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Architektour Ist Architektur nur oberflächlich? Und ist es auch der Mensch, wenn er Sinn für Design hat? Nein, finden wir. Weil es legitim ist, sich gerne mit schönen Dingen zu umgeben.
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unst ist schön, macht aber viel Arbeit, meinte dereinst der großartige Karl Valentin. Auch der Ausspruch „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut“ stammt von ihm und beides lässt sich irgendwie auch auf die Architektur umlegen. Was aber muss Architektur leisten, was soll sie können, was darf sie? Kann man ein Gebäude überhaupt als gut oder schlecht klassifizieren, als gelungen, schön oder passend? Und falls ja, wer legt die Kriterien dafür fest? Letztlich ist es in der Architktur wie in der Kunst: Sie wird nicht von jedem auf dieselbe Weise verstanden. Die einen mögen‘s lieber abstrakt, die anderen gegenständlich. Ist aber eines davon besser, ehrlicher, echter?
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Letztlich geht es auch in der Architektur um eine Werthaltung: Was ist (uns) Architektur wert und was wollen wir uns leisten? Das ist nicht immer zwingend eine Frage des Geldes, denn die wertvollsten Dinge im Leben sind oft jene, an die sich kein Preisschild hängen lässt. Schlussendlich muss Architektur einen Mehrwert schaffen für all jene, die sie nutzen. Form und Funktion sollen dem Menschen dienen – gleichzeitig ist Architektur jedoch auch eine Sache des Gefühls. Deshalb haben wir wieder versucht, uns dem Thema auf verschiedene Weisen zu nähern: ganz pragmatisch über den Ortsbildschutz, schon ein wenig emotionaler bei den Chaletdörfern und völlig subjektiv bei der ausgezeichneten wie außergewöhnlichen Architektur. Und wir haben uns angesehen, welche Voraussetzungen Häuser wie Möbel mitbringen sollten, damit sie länger Gültigkeit haben als bis zum nächsten Modetrend. Gehen Sie mit uns auf Tour – Ihre Redaktion der eco.nova.
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ECO.ARCHITEKTUR 12 ORTSBILDSCHUTZ Der Ortsbildschutz bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen der Wahrung der Kontinuität des Bestehenden und dem unaufhaltsamen Wandel. Eine Bestandsaufnahme. 22 IM PORTRÄT scharmer-wurnig-architekten: SMART planen. 24 CHALETLUJA? Sie sind arg in Verruf geraten in letzter Zeit, die Chaletdörfer. Gut gemacht kann ein Chaletdorf aber durchaus eine touristische Bereicherung darstellen. 34 ARCHITEKTURKLASSIKER Gibt es auch in der Architektur bestimmte „Basics“ – vergleichbar mit dem Kleinen Schwarzen, dem weißen Hemd oder der Jeans in der Mode? Teile also, die immer funktionieren und nie unmodern werden? Wir sagen: Ja! 44 SO MUSS MÖBEL Es ist quasi die Weiterführung zur zeitlosen Architektur, denn auch bei Möbeln gibt es sie, die Klassiker und Designikonen, die die Zeit überdauern, die nach Jahrzehnten noch Gültigkeit haben. 52 IM PORTRÄT Prem Architektur: die Möglich macher mit Referenzprojekten in jeder Dimension. 56 AUSGEZEICHNET Es gibt Bauwerke, die sind schön. Es gibt Bauwerke, die sind funktional. Und es gibt welche, die sind beides. 75 IM PORTRÄT Team K2: Passion für den Holzbau. 76 SCHÖNE AUSSICHT In der warmen Jahreszeit verlängert sich der Wohnraum nach
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draußen und eröffnet ganz neue Perspektiven. Denn Glück braucht keinen festen Himmel.
AUSSERGEWÖHNLICH
Natürlich kann man einfach ein Hotel bauen. Oder eins kaufen und renovieren. Man kann das aber auch auf ganz besondere Weise tun. Und natürlich kann man auf einem Campingplatz einfach Raum für Wohnwägen schaffen. Oder man macht das anders. 86 IM PORTRÄT Kitzmüller Architektur: Jedes Projekt beginnt mit einer Reise. 92 ARCHITEKTUR MIT ANSTRICH Mit dem Neubau für die modernste Wasserlackfabrik Europas konnte ATP dem Familienunternehmen ADLER ein Gebäude überreichen, das Farbe bekennt.
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Die Tiroler-Reine-Seifen erzählen wahre Geschichten aus Tirol, in denen Tradition und Moderne eine Symbiose in flüssiger und fester Gestalt eingehen. 110 DES KAISERS ZEUG Im 500. Todesjahr Kaiser Maximilians I. wird das Innsbrucker Zeughaus in den Fokus gerückt. Die Sonderausstellung thematisiert die bewegte Geschichte des ehemaligen Waffenlagers und gewährt Einblicke in Räumlichkeiten, die ansonsten verborgen bleiben.
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Doris Helweg ANZEIGENVERK AUF: Ing. Christian Senn, Bruno König, Matteo Loreck L AYOUT: Tom Binder PRODUK TION: Rabea Siller, Tom Binder DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifes tyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. JAHRE SABO: EUR 25,00 (14 Ausgaben) UNTERNEHMENS GEGENS TAND: GRUNDLEGENDE RICHT UNG:
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DIE VERWALTUNG DER KONTINUITÄT Der Ortsbildschutz bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen der Wahrung der Kontinuität des Bestehenden und dem unaufhaltsamen Wandel. Dabei müssen Kompromisse gemacht werden. Gerade in der Nachkriegszeit wurde aus Angst vor der Provinzialität mancherorts Typisches durch Beliebiges ersetzt. Das Planen und Bauen im Bestand ist noch ausbaufähig. Alt und Neu müssen keine Gegensätze sein, die Kunst ist es jedoch, das Alte, Bewahrenswerte mit dem Neuen nicht zu überfordern. TEXT: MARIAN KRÖLL
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Stand zu Beginn des Ortsbildschutzes noch die Rettung von erhaltenswerter Bausubstanz vor dem Abbruch im Zentrum, verschoben sich mit der Zeit die Prioritäten hin zur Erhaltung der Gebäude.
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ie scheinbare Tiroler Idylle ist bedroht und an vielen Orten bereits empfindlich gestört. Diese Auffassung vertritt Christoph Hölz, stellvertretender Leiter des Forschungsinstituts Archiv für Baukunst an der Universität Innsbruck, in einem Beitrag zum 40-jährigen Bestehen des Stadt- und Ortsbildschutzgesetzes (SOG) im Jahr 2016. Das Buch ist nicht als klassische Festschrift konzipiert, sondern vielmehr als kritische Bestandsaufnahme, Rückschau und Ausblick, weshalb auch der eine oder andere Rüffel nicht fehlen darf. Durchaus ein Gewinn, möchte man anfügen. Ausgegangen war der Impetus zum Ortsbildschutz – ebenso wie der zum aktiven Denkmalschutz – nicht etwa von der Politik selbst, sondern von einer aktiven, engagierten Bürgerbewegung in den 1960er- und 1970er-Jahren. Die Politik hat das von der Zivilgesellschaft geäußerte Begehr daraufhin in ein Gesetz gegossen, welches „die Kontinuität des Alten gewährleisten und zugleich den notwendigen Wandel einer lebendigen Stadt begleiten“ sollte. Heute gibt es tirolweit 20 Schutzzonen, bestehend aus Altstädten, gründerzeitlichen Vierteln und nicht zuletzt dörflich geprägten Ortskernen. Darüber hinaus gibt es gerade einmal 22 zusätzliche sogenannte charakteristische Gebäude außerhalb der Schutzzonen im ganzen Land. Die Größe der Innsbrucker Schutzzonen beträgt etwa zehn Prozent der bebauten Stadtfläche. Der Denkmalschutz ist Sache des Bundes, der Stadt- und Ortsbildschutz dagegen Landessache. Die 20 Schutzzonen liegen in nur zwölf Gemeinden, überwiegend handelt es sich dabei um städtische Siedlungsbereiche (Innsbruck, Hall in Tirol, Hopfgarten im Brixental, Kitzbühel, Kufstein, Lienz, Rattenberg, Reutte, St. Johann in Tirol), mit Obertilliach, Reutte-Ehrenberg, Pfunds und St. Veit in Defereggen liegen nur vier Zonen in ländlichen Gebieten. Eine Sonderstellung nimmt die Landeshaupstadt Innsbruck mit acht Zonen ein, die teils innerstädtisch (Altstadt, Innenstadt) vorstädtisch (Mariahilf, Villensaggen, Wilten) oder dörflich (Amras, Arzl, Igls, Hötting, Mühlau) geprägt sind. Fer-
ner gibt bzw. gab es im Oberland in Nauders und Pians zwei Zonen, die aber zwischenzeitlich aus unterschiedlichen Gründen wieder aufgelassen wurden.
DIE FURCHT VOR DER PROVINZIALITÄT
Um besser nachvollziehen zu können, was einen Eingriff in die Eigentumsrechte – und ein solcher geschieht über das SOG und den Denkmalschutz – rechtfertigen könnte, tut ein historischer Rückblick not. Ein Kennzeichen der einsetzenden Moderne war es, „rigoros in bestehende Strukturen einzugreifen, davon beseelt, eine moderne, vermeintlich bessere Stadt zu entwerfen“, weiß Hölz. Bekanntlich ist gut gemeint nicht immer gut gemacht. Dieses Credo galt auch nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs und der vorangegangenen Megalomanie der NSZeit, für die das als Gauhaus gebaute Neue Landhaus in Innsbruck übrigens als mahnender Beleg dienen kann. Hölz ortet in der
Nachkriegszeit einen „brutalen Wirtschaftsliberalismus“, der mit konservativen Überlegungen schwer in Einklang zu bringen war. Man fürchtete die Provinzialität und ersetzte das Gewachsene, Unverwechselbare und Typische durch das Beliebige. Hölz folgert, dass man sich gerade dadurch als wirklich provinziell zu erkennen gegeben habe. Im selben Atemzug schreibt er den hiesigen Architekten gleich noch ins Stammbuch, dass Planen und Bauen im Bestand nach wie vor ein unterentwickeltes Arbeitsfeld in der Architektenschaft Tirols sei und es ein mangelndes Verständnis für den Umgang mit der wertvollen Altbausubstanz gebe. Auf der grünen Wiese baut es sich nun einmal leichter, und nicht einmal außerordentlich kreativ muss man dafür im Grunde sein.
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Auch ein wenig Medienschelte betreibt Christoph Hölz, wenn er feststellt: „Medien und Lokalpresse kommen ihrer Aufgabe meist
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nicht nach, es gibt keine objektive Berichterstattung und schon gar keine Architekturkritik, stattdessen tendenziöse Parteinahme für eine moderne Architektur. Dass Kontinuität und Wandel, Schutz und Weiterbauen keine Gegensätze sein müssen, scheint hier noch nicht angekommen zu sein.“ Tatsächlich gehört es zum guten Ton, manch architektonische Totgeburt, die einen Verriss rechtfertigen würde, mit hohlen Phrasen, nichtssagenden Stehsätzen und salbungsvollen Worten aufzumascherln. Für fundierte Architekturkritik, die einer Auseinandersetzung standhielte, fehlt es ehrlicherweise meist an Expertise. Deshalb werden nur allzu oft die Formulierungen aus den Hochglanzbroschüren nachgebetet.
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BOCK UND GÄRTNER
Dort, wo scheinbar in Sachen Ortsbildschutz noch heile Welt herrscht, ist längst nicht alles in Ordnung, weiß Hölz: „Selbst dort, wo wir uns zwischen herausgeputzten Fassaden in ortsbildgeschützter Sicherheit wähnen, waren meist schon die Metzger am Werk, indem sie die alten Häuser vollständig ausgeweidet und mit zusammenhanglosen Interieurs wieder gefüllt haben.“ Für den Experten ist der Abtausch Fassadensanierung gegen Komplettentkernung fadenscheinig. Und tatsächlich geben vor allem die Luftbilder beredte Auskunft darüber, was sich hinter den alten Fassaden und Häuserzeilen, also hintenrum abspielt. Dort, hinter den Grenzen der Schutzzone, würden sich, meint Hölz, die „gebauten Gemeinheiten“ ereignen. Nun könnte man argumentieren, dass das Luftbild keine besondere Relevanz hat, da die Menschen ohne Unterstützung nicht fliegen können und sich folglich das Leben am
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Obertilliach ist das Tiroler Paradebeispiel für ein Dorf, das sein Ortsbild und den Bezug zur Landschaft bis in die Gegenwart hinein behalten hat. Seit 1980 gibt es dort eine Ortsbildschutzzone. Die ungeregelten Ränder sind eine Herausforderung für den Ortsbildschutz.
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Boden abspielt. Diese Perspektive ist zwar zynisch, aber auch teilweise wahr, zumindest im Flachland. Im gebirgigen Tirol, wo alle bauliche Verfehlungen von den umliegenden Berghängen genau einsehbar sind, nur eingeschränkt. Dass ein Blick hinter die Kulissen bzw. Fassaden Abgründiges offenbart, weiß auch der ehemalige Innsbrucker Stadtrat Gerhard Fritz, der für die Stadtentwicklung zuständig war und bereits vor einigen Jahren festgestellt hat: „Was in den Hinterhöfen passiert, ist teilweise ganz wild. (...) Vorne tun wir so, als wäre nichts, und hinten wird die Sau rausgelassen.“ Der Sachverständigenbeirat, der gemäß SOG beratende Funktion hat, übte bereits 2012 Kritik an zu frei interpretierbaren Bebauungsplänen, die Eigentümern und Bauträgern Höherzonungen und Erweiterungen von Gebäuden ermöglichen würden. Durch derartige Maßnahmen könnten, so der Einwand, charakteristische Stadträume ihr Erscheinungsbild total verändern. Es mache in Tirol Schule, das Maximum des Erlaubten ohne Rücksicht auf Verträglichkeit im Ortsbild zu bauen. Hölz ortet dringenden Handlungsbedarf, „um den Beirat nicht zu einem bloßen Behübschungs- und Förderungsinstrument verkümmern zu lassen“. Zusatz: „Wenn es uns nicht gelingt, den Bestand als Richtwert und Maß einer Neubebauung festzusetzen, wird die Beschädigung und Zerstörung von Ortsbildern nicht nur aufgehalten, sondern sogar noch beschleunigt werden.“ Der Gedanke, dass es sich bei diesem Sachverständigenbeirat um einen Papiertiger handeln könnte, liegt nahe. Noch dazu einen, dem Interessenskonflikte nicht fremd sein dürften, wie eine Stellungnahme von Josef Menardi und Rainer Graefe, beide ehemalige Mitglieder dieses Gremiums, nahelegt: „Im Sachverständigenbeirat für Stadtkern- und Ortsbildschutz sind die Architekten überproportional vertreten. Sind sie dort, um sich für den Schutz historischer Fassaden, Gebäude und Ensembles einzusetzen oder um ihre beruflichen Interessen durchzusetzen?“ Eine gute Frage, auf die Menardi und Graefe im Anschluss gleich am Beispiel des Kaufhaus Tyrol die Antwort geben: „Der um Bauaufträge bemühte Architekt im Beirat des Stadtkern- und Ortsbildschutzes: Das heißt, den Bock zum Gärtner zu machen.“ Mit der Novellierung des SOG von 2003 sei dieses gezielt geschwächt worden, man räume dem Schutz und der Erhaltung keine Priorität mehr ein, kritisieren Menardi und Graefe. Die Tiroler Architektenschaft habe sich gegen den Widerstand des Bundesdenkmalamts und des Instituts für Baugeschichte
Auch in der Schutzzone können spannende Neubauten die alte Bausubstanz kontrastieren – wie hier die Neue Mittelschule Rattenberg.
und Denkmalpflege durchgesetzt, heißt es etwas resignativ. Das ist erst einmal starker Tobak. Es lohnt sich, auch die Perspektive der hier als Gegenseite beschriebenen Zunft der Architekten zu betrachten.
VERHINDERUNG VERHINDERN
Der Innsbrucker Architekt Georg Pendl, selbst langjähriges Mitglied des Sachverständigenbeirats (1996 bis 2019), sieht das SOG 2003 ein wenig anders. Als er 1996 in den Beirat eingestiegen sei, sei das Gremium eines der Verhinderung jeglicher neuer Architektur gewesen: „Neues Bauen war grundsätzlich möglich, theoretisch, wenn Qualität vorliegt, aber diese Art der Qualität wurde nie gesehen.“ So konservativ und bewusst unkonstruktiv kann man es freilich auch anlegen. Pendl sah sich im Beirat in der Folge als „Verhinderer der Verhinderer“, der
im neuen SOG Veränderung ausmachte und in der Aufwertung der Position des Architekten ein neues Kräfteverhältnis im Sinne von mehr Ausgewogenheit und weniger rien ne va plus. Als größte Niederlagen des Ortsbildschutzes betrachtet der Architekt in der Landeshauptstadt das Areal im oberen Bereich Mühlau. Dort sei der namensgebende Bestand durch mediokre Kubatur ersetzt worden. Ein weiteres Beispiel ist der Abbruch des ehemaligen italienischen Konsulats. Ersetzt wurde das Gebäude durch einen Palazzo, der vorgibt, seit zumindest hundert Jahren dort zu stehen. Interessant. Georg Pendl fungiert aber anders als man annehmen möchte nicht als der große Ermöglicher, sondern verfolgt ganz konkrete Vorstellungen, den Ortsbildschutz betreffend: „Jeglicher Abbruch darf nur möglich sein, wenn der Erhalt ökonomisch nicht
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Vom Denkmalamt wurde der Entwurf eines gleichmäßig verlaufenden Stahlbetonrasters mit großen Fensterflächen des Kaufhaus Tyrol als verträglicher Kompromiss gewertet. Im Sachverständigenbeirat kam es zu heftigen Kontroversen.
18 zumutbar ist und hohe Gestaltungsqualität des Ersatzneubaus gegeben ist.“ Pendl stößt sich am Umstand, dass mancherorts Gebäudehöhen einfach angeglichen würden, weil „der Nachbar auch schon so hoch sei“. Das nivelliere am Ende das Ganze und mache es gestaltlos. Der Architekt möchte einen Beirat, der grundsätzlicher ist und sich nicht durch die nervtötende x-malige Vorlage von gestalterisch ungenügenden Vorschlägen zähneknirschend einkochen lässt. „Auch das allzu oft vorkommende zentimeterweise Feilschen ist ein Unding, es geht um den grundsätzlichen qualitativen Entwurfsansatz, um das Konzept, nicht ums Weniger vom Schlechten“, resümiert Pendl.
STEIGENDER AUFWAND
Stand zu Beginn des Ortsbildschutzes noch die Rettung von erhaltenswerter Bausubstanz vor dem Abbruch im Zentrum, verschoben sich mit der Zeit die Prioritäten hin zur Erhaltung der Gebäude. Ein weiteres Beispiel dafür, dass gut gemeint nicht immer gut gemacht ist, ist die Einführung neuer Baustandards, etwa bei der Energieeffizienz und im Brandschutz. Für die alte Bausubstanz bedeutete dies, wie Landeskonservator Walter Hauser ausführt, mitunter Zerstörung ohne Zerstörungabsicht. Hauser
beklagt, dass der fachliche, organisatorische und finanzielle Aufwand für die authentische Erhaltung der Schutzzonen gestiegen sei. Auch der Landeskonservator moniert, dass in der Novelle des SOG aus dem Jahr 2003 der Abbruch von Gebäuden in Schutzzonen unverhältnismäßig erleichtert worden sei. Hier mahnt Hauser eine Um- bzw. Rückkehr zu einem verstärkten Abbruchschutz an. Es mag kaum überraschen, dass ein Konservator konservativ ausgerichtet ist: „Individualismus, Überorientierung in Gestalt, Materialität und Selbsttäuschung in der eigenen traditionell begründeten Beurteilungskraft lassen die Wirkmächtigkeit historischer Orte rapid schwinden. Stereotype, ausschließlich vom Individualismus-
gedanken geprägte Bauten von wachsender, fremd anmutender architektonischer Herkunft überschwemmen das Land.“ Hauser ruft nach „Kümmerern“ vor Ort, da das Betreuungsformat vor Ort gegenüber der reinen Beurteilung in Beiräten an Gewicht gewinne. Die Landwirtschaft in ihrer traditionellen Form stirbt aus den Ortskernen heraus. Besonders die Stadelbauten sind betroffen, was einen verhängnisvollen Verlust der Unverwechselbarkeit alpiner Dörfer bedeutet, die nicht zuletzt bildgebend für den Tourismus sind. Was die funktionelle und architektonische Umformung von Wirtschaftsgebäuden betrifft, könnte Tirol durchaus etwas von den benachbarten Regionen wie Vorarlberg und Graubünden lernen, meint Hauser. Sicher, es gibt sie in Tirol, die seelenlosen Retortendörfer, in denen sich die angestrengt-fiktiven Traditions-Neubauten, meist in Form von Beherbergungsbetrieben, wohlig aneinanderschmiegen. Walter Hauser konstatiert, dass es heutzutage ungleich schwieriger geworden sei als in der Vergangenheit, eine neue Schutzzone zu begründen. Das würde auch so manches Zaudern in der Schaffung neuer Schutzzonen erklären. Als Beispiel nennt Walter Hauser etwa Kufstein. Trotz aller gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen ist das SOG für den Landeskonservator eine Erfolgsgeschichte: „Ortsbildschutzzonen sind identitätsstiftende, wohltuende Lebensräume und zusehends auch eine wirtschaftliche Basis in einem wachsenden Kulturlandschaftstourismus.“
DIE KONTINUITÄT VERWALTEN
Ortsbildschutz ist nicht dazu da, den Gang der Zeit aufzuhalten. Vielmehr ist er ein Werkzeug, Kontinuität zu verwalten, ein Werkzeug des „Management of Continuity“, wie es der Finne Jukka Jokilehto von der in Rom ansässigen Internationalen Studienzentrale für die Erhaltung und Restaurierung von Kulturgut formuliert hat. Ortsbildschutz
Überlegungen das Ortsbild bzw. dessen Schutz betreffend haben nicht nur eine konservatorische, kulturelle und ökonomische Dimension, sondern auch eine philosophische. In der römischen Mythologie bezeichnete der „genius loci“ die Schutzgottheit eines Ortes. Das Römische Reich ist lange verschwunden und dennoch relevant. Der Ort verdient Erörterung.
