Ausgabe Nr. 17 / Dezember 2013 – Jänner 2014, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00
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das wirtschaftsmagazin
Der wert der zeit Von Muße und Müssen.
Markenmacht
Wie viel Tirol steckt wirklich in der Marke?
Tirol gibt Gas Die Liberalisierung des Erdgasmarktes
eco.edit
die crux der zeit Wir befinden uns mittendrin – in den vermeintlich stillen Tagen vor Weihnachten. Doch der eigentlich besinnlichste und ruhigste Abschnitt des Jahres wird in den meisten Fällen zum Inbegriff der Hektik und wir haben mehr denn je das Gefühl, einfach zu wenig von ihr zu haben ... von der Zeit nämlich.
Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreck eco.nova-Herausgeber
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Wir wünschen Ihnen eine ruhige Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bis 2014! Ihre Redaktion der eco.nova
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ünklich zum Jahresende scheinen die Menschen die Hektik des Alltags in eine neue Dimension zu hieven: Auf den Straßen, in den Geschäften und Büros dieses Landes herrscht wuseliges Treiben; sei es, weil noch die letzten beruflichen Entscheidungen im „alten“ Jahr gefällt werden oder schlicht Weihnachtsgeschenke für all jene besorgt werden müssen, mit denen man eigentlich übereingekommen war, sich dieses Jahr nichts zu schenken. Und heuer aber wirklich! Doch Geben ist eben seliger als Nehmen – vor allem, wenn man für sein Gegebenes was Schönes zurückbekommt. Der Dezember ist für viele auch der Monat, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Selbst wenn das unsere ein Gutes war, schauen wir in dieser Ausgabe lieber nach vorn: Wie sich die Liberalisierung des Erdgasmarktes in Tirol auswirkt (Seite 30) zum Beispiel, wie viel Tirol wirklich in der Marke steckt (Seite 20) und mit welchen ethisch korrekten Investments Sie auch noch Gewinne machen können (Seite 78). Ob Sie damit wirklich richtig liegen, ist natürlich eine Frage der Zeit ... Und gerade weil der Faktor Zeit in diesen Tagen eine bedeutende Rolle spielt, haben wir ihm in der letzten Ausgabe des Jahres die Titelgeschichte zugedacht und uns die Fragen nach der Zeitmacht gestellt: Macht Macht Zeit oder macht Zeit Macht? Schlussendlich haben wir ständig das Gefühl, zu wenig davon zu haben. Da der Mensch die Zeit aber nicht anhalten kann, hat er begonnen, sie zu messen. Und sich damit sein eigenes – zu enges – Korsett geschnürt. Die Geschwindigkeit der Welt ist für jeden eine andere und der Wert der Zeit wird meist erst dann erkannt, wenn wir glauben, keine mehr zu haben. Deshalb lesen Sie ab Seite 14 unser Plädoyer für mehr Müßiggang im Leben.
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Impressum Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, E-Mail: redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin // Assistenz: Ruth Loreck // Chefredaktion: Marina Kremser Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Bruno König, Renate Linser-Sachers, MMag. Paul Salchner, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Mag. Barbara Wildauer, Manuel Fasser, Marion Witting, MSc. // eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Martin Weissenbrunner // Grafik: Sophie Frenzel // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben) Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.
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014 Von Muße und Müssen
Ständig haben wir zu wenig davon und das ungute Gefühl, ihr immer einen Schritt hinterherzuhinken: der Zeit. Ein Plädoyer für die Kunst des Müßiggangs.
eco.wirtschaft
020 Markenmacht Tirol?
Wo Tirol draufsteht, ist auch Tirol drin? Wie viel Heimat steckt wirklich in der Marke?
030 Tirol drückt aufs Gaspedal
Die Liberalisierung des Erdgasmarktes hat nun auch Tirol erreicht und der Run auf die Kapazitätenverteilung begonnen.
036 Tourismus braucht Internationalisierung
Tirolwerber Josef Margreiter im Interview über den touristischen Winter.
038 steuer.berater 044 recht.aktuell eco.zukunft
048 Konsumieren im Kollektiv
Teilen ist das neue Haben: Läutet die Share Economy das Ende der Konsumgesellschaft ein?
054 Höhenflug mit Tiroler Know-how
Wie ein ehemaliges Spin-off der Universität Innsbruck am Weltmarkt mitmischt.
056 Die Geschichte der Erdatmosphäre
Bernstein lässt Rückschlüsse auf Klima und Umwelt zu.
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058 Masse schafft Klasse
Crowdfunding: mit dem Schwarm gegen den Strom.
062 Ein Bau als Gesamtorganismus
Die neue Forensik am Landeskrankenhaus Hall im Porträt.
eco.geld
078 Ethik-Investments
Mehr Sicherheit durch korrekte Investments: Wie Sie wirklich nachhaltig veranlagen.
084 Anschaffungen richtig finanzieren
Hürde Konsumkredit: Was bei der Aufnahme eines Konsumkredites zu beachten ist. Plus: Angebote im Vergleich.
eco.art
094 Kunst ganz unkompliziert
Kunst muss man nicht zwangsläufig kaufen – man kann sie auch mieten. Und: die aktuelle Ausstellung im artdepot.
096 Paradiesvögel
Eine interdisziplinäre Ausstellung im Museum im Zeughaus lässt die Faszination über die Paradiesvögel lebendig werden.
098 Kunstvolle Mischung
Ein Ausblick auf das Programm 2014 der Galerie Nothburga.
eco.mobil
102 Im Test: Ford Fiesta ST Krawallmacher mit Stil.
104 Man of quattro
Andreas Resch, VOWA & Porsche Innsbruck, im Interview.
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106 Limousinen-Test
eco.life
Spießig war gestern – die Limousine von heute ist elegant, bietet Komofort und Platz. Im Test: Opel Astra und Mazda 6.
116 Großes Ziel: drittes Gold
Die Rodelbrüder Andreas und Wolfang Linger im Interview.
108 Im Test: Toyota Auris Hybrid
120 Wohlfühltipps
Saubermann auf der Überholspur.
Strom
Wasser
Abwasser
Abfall
Telekommunikation
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Reisen, Wellness, Essen & Trinken.
Bäder
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Der Reinerlös dieses Bildes kommt krebskranken Kindern und Jugendlichen und deren Familien zugute. Motiv: Joey
Gut versorgt. Tag für Tag! Wir wünschen frohe Weihnachten und viel Glück im Jahr 2014. Für Sie erreichbar unter: Tel. 0800 500 502 kundenservice@ikb.at · www.ikb.at
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eco.mmentar
DaS groSSe loch Der groSSen koalition Was für eine Überraschung. Das österreichische Budget hat ein Loch! Und es wird jeden Tag tiefer, wenn nicht endlich Reformen erfolgen. Davon ist allerdings weit und breit nichts zu sehen. Es wird weitergewurstelt, was das Zeug hält. Das wird uns in absehbarer Zeit schmerzhaft auf den Kopf fallen. // Text: Klaus Schebesta, Foto: Florian Schneider
MMag. Klaus Schebesta
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ellen Sie sich vor, Sie sind Kleinaktionär eines Konzerns. Sie interessieren sich für die Geschäftsentwicklung, gehen regelmäßig zu den Aktionärsversammlungen. Dort hat man Ihnen vor zwei Monaten erklärt, dass der Geschäftsverlauf im Normbereich liegt; dass es zwar aktuell keinen Überschuss gibt, aber das Unternehmen besser dasteht als erwartet; dass es definitiv keine Löcher in der Bilanz gibt, wie die böse Konkurrenz und übereifrige Journalisten behaupten. Nach zwei Monaten gibt es eine Presseverlautbarung des Vorstandes. Der Vorstandsvorsitzende erklärt: „Ich bedanke mich im Namen des Vorstandes bei den Aktionären und dem Aufsichtsrat für die Wiederbestellung. Übrigens – da wäre noch eine Kleinigkeit: Wir haben bei der letzten Aktionärsversammlung ein bisschen geflunkert. Die Finanzen sind ein wenig anders als dargestellt. Wir werden auch nicht 2016 ausgeglichen bilanzieren, sondern vielleicht in zwanzig Jahren. Und wir haben entdeckt, dass uns einige Milliarden fehlen. Aber wir wissen noch nicht genau wo und wie viele. Wir sagen es euch dann rechtzeitig.“ Raten Sie mal, was mit einem solchen Vorstand passiert? Genau, er wird in die Wüste geschickt. Und was machen wir mit unserer Bundesregierung? Nichts. Obwohl sie ihren Aktionären (= Wählern) und ihrem Aufsichtsrat (= Parlament) haargenau das
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gleiche Märchen aufgetischt hat. Obwohl sie erst zuallerletzt – als sich das Loch selbst mit geschicktesten PR-Maßnahmen und nicht einmal mit der gesamten Körperfülle Michael Häupls zudecken ließ – begonnen hat, den Umfang des mystischen Lochs zu vermessen, um sich dann auf eine Zahl im gerade noch glaubhaften untersten Bereich zu „einigen“. Genau hier wird der Unterschied zwischen Wirtschaft und Politik deutlich: Ein Vorstand wäre weg vom Fenster. Eine Regierung lässt ein bisschen Berichterstattung, ein bisschen Schimpf und Häme über sich ergehen – und das wars. Dafür wird weiter eifrig hinter verschlossenen Türen verhandelt, was das Zeug hält. Selbst mancher gelernte Österreicher fragt sich, wie denn zwei Partner, die sich seit Jahrzehnten kennen, von Ende September bis Weihnachten so tun können, als würden sie ihre gegenseitigen Positionen nicht im Schlaf kennen und als ob da tatsächlich an „etwas Neuem“ gebastelt werden würde. Man wird den schalen Beigeschmack nicht los, dass es bei den Koalitionsverhandlungen tatsächlich nur um „Posten-Nutzen-Rechnungen“ geht, wie das „Profil“ so treffend getitelt hat. Das Einzige, was schnell klar war: Nein, das mit den Wahlversprechen geht sich überraschenderweise leider nicht mehr aus. Die versprochene Erhöhung der Familienbeihilfe – sorry, jetzt nicht. Und die angekündigte Steuerreform – Pech gehabt, vielleicht nächstes Mal. Und weil die Regierung offenbar so mit sich selbst beschäftigt ist, sind auch die weiteren Antworten auf das Budgetloch, das ja offenbar ein strukturelles ist, so gar nicht strukturell. Denn das würde ja bedeuten, den Dingen auf den Grund zu gehen und tiefgreifende und nachhaltige Reformen anzugehen. Die Antwort war das genaue Gegenteil, ein hastiger Schuss aus der Hüfte, ganz nach
dem Motto der Spin-Doktoren und PR-Berater: Jetzt brauchen wir einen Sündenbock – und das schnell! Zum Glück haben sich gleich zwei angeboten. Die Lehrer – die nebenbei bemerkt an der jetzigen Zwangsbeglückung nicht ganz unschuldig sind, denn wer zwölf Jahre lang in 35 Verhandlungsrunden jede Änderung abblockt, kann nicht mit flächendeckendem Mitleid rechnen. Das gilt erst recht für die zweite Gruppe: Luxuspensionisten mit monatlichen Bezügen bis zu 30.000 Euro. Aber hier hört sich die Seriosität schon wieder auf, da zu erwarten ist, dass Recht Recht bleibt und die gesetzlich zugesagten Leistungen so beibehalten werden müssen, wie sie eben sind, Verfassungsgesetz hin oder her. Interessant ist in diesem Zusammenhang vielmehr folgende Frage: Wie verantwortungslos und realitätsfremd muss die Politik gewesen sein, die seinerzeit diese Pensionsregelungen beschlossen hat? Zum Vergleich: Die durchschnittliche Alterspension in Österreich beträgt 1.150 Euro. Kommen wir zum Ausblick. Gut, das Loch ist gefunden. Bravo. Aber es ist noch lange nicht gestopft. Zu erwarten ist, dass hier und dort ein bisschen Kosmetik betrieben wird, dass ein bisschen mehr Schulden aufgenommen werden, dass ein bisschen mehr Steuern verlangt werden. Das aber ist schon in den vergangenen Jahrzehnten passiert – darum steht Österreich ja inzwischen bei einer rekordverdächtigen Steuerquote von 43 Prozent. Jetzt kommen wir schön langsam an einen Punkt, wo sich manche fragen, wofür sie eigentlich arbeiten sollen, wenn ihnen der Staat ohnehin das meiste abknöpft. Weil das aber immer noch viel bequemer ist als lästige Reformen gegen den Widerstand in der eigenen Klientel durchzuführen, wird das Nachhaltigste, was die Große Koalition hinterlässt, ein großes Loch im Budget sein.
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eco.zahlen
tirol in zahlen inVestitionen der tiroler seilbahnen für den kommenden winter, in mio. euro:
225
Davon Zillertaler Seilbahner, in Mio. Euro: 84 • davon in Liftanlagen: 38 /
Beschneiungsanlagen: 15 / Pistenbau: 2,6 / Gastronomie: 18
Pistenkilometern, mit denen das Zillertal aktuell wirbt: 88
Pistenkilometer, mit denen das Zillertal bis heuer geworben hat: 181
Pistenkilometern, mit denen der Stubaier Gletscher aktuell wirbt: 62
Pistenkilometer, mit denen der Stubaier Gletscher bis heuer geworben hat: 110
Pistenkilometer, die ein „normaler“ Skifahrer effektiv braucht: 104
prozent der tiroler industrie, die die allgemeine auftragslage als gut bewertet:
24
Prozent der Tiroler Industrie, die die Nachfrage aus dem Ausland als gut bewertet: 25 Prozent der Tiroler Industrie, die glaubt, ihre Produktionstätigkeit in den
kommenden drei Monaten steigern zu können: 26 • gleichbleibend: 59 • abnehmend: 15
unternehmen in tirol, aktuell:
40.000
davon Neugründungen im Jahr 2012: 2.305
davon Gründerinnen, in %: 51
Lohn- und Gehaltszahlungen der Arbeitgeber Tirols 2012, in Mrd. Euro: 12,5 Anzahl der Unternehmensgründungen mit Unterstützung des UGP*) von 1995 bis heute: 4.900
davon im privaten Dienstleistungssektor, in Prozent: 33 • im Bereich Gewerbe & Handwerk: 18
Prozentsatz, der nach 1 Jahr noch selbständig tätig ist: 89 • nach 3 Jahren: 75 • nach 5 Jahren: 64
Frauenanteil bei den UGP-Gründungen der letzten drei Jahre, in %: 35,65
*) UGP = Unternehmensgründungsprogramm des AMS Quellen: AMS, Industriellenvereinigung
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WWW.BOSSHART.AT GESTALTENDER GOLDSCHMIED WERKSTATT FÜR INDIVIDUELLEN SCHMUCK A-6020 INNSBRUCK • MERANER STRASSE 3 • TEL 0512/58 23 74
Kopf der Ausgabe „ich habe einen beruf, bei DeM Man Mit leiDenSchaft Dabei Sein MuSS, anSonSten funktioniert eS nicht. ich arbeite in erSter linie nicht uM gelD zu VerDienen, SonDern weil eS SpaSS Macht – eS iSt, wenn Man So will, ein iDealiStenberuf.“
hauptkuratorin der tiroler landesmuseen
Dr. helena pereÑa 1981 in Madrid geboren, Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Madrid und München, 2009 Promotion über Egon Schiele, 2006 bis 2009 am Max Beckmann Archiv in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München und danach als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München tätig, Mitwirkung bei zahlreichen Ausstellungen zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, 2011 Kuratorin der Ausstellung „Egon Schiele – Das unrettbare Ich“ im Kunstbau des Münchner Lenbachhauses und vor ihrem Antritt Anfang September als Hauptkuratorin der Tiroler Landesmuseen als Curator in Residence im Wiener Belvedere für eine Ausstellung zu Albin Egger-Lienz tätig. Zudem hat Pereña zahlreich zu Kunst in der Moderne publiziert. 10
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it der jungen, aber bereits auch international sehr erfahrenen Helena Pereña haben die Tiroler Landesmuseen zweifelsohne einen guten Griff getan: Die 32-jährige gebürtige Spanierin mit charmantem Akzent ist hochqualifiziert, eloquent und dazu noch auf sehr unkomplizierte Art sympathisch. Sie hat sich nach einer internationalen Ausschreibung in einem Hearing gegen zahlreiche Mitbewerber aus dem In- und Ausland durchgesetzt. Wir sprachen mit ihr über Kunst im Allgemeinen und Speziellen, über die Ziele für die nächsten Jahre und was sie an Innsbruck spannend findet. Sie haben in Madrid studiert und in München promoviert. Was hat Sie schlussendlich nach Innsbruck verschlagen? Helena Pereña: Ich interessiere mich sehr für deutschsprachige Künstler. Ich habe in München über Egon Schiele promoviert, am Max Beckmann Archiv gearbeitet und vor zwei Jahren eine Schiele-Ausstellung in Kooperation mit der Albertina umgesetzt. Anschließend bin ich nach Wien ins Belvedere gegangen, wo ich Albin Egger-Lienz entdeckt habe. Dafür habe ich auch in Tirol recherchiert und gemerkt, dass in der so genannten „Provinz“ in Österreich große Stärke liegt, das kreative Potenzial hoch und man in der Gestaltung freier ist. Also habe ich mich entschieden, nach Tirol zu kommen. Wie sind Sie generell zur Kunst gekommen? Ich habe während meines Studiums lange zwischen Philosophie und Kunstgeschichte gehadert. Was mich schlussendlich interessiert, ist die visuelle Vermittlung von Inhalten. Deswegen war irgendwann klar, dass ich eher Richtung Museum tendiere denn zur Uni – weil es mir Spaß macht, nicht von einer These ausgehend, sondern anhand konkreter Objekte Inhalte zu entwickeln. Je länger man Objekte betrachtet, desto mehr begreift man Dinge, auf die man aufgrund von reinen Abbildungen nie hätte kommen können. Das habe ich bei Museumsbesuchen relativ früh bemerkt und das ist es, was mich am meisten reizt – diese Auseinandersetzung mit Originalen, auch auf intellektueller Ebene. Was sehen Sie als größte Herausforderung in Ihrem Beruf ? Ich glaube, die größte Herausforderung ist grundsätzlich, dass man als Fachmann zu
einem Publikum kommt und dort auch ankommt, dass Kommunikation erfolgreich stattfindet. Das ist im Museum wichtiger als an der Uni, weil wir für den Besucher arbeiten. Das Museum gehört auch den Bürgern. Es ist also nicht der Sinn der Sache, nur hochkarätige Fachausstellungen anzubieten, die die Leute vielleicht nicht verstehen oder bei denen wir unsere eigentliche Intention dahinter nicht vermitteln können. Wir müssen immer vor Augen haben, für wen wir arbeiten, und dabei gleichzeitig wissenschaftlich anspruchsvoll sein. Sie arbeiten in erster Linie für die Besucher des Museums. Inwieweit ist es möglich, sich hier auch selbst zu verwirklichen? Genau dadurch. Ich genieße es sehr, Führungen zu geben. Ich halte das für sehr wichtig, weil man sich mit den Rezipienten, mit den Empfängern der Inhalte, laufend austauschen muss. Uns besuchen sehr unterschiedliche Gruppen von Menschen, aber gerade in diesen Gesprächen entwickelt man Ideen. Wenn ich sehe, dass die Leute verstehen, was man mit einer Ausstellung vermitteln möchte, geht es mir gut. Das zu schaffen, ist meine Verwirklichung. Haben Sie einen persönlichen Lieblingskünstler oder wäre das für Ihren Beruf eher kontraproduktiv? Ich habe über Egon Schiele promoviert; er ist schon einer meiner Lieblingskünstler, wenn man das so nennen mag. Aber es ist sehr schwierig, denn ich interessiere mich für verschiedenste Epochen – im Moment zum Beispiel für Gegenwartskunst, in der ich immer wieder kleine Entdeckungen mache wie Karla Black, die ich sehr anregend finde. Doch das ändert sich laufend. Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre? Gibt es Bereiche, die Sie verändern möchten? Generell arbeiten wir derzeit an der Neuaufstellung des Ferdinandeums und des Zeughauses. Das ist eine große Herausforderung für alle im Haus. Bis man die Ergebnisse tatsächlich sieht, wird es aber noch dauern. Wir sind aktuell in der Planungsphase, im konzeptionellen Bereich und es sind noch viele Schritte, die gemacht werden müssen. Doch danach wird es super! Das Tolle ist, dass so viele Fachkollegen aus unterschiedlichen Diszip-
linen zusammenarbeiten. Das ist etwas Einzigartiges, das ich bis dato in noch keinem Haus erlebt habe – eine riesige Gruppenleistung. Ende nächsten Jahres ist zudem eine Joseph-Anton-Koch-Ausstellung zu seinem 175. Todesjahr geplant. Es gibt hier im Museum ein großes Konvolut an Zeichnungen des Tiroler Künstlers, die hervorragend und sehr interessant sind. Gleichzeitig geht es uns darum, einen neuen Aspekt zu zeigen, weil er nicht nur Landschaftsmaler war, sondern auch religiöse Bilder gemacht hat. Überhaupt wollen wir intensiv mit den Beständen des Museums arbeiten, die sehr zahlreich sind und die viele Leute zum Teil gar nicht kennen. Aber das ist wohl das Schicksal eines Museums ... dass sich im Laufe der vielen, vielen Jahre eben viele, viele Werke ansammeln. Diese gilt es immer mal wieder durchzuschauen und man wird immer wieder etwas darunter entdecken, das es nach oben zu holen gilt. Das ist so ähnlich wie im eigenen Kleiderschrank. In den nächsten Jahren wird es einerseits also darum gehen, die Tiroler Landesmuseen neu aufzustellen und andererseits „kleinere“ Projekte in Angriff zu nehmen wie eben die neue Ausstellung. Langweilig wird mir auf jeden Fall nicht werden: Es ist ein umfangreiches Museum, denn wir sind ja nicht nur ein Haus, wir sind fünf (Ferdinandeum, Volkskunstmuseum, Hofkirche, Zeughaus, Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum), mit vielen verschiedenen Sammlungen und einer verzwickten Sammlungsgeschichte. Ich persönlich mag die Arbeit an Häusern mit eigenen Sammlungen lieber als in einer reinen Kunsthalle, die nur Ausstellungen zeigt. Die Arbeit ist kreativer, erfordert es, sich mit dem Ort, der Umgebung zu beschäftigen und natürlich mit den Werken selbst. Das ist die Grundlage unserer Arbeit. Sie sind nun seit gut zwei Monaten in Innsbruck. Haben Sie sich bereits eingelebt? Ich empfinde Innsbruck als sehr angenehm. Am Inn, wenn die Sonne noch scheint, ist es am Abend wirklich sehr schön zu sitzen. Ich entdecke immer wieder neue Teile der Stadt, die ich sehr spannend finde, wie die Villen in Saggen. Die schönen Häuser dort haben mich sehr überrascht. Es ist nicht nur das Zentrum, es gibt auch am Rand der Stadt vieles, das sehenswert ist. eco.nova
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Wirtschaft. wirtschaft & unternehmen
zahlenwerk Sobald wir uns dem Jahresende nähern, beginnt neben den zahlreichen Jahresrückblicken alljährlich auch die Veröffentlichung von allerhand Datenmaterial, Zahlen und Statistiken.
demographie
Ende Oktober etwa veröffentlichte die Landesstatistik die „Demographischen Daten Tirol 2012“, die ab sofort online abrufbar sind. Die aktuelle Publikation bietet einen umfassenden Überblick zu den unterschiedlichsten Themenbereichen wie den aktuellen Bevölkerungsstand (715.888, +0,6 %), Geburten (6.919), Sterbefälle (5.606), Eheschließungen (3.202), Scheidungen (1.156), Einbürgerungen (577) und vieles mehr. Besonders untersucht wurde die Wanderungsbewegung nach Alter und Geschlecht. Städtische Regionen profitieren demnach in allen Altersklassen von Zuwanderung, sehr ländliche Regionen sind hingegen stärker von Abwanderung betroffen, was an sich nichts wirklich Neues ist. Interessant hingegen: Gegenwärtig in Tirol geborene Mädchen werden statistisch gesehen 84 Jahre, Knaben 79,5 Jahre alt, wobei Frauen heutzutage durchschnittlich vier Jahre älter werden als noch vor 20 Jahren, Männer gewinnen statistisch gesehen fünf zusätzliche Lebensjahre. Insgesamt haben aktuell 90 Tiroler (16 Männer und 74 Frauen) bereits ihren 100. Geburtstag gefeiert.
gemeinden
Nachdem die Regierung nach der Wahl ein – in der Höhe erstaunlicherweise verhandelbares – Budgetloch entdeckt hat, wird bei den aktuellen Gemeindebudgets nun wohl noch genauer hingeschaut werden. Was aber gar nicht so einfach ist, weil laut u. a. Statistik Austria viele Schulden in Gemeinde-Tochterunternehmen ausgelagert werden und somit den eigenen Haushalt weichzeichnen. Vorsichtigen Expertenschätzungen zufolge parken österreichweit rund 3,3 Mrd. Euro Schulden in ca. 1.200 solcher Unterneh-
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men. Genaue Zahlen dazu gibt es nicht, weil die Gemeinden (noch) nicht dazu verpflichtet sind, Schulden in außerbudgetären Einheiten anzugeben. Laut dem Magazin Trend müssen diese Firmen ihre Verbindlichkeiten nicht geltend machen, wenn sie 50 Prozent ihrer Herstellungskosten durch Erlöse abde-
cken konnten – sie gelten damit als „Marktproduzenten“. Diese Regelung soll nun jedoch verschärft werden. In der Zwischenzeit zeigen wir Ihnen hier die aktuell von der Kommunalkredit Austria und der Statistik Austria erhobenen Daten der Top- und Flop-10-Gemeinden Tirols.
top 10 der am niedrigsten Verschuldeten tiroler gemeinden 2012
top 10 der am höchsten Verschuldeten tiroler gemeinden 2012
gemeinde
gemeinde
euro/kopf
euro/kopf
Matrei am Brenner
0
Gramais
38.650
Heiterwang
0
Kaisers
18.715
Namlos
0
Steinberg am Rofan
8.917
Mühlbachl
34
Serfaus
7.773
Weer
38
Kals am Großglockner
7.329
Ampass
44
Leutasch
6.119
Going am Wilden Kaiser
57
Spiss
5.620
Innsbruck
113
Lavant
5.285
Rum
113
Berwang
4.880
Kolsass
160
Fiss
4.332
top 10 der gemeinden mit der höchsten finanzkraft 2012
top 10 der gemeinden mit der niedrigsten finanzkraft 2012
gemeinde
gemeinde
euro/kopf
euro/kopf
Ischgl
3.065
Schlaiten
829
Breitenwang
2.680
Faggen
845
Serfaus
2.625
Ellbögen
859
Sölden
2.513
Schmirn
863
Kundl
2.465
Kauns
865
St. Anton am Arlberg
2.334
Tobadill
868
Grän
2.135
Kaunerberg
872
Gerlos
2.113
Strengen
881
Fiss
2.105
Vals
882
Seefeld in Tirol
2.088
Tösens
886
experten.tipp Ewald Zobler, MBA, BA Landesdirektor der Wüstenrot-Gruppe
„Wir WerDen Weiterhin Unsere kooPeration mit Der tiroler sParkasse aUsbaUen UnD Planen supermarkt der zukunft Daher keine Weiteren filialeröffnUngen im aUslanD.“
Moritz Moroder Anfang Dezember eröffnete SPAR Söll einen menschen- und umweltfreundlichen Supermarkt der besonderen Art: Schon beim Bau wurden die allerneuesten energie- und ressourcenschonenden Technologien eingesetzt, im laufenden Betrieb verbraucht der Markt nur 50 Prozent der Energie, die ein herkömmlicher Supermarkt benötigt. Merkmale des neuen Geschäfts sind unter anderem eine naturnahe Begrünung der Freiflächen, eine begrünte Dachfläche sowie eine E-Tankstelle. SPAR-Markt konnte nach nur DieDer Südtiroler Sparkasse unterhält seit viermonatiger einigen JahrenBauzeit eine Re-eröffnet werden und ist ein perfektes Beispielsollte für nachhaltiges Wirtschafpräsentanz in Innsbruck. Ursprünglich diese zu einer Filiale ten in Kombination ansprechender wird der ausgebaut und damitmit Ausgangspunkt fürArchitektur. eine weitereDazu Expansion in Markt durch „Kunst am Bau“ des jungen Nordtirol werden. Woran scheiterten dieseKünstlers Pläne? Stefan Macheiner der Repräsentanz auf der modernen Fassade historische Motive Wirbereichert, haben unsere in Innsbruck 2008 eröffnet und aus sie Söll und aktiv Umgebung integriert. ist auch tätig. Das Büro ist seit einigen Monaten in das Zentrum übersiedelt und befindet sich nun am Sparkassenplatz 5 in unmittelbarer Nähe der Tiroler Sparkasse. Dadurch kann die Zusammenarbeit auch räumlich verstärkt werden. Unsere Repräsentanz bietet verschiedene Serviceleistungen im Bereich des grenzüberschreitenden Firmenkundengeschäftes und verschiedene Dienstleistungen im Immobiliengeschäft an. Zudem ist es wichtig, in Innsbruck eine Bezugsperson vor Ort zu haben, die aktiv mit der Tiroler Sparkasse in Verbindung steht.
Wie zufrieden sind Sie mit der Geschäftsentwicklung in Innsbruck? Derzeit verlaufen unsere Aktivitäten noch recht bescheiden, auch wenn gewisse Initiativen bereits gut angelaufen sind. Bis Die vorHörtnagl-Führungsspitze kurzem hat die Hypo Tirol Bank dasDoris Konzept einer Bank Hans Plattner, Daum-Hörtnagl undEuroparegion Friedrich Auer Tirol mit Bürgermeisterin Oppitz-Plörer in der oder auch derChristine Ausdehnung entlang der Nord-Süd-Achse von München bis Verona forciert. Auch Sie haben eine Filiale in München und Standorte in Norditalien. Inwiezukunft weittradition ist Ihr Konzept mit mit jenem der Hypo Tirol Bank vergleichbar? Wie sind Ihre Erfahrungen und wollen Sie die Südtiroler SparkasDas Tiroler Traditionsunternehmen Hörtnagl begeht heuer se ebenso als Bank in der Europaregion positionieren? 150-jähriges Bestehen – Grund zum geDassein ist absolut nicht mit uns vergleichbar. WirFeiern habengibt keinesflächennug. Der Umsatz zwischen liegt bei 24 Millionen Euro, erwirtschaftet deckendes Filialnetz München und Verona, sondern eine von 230 Mitarbeitern (inkl. Franchise). werden 2.700 Niederlassung in München. Diese arbeitetJährlich sehr erfolgreich im PasTonnen da hochwertige und Wurstwaren erzeugt, dar-Dassivgeschäft, die BayernFleischeinen hohen Südtirol-Bezug haben. auch Besteller Frankfurter (tägliselbeunter gilt für diedie Tiroler, die ebenfalls eineund hoheExtrawurst Affinität zu Südtirol cherDeswegen Verkauf: 15.000 1.000 Stangen à 2,5 kg). Verhaben. werdenPaar wirbzw. auch weiterhin unsere Kooperation werden insgesamt 400.000Daher kg Rindfleisch, 70.000 mit arbeitet der Tiroler Sparkasse ausbauen. planen wir auchkg keine Kalbfleisch, 50.000 kg Schweinefleisch weiteren Filialeröffnungen im Ausland. und 7.500 kg Lammfleisch von Tiroler Bauern pro Jahr. Und auch für die Zubereits vorgesorgt: Aktuell wird dieanFirmenzenDerkunft Erfolgwird Ihrer Strategie hängt sicher auch stark den handelnHall erweitert, ein modernes mit dentrale oder in involvierten Personen. Ich nehmeFranchisesystem an, Sie haben sich auch 11 Filialen sichert das Absatznetz. dazuderzeit Gedanken gemacht. Können Sie konkrete Namen nennen? Nein, dazu können wir nichts sagen.
fleXibilität UnD sicherheit im mittelPUnkt Das Leben hat sich verändert. Wir entwerfen unser Leben heute immer wieder neu und sind mit soziodemografischen Herausforderungen konfrontiert. Wir werden immer älter, fühlen uns jünger und bleiben länger agil. Wir haben Pläne, die wir uns nach dem aktiven Berufsleben erfüllen wollen, aber auch Angst davor, uns das Leben später nicht mehr leisten zu können oder dass unvorhersehbare Ereignisse, wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit, auf uns zukommen können. Daraus resultiert vermehrt das Bewusstsein, dass ein finanziell sorgenfreies Leben in der Pension nur mit einer privaten Vorsorge möglich ist. Nach einer Studie des Gallup Instituts ist die private Pensionsvorsorge mittlerweile für 51 Prozent der Österreicher wichtig, 27 Prozent der Österreicher planen konkret im nächsten Jahr privat vorzusorgen. Fragt man die Österreicher, so steht Sicherheit, aber auch die Chance auf zusätzliche Erträge an erster Stelle. Gleichzeitig erwarten die Menschen Flexibilität, um im Notfall auch zwischendurch auf Teile des angesparten Kapitals zugreifen zu können. Das geht nur, wenn man eine Vorsorge hat, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist und die sich jeder Lebenslage anpasst. Eine Lebensversicherung wie die neue FlexibleLife von Wüstenrot ist die optimale Lösung, die diesen Anforderungen entspricht. FlexibleLife bietet erstmals alles auf einmal: Sicherheit, Ertragschancen und Flexibilität. Ob man für die Pension vorsorgen, die Familie für den Ernstfall absichern oder sich ein Geldpolster für spätere Pläne und Wünsche aufbauen möchte – mit FlexibleLife von Wüstenrot sind Sie für jede Lebenslage gut gewappnet. Zudem spart man sicher und profitiert gleichzeitig von der Chance auf eine gute Rendite. FlexibleLife sichert Ihnen außerdem steuerliche Vorteile (keine Einkommens-, Kapitalertrags- und Vermögenszuwachssteuer bei einer Laufzeit von mindestens 15 Jahren und vertragsgemäßer Besparung), ermöglicht Teilentnahmen für Unvorhersehbares, hilft in Sondersituationen (z.B. Beitragsbefreiungen bei Karenz) und überzeugt durch eine stabile Wertentwicklung auch während schwieriger Marktphasen. Schon ab einem geringen monatlichen Beitrag ist diese Absicherung der Lebensphasenvorsorge möglich. Sie haben Interesse an einem unverbindlichen Beratungsgespräch zu Ihrer Lebensplanung? Wenden Sie sich bitte an ihren persönlichen Wüstenrot-Finanzberater und vereinbaren Sie einen Termin. Berater und Kundenbüros in Ihrer Nähe finden Sie unter www.wuestenrot.at.
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Von MuSSe und Müssen Ständig haben wir zu wenig davon und das ungute Gefühl, ihr immer einen Schritt hinterherzuhinken: der Zeit. Was grotesk erscheint, weil technische Hilfsmittel und wachsende Mobilität eigentlich genau das Gegenteil bewirken müssten. Den wahren Wert der Zeit erkennen wir meist erst dann, wenn wir denken, keine mehr zu haben. // Text: Marina Kremser
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K
önnen Sie sich noch daran erinnern, als Sie das letzte Mal nichts gemacht haben? Einfach gar nichts? Einfach nur dagesessen sind und den lieben Gott einen guten Mann haben sein lassen? Das liegt vermutlich eine ganz schöne Weile zurück. Wir haben sie verlernt – die Kunst des Müßiggangs. Denn wir leben in einer Gesellschaft, deren gewachsene Kultur das Nichtstun schlicht mit Faulheit assoziiert. Die Arbeit steht über allem, ist vielfach zum (einzigen) Lebensinhalt geworden. Wir definieren uns darüber, was wir tun, und nicht darüber, was wir nicht tun. Viele Termine zu haben, gibt uns das Gefühl, gebraucht zu werden, wichtig zu sein. Permanentes Beschäftigtsein ist ein Indikator für Erfolg, Überlastung eine Sache des Prestiges, Burnout gesellschaftsfähig geworden. Und dabei ist es nur die logische Konsequenz daraus, sein Da-
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sein zu einseitig zu gestalten. Burnout kommt nicht von zu viel Arbeit, es kommt von zu wenig Leben.
Verqueres Wertesystem
Früher war sowieso alles besser. Die Familie war das Maß aller Dinge, Arbeit dazu da, um sie zu ernähren, und Stress ein Wort, das noch nicht geboren wurde. Zumindest eine Sache war zu damaligen Zeiten wohl tatsächlich besser – weil logischer: Wir haben nicht nach der Uhr gelebt, sondern nach den Tageszeiten. Ging die Sonne auf, machten sich die Arbeiter auf den Weg aufs Feld, bestellen Äcker und Weiden und kamen bei Anbruch der Dunkelheit wieder nach Hause. Handwerkliche Arbeiten, die im Sommer keine Zeit fanden, wurden im Winter verrichtet, wenn die Felder brach und schneebedeckt in der Landschaft lagen. Das
System funktionierte. Bis uns die industrielle Revolution ereilte und mit ihr der Übergang von agrarischen zu industriellen Produktionsweisen alles komplizierter machte. Das Wertesystem begann sich zu verschieben, das soziale Leben wurde getaktet und eine neue Kultur der Arbeit entstand. Unsere Gesellschaft definiert sich bis heute über ihre Leistung. Dynamik und Effizienz rücken ins Zentrum. Ein Grund dafür ist, „dass wir Gott durch Geld ersetzt haben“, wie es Zeitforscher und Buchautor Franz J. Schweifer ausdrückt. Das Urvertrauen in eine höhere Macht, die es im Jenseits schon richten wird, ist dem Wert des Mammons gewichen. Unser Leben setzt sich nicht im Paradies fort, sondern endet mit dem Tod. Deshalb gilt es, so viel wie möglich in die Zeit unseres Daseins zu packen. Ergo: Die Zeit ist uns knapp geworden.
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überforDerung iM alltag koMMt nicht Von zu Viel arbeit. eS koMMt Von zu wenig leben.
und andere loszulassen – und das ohne Gram. Ohne Loslassen geht sich aber weder Arbeit noch Leben aus und beides schon gar nicht. Sorgen Sie also regelmäßig für einen Druckausgleich in Ihrem eigenen Leben.
dolce far niente
Dabei haben wir heute so viel davon wie nie zuvor. Wir leben länger als die Generationen vor uns, im Verhältnis dazu ist die durchschnittliche Arbeitszeit deutlich geringer und die fortschreitende Technik hilft uns dabei, den Alltag wesentlich komfortabler zu gestalten. Doch sie ist es auch, die uns quasi 24 Stunden am Tag erreichbar macht – sieben Tage die Woche. E-Mails müssen immer abgerufen werden und sind wir im Urlaub, entschuldigen wir uns mittels Abwesenheitsnotiz dafür, gerade nicht erreichbar zu sein. Den Ausschaltknopf des Handys kennen viele nur vom Hörensagen. Es ist also nicht die scheinbar schwindende Zeit, die uns plagt, sondern das Zu-viel-Wollen. Was auch Schweifer so sieht: Es gehe nicht darum, die Zeit in den Griff zu kriegen, sondern sie in die Hand zu nehmen. Es brauche unglaublich viel Kompetenz, um zu bestimmten Dingen Ja zu sagen
Als Gott die Zeit erschuf, hat er nichts von Eile gesagt. Dem Sprichwort zum Trotz gilt für die Postmoderne das genaue Gegenteil. Das Eiligtum wurde zum Heiligtum erhoben. Und das gilt nicht nur für die Arbeit – wenngleich auch dort ganz besonders. Dennoch: Die Gesellschaft hat uns das süße Nichtstun schlichtweg aberzogen. Wir haben das Gefühl, ständig etwas erledigen zu müssen. Warten hält keiner mehr aus. „Ich habe keine Zeit“ ist zu einer permanenten Selbstlüge geworden. Einer, der nie Zeit hat, hat immer Zeit – nur eben für etwas anderes. Und gerade weil das Warten als pure Zeitverschwendung angesehen wird, versuchen wir immer schneller zu leben – wir versuchen, unsere Arbeit effizienter zu gestalten, reduzieren Pausen oder eliminieren sie oft ganz, indem wir quasi vergeudete Leerzeiten durch penible, lückenlose Terminplanung zu umgehen versuchen, Multitasking ist zum Modewort geworden. Sobald wir im Tagesverlauf etwas Zeit über haben, wird sie auch reflexartig schon wieder gefüllt. Das geht so weit, dass wir Termine fürs Nichtstun brauchen, um es vor anderen und vor uns selbst zu rechtfertigen. Wir verbiegen uns bei Yogastunden, wippen beim autogenen Training kollektiv mit den Köpfen und wälzen uns bei Entspannungsmusik in der Gruppe über Matten, anstatt einfach zuhause Handy, Fernseher, Radio und Computer auszuschalten und die absolute Ruhe zu genießen – wenn auch nur für kurze Zeit. Doch die Stille macht uns Angst und gibt uns schließlich umso lauter zu verstehen, dass wir gerade jetzt, in diesem Moment, doch etwas viel Wichtigeres, Sinnvolleres tun könnten als herumzusitzen. Schon greifen wir zum Smartphone und checken Mails, weil wir mit uns selbst nichts mehr anzufangen wissen. Viel Arbeit und der Drang, pausenlos etwas tun zu müssen, wird zum identitätsstiftenden Charakter und zu unserem Lebensmittelpunkt – mitunter auch zum Fluchtmittel. Richtig wohl scheinen wir uns nur dann zu fühlen, wenn wir genau wissen, was wir als
Nächstes zu tun haben. Einfach in den Tag hineinzuleben ist nicht mehr – nicht mal im Urlaub, in dem sich in einer Woche unsere Batterien bei fünf Massagen, drei Wohlfühlbädern und zwei Wandertagen in der freien Natur wieder aufladen sollen. Wir schimpfen über zu viel Fremdbestimmung, dabei ist genau sie es, die uns Halt gibt. Weil wir dadurch nicht in die Verlegenheit kommen, herausfinden zu müssen, was wir wirklich wollen. Wir wissen oft gar nicht mehr, was uns antreibt. Wir haben uns daran gewöhnt, unseren Alltag auf bestimmte Weise zu bestreiten, ohne zu wissen, ob es uns nützt oder schadet. Bevor man also tun kann, was man will, muss man erst herauskriegen, was das ist. Das ist die Kunst der Muße.
ein plädoyer für die pause
Zugegeben, es ist nicht alles nachahmenswert, was aus Japan kommt. Das dort bereits seit Langem übliche Nickerchen in der Öffentlichkeit hat aber durchaus seine Berechtigung. Kurze Erholungsphasen steigern die Produktivität und Effektivität der Arbeit. Der so genannte Powernap ist bei uns zwar als Trend etabliert, vollzogen wird er jedoch noch äußerst selten. Dabei haben Studien gezeigt, dass das kleine Nickerchen zwischendurch die Konzentration steigert und unser Leistungstief zwischen 13 und 15 Uhr ausgleicht. Zwanzig Minuten reichen völlig aus. Mehr sollte es auch nicht sein, weil wir sonst in ein zu tiefes Schlafstadium fallen. Legen Sie Ihren Kopf also ruhig mal auf den Schreibtisch. Sollte Ihnen das Schläfchen dennoch suspekt vorkommen, machen Sie zumindest eine Pause. Viele sehen die Mittagspause als unnötige Unterbrechung ihrer Arbeitszeit, manche schaffen sie aus Effizienzgründen überhaupt ab oder essen rasch am Schreibtisch. Tun Sie das nicht. Nehmen Sie sich Zeit! Und dann muss es auch nicht schnell gehen. Die Mittagspause soll der Erholung dienen, ist eine kurze Alltags-Auszeit und sollte dementsprechend gewürdigt werden. Keine Zeit für eine Pause zu haben, ist kein Zeichen von Erfolg oder Status, sondern ein Problem der eigenen Prioritäten. Neben viel Arbeit schließlich auch noch seine Freizeit zu verplanen, kann für viele ein erfolgversprechendes Prinzip sein und ist so eco.nova
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beVor Man tun kann, waS Man wirklich will, MuSS Man wiSSen, waS DaS iSt.
weit auch vollkommen in Ordnung. Solange es uns nicht krank und blind für unsere Umwelt macht. Bei der ständigen Hetzerei durch Beruf und Privatleben bleibt das bewusste Empfinden des Augenblicks und das Hinhören auf die Signale des eigenen Körpers völlig auf der Strecke. Gerade wenn wir mit überhöhter Geschwindigkeit durch unser Leben rasen, werfen uns unvorhergesehene Ereignisse und kritische Momente noch stärker aus der Bahn: Der plötzliche Tod eines nahestehenden Menschen, Beziehungskrisen oder Krankheit durchbrechen unser System und werden zu unüberwindbaren Hürden, weil wir keine Ahnung haben, wie das Leben da draußen wirklich abläuft und man sich unweigerlich zu fragen beginnt, ob man in der richtigen Richtung unterwegs ist. Wir haben uns unseren eigenen Kokon gesponnen, in dem die Zeit unaufhörlich tickt, in dem Innehalten nicht vorgesehen ist. Platzt diese Blase, sind wir verwundbar und der Wert der Zeit wird plötzlich ein ganz anderer. Wenn wir Glück haben, ist es dann noch nicht zu spät. Schweifer empfiehlt generell, sich zwischendurch immer wieder Zeit zu nehmen, um in sich zu gehen und zu schauen, ob jemand zu Hause ist; dies als Ritual zu pflegen, um sich selbst auf die Spur zu kommen, im
Kopf frei zu werden und damit wieder möglichst klare Entscheidungen treffen zu können. Versuchen Sie in einer Selbstreflexion von sich aus Wendepunkte in Ihrem Leben zu markieren, bevor es die äußeren Umstände für Sie tun und Sie auf einmal feststellen, all die Jahre von falschen Motiven getrieben worden zu sein.
geordneter rückzug
Weniger Arbeit, mehr Leben? Niemand legt gerne freiwillig den Rückwärtsgang ein und doch hält ein Phänomen auch hierzulande schön langsam Einzug. Und es hat bereits einen schönen englischen Namen bekommen – zumal es, wie so vieles, aus den USA zu uns herüberschwappt: Downshifting. Der Begriff steht für einen behutsamen, ausbalancierten Rückzug und bezeichnet generell den Trend, Überfluss durch Reduktion abzulösen – eine Art freiwillige Einfachheit also. Downshifting ist das Kennzeichen eines Lebensstils, der sich bewusst gegen die Konsumgesellschaft richtet; für das Berufsleben heißt es, die eigene Karriere zu hinterfragen, mögliche Veränderungen zugunsten des eigenen Ichs und der eigenen Lebenszeit vorzunehmen und der Work-Life-Balance mehr „Life“ hinzuzufügen. Dafür gibt es verschiedene Modelle – von der Rückstufung in eine weniger verantwortungsvolle Position über den beruflichen Totalaus- oder -umstieg bis hin zum so genannten Sabbatical. Dass damit auch finanzielle Einbußen einhergehen, wird gerne akzeptiert, weil man erkennt, dass nicht der äußere Erfolg der zielführende ist, sondern der persönliche. Und dieser misst sich allein am eigenen Wohlbefinden.
spannungsfeld zeit-macht und ohnmacht Genau betrachtet ist es eigentlich Nonsens, überhaupt von „Zeit-Macht“ zu sprechen. Denn Zeit als solche entzieht sich in letzter Konsequenz menschlichen Zugriffen. Sie entsteht und vergeht ohne unser Zutun, ist also ganz und gar „unmanagbar“, nicht in den Griff zu kriegen. Dennoch: das, was in dieser so genannten Zeit mit uns geschieht, wie wir sie gestalten und womit wir sie „füllen“ oder nicht füllen, steht sehr wohl mehr oder weniger in unserem Einfluss. Unter Zeit-Macht ist deshalb, vereinfacht ausgedrückt, ein bestimmtes Maß an (Selbst-)Steuerungsmöglichkeit, an Selbstbestimmtheit beziehungsweise individuellem Gestaltungsspielraum in Bezug auf die jeweils zur Verfügung stehende Zeit zu verstehen (Zeit-Autonomie). Dieses Maß ist ein subjektiv höchst unterschiedliches. Jedenfalls hat es aber mit einem Gefühl von Handhaben-Können zu tun – von „Inder-Hand-Haben“ im Sinne der ursprünglichen Bedeutung von Managen (lat. manus = Hand). Zeit-Autonomie ist also ein deutliches Signum von Zeit-Macht. Aus: Zeit-Macht-Ohnmacht von Franz J. Schweifer, erstmals erschienen im Mai 2011; seit Mai 2012 ist ironischerweise auch eine Kurzfassung mit den essenziellen Forschungsergebnissen erhältlich – zum schnelleren Lesen.
