Für das FSJ – Digital gelten dieselben Rahmenbedingungen wie für das reguläre FSJ: Junge Menschen von 16 bis 26 Jahren erhalten die Chance, sich beruflich zu orientieren und in diesem Fall digitale Berufsfelder kennenzulernen. Die Mindestdauer beträgt 6 Monate, die Höchstdauer 18 Monate. Das FSJ wird in gemeinwohlorientierten oder auch kulturellen Einrichtungen geleistet. Das FSJ – Digital ist ein Vollzeitjob; für die Dauer des Einsatzes werden die jungen Menschen Mitglied in der gesetzlichen Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung. Sie erhalten ein Taschengeld vom Träger (in diesem Fall vom Bayerischen Roten Kreuz, die Kosten sind auf beide Kooperationspartner verteilt.)
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Fotos: W. Rost, F. Wunderatsch
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WIRTSCHAFT
Größte Bahnbaustelle Deutschlands – Schneller zwischen Skandinavien und Italien von Werner Rost
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ie Eisenbahn spielt seit jeher eine wichtige Rolle in Oberfranken. Als in den Jahren 1844 bis 1848 die Ludwig-Süd-Nord-Bahn als erste bayerische Fernbahnstrecke zwischen Nürnberg, Bamberg und Hof in Betrieb ging, blühten die Städte entlang der Strecke wirtschaftlich auf. Mittlerweile ist die Bahn ein wichtiger Standortfaktor für den Tourismus. Die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg erreichen heutzutage die meisten Touristen auf dem Schienenweg. Eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) führt durch Oberfranken und wird von 2018 an neue Impulse für die Wirtschaft und den Tourismus setzen. Die ICE-Neu- und Ausbaustrecke VDE 8 verbindet Nürnberg und Berlin über Bamberg, Coburg, Erfurt und Leipzig/Halle und wird künftig eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen zwischen Skandinavien und Italien sein. Damit verlagert sich der Schwerpunkt der Bahn in Oberfranken ein zweites Mal nach Westen. Rückblick: Die älteste Bahnverbindung zwischen Nürnberg und Leipzig führt über Hof. Die Ludwig-Süd-Nord-Bahn war bereits 1848 durchgehend zwischen Nürnberg, Bamberg und Hof befahrbar. 1851 folgte der Lückenschluss über die berühmte Göltzschtalbrücke zwischen Hof und Leipzig. Diese erste Süd-NordVerbindung erhielt 1885 Konkurrenz durch die zweite Frankenwald-Überquerung zwischen Kronach, Steinbach am Wald, Ludwigsstadt und Saalfeld. Für beide Fernbahnstrecken waren in der Dampflok-Ära Schiebeloks an den Steilrampen über den Frankenwald nötig. Somit waren die beiden Fernstrecken zunächst gleichrangig. Dies änderte sich 1939, als die Strecke von Nürnberg über Bamberg, Lichtenfels und Kronach weiter in Richtung Berlin als erste oberfränkische Bahnstrecke elektrifiziert wurde.
Diese Lithografie von J. B. Lachmüller zeigt die Anfänge der Eisenbahn in Bamberg Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Hintergrund erkennt man den Dom und das Kloster Sankt Michael.
Der Blick über die Bahnstrecke auf den Dom heute: Ein ICE hat soeben den Bahnhof Bamberg verlassen und fährt in Richtung Berlin.
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Der Bahnhof Bamberg auf einer Ansichtskarte um 1900, als es in der Domstadt noch Straßenbahnen gab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands bauten die sowjetischen Besatzer in Thüringen diese Oberleitungen als Reparationsleistungen ab. Erst seit 1995 ist auf dieser Strecke wieder ein durchgehender elektrischer Zugverkehr zwischen Nürnberg und Berlin möglich. Entlang der beiden historischen Süd-Nord-Achsen hatten sich die Städte Anfang der 1990er-Jahre große Hoffnungen gemacht, dass auch die VDE-8-Strecke so verlaufen und die alte Strecke begradigen würde. Stattdessen erhielt das Neubau-Projekt einer Hochgeschwindigkeitsstrecke über Erfurt Vorrang. Die Kosten in Höhe von zehn Milliarden Euro für die ICE-Neu- und Ausbaustrecke teilen sich die EU, der Bund und die Bahn. Im Neubau-Abschnitt fahren die ICE-Züge bis zu Tempo 300, entlang der Ausbaustrecke ist Tempo 230 vorgesehen.
Schweißarbeiten in einem der Tunnel bei Coburg.
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Der Bahnhof Bamberg heute: Der mittlere Teil des Empfangsgebäudes wurde im frühen 20. Jahrhundert erweitert.
Züge in zwei Etagen In Oberfranken standen die Planer vor besonderen Aufgaben. Neben der Anbindung Coburgs durch eine Schleife nach Westen war die Einbindung des Neubau-Abschnitts Ebensfeld-Erfurt an den Ausbau-Abschnitt Ebensfeld-Nürnberg im engen Maintal eine Herausforderung für die Ingenieure. Immerhin verlaufen hier der Main, die Bahnstrecke, die Autobahn und eine Staatsstraße in engster Nähe. Eine Einbindung über Weichen bei Ebensfeld kam für die Bahn nicht in Frage. Immerhin sollen sich verspätete Fern- oder Regionalzüge nicht gegenseitig aufhalten. Bei Unteroberndorf nördlich von Breitengüßbach entstand im Jahr 2016 während einer achtmonatigen Vollsperrung der Bahnstrecke ein Überwerfungsbauwerk. Dies ist die erste Stelle in Ober-
Bei Unteroberndorf fahren die Züge künftig auf zwei Ebenen. Zurzeit rollen die ICE-Züge noch auf den beiden mittleren Regionalzuggleisen. Links im Bild erkennt man bereits das provisorisch gelegte ICEGleis. In Richtung Berlin fahren die ICE-Züge rechts auf eine Rampe und überqueren die Regionalzuggleise auf einer Überführung.
WIRTSCHAFT franken, an der Züge künftig gleichzeitig in zwei Etagen fahren können. Entlang der Ausbaustrecke aus Richtung Nürnberg fahren die ICE-Züge auf zwei separaten Gleisen außen. In der Mitte befinden sich die beiden Regionalzuggleise. Bei Unteroberndorf führt eine Rampe das östliche ICE-Gleis auf eine Brücke über die Regionalzuggleise zum westlichen ICE-Gleis. In Ebensfeld musste das alte Empfangsgebäude abgerissen werden, um Platz für diese beiden ICE-Gleise zu schaffen, die wenige hundert Meter weiter nördlich in einem Bogen zur Neubau-Strecke führen.
Der neue Fahrplan Und wie schaut das künftige Fahrplan-Konzept für Oberfranken aus? Der Bahnknoten Bamberg nimmt ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 die Rolle der wichtigsten Drehscheibe für die Fahrgastströme im nördlichen Franken ein. Jeweils zur halben Stunde – im Bahnjargon „Knoten Minute 30“ – besteht eine Umsteigemöglichkeit von einem Regionalexpress-Zug zu einem ICE. Von Bamberg aus erreicht man Erfurt in 45 Minuten (zwei Stunden schneller), Leipzig in eineinhalb Stunden und Berlin in zwei Stunden 45 Minuten (jeweils 90 Minuten schneller).
Diesel-Neigetechnikzüge der Baureihe VT612 verbinden Bamberg und Hof, wobei sich die Fahrzeuge auf der kurvenreichen und steilen „Schiefen Ebene“ wie Motorradfahrer in die Kurve legen.
Auf der historischen Strecke nach Hof setzt die Bahn DieselNeigetechnikzüge ein, die eine Viertelstunde schneller sind als herkömmliche Triebwagen. Aus dem Raum Hof/Bayreuth besteht künftig außerdem eine schnellere Ost-WestVerbindung nach Frankfurt am Main mit nur einem Umstieg in Bamberg auf den Main-Spessart-Express. Coburg erhält neben je drei ICE-Zughalten nach Berlin und München einen schnellen Regionalexpress auf der Neuund Ausbaustrecke nach Nürnberg im Zweistundentakt. Für
Technologisches Mammutwerk: Ganze Landschaften wurden verändert für die Bahnstrecke, hier bei Rödental.
Bamberg verspricht die Bahn einen stündlichen ICE-Systemhalt, der jedoch wegen Bauarbeiten im Ausbau-Abschnitt erst von 2020 an ohne Taktlücken möglich sein wird.
Im Neubau-Abschnitt verlaufen die Gleise nicht auf einem Schotterbett, sondern auf einer festen Fahrbahn aus Beton. Das Foto entstand bei den Bauarbeiten in der Nähe von Coburg.
Trotz aller Verbesserungen pochen die Städte im östlichen Oberfranken darauf, dass auch sie direkte Fernverkehrsanbindungen nach Berlin und München über eine Intercity-Linie erhalten. Doch dafür muss die Strecke Hof-Regensburg noch elektrifiziert werden. Auch im westlichen Oberfranken stehen noch Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro für das Projekt VDE 8 aus. Es geht um den Ausbau-Abschnitt Bamberg. Vertreter der Stadt und der Bahn ringen um eine gemeinsame Lösung über oder unter Tage. Denn neben dem viergleisigen Ausbau liegt ein zweigleisiger Tunnel als Alternative auf den Planungstischen. Zurzeit weiß noch niemand, wann genau und wo in Bamberg der Schlussstein für das VDE-8-Projekt gesetzt wird. Irgendwann in den 2030er-Jahren soll es soweit sein. Die Geschichte der Eisenbahn in Oberfranken bleibt spannend. n
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2017 · 9. Jahrgang 39 Februar/März
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2017 Februar/März
38 Dezember/Januar 2016/17·8.Jahrgang
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Ausgabe 37 Oktober/November 2016
36 August/September 2016 · 7. Jahrgang
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Ausgabe 36 August/September 2016
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Von wegen Provinz
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Ausgabe 32/2015-2016
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Oberfranken entdecken
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Juni/Juli
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Ausgabe 29/2015
Weißenstadt blüht
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Ausgabe 28/2015
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Ausgabe 27/2015
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Ausgabe 26/2014
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Ausgabe 25/2014 34 April/Mai 2016 · 7. Jahrgang
2016 · 7. Jahrgang
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Aus gabe 34
33 Februar/März
Februar/März Ausgabe 33
2016
Ausgabe 24/2014
IHRE RADIOSENDER IN OBERFRANKEN
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32 Dezember/Januar 2015/16 · 7.Jahrgang
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7. Traktortreffen Sonntag 31. Mai 2017
Lust und Verlust Eintreffen der Traktoren ab 9 Uhr Es spielt »Fränkisch Blech«
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im Reich der Porzellane und Fayencen der Sammlung Ludwig Bamberg
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www.museum.bamberg.de MUSEEN DER STADT BAMBERG
Sa., 24.06.17, 19.30 Uhr Martina Schwarzmann mit ihrem Bühnenprogramm „Gscheid Gfreid“ Fr., 30.06.17, 19.30 Uhr Fränkischer Theatersommer/Landesbühne Oberfranken „Cabaret“ – Musical von John Kander und Fred Ebb
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So., 02.07.17, 11.00 Uhr Eröffnung der 30. „Wochen des Weißen Goldes“ und der einmaligen Präsentation „Weißes Gold – Porzellan erleben“ So., 30.07.17, 10.30 Uhr Jazzfrühschoppen im Theaterfoyer mit „Richie’s Jazzband“ Fr., 11.08.17, 19.00 Uhr Haus Marteau auf Reisen Konzert des Meisterkurses Gesang Do., 28.09.17, 19.30 Uhr Theater Hof: „Der fliegende Holländer“ Romantische Oper von Richard Wagner So., 01.10.17, 19.30 Uhr Over The Rainbow Shows: „Musicals in Concert“ Musicalshow mit Hits und aus vielen beliebten Musicals
Den Steigerwald erleben, seine Natur, Geologie, Kultur und Geschichte des Weißen Goldes. Ein Unikum ist der jährliche Weihnachtsbaum im Rathaus: Eine Auswahl aus Europas größter Spezialsammlung an Salz- und Pfefferstreuern aus Porzellan. geöffnet April bis Dezember Sonntag: . - . Uhr Ostern bis November und im Advent Sonntag: . - . Uhr und nach Vereinbarung
Infos zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf: Kulturamt der Stadt Selb • Tel. 09287/883-119 u. 883-125, kulturamt@selb.de • www.selb.de
Marktplatz · Schlüsselfeld Kontakt oder
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Veranstaltungskalender Manga, Fantasy und Science Fiction. Zinnfiguren – Sonderausstellung – Dauerausstellung Sie lieben Sailor Moon, Yu-Gi-Oh und Pokémon, Elben, Luke Skywalker und Darth Vader sowie Prinzessin Lea? – Dann ist diese kleine Sonderausstellung im Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg genau das Richtige. Öffnungszeiten: Mo – So 9 – 18 Uhr Ab sofort Ort: Plassenburg, Kulmbach
„Die besten deutschen Comics!
„Wie ein Totentanz“ – Alfred Hrdlicka Ausstellung Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Juli/August auch Montag Ort: Kunstmuseum Bayreuth/Altes Barockrathaus www.kunstmuseum-bayreuth.de
Sonderausstellung – Max-und-Moritz-Preisträger 2016 Ort: Erika Fuchs Haus | Museum für Comic und Sprachkunst Bahnhofstraße 12 95126 Schwarzenbach a.d. Saale Infos: 09284 9498121
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Juni
22. Oktober
Bis auf weiteres verlängert
„Frankenland am Jurastrand – versteinerte Schätze aus der Wattendorfer Lagune“ Gehen Sie mit uns auf eine Zeitreise und lassen Sie sich von den versteinerten Lebewesen, die wir für Sie ausgegraben haben, von dieser geheimnisvollen Welt erzählen! Ort: Naturkunde-Museum Bamberg Infos: www.naturkundemuseum-bamberg.de
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18. Juni
„Neues & Anders“ – Ausstellung Arbeiten von Max Dietz, Hof Öffnungszeiten: 14 – 16 Uhr oder nach Vereinbarung Ort: Kunstgalerie Altes Rathaus, Schwarzenbach an der Saale Tel. 09284 933-31 1. LICHTUNG – Ausstellung
mit Arbeiten von Christiane Meyer und Matthias Müller, Berlin Februar bis 30. April: Di – Fr 13 – 16 Uhr, Sa + So 13 – 17 Uhr 1. Mai bis 30. September: Juli Di – Fr 10 – 16 Uhr, Sa + So 10 – 17 Uhr Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz noch bis Rueckwaertssehen – Ausstellung mit Werken von Axel Luther Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 17 Uhr, Sa, So und Feiertags 11 – 17 Uhr August Ort: Töpfermuseum Thurnau noch bis LOST PLACES – Verlorene Orte Fotografien von Jörg Schleicher Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel September Spitalhof 5, 95632 Wunsiedel „Verteufelt, verlockend, verflixt" – Giftpflanzen noch bis
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28. Mai
„Bürger von hier, da und dort“ 3 junge Afghanen stellen aus Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Kunstmuseum Bayreuth, Altes Barockrathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth Telefon 0921 76453-10 E-Mail: info@kunstmuseum-bayreuth.de JÜRGEN GÖRG – Ausstellung mit Malereien und Grafiken Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 13 Uhr u. 14 – 18 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr Ort: Galerie Späth in der Remise, Coburg
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November
Gefährlich und heilsam“ – Ausstellung mit den 13 gefährlichsten Giftpflanzen. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Gerätemuseum Bergnersreuth
„Ritter, Bauern, Lutheraner“ – Bayerische Landesausstellung 2017 Öffnungszeiten: täglich 9 – 18 Uhr Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg Lust und Verlust – Ausstellung mit 39 Bildern von Manfred Hürlimann im Reich der Porzellane und Fayencen der Sammlung Ludwig Bamberg. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 16.30 Uhr Ort: Museen der Stadt Bamberg, Sammlung Ludwig Bamberg Informationen: www.museum.bamberg.de Lampenglas – lampwork – Ausstellung Hier wird die Entwicklung unserer Technik mit aktuellen Arbeiten und teils großformatigen Installationen vorgestellt. Öffnungszeiten: 1. April bis 5. November täglich 9.30 – 13 Uhr und 13.30 – 17 Uhr Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Coburg
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September
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ECHT Oberfranken
Paradiesvögel die göttlichen Verführer Sonderausstellung Öffnungszeiten: Montags geschlossen Dienstag bis Sonntag von 9 – 17 Uhr Ort: Naturkundemuseum Bamberg, Fleischstr. 2, Bamberg
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Nächstes Lichtevent:
3. – 11. Juni 2017 in Muggendorf
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Fisch in allen Variationen Fisch kulinarisch genießen Informationen zu Fischerei und Gewässerschutz Informationen zur Teichwirtschaft und Fischzucht Tag der offenen Tür mit Führungen, Besichtigung des Bruthauses, Aquarienwand, Bachsafari und Fischer machen Schule
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Mai 15. 21. bis
Mai
18. Mai
Deutsch-tschechische Aktionstage finden in diesem Jahr zum ersten Mal statt und sollen die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Hof, Eger und Asch vertiefen. Auf dem Programm stehen Geschichte und Tradition, Kultur, Freizeit und Tourismus für die ganze Familie. Den Abschluss bildet der deutschtschechische Freundschaftstag am 21. Mai mit vielen Aktionen im gesamten Stadtgebiet. info@kunstvereinhochfrankenselb.de „Meine-Deine-Unsere-Heimat“ Ausstellungseröffnung – Sonderausstellung mit Schüler-Werken Beginn: 15 Uhr Ort: Textilmuseum Münchberg, Münchberger 17. Eintritt: frei Campus. Design Open – Ausstellung Workshops Tagung, Objekte, Internationale Gäste, Live Music Beginn: 10 Uhr Ort: am Hofbräuhaus 1, Coburg Tel. 09561 317456
20. 21. und
bis
Mai
Andi Valandi & Band – Kleiner Kulturfrühling Er singt, gestützt von den Punk- und Bluesriffs seiner Band, weiter fröhlich vor sich hin ... von Freiheit, Utopien und dem zärtlichen Genuss von Sternburgbier in der königlichen Oper. Beginn: 20 Uhr Ort: Textilmuseum Münchberg, Münchberger 17. Kartenanfragen per E-Mail an info@textilmuseum.de oder unter der Rubrik Kulturwelten.
Mai
12. Bad Staffelsteiner Oldtimertreffen mit Teilemarkt. Fahrzeuge mit mindestens 30 Jahre, sind herzlich willkommen. Beginn: 13 Uhr mit Rundfahrt Ort: Siedlerheim, Ulmenstr. 3, Bad Staffelstein Infos: Tel. 09573 310418 Jahreszeiten – Ebracher Musiksommer Wolfgang Amadeus Mozart Serenade G-Dur KV 525 Eine kleine Nachtmusik Antonín Dvořàk Streicherserenade E-Dur op. 22 Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten op. 8 Nr. 1 – 4 Frühling – Sommer – Herbst – Winter Roman Patocka, Violine Symphonieorchester des Nationaltheaters Prag Gerd Schaller, Dirigent Beginn: 17 Uhr Ort: Ebrach, Kaisersaal Karten unter Tel. 09552 297
Mai
20. 31.
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Kunsthandwerkermarkt in der Kaiserpflalz Freuen Sie sich auf 100 Aussteller aus verschiedenen Sparten des Kunsthandwerks. Genießen auch Sie dieses besondere Event mit kulinarischen Köstlichkeiten und dem Jazzfrühschoppen am Sonntag. Dauer: 10 – 18 Uhr Ort: Pfalzmuseum Forchheim, Kapellenstr. 16
RIFTS & SCRATCHES – RISSE & KRATZER – Ausstellung Studierende des Fachbereichs Mediendesign der Hochschule Hof / Campus Münchberg in Kooperation mit dem Iwalewahaus der Universität Bayreuth. Dr. Katharina Fink und Paul D Miller aka DJ Spooky veranstalten im Neubau des Richard-Wagner-Museums Bayreuth eine „Laborausstellung“. Sie präsentieren neue Arbeiten zum Thema „Rifts & Scratches“ – „Exploring heritage from the fractures“. Vernissage am 20.5.17 ab 20 Uhr Ort: Richard Wagner-Museum Bayreuth www.iwalewahaus.uni-bayreuth.de
21. Mai
Nachhaltigkeit ist super – egal war gestern! 1. Netzwerktreffen Nachhaltigkeit Fichtelgebirge Dauer: 10 – 17 Uhr Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth
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21. 28. bis
Musiksommer Obermain „Haus Marteu auf Reisen“ Abschlusskonzert des Meisterkurses für Querflöte Beginn: 19 Uhr Ort: Ehemalige Synagoge, Lichtenfels Eintritt: 12 Euro
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ECHT Oberfranken
29. Coburger Designtage Beginn: 12 Uhr Ort: Am Güterbahnhof, ehem. Güterbahnhofsareal, Coburg www.coburger-designtage.de
Mai
Internationaler Museumstag Unter dem Motto „Spurensuche – Mut zur Verantwortung“ bietet das Porzellanikon an beiden Standorten ein vielfältiges Programm: Dauer: 14.30 – 17 Uhr Ort: Porzellanikon Selb und Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger Autofreier Sonntag Ort: von Kauerndorf über Ködnitz bis zum Badesee Trebgast Dauer: 10 – 17 Uhr Sonderführung zum Internationalen Puppenfestival und Internationalen Teddy- und Puppenfest Beginn: jeweils 15 Uhr Ort: Deutsche Spielzeugmuseum, Sonneberg www.deutschesspielzeugmuseum.de
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Heinersreuther Sommer Ausstellung mit dem gewissen Etwas auf Schloss Heinersreuth bei Presseck
30. Juni - 4. Juli 2017 www.stadt-rehau.de ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Straße 14 95326 Kulmbach Telefon 09221 407 81 20 Telefax 09221 407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de
Ein Unternehmen aus Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Chefredaktion/Projektleitung, Verantwortlich i.S.d.P.: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Texte und Fotos dieser Ausgabe: Arnika Akademie Teuschnitz, Volker Dittmar, Dr. Rolf Bernhard Essig, Fichtelgebirgsmuseum, Andrea Herdegen, Iris Kroon-Lottes, Landesamt für Umwelt Kulmbach, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Werner Rost, Jürgen Schabel, Gunter Sirsch, Klaus Wührl-Struller, Touristinformation
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Anzeige_88x102_Echt Oberfranken.qxp_Druckvorlage 25.04.17 14:11 Seite
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Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER, Medienagentur röder&sommer Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts.