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bzw. Denkmalschutz ist meist eine kostspielige Aufgabe, die Eigentümer vor große finanzielle Herausforderungen stellt. Walter Hauser führt deshalb ins Feld, dass es alternativer Konzepte bedürfe, welche Ankäufe durch Stiftungen, Fonds etc. ermöglichen bzw. erleichtern würden. „Es macht wenig Sinn, öffentliches Engagement und Mittel über Jahrzehnte zu binden, um dann zusehen zu müssen, wie – möglicherweise im Dominoeffekt – Objekte abgetragen und Schutzzonen zerstört werden“, argumentiert der Landeskonservator. Die Zukunft neuer Schutzzonen liegt, geht es nach Tirols oberstem Denkmalschützer, im ländlichen Raum. Dabei ist besonders der Konnex zur Landschaft wichtig, weshalb Schutzschirme in Gestalt sogenannter Pufferzonen über den unmittelbaren Schutzbereich hinaus aufzuspannen seien. Hauser ist das ein besonderes Anliegen, weil besonders die Denkmalpflege mitunter feststellen muss, dass „Denkmäler“ in geänderter Umgebung an Wirkmächtigkeit einbüßen. Im Sinne eines Kontinuitätsmanagements sieht Walter Hauser bestehende Schutzzonen nicht in Stein gemeißelt, sondern kann sich durchaus vorstellen, „eine Zone, die ihre eigene Wertkategorie nie entfalten konnte, aufzulassen, die Kräfte zu bündeln und andernorts eine neue zu entwickeln“. Behilflich sein könnte dabei der Zeitgeist, da die geschützte Kulturlandschaft nicht nur touristisch zunehmend gefragt ist, sondern generell en vogue ist. Auch wenn vielerorts noch Gegenläufiges stattfindet.
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Der Sachverständigenbeirat stimmte dem Abbruch des Bestandsgebäudes des Hotel Engl in der Innstraße zu. An dessen Stelle trat eine zeitgemäße Interpretation ortstypischer Gebäude mit vielfachen Bezügen zur Umgebung.
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DER VERLUST DES ORTS
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Überlegungen das Ortsbild bzw. dessen Schutz betreffend haben nicht nur eine konservatorische, kulturelle und ökonomische Dimension, sondern auch eine philosophische. In der römischen Mythologie bezeichnete der „genius loci“ die Schutzgottheit eines Ortes. Das Römische Reich ist lange verschwunden und dennoch relevant. Der Ort verdient Erörterung. Beim genius loci geht es unter anderem um die geistige Atmosphäre eines Ortes, die durch den Geist der Menschen geprägt sein soll. Er spielt in der Einbeziehung historischer Bausubstanz eine wesentliche Rolle in der Architektur. Nämlich immer dann, wenn es darum geht, Anknüpfungspunkte eines Ortes aufzugreifen und in die Zukunft zu überführen. Wilfried Schaber beschreibt den genius loci als jenes „Gegenüber“, mit dem der Mensch sich einigen muss, will er in Harmonie mit seiner Umwelt leben. Eben diesen genius loci zu bewahren heiße gerade nicht, die alten Vorbilder zu imitieren, sondern sein Wesen in immer neuen historischen Situationen zu interpretieren. „Bedingung dafür ist, die Stadt als individuellen, gewachsenen, lebenden Organismus zu verstehen und nicht als abstrakten Raum, wo die ‚blinden‘ Kräfte von Wirtschaft und Politik im freien Spiel wirken dürfen“, so Schalber. Beherzigt man das zu wenig, droht der genius loci verloren zu gehen, und zwar unwiederbringlich. Das nennt man dann „Verlust des Orts“. Dann stehen Gebäude in keiner Beziehung mehr zur Landschaft oder zum Stadtganzen und städtische Zentren hören als Orte des Gemeinschaftslebens auf zu wirken. Eine nur
auf den ersten Blick abstrakte Beschreibung, der man jedoch nachspüren und die konkret erfahren werden kann. Der norwegische Architekturtheoretiker Christian Norberg-Schulz hat sich zeitlebens intensiv am genius loci abgearbeitet, aufbauend auf Heideggers Vortrag „Bauen Wohnen Denken“ aus dem Jahr 1951. Im „Wohnen“ sieht Norberg-Schulz den „existenziellen Halt“ des Menschen in seiner Umwelt. Dieser entstehe, wenn sich der Mensch „in einer Umgebung orientieren und sich mit ihr identifizieren kann, kurz, wenn er seine Umgebung als sinnvoll erlebt“. Orientierung und Identifikation sind für den Architekturphänomenologen die beiden existentiellen Bedingungen zur Gewinnung eines Halts in der Welt. Orientierung bedeutet für Norberg-Schulz die Konstituierung eines Raumes. Identifikation ist nur möglich, wenn der Raum einen Charakter, einen genius loci, hat. Gewinnt der Mensch einen existentiellen Halt im Raum, wird folglich der Raum zum Ort. „Ein Ort ist ein Raum mit einem bestimmten Charakter“, heißt es beim Norweger. Wenn er den Charakter eines Ortes meint, bezieht er sich auf ein qualitatives Gesamtphänomen, eine Totalität aus konkreten Dingen mit materieller Substanz, Form, Oberfläche und Farbe. Norberg-Schulz arbeitet auch die Funktion des genius loci für die Identifizierung des Menschen heraus: „Personale Identität setzt Identität des Ortes voraus, Identifikation und Orientierung sind Grundaspekte des menschlichen In-der-Welt-Seins.“ Deshalb müsse in der Architektur der „Ruf“ des Ortes gehört werden, so die Argumentation.
Man könnte nun trefflich darüber streiten, ob dieses hochtrabende Gedankengebäude abseits theoretischer Turnübungen von praktischer Relevanz für die Planung von Städten und Dörfern ist. Jedenfalls kann es nicht verkehrt sein, die Sinne für das über das Offensichtliche hinausgehende Wesen einer Örtlichkeit zu schärfen.
IM DIALOG MIT DER GESCHICHTE
Der Stadt- und Ortsbildschutz in Tirol sieht seine Aufgabe nicht darin, einen regionalen Denkmalschutz auszuprägen und in einer „lähmenden“ Bewahrung, sondern in der qualitativen Normierung von Veränderungsmöglichkeiten. Der Spielraum für Projektanten, die innerhalb der Schutzzonen bauen wollen, ist vom Dialog mit dem Historischen abhängig. Nikolaus Juen, der Vorsitzende des Sachverständigenbeirats, sieht heutzutage vom Modell der „Investorenstadt“ den größten Druck auf die Schutzzonen im Land ausgeübt. „Das Objekt, frei von typologischen Verwandtschaften, entwickelt auf einer mathematischen Gewinnoptimierung auf Basis städtebaulicher Rahmenbedingungen, wird zum Fremdkörper im vertrauten Nebeneinander, innerhalb geschützter Bereiche“, mahnt Juen, der geplanten Baumaßnahmen aber nicht generell eine qualitative Ausformulierung abspricht. Auch Juen will das Land nicht unter einen architektonischen Glassturz stellen oder, wie er es formuliert, „eine antike Postkarte generieren, sondern einen lebendigen Lebensraum, der sich zu ‚Zeitzeugen‘ unterschiedlicher Epochen bekennt und zuversichtlich nach vorne blickt“. Möge dieses Ansinnen gelingen.
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WEINBERG BAUTRÄGER & PROJEKTENTWICKLUNGS GMBH Innrain 22, 6020 Innsbruck Tel. +43 (0)512 57 81 57 office@weinberg.at www.weinberg.at
SCHARMER - WURNIG - ARCHITEKTEN ZT GMBH
SMART PLANEN Mit zahlreichen gewonnenen Wettbewerben sowie reichlichen Direktaufträgen erwarb sich das Architekturbüro scharmer-wurnig-architekten ZT gmbh in der Tiroler Architektenszene einen ausgezeichneten Ruf. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
HOTEL MUTTERS ARCHITEKTURWETTBEWERB 1. PREIS
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Bauherr: JUFA Hotels Österreich Baubeginn: 2020 Fertigstellung: 2021 Nutzfläche: 4.600 m2 Raumkonzept: drei Baukörper, Bauphase I – 90 Zimmer, 250 Betten, Restaurant, Wellness, Kinderspielund Sportbereich, Parkdeck, Bauphase II – eingeschossige Aufstockung von 2 Baukörpern (26 Zimmer), Bauphase III – Chalet-Bebauung mit zweigeschossigen Chalets
© RENDERING: @SONAAR
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usschlaggebend für den Erfolg des Architektenteams ist ihre intensive Auseinandersetzung mit der örtlichen Besonderheit des jeweiligen Projektes, seiner Wirtschaftlichkeit sowie der vom Bauherrn gewünschten Nutzung. Aus diesem höchst individuellen Entscheidungs- und Entwicklungsprozess resultieren eigenständige und oftmals unkonventionelle Bauten, die mit ihrer individuellen Formensprache qualitätsvolle Akzente setzen. Dahinter steht die erklärte Absicht der Architekten, im Rahmen transparenter Teamarbeit umweltfreundliche, energiebewusste und kostengünstige Entwürfe zu kreieren, die auch dem kritischen Urteil nachfolgender Generationen standhalten. Die Entwürfe betreffen neben Wohnanlagen, Kindergärten, Pflege- und Seniorenheimen, Rehabilitationseinrichtungen, Krankenhäusern, Verwaltungs-, Einkaufs- und Rettungszentren ebenso verschiedenste Infrastrukturprojekte. Derzeit
beschäftigt das Architekturbüro ca. 18 Mitarbeiter. Zwei Projekte, die sich derzeit in Planung befinden, zeigen die Absichten und Qualitäten des Architektenteams.
WOHNANLAGE PAFNITZ, AXAMS
Das zu bebauende Grundstück erstreckt sich entlang der südlich gelegenen Waldgrenze. Seiner Lage wegen gibt es während der Wintermonate wenig direkte Sonneneinstrahlung. Die Nähe zur Natur und der schöne Ausblick in Richtung Nordkette und Inntal verleihen dem Bauplatz jedoch das gewisse Etwas. Trotz der geforderten Baumassendichte soll eine kleinteilige Bebauung mit dem Charakter einer gewachsenen Siedlung entstehen. Möglichst geringe Eingriffe in das bestehende Gelände sollen den ursprünglichen Charakter der Landschaft bewahren. Die Typologie eines Punkthauses mit annähernd quadratischem Grundriss wird in Form von fünf Baukörpern verteilt auf drei
Baustufen über das Grundstück „gestreut“. Dabei sind die Ebenen jeweils halbgeschossig versetzt, um der natürlichen Hangneigung folgen zu können und die oberirdische Baumasse zu reduzieren. Wie selbstverständlich führt ein Weg im Wechsel mit kleinen und größeren Plätzen durch das Ensemble, ohne dabei große Geländeveränderungen notwendig zu machen. Auf die Ausbildung traditioneller Dachformen wird verzichtet, da ein Steildach zusätzliche Baumasse erzeugt. Um den Gebäuden ein ländliches Erscheinungsbild zu verleihen, werden die Fassaden mit einer hinterlüfteten vertikalen Lärchenlattung ausgeführt. Geschossdecken teilen die Holzfassade horizontal und betonen so das Spiel der versetzten Ebenen. Angestrebt wird eine Hybridbauweise, wobei Untergeschosse, Decken und tragende Innenwände in Stahlbeton errichtet werden. Die Außenwände werden als vorgefertigte Bauteile in Holz mit Lattenfassade versetzt. So werden die
SCHARMER - WURNIG - ARCHITEKTEN ZT GMBH
SMART: spezifische / machbare / architektur / resultatorientiert / termingerecht WOHNANLAGE PAFNITZ, AXAMS ARCHITEKTURWETTBEWERB 1. PREIS
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Bauherr: Neue Heimat Tirol Baubeginn: 2018 Fertigstellung: 2020 Nutzfläche: 4.504 m2 Raumkonzept: fünf Baukörper mit 61 Wohnungen, Grundrisse halbgeschossig versetzt, Erschließung im Erdgeschoss, 76 unterirdische Stellplätze
Arch. Dipl.-Ing. Florian Schedle, Architekt Dipl.-Ing. Peter Wurnig und Architekt Dipl.-Ing. Andreas Scharmer
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Vorteile von Beton im Bereich von Schallund Brandschutz mit dem positiven Einfluss des Holzes auf das Raumklima miteinander kombiniert.
HOTEL MUTTERS
In unmittelbarer Nähe zur Muttereralmbahn soll inmitten einer kleingliedrigen Struktur aus vorwiegend Einfamilienhäusern eine neue Hotelanlage entstehen. Das angedachte Bauvolumen formt sich aus zwei kompakten Baukörpern, die sich an der bestehenden Erschließung des Grundstücks, sowie an der umgebenden Bebauungsstruktur orientieren. Die Baukörper fügen sich sanft in die Landschaft ein, die gewählten Materialien unterstreichen den Bezug zur Natur und schaffen dadurch eine Beziehung zur Umgebung und zum Standort. Die Anordnung auf verschiedenen Ebenen reagiert auf das vorhandene Gelände und bezieht dieses in den Entwurfsprozess ein. Die Erschließung der Hotelanlage erfolgt über die bestehende Straße, die nunmehr ausschließlich dem Hotel als Zufahrt dient. Die Talstation der Muttereralmbahn wird über eine neue Auffahrtsschleife angebun-
© BIRGIT KOELL
den, um den Verkehr Richtung Hotel zu beruhigen. Der großzügig gestaltete Vorplatz nimmt die ankommenden Gäste in Empfang. Dieser Entreebereich agiert als Dreh- und Angelpunkt und ist das Zentrum der Anlage. Am Dach des Eingangsbereiches entsteht eine Grünanlage, die sich in ihrer Gestaltung als Erholungsraum und Aussichtsplattform anbietet. Das Hotel selbst verfügt über 90 Gästezimmer mit 250 Betten, die auf zwei Baukörper aufgeteilt sind. Die offene Gestaltung des Lobbybereiches lässt Blickbeziehungen zu, etwa in den Kinderspielbereich, das Restaurant oder die Kleinsporthalle.
Das Gebäude wird in Hybridbauweise mit vorgesetzter Holzfassade realisiert, im Sockel- sowie Eingangsbereich wird mit Sichtbetonelementen eine Differenzierung zum restlichen Baukörper geschaffen.
SCHARMER–WURNIG – ARCHITEKTEN ZT GMBH
Herzog-Friedrich-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 0512/56 40 98 architekten@aon.at www.scharmer-wurnig-architekten.at
eco.architektur
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eco.architektur
CHALETLUJA? Sie sind arg in Verruf geraten in letzter Zeit, die Chaletdörfer. Das liegt primär gar nicht einmal daran, dass bei der Errichtung selbiger vielfach hemmungslos dem Alpenkitsch gefrönt wird, sondern an der Art ihrer Finanzierung über sogenannte Investorenmodelle. Gut gemacht kann ein Chaletdorf aber auch durchaus eine touristische Bereicherung darstellen. TEXT: MARIAN KRÖLL
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HochLeger-Chalets in Aschau im Zillertal
eco.architektur Fast kein Chaletdorf ist so urtümlich wie die Oberstaller Alm in Osttirol. Bereits 1675 wurden die Häuser urkundlich erwähnt.
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ittlerweile wird das Investorenmodell beinahe im Wochenrhythmus politisch und medial abgewatscht. Es berge Gefahren, und zwar nicht nur für den Tourismus, wie man mittlerweile erkannt zu haben glaubt, sondern auch für die gutgläubigen Investoren. Eines scheint klar: Der Wind für derartige Investorenmodelle hat sich in Tirol nachhaltig gedreht. Das Image ist ramponiert. Den Tourismustreibenden selbst ist das Treiben rund um so manches Projekt zwischenzeitlich zu bunt geworden. Hotelier Mario Gerber, Landtagsabgeordneter und Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol, kritisiert etwa, dass das Investorenmodell in Tirol völlig aus dem Ruder gelaufen sei. Ferienparkanlagen, und nichts anderes sind Chaletdörfer, lassen sich im Gegensatz zu
klassischen Hotelanlagen einfach in einzelne Einheiten aufsplitten und sind deshalb bei Investoren, vor allem aus dem Ausland, beliebt. Die einzelnen Chalets können rechtlich und wirtschaftlich leicht voneinander getrennt werden. Die Rendite für den Investor soll – so zumindest die Theorie – durch die laufende Bewirtschaftung im Rahmen eines Beherbergungsbetriebs erzielt werden. Ferienparks sind als Zwischenstufe der traditionellen Hotellerie und der Parahotellerie zu sehen. Chalets sind gewissermaßen eine Mischform aus Hotel, Wohnung und Service-Apartments. Die Finanzierung ist das eine, die Architektur das andere. Beides kann man gelungen finden, beides lässt sich trefflich kritisieren. Beträchtliche Angriffsfläche bieten Chaletdörfer gerade in Tirol auch wegen ihres beträchtlichen Flächenverbrauchs. Es gehört mittlerweile zum intuitiven Allgemeinwissen, dass Grund und
Boden in Tirol im Verhältnis zu den flachen Flächenbundesländern erstens knapp und zweitens teuer ist. Deshalb stehen die Gemeinden und das Land vor der Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen und nachhaltige touristische Projekte von spekulativen Chaletdörfern zu unterscheiden. Das ist gar nicht so einfach und in der Vergangenheit nicht immer gelungen. Der Selbstverpflichtung der Politik, für leistbares Wohnen zu sorgen, sind wie Schwammerl aus dem Boden schießende Chaletdörfer jedoch kaum zuträglich. Manche Stimme sieht in der Verbreitung der Investorenmodelle gar einen Ausverkauf der Heimat. Sieht man sich an, welche Fläche manch Projekt in Anspruch nimmt, während der Bevölkerung verdichtete Bauweise oktroyiert wird, bleibt zumindest ein schaler Beigeschmack. Gewarnt wird häufig und wohl nicht immer zu Unrecht vor der Gefahr neuer Frei-
Fliesen Keramik Jenewein Gesellschaft m.b.H Fliesen- und Natursteinverlegung Gewerbepark 15, 6460 Imst, +43 (0)54 12/66 8 13 Trientlgasse 41, 6020 Innsbruck, +43 (0)512/89 02 91 www.jenewein-fliesen.com
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zeitwohnsitze, illegaler Natur wohlgemerkt. Deshalb sollte jedenfalls ein Kontrollregime eingeführt werden, das die Beschränkung hinsichtlich der Eigennutzung bei den mit Investorenmodell finanzierten Objekten kontrolliert und bei Bedarf wirksam sanktioniert. Außerdem ist das Modell auch aus Investorensicht anders als oft suggeriert keineswegs eine „gmahde Wiesn“, selbst wenn es auf einer solchen entstanden ist. Tourismusfachmann Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung, ortet indes ernste Risse in der Tourismusgesinnung: „Es macht sich seit einiger Zeit eine gewisse ‚Mög’ ma net‘-Mentalität in Tirol breit. Wir sind nicht positiv auf ausländische Hotelinvestoren zu sprechen, Chalet-Konzeptionen sind uns suspekt, Investorenmodelle würden nur der Bauwirtschaft nützen, Airbnb ist ungerecht und Motel One könnte einen geschützten Markt in Innsbruck aufbrechen.“ Reisenzahn ortet darin sogar eine Bedrohung für den Tourismusstandort: „Bei dieser geistigen Grundeinstellung können Innovationen nicht gedeihen, und der Tourismus wird auch nicht besser. Es könnte sogar sein, dass man in Zukunft nicht mehr gut genug ist.“ Man dürfe nicht in die Jahre gekommene Beherbergungsformen schützen und den Paradigmenwechsel in der Gesellschaft übersehen, mahnt der Experte.
BRACHIALER ALPIN - CHIC Ein prototypisches Chaletdorf ist die Oberstaller Alm im Osttiroler Stallertal, eine dorfähnliche Almsiedlung, bestehend aus 16 Almhütten und einer Kapelle. Das Besondere an diesen Chalets ist, dass sie bereits 1675 das erste Mal urkundlich erwähnt sind. Im Gegensatz zu den bereits im Jahre 1212 erstmalig erwähnten Jagdhausalmen, einem im hinteren Defereggental gelegenen Ensemble aus 17 Steinhäusern und einer Kapelle, kann man sich auf der Oberstaller Alm einmieten. Die dortigen Hütten sind deshalb so prototypisch, weil sie einst ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend – vor dem Aufkommen des Tourismus – als Sennhütten genutzt wurden. Das Wort „Chalet“ hat sich erst im Laufe der Zeit zu einem
Synonym des Ferienhauses gewandelt. Es stammt vom lateinischen Ausdruck „cala“ ab, was mit „geschützter Ort“ übersetzt werden kann und sich gerade in Zeiten, in denen das Hochamt der Entschleunigung gefeiert wird, als Rückzugsort, als Refugium vor den Mühen des Alltags trefflich vermarkten lässt. Heute breiten sich Chaletdörfer im ganzen Alpenraum aus, die nicht mehr im ursprünglichen Sinne, sondern touristisch genutzt werden. Und längst nicht alle, oder eigentlich keines, ist so urtümlich wie die Oberstaller Alm. Hinter einer mehr oder minder gelungenen, typisch-alpinen Fassade aus Holz sind die Chalets meist auf maximalen Komfort getrimmt. Für die vielfach mit Altholz aufgehübschten Hütten mussten schon die eine oder andere Scheune, Stadel
Den zwölf BergwiesenglückChalets dienten Holzstadel als Vorbild.
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Die HochLeger-Chalets stehen auf 1.045 Metern Seehöhe im Zillertal. Besonders spektakulär sind die drei sogenannten TreeLofts.
Das Wort „Chalet“ hat sich erst im Laufe der Zeit zu einem Synonym des Ferienhauses gewandelt. Es stammt vom lateinischen Ausdruck „cala“ ab, was mit „geschützter Ort“ übersetzt werden kann.
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oder Bauernstube im Land ihr Leben lassen. Da und dort wird vermutlich auch das eine oder andere Hirschgeweih nicht fehlen dürfen, selbst wenn pro aufgehängtem Exemplar irgendwo ein Architekturkritiker einen qualvollen und langsamen Tod stirbt.