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auszeit!
Sabbaticals – zeitlich befristete Auszeiten vom Beruf – kommen auch in Österreich immer mehr in Mode. So sehr, dass die AK Tirol Ende Mai für eine gesetzliche Verankerung im Arbeitsvertragsrechtsanpassungsgesetz (AVRAG) plädierte, mit der Begründung, dass „eine flexible Arbeitszeitgestaltung in allen Lebens- und Erwerbsphasen ein wichtiger Beitrag für die Motivation, aber auch zur Burnoutvermeidung von Mitarbeitern“ darstelle. Das Modell des Sabbaticals ist nicht neu, in der Umsetzung aber nach wie vor nicht ganz einfach, weil es vor allem seitens des Unternehmens ein hohes Maß an Flexibilität erfordert. Ursprünglich diente das Modell amerikanischen Uniprofessoren, die sich ein Jahr frei nehmen konnten, um sich der Forschung zu widmen. Ein Trend, der Schule machte … Beim Sabbatical finanzieren sich die Dienstnehmer selbst eine Auszeit innerhalb ihrer Berufslaufbahn, ohne dabei den Arbeitsplatz zu verlieren. So verzichtet der Mitarbeiter über einen bestimmten Zeitraum auf einen Teil seines Gehaltes, nimmt sich dann eine zeitlich begrenzte und vorher definierte Auszeit, in der er weiter ein Gehalt bezieht, und steigt danach wieder zu „normalen“ Konditionen ins Arbeitsleben ein – er arbeitet zum Beispiel vier Jahre Vollzeit bei einem Bezug von 80 Prozent („spart“ also 20 Prozent seines Gehaltes an) und nimmt sich dann ein Jahr Auszeit, bei dem er ebenfalls 80 Prozent seines Gehaltes ausbezahlt bekommt, nur eben nicht anwesend ist. Im öffentlichen Dienst kommt es meist zu einer Drittellösung: Zwei Jahre zu zwei Dritteln des Endgeltes arbeiten, das dritte bei ebenfalls zwei Dritteln zu Hause bleiben. Eine andere Variante verläuft über ein Überstundenmodell, bei dem Stunden angespart werden, die zu vorher abgesprochenen Zeiten verbraucht werden können – oft über die Sommerzeit. Der Sabbatical ist auch unter der Bezeichnung „gap year“ bekannt, muss aber nicht zwingend ein Jahr dauern. Die Zeit wird vorher gemeinsam zwischen Arbeitgeber und -nehmer vereinbart. Wie der Mitarbeiter seine Auszeit verbringt, bleibt gänzlich ihm überlassen. Während junge Menschen diese vermehrt zum Reisen oder auch für Fortbildungen nutzen, geht es bei älteren Arbeitnehmern eher um den Erholungsfaktor. Wie auch immer der Weg aussieht, das Ziel ist immer dasselbe: Mehr Zeit für sich zu haben und diese Zeit nach eigenen Wünschen zu gestalten.
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Markenmacht Tirol? Nur wo Tirol draufsteht, ist auch Tirol drin – oder? Wie viel Tirol muss eigentlich in einer Firma drin sein, damit die Marke draufstehen darf ? Was meint das Land damit, wenn es die Dachmarke „verbreitern“ will? Ist das schlau oder verwässert das die Wahrnehmung Tirols als Tourismusland? Wie sieht die geplante Markenoffensive für 2014 aus? Wo nimmt der Kraftplatz Tirol seine Kraft her? Und was sagen Markenexperten zu alledem? Diesen und weiteren Fragen sind wir auf den Grund gegangen und haben dabei interessante Antworten gefunden. // Text: Klaus Schebesta, Fotos: Tirol Werbung eco.nova
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iesen Schriftzug kennt hierzulande jedes Kind: Das auffällige, in seiner Urfassung im Jahr 1974 von Professor Zelger gestaltete Tirol-Logo. Für viele ist dieses Logo auch schon die Marke. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: „Man könnte sagen, ein Logo ist wie das Gesicht eines Menschen, die Marke sein Charakter. Eine Marke ist mehr als das Logo. Eine Marke ist die Emotion, die in den Köpfen und Herzen der Menschen entsteht, wenn sie an Tirol denken.“ Sagt Claudia Knab. Und die muss es wissen. Schließlich ist sie Bereichsleiterin für das Markenmanagement in der Tirol Werbung. „Tirol ist der begehrteste Kraftplatz der alpinen Welt und daran arbeiten wir täglich“, erklärt Knab die grundlegende Richtung. Um die Fitness dieses Kraftplatzes drehen sich alle Maßnahmen rund um die Marke. Dabei strotzt der Tourismus geradezu vor Muskeln. Nach wie vor bildet das touristische Image den kräftigen Bizeps der Marke Tirol. Aber die Architekten der Marke Tirol haben Größeres vor. Sie wollen mehr stemmen und sich nicht auf diesen einen Muskel verlassen. Daher ist die Markenstrategie seit 2006 breiter angelegt. Damals wurde beschlossen, aus der auf den Tourismus fokus-
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sierten Destinationsmarke eine Standortmarke zu machen und zu diesem Zweck zwei weitere Wettbewerbsfelder mit einzubeziehen: Forschung & Bildung sowie Wirtschaft. Für das Standbein Tourismus ist nach wie vor die Tirol Werbung zuständig, für die anderen beiden die Standortagentur Tirol. Der Markenkern wurde nach der Umsetzung der Standortstrategie 2010 noch einmal überarbeitet. Heute steht die Marke Tirol für Kraft mit alpiner Lebensqualität voll Beständigkeit und Erneuerung, geprägt von machtvoller Bergwelt und kulturellem Reichtum. Die Markenwerte sind: stark, eigenwillig, echt, verbunden und mutig. Den Stil der Marke definiert die Tirol Werbung mit folgenden Eigenschaften: Die Marke Tirol ist in ihrem Auftreten mutig, weil sie jung erscheint, stark, weil man selbstbewusst ist, eigenwillig, weil der Stil außergewöhnlich ist, echt, weil man klar ist und verbunden, da man achtsam auftritt. So weit die Theorie. Doch die Verbreiterung der Marke ist ein Bohren in harten Brettern. Und geht auch nicht von heute auf morgen. Wohl deswegen hat der Landeshauptmann vor einigen Wochen daran erinnert. Nach wie vor ist der Tourismus om-
nipräsent und in der Wahrnehmung weit voran. Deshalb ist für 2014 eine Markenoffensive geplant. Das Aufbautraining für die Marke Tirol soll den Standort im Wettbewerb deutlicher positionieren. Mit einer ganzen Reihe an Maßnahmen werden die Einzelleistungen des Kraftplatzes Tirol ins Rampenlicht gestellt – mit dem Ziel, die Gesamtenergie und die Strahlkraft der Marke zu steigern.
Markenoffensive
Die Standortagentur ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzeptes. Diese will innovative Tiroler Vorzeigeprojekte ins Rampenlicht stellen und als Symbole nutzen, um die Marke Tirol aufzuladen (Näheres zur markenwirksamen Positionierung der beiden Wettbewerbsfelder Forschung & Bildung sowie Wirtschaft lesen Sie im Interview mit Standortagentur-Geschäftsführer Harald Gohm). Ein tragendes Element der Markenoffensive 2014 ist die Winterkampagne, die mit einem überwältigenden Bergpanorama im Winter umgesetzt wird. Dieses zentrale Bildelement bildet die Klammer der Kampagne und lässt dazwischen Raum für die vielen Geschichten, die die verschiedenen Facetten des
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Winters in den Tiroler Bergen zu erzählen haben. Die Tirol Werbung setzt konsequent auf eine neue Bildsprache. Es werden nicht mehr gestellte und geschönte Aufnahmen eingesetzt, sondern authentische Bilder mit echten Menschen als Models. Das soll eine neue Anziehungskraft erzeugen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass Tirol genug Kraft hat, sich auch „ungeschminkt“ zu zeigen. Diese neue Art der Werbebilder soll nach und nach auch in ganz Tirol implementiert werden. So wurden bereits im vergangenen Sommer Fotoshootings mit ausgewählten Regionen gemacht und auch im heurigen Winter werden bereits neun Regionen mit der neuen Bildsprache in Szene gesetzt. Selbst der Tirol-Shop, der größte Lizenznehmer der Marke Tirol, erfährt gerade ein Update: Zielgruppe, Sortiment, Erscheinungsbild, Kommunikation und Vertrieb – alles wird weiterentwickelt und noch näher an die Marke Tirol herangeführt. Auch hier ist das Bild des Kraftplatzes allgegenwärtig und deutlich spürbar. Auch die Lizenzierungsstrategie ist 2014 neu: Die Lizenzen für die Standortmarke Tirol werden zentral gesteuert. Dabei gilt ein strenger Ansatz: Alle Partnerkonzepte sollen markenkonform zur Wertsteigerung der Marke Tirol beitragen.
Lizenzvergabe
Die Tirol Werbung wird 2014 insgesamt als Hüterin der Marke Tirol schärfer: Nicht nur die Lizenzvergabe, auch der Markenschutz wird wesentlich strenger. Und auch Piraterie, also die unerlaubte Verwendung des Tirol-Logos, soll intensiver verfolgt werden als bisher. Selbst wenn vieles neu ist – auch altbewährte Elemente werden weitergeführt und verstärkt. So wird die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) nach wie vor als tragendes Fitnessinstrument der Markenstrategie eingesetzt. Die Tirol Werbung tritt dort als „Special Presenting Sponsor“ auf. Das bedeutet, dass die Marke Tirol auf der Kleidung aller Nationalmannschaften des ÖSV platziert und auch das Logo bei Weltcupveranstaltungen eingesetzt wird. Dazu kommen gemeinsame Presse- und PR-Aktivitäten sowie Werbeleistungen. Hintergrund dieser Kooperation ist die authentische Vermittlung der Wintersportkompetenz und die Positionierung Tirols als (Winter-)Sportland der Alpen Nummer 1. Die Summe dieser Aktivitäten zeigt deutlich: Die Zeit des Aufwärmens ist vorbei. Offenbar wollen es die Markenverantwortlichen jetzt wissen und dem Kraftplatz einen neuen Kraftschub verpassen. Das wird an der einen oder anderen Stelle ein wenig Widerstand und Diskussionen auslösen. Aber ein bisschen Muskelkater hat noch niemandem geschadet. >
Die 10 Gebote für Lizenznehmer der Marke Tirol 1. Wir leisten einen Beitrag, Tirol zum begehrtesten Kraftort der alpinen Welt zu machen. 2. Wir spiegeln alpine Lebensqualität wider. 3. Das Land im Gebirg’, die machtvolle Bergwelt Tirols, prägt uns. 4. Die Beständigkeit und Erneuerung kann man spüren. 5. Kulturelle Schätze von Tirol sind integriert. 6. Wir sind stark, weil wir selbstbewusst sind. 7. Wir sind eigenwillig, weil wir außergewöhnlich sind. 8. Wir sind echt, weil wir klar sind. 9. Wir sind verbunden, weil wir achtsam sind. 10. Wir sind mutig, weil wir jung sind.
Landeshauptmann Günther Platter im Kurzinterview eco.nova: Sie haben angekündigt, die Dachmarke Tirol
„verbreitern“ zu wollen. Was verstehen Sie genau darunter?
Günther Platter: Tirol gilt nicht zuletzt dank des Tou-
rismus als eine der stärksten Marken im Alpenraum. Die Marke ist als Urlaubsmarke sehr positiv besetzt. Im heutigen Wettbewerb der Standorte um Unternehmen, Mitarbeiter, Forscher usw. ist ein solches positives Standortimage ein unschätzbarer Vorteil, von dem nicht nur der Tourismus, sondern die gesamte Wirtschaft profitieren kann. In diesem Sinne gilt es, die Marke Tirol über den Tourismus hinaus bestmöglich zu nutzen. Wo hört aus Ihrer Sicht die Verbreiterung der Marke auf, wo fängt die Verwässerung an? Je breiter der Anwendungs- und Nutzungsbereich, desto wichtiger ist eine qualitätsvolle Markenführung. Die Marke Tirol darf nicht in einer Weise verwendet werden, die dieser schadet bzw. mit den Interessen der Urlaubsmarke in Widerspruch steht.
Vor sieben Jahren ist die Tourismusmarke Tirol als Standortmarke neu positioniert worden. Ist das aus Ihrer Sicht gelungen und wo liegen die Herausforderungen für die Dachmarke Tirol in den kommenden Jahren? Es wurden wertvolle Grundlagen geschaffen und mit der Ausdehnung der Marke auf den Wirtschafts- und Forschungsstandort die richtigen inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt. Es gilt nun die eingeleitete gute Zusammenarbeit von Tirol Werbung, Standortagentur und der Agrarmarketing, aber auch mit den regionalen Tourismusorganisationen unter dem Dach der Marke Tirol noch effizienter zu gestalten. Und es können die betriebliche Ebene sowie Themenfelder wie Sport, Kultur oder Gesundheit noch besser einbezogen werden. Es geht um eine weitere Verbesserung der Gesamtwirkung. Tirol definiert sich selbst als „begehrtesten Kraftplatz der alpinen Welt“. Bitte um fünf Schlagworte, was Tirol besser kann als andere. Dazu gehören für mich die Tiroler Gastfreundschaft, eine faszinierende Mischung von Volks- und Hochkultur, die verlässliche Pflege der Berg- und Kulturlandschaft, hohe Freizeit- und Lebensqualität, wissenschaftliche Exzellenz sowie mutige Unternehmen und Menschen mit sehr hoher Leistungsbereitschaft.
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lösen. Wir versuchen anhand konkreter Beispiele darzustellen, wie Tirol bestimmte Aufgabenstellungen angeht und wo wir aufgrund unserer Stärken Vorreiter sind. Wir arbeiten hier stark mit Symbolen.
Von Ötzi bis Med-El Der Geschäftsführer der Standortagentur, Harald Gohm, ist für die Markenführung in den Feldern Forschung & Bildung sowie Wirtschaft zuständig. Im Interview erläutert er, warum Tirol mehr ist als der Tourismus, wie Symbole als Markenbotschaft eingesetzt werden und in welchen Bereichen sich die Marke Tirol positionieren will. eco.nova: Im Zuge des Markenbildungsprozesses 2006 wurde die Tourismusmarke Tirol zur Standortmarke erweitert. Wie hat sich das auf die Standortagentur ausgewirkt? Harald Gohm: Mit der Neupositionierung der Marke wurde diese über den Tourismus hinaus auch auf die Felder Forschung & Bildung sowie Wissenschaft erweitert. Für diese beiden Wettbewerbsfelder sind wir verantwortlich, die Tirol Werbung ist für den Tourismus zuständig. Wie lassen sich in der Praxis der Tourismus und diese beiden Standortbereiche Forschung & Bildung sowie Wirtschaft verbinden? Tirol hat eine hohe Bekanntheit im Aus-
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land und eine positive Wahrnehmung. Das ist ein riesiger Startvorteil für den Standort. Diese Kraft der Marke wollen wir auch über den Tourismus hinaus nutzen. Tirol ist mehr als nur schöne Landschaft und alpiner Sport. Unser Land ist ein erfolgreicher Wirtschaftsraum, reich an Kultur, Forschung und Geschichte und voller innovativer Unternehmen. Anders gesprochen: Tirol reicht von Ötzi bis Med-El. Wie ist die Markenstrategie seitens der Standortagentur angelegt? Es geht wie gesagt nicht nur um Tourismus, es geht um die Kommunikation des „Tyrolean Way“, um die Tiroler Art, Probleme zu
Können Sie Beispiele für diese Symbole nennen? Es geht zum Beispiel darum, Tirol als energieeffiziente Urlaubsdestination darzustellen. Als Träger dienen uns Vorreiterprojekte in der Hotelarchitektur, die energieeffizient geplant und ausgeführt sind. Mittels dieser Topprojekte gelingt es uns, die Wahrnehmung als beste Tourismusdestination mit der Wahrnehmung Tirols als Innovationsführer im Bereich Energieeffizienz zu verbinden. Ähnliches gilt im Bereich Mobilität: Da der überwiegende Teil unserer Gäste individuell anreist, widmen wir uns neuen Mobilitätskonzepten und erweitern damit das Bild von Tirol, das Gäste von ihrem Urlaub mit nach Hause nehmen. Diese Vorzeigeprojekte sind dann quasi die Botschafter für die Marke Tirol? Genauso ist es. Innovative Projekte, Netzwerke und Plattformen laden als Symbole die Marke Tirol auf. Sie sind ganz bewusst im Bereich aktueller Trends angesiedelt und haben damit die Chance, von Meinungsführern wahrgenommen zu werden. Die Themen Klimawandel, Energieeffizienz und Mobilität zählen zu den brennenden Herausforderungen unserer Zeit – und Tirol hat in bestimmten, authentischen Bereichen die richtigen Antworten darauf. Diese ganz konkret sichtbaren Leistungen wirken unmittelbar und viel intensiver als jede Werbekampagne, die bloß indirekt und mit viel höheren Kosten und Streuverlusten großteils verpuffen würde. Hier schließt sich auch der Kreis zum Tourismus: Fast zehn Millionen Gästeankünfte bieten die Chance, diese Leistungen persönlich sichtbar und erlebbar zu machen und die Gäste damit auch als Multiplikatoren unserer Markenbotschaft zu nutzen. >
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„Die Marke iSt ein freunDlicher Diktator“ Markenexperte Robert Trasser zum Erfolgsgeheimnis der Marke Tirol, zur Verankerung der Marke im Land, zu Erfolgen und Hausaufgaben für die kommende Zeit. eco.noVa: Wie lässt sich die Marke Tirol im Vergleich zu anderen Destinationsbeziehungsweise Standortmarken in Österreich einordnen? robert trasser: Verglichen mit anderen Bundesländern hat Tirol eindeutig die stärkste Marke. Mit an der Spitze zu finden sind noch die Steiermark und Wien. Salzburg ist ein Beispiel dafür, dass die Markenbildung noch nicht gelungen ist.
zur Auswahl und den Mut, Nein zu sagen. Es braucht allerdings als Voraussetzung dafür eine ganz klar definierte Soll-Vorstellung, wofür die Marke Tirol jetzt und in Zukunft stehen soll. Die aktuelle Festlegung „Tirol = der begehrteste Kraftplatz der alpinen Welt“ benötigt zukünftig ganz konkret formulierte Entwicklungsziele, an denen sich alle Aktivitäten orientieren. Letztlich wird es für die Marke Tirol immer einen Graubereich geben, denn es ist viel einfacher, eine Konsummarke wie beispielsweise Red Bull über alle Wertschöpfungsstufen bis zum Point-of-Sale beim letzten Händler zu kontrollieren als eine Standortmarke Tirol. Versuchen muss man es aber trotzdem.
Warum ist die Marke Tirol so viel erfolgreicher als die anderen? Das liegt an mehreren Komponenten. Zum einen wurde der Stellenwert einer starken Marke im Tourismus früh erkannt. Auch formale Merkmale sind hilfreich: Das Wort „Tirol“ hat nur fünf Buchstaben, darunter zwei Selbstlaute. Das Logo in den Landesfarben ist genial. Dass dazu auch die Signalfarbe Rot gehört, ist ebenfalls hilfreich. Das mag banal klingen, bringt aber große Vorteile in der Kommunikation. In Summe hat Tirol einfach vieles richtig gemacht – und das über viele Jahre. Ist die Verankerung der Marke Tirol im Land selbst gelungen? Es ist eine große Errungenschaft, dass die Marke Tirol in der Bevölkerung positiv besetzt ist. Das zeigt beispielsweise das Einkaufsverhalten im Tirol Shop: Mehr als die Hälfte der Artikel werden von Tirolern selbst gekauft. Was ist aus ihrer Sicht noch nicht gelungen? Der Tourismus steht immer noch eindeutig im Mittelpunkt, anders gesprochen: Der Schulterschluss mit anderen Branchen ist noch zu wenig ausgeprägt. Die Marke Tirol könnte auch für das Kulturland Tirol funktionieren – tut sie aber in weiten Bereichen noch nicht, weil die meisten Kulturvereine unter eigener Flagge segeln. Ähnliches gilt für die Sportvereine. Wo liegen die großen Knackpunkte in der Markenführung?
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Es braucht eine strenge Hand bei der Führung der Marke. Die Verwässerung beginnt dort, wo die Verwendung der Marke seitens einzelner Nutzer nicht mehr auf den Markenkern einzahlt, also kein Rückfluss mehr stattfindet. Damit das nicht passiert, ist eine zentrale Steuerung notwendig. Das funktioniert nicht basisdemokratisch – die Marke ist ein freundlicher Diktator. Das operative Geschäft der Markenführung verlangt mitunter harte Entscheidungen, die nicht jedes Mal einzeln breit diskutiert werden können. Demokratisch legitimiert können nur die Grundrichtung selbst und die befassten Organe sein. Wie sieht der Fels aus, auf dem die Marke Tirol gebaut sein muss? Es braucht wie gesagt vor allem den Mut
Heißt das, dass bestimmte Branchen und Betriebe von der Marke Tirol ausgeschlossen werden? Ja, zwangsläufig. Branchen, die weit vom Markenkern entfernt sind, laden die Marke nicht auf, nehmen ihr im Gegenteil Strahlkraft. Genau zu überlegen ist für mich zum Beispiel die Verwendung der Marke Tirol im Zusammenhang mit Abfallwirtschaft, mit Sponsoring von Motorsport, mit Lkw-Transporten. Es kann einfach nicht jede Facette des Landes durch die Marke Tirol positioniert werden. Geschieht es auch umgekehrt, dass die Marke Tirol aus Sicht von Betrieben nicht passend ist und daher auch nicht nachgefragt wird? Ja, das trifft beispielsweise auf sehr große und starke Leitbetriebe zu, die international tätig sind. Es macht weder für Swarovski noch für Sandoz noch für Plansee besonderen Sinn, die regionale Herkunft aus Tirol zu betonen. Hier ist der eigene Markenname vorrangig. Red Bull ist auch ein Weltkonzern, der nicht hervorstreicht, dass das Headquarter in Salzburg liegt. Wenn der Nutzen der Markenführung für ein Unternehmen nicht ersichtlich ist, gibt es zumeist auch für die Standortmarke selbst keinen Vorteil, wenn derartige Unternehmen die Marke Tirol verwenden würden. >
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AuSSergewöhnliche Geschichten erzählen Der Geschäftsführer der Tirol Werbung, Josef Margreiter, erklärt, wo die Marke herkommt, wo sie hin soll, warum Tirol Geschichten erzählen soll und wie viel Tirol in einer Firma drin sein muss, damit sie die Marke Tirol verwenden darf. Sport, Wirtschaft, Industrie und Bildung funktionieren. Was soll diese Dachmarke leisten – und was nicht? Die Dachmarke soll dem Standort ein Profil verleihen. Sie soll weiters eine integrierte Vermarktung für alle Standortbereiche leisten und den Bekanntheits- und Imagetransfer zwischen Dachmarke und den Einzelmarken ermöglichen. Sie soll hingegen nicht als allgemein zugängliche Markenplattform dienen und sie soll auch nicht die Marken der Leistungsträger oder ihre Produkte ersetzen. eco.nova: Im Jahr 2006 wurde die Destinationsmarke zu einer Standortmarke umgewandelt. Wie hat sich die Marke Tirol in diesen sieben Jahren rückblickend entwickelt? Josef Margreiter: Die Standortstrategie war ein großer Schritt, der noch nicht komplett umgesetzt ist. Unbestritten ist mittlerweile, dass das starke touristische Image der Marke auf den Standort ausstrahlt. Unbestritten ist auch, dass diese Marke streng geführt werden muss, um sie nicht zu verwässern. In den letzten Jahren ist eindeutig eine massive Aufladung der Marke Tirol erreicht worden. Was ist konkret gelungen, was nicht? Gelungen ist beispielsweise der Schulterschluss mit der Standortagentur. Ebenso eine Fülle von Projekten auch über den Tourismus hinaus. Dazu zählen beispielsweise der Tirol Berg, das Austria Tirol House, Tourism meets Industry und andere. Selbstkritisch anmerken möchte ich, dass andererseits beispielsweise ein explizites Qualitäts-Gütesiegel in der Breite nicht gelungen ist – Tirol Q ist derzeit nur in den Gesundheitsbetrieben umgesetzt. Auch fehlen mehr kollektive Investitionen aus anderen Wirtschaftsbereichen in die Marke. Das Land hat angekündigt, die Dachmarke Tirol „verbreitern“ zu wollen. Was ist darunter zu verstehen? Die Marke Tirol soll erweitert und in Zukunft als gemeinsame Dachmarke für alle Standortbereiche wie Tourismus, Kultur,
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Wo soll die Marke in sieben Jahren stehen? Wir wollen die Marke Tirol bis 2016 zur Topmarke im Alpenraum entwickeln. Derzeit gibt es noch zu viel Wettbewerbsdenken in den einzelnen Säulen unseres Standortes. Wir wollen in den Köpfen verankern, dass eine starke Gesamtwirkung nach außen Synergien bringt und damit allen hilft, die die Marke Tirol nutzen. Im Bereich Bildung gilt es, Spitzenleistungen besser als jetzt zu kommunizieren und mit dem Faktor Lebensqualität zu kombinieren. Auch im Bereich Wirtschaft braucht es eine stärkere Profilierung. Ging die Initiative „Zum Glück Tirol“ bereits in diese Richtung? Die Initiative „Zum Glück Tirol“ war positiv, allerdings zu wenig spezifisch und hat dadurch nur wenig Außenwirkung erreicht. Eine breite Außenwirkung ist nur erzielbar, wenn wir außergewöhnliche und für Tirol typische Projekte, Produkte und Leistungen in das Rampenlicht stellen. Heißt das ganz hart gesprochen, dass die Markenkommunikation nicht MIT allen Akteuren in der Wirtschaft funktioniert, aber FÜR alle? Genau das ist der Punkt. Ein Beispiel aus dem Tourismus belegt, dass dieser Weg funktioniert: Das Tourismusmarketing im Paznauntal konzentriert sich auf das Zugpferd Ischgl. Das aber bringt indirekt messbare Verbesserungen auch für See, Kappl und Galtür. So funktioniert es auch in der Wirtschaft: Wir können nicht in einem Bauchladen alle Tiro-
ler Projekte und Produkte verkaufen, sondern müssen über außergewöhnliche Erfolge Geschichten erzählen. Das lädt die Standortmarke im Gesamten auf und bringt einen Nutzen für die ganze Tiroler Wirtschaft. Wie viel „Tirol“ muss in einer Firma drin sein, damit sie das Tirol-Logo verwenden darf? Die Lizenzierungsstrategie neu regelt die Vergabe aller Nutzungsrechte der Standortmarke Tirol. Jeder Lizenzpartner muss in fünf Punkten Markenkonformität beweisen: erstens einen Beitrag dazu leisten, Tirol zum begehrtesten Kraftplatz der alpinen Welt zu machen, zweitens alpine Lebensqualität und alpines Lebensgefühl widerspiegeln, drittens das Land im Gebirg’ prägen, viertens Beständigkeit und Erneuerung spürbar machen und fünftens die kulturellen Schätze Tirols integrieren. Wie viele Firmen sind bereits Lizenznehmer? Wir unterscheiden zwischen der nichtkommerziellen Vergabe des Tirol-Logos (Promotionlizenz) und der kommerziellen Vergabe (Produktlizenz). Derzeit gibt es 270 Promotionlizenzen, zum Beispiel die Festung Kufstein, den Verein Pro Holz Tirol, die Passionsspiele Erl oder das Alpenresort Schwarz. Dazu kommen 25 Partner im Bereich Produktlizenz. Die größten Lizenznehmer sind die Agrarmarketing Tirol und der TirolShop. Dazu kommen beispielsweise Kisslinger Glas in Rattenberg, Lackner Schuhe oder Alpienne Naturprodukte. Von den Betrieben ist immer wieder Kritik an der Höhe der Lizenzgebühren (1 bis 8 Prozent des Umsatzes) zu hören. Ist hier eine Änderung angedacht? Der Wert der Marke ist ein sehr hoher, die Verwender des Tirol-Logos zu kommerziellen Zwecken profitieren davon. Noch vor einigen Jahren wurde allen Ernstes von Unternehmen die Frage gestellt, was die Tirol Werbung dafür zahle, wenn das Tirol-Logo verwendet wird. Jetzt kommt niemand mehr auf diese Idee. Die Marke Tirol hat einen klar erkennbaren Gegenwert. Die stabile Anzahl an Lizenznehmern zeigt uns, dass Kosten und Nutzen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
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Tirol drückt aufs Gaspedal Nun hat die Liberalisierung des Erdgasmarktes also auch den Westen Österreichs erreicht. Wenngleich dieser bereits seit 2002 vollständig offen gewesen wäre – ein Bild, das in aktueller Öffentlichkeit nicht unbedingt als solches kolportiert worden war. Nichtsdestotrotz hat jetzt der Run auf Kapazitätenverteilung und Preisspiralen nach unten begonnen. // Text: Renate Linser-Sachers, Fotos: comm.ag, TIGAS 30
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I
n anderen Bundesländern längst Usus, wurde mit Stichtag 1. Oktober 2013 eine freie Anbieterwahl jetzt auch in unseren Breitengraden aktiv umgesetzt. Vergleicht man mit Ostösterreich, wo Kunden aus elf Anbietern wählen können, oder mit den bayerischen Nachbarn, welche die Wahlmöglichkeit aus 255 Angeboten von über 70 Gaslieferanten haben, dürfte die bisherige Quasimonopolstellung des Tiroler Landesversorgers TIGAS, die neben dem deutschen Gasdiskonter Goldgas den Markt beherrschte, nun der Vergangenheit angehören. Die E-Control als neutraler Regulator des Gasmarktes begrüßt diese Entwicklung und rechnet durch das in Kraft getretene neue Gasmarktmodell mit einem Wettbewerb, der sich deutlich verschärfen wird. Obwohl der österreichische Gasmarkt bereits seit 2002 – zumindest auf geduldigem Papier – vollständig liberalisiert ist, gab es in Tirol bis Oktober 2013 nur einen alternativen Anbieter. Durch eine Änderung der Netzkapazitäten und der damit verbundenen Beseitigung künstlicher Kapazitätsengpässe ist nun als Premiere auch der Tiroler Gasmarkt für alternative Anbieter attraktiv. Die Wechselwilligkeit der Kunden erreichte österreichweit im ersten Halbjahr mit 1,4 Prozent (etwa 20.000 Haushalte) übrigens einen neuen Höchststand. Warum die auch praktizierte Liberalisierung den Westen des Landes erst jetzt erreichte, wird u.a. damit erklärt, dass Tirol kein sehr spannender Gasmarkt ge-
Alexander Gutmann, Leiter Sparte Erdgas
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wesen sei (siehe Statement E-Control). Was sich nun mit Vollgas ändern dürfte.
Gutmann dreht den Gashahn auf
Mit 1. Oktober 2013 stieg Gutmann als erster privater Anbieter in den westösterreichischen Gasmarkt ein. Damit ist der Gaspreis zum ersten Mal verhandelbar. Die Vorbereitungen waren intensiv, das Ziel ist klar definiert: In den nächsten Jahren will das etablierte, 1960 gegründete Familienunternehmen neben seinen geläufigen Heizstoffen Öl, Pellets, Kohle und Holz auch in Sachen Erdgas punkten und damit die Kunden mit jeder Brennstoffform erwärmen. Alexander Gutmann, der die Sparte Erdgas leitet, im Gespräch. eco.nova: Unter der Devise „Alles unter einem Dach“ haben Sie weitblickend auf die Liberalisierung des Gasmarktes als Meilenstein Ihrer Firma reagiert. Warum sollen Kunden zu Ihnen wechseln? Alexander Gutmann: Aus drei klaren Gründen: Erstens sind wir hier in Tirol nachweislich der billigste Anbieter (permanent auf „Knopfdruck“ für den Verbraucher unter www.e-control.at/tarifkalkulator zu eruieren, Anm.). Zweitens gibt es bei uns keine Bindungsfrist. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand mit uns nicht zufrieden ist, kann ein Wechsel sofort vollzogen werden. Drittens verteilen wir keine Marketingzuckerln, die danach sauer aufstoßen. Wir versprechen also nichts, was
wir nicht halten können. Gutmann Erdgas bietet seit Oktober den billigsten Preis – und das soll so bleiben. Derzeit arbeiten wir spezielle Paketlösungen aus, um für die Haushalte noch attraktiver zu werden. Günstigeres Tanken an unseren insgesamt 75 Tankstellen ist etwa ein Teil davon. Unser erklärtes Ziel lautet, alleine in Tirol mittelfristig 8.000 Kunden zu gewinnen. Alle – Haushalte und Betriebe – sollen von unseren günstigen Preisen und Paketlösungen profitieren. Warum können Sie als Newcomer auf dem Gasmarkt den Preis dauerhaft unterbieten? Wir arbeiten sehr effizient, haben eine äußerst schlanke Struktur und sind deshalb günstiger. Andererseits haben wir als Tiroler Energiehändler die Möglichkeit, unseren Kunden nicht nur Erdgas alleine anzubieten. Das wirklich Spannende neben dem Preis sind die Synergien, die sich ergeben: Tanken, Autowäsche, Heizen, Essen usw. – alles kommt aus einer Hand. Mit unserem Eintritt in den Tiroler Erdgasmarkt im Oktober und dem besseren Preis haben wir für die erste positive Überraschung gesorgt. In den nächsten Wochen werden wir mit weiteren attraktiven Angeboten aufhorchen lassen. Wie aufwändig ist es, den Anbieter zu wechseln? Der Wechsel erfolgt rasch, unkompliziert und kostenlos. Einfacher geht es gar nicht, das ist eine Angelegenheit von fünf Minuten. Der Kunde wendet sich an Gutmann, alles Weitere wird von uns erledigt. Je nach Bindungsfrist wird innerhalb kurzer Zeit Gutmann-Erdgas bezogen und dadurch Bares gespart. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass der Kunde nicht eine Minute ohne Erdgas versorgt ist. Wie gewohnt wird dann einmal jährlich die Erdgasrechnung gestellt. Ihre erste Bilanz nach dem Markteintritt? Das Interesse ist enorm, unsere ambitionierten Erwartungen wurden übertroffen. Wir sind in ganz Tirol unterwegs, informieren, klären auf und weisen auf die neuen Möglichkeiten hin. Die Menschen freuen sich wirklich, dass es nun endlich auch im Erdgasmarkt einen Wettbewerb gibt und günstigeres Erdgas bezogen werden kann. Fakt ist, dass wir bereits eine signifikant hohe Zahl an unterschriebenen Aufträgen in den Schubladen haben. Und täglich werden es mehr.
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„gaSpreiSe werDen Sinken, eS wirD Spürbar bewegung in Den Markt koMMen. ich gehe DaVon auS, DaSS biS zuM enDe Der heizSaiSon noch ein biS zwei weitere anbieter in tirol koMMen werDen, intereSSenten SinD JeDenfallS VorhanDen. Die angebotSVielfalt oStÖSterreichS wirD Den weSten nicht erreichen. tirol iSt kein Sehr SpannenDer gaSMarkt, hier iSt kein platz für zehn VerSchieDene lieferanten, weil eS nicht So Viele kunDen gibt. Die zugangSregeln für alternatiVe anbieter SinD biSher einfach nicht genug geweSen, uM eine teilnahMe an DieSeM kleinen Markt zu rechtfertigen. Mit DeM neuen MoDell JeDoch bin ich Sehr zufrieDen, biSlang hat eS für tirol unD Vorarlberg Mit golDgaS nur einen alternatiVen gaSlieferanten gegeben, nun kÖnnen Sich Die firMa gutMann unD anDere auch poSitionieren.“ Walter Boltz, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control
Sie speisen Ihr Gas in bereits vorhandene Leitungen ein, die bisher der TIGAS vorbehalten waren. Welche Regelung wurde hier getroffen? Die Regeln sind für alle Gasanbieter gleich und gelten in ganz Österreich. Quer durch Tirol verlaufen unterirdische Leitungen von der Inntalfurche bis in die Täler hinein, die jetzt weiter ausgebaut werden sollen. Tirolweit bestehen derzeit etwa 40.000 Anschlüsse. Der Gaspreis setzt sich somit aus zwei Teilen zusammen: Dem Netzentgelt, also der Miete für diese Leitungen (von der E-Control festgelegt, Anm.), sowie dem eigentlichen Preis für Erdgas, welcher – abhängig vom Anbieter – einmal höher, einmal niedriger ist. Ein zentraler Vorteil unserer Kunden besteht darin, dass sie bei Gutmann den billigsten Preis erhalten. Der Wettbewerb ist nun endlich auch in Tirol angekommen.
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TIGAS kontert mit Selbstbewusstsein
Ab 1. Jänner 2014 senkt die TIGAS die Preise, so die Ankündigung seitens des Tiroler Landesversorgers in Richtung Kunden, aber auch gen Neueinsteiger im umkämpften Gasmarkt. Mit (Zweck-)Optimismus beobachtet die TIGAS wachsamen Auges die aktuelle Entwicklung, Geschäftsführer Dr. Philipp Hiltpolt weist jedoch die der TIGAS zugeteilte Monopolrolle entschieden von sich. „Wir fürchten Wettbewerb nicht, wir sind selbst Akteur und Profiteur, haben die richtigen Weichen sehr früh gestellt und sind auf geänderte Wettbewerbsbedingungen gut vorbereitet.“ eco.nova: Auch wenn die Liberalisierung seit elf Jahren möglich gewesen wäre, findet diese erst jetzt spürbar statt. Warum? Philipp Hiltpolt: Die TIGAS liefert den besten Beweis dafür, dass die Öffnung des Gasmarktes in Tirol und Vorarlberg bereits seit vielen Jahren funktioniert, und zeigt signifikant, dass es keine Monopolstellung gegeben hat. So liefern wir einerseits bereits seit mehreren Jahren selbst Erdgas nach Vorarlberg, umgekehrt beliefern auch andere Anbieter Kunden in Tirol – und zwar vom Industrie- bis zum Tarifkunden. Ebenso haben wir auch schon in der Vergangenheit Kunden in Deutschland und Ostösterreich versorgt. Die Welt ist für uns somit am 1. Oktober 2013 keine andere geworden. Wir verfolgen die Entwicklung aufmerksam und nehmen den Wettbewerb sehr ernst. Für die TIGAS war und ist wichtig, ein ausgezeichnetes Service, umfassende Energiedienstleistungen sowie Versorgungssicherheit und Preisstabilität zu bieten. Letztere ist vor allem auch dadurch möglich, weil wir seit acht Jahren mit nunmehr 10 Prozent an der Bayerngas GmbH München, der größten deutschen kommunalen Erdgasbeschaffungsgesellschaft, und mit 3,75 Prozent an der Explorationsgesellschaft
Bayerngas Norge beteiligt sind. Wir verfügen damit über eigenes Erdgas, mit dem ein zunehmender Anteil des Tiroler Erdgasbedarfes gedeckt werden kann. Die TIGAS hat sich mit allen damit verbundenen Vorteilen vom reinen Erdgashändler zum Produzenten entwickelt mit dem Fokus, Zwischenhandelsmargen sukzessive auszuschalten. Sind seit dem liberalen Stichtag 1. Oktober 2013 Kundenrückgänge zu verbuchen bzw. ist damit realistischerweise zu rechnen? Nein, ganz im Gegenteil. Wir wachsen stark und können nach dem bisher größten Kundenzuwachs 2012 nun auch im Jahr 2013 einen Rekordwert verzeichnen. Im laufenden Jahr rechnen wir mit rund 2.300 Neukunden. Wir versorgen derzeit über 90.000 Haushalte, Gewerbe- und Industriebetriebe (was knapp 43.000 Zählerkunden, sprich belieferten Anlagen entspricht) in mehr als 150 Tiroler Gemeinden. Tendenz steigend, da wir derzeit vorwiegend im Oberland einen Investitionsschwerpunkt setzen. Im nächsten Jahr wollen wir auch die Gemeinde Gries am Brenner bis zur Passhöhe erschließen und in der Folge damit die ersten Erdgaslieferungen über den Brenner an das Südtiroler Netz der SELGAS, an der wir mit 40 Prozent beteiligt sind, ermöglichen. Ziel ist natürlich, unsere Kunden zu halten – was bei notwendiger realistischer Einschätzung etwa bei den österreichweit ausschließlich von einem Versorger einheitlich belieferten Bündel- und Kettenkunden nicht immer gelingen wird. Dank der generell sehr hohen Nachfrage nach Erdgas gewinnen wir auch viele neue Kunden in Tirol und den benachbarten Regionen. Ihr neuer Mitbewerber hat seit Markteintritt die TIGAS unterboten, diese senkt nun mit 1. Jänner 2014 ihre Erdgaspreise. Ein Schelm, wer dabei nicht an einen Zufall glauben will?
Lohnt ein Anbieterwechsel?
Ob sich ein Anbieterwechsel lohnt und welcher Anbieter der günstigste ist, lässt sich einfach herausfinden: Der Tarifkalkulator der E-Control nimmt für eine Wohnfläche von 90 Quadratmeter einen Jahresverbrauch von 12.600 Kilowattstunden an. Beim Marktführer Tigas ergibt sich zu tagesaktuellen Preisen ein Jahres-Gesamtpreis von 897,80 Euro, bei Gutmann 867,56 Euro, beim deutschen Diskonter Goldgas 806,90. Letzterer lockt mit einem üppigen Rabatt von 95,93 Euro im ersten Verbrauchsjahr. Vergleicht man die Preise ohne Rabatte, liegt Gutmann mit einer jährlichen Ersparnis von 30 Euro aktuell unter dem Tigas-Preis (Boni wie günstigerer Treibstoff an den eigenen Tankstellen nicht mit einbezogen), Goldgas mutiert zum teuersten Lieferanten. (Quelle: E-Control). Mit der von der Tigas angekündigten Preissenkung um durchschnittlich drei Prozent ab 1.1.2014 und weiteren Gutmann-Angeboten dürfte sich das Gaskarussell allerdings erneut zu drehen beginnen. Am Gas bleiben unter www.e-control.at/tarifkalkulator
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Dr. Philipp Hiltpolt, TIGAS-Geschäftsführer
Wir bieten unseren Kunden schon seit vielen Jahren den günstigsten Preis im Vergleich der österreichischen Landesgasversorger. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Daher geben wir mit der aktuellen Preissenkung selbstverständlich die Preisvorteile des neuen Gasmarktmodells an unsere Kunden weiter. Dieses sieht vor, die Gasbeschaffungskosten von den bisher vom Händler zu tragenden Exitgebühren (Kosten des vorgelagerten ausländischen Transportnetzes, Anm.) zu entlasten und künftig in den Netznutzungsentgelten zu verrechnen. Zudem zeichnen sich derzeit an den europäischen Erdgasbörsen tendenziell für die kommenden Jahre sinkende Preisniveaus ab. Daher können wir die Tarifpreise um durchschnittlich drei Prozent reduzieren. Umgekehrt wird sich das Netznutzungsentgelt erhöhen – bleibt unterm Strich dann nicht doch alles beim Alten? Durch die Kostenverschiebung bezüglich der Exitgebühren ist – entsprechend der im Entwurf vorliegenden Verordnung – eine Erhöhung der behördlich festgelegten Netznutzungsentgelte ab 1. Jänner 2014 zu erwarten. Dennoch wird der Erdgasgesamtpreis der TIGAS, der sich aus Gaspreis und Netzentgelt zusammensetzt, per Saldo voraussichtlich um knapp ein Prozent sinken.
Übrigens ...
Am Rande der Recherche ist die Redaktion auf ein nicht unpikantes Detail gestoßen bzw. hingewiesen worden: Bei 26 Gutmann-Tankstellen sind Erdgas-Zapfsäulen der TIGAS installiert, die 27. wird in Bälde im Außerfern in Betrieb gehen. Welch eindrucksvoller Beweis, dass Gasgemische ja gar nicht so explosiv sein müssen ...
WKO.at/tirol
EN B O Z N GA IR W D N I S M. I E H A D
er Unternehmer Jeder Tiroler kennt es, jed sforderung, neue auch: Die tägliche Herau le zu erreichen und Wege zu finden, neue Zie Denn ganz oben neue Gipfel zu besteigen. den höchsten fühlen wir uns wohl: Bei n Umsatzzahlen. Exporten oder den beste eit liegt unser Land Nur bei der Arbeitslosigk fen Tal und damit Gott sei Dank in einem tie an der Spitze in Europa. MER. IHRE UNTERNEHMERKAM
eco.wirtschaft
auf hoheM niVeau Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, ist optimistisch für den kommenden Winter und sieht die Internationalisierung als Schlüssel zum Erfolg. // Text: Barbara Liesener
N
ach dem vergangenen Rekordwinter mit 26,2 Millionen Nächtigungen und knapp 5,4 Millionen Ankünften und einer starken Sommersaison 2013 blickt Josef Margreiter optimistisch auf die Wintersaison 2013/14. eco.noVa: Wie ist die Stimmung unter den heimischen Touristikern hinsichtlich der kommenden Wintersaison? Josef margreiter: Eine repräsentative Erhebung zur Buchungslage quer durch alle Unterkunftskategorien hat ergeben, dass acht von zehn Tiroler Unterkunftsbetrieben mit der derzeitigen Buchungslage für die Wintersaison zufrieden bzw. sehr zufrieden sind. Das Ergebnis ist damit sogar besser als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Buchungslage ist vor allem in der gehobenen Kategorie und bei 3-Stern-Betrieben überdurchschnittlich gut, die Ferienwohnungen verzeichnen bisher eine leicht unterdurchschnittliche Nachfrage. Was sagen die Reiseveranstalter? Auch die Incomer gehen von einer guten Wintersaison 2013/14 aus. Eurotours prognostiziert leichte Zuwächse bei Ankünften und Nächtigungen und erwartet vor allem aus Deutschland und den Niederlanden Steigerungen. Beim Reiseveranstalter Christophorus liegen die Buchungen zurzeit auf dem gleichen – sehr hohen – Niveau wie im Vorjahr, Suchanfragen via Tiscover liegen bereits deutlich über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Auch der Flughafen Innsbruck rechnet mit einem ähnlich hohen Aufkommen wie im Rekordwinter 2012/13. In der kommenden Wintersaison wird es einen neuen bzw. zusätzlichen Charterflug von Moskau nach Innsbruck geben, die Strecke Amsterdam–Innsbruck bzw. Eindhoven–Innsbruck wird aufgrund der hohen Nachfrage mit Frequenzverdichtung geflogen. Wie ist das Buchungsverhalten aus den einzelnen Märkten? Vor allem Deutschland, Österreich, die Niederlande und der nach wie vor wachsende russische Markt haben sich gut entwickelt
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„ohne internationaliSierung bzw. DiVerSifizierung Der Märkte hätte tirolS touriSMuS in Den Vergangenen Jahren SchMerzhafte einbuSSen hinnehMen MüSSen!“ Josef Margreiter
eco.wirtschaft
und verzeichnen schon jetzt eine überdurchschnittliche Buchungslage. Etwas hinter den Erwartungen blieb bisher der britische Markt zurück. Sehr günstig und gut gestaffelt fallen in diesem Winter übrigens auch Weihnachts- und Neujahrsfeiertage wie auch die dreigeteilten Semesterferien in Deutschland und Österreich bzw. die Krokusferien in den Niederlanden und Belgien. Einzig der späte Ostertermin Ende April wird aufgrund der dann schon recht hohen Temperaturen eine Herausforderung vor allem für tiefer gelegene Regionen sein. Insgesamt rechnen wir auf Basis der Rahmenbedingungen und der eingeholten Einschätzungen unserer Touristiker damit, das sehr hohe Niveau des Vorjahres halten zu können bzw. im Idealfall noch leicht zu übertreffen.