Foto © Marcel Kohnen
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MUSiCAl von Andrew lloyd Webber basierend auf dem „Old possum’s book of practical Cats“ von t.S. eliot Deutsch von Michael Kunze | premiere 29. Juni
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VERANSTALTUNGSKALENDER
24. Mai
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Queenz of Piano „Tastenspiele“ – Klassik-Kabarett der beiden Königinnen am Piano Jennifer Rüth und Anne Folger Beginn: 19.30 Uhr Ort: Das Zentrum Bayreuth, Europasaal Wohlfühlnachmittag Shiatsu, Wohlfühlmasssage / Entspannung, Klangreisen u. Yoga u.v.m Dauer: 14 – 17 Uhr, Eintritt frei Ort: Baille-Maille Lindenallee, Himmelkron www.die-lindenallee.de Friedrich & Wiesenhütter Kultur am Putzenstein Melancholie und witzige Sprüche. Druckvoller Akustiksound in deutscher Sprache Beginn: 20 Uhr Ort: Putzenstein 2, 95349 Putzenstein www.putzenstein.de E-Mail an info@putzenstein.de
29. Mai
Perikles – Wenn Tyrannen küssen W. Shakespeare in einer Inszenierung von TheaterTotal Beginn: 19.30 Uhr Ort: Das Zentrum- Europasaal, Äußere Badstr. 7a, 95448 Bayreuth Infos: www.theatertotal.de Fuck You Wagner! Kinder, schafft Neues! – Richard Wagner trifft auf Breakdance und Artistik Beginn: 19.30 Uhr Ort: Oberfrankenhalle, Bayreuth
„Die Reformation im östlichen Franken“ Vortrag von Prof. Günter Dippold Beginn: 19 Uhr Ort: Möbelsaal des Fichtelgebirgsmuseums Wunsiedel Eintritt frei www.fichtelgebirgsmuseum.de
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30. Mai
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27. Mai
28. Mai
Ingenium Ensemble „Zeitensprünge“ – Geistliche und weltliche Vokalmusik aus vier Jahrhunderten Beginn: 19.30 Uhr Ort: Stadtkirche Bayreuth Kanonen, Krieg und Kasematten – Themenführung – Rundgang durch die Festungswerke der Plassenburg Beginn: 14.15 Uhr Ort: Kasse Plassenburg , Kulmbach 8.Traktortreffen Es spielt „Fränkisch Blech“ Um 13 Uhr Ausfahrt der Oldtimer Beginn: 10 Uhr Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz, Kleinlosnitz 5, Zell Tel. 09251 3525 „Wilde Verführungen – Kulinarisches von Wald und Wiese“ – Kochkurs mit Beate Roth Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Anmeldung unter: 09233 5225 Beginn: 14 Uhr Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth
Heidi – Familienmusical – Premiere Neue Version aus Schauspiel, Musik und Tanz in der Inszenierung von „Wikinger“- Regisseurin Eva-Maria Thöny. Beginn: 10 Uhr Ort: Luisenburg Wunsiedel www.luisenburg-aktuell.de
Juni
In 80 Tagen um die Welt – Premiere Komödie von Dominik Kern nach dem Roman von Jules Verne Sommerspiele der Studiobühne Bayreuth Beginn: 20 Uhr Ort: Römisches Theater Eremitage 1, 95448 Bayreuth www.studiobühnebayreuth.de
Mai
Mit moderner Technik in die Zukunft Aktionstag-Thema: Spritzen, Hacken, Striegeln- Möglichkeiten im Pflanzenschutz Dauer: 9 – 14 Uhr Ort: Landwirtschaftliche Lehranstalten, Adolf-Wächter-Str. 39, Bayreuth Tel. 9821 7846-1700 www.lla-bayreuth.de
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Dieter Ilg Trio Beethoven und Wagner in jazziger Bearbeitung Beginn: 19.30 Uhr Ort: Saal im Haus Wahnfried, Bayreuth
Pfingstfestival „Frühling in Schloss Seehof“ Sechs Konzerte in einer traumhaft schönen Atmosphäre. Mitglieder der Bamberger Symphoniker, das Bamberger Streichquartett und hochkarätige Gäste gestalten diese beliebte Konzertreihe. Ort: In der Orangerie von Schloss Seehof bei Bamberg (Gemeinde Memmelsdorf) Infos: www.festival-schloss-seehof.de
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Kulturtage Forchheim 30. Juni bis 2. Juli 2017
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VERANSTALTUNGSKALENDER 12. Hofer Kulturnacht Beginn: 19 Uhr Ort: Auf den Bühnen des Theaters und in den verschiedenen Sälen der Freiheitshalle werden Künstler aus Hof und der näheren Umgebung auftreten Infos: kultnacht@stadt-hof.de
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3. 11.
1. Rotmaintaler Mühlentag – Am Rot-Main-Auen-Weg öffnen dieses Jahr die Mühlen in Heinersreuth, Unterkonnersreuth und Altenplos ihre Türen. Dauer: 10 –16 Uhr Ort: Rot-Main-Auen-Weg, beginn in Bayreuth in der Wilhelminen-Aue
Oberfranken leuchtet – Die Region mit einzigartiger Strahlkraft. Nächstes Lichtevent: Ort: Muggendorf 3. – 11. Juni 2017 Infos: inwww.oberfranken.de Muggendorf Oberfranken Offensive.e.V.
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Anni trifft ins schwarze – Musical Zusatztermin Julia Leinweber in der Titelrolle und Thilo Andersson als ebenso treffsicherer Cowboy die Finger wieder am Abzug und die große Wild-West-Show steigt erneut! Volltreffer sind auch das Ballett und der Chor des Theaters Hof in vielen Rollen und natürlich Andreas Bühring als Buffalo Bill, Anja Stange als exzentrische Millionärin Miss Potter-Porter sowie Daniel Milos als Sitting Bull und Birgit Reutter als Dolly. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Großes Haus Theater Hof info@theater-hof.de
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Echt. Stark. Oberfranken!
oberfranken leuchtet Unesco-Welterbetag Die Region mit einzigartiger Strahlkraft Große und kleine Veste-Besucher Wunderschön und an jedem Ort aufs Neue überraschend und finden kostenfreie Mitmacheinmaligim – dasBurghof sind die Lichtinstallationen, die regelmäßig Oberfranken zum Leuchten bringen. Angebote und Informationen zum Motto Oberfranken Offensiv e. V. – www.oberfranken.de „Welterbe verbindet“ Dauer: 12 – 16 Uhr Ort. Burghof, Veste Coburg Georg Hacker und der erste Zeppelin über Hof – Zeppelinführung Viele der bei der Führung gezeigten Bilder vermitteln dem Betrachter ein Gefühl von der Zeit, in der man dachte, dass die Luftschiffe die strahlende Zukunft der Luftfahrt darstellen. Beginn: 14 Uhr Ort: Oberer Torplatz, Hof Die Aktivitäten von Oberfranken Offensiv e. V. werden gefördert durch den Bezirk Oberfranken und die
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ECHT Oberfranken
Gefallene Engel und Heilige Die magischen Bildwelten des Jorge Villalba Öffnungszeiten: Di. – So. 9.30 – 17.30 Uhr Ort: Festung Rosenberg, Festung 1, 96317 Kronach Tel 09261 60410 Die Rosen-, Kunst und Gartentage inmitten einer Kulisse wie aus dem Bilderbuch in einem Gartenparadies mit Rosen, Stauden, Gartenzubehör und KunsthandwerklichemDauer: Samstag von 10 – 19 Uhr Sonntag von 10 – 18 Uhr Ort: Marienplatz in Hollfeld Tel. Tel. 09274 9800
Béla Faragó – Die Bayreuther Festspiele und ihr Publikum. Satirische Zeichnungen Juni 89. Kabinettausstellung des bis Kunstvereins Bayreuth Eröffnung: 11. Juni um 11 Ur Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr September Ort: Kunstkabinett, Altes Rathaus, Bayreuth Putzenstein Klassik – Kultur am Putzenstein Sonaten für Violine und Klavier von Beethoven, Debussy, Martinu Beginn: 20 Uhr Juni Ort: Putzenstein 2, 95349 Putzenstein www.putzenstein.de E-Mail an info@putzenstein.de Aufsesser Fischerfest – Fisch in allen Variationen Fisch kulinarisch genießen, Informationen zu Fischerei, Gewässerschutz,Teichwirtschaft und Fischzucht – Tag der offenen Tür mit Führungen. Dauer: 10 – 16 Uhr Eintritt frei Ort: 91347 Aufseß, Draisendorfer Str. 174 21. Oldtimer-Treffen Präsentationsmöglichkeiten für Clubs auf unseren Freiflächen. Ausstellung mit Rahmenprogramm durch den Oldtimer Stammtisch Kulmbach. Beginn: 10 Uhr Ort: auf den Gelände der ehemaligen Juni Mönchshof-Bräu in Kulmbach Weitere Infos: www.kulmbacheroldtimer-treffen.de Arnikafest Teuschnitz feiert und dankt seinem Wahrzeichen. Hier gibt es Geselligkeit, regionale Naturküche und fränkische Kulinarik, Musik und ein Programm für die ganze Familie. Dauer: 11 – 17 Uhr Ort: Kräuterlehr- und Schaugarten, Teuschnitz Infos: www.arnikastadt.de Die Oberfränkischen Malertage Vernissage zur feierlichen Eröffnung Musikalische Umrahmung Beginn: 10.30 Uhr, geöffnet ab 10 Uhr Die Ausstellung ist geöffnet: Mittwoch 14 – 17 Uhr Donnerstag 17 – 20 Uhr Freitag 14 – 17 Uhr Samstag 14 – 17 Uhr Sonntag 10 – 17 Uhr Ort: Stadtschloss Lichtenfels
11. 20. 16.
18.
18. Juni bis
16. Juli
21. Juni
23 25. 23. bis
Juni
Vor-, Quer- und Andersdenker willkommen! Digital-Konferenz DLD Campus an der Uni Bayreuth Das international renommierte Treffen der digitalen Elite, der DLD, kommt an die Uni Bayreuth und bringt Innovatoren aus der Region sowie Studierende und Spitzenforscher der Uni Bayreuth mit Entscheidern, Politikern und Unternehmern von nationalem und internationalem Rang zusammen. Einen Tag lang diskutieren sie über die digitalen Potenziale in Forschung und Industrie und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen in der Region Dauer: 9 – 18 Uhr Ort: Universität Bayreuth, Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth , Tickets erhältlich unter: www.dld.co/dldcampus17
November
15. 24.
„Gscheid Gfreid“ Martina Schwarzmann verlässt die ausgetrampelten Pfade des Humors und geht sicheren Schrittes querfeldein. Beginn. 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb Infos: Kulturamt der Stadt Selb, Tel. 09287 883-119 www.selb.de
Juni
Juni
Historisches Stadtspektakel Eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte. Ort: Obere Stadt, Kronach Infos: www.stadtspektakel-kronach.de Lutherisches Leben in oberfränkischen Dörfern – Ausstellung Die Kirche im Dorf lassen? Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz, Kleinlosnitz 5, Zell Tel. 09251 3525
Juni bis
29.
Friedel Auer und Just Friends 20 Jahre Musik und Poesie. Mix aus Musik unplugged und heiter besinnlichen Versen des „Kleinen Poeten aus dem Steigerwald“ Beginn: 19.30 Uhr Ort: Stadtmuseum Schlüsselfeld, Marktplatz 25 Steven Santoro & Band Die neue große Stimme aus den USA Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) Ort: Kultur Leise am Markt, Herrngasse 2, 96450 Coburg, www.leise-am-markt.de
R JE T Z T Ü BE IU M DE I N S T U D N ! E INFORMIER
„Cabaret“ – Musical von John Kander und Fred Ebb Fränkischer Theatersommer/ Landestheater Oberfranken Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb Infos: Kulturamt der Stadt Selb, Tel. 09287 883-119 www.selb.de
TAG DERN OF F ENE
T0Ü0 URHR
0. , 1 7 1 . 7 0 . 1 0
30.
G R E B M A B FHM ISTRAßE 10
Juni
P E S TA L O Z
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WIRTSCHAFT
bis
Juni
28. Juni
30. Juni bis
2.
Afrika Kulturtage Eine spannende Sonderausstellung, Einblicke in afrikanische Literatur, Konzerte mit international bekannten Künstlern, der traditionelle afrikanische Markt mit Trommel- und Tanzvorführungen, Kinderprogramm und Workshops versprechen Spaß und Unterhaltung. Ort: Im Pfalzmuseum Forchheim und rund um die Kaiserpfalz Infos: www.kaiserpfalz.forchheim.de
MEDIEN Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) B.A. Eventmanagement & Entertainment B.A. Virtual Reality Management B.A. Medienkommunikation & Journalismus
PÄDAGOGIK, GESUNDHEIT, SOZIALES Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) B.A. Medical Sports & Health Management (Vollzeit und Berufsbegleitend) B.A. Medical Technology & Management (Berufsbegleitend) B.Sc. Logopädie (Dual) B.Sc. Psychologie B.Sc. Physiotherapie (Dual) B.A. Sozialpädagogik & Management (Berufsbegleitend) B.A. Soziale Arbeit & Management B.A. Heil- und Inklusionspädagogik (Berufsbegleitend) B.A. Vegan Food Management
Juli
30. Juni bis
4. Juli
NEW ENGINEERING
Heimat- und Wiesenfest Buntes Rahmenprogramm und Livemusik an allen Tagen. Beginn: Freitag 19 Uhr Ort: Festzelt, Jahnstadion, Rehau www.stadt-rehau.de
Bachelor of Science (B.Sc.) B.Sc. Wirtschaftsingenieur (Berufsbegleitend)
Infoveranstaltung zu allen Bachelor-Studiengängen an jedem ersten Dienstag im Monat um 17.30 Uhr Anzeige
27. 29.
28. Bamberger Hegelwoche: Wer wir sind Philosophische Tauchgänge in unsere Identität – Vorträge Ort: AULA der Universität, Dominikanerstraße 2a, Bamberg Beginn: 19.15 Der Eintritt ist frei Kinderuni – Mit dem Smartphone im Internet – eine neue Welt? Professor Martin Schmidt-Kessel, Lehrstuhl Zivilrecht IX Mit dem Handy ins Netz. Fast jedes Kind wünscht sich das, viele haben ein Smartphone und sind damit unterwegs. Im Playstore, beim „Zocken“ oder einfach im Klassenchat. Aber was passiert dabei eigentlich mit euren Daten? Schließt ihr Verträge wenn ihr in eurer Spiele-App etwas dazu kauft? Müsst ihr dafür bezahlen? Müssen die Eltern zustimmen? Was geschieht, wenn sie das nicht tun? Beginn: 15.15 Uhr Ort: Audimax, Uni Bayreuth www.kinder.uni.bayreuth,de
Bachelor of Arts (B.A.) B.A. Betriebswirtschaft (Dual, Berufsbegleitend) B.A. Digital Business Management
fh-mittelstand.de/bamberg
VERANSTALTUNGSKALENDER
Juli
1. Juli
Chorkonzert mit „Sonat Vox“ Die ehemaligen Mitglieder des Windbacher Knabenchors haben den Chor im Jahr 2015 gegründet, ihre Liebe zur Musik und die Leidenschaft für Werke aller Stilepochen in neue Bahnen gelenkt. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Evang.-luth.Kirche St. Margarethen Schloßstr.1, 95615 Marktredwitz-Brand Fachhochschule des Mittelstands Tag der offenen Tür: Jetzt über dein Studium informieren. Beginn: 10 Uhr Ort: FHM Bamberg, Pestalozzistr. 10 „Der Diener zweier Herren“ – Premiere, Calderón-Spiele Bamberg Beginn: 20.30 Uhr Ort: Alte Hofhaltung – Bamberg Karten: Theaterkasse, kasse@theater. bamberg.de Tel. 0951 8730303
2. Juli
bis
2.
„Bund fränkischer Künstler“ 88. Jahresausstellung, zeitgenössische Kunst Dauer: 10 – 17 Uhr täglich geöffnet Ort: Plassenburg Kulmbach
16.
Die Hochzeitsreise – Gastsspiel des Fränkischen Theatersommers Beginn: 19.30 Uhr Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz, Kleinlosnitz 5, Zell Tel. 09251 3525 „Lieder auf Banz“ unter neuer Leitung – Eine ganze Reihe namhafter Stars der deutschen und internationalen Liedermacherszene hat sich angesagt Noch Plätze für die Wiese Ort: Klosterwiese, Kloster Banz, Bad Staffelstein Infos: tourismus@bad-staffelstein.de Heinersreuther Sommer – die Ausstellung mit dem gewissen Extras, vielfältiges Ausstellungsprogramm in der prächtigen Garten und Parklandschaft. Dauer: Samstag von 10 – 19 Uhr Sonntag von 10 – 18 Uhr Ort: Schloss Heinersreuth bei Presseck www.lerchenfeld-heinersreuth.de „Cats“ Zusatzvorstellung Musical von Andrew Lloyd Webber Deutsch von Michael Kunze Beginn: 15 Uhr Ort: Luisenburg Wunsiedel Tel. 09232 602-203
16.
September
5. Juli
7. 8. und
Juli
8. 9. und
Juli
Juli
Juli
20. Juli
10. Kunst- und Gartenmesse 150 Aussteller, tolles Rahmenprogramm Dauer: 10 – 18 Uhr, Eintritt frei Ort: Baille-Maille Lindenallee, Himmelkron www.die-lindenallee.de Musiksommer Obermain „Von Klassik bis Tango“ – Gelius Trio Beginn: 19 Uhr Ort: Kaisersaal, Kloster Banz, Bad Staffelstein Eintritt: 15 Euro „Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger“ Vortrag mit Dr.rer. nat. Klaus Bsonek, Apotheker gepr.Pilzsachverständiger Beginn: 19 Uhr Ort: Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth Infos: www.bergnersreuth.de Der kleine Prinz – Premiere von Antoine de Saint-Exupéry Sommerspiele der Studiobühne Bayreuth Beginn: 20 Uhr Ort: Felsentheater Sanspareil Sanspareil 34 96197 Wonsees
21. Juli
9. Juli
1. 2. und
Juli
„Holevelt“ – großes Theaterspektakel Hunderte Profi-und Laienschauspieler, organisiert vom Fränkischen Theatersommer Beginn: 18 Uhr Ort: Marienplatz, Hollfeld
46. Pegnitzer Sommerkonzerte – Martin Luther – 500 Jahre Reformation Musik nach Johann Sebastian Bach Festgottesdienst ( 2.Juli) zur Eröffnung Juli der Sommer-Konzerte – bis Beginn: 10 Uhr Ort: St. Bartholomäuskirche Pegnitz Infos unter: August www.pegnitzersommerkonzerte.de Tel. 09241 6086 „Alfred Richter – ein Rückblick zum 90.“ Ausstellung mit Arbeiten von Alfred Richter, Wunsiedel/ Schwarzenbach Juli an der Saale und im Atelier Scherdel, bis Oberkotzau Eröffnung: 30. Juni um 18 Uhr Öffnungszeiten: So 14 – 16 Uhr oder September nach Vereinbarung, Tel. 09284 93331 Ort: Kunstgalerie Altes Rathaus, Schwarzenbach an der Saale
2. 6. 2. 3.