MIT DEM ZEITGEIST AUF URLAUB
Thomas Reisenzahn beobachtet bei den Chalets Nächtigungssteigerungen von bis zu 20 Prozent pro Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel wie in anderen Unterkunftsformen. Trendsetter in Österreich sei das Almdorf Seinerzeit im Kärntner Bad Kleinkirchheim gewesen, das vor gut 20 Jahren eröffnet hat. Das Konzept, das damals in Form moderner Chalets ausgerollt wurde, hat so gar nichts mehr mit der ursprünglichen Intention und Nutzung zu tun, sondern ist weit exotischer. Reisenzahn: „Das war damals als Übertragung des Bungalowresort-Konzepts von den Malediven in den Alpenraum gedacht und ist seitdem zum flächendeckenden Trend avanciert.“ Chaletdörfer würden bei den Gästen zunehmend Anklang finden, weil sie dem Zeitgeist optimal entsprechen würden, führt Reisenzahn aus: „Cocooning, Urfor-
men des Zusammenlebens, Rituale des Familienlebens: Was im hektischen Alltag aus beruflichen und schulischen Gründen oft zu kurz kommt, wird im Urlaub intensiv nachgeholt. Man will ohne Alltagsstress auf engstem Raum mit der Familie zusammen sein.“ Mittlerweile gibt es österreichweit bereits vier Dutzend Almhüttendörfer. Damit ist Österreich führend im Alpenraum. Das kann man feiern oder fürchten, je nach Blickwinkel. Die Hauptklientel für Chalet-Konzeptionen seien zu 90 Prozent Privatreisende, vor allem Paare mit und ohne Kinder, weiß der Experte. Der alpine Chaletmarkt wird von einer individuellen Betreiberstruktur dominiert, da es kaum Kettenanbieter gibt. Das ist definitiv kein Nachteil. Das Angebot konzentriert sich auf typische Zweisaison-Destinationen, größere Dörfer mit mehr als 40 Einheiten sind die Ausnahme. Die Platzverhältnisse in den einzelnen Einheiten variieren zwischen übersichtlichen 44 und satten 250 Quadratmetern pro Chalet. Auf die Öffnungstage bezogen sind die Häuser zu mehr als 70
Prozent ausgelastet, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt mehr als 4,5 Tage. Die Preisgestaltung ist in der Regel degressiv, das heißt, die Raten werden günstiger, je länger der Gast bleibt. Die größten Herausforderungen für das Segment sind neben dem ungünstigen Meinungsklima die fehlende Verfügbarkeit von Grundstücken, zu wenige Konzeptionen in Verbindung mit Beherbergungsbetrieben und das Totspielen des „Alpinen Lifestyle“, der inflationär den Markt überschwemmt und die Chaletangebote zunehmend generisch und verwechselbar erscheinen lässt. Philipp Ikrath vom Institut für Jugendkulturforschung in Wien ist der Frage auf den Grund gegangen, wie ein neuer Alpinstil aussehen kann. Zur Abgrenzung hat er den alten Stil definiert: „Der alte Alpinstil ist eine Simulation. Eine luxuriösere Kopie dessen, was sich der Gast der Vergangenheit unter dem echten, dem wahrhaftigen Alpinen vorstellt.“ Gerade weil sich der alte Alpinstil als authentisch geriere, wirke er auf den Gast der Zukunft falsch, aufgesetzt, verkitscht. Den Gast
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beschleiche in einem solchen Ambiente das Gefühl, etwas vorgegaukelt zu bekommen, meint Ikrath. Und: „Weil er nur Fassade ist, wirkt der alte Alpinstil beinahe unheimlich.“ Nun muss man leider konstatieren, dass der hier als „alter Stil“ bezeichnete Zugang durchaus an den meisten Orten noch der gängige ist. Der Gast der Zukunft, schreibt Ikrath, wolle nicht verschämt Authentizität vorgetäuscht bekommen, sondern wünsche sich „selbstbewusste und wahrhaftig authentische Gastgeber, die nicht die tradierten Schemata althergebrachter alpiner Erlebniswelten möglichst kunstfertig nachbauen, sondern dass Hotels und Restaurants Ausdruck der authentischen Persönlichkeiten derjenigen sind, die sie betreiben.“ Der Wissenschaftler formuliert auch gleich einen Ausweg aus der Krise des inflationären Alpin-Chic, der jedoch nur auf den ersten Blick einer ist: „Der neue Alpinstil modernisiert den alten also nicht, indem er ihn fortführt, sondern indem er ihn zitiert. Das vorrangige ästhetische Prinzip des Gastes der Zukunft ist sein kultureller Eklektizismus. Das bedeutet, dieser Gast mag nichts, was nach dem Schema F gestaltet ist, sondern das, was sich jedem Schema entzieht.“ Das klingt zwar prinzipiell plausibel, zwanghafte Originalität kann aber auch, wenn man sie nicht geschmackvoll und wohldosiert einsetzt, echte Monstrositäten
gebären. Freilich kann man das alles zu Tode behirnen, verwissenschaftlichen und allerlei Dinge hineingeheimnissen, ein wenig guter Geschmack und ein Gespür dafür, wann es „genug“ ist, sind aber schon einmal eine gute Basis für ein bisschen echte, unsimulierte „Authentizität“.
DAS AUGE DES BETRACHTERS
Chalets gibt es in verschiedenen Ausprägungen und Formen, etwa als ganzes Almdorf mit vielen einzelnen Hütten oder als einzelne Objekte. In Sachen Luxus sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, die Grenzen zur Dekadenz liegen im Auge des Betrachters. Legitim ist, was nachgefragt wird. Gertrud Das „House Hannes Schneider“ in Lech will nicht Mainstream sein.
Schneider führt das Hotel Kristiania in Lech und hat mit dem House Hannes Schneider seit einiger Zeit ein Chalet im Angebot, das kaum Wünsche offen lässt. Es handelt sich um das runderneuerte Geburtshaus des Hannes Schneider, einer der Skipioniere am Arlberg. Mit ihrem Chalet wollte Gertrud Schneider nicht Mainstream sein, sondern modernistische Akzente setzen, als Gegengewicht zum Altholz im Haus. Eklektischer, spezieller, das war der Anspruch, von der Gastgeberin als „Boho-Chic“ charakterisiert. In Aschau im Zillertal befinden sich auf 1.045 Metern Seehöhe die HochLeger-Chalets, veredelte Almhütten für bis zu zehn Personen. Als Dreh- und Angelpunkt dient der MartinerHof, ein ehemaliger Bergbauernhof. Außerdem gibt es dort drei sogenannte TreeLofts, die aus massivem Lärchenholz auf Stelzen in die Bergwelt gepflanzt wurden. Sieht zweifellos fesch aus und auch nicht überladen. Zum touristischen Großangriff der Schultz-Gruppe in Osttirol gehört das in Kals am Großglockner gelegene Gradonna Mountain Resort mit seinen architektonisch interessanten 41 Chalets mit Größen zwischen 120 und 250 Quadratmetern. Modern, straight, kein unnötiger Schnickschnack. Von der Kapazität her unter den Größten in Tirol und dadurch vom Bodenverbrauch her betrachtet kein Ruhmesblatt. Äußerlich ein wenig rustikaler geht man es im Chaletdorf Bergwiesenglück im Paznaun an, das aus zwölf Chalets in Stadeloptik, zwei Suiten und dem Bergwiesenhof besteht und an einem expo-
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kommentar
nierten Berghang angesiedelt wurde. Der Wink mit dem Zaunpfahl, was die Orientierung an den Strukturen traditioneller „Stadelarchitektur“ betrifft, polarisiert. Anstelle von Rundhölzern wurden Viertelstäbe verwendet, was der Fassade stadeluntypisch einen etwas moderneren Anstrich verleiht.
ES IST KOMPLIZIERT
Tirol und seine Chalets. Es ist kompliziert. Da ist einmal die Gesetzeslage, die durchaus unterschiedlich interpretiert wird. Zur touristischen Nutzung sind Chalets durchaus geeignet, als Investition in einen Zweitwohnsitz dagegen nicht. Sensibilität im Umgang mit der Materie scheint jedenfalls angebracht. Da und dort zeigen Chaletdörfer bereits, dass sie eine gute Ergänzung des touristischen Angebots darstellen können. Doch dafür braucht es Kompetenz von allen Beteiligten, von der Standortgemeinde über den Betreiber bis hin zum potenziellen Investor. Wird nicht mit offenen Karten gespielt, bleiben am Ende nur Verlierer übrig. Architektonisch interessant sind jene Anlagen, die mit Augenmaß gebaut werden und wo authentizitätsheischender Alpenkitsch und bemühte Almromantik nur in homöopathischen Dosen zum Einsatz kommt.
DAS INVESTORENMODELL
Hoteliers stehen bei der Kapitalbeschaffung für Neu- und Ausbauten vor der Herausforderung, dass Projekte ohne hohen Eigenkapitalanteil finanztechnisch schwer darstellbar sind. An dieser Stelle kommen Investorenmodelle ins Spiel, die es ermöglichen, Apartments (Hoteleinheiten) oder eben Chalets an Investoren (Anleger) zu verkaufen. Der Investor wird im Grundbuch eingetragen und kann sein Eigentum jederzeit wieder veräußern. Er darf die Hoteleinheiten jedoch nicht als (Zweit-)Wohnsitz nutzen, sondern muss sie dem Hotelbetrieb zur touristischen Nutzung überlassen. Die Einheiten werden also gewerblich vermietet. Allerdings können die Investoren sie für eine begrenzte Zeit für ihren Urlaub selber nutzen. Die Investorenmodelle sind operativ nicht von einem Hotel unterscheidbar und bieten beispielsweise Wellnesseinrichtungen, Gastronomieangebote und branchenübliche Hotelserviceangebote. Sofern richtig konzipiert und umgesetzt, gibt es beim Investorenmodell durchaus positive Punkte. Der Hoteleigner kann Kapital generieren, der Betreiber seinen Betrieb attraktivieren und die Auslastung steigern, es können – theoretisch – „kalte Betten“ in Ferienwohnungen vermieden werden, in der Bauphase entsteht Wertschöpfung und die Eigentümer werden an die Destination gebunden. Kommunen sind nicht abgeneigt, neue Hotelbetriebe und möglichst viele „warme Betten“ zu befürworten. Doch viele Bürgermeister fühlen sich mit diesen komplexen Modellen überfordert. Für die Umsetzung eines Investoren-/Buy-to-let-Modells ist nämlich eine Vielzahl von Rechtsnormen zu beachten. Ganz wesentlich dabei: Es dürfen in keinem Fall Freizeitwohnsitze entstehen.
Markus Rupprechter führt gemeinsam mit Arno Steinbacher und Andreas Heigl das Büro Geisler.Trimmel, das sich mit rund 50 Mitarbeitern seit 25 Jahren auf Architektur für Hotellerie und Gastronomie spezialisiert hat.
Raum für Gastlichkeit Gutes Hoteldesign ist Design, das funktioniert. Hotelarchitektur ist ein sehr komplexes Feld und – etwas überzeichnet ausgedrückt – viel mehr als eine schöne Fassade. Natürlich soll die Architektur begeistern, nicht nur optisch, speziell das Raumgefühl hat hier noch mehr Gewicht. In der Hotellerie muss ein Haus aber vor allem funktionieren. Man muss als Planer die Besonderheiten des Hotelbetriebs genau kennen, denn Architektur und Interieur werden im nachfolgenden Betrieb täglich hochfrequent und über viele Jahre auf die Probe gestellt. Auf den Punkt gebracht geht es darum, den Hotelier in seiner Rolle als Gastgeber zu stärken. Dafür braucht er ein beeindruckendes Haus, in dem er seine Gäste entsprechend empfangen kann, das individuell zum Geschäftskonzept passend gestaltet ist und sich gegenüber anderen Hotels profiliert. Er braucht ein Haus, das funktioniert und wirtschaftlich betrieben werden kann. Fachkundig geplante Grundrisse führen zu einer fließenden Logistik, die im täglichen Betrieb Zeit, Geld und Nerven spart. Gerade Zu- und Umbauten sind hier eine Herausforderung. Zuletzt muss der Planungs- und Bauprozess straff und sicher gestaltet sein. In der Praxis erleben wir immer wieder, dass fixe Endkosten und ein garantierter Fertigstellungstermin den Banken erst die nötige Sicherheit für die Finanzierung bieten. Gutes Hoteldesign hat den Fokus auf die Beziehung zwischen Gast und Gastgeber. Das ist es auch, was uns als Hoteldesigner in unserem eigenen Tun Sinn gibt und Freude bereitet: Raum für Gastlichkeit schaffen. www.geisler-trimmel.com www.hoteldesignblog.com
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Piuskirche in Neu-Arzl, Innsbruck © MARIAN KRÖLL
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DAS KLEINE SCHWARZE DER ARCHITEKTUR Was erhebt ein Bauwerk zum Klassiker? Was ist ein Klassiker in der Welt der Architektur überhaupt und was zeichnet ihn aus? Gibt es auch in der Architektur bestimmte „Basics“ – vergleichbar mit dem Kleinen Schwarzen, dem weißen Hemd oder der Jeans in der Mode? Teile also, die immer funktionieren und nie unmodern werden? T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
W
o beginnt man die Reise zu der Vielzahl an Projekten, die sich aus den letzten Jahrzehnten für dieses Thema anbieten, und wo hört man damit auf? Wir haben diese Frage an Menschen weitergegeben, die sich schon seit ihrem Studium mit ihr befassen – an Architekten nämlich. Aus der Summe der Antworten ließ sich eine Schnittmenge bilden, die den Rahmen für unseren subjektiven Klassiker-Überblick bildet. Wir beginnen im Tirol der 1920er-Jahre und enden in den Siebzigern. Die ausgewählten Bildbeispiele zeigen einen kleinen Ausschnitt von Tiroler Architekturklassikern und vermitteln deutlich deren Qualität und Zeitlosigkeit.
DIE SPRACHE DER ARCHITEKTEN
Neben dem prägnanten topografischen Faktor Berglandschaft ist es in Tirol vor allem die Auseinandersetzung mit der eigenen Tradition, die das Entstehen von Architektur bestimmt. Als klassisch gilt allgemein der sogenannte „Bauhaus-Stil“, den Gründer Walter Gropius so beschreibt: „Nur vollkommene Harmonie sowohl in der technischen Zweck-Funktion wie in der Proportion der Formen kann Schönheit hervorbringen.“ Die klaren, schnörkellosen Bauten aus den 1920er- und 1930er-Jahren scheinen tatsächlich bis in alle Ewigkeit zeitlos zu sein, wobei sie damals wie heute auch von so manchem als kalt und ungemütlich emp-
oder Schiebetüren, die als Raumteiler und Wand zugleich dienen. Damit wird Platz geschaffen für leere Flächen und viel Bewegungsraum. Möbel, Beleuchtungskörper oder Wandgestaltungen sind mehr als geschmackvolle Gebrauchsgegenstände, sondern Teil der Architektur. Nicht zuletzt sind auch Möbelreihen aus dieser Zeit berühmt geworden und stehen nach wie vor als Designerstücke hoch im Kurs.
funden wurden bzw. werden. Die besten Beispiele der Tiroler Architektur aus den Zwanzigern unterscheiden sich zwar deutlich von der programmatischen Strenge des Bauhaus-Stils, huldigten andererseits aber auch nicht dem typischen „Tiroler-Haus“-Regionalismus. Clemens Holzmeister, Lois Welzenbacher und Franz Baumann zählen für diese Zeit wohl zu den bekanntesten Vertretern ihrer Zunft.
STILELEMENTE EINES KLASSIKERS
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE
Es gibt eine Handvoll Eigenschaften, die beinahe alle Architekturklassiker miteinander verbinden: Geradlinigkeit, Proportionalität, Funktionalität, Primärfarben und Grundformen, Materialtreue sowie Gesamtkunstwerk. Die meisten sogenannten Klassiker sind von ihren Architekten bis ins letzte Detail durchdacht worden und wirken demnach formal wie funktional stimmig auf Benutzer und Betrachter. Das Mobiliar ist auf seine elementaren Bestandteile reduziert und zweckmäßig, aber mit hohem Gestaltungsanspruch. Oft erschließen sich die genialen Details erst auf den zweiten Blick: Perfekte Einbauschränke
Im Bereich der städtischen Bauten war die Affinität zur internationalen Architekturentwicklung verständlicherweise größer, was vor allem bei öffentlichen Bauten wie Schulen, Betriebsstätten und größeren Wohnbauten zum Ausdruck kam. Kubische Formen, harmonisch komponiert mit rhythmisch angeordneten Fenstergruppen und Flachdächern, sind beispielgebend für diese Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte auch auf dem Sektor Architektur eine gewisse Orientierungslosigkeit. Die Suche nach einer neuen architektonischen Sprache führte schließlich zu einer Wiedergeburt des Geistes der Avantgarde.
Das Bauhaus-Jubiläum steht vor der Tür: 2019 feiert die ebenso legendäre wie einflussreiche Kunstschule 100. Geburtstag.
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© TVB INNSBRUCK/CHRISTOF LACKNER
eco.architektur
NORDKETTENBAHN INNSBRUCK FRANZ BAUMANN, 1928
Die drei Stationsgebäude der Nordkettenbahn (Talstation Hungerburg, 863 m Seehöhe; Mittelstation Seegrube, 1.905 m; Bergstation Hafelekar, 2.256 m) sind ein spektakuläres Beispiel der Interpretation der neuartigen Bauaufgaben des Tourismus im Sinne der Moderne. Elemente der Technik hatten sich hier mit einer sinnvollen Landschaftsintegration zu verbinden, wobei Franz Baumann allerdings nicht auf ein zweckentfremdetes traditionelles Typenvokabular zurückgriff, sondern eine radikale Neuformulierung des Bauens in den Bergen wagte. Je nach Höhenlage entwickelte Baumann immer freiere Formen, woraus in der Mittelstation schon ein Pultdach und bei der Bergstation ein vollkommen aus den Funktionen des Einfahrens der Gondel und der Ableitung der Fahrgäste entwickelter Baukörper resultierte. So entstand eine eigene, wie selbstverständlich aus den Gegebenheiten heraus entwickelte Ästhetik.
© MARIAN KRÖLL
© TVB INNSBRUCK/HELGA ANDREATTA
© TVB INNSBRUCK/ALPINE LUFTBILD
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H O T E L S E E B E R / PA R K H O T E L H A L L LOIS WELZENBACHER, 1930
Neben das Anfang der 1930er-Jahre von Lois Welzenbacher errichtete ehemalige Turmhotel Seeber setzten die Architekten Henke-Schreieck 2003 einen zweiten, in Form, Materialisierung und Farbgebung kontrastierenden Solitär. Der weiße, kantige und durch Lage und Form der Balkone eine Drehbewegung vermittelnde Bau von Welzenbacher wurde rekonstruiert und tritt in einen spannenden Dialog mit dem konischen, rundum verglasten neuen Turm.
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creating hospitality
Was macht gutes Hoteldesign aus? Damit beschäftigen wir uns täglich.
Wir lieben Design. Wir kennen Ihre Gäste. Wir bauen mit Erfahrung.
...schon mal hautnah den Unterschied gespürt, wie gern man in ein Restaurant geht, wenn das Raumgefühl so richtig lässig ist? ...schon mal angenehm überrascht gewesen, wie man im täglichen Hotelbetrieb durch fachkundig geplante Logistik Zeit, Geld und Nerven spart? ...schon mal direkt erlebt, wie entspannt ein Bauprojekt ist, wenn man von der ersten Skizze bis zur letzten Serviette rundum mit Erfahrung beraten und betreut wird?
eco.architektur
H O T E L B E R G H O F, S E E F E L D SIEGFRIED MAZAGG, 1929
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In seinem Schaffen orientierte sich Siegfried Mazagg an den neu aufkommenden Strömungen der 1920er-Jahre. Ohne „baukulturelle Bedenken“ gelang es ihm mit dem Hotel Berghof, die in ästhetischen Fragen reaktionären Forderungen des Heimatschutzes mit der neuen Formensprache der klassischen Moderne einheitlich zu verbinden. Der Zeitgenosse von Clemens Holzmeister, Lois Welzenbacher und Franz Baumann plante Einfamilienhäuser, befasste sich mit dem Thema der „Wohnung für das Existenzminimum“, realisierte öffentliche Gebäude und schuf Schlüsselwerke auf dem Gebiet des Tourismusbaues. In diesem Bereich verwirklichte er Projekte, die in Bezug auf die Durchdringung von Architektur und alpiner Landschaft bis heute unübertroffen sind.
REGELN FÜR DEN, DER IN DEN BERGEN BAUT ADOLF LOOS, 1913 Baue nicht malerisch. Überlasse solche Wirkung den Mauern, den Bergen und der Sonne. Der Mensch, der sich malerisch kleidet, ist nicht malerisch, sondern ein Hanswurst. Der Bauer kleidet sich nicht malerisch. Aber er ist es. Baue so gut wie du kannst. Nicht besser. Überhebe dich nicht. Und nicht schlechter. Drücke dich nicht absichtlich auf ein niedrigeres Niveau herab, als auf das du durch deine Geburt und Erziehung gestellt wurdest. Auch wenn du in die Berge gehst. Sprich mit den Bauern in deiner Sprache. Der Wiener Advokat, der im Steinklopferhansdialekt mit dem Bauern spricht, hat vertilgt zu werden. Achte auf die Formen, in denen der Bauer baut. Denn sie sind der Urväterweisheit geronnene Substanz. Aber suche den Grund der Form auf. Haben die Fortschritte der Technik es möglich gemacht, die Form zu verbessern, so ist immer diese Verbesserung zu verwenden. Der Dreschflegel wird von der Dreschmaschine abgelöst. Die Ebene verlangt eine vertikale Baugliederung; das Gebirge eine horizontale. Menschenwerk darf nicht mit Gotteswerk in Wettbewerb treten. Die Habsburgwarte stört die Kette des Wienerwaldes, aber der Husarentempel fügt sich harmonisch ein. Denke nicht an das Dach, sondern an Regen und Schnee. So denkt der Bauer und baut daher in den Bergen das flachste Dach, das nach seinem technischen Wissen möglich ist. In den Bergen darf der Schnee nicht abrutschen, wann er will, sondern wann der Bauer will. Der Bauer muss daher ohne Lebensgefahr das Dach besteigen können, um den Schnee wegzuschaffen. Auch wir haben das flachste Dach zu schaffen, das unseren technischen Erfahrungen nach möglich ist. Sei wahr! Die Natur hält es nur mit der Wahrheit. Mit eisernen Gitterbrücken verträgt sie sich gut, aber gotische Bogen mit Brückentürmen und Schießscharten weist sie von sich. Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr inneren Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet.
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© MARIAN KRÖLL
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S U D H AU S A D A M B R ÄU I N N S B R U C K LOIS WELZENBACHER, 1926
Seit 2005 befindet sich aut. architektur und tirol im Sudhaus der ehemaligen Brauerei Adambräu, einem aus den 1920er-Jahren stammenden Bau des Tiroler Architekten Lois Welzenbacher. Der zeichenhafte Industriebau der klassischen Moderne wurde nach Einstellung des Brauereibetriebes unter Denkmalschutz gestellt und 2000 bis 2004 durch die Architektengemeinschaft köberl/giner&wucherer/pfeifer für das aut und das Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck adaptiert.
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P E M B AU R B L O C K , I N N S B R U C K T H E O D O R P R A C H E N S K Y, 1 9 2 6
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Bei den Kleinwohnungen gelangen die Architekten zu eleganteren Grundrisslösungen als zuvor: Sie legen Wohnküchen mit Loggien an der Seite des Hofes und zwei circa gleich große Zimmer in Richtung zur Straße an. Darüber hinaus nehmen sie einen Bauteil, der in Innsbruck eine lange Tradition hat, konsequenter als zuvor in ihre Konzeptionen auf: den Erker.