Eine Stärke des Tiroler Tourismus ist – neben vielen anderen – seine Internationalität. Die 44 Millionen Nächtigungen, welche Tirol pro Jahr verzeichnet, werden von rund 10 Millionen Menschen aus über 80 Ländern generiert. Die Bedeutung unserer Kernmärkte – allen voran Deutschland – steht nach wie vor außer Frage, hier wird das Gros der Wertschöpfung erzielt. Allerdings hat sich der Anteil Deutschlands am Gesamtvolumen in den vergangenen 15 Jahren deutlich reduziert, wenngleich er immer noch bei rund 50 Prozent liegt. Nicht zuletzt deshalb bleibt es für Tirol wichtig, kontinuierlich auch in aufstrebende, neue Märkte zu investieren. Ohne erfolgreiche Internationalisierung bzw. Diversifizierung der Märkte hätte Tirols Tourismus in den vergangenen Jahren schmerzhafte Einbußen hinnehmen müssen! Die Wintersaison ist im Vergleich zum Sommerhalbjahr in Bezug auf die Herkunftsmärkte noch internationaler aufgestellt. Gerade die Ostmärkte haben in den vergangenen Jahren insbesondere im Winter ordentlich zugelegt und konjunkturbedingte Rückgänge in an-
Im Februar 2014 finden die Olympischen Winterspiele in Sotschi statt. Die Teilnahme Tirols bzw. die damit verbundenen Kosten haben im Vorfeld für Diskussionsstoff gesorgt. Wie wichtig sind solche Großveranstaltungen für den Tiroler Tourismus?
journal
deren Quellmärkten mehr als kompensiert. Als Beispiel nenne ich Russland (+ 319 % seit 2005), Polen (+ 225 % seit 2003) oder Tschechien (+ 210 % seit 2003) mit einem Gesamtvolumen von mittlerweile 1,6 Millionen Nächtigungen. Die Internationalisierung ist also für die Entwicklung des Tiroler Tourismus ein maßgeblicher Erfolgsfaktor. Die Olympischen Winterspiele in Sotschi im Februar 2014 bieten die Chance, für diese wichtigen internationalen Märkte Impulse zu setzen. So wird die Tirol Werbung mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft und mit den Partnerregionen Innsbruck, Seefeld, Ischgl und Zillertal die lange Tradition werbewirksamer Auftritte im Rahmen sportlicher Großereignisse in Russland fortsetzen und die größte Wintersportveranstaltung der Welt nutzen, um das Image Tirols als Sportland Nummer eins der Alpen weiter zu stärken! Dazu kommt unsere Position als Marktführer in Russland mit beachtlichen 47 Prozent aller Winterurlaubsreisen in die Alpen, welche es zu festigen und auszubauen gilt.
Mehr als gut betreut
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Ausgabe 2013/14
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steuer.berater
Steuersparcheckliste Alle Jahre wieder: Machen Sie hier Ihren persönlichen Steuercheck 2013 und lesen Sie, was und wie Sie jetzt noch aktiv gestalten können. // Text: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Raimund Eller und STB Mag. Eva Messenlechner, Foto: Foto Hofer Check 1
Hochrechnen und Investieren: Mit dem Gewinnfreibetrag (GFB) können Sie auch heuer wieder bis zu 13 % Ihrer Gewinne steuerfrei lukrieren, wenn Sie entsprechend investieren. Lassen Sie sich also jetzt von Ihrem Steuerberater eine Hochrechnung des für heuer zu erwartenden Gewinnes samt Handlungsempfehlung zur optimalen Ausnutzung Ihres Gewinnfreibetrages geben. Alles, was Sie dann noch zu Ihrem „Steuerglück“ tun müssen, ist das bekannt gegebene Volumen zu investieren. Begünstigt sind Neuanschaffungen abnutzbarer, körperlicher Anlagegüter (Ausnahmen: Luftfahrzeuge, PKWs und Software) und bestimmter Wertpapiere. Voraussetzung ist zudem die Einhaltung einer 4-jährigen Behaltefrist.
Check 2
Fremdwährungsverluste absetzen: Haben Sie das Bedürfnis, vorzeitig Schulden zurückzuzahlen, und führt dies zu Kursverlusten, so sollten Sie das vorrangig mit Ihren betrieblichen Krediten tun. Die Frage, ob es aus steuerlicher Sicht besser ist, dies noch vor oder
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erst nach dem Jahreswechsel zu tun, hängt von der Höhe Ihres steuerpflichtigen Gesamteinkommens und der anstehenden Kursverluste ab. In manchen Fällen kann auch eine Aufteilung des Gesamtvolumens auf zwei oder auch mehrere Steuerjahre sinnvoll sein. Bitte konsultieren Sie vor einer Entscheidung auch in dieser Sache jedenfalls Ihren Steuerberater. Selbst wenn man aus Angst vor einer Verschlechterung der Kurssituation rasch handeln möchte, ist es ratsam, dennoch auch die steuerlichen Auswirkungen mit ins Kalkül zu ziehen. Hinsichtlich der Kursunsicherheiten gibt es übrigens die Möglichkeit eines sogenannten Kurssicherungsgeschäftes, mit dem z.B. der heutige Kurs für einen späteren Umstiegs- oder Tilgungstermin fixiert werden kann.
Check 3
Geld in Liechtenstein? Steuerabkommen mit Liechtenstein kommt fix mit 1.1.2014! Sie können betroffen sein, wenn folgende 3 Punkte kumulativ auf Sie zutreffen: 1) Sie hatten am 31.12.2011 einen Wohnsitz in Österreich. 2) Sie hatten zu diesem Stichtag in Liech-
tenstein Geschäftsverbindungen zu einer sogenannten Zahlstelle (Bank, Wertpapierhändler, Vermögensverwalter, Treuhänder oder sogenannte „Träger“). 3) Sie haben eine solche Geschäftsverbindung am 1.1.2014 noch immer. Das Steuerabkommen mit Liechtenstein sieht neben einer Abfuhr der Steuer aus laufenden Kapitalerträgen an den österreichischen Fiskus ebenso auch eine Regularisierung der Vergangenheit vor. Bis spätestens 31.5.2014 haben Sie die Möglichkeit, eine unwiderrufliche Mitteilung an Ihre Zahlstelle zu machen, wie Sie vorgehen möchten. Dabei können Sie zwischen zwei Optionen wählen: 1) Nachversteuerung durch anonyme Einmalzahlung oder 2) freiwillige Offenlegung Falls Sie sich betroffen fühlen, empfehlen wir Ihnen möglichst bald Ihren Steuerberater zu konsultieren.
Check 4
SVA-Meldungen und Anträge: Selbständige können sich von der Beitragspflicht zur Pensionsversicherung der SVA ausnehmen lassen, wenn:
steuer.berater
• die selbständigen Einnahmen insgesamt nicht über 30.000 Euro zu liegen kommen und • der jährliche Gewinn daraus nicht mehr als 4.641,60 Euro ausmacht. Zudem darf in den letzten fünf Kalenderjahren nicht mehr als 1 Jahr Sozialversicherungspflicht bestanden haben. Der Antrag muss bis zum Jahresende eingebracht werden, damit er für das laufende Jahr gilt. Später eingebrachte Anträge sind nicht mehr möglich. Hat man nun schon einen solchen Antrag eingebracht und es stellt sich später heraus, dass eine der Grenzen wider Erwarten überschritten wird, so sollte auch das noch vor Jahresende gemeldet werden. Passiert dies nicht, so kommt es zu einem Strafzuschlag von 9,3 %. Ob so oder so – rechtzeitig melden zahlt sich aus und kann einige Hundert Euro einbringen.
Check 5
Weihnachtsfeier & Weihnachtsgeschenke: Für Weihnachtsfeiern und andere Betriebsfeiern sowie für Betriebsausflüge können pro Mitarbeiter jährlich bis zu 365 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei untergebracht werden. Zudem darf jeder Mitarbeiter pro Jahr Sachgeschenke im Wert von 186 Euro von seinem Dienstgeber steuerfrei entgegennehmen. Achtung! Bargeld ist ausgenommen. Lösung: Gutscheine.
Check 6
Kirchenbeitrag eventuell noch einzahlen: An Kirchenbeiträgen können bis zu 400 Euro p.a. von der Steuer abgesetzt werden, insofern dieser Betrag auch tatsächlich einbezahlt wurde.
Check 7
Kosten für Betreuung und Ausbildung von Kindern: Auch dafür gibt es unter bestimmten Voraussetzungen einen steuerlichen Absetzposten von bis zu 2.300 € für die Kinderbetreuung bzw. von bis zu 1.320 € bei auswärtiger Berufsausbildung pro Kind und Jahr. Bitte sorgen Sie auch hier rechtzeitig für entsprechende Nachweise (Kindergartenbestätigung, Inskriptionsbestätigung, Schulbesuchsbestätigung etc.). Zudem können Sie bis Jahresende auch für Ihre Mitarbeiter Kosten für die Kinderbetreuung übernehmen. Die Höhe des für den Mitarbeiter steuerfreien und für Sie voll absetzbaren Zuschusses wurde heuer von bisher jährlich maximal 500 auf nunmehr 1.000 € pro Kind angehoben. Wichtig: Es ist direkt an die Betreuungseinrichtung bzw. an die
Betreuungsperson zu überweisen. Achtung! Gleichbehandlungsgrundsatz beachten. Zudem muss diese Auszahlung am Lohnkonto des betreffenden Mitarbeiters stehen. Tipp: rechtzeitige Meldung an Ihre Lohnverrechnung.
Check 8
Spenden & Steuersparen: Auf der Homepage des Bundesministeriums für Finanzen (www.bmf.gv.at) finden Sie eine Auflistung steuerlich absetzbarer Spenden. Begünstigte Spendenempfänger sind neben bestimmten Einrichtungen wie Universitäten, Museen etc. auch eine Reihe humanitärer Organisationen, Umwelt-, Natur- und Artenschutzorganisationen sowie die freiwilligen Feuerwehren, die Landesfeuerwehrverbände und Tierheime. Auch Spenden an Hochwasseropfer sind steuerlich absetzbar.
Check 9
Gewinne aus Verkäufen von privaten Immobilien sind nun auch dann steuerpflichtig, wenn die bisherige Spekulationsfrist von 10 Jahren abgelaufen ist. Weiterhin steuerfrei bleiben unter bestimmten Voraussetzunge Verkaufserlöse von Hauptwohnsitzen und selbst erstellten Immobilien. Diese Ausnahmeregelungen gehen nicht auf die Rechtsnachfolger über. Ist also ein Verkauf durch die Nachkommen wahrscheinlich, so kann es in Fällen einer möglichen „Hauptwohnsitz- oder Herstellerbefreiung“ günstiger sein, die Immobilie zuerst zu verkaufen und sodann den Verkaufserlös steuerfrei zu schenken oder zu vererben. Dies gilt zumindest noch solange wir keine Erbschafts- und Schenkungssteuer in Österreich haben.
Check 10
Verlustbeteiligungen: Verluste aus einer Beteiligung an einem verlustbringenden Unternehmen oder einer Liegenschaftsvermietung (Vorsorgewohnung, Bauherrenmodell) können steuerlich abgesetzt werden. Achtung, die Finanz akzeptiert nicht alles! Tipp: Suchen Sie sich ein Projekt nach Ihrem Geschmack aus und lassen Sie es vor Unterfertigung auf steuerliche Verwertbarkeit prüfen. Bedenken Sie bitte auch, dass es sich hier um Veranlagungen mit erheblichem Risiko handeln kann!
Check 11
Kilometerstand: Bitte notieren Sie am 31.12.2013 wieder den Kilometerstand Ihres Autos. Dies kann für steuerrelevante Berechnungen sehr nützlich sein. Zudem kann damit auch für den Fall einer Steuerprüfung eine Prophylaxe zur Verteidigung der angesetzten Autokosten erfolgen.
Koproduktion der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und den ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.
Check 12
Geld vom Finanzamt zurückholen: Steuerpflichtige, die keine selbständigen Einkünfte haben und nicht zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet sind, können freiwillig eine so genannte Arbeitnehmerveranlagung beim Finanzamt einreichen und so steuerlich absetzbare Ausgaben geltend machen. Dies kann bis zu 5 Jahre rückwirkend gemacht werden. Somit ist es heuer noch möglich, bis ins Jahr 2008 Steuern zurückzuholen.
Check 13
Investitionen vorziehen: Für Investitionen im ersten Halbjahr kann die Abnutzung für ein ganzes Jahr steuerlich geltend gemacht werden. Anschaffungen nach dem 30.6. schlagen mit einer Halbjahresabschreibung zu Buche. Das gilt auch dann, wenn die Inbetriebnahme erst am 31.12. erfolgt. Tipp: Das Vorziehen von für Anfang 2014 geplanten Investitionen in den Dezember 2013 kann daher Steuervorteile bringen. Zudem kann das Wirtschaftsgut, von Ausnahmen abgesehen, dann auch noch für den 13%igen Gewinnfreibetrag (siehe Check 1) herangezogen werden.
Check 14
Veranlagungsfreibetrag nützen: Steuerzahler, die ausschließlich über Einkünfte aus unselbständiger Tätigkeit verfügen, können pro Jahr bis zu 730 € außerhalb eines Dienstverhältnisses steuerfrei dazuverdienen. Haben solche Personen für Ihr Unternehmen Leistungen erbracht, so führt dies für Sie zu einem steuerwirksamen Aufwand, ohne dass es für den Empfänger zu einer Steuerbelastung kommt. > eco.nova
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Check 15
Zukunftssicherung der Mitarbeiter: Die Bezahlung von Prämien (Er- und Ablebensversicherungen, Pensionskassenbeiträge) ist bis zu 300 € pro Jahr und Mitarbeiter steuerfrei und voll betrieblich absetzbar. Es ist der Gleichheitsgrundsatz einzuhalten, d.h. eine entsprechende Zusage kann nur allen zusammen oder nach bestimmten Kriterien festgelegten Mitarbeitergruppen angeboten werden.
Check 16
„Topfsonderausgaben“ aus dem richtigen Topf nehmen: Kranken-, Unfall- und Lebensversicherungen, Wohnraumschaffung und -sanierung, junge Aktien und Genussscheine können, wenn auch sehr eingeschränkt, steuerlich verwertet werden. Ab einem Einkommen von 36.400 € vermindert sich der absetzbare Betrag kontinuierlich, bis bei 60.000 € davon nichts mehr übrig bleibt. Tipp: Sonderausgaben soll jener Partner tragen, der das geringere Einkommen erzielt!
Check 17
Reisekostenabrechnungen: Bitte verwenden Sie dazu entsprechende Checklisten. So können Sie sicherstellen, dass Ihnen auch wirklich nichts durch die Lappen geht. Auch Besorgungsfahrten, Fahrten zu Vorstellungsgesprächen und zum Erfahrungsaustausch oder Ähnliches sind beruflich bzw. betrieblich veranlasste Reisen. Checken Sie, ob Sie hier auch wirklich keine Fahrt vergessen haben. Tipp: Um bei so genannten Mischreisen (z. B. einer beruflichen Reise wird ein Privaturlaub angehängt oder umgekehrt) den betrieblichen Teil steuerlich unterzubekommen, sollte die vorrangige berufliche Veranlassung sowie das Vorliegen getrennter Reiseabschnitte dokumentiert und belegt werden.
Check 18
BIC & IBAN – ab 1.2.2014 wird es ernst: Überweisungen sollen ab 1. Feber 2014 nur mehr mit BIC (Business Identifier Code) und IBAN (International Bank Account Number) funktionieren. Damit wird der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA = Single Euro Payments Area) in Kürze Realität. Finden Sie sich am besten möglichst schnell damit ab und steigen Sie noch heuer auf SEPA um. Die Banken und Software-Anbieter rechnen im Jänner 2014 mit einem großen Ansturm, dem man besser zuvor- kommen sollte.
Check 19
Rechnungen an den Bund 2014 elektronisch only: Ab 2014 akzeptiert der Bund als
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Auftraggeber nur noch Rechnungen in elektronisch strukturierter Form. Unter www.erb. gv.at finden Sie alles, was Sie dazu benötigen, sowie auch eine Liste von allen involvierten Dienststellen des Bundes. Wenn Sie zu den Lieferanten oder Dienstleistern des Bundes gehören, sollten Sie sich auch damit noch heuer vertraut machen.
Check 20
Ausweitung Reverse Charge: Im Zuge der Umsatzsteuerbetrugsbekämpfung werden mit Wirkung 1.1.2014 weitere Geschäfte in das Reverse-Charge-System einbezogen. Betroffen ist die Lieferung von Videospielkonsolen, Laptops und Tablet-Computern ab einem Rechnungsbetrag von 5.000,– Euro sowie von bestimmten Metallen und Anlagegold. Ebenso davon erfasst wird die Übertragung von Gas- und Elektrizitätszertifikaten sowie die Lieferung von Gas und Elektrizität an Wiederverkäufer. Für solche Umsätze, die nach dem 31. Dezember 2013 getätigt werden, schuldet der Empfänger der Leistung die Umsatzsteuer. Auch auf diese Neuerungen sollte sich Ihr Unternehmen als Lieferant oder als Empfänger solcher Leistungen bereits jetzt vorbereiten.
Check 21
Spekulieren mit Steuertiming: Seit dem Vorjahr sind Kursgewinne aus Kapitalveranlagungen steuerpflichtig. Kursverluste können ausschließlich mit Gewinnen aus Kapitalvermögen verrechnet werden. Ein Vortrag ins nächste Jahr ist nicht möglich. Daher empfiehlt sich bei bereits eingetretenen oder absehbaren Kursverlusten eine gezielte Kompensation mit Kursgewinnen im selben Jahr.
Check 22
Steuerplanung für Pauschalierer: Bis zu 23,44 % und mehr steuerfrei lukrieren! Es ist möglich, die Ausgaben pauschal in Höhe von 12 % der Einnahmen anzusetzen. Dies macht immer dann Sinn, wenn die tatsächlichen Ausgaben geringer sind als die 12-%-Pauschale. Zusätzlich ist ein Gewinnfreibetrag in Höhe von 13 % (maximal 3.900 Euro) möglich. Werden nun zuerst die 12 % von den Einnahmen und vom Rest sodann nochmals 13 % abgezogen, so ergeben sich daraus insgesamt 23,44 % der Einnahmen, welche so ganz legal jedenfalls steuerfrei bleiben. Neben diesen Pauschalsätzen können zusätzlich bestimmte tatsächlich getätigte Ausgaben wie z.B. Sozialversicherungsbeiträge, Personalausgaben und auch Steuerberatungskosten in Abzug gebracht werden.
Lassen Sie von Ihrem Steuerberater einen Günstigkeitsvergleich unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte machen. Dabei kann sich auch herausstellen, dass Sie mit dem Ansatz der Echtkosten günstiger fahren. Zudem ist zu bedenken, dass auch bei der Pauschalvariante ein Teil Echtkosten zusätzlich als so genannte Werbungskosten von eventuellen Gehaltseinkünften abgesetzt werden können. Dafür kommen insbesondere folgende Ausgaben in Frage: • Fachliteratur und Mitgliedsbeiträge • Aus- und Fortbildungskosten (Seminare, Kurse, Schulungen mit allen Nebenkosten wie Fahrtkosten und Diäten) • Kosten für eine doppelte Haushaltsführung und Familienheimfahrten Tipp: Zahlen Sie eventuell diesbezüglich noch offene Rechnungen jetzt und tätigen Sie Vorauszahlungen. Diese sind dann noch heuer steuermindernde Werbungskosten.
Check 23
Schenkungen melden: Schenkungen zwischen nahen Verwandten in einem Wert von mehr als 50.000 Euro innerhalb eines Jahres und zwischen Fremden von mehr als 15.000 Euro innerhalb von fünf Jahren sind meldepflichtig. Die Meldepflicht ist innerhalb von drei Monaten wahrzunehmen und trifft sowohl den Geschenkgeber als auch den Geschenknehmer. Bei Nichtmeldung kann es Strafen von bis zu 10 % der Zuwendung setzen. Haben Sie eine solche Meldepflicht übersehen, so können Sie innerhalb eines Jahres nach Ablauf der Meldefrist noch eine strafbefreiende Selbstanzeige einbringen.
Check 24
Ballast abwerfen: Am 31.12.2013 endet die 7-jährige Aufbewahrungspflicht für die Unterlagen des Jahres 2006. Das heißt, beim Weihnachtsputz können Sie jedenfalls aus steuerlicher Sicht alle Unterlagen aus 2005 und Vorjahren entsorgen. Gleich nach Silvester können Sie dann auch mit den 2006erBelegen ein Feuerwerk machen. Achtung! Ausnahme: Für Unterlagen zu Immobilien gilt eine 12-jährige Behaltefrist. In bestimmten Fällen (nichtunternehmerische Grundstücksteile mit Vorsteuerabzug) verlängert sich diese Frist sogar auf 22 Jahre. Zudem müssen Unterlagen für ein anhängiges behördliches oder gerichtliches Verfahren jedenfalls auch weiterhin aufbewahrt werden. Darüber hinaus sollten freilich jedoch wichtige Geschäftsunterlagen wie z.B. Kauf-, Miet-, Leasingverträge mit aktueller Gültigkeit, Lohn- und Gehaltsverrechnungsunterlagen etc. aufbewahrt werden.
Juwel-Dachgeschosswohnungen im Herzen der Tiroler Alpen in Innsbruck! In zentraler Lage im Stadtteil Wilten in Innsbruck wurde das Palais Sonnenburg aufwändig restauriert und saniert und um zwei Dachgeschossetagen erweitert. Diese außergewöhnlichen, repräsentativen Dachgeschosswohnungen erfüllen auf 180 m² bzw. 145 m² besonders anspruchsvolle Erwartungen. Der Eingangsbereich befindet sich im 4. Obergeschoss, ist mittels Lift erreichbar und bietet einen großzügigen Küchen-Wohnbereich mit vorgelagerter Terrasse. Über eine Treppe gelangt man in das Galeriegeschoss, wo sich eine weitere Terrasse mit atemberaubendem Blick auf die Berge befindet. Mit modernster Technik verbindet die Ausstattung gekonnt die historische Substanz. Die Wohnungen bieten alle Annehmlichkeiten luxuriösen Wohnens, ein exklusiver Wellnesbereich mit Sauna fehlt ebensowenig wie großzügige, lichtdurchflutete Räume für individuelle Gestaltungsideen.
Eigenschaften: Erstbezug Gasheizung Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung Eichendielen-Parkett weiß geölt Lift Sauna elektr. Sonnenschutz mit Fernbedienung Energiewert: HWB-ref = 18 kWh/m²a Top 9: Wohnnutzfläche 180 m² Terrassen 34 m² Keller 7 m² Top 10: Wohnnutzfläche 145 m² Terrassen 26 m² Keller 7 m² Verkaufspreis: auf Anfrage Provision: 3 % vom Verkaufspreis Kontakt: Immo Concepta Tel. 0512/564256 office@immconcepta.at www.immoconcepta.at
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Profitieren Sie von der e-Rechnung? Durch das Abgabenänderungsgesetz 2012 ist die verpflichtende elektronische Signatur bei elektronischen Rechnungen (E-Rechnung) weggefallen. Dadurch wurde ein vereinfachter Austausch von Rechnungen auf elektronischem Weg via E-Mail oder Webdownload ermöglicht. Neben Kostenersparnissen und Prozessoptimierungen warten aber auch erhebliche Risiken. // Text: Mag. Andreas Kapferer LL.M., Mag. Sascha Wehofer
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eit Beginn des Jahres 2013 können Rechnungen auf elektronischem Weg auch ohne eine qualifizierte elektronische Signatur übermittelt werden. Die vom Gesetzgeber durch das Abgabenänderungsgesetz 2012 angestrebte Gleichstellung von Papier- und elektronischer Rechnung soll Unternehmen entlasten und Einsparungspotentiale bewirken. Bisher war die Ausstellung einer E-Rechnung nur per E-Mail möglich, wenn die Echtheit der Herkunft und die Unversehrtheit des Inhalts durch eine qualifizierte elektronische Signatur im Sinne des Signaturschutzgesetzes oder mittels EDI-Verfahren gewährleistet wurden.
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Die nunmehr bestehende Vereinfachung besteht darin, dass Unternehmen Rechnungen auf elektronischem Weg in gängigen Formaten wie PDF oder txt als E-Mail-Anhang, Web-Download oder als eingescannte Papierrechnung sowie Fax-Rechnung an den Rechnungsempfänger übermitteln können. Voraussetzung für den Versand von elektronischen Rechnungen ist die Zustimmung durch den Rechnungsempfänger. Dabei bedarf die Zustimmung keiner besonderen Form. Sollten elektronische Rechnungen also bisher stillschweigend angenommen worden sein, so kann von einer Zustimmung ausgegangen werden. Trotz dieser Vereinfachung sind jedoch weiterhin bestehende bzw. neue
– durch die Vereinfachung bedingte – Anforderungen zu beachten. Eine elektronische Rechnung gilt nur als Rechnung im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, wenn alle Anforderungen erfüllt sind. Ein Nichtbeachten der Anforderungen im Zusammenhang mit dem Empfang von elektronischen Rechnungen kann zum Ausschluss des Vorsteuerabzugs führen und ist womöglich mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden.
Vorteile der neuen E-Rechnungen
• Die Vorteile der neuen elektronischen Rechnung im Vergleich zu der vor dem 1. Jänner 2013 geltenden Rechtslage liegen
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vor allem in der Kosteneinsparung durch Vermeidung teurer und technisch komplexer Signaturverfahren. • Durch elektronische Rechnungen können Papier- und Portokosten vermieden werden. • Kosten- und Zeitersparnis durch elektronische und automatisierte Prozesse • Beitrag zum Umweltschutz durch Wegfall papierbasierter Abläufe
Anforderungen bei erhalt von E-Rechnungen
Für eine Berechtigung zum Vorsteuerabzug muss die Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit des Inhalts sowie die Lesbarkeit bzw. Verständlichkeit des Inhalts gewährleistet sein. Die Echtheit der Herkunft der Rechnung, die Unversehrtheit ihres Inhalts und ihre Lesbarkeit müssen vom Zeitpunkt der Ausstellung bis zum Ende der Aufbewahrungsdauer sichergestellt sein. Neben den bisher bereits möglichen Verfahren der qualifizierten elektronischen Signatur bzw. mittels EDI darf nun die Sicherstellung auch durch ein dokumentiertes innerbetriebliches Steuerungsverfahren (Internes Kontrollsystem) erfolgen. Dieses muss die Identität des Leistungserbringers oder Rechnungsausstellers sicherstellen. Es muss hierdurch gewährleistet sein, dass der Inhalt und die erforderlichen Angaben nicht geändert wurden. Dabei kann jeder Unternehmer das für ihn geeignete Verfahren (z. B. durch entsprechend eingerichtetes Rechnungswesen oder manuellen Abgleich der Rechnung mit den vorhandenen Unterlagen wie Bestellung, Kaufvertrag, Lieferschein) frei wählen.
Handhabung in der Praxis
Die Anforderungen an ein angemessenes innerbetriebliches Steuerungsverfahren und den zu dokumentierenden Prüfpfad sind abhängig von der Größe, Tätigkeit und Art des Unternehmers. Kapitalgesellschaften sind bereits aufgrund gesellschaftsrechtlicher Bestimmungen verpflichtet, ein den Anforderungen des Unternehmens entsprechendes Internes Kontrollsystem zu führen. Bei Zustimmung zum Erhalt von elektronischen Rechnungen sind nun auch natürliche Personen und Personengesellschaften verpflichtet, ein innerbetriebliches Steuerungsverfahren bzw. internes Kontrollsystem einzuführen. Die Vorgaben in Bezug auf das innerbetriebliche Steuerungsverfahren (Internes Kontrollsystem) und den damit verbundenen Prüfpfad sind in den Richtlinien und Verordnungen bisher nicht näher definiert. Dadurch besteht aufgrund der derzeit noch fehlenden Erfahrungswerte eine Un-
Mag. Andreas Kapferer LL.M., Partner bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner
Mag. Sascha Wehofer, Steuerberater bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner
sicherheit, ob das gewählte System den gesetzlichen Anforderungen entspricht oder nicht. Spannend wird es erst dann, wenn sich die Finanzverwaltung im Zuge einer Außenprüfung mit dem vorhandenen innerbetrieblichen Steuerverfahren auseinandersetzt. Um einem drohenden Verlust des Vorsteuerabzugs vorzubeugen, empfehlen wir jedenfalls eine Abstimmung des gewählten Systems mit Ihrem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Aus den Umsatzsteuerrichtlinien sowie der bisher in diesem Zusammenhang erschienenen Literatur und Fachbeiträgen lassen sich folgende Mindestansprüche und Handlungsanleitungen ableiten: • Erstellen Sie eine schriftliche Beschreibung/Arbeitsanweisung, wie Ihr internes Steuerungsverfahren durchgeführt wird. • Stellen Sie eine Archivierung der E-Mails in digitaler Form oder der ausgedruckten E-Mails als Empfangsnachweis für die Echtheit der Herkunft sicher. • Archivieren Sie bei Erhalt von Telefax-Rechnungen auch die Übermittlungsbestätigung. • Dokumentieren Sie den Abgleich der Lieferung mit der Rechnung, indem Sie entweder die relevanten Dokumente gemeinsam ablegen oder entsprechende Prüfvermerke auf der ausgedruckten oder elektronisch abgelegten Rechnung anbringen. • Stellen Sie sicher, dass die Aufbewahrungsfirst von 7 Jahren gewahrt ist, wobei elektronische Rechnungen auch als Ausdruck aufbewahrt werden können und so erhaltene E-Mails nicht zusätzlich gespeichert werden müssen.
• Beachten Sie, dass neben den Rechnungen auch der Prüfpfad und die damit verbundenen Dokumente 7 Jahre aufbewahrt werden müssen.
Praxis – Beispiel: Erstellen Sie jedenfalls eine schriftliche Arbeitsanleitung (Dokumentation) zum innerbetrieblichen Steuerungsverfahren (Internes Kontrollsystem). In der Praxis kann beispielsweise wie folgt vorgegangen werden: 1) Rechnungseingang per E-Mail als PDF im Dateianhang 2) Ausdruck der PDF-Rechnung: Ausdruck des E-Mails und gemeinsame Ablage mit der ausgedruckten Rechnung als Nachweis für die Echtheit der Herkunft 3) Manueller Abgleich mit Begleitunterlagen: Vermerk auf der Rechnung z. B. „E-Rechnung mit Lieferschein abgestimmt“ inkl. Vermerk von Bestellnummer, Datum und Erlediger oder gemeinsame Ablage mit Begleitunterlagen (z. B. Angebot, Bestellung, Lieferschein etc.) 4) Archivierung der Rechnung und des Prüfpfades: Aufbewahrungsfrist von sieben Jahren betrifft die Rechnung, den Prüfpfad UND die Dokumentation des innerbetrieblichen Steuerungsverfahrens.
Mehr über die E-Rechnung finden Sie unter: www.deloitte-tirol.at/eRechnung und www.facebook.com/Deloitte-Tirol eco.nova
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Produktpiraterie Neue Regeln für die Grenzbeschlagnahme von gefälschten Waren. Die gefälschte Gucci-Tasche, die Fake-Rolex aus Fernost – was von vielen bisher als vereinzelte Kavaliersdelikte wahrgenommen wurde, ist ein ernsthaftes wirtschaftliches und Sicherheitsproblem in der EU geworden.// Text: Ivo Rungg/Johannes Barbist, Binder Grösswang Rechtsanwälte, Innsbruck
Ivo Rungg
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ach Schätzungen der EU-Kommission entfallen rund 10 % des Welthandels auf Plagiate, was einem internationalen Schaden von mehreren hundert Milliarden Euro gleichzusetzen ist. Gleichzeitig betreffen die Fälschungen schon lange nicht mehr „nur“ Luxusartikel, sondern Medikamente ebenso wie Rasierer und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs, mit dem Unterschied, dass diese dem Original nur ähnlich sind, aber weder die Inhaltsstoffe noch die Sicherheitsrichtlinien beachten. Vor allem durch die beinahe unbeschränkten Einkaufsmöglichkeiten
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im Internet ist es für unseriöse Verkäufer auch ein Leichtes, nicht die Originalware, sondern – teilweise raffinierte und schwer identifizierbare – Nachahmungen in Umlauf zu bringen. Die EU und die Mitgliedsländer haben sich daher schon länger zu einer gezielten Bekämpfung dieser sogenannten Produktpiraterie entschlossen. Als ein sehr effektives Mittel wurde vor Jahren die Grenzbeschlagnahme durch den Zoll ermöglicht, die sich auch bewährt hat. Mit 01.01.2014 tritt die neue Produktpiraterie-Verordnung in Kraft, deren Hauptziel es ist, den verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen Aufwand der Zollbehörden und Rechteinhaber zu verringern und das Verwaltungsverfahren effektiver zu gestalten. Ziel dieser Novelle sind besonders die Kleinsendungen. Da Fälschungen und Plagiate häufig im Wege dieser Kleinsendungen verschickt werden, hat sich das herkömmliche Verfahren dafür als zu schwerfällig und langwierig herausgestellt. Die Menge der Kleinsendungen, die über das Internet bestellt und per Post verschickt werden, steht nämlich in keinem Verhältnis zur Menge und zum Wert der gefälschten Waren, weshalb das Verfahren bei Kleinsendungen mit der neuen Produktpiraterie-Verordnung vereinfacht wird. Kleinsendungen mit Fälscherware im Postverkehr, die maximal drei Einheiten enthalten oder ein Bruttogewicht von weniger als zwei Kilogramm haben, können zukünftig mit Einverständnis des Inhabers des betreffenden Schutzrechts in einem vereinfachten Ver-
fahren vernichtet werden. Der Schutzrechtsinhaber gibt dabei sein grundsätzliches Einverständnis zur Anwendung dieses vereinfachten Verfahrens und wird in Folge im Einzelfall von der Zollbehörde nicht mehr vor der Vernichtung der Ware kontaktiert. Der Adressat wird zwar noch über die Anhaltung der Sendung informiert, rührt er sich allerdings nicht innerhalb einer kurzen Frist, wird vermutet, dass er mit der Vernichtung einverstanden ist. Ist er unbekannt, entscheidet faktisch der geschädigte Inhaber des jeweiligen Schutzrechtes. Auch der Schutzbereich der Produktpiraterie-Verordnung wurde erweitert. Dieser umfasst nun auch Gebrauchsmuster, die ähnlich dem Patent Schutz für technische Erfindungen gewähren, und Handelsnamen, die zur Kennzeichnung eines Unternehmens verwendet werden. Diese Verschärfung wird sowohl professionelle Händler im Hinblick auf die gezielte Aufteilung von gefälschten Waren auf viele Sendungen, aber auch Konsumenten mit ihren „Mitbringseln“ aus dem Urlaub oder den verlockenden Angeboten aus dem Internet treffen. Überdies sind nun nicht mehr in erster Linie Marken und Designs, sondern etwa auch technische Nachbauten erfasst. Für den Einzelnen bleibt der Grundsatz weiterhin aufrecht, aufmerksam und vor allem gegenüber allzu verlockenden Angeboten misstrauisch zu sein, damit das Weihnachtsgeschenk nicht am Ende beim Zoll und der Gabentisch leer bleibt.
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Zeit, die Zukunft in die Hand zu nehmen:
Ansparen mit Bausparen. Unsere höchsten Bausparzinsen sichern! www.bausparen.at
* Unser Angebot an Sie: Sie schließen einen Bausparvertrag mit der Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. im Spartarif ab. Bei Vertragsbeginn vom 18.11. bis 31.12.2013 erhalten Sie den Aktionszinssatz von 5 % p.a. Dieser gilt bis 30.06.2014 und für eine maximale Einzahlungssumme von EUR 1.200,–. Für darüber hinausgehende Beträge erhalten Sie einen Zinssatz von 3,5 % p.a. Dieser Zinssatz gilt dann auch vom 01.07.2014 bis 30.11.2014 (Vertragsbeginn November) bzw. 31.12.2014 (Vertragsbeginn Dezember). Danach wird der Zinssatz jährlich anhand des 12-Monats-EURIBOR ermittelt und beträgt maximal 4 %, mindestens 0,75 % p.a. Voraussetzung für alle vorgenannten Zinssätze ist die Einhaltung einer 6-jährigen Laufzeit. Im Jahr 2013 und im Jahr 2014 beträgt die staatliche Bausparprämie 1,5 % der Einzahlung (Einzahlung pro Person und Jahr max. EUR 1.200,–), danach maximal 4 % und mindestens 1,5 %. Das derzeitige Entgelt für die Kontoführung beträgt EUR 4,99 p.a. Bei Verträgen, die nicht im Dezember beginnen, wird auch im Jahr des Vertragsbeginns das Entgelt für die Kontoführung verrechnet. Am Beispiel monatlicher eco.nova Einzahlung von EUR 100,–, Vertragsbeginn sowie erster Einzahlung am 01.12.2013 und einer Laufzeit von 6 Jahren ergibt dies einen effektiven Jahreszinssatz vor KESt von maximal 5 % und mindestens 1,2 %. Stand 18.11.2013
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Zukunft. wissenschaft & neue märkte
„in DieSeM Jahr waren wir Von Der hohen anzahl Der einreichungen genauSo beeinDruckt wie Von Der herauSragenDen qualität.“ Der neue CAST-Geschäftsführer Florian Becke über die Einreichungen zum CAST Technology Award 2013
innoVatiVe geschäftsideen gekürt
ausgezeichnet
Der Klimaforscher Georg Kaser und der technische Mathematiker Michael Oberguggenberger wurden mit dem Wissenschaftspreis für außergewöhnliche Leistungen der Stiftung Südtiroler Sparkasse ausgezeichnet. Foto: Uni Innsbruck
CAST und Kooperationspartner transidee zeichneten zündende und innovative Geschäftsideen von den Tiroler Universitäten und Fachhochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit dem CAST Technology award 2013 aus. Bewertet wurden die Einreichungen von einer Jury aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fachbereichen. Mit Geldpreisen in Gesamthöhe von 6.300 Euro wurden jene Projekte prämiert, denen die besten Chancen auf wirtschaftliche Umsetzung des Projektes eingeräumt wurden.
die gewinner
Der erste Platz (3.000 Euro Preisgeld) ging an Dr. Johannes Holfeld von der Medizinischen Universität Innsbruck/Universitätsklinik für Herzchirurgie. Gearbeitet wird an einer innovativen Therapieoption zur Regeneration des Herzmuskels nach einem Herzinfarkt. Im Vergleich zu bestehenden Therapien bringt der neue Ansatz enorme Vorteile für Patienten, da der Herzmuskel in höherem Maße gestärkt werden kann, als es mit einer Bypassoperation oder Stent-Implantation alleine möglich ist. Platz 2 (1.500 Euro Preisgeld) belegte Mag. Lukas Mayr von der Universität Innsbruck/Physikalische Chemie. Seine Erfindung – ein handliches Gerät (Sputterquelle) zur Präparation dünner Schichten – wird Forschungsgruppen in aller Welt, die sich mit Oberflächenwissenschaften beschäftigen, neue Türen und Tore öffnen. Den 3. Platz (800 Euro) sichert sich Dr. Peter Heinz-Erian. An der Medizinischen Universität Innsbruck/Pädiatrie I arbeitet er an der Entwicklung einer Testmethode zur Ermittlung des Salzhaushaltes im Körper. Der innovative Test soll einfacher, schneller und vor allem mit weniger Aufwand verbunden sein als bisherige Methoden. Der erste von zwei vierten Plätzen (500 Euro Preisgeld) ging an Gabriela Waldhart von der Universität Innsbruck/Institut für Wirtschaftsinformatik, Produktionswirtschaft und Logistik. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Entwicklung von „SCARLET – Strategic human resource development tool“, einer innovativen Software zur Entscheidungsunterstützung in der Personalentwicklung. Den zweiten vierten Platz nahmen Mag. Dr. Michael Noisternig, Prof. Dr. Ulrich Griesser (Institut für Pharmazie, Universität Innsbruck) und Prof. Dr. Herwig Schottenberger (Institut für allgemeine und anorganische Chemie, Universität Innsbruck) für sich in Anspruch. Das Team arbeitet daran, die Quecksilberporosimetrie – eine bewährte Standardmethode in der Porenanalyse – durch eine umweltfreundlichere Methode ohne Quecksilber zu ersetzen.
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Thomas Senfter, Absolvent des Studiengangs Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie des MCI, erhielt den Würdigungspreis 2013 vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Foto: Christoph Hasibeder
Physikerin Barbara Kraus wurde für ihre Leistungen in der Erforschung der Quanteninformationstheorie der mit 36.000 US-Dollar dotierte Ignaz-L.-Lieben-Preis verliehen. // Foto: IQOQI/Knabl
eco.mmentar
personalia
Mag. Julia Seidl und Tom Stadlmeyr
Prof. (FH) Dr. Verena Teissl Ende Oktober wählte das Kollegium der FH Kufstein Verena Teissl mit klarer Mehrheit zur Stellvertreterin von Rektor Johannes Lüthi. Die Professorin für Kulturmanagement und -wissenschaft im Department Wirtschaft und Gesellschaft sowie des Studiengangs Sport-, Kulturund Veranstaltungsmanagement nimmt das Vizerektorenamt zusätzlich zu ihrer Lehrtätigkeit an.
gute zeiten, schlechte zeiten
Univ.-Prof. Dr. Christian Marth Christian Marth, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, wurde einstimmig zum Vorsitzenden der „European Network of Gynecological Oncology Trials Group“ (ENGOT) gewählt. ENGOT ist die Vereinigung aller Studiengruppen Europas, die Therapien im Bereich der gynäkologischen Onkologie weiterentwickeln, und eines der wichtigsten Netzwerke weltweit in diesem Bereich.
parkinson-studie Klinische Studien sind ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Parkinsonpatienten. Wenn nicht genug freiwillige Teilnehmer gefunden werden, kann das eine Studie verzögern. Damit dauert es auch länger, bis neue Behandlungsmittel für die neurodegenerative, fortschreitende Krankheit zugelassen werden können. Erleichert wird die Suche nach Teilnehmern durch den Fox-Trial-Finder, eine Initiative der US-amerikanischen Michael J. Fox Foundation. Ab sofort steht das Zuordnungstool erstmals auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Die Neurologische Universitätsklinik Tübingen und die Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie sind derzeit die einzigen Kooperationspartner im deutschsprachigen Raum, die ihr Engagement zur Forschung in Europa intensivieren möchten. „Die Einführung des Fox-Trial-Finders als eine Austauschplattform zwischen Interessenten und Forschungsteams wird die Möglichkeiten der Parkinsonforschung erweitern und Menschen ermutigen, an klinischen Studien teilzunehmen. All das hilft uns, eine Heilung für die Parkinsonkrankheit zu finden“, so o. Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie. Weitere Infos: https://foxtrialfinder.michaeljfox.org
Warum markengeführte Unternehmen (MGU) in der Krise gewinnen. Der Wind wird zunehmend rauer. Viele Unternehmen und Branchen werden durch die anhaltende Krise durchgeschüttelt. Gerade in schlechten Zeiten ist Markenführung die beste (Über-)Lebensversicherung. Wer nicht an seinem Profil arbeitet und Erster in den Köpfen der Kunden wird, hat am Markt immer weniger verloren.
Krisen kommen und gehen, Marken bleiben bestehen
So könnte man in Kurzform die Kraft von Marken beschreiben. Dies trifft nicht nur auf große Konzerne zu, sondern immer mehr auf mittelständische KMU. Wenn man die Entwicklung von regionalen Tiroler Unternehmen betrachtet, so kann man feststellen, dass jene KMU, welche in ihre Markenentwicklung investiert haben, Krisenzeiten nicht nur besser überstanden, sondern ihre Marktanteile sogar ausbauen konnten. Warum das so ist? Ganz einfach! Jene Unternehmen, die sich nicht um ihren Markenaufbau gekümmert haben, verlieren am schnellsten Marktanteile. Und die wandern im Regelfall zu jenen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Zu einfach, finden Sie? Wir wissen aus Erfahrung, dass dies im Wesentlichen zutrifft. Denn selbst wenn der Kuchen kleiner wird und der Konsum stagniert, haben markengeführte Unternehmen die Nase vorne, immer. Während andere Unternehmen sparen (im Regelfall bei Mitarbeiten und Marketingausgaben), können markengeführte Unternehmen (MGU) zügig auf die Überholspur wechseln, weil sie selbst in schlechten Zeiten investieren können. Krisen führen immer zu Verunsicherung von Kunden und einem damit einhergehenden Vertrauensverlust. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und MGU können doppelt profitieren. Einerseits von Kunden, die zu Unternehmen wechseln, die das Vertrauen wiederherstellen, und andererseits von Firmenpleiten, deren Lücken im Markt sie häufig mit geringem Aufwand schließen können. Soll heißen, die frei gewordenen Kunden suchen nach einem entsprechenden Ersatz. Je attraktiver sich Unternehmen diesen Suchenden präsentieren, umso größer ist die Chance, diese für sich zu gewinnen. Der entscheidende Vorteil in der Markenführung von kleineren und mittleren Unternehmen liegt in ihrer Flexibilität. Große Firmen und Konzerne sind oft schwerfällig und treffen Entscheidungen spät. Hier können gerade InhaberInnen von KMU, die ihre Marke selbst führen, viel Boden gegenüber ihren Mitbewerbern gutmachen. Oder anders ausgedrückt: „Geschwindigkeit schlägt Größe“. Sollte Ihre Markenstrategie nicht unter dem Christbaum liegen, wissen Sie, wo Sie uns 2014 finden. In diesem Sinne wünschen die Brandwerker schöne Feiertage. www.brandwerker.com
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konSuMieren iM kollektiV Teilen ist das neue Haben. Wird nun mit der „Share Economy“ und der „Collaboration Consumption“ das Ende der Konsumgesellschaft eingeläutet? Nein. Im Gegenteil. Die Teil-und-Tausch-Gesellschaft ist eine äußerst smarte Ergänzung zum vorherrschenden Kapitalismus. Denn wer etwas tauschen oder teilen will, muss erst etwas besitzen. Nur tut man dies nicht mehr lebenslang, sondern eben auf Zeit. // Text: Marina Kremser
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ür das Zukunftsinstitut war der „kollaborative Konsum“ bereits im letzten Jahr ein Mikrotrend. Nr. 39 genauer gesagt. „Nutzen ist das neue Besitzen“, stand in einem Trendreport zu lesen. „Sharing wird zum Leitmotiv einer Generation von Konsumenten, die mit dem Tauschen und Teilen im Internet aufgewachsen sind. Borgen, leihen – bloß nicht kaufen.“ Der Blick in die Glaskugel sollte sich als absolut richtig erweisen. Tatsächlich ist der typische Share-Economy-Kunde jung (unter 40), gebildet (Matura und höher), postmodern und liebt einen abwechslungsreichen Lebensstil, wie Kurt Matzler vom Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Uni Innsbruck herausfand. Zumindest der letzte Punkt ist nicht weiter verwunderlich und auch das junge Alter lässt sich erklären. Dabei ist das Tauschen in erster Linie nicht einem finanziellen Aspekt geschuldet. Eigentum heißt zu einem großen Teil auch Verpflichtung, für viele ist Eigentum Ballast, Verantwortung. Und von der möchte die next generation so wenig wie möglich haben. Auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens verzichten will man aber auch nicht. Und so geht es heute nicht mehr darum, möglichst viel Eigentum anzuhäufen und zu besitzen, sondern darum, Zugriff auf Dinge zu haben, wenn wir sie brauchen: Carsharing war eine Art Testballon, heute lässt sich so ziemlich alles teilen und tauschen, was nicht niet- und nagelfest ist – von der Bohrmaschine über die Handtasche bis hin zur eigenen Wohnung, die man einem Urlaubsgast vermietet, während man gleichzeitig in dessen Wohnung lebt.
Digitalisierung. „Die Ära des Eigentums geht zu Ende, das Zeitalter des Zugangs beginnt“, prophezeite der US-Ökonom Jeremy Rifkin bereits ebenfalls vor rund zehn Jahren in seinem Buch „Access“. Und geht man noch weiter zurück, so stößt man auf die Tauschkreise, die teilweise bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen und so richtig während der Zeit der
alte idee in neuem gewand?