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ECHT Oberfranken
12. Juli
16. Juli
23. Bayreuther Künstlermarkt als „Open-Air-Galerie“ am Kultursonntag des Bürgerfestes Dauer: 11 – 18 Uhr Ort: rund um die Stadtkirche Bayreuth „Black & White – Special“ – Open-air-Event After Work Live Musik von DJ Lobo Sanchez Dauer: 19 – 22 Uhr Ort: Spielbank Bad Steben, bei schlechtem Wetter im Spielsaal. Eintritt frei Entdeckertour durch Kulmbach – mit Marcus und Erich Olbrich – Neuer Friedhof Beginn: 14 Uhr Ort: Treffpunkt Haupteingang Friedhof Kulmbach Telefonische Anmeldung: Tourist Information, Buchbindergasse 5, Kulmbach Tel.09221 9588-0
Best of-„Show” der 14 Spielzeiten unter Intendant Michael Lerchenberg zum letzten Mal alle Register. Beginn: 20.30 Uhr Ort: Luisenburg Wunsiedel Vorverkauf ab Montag, 3.4. / 8.00 Uhr nur telefonisch und am Schalter in der Tourist-Information Wunsiedel sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.luisenburg-aktuell.de
23. Juli
Kunst oder was Malerei und Objekte – Jahresausstellung Vernissage: 23. Juli um 15.30 Uhr Öffnungszeiten: Sa, So und feiertags 11 – 18 Uhr Ort: Giechburg bei Scheßlitz Juli bis 67. Bayreuther Kunstausstellung Eröffnung: 23. Juli um 11 Uhr, musikalische Matinee ab 10.15 Uhr Öffnungszeiten: Mo – So 10 –18 Uhr August Finissage mit Musik: 28. August ab 14 Uhr Ort: Neues Schloss der Eremitage Bayreuth „Familien im Museum“ Die Familienführungen erschließen die Dauerausstellungen und sind speziell Juli auf unsere kleinen Besucher und ihre bis erwachsenen Begleiter abgestimmt Beginn: 11 Uhr jeweils Samstags und Sonntags September Ort: Veste Coburg – Kunstsammlungen Infos: www.kunstsammlungen-coburg.de
23.
nur einen Klick entfernt: ECHT-Oberfranken.de
27. 29. 3.
30. Juli
bis
15.
Christo und Jeanne-Claude – Ausstellung Ort: Grafikmuseum Stiftung Schreiner, Bad Steben Öffnungszeigen: täglich 9 – 18 Uhr
Oktober
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FTER WORK LIVE
11.10.2017 Musik: SERVUS AUSTRIA Partner: Brauerei Scherdel
09.08.2017 Musik: DONOVAN ASTON Partner: HofSports by dominik-s
08.11.2017 Musik: THE GUITAR BEAT Partner: Pippi Moden
13.09.2017 Musik: 5 MINUTEN PAUSE Partner: Setale Photo
13.12.2017 Musik: OHRZUCKER Partner: Thüga SmartService GmbH
JEDEN 2. MITTWOCH IM MONAT VON 19.00 – 22.00 UHR | EINTRITT FREI* Nähere Infos erhalten Sie an der Rezeption und in der Broschüre After Work LIVE.
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* Eintritt ab 21 Jahren, gültiger Lichtbildausweis erforderlich.
12.07.2017 BLACK & WHITE SPECIAL Musik: DJ LOBO SANCHEZ Karikaturen von MR. KISS Partner: Auto Müller
TO L L E PREIS E ZU GEWI NNEN
Illustre Zeitreise in eine beschauliche Epoche
Biedermeier-Fest in Bad Steben Text und Fotos von Werner Rost
S
o vielfältig wie die Landschaften und Städte sind die Feste, die alljährlich Gäste von weit her nach Oberfranken locken. Dabei haben die historische Feste ihren ganz besonderen Reiz, kann man doch für einige Stunden der Hektik des 21. Jahrhunderts entfliehen und in längst vergangene Zeiten eintauchen. Während die Zahl der Mittelalterfeste deutschlandweit und
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ECHT Oberfranken Oberfranken
auch in Oberfranken von Jahr zu Jahr zunimmt, gibt es in der Region nur ein Fest, das zu einer illustren Zeitreise in die Epoche des Biedermeiers einlädt. Das Bayerische Staatsbad Bad Steben veranstaltet im zweijährigen Turnus ein Biedermeierfest, das an die Gründungszeit des Kurortes im Jahr 1832 erinnert. Damals erwarb das Königreich Bayern die Mineralquellen
AUSFLUGSZIELE
von der Gemeinde und etablierte das einstige Dörfchen Untersteben als staatlichen Kurort. Heute ist Bad Steben eines von fünf bayerischen Staatsbädern. König Ludwig I. ließ durch seinen Hof-Architekten Leo von Klenze das erste Badehaus errichten. Das prächtige Gebäude ist seit einigen Jahren ein Ärztehaus. Mit der Heilmittel-Kombination Naturmoor, Kohlensäure und Radon hat Bad Steben ein Alleinstellungsmerkmal unter allen mitteleuropäischen Kurorten. Im Jahr 2007 – zum 175. Gründungsjubiläum des Staatsbades – feierte man in Bad Steben erstmals ein Biedermeierfest. Die Idee für ein derartiges Fest im historischen Stil ging vom örtlichen Geschichtsverein aus. Etwa 30 Frauen und Männer aus Bad Steben und der näheren Umgebung waren von Anfang an dafür zu begeistern und kleideten sich im Stile der Biedermeierzeit ein. Die Frauen tragen farbenfrohe, weit ausladende Kleider und eine sogenannte Schute als Kopfbedeckung. In Frack und Zylinder erscheinen die Herren der Schöpfung. Beim Flanieren ziehen sie den Zylinder mit einer eleganten Bewegung zum Gruß. Derartige Szenen kann man an Sonntagnachmittagen in der warmen Jahreszeit häufiger im Kurpark beobachten. Zu den Biedermeierfesten laden sich die Bad Stebener Gleichgesinnte aus allen Teilen Deutschlands und sogar
aus dem schweizerischen Heiden ein. Dazu gesellen sich Hochradfahrer, die in Frack und Zylinder auf historischen Rädern ihre Runden durch den Kurpark drehen. Insgesamt wirken etwa 200 zeitgenössisch Gekleidete am Biedermeierfest mit. Neben Musik und Tanz lädt ein historischer Markt dazu ein, Kunsthandwerkern über die Schultern zu blicken. Der besondere Reiz des Bad Stebener Biedermeierfestes sind die vielen gewandete Darsteller vor der prächtigen Kulisse der historischen Gebäude – vor dem Klenze-Bau, wie das einstige Badehaus heute genannt wird, vor der Säulenwandelhalle, vor dem Kurhaus und in der Badstraße. Im Kurhaus ist traditionell der Auftakt des Biedermeierfestes. Während eines rauschenden Ballabends zeigen die Mitwirkenden typische Tänze aus jener friedlichen und beschaulichen Epoche. n
Festprogramm Das Biedermeierfest beginnt am 7. Juli 2017 um 19.30 Uhr mit einem Ballabend im Kurhaus. Am Samstag, 8. Juli, ist von 13 bis 23 Uhr Festbetrieb im Kurpark. Am Sonntag findet um 11 Uhr der große Festzug mit 15 historischen Gruppen vom Kurhaus durch den Kurpark statt. Anschließend ist Festbetrieb bis 20.30 Uhr. www.bad-steben.de
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INHALT FOTOSTRECKE
Orchideen-Paradies Oberfranken – Pflücken verboten – Ausgraben zwecklos Text und Fotos von Gunter Sirsch
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rchideen, der Inbegriff für Schönheit und Exotik. Keine andere Pflanzenfamilie hat ein solches Spektrum, was Formen und Farben der Blüten angeht, wie die Familie der Orchideen. Rund
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ECHT Oberfranken
1.000 Gattungen mit ca. 30.000 Arten besiedeln unseren Planeten. Ihren Namen verdanken die Orchideen den zwei hodenförmigen Wurzelknollen der Knabenkäuter. Etwa 300 v. Ch. beschrieb der griechische Phi-
losoph und Pflanzenforscher Theophrastos von Eresos die ersten Orchideen und bezeichnete die Wurzelknollen als ὄρχις, was dem griechischen Wort „Hoden“ entspricht.
zes angewiesen. Die Pflanzen leben mit diesem Wurzelpilz in Symbiose. Fehlen diese Pilze, gehen die Orchideen zugrunde.
Mehr als die Hälfte aller Orchideen lebt hoch oben auf den Urwaldriesen der Tropen und Subtropen als „Aufsitzerpflanzen“, sogenannten Epiphyten. Diese benutzen ihre Wurzeln nur zum Festhalten, im Gegensatz zu Schmarotzerpflanzen, die ihren Wirtspflanzen Nährstoffe entziehen. Eine deutlich kleinere Anzahl lebt terrestrisch – die Erdorchideen. Die bekannteste dieser Art ist wohl die ursprünglich aus Mexico stammende Vanille, deren fermentierte und getrocknete Schoten heute in kaum einer Küche fehlen dürften.
In Europa existieren rund 500 ausschließlich terrestrisch lebende Orchideenarten. Rund 70 Arten kommen in Deutschland vor und von diesen wiederum alleine in der Fränkischen Schweiz knapp 40. In keiner anderen Gegend Deutschlands gibt es so viele Orchideenarten auf so engem Raum, wie bei uns in Oberfranken. Wenn die Grundvoraussetzungen gegeben sind, nährstoffarme Böden, kann man nahezu überall, selbst auf den Randstreifen von Autobahnen, fündig werden. Leider zählen heute die Orchideen unserer Heimat zu den stark bedrohten Pflanzen. Daher stehen alle Orchideen unter strengem Naturschutz (auch durch das Washingtoner Artenschutzabkommen). Das bedeutet, dass selbst das Beschädigen der Pflanzen, also auch das „Blumenpflücken“ verboten ist. Ganz zu Schweigen vom Ausgraben der Pflanzen für den eigenen Garten. Ein solches Vorhaben wäre ohnehin von vorn herein zum Scheitern verurteilt, denn sowohl die ausgewachsenen Pflanzen als auch die Samen sind auf das Vorhandensein des Mykorrhizapil-
Die Ursache für den stetigen Rückgang der Bestände in der freien Natur dürfte neben der Zerstörung der Lebensräume wohl in erster Linie die (Über-)Düngung der landwirtschaftlich genutzten Flächen sein. Mykorrhizapilze reagieren darauf außerordentlich empfindlich und gehen ein. Die Vernichtung der Pilze hat einen Rückgang der Pflanzenbestände zur Folge, bis hin zum vollständigen Verschwinden. Erfreulicherweise sind einige Orchideen in der Lage mit Hilfe ihrer Knollen lange Zeit im Boden keimfähig zu bleiben, um bei ausgesetzter Düngung und Rückkehr des Mykorrhizapilzes wieder auszutreiben. Die Blühtezeit unser heimischen Orchideen beginnt bereits Ende April mit dem Mannsknabenkraut und erstreckt sich bis Mitte August, wo Ständelwurzarten ihre Blüten präsentieren. Für Interessierte, die selbst noch keine Orchidee in der Natur gefunden haben, bieten diverse Vereine und Einrichtungen (z. B. die Umweltstation Weismain) Orchideenexkursionen an. Weitere hervorragende Informationen sind z. B. auf der Website des Arbeitskreis Heimische Orchideen (http://www.aho-bayern.de) oder von A. Haselböck Naturspaziergang (http://www.naturspaziergang.de/ Wissenswertes/Wissenswertes-Orchideen-1.htm) zu finden. Und wer es ganz ausführlich mag: http://www.fancyplants.de/de/orchidshome. n
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Frauenschuh
Purpurknabenkraut
Weißes Waldvöglein
Mückenhändelwurz
Vogelnestwurz
Spinnenragwurz
Rotes Waldvรถglein
GroĂ&#x;es Zweiblatt
Fliegenragwurz
Bienenragwurz Waldhyazinthe
Bocksriemenzunge
Violette Ständelwurz Holunderknabenkraut
Braunrote Ständelwurz
Fuchsknabenkraut
Kriechendes Netzblatt
Helmknabenkraut
Brandknabenkraut
Stattliches Knabenkraut
ECHTgemixt
ECHTgemixt Nun spendet auch das „Fischbrünnlein“ am Kranen frisches Trinkwasser
Bamberger Land startet in die VGN-Freizeitlinien-Saison Seit dem 1. Mai fahren sie wieder, die VGN-Freizeitbuslinien „Steigerwald-Express“ und „Brauereien-Wander-Express“. Die Freizeitlinien sind inzwischen zu einem sehr beliebten und attraktiven Freizeitangebot für Radler und Wanderer im Bamberger Land geworden, das sich so auf angenehme Weise auch einmal ohne eigenen PKW näher entdecken lässt. Mit dem „Steigerwald-Express“ erreicht man direkt den Baumwipfelpfad bei Ebrach oder Einrichtungen wie Schloss Weissenstein und das Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf. Der „Steigerwald-Express“ fährt auf zwei Buslinien inklusive Fahrradanhängern zwischen 1. Mai und 1. November immer sonn- und feiertags dreimal täglich. Der „Brauereien-Wander-Express“ bringt Ausflügler zwischen 1. Mai und 1. November samstags, sonn- und feiertags in die Fränkische Schweiz rund um Heiligenstadt i. OFr. und Aufseß. Gerade Wanderer und Bierliebhaber lockt ein dichtes Netz an Wanderwegen, viel Sehenswertes und zahlreiche Brauereien, die mit einem süffigen Bier und einer deftigen Brotzeit aufwarten. Broschüren zu den VGN-Freizeitlinien gibt es im Landratsamt Bamberg (tourist@lra-ba.bayern.de; Tel. 0951/85-207) oder online unter www.vgn.de/freizeitlinien. Neben Abfahrtszeiten und Haltestellen sind darin auch Vorschläge für Fahrrad- und Wandertouren aufgeführt.
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ECHT Oberfranken
Erst die Humsera vor der Martinskirche in der Fußgängerzone, nun das „Fischbrünnlein“ am Kranen: Ab sofort gibt es in der Bamberger Innenstadt einen zweiten Trinkwasserbrunnen. Zukünftig wird er von Frühjahr bis Herbst die Passanten kostenlos mit frischem Trinkwasser versorgen. Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke Bamberg und der Entsorgungs- und Baubetrieb (EBB) zwei weitere Trinkwasserbrunnen reaktivieren: auf dem Domplatz den Brunnen in der Trautmannsmauer sowie den Adlerbrunnen in der Karolinenstraße.
Kapitaleinsatz mit Weitsicht Rund zehn Millionen Euro steckt die Maxit-Gruppe in den Ausbau der Mörtelpad-Produktionsanlagen und in den Neubau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums am Stammsitz in Azendorf im Landkreis Kulmbach. „Unsere Tüftler bekommen mit dem neuen Forschungszentrum nun das optimale Arbeitsumfeld für neue innovative Ideen“, erläutert Hans-Dieter Groppweis, geschäftsführender Gesellschafter der maxit Gruppe. Aktuelle Forschungsansätze gehen beispielsweise in Richtung energetisch optimierter Fassadensysteme, die auf den Erkenntnissen mit Solarfarben und -putzen beruhen.
KLEINPROJEKTEFONDS LEADER-REGION COBURGER LAND
„Bürger gestalten ihre Heimat“
Hochdotierter Preis für Archäologie-Dissertation
Bürgerschaftliches Engagement Brauchtum, Kultur & regionale Identität Energiewende & Klimaschutz
Die Dissertation „Castellum, Curia, Palatium – Die mittelalterliche Besiedlungsgeschichte eines mainfränkischen Zentralortes auf dem Kapellberg bei Gerolzhofen“ von Eike Henning Michls erhält den höchst dotierten Preis für archäologische Dissertationen in Deutschland, den renommierten Eduard-Anthes-Preis. Insgesamt hat Michls sechs Jahre an diesem Projekt gearbeitet. Die Ausgrabungen in der Nähe der unterfränkischen Kleinstadt Gerolzhofen fanden zwischen 2007 und 2010 mit einem Team aus etwa 60 Studierenden und festen Mitarbeitern statt. Mit Erfolg: Die archäologischen Funde auf dem Kapellberg beweisen, dass es dort vom 8. bis zum 15. Jahrhundert ein Machtzentrum lokaler Eliten gab, das bislang völlig unbekannt war.
Freizeit & Tourismus Siedlung, Wohnen & Bauen Bildung & Lernen Nahversorgung & -Verkehr
www.region-coburg-mitgestalten.de
Aus dem Kleinprojektefonds – 25.000 Euro zur Unterstützung von bürgerschaftlich initiierten Projekten Unter der Überschrift „Bürger gestalten ihre Heimat“ stellt die lokale Aktionsgruppe (LAG) Coburg Stadt und Land aktiv e.V. bis 2021 rund 25.000 Euro für bürgerschaftlich initiierte Projekte und die Unterstützung von Bürgerengagement zur Verfügung. Jetzt sind die engagierten Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Organisationen aus Stadt und Landkreis Coburg gefragt, ihre Projekte einzubringen. Ziel ist es, das bürgerschaftliche Engagement bzw. bürgerschaftlich initiierte Maßnahmen in der Region unbürokratisch mit einem Zuschuss und wenn nötig durch Beratung und Projektbegleitung durch die LAG zu unterstützen. Kontakt: 09561 514417; tobias.gruber@region-coburg.de. Anzeigen
Fränkische Kinderlieder gesucht!
DIE THERAPIE FÜR SUCHTKRANKE FRAUEN
F a c h k l i n i k
Dialekt und Singen, das sind beides so wundervolle Dinge! Und genau hier setzt das Projekt der fränkischen Musikgruppe Boxgalopp an. Sie hat sich vorgenommen, ein ganzes Album mit kindertauglichen Dialektliedern aus den verschiedenen Teilen Frankens aufzunehmen. Zusammen mit der Volksmusik-Sendung „Fränkisch vor 7“ auf BR Heimat, der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege sucht Boxgalopp dafür nun passendes Material aus ganz Franken. Wer sich an ein Lied in der eigenen Mundart erinnern kann, das man früher selbst geschmettert hat und das unbedingt auf so eine CD gehört, der möge es bitte aufschreiben oder aufnehmen und an eine der beiden folgenden Adressen schicken: volksmusik.franken@br.de oder per Post an den BR Studio Franken, Redaktion Volksmusik, Wallensteinstraße 117, 90431 Nürnberg. Die Tonqualität ist bei der Aufnahme nicht entscheidend, gerne darf das Lied einfach mit dem Smartphone oder Ähnlichem kurz skizziert sein. Auch einzelne Strophen sind willkommen. Einsendeschluss ist der 26. Juni 2017. Geplant ist darüber hinaus ein Liederbuch zur CD.
Hutschdorf
fos unter:e Mehr In us-immanuel.d www.ha
Klinikneubau
Ein neues Haus für die Sucht-Therapie Seit Juni 2012 können in der Fachklinik Haus Immanuel 60 suchtkranke Frauen, darunter bis zu 12 Mütter mit ihren Kindern, aufgenommen und therapiert werden.
Spielzimmer
Patientenzimmer
Foto: Günter Franzus
Fachklinik Haus Immanuel Hutschdorf 46 95349 Thurnau-Hutschdorf Telefon: 0 92 28 / 99 68 -0 Telefax: 0 92 28 / 99 68 -99 info@haus-immanuel.de www.haus-immanuel.de
Schwimmbad
Cafeteria
HAUS_IMMANUEL_Anz_Christlicher_Digest_88x122mm_4c_MF_121105 1
05.11.12 15:30
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ECHTgemixt
Foto: Markus Marcetic, © Royal Swedish Academy of Sciences.
Königliche Auszeichnung Prof. Dr. Natalia Dubrovinskaia und Prof. Dr. Leonid Dubrovinsky sind von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften mit dem Gregori-Aminoff-Preis für Kristallographie ausgezeichnet worden. Aus den Händen von König Carl XVI. Gustaf von Schweden erhielten die beiden Wissenschaftler der Universität Bayreuth, die zu den international führenden Experten auf dem Gebiet der Hochdruck- und Hochtemperaturforschung zählen, die Preisurkunden und die goldenen Medaillen. Das Forscherehepaar erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung neuer experimenteller Methoden, mit denen die atomaren Strukturen von Kristallen unter extremen Drücken und Temperaturen aufgeklärt werden können. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse bieten wertvolle Anhaltspunkte für die innere Dynamik der Erde und erdähnlicher Planeten; zugleich können sie technologische Innovationen, beispielsweise auf dem Gebiet der Neuen Materialien, voranbringen.