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Was fehlt Europa am meisten?
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P I U S K I R C H E N E U-A R Z L JOSEF LACKNER, 1959
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Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang fällt der Blick sofort auf den Altar als bestimmendes Element und das große Jesuskreuz. Direkt hinter dem Kreuz befindet sich das einzige bunte Fenster der Kirche. Das Hauptmaterial ist Beton: Die Wände sind aus Sichtbeton, ebenso die Kassettendecke. Es gibt kaum Farben oder Verzierungen. Durch die schlichte Gestaltung des Raumes wird das Wesentliche, die Religion und das gemeinsame Feiern des Gottesdienstes, in den Vordergrund gerückt.
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PA S S I O N S S P I E L H AU S E R L ROBERT SCHULLER, 1959
Das Passionsspielhaus Erl wurde in den 1950er-Jahren von Robert Schuller errichtet und ist inzwischen aufgrund seiner markanten Form zu einem Wahrzeichen von Erl geworden. Der weiße Baukörper am Fuß der Niederndorfer Berge nützt einerseits die Hanglage für den ansteigenden Zuschauerraum und entwickelt sich andererseits in Richtung Schau- bzw. Talseite zur gestischen Form des Bühnenhauses.
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SALZLAGER HALL Das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Salzmagazin – eine Halle geprägt von neun Meter hohen Breccie-Säulen – ist eines der wenigen noch erhaltenen baulichen Dokumente der Salzverarbeitung in Hall. Mit subtilen Eingriffen wurde das Salzlager 1995 bis 1997 von Architekt Hanno Schlögl in eine Kunsthalle verwandelt und um einen Nordtrakt ergänzt. Heute, nach der Adaptierung wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, übernimmt es beinahe die Funktion eines Torbaues am Eingang zur Stadt. Dieses Industriedenkmal in der Nähe zur Burg Hasegg in eine Kunsthalle zu verwandeln, war ein kluger Schritt.
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SO MUSS MÖBEL Es ist quasi die Weiterführung zur zeitlosen Architektur, denn auch bei Möbeln gibt es sie, die Klassiker und Designikonen, die die Zeit überdauern, die nach Jahrzehnten noch Gültigkeit haben und selbst Jahrhunderte überdauern.
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er Bugholzstuhl „209“ der Gebrüder Thonet ist so eine Ikone. Er stammt aus dem Jahr 1900 und hat nicht nur so manches Wiener Kaffeehaus durch die Zeit begleitet. Auch der Sessel „Kubus“, den Josef Hoffmann 1910 für Wittmann entworfen hat, ist eine und so manches Stück aus dem Hause Knoll International. Der von Ludwig Mies van der Rohe 1929 entworfene Sessel „Barcelona“ zum Beispiel, der „Womb Chair“ (1948) sowie Sessel und Tisch „Tulip“ (1956) von Eero Saarinen oder der „Diamond Chair“ von Harry Peroia von 1952. Auch Vitra liefert in Kooperation mit namhaften Designern immer wieder verlässlich Stücke, die damals wie heute funktionieren: den Landi-Stuhl von Hans Coray (1938) etwa oder – quasi der Klassiker unter den Klassikern – „La Chaise“ von Charles und Ray Eames, der 1948 das erste Mal auf den Markt kam und seitdem in verschiedenen Ausprägungen immer wieder aufs Neue markant geblieben ist. Unverkennbar auch Vitras „Coconut Chair“ von George Nelson oder der Stuhl „Vegetal“ von Ronan und Erwan Bouroullec, der zwar mit seinem Erscheinungsjahr 2008 noch vergleichsweise jung ist, aber dennoch alles mitbringt, um ähnlich alt zu werden wie die vorangegangen Beispiele. Die Geschichte des Designs indes ist eng verwoben mit dem Beginn der Massenproduktion, im Zuge derer sich die Notwendigkeit der Herstellung eines Prototyps ergab.
Und weil vor allem Künstler über das nötige Vorstellungsvermögen verfügten und sie zudem ein Gespür für den Geschmack der nun anonymen Kundschaft hatten, übernahmen meist sie diese Aufgabe. Deshalb ist auch das Verhältnis von Einrichtungsexperte Martin Wetscher zu heute als Klassiker bezeichneten Möbeln eher ambivalent: „Was heutzutage oft unter einem ‚Klassiker‘ verstanden wird, entstand in der Zwischenkriegszeit häufig auch aus dem Wunsch heraus, Möbel schnell und billig industriell herzustellen – aus Stahl, Leder oder Kunststoff und als Alternative zum eher langsamen und vom Holz geprägten Handwerk. Heute kennt diese Entwürfe jeder, sie sind der Allgemeinplatz der Gestaltung – und oft ist es nicht leicht, einen eigenen Stil damit zu definieren.“ Definiert man „Klassiker“ im Sinne von Möbeln mit formaler Beständigkeit, die über alle kurzfristigen Moden erhaben sind, ist der Möbelklassiker Nummer eins für Wetscher die Tiroler Stube: „Immer anders und doch dieselbe, an Gemütlichkeit und Nutzungsdauer durch nichts zu übertreffen.“ Und wenn es doch ein Möbelstück sein soll? „Der italienische Sessel Supperleggera“, sagt Wetscher. „Ein gezapfter, klassischer Holzsessel, der so federleicht ist, dass man ihm keine Haltbarkeit zutraut, die er zweifelsohne hat. Obwohl der wahnsinnig neu wirkt, wurde er bereits 1955 vom Mailänder Designer Gio Ponti für Cassina entworfen.“
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Vitra Design Museum 1.028 Seiten, EUR 159,90 Basis für das Grundlagenwerk zur Geschichte des modernen Möbeldesigns bildet die Sammlung des Vitra Design Museums, die mit über 7.000 Objekten eine der größten ihrer Art ist. Das Buch umfasst Werke der bedeutendsten Designer der vergangenen 230 Jahre und dokumentiert alle wichtigen Phasen der Designgeschichte. Der Atlas des Möbeldesigns wurde in mehrjähriger Arbeit von einem Team von über 70 Autoren zusammengetragen.
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Schwaz und Wien
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1929, CHAISELOUNGE „LC4“
Le Corbusier, Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand: CASSINA Die LC4 ist die ultimative Chaiselounge und wurde erst 1965 mit Cassina so richtig berühmt. Der Stuhl entstand aus dem Wunsch der drei Designer, den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Entwürfe zu setzen. Die Idee dahinter war, dass sowohl Form als auch Funktion der Entspannung dienen sollten, und so schufen sie ein perfektes Gleichgewicht aus geometrischer Schlichtheit und ergonomischem Zweck. Die Ruheposition kann ohne Mechanismus verstellt werden, die Schwerkraft hält die LC4 einfach in Position.
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Le Corbusier, mit bürgerlichem Namen Charles-Édouard Jeanneret, gilt als der prägendste Architekt der Klassischen Moderne. Er wurde 1887 in der Schweiz geboren, studierte Architektur an der Kunstgewerbeschule von La Chaux-de-Fonds und war von 1920 bis 1960 neben Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe der wohl einflussreichste Architekt seiner Zeit.
1944, BEISTELLTISCH „COFFEE TABLE“ Isamu Noguchi: VITRA
In den 1930er-Jahren entwarf Isamu Noguchi das erste Modell für das Haus von A. Conger Goodyear, dem Präsidenten des Museum of Modern Art in New York – einen Tisch mit Glasplatte und miteinander verbundenen Stützen aus Rosenholz. 1944 modifizierte er diese Idee. Der Coffee Table übersetzt die biomorphe Formensprache der Plastiken des Bildhauers und Designers in einen skulpturalen Couchtisch. Wohl deshalb nannte Noguchi selbst den Tisch seinen besten Möbelentwurf. Zwei im rechten Winkel zueinander stehende Holzbeine, die in schwarzer Esche, Ahorn und Nussbaum erhältlich sind, tragen die schwere, robuste Glasplatte. Ab 1947 wurde der Coffee Table von der Herman Miller Furniture Company für die USA produziert, seit 2002 wird er vom Vitra Design Museum für Europa hergestellt. Isamu Noguchi wurde 1904 in Los Angeles geboren und hat japanische Wurzeln. Sein elementares Interesse am plastischen Gestalten ließ ihn zwischen der Arbeit als Designer (unter anderem für Hans Knoll) und als Bildhauer, Bühnenbildner und Landschaftsarchitekt wechseln.
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1962, STEHLEUCHTE „ARCO“ Achille und Pier G. Castiglioni: FLOS
Mit der berühmten Bogenleuchte haben die Brüder Castiglioni einen wahren Coup gelandet. Die Kultleuchte der Siebzigerjahre steht auf einem Fuß aus weißem Carraramarmor, Teile des Bogens sind ineinander verschiebbar, sodass die Höhe durch den schwenkbaren Reflektor variiert werden kann. Wer dachte, dass die Stehleuchte nach über fünfzig Jahren in Rente gegangen und das Label vergessen wäre, der liegt völlig falsch. Die Leuchte bietet noch immer die beste Antwort auf das Dilemma, wie man eine Hängeleuchte haben kann, ohne ein Loch in die Decke bohren zu müssen. Es war übrigens eine Straßenlaterne, die die Brüder auf das Design der Arco-Leuchte brachte. Es gelang ihnen, eine Lampe zu entwerfen, die Objekte beleuchten kann, die sich in zwei Metern Entfernung vom Sockel befinden. Arco ist einerseits schwer genug, dass sie nicht aus Versehen umgeworfen werden, andererseits aber von zwei Personen verstellt werden kann. Pier Giacomo Castiglioni wurde 1913 in Mailand geboren. 1937 gründete er zusammen mit seinem Bruder Livio das Studio für „Architektur, Städtebau und Forschung im Industriedesign“, 1944 trat nach seinem Abschluss in Architektur auch Bruder Achille bei. Livio verließ das Büro 1952.
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1950 ER, SESSEL „ACAPULCO CHAIR“
Anonym: OK DESIGN
Schon seit jeher trägt der ikonische Sessel den Namen seiner mexikanischen Heimat und wird dem Mid-Century-Design zugerechnet, einer amerikanischen Gestaltungsepoche des vergangenen Jahrhunderts, die einen starken Bezug zum Bauhausstil hatte, im Gegensatz zu diesem aber viel stärker durch fließende Formen geprägt war. Der Entwurf dieses Stuhls ist mit einem besonderen Ursprungsmythos verknüpft: Den Acapulco Chair hat kein Designer entworfen, sondern der Legende nach ein französischer Tourist, den niemand mehr kennt. Der gute Mann wäre heute definitiv berühmt und wohlhabend, denn seine intelligente Fusion aus mittelamerikanischer Hängematte und klassischem Sitzmöbel ließ den Acapulco Chair zur Designikone werden. Heute wird der Acapulco Chair von OK Design gefertigt. Die Dänen haben das klassische Design beibehalten, aber den Werkstoff modernisiert. Die Bespannung besteht aus PVC, das Gestell wird aus pulverbeschichtetem Stahl hergestellt. Die Konstruktion des Sessels ist so leicht, dass er problemlos getragen werden kann.
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1963, SIDEBOARD USM HALLER
Es gibt Dinge im Leben, mit denen man alt werden will, weil sie einfach überzeugen. Die modularen Möbelbausysteme von USM gehören seit über 50 Jahren zu den beliebtesten Klassikern im Einrichtungsbereich und stehen für Anpassungsfähigkeit und Erweiterbarkeit in allen Dimensionen. Sie bieten Lösungen für jede räumliche Herausforderung, sei es im Wohn- oder Arbeitsbereich oder in hybriden Zwischenräumen. Nach seiner Gründung 1885 durch Ulrich Schärer im Schweizer Münsingen war USM zunächst jahrzehntelang als Produzent von Eisenwaren und Fensterverschlüssen bekannt. 1961 entschied Paul Schärer, der Enkel des Unternehmensgründers, die Firma neu auszurichten und USM von einer Metallmanufaktur in ein modernes Industrieunternehmen zu überführen. Im Zuge dessen beauftragte er den Schweizer Architekten Fritz Haller mit dem Entwurf eines neuen Firmengebäudes. Dieses sollte Produktion und Verwaltung künftig unter einem Dach vereinen. Haller gestaltete den Bau auf Basis seines Mini/Midi/Maxi-Systems, einem StahlrahmenKonstruktionsprinzip für Gebäude unterschiedlicher Größe. Die einzigartige modulare Architektur inspirierte Haller und Schärer dazu, nach der gleichen Systematik flexible Aufbewahrungslösungen zu kreieren. So wurde 1963 zum Geburtsjahr des wegweisenden Möbelbausystems, das als USM Haller internationale Bekanntheit erlangte. Tipp: Im Bild ein Sideboard mit zwei Klappen, die an beliebiger Stelle montiert werden können. Ab 1.479 Euro erhältlich bei mg interior in Innsbruck.
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DIE MÖGLICHMACHER Die Büro Prem Architektur ZT GmbH ist zwar nicht neu, allerdings hat sich im Jahr 2017 eine Namensänderung ergeben. Der Standort in Schwaz wurde im Juli 2017 eröffnet, eine weitere starke Zweigstelle gibt es seit 2016 in Wien. Prem Architektur ist ein Unternehmen mit großer Bandbreite. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
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er Kernbereich des Unternehmens ist die Planung in all ihren Facetten, angefangen bei Einfamilienhäusern über Wohnanlagen bis hin zu Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie Betriebsanlagen, Infrastruktureinrichtungen und natürlich auch im Bereich Innenarchitektur.
WOHNTRÄUME VERWIRKLICHEN
Gerne steht Ihnen das Team von Prem Architektur mit 25 Mitarbeitern in Schwaz und Wien bei Ihren Anliegen zur Verfügung. Keine Aufgabe ist zu klein und keine Ambition zu groß – es lohnt sich immer, gemeinsam mit den Architekturprofis Ideen zu verwirklichen. „Um uns ganz in unsere Auftraggeber hineinfühlen zu können, ist uns besonders wichtig, dass die Projekte im intensiven Dialog mit den Bauherren entwickelt werden. Wir arbeiten in einem von uns selbst geplanten Gebäude mit Panoramablick und stellen täglich fest, dass einfach alles passt. Wir leben und arbeiten an einem der schönsten Plätze der Welt. Diesen Lebensraum mitgestalten zu dürfen, ist ein riesengroßes Privileg. Wir möchten Architektur schaffen, die sich ständig wei-
Unser erfahrenes, motiviertes Team begleitet jeden Kunden von der ersten Idee bis zur Fertigstellung. Verlässlichkeit und Einfühlungsvermögen haben dabei für uns einen hohen Stellenwert. Mit viel Knowhow in der Beratung, Effizienz in der Umsetzung und Kreativität bei Herausforderungen verschiedenster Art erfüllen wir Ihre Aufträge gerne.
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Wohnanlage Vomperbach
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terentwickelt, ganz nach dem Motto: Höre nie auf anzufangen, fange nie an aufzuhören“, so Architekt Christoph Prem.
REFERENZPROJEKTE IN JEDER DIMENSION
Zu den Kunden des Architekturbüros zählen namhafte lokale Unternehmen, aber auch gemeinnützige Wohnbaugesellschaften und öffentliche Auftraggeber. Außerdem ist das Team auch gerne im privaten Wohnbau tätig und hat Einfamilienhäuser in verschiedensten Stilrichtungen gestaltet. Besonders stolz ist man auf die gelungenen, geradlinigen Einfamilienhäuser mit sehr viel Sichtbeton. Aber auch einige größere Wohnanlagen zählen zu den beachtlichen Referenzen, ebenso wie die Planung eines Seniorenheimes oder Realisierungen im Bereich des Denkmalschutzes. Eigentlich gab es fast schon alles, nur ein modernes Hochhaus für die Tiroler oder Wiener Skyline oder ein Sportstadion fehlen noch. Die gute Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben wie Tyrolit und Klumaier als auch das perfekt funktionierende Netzwerk mit erfahrenen Partnerbetrieben und Immobilienexperten wie Eglo Immobilien unterstreichen die qualitätvolle Arbeit von Prem Architektur.
DAS WOHNBÜRO PREM
Betritt man als Besucher das Architekturbüro, fühlt man sich dort sofort zuhause,
„Unser Schwerpunkt liegt in der Projektentwicklung und Objektplanung in den Bereichen Gewerbe, Büro, Wohnen, öffentliche Bauten und Tourismus. Jede Planung beginnt bei uns mit gründlichem Zuhören. Denn erst wenn wir die Vorstellungen, Anforderungen und Sichtweisen unserer Kunden genau kennen, können wir uns Großartiges für sie ausdenken und maximale Vorteile für sie planen: ein Maximum an Design, Funktion und Freude am Raum, im Kontext zum Vorhandenen, nachhaltig im Entwurf, dem Zeitgeist übergeordnet, ökonomisch die Konstruktion, anspruchsvoll das Detail.“ ARCHITEKT CHRISTOPH PREM
während die Mitarbeiter im Wohnbüro konzentriert arbeiten können. Sie erleben einen Mehrwert aus Fokussierung und Inspiration, die Umgebung festigt den Zusammenhalt, gibt Motivation für die tägliche Arbeit, fördert die Kommunikation, ist ein Ort der Produktivität und regt den kreativen Geist an. Ein über 200 Quadratmeter großes OpenOffice sorgt für diese angenehmen Arbeitsbedingungen. Wohldurchdachte Licht- und Farbkonzepte machen diesen Ort zu einem Umfeld
mit Atmosphäre, das sich nicht zuletzt durch den Einsatz hochwertiger Materialien in ein einzigartiges Wohnbüro verwandelt. Der Blick in die Weite sorgt für ein Denken ohne Grenzen und Einschränkungen. Mit halbhohen Ordnerschränken wird die Konzentration am eigenen Arbeitsplatz ermöglicht, Stauraum geboten und das Gleichgewicht zwischen Offenheit und Intimität gehalten. Das Wort „Büro“ oder „Arbeitsplatz“ wird all dem eigentlich nicht gerecht – man könnte
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Wohnanlage Igls
hier wohl eher von einem Studio, Atelier oder Businessloft sprechen.
DIE WELT DER DIGITALISIERUNG
Sanierung und Aufstockung Tyrolit, Schwaz Einfamilienhaus Pill
Mehrfamilienhaus Schwaz
Im Bereich der Architektur eröffnet die Digitalisierung viele neue Möglichkeiten. Christoph Prem: „Wir können durch neue Kommunikationsmöglichkeiten viel ortsungebundener arbeiten, was ein großer Vorteil ist. Außerdem wurden spezielle Architektur-Zeichenprogramme entwickelt, und Fachplaner können mithilfe des Building Information Modeling (BIM) ganz anders planen.“ Bautechniker und Architekten können auf diese Weise gemeinsam an 3-D-Modellen arbeiten, wodurch eine noch höhere Qualität gewährleistet wird. Durch das BIM werden viele Fehlerquellen in der Gebäudetechnik von Beginn an vermieden. Vom Architekten bis hin zum Dachdecker profitiert jeder von diesen neuen Möglichkeiten. „Obwohl sich die Planungswerkzeuge schon sehr weit entwickelt haben, ist der Zenit sicher noch lange nicht erreicht. Vor allem im Bereich des 3-D-Plotting wird noch viel geschehen. Für die Planung sehe ich vor allem noch Potenzial in der Augmented Reality, wo man mit Hilfe von AR-Brillen bereits durch das geplante Gebäude gehen und sich alles genau ansehen kann. Dadurch werden Projekte noch viel erlebbarer“, so Prem.
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Ob als kompetenter Partner für Bauträger oder private Bauherren, ob Niedrigenergie- oder Passivhaus, das eingespielte Team in Tirol und Wien schöpft aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Architektur und freut sich darauf, die Vorstellungen und Träume aller Kunden in die Realität umsetzen zu dürfen. www.premarchitektur.com
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A U S | G E | Z E I C H | N E T: S E H R G U T, H E R V O R R A G E N D , V O R T R E F F L I C H , E X Z E L L E N T. Es gibt Bauwerke, die sind schön. Es gibt Bauwerke, die sind funktional. Und es gibt welche, die sind beides. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen ausgezeichnete Bauten – im wahrsten wie im übertragenen Sinn.
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Vorarlberg ist schon lange bekannt für seine ebenso außergewöhnliche wie gute Architektur. Das zeigt auch das Haus „Leichtbau“ in Alberschwende im Bregenzerwald, das nach dem Motto „Living in a box“ gestaltet wurde: leicht, flexibel, funktional. Die Holzboxen im Stahlregal machen künftige Veränderungen leicht möglich, unten wird gearbeitet, oben gewohnt. 3 Bewohner 98 qm Wohnfläche 830 qm Grundstücksfläche Architektur: Baumschlager Hutter Partners, Dornbirn www.baumschlagerhutter.com
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H ÄU S E R D E S J A H R E S
HAUSHERR Wie es so ist mit Beziehungen, läuft darin nicht immer alles nach Plan. Das ist bei Bauherren und Architekten nicht anders. Doch in den meisten Fällen klappt das mit dem Lebensabschnittspartner doch ganz gut. Wie die neuen „Häuser des Jahres“ zeigen.