Viele orten in der neuen Strömung das Ende des Konsums, dabei bekommt er lediglich eine neue Facette. Hierbei sollte man auch auf den feinen Unterschied zwischen Teilen und Tauschen achten. Beides setzt jedoch voraus, dass bereits etwas besessen wird. Während hingegen beim Tauschen beide Partner etwas hergeben und bekommen, ändert das Teilen an sich nichts an den wesentlichen Strukturen unserer Gesellschaft: Wer
Der Trend des Teilens indes ist nicht wirklich neu und gerade in der digitalen Welt schon lange gang und gäbe. So gibt es das Filesharing bereits seit gut einem Jahrzehnt, mit dem Cloud Computing wurde es nun auf die nächste Stufe gehoben. Der physische Tauschbasar hinkt ein wenig nach, wenngleich auch hier die Wurzeln weit zurückreichen – viel weiter noch als zum Beginn der
etwas besitzt, kann etwas anbieten, wofür ein anderer bezahlt. Auch beim heurigen Wirtschaftsdialog der Tiroler Sparkasse war die neue Kultur des Teilens der Leitgedanke. Tispa-Vorstandsvorsitzender Hans Unterdorfer: „Unternehmen sind primär dazu da, die materiellen Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Zweck allen Wirtschaftens ist
„Vor alleM für Die facebookgeneration, Die an tauSchen Von MuSik, ViDeoS unD geDanken gewÖhnt iSt, iSt Der geMeinSchaftSgeDanke DaS priMäre MotiV für DieSe alternatiVe konSuMforM.“ Kurt Matzler, Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Uni Innsbruck
Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Fuß fassten. Hans Timm und Helmut Rödinger gründeten dabei in Erfurt die so genannte Wära, ein umlaufgesichertes Tauschmittel, vergleichbar mit heutigen Regiogeld-Modellen. In Tirol beschloss man 1931 gar die Einführung eines „Notgeldes“, das Wörgler Schwundgeld. Und auch Flohmärkte bewähren sich seit Langem abseits jeglicher Trends. Was neu ist, ist die Dimension des Tauschens. Und hier spielt das Internet eine tragende Rolle, denn damit hat man Zugriff auf Waren aus aller Welt, unabhängig von Zeit und Ort.
teilen oder tauschen?
es demnach, Wohlstand zu schaffen, das Leben zu ermöglichen und zu verbessern. Doch in der heutigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft hat es den Anschein, als wäre der Zweck ein anderer, als sei der Konsum primär dazu da, damit die Volkswirtschaft wächst. Man muss kein Ökofundi sein, um zu erkennen, dass diese Entwicklung keine Perspektive hat.“ Das Prinzip des Teilens indes schon, vor allem, wenn man das, was zu viel ist, dorthin gibt, wo es fehlt. Die Website http://at.myfoodsharing.org etwa soll sich zu einer Internetplattform entwickeln, die nach Eigenangaben Privatpersonen, Händlern und Produzenten die Möglichkeit gibt, überschüssige Lebensmittel kostenlos anzubieten oder abzuholen. Die Grundidee: Menschen teilen Essen. Offensichtlich teilt man sich hierzulande derzeit aber lieber noch andere Dinge, denn auch wenn die Seite etwa in deutschen Großstädten bereits sehr gut angenommen wird, für Tirol sind per 20. November 2013 gerade einmal zwei Produkte im Angebot – 15 Stück heimische Äpfel und Soletti Babybrezeln. Der Gedanke dahinter ist eco.nova
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allerdings gut, denn jährlich landen in Österreich rund 157.000 Tonnen an Lebensmitteln und Speiseresten im Müll. Die Idee von fünf Innsbrucker Studenten und ihrer Facebook-Foodsharing-Community funktioniert dabei schon besser. Hier kann jeder zum „Essensteiler“ werden und Lebensmittel, die er nicht mehr braucht, zur Abholung anbieten bzw. selbst Lebensmittel erstehen (www.facebook.com/foodsharinginnsbruck). Einen gesellschaftlichen Strukturwandel ortet auch der renommierte deutsche Soziologe und Autor Harald Welzer, der mit Stiftung Futurzwei alternative Lebensstile und Wirtschaftsformen aufzeigt und heuer Referent beim Wirtschaftsdialog war: „Unser Kulturmodell ist expansiv. Daher setzt man auf expansive Problemlösungsstrategien, die letztlich aber nicht funktionieren, um das Ziel Einsparung zu erreichen. Dieses Kulturproblem werden wir nur durch kulturelle Strategie lösen können – wir müssen von expansiver zur reduktiver Kultur finden.“ Dem Trend zum Teilen misst er hierbei große Bedeutung zu, gerade unter jungen Menschen: „Teilen ist heute für die junge, digitale Generation ganz
normal und hat nichts mehr mit Verzicht zu tun. Teilen ermöglicht vielmehr neue Formen der Gemeinschaftlichkeit.“
Tirol teilt
Eines wurde beim heurigen Wirtschaftsdialog deutlich: Tirol ist durchaus bereit, nicht selbst zu besitzen. Das sagt zumindest die bereits zu Beginn zitierte Matzler’sche Studie. Der Uniprofessor, der auch heuer wieder den wissenschaftlichen Part des Wirtschaftsdialoges übernommen hat, hat untersucht, inwieweit die Tiroler Bevölkerung bereits mit der neuen Kultur des Teilens und Tauschens vertraut ist und welches Potenzial dem Wirtschaftsmodell beigemessen wird. Die Ergebnisse sind klar: Der Trend ist in Tirol angekommen, wenngleich vor allem in seiner „klassischen“ Form, bei Büchern (Bibliothek) und Videos (Videothek), Sport- und Freizeitgeräten und dem Ausleihen sämtlicher Utensilien für Feste – und das vor allem bei professionellen Unternehmen. Doch auch im Privatbereich können sich viele Tiroler vorstellen, über entsprechende Online-Plattformen zu (ver)kaufen. Auch hier haben Bücher und Filme die Nase vorn, gefolgt von
Fahrrädern, Sport- und Freizeitgeräten, Autos bis hin zu Haushalts- und Gartengeräten, Kleidern oder Modeaccessoires, wobei vor allem die 14- bis 29-Jährigen dafür offen sind. Vorrangig geteilt werden jedoch nicht physische Güter, sondern Wissen, Erfahrungen über Produkte und Reisen, Meinungen, Musik oder Bilder. Wachstumschancen ortet Matzler im Bereich des Car Sharing, im Fahrradverleih, bei Haushaltsgeräten und Werkzeugen sowie bei Zubehör für Kids wie Kindersitzen oder Spielzeug – auch und vor allem im Privatbereich. Und so stehen die Sterne derzeit gut für Plattformen wie carsharing247.com, wo Privatpersonen, die ihre Auto nicht ständig benötigen, dieses kostenlos zur Mitnutzung anbieten können. Ein buntes Allerlei an Mietbarem gibt es etwa unter www.usetwice.at, wo man vom elektrischen Samowar zum Zubereiten von Tee für fünf Euro pro Tag über die Betonmischmaschine um 25 Euro bis zum Kinderfahrrad um zehn Euro viele Dinge für den (einmaligen) täglichen Gebrauch bekommt. Wer möchte, findet hier sogar einen Rattansessel um 2 Euro oder eine Ledertracht um 30 Euro (Mietpreise jeweils pro Tag).
Warum teilen wir? Ich tausche oder leihe jemandem bestimmte Dinge, weil ... 14–29 Jahre
30–49 Jahre
50+
es gut für die Gemeinschaft ist
80,10 %
70,60 %
75,00 %
ich es gerne tue
75,00 %
78,40 %
68,90 %
ich damit Geld sparen kann
61,20 %
71,90 %
64,00 %
es einfach und praktisch ist
65,80 %
70,40 %
64,30 %
es gut für die Umwelt ist
56,50 %
59,00 %
67,70 %
das die Menschen näher zusammenbringt
61,20 %
55,10 %
66,00 %
ich damit Beziehungen pflegen kann
69,80 %
54,40 %
54,60 %
ich dann das Gefühl habe, gebraucht zu werden
34,50 %
35,00 %
51,00 %
14–29 Jahre
30–49 Jahre
50+
Ich tausche oder leihe jemandem bestimmte Dinge NICHT, weil ... mir bestimmte Dinge zu persönlich sind
76,70 %
81,60 %
83,80 %
andere Menschen nicht gleich gut auf die Dinge achten wie ich es tue
61,40 %
72,20 %
80,90 %
die Dinge von anderen vielleicht zu unhygienisch sind
57,40 %
65,30 %
74,00 %
ich Angst habe, dass die ausgeliehenen Dinge kaputt gehen
50,40 %
58,90 %
65,00 %
ich Angst habe, dass die ausgeliehenen Dinge nicht zurückkommen
53,10 %
54,20 %
60,90 %
ich nicht von anderen abhängig sein möchte
27,00 %
33,50 %
51,50 %
es nur Streit und Ärger gibt
19,10 %
29,50 %
35,00 %
Quelle: Studie zur Share Economy in Tirol, Kurz Matzler
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Bergwinter Tirol
路 www.tirol.at
Tirol / Herz der Alpen
路 Ruderhof Spitze, Stubaier Alpen 路 Tirol schickte sieben Fotografen auf die Reise, einen neuen Zugang zum Entdecken des Landes zu gewinnen. Mehr Informationen unter: www.sightseeing-tirol.com
So nah, so fern.
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Auf Erfolgskurs Das WIFI Tirol bietet mit dem Excellence-Programm ein praxistaugliches Managementkonzept für die Herausforderungen von heute. Ganz konkrete Handlungsempfehlungen unterstützen Unternehmer dabei, die Freude am Besserwerden zu entdecken und zum Champion zu werden. // Text: Klaus Schebesta, Fotos: fotolia, Julia Türtscher
Ein-Stern-Unternehmen Glatte See: Hier ist der Ruder-Achter daheim. Doch im heutigen Abenteuer Wirtschaft sind die ruhigen Zeiten längst vorbei.
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Drei-Sterne-Unternehmen Ein beherztes Team im Raftingboot steckt so manche Welle weg. Wenn die Stromschnellen kommen, ist es damit vorbei.
tellen Sie sich einen ruhigen See vor. Das Wetter ist schön, kein Lüftchen regt sich. Ideale Bedingungen für einen klassischen Ruder-Achter. Der Steuermann blickt in Richtung Ziel, die Mannschaft vertraut ihm und folgt seinen Anweisungen. Es geht nicht um Strategie, nicht um Flexibilität, nicht um Innovationen. Es geht nur darum, die Ruder am kräftigsten durchzuziehen. Und jetzt stellen Sie sich die Ötztaler Ache vor. Hier hat der Ruder-Achter keine Chance. Jetzt braucht es andere Antworten. Das ist das ideale Umfeld für Rafter. Wenn die Stromschnellen kommen, gelangt jedoch sogar das das Raftingboot an seine Grenzen. In bewegten Wassern ist der Einzel-Kajak daheim. Schnell, wendig, effektiv, stabil. Nein, das wird jetzt kein Bericht über den Wassersport. Aber dieser liefert passende Vergleiche, um die heutigen Herausforderungen an Unternehmer und Führungskräfte heimischer Betriebe zu verdeutlichen. Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Ansprüche an das Management gewandelt. In einer Zeit wirtschaftlich sehr stabiler Bedingungen reichten starre und hierarchische Konzepte, eben wie sie bei einem Ruder-Achter vorzufinden sind: Einer gibt den Takt an, die anderen sitzen verkehrt zur Fahrtrichtung und tun, was ihnen gesagt wird. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Untiefen sieht es heutzutage anders aus: Finanzkrise, nationaler und internationaler Wettbewerb sowie gestiegenes Qualitätsbewusstsein der Konsumenten lassen die wirtschaftlichen Wogen hochgehen. Jetzt gewinnt die Mannschaft in einem Raftingboot: Dort haben alle das Ziel vor Augen, verfügen über ausgeprägte Einzelkompetenzen und bewältigen die Herausforderungen gemeinsam mit dem Bootsführer. Bei den Stromschnellen angelangt muss die Mannschaft jedoch noch einen Reifegrad zulegen und in einzelne Kajaks umsteigen: Es kommt nur das Team ans Ziel, bei dem jeder der Teilnehmer auf sich selbst gestellt die schwierige Aufgabe bewältigen kann. So weit die Theorie. Und wer hilft den Tiroler Klein- und Mittelbetrieben dabei, das richtige Managementkonzept zu finden? Dafür gibt es bereits zahlreiche Qualitäts-Management-Systeme, die jedoch allesamt eines gemeinsam haben: ISO 9001 oder EFQM sind teuer, aufwändig, binden Arbeitskraft und lassen sich nur bedingt in kleinen Unternehmen anwenden. Das WIFI Tirol bietet mit dem so genannten Excellence-Programm ein praxistaugliches Werkzeug, um Unterneh-
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Fünf-Sterne-Unternehmen Komme, was wolle: Im Kajak-Einer lassen sich auch tosende Streckenabschnitte bewältigen. Moderne Manager setzen auf die Kompetenzen der Mitarbeiter. Jeder muss wissen, was er/ sie zu tun hat.
men Schritt für Schritt an die Spitze zu führen. Mit diesem Tool gelingt es, die Qualität in allen Unternehmensbereichen zu steigern und nachhaltige Erfolge zu erzielen. Das WIFI-Excellence-Programm mit Hilfe der TEMP-Methode® zeigt die Stärken und Schwächen von Betrieben auf. Anders gesprochen: Es liefert ein verlässliches Bild, in welchem Reifegrad sich das Unternehmen im jeweiligen Handlungsfeld befindet, und liefert ganz konkrete, sofort anwendbare Handlungsempfehlungen für laufende Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen. Und zwar in den vier Erfolgsfaktoren, die für ein Unternehmen relevant sind: Im Bereich des Teamführers, bei den Erwartungen der Kunden, bei der Führung und Motivation der Mitarbeiter und bei der Optimierung der Prozesse. Excellence ist Checkliste, Landkarte, Handbuch und Philosophie in einem. Step by Step – bis hin zum Fünf-Sterne-Betrieb. Gut – besser – exzellent. Noch nie war der Weg an die Spitze so einfach.
WANN / WAS / WIE VIEL Excellence-Termine 2014
Strategiemodul Teamchef – Herrschen Sie noch oder führen Sie schon? • 20.03.2014, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro • 31.10.2014, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro Strategiemodul Erwartungen des Kunden – Wie zufriedene Kunden zu begeisterten Fans werden • 24.04.2014, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro • 05.12.2014, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro Mitarbeiter – Der Unternehmenserfolg ist die Summe der Erfolge seiner Mitarbeiter • 22.05.2014, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro • 24.01.2015, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro Prozesse – Produktivität durch organisierte Arbeitsplätze und Abläufe • 26.06.2014, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro • 21.02.2015, 9 bis 17 Uhr, Investition: 365 Euro Nähere Infos unter www.tirol.wifi.at, Stichwort „Excellence-Programm“
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Step by Step zum Champion Die TEMP-Methode® ist die Basis für den Excellence-Schwerpunkt des WIFI Tirol im Jahr 2014. Bereits im Jahr 2011 fand der erste WIFI-Workshop dazu statt. Annette Egger, Geschäftsführerin der Firma move – Niedrigstenergie Flächenheizsysteme GmbH (www.egger.ag), erläutert im Interview ihre Erfahrungen mit dem Excellence-Programm in den letzten zwei Jahren. Hat sich Ihre Arbeitsweise durch das Excellence-Programm geändert – und wenn ja, wie? Annette Egger: Unsere Arbeitsweise ist einfacher und zielorientierter geworden. Entscheidungen werden leichter und schneller getroffen. Ein wichtiger Satz der Methode ist: Zum Erfolg gibt es keinen Lift, man muss die Leiter nehmen. Das WIFI-Excellence-Programm nach der TEMP-Methode® gibt dir genaue Anweisungen, wie du jede einzelne Stufe gehst. Es ist einfach und genial, sozusagen „idiotensicher“. Ich habe noch nie bei einer Weiterbildung so viel Arbeitsmaterial zum sofortigen Umsetzen bekommen. Es hat bei mir einen besonderen Platz, damit ich es immer schnell zur Hand habe. Lässt sich der Erfolg messen? Die Balance und die Zufriedenheit bei meinem Mann und mir sind gestiegen. Das Jahr 2013 ist in jeder Hinsicht ein sehr erfolgreiches Jahr. Der Gewinn passt, Zeit am Unternehmen zu arbeiten wurde genutzt, an negativen Stress kann ich mich nicht erinnern und beim Umgang mit Lieferanten, Kunden, Mitarbeitern und uns selbst steht an erster Stelle der Mensch. Wie stehen die Mitarbeiter zum WIFI-Excellence-Programm? Für uns wurde der Umgang mit den Mitarbeitern einfacher. Anerkennung, Wertschätzung und das Einbeziehen der Mitarbeiter in die Firma sind für uns selbstverständlich geworden. Wichtig ist, dass sich Dinge zum Positiven verändern und Werte von uns vorgelebt werden. Wie sieht die „Kosten-Nutzen-Rechnung“ aus: Überwiegt schon jetzt der Nutzen für die Firma oder erwarten Sie diesen erst mit den nächsten Verbesserungsschritten? Wir profitieren bereits davon und ich bin äußerst neugierig, was die nächsten Schritte noch alles bringen werden. Das WIFI-ExcellenceProgramm hat uns in die Balance gebracht und zeigt uns den Weg nach vorne. Durch die Anwendung der TEMP-Methode® kann man sich sehr viel Lehrgeld sparen. Lässt sich der wöchentliche Zeitaufwand für das WIFI-ExcellenceProgramm beziffern? Ich habe am Anfang sehr intensiv unser Unternehmen mit der TEMP-Methode® gecheckt. Das war für den Gesamtüberblick notwendig. Dies kann ich jedem nur empfehlen. Heute beschäftige ich mich zum Halbjahr und am Jahresende mit dem WIFI-Excellence-Programm. Die nächsten Schritte werden festgelegt, die Veränderungen verinnerlicht und unterm Jahr geht es nur darum, die nächsten Schritte nach konkreten Anleitungen umzusetzen. Es ist überraschend, wie wenig Zeit ich heute dafür aufwende. Können Sie einige konkrete Beispiele für Verbesserungen nennen? Ich führe gemeinsam mit meinem Mann die Firma. Wir haben die unternehmerischen Hauptaufgaben abgegrenzt und in drei Bereiche geteilt: Management-, Führungs- und Ausführungsaufgaben. Dadurch ist sofort klar, wer zuständig ist und ob er am Unternehmen oder im Un-
ternehmen arbeitet. Wir haben auch viel Zeit mit dem Bereich „Kunde“ verbracht: Wir erarbeiteten unsere Kernkompetenzen und konnten uns dadurch für eine Zielgruppe entscheiden. Zuerst hat man das Gefühl, dass man auf einen Teil des Marktes verzichtet, bis man dann merkt, dass durch die Konzentration – bei uns ist es die Sanierung – ein viel größerer Markt erreicht werden kann. Wir haben gemerkt, dass der Kunde in der Sanierung den größten Nutzen von unserer Leistung hat und wir einzigartige, kostengünstige Lösungen im Bereich Energiesparen bieten können. Auch den Prozessen haben wir uns gewidmet: Wir haben die komplette Firma durchforstet und Bestände reduziert. Es hat richtig Spaß gemacht, sich von unnötigen Dingen zu trennen und die gewonnene Freiheit für Wesentlicheres zu nutzen. In Summe ging es darum, dass wir uns von unserer Firma ein Bild (das so genannte „TEMP-Haus“) erarbeitet haben, wo wir stehen und wo wir hinwollen. Ich bin sehr stolz auf unser Bild und genieße es. Diese Arbeit hat sich richtig gelohnt. eco.nova
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Höhenflug mit Tiroler Know-How Wenn die europäische Trägerrakete Ariane in den Weltraum startet oder der sich in Entwicklung befindliche Airbus 350 zu einem Testflug abhebt, dann ist auch Tiroler Know-how mit dabei: Einige der verwendeten Bauteile wurden vor ihrem Einsatz in Natters bei Innsbruck einer Strukturanalyse unterzogen: 2004 als Spin-off der Universität Innsbruck und mit Starthilfe vom Tiroler Gründungszentrum CAST (Center for Academic Spin-Offs Tyrol) gegründet, ist die INTALES GmbH als Dienstleister im Engineeringsektor erfolgreich und auch in der Forschung höchst aktiv. // Text: Barbara Hoffmann
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trukturberechnungen sind beispielsweise für die Entwicklung und Zulassung von Flugzeugen notwendig, um einen effizienten und sicheren Flugeinsatz zu gewährleisten. Für jedes Bauteil eines Flugzeuges müssen in der Entwicklungsphase solche hochwertigen und aufwändigen Analysen durchgeführt werden. Der Hersteller erhält so wichtige Informationen darüber, ob die konzipierten Bauteile allen Anforderungen hinsichtlich Belastbarkeit, Stabilität oder Nutzungsdauer entsprechen. Darüber hinaus wird mittels einer Strukturanalyse ermittelt, ob bei einem konzipierten Bauteil eventuell weniger Material verwendet werden könnte, gleichzeitig aber noch alle Anforderungen erfüllt werden. „Bei Flugzeugen und Raketen ist beispielsweise das Gewicht immer auch ein Thema: Je weniger Eigengewicht beispielsweise eine Trägerrakete hat, desto schwerere Nutzlasten, wie einen Satelliten, kann ich in
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die Erdumlaufbahn befördern“, sagt Dipl.-Ing. Hermann-Josef Starmans, der gemeinsam mit Dipl.-Ing. Dr. Herbert Haller die INTALES GmbH leitet. Strukturanalysen sind daher auch ein wichtiger Schritt in der Entwicklungsphase zur Optimierung von Bauteilen. Viele Unternehmen in der Luft- und Raumfahrt setzen für solche Berechnungen auf externe Ingenieurdienstleister.
Ehemaliges Spin-Off der Universität Innsbruck
Die Erfolgsgeschichte der INTALES GmbH hat 2004 begonnen. In der deutschen und österreichischen Luftfahrtindustrie erfahrene Ingenieure haben gemeinsam mit Technikern der Universität Innsbruck das Unternehmen gegründet. Mittlerweile arbeiten in dem Büro in Natters achtzehn Ingenieure und führen innovative Lösungen für die Analyse von hochbelasteten und komplexen Leichtbaustrukturen durch.
Von außen erinnert der Firmensitz allerdings eher an einen Bauernhof als an einen HighTech-Betrieb. Dabei ist das ehemalige SpinOff der Universität Innsbruck inzwischen in der Branche etabliert. In dem Büro wurden beispielsweise Bauteile der ARIANE-Trägerraketen analysiert oder auch ein Winglet, also der äußere Teil der Tragflächen, des derzeit sich in Entwicklung befindlichen Airbus 350. Das Tiroler Unternehmen ist nach rund neun Jahren in Deutschland, Österreich und Frankreich sehr gut etabliert. Neben Strukturanalysen für die Luft- und Raumfahrtindustrie werden auch Berechnungen für die Baubranche oder den Automobilbau durchgeführt. Trotz Weltwirtschaftskrise läuft das Geschäft ungebrochen gut: „Wir haben jetzt eine sehr starke Wachstumsphase hinter uns und möchten jetzt vorerst nicht größer werden, um beweglich zu bleiben“, erklärt Starmans. Derzeit besteht das Team der INTALES
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GmbH aus 18 Ingenieuren, sechs Studenten/ Praktikanten, einer Teamassistentin und einer Hilfskraft. In Tirol ist die INTALES GmbH bisher wenig in Erscheinung getreten. „Für uns ist es vor allem wichtig, dass wir für unsere Kunden sichtbar sind und diese sind außerhalb von Tirol anzutreffen.“ Enge Verbindungen gibt es aber nach wie vor zum CAST. „Die Starthilfe des Gründungszentrums war für uns 2004 ganz wichtig. Es ging dabei weniger um das Startkapital, als mehr um die Kontakte und das Netzwerk“, sagt Starmans. „Darüber hinaus hat uns das CAST allerdings viel geholfen, beispielsweise auch in Bezug auf mögliche Forschungsförderung“, sagt Starmans, der bis heute regelmäßig in Kontakt mit den CAST-Mitarbeitern steht.
Der Konkurrenz voraus sein
Forschung ist ein wichtiges Thema in dem Tiroler Unternehmen: Um auch in der Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben, setzen die Geschäftsführer auf die Wissenschaft. Hier kooperiert die INTALES GmbH eng mit der Universität Innsbruck. Wichtige Ansprechpartner sind dafür Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Oberguggenberger vom Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften und Univ.-Prof. Dr. Alexander Ostermann vom Institut für Mathematik. Regelmäßig setzen Wissenschaftler der Universität Innsbruck gemeinsam mit der INTALES GmbH wissenschaftliche Projekte um. Auch Studierende werden als Praktikanten genommen oder schreiben im Rahmen ihrer Tätigkeit für die INTALES GmbH ihre Abschlussarbeit. In den Jahren seit 2007 entstanden auf diese Weise eine Dissertation und sechzehn Masterarbeiten. Eine weitere Dissertation im Rahmen des Doktoratskollegs „Computational Interdisciplinary Modelling“ und drei Masterarbeiten sind derzeit im Laufen. „Unsere gesamten F&E Aktivitäten machen wir in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, ASTRIUM und der ESA (European Space Agency)“, sagt Starmans. Durch die Forschung können neue Tools für Strukturanalysen entwickelt und die Software optimiert werden. „Der Trend geht hin zu immer leistungsfähigeren Rechnern. Damit werden auch immer aufwändigere Rechnungen möglich. Da ist es wichtig, dass diese Daten aber auch entsprechend rasch interpretiert werden können“, erklärt Starmans den Bedarf an neuen Entwicklungen. „Für uns ist diese Zusammenarbeit mit der Forschung sehr wichtig, denn dadurch können wir unser Angebot immer weiterentwickeln und sind der Konkurrenz häufig um eine Nasenlänge voraus.“
DI Stefan Müller und Dr. Barbara Goller
Vorne DI Ulrich Hofer, dahinter Dr. Herbert Haller, rechts DI Hermann-Josef Starmans
Dipl.-Ing. Dr. Herbert Haller
Herbert Haller absolvierte sein Hochschulstudium an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Der gebürtige Tiroler aus Natters beendete 1995 sein PhD-Studium am Institut für Baustatik, Festigkeitslehre und Tragwerkslehre. 2000 begann Herbert Haller als Ingenieur in der Engineering-Abteilung der MAN Technologie AG wo er nichtlineare Methoden als adäquate Analyse-Tools für Leichtsatellitenstrukturen etablierte. Seit September 2004 ist er geschäftsführender Gesellschafter der INTALES GmbH.
Hermann-Josef Starmans
Der gebürtige Aachener (D) hat sein Diplom in der Luftfahrtechnik im Jahr 1981 in seiner Heimatstadt erworben. Er arbeitete in der Folge für die MAN Technologie AG in der Abteilung für das Ariane 4 Programm und als Projektingenieur für die Serienproduktion von VIKING-Triebwerken. Im Ariane 5 Programm wurde Starmans Leiter der Abteilung Launcher-Tanks und schließlich Leiter der Abteilung Raumfahrt. Seit 2005 ist er geschäftsführender Gesellschafter der INTALES GmbH.
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Das Team analysierte Bernsteinproben aus beinahe allen wichtigen Vorkommen weltweit, wie Bernstein mit einem Einschluss von fossilen Nadeln einer ausgestorbenen Koniferengattung aus der Foremost-Formation von Grassy Lake, Alberta, Kanada, etwa 77 Millionen Jahre alt.
Die Geschichte der Erdatmosphäre Bernstein ermöglicht einen Blick auf 220 Millionen Jahre Entwicklung der Erdatmosphäre. // Text: Barbara Wildauer, Foto: Ryan C. McKellar
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in internationales Forschungsteam unter Innsbrucker Leitung rekonstruierte die Zusammensetzung der Erdatmosphäre der letzten 220 Millionen Jahre. Die Studie zeigt, dass der Sauerstoffgehalt über weite Strecken der Erdgeschichte wesentlich niedriger war als bisher angenommen. Gängige Theorien um klimatische Entwicklungen könnten dadurch in Frage gestellt werden. Eine viele Millionen Jahre zurückreichende Rekonstruktion der Zusammensetzung der Erdatmosphäre ist vor allem aufgrund fehlenden Probenmaterials schwierig. Zu den wenigen Materialien, die über geologisch lange Zeiträume hinweg zuverlässige Daten hinsichtlich der Erdgeschichte konservieren können, zählen fossile Harze wie Bernsteine. „Gegenüber anderen organischen Materialien haben Bernsteine den großen Vorteil, dass sie chemisch und isotopisch nahezu unverändert erhalten bleiben“, erklärt Ralf Tappert vom Institut für Mineralogie und Petrographie der Universität Innsbruck. Der Mineraloge erstellte gemeinsam mit Kollegen aus Kanada, den USA und Spanien eine umfassende Studie zur chemischen Zusammensetzung der Erdatmosphäre seit dem Erdzeitalter der Trias,
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die nun in der Fachzeitschrift „Geochimica et Cosmochimica Acta“ veröffentlicht wurde. „Pflanzen binden im Zuge der Photosynthese atmosphärischen Kohlenstoff, der in seiner isotopischen Zusammensetzung über Millionen von Jahre in den Harzen erhalten bleibt und uns somit Rückschlüsse auf den Sauerstoffgehalt der Atmosphäre ermöglicht“, erklärt Tappert. Das Forschungsteam analysierte insgesamt 538 Proben von Bernsteinen aus allen wichtigen Vorkommen weltweit, wobei die ältesten Proben etwa 220 Millionen Jahre alt sind und aus den Dolomiten in Italien stammen.
Rückschlüsse auf Klima und Umwelt
„Wir konnten feststellen, dass besonders niedrige Sauerstoffwerte an Intervalle mit hohen Temperaturen und damit hohe CO2-Konzentrationen gebunden zu sein scheinen“, so Tappert. Der Mineraloge geht davon aus, dass Sauerstoff Einfluss auf die Gehalte von Kohlendioxid haben kann bzw. dessen Eintrag in die Atmosphäre unter bestimmten Umständen sogar noch ankurbelt. „Im Grunde haben wir es hier mit einfachen Oxidationsreaktionen zu tun, die insbesondere in Phasen hoher Tempe-
raturen, wie es etwa in der Kreidezeit der Fall war, verstärkt werden.“ Dieser beispielsweise durch starken Vulkanismus verursachte hohe CO2-Gehalt in der Erdatmosphäre wurde der Studie zufolge somit von einer Abnahme der Sauerstoffkonzentration begleitet. Besonders anschaulich wird dies bei Betrachtung der letzten 50 Millionen Jahre der Erdgeschichte. Die vergleichsweise niedrigen Temperaturen der Eiszeiten können auf ein Ausbleiben von Vulkanismus und eine Zunahme der O2-Werte zurückgeführt werden. Sauerstoff kann den Ergebnissen der Untersuchungen zufolge durchaus einen indirekten Einfluss auf das Klima haben. Diese Umstände bleiben aber natürlich auch auf die Entwicklung des Lebens auf der Erde nicht ohne Auswirkungen, das „berühmteste“ Beispiel sind die Dinosaurier. Viele Theorien zum Gigantismus der Tiere fanden bisher eine Erklärung in den angeblich hohen Sauerstoffgehalten der Erdatmosphäre. Diese These betrachtet Tappert als widerlegt: „Der extreme Größenwuchs von Dinosauriern kann dadurch jedenfalls nicht erklärt werden.“ Die Wissenschaftler plädieren hier für weitere Untersuchungen und streben die Analyse noch älterer Pflanzenharze an.
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MaSSe Schafft klaSSe Unternehmensgründungen sind essentiell für jeden Wirtschaftsraum. Investition in Innovation ist aber risikoreich. Wer soll also dafür zahlen? Wir alle. Virtuelle Welten finanziert im digitalen Raum mit ganz realem Geld: Crowdfunding könnte besonders für Start-ups interessant sein.
Julian Mautner, M.Sc.
Dr. Johann Füller
I
n der Theorie bringen Gründungen neue Ideen auf den Markt, erneuern einen Wirtschaftsraum, schaffen Arbeitsplätze und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes. In der Praxis ist es aber für junge Gründer innovativer Unternehmen teils schwierig, an das nötige Startkapital zu kommen. Banken scheuen immer wieder das Risiko, in scheinbar unerfahrene Jungunternehmer zu investieren. Dazu kommt die Ungewissheit, ob sich eine Innovation am Markt auch behauptet. „Ein fundierter Businessplan ist Grundlage erfolgreicher Unternehmensstarts, mit diesem wird das Optimum aus einer Geschäftsidee geholt wird. Mit dem Businessplanwettbewerb adventure X, den wir im kommenden Jahr völlig neu aufsetzen, unterstützen wir Jungunternehmer, die Stärken und Schwächen ihres Vorhabens zu analysieren und zu einer stabilen Planung zu kommen. Das schafft Vertrauen bei potenziellen Partnern und Geldgebern“, so Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Gohm verweist in diesem Zusammenhang auch auf Förderungen wie das Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes Tirol. Außerdem vernetze die Standortagentur Tirol Gründer mit po-
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tenziellen Investoren und Business Angels. Gohm: „Wir bringen Start-ups mit etablierten Betrieben in Tirol und darüber hinaus zusammen. Beide Seiten lernen voneinander, im Idealfall kommen gegenseitige Finanzierungen zustande.“
mit dem schwarm gegen den strom
Alleine mit Förderungen und Preisgeldern, etwa von Businessplanwettbewerben, ist eine Unternehmensgründung schwer möglich. Bleibt also doch nur der Weg zur Bank? In letzter Zeit gewinnen alternative Finanzierungsformen wie Crowdfunding und Crowdinvesting an Aufmerksamkeit, so auch beim Tiroler Innovationstag 2013 der Standortagentur Tirol. „Im Prinzip geht es dabei um Schwarmfinanzierung“, erklärte Dr. Johann Füller, Gründer und Vorstand der Münchner Hyve AG und Professor an der Universität Innsbruck, in einer Filmeinspielung. „Ein Bankkredit funktioniert nach dem Schema ‚one to one‘, eine Seite gibt der anderen Geld. Bei Crowdfunding geht es um ‚one to many‘. Das heißt, viele Einzelpersonen geben Kleinbeträge für ein Vorhaben. In Umkehrung des Sprichworts ‚Klasse statt Masse‘ heißt es hier
‚Masse schafft Klasse‘“. Dass diese Art der Finanzierung durchaus erfolgversprechend sein kann, zeigt ein Blick auf eine der bekanntesten Crowdfunding-Plattformen, www. kickstarter.com. Junge Unternehmer präsentieren hier ihre Geschäftsideen und sammeln dafür Geld teilweise in Millionenhöhe. „So hohe Beträge sind die Ausnahme, aber es gibt sie. Wie viel man einwerben kann, hängt von der Geschäftsidee ab und davon, wie gekonnt sie im Netz präsentiert und verbreitet wird“, weiß Füller. Einer, der hier alles richtig gemacht hat, ist Julian Mautner, Gründer der in Innsbruck ansässigen stillalive studios. Der studierte Quantenphysiker machte sein Hobby zum Beruf und programmiert Computerspiele. Für sein derzeitiges Projekt, das er mit einem internationalen Team vorantreibt, lukrierte er durch Crowdfunding 120.000 Euro. „Ich habe selbst bei adventure X teilgenommen, das war eine gute Erfahrung und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gründung der stillalive studios. Mit Crowdfunding haben wir letztlich den Sack zugemacht und eine Möglichkeit gefunden, unsere berufliche Zukunft zu finanzieren und auf solide Beine zu stellen“, so der erfolgreiche Unternehmensgründer.
glitzernde Wasserkraft!
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG
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Innovativ & einzigartig Mit der neuen IGT-Akademie (IGT = Installations- und Gebäudetechnik) bietet das WIFI eine innovative Qualifizierungsschiene für die Baubranche. Neu und einzigartig ist vor allem das Labor mit modernsten Prüfanlagen.
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ie Technologien rund um die Niedrigstenergiebauweise gelten in den Bauvorschriften und in der Förderung als verpflichtender Baustandard. Damit sind das Bau- und das Baunebengewerbe von allen Vorgaben und Regelungen zur Verbesserung der Energiebilanz betroffen. Das wiederum bedeutet, dass alle ausführenden Bauleistungsträger – planende Unternehmen und vor allem Handwerksbetriebe – die aktuellen Technologien kennen und praxisgerecht umsetzen können müssen, denn die modernen Anlagen verzeihen keine Fehler mehr. Damit es gar nicht erst zu etwaigen Installationsmängeln und kostspieligen Fehlerbehebungen kommt, bietet die neue WIFI IGT-Akademie erstmals eine strukturierte Aus- und Fortbildungsreihe für bauausführende Betriebe, die vom Lehrabschluss bis zur Spezialisierung reicht.
Hochmodernes Installationslabor
Innovativ ist die IGT-Akademie vor allem deshalb, weil dafür eigens ein Heizungs-
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und Lüftungslabor eingerichtet wurde, in dem die Teilnehmer/innen direkt an hochmodernen Prüfanlagen üben können und so maximaler Praxisbezug gegeben ist. Das ist österreichweit einzigartig! Nirgendwo sonst kann man auf derart praxisorientierte Art die verschiedensten Einstellungs-, Messund Prüfaufträge üben und erproben. Denn nur wer das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten im Installationssystem kennt und versteht, findet fachlich fundierte Lösungen. Im Labor lernen die Teilnehmer/innen Zusammenhänge und Optimierungen kennen, indem sie einstellen, nachmessen, beobachten und lernen, wie sich Schaltungen unter diversen Last- und unter variablen Umgebungsbedingungen verhalten.
Weitere Infos
Gabriele Hable 05 90 90 5-7271 gabriele.hable@wktirol.at www.tirol.wifi.at
WIFI IGT-Akademie – Kurse NEU: Fachausbildung IGT auf dem 2. Bildungsweg 10.01. – 20.12.2014 Freitag und Samstag berufsbegleitend Vorbereitung Lehrabschlussprüfung Installations- und Gebäudetechnik Termine jeweils 1 Woche vor Prüfungstermin, ganztägig Praxistage • Hydraulik für Heizung und Kaltwasser: 17. – 18.01.2014 • Luftdichte: 31.01.2014 • Wärmepumpe: 07. – 08.03.2014 • Komfortlüftung: 02. – 03.05.2014 Energie-Manager 24. – 25.01.2014 Freitag und Samstag ganztägig Passivhaus Fachhandwerker Grundlagenmodul mit Zertifizierung 05. – 08.02.2014 Mittwoch bis Samstag ganztägig Vertiefungsmodule: Holzbauer, Massivbauer: 13. – 14.02.2014 Haustechniker: 20. – 21.02.2014 jeweils Donnerstag und Freitag ganztägig Informationsabende jeweils 18 Uhr • Ausbildung Solarwärmeinstallateur bzw. -planer mit Zertifizierung: 05.02.2014 • Ausbildung Photovoltaiktechniker und -planer mit Zertifizierung: 18.02.2014
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Die Zukunft heute gestalten. AMS Tirol bekämpft Facharbeitermangel auch mit FiT-Programm. // Foto: Betty Trubacova
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erade im handwerklichtechnischen Bereich kämpfen viele Arbeitgeber mit erhöhtem Fachkräftebedarf. Können die angebotenen Arbeitsplätze nicht besetzt werden, sieht sich das Unternehmen gezwungen, Aufträge abzulehnen. Damit geraten langfristig Konkurrenzfähigkeit und damit das Fortbestehen des Unternehmens in Gefahr. Bereits die demografische Entwicklung zeigt, dass die Besetzung der technischen Berufe mit Männern allein in Zukunft nur mehr sehr schwer möglich sein wird. Die Förderung von Frauen in technischen Berufen erfüllt damit aus unternehmerischer Sicht einen höchst notwendigen Zweck: das Überleben der Unternehmen für die Zukunft zu sichern. Für Mädchen und Frauen ist die Wahl eines technischen Berufes nicht selbstverständlich. Es herrschen bedeutende Berührungsängste vor. Um dem beizukommen, können Unternehmen praktische Einblicke ins Berufsleben bieten. Dies kann durch Schnupper- und Informationstage, Praktika oder auch der Teilnahme am Girl’s Day geschehen.
Auch in der Berufswahlvorbereitung können sich Unternehmen aktiv beteiligen. Frauen sollten sich im Unternehmen wohlfühlen können. „Dazu muss die gesamte Belegschaft der Einstellung von Frauen in technischen Berufen gegenüber positiv eingestellt sein. Dies zu erreichen setzt eine ausreichende Sensibilisierung voraus, die vom Unternehmen übernommen wird“, unterstreicht Dr. Bernhard Pichler, der die AMS Tirol Personalvermittlung von der Landesgeschäftsstelle aus organisiert. In diesem Zusammenhang sollten auch Voraussetzungen geschaffen werden, dass Frauen im Unternehmen die gleichen Aufstiegschancen und Fortbildungsmöglichkeiten erhalten wie ihre männlichen Kollegen. Das Unternehmen kann auch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen wichtigen Beitrag leisten. Immer öfter werden Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung oder das Zurverfügungstellen von Kinderbetreuungsangeboten von Unternehmen gefördert. Wichtig ist es auch, die langfristige berufliche Laufbahn zu planen. Wird
diese mit Voraussicht gemeinsam entwickelt und neben der beruflichen Weiterentwicklung auch die familiäre Komponente berücksichtigt und z.B. durch entsprechende Wiedereinstiegsmöglichkeiten unterstützt, wird das Engagement der Mitarbeiterinnen nachhaltig gestärkt und macht sich diese Strategie für das Unternehmen langfristig bezahlt. Das AMS Tirol unterstützt Frauen bei ihrem beruflichen Neustart mit dem Programm Frauen in Handwerk und Technik (FiT). Das AMS ermöglicht dabei das Kennenlernen unterschiedlicher technischer und handwerklicher Berufe, hilft bei der Berufswahl und finanziert die Ausbildung bis einschließlich einem Bachelorabschluss. Eine Investition in die Frauen, aber auch eine solche in die Wirtschaft. Besuchen Sie auch unsere Homepage: www.ams.at/tirol
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Ein Bau als Gesamtorganismus Seit Oktober dieses Jahres ist der KH-Standort Hall für zwei äußerst sensible Bereiche der Medizin ausgestattet. Mit Eröffnung der Erweiterung der Landes-Pflegeklinik Tirol und dem Neubau der forensischen Abteilung am LKH Hall ist der TILAK und allen Beteiligten ein großer Schritt für die Betreuung und Behandlung zweier Patientengruppen geglückt, die mit großer Sorgfalt und viel Einfühlungsvermögen bedacht werden müssen. // Text: Caterina Molzer-Sauper, Fotos: Arch. Pontiller, Molzer-Sauper
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ie große Herausforderung für das Architektenteam Pontiller-Schweiggl in Zusammenarbeit mit der TILAK war die harmonische Zusammenführung unterschiedlicher Funktionen und Gestaltungskriterien zu einer Einheit. Die bestehende Pflegeklinik bildet heute mit der Erweiterung und der angeschlossenen Forensik eine perfekte Symbiose, durch die auch die gegenseitige Aufwertung von Alt und Neu offensichtlich wird. Die Investitionen in der Höhe von 24 Millionen Euro sind laut TILAK ein deutliches Bekenntnis zum Standort Hall als wichtiges Standbein im medizinischen Versorgungskonzept. Der Erweiterungsbau ist verkehrstechnisch an den Hauptkern der bestehenden Landes-Pflegeklinik angeschlossen und bildet mit seinem Baukörper einen ruhigen, geschützten Innenhof. Durch die einheitliche Fassadengestaltung verschwimmt die Grenze zwischen Alt- und Neubau auf den ersten Blick. Aufgrund der hohen Auslastung und durch die vermehrte Betreuung von Wachkoma-, Palliativ- und Chorea-Huntington-Patienten wurde eine Erweiterung um zwei Stationsbereiche mit jeweils 27 Betten erforderlich. Von einem zentralen Stützpunkt aus werden sowohl der offene, kommunikative als auch der beruhigte Bereich der Liegendpatienten betrieben und versorgt. Durch das neue, großzügige Raumangebot ist es nun möglich, Patienten in 1- bis 2-Bett-Zimmern unterzubringen, spezielle Therapieräume zur Verfügung zu stellen und Aufenthaltsräume mit tageslichtsimulierendem Lichtsystem bzw. Freiluftbereiche anzubieten. Die Patientenzimmer können individuell durch persönliche Kleinigkeiten gestaltet werden, ein eigenes „Wohlfühlbad“ eignet sich hervorragend für beruhigende Entspannungsbäder. Die geschickte, rollstuhlgerechte Verbindung ins Freie wird einerseits durch
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Bestand und Zubau Landespflegeklinik Tirol, Neubau Forensik
die absturzgesicherten Terrassen und andererseits durch den schönen Gartenbereich erreicht. Sogar Hochbeete zum „Garteln“ stehen den Patienten zur Verfügung.
Neue Forensik
Die neue Forensik ist am westlichen Grundstücksende des Areals als eigene Einheit untergebracht. Der Baukörper tritt durch die geschickte Ausnutzung des ansteigenden Geländes, begrünte Dächer und teilweises Eingraben des Bauvolumens kaum in Erscheinung. Das Atrium – der Freiraum für die Patienten – ist vom angrenzenden Umfeld nicht einsehbar. Ein offener und ein geschlossener Teil mit jeweils 16 Betten sind um das zentrale Atrium situiert. Durch das Betriebs-
konzept kann größtmögliche Flexibilität bei der Zimmerbelegung gewährleistet werden. Ein geschützter Innenhof, Fitness-, Therapieund diverse Beschäftigungsbereiche dienen als wichtige Bewegungs- und Kommunikationszonen für Patienten und Personal. Das ausgeklügelte elektronische Sicherheitssystem ist kaum bemerkbar und doch äußerst effizient. Die übergeordnete Maxime im Forensik-Neubau lautete „Nach innen für den Patienten ein psychiatrisches Krankenhaus, nach außen eine voll funktionsfähige Strafvollzugseinrichtung“ zu errichten. Es galt, einen Betrieb zum Schutz der Mitarbeiter, der Patienten und der Gesellschaft zu schaffen, der sich nicht nachteilig auf den Therapieerfolg auswirkt und somit für die Patienten möglichst wenig wahrnehmbar sein
sollte. Ergänzend zum Service- und Sicherheitskonzept Forensik ist naturgemäß bei der Auswahl und dem Einbau sämtlicher Materialien und Gewerke besonderes Augenmerk auf den Schutz vor Beschädigungen und Manipulation zu achten.
Was geschieht im Inneren?
Um eine Idee vom Leben und Arbeiten in den beiden sensiblen Bereichen des LKH Hall zu bekommen, haben wir Primar Prof. Dr. Josef Marksteiner (Abteilungsvorstand der Psychiatrie und Psychotherapie), Mag. Thomas Peskoller (Wirtschaftsleitung der Landespflegeklinik Tirol) sowie Mag. Gerhard Mayer (Abteilungsvorstand TILAK) zum Kurzinterview getroffen. > eco.nova
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Die Architekten Peter P. Pontiller und Oswald Schweiggl mit TILAK-Abteilungsvorstand Mag. Gerhard Mayer
Gerhard Mayer: Das psychiatrische Therapieziel in der Forensik ist die Behandlung der psychischen Störung und die Integration des Patienten in die Gesellschaft, während das juristische Therapieziel eine Reduktion der Gefährlichkeit bedeutet. Die fachärztlich-medizinische Betreuung der Forensik erfolgt nach modernen Standards und wird durch aufwändige Therapiemaßnahmen unterstützt. Josef Marksteiner: Zum Thema Forensik gilt normalerweise der Grundsatz: „Je weniger man zu hören bekommt, desto besser!“ Der schreckliche Begriff vom „geistig abnormen Rechtsbrecher“, gegen den wir vehement kämpfen, trägt natürlich auch nicht zum positiven Image dieses medizinischen Metiers bei. Wir behandeln bei uns unterschiedliche Arten von Patientengruppen ganz individuell. Gemeinsam ist ihnen die Begehung einer Straftat unter Einfluss eines psychischen Problems. In welchem Ausmaß und von welcher Art dieses besteht, wird durch fachmännische
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Gutachten festgestellt. Bei einer großen Anzahl an Patienten besteht Eigengefährdung, was oft vergessen wird. Im Vordergrund steht in jedem Fall die Heilung der Erkrankung und dazu spielt eine ideale Arbeits- und Beherbergungsumgebung natürlich eine entscheidende Rolle. Ich möchte an dieser Stelle der TILAK meine Hochachtung für die Leistung und den Einsatz für die Menschen am Rande der Gesellschaft aussprechen. gerhard Mayer: Die Landespflegeklinik Tirol bildet im Grunde das fehlende Zwischenglied zwischen Heimpflege und Akutkrankenhausversorgung, entlastet beide Institutionen wesentlich und bietet den zu betreuenden Klienten die für ihren Zustand optimale Versorgung. Die beiden häufigsten medizinischen Hauptdiagnosen sind dementielle Erkrankungen (Alzheimer, Gefäßerkrankungen, Sucht etc.) und organische Psychosyndrome (Schädelhirntrauma, Hirnblutung etc.). Ziel der LPK ist es, diese Men-
Mag. Thomas Peskoller, Prof. Dr. Josef Marksteiner
schen durch intensive Pflege und Betreuung nach Möglichkeit wieder so zu motivieren und zu mobilisieren, dass im Idealfall eine Rückkehr in ihre vertraute Umgebung bzw. in häusliche Pflege möglich ist. Thomas Peskoller: Hier in Hall übernehmen wir zurzeit den Versorgungsauftrag für das ganze Land Tirol. Die demographischen Entwicklungen bewirken eine große Nachfrage und den ständig steigenden Bedarf an Pflegeeinrichtungen im Land, was den Ausbau der Pflegemöglichkeiten im Ober- und Unterland immer notwendiger erscheinen lässt. Durch die Erweiterung der LPK Hall können wir jetzt unser Raumangebot um zusätzliche 1- und 2-Bett-Zimmer, wertvolle Therapieräume und Kommunikationsbereiche erhöhen und so die Pflegequalität im Haus beträchtlich erhöhen. Ab Pflegestufe 3 können wir Klienten bei uns im Haus aufnehmen und ganz individuell, entsprechend ihren Bedürfnissen, betreuen.