Alexander-v.-Humboldt-Grundschule Bad Steben bekommt Besuch aus Brasilien João Boz und Nubia Schenkel leben in der Stadt Rolante im Süden Brasiliens. Die beiden nehmen als Stipendiaten an einem Süd-Nord-Projekt mit dem Titel „Abfallmanagement global gedacht: Umweltbildung in Schulen und Aufbau einer städtischen Partnerschaft“ teil. In den folgenden zwei Monaten werden sie das Abfallmanagement im Landkreis Hof kennen lernen und verschiedene Entsorgungs- und Recyclingfirmen in der Region besuchen. Zusätzlich führen sie Projekte in Schulen durch. Zu So zeigten sie den Schülern der Alexander-v.-Humboldt-Grundschule Bad Steben viele Bilder vom Amazonas, den Tieren, Städten und Sehenswürdigkeiten ihres Landes. Daneben wurden auch Themen wie der Umgang mit Müll in Brasilien und Deutschland, die Probleme die durch Müll entstehen und was jeder Einzelne dagegen tun kann, diskutiert. Praktisch arbeiteten die Kinder beim Bau einer Rassel, brasilianische
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Foto: F. Miedel
22. Friedrich-Baur-Preis geht an Michael Lerchenberg Die Friedrich-Baur-Stiftung und die Bayerische Akademie der Schönen Künste vergeben den diesjährigen Friedrich-BaurPreis an den Schauspieler, Regisseur und Intendanten der Luisenburg-Festspiele Michael Lerchenberg. Seit 2004 verhilft Michael Lerchenberg als Intendant der Luisenburg-Festspiele dieser traditionsreichen ältesten deutschsprachigen Open Air Bühne mit einem abwechslungsreichen Programm zu immer neuen Besucherrekorden. Neben den großen Sprechtheater-Klassikern hat er den Spielplan um ein speziell auf die Naturbühne passendes Musical erweitert. Mit seinen konsequenten und erfolgreichen Bemühungen ist es ihm außerdem gelungen, die Luisenburg-Festspiele als erste Adresse für anspruchsvolles, gut gemachtes Volkstheater zu etablieren. Mit dem mit 15.000 Euro dotierten Preis werden Künstler oder Institutionen aus dem nordbayerischen Raum ausgezeichnet.
genannt „Chocalho“, aus Müll, Abfall und Wertstoffen. Verziert wurde jede „Chocalho“ mit alten Stoffresten. Zu brasilianischer Musik konnten die Kids ihre Instrumente ausprobieren.
ECHTgemixt
Sana Kliniken sind „Top Nationaler Arbeitgeber 2017“ Das Nachrichtenmagazin FOCUS kürte die Sana Kliniken Hof zu einem der „Top Nationalen Arbeitgeber 2017“ in der Branche „Gesundheit und Soziales“. Für den Blick hinter die Fassade der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten befragte das Marktforschungsinstitut Statistica mehr als 100.000 Angestellte und Arbeiter aus allen Alters- und Hierarchiestufen. Es ist die größte Umfrage ihrer Art. Beispielhaft ist der Sana Konzern in vielen Bereichen. So sind die Kliniken bereits seit 2010 Mitglied des Vereins Charta der Vielfalt. Ziel dieser Unternehmensinitiative ist es, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wertschätzung zu Teil werden zu lassen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Sana beteiligt sich zudem an der Great Place to Work®-Mitarbeiterbefragung zu den Dimensionen Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz und Teamorientierung. Die Befragungsergebnisse bilden die Basis für eine strukturierte Weiterentwicklung des Personalmanagements.
Sonja Weigand neue IHK-Präsidentin Alles für den British Lifestyle gibt es bei THE BRITISH CORNER in Coburg. • Import direkt von Großbritannien Landestypische Lebensmittel und Spezialitäten, Tee, Accessoires, Pflegeprodukte, Bücher sowie Schönes und Nützliches für Küche, Bad und Garten. • gemütliche Teestube Täglich u.a. „Cream Tea“ mit frisch gebackenen Scones, hausgemachter Clotted Cream und Jam. • stilvoller Afternoon-Tea Holen Sie Leckereien auf Vorbestellung direkt bei uns ab. • Whisky-Tasting Unter wechselndem Motto werden bei stimmungsvoller Beleuchtung mit Life-Musik jeweils sechs verschiedene Whiskys vorgestellt und verkostet.
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Neue Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth ist Sonja Weigand. Die Geschäftsführerin des Bamberger Großhandelsunternehmens Denscheilmann + Wellein GmbH wurde von der IHK-Vollversammlung zur Nachfolgerin von Heribert Trunk gewählt, der nicht erneut kandidierte. Die 56-jährige ist seit Gründung der IHK im Jahr 1843 nach 17 Männern die erste Frau im Präsidentenamt. Sonja Weigand, Enkeltochter des Unternehmensgründers Georg Wellein, führt das inhabergeführte Fruchtgroßhandelsunternehmen in dritter Generation und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter, darunter aktuell sieben Auszubildende. Das Sortiment des international tätigen Großhandelsunternehmens umfasst rund 7.000 Artikel. An sieben Tagen in der Woche werden jährlich rund 124.000 Tonnen Ware gehandelt, vor allem Obst, Gemüse und Blumen. Ein Fuhrpark mit 45 Kühl-Lkw stellt die Belieferung der Kunden sicher, zu denen der Lebensmitteleinzelhandel, Discounter, Marktbetreiber, aber auch Endkunden wie Hotels, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen im Umkreis von rund 250 km gehören.
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Hunger im Fichtelgebirge – Das Not- und Teuerungsjahr 1815/16
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o wünsch ich Dir vom Himmel heuer den besten Sonnenschein … der frommt, dass in die große Völ„ kerscheuer der Weizen unberegnet kommt.“ – Mit diesen Worten wünscht sich der Dichter Friedrich Rückert Anfang 1816 für einen Zeitgenossen eine gute Ernte. Denn jetzt soll alles gut werden. Die Napoleonischen Kriege haben Europa während zweier Jahrzehnte zerrüttet und ins Elend gestürzt. Nun aber, nach dem Wiener Kongress, ist die Zeit da für eine bessere Welt. Doch es kommt anders, furchtbar anders – denn 1816 spielt das Wetter verrückt. Auch im Fichtelgebirge. 30.000 Menschen wohnten damals im Landgerichtsbezirk Wunsiedel. Auch hier waren die Vorräte an Getreide durch die Napoleonische Kriege 1806 – 1815 aufgebraucht. „Das erste Friedensjahr … wurde das Kriegsjahr der Natur, das ganz Europa, mit Ausnahme der nordöstlichen Länder, Preußen, Polen und Russland, in einen ungleich drückenden Nothstand versetzte, als alle Kriegsjahre zusammengenommen“ (Reuss s.u.).
Naturgewalt – Klimawandel Am 15. April 1815 bricht der Supervulkan Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa aus und verursacht einen Tsunami. In der Region sterben rund 100.000 Menschen. Tambora hat gigantische Mengen an Staubteilchen in die Atmosphäre ausgeworfen, die sich in den folgenden Monaten rund um den Globus verteilen und das Sonnenlicht absorbieren. Vulkanologen stufen diese Eruption deutlich stärker ein als den Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. Folge: Das Klima verändert sich. 1816 fällt der Sommer aus. Bis zum Sommer 1817 erlebten die Menschen nicht nur in Mitteleuropa traumatische Hungersnöte mit weitreichenden Folgen. Sumbawa ist etwa 280 km lang und 15 – 90 km breit, erstreckt sich in west-östlicher Richtung und umfasst eine
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ECHT Oberfranken
Fläche von 15.448 km². Vor der Explosion ragte der Vulkanberg Tambora 4.300 Meter in den Himmel. Danach ist er nur noch 2.850 Meter hoch, ein beispielloser Masseverlust. Dass der Ausbruch des Tambora in Europa und den USA indirekt nochmals mindestens 100.000 Tote forderte, lag an der enormen Menge an Schwefelgasen, die sich in der Stratosphäre um den Erdball verteilten und das Sonnenlicht zurückwarfen. Ungefähr 150 Kubikkilometer Staub und Asche sowie Schwefelverbindungen, die auf etwa 130 Megatonnen geschätzt werden, wurden hoch in die Atmosphäre geschleudert, wo sie sich verteilten und wie ein Schleier um den gesamten Erdball legten. Diese Aerosole lassen sich noch heute in Eisbohrkernen von den Polkappen nachweisen. Ähnlich wie die Witterung in den Jahresringen der Bäume Spuren hinterlässt, ist der Hunger in den Knochen jener Menschen abzulesen, die damals Kinder oder Jugendliche waren. Zahlreiche Menschen legten Zeugnis ihrer Not ab, in Chroniken, Tagebüchern, mit Hungerzetteln, Notrezepten oder Gedenkmedaillen. Niemand kannte damals die kausalen Zusammenhänge, niemand wusste etwas von einem Vulkanausbruch. Etwa hundert Jahre später (1920) fand der amerikanische Klimaforscher William Jackson Humphreys eine erste Erklärung für das „Jahr ohne Sommer“. Er führte die Klimaverschlechterung auf den Ausbruch des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien zurück. Die Abkühlung des Weltklimas durch den Ausbruch hielt noch bis 1819 an. Aerosolablagerungen in grönländischen und antarktischen Bohrkernen deuten allerdings darauf hin, dass der Ausbruch des Tambora nicht alleinige Ursache dafür war, dass das Jahrzehnt von 1810 bis 1820 zum weltweit kältesten der letzten 500 Jahre wurde. Vielmehr wird eine vergleichbar große Vorläufereruption vermutet. Aufgrund von Berichten aus Kolumbien könnte ein solcher Vulkanausbruch Ende 1808/Anfang 1809 stattgefunden haben. Außerdem nimmt man an, dass die schwächere Aktivität der Sonne während der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zur Abkühlung beigetragen hat.
OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Hungertaler innen
Hunger, Mangelwirtschaft, Missernten – Was Zeitzeugen berichten 1815 ist der Krieg vorbei, doch die Freude ist stark getrübt. Die Vorräte waren aufgebraucht und die Hoffnung auf einen Erntesegen wurde schon bald im wahrsten Sinne „im Keim erstickt“. Die Katastrophe von 1816 beginnt im Frühling. Der ist kalt, nass und endet nicht. Es will einfach nicht Sommer werden. Die Aussaat verspätet sich. Im Sommer regnet, hagelt und stürmt es so oft und anhaltend, dass Getreide, Kartoffeln und Heu auf den Feldern verfaulen. Als dann im Herbst die spärliche Ernte eingefahren wird, zeigt es sich, dass die Getreidekörner nur mangelhaft entwickelt waren. Das daraus gewonnene Mehl war mehr oder minder unbrauchbar. Die Brote schmeckten unangenehm bitter. Kraut, Gemüse und Obst waren ebenfalls kaum genießbar. Insgesamt betrug die Ernte etwa ein Drittel einer Durchschnittsernte. Ungeziefer und Unkraut taten ihr Übriges, diesen großen Mangel noch zu vergrößern. Die Regierungen reagierten zu langsam, die Lebensmittelpreise stiegen rasch. Produzenten wurden nun selbst zu Käufern. Spekulanten nutzten die Not aus, um sich zu bereichern. Rinder, Schafe und Pferde starben an schlechtem Futter und Krankheiten. Straßen wurden zu unpassierbaren Schlammlöchern. Die Menschen litten an Hunger und Entkräftung. In Scharen pilgerte sie nach Altötting, und Bittgottesdienste für eine gute Ernte wurden nun sogar von der Obrigkeit
Seiten aus den Aufzeichnungen des Pfarrers Ruckdäschel.
angeordnet. Erst der Spätsommer 1817 bringt wieder genügend Früchte. Die Schilderungen der Notzeit 1816 bis 1817 sind in vielen regionalen Tagebüchern, Aufzeichnungen, Chroniken, Zeitungsartikeln und Notizen in dramatischem Wortlaut aufgezeichnet. Wer waren die Zeitzeugen, die nicht nur über die noch nie in einem Ausmaß erlebten Naturgewalten, sondern auch über Hunger, eskalierende Lebensmittelpreise und die Ängste berichteten? Es waren Pfarrer wie Johann Christoph Reuss mit seiner 50-seitigen Abhandlung über das „Theuerungs- und Nothjahr von der Ernte 1816 bis zur Ernte 1817 für die Landgerichts-Bezirke Wunsiedel, Selb und Kirchenlamitz, oder die sogenannten 6 Aemter, Wunsiedel 1819“. (Verlag Beer). Der Autor war Archidiakon in Wunsiedel, Distriktsschulinspektor und Pfarrer im heutigen Bad Steben. Besonders bemerkenswert sind seine akribischen Auflistungen über Getreidezukäufe, Teuerungsrate, soziales Elend, Hungerleiden oder die Einrichtung einer Suppenküche in Wunsiedel und vieles mehr. „Ab 1812 waren die Sommer feucht und kühl“, notierte er. „Besonders 1815 war ein schlechtes Erntejahr mit Spätfrost und langen Regenzeiten. Der Winter 1815 auf 1816 war feucht, schneereich und lang anhaltend, so dass noch im Mai die Felder wegen der Staunässe unbestellt blieben. Selten hatte ein Beet die Hälfte der sonstigen Nutzpflanzen. Jeder Frühlings- und Sommermonat 1816 hatte 2 Drittel Regentage.“
OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE „10. Juni 1816: Hagel, Wolkenbrüche und Überschwemmungen verwüsteten große Teile des Regen-Oberdonauund Isargebiets.15. auf 16. Juni: Bamberg, Buttenheim: 25 Dorffluren verwüstet, 28 Menschen und viel Vieh starben.“
„Biblische“ Insektenplage: Reuss weiter: „Mitte August 1816 kamen große Schwärme Heuschrecken aus Osten in das Egerer Becken: Sie lagerten sich sehr dick aufeinander und bedeckten etliche Meilen Wegs. Sie waren viel größer als die hiesigen und von weißer und scheckiger Farbe. Die Schwärme teilten sich. Eine Hälfte flog nach Sachsen, dann wieder zurück nach Asch, Selb, Kaiserhammer, Spielberg und Marktleuthen. Die andere Hälfte wandte sich gegen Schönbrunn, Fahrenbach und Reichenbach. Getreide, Wiesen und andere Früchte mussten diesem Feind zur Beute werden.“ „Die Ernte war im Herbst noch nicht reif, der Flachs von schlechter Qualität, hoher Schädlingsbefall. Beim Dreschen des Getreides nahm man mit Schrecken wahr, dass mitunter leeres Stroh vorhanden war, da wegen des nassen Wetters in der Blütezeit keine Befruchtung stattfand. Kartoffeln, falls es sie überhaupt gab, hatten zu wenig Stärke. Man aß und wurde nicht satt. Anbau von Grünfutter für das Vieh war unzureichend. Die Zufütterung von Kartoffeln, Rüben oder Kraut entfiel. Zugtiere magerten besonders ab und waren nicht mehr leistungsfähig. Die Ochsen hatten wenig Fett, statt 130 Pfd. Fett hatte das Tier nur 30 Pfd. Die Kühe gaben weniger Milch. Schweinefleisch gab es aufgrund des Futtermangels kaum. Das spärliche Mastfutter wurde von den Menschen selbst verzehrt. Die Zahl der Hühner nahm drastisch ab. Eier kosteten 2 Kr. das Stück.“
„Da gab es manche tief erschütternde Szenen, wenn Kinder nach Brot schrien und sich nicht hungrig zu Bette legen wollten.“ Abmagerung durch Mangelernährung, im schlimmsten Fall Tod durch Auszehrung. Viele Menschen konnten nicht mehr arbeiten und sich nur mühsam fortbewegen. „Daher die meisten Menschen, welche kurz vorher von gutem körperlichen Ansehen, ja wohlbeleibt waren, so schlank wurden, dass sie ihre Kleidungsstücke weit übereinander bringen konnten.“ „Da stellen sich alle Lustbarkeiten von selbst ein, die Musik schwieg, es drang kein Geräusch aus den Wirthshäusern und Bierschenken – Bekannte saßen in den Abendstunden mit ihren Tabakpfeifen häufig um den Wasserkrug herum – und selbst die Feyer der jährlichen Kirchweih, des einzigen noch bestehenden gemeinen Volksfestes für den Landmann, unterblieb aller Orten, oder wurde ohne Frohsinn begangen.“ Die Tagelöhner fanden kaum Arbeit, weil die Bauern wegen der Teuerung alles selbst erledigten. Nährten sie sich ohnehin überwiegend nur von relativ erschwinglichen Kartoffeln, so waren auch die jetzt Mangelware und damit litten sie Hunger. Oder Wolfgang Ruckdeschel in „Geschichte der königlich bayerischen Stadt Wunsiedel“ von 1855: „Die Armen litten sehr, besonders die Auswärtigen, man sah bleiche, abgezehrte Gestalten langsam auf den Straßen einhergehen, die nur um einen Bissen Brot oder um einige Erdäpfel flehten, die sie mit großer Gier verschlangen, oder nur um eine Handvoll Kleie, um damit ihre in Feldern und Wiesen ausgestochenen Kräuter zu bereiten, wie denn Klöße von Kleie eine gewöhnliche Speise für ganz dürftige waren.“ – Oder Pfarrer Rückdäschel aus Schönbrunn: „Menschen suchten in den Wäldern und auf Wiesen Gras und Kräuter, vermischten diese mit Kleie, rösteten das Ganze, und mussten es zwei mal täglich essen, um dem Hungertod zu entgehen.“ (Erzähler vom Gabelmannsplatz, Nr. 37, 12.09.1931)
Teuerung im Fichtelgebirge – „Das Geld flog zum Fenster raus“ „Das schönste Geld, ja seltenes Schatzgeld, silberne Knöpfe, und was nur einigen Werth hatte, musste hervorgesucht werden; selbst die nöthigsten Kleidungsstücke, die unentbehrlichsten Effekten an Betten, Leinwand, Zinn, Kupfer wurden zur niedrigsten Preisen hingegeben….um nur den quälenden Hunger auf kurze Zeit stillen zu können.“ (Reuss) Was die meisten Familien durch Fleiß und Sparsamkeit für ihre Kinder und zur Alterssicherung zurückgelegt hatten, wurde aufgebraucht. Die Familienchronik des Hammermeisters Müller von Leupoldsdorf nennt den Hauptgrund für die Teuerung: Bayern hatte keine größeren Kornkammern mit Vorräten angelegt. So musste das Getreide in großen Mengen aus Russland, Preußen und Sachsen gekauft werden. „Wie kann es aber Semmel aus Flechtenextrakt
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE
Brot aus Lungenmoos
anders seyn, da seit mehreren Jahren alles Getreide aus Baiern in die angrenzenden Länder ausgeführt und auf gar keine Magazine Rücksicht genommen ward. Um einen Spott Preis gings fort und um einen fünffach höheren Preis musste es wieder hereingeschafft werden. Was sind die Folgen? Armut, Elend, drückender Geldmangel …“ Kornspeicher in Preußen und Polen hatten seit Jahren Getreide aus Russland und auch aus Bayern angehäuft. Dieses gelangte zunächst über den Handel nach Norddeutschland. Von da aus über Zwischenhändler in Sachsen und Hof ins Fichtelgebirge. Ein Problem war der Transport wegen der nassen Witterung und der morastige Wege: An einem vierspännigen Wagen schleppten jetzt 12 bis 18 Pferde. In gewissen Gegenden steckten die Wägen bis an die Achse und die Pferde bis zum Bauch im Morast. Mühsame Abhilfe gelang mittels Unterlagen aus Stroh und Brettern sowie Seilwinden.
„Man musste das Vierfache für Vorspann zahlen, und doch blieben die Fuhrleute Tage lang auf einem Fleck stecken oder kamen den Tag kaum 2 Stunden vorwärts“. Die Bürger in den Kommunen griffen zur Selbsthilfe. Von Januar bis Juli 1817 kauften Händler, wohlhabende Bürger, Bäcker und Müller aus dem Landgerichtsbezirken Getreide an. Bürgermeister Fikentscher berechnete für Redwitz: 350 Familien gaben im Zeitraum Januar bis Juli 1817 für Getreideankauf 43.938 fl. Barvermögen aus.
Nothilfe für die Armen – Suppenanstalt und Rumfordsuppe Obdachlose und Arme hatten es am schwersten, da die wöchentliche Almosenspende der Bürger unterblieb. In Wunsiedel wurde vom 4. Januar bis zum 23. August 1817 im Hospital vom Postverwalter Brandenburg, Stadtapotheker
Einlagebildchen: Solche Leporellos erinnern noch heute an die verheerende Hungersnot. Zu sehen sind sie im Fichtelgebirgsmuseum.
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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Jacob Schmid und Advokat Vogel eine Suppenanstalt errichtet. Die Leitung der Suppenküche blieb diesen drei Herren vorbehalten. An Arme und Bedürftige konnte täglich eine warme Mahlzeit verteilt werden. Dafür wurden Gelder von wohlhabenden Bürgern Wunsiedels gesammelt. Es wurden im Laufe der Zeit 38.045 Portionen an die Armen der Stadt sowie auswärtige Bedürftige und Handwerksgesellen ausgegeben. Auch „Mittelbürger“ konnten in die Ausgabeliste aufgenommen werden. Sie mussten drei Kreuzer für eine Suppe bezahlen. Ausgegeben wurde eine Art Rumfordsuppe. Sie hatte eine gallertartige dicke Konsistenz und sättigte lange Zeit.