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auherren“, so hat Ludwig Mies van der Rohe gesagt, „sind wie Kinder. Man darf sie nicht ernst nehmen.“ Gemeint hat er damit das durchaus kunst- und architekturinteressierte sowie außerdem sehr kapitalkräftige Unternehmerpaar Fritz und Grete Tugendhat. Für diese plante der berühmte Baumeister 1928 eine Villa in Brünn. Nett war die Aussage nicht gemeint, dabei belegt Mies’ Zitat noch die friedliche Variante der Beziehung zwischen Bauherr und Architekt: Angeblich warf Richard Meier mit einem Aschenbecher nach einer Bauherrin. Es war seine Mutter. Die Meiers Ansicht nach selbst schuld war: Ihr Aschenbecher passte nun wirklich nicht in das von ihm geplante Interieur. Die Baugeschichte kennt diverse Anekdoten, die belegen, dass Architekten und Bauherren nicht automatisch glücklich miteinander werden, sondern eher ein Fall für die Paartherapie sind. Das ist spätestens seit dem 1994 erschienenen Klassiker „Von der Utopie, dem guten Geschmack und der Kultur des Bauherrn oder: Wie entsteht gute Architektur?“ des Architekturkritik-Doyens Manfred Sack bekannt, aber ohne Bauherren geht es ja auch nicht. Wie viele Beziehungen zwischen Architekten und Bauherren letztlich während des Planungs- und Realisierungsprozesses
tatsächlich in die Brüche gehen, weiß man nicht genau. Alle, so viel ist sicher, können es nicht sein. Denn auch in diesem Jahr lobte der Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur Museum und den Partnern InformationsZentrum Beton, Hofquartier, dem Verband Privater Bauherren e.V. sowie dem Magazin Baumeister den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ aus. Die Jury erkor aus 180 Einreichungen insgesamt 50 Projekte und benannte aus diesen einen Preisträger, eine Auszeichnung und sechs Anerkennungen. Bereits zum achten Mal werden im Zuge der Auszeichnung Häuser gezeigt, die – vermutlich – ganz ohne Bauherrenschelte und fliegende Einrichtungsgegenstände ausgekommen sind und die stattdessen beweisen, dass aus kultivierten Ansprüchen der Bauherren, der Kunst der ausgewählten Architekten und der glücklichen Kurzzeit-Zweckehe zwischen beiden großartige Wohn- und Lebenswelten aus Stahl, Glas, Beton, Holz und Stein entstehen können. Häuser aus allen Teilen Deutschlands sind darunter, aus der Schweiz, aus Südtirol und aus Österreich. Das kleinste (ein saniertes Ferienhaus aus den 1970er-Jahren, das der Architekt Stefan Hitthaler sensibel saniert und ganzjährig nutzbar gemacht hat) misst gerade einmal 61 Quadratmeter. Das größte (eine klassische Villa in München, bis ins
Jedes der im Buch vorgestellten Häuser ist prototypisch und einzigartig, so prototypisch und einzigartig wie jeder der Bauherren. Routine, das wissen Paartherapeuten, ist kein Garant für eine glückliche Beziehung.
HÄUSER DES JAHRES
Max Scharnigg / Katharina Matzig Callwey Verlag, 280 Seiten, EUR 61,70 Alle 50 Häuser, auch in diesem Jahr wieder grafisch aufbereitet vom Münchner Büro Rose Pistola, werden im Buch anhand professioneller Innen- und Außenraumfotos präsentiert. Einheitlich dargestellte Lagepläne im Maßstab 1:2000 machen die städtebauliche Einbindung der Gebäude vergleichbar. Grundrisse und Schnitte, in der Regel im Maßstab 1:400, wurden von den Architekturbüros zur Verfügung gestellt ebenso wie Angaben über Grundstücksgröße, Wohn- und Nutzfläche, Bauweise, Energiestandard, Baujahr und bisweilen auch die Baukosten. Schmökert rein und lasst euch inspirieren. www.haeuser-des-jahres.com
Detail sorgfältig geplant von Axel Steudel) bietet 530 Quadratmeter Wohnfläche. So unterschiedlich die Häuser sind, so ist ihnen eines gemein: ihre Nachhaltigkeit. Mal wird dieser Anspruch technisch umgesetzt, mal vor allem durch die Wahl des Materials, mal durch die Flexibilität des Grundrisses, der schon während der Planungszeit an zukünftige Nutzer und ihre Bedürfnisse denkt. Häuser in der Stadt überzeugten die Jury ebenso wie Häuser auf dem Land. Bei den meisten handelt es sich um Neubauten, doch Bauen im Bestand ist auch in diesem Jahr wieder ein Thema: Ein ehemaliges Pumpenhaus in Ebersberg wurde zum charmanten Wohnhaus ebenso wie eine alte Mühle in Berlin, selbst im UNESCO-Weltkulturerbe in Hallstatt entwickelten die Architekten Luger und Maul ein Haus, das in seine Umgebung passt und doch eindeutig heutig ist. Und auch ein Vertreter aus Tirol ist dabei, was uns ganz besonders freut.
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Wohnen mit Naturstein im Innen und AuĂ&#x;enbereich
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Den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis gewann Thomas Kröger Architekten aus Berlin für das Projekt „Haus am Deich“ in Ostfriesland. Urteil der Jury: Welch ein erfrischendes kleines Haus, das einerseits so daherkommt, als wäre es schon immer in dem ostfriesischen Dorf Ostrhauderfehn gestanden, mit seiner spezifischen Gestalt, den roten kunstvoll gemauerten Backsteinen und den ebenso roten, lokal gebrannten Dachziegeln, die dem Haus seine monolithische Massivität geben. Andererseits springen einem die kreisrunden Öffnungen in den Außenwänden ins Auge. Sie erinnern an Moon Gates in einem traditionellen chinesischen Garten. Im Inneren öffnet sich ein beeindruckender Einraum mit einem mächtigen tragenden Gebälk, angeblich der örtlichen Formtradition Gulfhaus entlehnt, nur massiver in Beton ausgeführt. East meets West, Tradition meets Moderne. Und das alles in Leer, Ostfriesland. Unglaublich. Der Großstadtarchitekt Thomas Kröger fackelt wieder ein phantasievolles Feuerwerk in der Provinz ab (mit Handwerkern aus Berlin und der Uckermark) und lenkt so den Blick hinaus in unbekannte Weiten, so exotisch wie naheliegend. Das nächste Abenteuer scheint unser eigenes vergessenes Hinterland zu sein. Hinaus, hinaus! 4 Bewohner 180 qm Wohnfläche 9.915 qm Grundstücksfläche Architektur: Thomas Kröger, Berlin www.thomaskroeger.net
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Fieglein, Fieglein an der Wand, wer macht den schönsten Strom im ganzen Land? PHOTOVOLTAIK
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In guten Händen! Sie haben eine bebaute oder unbebaute Liegenschaft? Gerne können Sie uns diese zum Kauf anbieten. Wir garantieren Ihnen eine rasche und faire Abwicklung. Haben Sie schon an einen Immobilientausch gedacht?
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Ausgezeichnet wurde das Haus „High Performance, Low Tech“ im schweizerischen Tamins, gelegen zwischen einem Gehöft und einem freien Feld an einer topografischen Kante. Ein schmales und langes Haus, wie es schlichter nicht sein kann. Auf Gebäudeautomation oder kontrollierte Lüftung wurde verzichtet, an die Gestaltung jedoch wurden höchste Ansprüche gestellt.
Ode an die Heimat. Das Haus „Quadratisch, praktisch, sehr gut“ steht in Mutters und überzeugt durch seine einfache Form, die reduzierte Materialität, komplexe Funktionalität sowie hohe Lebensqualität. „Das Haus will nicht laut sein. Natürlich und unauffällig fügt es sich in seine Umgebung, präzise und gelassen spielt es mit der Topografie“, sagen die Architekten Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur-Sturm. 3 Bewohner, 270 qm Wohnfläche, 884 qm Grundstücksfläche Architekt: Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH, Bregenz www.cn-architekten.com
© ADOLF BEREUTER FOTOGRAFIE
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3 Bewohner, 160 qm Wohnfläche, 401 qm Grundstücksfläche Architektur: Bearth & Deplazes Architekten, Chur. www.bearth-deplazes.ch
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IM FINALE Fünfzehn Einreichungen von regional, national und international tätigen Architekten erhielt die Raiffeisen-Landesbank im Rahmen ihres geladenen Architekturwettbewerbes, den sie für DAS RAIQA, das neue Quartier Innsbruck Mitte, ausgelobt hatte.
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aiffeisen entwickelt am hochfrequentierten Standort in der Innsbrucker Adamgasse zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bozner Platz einen Ort, der zum Verweilen und Wohlfühlen einladen soll. Wo heute vor allem Bank dominiert, soll ein Ort entstehen, der neben der RLB Tirol auch ein Hotel, Gastronomie, Shops, einen neuen Art-Space und Seminarmöglichkeiten bieten wird. Das alles in einem innovativen und weltweit einzigartigen Urban-Sharing-Konzept, bei dem die Flächen im Quartier von mehreren Nutzern gemeinsam bespielt und ganz nach dem Raiffeisen-Kernwert geteilt werden. Nach einer intensiven zweitägigen Sitzung des Preisgerichts, an der neben der Raiffeisenführung auch Fachexperten der Architektenschaft und die Stadt Innsbruck, unter anderem mit Bürgermeister Georg Willi, vertreten waren, kürte die Jury ex aequo die Finalisten des Architekturwettbewerbes: die
Die Innsbrucker Architektin Iris Reiter und das Wiener Duo Pichler & Traupmann rittern um den finalen Sieg beim neuen Quartier „DAS RAIQA“, das Raiffeisen entwickelt.
Innsbrucker Architektin Iris Reiter und das Wiener Architekturbüro Pichler & Traupmann. Dr. Johannes Ortner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Landesbank Tirol: „Die Aufgabe, die wir stellen, ist komplex und vielschichtig und auch die Entscheidungsfindung für uns dementsprechend herausfor-
dernd. Die Jury hat zwei unterschiedliche, aber ausdrucksstarke Ansätze favorisiert. Wir wollen den zwei Bestplatzierten unsere Anregungen mitgeben, damit wir nach der Adaption der Pläne auf Basis eines umsetzungsreifen Projektes einen endgültigen Sieger küren können.“ PR
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Ausgabe Nr. 06 / Juli & August 2018, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN
[wɜrk ɪn prɒgrɛs] Substantiv, lau·fende Ar·bei·ten
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN www.econova.at
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IMMER WEITER. Arbeit entwickelt Regionen
COWORKATION. Zusammen ist man weniger allein
BETRIEBLICHE VORSORGE. Die unterschätzte Spezies
CHRISTIAN HARISCH. Vom Anwalt zum Luxushotelier
TOP 500 Der Gipfel der Tiroler W I R T S C H A F T
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Tirols Wirtschaft auf dem Prüfstand. Was Sie schon immer über die besten Betriebe im Land wissen wollten.
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Ausgabe Nr. 03 | April 2019 P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck ZNr. GZ 02Z030672 M | Euro 3.00 S e i t e
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eco.architektur
© GÜNTER R. WETT
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KATEGORIE ÖFFENTLICHE BAUTEN: DORFHAUS STEINBERG
Eine Gemeinde mit knapp 300 Einwohnern analysiert mit Bürgerbeteiligung, was vonnöten sei, um dem Ort ein erlebbares Zentrum zu geben. Unter drei Projekten wird ein Dorfhaus mit Gastronomie auserkoren. Ein Haus mit hoher regionaler Wertschöpfung entsteht, das heimische Lärchenholz zieht sich durchs ganze Haus. Die bodenverbindenden Bauteile in Stahlbeton sind ebenso perfekt verarbeitet wie der intelligente Holzbau samt der Innenausstattung. Der Bau steht für eine zeitgemäße Ländlichkeit ohne jegliche Rustikalität.
eco.architektur
H O L Z B AU P R E I S
HOLZVIELFALT Es ist ein und derselbe Baustoff und doch sind die Ergebnisse immer wieder neu, spannend und überraschend. Holz lässt sich in seiner Bauweise so vielfältig interpretieren, dass die Einsatzgebiete immer breiter gesteckt werden können.
Beim Neubau der Firmenzentrale setzt man auf Nachhaltigkeit, Energieautarkie und das Unternehmenscredo des Wohlfühlens. Das Ergebnis ist eine HightechMaschinerie des 21. Jahrhunderts, die bei aller Technik die arbeitenden Menschen in den Mittelpunkt rückt. Ein straff organisiertes Unternehmen zeigt sich aufgeräumt und gesattelt für die Zukunft. Der Baustoff Holz ist quasi das Trägermaterial des Ganzen.
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ange zeigte sich die Architektur von ihrer kühlen Seite und der etwas spröd-charmige Werkstoff Beton eroberte auch das Interiordesign. Seit einigen Jahren erlebt Holz seine Renaissance und kommt aktuell so vielfältig daher, dass man sich fast nicht mehr vorstellen kann, wie es war, ohne ihn zu bauen. Holz ist den traditionellen Schuhen dabei definitiv entwachsen. Es ist modern und designorientiert, muss nicht mehr zwangsläufig rustikal daherkommen, sondern funktioniert auch in puristischer und geradliniger Architek-
© FOTO MÜLLER
KATEGORIE GEWERBLICHES BAUEN: AROMAPFLEGE
tur. Was Holz über all die Zeit geblieben ist: ein ehrlicher Werkstoff mit Charakter – und unschlagbar in Optik und Haptik. Holzbau verbindet Architekten, Ingenieurkonsulenten und Ausführende wie kein anderes Bauhandwerk. Alte Handwerkskunst, die Verbindung mit neuen innovativen Materialien und Techniken sowie ein Werkstoff, der sich trocken und geduldig bearbeiten lässt und (fast) alles mitmacht, spornt zu gestalterischen Höchstleistungen an. Wie modern die Bauten sein können, zeigt einmal mehr der Holzbaupreis, der im heurigen Jänner vergeben wurde: 34 Nominierungen, davon fünf Auszeichnungen und 13 Anerkennungen in fünf Kategorien – der Holzbaupreis Tirol 2019 zeigt auch in seiner sechsten Ausgabe beeindruckende Ergebnisse.
GROSSES POTENZIAL
Gemeinsam mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg lud proHolz Tirol abermals zur Einreichung hervorragender Holzbauprojekte. Die vierköpfige Jury unter dem Vorsitz von Architekt Markus Klaura war im Herbst 2018 mehrere Tage mit der Sichtung sowie Beurteilung der136 eingereichten Projekte und zahlreichen Besichtigungen vor Ort beschäftigt. Der Holzbaupreis ist eine Auszeichnung für das angemessene Bauen mit dem Werkstoff Holz im Spannungsfeld von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Dabei spielen die regionale Wertschöpfung, das Handwerk, die Baukultur und nicht zuletzt der Umgang mit den Ressourcen eine wesentliche Rolle. Die Jury sieht in Tirol im öffentlichen Bereich, beim Land und den Gemeinden großes Potenzial, aber auch die privaten Bauträger können neben den qualitativen Vorzügen des Holzbaus auch wirtschaftliche Anreize finden.
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eco.architektur
SONDERPREIS (GEMEINSAM MIT SALZBURG): MOTOGP ENERGY STATION
Der Holzbaupreis ist eine Auszeichnung für das angemessene Bauen mit dem Werkstoff Holz im Spannungsfeld Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.
KATEGORIE GEWERBLICHES BAUEN: QWESTION
So einfach kann es sein: Klare Vorstellungen des Bauherrn, dem Arbeitsatmosphäre und Nachhaltigkeit ein Anliegen sind, gepaart mit solider Holzkonstruktion in blanker Brettsperrholz-Ausführung und einer guten architektonisch-funktionellen Organisation, ergeben lebenslustige Räume für die tägliche Arbeit. Die Einfachheit wird bei allen technischen Umsetzungen vom Aufzug über die Heizung bis zur E-Installation durchgehalten und führt zu originellen Lösungen.
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© ANDREAS AUFSCHNAITER
Für die Teilnahme an der MotoGPTM benötigte das „Red Bull KTM Factory Team“ ein mobiles Gebäude, das sich an allen Rennstrecken innerhalb von zweieinhalb Tagen aufbauen lässt, aber dennoch solide und repräsentativ hochwertig einlädt. Ein gutes Dutzend LKW-Ladungen an Teilen sind zu manipulieren. Logistik steht hier im Pflichtenheft an erster Stelle und erfordert von allen Beteiligten eine interdisziplinäre Meisterleistung.
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KATEGORIE ÖFFENTLICHE BAUTEN: BILDUNGSHAUS ST. MICHAEL
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We n n ‘s u m s B a u e n m i t H o l z g e ht ! w w w. h t t 1 5 . a t Fotos: Höck, proHolz Tirol, Photografie Watzek
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Die Diözese Innsbruck hat mit dem neuen Bildungshaus ein Zeichen gesetzt: Ein Bau großer Dimensionen an einem weithin sichtbaren Platz, gleichzeitig selbstbewusst und nobel zurückhaltend. Holzbautechnisch sind vom kleinteiligen Gästebereich bis zum Seminarbereich mit großen Spannweiten innovative Holz- und Holzverbundwerkstoffe verbaut.
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SCHÖN UND GUT AUSZEICHNUNG
Campus Technik Lienz, 2016–2018 Architektur: fasch&fuchs.architekten Gleich einer neuen Baumreihe schieben sich die Hochschule für Mechatronik und die Erweiterung der HTL als Raumschicht zwischen die Baumallee am Iselufer. Die Enge des Bauplatzes wird gekonnt genutzt, denn der Campus erhält über 155 Meter ein neues Passstück, Bindeglied und Rückgrat zugleich. Der neue Campus wurde für diesen speziellen Ort maßgeschneidert, verbindet die Schule ganz selbstverständlich mit dem Naturraum und erzeugt großzügige, fein gegliederte wie stimmungsvolle Räume. (Jurytext: Carmen Wiederin)
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Alle zwei Jahre begibt sich eine Jury auf eine Architektour durch Tirol, um nach besonderen Haltungen und Qualitäten im Bauen der Gegenwart zu suchen. Und alle zwei Jahre ist das Ergebnis überraschend und erfreulich.
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© JOHANNES FELSCH
ANERKENNUNG
Grenobler Brücke – Straßenbahn-, Rad- und Fußwegbrücke, Innsbruck, 2015–2017 Architektur: Hans Peter Gruber Tragwerksplanung: Thomas Sigl Dass Brücken auch architektonische Aufgaben sind, unterstreichen Hans Peter Gruber und Thomas Sigl beim Bau der Grenobler Brücke. Mit sorgfältig eingesetzten Mitteln und großer Leichtigkeit haben Architekt und Ingenieur für die Bewohner ihrer Stadt einen großen Mehrwert erschaffen. (Jurytext: Elli Mosayebi)
ANERKENNUNG
© MARC LINS
ANERKENNUNG
Wohnbebauung F49, Innsbruck, 2013–2016 Architektur: ARGE Michael Kritzinger, wiesflecker-architekten Die Wohnbebauung F49 zeigt, wie in städtebaulichen Strukturen der Nachkriegsmoderne nachverdichtet werden kann, ohne die Monotonie derselben zu perpetuieren. Durch Zeilenbauten und einzelne Hochpunkte ist ein spannungsvolles Ensemble mit unterschiedlichsten Außenräumen entstanden. (Jurytext: Elli Mosayebi)
© DAVID SCHREYER
MPREIS, Weer, 2016–2017 Architektur: LAAC Architekten Es ist ein kunstvoll geplantes Wahrnehmungs-, viel mehr als ein Einkaufserlebnis, das trotz seiner Prägnanz angenehm nebensächlich bleibt. So schafft der neue MPREIS in seiner Einheit von Ladenkonzept und Architektur einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. (Jurytext: Hannes Mayer)
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eit 1996 zeichnet das Land Tirol gemeinsam mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg, Sektion ArchitektInnen, der ZV – Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs, Landesverband Tirol und aut. architektur und tirol alle zwei Jahre vorbildliche Bauten in Tirol aus. Zur „Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018“ konnten in Nord- und Osttirol ausgeführte Bauwerke eingereicht werden, die von Architekten bzw. Ingenieuren geplant wurden. Als Voraussetzung gilt, dass die Fertigstellung zwischen 2016 und 2018 erfolgte und die im Bauwerk angelegte Auseinandersetzung mit den Problemen unserer Zeit in ästhetischer wie innovatorischer Hinsicht als besonders vorbildlich zu bezeichnen ist. Da der Begriff „Neues Bauen“ möglichst umfassend aufgefasst werden soll, beziehen sich die Auszeichnungen nicht nur auf das Fachgebiet Architektur, sondern auch auf Leistungen des Bauingenieurwesens. Aus dem Vorwort der Jury: „Zahlreich waren die Wettbewerbsbeiträge und Unterlagen. Aus 71 eingereichten Dossiers haben wir 20 sehr unterschiedliche Projekte für die Besichtigung vor Ort ausgewählt, ohne zunächst klare Bewertungskriterien zu definieren. Diese Besichtigungen waren wichtig, denn die Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen ist ein Preis, der das Werk selbst auszeichnet und nicht sein Abbild. Lässt sich das Gesehene und manche Überraschung in wenige Worte fassen? Es ist verlockend, die Baukultur eines Bundeslandes mit der Suche nach einer einheitlichen, lokal geprägten Bauweise zu verbinden, es hätte uns als Juroren die Arbeit erleichtert, Ähnliches vergleichbar gemacht. Doch die im Land tätigen Architekten entziehen sich einer solchen Klassifizierung. Eine Vielfalt an Haltungen im Umgang mit Form, Material und Konstruktion, an korrespondierenden und sich konkurrenzierenden Konzepten bezeugt den Anspruch, jenseits von Replikation eigenständige Konzepte zu entwickeln und spezifische Lösungen zu finden. Es ist ein Anspruch, der es verdient, als Architekturkultur bezeichnet zu werden.“ Unter den 71 Projekten hat die Jury, bestehend aus Hannes Mayer (ETH Zürich), Elli Mosayebi (Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten, Zürich) und Carmen Wiederin (propeller z, Wien), eine Auszeichnung und vier Anerkennungen – darunter eine als Sonderkategorie – vergeben. Außerdem hat die Jury in diesem Jahr sechs lobende Erwähnungen ausgesprochen. Überraschend – und gleichzeitig schön – ist vor allem, dass trotz der relativ kurzen Zeitspanne zwischen zwei Preisdurchgängen immer wieder neue Bauten entstehen, die den hohen Ansprüchen des Preises und seiner Kriterien entsprechen.
„Eine besondere kulturelle Leistung ist neues Bauen erst, wenn es auch besondere Haltungen ausdrückt und Qualitäten hervorbringt.“ LANDESRÄTIN BEATE PALFRADER
erfolgs.geschichten
DI Karl Fahrner (re.) mit seinem Bankbetreuer Wolfgang Gspan
Höchste Ansprüche 1997 hat Karl Fahrner als Architekt in St. Anton den Grundstein für seine Unternehmensgruppe gelegt. Gut zwanzig Jahre später zählt OFA Office Fahrner Architektur zu den größten Generalplanern und Architekturbüros in Tirol und hat als Bauträger mehrere hundert Wohnungen in Bau oder in Planung. Was ein OFA-Schild ziert, ist immer ein Objekt mit höchsten Ansprüchen. Vom sensiblen Dachgeschossausbau auf historischer Bausubstanz bis hin zum innovativen Neubauprojekt in exklusiven (Innenstadt-)Lagen – die OFA-Group besticht stets durch Qualität und das gewisse Etwas, wie die exklusive Kleinwohnanlage „Garden Eden“, die bis 2020 am Innsbrucker Knappenweg entsteht. Die Firmengruppe besteht aktuell aus 28 Einzelfirmen, zudem gibt es diverse Beteiligungen. In den letzten Jahren realisierte OFA zahlreiche hochwertige Immobilienprojekte und konnte somit die Marktführerschaft im Bereich Immobilien weiter ausbauen. Ein Großteil der in Konzeption oder in Ausführung begriffenen Projekte sind Wohnanlagen und Einfamilienhäuser, Tourismusbauten (Hotels, Chalets und Appartements) sowie Gewerbe- und Industriebauten. Aber auch mit neuen Geschäftsideen lässt die OFA-Group immer wieder aufhorchen: Neben besonders hochwertigen wie charmanten Chalets in St. Anton positioniert sich OFA mit ihren Blackhomes in einer zukunftsweisenden Form des touristischen Wohnens. Das Besondere an den b(l)ackhome City Apartments ist, dass von Check-in bis Check-out alles automatisiert über den 24-h-Check-in-Automaten abgewickelt wird. Zu den bereits bestehenden zwei Blackhomes in Innsbruck sind weitere Standorte in Tirol, Salzburg und absoluter Toplage in Wien in Planung. Derartige Projekte bedürfen auch hoher Investitionssummen. Und wenn es ums Geld geht, ist vor allem eines wichtig: Vertrauen. „Deshalb ist es uns als Tiroler Unternehmen wichtig, einen Partner vor Ort zu haben. Die Hypo Tirol Bank ist nicht nur unsere Hausbank, sondern auch unsere Lieblingsbank. Das erfahrene Bauträgerteam ist ein kompetenter Ansprechpartner für uns. Vor allem schätzen wir die serviceorientierte Zusammenarbeit und unbürokratische Abwicklung unserer Finanzierungsangelegenheiten“, lobt Dr. Gerhard Indrist, CFO der OFA Group, die langjährige und reibungslose Zusammenarbeit.