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Krankenhaus und Ärztezentrum unter einem Dach Nahezu 135 Jahre Erfahrung im Dienst der Gesundheit in Verbindung mit einer hochmodernen Infrastruktur und persönlichem Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters zeichnen die Privatklinik Hochrum als erstklassiges Privatspital aus.
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it ihren rund 90 erfahrenen Fachärzten aus 16 verschiedenen medizinischen Fachgebieten bietet die Privatklinik Hochrum eine umfassende Behandlung nahezu aller Krankheitsbilder. Die enge kollegiale Zusammenarbeit der Ärzte sowie die persönliche Betreuung garantieren eine Diagnose und Therapie auf höchstem Niveau. Schwerpunkte der medizinischen Leistungen liegen auf den Bereichen Chirurgie und Unfallchirurgie, Orthopädie, Augenheilkunde sowie Innere Medizin. In den letzten Jahren baute die Privatklinik Hochrum auch den ambulanten Bereich mit der Errichtung von Wahlarztpraxen konsequent aus.
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Kurze Wege, kurze Wartezeiten
Für mehrere medizinische Fachgebiete entstanden so hoch spezialisierte Abteilungen, wie das Augenzentrum Hochrum, die Bandscheibenpraxis Hochrum, das Schlaflabor oder die Unfallchirurgie Hochrum. Für den Patienten bieten diese Einrichtungen zahlreiche Vorteile, wie sehr kurze Wartezeiten oder maximal individuelle Behandlungen auf höchstem Niveau. Mit den im Frühjahr 2013 neu eröffneten Facharztpraxen werden viele ambulant therapierbare Krankheitsbilder optimal abgedeckt. So entwickelt sich die Privatklinik Hochrum vom reinen Belegkrankenhaus hin zu einem modernen Fachärztezentrum.
Umfassende Infrastruktur, neuer CT
Die Mediziner können auf eine umfassende und hochmoderne Infrastruktur zurückgreifen. MR und Röntgenabteilung ermöglichen eine rasche Abklärung im Haus. Im Herbst 2013 wurde ein Computertomograf installiert. Der 16-Zeilen-CT der Marke Siemens ermöglicht rasche, klinisch aussagekräftige Diagnosen von Tumoren, Entzündungen, Gefäßerkrankungen oder Verletzungen aller Art. Für Operationen stehen vier Säle auch für schwierige und umfangreiche Eingriffe zur Verfügung. Dies schafft ausreichende Kapazitäten, denn eine rasche OP ist für einen op-
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timalen Heilungsverlauf meist förderlich. Im Augenzentrum Hochrum steht ein fünfter Spezial-OP für Eingriffe am Auge bereit. Effiziente Arbeitsabläufe und umsichtige Planung garantieren kurze Wartezeiten bei allen operativen Eingriffen sowie ein Höchstmaß an Sicherheit.
Physiotherapie – auch ambulant
Ein hoch qualifiziertes Pflege- und Therapieteam kümmert sich an der Privatklinik Hochrum um das körperliche, geistige und seelische Wohl seiner Patienten. Gepflegt wird nach neuen, bewährten Erkenntnissen der Pflegewissenschaft. Ergänzende Maßnahmen aus dem Bereich der komplementären Pflege unterstützen die Genesung. Die hauseigene physiotherapeutische Abteilung fördert die Heilung unmittelbar nach der Operation und betreut ihre Klienten über den Krankenhausaufenthalt hinaus weiter. Auch ambulanten Patienten steht die moderne Therapieeinrichtung in Hochrum zur Verfügung.
Im Sinne der Kreuzschwestern
Patienten schätzen die heilsame wie freundliche Atmosphäre im Haus. Die ruhige, sonnige Lage, viele Annehmlichkeiten wie ausschließlich Einzel- und Doppelzimmer,
ausreichend kostenfreie Parkplätze, ein Garten für erholsame Spaziergänge und das hauseigene Schwimmbad fördern das allgemeine Wohlbefinden. Auch die vorzügliche Küche
wird allgemein gelobt. Die Seele des Hauses, der Geist der Nächstenliebe, getragen vom Engagement der Gründerinnen, den Kreuzschwestern, ist unvermindert zu spüren.
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Vorreiter in Der pflegeauSbilDung Vor fast genau zehn Jahren, im Herbst 2003, fiel mit der Gründung der Abteilung Pflegewissenschaft der Startschuss für wissenschaftliche Forschung im Bereich der Pflege an der Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT in Hall und damit auch der Startschuss für die Akademisierung der Pflege in Österreich. Zeit für eine Zwischenbilanz.
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ür Vizerektor Philipp Unterholzner ist die Entwicklung des Departments in den vergangenen zehn Jahren eine Erfolgsgeschichte: „Wir haben in dieser Zeit eine Vorreiterrolle bei der Akademisierung der Pflege in Österreich eingenommen, innovative universitäre Ausbildungen entwickelt und ein starkes nachhaltiges Forschungsnetzwerk aufgebaut.“ So war die UMIT 2006 die erste österreichische Universität, an der es möglich war, Pflegewissenschaft vom Bachelor bis zum Doktorat zu studieren. Für Aufsehen sorgte 2007 das „Kombistudium Pflege“. Dieses innovative Ausbildungskonzept verknüpft die Diplomausbildung zur Gesundheitsund Krankenschwester/zum Gesundheits- und Krankenpfleger mit dem Bachelor-Studium Pflegewissenschaft und wird inzwischen in Kooperation mit 14 Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in ganz Österreich und Süddeutschland angeboten.
wissenschaft für die praxis
„Neben der Etablierung der universitären Ausbildungen lag der Arbeitsschwerpunkt in den vergangenen zehn Jahren auch ganz klar im Aufbau der Forschungstätigkeit. Dabei haben wir am Department die vier Forschungsschwerpunkte Menschen im Alter, Pflegequalität und Pflegemaßnahmen, Bildung und Professionalisierung in der Pflege und Innovative Versorgungskonzepte definiert. In diesen Bereichen
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arbeiten wir derzeit an 14 Forschungsprojekten mit einem Gesamtprojektvolumen von 400.000 Euro. Unser oberster Grundsatz dabei ist es, Wissenschaft für die Praxis zu machen. Unsere Arbeit wird nur so lange erfolgreich sein, solange wir den Transfer von der Theorie in die Praxis und umgekehrt sicherstellen“, findet Departmentleiterin Univ.-Prof. Christa Them zur Forschungsarbeit an ihrer Einrichtung. Wesentlicher Erfolgsfaktor für das Bestreben, „Pflegewissenschaft für die Praxis“ zu machen, ist die Zusammenarbeit mit Krankenanstalten im Rahmen von „Pflegewissenschaftlichen Ausbildungskrankenhäusern der UMIT“. Derzeit arbeitet das Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie mit vier Krankenhäusern in ganz Österreich eng zusammen. Mit dem Bezirkskrankenhaus Schwaz kommt in Kürze ein Fünftes dazu. Was die Zukunft des Departments anbelangt, ist Them’s klares Ziel, einerseits die Vorreiterrolle im Bereich der Lehre durch die Entwicklung innovativer Studienprogramme beizubehalten und andererseits die Forschungstätigkeit noch weiter auszubauen.
positiVe auswirkungen
Für die Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Schwaz und Leiterin der ARGE der PflegedirektorInnen Tirols, Dr. Gabriele Polanezky, wirken sich Forschung und Lehre des Departments für Pflegewissenschaft und Ge-
„wir wollen unSere Vorreiterrolle in Der pflegewiSSenSchaft beibehalten.“ Univ.-Prof. Dr. Christa Them
rontologie schon heute positiv auf den Arbeitsalltag in den Krankenhäusern aus: „Die Erfahrungen, die wir in unserem Krankenhaus mit Absolventen des Pflegewissenschaftsstudiums machen, zeigen, dass die Ausbildung wirksam ist und dass der funktionierende Transfer von Theorie und Praxis und umgekehrt zur Weiterentwicklung unserer Pflegeabteilungen beiträgt. Die Pflege geht eindeutig hin zu einem wissenschaftsgeleiteten Arbeiten in der Praxis. Dabei werden bisherige zum Teil tradierte Pflegehandlungen kritisch hinterfragt und zum Teil neue Wege eingeschlagen.“ Und weiter: „Gerade die aktuellen Entwicklungen, die zeigen, dass die Pflege zunehmend ärztliche Tätigkeiten übernimmt, machen eine kompetenzerweiternde und kompetenzvertiefende Ausbildung notwendig. Weiters entstehen aufgrund der demografischen Entwicklung im Bereich der Pflege vollkommen neue Berufsfelder für die es eine fundierte Ausbildung braucht.“
bfi tirol ihr partner für Die betriebliche weiterbilDung Das BFI Tirol ist seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner der heimischen Unternehmen. Besonders „Inhouse-Trainings“ stellen eine effektive und wirtschaftliche Form der Mitarbeiterqualifizierung dar. Gemeinsam mit dem Betrieb entwickelt das Team des BFI Tirol maßgeschneiderte Qualifizierungskonzepte, die sich ausschließlich an den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens und der Teilnehmer orientieren. massgeschneiderte schulungen
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Das BFI Tirol steht Unternehmen mit seiner langjährigen Erfahrung in der Seminarorganisation als kompetenter Partner zur Seite. Auf die Qualität dieser Leistungen ist Verlass – als ISO-9001-zertifizierter Bildungs- sowie Ö-Cert-Qualitätsanbieter steht am BFI Tirol die Entwicklung flexibler, praxis- und bedürfnisorientierter Ausbildungen über alle Branchen im Vordergrund.
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ternehmen haben bereits von den langjährigen Marktkenntnissen und dem Fach-Knowhow von Tirols Bildungsinstitut Nummer 1 profitiert. Gerne informiert Sie das Team des BFI Tirol über die Fördermöglichkeiten und die notwendigen Schritte für die Entwicklung Ihrer maßgeschneiderten Weiterbildung.
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V. l.: Stefan Schrott, Geschäftsführer IG Passivhaus, Markus Regensburger, DI (FH) Hermann Glatzl, Holzbaumeister Andreas Plunser, DI (FH) Florian Lang, DI (FH) Dieter Herz und der Rangger Bürgermeister Manfred Spiegel
arbeit mit mehrwert Andreas Plunser kennt sich aus mit Holz – das ergibt sich schon aus dem Namen seines Unternehmens. 2007 gründete er die Firma „Holzbau aktiv“, passenderweise am 19. März, dem Tag des heiligen Josef, Schutzpatron der Zimmerleute. So stand das Unternehmen, das heute 14 Mitarbeiter zählt, von Anfang an unter guter Fügung ... und auch noch, als Plunser Anfang des heurigen Jahres von Zirl nach Ranggen übersiedelte. // Fotos: Birgit Koell
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it dem Neubau im Gewerbegebiet in Ranggen hat Holzbau aktiv 2012 begonnen. Entstanden ist ein Bürogebäude auf 3.000 Quadratmetern Grundstücksfläche, das so ist wie die Häuser, die er baut: Ein Gebäude mit Mehrwert, weil es nicht nur zweckmäßig, sondern auch „gesund“ und seit Kurzem sogar zertifiziert ist.
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2011 enwickelte Plunser gemeinsam mit seinem Team das Öko.Aktiv Haus, ein individuelles Bausystem mit ökologischen Materialien, das für das absolute Wohlgefühl zuhause sorgt. Dass er einen Hang zur Natur hat, zeigt sich auch am neuen Standort, der eingebettet zwischen Bäumen liegt. Seine bevorzugte Bauweise kommt dabei natürlich auch im eigenen Bürogebäude zur Anwendung. Architekt
DI Stefan Schrott aus Stams hat ein zu 100 Prozent ökologisches Haus geplant. Plunser wurde dafür nach klima:aktiv mit Gold ausgezeichnet und hat die Passivhauszertifizierung von der IG Passivhaus Tirol erhalten. Somit darf er das erste zertifizierte PassivhausBürogebäude in Tirol sein eigen nennen und hat damit auch gleich sein eigenes Referenz projekt geschaffen. www.holzbau-aktiv.at
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m 15. Dezember ist es so weit: Wie immer zum Jahresende steht der europaweite Fahrplanwechsel an, wobei dieser heuer vor allem in Tirol ganz im Zeichen des Ausbaus der Mobilitätsangebote steht.
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Mit diesem Stichtag kommen die neuen Fahrpläne im Tiroler Bus- und Bahnverkehr, und mit ihnen für 2014 jede Menge Verbesserungen für die Fahrgäste. Mit dem Fahrplanwechsel für das kommende Jahr lohnt auch ein Rückblick auf das heurige ...
Informieren, um zu bewegen
Um noch mehr Menschen für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen und es bestehenden Kunden so unkompliziert wie möglich zu machen, bietet der VVT eine breite Palette an Informationsmöglichkeiten.
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Neben dem klassischen Papierfahrplan – u. a. erhältlich im VVT Kundencenter am Innsbrucker Hauptbahnhof – setzt der VVT vor allem auf mobile Technologien; allen voran die kostenlose App SmartRide, die sich als wahrer Überflieger bei der Fahrplanauskunft entpuppt hat. Pro Monat werden von den derzeit rund 78.500 Usern in Tirol durchschnittlich 350.000 Fahrplan abfragen gestartet. Und das nicht ohne Grund, ist die App doch überaus einfach zu handhaben und – noch viel wichtiger – stets topaktuell. Mit VVT SmartRide haben Sie die Tiroler Öffis auf ihrem iPhone oder Android-Smartphone immer mit dabei ... Fahrplanauskunft aus dem Hosensack sozusagen. Alle Abfahrtszeiten der IVB-Busse, ÖBB-Züge, der Stubaitalbahn sowie sämticher Buslinien in Tirol werden stets minutengenau prognostiziert, Umsteigmöglichkeiten und sogar Fußwege bis zum endgültigen Ziel angezeigt. Es reicht eine einfache Adresseingabe, die konkrete Haltestelle braucht der User nicht zu kennen. Darüber hinaus können auch bekannte Orte oder Sehenswürdigkeiten als Startoder Zielpunkt angegeben werden. Die VVT-SmartRide-App ist die perfekte Immer-und-überall-Ergänzung zur Fahrplanauskunft via Internet unter www.vvt.at, wo Sie natürlich nach wie vor sämtliche Möglichkeiten zur digitalen Abfrage finden. Im Oktober verzeichnete der VVT insgesamt rund 463.500 elektronische Fahrplanabfragen, wovon 78 Prozent via Smart Ride getätigt wurden. Insgesamt konnten im heurigen Jahr mehr als 3,4 Mio. Abfragen über SmartRide und vvt.at verzeichnet werden.
Learning by doing
Schon die Kleinsten können heute mit Tablet & Co umgehen, werden immer früher selbständig – so ist es nur ein logischer Schritt, sie auch früh an die öffentlichen Verkehrsmittel heranzuführen. Der VVT macht dies in Kooperation mit dem Klimabündnis Tirol mit dem im heurigen Frühjahr eingeführten Schulworkshop „Öffi School“. Dabei lernen Schüler von der 3. bis zur 6. Schulstufe den sicheren Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das Lesen von Fahr-, Zonen- und Liniennetzplänen, das Errechnen von Fahrpreisen und die Nutzung moderner Infosysteme. In insgesamt drei Unterrichtseinheiten wird das richtige Verhalten im Mobilitätsalltag trainiert, um auch den Eltern die Angst zu nehmen, den Nachwuchs alleine mit Bus oder Bahn fahren zu lassen. Gearbeitet wird an verschiedenen Stationen in der Gruppe, zum Abschluss wird eine Einheit an einer Haltestelle und im Bus abgehalten, um die Theorie auch gleich in die Praxis umzusetzen. Kosten sind damit übrigens keine verbunden, eine Anmeldung via www.vvt.at/school reicht aus.
insgesamt genau 15.544 Tickets verkauft werden. Männer wie Frauen ab 60 Jahren können um jährlich 240 Euro (ab 75 Jahren um 120 Euro) und nur mit einem einzigen Ticket das gesamte öffentliche Verkehrsnetz in Tirol nutzen, damit einfach und unkompliziert Familie und Freunde besuchen, Besorgungen erledigen oder zu Ausflügen aufbrechen, ohne sich ständig Gedanken über Fahrpreise oder Mitfahrgelegenheiten machen zu müssen oder auf das eigene Auto angewiesen zu sein. Auf diese Weise füllt der VVT mit seinem neuen Ticket auch eine soziale Komponente, die viele Senioren bereits mit großem positiven Feedback belohnt haben. Das Antragsformular für das Ticket gibt’s online unter www.vvt.at oder bei insgesamt 40 Ausgabestellen.
Von jung bis alt
Dass der öffentliche Verkehr nicht eine spezifische Zielgruppe ansprechen soll, zeigt sich allein darin, dass das Angebot des VVT von den Kleinsten bis hin zu den Senioren reicht. So wurde mit 1. Feber 2013 das eigene so genannte „Jahres-Ticket SeniorIn“ aufgelegt, das im Verkauf alle Erwartungen übertroffen hat. Ziel war der Absatz von 12.000 Tickets jährlich, diese Zahl wurde indes bereits im April erreicht. Mit 6. November 2013 konnten
Gut beraten mit dem VVT Mit der ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Produktpalette trägt man den Kundenwünschen und Anregungen Rechnung, die laufend an den VVT herangetragen werden. Mit dem verbreiterten Angebot wird aber auch der Bedarf an Information höher. Dazu wurde Mitte des Jahres die Homepage einem Softlaunch unterzogen, schlanker und dadurch übersichtlicher strukturiert und gleichzeitig mit noch mehr Informationen bestückt. Zusätzlich arbeiten im VVT-KundenCenter am regionalen Busterminal am Innsbrucker Hauptbahnhof (Steig D) mittlerweile sieben Mitarbeiter daran, Anfragen persönlich oder telefonisch zu beantworten und individuelle Hilfestellung zu geben: von der Fahrplan- und Ticketauskunft über Informationen zu Vergünstigungen für Senioren, Kinder, Jugendliche, Studierende, Eltern, Pendler oder Menschen mit Handicap bis hin zur Ausstellung von Jahres- und Semester-Tickets – freundlich, kompetent und laufend aktuell. VVT KundenCenter, Sterzinger Straße 3, 6020 Innsbruck Hotline: 0512/561616, info@vvt.at
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Investmenttrend Wasser Text: Michael Kordovsky
In den letzten 100 Jahren hat sich der weltweite Wasserverbrauch versechsfacht und bis 2050 sollte er sich laut Wissenschafter der UNO nochmals verdoppeln. Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ist von der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 28. Juli 2010 als Menschenrecht anerkannt worden. Doch noch immer haben 884 Millionen Menschen keinen Zugang dazu und insgesamt 2,6 Millionen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Massive Investments in die Wasserinfrastruktur stehen an, denn Menschenrechte sind einklagbar. Bereits heute wird mit Bereitstellung, Verteilung und Aufbereitung von Wasser ein weltweiter Umsatz von 500 Milliarden US-Dollar erzielt und für die kommenden Jahre rechnet die Schweizer Investmentbank Pictet & Cie mit einem Zuwachs von sechs Prozent p.a.
China trocknet aus
Bereits 2008 waren in China zwei Drittel der Wasserquellen versiegt, da jenes Grundwasser, das auf 100 Meter unter den Meeresspiegel abgesunken ist, derzeit nicht mehr gefördert werden kann. Deshalb ist es mit einer Schätzung der chinesischen Behörden amtlich besiegelt, dass in mehreren Ballungs zentren, darunter
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auch Peking, bis 2025 das Grundwasser ausgehen wird. Laut der Beraterfirma China Water Risk sind 8 von 28 Provinzen so ausgetrocknet wie die Länder im Nahen Osten und bereits 2007 kostete der Wassermangel 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. Aktuell werden zur Linderung dieses Problems 41 Milliarden Dollar in den Bau einer Wasserpipeline von Süd nach Nord investiert. Auch die USA sind ein enormer „Wassermarkt“. Neben Wassermangel in den landwirtschaftlichen Anbaugebieten herrscht vor allem ein großer Nachholbedarf in der Abwasserbehandlung und Wasserversorgung. Alleine der Investitionsbedarf in Letztere wird US-weit bis 2022 auf 276 Milliarden Dollar geschätzt und laut einer Schätzung der US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency liegt der Kapitalbedarf für die Abwasserbehandlung bis 2020 bei 180 Milliarden Dollar. Wachstumsmärkte sind hier vor allem die Modernisierung der Kanalisation sowie die technische Aufrüstung von Kläranlagen.
Das Wasser-Portfolio
Der Wassermarkt wird weltweit liberalisiert; vor allem Wasserversorgungs- und Abwasser
entsorgungsunternehmen stellen solide Basisinvestments dar. Veolia Environnement und Suez Environnement decken dabei Wasser und Umweltschutz (Abfallentsorgung) ab, während die brasilianische Sabesp (Companhia de Saneamento Básico do Estado de São Paulo) 27,7 Millionen Einwohner mit frischem Wasser versorgt. Sabesp ist mit einem Forward-KGV 2014 von 7,9 günstig bewertet, sofern die Gewinnprognosen halten. In den USA sollte ein Blick auf die im Aufwärtstrend befindlichen Aktien der American States Water Company und von American Water Works geworfen werden. Letztere ist in 16 US-Bundesstaaten und 1.500 Gemeinden aktiv und betreibt 1.000 Wasserquellen, 500 Grundwasseraufbereitungsanlagen, 100 Kläranlagen, 1.300 Pumpstationen und 46.000 Meilen Wasserpipelines. Das Unternehmen konnte von 2010 bis 2012 den Gewinn pro Aktie von 1,53 auf 2,01 US-Dollar steigern und bis 2014 erwarten Analysten einen Anstieg auf 2,39 US-Dollar, was in etwa einem Forward-KGV von 18 entspricht. Ebenfalls zu Wasserinvestments im engeren Sinne zählen Spezialfirmen der Wasseraufbereitung wie die österreichische BWT oder die amerikanische Calgon Carbon Corp. BWT ist das führende Wassertechnologie-Unternehmen in Europa und in der Trinkwasseraufbereitung genauso präsent wie in der Behandlung von Schwimmbadwasser und Industriewasser. Der Umsatz konnte von 2007 bis 2012 von 397,5 auf 502,3 Millionen Euro gesteigert werden, der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit stieg von 22,5 auf 30,1 Millionen Euro. Ebenfalls an Ertragskraft gewinnt das Wasserdesinfektionsund Aufbereitungsunternehmen Calgon Carbon, das 2012 einen Cashflow-Anstieg um 37,2 Prozent erzielte. Eine bessere Gewinnentwicklung und ein nachhaltiges Wachstum verzeichnen die Wassertechnologieunternehmen Danaher und Xylem. Danaher stellt Messinstrumente, Mikroskope und Wasseraufbereitungsanlagen her und hat bereits 2011 eine Regionalzentrale in Dubai eröffnet. Xylem liefert Wasser- und Abwasserpumpen, Systeme zur Wasserdesinfektion und Filtration sowie diverse Kontroll- und Testsysteme. Interessant erscheint auch der in Singapur ansässige Erbauer von Meeresentsalzungsanlagen, Hyflux, der am Milliardenmarkt China partizipiert. Die anderen „Wasserinfrastruktur-Erbauer“ hingegen sind meist große Industriekonglomerate und somit stärker von häufig zyklischen Geschäften abhängig. Doch wer breit gestreut über Fonds die „Wasserthematik“ abdeckt. kommt an dieser Aktiengruppe nicht vorbei, weshalb der Wert dieser Fondsanteile im Grunde genommen im Gleichlauf mit den Welt-Aktienmärkten steigt und fällt.
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Sepa koMMt Machen Sie Ihr Unternehmen SEPA-fit! Am 1. Februar 2014 startet der neue europäische Zahlungsraum – SEPA. Ab diesem Zeitpunkt müssen Überweisungen und Lastschriften nach den SEPA-Verfahren durchgeführt werden. Nach Einführung der gemeinsamen Währung ist dies ein zweiter wichtiger Schritt für das Zusammenwachsen der Wirtschaftsräume, denn dadurch wird der Austausch von Waren und Dienstleistungen wesentlich erleichtert. Euro-Transaktionen können innerhalb der Sepa-Länder unter einheitlichen Bedingungen so einfach und sicher wie auf nationaler Ebene erledigt werden. Damit die SEPA-Umstellung in Ihrem Unternehmen reibungslos funktioniert, sind jedoch einige Vorarbeiten zu erledigen und Änderungen zu beachten. Beispielsweise müssen alle Bankdaten Ihrer Geschäftspartner in IBAN und BIC konvertiert werden, Ihr Telebankingprogramm muss SEPA-tauglich sein bzw. upgedatet werden und wenn Sie am neuen SEPA-Lastschriftverfahren teilnehmen möchten, müssen Sie eine Creditor-ID und die Mandate Ihrer Kunden vorweisen.
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Christoph Norz, Goldschmiedemeister seit 1991, Diamantenfachmann mit HRD-Diplom 1992, Geschäftsführer des seit 1764 bestehenden Familienunternehmens. www.norz.eu.com
Der DiaMant – DaS geheiMniS Der cs
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Schönheit und ihr Betrachter: „Die 4 Cs bieten die Möglichkeit, Diamanten objektiv zu beurteilen. Aber Zahlen reichen nicht aus, um die geheimnisvolle Schönheit eines Diamanten zu beschreiben – dafür sollten Sie unser Geschäft besuchen und sie mit eigenen Augen sehen“, so Christoph Norz.
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Ein Karat entspricht 200 Milligramm. Bei Diamanten mit wengier als einem Karat wird jedes Karat in 100 Punkte unterteilt – ähnlich der Cent in einem Euro. 0,75 ct. = 75 Punkte 1/2 ct. = 50 Punkte Zur Orientierung: Der oben abgebildete Stein mit 1,00 ct. hat einen Durchmesser von 6,5 mm.
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Mehr Sicherheit durch korrekte Investments Die Bezeichnungen „Ethik-Investments“ oder „nachhaltige Geldanlagen“ haben einen abgedroschenen und zweideutigen Beigeschmack, denn unter diesen Etiketten ist Anlegern schon vieles – leider auch Verlustträchtiges – verkauft worden. Wer jedoch in Staaten und Firmen mit korrektem und bodenständigem Management investiert, hat mehr Sicherheit und somit auch eine höhere Ertragskontinuität. Genau diese ist letztendlich das Ziel „nachhaltiger“ Anlagen. // Text: Michael Kordovsky
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Vornamen Michael tragen. Das bringt weder Performance-Mehrwert noch zusätzliche Sicherheit. Sogar kontraproduktiv wurde es für ideologisierte Weltverbesserer unter den Anlegern, die verkrampft an ihren Photovoltaikund Windkraft-Aktien festhielten. Worauf es tatsächlich ankommt, zeigen der analytisch orientierte Anbieter von Finanzdaten, software-systems.at, und die in München ansässige oekom research AG. Letztere ist eine der weltweit führenden Ratingagenturen im nachhaltigen Anlagesegment.
Erfolgsrezept: „Nur nicht unangenehm auffallen“
W
er mit der Ethik-Holzhammer-Methode einfach nur Anleihen von Staaten weglässt, in denen die Todesstrafe verhängt wird, oder bestimmte Branchen wie Glücksspiel, Rüstung, Tabak und Herstellung alkoholischer Getränke ausschließt und bei der Selektion der verbleibenden Unternehmen schlicht nach herkömmlichen fundamentalanalytischen Verfahren und/oder einer Momentums-Analyse vorgeht, spielt ein nettes Spiel. Genauso könnte man Firmen ausschließen, deren Firmenlogo die Farbe Rot enthält oder dessen Vorstandsvorsitzende den
Der von oekom research in Zusammenarbeit mit der Börse Hannover entwickelte Global-Challenges-Index (GCX) konnte in den ersten sechs Jahren seines Bestehens den Gesamtmarkt schlagen. Im Zeitraum vom 30.08.2007 bis 29.08.2013 stieg dieser Nachhaltigkeitsindex um 29,28 Prozent, während der DAX und MSCI World lediglich 8,97 bzw. 17,1 Prozent zulegten und der EuroStoxx sogar 20,48 Prozent an Wert verlor. Der GCX umfasst 50 Unternehmen, die substanzielle und richtungsweisende Beiträge zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen – die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser, ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Etablierung von Governance-Strukturen – leisten. Dieser Index enthält vereinfacht ausgedrückt korrekte Unternehmen. Grundsätzlich ausgeschlossen sind Firmen in kontroversen Geschäftsfeldern wie Atomenergie oder Rüstung oder jene, die gegen Umweltstandards oder Menschenrechte verstoßen. Die letzteren beiden Ausschlusskriterien erscheinen auch ökonomisch sinnvoll. Die Unternehmen des GCX haben die Tendenz, dass sie mit ihren Mitarbeitern gut umgehen, Umweltrisiken vermeiden und wertvolle gesellschaftliche Beiträge leisten. Tendenziell haben solche Firmen einfach weniger Ärger. Und wer nicht unangenehm auffällt, kann auch in Ruhe Geld verdienen.
Ethik-Polizei-Akte von Unternehmen
Eine systematische Nachhaltigkeitsanalyse von Fonds, Unternehmen und ganzen Staaten bietet das Finance & Ethics Research (FER) der heimischen software-systems AG. Das FER-Team entwickelte u.a. eine Wertpapierdatenbank, die börsennotierte Gesell-
schaften im Hinblick auf negative Aspekte wie Umweltverhalten oder Menschenrechtsverletzungen analysiert. Auf der positiven Seite wird ein Blick auf soziales und ökologisches Engagement geworfen. Auch können Unternehmen diverser Branchen oder nach gezielten negativen Kriterien wie Tierversuche, Rüstung, Gentechnik, Atomenergie sowie dem positiven Aspekt erneuerbarer Energien gefiltert werden. Die aufgebaute Datenbank ist vergleichbar mit einer „Ethik-Polizei-Akte“ zu den einzelnen Unternehmen. Ruft man ein Unternehmen auf, erfährt man Hintergründe zu Themen wie Korruption oder Ausbeutung, aber auch positive Informationen. Die einzelnen „Akten“ enden mit einem zusammenfassenden FER-Bewertungskommentar. Das Ganze ist eine qualitative Analyse für Anleger, die sich für spezielle Hintergrundinformationen interessieren. Auf jeden Fall sind Korruption oder illegale Bilanztricks sowie ständige Probleme mit Behörden ernstzunehmende Alarmsignale, die in dieser Datenbank aufscheinen. Link: www.software-systems.at (Produkte – Finance & Ethics Research analysierte Unternehmen)
Negative Überraschungen verhindern
Als Anleiheninvestor will man Ausfallrisiken vermeiden. Der alleinige Blick auf Staatsverschuldung, Budgetdefizit, Wirtschaftswachstum und Außenhandel gleicht einer sehr oberflächlichen Betrachtung, denn Kennzahlen in diesen Bereichen sind die Folge anderer – jedoch dem profanen Betrachter verborgener – Aspekte. Wer dies erkennt, findet im FER-3-D-LänderScreening ein passendes Instrument. Neben wirtschaftlichen und politischen Indikatoren werden auch soziale und ökologische Faktoren zur Bewertung der Stabilität und Zukunftsfähigkeit eines Landes herangezogen. Für alle drei Teilbereiche – Wirtschaft, Soziales und Umwelt – gibt es Teilergebnisse, die zusammen das Gesamtergebnis ergeben. Skaliert wird dabei von 0 (ganz schlecht) bis 100 (Optimum). Spitzenreiter des Gesamtrankings ist Norwegen, das sich durch hohe soziale Standards auszeichnet, gefolgt von Neuseeland und Dänemark. Schlusslicht bilden Südafrika, Ägypten und Indien, gefolgt von Griechenland, dessen Wirtschaft sich unter allen analysierten Ländern im katastrophalsten Zustand befindet.
Korrupte Länder meiden
Ein sehr wichtiger Faktor für die langfristige Zahlungsfähigkeit bzw. Zahlungsbeeco.nova
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reitschaft von Staaten ist die Korruption im öffentlichen Dienst. Dabei misst der Corruption-Perception-Index von Transparency International (TI) die wahrgenommene Korruption. Korruption im öffentlichen Dienst führt zu einer Fehlallokation des Kapitals, höheren Staatsausgaben und auch niedrigeren Steuereinnahmen. Die Folgen sind ein schlechteres Kreditrating des Staates, erhöhte Gefahren von Kapitalabflüssen ausländischer Investoren und somit letztendlich auch eine erhöhte Staatsbankrottwahrscheinlichkeit. In korrupten Ländern fließen verstärkt Staatsgelder in die Taschen einer dekadenten Elite. Die Bedienung von Staatsschulden hingegen bleibt auf der Strecke. Den quantitativen Nachweis der Folgen lieferte im Jahr 2011 eine über 170 Länder in den vergangenen 30 Jahren angelegte Studie von Professor Friedrich Thiessen und Johannes Weigl, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Chemnitz, mit dem Titel „Irland, Griechenland und Co. – Der Korruptionsindex als Indikator für die Rückzahlungswahrscheinlichkeit von Staatsschulden“. Sie zeigt eine erstaunliche Korrelation zwischen dem Korruptionsindex von TI und der Umschuldungswahrscheinlichkeit (zuverlässige Daten des Pariser Clubs) von 0,92. (1 = vollständige Korrelation). Fazit: Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Korruption und Ausfallwahrscheinlichkeit. In eine ähnliche Kerbe schlägt eine Untersuchung der Ratingfaktoren für 39 Länder, davon 17 Emerging Markets (Kor-
dovsky/Werthmann 2011): In dieser Untersuchung entschlüsselte der Tiroler Dr. Eckard Werthmann die wichtigsten Einflussfaktoren auf das Kreditrating. Das Ergebnis: Die 3er-Kombination aus BIP pro Kopf, Staatsschuldenquote 2010 und dem Korruptionsindex (CPI) erklärt 77,1 Prozent des Ratings von Standard & Poors, da die Wechselwirkungen dieser Faktoren auch Einfluss auf die von S&P verwendeten Parameter im Ratingprozess ausüben. Der Faktor „Korruption“ erklärt auch, weshalb die Emerging Markets trotz ihrer niedrigen Staatsverschuldung ihre schlechten Kreditratings nur sehr langsam verbessern können.
Richtige Fondsinvestments
Die tatsächliche nachhaltige Qualität von Fonds kann nur von Experten unter enormem Zeitaufwand eruiert werden. Diese Expertisen fließen in den Aufbau von Fondsdatenbanken auf. Beispielsweise berechnet die software-systems AG den Ethisch Dynamischen Anteil (EDA), eine von ihr patentierte Wertigkeitskennzahl. Bei den Fonds werden die enthaltenen Einzeltitel nach vorgegebenen Ethikkriterien gescreent. Ein EDA von 89 sagt beispielsweise aus, dass 89 Prozent der Vorgaben erfüllt sind. Richard Lernbass, Geschäftsführer der software-systems, bevorzugt persönlich Fonds mit einem EDA von über 80 und einem FER-Rating von mindestens fünf. Seine persönlichen Favoriten kümmern sich verstärkt um die Umwelt und Energieeffizienz (siehe Factbox).
Lukrative „nachhaltige“ Fonds
Die Favoriten von Richard Lernbass, Geschäftsführer der software systems AG Perf. 5 J. EUR
FER FondsRating
EDA
ÖkoWorld ÖkoVision Classic C
61,65
5
89
LU0333595436
Sarasin Sustainable Water Fund P EUR D
98,75
6
89
LU0347711466
PARVEST Global Environment C
81,18
5
83
LU0271656133
Pioneer Funds Gl. Ecology A ND
53,6
5
82
GB00B0TY6S22
First State Asia Pacific Sustainab. Acc. A
147,54
6
80
ISIN
Fondsname
LU0061928585
80
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Im Interview: Rolf D. Häßler, Leiter der Unternehmenskommunikation, oekom research AG eco.nova: Seit der Finanzkrise 2008 ist die Staatsverschuldung in den entwickelten Ländern massiv angestiegen und die Kreditratings erodieren. Nachhaltigkeitsratings sind ein zuverlässiger Indikator für die Zahlungsfähigkeit von Staaten – so das Ergebnis einer von Ihnen im Oktober veröffentlichten Studie. Warum sind Nachhaltigkeitsratings ein guter Indikator? Rolf HäSSler: Nachhaltige Investoren, für die wir die Nachhaltigkeitsratings von aktuell 52 Staaten erstellen, gehen davon aus, dass sich eine an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik positiv auf die Bonität der Staaten, das heißt die Fähigkeit zur Bedienung der ausgegebenen Anleihen, auswirkt. Diesen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitspolitik und Bonität hat auch die von Ihnen angesprochene Studie statistisch belegt. Wie ist dieser Zusammenhang zu erklären? Staaten, die in Bildung investieren, die die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien, etwa im Bereich der erneuerbaren Energien, fördern und den Bürgern Zugang zu modernen Informations- und Kommunikationsmedien verschaffen, legen damit den Grundstein sowohl für eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes als auch für gute Lebensbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten seiner Bürger. Von ebenso hoher Bedeutung sind die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Eine pluralistische Gesellschaft, in der die Bürger- und Menschenrechte umfassend gewährleistet sind, in der es Presse- und Meinungsfreiheit gibt und in der alle Bürger den Zugang zu staatlichen Leistungen unabhängig von ihrer Fähigkeit haben, wird in Krisensituationen andere Mechanismen der Konfliktlösung finden als Staaten, in denen diese Rechte eingeschränkt sind. Dies alles sind Faktoren, die sich positiv auf die Leistungsfähigkeit eines Staates auswirken und damit auf dessen Bonität.
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Wie wird Nachhaltigkeit von Ihnen bewertet bzw. welche Kriterien werden herangezogen? Das oekom-Country-Rating bewertet vor diesem Hintergrund die nachhaltigkeitsbezogene Leistungsfähigkeit der Staaten in den beiden Bereichen Umwelt und Soziales auf Basis von rund 150 Einzelkriterien. In beiden Bereichen basieren die Kriterien auf international anerkannten Konzepten. Im Sozialbereich ist dies das KonzeptderSevenFreedomsdesUnited-Nations-Development-Programmes. Darin wird das Recht der Menschen auf den Schutz ihrer Grundrechte und vor menschenrechtswidriger Behandlung definiert. Thematisiert werden unter anderem die Aspekte Meinungsfreiheit, Rechtssicherheit und Diskriminierung. oekom research bewertet hier zum einen die politischen Rahmenbedingungen, zum anderen werden die tatsächlichen sozialen Bedingungen dokumentiert und bewertet. Die Kriterien im Umweltbereich lehnen sich an das von der OECD entwickelte Pressure-State-Response-Konzept an. Im Rating kommen sowohl qualitative Kriterien, zum Beispiel zur Bewertung der Einhaltung von Grundrechten, als auch quantitative Kriterien, etwa der Anteil der Bildungsausgaben am Haushaltsbudget, zum Einsatz. Finanzwirtschaftliche Indikatoren werden berücksichtigt, sofern sie einen direkten Zusammenhang zu sozialen und umweltbezogenen Kriterien haben, also beispielsweise bei den Ausgaben für Bildung und Gesundheit. Die Bewertung durch unsere Analysten erfolgt auf einer zwölfstufigen Skala von A+ bis D- und wird jährlich aktualisiert. Als Quellen dienen internationale Institutionen wie die Weltbank, die internationale Arbeitsorganisation (ILO) und der Internationale Gewerkschaftsbund ebenso wie anerkannte Organisationen wie amnesty international und Transparency International. Von letzterer Initiative stammen die Daten, die wir für die Bewertung von Ausmaß und Bekämpfung der Korruption nutzen. Korruption ist in vielen Bereichen ein großer Hemmschuh für die Entwicklung von Staaten, etwa wenn der Zugang zu Bildung oder Gesundheit von der Fähigkeit abhängt, entsprechende Gelder zahlen zu können. Gibt es Langzeit-Performance-Studien, die belegen, dass nachhaltige Unternehmen besser abschneiden als der Gesamtmarkt? Zur Frage, ob nachhaltige Anlagen in Sachen Rendite und Risiko besser oder schlechter abschneiden als konventionelle Anlagen, gibt es inzwischen eine Vielzahl von Studien. Die Steinbeis-Hochschule hat sich jüngst im Rahmen einer so genannten Metastudie, das heißt einer Analyse von Studien, die zu diesem Thema veröffentlicht wurden, 195 entsprechende Studien angeschaut. Fast zwei Drittel dieser 195 Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und ethischen Kriterien bei der Kapitalanlage neutral oder sogar positiv auf die Rendite auswirkt. Schon ein neutrales Ergebnis ist meines Erachtens aus Sicht der Anleger positiv zu bewerten, kann er doch seine Werte bei der Kapitalanlage berücksichtigen – und damit sozusagen eine nachhaltige Dividende einstreichen –, ohne auf Rendite verzichten zu müssen.
Gerhard Platzer Kundenbetreuer Betriebliche Altersvorsorge
betriebliche vorsorge Was haben Mitarbeiterbindung und Steuerersparnis gemeinsam? Der stetig steigende Wettbewerbsdruck sowie die Öffnung der Arbeitsmärkte haben unweigerlich zur Folge, dass qualifizierte Mitarbeiter verstärkt zum Erfolgsfaktor Nummer eins werden. Unternehmen stehen zunehmend im Konkurrenzkampf um top ausgebildete Mitarbeiter. Darüber hinaus liegt Österreich bei der steuerlichen Belastung des Faktors Arbeit im europäischen Spitzenfeld. 100 Euro Bruttolohn für Ihre Arbeitnehmer verursachen dem Betrieb Kosten von über 130 Euro, während netto beim Arbeitnehmer nur mehr knapp 50 Euro übrigbleiben. Ähnlich stark belastet ist auch Ihr eigener Unternehmerlohn.
NutzeN Sie die betriebliche VorSorge!
Neben der staatlichen und privaten Pensionsvorsorge spielt die betriebliche Alters- und Pensionsvorsorge eine immer größere Rolle. Nachdem österreichische Unternehmen im internationalen Vergleich dabei einen großen Aufholbedarf haben, sollten Sie darüber nachdenken, sich dieses interessante Instrument zur Mitarbeiterbindung zunutze zu machen und so die Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber zu steigern.
waNdelN Sie betrieblicheS VermögeN iN priVateS um – gaNz legal!
„Ihre Mitarbeiter sparen sich für die einbezahlten Beiträge Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge. Daher ist die betriebliche Variante „günstiger“ als eine private Vorsorge, bei der die Beiträge bereits versteuert sind. Für Sie als Unternehmen bietet ein betriebliches Vorsorgemodell den großen Vorteil, dass Sie sich die Lohnnebenkosten für die bezahlten Beiträge sparen. Somit gibt es auf beiden Seiten nur Gewinner!“, fasst Gerhard Platzer, Spezialist für Betriebliche Altersvorsorge bei der Hypo Tirol Bank, die Pluspunkte zusammen.
koNkrete eiNSparuNgSpoteNziale uNd FörderuNgSmöglichkeiteN
„Bei der betrieblichen Vorsorge stehen unterschiedliche Varianten zur Auswahl. Um die optimale Form für Sie und Ihre Mitarbeiter zu finden, empfehlen wir ein individuelles Beratungsgespräch. Um alle gesetzlichen Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen zu erheben, haben wir für Sie einen erfolgserprobten Check vorbereitet. Unsere erfahrenen Experten erarbeiten für Sie ein individuelles Vorsorgekonzept mit einem aussagekräftigen Überblick über konkrete Einsparungspotenziale und Förderungsmöglichkeiten in Ihrem Betrieb.“
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Strategie-Erfolg Beim Elite Report erreichte die Schoellerbank Platz eins der besten Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum. // Text: Michael Posselt
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m größten und umfangreichsten Branchentest seiner Art untersucht der Elite Report seit elf Jahren die Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum. Abhängig von der erreichten Punktezahl werden die Prädikate „cum laude“, „magna cum laude“ und „summa cum laude“ vergeben. Österreich ist mit fünf Vermögensverwaltern vertreten: Als beste Bank Österreichs wurde die Schoellerbank mit der Höchstnote „summa cum laude“ ausgezeichnet. Sie erreichte in der Auswertung die höchste Punktezahl (736 von 800 möglichen Punkten) und steht gemeinsam mit sechs weiteren Häusern aus Deutschland (fünf ) und der Schweiz (eines) an der Spitze der ausgezeichneten Vermögensverwalter. Schoellerbank-Vorstandsvorsitzender Franz Witt-Dörring, der sich naturgemäß sehr über die Auszeichnung freut, führt diese auf das ausgesprochen disziplinierte Vorgehen und das ständige Trachten nach Verbesserungen zurück. So wurde die Schoellerbank bereits zum achten Mal in Folge bei den Elite-Awards prämiert und stets betrachtete man dies als Ansporn, sich weiter zu verbessern. Unter dem Blickwinkel der Rendite ist besonders wichtig, dass es dadurch bislang auch gelungen sei, große Fehler (= Verluste) zu vermeiden, so Dörring. Immer wieder habe die Schoellerbank aber auch den Mut bewiesen, sich gegen Marktstimmungen oder Trends zu stellen und innovative Lösungen zu suchen. So sei man etwa bereits seit Anfang 2012 in Aktien übergewichtet, seit März 2013 sogar stark. Bei der Auswahl setzt die Schoellerbank dabei auf ein eigenes Bewertungsverfahren, das die Aktien nach sechs Kriterien untersucht und nur in die besten investiert. Das sichert eine nachhaltige Performance, schützt aber nicht 100-prozentig vor kurzfristigen Korrekturen, wie sie etwa im Frühjahr 2013 stattgefunden haben. Solche Marktkorrekturen werden dann aber auch konsequent für Nachkäufe genutzt, wie sich in der Erhöhung der Aktienquote im Anschluss an die Korrektur zeigte. Diese Strategie dürfte der Bank und ihren Kunden geholfen haben. So erreichte die Schoellerbank im Performance-Ranking mit ihren vermögens-
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„unSer erfolg liegt in unSereM DiSziplinierten Vorgehen, aber auch DeM Mut, Sich iMMer wieDer einMal gegen Die VorherrSchenDe MarktStiMMung zu Stellen.“ Schoellerbank-Vorstandsvorsitzender Franz Witt-Dörring
verwaltenden Fonds (die in der Spitze eine Rendite von 8,5 bis annähernd zehn Prozent erreichten) den dritten Platz.
schweres Jahr
Allgemein war es im abgelaufenen Jahr allerdings selbst für die ausgezeichneten Vermögensverwalter schwierig, eine ansprechende Performance oder sogar nur einen realen Vermögenserhalt für ihre Kunden sicherzustellen. Schuld daran sind die niedrigen Zinsen, die es praktisch unmöglich machen, im Depot einen risikolosen Grundertrag zu erwirtschaften, so die Experten im Elite-Report.
Die Anleger müssen daher heute ein gewisses Aktienrisiko eingehen, um Rendite zu erzielen, ja selbst um den Vermögenserhalt sicherzustellen, so Mario Bernardi, Direktor der Schoellerbank in Innsbruck. Allerdings werde es immer schwerer, fair bewertete Titel zu finden – zuletzt wurde man unter anderem in Asien fündig, was 2013 allerdings nicht viel gebracht hat. Das werde aber noch nachkommen, so Witt-Dörring. Im Anleihensegment setzt die Schoellerbank neben klassischen Staatsanleihen auf inflationsgeschützte Anleihen, Zinsstrukturen und Fremdwährungen. Rohstoffe werden im
Rahmen der Aktienquote abgedeckt, spielen aktuell aber nur eine untergeordnete Rolle. Für 2014 rechnet Witt-Dörring weiterhin mit tiefen Zinsen. Der Aktienanteil bleibe daher strategisch hoch, könnte aber bald taktisch zurückgefahren werden – z.B. falls die Liquiditätshausse in einen Boom übergehen sollte. Eine niedrige Aktienquote sei aber kein Ziel, „da wir erwarten, dass die Liquiditätshausse sukzessive in eine Konjunkturhausse übergehen wird“, gibt sich Witt-Dörring zuversichtlich. Grundsätzlich gelte: Während der letzten zehn bis 15 Jahre habe sich Risiko nicht ausgezahlt, wir erwarten das Gegenteil für die nächsten zehn bis 15 Jahre.
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Am 1. Februar 2014 werden Kontonummer und Bankleitzahl durch die IBAN ersetzt. Sie finden Ihre IBAN auf Kontoauszügen, im Online-Banking-Portal und auf Ihrer Bankomatkarte. Für EU-Auslandsüberweisungen benötigen Sie bis 1. Februar 2016 zusätzlich den BIC.