Suppenküche Eger 1816 Entnommen „Eger und das Egerland“ Vincenz Prökl
Rumfordsuppe pro Portion:
12,2 g Rindfleisch 20 g Speck 19,6 g Reis 31,2 g Graupen 57g Erbsen 100 g Kartoffeln 14 g Salz 70 g Brot
Sehr aktiv bei der Organisation war der Stadtapotheker Schmid, „der die vielen einzelnen Geschäfte mit Aufopferung vieler Zeit so uneigennützig als eifrigst besorgte“. Frauen kochten freiwillig die Suppen und verteilten sie an die Armen. Das Brot wurde in den Häusern der Bürger gebacken. Man spendierte Lauch und Petersilie aus den Hausgärten. Abends bis um Mitternacht traf man sich zum Vorbereiten und Kochen der Suppen. Das Brennholz kam unentgeltlich aus dem Stadtwald. Um in den Genuss dieser Suppe zu kommen, musste man schriftlich ein Gesuch einreichen und seine Situation schildern. Wurde man in die Liste aufgenommen, erhielt man Suppenmarken. Diese mussten immer samstags, eine Woche im Voraus im Rathaus abgeholt werden.
Endlich ein Lichtblick – Erntedank Eine spürbare Wetterbesserung trat erst im Mai 1817 ein. Es gab wieder anhaltenden Sonnenschein und warmen Regen. Nach einiger Zeit keimte das Grün auf den Feldern und die Hoffnung bei den Menschen. Mitte August 1817 war wieder eine gute Ernte abzusehen. In größeren Städten gab es bereits Feste, schließlich auch in den Landgerichtsbezirken des Fichtelgebirges. Pfarrer Ruckdäschel aus Schönbrunn: „Nun Gott sei Dank, dass wir uns, nach langem Sehnen wieder einem geschmackhaftem und gesunden Brote (zwar noch immer teuer) erquicken können. Auch die ausgemagerten SkelettMenschen mit ihrer gelbblassen Gesichtsfarbe, fangen nun wieder an, sich gleich zu sehen…“
Wunsiedel, 14. August 1817: der erste Erntewagen mit Getreide fuhr in die Stadt ein. An einem Festplatz auf einem abgeernteten Feld wurde der erste Erntesegen ausgebracht, ein mit Girlanden und Kränzen geschmückter Wagen fuhr in die Stadt ein. Die Bevölkerung fand sich zur Dankeszeremonie ein. Der Markt Redwitz empfing seinen ersten Erntewagen am Oberen Tor. Das Gefährt war reich mit Blumen, Girlanden und Kränzen sowie mit vier Schildern auf die passende Bibelzitate geschrieben waren, verziert. Den Zug eröffneten 24 weiß gekleidete Mädchen, die Ährenbüschel und Sicheln trugen. Ihnen folgte die Schuljugend mit den Lehrern, die Geistlichkeit, der Magistrat, woran sich zahlreiche Bürger anschlossen. Unter Gesang und Glockenläuten bewegte sich der Zug bis zum Marktplatz, wo Dankesreden
Die Bilder auf den Erinnerungsleporellos berichten farbenfroh von der wiedergekehrten Lebensfreude.
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Weitere Hungertaler. Rechts oben eine Teuerungsmünze.
von der Politprominenz gehalten wurden. 170 Brotlaibe wurden an Bedürftige verteilt. Abschließend zog man zum Gebet und Lobgesang in die Kirche. Weitere Beispiele von Erntedankfesten und Erntewägen sind für Wunsiedel, Kirchenlamitz, Marktleuthen, Selb, Arzberg, Schönbrunn, Birk und Bernstein in unterschiedlichen Quellen belegt. Im Anschluss an den Vulkanausbruch waren die Sonnenuntergänge zur Zeit des Biedermeier in Europa von nie dagewesener Pracht – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Die grandiosen Abendstimmungen inspirierten Künstler wie den englischen Landschaftsmaler William Turner (1775 – 1851). Der Chemiker Justus von Liebig wurde durch die Erinnerung an die Hungersnöte zu seinen Untersuchungen über
die Bedingungen des Pflanzenwachstums angeregt. Dazu entwickelte er die organische Chemie und führte die Mineraldüngung ein, die zu einer Steigerung der Ernte führte. Die moderne Landwirtschaft war geboren. Heute sind die Notjahre 1816/1817 fast aus unserem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Insofern könnte dieser Beitrag Anlass sein, über die Bedeutung „Unser täglich Brot gib uns heute …“ tiefgründig und zeitkritisch nachzudenken. Denn unser Überfluss und Wohlstand basiert auf der Ausbeutung und dem Hunger vieler Menschen in den Entwicklungsländern. n Nach einem Vortrag von Volker Dittmar, Leiter Egerlandmuseum; Quellen: Johann Christoph Reuss, Theuerungs- und Nothjahr von der Ernte 1816 bis zur Ernte 1817 für die Landgerichts-Bezirke Wunsiedel, Selb und Kirchenlamitz, oder die sogenannten 6 Aemter, Wunsiedel 1819, Gerhard Seidel, Die Hungerjahre 1816/17, in: Unser Fichtelgebirge Bd. 4, Wunsiedel 2012. Fotos: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel.
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T T A B RA N! R E H SIC
A wengla a Basar! Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann
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er Oberfranke feilscht nicht, der Oberfranke nörgelt. Nicht umsonst findet eine Postkarte mit dem Text „Wenn ich alt bin, werde ich nur noch nörgeln.“ hierorts so gut wie keinen Absatz. Warum sollten wir etwas auf das Alter verschieben, was wir von Kindesbeinen an begeistert betreiben und über Generationen hinweg perfektioniert haben. Beliebtes Objekt des Nörgelns – neben Essen, Trinken, anderen Autofahrern, Nicht-Autofahrern, Lebensgefährtinnen und -gefährten, Nachbarn, Oberfranken, Nicht-Oberfranken, Oberpfälzern, Radfahrern, Radwegen, Wanderwegebeschilderungen, dem Wetter und alle jenen, die dauernd übers Wetter nörgeln – sind, wie nicht anders zu erwarten, die Preise: „Des is doch alles vül zer daier! In Mark wär’n des ja …“ (die Beliebtheit gerade letzteren Arguments scheint auch 15 Jahre nach Einführung des Euro niemanden zu überraschen oder gar sich seiner Unsinnigkeit bewusst werden zu lassen).
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So weit, so oberfränkisch. Doch der Oberfranke, der gerne auch eine Oberfränkin ist … EXKURS: Der Oberfranke ist gerne Oberfranke und aller Regel will er partout keine Oberfränkin sein, sondern allenfalls eine haben. Wenn hier also steht, dass der Oberfranke gerne Oberfränkin ist („ist“, nicht „wäre“), dann ist das eine rein grammatikalische Feststellung. Mit anderen Worten: Mit dem „Oberfranken“ ist auch „die Oberfränkin“ gemeint, was viceversa auch für den Oberfranken gälte, verwendeten wir statt seiner ihres, mithin das generische Femininum. Das aber würde hinwiederum den Oberfranken (und leider meist auch die Oberfränkin) in vollkommene sprachliche, grammatikalische und jedwede andere vorstellbare Verzweiflung stürzen, weswegen wir hierin hiervon Abstand nehmen. EXKURS ENDE.
So weit, so oberfränkisch – das Nörgeln betreffend. Doch der Oberfranke (zur Oberfränkin siehe „Exkurs“) geht natürlich mit der Zeit, er hechelt ihr nicht nur hinterher, ist nicht nur einerseits Gejagter, andererseits hoffnungslos Verfolgender der jeweiligen Zeitläufte, sondern auch Teil davon, mitunter Mitgestalter und hin und wieder gar deren Speerspitze. Oder kurz: Er nörgelt zwar gerne, aber im Moment ist nicht nörgeln angesagt, sondern feilschen. Also feilscht der Oberfranke. Aber das, was uns andernorts entzückt und erfreut, was wir orientalisches Kolorit nennen oder südländisches Temperament, was uns immer wieder magisch auf mediterrane Märkte lockt und uns dort – im gefühlten Triumph vermeintlich erfolgreich geführter Verhandlungen irgendwelche Waren zu vollkommen überhöhten Preisen erstehen lässt, die wir oftmals aus Kofferdimensionsgründen trotz aller Qualitätsversprechen gleich am Urlaubsort
MENSCHEN UND KULTUR zurücklassen, dieses Entzücken also nimmt der Oberfranke nicht mit. Er feilscht, aber er tut es nicht mit Lust, sondern mit Verdruss. Es ist das Feilschen dem Oberfranken eine Art Nörgeln 2.0. Was es für sämtliche FeilschParteien nicht eben zum Hochgenuss macht. Es ermangelt dem Oberfranken offenbar der Fantasie und der Fabulierlust, die für ein lustvoll nörgelfreies Feilschen unerlässlich sind. Das wird schon deutlich an seinem Liebeswerben (hier ist tatsächlich nur der männliche Oberfranke gemeint) um eine potenzielle (oder noch schlimmer: schon gewonnene) Gefährtin. Denn offenbar ist unsere ganzjährige Bier- und Schweinebratendiät doch nicht ganz so geeignet als Aphrodisiakum, wie wir gedacht haben. Denn beispielsweise: „Deine Haut ist sanft wie ein Pfirsich, weiß wie der Mond in einer Sommernacht, dein Mund ist süß wie der Honig, deine Augen beschämen jede Mandel und deine Brüste sind wohlgeformt wie die Äpfel des Paradieses …“ So etwas hat einfach auf Frauen eine andere Wirkung wie: „Deine Haare sind so weiß wie der Schaum auf meinem Bier, in dem Kleid erinnerst du mich direkt an einen Pressack und lieber wär‘s mir, du würdest deinen Senf zu den Bratwürsten dazu geben.“ Zwar ist es uns hier nicht um Aphrodisiaka zu tun, doch wer nicht mit Leidenschaft liebt, der wird auch nicht lustvoll feilschen. Und so feilscht der Oberfranke verbissen. Um die Preise von Handwerker-Leistungen, um Rabatte beim Autokauf, um Zinsen des Bankkredits, beim Klamottenkauf, im Möbel- oder Elektronik-Fachhandel oder auch um Dreingaben an der Wurschttheke. Letztere sind besonders heikel, da der Oberfranke zur Wurscht ein sehr inniges Verhältnis pflegt, das nur allzu
schnell getrübt wird und wie so oft: Je herzlicher die Beziehung, umso schmerzlicher der Konflikt (ANMERKUNG: Zur leichteren Lesbarkeit und um inneroberfränkische Konfliktlinien betreffend die korrekte Schreibung diverser Dialektwörter nicht zu Gräben zu vertiefen, bringen wir den Dialog in hochdeutscher Synchronisation. Geneigte Leserinnen und Leser mögen ihn jeweils nach eigenem Gusto in das ihnen gefällige Idiom übersetzen). Hier noch ein kleines Geschenk für Sie (Metzgereifachverkäuferin überreicht dem Kunden ein Geschirrtuch, weiß, bedruckt mit grünen Karos, einer grünen Schweinkontur und dem Text „Wir wünschen fleischige Weihnachten!“) – Was? Ein Geschirrtuch? Gibt’s wohl keine Wurst? – Wir dachten, wir machen in diesem Jahr mal was anderes. – Aber früher gab’s doch immer Wurst! – Ja, aber in diesem Jahr dachten wir, wir machen mal was anderes. – Das ist ja auch schön. Aber ein bischen Wurst wäre noch schöner (ACHTUNG: Bitte unbedingt in Dialekt übersetzt lesen!) – Ich habe Ihnen ja auch noch eine Wiener in die Tüte gelegt. – Eine Wiener? Eine einzige, mickrige Wiener? – Und das Geschirrtuch – Aber bloß eine Wiener? Nicht mal ein Paar! – Na gut, ich gebe Ihnen ein Paar. – Früher gab’s oft so schöne, große Pressack-Kugeln! – Dafür gibt’s ja in diesem Jahr das Geschirrtuch. – Ein Geschirrtuch statt einer ganzen Kugel Presssack? Ich werdet aber allmächlich richtig knausrig! – Immerhin haben Sie jetzt ein Geschirrtuch und ein paar Wiener. – Aber keinen Presssack! ... Das Gespräch geht noch eine Weile hin und her. Am Ende verlässt der Kunde, der 150 Gramm gekochten Schinken und zwei Schnitzel gekauft hat, den Laden mit Geschirrtuch, einem paar Wiener, einer Kugel Presssack, einer kleinen Mettwurst und einem Ring Fleischwurst. Zu Hause von seiner Frau befragt, ob er alle Einkäufe
erledigt habe, erwidert er mürrisch: Ja. Aber die werden auch immer geiziger. Denen geht es scheinbar nur noch ums Geld. Ein weiteres Beispiel muss, um nicht einzelne Gewerke des zweifelsfrei untadeligen Handwerks womöglich ungerechtfertigterweise zu verärgern, sehr abstrakt bleiben. Was!? So viel Geld für das bisschen Zeug? – Das ist immerhin Qualitätsarbeit! – Aber das Material!? – Hochwertige deutsche Ware – Da steht „Made in China“. – Das schreiben die nur drauf, um konkurrenzfähig zu bleiben. – ??? – Und dafür habt ihr so lange gebraucht? – Das ist aber auch Qualitätsarbeit. – Aber da wackelt was. – Das gehört so! – Vorher hat’s aber nicht gewackelt. – Dann war’s halt vorher falsch. – Das hat aber gut funktioniert. – Jetzt funktioniert’s besser. – Aber es klappert so laut. – Das gehört dazu. – Aber vorher hat’s nicht geklappert. – Das war falsch. – Ich hätt’s aber gerne wieder ohne Klappern … Auch hier Fortsetzung des Gesprächs, bis der Handwerker entrüstet von dannen zieht und dem Kunden erzürnt ein „Zahl doch, was du willst!“ ins Gesicht schleudert, nicht ohne ihm vorher noch einen Flyer in den Briefkasten zu werfen „Sie waren zufrieden mit unserer Arbeit? Sagen Sie es bitte auch Ihrem Nachbarn!“. Der einzige, der von der Angelegenheit profitiert, ist der Wirt, bei dem sich am Abend beide Kombattanten über die Bleedheit der Menschen beschweren. Und was lernen wir daraus: Wir Oberfranken können nicht fröhlich feilschen, drum sollten wir es lieber lassen. Richtig glücklich sind wir doch nur beim herzhaft zufriedenen Nörgeln. In Abwandlung des eingangs zitierten Postkartenspruchs und in Anlehnung an einen größeren Geist, als wir es sind: „Ich nörgle, also bin ich. Oberfranke. n
Foto: Babak Gholizadeh, Wikipedia; Illustration: Wolf Hartmann
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Serie: Theater in Oberfranken
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MENSCHEN UND KULTUR
Junge Regisseure und moderne Regie-Handschriften – Das ETA Hoffmann Theater Text von Iris Kroon-Lottes Fotos von Jürgen Schabel
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as ETA Hoffmann Theater ist ein Traditionshaus im Herzen von Bamberg. Neben den Bamberger Symphonikern, der Villa Concordia und den zahlreichen Museen gehört es zu den prägenden Kulturträgern der Stadt. Seit fast zwei Jahren wird es von Sibylle Broll-Pape geleitet.
Es war kein laues Lüftchen, sondern eher ein kräftiger Gegenwind, der Intendantin Sibylle Broll-Pape entgegenwehte, als sie vor knapp zwei Jahren die Leitung des Bamberger ETA Hoffmann Theaters übernahm. 26 Jahre hatte ihr Vorgänger, Rainer Lewandowski, das Schauspielhaus im Herzen von Bamberg geleitet, bis er aus Altersgründen ausschied. Sibylle Broll-Pape hatte sich nicht nur thematisch, sondern auch künstlerisch auf ihre neue Herausforderung vorbereitet: Dazu gehörte auch, Schauspielerinnen und Schauspieler mitzubringen, um ihre Vorstellungen und Ideen verwirklichen zu können. Einige Mitglieder des bestehenden Ensem-
bles wurden durch Künstler anderer Bühnen ersetzt. „Das ist durchaus üblich in der Theaterlandschaft der gesamten Republik, denn zum Theaterleben gehört es einfach dazu, sich immer wieder in neue Arbeitszusammenhänge zu begeben und mit neuen künstlerischen Impulsen und anderen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten“, erklärt die Intendantin diese Entscheidung. Auch wenn in der Bamberger Kunst- und Kulturwelt nach dem Start von Sibylle Broll-Pape große Aufregung herrschte, hat sie dieser Sturm nicht aus der Fassung gebracht. Schließlich gab es auch viele Stimmen, die sich auf einen Neuanfang freuten. „Klar trifft das einen, aber ich habe dennoch mutig weitergemacht. Mein Wunsch wäre es, dass die Bamberger noch deutlicher unsere Erfolge würdigen“, sagt sie heute. Vorgenommen hat sie sich vieles. Und erste Erfolge gab es in den vergangenen zwei Spielzeiten bereits. Vor al-
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MENSCHEN UND KULTUR
Foto: Thomas Bachmann
lem für das engagierte Ensemble des Bamberger Schauspielhauses, das erst kürzlich bei der „Woche junger Schauspieler 2017“ im hessischen Bensheim für die Aufführung „europa verteidigen“ von Konstantin Küspert mit drei verschiedenen Auszeichnungen geehrt wurde. Damit räumte das junge Bamberger Ensemble gleich alle Preise bei dem Festival ab, was in Bensheim bisher noch nie vorkam. Das Stück verkörpert moderne Erzählformen mit aktuellen Themen und setzt sich mit der Frage auseinander: Was sind europäische Werte? Auch die „Die Elixiere des Teufels“, eine Hommage an den Namenspatron des Theaters, E.T.A. Hoffmann, und die Nibelungensage in der Version von Friedrich Hebbel, bei der Sibylle Broll-Pape selbst Regie führte, wurden gut vom Publikum angenommen. „Mir gefällt aktuell Brechts ‚Mutter Courage und ihre Kinder‘ wirklich gut und ‚Das
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ECHT Oberfranken
schwarze Wasser‘ von Roland Schimmelpfennig war toll. Das war ein Stück, wo wir erst Bedenken hatten, es auf der großen Bühne zu zeigen, wegen seines politischen Gehalts und seiner Erzählweise. Aber es hat funktioniert“, erinnert sie sich.
(politische) Diskussion anfachen
Sybille Broll-Pape, Intendantin des ETA Hoffmann Theaters
Die Menschen in Bamberg, davon ist die Intendantin überzeugt, wollen nicht nur unterhalten werden, sondern sich auch mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander setzten. „Bamberg ist eine interessante Stadt. Es gibt eine große Bildungsbürgerschicht und eine Universität. Man hat hier ein Publikum, das gefordert werden möchte. Ich will niemanden langweilen mit unseren Angeboten, sondern, dass sich die Leute über die Themen unterhalten, die wir ihnen bieten“, erklärt sie. Des-
Schwarze Zahlen für das ETA Hoffmann Theater – Rund 71.000 Euro können übertragen werden Gute Nachrichten für das ETA Hoffmann Theater: Das von der Stadt zur Verfügung gestellte Budget in Höhe von 2,9 Millionen Euro wurde nicht vollständig ausgeschöpft, sondern um 71.082 Euro unterschritten. Der eingesparte Betrag wird nun in das Haushaltsjahr 2017 übertragen und steht dem Theater voll zur Verfügung. „Spielzeiten im Theater entsprechen nicht den Haushaltsjahren einer öffentlichen Verwaltung. Da wir wussten, dass von unseren geplanten 12 Produktionen der Spielzeit 16/17 die teureren sieben Produktionen in der ersten Hälfte 2017 stattfinden, haben wir gespart und diese Rücklage gebildet, um auch 2017 mit unserem Budget auszukommen,“ so Theaterintendantin Sibylle Broll-Pape.
Foto: Kaufhold
halb setzt die gebürtige Sauerländerin mit ihren Programmen stark auf politische Inhalte. Bestes Beispiel für diesen Ansatz war die Uraufführung von Konstantin Küsperts Stück „rechtes denken“, das angesichts der politischen Ereignisse in Deutschland eine große Aktualität hatte und viele Leute ins Theater zog. Sibylle Broll-Pape versucht immer wieder Stücke auf die Bühne zu bringen, die unterschiedliche, künstlerische Handschriften zeigen. Die Mischung sei ihr wichtig, betont sie: eine Auswahl an zeitgenössischen Autoren und Klassikern. Als Intendantin will sie etwas bewegen, das spürt man. Auch ihr früherer Brotberuf dringt manchmal wie ein pädagogischer Ansatz durch: Bevor sie sich dem Theater widmete, studierte sie Mathematik mit der Fachrichtung Lehramt. Doch gleich nach Abschluss des 2. Staatsexamens wurden in
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Namensgeber des Theaters: E.T.A. Hoffmann, Schriftsteller, Komponist und Zeichner.