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PROHOLZ TIROL
HINTER DEN KULISSEN
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Bereits zum sechsten Mal holte proHolz Tirol mit dem Holzbaupreis Tirol 2019 herausragende Projekte vor den Vorhang. Mit 136 Einreichungen hat der aktuelle Holzbaupreis wieder großen Zuspruch gefunden. Die intensive Arbeit der Jury im Vorfeld brachte schließlich schöne Ergebnisse. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
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chon viele Monate vor der Verkündigung des Preises ist das Team von proHolz Tirol damit beschäftigt, möglichst viele Bauherren, Planer und Holzbaubetriebe zur Einreichung qualitätsvoller Holzbauprojekte einzuladen und alle notwendigen Unterlagen vorzubereiten. Eine vierköpfige Jury war darauf im Herbst 2018 mehrere Tage mit der Sichtung sowie Beurteilung der 136 eingereichten Projekte
und zahlreichen Besichtigungen vor Ort beschäftigt. Die vier Juroren waren selbstverständlich vom jeweiligen persönlichen Umfeld getragen. Das Zusammenspiel der aus unterschiedlichen Disziplinen stammenden Experten war spannend und bereichernd. Dieses Preisgericht versuchte nicht zu richten, sondern zu würdigen. Dabei ist hervorzuheben, dass die überwiegende Mehrheit
der eingereichten Projekte von sehr hoher Qualität war und somit die nicht ausgezeichneten Projekte keinesfalls zu Verlierern gestempelt werden dürfen: „Bekommt man eine Flut von Holzbauten der letzten Jahre vorgeführt, verzerrt dies kurz die Gewichtung im Vergleich zum gesamten Bauvolumen im Land, wo der Holzbau nach wie vor die Möglichkeit für mehr Präsenz hat. Es zeigt aber deutlich auf, wie sinn- und qua-
„Für uns Ziviltechniker hat die Arbeit von proHolz Tirol und damit auch der Holzbaupreis mehrfache Auswirkungen. Einerseits steigt die Planungsqualität durch den Holzbaulehrstuhl an der Universität Innsbruck, andererseits wird das Bewusstsein für den Baustoff Holz bei privaten und öffentlichen Bauherren geweckt.“ ARCHITEKT HANNO VOGL-FERNHEIM, PRÄS. KAMMER DER ZIVILTECHNIKERINNEN / ARCH+ING TIROL UND VBG.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
PROHOLZ TIROL Die Juroren, v. l.: DI Dr. Dieter Stöhr (Amt der Tiroler Landesregierung, Innsbruck), LIM KommR Siegfried Fritz (Fritz Holzbau, Schruns), DI Dr. Richard Woschitz (rwt Plus zt GmbH, Wien) und Vorsitzender Arch. Mag. Markus Klaura (Klaura + Partner ZT GmbH, Klagenfurt)
„Der Holzbaupreis ist eine Auszeichnung für das angemessene Bauen mit dem Werkstoff Holz im Spannungsfeld von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Dabei spielen die regionale Wertschöpfung, das Handwerk, die Baukultur und nicht zuletzt der Umgang mit den Ressourcen eine wesentliche Rolle.“ ARCHITEKT MARKUS KLAURA, JURYVORSITZENDER
litätsvoll der heimische nachwachsende Werkstoff die unterschiedlichsten Lebensräume und Arbeitswelten bereichert“, so der Juryvorsitzende. Die Preisträger wurden Ende Jänner im Rahmen eines gut besuchten Festaktes in der Wirtschaftskammer Tirol bekannt gegeben. Die Jury sieht im öffentlichen Bereich, beim Land und in den Gemeinden noch ein großes Potential. Die privaten Bauträger können, wie einige Beispiele offensichtlich zeigen, neben den qualitativen Vorzügen des Holzbaues auch wirtschaftliche Anreize finden. Holz bietet Architekten und Bauherren flexible Gestaltungsmöglichkeiten, bei der Inneneinrichtung und der Außengestaltung genauso wie im konstruktiven Holzbau. Als hervorragender Dämmstoff und umweltverträglicher Rohstoff, nachhaltig und ressourcenschonend, schafft Holz ein gutes Raumklima und fördert Wohlbefinden und Gesundheit. Aus all diesen Gründen wird Holz als Werkstoff immer beliebter und entspricht ganz unserem modernen Zeitgeist. PR Mehr zum Holzbaupreis finden Sie auf Seite 64
„Holz ist nicht nur beliebter Baustoff für das Einfamilienhaus, es eignet sich auch hervorragend für den Einsatz bei mehrgeschossigen Bauten sowie für die hochwertige Nachverdichtung der bestehenden Bausubstanz.“ KARL SCHAFFERER, VORSTANDSVORSITZENDER PROHOLZ TIROL
„Die eingereichten Projekte sind Zeugen der hervorragenden Qualität, die bei der erfolgreichen Zusammenarbeit von Architekten, Planern, Ingenieuren und Holzbaumeistern entsteht und damit langfristig unsere heimische Baukultur pflegt.“ RÜDIGER LEX, GESCHÄFTSFÜHRER PROHOLZ TIROL
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Bei all ihrer Vielseitigkeit hegen die Architekten von teamk2 seit Jahren eine große Leidenschaft für den Holzbau in all seinen Facetten. Neben Einfamilienhäusern sind auch Projekte in großen Dimensionen Teil ihrer Referenzliste. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
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Das Bildungshaus St. Michael wurde heuer mit dem Holzbaupreis ausgezeichnet.
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in Netzwerk an erfahrenen, verlässlichen Partnern im Holzbau sorgt in enger Zusammenarbeit mit den teamk2 Architekten für qualitätsvolle, reibungslos funktionierende Planungs- und Bauphasen. Denn gerade der nachhaltige Holzbau mit all seinen überzeugenden Vorteilen erfordert perfekte Teamarbeit mit hoher Präzision. Zeitgemäße Architektursprache, Einfühlungsvermögen und Können zeichnen das Architektenteam aus Innsbruck aus, was die große Anzahl an gelungenen Projekten und zufriedenen Kunden deutlich zeigt. Neben innovativen Wohnbauten für bekannte Wohnbauträger ist heuer vor allem das Bildungshaus St. Michael, das nun seit einem Jahr in Betrieb ist, zu erwähnen. Das komplexe Projekt wurde auch mit dem Holzbaupreis 2019 ausgezeichnet.
GARTEN WAMMES
SCHÖNE AUSSICHT In der warmen Jahreszeit verlängert sich der Wohnraum nach draußen und eröffnet ganz neue Perspektiven. Denn Glück braucht keinen festen Himmel.
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„Ein Living Pool kommt ganz ohne Chlor und andere giftige Chemikalien aus. Das ist Schwimmen in purer Natur.“ JOHANNES WAMMES
Der außergewöhnliche Infinity Living Pool wurde mit dem 2. Platz des DesignFroschkönig ausgezeichnet.
GARTEN WAMMES
Mit dem Living Pool schaffen Sie sich ein unbeschwertes Paradies und Platz für das tägliche, naturnahe Badevergnügen.
„Der Living Pool kann auch als Fertigbecken im Ganzen angeliefert werden. Das sorgt für eine noch kürzere Bauzeit.“ 77
JOHANNES WAMMES
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ie Plätze, die zu Rückzugsorten im eigenen Zuhause werden, sind immer öfter grün. Ein Garten ist heute meist nur noch zu einem kleinen Teil Nutzfläche, vielmehr ist er zum erweiterten Wohnraum geworden. Glücklich ist, wer auch noch einen Pool sein eigen nennen darf. Und wo Wasser mit im Spiel ist, ist fast immer ein natürlicher Mittelpunkt vorgegeben. Einer, der sich mit Gärten im Allgemeinen und dortigem Wasser im Speziellen auskennt, ist Johannes Wammes aus Haiming. Er ist einer von rund 80 Lizenzpartnern von Biotop, einem Unternehmen, das sich vorrangig im Bereich von Naturpools einen Namen gemacht hat. Schon Leonardo da Vinci bezeichnete Wasser als das „Blut der Erde“, ein schonender Umgang mit der Ressource ist für Johannes Wammes ebenso wie für Biotop selbstverständlich. Wammes ist vor allem vom Konzept des so genannten Living Pools begeistert: „Der innovative Living Pool ist eine Weiterentwicklung des Swimmingpools und bietet die Wasserqualität eines kristallklaren Bergsees mitten im eigenen Garten.“ Optisch wie ein normaler Pool, funktioniert er mit der biologischen Wasseraufbereitung eines Schwimmteichs – mit modernster Technik,
die die Natur sanft unterstützt, und ganz ohne Chemie. Mit dem Living Pool schaffen Sie sich ein unbeschwertes Paradies und Platz für das tägliche, naturnahe Badevergnügen – ganz unkompliziert. Ein unterirdisch angeordneter Biofilter und ein eigens entwickelter Phosphatfilter sorgen für eine biologische und physikalische Aufbereitung des Wassers, das dadurch immer klar und lebendig bleibt. Und anders als bei herkömmlichen Pools kann das Wasser auch im Winter im Living Pool verbleiben. Die Gestaltungselemente eines Living Pools lassen sich perfekt auf die jeweiligen Gegebenheiten abstimmen. Die Palette reicht von minimalistisch anmutenden Becken bis hin zu Pflanzenbereichen oder als Ergänzung speziell angelegten Seerosen- und Fischbecken – je nach Platz und Bedürfnis. Auf Wunsch lassen sich auch Extras wie eine Gegenstromanlage, Beleuchtungselemente, Massagedüsen oder Unterwasserlautsprecher integrieren. Für ein besonders angenehmes Badevergnüngen sorgt eine Beheizung, die sich mit der Hausheizung kombinieren oder auch unabhängig davon mittels Luftwärmepumpe ausführen lässt. „In Kombination mit einer Lamellenabdeckung kann die Badesaison damit um mindestens zwei
Monate verlängert werden. Und das bei sehr wenig Energiebedarf“, so Johannes Wammes. Poolabedeckungen haben generell einen isolierenden Effekt und erhöhen die Sicherheit des Schwimmbades. Schön warm eingepackt verhindert die Abdeckung die nächtliche Abkühlung des Wassers, mit Solarlamellen kann die Wassertemperatur sogar erhöht werden.
FIX UND FERTIG
Wer möchte, lässt sich den Living Pool als Fertigbecken im Ganzen liefern. Dies erfordert zwar eine exaktere Planung und präzisere Vorbereitung, aber die kurze Bauzeit, die perfekten Oberflächen und die lange Lebensdauer sprechen klar für sich. Sogar Treppenanlagen können bereits im Becken eingebaut angeliefert werden. Bei den Beckenfarben liegen Grautöne im Trend, die besonders natürlich wirken und leicht zu pflegen sind, doch auch hier sind der Individualität kaum Grenzen gesetzt.
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HOLZWERK MIT ANKLANG Spechtenhauser veredelt zwei bekannte Innsbrucker Architekturprojekte mit seinem Tischlerhandwerk.
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ls Innsbrucker Traditionsbetrieb bietet Spechtenhauser hohe Planungskompetenz und erstklassige Handwerksqualität für private wie gewerbliche Projekte jeder Größenordnung. Und das seit bald 90 Jahren! Spezialisiert auf Fensterbau, Möbeltischlerei und Glasarbeiten sorgt das Familienunternehmen für hochwertige Maßanfertigung – perfekt angepasst an die individuellen Wünsche des Kunden. „Geht nicht gibt’s nicht bei uns. Wir versuchen immer eine Lösung zu finden“, betont Geschäftsführer Martin Wegscheider. Davon zeugen auch die
beiden Referenzprojekte des Unternehmens aus dem letzten Jahr. Gespannt?
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Ein Ambiente, in dem Lesen pure Freude macht. Fast die gesamten Tischlerarbeiten in der Innsbrucker Stadtbibliothek stammen von Spechtenhauser: sämtliche Pulte, die Verkleidungen und Verbauten der Wände, teilweise mit Whisper-Wool bespannt, diverse Schränke, Brüstungen, Sitzflächen und vieles mehr. Bei den Holz-Glas-Trennwänden konnte der Meisterbetrieb auch mit seinem Know-how in Sachen Glasbau auftrumpfen.
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Mit hochwertigem Glasbau und Tischlerhandwerk sorgt Spechtenhauser für komfortables Lesevergnügen in der Stadtbibliothek Innsbruck.
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AUSSER GEWÖHN LICHE ARCHI TEKTUR
AUS|SER|GE|WÖHN|LICH: VOM ÜBLICHEN, GEWOHNTEN ABWEICHEND; ÜBER DAS GEWOHNTE MASS HINAUSGEHEND; SEHR, ÜBERAUS. Natürlich kann man einfach ein Hotel bauen. Oder eins kaufen und renovieren. Man kann das aber auch auf ganz besondere Weise tun. Und natürlich kann man auf einem Campingplatz einfach Raum für Wohnwägen schaffen. Oder man macht das anders. Außergewöhnlich eben.
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FOTOS: © KLAUS MAISLINGER / KONTOR HALL, PRIVAT
Außenansicht Hotel Kontor am Unteren Stadtplatz. In der Vergangenheit drehte sich in Hall alles rund um die Entstehung der Münzen sowie die Gewinnung von Salz. Bis heute sind diese Spuren der Zeit in den Häusern zu entdecken.
Hinter all den Schichten an Bausünden, die im Laufe der Jahrzehnte begangen wurden, kam Schönes und Erhaltenswertes zum Vorschein.
eco.architektur
HOTEL MIT REICHER GESCHICHTE Was machen eine engagierte Mathematikerin und ein geschickter Restaurator aus Korsika in Tirol? Sie eröffnen ein Boutiquehotel. Drei Jahre restaurierten Ursula und Marek Jud-Basny ein altes Handelshaus am Unteren Stadtplatz in Hall. Im Dezember 2018 konnten sie das Kontor endlich eröffnen. Eine ungewöhnliche Renovierung in Eigenregie. T E X T : J U L I A S PA R B E R - A B L I N G E R
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ie studierte Mathematikerin Ursula aus Hall lernte auf Korsika ihren Mann Marek kennen. Sie zog zu ihm und arbeitete im Tourismus. Beide träumten vom gemeinsamen Hotel. Sie schauten sich auf der Insel um und fanden zunächst nichts Passendes. Zu Weihnachten 2014 machten sie Heimaturlaub in Tirol und entdeckten das Kontor am Unteren Stadtplatz. Ihr Vater, der ehemalige Landeskonservator Werner Jud, hatte erfahren, dass es verkauft werden soll. Ursula hat sich sofort in das Haus verliebt. Wenngleich es vorerst einer Ruine glich und es noch eineinhalb Jahre dauern sollte, bis sie den Zuschlag erhielten und mit den Bauarbeiten beginnen konnten. „Was heißt beginnen? Wir haben zunächst ein Jahr lang nur Wände eingerissen und ausgeräumt, alte Möbel, Sanitäranlagen, Müll und 250 Tonnen Schutt entsorgt“, erzählt Ursula vom enthusiastischen Beginn der Bauzeit. Die Kanalisation, die Heizung, die Stromleitungen – alles musste erneuert werden. „Manche hielten uns für verrückt.“
ENORME SANIERUNG MIT ÜBERRASCHUNGEN
Wir sitzen im lichtdurchfluteten Frühstücksraum. Die renovierte Stuckaturdecke aus dem 18. Jahrhundert mit Designerlampe in der Mitte fällt ins Auge. Es duftet nach Kaffee, der in Tassen der belgischen Designerin Anita Le Grelle serviert wird. Alles ist sauber. Es riecht frisch. Nichts zeugt mehr von den enormen Sanierungsarbeiten, die Ursula fotografisch dokumentierte: „Dieser Boden lag unter einer halben Meter Schicht an Linoleum.“ Die historischen Holzbretter wurden Stück für Stück entfernt und gereinigt. Eine Betonverbunddecke eingezogen, Leitungen verlegt und mit Trittschalldäm-
„Manche hielten uns für verrückt.“ URSULA JUD-BASNY
Zimmer „Gotik“: Das auf den jeweiligen Charakter des Zimmers abgestimmte Interieur wurde selbst entworfen und vom Tischler angefertigt.
mung versehen. Erst dann konnte der alte, renovierte Boden wieder eingebaut werden. Abgeschliffen, versiegelt, jedes Holzwurmloch verschlossen und geölt. Diese Prozedur wurde in vier von fünf Zimmern wiederholt. Nur in einem war nicht mehr genügend Altbestand vorhanden. Eine Sisyphusarbeit: „Mein Mann ist ein großer Fachmann mit viel Geduld. Doch manchmal stieß auch er an seine Grenzen“, erzählt Ursula. Als im Erdgeschoß die Decke heruntergebrochen, als beim Kanaltausch ein Loch in der Wand dahergekommen ist, als Trägerbalken zu-
sätzlich gestützt werden mussten, weil das Haus kurz einzustürzen drohte. Marek fand für alles Lösungen, doch diese waren nicht nur mit Mehraufwand, sondern auch mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
HINTER JEDER BAUSÜNDE STECKTE EIN JUWEL
Ein zusätzliches Problem des Kontor: Hinter all den Schichten an Bausünden, die im Laufe der Jahrzehnte begangen wurden, kam Schönes und Erhaltenswertes zum Vorschein. Ursula erzählt von einem „Stern aus Ebenholz“,
eco.architektur
Der lichtdurchflutete Frühstücksraum. Die Stuckatur an der Decke ist deutlich erkennbar.
Die Trambalken im Zimmer „Gotik“, bevor sie abgeschliffen und gereinigt wurden
der als Intarsie im Boden entdeckt wurde. Zwar nur in Einzelteilen vorhanden, weil dieser irgendwann einfach brachial abgeschlagen wurde, doch Zeugnis einer reichen Geschichte. Die Bauforschung ist mit der Untersuchung des Hauses Kontor noch lange nicht am Ende, doch man nimmt an, dass Mathias Kögler – damals der reichste Mann in Hall – das Haus im Jahr 1689 aufwändig ausbauen ließ. Davon zeugen eine barocke Tür mit Gold verziert und die aufwändigen Stuckarbeiten an den Wänden, „die wir alle mit einem Skalpell feinsäuberlich freilegen ließen“. Auch die Freilegung der gotischen Holzbalken, die in den 1950er-Jahren mit Zement und Heraklith einfach zugemauert wurden, war eine Herausforderung: „Wir haben die einzelnen Balken mit Seifenlauge und Bürste gewaschen und im Zimmer Gotik wieder eingebaut.“ So wurde aus einer Bausünde ein bauliches Juwel.
JEDES ZIMMER EINE EIGENE EPOCHE
Das Haus ist heute eine Hommage an die Geschichte, die sich über alle Epochen erstreckt. So spiegelt das Doppelzimmer „Barock“ das einst pompöse Zeitalter mit auffälligem Stuckrondell an der Decke wider. In der „Suite Süd“ kann man in der Bade-
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Das Zimmer „Barock“ als Baustelle und heute – mit restauriertem Stuckaturrondell und historischem Holzboden
wanne unter einer gotischen Balkendecke liegen, die romanische Steinwand und den klassizistischen Stuck betrachten. Der restaurierte Holzfederboden ist ein zusätzliches Kunstwerk in der Hotelsuite. Das Doppelzimmer „Twinset“, in dem man zwei identische Stuckprofile aus der Zeit des Historismus freilegte, steht für ein Phänomen der Architekturgeschichte: Die Kombination aus alten Stilrichtungen. Das Boutiquehotel Kontor ist ein Paradebeispiel, wie man architektonische Details und historische Relikte behutsam kombiniert und im modernen Hotelbau integriert. „Wir sind heute rundum glücklich mit unserem Kontor und die Plagerei ist schon fast vergessen“,
erzählt Ursula. Besonders wenn die Gäste vom schönen Ambiente schwärmen, wissen die beiden, warum sie Hall gegen Korsika getauscht haben. Vorerst ist das finanzielle Kontingent ausgeschöpft, doch der Ausbau des dritten Stockes ist schon geplant, in dem drei weitere Zimmer entstehen sollen. Auch ein Café im Erdgeschoß ist Ursulas großer Traum: „Wir bieten derzeit auch Brunch für Privatgäste an, doch bei vollem Haus ist das nicht möglich.“ Deshalb wäre eine schön renovierte, öffentliche Dependance eine ideale Ergänzung der Haller Gastronomieszene. Das Kontor soll also weiterwachsen. Behutsam und schön. www.hotel-kontor.at
eco.architektur
Der erste Glamping-Park Österreichs nahm im Nature Resort Natterer See ab 2015 Gestalt an: Safari-LodgeZelte, WoodLodges und KiefernholzSchlaffässer bieten kuscheligluxuriösen Raum inmitten beschaulicher Naturidylle.