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Anschaffungen richtig finanzieren Heute verfügt ein wachsender Teil der Bevölkerung nur noch über wenige oder gar keine Ersparnisse. Selbst Anschaffungen von Autos, Möbeln oder PCs erfordern Kredite. Deren effektive Verzinsungen unterliegen von Institut zu Institut Unterschieden von bis zu mehreren Prozentpunkten pro Jahr. Zudem sollten Kreditnehmer ihre Rechte gegenüber der Bank kennen und sich auch mit dem Kleingedruckten in den Kreditverträgen auseinandersetzen. // Text: Michael Kordovsky
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ass jemand Zugang zu Konsumkrediten bzw. Finanzierungsangeboten von Einzelhändlern bekommt, ist keine Selbstverständlichkeit. Vor jedem Vertragsabschluss erfolgt eine Bonitätsprüfung bestehend aus Abfrage von Gläubigerschutzdatenbanken wie CRIF (ehemals Deltavista), KSV oder Creditreform und Ermittlung der Finanzkraft aus der Haushaltsrechnung.
Hürde Nummer 1: Abfrage von Gläubigerdatenbanken
Daraus erhalten Banken oder Leasinggesellschaften Auskunft über bestehende Kredite und Zahlungsverzüge in der Vergangenheit. Ist ein Kredit abbezahlt, verschwindet
der Eintrag beim KSV binnen drei Monaten. Wer jedoch mit den Kreditraten in Verzug war, gemahnt wurde oder einmal vergessen hat, ein automatisch verlängertes Abo von Zeitungen oder Fitnessstudios zu bezahlen, landet nach Zustellung eines gerichtlichen Zahlungsbefehls schnell in Warnlisten. Dann kann selbst die Anmeldung eines Handyvertrags aufgrund sogenannter „Bonitätsprobleme“ zu einer Herausforderung werden. Sofern sich jemand an vergangene Zahlungsverzüge erinnern kann, empfiehlt es sich, eine kostenlose Selbstauskunft bei den führenden Kreditauskunftsdiensten zu beantragen. Nach gängiger Rechtssprechung ist die Aufnahme in eine Warnliste nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig: Uner-
Das aktuelle Verbraucherkreditgesetz schützt Kreditnehmer wie folgt: Umfassende (vor-) vertragliche Informationspflichten: • Angabe des effektiven Zinssatzes (Zinsen unter Einbeziehung von Kosten und Gebühren) und des Gesamtbetrages aller Rückzahlungen (Kreditsumme plus sämtliche Kosten) • Kunde hat Recht auf kostenlosen Tilgungsplan • Informationsrecht des Kunden über KSV-Auszüge Weniger Kosten bei vorzeitiger Kreditrückzahlung (§ 16 VKrG): Gar keine Entschädigungszahlungen bei vorzeitiger (Teil-)Tilgung fallen an, wenn a) die vorzeitige Rückzahlung mit einer Versicherungsleistung aus einem Versicherungsvertrag getätigt wird, der vereinbarungsgemäß die Rückzahlung des Kredits gewährleisten soll, b) die Rückzahlung in einen Zeitraum fällt, für den kein fester Sollzinssatz vereinbart wurde, c) der vorzeitig zurückgezahlte Betrag 10.000 Euro innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nicht übersteigt oder d) der Kredit in Gestalt einer Überziehungsmöglichkeit gewährt worden ist. Fällt eine Entschädigung in den anderen Fällen an, dann darf diese die Zinsen, die der Verbraucher bis zum Ende der Laufzeit des Kreditvertrages für den betreffenden Kreditbetrag zu zahlen hätte, nicht übersteigen. Die absolute Obergrenze liegt bei 0,5 Prozent des vorzeitig zurückgezahlten Kreditbetrags, wenn der Zeitraum zwischen der vorzeitigen Rückzahlung und dem vereinbarten Ablauf des Kreditvertrags ein Jahr nicht überschreitet, und 1 Prozent in allen anderen Fällen. Rücktrittsrechte des Verbrauchers (§ 12 VKrG): Der Verbraucher kann von einem Kreditvertrag (gilt nicht für Hypothekarkredite) innerhalb von 14 Kalendertagen ohne Angabe eines Grundes zurücktreten. Die Frist beginnt frühestens mit dem Tag des Kreditvertragsabschlusses. Bekommt der Verbraucher die Vertragsbedingungen und die Informationen gemäß § 9 VKrG erst zu einem späteren Zeitpunkt, beginnt die Frist mit diesem Zeitpunkt zu laufen.
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laubter Kontoüberzug, sofern die Forderung innerhalb der im Fälligkeitsschreiben festgesetzten Zahlungsfrist nicht vollständig bezahlt wurde und der aushaftende Betrag 1.000 Euro übersteigt. Der Kunde muss über die Aufnahme in die Warnliste im Falle eines anhaltenden Zahlungsverzugs informiert worden sein. Wurde die ausstehende Schuld bezahlt, ist der Eintrag nach drei Jahren zu entfernen, im Falle einer Privatinsolvenz nach sieben Jahren. In der Konsumentenkreditevidenz scheinen abgelehnte Kreditanträge sowie Kredite und Leasingverträge, deren Volumen 300 Euro übersteigt, auf, wobei der Betreffende über diesen Eintrag zu informieren ist. Sind alle Kredit- oder Leasingraten ohne Zahlungsverzug vollständig abbezahlt, ist der Eintrag binnen 90 Tagen zu löschen. Im Falle von Zahlungsbeanstandungen verlängert sich diese Frist auf fünf Jahre. Im Falle einer Privatinsolvenz oder eines sonstigen schuldbefreienden Ereignisses wären es sieben Jahre.
Hürde Nummer 2: Die Haushaltsrechnung
Ohne Job gibt’s keinen Kredit und selbst wer eine neue Arbeitsstelle hat, ist nicht unbedingt kreditwürdig. Erst dann, wenn jemand mindestens sechs Monatsgehälter nachweisen kann, wird er bei den meisten Banken als Verhandlungspartner ernst genommen, vorausgesetzt, die Haushaltsrechnung als Auflistung monatlicher Einnahmen und Ausgaben stimmt. Dabei werden die Einkünfte und Lebenshaltungskosten von den einzelnen Kreditinstituten unterschiedlich behandelt. Folgende Faktoren sind dabei von großer Bedeutung: 1) Pfändbares Einkommen vorhanden: Die fiktive Rate, also jene Rate, die von der Bank bis Ende der Laufzeit kalkuliert wird, muss durch das pfändbare Einkommen laut Pfändungstabelle gedeckt sein. Ansonsten muss man sich mit weniger
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Auf Zinsklauseln achten
Als Kreditnehmer sollte man auf die Gestaltung der Zinsgleitklauseln achten. Zu bevorzugen wären einfache Indikatorlösungen wie 3-, oder 6-Monats-Euribor plus Aufschlag. Bei steigenden Zinsen am langen Ende schneller teurer wird es, wenn Mischzinssätze wie 50 Prozent SMR (Sekundärmarktrendite) und 50 Prozent 3-Monats-Euribor oder 50 Prozent 5-Jahres-EUR-Swap und 50 Prozent 3-Monats-Euribor zum Tragen kommen. Da die EZB voraussichtlich das aktuelle kurzfristige Zinsniveau noch mehrere Jahre einfrieren wird, empfiehlt sich der günstige 3-Monats-Euribor als Indikator! Alternativ können jedoch auch fixe Zinssätze vereinbart werden.
Kurzinterview Wir sprachen mit Mag. Harald Draxl, Geschäftsführer des Innsbrucker Kreditmaklers INFINA Credit Broker GmbH. eco.nova: Worauf sollte man
Kredit zufrieden geben. Wer beispielsweise 1.620 netto verdient und für ein unterhaltspflichtiges Kind aufkommen muss, hat lediglich ein pfändbares Einkommen von 369,6 Euro monatlich. Um sich die maximale Kreditsumme herausholen zu können, sollte eine möglichst lange Laufzeit gewählt werden. 2) Berücksichtigung von Sonderzahlungen (z.B. 13. u. 14. Gehalt, Fixzulagen, Diäten), Familienbeihilfen und Alimenten: Viele Banken rechnen nur die regulären Monatsgehälter. Doch vereinzelte Institute wie beispielsweise die Bank Austria oder BAWAG P.S.K. berücksichtigen auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Ein Angestellter, der zum Beispiel 2.000 Euro netto verdient, würde unter Anrechnung des 13. u. 14. Gehaltes auf zwölf Monate bereits mit einem Monatseinkommen von 2.419,15 Euro bewertet werden. Allerdings wird im Falle einer großzügigeren Einkommensbewertung ein „Sicherheitspolster“ in Höhe von 15 bis 40 Prozent des Einkommens einkalkuliert. Entsprechend muss die fiktive Kreditrate unter dem frei verfügbaren Einkommen liegen. Wie viel „Sicherheit“ die Bank einkal-
kuliert, ist von Institut zu Institut unterschiedlich. 3) Berücksichtigung von Trinkgeldern oder sonstigen unregelmäßig wiederkehrenden Zusatzeinkommen: Die Höhe hängt von der jeweiligen Branche und den langjährigen Durchschnitten ab. 4) Wie hoch werden Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit bzw. aus Gewerbebetrieb angesetzt? Unterliegen diese stärkeren Schwankungen, könnte es zu alternativen Bewertungen (Durchschnitten der letzten Jahre) kommen. 5) Pauschale Lebenshaltungskosten der Haushaltsrechnung (Richtwerte): Hier hat jede Bank ihre eigenen Richtwerte. Beim PKW können diese angesetzten Kosten beispielsweise zwischen 150 und 270 Euro monatlich variieren. Auch die Pauschalwerte für Betriebskosten und Nahrungsmittel sind unterschiedlich. Je höher das Einkommen ist, desto höhere Lebenshaltungskosten werden unterstellt. Ob sich ein Kredit ausgeht oder nicht, hängt noch von der fiktiven Rate ab. Deren Zins ist entweder der Startzins bei Kreditvergabe oder ein fiktiv angenommener höherer Zins, wobei sich der Kunde den Kredit auch noch leisten können muss, wenn Zinsen steigen.
bei Aufnahme eines Konsumkredites besonders achten? Harald Draxl: Die meisten Privatkreditkunden sind froh, dass sie überhaupt einen Konsumkredit von ihrer Bank erhalten. Durch die meist kurzen Laufzeiten – bis fünf Jahre – wirkt sich ein überhöhter Zinssatz oft nicht allzu stark auf die Monatsrate aus. Im Vergleich zu Hypothekarkrediten kann sich im Konsumkreditbereich jedoch schnell eine Zinsdifferenz von bis zu 3 Prozent und mehr zwischen den diversen Anbietern ergeben. Bei einem Kredit von 20.000 Euro und einer Laufzeit auf sieben Jahre ergibt dies eine Zinsdifferenz von ca. 2.500 Euro. Das sind mehr als 10 Prozent der Kreditsumme. Somit ist ein Vergleich von mehreren Anbietern sinnvoll. Darüber hinaus sollte man vorsichtig sein und nicht voreilig Zusatzprodukte abschließen, nach dem Motto: Den Kredit bekommst du nur, wenn du noch dieses oder jenes Produkt bei uns abschließt. Wie kommt man zum günstigsten Konsumkredit? Es ist der Vergleich, der den Kunden sicher macht. Mittlerweile weisen der VKI und die AK den Kunden vor Kreditabschluss darauf hin, mehrere Angebote am Markt zu vergleichen. Es gibt hier zwei Möglichkeiten: Entweder geht der Konsument selber den doch relativ mühsamen Weg zu den Banken – realistischerweise sollten das mindestens drei sein – oder er geht den einfacheren Weg und bedient sich eines Kreditspezialisten in der Form eines Kreditmaklers.
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angebote iM Vergleich Ausgewählte Finanzierungsangebote der Banken bawag p.s.k. 1. kreditbox online („sonderangebot“) – abschluss über website bzw. e-banking • Zinssatz: ab 3,9 % bei bester Bonität • Kredithöhe: 15.000 Euro • Laufzeit: 7 Jahre • Bearbeitungsentgelt: 0 % • Effektivzinssatz: 4,5 % • Kontoführungsentgelt je Abschluss: 9,20 Euro • Kreditrate: 207,15 Euro • Gesamtbetrag: 17.400,93 Euro • Gesamtkosten: 2.400,93 Euro 2. kreditbox schnell – abschluss über bawag-p.s.k.-filiale • Zinssatz: ab 3,9 % bei bester Bonität • Kredithöhe: 15.000 Euro • Laufzeit: 7 Jahre • Bearbeitungsentgelt: 2 % • Effektivzinssatz: 5,1 % • Kontoführungsentgelt je Abschluss: 9,20 Euro • Kreditrate: 211,23 Euro • Gesamtbetrag: 17.743,63 Euro • Gesamtkosten: 2.743,63 Euro
Volksbank tirol Unter dem Motto „Der faire Credit“ gibt es Privatkredite bis zu 50.000 Euro mit Laufzeiten von bis zu 7 Jahren, die sich durch Absicherung gegen Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Scheidung und Todesfall auszeichnen, eine variable Anpassungsmöglichkeit der Rate haben (z.B. vorzeitige Rückzahlung) und mit einem langen Widerrufsrecht von 1 Monat ausgestattet sind. Vorerst bis 31.12.2013 befristet gibt es bei der Volksbank Tirol 25 % Jubiläumsvorteil auf den individuellen Zinssatz bei allen Kreditbeträgen von 1.000 bis einschließlich 5.000 Euro.
bank austria beispiel: 15.000 euro für wohnungseinrichtung Standardkreditfall: Nettoeinkommen monatlich 1.600 Euro (Gehalt als Büroangestellter), länger als 12 Monate beschäftigt, Alter: 28 Jahre, bisher schuldenfrei, Kontostand: +3.000 Euro, Bausparvertrag, Einzahlung monatlich 100 Euro (Restlaufzeit 2 Jahre), lebt in Miete (Mietzahlung monatlich: 620 Euro inkl. BK), ansonsten durchschnittliche Haushaltsrechnung 7 Jahre Laufzeit, variabel Zinssatz ab 4,5 % *) Bearbeitungsspesen: ab 2 % *) monatliche Rate (inkl. Kontoführungsgebühr): ab 214,01 Euro Anfänglicher Effektivzinssatz: ab 6,1 % TOP-Kunde mit Monatseinkommen von mind. 2.700 Euro netto: 15.000 Euro , 7 Jahre Laufzeit, variabel Zinssatz ab 2,750 % *) Bearbeitungsspesen: ab 1 % *) monatliche Rate (inkl. Kontoführungsgebühr): ab 201,99 Euro Anfänglicher Effektivzinssatz: ab 3,9 % *) Kondition abhängig von Bonität, Volumen, Laufzeit, Besicherung und Verwendungszweck. Stand: 12.11.2013 die bank austria hat besonders lange maximale laufzeiten für konsumkredite: • Konsumkredit max. 7 Jahre, Verwendungszweck Konsum (Auto, Fernseher ...) • Wohnkredit max. 15 Jahre, Verwendungszweck Möbel – entspricht angefragtem Beispiel • Wohnkredit max. 25 Jahre, Verwendungszweck Finanzierung einer Miet- oder Genossenschaftswohnung, Finanzierung von Umbau- und Renovierungskosten
raiffeisen landesbank tirol beispiel: 15.000 euro für wohnungseinrichtung Standardkreditfall: Nettoeinkommen: Monatlich 1.600 Euro (Gehalt als Büroangestellter), länger als 12 Monate beschäftigt, Alter: 28 Jahre, bisher schuldenfrei, Kontostand: +3.000 Euro, Bausparvertrag, Einzahlung monatlich 100 Euro (Restlaufzeit 2 Jahre), lebt in Miete (Mietzahlung monatlich: 620 Euro inkl. BK), ansonsten durchschnittliche Haushaltsrechnung wie hoch wäre für diesen kunden derzeit der nominale und effektive kreditzins auf eine laufzeit von 7 Jahren? Prok. Manfred Miglar, Leiter Abteilung Privat- & Geschäftskunden, RLB Tirol AG: Grundsätzlich erhalten unsere Kunden nach einer individuellen Beratung ein maßgeschneidertes Offert. Die RLB Tirol AG bietet beispielsweise einen Fixzinskredit an, d. h., die Zinsen bleiben über die gesamte Laufzeit gleich, was in einer Niedrigzinsphase ein Vorteil ist. Abhängig von den Bedürfnissen des Kunden haben wir auch wichtige Zusatzprodukte wie beispielsweise eine Kreditrestschuldversicherung im Angebot. Das gibt allen Seiten Sicherheit! wie lang ist die maximale laufzeit für konsumkredite? Das hängt auch vom individuellen Bedarf und den persönlichen Möglichkeiten des Kreditnehmers ab. Grundsätzlich finanzieren wir fristenkonform. Fristenkonform bedeutet, dass die Nutzungsdauer der Investition berücksichtigt wird, z. B. bei einem Auto fünf Jahre, bei einer Wohnungseinrichtung sieben Jahre. welche zinskonditionen und sonstigen Vergünstigungen bieten sie für privatkredite an top-kunden (einkommen von monatlich mind. 2.700 euro)? Wir empfehlen grundsätzlich ein Gespräch mit dem Bankberater, der ein maßgeschneidertes Angebot legt. Übrigens: Lassen Sie sich nicht von so genannten 0-%-Finanzierungen täuschen. Die Vergleichsgröße muss immer der Effektivzins sein.
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Einzelhandel: ikea
porsche bank
autohaus meisinger
• Finanzierung: Teilzahlung/Vollzahlung und ab einer Einkaufssumme von 1.000 Euro auch Finanzierung mit einer fixen Laufzeit von wahlweise 12, 24, 36, 48 oder 60 Monaten - alles in Verbindung mit der IKEA FAMILY Paycard; zeitweise auch zinsenlose Finanzierungsangebote • Bonitätsprüfung: Gemäß der europäischen Verbraucherkreditschutzrichtlinie. In Österreich via KSV, in Deutschland via Schufa – wohnsitzabhängig • Höhe des einkalkulierten Zinssatzes bei Ratengeschäften: Der Zinssatz ist abhängig vom Einkaufsbetrag und der Laufzeit. Auf der IKEAWebsite IKEA.at gibt es dazu einen Calculator.
• Finanzierung: Prinzip: Alles aus einer Hand: Auto, Finanzierung, Versicherung, Dienstleistungen – realistische, marktkonforme Restwerte; in Ausnahmefällen 0-%-Zins-Finanzierungen • Bonitätsprüfung: Privatkunden: Selbstauskunft, aktueller Einkommensnachweis sowie Überprüfung der Zahlungsmoral (Abfrage bei Wirtschaftsdatenbanken). // Unternehmerkunden (KMU): Im Zuge der Antragsprüfung wird eine Wirtschaftsauskunft eingeholt, die alle notwendigen Informationen für die Beurteilung der Bonitätssituation (Rating) eines Unternehmens enthält. Bei größeren Engagements werden deutlich umfangreichere Prüfungen anhand von Bilanzen durchgeführt und entsprechende Bilanzanalysen erstellt. • Bedingung: Abschluss einer Vollkasko-Versicherung.
• Finanzierung: Leasing mit 2,99 Prozent Fixzins auf die gesamte Laufzeit inkl. günstigere Versicherungstarife im Paket (Ersparnis ca. 30 Prozent). Bei diversen Tagesmeldern werden derzeit 50/50-Kredite oder Drittelkredite auf drei Jahresraten ohne Zinsen angeboten. Der reguläre Zinssatz bei KFZ-Finanzierungen liegt derzeit im Schnitt zwischen 4,5 und 6,5 Prozent variabel auf dem Euribor basierend. • Bonitätsprüfung: Die Bonitätsprüfung erfolgt online durch Übermittlung der Kundendaten an die Bank, bei Privaten erfolgt die Zusage innerhalb einer Stunde.
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Ich will mich halt nicht festlegen! Erwin K., 31, Korneuburg
Verstanden:
* n a l P e f i Generali L
Das Leben ändert sich. Ihre Versicherung auch. Nähere Infos erhalten Sie beim Kundendienst der Generali Tirol unter der Tel: +43 512 5926-0, bei den Kundenberatern in den Generali Geschäftsstellen und unter www.generali.at Um zu verstehen, muss man zuhören.
Unter den Flügeln des Löwen. *fondsorientierte Lebensversicherung
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Private Vorsorge ist kein Luxus Das neue Pensionskonto gibt erstmals konkret Auskunft darüber, mit welcher staatlichen Pension man später rechnen darf. Für die meisten sind diese Zahlen ein Schock, denn ihr tatsächlicher Pensionsanspruch fällt wesentlich geringer aus als erwartet. Vorsorgeexperten raten daher, sich so rasch wie möglich privat und/oder betrieblich abzusichern.
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er 1. Jänner 2014 bringt in Sachen staatlicher Vorsorge eine ganze Reihe an nachhaltigen Veränderungen. Wobei die wohl gravierendsten Neuerungen im Rahmen des sogenannten Pensionskontos auf uns zukommen. Denn mit Jahresbeginn gilt für alle ab 1.
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Jänner 1955 Geborenen nur noch ein einziges Berechnungssystem. Das neue Pensionskonto löst damit alle bisherigen – zum Teil hochkomplexen – Pensions-Ermittlungsverfahren ab und bringt erstmals eine gewisse Nachvollziehbarkeit für alle Anspruchsberechtigten.
Transparenz und Ernüchterung
Im neuen Pensionskonto werden für jedes Kalenderjahr die Beitragsgrundlagen ermittelt. Des Weiteren weist das neue Pensionskonto die im betreffenden Kalenderjahr erworbene Gutschrift, die Gesamtgutschrift
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„biSher haben wir in Der kunDenberatung iMMer Mit fiktiVen näherungSwerten in bezug auf Die zu erwartenDe penSion gearbeitet, nun kÖnnen wir Die VorSorgeplanung erStMalS auf konkrete zahlen Stützen. Die erfahrung zeigt, DaSS Die tatSächlichen penSionSanSprüche in Vielen fällen Deutlich unter Den erwartungen Der betroffenen liegen.“ Florian Staudinger, Regionaldirektor für Westösterreich, HDI Lebensversicherung
sowie die im betreffenden Kalenderjahr entrichteten Beiträge aus. Damit soll den Anspruchsberechtigten in Zukunft eine größtmögliche Transparenz gewährleistet werden. Die in der Vergangenheit erworbenen Ansprüche werden durch die sogenannte Pensionskontoerstgutschrift abgegolten. „Diese Erstgutschrift führt aber bei den meisten unserer Kunden zu einem absoluten Aha-Erlebnis“, sagt Florian Staudinger, Regionaldirektor für Westösterreich bei der HDI Lebensversicherung. „Bisher haben wir in der Kundenberatung immer mit fiktiven Näherungswerten gearbeitet, nun können wir die Vorsorgeplanung erstmals auf konkrete Zahlen stützen. Die Erfahrung zeigt, dass die tatsächlichen Pensionsansprüche in vielen Fällen deutlich unter den Erwartungen der Betroffenen liegen.“ Tatsächlich gehen die meisten Österreicher nach wie vor von einer viel zu hohen Pensionsgrundlage aus. „In der Beratung hört man noch oft die 80-Prozent-Wunschvorstellung“, berichtet Staudinger aus der Praxis. Beispielrechnungen zeigen aber, dass wir uns wohl früher oder später bei einer Pension, die bei rund 50 bis 60 Prozent des aktiven Durchschnittsbezugs über die Gesamtarbeitszeit liegt, einpendeln werden. So ergibt eine Beispielrechnung des Fachausschusses Gewerbliche Vermögensberatung für einen Facharbeiter mit einem flachen Einkommensverlauf, 420 Versicherungsmonaten und einem Bruttogehalt von 2.579 Euro im 62. Lebensjahr eine Alterspension von 1.603 Euro. Ein Akademiker – Matura mit 19 Jahren, Studium bis 25 Jahre, Ferienjobs, steigender Einkommensverlauf, mit 65 Jahren 480 Versicherungsmonate – muss sich in der Beispielrechnung darauf einstellen, dass seine Pension nur noch 55 Prozent sei-
nes Aktivbezugs von 4.714 Euro brutto betragen wird.
pensionslücke schliessen
Vorsorgeexperten schlagen daher schon seit vielen Jahren Alarm und warnen vor einer immer größer werdenden Pensionslücke. „Die staatliche Pension wird in Zukunft nur noch eine Grundabsicherung darstellen, aber bei den meisten nicht mehr ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard auch in der Pension zu finanzieren“, bringt Christian Wagner, Produktmanager bei der HDI Lebensversicherung, das Problem auf den Punkt. Der Vorsorgeexperte rät daher, sich aktiv und möglichst frühzeitig mit der zweiten und dritten Pensionssäule zu befassen. „Wer sich für eine private oder betriebliche Vorsorgelösung entscheidet, hat auch im Alter einen deutlich höheren finanziellen Spielraum.“ Zu den beliebtesten Vorsorgelösungen zählen nach wie vor Lebensversicherungen. Egal ob fondsgebunden oder klassisch, die Lebensversicherung ist das einzige Anlageinstrument, das die gesamte Bandbreite an biometrischen Risiken wie Langlebigkeit, Todesfall, aber auch Berufsunfähigkeit oder Pflege absichern kann. Auch wenn die klassische Lebensversicherung aufgrund der aktuell sehr niedrigen Garantieverzinsung von 1,75 Prozent p. a. vielen als wenig attraktiv erscheint, so bringen doch die umfassenden Risikoabsicherungsbausteine einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Anlageformen. Für junge Menschen empfiehlt sich auch eine fondsgebundene Vorsorgelösung, die aufgrund der langen Laufzeit und des Zinseszinseffektes nach wie vor ein überdurchschnittliches Ertragspotenzial aufweist. Hinzu kommt, dass auf Wertzuwächse im Rahmen
einer fondsgebundenen Lebensversicherung keine Wertpapier-Kest anfällt. „Damit ist eine fondsgebundene Lebensversicherung bei einer längeren Laufzeit gegenüber einem Direktinvestment in Fonds klar im Vorteil“, erklärt Wagner.
berufsunfähigkeitsabsicherung immer wichtiger
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Invaliditätspension. So wird die befristete Invaliditätspension für alle Personen, die am 1. Jänner 2014 jünger als 50 Jahre sind, ersatzlos gestrichen. Stattdessen werden Rehabilitations- und Umschulungsmaßnahmen angeboten, durch welche die Betroffenen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen. Auch in diesem Fall bringt nur eine private Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung wirksamen Schutz. „Junge Leute denken meist noch nicht an einen Berufsunfähigkeitsschutz, aber der Verlust der Arbeitskraft ist keine Frage des Alters“, warnen die Vorsorgeexperten. Je früher ein Berufsunfähigkeitsschutz abgeschlossen wird, desto günstiger sind die Prämien. „Der jugendliche Gesundheitszustand kann über einen Berufsunfähigkeitsschutz in jungen Jahren bis ins hohe Alter abgesichert werden“, erklärt Wagner, warum sich eine Absicherung für Berufsanfänger, aber auch Schüler und Studenten auf jeden Fall lohnt. „Wer rechtzeitig beginnt, kann bereits mit geringen Beiträgen einen passenden Berufsunfähigkeitsschutz erwerben. Dieser kann dann natürlich später bei Bedarf im Rahmen der Nachversicherungsgarantie jederzeit angepasst werden.“ Die HDI Lebensversicherung bietet in ihrem BU-Schutz EGO Young sogar eine ereignisunabhängige Nachversicherungsgarantie innerhalb der ersten fünf Jahre an. eco.nova
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Jetzt. für Später. Die Lücke zwischen dem Erwerbseinkommen und der gesetzlichen Pension wird immer größer. Um diese zu schließen, ist eine ergänzende Vorsorge unerlässlich, um auch in der Zeit nach der Arbeit seinen Lebensstandard zu halten. Die betriebliche Altersvorsorge ist ein probates Mittel dafür und gleichzeitig ein Instrument attraktiver Personalpolitik. // Foto: Birgit Köll „uM in Der penSion abgeSichert zu Sein, wirD Die Staatliche VorSorge allein nicht auSreichen. eS iSt Daher nach wie Vor SinnVoll, Sich rechtzeitig DaruM zu küMMen, Die penSionSlücke zu SchlieSSen. Die betriebliche VorSorge iSt für unternehMer eine optiMale MÖglichkeit Dafür.“
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ass die staatliche Pension künftig geringer ausfallen wird als noch in der Vergangenheit, ist Fakt. Ebenso, dass es ohne persönlichen Vorsorgeplan nicht möglich sein wird, seinen erarbeiteten Lebensstandard auch in der Pension zu halten. Eine Möglichkeit dafür ist die betriebliche Altersvorsorge.
Vorsorge als mitarbeiterbindung
Der Staat gibt die Verantwortung der Pensionsvorsorge sukzessive an Unternehmen und Arbeitnehmer ab. „Der Vorteil einer betrieblichen Altersvorsorge gegenüber einer privaten Vorsorge liegt dabei klar auf der Hand: Die Pension wird zur Gänze aus dem Unternehmen finanziert und reduziert damit gleichzeitig den steuerpflichtigen Gewinn“, erklärt Christoph Achammer, 3 Banken Versicherungsmakler. Die Tochter der 3 Banken Gruppe betreut rund 2.000 Kunden bei Sachversicherungen und 4.000 in der betrieblichen Altersvorsorge. Das Prinzip der betrieblichen Altersvorsorge ist so simpel wie genial: Das Unternehmen bzw. der 100-%-Geschäftsführer verspricht einer Einzelperson oder ausgewählten Mitarbeitern eine Pensionsleistung in einer im Vorhinein definierten Höhe. Für
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daher wichtig, sie im Unternehmen zu halten und entsprechend in sie zu investieren. Lohnerhöhungen sind dafür nicht zwingend die richtige Lösung, zumal sie ob der beträchtlichen Lohnnebenkosten sehr teuer werden können und nur in geringem Maße beim Arbeitnehmer ankommen. Aus der betrieblichen Vorsorge ergeben sich Vorteile für Unternehmer und Arbeitnehmer gleichermaßen .Die Beiträge und Erträge in der Ansparphase sind frei von Lohnnebenkosten, zum anderen ergibt sich durch die Absicherung der Mitarbeiter eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen. Diese wiederum profitieren von einer garantierten Zusatzpension.
Christoph Achammer 3 Banken Versicherungsmakler christoph.achammer@3bvm.at
diese verbindliche Zusage bildet das Unternehmen gewinnmindernde Rückstellungen, wodurch zusätzlich Steuern gespart werden. Die Vorsorge für die Finanzierung der Firmenpension erfolgt über eine Rückdeckungsversicherung. Versicherungsnehmer und pensionsauszahlende Stelle ist folglich das Unternehmen. Sollte das Unternehmen insolvent werden, wird der Arbeitnehmer durch die Verpfändung der Rückdeckungsversicherung zum begünstigten Gläubiger. Zu Pensionsantritt erhält der Begünstigte auf jeden Fall eine garantierte lebenslange Pension, die zu 100 Prozent durch die Versicherung ausfinanziert ist. So sinnvoll das Instrument der betrieblichen Vorsorge ist, so vernichtend sind die Zahlen im internationalen Vergleich: In Gesamteuropa verfügen 58 Prozent der Erwerbstätigen über eine betriebliche Vorsorge, in Österreich ist es lediglich ein Fünftel. Stammen in den Niederlanden 40 Prozent des Alterseinkommens aus der betrieblichen Vorsorge, so sind es hierzulande gerade einmal vier Prozent. Österreich hinkt der europäischen Entwicklung also deutlich hinterher. Dabei ist die betriebliche Vorsorge auch ein praktisches Instrument zur Mitarbeiterbindung. Tatsache ist, dass jeder Betrieb auf gute und verlässliche Mitarbeiter angewiesen ist. Es ist
die neue perspektiVe der beratung
Die 3 Banken Versicherung bietet innovative Lösungen für Tourismus, Handel, Industrie und Gewerbe. wir behandeln sie anders: • Wir beraten Sie ganzheitlich in Bezug auf Ihr Versicherungspaket. • Wir erstellen ein Versicherungskonzept, das so einmalig ist wie Ihre Ansprüche. • Wir bieten Ihnen ein umfassendes Risk-Management und eine klare Analyse all Ihrer bestehenden Versicherungen. • Wir informieren Sie über Marktentwicklungen, die Ihre Versicherungen betreffen.
3 banken Versicherungsmakler
24 mitarbeiter in 5 regionalzentren: Innsbruck, Stadtforum 1 Linz, Wiener Straße 32 Klagenfurt, Dr.-Arthur-Lemisch-Platz 5 Graz, Kaiserfeldgasse 15 Wien, Tegetthoffstraße 7 office@3bvm.at, www.3bvm.at
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Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden der Bank Austria Tirol
Christian Kainz, Head of Corporate Structured Finance
Wachstum durch Zukauf Unternehmen müssen wachsen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Der gängige Weg ist das organische Wachstum von innen, über neue, innovative Produkte und Dienstleistungen in alten und neuen Märkten. Einen anderen Weg zu wachsen bietet der Zukauf geeigneter Unternehmen. Die Bank Austria bietet als führende Firmenkundenbank Österreichs genau für diesen Bereich ein hoch spezialisiertes Expertennetzwerk mit internationalem Know-how.
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er Vorteil des Wachstums durch Zukauf liegt vor allem darin, dass ein Unternehmen dadurch geografisch sowie branchenorientiert schneller wachsen kann. Die Bank Austria verzeichnet eine verstärkte Berater-Nachfrage für Zukäufe. „Auch wenn die Fundamentaldaten noch kein Ende der Krise signalisieren, hat doch das gefühlte Risiko bei den Unternehmen abgenommen“, analysiert Markus Sappl, Bank-Austria-Landesdirektor Firmenkunden Tirol. „Dazu kommt, dass die historisch tiefen Zinsen Investitionen attraktiv machen und auch viele Unternehmen krisenbedingt ihre Bilanzen in Ordnung gebracht haben. Wir sehen sowohl auf der Käufer- als auch auf der Verkäuferseite attraktive Unternehmen.“
Expertenwissen gefragt
„Bevor mit der Suche nach einem Unternehmen begonnen wird, sollte ein ausführliches
Anforderungsprofil erstellt werden, damit deutlich wird, welche Eigenschaften potenzielle Kauf- oder Übernahmekandidaten mitbringen müssen. Es muss definiert werden, welchen Nutzen die Akquisition bringen soll und welche übergeordneten Ziele mit dem Kauf verfolgt werden“, so Christian Kainz, Head of Corporate Structured Finance. Strategische Gründe sind beispielsweise, einen Konkurrenten zu übernehmen, neue Vertriebswege zu eröffnen, die eigene Angebotspalette zu erweitern, neues Know-how hinzuzugewinnen, die eigene Marktmacht zu stärken und auszubauen oder kostengünstigere Produktionsmöglichkeiten zu schaffen. „Genau dafür braucht man erfahrene Experten mit spezifischem Know-how. Die Bank Austria bietet als führende Firmenkundenbank Österreichs Expertenwissen und -tools aus einer Hand. Darüber hinaus verfügen wir auch über hervorragende internationale Kontakte in verschiedenste Branchen,
da die Bank Austria als Teil der UniCredit die führende Bank bei grenzüberschreitenden Geschäften ist und das dichteste Bankennetzwerk in Zentral- und Osteuropa mit Tochterbanken in 17 Ländern betreibt“, fasst Sappl zusammen.
Information
Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Firmenkundenbetreuerin bzw. Ihrem Firmenkundenbetreuer sowie bei Markus Sappl, Tel.: 05 05 05-95182 oder markus.sappl@unicreditgroup.at bzw. Christian Kainz, Tel.: 05 05 05-44218 oder christian.kainz@unicredigroup.at und unter firmenkunden.bankaustria.at.
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Oben links: Entwurf, 1974, Mischtechnik auf Papier, 120 x 140 cm, Privatbesitz Oben rechts: Entwurf, Löffelwand und Affe, 1998–91, Mischtechnik auf Papier, 91 x 135 cm, STRABAG Kunstforum/Wien Unten links: Porträt Christine Gironcoli, 1963, Mischtechnik auf Papier, 40,5 x 36 cm, Sammlung Liaunig
Kunst & Kultur
Unten rechts, v.l.: Kuratorin Dr. Bettina M. Busse, RLB-Vorstandssprecher Dr. Hannes Schmid, die Gattin des Künstlers, Christine Gironcoli, sowie die Künstlerische Leiterin der RLB Kunstbrücke, Mag. Silvia Höller
// Foto: RLB Tirol AG/Emanuel Kaser
arbeiten auf papier Der Ausstellungsschwerpunkt der RLB Kunstbrücke konzentriert sich seit Jahren auf Künstlerpersönlichkeiten mit biografischen Bezügen zu Tirol. In diesem Zusammenhang präsentiert die aktuelle Ausstellung einen konzentrierten Querschnitt der grafischen Arbeiten von Bruno Gironcoli. Der vor drei Jahren in Wien verstorbene Künstler wurde 1936 in Villach geboren – sein Bezug zu Tirol? Von 1951 bis 1956 absolvierte er in Innsbruck eine Gold-, Silber- und Kupferschmiedelehre und besuch-
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te regelmäßig das 1946 gegründete Institut FranÇais, das mit seinen Ausstellungen damals als Zentrum der Moderne in Tirol galt. Ein Stipendium des Landes Tirol als auch väterliche Unterstützung ermöglichten Gironcoli 1960 einen einjährigen Aufenthalt in Paris, wo er sich unter anderem mit der französischen Moderne und vor allem mit dem Werk von Alberto Giacometti auseinandersetzte. Nach seiner Rückkehr nahm er das vorher begonnene Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien wieder
auf, wechselte allerdings in die Metallbearbeitungsklasse und beschäftigte sich auch zunehmend mit der Bildhauerei. Die aktuelle Ausstellung in der RLB Kunstbrücke, Bankstelle Adamgasse in Innsbruck, zeigt sein grafisches Œuvre, das eine Zeitspanne von rund 30 Jahren abdeckt – von den Anfängen der 1960er- bis zum Spätwerk der 1990er-Jahre. Die Berliner Kuratorin und Gironcoli-Expertin Bettina M. Busse, die auch für die erfolgreiche Ausstellung „Gironcoli:Context“ im Wiener Belvedere verantwortlich war, hat dafür eine exemplarische Auswahl von 43 Papierarbeiten zusammengestellt. Die Ausstellung läuft noch bis einschließlich 31. Jänner 2014.
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Bild des syrischen Künstlers Ziad Al Abbo Die Camerata Salzburg unter der Leitung von Louis Langrée eröffnet am 5. Mai 2014 gemeinsam mit Matthias Goerne die elfte Auflage von „Musik im Riesen“
fremde freunde
// Foto: Andreas Hechenberger
lebendige klangwelten Das Festival „Musik im Riesen“ in den Swarovski Kristallwelten geht im kommenden Jahr bereits zum 11. Mal im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne. Die Tage von 5. bis 11. Mai 2014 werden geprägt sein von der Klangwelt der menschlichen Stimme und von Kompositionen für Streicher und Klavier. So gastieren im kommenden Jahr der Bariton Matthias Goerne, der Tenor Mark Padmore, das Vokalensemble Vox Luminis, der Schauspieler und Regisseur Karl Markovics, die Camerata Salzburg, die Pianisten Till Fellner und Tamara Stefanovich sowie viele andere Künstler in Wattens. Auch das Masterclass-Programm „Impuls“, bei dem junge Talente auf Musiker von Weltformat treffen, findet 2014 seine Fortsetzung. Wie schon in den vergangenen Jahren finden jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn Einführungsgespräche statt, in denen die Künstler Einblicke in ihre Arbeit und in die Programme geben, die sie für „Musik im Riesen“zusammengestellt haben. Und auch das bewährte Package „Kunst – Kulinarium – Konzert“ wird es wieder geben. Tickets für Einzelkonzerte sind ab 15 Euro erhältlich. // www.kristallwelten.com/musik
phänomen der wahrnehmung Noch bis 15. Feber 2014 ist mit Rens Veltmann einer der vielseitigsten Künstler Tirols mit einer eigens konzipierten Ausstellung zu Gast im aut. architektur und tirol. Gezeigt werden Arbeiten im Spannungsfeld von Malerei, transmedialer sowie interaktiver Kunst und Robotik, mit denen Veltmann den Phänomenen der Wahrnehmung nachgeht. // www.aut.cc
So lautet der Titel der heurigen Weihnachtsausstellung der Galerie Nothburga in Innsbruck. Den Hintergrund erklärt Sibylle Saßmann-Hörmann: „Wir von der Galerie Nothburga freuen uns, Freunde zu haben, die uns jährlich durch eine freiwillige Spende von 30 Euro in unserer Arbeit unterstützen. Als Dankeschön haben wir heuer den Mitgliedern des Freundeskreises wieder vorgeschlagen, die Weihnachtsausstellung mit eigenen Werken zu bespielen, was großen Anklang fand.“ Zudem wurden zur Ausstellung Menschen eingeladen, für die der künstlerische Ausdruck eine Möglichkeit ist, die Traumata von Flucht und Trennung zu verarbeiten, sich vielleicht sogar durch ihre Kunst ein neues Leben in der Fremde aufzubauen. In diesem Sinne wird gerade die Weihnachtszeit dazu genutzt, Barrieren zwischen fremd und vertraut abzubauen und neue Beziehungen zu knüpfen. Denn der Fremde ist uns nur so lange fremd, bis wir ihn kennen, seinen Namen wissen, mit ihm gesprochen haben, seine Ängste verstehen und vielleicht auch seine Träume teilen können. // www.galerienothburga.at
von tirol in die ganze welt Wir geben es zu: Wir sind bekennende Fans von Bernhard Aichner, mögen seine Fotos und ganz besonders seine Bücher. Umso gespannter sind wir auf seinen neuesten Krimi „Totenfrau“, erschienen im Münchner btb Verlag und ab März 2014 erhältlich – auch weil er damit nicht nur Kritiker im deutschsprachigen Raum überzeugt hat, sondern u. a. auch in Norwegen, Italien und England bis hin in die USA!
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Kunst ganz unkompliziert Zum Thema Kunst hat jeder seinen eigenen, individuellen Zugang – der Künstler selbst wie auch der Betrachter. Vor fünf Jahren hat Birgit Fraisl mit einem 250 Quadratmeter großen offenen Loft in Innsbruck ein Kommunikationszentrum für Kunst und Kultur geschaffen. Das artdepot steht für die Förderung junger Künstler und bietet „Raum für Kunst“ mit vorwiegend Tiroler Bezug. Wie in der kommenden Ausstellung ...
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om 18. Dezember 2013 bis 23. Jänner 2014 sind im artdepot Arbeiten des in Thaur lebenden Künstlerehepaares Elisabeth und Albin Schutting zu sehen. Die Ausstellung „unwegsam“ erforscht dabei die Wirklichkeit und deren Wahrnehmung mit den Mitteln der Kunst. Dabei kommen verschiedene Medien wie Malerei, Video- und Objektkunst zum Einsatz – auch, um das vielfältige Spektrum in all seinem Facettenreichtum abdecken zu können. Die Bilder von Albin Schutting sind Teil einer Serie von Arbeiten mit dem Titel „Im Wald“. Die Protagonisten der Bilder befinden sich in einem stark abstrahiert dargestellten
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Wald, in dem kaum ein Weg zu erkennen, der aber auch kein realer Ort ist. Die kurzen Texte auf manchen Bildern sind dabei nicht nur Assoziationshilfen der teils abstrakten Darstellungen, sie führen auch immer wieder in den surrealen Bereich der Gedanken und der Erinnerung. Albin Schutting malt einerseits auf großformatigen Leinwänden in Öl, bearbeitet anderseits das Thema in fragilen, fein gezeichneten Grafiken auf Papier. Elisabeth Schutting verwendet in ihren Werken Fragmente und Ausschnitte verschiedener Quellen. „Kunstbilder“, Medienbilder, private Aufnahmen, Fotografien, die wie historische Dokumente wirken, und Or-
namente. Diese fügt sie neu zusammen, überarbeitet sie und vereint sie damit zu neuen Bildern mit gänzlich veränderten Aussagen. Schon in früheren Zeiten arbeitete Elisabeth Schutting mit dem Stilmittel der Collage, das auch heute noch den formalen Charakter ihrer Arbeit bestimmt. Ein gemeinsames Video der beiden greift als Art Bindeglied zwischen den Arbeiten indes Motive der gemalten und gezeichneten Bilder auf – ein Jogger scheint endlos dahin zu laufen; verfremdete Waldfragmente, alptraum artige Figuren, Filmsequenzen und Zeichen tauchen auf, greifen ineinander und verschwinden wieder.
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„Mit der Kunst up to date zu sein, ist nicht selbstverständlich. Sowohl im Design als auch farblich abgestimmte, interessante Exponate schmücken die Besprechungsräume der Stubai ZMV GmbH. Bei zahlreichen Geschäftspartnern hinterließen die individuellen und interessanten Bilder ihre Eindrücke. Stubai ehrt es, das Projekt zur ‚Förderung der Künstler’ unterstützen zu dürfen. Wir bedanken uns bei Birgit Fraisl von der Galerie artdepotart2rent für die äußerst angenehme Zusammenarbeit vor allem auf künstlerischer Ebene.“ „Wir hatten von Anfang an Anfragen von jungen Künstlern, die unsere Räume bespielen wollten. Erste Versuche haben sich als in Summe sehr schwierig erwiesen, da oft zu wenige Bilder vorhanden waren, um unsere 1.200 Quadratmeter zu bebildern. Über die Jahre hat sich gezeigt, dass wir mit art2rent am besten fahren. Wenn umgehängt wird, werden Löcher wieder verschlossen und Bilder auf die Wohnsituation abgestimmt. Eine stimmige Mischung von unterschiedlicher Kunst unterstreicht die Möbel und bildet somit ein perfektes Ganzes. Wir können art2rent nur empfehlen: Professionelle Abwicklung und ein geschultes Auge sprechen für sich.“
Alexander Durda, Stubai ZMV GmbH
Marianne Scharfetter, mg interior
artdepot birgit fraisl kunst auf zeit
Das artdepot als „Raum für Kunst“ versteht sich als Fortsetzung und Erweiterung des bewährten Kunstbetriebes art2rent, bei dem die Kunst zum öffentlichen Raum wird. Lassen sich die Bilder im artdepot betrachten, so kommen sie durch art2rent zu Ihnen, denn viele Exemplare aus dem breiten Fundus lassen sich auch mieten – zu fairen Konditionen. Kunstwerke inszenieren Räume neu, geben ihnen Charakter, sind aber oft auch abhängig von Stimmungen. Mit art2rent haben Unternehmer, Praxen oder Hotels sowie Privatpersonen die Möglichkeit, Kunstwerke für einen bestimmten Zeit-
raum zu mieten und danach auszutauschen. Gerade für Unternehmensbereiche mit hoher Kundenfrequenz ist dies die perfekte Lösung, Besuchern und Geschäftspartnern immer wieder spannende, abwechslungsreiche Räumlichkeiten zu bieten und Schau- oder Aufenthaltsräume kreativ zu gestalten. art2rent bietet einen Komplettservice, der von der Hilfestellung bei der Bilderauswahl über das Hängen und Versichern bis hin zur Gestaltung der Drucksorten reicht – Probehängen in den entsprechenden Räumlichkeiten inklusive. Zur Auswahl stehen ca. 300 Kunstwerke von heimischen, nationalen und internationalen Künstlern.
Maximilianstraße 3, im Innenhof 6020 Innsbruck Tel.: 0650/533 1985 office@artdepot.co.at www.artdepot.co.at Öffnungszeiten: Mo.–Fr. von 11–18 Uhr, Do. bis 20 Uhr Sa. von 11–14 Uhr nächste ausstellung: Elisabeth Schutting & Albin Schutting „unwegsam“ Vernissage: Di., 17.12.2013, 19 Uhr Dauer: bis 23.01.2014
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Paradiesvögel im Zeughaus Die interdisziplinäre Ausstellung im Museum im Zeughaus lässt die Faszination über die Paradiesvögel lebendig werden. Sie lädt ein zu einem Streifzug durch die Natur- und Kulturgeschichte dieser bezaubernden Tiere. Hervorragende Präparate, Bild- und Filmdokumente sowie besondere Exponate wie das Buch mit der ersten Paradiesvogelabbildung in Europa, extravagante Mode, Aquarelle, Briefmarken und Münzen vermitteln die Pracht dieser Singvögel. // Fotos: Wolfgang Lackner, Tim Laman, Ernst Heiss
Arbeit der Ferrarischule Innsbruck Zwei balzende Männchen und ein Weibchen des Schmuckparadiesvogels Wimpelträger, Museum Mensch und Natur, München
Huli aus Papua-Neuguinea mit Kopfschmuck aus dem Gefieder von Paradiesvögeln
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Blick in die Ausstellung „Paradiesvögel“
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chon die ersten Paradiesvögel, die vor fast 500 Jahren Europa erreichten, faszinierten mit ihrem prachtvollen Federkleid Wissenschaftler, Künstler und Laien gleichermaßen – und bis heute haben sie kaum etwas von ihrem Zauber eingebüßt. Stand zunächst die aus heutiger Sicht befremdlich anmutende Diskussion im Vordergrund, ob es sich um fußlose Himmelswesen handelt, so waren es später ihre phantastisch anmutende Schönheit sowie Fragen der Evolutions- und Soziobiologie, die das Interesse an den wunderschönen Tieren wach hielten.