Deutschland keine Lehrer gebraucht. „Ich habe mich dann für meine zweite große Leidenschaft entschieden und bin Regisseurin geworden. Ich habe auch angefangen zu schauspielern und vieles selbst zu machen. Auch mit den technischen Berufen hinter der Bühne kenne ich mich aus.“ Sybille Broll-Pape machte aus der Not eine Tugend und gründete ihre eigenes Theater in Bochum, das Prinz Regent Theater. Sie beginnt sich autodidaktisch ins Thema einzuarbeiten. „Ich war in einigen Kunstformen unterwegs und habe viel ausprobiert“, sagt sie rückblickend. Warum dann der Weg aus der Großstadt Bochum in die doch eher beschauliche oberfränkische Domstadt? Bamberg sei ein Ort, der sehr stark in der deutschen Geschichte verwurzelt ist. Als Kulturschaffende habe sie schon
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immer Theater für eine Stadt machen wollen, ohne den Wettbewerb mit größeren Häusern wie in Bochum. „Theater macht man für das Publikum. Ich möchte etwas mit Menschen gemeinsam erreichen und bewirken“, sagt sie mit Nachdruck.
Ungewohnt: oberfränkisches Understatement Außerdem sei es für sie ausschlaggebend gewesen, dass sie als Intendantin selbst inszenieren darf, was nicht in jedem Theater der Fall ist. Der Beruf ist stark im Wandel. Intendanten werden immer häufiger als „Kulturmanager“ ohne Regieauftrag eingesetzt. Im ETA Hoffmann Theater ist Broll-Pape für 16 festangestellte Schauspielerinnen und Schauspieler sowie für insgesamt 85 Mitarbeiter verantwortlich. Gelernt
habe sie vieles in den vergangenen zwei Jahren. So funktioniere es in Bamberg noch nicht, Stücke über die Spielzeit zu verlängern, selbst wenn sie sehr erfolgreich waren. 15 Vorstellungen innerhalb einer Spielzeit müssen also vorerst reichen, um die Schauspiele zu präsentieren. Das soll sich in Zukunft noch ändern. Auch wenn sich Sibylle Broll-Pape in Bamberg mittlerweile wohl fühlt, dort, wo sie in einem gläsernen Büro mit direkten Blick über die Dächer der Altstadt residiert, hat sie sich noch nicht an das typisch fränkische „Understatement“ gewöhnt: „Deshalb wünsche ich mir weniger Zurückhaltung und Skepsis. Ich habe manchmal das Gefühl, dass man hier stets vorsichtig bremst. Ich möchte aber nicht gebremst werden, sondern weitermachen und mich an den Ergebnissen erfreuen. n
Das ETA Hoffmann Theater ist ein Schauspielhaus und verfügt über drei Spielstätten: Das historische Große Haus mit 400 Plätzen, das Studio, eine Bühne für experimentelle und zeitgenössische Inszenierungen, mit 100 Plätzen und das Gewölbe, in dem Lesungen stattfinden, mit bis zu 40 Plätzen. In der angeschlossenen TREFF-BAR kommen Regieteams, Schauspieler und Publikum bei Premierenfeiern, Einführungen, Publikumsgesprächen und im Anschluss an jede Vorstellung zusammen. Eröffnet wurde das Bamberger Theater 1802 als „Hochfürstlich privilegierte Schaubühne zu Bamberg“ durch Reichsgraf Julius von Soden und Theaterdirektor Gottlieb Daniel Quandt. Das Bamberger Theater hatte
als eines der ersten Theater ein eigenes festes Ensemble. 1808 kam der Schriftsteller, Komponist und Kapellmeister E.T.A. Hoffmann als musikalischer Leiter an das Bamberger Theater. Er blieb bis 1813 in der Stadt und unter den wechselnden Leitungen mehr oder weniger eng dem Theater verbunden. Seit 1970 nennt sich das Schauspielhaus E.T.A.-Hoffmann-Theater.
Fotos: Kaufhold
Im Juli finden traditionell die Calderón-Festspiele statt, die von den Schauspielern des Bamberger ETA Hoffmann Theaters auf die Bühne gebracht werden. Dieses Jahr wird „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni in der Alten Hofhaltung aufgeführt. Premiere ist am Samstag, 01.07.17, um 20.30 Uhr.
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Die Grundschule Wallenfels bietet neben dem Lehrplan auch Workshops fĂźr soziale Fertigkeiten, Gesundheits- und Umwelterziehung und Kunstprojekte an.
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Sichtbeton unter Denkmalschutz – für Bildung unter einem Dach Text und Fotos von Iris Kroon-Lottes
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urze Wege, gute Beziehungen zwischen Eltern, Lehrern, Erziehern und Kindern und eine enge Zusammenarbeit gehören im Bildungszentrum der Frankenwaldgemeinde Wallenfels im Landkreis Kronach zum Alltag. Dort befinden sich sämtliche Bildungseinrichtungen in der ehemaligen Volksschule, die aufwendig saniert wurde. Die Verantwortlichen der Stadt haben sich damit getraut, neue Wege zu gehen. Es steht für Bildung, Lernen, kulturelle Begegnungen und Wohlfühlen in einem: Das Bildungszentrum in Wallenfels, kurz BIZ genannt. Von außen wirkt das hell gestrichene Betongebäude mit seiner kantigen Außenfassade, die an die klassische Moderne des Bauhausstils erinnert, fast ein wenig fremd zwischen den Wohn- und Geschäftshäusern der Frankenwaldstadt Wallenfels. Es wurde zwischen 1968 und 1971 von dem Architekten Franz Neuner aus Hollfeld erbaut, der im Rahmen eines Architektenwettbewerbs den Auftrag erhielt. „Die Schule wurde damals für 650 Schüler geplant. Das war ein sehr modernes Konzept, das sogar ein Sprachlabor und einen Chemie- und Physiksaal beinhaltete. Mit dem Demografischen Wandel und seinen Folgen hat man in dieser Zeit einfach noch nicht gerechnet“, weiß Bürgermeister Jens Korn. Doch während in Wallenfels 1964 noch 80 Kinder jährlich auf die Welt kamen, konnten zehn Jahre später nur noch 30 Geburten verzeichnet werden. Heute liegt die Zahl bei durchschnittlich 18 Kindern. „Außerdem hat sich das Bildungsverhalten in unserer Gesell-
Offenes Ohr: Bürgermeister Jens Korn spricht regelmäßig mit (von links) Heidi Jörg (Caritas Hort), Rektorin Angela Neder, Anne Neubauer (stellvertretende Schulleiterin) und Anne Behrschmidt (Leiter des Kindergartens St. Josef) über auftretende Probleme, Ideen oder Anregungen.
schaft verändert. Immer mehr Kinder besuchen weiterführende Schulen“, erklärt Korn. Was also tun mit einem Gebäude, das einst als großzügige Vorzeige-Volksschule geplant war, in dem aber heute nur noch 70 Grundschüler unterrichtet werden? Das fragte sich der Stadtrat in der ehemaligen Flößerhochburg Wallenfels bereits Mitte der 1990ziger Jahre. Diskutiert wurde über Abriss oder Sanierung, Neubau oder Erhaltung der vorhandenen Bausubs-
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IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Soraya (1. Klasse) und Leonie (2. Klasse) treffen sich im Hort nach dem Unterricht zum Lesen
Nach dem Unterricht können die Schulkinder im Hort zu Mittag essen. Leiterin Heidi Jörg hört sich an, was die Kinder zu erzählen haben.
tanz. Die Entscheidung fiel erst 2007. Die Verantwortlichen gingen den mutigen Weg: gegen den Rückbau des Gebäudes und für die Wiederbelebung als Bildungszentrum. Der Startschuss für das neue Bildungszentrum in Wallenfels. „So hat die Gemeinde aus der Not eine Tugend gemacht“, freut sich auch Jens Korn, der vor drei Jahren das Bürgermeisteramt von seinem Vorgänger Peter Hänel übernommen hat. Hänel zählte zu den Drahtziehern des gesamten Entwicklungsprozesses. Durch seine Idee, das Gebäude unter Denkmalschutz stellen zu lassen, schaffte er erst die Grundvoraussetzungen, um ein Bildungszentrum ins Leben zu rufen. Damit ist das Wallenfelser Schulgebäude das erste Sichtbetonbauwerk in Oberfranken, das eine Eintragung in die Denkmalliste aufweist. Insgesamt 6,7 Millionen Euro wurden investiert – davon 5,5 Millionen aus Fördermitteln des Bundes, des Freistaats, des erzbischöflichen Ordinariats Bamberg und verschiedener Stiftungen.
Toben und Entwickeln. „Wir hatten tolle Rahmenbedingungen mit der vorhandenen Bausubstanz. Davon profitieren heute nicht nur Kinder und Eltern, sondern alle, die das BIZ nutzen. Das Projekt ist vorbildlich bei der Frage, wie gehe ich in Zeiten des Demografischen Wandels mit vorhandener Bausubstanz um“, resümiert der Bürgermeister.
Aus der einstigen Volksschule ist seit 2013 – nach rund drei Jahren Sanierungsarbei-ten – ein visionäres Bildungshaus entstanden, das Kinderkrippe und Kindergarten, die Grundschule mit rund 70 Schülerinnen und Schüler, den Caritas Kinderhort, die städtische Musikschule, die Stadtbücherei und die Volkshochschule unter einem Dach beherbergt. Auf dem Gelände befinden sich Spielplätze und viel Raum zum
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So entstand ein Ort der Bildung mit viel Platz für Kinder. Die Klassenzimmer der Grundschule sind dank der großen Fenster hell und alle mit modernen, interaktiven Whiteboards ausgestattet, also weißen Tafeln, die mit dem Internet verbunden werden können. In einem eigenen Computerraum lernen schon die Kleinen den Umgang mit neuesten Technologien. Der größte Vorteil für die Lehrer und Erzieher ist die räumliche Nähe zwischen den einzelnen Einrichtungen und der direkte Kontakt zu den Kollegen. So besucht Lehrerin Anne Neubauer zwei bis drei Mal monatlich die Vorschulkinder im Kindergarten, um sie spielerisch auf ihre Schulzeit vorzubereiten. „Die Kinder finden das toll. Sie lernen mich schon vor dem Übertritt in die Schule kennen, dadurch fällt vorhandene Schwellenangst weg. Ich kann bei der Einschulung die entstandene Vertrautheit jedes Mal spüren“, sagt sie. Auch Schulleiterin Angela Neder lobt das Konzept. Durch die enge Zusammenarbeit in einem Haus sei jeder gut informiert über die Anliegen von Eltern und
Projektstunde in der freien Natur: in der ehemaligen Flößerhochburg Wallenfels probieren sich die Kinder im Floßbau aus.
Kindern. „Gespräche sind spontan möglich und wir können viel besser auf Mütter und Väter eingehen, denn wir kennen sie ja schon aus der Krippe und dem Kindergarten“, erklärt die Rektorin. Einmal im Monat haben die Grundschüler einen festen Termin auf dem Stundenplan: den Besuch in der Stadtbücherei. Dort eröffnen sich ihnen neue Lesewelten und bei der Stadtbücherei steigen gleichzeitig die Ausleihezahlen mit den jungen Nutzern.
ßenspielplatz auf dem ehemaligen Hartplatz der Anlage, der heute öffentlich genutzt werden kann. Für die Schulkinder wurden Tablet Computer gekauft und die Theatergruppe erhielt neue Headsets (Kopfhörer und Mikrophone) für ihre Aufführungen. Demnächst werden noch zwei neue Schaukeln aufgestellt.
Nach dem Unterricht können die Schülerinnen und Schüler den Caritas-Hort besuchen, der gleich aus mehreren Zimmern besteht. Hier essen die Kinder, bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben, dürfen Lesen, Spielen und Toben. Leiterin Heidi Jörg organisiert auch das passende Programm für die Ferien. Ein Konzept, das nicht nur den Kindern, sondern besonders auch den Eltern entgegenkommt. „Ich hab das sehr genossen. Man hat immer einen Ansprechpartner im Haus gefunden, wenn es Fragen gab. Eltern haben nur noch eine Anlaufstelle, das ist sehr angenehm“, sagt Sandra Behrschmidt, deren Sohn die Einrichtungen im BIZ besuchte. Auch wenn der längst auf eine weiterführende Schule gewechselt ist, engagiert sich die Wallenfelserin weiterhin ehrenamtlich für das Bildungszentrum. Als Vorsitzende des „BIZ for KIDS Fördervereins“ Bildungszentrum Wallenfels e.V. sammelte sie Spendengelder und organisierte einen Au-
Fast jeder Raum wird im BIZ genutzt. Bis auf das ehemalige Lehrschwimmbecken, das nicht mehr reaktiviert werden konnte. In der Schwimmhalle soll jetzt ein Indoor-Aktiv-Park entstehen, der vor allem Generationen verbindet. Workshops mit Kindern und dem Wallenfelser Seniorenclub fanden bereits statt. „Wir wollen eine Begegnungsstätte schaffen, wo Jung und Alt zusammen kommt. Wenn das klappt, sind wir auch in diesem Bereich Vorreiter“, erklärt Jens Korn mit Blick in die Zukunft. Doch noch steht das Projekt am Anfang.
Jung und Alt gemeinsam
Kluge Entscheidungen in Sachen Bildung sind in der Frankenwaldgemeinde schon viele getroffen worden und so wird vielleicht auch aus dieser Idee wieder ein Vorzeigeprojekt, das Menschen überzeugt, nach Wallenfels zurückzukehren, hier zu leben und zu bleiben. n
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Blumenwiese vor dem NordflĂźgel
NATUR UND UMWELT
Hightech in alten Mauern – Das Landesamt für Umwelt im Schloss Steinenhausen von Cornelia Masel-Huth
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öchstens zufällig kommt man am Schloss Steinenhausen nahe Kulmbach vorbei. Vielleicht, wenn man gerade eine Radtour zum Mainzusammenfluss gemacht hat, über dem die barocke, zweiflügelige historische Anlage thront. Neugierig machen einen eventuell die ungewöhnlich bunten Wiesen und kleinen Äcker mit spärlichem Getreide, dafür aber mit rotem Klatschmohn und bayerisch blauen Kornblumen. Eine schmale Allee mit Obstbäumen bringt einen dann zum Schloss. 100 alte Sorten gedeihen hier insgesamt. Auf diesem 7,5 Hektar großen Areal lässt sich die ganze Vielfalt einer ursprünglichen Kulturlandschaft erleben. Verwunderlich allerdings die merkwürdigen Kästen, die hie und da aufgestellt sind. Alles zusammen gehört zu den Außenanlagen des Landesamts für Umwelt LfU, Dienststelle Kulmbach. Der Hauptsitz des Landesamtes ist in Augsburg angesiedelt. Eine große Dienststelle hat ihren Sitz in Hof, weitere in Marktredwitz, Wielenbach und in Garmisch-Partenkirchen und eine eben in Kulmbach Steinenhausen. Rund 60 Biologen, Chemiker, Physiker, Geologen, Maschinenbauer, technische Mitarbeiter und Verwaltungspersonal sind hier beschäftigt, am gesamten LfU sind es über 1.000. Es ist die zentrale Fachbehörde für Umwelt und Naturschutz, Geologie und Wasserwirtschaft. Gegründet wurde es nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl. Es erhebt und bewertet Daten über den Zustand der Umwelt in Bayern. Und das erklärt auch die merkwürdigen Kästchen: Es sind Messstationen.
Schloss Steinenhausen
Welchen Umweltbelastungen sind Luft, Boden, Wasser, Pflanzen und Tiere in Bayern ausgesetzt? Wie wirkt sich das aus? Um das herauszubekommen werden sogenannte Bioindikatoren beobachtet und untersucht. Bioindikatoren sind beispielsweise Pflanzen wie Grünkohl, Fichtennadel oder Moose, die Metalle und organische Schadstoffe aus der Luft anreichern. An anderen Messstationen werden auch Niederschläge gesammelt, denn er enthält Staub,
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Zum barocken Schloss Steinenhausen führt eine Allee mit alten Obstsorten.
Dauerbeobachtungsstation Kulmbach
Grünkohl und Weidelgras (rechte Seite) werden als Bioindikatoren verwendet. Sie akkumulieren Schadstoffe aus der Luft, die sich dann messen lassen.
Metalle, Säuren und Stickstoff aus der Luft. So kann etwa die Versauerung und Überdüngung von Ökosystemen beurteilt werden oder die Belastung mit Dioxinen und Furanen, zwei chemischen Substanzen, die als krebserregend gelten und u. a. bei der Müllverbrennung entstehen.
fe. Die Kulmbacher sind für die Wartung der 29 Stationen in Nordbayern zuständig. Die Messergebnisse werden mehrfach täglich automatisch über Datenleitungen an die Zentrale nach Augsburg übertragen und im Internet veröffentlicht. Ozonwerte werden im Sommer sogar stündlich gemessen. Zusätzlich sind LfU-Mitarbeiter mit mobilen Messstationen unterwegs und prüfen vor allem an stark verkehrsbelasteten Straßen die Luftqualität, häufig auch auf Bitten betroffener Kommunen oder von Bürgerinitiativen.
Eine weitere wichtige Aufgabe des LfU in Kulmbach ist die die Messung der Luftgüte und der elektromagnetischen Felder in Nordbayern. Laut Gesetz muss der Gehalt an Luftschadstoffen wie Feinstaub, Stickstoffmonoxid, Ozon, Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff überwacht werden. Automatisch arbeitende Stationen des „Lufthygienischen Landesüberwachungssystems Bayern (LÜB) erfassen all diese Stof-
Die Kulmbacher Dienststelle ist die zentrale Stelle für die Abfallüberwachung. Weil viele Abfälle, auch aus Haushalten, wie etwa Batterien, Farbreste, Altöl oder Pflanzenschutzmittel Fotos: LfU
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Strahlungsmessung in der Umgebung eines Kernkraftwerkes
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Radionuklidabzug mit Aufbau für die Extraktionschromatografie
werden jährlich geprüft. Seit 2011 sind in Bayern 8.000 Firmen registriert, die ihre Nachweise elektronisch mit qualifizierter digitaler Signatur übermitteln.
bau eines Laborgebäudes geplant und 15 zusätzliche Mitarbeiter beschäftigt werden. Im Kompetenzzentrum wird dann das Freigabeverfahren beim Rückbau von Kernkraftwerken bündeln. Alle Anlagenteile, die zurückgebaut werden, müssen auf ihre Radioaktivität geprüft und freigegeben werden. Das LfU wird auch vor Ort und durch Prüfung der Unterlagen die hohen Anforderungen überwachen, die für das Freigabeverfahren und den Arbeitsschutz gelten
Kompetenzzentrum Strahlenschutz Schon heute befasst sich das LfU-Kulmbach mit Strahlenschutz. Im nördlichen Flügel des Schlosses, hinter Sicherheitstüren befindet sich ein akkreditiertes Strahlenmesslabor. Hier werden Urin- und Stuhlproben von Menschen, die in Kernkraftwerken, Universitäten oder Kliniken, wo mit offenen radioaktiven Stoffen umgegangen wird, untersucht. In Deutschland dürfen nur wenige behördlich bestimmte Messstellen solche Strahlenschutzmessungen durchführen. In diesem Bereich kommen auf die Dienststelle Kulmbach weitere Aufgaben zu: Als Kompetenzzentrum Strahlenschutz werden hier künftig die Aufgaben und Messungen rund um den Rückbau der Kernkraftwerke gebündelt. Das Strahlenschutzlabor soll zum Schwerpunktlabor ausgebaut werden. Dafür ist der Neu-
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Auf das Strahlenschutzlabor trifft der Begriff von der Hightech in alten Mauern bestimmt am besten zu. Doch die Mitarbeiter sind längst nicht immer an ihrem Arbeitsplatz im Schloss. Häufig sind sie unterwegs im Außendienst, zum Beispiel auch mit mobilen Messgeräten für den Strahlenschutz wenn irgendwo verunreinigter Schrott gefunden wird. Es werden auch Nahrungsmittel überprüft, ob sie radioaktive Inhaltsstoffe enthalten. Um die Belastung von Wildbrett, besonders Wildschweinen seit dem Unfall von Tschernobyl zu überwachen, gibt es außerdem mehrere Wildbretmessstellen im Landkreis Kulmbach. n
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NATUR UND UMWELT INHALT
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Vorbildliche Forstarbeit –
Der Frankenwald ist Waldgebiet des Jahres 2017 von Cornelia Masel-Huth
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ie Forstleute im Frankenwald freuen sich: Ihr 102.000 Hektar großer Arbeitsplatz wurde vom Bund Deutscher Forstleute BDF zum Waldgebiet des Jahres 2017 gekürt. Der BDF ist die forstpolitische und berufsständische Vertretung der Forstleute (Arbeitnehmer und Beamte) in allen Waldbesitzarten und vergibt den Titel seit 2012 um auf die Bedeutung des Ökosystems Wald und seine Gefährdungen aufmerksam zu machen und die Arbeit der Forstleute in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Es genügt jedoch nicht, einfach nur ein
Foto: Frankenwald Tourismus/M. Felgenhauer
„schöner“ Wald zu sein. Ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung ist eine der Voraussetzungen, um die Auszeichnung zu erhalten. Darüber hinaus müssen die Forstleute fähig sein, die verschiedenen Ansichten und Interessen der Waldbesitzer mit ihren ökonomischen Zielen, der Jäger, der Vogelschützer oder auch der Freizeitnutzer des Waldes, seien es Wanderer oder Mountainbike-Fahrer und schließlich die Waldkindergärten und die Betreiber von Windkrafträdern unter einen Hut zu bekommen. Im Frankenwald kommt die Sicherung der Trinkwasser-
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Der Naturpark Frankenwald erstreckt sich über die Landkreise Kronach, Hof und Kulmbach. Ein Großteil ist Staatswald und wird von den Forstbetrieben in Nordhalben und Rothenkirchen bewirtschaftet. Ziel der nachhaltigen Forstwirtschaft ist es, zusammen mit dem Naturschutz die Schönheit, Vielfalt und Eigenart des Frankenwaldes mit seinen Wiesentälern und Bachläufen, den weiten, zusammenhängenden Wäldern und Rodungsinseln zu erhalten.
versorgung für ganz Nordbayern hinzu. Deshalb müssen die Forstleute in der Region verankert und stets auf Ausgleich bedacht sein. Wahrlich keine leichte Aufgabe. Dass diese Aufgabe offensichtlich gelingt, dafür stehen die Forstbetriebe in Rothenkirchen und Nordhalben im Landkreis Kronach mit ihren Leitern Peter Hagemann und Fritz Maier. Sie sind die Chefs der staatlichen Forstgebiete in den Landkreisen Kronach und Kulmbach sowie teilweise von Lichtenfels. Aber auch Teile des Landkreises Bayreuth gehören dazu. Und dort gibt es durch die städtisch und studentisch geprägten Einwohner wieder ganz andere Ansprüche an den Wald als in eher ländlich geprägten Gebieten. - Wir alle kennen noch das Forstamt als den Sachwalter über den Wald. Doch was ist jetzt unter einem Forstbetrieb zu verstehen?