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N
ach ein bisschen Abenteuer sehnen wir uns doch alle, nach Ursprünglichkeit, nach Natur und danach, nicht nur im Herzen frei zu sein. Aber nach dem Abenteuer kommen die meisten von uns doch gern ins gemütliche Heim, unter die warme Dusche, an den gedeckten Tisch, ins weiche Bett. Geht nicht beides? Kann man wohligen Luxus und das Bedürfnis nach Natur nicht irgendwie verbinden? Man kann und es gibt sogar einen Trend, der das alles zusammenpackt: Glamping nennt sich der Mix, der das Beste aus zwei Welten zusammenbringt. Und kaum woanders lässt sich das so gut leben wie am Natterer See. Das Ferienresort hat sich in den letzten 90 Jahren mehrfach neu erfunden. Und das macht es so gut, dass es dafür jede Menge Preise einheimst – aktuell wurde es etwa mit dem Camping.info Award 2019 als einer der 100 besten Campingplätze Europas ausgezeichnet. Den innovativen und rührigen Geschäftsführer Georg Giner macht das natürlich überaus stolz. Zu Recht. Dabei hat alles ganz klein begonnen. Die Anfänge des Sees liegen in den 1920er-Jahren. Der Großvater Georg Giners war Bauer in Natters und hatte eine große Familie mit acht Kindern zu ernähren. Da die kleine Landwirtschaft zum Leben kaum ausreichte, legte er auf einem kleinen Grundstück in einem Feuchtgebiet einen künstlichen See für einheimische Badegäste an.
LUST AUF LÄSSIG Wer Natur will, muss nicht leiden: Am Natterer See findet jeder den perfekten Raum für sich. Besonders toll: Das Nature Resort, das sich ganz dem Glamping verschrieben hat. TEXT: SONJA NIEDERBRUNNER
Zwischen 1928 und 1930 entstand der östliche, durch einen kleinen Damm abgesicherte Seeteil, einige Jahre später, nach dem Erwerb weiterer Flächen, der westliche Teil. „Nachdem mein Großvater früh tödlich verunglückt war, übernahmen zwei der Söhne den Betrieb“, erzählt Georg Giner. Wirtschaftlich waren die beiden allerdings wenig erfolgreich, also kaufte Giners Vater Karl das Unternehmen seiner Mutter ab. „Gemeinsam mit seiner Frau Erna begann er ab Ende der 1950er-Jahre mit dem Ausbau des Betriebes und legte damit den Grundstein
für die Erfolgsgeschichte des Natterer Sees.“ Seine Eltern erkannten das große Potential, das ein Campingbetrieb bot. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte wurden das Areal und die Infrastruktur kontinuierlich erweitert und ausgebaut. Der Campingplatz entwickelte sich während dieser Zeit zu einem der besten Europas. Heute ist der Natterer See ein Ferienresort, das verschiedene Unterkünfte und Beherbergungsarten anbietet. Auf dem 5-Sterne-Campingplatz bieten die 200 Stellplätze mit einer Größe von 60 bis 160 Quadratme-
eco.architektur
tern Anschlüsse für Strom, Frisch- und Abwasser, Kabel-TV und WLAN. Individualurlauber mit Zelt finden hier ebenso perfekte Bedingungen wie Camper mit VW-Bus, Caravan- und Wohnmobilbesitzer. Gästen stehen zudem auch Appartementhäuser, Pensionszimmer und Seminarräumlichkeiten zur Verfügung. Besonders erfolgreich läuft das Konzept Glamping. „Camping liegt voll im Trend. Hauptverantwortlich dafür ist der Wandel von billig zu komfortabel. Glamping beschreibt genau diesen Prozess. Das Wort steht für Glamorous Camping. Am Anfang dieser neuen Strategie, die wir seit 2013 umsetzen, standen einige Schlaffässer. In einem zweiten Schritt entstanden 2015 vier luxuriöse Safari-LodgeZelte und acht WoodLodges, letztes Jahr kamen weitere neun LodgeZelte hinzu. Die Lodges liegen auf einem eigenen weitläufigen Gelände in einem Waldgebiet von 1,7 Hektar, das wir unter dem Namen ,Nature Resort‘ anbieten. Wir sind das einzige Unternehmen in ganz Österreich, das unseren Feriengästen diese nachhaltigen Unterkunftstypen anbietet.“ Alle Lodges kommen ohne Kunststoff aus. Die Innenausstattung ist hochwertig mit traditionellen Werkstoffen wie Holz, Keramik, Metall und Emaille bestückt.
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„Ästhetik und Funktionalität müssen Hand in Hand gehen und harmonisch aufeinander abgestimmt sein.“ JÜRGEN KITZMÜLLER
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JEDES PROJEKT BEGINNT MIT EINER REISE
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Architekt Jürgen Kitzmüller und sein Team setzen sich selbst hohe Maßstäbe bei der Planung und Ausführung ihrer Aufgaben. Die Persönlichkeit jedes Bauherrn und dessen Anforderungen und Wünsche genau zu analysieren steht am Beginn eines jeden Projektes. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
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Jemanden richtig kennenzulernen und sein Vertrauen zu gewinnen braucht Zeit. Diese Zeit nimmt sich Jürgen Kitzmüller für seine Kunden und schafft damit die Atmosphäre, die es für seine hochwertigen Arbeiten braucht.
äume, Materialien und Stimmungen mit allen Sinnen zu erleben hilft dabei, eigene Wünsche und Sehnsüchte besser erfassen und konkretisieren zu können. Diese Erfahrung macht Architekt Jürgen Kitzmüller jedes Mal, wenn er mit seinen Bauherren Exkursionen zu Referenzprojekten, Grundstücken, Bestandsobjekten oder zu ausführenden Partnerbetrieben unternimmt. Auch die Besichtigung eines Steinbruches kann durchaus Augen öffnen und den Horizont erweitern. Erst wenn die Richtung klar ist und die Chemie stimmt, werden Entwurfsvorschläge gemacht, die genau auf den jeweiligen Bauherrn abgestimmt sind. Genauso präzise wie die Vorbereitungs- und Planungsschritte bis ins letzte Detail wird auch die Ausführung garantiert.
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Eine Vielzahl unterschiedlichster Projekte in den exklusiven Bereichen Hotellerie,
Geschäfts- oder Repräsentationsräumlichkeiten und Wohnen schmücken das Portfolio von Kitzmüller Architektur. Auch wenn jedes Projekt ein Unikat ist und auf die persönlichen Anforderungen des Kunden zugeschnitten wurde, ist die Handschrift Kitzmüllers deutlich zu erkennen. Nichts kommt von der Stange oder entsteht aus
purem Zufall. Der Einsatz hochwertigster Materialien und harmonische Licht- und Farbkonzepte in Kombination mit hoher Funktionalität der Entwürfe sind die Stärken des Teams. Gesamtheitliches Denken und das kombinierte Planen von Innen- und Außenräumen im Sinne der Gegebenheit des Grundstückes
KITZMÜLLER ARCHITEKTEN
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KITZMÜLLER ARCHITEKTEN
Ein Bauernhaus in den Bergen folgt anderen Ansprüchen als ein Loft in der Großstadt. Ein guter Architekt setzt sich mit diesen Fragen bis ins Detail auseinander.
90 bzw. des Bestandes sind entscheidend – da kann schon mal ein besonderer Ausblick oder ein Möbelstück starken Einfluss auf den Entwurf haben. Besonders viel Aufmerksamkeit wird in die Lichtplanung gelegt. Tageslicht und künstliche Lichtquellen werden genau aufeinander abgestimmt, um zu jeder Tageszeit die perfekte Stimmung und Ausleuchtung zu erzielen. Auch die Langlebigkeit und die Entwicklung der Patina eines Objektes sind für Jürgen Kitzmüller schon von Beginn an ein Thema.
DER BESONDERE UMGANG MIT MENSCHEN UND SITUATIONEN
Egal ob regional oder über die Grenzen hinweg gebaut wird: Eine enge Vertrauensbasis wie die zu seinen Bauherren pflegt Jürgen Kitzmüller natürlich auch mit seinen Partnern am Bau. Nicht selten entstehen aus guten Netzwerkpartnerschaften Freundschaften. Die Basis für eine gute Zusammenarbeit sind stets eine angenehme Kommunikation und der Wille aller Beteiligter, etwas Großartiges zu schaffen. Wichtige Punkte wie die Erfassung der jeweiligen Region und deren Bauweisen, die Budgetplanung, die Lebensund Alltagssituation der Nutzer oder deren spezielle Gewohnheiten werden wie bei ei-
nem Coaching gleich zu Beginn miteinander geklärt. Nachdem Jürgen Kitzmüller auch für ein internationales Publikum plant und baut, sind länderspezifische Eigenheiten häufig ein Thema. Trifft man sich wie bei uns eher am Esstisch oder wie in England oder Amerika am Fireplace ist beispielsweise eine Frage, die für das Wohlfühlen innerhalb der eigenen vier Wände entscheidend ist.
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ATP ARCHITEKTEN INGENIEURE
© ATP/BAUSE
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ATP ARCHITEKTEN INGENIEURE
ARCHITEKTUR MIT ANSTRICH Mit dem Neubau für die modernste Wasserlackfabrik Europas konnte ATP dem erfolgreichen Familienunternehmen ADLER ein Gebäude überreichen, das Farbe bekennt. Zum Heimatstandort Tirol nämlich. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R
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ein Klacks, sondern eine anspruchsvolle Aufgabe, die das buntgemischte Team aus erfahrenen Architekten und Ingenieuren am ATP-Standort Innsbruck in bewährter integraler Manier mit Bravour lösen konnte. „Als Pionier der Integralen Planung mit BIM (Building Information Modeling) sind wir mit zehn Gesamtplanungsbüros vor allem im Industriebau in ganz Europa zuhause. Für ADLER an unserem Heimatstandort Tirol ein solch modernes Gebäude mit technisch anmutendem Anstrich zu planen, war für uns aber besonders erfrischend“, freut sich Robert Kelca, ATP-Partner und Geschäftsführer in Innsbruck über den gelungenen Neubau, der dank des ausdrucksstarken Konzepts und der stringenten Planung wunderbar ins farbenfrohe Bild der Tiroler Bergwelt passt.
ATP
PROJEKTDATEN
•A uftraggeber: ADLER-Werk Lackfabrik, Schwaz • Baubeginn: 2016 •F ertigstellung: Bauabschnitt 1: 02/2017 Bauabschnitt 2: 08/2018 • Bruttogeschossfläche: Bauabschnitt 1: 6.368 m2 Bauabschnitt 2: 8.194 m2 • Bruttorauminhalt: Bauabschnitt 1: 62.755 m3 Bauabschnitt 2: 95.745 m3 • Projektleitung: Günther Brandacher • Integrale Planung: ATP architekten ingenieure, Innsbruck www.atp.at
WAS KANN DER NEUE BAU?
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Mit dem Werksneubau, der an den Bestand andockt, beabsichtigt ADLER die Produktion von wasserlöslichen Lacken am Firmengelände zu verdoppeln. Die neue Anlage besteht aus einer zehn Meter hohen Fabrikhalle mit Büros und Besucherplattform sowie einem Pufferlager mit Labor. Im zweiten Bauabschnitt wurde ein Hochregallager für ca. 15.000 Paletten und vorgelagerter Kommissionierung mit zehn Laderampen verwirklicht. Gemäß dem Leitspruch des Unternehmens „In unseren Adern fließt Farbe“ wurden diese Baukörper über eine gemeinsame Spange verbunden. Dieses Element stellt die Verbindungsader für derzeitige und künftige Entwicklungen dar.
DIE AUFREGENDE OPTIK
Mit der äußeren Gestaltung der Baukörper nahm ATP im Sinne der Corporate Identity Bezug auf die Welt der ADLER-Lacke. Durch Behandlung der Holzfassaden mit „Pullex Silverwood”, einem der Leitprodukte des Unternehmens, erhielt der Neubau mit Vergrauungs-, Altholz- und Metalleffekten eine technische Anmutung. Die bunte Holzfassade erstreckt sich als Band vom oberen Bereich des Pufferlagers über die Verbindungsbrücken zur Produktion und weiter zur Kommissionierung und umschließt diese. Ein optisches Highlight: Das Hochregallager mit der glänzenden Paneelfassade, die sich durch die spiegelnde Oberfläche optimal in die Umgebung integriert.
DIE PERFEKTE PLANUNG
Die Werkserweiterung erfolgte auf Basis einer Masterplanung durch ATP. Die Experten der Fachbereiche Architektur, Tragwerkspla-
ATP ARCHITEKTEN INGENIEURE
IM INTERVIEW
ADLER ist ein traditionsreiches Tiroler Familienunternehmen, weshalb sich das gesamte Team hohe Maßstäbe setzt. Mit dieser Philosophie ist ADLER zum Kompetenzführer bei Holzschutz und Holzlacken geworden. Denn wer mit Herz bei der Sache ist, macht keine halben Sachen. Das beginnt bei der Forschung und endet bei Beratung und Service. Auch beim neuen Firmengebäude wurde auf Qualität gesetzt. Andrea Berghofer ist die Enkelin des Firmengründers Johann Berghofer und seit 1999 Geschäftsführerin bei ADLER. Ihre Schwester und Leiterin der Unternehmenskommunikation Claudia Berghofer hat uns aus ihrer Sicht als Bauherrin ein paar Antworten zum Neubau gegeben.
ECO.NOVA: Was waren Ihre Vorgaben bzw. Anliegen bei der Gestaltung des Gebäudes? CLAUDIA BERGHOFER: Für uns war ein funktioneller Produktionsablauf, der einen rationellen Fertigungsfluss ge-
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© ADLER-WERK
nung und TGA (Technische Gebäudeausrüstung) planten das Projekt integral und informationsunterstützt durch BIM. Der Großteil der Konstruktion wurde in Holz ausgeführt. Die Anwendung des BIM-Modells in der Tragwerksplanung führte zu Zeiteinsparungen in der Ausführungsphase bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung der Bewehrungspläne.
währleistet, die Voraussetzung für die Planung des Produktions- und Logistikgebäudes. Wir von ADLER wollten ein modernes und nachhaltiges Gebäude, das auch in den nächsten Generationen Bestand hat. Wie lief die Zusammenarbeit mit ATP? Haben Sie sich als Bauherren bzw. als ADLER-Team viel eingebracht? Wir hatten mit dem Team von ATP eine ausgezeichnete Zusammenarbeit, da dieses Planungsbüro nicht nur die Architektur und Tragwerksplanung, sondern die gesamte damit zusammenhängende Haustechnik (Heizung, Lüftung etc.) exakt plante. Da nur wir und unser Team bzw. die Menschen in der Prozesskette genau wussten, wie der interne Ablauf sein soll, haben wir gemeinsam mit den Architekten und
Die Bauherrinnen Andrea (re.) und Claudia Berghofer
Ingenieuren jenes Werk geschaffen, das wir heute in der Praxis sehen.
Wie hat sich das neue Arbeitsumfeld im Alltag auf Sie und Ihre Mitarbeiter ausgewirkt? Die Arbeitsplätze sind hell und äußerst mitarbeiterfreundlich gestaltet, Holz macht den Raum zusätzlich besonders sympathisch – das war für uns DIE Voraussetzung, denn unsere Mitarbeiter stehen immer an erster Stelle. Wir gehen immer sehr gerne in diese Gebäude und zeigen sie auch besonders stolz unseren Kunden. Die neue hochmoderne Wasserlackfabrik und das Hochregallager haben ein positives und begeistertes Echo bei den ADLER-Mitarbeitern und auch bei den Besuchern und der Bevölkerung von Schwaz hervorgerufen.
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GEMEINSAM ENTSCHEIDEN Vorsorgende Vermögensübertragung zu Lebzeiten: Ein Wegweiser zum gewünschten Ziel. TEXT: LUKAS KÖNIG
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egelmäßige Studien der Österreichischen Nationalbank (OeNB) belegen, was man auch aus der immer höheren Zahl an Immobilienpublikationen der Medien entnehmen kann: Die Österreicher haben in den letzten Jahren verstärkt in Immobilien investiert. Und dieser Trend setzt sich fort. Laut OeNB nimmt auch das Finanzvermögen der Österreicher inflationsbereinigt nur moderat zu, während das Immobilienvermögen alleine zwischen 2010 und 2016 um ein Drittel angestiegen ist. Daraus lässt sich unschwer ableiten, dass die wirtschaftliche Bedeutung des Eigenheims oder der zur Vorsorge angeschafften Wohnung für den Einzelnen parallel zu ihrer Wertentwicklung stetig zunimmt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Liegenschaftseigentümer Gedanken über eine gut geplante und zeitgerechte Übertragung ihrer Immobilien an die nächste Generation oder generell an ihre Angehörigen machen. Im Idealfall sollte diese Übertragung steueroptimal erfolgen, mussten doch bereits bei der Anschaffung des Objektes und aus den laufenden Erträgen erhebliche Steuerbeträge abgeführt werden.
WORÜBER SOLLTE MAN NACHDENKEN?
Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob die Übertragung einer Immobilie von Todes wegen passiert oder man diese bereits zu Lebzeiten plant. Beide Übertragungsvarianten sind steuerlich grundsätzlich gleich geregelt, wobei naturgemäß die steuerlichen Rahmenbedingungen nur bei einer Übergabe zu Lebzeiten auch präzise feststehen. Errichtet man ein Testament, muss man in Kauf nehmen, dass zu diesem (hoffentlich erst in ferner Zukunft liegenden) Zeitpunkt ein ganz anderes, weit ungünstigeres Steuerrecht in Kraft sein kann. Wir Notare haben täglich mit Verlassenschaften und den dar-
(Rechts-)Frieden ist unschätzbar wertvoll, vor allem in der Familie. Schon aus diesem Grund sollte einer – gemeinsam vereinbarten – Übertragung zu Lebzeiten der Vorzug vor einer einseitig verfügten testamentarischen Regelung zur Immobilienübertragung gegeben werden.
aus entstehenden Rechtsfragen und Konflikten zu tun. Letzteres liegt nicht selten daran, dass Testamente und sonstige letztwillige Anordnungen selten mit allen Beteiligten besprochen werden und daher auch nicht von einem gemeinsamen Willen aller Beteiligter getragen sind. Ganz im Gegensatz zu einer idealen Übertragung zu Lebzeiten.
SCHENKUNG ODER ÜBERGABE
Begrifflich unterscheiden Vertragsjuristen zwischen (reiner) Schenkung und Übergabe. Als Schenkung bezeichnet man dabei eine Zuwendung ohne Vorbehalt von Gegenleistungen, also ohne dass der Geschenknehmer für den Erhalt der Immobilie seinerseits Leistungen zu erbringen hat. Bei der Übergabe – dem in der Praxis weitaus häufigeren Fall – wird der Übernehmer vertraglich verpflichtet, dem Übergeber im Gegenzug zum Erhalt der Liegenschaft Leistungen zu erbringen bzw. Rechte einzuräumen. Die Bandbreite möglicher Gegenleistungen, die sich der Übergeber ausbedingen kann, ist groß. Das reine Wohnungsgebrauchsrecht berechtigt dabei lediglich zur Eigennutzung der übertragenen Immobilie, während ein Fruchtgenussrecht auch eine Vermietung derselben durch den Übergeber ermöglicht. Dieser erhält dann auch allfällige Mieteinnahmen. Belastungs- und Veräußerungsverbote stellen durch ihre Eintragung im Grundbuch sicher, dass die Immobilie auch nach der Übertra-
gung nur mit Zustimmung des Übergebers mit Pfandrechten belastet oder weiterveräußert werden kann. Soll beispielsweise sichergestellt werden, dass eine Immobilie in Familienhand bleibt, können Vorkaufsrechte vereinbart werden, sodass ein Kind dem anderen seinen Anteil abkaufen kann, bevor er in fremde Hände gerät. Um Streit über die Höhe des Vorkaufspreises zu vermeiden, kann dieser auch im Anlassfall durch einen Sachverständigen ermittelt werden.
WAS BEKOMMEN DIE ÜBRIGEN ERBEN?
Wesentlicher Teil einer guten Übergaberegelung ist die Frage der Ansprüche derjenigen Familienmitglieder, die nicht als Übernehmer der Liegenschaft vorgesehen sind. Das Erbrechtsänderungsgesetz 2015 ist am 1. Jänner 2017 in Kraft getreten und hat wesentliche Bereiche des Erb- und Pflichtteilsrechtes neu geregelt. Dabei hat sich der Gesetzgeber allerdings wiederum dafür entschieden, dass engsten Angehörigen ein Pflichtteil zusteht. Berechtigt sind hierbei der Ehegatte und die Nachkommen, als Berechnungsgrundlage dient eine allfällige Verlassenschaft, aber auch – und das wird oft nicht bedacht – Schenkungen zu Lebzeiten. Es ist daher notwendig und richtig, auch diese Pflichtteilsansprüche bei einer Übergabe zu Lebezeiten zu berücksichtigen und im Idealfall im Einvernehmen mit allen Beteiligten zu regeln.
eco.architektur
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eco.recht
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Dr. Lukas König und Dr. Michael Vetter von der Lilie
Vielfach übersehen wird, dass eben auch ein Ehegatte Pflichtteilsansprüche an demjenigen Vermögen hat, das sein Ehepartner zu Lebzeiten verschenkt. Pflichtteilsverzichte schützen in solchen Fällen die Übernehmer vor unliebsamen Überraschungen, etwa wenn aufgrund fehlender Entscheidungsfähigkeit (Geschäftsfähigkeit) eines Elternteiles beim Tod des anderen Elternteiles von einem Erwachsenenvertreter Pflichtteilsansprüche geltend gemacht werden müssen. Pflichtteilsverzichte und Schenkungen ohne tatsächliche Übergabe sind Rechtsgeschäfte, die nur in Notariatsaktsform und daher nur vor dem Notar geschlossen werden können. Notare haben daher mit diesen Rechtsgeschäften und Sachverhalten täglich zu tun und sind aufgrund ihrer Berufsordnung in besonderem Maße verpflichtet, die Interessen aller Beteiligter zu wahren. Die Erbrechtsreform hat noch eine weitere, gravierende Änderung im Hinblick auf Schenkungen im Familienkreis gebracht: Auf Antrag eines Beteiligten muss nun auch im Rahmen der gesetzlichen Erbfolge eine
Hinzu- und Anrechnung von Schenkungen stattfinden – egal wie lange diese schon zurückliegen. Das bedeutet theoretisch, dass insbesondere verschenkte Liegenschaften von einem Sachverständigen zu bewerten sind und sich diese Werte folglich auf den Anteil des Beschenkten am Verlassenschaftsvermögen auswirken. Dies löst nicht nur finanziell einen hohen Aufwand aus, sondern sorgt auch oft für Unverständnis und Unfrieden. Ein einfaches Testament kann hier wirksam Abhilfe schaffen.
wussten und sich zurückgesetzt fühlen. Transparenz wird in unserer modernen Zeit von allen eingefordert, insbesondere in der Familie. Es ist fraglos ein Privileg, Liegenschaftsvermögen an die nächste Generation weitergeben zu können. Meist ist dieses Vermögen hart erarbeitet und repräsentiert ein Lebenswerk, auf das man stolz sein kann. Sich den Zeitpunkt für diese Übertragung frei und selbstbestimmt aussuchen zu können, ist ebenfalls ein Privileg, von dem man Gebrauch machen sollte. Zahlreiche Übertragungen passieren erst dann, wenn die übergebende Person bereits vom Alter und gesundheitlichen Problemen geschwächt ist. In einer solchen Situation die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist schwierig und wird nicht leichter, wenn von nahestehenden Personen zusätzlich Druck in irgendeine Richtung ausgeübt wird. Schließlich geht es oft um hohe Werte. Außerdem ist zuletzt die steuerliche Situation für die unentgeltliche Übertragung von Liegenschaften in Österreich nach wie vor sehr günstig, innerhalb und auch außerhalb des engsten Familienkreises – dies trotz aller Reformschritte des Gesetzgebers, die zwar in manchen Fällen zusätzliche Komplexität, aber nur in wenigen Fällen spürbare Mehrbelastungen mit sich gebracht haben. Letztlich ist es für viele auch einfach ein gutes Gefühl, ihre Vermögensnachfolge geregelt zu haben. Die rechtzeitige Übertragung von Liegenschaften ist ein wesentlicher Bestandteil davon. Die Absicherung der übergebenden Person ist dabei oberstes Gebot und rechtlich auf vielfältige Weise möglich. Damit kann der Rechtsfrieden in der Familie gewahrt bleiben und das übertragene Vermögen seinem Zweck gerecht werden: Allen Beteiligten einen guten und beständigen Mehrwert zu verschaffen.