Heimat der Paradiesvögel
Die Paradiesvögel kommen in 42 Arten in 17 Gattungen in den Regenwäldern Australiens, auf Neuguinea und den Molukken vor. Die Krähenverwandten ernähren sich von Insekten, Feigen und Muskatnüssen. Sie zeichnen sich durch ihr extrem buntes und ausgreifendes Federkleid sowie ihr einzigartiges Balzverhalten aus. Als ihre eigentliche Heimat gilt Neuguinea, wo 38 Arten leben.
Auf nach Europa
Die ersten Paradiesvögel gelangten 1522 in Folge der Weltumsegelung von Fernando Magellan nach Europa. Die Bälge waren das Geschenk eines Herrschers auf den Molukken an den spanischen König. Da den präparierten Vögeln die Beine fehlten, verbreitete sich in Europa rasch die Legende, die Göttervögel entstammten dem Paradies. Auch in wissenschaftlichen Abhandlungen und Reiseberichten aus dieser Zeit werden die Paradiesvögel als mystische Wesen beschrieben, die sich − schwerelos in der Luft schwebend
− nie auf den Boden niederließen, bis sie jäh aus dem Himmel tot auf die Erde stürzten.
Vogelbuch aus 1582
Als Beispiel dieser phantasievollen Spekulationen findet sich in der Ausstellung das berühmte „Vogelbuch“ des Naturforschers Conrad Gesner aus dem Jahr 1582. Es zeigt die erste Schwarzweiß-Illustration eines „Lufftvogels“ in Europa. Es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, bis der erste europäische Vogelkundler in Neuguinea einen Paradiesvogel im Flug beobachtete und die mystischen Vorstellungen mehr und mehr entkräftet wurden. Warum den in Europa bekannten Bälgen Flügel und Beine fehlten, hatte ästhetische und präparatorische Gründe.
Begehrter Federnschmuck
Die Bewunderung der Paradiesvögel ging im 19. und bis Anfang des 20. Jahrhunderts so weit, dass sie zu einem heiß begehrten Modeaccessoire wurden und die Tiere dadurch beinahe vom Aussterben bedroht waren. Die Ausstellung beleuchtet nicht nur die extravagante Mode dieser Zeit, sondern geht auch auf die in der Folge einsetzenden Tierschutzbewegungen und das Thema Tierschmuggel ein. Die Höhere Lehranstalt für Mode, Ferrarischule Innsbruck, hat für die Schau eine Reihe von Modellen und Entwürfen gefertigt.
Galerie der Schönheiten
Im Zentrum der Ausstellung stehen hervorragende Präparate sowie Bild- und Filmdokumente, die die Vielgestaltigkeit der Paradiesvögel, ihr imposantes Balzverhalten sowie ihren Lebensraum anschaulich vermitteln. Neben kunstvollen Abbildungen von Para-
diesvögeln auf Geldscheinen, Briefmarken und in naturwissenschaftlichen Büchern sind ein kurioses Federbild, eine Federkarte sowie Aquarelle des ungarischen Malers Szabolcs Kokay in der Ausstellung zu sehen. Zu den „prominentesten“ Exponaten im Zeughaus zählen zwei Blauparadiesvögel, die nach dem naturwissenschaftlich begeisterten Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn benannt wurden, und eine Prinzessin-Stephanie-Paradieselster, benannt nach Rudolfs Ehefrau Prinzessin Stephanie von Belgien.
Paradiesvögel
bis 23. März 2014 Museum im zeughaus Zeughausgasse, 6020 Innsbruck www.tiroler-landesmuseen.at Führungen An Sonntagen um 11 Uhr 22. Dezember 2013 5., 12. und 26. Jänner 2014 Kinderführung an Samstagen um 15 Uhr 21. Dezember 2013 11. und 25. Jänner 2014 Vorträge Mittwoch, 11. Dezember 2013 „Paradiesvögel: Vom mystischen Himmelswesen zum Rätsel der Evolution“ mit Michael Apel (München) Donnerstag, 23. Jänner 2014 „Schmuggel mit Tieren: ein einträgliches Geschäft mit großen Gefahren“ mit Friedrich Schmoll (Wien) Beginn jeweils um 19 Uhr
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Kunstvolle Mischung Die Kuratorinnen der Galerie Nothburga haben ein sehr eigenständiges Kunstkonzept in Tirols Kulturlandschaft etabliert, in dem Künstler und Genres nicht nur im Laufe eines Jahres abgewechselt und gemixt werden, sondern auch in den Ausstellungen selbst. Fast jede Ausstellung wird mit zwei Namen und artverwandten Arbeiten bestückt – oder aber komplett konträr ausgerichtet. Malerei trifft auf Objekt trifft auf Schmuck ... auch im Jahr 2014.
Termin: 14. Jänner bis 8. FEber 2014
gitti schneider & edith vetter Malerei & Schmuck: Die vielseitige Innsbrucker Künstlerin Gitti Schneider verbindet im wahrsten Sinne des Worts vielschichtige Malerei mit Fotografien ... und ihrer eigenen Geschichte. In der Jänner-Ausstellung wird erstmals in einem größeren Rahmen individueller Schmuck von Edith Vetter präsentiert.
loris morosini & werner richter Objekte & Malerei: Die Feberausstellung wird vom Slowenen Loris Morosini und dem Tiroler Werner Richter gestaltet, die unter dem Titel „Form & Farbe“ elegante, subtile Objekte aus edlen Hölzern und expressive, farbstarke Gemälde zeigen.
Termin: 18. feber bis 15. märz 2014
egone – welt ohne titel
Termin: 25. märz bis 19. april 2014
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Malerei: Das Ausstellungsprojekt egone ist als Ausstellung mit zwei Veranstaltungsorten – dem Innsbrucker Stadtarchiv-Stadtmuseum und der Galerie Nothburga – gedacht, wo die Werke dieses früh verstorbenen Innsbrucker Künstlers, die aus Privatbesitz und aus seinem Nachlass kommen, gezeigt werden. Damit soll diese schillernde Persönlichkeit der Innsbrucker Kunstszene der 1980er- und 1990er-Jahre mit einem Querschnitt durch sein Schaffen wieder in Erinnerung gerufen werden. Der Teil der Ausstellung in der Galerie Nothburga ist als Fortsetzung und Ergänzung der Ausstellung im Stadtarchiv gedacht. Hier wie dort werden Arbeiten präsentiert, die für verschiedene Phasen seines Schaffens, seine Standpunkte und Botschaften an den Betrachter, an die Außenwelt beispielhaft sind. Zum Ausstellungsprojekt erscheint ein Katalog.
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lois salcher & sergio sommaVilla Malerei & Objekte: Lois Salchers Bilder ereignen sich im Akt des Malens und in jenem des Betrachters, sind tiefgründig, ohne Konkretes zu beschreiben – und werden in der Ausstellung begleitet von Objekten des Südtiroler Bildhauers Sergio Sommavilla und dessen archetypischen Gesichtern.
termin: 29. april bis 24. mai 2014
martin bruch & sabine müller-funk Foto, Video & Objekte: Martin Bruchs „FotoSignaturen“ zeigen Aufnahmen von Menschen, die sein Leben bisher kreuzten, während Sabine Müller-Funk sich seit Jahren mit den Themen Verdichtung und Membranen beschäftigt. Ein spannender Mix, der nur auf den ersten Blick völlig konträr wirkt.
termin: 3. bis 28. Juni 2014
termin: 16. september bis 11. oktober 2014
adelheid schmidnuss & gabriela nepo-stieldorf Malerei & Objekte: Adelheid SchmidNuss, die 2014 ihren 75. Geburtstag feiert, thematisiert in ihren großformatigen Bildern Partnerschaften, Menschen und Tiere. Diesen stellt die Bildhauerin Gabriela Nepo-Stieldorf ihre reduzierten, fast archaischen Objekte gegenüber.
termin: 21. oktober bis 15. noVember 2014
renate braun & minu ghedina Malerei & Objekte: Renate Braun, eine der letzten Bauhaus-Künstlerinnen, zeigt Bilder von einer energiegeladenen Vitalität und Lebensfreude. Die Innsbruckerin Minu Ghedina setzt sich in ihren Skulpturen vor allem mit Nähe, Distanz und Erreichbarkeit auseinander.
weihnachtsausstellung 2014 Mixed Media: Ausstellung von Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler aus dem Kreis der Galerie Nothburga.
galerie nothburga Innrain 41, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/563761 info@galerienothburga.at www.galerienothburga.at Öffnungszeiten während der Ausstellungen: Mi.–Fr. von 16–19 Uhr Sa. von 11–13 Uhr
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Die Corvette Stingray ist das neue Flaggschiff der US-Traditionsmarke Chevrolet und kommt Anfang 2014 auch nach Österreich gerollt. Die siebte Generation des Supersportlers soll die beste und stärkste Corvette aller Zeiten werden. Die Zahlen sprechen jedenfalls deutlich dafür: Als Kraftquelle fungiert ein neuer 6,2-Liter-LT1-V8Motor, der in Verbindung mit einer Hochleistungs-Abgasanlage eine Leistung von 460 PS und ein maximales Drehmoment von 630 Nm generiert, dazu sprintet die Stingray in 4,2 Sekunden von null auf 100 km/h und ermöglicht Querbeschleunigungen von bis zu einem g. So viel Spaß hat auch seinen Preis: Das schöne Coupé ist um 91.500 Euro erhältlich ...
Pablo Picasso hat die Welt des Bildes so radikal verändert wie niemand sonst. Und so kommt auch der neue C4 Picasso von Citroën in neuem Design daher – zahlreiche technische Innovationen inklusive, vom 7-Zoll-Touchscreen über die 360-Grad-Rundumsicht bis zur Einparkhilfe und weiteren Hilfsmittelchen für entspanntes Fahren. Die neuen Proportionen definieren das Thema Kompaktheit bei Vans dabei völlig neu und wurden in eine progressive, dynamische Linienführung gepackt. Die Scheinwerfer und Rücklichter sind von den neuesten Conceptcars der Marke inspiriert und verleihen dem großen Kleinen einen sehr eigenständigen Look. Der Einstiegspreis liegt bei knapp 20.000 Euro.
reinheitsgeboterfüller Der neue Peugeot 308 setzt mit seiner BlueHDi-Technologie einen technischen Meilenstein bei der Abgasreinigung, auch der Verbrauch konnte deutlich gesenkt werden und das Design passt bei den chicen Franzosen eh fast immer ... Der Dieselpionier ist ab 15.900 Euro der Ihre.
mehr komfort. mehr funktion Und noch mehr braucht man zum neuen 4er-Cabrio von BMW eigentlich nicht zu sagen. Der lässige Oben-ohne-Bayer markiert eine neue Ära bei den BMW-Cabrios der Mittelklasse, bietet ab rund 48.000 Euro Fahrdynamik auf höchstem Niveau und ist noch dazu absolut wintertauglich!
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Bruno König, Motorredaktion
preis-raum-wunder Der Dacia Logan MCV bleibt auch in seiner Neuauflage der mit Abstand preiswerteste Kombi in Österreich. Das von Grund auf neu entwickelte Modell steht zu einem Basispreis von 8.290 Euro bei den Händlern und bietet um diesen Preis auch jede Menge Raum. Die neue Modellgeneration kombiniert das tolle Platzangebot mit deutlich erweiterter Ausstattung, modernem Design und topaktueller Renault-Technik. So ist der neue Dacia Logan MCV eine Klasse größer und gleichzeitig effizient wie nie.
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Just driVe! Eine Aufforderung, der man im Alfa Romeo 4C nur allzu gerne nachkommt, deshalb wird sie auch die Kommunikation der Modellreihe begleiten. Das Auto indes überzeugt mit tollen Fahrleistungen, coolem Handling, extremer Aerodynamik und einem Design, das die stilistischen Merkmale der großen Alfa-RomeoTradition aufgreift und in seinem Layout ein wenig an den legendären 33 Stradale denken lässt. Entwickelt wurde der 4C für maximales Fahrvergnügen und das ist zweifelsohne gelungen. Zu haben ist der sportliche Sprinter (4,5 Sekunden von null auf 100 km/h) ab 54.000 Euro.
Frauen verhalten sich am Steuer ja bekanntlich anders als Männer. Junge Menschen fahren rasanter als ältere, auch das ist nichts Neues. Fahrassistenzsysteme greifen jedoch immer auf die gleiche Art und Weise ein. Dies könnte sich bald schon ändern. Herzstück dabei ist ein neu entwickelter Fahrsimulator, in dem Testpersonen verschiedenen Geschlechts und Alters zwei unterschiedliche Verkehrssituationen meistern müssen. Ungefährliche Situationen werden darüber hinaus in der Realität getestet. Basierend auf diesen Daten werden die Assistenzsysteme individuell abgestimmt. Deshalb könnte es künftig beim Einsteigen ins Auto heißen: „Bitte geben Sie Ihr Geschlecht und Alter ein.“ Nicht nur „Mann“ darf gespannt sein. Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at
high performance Der RS Q3 ist das erste RS-Modell in der Audi-Q-Familie und erschließt zugleich eine neue Klasse im SUV-Segment. Trotz des eindeutigen SUV-Charakters verfügt der High-Performer über kompakte Abmessungen, die in Kombination mit dem 2,5-Liter-Fünfzylinder-TFSI-Motor, dem RS-Sportfahrwerk und der performanceorientierten Gewichtsverteilung im Fahrzeug für beeindruckende Fahrleistungen sorgen und eine Benchmark im Subsegment der sportlichen Kompakt-SUVs setzen. Startpreis: 65.750 Euro.
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Ihr Volvo V40 cross country Ab 3,8 L/100 km und 99 g CO2 I n n s b r u c k Langer Weg 12 · Tel. 0 512 - 3336-0 W ö r g l Innsbrucker Straße 105 · Tel. 0 53 32 - 737 11-0
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krawallMacher Eigentlich ist der Ford Fiesta ein braver Stadtflitzer für flotte Muttis oder fesche Mädls. Wenn der Kleine aber von Werk aus 15 Millimeter tiefer liegt, wird’s lustig. Dann handelt es sich nämlich um den „ST“ mit erfrischenden 182 Turbo-PS, frech und unvernünftig. Aber nur so lange, bis Papa den My-Key-Riegel vorschiebt. // Text und Fotos: Bruno König
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n 6,9 Sekunden auf Tempo 100, Spitze 220 km/h, 1,6-Liter-EcoBoost-Turbomotor und ein knackiges, sportliches, tiefergelegtes Sportfahrwerk. Das sind die Zutaten, die für ein breites Grinsen des Fahrers sorgen. Der Ford Fiesta ST ist der stärkste und schnellste Kleinwagen von Ford aller Zeiten. Da muss sich ein Mini Cooper S oder Fiat 500 Abarth ganz schön warm anziehen, um mithalten zu können. Der ST ist eine Entwicklung des Ford Team RS und verfügt über einen Hochleistungs-Antriebsstrang und ein besonders sportlich abgestimmtes Fahrwerk. Als Herz fungiert der 1,6-Liter-EcoBoost-Motor – konsequent nach dem Downsizing-Konzept entwickelt –, der stramme 182 PS auf die Straße bringt. Diese Kombination schiebt den Fiesta ST schon ab 1.600 Touren vehement nach vorn. Bis zu 240 Nm drücken auf die Kurbelwelle und die Akustik ist ein Genuss.
Verantwortlich für den genialen Sound ist ein sogenannter „Sound-Symposer“, der das charismatische Ansauggeräusch des Motors gezielt in den Innenraum überträgt. Aber Vorsicht, das kann richtig süchtig machen.
narrensicheres fahrwerk
Dass die Spezialisten vom Team RS das Fahrwerk des schnellen Fiesta auf der Nordschleife abgestimmt haben, spürt man. Der ST „pickt“ förmlich auf der Straße. Auch in schnell gefahrenen Kurven liegt der Fiesta wie ein „Brett“. Was jedoch nicht heißt, dass er brettlhart ist. Trotz dieses enorm großen Spaßpotenziales knausert der EcoBoost-Motor mit dem Sprit. Mehr als 7,2 Liter im Schnitt wollten nicht durch die vier Einspritzdüsen. Bei sanfterer Fahrweise lässt sich dieser Wert nochmals senken. Der Innenraum spiegelt die Fahrleistungen wider. Betont sportliches Ambiente und tolle Sitze mit
perfektem Seitenhalt. Ist mal der Nachwuchs im flotten Fiesta ST unterwegs, muss sich keiner Sorgen um Radarstrafen machen. Dank dem „My-Key-Schlüssel“ kann die Höchstgeschwindigkeit gedrosselt werden und auch das ESP lässt sich damit nicht mehr ausschalten. Sicher ist sicher.
facts ford fiesta st
• Motor: 1,6-Liter-VierzylinderEcoBoost-Benziner • Leistung: 134 kW/182 PS • Drehmoment: 240 Nm bei 1.600 U/ min • Beschleunigung: 6,9 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 220 km/h • Testverbrauch: 7,2 Liter auf 100 km • CO2-Ausstoß: 138 g/km • Crashsicherheit: 5***** (89 % lt. NCAP) • Preis: ab 22.990 Euro
Was, wenn Design Schönheit mit Kraft verbindet?
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KODO Design fängt die Schönheit und Dynamik von Bewegung ein. Das athletische Design des neuen Mazda6 harmoniert perfekt mit der innovativen SKYACTIV-Technologie und der neuen i-ELOOP Bremsenergierückgewinnung. Verbunden mit i-ACTIVSENSE mit adaptivem Tempomat, Spurwechselassistent und Bremsassistent wird Fahrspaß neu definiert.
Der neue M{zd{ 6 Sport Combi.
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Verbrauchswerte: 4,2–6,4 l/100 km, CO2-Emissionen: 110–150 g/km. Symbolfoto.
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Man of quattro Seit zehn Jahren ist Mag. Andreas Resch im Verbund „VOWA und Porsche Innsbruck“ für die Vermarktung von Audi verantwortlich. Wir trafen ihn für einen Rück- und Ausblick. // Text und Foto: Bruno König testet und entwickelt. Heuer konnten wir es schaffen, den Allradanteil auf knapp 50 Prozent zu erhöhen. Jeder zweite von uns verkaufte Audi ist ein quattro. Damit sind wir führend im Premiumsegment. Der Begriff quattro wird weltweit mit Audi in Verbindung gebracht. Wir sehen es bei unseren Kunden: Wer einmal quattro fährt, fährt immer quattro. Dazu kommt, dass quattro-Modelle einen höheren Wiederverkaufswert haben.
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n den letzten zehn Jahren konnte Andreas Resch dank tatkräftiger Unterstützung seines Verkaufsteams die Marke Audi kontinuierlich nach vorne entwickeln. Aktuell liegt er in seinem Verantwortungsgebiet deutlich über dem Österreichschnitt. Warum, erklärt er im Interview. eco.nova: Ein schwierig zu prognostizierendes Jahr geht zu Ende. Wie zufrieden sind Sie mit 2013? Mag. Andreas Resch: Trotz düsterer Prognosen und hoher Erwartungen können wir auch heuer wieder die Vorjahreszahlen erreichen. Mitverantwortlich dafür sind unsere Modelle im kleineren und mittleren SUV-Segment mit Audi Q3 und Q5 und zusätzlichen Aktionen bei anderen Modellen. Eine neue Zielgruppe beschert uns unser Kleinster, der Audi A1. Von diesem konnten wir von Jänner bis heute rund 100 Modelle an Kunden ausliefern. Insgesamt werden wir 2013 auf gut 700 verkaufte Audis in unseren zwei Betrieben kommen. Das bedeutet einen Marktanteil von fast sieben Pro-
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Audi startet in Kürze mit dem A3 e-tron. Welche Technologie, glauben Sie, setzt sich durch? Ich persönlich glaube an die Technologie. Der Audi A3 e-tron ist der erste Premium-Kompaktwagen mit serienmäßigem Plug-in-Hybridantrieb. Die Kombination aus modernster TFSI-Technologie und elektrischem Motor sorgt für sparsame 1,5 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer. Das bei einer Reichweite von insgesamt bis zu 1.000 Kilometer, davon bis zu 50 rein elektrisch.
zent. Damit liegen wir deutlich über dem Österreichschnitt. Im Vergleich: 2008 waren es im Verbund 438 Fahrzeuge, was einem Marktanteil von gut fünf Prozent entsprach. BMW und auch Mercedes holen zunehmend auf. Wie schafft es Audi, die Nase weiter vorne zu behalten? Das ist auf mehreren Säulen aufgebaut. Neben einer guten Produktpalette ist für mich unser starkes Verkaufsteam hauptverantwortlich für den Erfolg. Wir wollen Kunden zu Fans, lebenslangen Partnern und Freunden der Marke Audi machen. Zusätzlich hat für uns Priorität, dem Kunden ein faires Angebot beim Eintausch seines Wagens zu machen. Audi und der Allradantrieb haben eine lange Tradition. Mitbewerber wie BMW und Mercedes setzen ebenso verstärkt auf den Vierradantrieb. Welche Bedeutung hat „quattro“ für den Tiroler Markt? „quattro“ ist eine österreichische Erfindung von Ferdinand Piëch und wurde bei uns ge-
Das Autogeschäft wird auch in Zukunft nicht leichter werden. Welche Faktoren werden entscheiden, um auch künftig am Markt erfolgreich agieren zu können? Auch wenn es schon abgedroschen klingt: Das Wichtigste ist, das Vertrauen der Kunden aufrechtzuerhalten. Dazu zählt nicht nur der Verkauf allein, sondern das ganze Drumherum inklusive Service. Dafür werden wir weiterhin maßgeschneiderte Pakete schnüren, Topqualität bieten und versuchen, die Erwartungshaltung des Kunden bestmöglich zu erfüllen. Wir werden uns mehr anstrengen als andere, denn auch Mitbewerber kochen nur mit Wasser. Es ist wichtig, dem Kunden mit dem nötigen Respekt zu begegnen und seinen Job mit Leidenschaft und Freude zu machen – das spürt der Kunde. Das sind für mich wichtige Faktoren, wo wir uns unabhängig vom Produkt als Händler unterscheiden können. Darüber hinaus bieten wir für den kommenden Winter attraktive Angebote, worauf sich Kunden schon jetzt freuen dürfen. Die oft unterschätzte Zielgruppe Frauen wollen wir künftig mit neuen Ideen verstärkt ins Audi-Boot holen.
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auch im A3 verfügbar. Damit kann sich der aktuelle A3 zwar deutlich von seinem Vorgänger abheben, das Unterscheiden der Modellfamilien wird damit jedoch immer schwieriger. Das wird einem A3-Fahrer sicherlich taugen, einem A4- und A6-Besitzer wahrscheinlich weniger. Obwohl der Neue mit der internen Bezeichnung 8V leicht an Größe zugelegt hat, schafften es die Audi-Ingenieure beim A3 rund 80 Kilo abzuspecken. In Verbindung mit dem nun auf 150 PS erstarkten 2,0-TDI macht sich das deutlich bemerkbar. Agil, flink und kräftig im Durchzug fährt sich der Dreitürer. Die Effizienz konnte durch diese Gewichtsreduktion nochmals verbessert werden, womit sich der A3 in unserem Test mit nur 5,9 Litern auf 100 Kilometer begnügte. Angesichts der Fahrleistungen ein Topwert.
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Ahhh ... drei Der A3 von Audi zählt zu den Bestsellern im Segment der Kompakten. Sowohl der Dreitürer als auch der Sportback und das Cabrio legen die Benchmark in der Klasse. // Text und Fotos: Bruno König
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as kann Audi an einem A3 eigentlich noch besser machen, könnte man sich fragen. Audi hat hier dasselbe Luxusproblem wie BMW. Was sollte man schon groß an einem Modell, das sich über viele Jahre bestens
verkauft hat, ändern?! Doch der Ingolstädter Premiumhersteller weiß zu überraschen, obwohl von außen nur wenig am Erscheinungsbild gefeilt wurde. Front und Heck definieren sich hauptsächlich über die markanten Lichter. Die neue LED-Licht-Technologie ist nun
Mehr als das Außendesign hat sich das Innenambiente verändert. Aufgeräumter, klarer und übersichtlicher zeigt sich das Interieur. Weniger Schalter, dafür ein großer versenkbarer Bildschirm und ein „Dreh-Drück-Schalter“ inklusive Touchpad zieren nun die Mittelkonsole. Was anfangs etwas verspielt wirkt, zeigt sich mit der Zeit doch recht praktisch. Vor allem kann man mit dem gut erreichbaren Schalter viele Funktionen während der Fahrt bedienen, ohne dabei abgelenkt zu werden. Und das 7-stufige Doppelkupplungsgetriebe sorgt mit seinen blitzschnellen Gangwechseln für noch mehr Fahrspaß. In der Kombination Sportback, quattro und DSG wird der A3 auch weiterhin die Latte in der Kompaktklasse legen.
Facts Audi A3 2,0 TDI
• Motor: 2,0-Vierzylinder-Turbodiesel • Leistung: 110 kW/150 PS • Drehmoment: 320 Nm zw. 1.700 und 3.000 U/min • Beschleunigung: 8,6 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 216 km/h • Testverbrauch: 5,9 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 106 g/km • Crashsicherheit: 5***** (91 % lt. NCAP) • Preis: ab 23.280 Euro (1,2 TSFi), ab 28.130 Euro (2,0 TDI)
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SpieSSig war gestern Wer behauptet, Limousinen seien spießig oder hätten ein schlechtes Image, der irrt. Die Zeit, in der Stufenhecklimos Design-Schlaftabletten oder Opa-Autos sind, ist endgültig vorbei. // Text und Fotos: Bruno König
raums. Das funktioniert nur über die Fernbedienung oder einen Knopf im Cockpit.
Komfort und Platz
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n Zeiten von dicken Mercedesund BMW-Limousinen waren sie das Statussymbol schlechthin. So ein Siebener von BMW oder eine Mercedes E-Klasse ... wer so was fuhr, der war schon was. Doch Anfang der 1990er kamen Kombis groß in Mode und plötzlich hatten Limousinen nur noch ein Rentnerimage. Mittlerweile können die eleganten Fahrzeuge wieder deutlich an Boden gut machen. O.k., bei uns in Österreich ist das noch kaum zu spüren, doch international sind die Limousinen wieder im Vormarsch. Das verwundert kaum. Sind doch die heutigen Stufenheckautos wieder rich-
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Neben dem großzügigen Platzangebot glänzt die Astra-Limousine vor allem mit Komfort. Das Fahrwerk ist etwas sanfter abgestimmt als jenes des Fünf- oder Dreitürers. Dazu passt auch die präzise, unaufgeregte Lenkung. Der 1,7-Liter-Diesel mit 110 PS fügt sich dazu blendend ein und liefert mit 280 Nm ein sattes Drehmoment. Keine Aufregung herrscht auch beim Verbrauch: Sechs Liter gehen in Ordnung. Das Innenraum-Ambiente ist brav und ordentlich und alles dort, wo’s gebraucht wird. Man darf also gespannt sein, ob die Limousine auch in Österreich ein Comeback feiern darf. tig elegant geworden. Das beweist auch Opel mit dem Astra. Die Heckstufe beim kompakten Opel wirkt nicht aufgesetzt, sondern geht fließend von der Dachlinie hervor. Den Abschluss bildet ein kleiner Spoiler. Das pfeift. Da kenn ich langweiligere Kombis. Dazu kommt, dass das Fassungsvermögen der Laderäume bei den Kombis immer öfter dem Lifestyle zum Opfer fällt. Die Astra-Limousine fasst stolze 460 Liter, da sitzen aber noch vier Personen sehr bequem. Wer die hinteren Sitze umlegt, findet auch für sperriges Transportgut Platz. Leise Kritik gibt’s einzig für den fehlenden Griff zum Öffnen des Koffer-
Facts Opel Astra Limousine 1,7 CDTi Ecoflex
• Motor: 1,7-Liter-VierzylinderTurbodiesel • Leistung: 81 kW/110 PS • Drehmoment: 280 Nm bei 1.750 U/min • Beschleunigung: 12 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 186 km/h • Testverbrauch: 6 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 99 g/km • Crashsicherheit: 5***** (90 % lt. NCAP) • Preis: ab 17.990 Euro
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Lotto-6er Was Mazda innerhalb eines Jahres zusammengebracht hat, gleicht schon fast einem Lotto-Sechser: Drei Modelle, die nacheinander einschlugen wie der Blitz, und das nach mehreren schwierigen Jahren des japanischen Autobauers. // Text und Fotos: Bruno König
Dasein. Die Japaner nennen es „KODO“-Design. Vorbild dafür waren Kraft, Schönheit und Bewegung eines Athleten. Die Optik ist aber nicht seine einzige Stärke: Gleich eine ganze Fülle an Assistenzsystemen greift dem Fahrer unter die Arme, dazu feines Leder auf dem Gestühl und eine Kamera, die angeht, sobald der Rückwärtsgang eingelegt ist. In Summe ergibt das hohen Reisekomfort und entspanntes Fahren. Dieses entspannte Fahren unterstützt auch der kräftige 2,2-Liter-Dieselmotor. Seine 150 PS sind stets zur Stelle und sorgen für flottes und stressfreies Vorankommen. Das knackige 6-Gang-Getriebe lässt sich butterweich bedienen und gefällt mit kurzen Schaltwegen. Das Platzangebot der 4,87 Meter langen Limousine ist üppig. Fünf Personen finden komfortabel Platz und obendrein gibt’s noch einen 522 Liter fassenden Kofferraum. In Sachen Bedienung und Navigation konnte sich der Japaner ebenso beweisen wie beim Komfort. Obwohl eher straff abgestimmt, überzeugt das Fahrwerk mit Langstreckentauglichkeit und hohem Federungskomfort. Die direkte, aber leichtgängige Lenkung unterstreicht diesen Eindruck zusätzlich. Warum mehr Kombis als Limousinen bei uns unterwegs sind, hängt damit zusammen, dass wir Österreicher zum einen ein Kombiland sind und zum anderen, weil Limo und Kombi gleich teuer sind. Für was auch immer man sich beim Mazda6 entscheidet, man wird Freude daran haben.
Facts Mazda6 Limousine 2,2 CD 150
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er Erfolg für Mazda begann mit dem kompakten Gelände-SUV „CX-5“. Der Erfolg war sogar so groß, dass Käufer bis zu einem Jahr auf ihren Neuen warten mussten. Kurz darauf folgte mit dem „Mazda6“ gleich der nächste Volltreffer und auch mit ihrem jüngsten Coup, dem „Mazda3“, trafen die Japaner absolut ins Schwarze. Diese drei Modelle bescheren den
Mazda-Verantwortlichen in Österreich satte Zuwächse im zweistelligen Bereich. Doch wen wundert’s, schaut man sich den Mazda6 mal an: Von vorne, der Seite oder auch von hinten – die Limousine macht in jeder Lebenslage eine gute Figur. Kraftvoll geschwungene Linien, schmale, spitz zulaufende Schweinwerfer und große Lufteinlässe gestatten dem Mazda6 ein selbstbewusstes
• Motor: 2,2-Liter-VierzylinderTurbodiesel • Leistung: 136 kW/150 PS • Drehmoment: 380 Nm zw. 1.800 und 3.600 U/min • Beschleunigung: 9 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 211 km/h • Testverbrauch: 6,2 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 104 g/km • Crashsicherheit: 5**** (92 % lt. NCAP) • Preis: ab 26.990 Euro
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Saubermann Hybridautos zählen nach wie vor zu den Exoten auf unseren Straßen. Doch mittlerweile wechselten sie die Seite und fahren auf der Überholspur. Im Test der Toyota Auris 1,8 Hybrid. // Text und Fotos: Bruno König
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n Hightech fehlt es dem Auris nicht. Er ist geradezu vollgestopft damit und bildet die momentane Speerspitze in der Hybridtechnik. Das zeigt er von außen aber nicht. Da kommt er eher brav, aber dennoch nicht unsportlich daher. Glücklicherweise kommt sein Design wesentlich besser an als jenes des Prius. Der positive Eindruck setzt sich beim Fahren fort. Acht waagrechte Striche finden im Batterieladesymbol Platz. Und irgendwie entwickelt sich das Bewegen eines Hybridautos zur täglichen Challenge. Denn so oft wie möglich möchte man die acht Striche am Display aufleuchten sehen. Das erfordert jedoch einen gefühlvollen Gasfuß und eine vorausschauende Fahrweise. Doch dieses Gefühl speziell nach einer Bergabfahrt oder mehrmaligem Ausrollen vor einer roten Ampel erfüllt einen jedes Mal mit einem Glücksgefühl der besonderen Art. Es ist wie ein kleiner Sieg gegen das alltägliche Energieverschwenden
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und fängt an richtig Spaß zu machen. Um ein Hybridauto entsprechend zu bewegen, ist es auch notwendig, sich auf solche Spielchen einzulassen. Denn wer sich einfach reinsetzt und Gas gibt, wird kaum merkbar Sprit sparen können. Wer jedoch darauf achtet, wird nicht nur mit dem Auris Spaß haben, sondern auch mit seinem Verbrauch. Dank besonnener Fahrweise konnten wir einen Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern erreichen. Es waren aber auch Etappen mit rund vier Liter im Schnitt dabei. Die Gesamtleistung von E-Motor und dem 1,8-Liter-Benziner ergibt 136 PS. Klingt viel, ist jedoch mehr auf friedliches Fahren ausgelegt. Dafür ist unter anderem die aufwendige Dämmung mitverantwortlich, die kaum Geräusche ins Innere lässt. Der Gepäckraum mit 360 Liter Fassungsvermögen ist derselbe wie bei den herkömmlichen Auris-Modellen und gilt nicht mehr als Ausrede, keinen Hybrid wegen der Kofferraumgrö-
ße kaufen zu können. Verbesserungspotenzial besteht bei den verwendeten Materialien im Innenraum. Ansonsten hat sich der Hybrid absolut bewährt. Das zeigen auch die Verkaufszahlen. Rund ein Drittel aller verkauften Auris-Modelle werden mit Hybridantrieb ausgeliefert. Das beweist: Sparen kann auch Spaß machen.
Facts Toyota Auris 1,8 Hybrid
• Motor: 1,8-Liter-VierzylinderBenziner plus E-Motor • Leistung: 100 kW/136 PS • Drehmoment: 142 Nm zw. 2.800 und 4.000 U/min • Beschleunigung: 10,9 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 180 km/h • Testverbrauch: 5,1 Liter auf 100 km • CO2-Ausstoß: 99 g/km • Preis: ab 25.820 Euro
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Chance E-Mobilität Daniel Swarovskis E-Day beim READY-FOR-NATURE-Gelände in Brixlegg zeigte eine in Tirol einzigartige Schau der neuesten E-Autos, Motorräder und Bikes.
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ehr als 1.500 Besucher nützten die einzigartige Gelegenheit und besuchten Tirols größte Elektroautoschau beim E-Day in Brixlegg. Direkt am READY-FOR-NATURE-Gelände präsentierten 15 Aussteller – von Toyota über Renault bis MS Design – ihre neuesten Elektro- und Hybridmodelle. Auch extrem leistungsstarke E-Bikes waren zu sehen. „Der E-Day gab den Ausstellern eine gute Gelegenheit, ihre Modelle einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, während die Besucher einen hervorragenden und umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Technik erhalten haben. Auch wenn grundsätzlich das Vertrauen in die Technologie vorhanden ist, gibt es nach wie vor viele Fragezeichen, die geklärt werden wollen“, beschreibt Daniel Swarovski, Veranstalter und Gründer des nachhaltigen Fashion-Stores. Und die große Neugierde der Besucher gab ihm recht. Highlight der Autoschau war sicherlich der Sportwagen Tesla S,
der in 4,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und eine Distanz von 500 Kilometern zurücklegen kann. Swarovski: „Bei diesem Modell wird Zukunft spürbar und man begreift, was in der Elektromobilität schon alles möglich ist.“ Was aus einer persönlichen Leidenschaft von Daniel Swarovski entstanden ist, hat in Tirol eine regelrechte Lawine ausgelöst. Das enorme Interesse der Bevölkerung zeigt, wie viel Potenzial im Thema Elektro-
mobilität wirklich steckt. „Ich werde mich diesem Thema auch künftig intensiv widmen. Mein persönliches Ziel ist es, mit weiteren Aktivitäten eine Art Plattform in Tirol zu schaffen, um über diese rasant wachsende Technologie zu berichten und zu informieren. Und auch ein E-Day 2014 wird bereits angedacht“, bestätigt Swarovski. Besonderer Dank gilt Familie Gruber von der Silberquelle, die als Sponsor den E-Day unterstützt hat.
1. Seat- Kart-Trophy Die Markteinführung des neuen Seat Leon ST nützte VOWA Innsbruck als Anlass für die erste „Seat-Kart-Trophy“. Der Spaß stand dabei an vorderster Stelle. // Fotos: Bruno König
Die siegreichen Damen mit Andreas Resch (li.) und Peter Ensfellner
Die schnellsten drei der 1. Seat-Kart-Trophy
n die 100 Seat-Kunden und Kart-Freaks folgten der Einladung von VOWA-Geschäftsführer Erwin Cassar und Seat-Markenleiter Peter Ensfellner. Ausgetragen wurde das Rennen in der Innsbrucker Hallenkartbahn von Johann Berchtold in der Trientlgasse. Mit dabei war auch der frischgebackene „FIA European Touring Car Champion 2013“, Mario Dablander aus Ötztal Bahnhof, der seinen Titel auf einem Seat Leon einfahren konnte. Die Qualifyings
wurden in sieben Teams ausgetragen, die jeweils gleich schnellen aus den unterschiedlichen Gruppen starteten im Anschluss im Rennen. Im Finale standen schließlich neun Starter, wenig überraschend auch Mario Dablander, die sich den Sieg untereinander ausmachten. Eine tolle Veranstaltung, bei der der Spaß an erster Stelle stand und die, wie man von Seat-Marketingleiter Andreas Resch bereits erfahren konnte, zur Institution werden sollte.
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Lifestyle. luxus & trends
raffiniert kombiniert Die hochwertige und überwiegend handgefertigte Schmuckkollektion des niederländischen Designers Marcel Roelofs wurde erstmals anlässlich der Innsbrucker Shoppingnight bei Andrea und Christoph Norz in ihrem Juweliergeschäft in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße 8 vorgestellt. Seine Stücke lassen durch ein ausgeklügeltes Wechselschließsystem unendliche viele Gestaltungsmöglichkeiten zu und sind somit die perfekte Ergänzung für die individuellen Schmuckstücke aus der eigenen Norz-Werkstätte. // www.norz.eu.com
talenteschau Die Sonderschau „Junge Talente Tirol“ hat auf der heurigen Design- und Erfindermesse in Innsbruck so richtig eingeschlagen. Vertreten waren acht heimische Kreativschulen, die in Disziplinen wie Mode-, Medien- und Grafikdesign sowie Kunsthandwerk & Design gezeigt haben, wie viel kreatives Nachwuchspotenzial in Tirol steckt. Gefällt uns!
design-oscar auf touren Das „Tiroler Skitouren Handbuch“, erschienen im Löwenzahn Verlag, bietet über 120 Touren auf über 160 Tiroler Bergen, für alle Könnerstufen und mit exakten Beschreibungen. Ein Muss für Tourenfans. 432 Seiten, EUR 19,90
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Das weltweit größte Onlinemagazin der Architektur-, Developerund Designszene – „World Architecture News“ – informiert mehr als 220.000 Abonnenten aus der ganzen Welt über die neuesten Entwicklungen, Trends und Projekte im Interiorbereich und prämiert jährlich die innovativsten Projekte aus dem Bereich. Heuer hat die renommierte Jury auch die Innsbrucker Bar „Erlkönig“ auf die Shortlist für den begehrten WIN-Award gewählt. Sie begründete die Entscheidung mit der architektonischen Meisterleistung, aus den vorgegebenen Möglichkeiten eines historischen Gebäudes eine warme und einladende Bar zu kreieren. Anfang November hat auch der Falstaff den Erlkönig zur „Neuentdeckung des Jahres“ gewählt.
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Foto: BLICKFANG photography
gastroerlebnis Seefeld ist um eine gastronomische Adresse reicher. Im „Woods – Kitchen & Bar“ in der Klosterstraße 120 wird Gastronomie zum Erlebnis, die ganztägige Küche steht für beste Qualität, regionale Produkte, Steaks vom Feinsten und raffinierte Internationalität. Auf der Terrasse befinden sich zudem eine Panoramabar, eine Showküche und ein Loungedeck mit offenem Feuer für eine ganz besonders gemütliche Zeit. // www.woods-seefeld.at
überzeitlich Mit der „Lambda“ stellt Nomos eine Uhr vor, die den Zeitgeist der Marke perfekt interpretiert: Reduktion auf das Wesentliche und genau deshalb kompromisslos schön. Das helle Zifferblatt unter dem gewölbten Saphirglas ist zurückhaltend-schlicht und fein wie eine Bleistiftzeichnung. Die Uhr wird nur in kleiner Stückzahl produziert und ist deshalb ein ganz besonderes Schmuckstück. Im Oktober erstmals präsentiert, ist sie ab sofort bei den Händlern. // Nomos gesehen bei Juwelier Leitner und Schmollgruber, beide Innsbruck
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männersache Sportalm relauncht in seinem 60. Jubiläumswinter eine neue exklusive Herren-Skikollektion – eine Fusion von High-Fashion und funktionaler Sportswear für die Lust an sportlicher Challenge, dabei optimal in Funktion und Design. Außen atmungsaktiv und stark wasserabweisend und innen mit thermoregulierendem Polartec-Strickfleece ausgestattet, repräsentiert die Kollektion den unverwechselbaren Sportalm-Men’s-Look: maskulin, lässig und authentisch. Ab sofort erhältlich!
Unser Geschenktipp für Technikfans und iPadBesitzer: Die Dockingstation „Dock D1“ aus Hightech-Keramik. Bestellt werden kann das Teil über www.daxnox. com in den Farben Schwarz und Weiß zum Preis von 89 bzw. 108 Euro. Die kluge Station ermöglicht es, auf dem iPad während des Aufladens auch zu arbeiten, und eignet sich perfekt für Präsentationen.
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Fotos: Sabine Kelz
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Fashion goes Nature
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Eco-Fashion, Naturkosmetik und der Wunsch, gesünder zu leben und verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen, sind aus dem modernen Lifestyle nicht mehr wegzudenken. Nachhaltigkeit ist zu einem gesellschaftlichen Wert geworden. Deshalb stellt der Innsbrucker Friseur „Haarwerk“ sein diesjähriges Fotoshooting unter genau dieses Thema.
achhaltigkeit ist zu einer Art „Gummiwort“ geworden und steht im Allgemeinen für Zivilisationsökologie oder Zukunftsverträglichkeit. Auch wenn das Wort teilweise bereits inflationär verwendet wird, so verfolgen alle Interpretationsmöglichkeiten dasselbe Drei-Säulen-Modell mit damit einhergehenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen. Die Gemeinsamkeit aller Nachhaltigkeitsdefinitionen ist der Erhalt, also das Bewahren zum Wohl zukünftiger Generationen.
Auch der Journalist, Autor und Literaturpreisträger Ulrich Grober ist der Meinung, Nachhaltigkeit dürfe nicht zu einem Modewort verkommen, sondern die Idee vom nachhaltigen Denken, Leben und Handeln müsse die Köpfe und Herzen der
Menschen im Alltag erreichen. Diese Aussage hat das Friseurteam von Haarwerk inspiriert, in seinem Fotoshooting die Themen Mülltrennung und den sparsamen Einsatz von Ressourcen zu thematisieren. Umgesetzt wurde es gemeinsam mit dem Label „Göttin des Glücks“, dessen Mode ausschließlich aus Fairtrade-Biobaumwolle und in höchster Qualität ohne Chemie gefertigt wird, ökologische und soziale Ausbeutung bei der Produktion sind ein absolutes No-Go. Das Haarwerk-Team tut mit den Color-ID-Haarfarben von Wella – eine Farbtechnik ohne Alufolie – das Seinige, um dem Thema gerecht zu werden. Außerdem kommen im Salon Inspire-Naturfarben auf Zucker- ® 4 C1>7 rohrbasis oder EOS-Naturtönungen zum Einsatz. Zusätzlich unterstützt das Innsbrucker Unternehmen ein Sozialprojekt im Regenwald von Borneo.
Wir danken unseren Kunden, die sich als Models zur Verfügung gestellt haben, und allen Mitwirkenden für die tolle Zusammenarbeit – allen voran Diana Biedner und Marisa Drack! Michael-Gaismair-Straße 15 • 6020 Innsbruck Tel.: 0512/570 580 • info@hwerk.at • www.hwerk.at
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funkelndes innsbruck Schon wieder geht ein Jahr zu Ende – ein Jahr, in dem sich in Innsbrucks Innenstadt viel getan hat. Für die letzten Tage 2013 hat sich die Landeshauptstadt noch einmal festlich herausgeputzt und funkelt und glitzert dem Bergsilvester entgegen – dem größten Silvesterfest Tirols.
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urch die unvergleichliche Nähe zu den Bergen und den charmanten Mix aus Tradition und Trendbewusstsein im Allgemeinen und dem strahlenden Ambiente in der Adventzeit im Speziellen ist Innsbruck weit über die Grenzen hinaus zum Anziehungspunkt für Shopping- und Genussfreunde geworden – auch, weil sich die Stadt laufend wandelt, sich ständig weiter entwickelt und dadurch niemals langweilig wird. Vor allem die Innenstadt unterzieht sich aktuell einem Strukturwandel und wird vor Herausforderungen gestellt. Alteingesessenen Traditionsbetrieben stellt sich die Nachfolgefrage, renommierte Marken wie Hugo Boss, Bogner oder Blue Tomato verändern das innerstädtische Gesicht, machen es aber auch weltoffener und internationaler, sorgen für einen Modernisierungsschub und bereichern die Handelslandschaft. Durch die Neugestaltung der Meraner Straße setzt sich die dynamische Entwicklung der Innenstadt nun fort und erweitert ihren Radius. Im Zuge der unterirdischen Modernisierungsmaßnahmen der IKB hat man sich dazu entschlossen, auch die Oberfläche entsprechend zu verschönern und aus der Meraner Straße eine moderne Einkaufsstraße zu machen. Insgesamt wurde die Geschäftsstraße deutlich verkehrsberuhigt, die Gehsteige verbreitert und 1.200 Quadratmeter neue Pflastersteine verlegt. Rund 33.600 Granitsteine geben der Straße neue Konturen, machen sie freundlicher und laden zum Flanieren ein. So sehr sich die Stadt verändert, eines bleibt erhalten: Ihr spannender Shoppingmix aus Traditionsgeschäften, Boutiquen und modernen Shoppingcentern, die in der Vorweihnachtszeit festlich geschmückt und von funkelnden Lichtern und glitzernden
Bäumen umrahmt werden, die jedem Einkaufsbummel ein ganz besonderes Flair geben. Festliche Beleuchtung begleitet die Besucher durch die Straßenzüge. Vor allem der aufwändigen, kreativen Weihnachtsbeleuchtung der Innsbrucker Einkaufsstraßen kann sich kaum jemand entziehen. Ein Highlight ist dabei wie bereits im letzten Jahr der altehrwürdige Rudolfsbrunnen am Bozner Platz, dessen festlich funkelnde Lichterketten den Wasserfall des Brunnens nachzeichnen, sich im Becken widerspiegeln und den gesamten Platz märchenhaft erhellen.