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Der Frankenwald als Bayerischer Forstbetrieb Seit der Forstreform im Jahr 2005 sind die Bayerischen Staatsforsten in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts ein eigenständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Regensburg und 41 Außenstellen wie die beiden im Frankenwald. Sie müssen wie ein privates Unternehmen wirtschaften, das bedeutet, sich selbst finanzieren. Das geschieht zu 90 Prozent über den Holzverkauf. Wie jedes andere mittel-ständische Unternehmen auch, unterliegen die Bayerischen Staatsforsten dem Handelsgesetz und werden von einem Vorstand und einem Aufsichtsrat geleitet und überwacht. Die Rechtsaufsicht liegt beim Landwirtschaftsministerium.
INHALT
Fotos: Bay. SF, A. Kelle, A. Ebert, Frankenwald Tourismus, A. Hub.
Allerdings müssen sie sämtliche bayerischen Waldgesetze einhalten, über die die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wachen. Und zahlreiche darüber hinausreichende Vorschriften zur nachhaltigen Bewirtschaftung und den Naturschutz einhalten. Sie müssen also vorbildlich sein für alle Waldbesitzer. Und die sollten mit dem überlebenswichtigen Ökosystem Wald, dem gemeinsamen Schatz der gesamten Bevölkerung, ebenso nachhaltig und schonend umgehen, sie sollten den „Staatlichen“ nacheifern. Die wichtigsten Prämissen für das Unternehmen Bayerische Staatsforsten und damit für den Frankenwald sind die nachhaltige Holznutzung, die Sicherung von Erholungsgebieten für die Bevölkerung und der Naturschutz.
Übernutzung seit Jahrhunderten Den Begriff der nachhaltigen Forstwirtschaft gibt es bereits seit dem 15. Jahrhundert, wurde aber erst seit Beginn des 18. Jahrhunderts so deutlich formuliert. Kurz gesagt bedeutet er eine Art der Holznutzung, die dem Wald nur so viel entnimmt, wie er fähig ist, in zehn Jahren wieder zu regenerieren. Es muss also immer ein Vorrat an nachwachsenden Bäumen vorhanden sein. Übernutzung und Holznot gab es im Frankenwald durch Kriege, die Erzeugung von Holzkohle, die Flößerei, die Eisenverhüttung, die Glasindustrie. Erst seit Ende des 20 Jahrhunderts gehören zu eine nachhaltigen Waldbewirtschaftung ausdrücklich auch Gesichtspunkte der Biodiversität, sprich der Erhaltung von Pflanzen- und Tierar-
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In „seinem“ Wald: Peter Hagemann ist Leiter des Forstbetriebes Rothenkirchen. Fotos: privat
ten. Heute kommt ein vorausschauender Aspekt dazu: Die Fichte, der „Brotbaum“ des Frankenwaldes, der hier in den ursprünglichen Laubmischwäldern gar nicht heimisch war, ist durch den Klimawandel höchst gefährdet. Als Gebirgsbaumart hält der schnellwachsende Baum – und das war der Grund der massiven Aufforstung mit dieser Baumart – zwar Kälte aus, aber gegen Trockenheit und Wärme ist die flachwurzelnde Fichte wenig gefeit. Legendär ist das Trockenjahr 2003: Die Fichte wurde massiv vom Borkenkäfer befallen. Oder der Sturm Kyrill im Jahr 2007, der ganze Fichtenbestände „auf die Nase fallen“ ließ. Doch es gibt klimastabilere Alternativen: Die Tanne und die ursprünglich heimische Buche gehören dazu, aber auch die Douglasie, die Lärche, Eiche, Waldkirsche, oder Edellaubhölzer wie Esche, Ahorn oder Ulme. Um herauszubekommen, welche Baumart für welchen Standort genau richtig ist, wurden bayernweit Standor-terkundungen durchgeführt. Die Ergebnisse werden jedem Privatwaldbesitzer zur Verfügung gestellt. Und entsprechende Aufforstungen mit Subventionen belohnt. Im Bereich Naturschutz spielen im Frankenwald mit seinen vielfach besungenen Bächlein ein besondere Rolle. Um sie zu schützen werden Sonderstanorte wie Bachtäler, Erlenwälder und auch trockene Hanglagen nicht mehr genutzt. Auch alte Wälder mit Bäumen über 100 Jahren werden nicht gefällt. Sie sind dann Rückzugsgebiete für Eulen oder Spechte – der Schwarzspecht ist im Frankenwald flächendeckend heimisch – und ihre Nachmieter wie Hohltaube und Fledermäuse. Daneben wird die sogenannte flächendeckende Waldwirtschaft betrieben: Nicht nur auf Sonderflächen, sondern
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Fritz Maier, Forstbetriebsleiter in Nordhalben, prüft den Wuchs einer Tanne.
auf jedem Waldstück werden Biotopbäume wie uralte Buchen oder Eichen erhalten. Sie sollen ein Netz alter Baumgesellen im Frankenwald bilden. Und selbstverständlich ist Düngung und der Einsatz von Pestiziden in den Bayerischen Staatsforstbetrieben verboten. Bleibt der Freizeitwert des Frankenwaldes. Hier setzen die Forstbetriebe in Nordhalben und Rothenkirchen vor allem auf sinnvolle Besucherlenkung und sie arbeiten dabei eng und partnerschaftlich mit dem Frankenwaldverein und dem Tourismus zusammen. Motto: Erholung findet statt. Aber gelenkt. Wanderwege etwa werden so ausgewiesen, dass sie nicht direkt an den Brutgebieten des ruhebedürftigen Schwarzstorchs vorbeiführen. Selbst die Mountainbiker, die ja mancherorts als rücksichtslos in Sachen Natur verschrien sind, kommen im Frankenwald zu ihrem Freizeitvergnügen. Ihnen werden Strecken angeboten, auf denen sie ganz frei downhill preschen dürfen – ganz ohne die wieder eingebürgerte Wildkatze zu verschrecken. – Ja, und mit den Jägern und Bauern sind sich die Forstleute bei einer Sache vollkommen einig: bei der Bejagung des Schwarzwildes, sprich der sich emsig vermehrenden Wildschweine. Und der Lohn für all diese Bemühungen? Der Frankenwald ist nicht nur ein Refugium für seltene oder sogar bedrohte Tier und Pflanzenarten – zuletzt wurden Wildkatzen und Luxe gesichtet – sondern weiterhin Erholungsraum für die Bevölkerung und ein attraktives Waldgebiet für Touristen. Die Forstbetriebe schreiben trotz aller Auflagen schwarze Zahlen. Der Titel „Waldgebiet des Jahres“ ist also wohl verdient. Und alle sind sich einig: So wollen wir den Frankenwald erhalten. n
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Damit er (noch) schöner wird –
„Pflanzen Sie den Frankenwald von morgen!“
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b im Morgennebel, bei strahlender Mittagssonne oder im Sonnenuntergang – der Frankenwald bietet in immer neuen Stimmungen Walderlebnis pur. Damit der Frankenwald noch schöner wird, hat sich das Service-Center des Frankenwald-Tourismus in Kronach eine besondere Aktion ausgedacht: Jeder ist dazu eingeladen, sein ganz persönliches Stück Frankenwald zu gestalten. „Pflanzen Sie ihr Bäumchen auf ausgewählten Flächen unter fachkundiger forstlicher Anleitung“ lautet das Motto. Als Baumpate können Wandergäste und Einheimische also die Zukunft des Frankenwaldes aktiv mitgestalten. Zur Pflanzaktion gehört eine mehrstündige geführte Wanderung mit einem zertifizierten Wanderführer auf einem der FrankenwaldSteigla. Und natürlich fehlt auch eine stärkende, deftige Brotzeit nicht. Der erste Termin ist für Samstag, den 19. August angesetzt. Auf den Spuren des Forstmeisters geht es auf dem FrankenwaldSteigla „Zum Forstmeistersprung“ durchs wildromantische Steinachtal mit seiner beeindruckenden Klamm, zur Burgruine Nordeck, der Ringwallanlage Grünbürg zur Alten Schneidmühle am Hochofen. Eine Ködeltour steht am Sonntag, dem 17. September auf dem Programm. Der Trinkwasserstausee Ködeltalsperre steht dabei im Mittelpunkt. Zu den 12 Aposteln führt dann am Samstag, 7. Oktober, die dritte Wanderung. Namensgeber dieses Steiglas sind die heute zehn, ehemals 12 geheimnisvollen Diabassteine bei Langenbach, über deren Herkunft und Bedeutung die Fachleute bis heute streiten. n Weitere Auskünfte und Anmeldung unter Tel. 09261 6015-17 oder per E-Mail an mail@frankenwald-tourismus.de Foto: Naturpark Frankenwald, Tino Beyer
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Trinkwasser für 400 000 Menschen –
Die Ködeltalsperre
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ür uns alle ist es selbstverständlich, den Wasserhahn aufzudrehen und jederzeit sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben. Doch um das zu gewährleisten, ist ein riesiger technischer Aufwand notwendig. Mitten im idyllischen Frankenwald wurde von 1968 bis 1972 die nahe Nordhalben gelegene Ködeltalsperre erbaut. Aus diesem gigantischen Wasserreservoir entnimmt die Fernwasserversorgung Oberfranken FWO jährlich etwa 12 Millionen Kubikmeter Wasser für die Trinkwasseraufbereitung. Rund 400 000 Menschen werden von der Talsperre Mauthaus, wie die Ködeltalsperre auch heißt, täglich mit Trinkwasser versorgt. Und es werden immer mehr. Denn die Qualität des Wassers lässt durch Pestizideinträge aus der Landwirtschaft und Belastung mit Kolibakterien immer mehr nach. Manche Kommunen mischen daher ihr Wasser mit dem Wasser aus dem Frankenwald oder geben ihre eigenen Brunnen ganz auf. Der Staudamm ist ein 120 Meter langer und 17 Meter hoher Steinschüttdamm mit einer Asphaltbeton-Innendichtung. Der Speicherraum der Vorsperre hat einen Inhalt von
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0,7 Mio. Kubikmetern und eine Oberfläche von 14 Hektar. Nahe dem Stausee bei Rieblich wird das Wasser aufbereitet und von hier aus über ein weitverzweigtes Rohrleitungsnetz zu Abnehmern in ganz Nordbayern geleitet. 90 Prozent des Einzugsgebietes rund um die Trinkwassertalsperre sind Wald und dieser wiederum fast ausschließlich Staatswald. Hier liegen die Quellen der sauberen Frankenwald-Bäche. Dass diese auch in Zukunft sauber und frei von allen Schadstoffen bleiben, dafür sorgen die Bayerischen Staatsforsten. Es gibt strenge Auflagen: So darf das Gebiet nicht mit LKW befahren und es dürfen keine Pestizide ausgebracht werden. Bis heute ist der Frankenwald der Ursprung des saubersten Trinkwassers in Bayern. Und die Ködeltalsperre mit ihrem 12,5 Kilometer langen Rundwanderweg ist darüber hinaus ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radler und Skater, die hier ihrem Hobby an reiner Luft nachgehen können. n
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INHALTUND PERSPEKTIVEN IDEEN
Um sie dreht sich alles in Teuschnitz –
Marienpflanze Arnika
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ie kleine Sonnen leuchten sie im Juni, Juli um die Sommersonnenwende herum aus dem Grün der Wiesen, die Blüten der Arnika, mit botanischem Namen Arnica montana. Der Volksmund nennt die Pflanze auch Engelskraut, Kraftwurz, Bergwohlverleih oder auch Wundkraft, was auf ihre heilsame Wirkung etwa bei Quetschungen, Prellungen, Blutergüssen und anderen Verletzungen hinweist. Auch Krampfadern, Venenentzündungen, Gicht und Rheuma wurden mit der Arnika behandelt. Außerdem wurde sie als Analeptikum und Stimulans verwendet. Schon vor 900 Jahren erkannte die Benediktinerin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen die Heilkraft der „Wolfsgelegena“, wie sie die Heilpflanze nannte. Dass die Arnika zu den alten Zauberpflanzen zählt, darauf verweisen volkstümliche Bezeichnungen wie Donnerwurz, Wolfsbanner, Johannisblume. Im heidnischen Kult der Sommeronnenwende spielte das kleine Sonnenrad Arnika eine Rolle, die später in das Brauchtum am 24. Juni, dem Johannistag, hinüberfloss. Die Bauern steckten Arnikasträuße an die Ecken ihrer Felder, um Korndämonen abzuwehren. Tatsächlich legt die Arnikafliege, ein Getreidenützling, um den Johannistag ihre Eier an den strahlend gelben Blütenblättern ab. In manchen Gegenden gehört die Arnika in den Strauß der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt am 15. August. Vielleicht war die Heilpflanze schon in vorchristlicher Zeit der Muttergöttin Freya zugeordnet. Mit den Hexenverbrennungen und dem Siegeszug der modernen Medizin geriet das alte Heilwissen weitgehend in Vergessenheit. Die moderne Wissenschaft bestätigt
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ECHT Oberfranken
heute, dass die Arnika tatsächlich eine Menge zu bieten hat: Rund 150 pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoffe konnten bis heute bestimmt werden. Dazu gehören Flavonoide, Caratinoide, Cholin, Bitterstoffe, Sesquiterpenlactone und wertvolle ätherische Öle, die alle entzündungshemmend und antiseptisch wirken. Leider ist die Arnika selten geworden. In Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern gehört sie zu den gefährdeten Arten der Roten Liste. Um die Men-
schen für die Gefahr des Aussterbens der Heilpflanze zu sensibilisieren wurde die Arnika 1986 zur „Blume des Jahres“ und 2001 zur „Arzneipflanze des Jahres“ gekürt. Auf den Hochflächen des Frankenwaldes und vor allem auf den naturbelassenen, mageren Wiesen des 2.100 Hektar umfassenden Landschaftsschutzgebietes TeuschnitzAue ist sie noch zahlreich zu finden. Und die Teuschnitzer Bürger behüten sie wie einen Augapfel. n
IDEEN UND PERSPEKTIVEN
Eine Stadt wird zur Marke –
Wie Teuschnitz sich neu erfindet von Cornelia Masel-Huth
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anz oben auf einer Hochfläche des Frankenwaldes, nahe der ehemaligen Grenze im Landkreis Kronach liegt das Städtchen Teuschnitz. Ein paar mehr als 2.000 Einwohner leben hier um die pittoreske Stadtmitte, die geprägt ist von Granitpflaster und Schieferdächern. „Die Stadt mit dem hübschen historischen Stadtkern ist umgeben von den Höhenzügen einer malerischen Mittelgebirgslandschaft sowie tiefen Wiesentälern und Auen. Hier blüht – neben weiteren rund 50 Heilkräutern – eine der seltensten und kraftvollsten Heilpflanzen: die Arnika. Ihr verdankt Teuschnitz den Beinamen ‚Arnikastadt‘. Sie begleitet die Stadt auf dem Weg zu einem der wichtigsten naturheilkundlichen Zentren Deutschlands zu avancieren.“ Derart selbstbewusst und optimistisch liest es sich auf der Internetpräsentation der FrankenwaldStadt. „In Teuschnitz können Sie Ihren Traum leben“, klingt es dort verheißungsvoll.
Oberfranken in Ausgabe 5/2011 über die Stadt und ihre sonnengelbe Heilpflanze berichtet hat, ist wirklich viel passiert. Teuschnitz entwickelt sich zielstrebig und zuversichtlich zur überregional bekannten Marke „Arnikastadt“. Doch das war nicht immer so. Kurzer Rückblick: Anfang der 2000-er Jahre brach die große Krise über das Städt-
chen herein. Zwei große Firmen, die den Menschen rund 2.000 Arbeitsplätze vor Ort boten, schlossen oder verlagerten ihren Standort, nur etwa 300 Arbeitsplätze blieben erhalten. Die alle bedrückende Frage lautete: Wie soll es jetzt weiter gehen? Schon damals gab es eine kleine Gruppe Menschen, die sich für das Landschaftsschutzgebiet Teuschnitzaue und deren höchst geschützte Pflanze, die Arnika, engagierten, darunter die „Kräuterfee“ Carola Hebentanz, die im Mittelpunkt unseres damaligen Artikels stand. Sie erkannten das Potenzial der „Zauberpflanze“ und hatten Visionen. 2007 luden sie zum ersten Arnikafest ein, unerwartet viele Besucher folgten dem Ruf mit der symbolträchtigen Blume. Und sie fragten die Veranstalter: Wo kann ich Produkte, wo Heilmittel mit den Wirkstoffen der Arnika kaufen? Für Bürgermeisterin Gabriele Weber war dies ein Signal, dass das Thema dem Zeitgeist entsprach, dass es Potential hat für die Stadtentwicklung.
Tatsächlich sind diese Sätze nicht einfach nur Marketingsprüche. Seit ECHT Familienerlebnis Kräutergarten.
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Der Kräuterlehr- und Schaugarten ist im „New German Style“ angelegt: ökologisch, nachhaltig, pflegeleicht und doch ästhetisch. Wildwuchs und Natürlichkeit sind Gestaltungsprinzip. 3000 Kräuter und Heilpflanzen wurden von Ehrenamtlichen gepflanzt.
Im Jahr 2012 wurde das Programm ISEK, interkommunales städtebauliches Entwicklungskonzept, mit Unterstützung der Regierung von Oberfranken durchgeführt. Der Ist-Zustand wurde abgefragt, Potentiale abgeklopft und daraus Leitlinien für die künftige Entwicklung der Gemeinden Tettau, Ludwigsstadt, Steinbach, Reichenbach, Tschirn und eben der Stadt Teuschnitz herausgearbeitet. Der Megatrend Gesundheit und Natur, das wurde von allen Beteiligten so gesehen, könnte auch für die Frankenwaldgemeinden ein Baustein auf dem Weg in eine prosperierende Zukunft sein. Diese Erkenntnisse befeuerten natürlich die ehrenamtlichen Naturschützer
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ECHT Oberfranken
und Arnika-Liebhaber. Ohne öffentliche Unterstützung war ihr ehrenamtliches, auf die Freizeit beschränktes Engagement zum Stillstand verurteilt. Jetzt kam Fahrt in die Sache: 2013 gelang es dem Regionalmanagement des Landkreises LEADER-Mittel zu erhalten, mit denen die Europäischen Union innovative Entwicklungen in ländlichen Regionen fördert. 230.000 Euro wurden für den Kräuterschau- und Lehrgarten zur Verfügung gestellt, weitere Mittel für einen Netzwerkmanager, der so bis Ende Dezember 2018 finanziert ist. Diesen Posten hat der 30-jährige Oliver Plewa aus Mitwitz inne. Er ist Gartenbautechniker mit Schwerpunkt Marketing und Betriebswirtschaft. Seine Aufgabe ist es, das Netzwerk rund um die Arnika-Akade-
mie mit ihrer Lehrküche, den Seminarräumen und dem Café und natürlich dem Kräutergarten nicht nur zusammenzuhalten, sondern möglichst auszuweiten. Ohne die Ehrenamtlichen, ohne die tatkräftige Unterstützung der Bürger wäre der Kräutergarten, wäre die Arnika-Akademie mit den doch beschränkten Geldmitteln nicht verwirklicht worden. Es geht also nicht nur um die Verankerung der Marke ArnikaStadt Teuschnitz und ihre Etablierung als „eines der wichtigsten naturheilkundlichen Zentren Deutschlands“, sondern vor allem um die Menschen vor Ort. Sie alle sollen mitgenommen werden auf dem Weg der kleinen Frankenwald-Stadt in eine Zukunft mit Perspektive. n Fotos: Stadt Teuschnitz.