RESÜMEE
Eine zeitgerechte Übergabe bringt – wenn sie gut geplant und umgesetzt wird – viele Vorteile. Es ist möglich, alle Beteiligten einschließlich allfälliger Pflichtteilsberechtigter in den Prozess einzubinden. Das erspart böse Überraschungen im Nachhinein und damit auch Unstimmigkeiten in der Familie. Nur allzu oft kommt es in der Praxis vor, dass sich ein Testamentserbe grobe Vorwürfe anderer Angehöriger gefallen lassen muss, die von der Testamentserrichtung nichts
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Designerin Nina Mair entwarf in Kooperation mit Architektin Michaela Mair das neue Firmengebäude der Gabriel Forcher Tischlerei in Lienz. Das Entwurfskonzept konzentriert sich dabei ganz auf die Bedürfnisse des Menschen. Sowohl von der Werkstatt als auch von jedem Büroarbeitsplatz aus gibt die Architektur durch große Fensteröffnungen Blicke in die Umgebung frei. Mit dem Konzept des Innenausbaus wurde der Tischlerei ermöglicht, die gesamten Möbel und Trennwände selbst herzustellen und zu errichten. Anstelle von üblichen Wänden wurden Schrankmöbel in zwei unterschiedlichen Höhen entwickelt, die als Raumtrenner dienen. Diese sind zur Decke hin verglast, um ungestörtes Arbeiten bei maximaler Transparenz zu ermöglichen. Als zentrales, verbindendes Element dient ein großzügiger, vollverglaster Innenhof, durch den Raum und Struktur kunstvoll miteinander verwoben wurden.
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Mit viel Brimborium feierten die Ötztaler Seilbahnunternehmer Alban und Attila Scheiber die offizielle Eröffnung der Kirchenkarbahn – Sektion II. Dank der Finalisierung der Bahn profitieren Skifahrer in Hochgurgl seit November 2018 von zusätzlichen Pistenkilometern und neuen Freeridemöglichkeiten. Die moderne 10er-Kabinenbahn von Doppelmayr befördert 2.400 Personen pro Stunde.
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IMMOBILIEN MIT ERLEBNISWERT
Die Gemeinde Kiefersfelden hat das Baurecht für das Immobilienvorhaben „Kaiserreich Kiefersfelden“ erteilt. Am Fuß des Skigebietes Wilder Kaiser beginnen ab Frühsommer die Arbeiten für das Projekt, das Gewerbe, ein siebenetagiges 200-Betten-Hotel, Einzelhandel und Erlebnis vereint. Realisiert wird das 40.000 Quadratmeter umfassende Kaiserreich von der Unterberger Gruppe nach Entwürfen der europaweit tätigen ATP architekten ingenieure. Im Sommer 2018 hatte der Gemeinderat Kiefersfelden bereits den Aufstellungsbeschluss für das Immobilienprojekt gebilligt und damit den formalen Weg für die Umsetzung geebnet. Im Augenblick führt der Projektentwickler mehrere Gespräche mit interessierten Ankermietern, die kurz vor Abschluss stehen.
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Saubermachen im eigenen Haushalt gehört eher zu den lästigen Pflichten. Mit der neuen Staubsaugergeneration von Grundig samt fortschrittlichen Komfortfunktionen ist die Wohnung ganz flugs vom Staub befreit. Besonders flexibel sind die neuen 2-in-1-Staubsauger, die sowohl im Bodenbetrieb als auch im Handstaubsaugermodus funktionieren. Erhältlich sind sie in drei Ausführungen ab 129 Euro.
DESIGNKULTUR AM HANDGELENK
2019 ist das Jahr des Bauhauses. Die Ideenschule, gegründet vor 100 Jahren, an der kreative und kompetente Gestalter ausgebildet wurden. Eine Bildungsstätte, die außerdem maßgeblich dazu beigetragen hat, den Begriff des deutschen Industriedesigns zu prägen – mit einer reduzierten und klaren Gestaltung von Formen und Farben. Diese Merkmale des Bauhauses sind auch für die Gestaltung der auf 100 Stück limitierten „max bill Chronoscope 100 Jahre Bauhaus“ entscheidend. Klare Linien setzen den Fokus auf das Wesentliche: die gute Ablesbarkeit der Zeit. Designkultur erstmalig in Weißgold. 7.950 Euro. Junghans unter anderem erhältlich bei den Juwelieren Hampl und Witzmann in Innsbruck.
Kochen indes ist schon viel angenehmer als Putzen. Wir mögen vor allem den GrundigStabmixer mit seinen verschiedenen Aufsätzen, der von Smoothies über Pürees bis zu süßen Nachspeisen alles gewuppt kriegt. Das Set gibt’s um 69,99 Euro.
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A LT E T R A D I T I O N W I E D E R B E L E B T W W W. M U S E U M - T B . A T
Im Gebiet der Kramsacher Seen kann man bei einem gemütlichen Spaziergang das Museum Tiroler Bauernhöfe entdecken, in dem man sprichwörtlich auf den Spuren der Vergangenheit wandelt. Wie Zeugen aus einer anderen Zeit stehen 14 Bauernhöfe und 23 Nebengebäude aus den verschiedensten Talschaften Tirols in der Museumslandschaft. Seit über 40 Jahren bietet das Museum eine wunderbare Möglichkeit, die verschwundene Welt der Landbevölkerung zu entdecken. Geführte Touren vermitteln kompetent das Bild eines Tirols, wie es nur noch hier zu finden ist. Eine Museums-App, die man kostenlos beim Eingang downloaden kann, gibt umfangreiche Informationen zu den Höfen. Mitmachstationen für Kinder, Aussichtsplattformen und Kurzfilme in manchen Gebäuden sind weitere Höhepunkte im Museum. Wer in den kleinen, roh gezimmerten Stuben steht, der spürt vor Ort den Atem der Geschichte, und man begreift auch, welche Herausforderungen damals bewältigt werden mussten. Alte Gerätschaften erzählen stumm die Geschichte des Erfindungsreichtums, mit dem unsere Vorfahren die Alltagsprobleme gelöst haben. Das Museum Tiroler Bauernhöfe bietet außerdem zahlreiche Veranstaltungen, die alte Traditionen wieder aufleben lassen. So kann man an jedem Sonntag den verschiedenen Handwerkern zusehen, wenn sie vom Doggelmachen bis zum Goldsticken und Schnitzen ihr gelerntes Handwerk ausüben. Musikalisch wird es am 7. Juli beim großen Tag der Volksmusik. Wer wissen will, wie die Bauern im Spätmittelalter lebten, der lässt sich die „Mittelaltertage“ am 22. und 23. Juni nicht entgehen. Und der traditionsreiche Höhepunkt der Saison findet mit dem Kirchtag am letzten Sonntag im September statt.
QUALITÄTS - HANDWERK TIROL
WIR SIND DA, WENN SIE UNS BRAUCHEN Die gute Qualität eines Produktes allein reicht einem Qualitäts-Handwerker nicht aus, um Sie als Kunde zufrieden zu stellen. Er ist erst zufrieden, wenn er seinem Kunden ein begeistertes Lächeln entlocken kann.
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as Handwerk umfasst einen vielseitigen Wirtschaftsbereich. Aber für alle Qualitäts-Handwerker steht eines an erster Stelle: der Kunde. Jeder Handwerker nimmt sich Zeit für eine professionelle Beratung und bietet individuelle Lösungen, die auf die Wünsche seiner Kunden perfekt zugeschnitten sind. QHT-Betriebe erfüllen hohe Standards in allen Bereichen von der Kundenberatung über Mitarbeiterführung und Organisation bis zur Auftragsabwicklung. Der Grund, warum Qualitäts-Handwerker so viel Erfolg haben, geht auf ein umfassendes Gesamtkonzept zurück, das alle wichtigen Prozesse im Betrieb umfasst. Damit dieser Standard garantiert ist, werden sie regelmäßig von Qualitätsmanagern direkt vor Ort besucht und geprüft. Diese Qualitätsoffensive wurde 2003 von der Wirtschaftskammer Tirol (Sparte Gewerbe und Handwerk) ins Leben geru-
KONTAKT Verein „Qualitäts-Handwerk Tirol – geprüft!“ c/o Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Tirol Wilhelm-Greil-Straße 7, 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 90 5-1384, info@QHT.at www.QHT.at www.facebook.com/ QualitaetsHandwerkTirol
fen und ist seitdem ein voller Erfolg. Bereits über 250 Betriebe in Tirol haben sich der Prüfung unterzogen und sind dazu berechtigt, die Qualitätsmarke zu führen. Und es werden immer mehr. Achten Sie auf den „blauen Daumen“! PR
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mit zwei ausbildungen doppelt sicher in die zukunft. Lehre & Matura verbindet eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife. In Tirol wird dieses Angebot vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Mehr Informationen unter: www.tirol.gv.at/lehre-und-matura
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Die Tiroler-Reine-Seifen erzählen wahre Geschichten aus Tirol, in denen Tradition und Moderne eine Symbiose in flüssiger und fester Gestalt eingehen. Seit 2010 gibt es die Seifenlinie mit hohem Wiederkennungs- und Beliebtheitswert. Immer wieder kommt ein neues Produkt dazu. gen Seifen, die frei von synthetischen Tensiden in Kesseln hergestellt werden. Im Laufe der Zeit wurde das Sortiment um ein Birke-Haarshampoo und die Almrosen-Körperlotion erweitert.
Die Deo-Creme Himmelschlüssel – ein innovatives Produkt in ungewöhnlicher Form
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ie Tiroler Reine ist das Ergebnis eines außergewöhnlichen Schöpfungsprozesses. Therese Fiegl hat die Idee und den Markennamen einst auf die Welt gebracht – und in der Familie Walde ein kreativ-innovatives und mit viel traditionellem Know-how gesegnetes Gegenüber gefunden. Die Seifenfabrik Walde, die älteste ihrer Art in Österreich, ist seit 1777 in Innsbruck angesiedelt. Mittlerweile ist mit Peter und Lukas Walde die siebte bzw. achte Generation am Ruder. Immer noch wird nach alten Rezepturen und Verfahren hergestellt und zugleich an neuen Wegen getüftelt. Perfekte Voraussetzungen, um ein Produkt zu entwickeln, das buchstäblich ein echtes, zeitgemäßes Stück Tirol ist – zwar vergänglich, aber stets erneuerbar. Erlesene Bestandteile wie Bienenwachs und Olivenöl, regionales, jahrhundertealtes Wissen in der Verarbeitung zum Beispiel von Rindertalg, zehn alpine Düfte und herrliche Farben finden Eingang in die echten flüssi-
Jede Seife vermittelt ihre eigene Botschaft, von den Sellrainer Wäscherinnen (Gletschermilch), von Liebe (Almrose) und Geborgenheit (Holunder), vom Erinnern (Vergissmeinnicht), von der Widerstandskraft (Birke), von Harmonie (Zirbe) und Ruhe (Alpenspeik), von Wärme (Heu) und Frische (Bergminze). Und vom Erwachen mit der Himmelschlüssel. Das jüngste Mitglied in der Tiroler-Reine-Familie ist eine Deo-Creme mit dem einzigartigen Duft dieses Frühlingsboten schlechthin. Sheabutter wirkt beruhigend und spendet Feuchtigkeit, Kokosöl desodoriert zusätzlich, wertvolle Kakaobutter und Mandelöl pflegen sanft. Eine Fingerspitze für einen ganzen Tag Frische – ohne Aluminiumsalze, Konservierungsmittel und Alkohol. Alle Tiroler-Reine-Produkte gibt es im Tiroler Edles in der Innsbrucker Altstadt und im Walde-Seifengeschäft in der Innsbrucker Innstraße oder in den Onlineshops www.tiroleredles.at und www.walde.at.
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Das Zeughaus blickt auf eine jahrhundertelange, bewegte Historie zurück und erfährt nun genaue historische, bauanalytische und naturwissenschaftliche Untersuchungen.
DES KAISERS ZEUG Im 500. Todesjahr Kaiser Maximilians I. wird das Innsbrucker Zeughaus in den Fokus gerückt. Die Sonderausstellung thematisiert die bewegte Geschichte dieses ehemaligen Waffenlagers und seiner Umgebung und gewährt dabei Einblicke in Räumlichkeiten, die ansonsten verborgen bleiben.
Das Zeughaus Mitte des 16. Jahrhunderts
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Terrestrischer Laserscan des Innsbrucker Zeughauses © STUDIO3 – INSTITUT FÜR EXPERIMENTELLE ARCHITEKTUR
aximilian I. wird heuer landesweit als „letzter Ritter“ und als „erster Europäer“ gefeiert. Dabei werden vor allem seine dynastischen Schachzüge und die von ihm in Auftrag gegebenen kulturellen und künstlerischen Werke – in erster Linie im Dienste seiner „gedächtnus“ – hervorgehoben. Meist wird aber zu wenig berücksichtigt, dass Maximilian nicht nur die Tugenden des mittelalterlichen Rittertums würdigte, indem er Turniere veranstaltete und sogar selbst daran
teilnahm, sondern an der Wende zur Neuzeit auch als „erster Kanonier“ neue Methoden der Kriegstechnik übernahm. Zu Zeiten Maximilians I., in denen sich das Kriegswesen grundlegend zu ändern begann, wuchs auch der Bedarf an sogenannten Zeughäusern, um Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände zu verwahren. Die Zeit der feudalen Ritterheere war vorbei, bezahlte Landsknechte zogen für die Herrscher in den Krieg. Mit Schwarzpulver betriebene
Geschütze wurden bei Belagerungen und in Feldschlachten eingesetzt; Waffen und Ausrüstungsgegenstände mussten den Söldnern zur Verfügung gestellt werden und bedurften einer sicheren Verwahrung. Deshalb gab der Kaiser um 1500 den Bau des „Zeughauses an der Sill“ in Auftrag, denn das bisherige Zeughaus neben dem Inntor bei der Innbrücke bot zu wenig Platz, außerdem sollte das explosive Schwarzpulver weit weg vom mittelalterlichen Innsbruck gela-
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© TLM
© TLM/BIBLIOTHEK
Ansicht von Innsbruck aus dem Schwazer Bergbuch (1556) mit dem Gebäude des inneren Zeughauses rechts vom Inntor an der Innbrücke und dem neuen Zeughaus am linken, mittleren Bildrand
gert werden. Das neue Zeughaus avancierte zum umfangreichsten und bedeutendsten Arsenal und stellt heute den größten vollständig erhaltenen Zweckbau Maximilians dar – nicht durch Zufall in Innsbruck gelegen, hat der Kaiser doch Tirol zu seinem herrschaftlichen Zentrum gewählt und Innsbruck als Residenzstadt auserkoren. Wie in den Zeugbüchern dargestellt, hatte das neu errichtete Zeughaus – mit Wassergraben, Zugbrücke, Palisadenzaun und Rondell(en) – einen weit wehrhafteren Charakter als heute. Unter den Arkaden im Innenhof wurden die berühmten Kanonen mit ihren sprechenden Namen – wie etwa „die schöne Kattl“, „Schnurrhindurch“ oder „Leopard von Wilten“ – aufbewahrt, im ersten Stock war die gesamte Kriegsausrüstung für 30.000 Mann gelagert. Das Zeughaus verlor im Laufe der Zeit an Bedeutung und wurde erst in den 1920er-Jahren als maximilianische Besonderheit „wiederentdeckt“. 1973 wurde es als Museum für die Tiroler Kulturgeschichte und Teil des Ferdinandeums eingerichtet. Die Ausstellung zeichnet nicht nur im Ausstellungsraum mit Pop-up-Café, sondern auch an unterschiedlichen Stationen im Haus die Geschichte des Gebäudes und seiner Umgebung nach und gibt Einblicke in ansonsten verschlossene Räumlichkeiten.
Während des großen Hochwassers 1985 wurde auch das Zeughaus überschwemmt.
Innenhof des Zeughauses in Innsbruck aus den Zeugbüchern Kaiser Maximilians
© ÖNB/WIEN, COD. 10815 FOL. II.
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IM GESPRÄC
Hypo-Tirol-Vorstand Johannes Haid mit Matthias Walker
Unter anderem zu Gast: Brigitte Pließnig mit Sohn Marco und Markus Steirer (Hypo Tirol Bank) / Ingeborg Freudenthaler mit Andreas Zorn (Hypo Tirol Bank) / Christian Schwaiger und Alexander Angerer mit Klaus Unterberger (Hypo Tirol Bank) / Gabriele und Michael Schauer mit Thomas Held (Hypo Tirol Bank)
M I T M O T I VAT I O N A N S L I M I T G E H E N Matthias Walkner wurde 1986 in Kuchl im Salzburger Land geboren und strebte als Jugendlicher eine Karriere als Skirennläufer an. Im Alter von 14 Jahren tauschte er die Skier gegen eine Motocross-Maschine, nur drei Wochen später konnte er beim Kärnten-Cup seinen ersten Stockerlplatz erringen. 2012 holte er als erster Österreicher den Weltmeistertitel in der MX3-Klasse, im darauffolgenden Jahr sicherte er sich den Vize-Weltmeistertitel. 2015 wechselte er auf Empfehlung von Heinz Kinigadner in den Rallyesport und gewann auf Anhieb die Hellas-Rallye in Griechenland. Nach vielen weiteren Erfolgen kam 2018 das Highlight: Walkner holte sich den Rallye-Dakar-Titel in der Motorradwertung, heuer schaffte er es als Zweiter wieder aufs Podium. Die Hypo Tirol Bank lud kürzlich zu einem spannend-ungewöhnlichen Abend mit dem Dakar-Sieger. Authentisch und sympathisch erzählte er über seine Erfahrungen und seine Selbstmotivation, mit der er immer wieder an sein persönliches Leistungslimit gehen kann. Der Druck, die Erwartungshaltung für das Team, für den Sponsor und letztlich auch für ihn selbst haben ihn reifen und menschlich wachsen lassen. Neben seiner mentalen Stärke, der überragenden körperlichen Fitness, der Lust, Grenzen auszuloten, ist auch der Wohlfühlfaktor Familie ein wichtiges Fundament für seine sportlichen Erfolge. Zwischen Wirtschaft, einer Bank und dem Extremsport gibt es zahlreiche Parallelen. Mag. Johannes Haid, Vorstand der Hypo Tirol Bank, hat dies anschaulich und selbsterlebt dargestellt. Haid verglich seine aktive Sportlervergangenheit als Basketballprofi in Amerika mit seiner aktuellen Aufgabe als Bankmanager. Wenn es um Vertrauen geht, ist die gelebte Vorbildfunktion erprobte Motivation für eine gemeinsame Zielerreichung. © JOHANNES SAUTNER
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news & events
A N K Ü N D I G U N G : I N F O TA G Die HTL Jenbach bietet seit diesem Schuljahr einen in West österreich einzigartigen Ausbildungsweg an: das Kolleg für Gebäude- und Energietechnik. Berufspraktiker, aber auch Maturanten können dabei eine berufsbegleitende, hochwertige, kostenlose Ausbildung in einem der gefragtesten Berufsfelder erlangen.
Für alle Interessierten findet am Freitag, 10. Mai ab 18 Uhr ein Infotag in der HTL Jenbach statt. Weitere Infos unter www.htl-jenbach.at
© BFI TIROL
eco.life
KO N G R E S S F Ü R A R B E I T S S I C H E R H E I T Bereits zum 15. Mal fand der Sicherheitsfachkrafttag des BFI Tirol in der Messe Innsbruck statt. Dort tagten über 130 Sicherheitsfachkräfte und -vertrauenspersonen, die in ihren Betrieben in Fragen des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit beraten. In insgesamt acht Fachvorträgen informierten die Referenten dieses Mal unter anderem über das Inkrafttreten von Erlässen und Verordnungen sowie aktuelle Zahlen und Daten bezüglich Ablenkungen im Werkverkehr.
© TIWAG/VANDORY
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Moderator Bernhard Hochreiter, Markus Juen (TINETZ – Sicherheits technisches Zentrum), VÖSI-Vizepräsident Josef Paul, BFI-TirolGeschäftsführerin Karin Klocker, Josef Kurzthaler (Amtsleiter des Arbeitsinspektorates), Porr-Sicherheitsexperte Wolfgang Mosch und Othmar Tamerl (Leiter Abteilung IT und Technik, BFI Tirol)
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Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler und TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser
I N N O VAT I V E R S T R O M S P E I C H E R Die TIWAG bringt einen virtuellen Speicher für alle Betreiber von privaten Photovoltaikanlagen mit einer maximalen Leistung von 5 kWp auf den Markt. Damit kann der überschüssige Strom rund um die Uhr in das öffentliche Netz eingespeist und später wieder abgerufen werden. Das Land gewährt eine Anschubförderung in voller Höhe der Kosten im ersten Jahr. INFOS UNTER WWW.TIWAG.AT
E I N TA G R U N D U M S H O L Z Nach dem erfolgreichen Start im vorigen Jahr organisierte der Verein proHolz im Tiroler Oberland erneut einen spannenden Holztag für rund 200 Tiroler Schüler der dritten Klassen der Neuen Mittelschulen. Auf dem Schulgelände und in den Werkstätten der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Imst drehte sich den ganzen Tag alles rund um den wichtigsten Tiroler Roh- und Werkstoff Holz. Die Jugendlichen konnten an 15 unterschiedlichen Stationen sägen, schleifen, tüfteln, und handwerken. Dabei unterstützten die Lehrer der HTL Imst mit ihrem fachlichen Wissen und sorgten für eine spannende und abwechslungsreiche Zeit.
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