Innsbrucker Bergweihnacht
Auch am Marktplatz glitzert’s und funkelt’s heuer wieder, denn der traditionelle Swarovski-Kristallbaum mit 90.000 Kristallen und 210 speziell angefertigen Kristallkugeln auf 90 Laufmetern Kristallband taucht den dortigen Christkindmarkt in eine ganz besondere Atmosphäre. An der Spitze des rund 17 Meter hohen Baumes mit seiner über 100 Quadratmeter großen Glasfläche prangt ein 45 Zentimeter hoher Kristallstern, der vom Kaleidoskop – dem Inneren des Baumes – gut sichtbar ist. Insgesamt gibt es in Innsbruck heuer erstmals sechs Christkindlmärkte (Altstadt, Marktplatz, Maria-Theresien-Straße, Hungerburg, Wiltener Platzl und NEU in St. Nikolaus am Hans-Brenner-Platz), die sich über die gesamte Stadt bis hinauf auf die Seegrube erstrecken und die die Shoppingvielfalt zusätzlich ergänzen. Traditionsreiches Handwerk, echte Tiroler Produkte, Kreatives, Praktisches und manchmal auch Kischiges will entdeckt und gekauft werden. Dazu verwöhnen kulinarische Köstlichkeiten von süßen oder herzhaften Kiachln bis zu den klassischen Maroni vom Brater ums Eck, an manchen Ständen lockt
der Duft von Punsch und Glühwein, der besonders gut schmeckt, wenn die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen. Das abwechslungsreiche Progamm der Adventmärkte findet schließlich seinen Höhepunkt im traditionellen Innsbrucker Bergsilvester, bei dem Einheimische zusammen mit zahlreichen Gästen ins neue Jahr starten. Bereits am 30. Dezember verwandelt sich die Altstadt ab 14 Uhr in eine einzige Spiellandschaft. Im Rahmen des Zwergerlsilvesters werden zahlreiche Kinderattraktionen und Spielestationen aufgebaut; um 17 Uhr erfolgt eine große Feuershow. Am 31. Dezember gehört die Innen- und Altstadt schließlich von 21 bis 1:30 Uhr all jenen, die gemeinsam mit vielen anderen ins neue Jahr rutschen wollen.
Wirtschaftsfaktor Weihnachtsmarkt
Die Innsbrucker Christkindlmärkte sind nicht nur eine wunderbare Einstimmung auf das nahende Weihnachtsfest, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Rund 200 Stände locken jedes Jahr fast eine Million Gäste nach Innsbruck – mehr als ein Drittel davon kommen aus dem Ausland. Die Nächtigungszahlen im Dezember haben sich über die letzten Jahre verdoppelt. Durch die Christkindlmärkte entstehen rund 800 temporäre Arbeitsplätze, in Summe werden jährlich knapp 40 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Rund 40 Prozent der Wertschöpfung gehen dabei an Handel und Gastronomie, 30 Prozent an Unterkunftsbetriebe. Und falls Sie selber noch unschlüssig sein sollten, was Sie verschenken möchten: Wir empfehlen die speziellen Innenstadt-Geschenkmünzen, die in über 200 verschiedenen Geschäften, Restaurants und Cafés eingelöst werden können. eco.nova
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„iM Sport braucht Man hartnäckigkeit, DiSziplin unD ehrgeiz. So geSehen iSt Der Sport auch eine gute Schule fürS leben.“ Andreas Linger
groSSeS ziel: DritteS golD Die Rodel-Brüder Andreas und Wolfgang Linger gehen in die Olympiasaison von Sotschi. Was sie vor der Rodlerkarriere werden wollten und was sie nachher aus dem Spitzensport mitnehmen, das erzählt Andi stellvertretend für sich und seinen Bruder Wolfgang. // Text: Uwe Schwinghammer 116
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eco.nova: Bei der WM in Whistler ist es heuer „nur“ Bronze geworden. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 sollte es vermutlich mehr werden, oder? Andreas Linger: Wir wurden schon recht früh nach den Spielen in Vancouver darauf angesprochen, dass das dritte Gold etwas Einzigartiges wäre in Österreich – drei Mal in Serie in der gleichen Disziplin, das hat es noch nie gegeben. Wir haben die Herausforderung angenommen und darum ist das mittlere Podest schon das große Ziel. Auch wenn man wahrscheinlich im Nachhinein mit anderen Medaillen auch zufrieden ist. Wir haben schon so viel erreicht, dass für uns die Welt auch nicht untergeht, wenn es nicht hinhauen sollte. Auf eurer Homepage steht, „der perfekte Lauf hat absoluten Seltenheitswert“. Wie oft ist euch ein solcher schon gelungen? Oder kann man das eigentlich gar nicht wirklich sagen? Das ist eine sehr gute Frage. Wir haben bereits viele große Erfolge gefeiert und sind schon sehr, sehr viele annähernd perfekte Läufe gefahren. Aber wenn man ein selbstkritischer Sportler ist und noch dazu in einer Sportart, wo Perfektionismus gefragt ist – und das ist beim Rennrodeln so –, dann findet man immer einen kleinen Spielraum, wo man sagt: Da wäre das eine oder andere Hundertstel oder sogar Tausendstel noch drinnen gewesen. Man spricht das zwar nicht aus, aber den perfekten Lauf wird es in dem Sinn nicht geben, weil immer irgendwo ein Zentimeter gefehlt oder sonst etwas nicht ganz gepasst hat. Aber es geht uns um das Streben danach. Bei den negativen Eigenschaften steht auf eurer Homepage bei beiden „übermütig“: Hat euch das schon Siege gekostet, oder macht euch diese Eigenschaft vielleicht sogar zu Siegfahrern? Sowohl als auch. Auf der einen Seite braucht es ein bisschen Übermut, dass man ab und zu etwas riskiert. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass genau dieses eine Bisschen zu viel ist und man sich die Chance auf den Sieg zunichte macht. Auf unsere Rennen umgelegt, ist beides richtig. Wir haben auch beides schon erlebt: Dass wir ein bisschen zu viel wollten und das zu Fehlern geführt oder uns die nötige Lockerheit gefehlt hat; aber es hat uns der Übermut auch schon Siege beschert, weil es genau das Quäntchen Risiko
gebraucht hat, um einen schnellen Lauf ins Ziel zu bringen. Aus eurem eigenen Verein „Swarovski Halltal Absam“ und der „Turnerschaft Innsbruck“ kommen mit Georg Fischler und Peter Penz schon hoffnungsvolle Nachwuchsfahrer. Was ratet ihr den jungen Kollegen? Bei uns ist es generell so, dass wir ohne Geheimnisse beim Material arbeiten. Das kommt alles aus der gleichen Werkstatt – so profitieren wir von ihnen und umgekehrt. Wir schauen, dass wir gemeinsam stark werden. Die Jungs haben inzwischen aber bereits so viel Erfahrung, dass man ihnen nicht mordsmäßig etwas raten müsste. Die wissen schon ganz genau, wo es hingeht. Was im Endeffekt natürlich das ganze Team stärker machen soll. Das hat in Österreich Tradition. Wir haben ja auch in unseren Anfängen von Schiegl/ Schiegl sehr viel gelernt und zum Teil Material übernommen. Es kam aber auch immer wieder vor, dass sie von uns profitiert haben. Es geht um ein faires Verhältnis, auch wenn es ab und zu schwierige Situationen gegeben hat, denn im Endeffekt möchte jeder für sich der Schnellste sein, sobald es „Start frei“ heißt. Ihr seid beide im Leistungszentrum des Bundesheeres (HLSZ). Spitzensportler des Heeres sollen nach einer Idee des Verteidigungsministers als „Vorturner“ in den Kasernen auftreten. Habt ihr schon einmal den Morgensport mit den Absamer Rekruten absolviert? Bis dato noch nicht. Wir haben von der Aktion allerdings schon gehört und sehen das grundsätzlich positiv. Wir können nicht immer nur vom Bundesheer profitieren und nehmen und uns sonst mehr oder weniger nie zeigen. Wir sind sehr dankbar, dass es die Einrichtung „Sportler im Heer“ gibt, dass wir HLSZ-Soldaten sein dürfen und unterstützt und gefördert werden. Und wenn das im Frühjahr kommen sollte, dann werden wir auf jeden Fall gerne einmal eine Einheit mit den Absamern absolvieren. Gehen wir ein bisschen weg vom Sport. Was hattet ihr für Berufswünsche, bevor ihr „Berufsrodler“ geworden seid? Bei uns ist es relativ früh in Richtung Sport gegangen. Wenn ich nicht in die Sporthauptschule gegangen, dann beim Rodeln hängen geblieben wäre und daher das Sport-BORG in Innsbruck besucht hätte, wär’s vielleicht in
eine technische Richtung gegangen. In die HTL wahrscheinlich. Und wer weiß, welcher Beruf daraus entstanden wäre. Bei Wolfi ist es ganz ähnlich. Ihr seid seit mehr als zehn Jahren im internationalen Spitzensport, beide etwas über 30. Denkt ihr an ein Leben nach der Rodel? Werden sich eure Wege trennen, oder kommt vielleicht ein erfolgreiches Geschäftsmodell von Linger & Linger? Zur ersten Frage: Natürlich sind wir nicht mehr die Jüngsten und natürlich macht man sich über das Danach Gedanken, bereitet sich ein bisschen darauf vor. Hier sind wir wieder beim Bundesheer: Wir haben die Möglichkeit, im Anschluss an die Karriere drei Jahre lang eine berufliche Bildung in Anspruch zu nehmen. Man bekommt weiter einen Prozentsatz des Gehaltes und bleibt versichert. Das ist genial, weil es für uns nicht die Situation schafft, während der aktiven Zeit auf Krampf nebenher etwas studieren zu müssen. Ideen und Interessen gibt es in jedem Fall. Wir wissen aber auch über das Wann noch nicht Bescheid. Wir werden nicht mehr zehn Jahre rodeln, aber die nächste Saison auf jeden Fall noch. Und im März 2014 werden wir uns mit ein paar Wochen Abstand gemütlich zusammensetzen und beraten, was wir tun. Ob sich in weiterer Folge unsere Wege trennen? So eng, wie wir jetzt auf der Rodel aufeinander sitzen, wird es wahrscheinlich nicht mehr sein. Ob wir die eine oder andere Geschäftsidee oder das eine oder andere Projekt gemeinsam umsetzen, wird sich zeigen. Es liegt auf jeden Fall schon einiges in der Schublade. Dazu werden wir aber zu gegebener Zeit mehr erzählen. Momentan stehen die sportlichen Ziele im Vordergrund. Was werdet ihr aus eurer aktiven Sportzeit an Erfahrungen ins Berufsleben mitnehmen? Der Sport ist sehr prägend und ich glaube, im Spitzensport sind einige Tugenden und Eigenschaften gefragt, die man auf das Berufsleben und generell in den Alltag sehr gut ummünzen kann. Das beginnt damit, sich Ziele zu setzen und diese Ziele hartnäckig zu verfolgen. Das ist auch im Geschäftsleben so. Es braucht Hartnäckigkeit, Disziplin und Ehrgeiz, dass man Projekte nicht gleich wieder fallen lässt, wenn es beim ersten Versuch nicht klappt. So gesehen ist Sport schon Lebensschule. eco.nova
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Rum zeigt es vor Durch eine neue Wohnbebauung in Rum bestand Bedarf für die Neuerrichtung eines zusätzlichen Kindergartens. Mit dem „Haus der Kinder Steinbockallee“ wurde dem Rechnung getragen.
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um hat einen weiteren Kindergarten mit Kinderkrippe bekommen – in der Steinbockallee wurde nach den modernsten Standards der Neubau des 4. Kindergartens mit Kinderkrippe, das Haus der Kinder, errichtet. Das Gebäude wurde nach Passivhausstandard in einer Holz-Beton-Hybridbauweise ausgeführt und bietet für die Kinder eine optimale Umgebung. Besonders die Energiebilanz des Gebäudes hat bei der Errichtung eine entscheidende Rolle eingenommen. Die am Dach angebrachte Photovoltaikanlage wird „sauberen Strom“ aus der Sonne produzieren. Die Reduzierung des Energiebedarfs wird u.a. durch Tages- und Kunstlichtkonzepte und energieeffiziente Heizungs- und Lüftungs-
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systeme erreicht. Die ökologische Bauweise schafft eine behagliche Umgebung für die Kinder. Das Gebäude bildet mit den zwei Wohnbauten einen dreiseitig umschlossenen Hof mit Spielbereichen für Kinder und einen halböffentlichen Platz. Das „Haus der Kinder“ bietet in Summe sieben Gruppenräume, einen Bewegungsraum und einen Essbereich mit Küche. Alle Räume öffnen sich über große Schiebeverglasungen zu Garten und Terrasse. Für die Akzente bei den Möbeln sorgt die verwendete Weißtanne. Helles Apfelgrün empfängt die Kinder und Besucher beim Eingangsbereich. Mit der Errichtung wurde die gemeindeeigene Immobiliengesellschaft beauftragt.
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Immobilien Rum dankt Den am Bau beschäftigten Architekten, Planern und ausführenden Firmen für die gute Zusammenarbeit. Projektleitung Immobilien Rum: Ing. Christoph Kopp Architekt/Planung Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH
Baumeister Ing. Hans Bodner BaugesmbH.
Schlosserarbeiten Metallbau Graber GmbH
Ausschreibung Bau-/Projektleitung ÖBA Planungs- und BauKG Knoflach Ingenieurbüro GmbH
Elektro – Ausführung Elektro Schiller GmbH
Schlosserarbeiten – Türen UG Horst Idl Metallbau GmbH
HKLS – Ausführung Opbacher Installationen
Bodenlegerarbeiten Parkett Polzinger GmbH
Holzbauarbeiten Schafferer Holzbau GmbH
Fliesenlegerarbeiten Troyer Fliesen Marmor GmbH
Spenglerarbeiten Senn & Moll GmbH
Verglasungen Frato Franz Tomeinschitz GmbH & Co.KG
Trockenbauarbeiten Perchtold Trockenbau Gmunden GmbH
Tischlerarbeiten Innenausbau Sponring Tischlerei GmbH
Fenster Josko Fenster und Türen GmbH
Sonnenschutz Ennemoser Sonnen- und Wetterschutzanlagen
Statik Holzbau M+G Ingenieure – Dipl.-Ing. Josef Galehr Ziviltechniker GmbH HKLS – Planung IB Pratzner Haustechnik GmbH ELEKTRO – Planung Haslinger & Gstrein GmbH & Co KG Lichtplanung Conceptlicht at
Glas kann sich immer sehen lassen Seit 3.600 Jahren weiß der Mensch um die Herstellung und Faszination von Glas. Seit 1969 ist auch Glas Siller aus dem Zillertal dieser erlegen.
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las ist für das Traditionsunternehmen Siller nicht einfach ein Baustoff, sondern zur Leidenschaft geworden. Es hat Stil, ist Stil und vermittelt ein Lebensgefühl. Dies spiegelt sich seit über vier Jahrzehnten in den Produkten der Firma wider. Nicht umsonst gehört Glas Siller heute zu den führenden Glasereibetrieben in Westösterreich.
nie gewöhnlich. Egal ob Außen- oder Innenverglasung, Glas im Bad oder Glas in Form. Dieser Stoff vermittelt immer ein Lebensgefühl. Kombiniert mit Stahl präsentiert er sich oft kühl und modern, mit Stein und Holz hingegen warm und heimelig. Eingefärbt setzt Glas künstlerische Farbakzente, milchig oder verspiegelt lässt es Licht zu, aber sperrt Blicke aus. Man sieht schon: Kaum ein Material ist vielseitiger einzusetzen. Klar, denn was täten die 30 Mitarbeiter der Firma Siller sonst mit den 900 Tonnen Glas, die der Betrieb jährlich verarbeitet?
Architektonische Akzente
In erster Linie ist und bleibt Glas ein Fenster zur Welt, zur Natur. Es durchflutet Räume mit Sonne und Licht und sorgt damit für Wohlbefinden. Doch heute ist Glas noch viel mehr. Gezielt verwendet, setzt es architektonische Akzente. Diese können von klassisch bis modern reichen. Eines haben sie aber immer gemeinsam: Sie haben immer Stil, sind
Die beiden Geschäftsführer Martin Wibmer und Manfred Drolliger
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wintersuperlative Der Skicircus Leogang-Saalbach-Hinterglemm ist eines der größten zusammenhängenden Skigebiete Österreichs. Mittendrin befindet sich eines der besten Wellnesshotels des Landes: der Krallerhof. Das 4*superior-Haus ist Mitglied der Best Wellness Hotels Austria und hat sich aus einem Bauernhof entwickelt. Dementsprechend spielt der Umweltgedanke bis heute eine tragende Rolle. Im Hotel trifft dieser auf puren Lifestyle. In allen 124 Zimmern und Suiten wohnen die Gäste auf Fünfsterneniveau. Die Farbsuiten des Hauses haben bereits Kultstatus erreicht. Dazu kommt eine 2.400 Quadratmeter große Wellnesslandschaft, die ihresgleichen sucht, und kulinarische Besonderheiten, die sich vom Hotel bis auf den Berg fortsetzen. Im Hotel werden Sie mit erlesenen Köstlichkeiten verwöhnt, am Berg locken das Restaurant „Alte Schmiede“ sowie der hochalpine Bierpalast „AsitzBräu“ mit bewährter Krallerhof-Qualität und nur 100 Meter vom Hotel entfernt feiert man in der „KrallerAlm“, in der im Winter ein DJ für ordentlich Stimmung sorgt. Und das Beste: Auf die Skipiste hat man’s vom Hotel auch nicht weit, weil die Abfahrt direkt bis zum Hotel führt. So beginnt der Skiurlaub quasi direkt vor der Haustür. Auf über 200 Kilometern präsentiert sich schneesicherer Pistenzauber vom Feinsten. Für alle, die hier mit dem Skifahren beginnen möchten oder fachmännische Unterstützung brauchen, gibt’s die hauseigene Skischule „Skiszene Altenberger“ mit 60 Jahren Erfahrung. Für Kinder stehen gleich zwei Skikindergärten und Kinderbetreuung zur Verfügung. // Tipps: Winter-Schnuppertage: 4 Übernachtungen im Doppelzimmer „Fürstenhof de Luxe“ inklusive der „Krallerhof-Wellnesspension“: 22.2. bis 1.3.2014 oder 8.3. bis 21.4.2014 um 638 Euro pro Person (3-Tages-Skipass für Leogang-Saalbach-Hinterglemm zusätzlich ab 116 Euro) Schneekristall-Wochen: 7 Übernachtungen im Doppelzimmer „Fürstenhof de Luxe“ inklusive der „Krallerhof-Wellnesspension“: 22.2. bis 1.3.2014 oder 8.3. bis 21.4.2014 um 1.114 Euro pro Person (6-Tages-Skipass für Leogang-Saalbach-Hinterglemm zusätzlich ab 205 Euro) // www.bestwellnesshotels.at
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stein auf stein Die Idee zum Legoland entstand Anfang der 1960er-Jahre. Lego hatte gerade seinen Siegeszug über die ganze Welt angetreten und die Menschen stürmten nach Billund, um sich selbst ein Bild vom neuen dänischen Exportschlager zu machen. Fünf Jahre später öffneten sich erstmals die Tore zum Legoland-Freizeitpark. Für die erste Saison rechnete man mit 200.000 Besuchern, gekommen sind 625.000. Heute gibt es Legoländer über die ganze Welt verstreut – von Florida bis Malaysia. Wir besuchten den deutschen Ableger im bayrischen Günzburg und tauchten mit zwei strahlenden Fünfjährigen ein in eine unglaubliche Fantasiewelt. Absolute Empfehlung! // Legoland Deutschland Legoland-Allee 2, D-89312 Günzburg, www.legoland.de
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Immer wieder gut Innsbruck ist hinter Riga/Lettland und Bergen/Norwegen laut einer US-Abstimmung die drittschönste Stadt Europas. Dahinter folgen Dubrovnik/Kroatien, Chester/England und Prag/Tschechien. Trotzdem wollen wir manchmal raus und mal kurz weg – wenn auch nur übers Wochenende. Auch hier profitieren wir von Innsbruck – denn in nur knapp zwei Stunden sitzen wir schon in Verona, München oder Salzburg. Immer auf der Suche nach neuen Tipps oder der Bestätigung so mancher Lieblingsplätze waren wir für Sie unterwegs.
Verona – alt und neu
Aufs Neue begeisterten uns die Antica Bottega del Vino mitten im Herzen von Verona und das Lieblingshotel der Redaktion, der Palazzo Victoria. Neu erprobt und für gut befunden: die Locanda 4 Cuochi, in der vier Köche im unkomplizierten Ambiente Überraschendes zu einem vernünftigen Preis auf die Teller zaubern.
e i S n r e t s Begei e t s ä G e r Ih . k c i l B n e n auf ei
Italien in Nymphenburg
Im gemütlichen Münchner Stadtteil Nymphenburg hat sich die „Acetaia“ längst einen Namen gemacht. Das von essigbegeisterten Gästen geschätzte Lokal besticht mit seinem gediegenen Interieur und mit seinem lauschigen Garten. Die Zimmer im relativ neuen Hotel Schiller5 sind großzügig und modern, die Lage in Bahnhofsnähe allerdings gewöhnungsbedürftig. Für alle, die gerne preiswert und schön schlafen und dafür unmoralische Angebote auf der Straße in Kauf nehmen, ist das Hotel eine echte Empfehlung. Besser untergebracht ist man in der Salzburger Getreidegasse in Salzburgs ältestem Gasthaus (mit Hotel): Die Blaue Gans gibt es bereits seit 1350 und sie zählt immer noch zu den Topadressen, wenn es um die Kombination von Tradition und Moderne geht. Hier fühlt man sich wohl.
Adressen Palazzo Victoria, Via Adua, 8, I-37121 Verona Tel. 0039/045/590566, www.palazzovictoria.com (1)
Mit LA LOUPE, dem neuen Gästeführer im Taschenformat. In Tirol, Vorarlberg und Bayern ist das stylische Büchlein jetzt schon Kult, denn LA LOUPE sieht nicht nur verdammt gut aus, sondern bietet den Gästen einen spannenden Blick auf alles, was der Ort zu bieten hat: Sport & Freizeit, Gastronomie & Nightlife, Shopping & Lifestyle, Persönlichkeiten, Kunst & Kultur und vieles mehr. Neben den Printausgaben, gibt’s LA LOUPE auch online, als mobile Version und in der Kiosk-App für iPhone und iPad. Damit ist es der perfekte multimediale Gästeführer für Tourismusorte.
Antica Bottega del Vino, Vicolo Scudo di Francia, I-37121 Verona Tel. 0039/045/8004535, www.anticabottegadelvino.net (2) Locanda 4 Cuochi, Via Alberto Mario 12, I-37121 Verona Tel. 0039/045/8030311, www.locanda4cuochi.it (3) Ristorante Acetaia, Nymphenburger Str. 125, D-80639 München Tel. 0049/89/13929077, www.restaurant-acetaia.de Schiller5 Hotel, Schillerstraße 5, D-80336 München Tel. 0049/89/51504-0, www.schiller5.com artHotel Blaue Gans, Getreidegasse 41–43, 5020 Salzburg Tel. 0043/662/842491-0, www.blauegans.at
Wenn Sie möchten, dass LA LOUPE auch für Ihren Ort erscheint kontaktieren Sie LA LOUPE Print- und Onlineguides, Lans in Tirol, Tel: +43 664 5413907 oder E-Mail: office@laloupe.com
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reiSe zuM ich Leben wir nur einmal? Wer war ich im Vorleben? Warum passiert mir dies oder jenes immer wieder? Solche und ähnliche Fragen beschäftigen viele Menschen. Um Antworten darauf zu finden, bietet Caroline Vedlin spirituelle Rückführungen und schickt die Seele auf die Reise.
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eit Jahrhunderten beschäftigt die Menschen die Frage vom Leben nach dem Tod. Es ist die Ungewissheit und das Unbekannte, das uns Angst macht. Der Gedanke, immer wieder geboren zu werden, ist dabei ein sehr tröstlicher. Vielen ist dabei nicht bewusst, dass es genau diese vergangenen Leben sind, die uns im Hier und Jetzt prägen und uns zu dem machen, was wir sind. Spiritualität in ihrem Wesen zu erklären, ist nicht ganz einfach, dennoch bezeichnet sich die Mehrheit der Menschen als spirituell – ohne feste Bindung an eine Glaubensrichtung. Die Gründe, an einer Rückführung teilzunehmen, sind unterschiedlicher Natur. Im Vordergrund stehen oft die Suche nach dem Lebenssinn und der Lebensaufgabe, der Wunsch, sich zu entfalten und zu wachsen und auch die Angst vor dem Tod zu verlieren. „Manche kommen auch aus reiner Neugierde.“ Durch diese geistige Erfahrung wird es möglich, auf vergangene Leben zurückzublicken und darin Erklärungen für das Heute zu finden. „Wenn man seine Vergangenheit kennt, lebt man wesentlich mehr im Jetzt“, ist die Rückführungsspezialistin überzeugt. Spirituelle Rückführungen erlauben es uns, Erfahrungen, Erlebnisse, Fähigkeiten, Talente und Eigenschaften früherer Leben wiederzuentdecken, dadurch mehr über sich zu erfahren und Hilfestellungen für das derzeitige Leben zu bekommen. Diese Selbsterfahrung hilft uns, unser aktuelles Leben, unser Handeln und Sein besser zu verstehen und zu meistern. Bei der Rückführung verbindet sich Caroline Vedlin mit ihrem eigenen Seelenführer, ihrem Schutzengel, der es ermöglicht, in einem Zustand absoluter Entspannung ihr Gegenüber in vergangene Zeiten zu begleiten. Wohin die Reise geht, lässt sich nicht vorhersagen, doch der Weg wird immer in Bereiche führen, die uns gut
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Caroline Vedlin begleitet gemeinsam mit ihrem eigenen Seelenführer fremde Seelen in die Vergangenheit, um daraus für die Zukunft zu lernen
tun. Der Blick von außen auf das „alte“ Leben eröffnet Möglichkeiten zur Reflektion. So ist es möglich, auch später im Alltag Ruhe und inneren Frieden zu finden. Ihre Erfahrungen gibt Caroline Vedlin auch in Workshops weiter, die es ermöglichen, erste spirituelle Schritte zu gehen. Infos und Termine unter www.seelenreise-tirol.at
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Wintertraum Das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose in Lermoos auf der Südseite der Tiroler Zugspitze zählt zu den europaweit bestbewerteten Fünf-Smiley-Kinderhotels und legt gleich zum Winterauftakt eine Zwischenbestzeit hin.
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it Kids in den Urlaub zu fahren, ist meist nur für einen wirklich spannend: den Nachwuchs. Für Eltern bedeutet es oft Stress und Kinderbespaßung rund um die Uhr. Ein Glück, wenn man sich in einem im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Kinderhotel befindet, in dem der Familienurlaub für alle zur Erholung wird – wie im Hotel Alpenrose. Das Fünf-Smiley-Kinderhotel bietet täglich bis zu 13 Stunden Kinderbetreuung und verfügt über ein 2.000 Quadratmeter großes Spieleparadies mit Kino, Gokartbahn, Softplayanlage, Riesenrutschbahn über fünf Stockwerke, Piratenland und Abenteuerspielplatz. Viel Abwechslung also für die Kleinen und schon etwas Größeren, während sich die Erwachsenen im 750 Quadratmeter großen Spa-Center rundum verwöhnen lassen und ungestört Zeit zu zweit verbringen können. Und wer Wellness mit der ganzen Familie genießen will, für den gibt es feine Packages wie das Energiebad für Vater und Sohn in einer extragroßen Badewanne oder ein exotisches Schönheitsbad für Mama und Tochter. Für kulinarische Freuden sorgt Küchenchef Günther Traussnig, der Langusten und Seezunge ebeso exquisit hinbekommt wie Pizza, Pasta und österreichische Spezialitäten. Absolutes Muss im Winter: ein Ausflug auf die Skipiste. Dafür gibt’s sogar einen eigenen exklusiven Alpenrose-Ski, der zusammen mit der Firma Sport Hofherr und dem Schweizer Edelskihersteller AK-Ski entwickelt wurde. So gibt es absolut keinen Grund mehr, sich die 148 Pistenkilometer der Tiroler Zugspitz Arena entgehen zu lassen.
leading family hotel & resort alpenrose ****S
6631 Lermoos, Tel.: 05673/2424 reception@hotelalpenrose.at, www.hotelalpenrose.at Familienurlaub – Preisbeispiel: 1 Übernachtung für 2 Erwachsene und 1 Kind im Familienzimmer „Wetterstein “ mit All-In-Verwöhnpension und Kinderbetreuung ab 344 Euro. Von 4. Jänner bis 1. Feber und vom 15. März bis 5. April 2014 gibt es ab einem 7-tägigen Aufenthalt 8 % Rabatt auf den Zimmertyp nach Wahl.
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Sinnvoll schenken Weihnachten naht mit großen Schritten und für Unternehmer stellt sich wieder die Frage nach dem passenden Geschenk für die Mitarbeiter. Immer öfter wird dabei auf Gutscheine zurückgegriffen. Mit Gutscheinwertkarten und Warengutscheinen von SPAR liegt man immer richtig ... das ganze Jahr über.
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chenken ist keine Frage des Geldes, sondern des guten Geschmacks und der persönlichen Wertschätzung. Mit Gutscheinen von SPAR geht beides – und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Neben den klassischen Warengutscheinen zu fünf und zehn Euro sind bei SPAR heuer die neuen Gutscheinwertkarten erhältlich, die sich mit jedem beliebigen Betrag zwischen fünf und 200 Euro aufladen lassen. Damit kann der Beschenkte in die schmackhafte Welt von SPAR eintauchen und SPAR beweist seinerseits guten Ge-
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schmack mit dem durchaus gelungenen Kartendesign. Verpackt in eine Hülle passen die Gutscheine im Scheckkartenformat in jede Geldtasche und sind darüber hinaus ganz persönlich und individuell, weil jede Karte mit dem Namen des Beschenkten versehen wird. Und dass man Gutscheine für Tirols beliebtesten Nahversorger immer brauchen kann, versteht sich sowieso von selbst. Die Gutscheinkarten sind in allen Filialen von SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR sowie Hervis einlösbar, die Aktivierung erfolgt individuell mit einem mitgesandten Code. So macht Schenken Freude!
infos für unternehmer Die Papier-Warengutscheine sind in den Einzelbeträgen von 5 bzw. 10 Euro erhältlich. Sowohl bei den Warengutscheinen als auch bei den Gutscheinkarten erfolgt die Zustellung bei Großbestellungen frei Haus. Ab größeren Bestellmengen gewährt SPAR Staffelrabatte. Weitere Infos und Bestellungen: gutschein-woergl@spar.at oder www.spar.at/gutschein-woergl
Walter Berger mit „Schwiegersohn in spe“ und kongenialem Servicepartner Deniz Kalsen
¡ViVa eSpaÑa! Walter Berger ist in seinem Kochleben schon weit herumgekommen und zahlreich haubendekoriert. Mit seinem ersten eigenen Lokal ist er in der Küche nun bodenständig geworden. Mit der Bodega Ronda – benannt nach einer Kleinstadt in der andalusischen Provinz Málaga – holt er ein Stück Spanien in die Tiroler Landeshauptstadt.
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ich heutzutage in das Haifischbecken „Gastronomie“ zu begeben, zeugt von Mut – und von Liebe zum Handwerk. Gott sei Dank hatte Walter Berger beides, übernahm die bis dahin acht Monate lang leerstehenden Räumlichkeiten am Innrain 22 und serviert dort heute Tapas und spanische Küche von Feinsten. Die ehemaligen alten Tiroler Gaststuben haben einen spanischen Touch bekommen, wobei das Ambiente stetig weiterwächst, bis es sich vollständig den südlich inspirierten Gerichten angepasst hat.
tapas, wie sie sein sollen
„Für den österreichischen Gaumen sind die typisch spanischen Tapas oft etwas zu ölig. Ich habe versucht, sie für unsere Bedürfnisse anzupassen und trotzdem so nahe wie mög-
lich am Original zu bleiben“, erklärt Walter Berger seine Art von Tapas, die nur aus frischesten und teils sehr exklusiven Zutaten bereitet werden – wie dem luftgetrockneten Pata-Negra-Schinken vom iberischen Schwarzklauenschwein. Dazu wird herrlich duftendes selbstgemachtes Oliven-, Feigenund Weizenbrot serviert, das perfekt mit den kleinen Köstlichkeiten harmoniert. Insgesamt können Sie sich durch rund 60 verschiedene kalte und warme Tapas probieren und so einen Streifzug durch Spanien mitten in Innsbruck genießen. Dazu gibt es eine Reihe wechselnder Hauptgerichte vom Schweinefilet übers Lammkarree bis zum Steak, die in Sachen Qualität, Frische und Kreativität um nichts nachstehen. Die Hauptkarte wechselt alle fünf bis sechs Wochen und auch die Tapas werden laufend
„ich war Viel in Spanien unterwegS unD MÖchte innSbruck nun Meine art Von tapaS zeigen.“ Walter Berger
getauscht, um für Abwechslung zu sorgen und der Saisonalität Rechnung zu tragen. Die klassische Paella gibt’s natürlich das ganze Jahr über – muss aber vorbestellt werden, um alle Zutaten zu besorgen und die Paella wirklich frisch servieren zu können. Walter Berger: „Qualität und Frische sind mein oberstes Credo.“ Dazu stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis: Tapas stehen zwischen 2,50 und 7 Euro auf der Karte, Hauptgerichte kosten durchgehend unter 20 Euro.
bodega ronda
Tapas y Mas Innrain 22, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/32 81 34
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weingenuSS zuM JahreSabSchluSS Für die Tiroler Weinhändler ist die Vorweihnachtszeit eine der wichtigsten im ganzen Jahr. Einerseits ist Wein ein beliebtes Weihnachtsgeschenk, andererseits lassen sich die edlen Tropfen hervorragend mit den kulinarischen Köstlichkeiten dieser Zeit kombinieren. // Text: Paul Salchner
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a, schon alle Geschenke beisammen? – diese Frage bekommt man in der Adventszeit zuweilen häufig gestellt. Auch wenn sie mit einem „noch genug Zeit“ rasch beantwortet scheint, ist einem klar, dass das Weihnachtsfest unaufhaltsam näher rückt und die verbleibende Zeit, passende Geschenke zu besorgen, zunehmend dahinschmilzt. Einerseits ist es wohl die mangelnde Zeit, die uns veranlasst, mit der Besorgung der Geschenke zu warten, andererseits sind es auch fehlende Ideen, was man schenken soll. Wie wäre es in diesem Jahr mit einem Wein oder einer Einladung zu einem gemeinsamen Festessen, bei dem man einen besonderen Tropfen serviert? Welche edlen Weine um diese Zeit besonders beliebt sind und sich generell zu welchem Anlass eignen, darüber wissen die zahlreichen Tiroler Weinhändler Bescheid.
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etwas besonderes schenken
Zu Weihnachten einen edlen Tropfen verschenken – zweifelsohne eine gute Idee. Doch sollte man dabei darauf achten, den Geschmacksnerv des Beschenkten zu treffen. Während die einen alkoholhaltigen, ausdruckskräftigen Wein schätzen, bevorzugen die anderen leichte, spritzige Tropfen. Diese Vorlieben sollten natürlich bekannt sein. „Wein als Geschenk spielt eine wichtige Rolle, vor allem Qualitätsweine liegen unter dem Weihnachtsbaum“, weiß Alexander Gottardi vom gleichnamigen Weinhandelsbetrieb in Innsbruck. Das 1897 gegründete Familienunternehmen wird bereits von der vierten Generation geleitet und kann auf über 100 Jahre Erfahrung im Weinhandel zurückblicken, davon 40 Jahre mit dem Weinverkauf per Versand.
„Die iDee, zu weihnachten wein zu VerSchenken, erfreut Sich groSSer beliebtheit.“ Alexander Gottardi
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„Weine haben sich in den letzten Jahren immer stärker zu einem Lifestyle-Produkt entwickelt. Sie werden nicht mehr als Getränk mit berauschender Wirkung wahrgenommen, sondern genießen auch einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Als Geschenk bieten sich jene Weine an, die nicht in jedem Supermarktregal zu finden sind. Mit bekannten Marken liegt man sicher nie ganz falsch. Sehr gerne verschenkt werden zum Beispiel französische Weine aus dem Burgund oder aus Bordeaux“, erklärt Weinexperte Gottardi. Er empfiehlt, auf jeden Fall mehrere Flaschen desselben Weins zu verschenken anstatt beispielsweise nur eine einzige eines absoluten Topweines: „Dabei besteht die Gefahr, dass sie lange Zeit nicht geöffnet und für den ganz besonderen Anlass aufgehoben wird und im Keller ,verstaubt‘. Auch bietet eine einzige Flasche den Nachteil, dass man zum Beispiel bei einer Essenseinladung mit dieser wahrscheinlich nicht auskommt.“
speisenbegleiter zum festmahl
Weihnachten ist das Fest der Liebe und diese geht ja bekanntlich durch den Magen. Somit liegt es auf der Hand, dass zu einem gelungenen Fest natürlich auch ein leckeres Festmahl dazugehört, zu dem es den perfekten Wein zu servieren gilt. Zu Weihnachten werden die unterschiedlichsten Speisen aufgetischt: von der klassischen Nudelsuppe mit Würstchen über den Entenbraten bis zum Rindsbraten ist alles dabei. Den passenden Wein gibt es daher laut Gottardi nicht, wobei gehaltvolle Rotweine in der kalten Jahreszeit natürlich sehr begehrt seien. Bei allen Fra-
gen rund um den passenden Wein zu jeder erdenklichen Speise und Speisenfolge, nicht zur zu Weihnachten, wendet man sich am besten an den Weinhändler des Vertrauens. „Viele Menschen gönnen sich zu Weihnachten gerne etwas Besonderes und trinken bei Kerzenschein ein Glas Portwein, das erzeugt eine ganz besondere Weihnachtsstimmung“, so der Weinexperte. Rund um Weihnachten kommt bekanntlich auch jede Menge Kekse und Weihnachtsgebäck auf den Tisch. „Hierzu den passenden Wein zu finden, ist eine Herausforderung, bei Vanillekipferln geht es noch, aber bei Kokosbusserln wird es schwierig. Am besten genießt man vorher den Wein und erst etwas später die leckeren Kekse“, empfiehlt Gottardi.
perlendes zum Jahreswechsel
Besonders beliebt zu Weihnachten und vor allem zum bevorstehenden Jahreswechsel sind Schaumweine, die von Frankreich aus ihren Siegeszug um die ganze Welt angetreten haben. Unter diesem Oberbegriff vereinen sich zahlreiche weinhaltige Getränke in Flaschen, die aufgrund ihres Gehaltes an Kohlendioxid unter Druck stehen, oder anders gesagt – für alle perlenden Weine. Dazu zählen so unterschiedliche Vertreter wie der französische Champagner, der deutsche oder österreichische Sekt, aber auch der italienische Prosecco oder der spanische Cava. Die Rebsorten, aus denen Schaumweine heutzutage hergestellt werden, sind erstaunlich vielfältig. Häufig verwendet werden etwa Pinot Noir oder Chardonnay für den Champagner oder Riesling beim deutschen Win-
zersekt. „Champagner ist natürlich der Klassiker um die Jahreswende. Spumante und Prosecco sind ebenfalls sehr beliebt und etwas preiswerter. Gerne wird auch heimischer Sekt getrunken. Immer stärker nachgefragt wird der italienische Schaumwein Franciacorta – ein absolutes Trendgetränk. Von den Rebsorten und von der Stilistik geht er stark in Richtung Champagner, ist aber preislich etwas günstiger“, so Gottardi. Die optimale Trinktemperatur für Schaumweine bewegt sich bei vier Grad Celsius. Serviert werden sie in klassischen Sekt- oder Champagnergläsern, also in schmalen, hohen Gläsern. „Sektschalen sehen zwar nett aus, aber bei diesen gehen Aroma und Perlage schnell verloren, außerdem ist das Trinken aus diesen äußerst unpraktisch“, stellt Alexander Gottardi fest.
weintipps für die feiertage
klassiker zum Jahreswechsel
von Alexander Gottardi
champagner Champagner wird nur in der Champagne, einer kleinen Region im Nordosten Frankreichs, hergestellt. Ausschließlich Trauben aus der Champagne, von Hand gelesen, schonend gepresst und in Flaschen zur Gärung gebracht, dürfen für das Getränk verwendet werden. Champagner wird in verschiedenen Geschmacksrichtungen, von süß bis sehr trocken, angeboten.
rotwein-cuvée aus österreich Cuvée aus den traditionellen Rebsorten wie Blaufränkisch, Cabernet, Merlot und/oder Syrah treffen den Geschmack der meisten Weinliebhaber.
sekt Mit Sekt oder Winzersekt wird Schaumwein bezeichnet, der in Österreich und in Deutschland hergestellt wird. In der Regel geschieht das im Tankgärverfahren, aber es gibt auch Sorten, die im Flaschen-Gärverfahren produziert werden – das ist auf dem Etikett nachzulesen. Der Name Sekt leitet sich vom lateinischen Wort „siccus“ ab und bedeutet schlicht und einfach „trocken“. spumante In Italien wird Schaumwein als Spumante bezeichnet. Er wird, wie der Sekt, vorwiegend im Tank-Gärverfahren hergestellt. Der bekannteste italienische Schaumwein ist der Prosecco, der aus der gleichnamigen weißen Rebsorte (ursprünglich Gleratraube) gewonnen wird und aus der Region Veneto stammt. Beliebt ist der Asti Spumante aus der gleichnamigen Stadt, der aus der Muskateller-Rebe gewonnen wird.
der klassiker aus italien Ein Chianti Classico aus der Toskana kann vielfältig eingesetzt werden: Ob zum feinen Braten oder nach dem Festessen, dieser von der Traube Sangiovese geprägte Wein gefällt immer. bordeaux, die traditionelle rotweinregion Weine aus Bordeaux haben eine jahrhundertealte Tradition. Zu einem feierlichen Abend darf daher ein eleganter Wein von einem der herrschaftlichen Schlösser nicht fehlen.
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Lifestyle. IM GESPRÄCH
Unterberger-Betriebsleiter Giovanni di Valentino und Geschäftsführer Dieter Unterberger mit Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer
Rechtsanwalt Markus Baldauf mit Gattin Margit
Herbert Frech, Telekom Austria, Brigitte Plattner und IKB-Vorstandsvorsitzender Harald Schneider
Arthur Bellutti mit Begleitung, Giovanni di Valentino, Kabarettist Anders Linder und Paul Fink
Dieter Blasinger mit Gattin
Unterberger-Frauenpower
österreichpremiere des ersten elektrischen bayern
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Alexandra Unterberger mit Electro-Drive-TirolGeschäftsführer Roland Schwaiger
Nun ist der BMW i3 also auch in Tirol angekommen. Unterberger-Denzel erweiterte dafür sogar seinen Schauraum um weitere 500 Quadratmeter, um den elektrischen Bayernflitzer willkommen zu heißen. Die Investition wird sich lohnen, denn der Innsbrucker Händler ist Exklusivanbieter der i-Modelle für Tirol und Vorarlberg, zahlreiche Vorbestellungen für den 170 PS starken Elektro-BMW gibt es bereits und neben dem kompakten Stadtwagen i3 wird bald auch der Sportwagen i8 stehen. Im Zuge der Erweiterungseröffnung gab es aber noch einen Grund zu feiern, denn nebem dem i3 startet der brandneue X5 in seine dritte Generation und im kommenden Jahr zünden die Bayern gleich das nächste Feuerwerk an automobilen Neuigkeiten.
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Pferdeparadies Eine Reitanlage, die alles bietet, was das Reiterherz begehrt, hat dieses Jahr in Kematen bei Innsbruck eröffnet. Schon beim Tag der offenen Tür konnte man erahnen, wie viel Engagement hier in den Umgang mit Pferd und Reiter gesteckt wird. Tausende Besucher staunten darüber, was hier entstanden ist und sich in naher Zukunft noch weiter entwickeln wird. // Text: Caterina Molzer-Sauper
Linda und Vicky Eller
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uf dem großen, ebenen Grundstück westlich von Innsbruck finden sich neben dem Hauptstallgebäude mit 46 Boxen zwei großzügige Außenreitplätze, ein Longierzirkel, eine wunderschöne Reithalle, eine Schrittmaschine und diverse Koppeln und Sandpaddocks. Um das Leben der Pferde und den Umgang mit den Tieren möglichst praktisch und angenehm zu gestalten, hat man hier wirklich an alles gedacht. Eine Sattelkammer mit privaten Stauräumen, ein Waschplatz, ein Pferdesolarium, Aufenthaltsräume, Sanitärbereiche und genügend Parkplätze überzeugen jeden Pferdeliebhaber. Die Gebäude sind wohl durchdacht um einen großen Innenhof angeordnet und beherbergen die größte Photovoltaik-Aufdachanla-
ge Österreichs. In naher Zukunft sind noch ein Springplatz, eine Galoppbahn, zusätzliche Koppelflächen sowie ein Café für Besucher geplant.
Das Einstellangebot
Eine Grundmiete bietet jedem Pferdebesitzer die Möglichkeit, sein Pferd in einer geräumigen Box mit frei wählbarer Einstreu und dreimaliger täglicher Fütterung artgerecht unterzubringen. Weiters genießen Mitglieder der Michelfeldarena perfekte Trainingsbedingungen, eine gepflegte Infrastruktur und die Benützung der gesamten Anlage. Hier wird in allen Bereichen höchster Wert auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere gelegt, nach bestem Wissen mit den Tieren umgegangen und gearbeitet.
Der Schulbetrieb
Neben der exklusiven Beherbergung von Privatpferden betreibt die Michelfeldarena auch einen kleinen Schulbetrieb mit sieben Schulpferden und vier Ponys. Zwei ausgebildete Reitlehrerinnen kümmern sich mit viel Einsatz um Anfänger und fortgeschrittene Reiter und zeigen schon den Kleinsten den richtigen Umgang mit den prächtigen Vierbeinern und deren Pflege.
Michelfeldarena
Michelfeld 8, 6175 Kematen Tel.: 0512/304233 office@michlfeldarena.at www.michelfeldarena.at
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Li.: Peter Falkner, Liftgesellschaft Obergurgl, mit Peter Neurauter, Vorstand des Ötztal Tourismus // Re.: Alban Schneider sen. mit Gastronomie-Fachgruppenobmann Josef Hackl (Fotos: Ötztal Tourismus)
rekorderlös Als karitativer Branchentreff ist der Gastro Day in ObergurglHochgurgl mittlerweile ein Pfichttermin für die Tiroler Gastronomen und Hoteliers. Heuer konnte dabei 32.000 Euro für heimische Familien gesammelt werden.
sonnentor goes kitzbühel Nikola und Udo Mayr – im Bild mit Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann und Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler – lassen ab sofort in Tirol die Sonne scheinen und eröffneten das erste Sonnentor-Geschäft Tirols in Kitzbühel. Uns freut's!
hattrick Mit dem Sieg beim „Austrian Hairdressing Award“ holte Martha Norz (Salon Looksus in Innsbruck) zum dritten Mal hintereinander den Oscar der Friseurbranche nach Tirol. Sie wurde aus insgesamt 100 Einreichungen zur Gewinnerin gekürt.
V.l.: Georg Schiestl, Stadträtin Sabine Kolbitsch, Andrea Ortner und Markus Baldauf
charity Wie jedes Jahr veranstaltete der Lions Club Hall seine Charityveranstaltung im Kurhaus Hall, deren Reinerlös der Unterstützung in Not geratener Mitmenschen zugutekommt. Heuer konnte dem Sozialsprengel Hall ein dringend benötigtes Einsatzfahrzeug übergeben werden. Unterstützt wurde der Ankauf von den Sponsoren Swarovski Optik, Bernhard Ingenieure, Dinkhauser Kartonagen, Kleider Mair, Fiat Oberhofer und dem deutschen Lions Club Gießen.
neue leitung Markus Winkler übernimmt mit 1. Jänner 2014 die Leitung für die Region Tirol und Vorarlberg der Generali Versicherung und folgt damit Arno Schuchter nach, der nach Wien wechseln wird.
positive bilanz UMIT-Rektorin Christa Them, Gabriele Polanezky vom Bezirkskrankenhaus Schwaz, Landesrat Bernhard Tilg und UMIT-Vizerektor Philipp Unterholzner zogen kürzlich positive Bilanz über 10 Jahre Pflegewissenschaft an der UMIT. Mehr dazu auf Seite 68. (Foto: UMIT/Kern)
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WK-Präsident Jürgen Bodenseer und LK-Präsident Josef Hechenberger
partnerschaftlich Die Tiroler Landwirtschaft und Wirtschaft vertiefen ihre Zusammenarbeit und wollen heimisches Obst und Gemüse künftig gemeinsam vermarkten. Diese Initiative soll der Startschuss für weitere Kooperationen sein und bestehende Anknüpfungspunkte positiv verstärken.
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Andreas & Wolfgang Linger Doppel-Olympiasieger
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Foto: ASFINAG
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