Lehrgang mit IHK-Zertifikat an der Arnika-Akademie Teuschnitz –
Traditionelle Europäische Heilkunde TEH
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ie Weiterbildung zum/zur TEH® Praktiker/in basiert auf einer wissenschaftlichen Erhebung zum Traditionellen Europäischen Heilwissen, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Dr. Karin Buchart aus Unken in Österreich hat in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg dieses alte Wissen gesammelt und so vor dem Vergessen gerettet. Die traditionel-
le Heilkunde wurde mit Arzneipflanzenmonografien verglichen und dort, wo sich Schnittmengen in den beschriebenen Wirkweisen ergaben, wurden die Pflanzen in die Traditionelle Europäische Heilkunde aufgenommen. Es handelt sich also um wissenschaftlich bestätigte Heilwirkungen, die in den Lehrgang einflossen. Dabei wurde die Weiterbildung auf die natürlichen
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INHALT
„Traditionelles Kochen“ hieß die Lehreinheit zum TEH-Praktiker, an der Tina Morgenroth teilnahm.
oben links: Ulrike Kaiser, Christina Zehnter, Christiane Enders beim Zubereiten eines veganen Kräutergerichts. oben rechts: Veronika Czerny und Kochbuchautorin Kerstin Rentsch probieren immer wieder neue Rezepte mit heimischen Wildkräutern aus. unten: In Carola Hebentanz (l.) und Heike von Wehd hat Barara Detsch, Chefin des Landgasthof Detsch in Haig aufmerksame Schülerinnen.
Bedingungen des Teuschnitzer Raumes angepasst, 54 Heilpflanzen werden behandelt. Dozenten/innen mit einschlägiger Ausbildung aus den verschiedensten Bereichen gewährleisten Einblicke in die gewachsene Erfahrungsheilkunde. Der Lehrgang wird in Kooperation mit dem TEH® Verein Unken (Österreich), der Arnika-Akademie Teuschnitz und der IHK für Oberfranken Bayreuth angeboten. Als Zielgruppe sind alle Interessierten, die privat oder beruflich traditionelle Praktiken und Heilpflanzenwissen anwenden möchten. Personen, die Seminare im Bereich der Traditionellen Europäischen Heilkunde gestalten wollen, Heilpflanzenführungen anbieten möchten oder die Herstellung von Kräuterprodukten beabsichtigen.
Zu den Lehrgangsinhalten gehören: Geschichte der Volksheilkunde, Pflanzenwirkstoffe aus pharmazeutischer Sicht, Pflanzenbestimmung, Naturschutz, Heilpflanzenwanderungen, Heilpflanzenanbau und -verarbeitung, Gartengestaltung, Traditionelle Esskultur, Tee, Kräuterkissen, Kräuterpulver, Tinkturen, Salben, Sirupe, Liköre, Ölauszüge, Milchauszüge, Essigauszüge, Kräutersalze, Kräuterzucker, Hydrolate, Honig, Räuchern, Kneipp, Wickel und Auflagen, Haltbarmachung, Exkursion, Hygiene, Verpackung, Deklarationen, Kalkulation, Gewerberecht, Kommunikation.
Nähere Informationen unter www.teuschnitz.de/arnika-akademie/ tehr-praktikerin
Die Lehrgangsdauer umfasst ca. 160 Unterrichtsstunden, berufsbegleitend. Die Kosten belaufen sich auf 1.980,00 Euro pro Teilnehmer/in inkl. Lehrgangs- und Arbeitsunterlagen, Materialien, Prüfungsgebühr. n Lehr- und Schauküche
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ECHT Oberfranken
KULINARIK
Bettpisser, Pfaffenplatte –
Pusteblume, Sonnenwirbel Text von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer, Sonnenwirbel
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len Pflanzen noch nicht wie sie uns Menschen zum Nutzen sein können, z. B. als Heilpflanze oder zur Ernährung. Und wie sie in Wechselwirkung zu anderen Pflanzen oder Tieren stehen. Botanisch gesehen gibt es kein Unkraut.“
„... doch was heißt schon Unkraut“, schießt es aus Christina Zehtner gleich heraus. „Als Kräuterpädagogin verwende ich den Begriff Unkraut gern provokativ, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir gar nicht ermessen können, welche Pflanze nützlich oder unnütz ist. Denn wir wissen von vie-
Schon als Kind pflückte sie gerne Sträuße aus Buschwindröschen für ihre Mutter und den Lehrer, der sie in der Grundschule zu Wiesenexkursionen mitnahm, hat sie noch heute in guter Erinnerung. Doch ihr beruflicher Werdegang hatte so gar nichts mit Botanik zu tun, Christina wurde Fernmeldehandwerkerin. Als dann die drei Kinder kamen, landete sie schließlich dort, wohin sie eigentlich
ies sind einige der über 500 Volksnamen für ein allseits bekanntes Unkraut. Mit seinem botanischen Namen heißt es Taraxacum sect. Ruderalia – der Löwenzahn. Den für sie schönsten Namen hat sich Christina Zehnter für ihr eigenes kleines Unternehmen auserwählt: Sonnenwirbel.
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KULINARIK überhaupt nicht wollte: im Büro. Doch die Pflanzenwelt ließ die 50-Jährige nicht los. Ihr Kräuterwissen erarbeitete sie sich autodidaktisch durch Bücher und eigene Erfahrung. Der autodidaktische Status ließ ihr dann doch keine Ruhe, sie wollte ihn unbedingt auf eine professionelle Ebene bringen. 2011 machte sie eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin-BNE. Das Kürzel steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. „Ich sehe mich selbst in der Verantwortung“, das sei ihr da so richtig klar geworden. „und ich kann selbst etwas bewirken im Kleinen, zum Beispiel im eigenen Garten, bei der eigenen Ernährung.“ Aus all dem Wissen, den Erkenntnissen, die Christina mit anderen teilen wollte, entwickelte sich ganz allmählich ihr kleines Unternehmen Sonnenwirbel. Zum Beispiel bietet Christina Wildkräuter-Kochkurse an. Wie wäre es mit panierten Löwenzahnknospen? Wir von ECHT Oberfranken müssen nicht selbst kochen. Auf der Terrasse ihres Holzhauses (aus eigenem Fichtenbestand), ganz am Ende eines Neubaugebietes in StockheimNeukenroth (Landkreis Kronach) gelegen, serviert die Kräuterpädagogin das Tabouleh „Syrien trifft Franken“ und als Getränk einen „Frankenwald-Dudler“ (beide im Rezeptteil). Dessen wichtigstes Ingredienz ist Giersch. Noch so ein vielgehasstes Gartenunkraut. Doch halt! Giersch ist eine traditionelle Heilpflanze, unsere Vorfahren nannten ihn „Zipperleinskraut“, woran man schon erkennt, dass das grüne Kraut gegen Gicht helfen soll und gegen Rheuma und Arthritis ... Nachgewiesen ist jedenfalls, dass Giersch sehr reich ist an Kalium, Karotin, Eisen und vor allem an Vitamin C. Und er kann fast das ganze Jahr
über frisch geerntet werden. Und noch einmal zurück zum „Bettpisser“: Auch dieser Volksname verrät, dass der vielseitige Löwenzahn in der Volksheilkunde als harntreibend und durch seine Bitterstoffe leicht abführend galt. Auch gegen Diabetes und Ekzeme wurde er eingesetzt. Extrakte aus Löwenzahn werden heute sogar zur Behandlung von Brustoder Leberkrebs eingesetzt oder der milchige Saft schlicht gegen Warzen und Hühneraugen. Aus den gelben Blüten lässt sich Sirup, Gelee oder Brotaufstrich herstellen, die Wurzeln können als Gemüse gekocht werden. Eine Handvoll Löwenzahnblätter verleiht jedem Smoothie und jedem Salat eine besondere Note. Ähnlich vielseitig – und meist völlig unbekannt – sind unzählige andere heimische Wiesenkräuter: die Brennnessel, der Gundermann, das Scharbockskraut, der Waldmeister, der Bärlauch, die Süßdolde … All dieses Wissen über die Verwendung von Wildkräutern in der Küche und der Heilkunde gibt Christina Zehnter voller Begeisterung weiter. Bei ihren (Koch-)kursen, Exkusionen, an ihren Marktständen oder altersgerecht aufbereitet bei Kindergeburtstagen ... Apropos Heilkunde: Auch auf diesem Gebiet bringt die Kräuterpädagogin jetzt ihr Wissen auf eine professionelle Ebene. Seit 2016 nimmt sie am ersten TEH-Lehrgang der Arnika-Akademie in Teuschnitz teil (Näheres in dem Artikel zur Arnika-Akademie). Die Abkürzung steht für Traditionelle Europäische Heilkunde. Die Weiterbildung zum/zur TEH® Praktiker/in basiert auf einer wissenschaftlichen Erhebung zum Traditionellen Europäischen Heilwissen. n www.sonnenwirbel-natur.de
Christina Zehnter und ihre Tochter Hanna stehen auch gerne gemeinsam in der Küche.
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KULINARIK
Brennnessel-Grissini
Wilde Kräuterkugeln
Zutaten: 1 Päckchen Trockenhefe oder ein Würfel Hefe 2 EL Agavendickdaft 4 Handvoll Brennnesseltriebe 100 ml Wasser 350 g Dinkelmehl 2 TL Salz 2 EL Olivenöl
Zutaten: 250 g vegane Margarine Wildkräuter nach Wunsch – querbeet oder besser „querwiese“ (Gundermann, Sauerampfer, Spitzwegerich, Labkraut, Giersch ...) oder eine „Stinker-Variante“ mit Bärlauch, Knoblauchsrauke, Schnittlauch, Winterheckenzwiebel ... Salz, Pfeffer, Zitronensaft nach Geschmack
Zubereitung: Hefe mit Dicksaft vermischen und rühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Brennnesseln mit dem kochenden Wasser überbrühen, etwas ziehen lassen und pürieren. Mehl in Schüssel geben, Mulde in die Mitte drücken, Brennnessel- und Hefemasse, Öl und Salz hineingeben und kräftig durchkneten. Eine Stunde zugedeckt gehen lassen, danach nochmals durchkneten und weitere 15 min zugedeckt ruhen lassen. Vom Teig pflaumengroße Stücke abzupfen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu ca. 20 cm langen Stangen drehen, auf geöltes Backblech legen und ca. 15 min bei 180 °C Umluft bzw. 200 °C Ober-/Unterhitze backen, bis die Grissinis leicht gebräunt sind.
Zubereitung: Alle Zutaten mit Handrührgerät oder mit Gabel vermengen und für eine Stunde in den Kühlschrank geben. Kleine Kugeln formen und in essbaren Blüten wälzen (blau mit Ehrenpreis, gelb mit Löwenzahn, rosa mit Rotklee, orange mit Ringelblumen ...). Auf Teller anrichten und mit Blüten dekorieren.
Variationen: Statt Brennnessel Spinat verwenden oder mediterrane Grissini mit Tomatenmark, getrockneten Tomatenstückchen und Rosmarin zubereiten.
„Unkraut“-Salat mit Kapuzinerdressing Zutaten: 1 Fenchelknolle ½ rote Paprika 1 Karotte 2 Birnen 2 Orangen 2 Mini-Romanasalate Viele Wildkräuter, z. B. Giersch, Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen, Knoblauchsrauke, Große Klette, Beinwell, Spitzwegerich, Frauenmantel, Wiesenbärenklau, Ährige Teufelskralle, Sauerampfer, Schafgarbe, Labkraut ... Dressing: Kapuzinerkresse-Essig, Apfelsaft Apfeldicksaft, Raps- und Kürbiskernöl, Salz, Pfeffer Zubereitung: Gemüse und Kräuter in feine Streifen schneiden, Birnen und Orangen in etwas größere Stückchen schneiden. Dressing zubereiten und alles vermischen.
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KULINARIK
Tabouleh „Syrien trifft Franken“ Zutaten: 200 g Bulgur 1 Zucchini ca. 12 Kirschtomaten 1 kleine blaue Zwiebel, 1 kleine Chilischote ½ gelbe Paprika 1 kleine Aubergine 5 Stängel Minze zwei Handvoll junger Giersch 5 EL Sonnenblumenkerne (ohne Öl geröstet) Dressing: Olivenöl, Agavendicksaft, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, 2 zerdrückte Knoblauchzehen , evtl. Sonnentor-Gewürzmischung „Nana’s Tabouleh“ Zubereitung: Bulgur nach Packungsanleitung zubereiten. Tomaten vierteln, Zucchini, Zwiebel, Chili und Paprika klein gewürfelt schneiden. In etwas Olivenöl die ebenfalls klein gewürfelten Auberginenstücke kurz andünsten und zu dem übrigen Gemüse geben. Dressing aus den genannten Zutaten bereiten. Bulgur, Gemüse, fein geschnittene Minze und Dressing miteinander vermischen, abschmecken und etwas ziehen lassen. – Vor dem Servieren den geschnittenen Giersch unterheben und mit gerösteten Sonnenblumenkernen bestreuen.
Tierliebe Hollerküchla Zutaten: 100 g Dinkelvollkornmehl 2 TL Weinsteinbackpulver 25 g Vollrohrzucker 100 ml Sojamilch 70 ml Mineralwasser Prise Salz 8 Holunderblüten Pflanzenöl zum Ausbacken Zubereitung: Aus den ersten sechs Zutaten einen Pfannkuchenteig anrühren und ca. 15 min quellen lassen. Sollte er zu dick sein, einfach noch etwas Mineralwasser zufügen. Holunderblüten nicht waschen, sondern nur auf Zeitungspapier ausbreiten, damit die Insekten davon krabbeln können. Ausreichend Öl in Pfanne erhitzen, Blüten am Stiel durch den Teig ziehen und ins heiße Öl geben. Ist die eine Seite gebräunt, Stiel abscheiden, wenden und die andere Seite nochmals kurz anbraten. Nach Belieben mit Zimtzucker und essbaren Blüten dekorieren.
KULINARIK
Frankenwalddudler Zutaten: Ein dicker Bund Giersch mit Stängeln (vorzugsweise schon große Exemplare) Blätter und/oder Blüten von Kräutern wie Mädesüß, Wiesensalbei, Schafgarbe, Wilde Möhre, Wiesenknopf, Gundermann, Minze, Salbei, Holunderblüten, Süßdolde, Melisse ... 1 l Apfel- oder Birnensaft (am besten von fränkischen Streuobstwiesen) Saft einer halben Zitrone 1 l Mineralwasser Zubereitung: Den Bund Giersch an den Stängeln fassen und mehrmals verdrehen, damit die Stängel geknickt sind und der Saft austreten kann. Kräuter etwas quetschen und zusammen mit dem Giersch in eine Schüssel legen, den Saft darüber gießen, zudecken und mind. vier Stunden ziehen lassen. Kräuter ausdrücken und entfernen, Zitronensaft und kaltes Mineralwasser zufügen.
Sonnenessig aus Kapuzinerkresse Zutaten: Kapuzinerkresseblüten, -knospen und -samen 1 l hellen Balsamico-Essig, Weißwein- oder Apfelessig 3 EL Apfeldicksaft Zubereitung: Ausreichend großes Einmachglas mit Bügelverschluss locker mit der Kapuzinerkresse befüllen. Essig und Apfeldicksaft zugeben, durchschütteln. Täglich schütteln, damit alle Blütenteile stets mit Essig bedeckt sind. Nach ca. vier Wochen abseihen. Die Samen als Gewürz wie Kapern verwenden.
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ZU GUTER LETZT
Essigs Essenzen 34 –
Zahlen bitte!
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ie viele Dachpfannen benötigt man, um ein Gartenbeet gut einzufrieden? Kaum tauchte die Rechnung auf, geriet ich ins Schwitzen. Die Dachpfannenfrage war ja bloßes Messen und Addieren. Von Mathematik im eigentlichen Sinn gar keine Rede! Ich fragte mich mal wieder, wann mir die Freude am Fach verlorengegangen war. Kopfrechnen betrieben wir doch in Kindertagen als eine Art Sport, und als ich vor einer Woche durch Staffelstein fuhr, fiel mir der alte, oft gehörte Spruch „nach Adam Riese“ wieder ein. Im schönen Städtchen unterm Staffelberg wurde der kluge Mann ungefähr vor 525 Jahren geboren. Ungefähr? Peinlich wäre diese Ungenauigkeit dem vielgerühmten Rechenmeister Ries, wie er eigentlich hieß. Aber man weiß einfach nicht, ob er 1492 oder 1493 geboren wurde. Für uns Zahlenidioten, die schon vor Dreisatz-Berechnungen einknicken, reicht dagegen im Alltag die grobe Regel Pi mal Daumen: so klar die Kreiszahl 3,14, so lax die Sache mit dem Daumen. Wie oft sind wir schließlich erleichtert, wenn jemand unser Fehlverhalten nicht krumm nimmt, sondern auch mal Fünfe gerade sein lässt. Statistiker dagegen müssen von Berufs wegen penibel sein bei Erstellung ihrer Tabellen, Tortendiagramme und Zahlenkolonnen. Nehmen wir Oberfranken. In 27 oberfränkischen Realschulen unterrichten 1.145 Lehrer 17.905 Schüler. Der Regierungsbezirk hat 18 Flüsse, sieben Städte über 20.000 Einwohner, 13 Bundesstraßen, 7.231,47 Quadratkilometer Fläche, was 10,3 %
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ECHT Oberfranken
der Fläche Bayerns ausmacht. Und – wer hätte es gedacht? – Oberfranken darf sich brüsten, vier Gemeinden mehr als Mittelfranken zu besitzen, nämlich 214 (leider 94 weniger als Unterfranken). Das alles kann man dem offiziellen Zahlenmaterial entnehmen, das uns die Regierung von Oberfranken bereitstellt. Es lässt so manche liebgewordene Überzeugung null und nichtig werden. So rechnete ich bei der Landwirtschaftsfläche der kreisfreien Städte damit, Bamberg hätte wegen des urbanen Gartenbaus die Nase vorn. Das Gegenteil ist der Fall, denn da schlagen nur 16,1 % zu Buche, wohingegen Coburg 27,9 % aufweist, Bayreuth 33,5 % und Hof sogar 43,6 %. Welch wunderbare Textaufgaben könnten findige Lehrer aus all diesen Daten, Zahlen und Verhältnissen basteln! Zum Beispiel: „Eine Bezirkstagspräsidentin will auf ihrer Reise alle Flüsse Oberfrankens überqueren und alle Städte über 20.000 Einwohner von Ost nach West besuchen. Berechne den kürzesten Weg!“ Textaufgaben sind ein Zweig der Rechenkunst, der uns Kindern schon bewies, dass wir oft nicht bis drei zählen konnten. Viel zu leicht ließen wir uns nämlich beim Finden des rechten Rechenwegs von den nebenbei erwähnten Kartoffeln, Ziegen oder Mark und Pfennig Lohn pro Stunde ablenken und kamen statt zum Ergebnis vom Hundertsten ins Tausendste. Die Redensart war schon Adam Ries geläufig, und er verstand selbstverständlich, was damit gemeint war, denn er hatte 1518 sein Buch vom „Rechnen auf der Linien“ geschrieben. Dabei ging es um das jahrhundertelang verwendete Rechenbrett mit waagrechten Linien, die von unten nach oben jeweils für eine Dezimalstelle mehr standen. Auf die legte man Rechenpfennige. Wer unachtsam war, warf sie statt auf die Hunderter- auf die Tausenderlinie und kam so zu einem falschen
Ergebnis. Lange sagte man deshalb „das Hundert in das Tausend werfen“, bis das Bild vom Rechenbrett und den Rechenpfennigen ganz verblasst war. Seitdem kommt man vom Hundertsten ins oder manchmal auch zum Tausendsten. Weil die Einkleidung einer Rechnung ablenken kann, bestreiten jedenfalls bis heute Bildungsexperten, dass man die abstrakte Mathematik wirklich besser in Schülerhirne bringen kann, indem man die hohe Kunst auf banale Bereiche des Alltags wie Taschengeldberechnung oder Akkulaufzeiten überträgt. Vielleicht muss man dort ansetzen, wo junge Leute Zahlen in ihrer Freizeit benutzen. Da stehen dann Ziffern für die Position der Buchstaben im Alphabet, um Botschaften zu kodieren. Oder sie schreiben gleich mit Hilfe von Ziffern M1TT31LUN63N, D13 3R5T 5CHW3R, 8ALD A83R L31CHT ZU L353N 51ND. Ziffern sind, das haben Sie bemerkt, alles andere als Nullachtfuffzehn. Darüber vielleicht irgendwann mal mehr. Für jetzt bleibt mir noch der Wunsch: Zählen Sie wohl!
Ihr
Rolf-Bernhard Essig
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Antwort
2017 · 8. Jahrgang
2017 Ausgabe 41
Juni/Juli
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