eco.nova September 2015

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Ausgabe Nr. 09 / September 2015, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

EWIGE GRATWANDERUNG Das Dilemma zwischen Wirtschafts- und Naturraum

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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN

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Autor und Regisseur und sein strukturierter Rock'n'Roll

Tiroler Weg 2021 Imagepflege fテシr den Tourismus


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Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreck, eco.nova-Herausgeber

Tourismus. Und dann? Tirol ist schön und kann zweifellos stolz auf sich sein. Auch wir mögen unser Land. Nicht immer, aber meistens. Nach außen hin werden wir aber nach wie vor fast nur mit Bergen und Natur verbunden. Mit Tourismus eben. Was nicht grundsätzlich schlecht ist, uns aber Chancen nimmt. Versteift man sich nämlich zu sehr auf eine Sache, verliert man ganz schnell anderes aus dem Blick.

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D

er Tourismus ist in Tirol so sehr Zugpferd, dass ihn Günther Platter vor einiger Zeit zur Chefsache erklärt hat und sich jetzt selbst darum kümmert. In den 1990er-Jahren hat man den Tourismus

sogar zum „Tiroler Weg“ erkoren. Trotz aller Bemühungen ist jedoch Verdrossenheit eingekehrt. Nicht jeder sieht nur mehr das Gute darin. Kritiker werden lauter. Und finden auch in der Bevölkerung Gehör. Wie weit darf Tourismus gehen? Wie sehr darf er die Richtung eines Landes vorgeben? Der Tourismus büßt seine Strahlkraft nach und nach ein. Trotzdem wird daran festgehalten und mit (vermeintlich) neuen Strategien und Visionen versucht, Imagepflege zu betreiben. Doch der Unmut wird vor allem seitens der Industrie immer lauter. Auch sie verlangt Rückendeckung. Gerade in einer Zeit, die so sehr von Umbruch geprägt ist wie die jetzige, täte es gut, sich auf eine breitere Basis zu stellen. Natürlich hat auch der Tourismus Zukunft. Die Industrie hat es aber auch. Das Schlagwort von Industrie 4.0 geistert seit geraumer Zeit durch die Medien und nimmt immer konkretere Formen an. Der Bund will in den nächsten zwei Jahren 280 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung stellen, um den Zug nicht zu verpassen. Denn das wäre fatal. Im Grunde stecken wir nämlich schon mittendrin in der vierten großen Revolution. Die Fabrik ist tot, hoch lebe die Fabrik. Sie bekommt durch die technische Evolution jedoch ein völlig neues Gesicht. Das ist eine Chance für die westlichen Industrieländer, weil es eben nicht mehr große, muffige Fabriksanlagen braucht. Sondern Fachkräfte. Denker. Kreative. Davon haben wir in Tirol reichlich. Nicht nur im Tourismus.

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eco.dingens Der Tipp der Redaktion: Manchmal skurril und sinnbefreit, gerne aber auch nützlich und hilfreich. Heute: Gonats. Diese kleinen Kügelchen von Daniel Deutsch sind ein wahrer Energiesnack – vegan,

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eco.inhalt

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ECO.TITEL

034 Wirtschaftsgut Wohnen

ECO.ZUKUNFT

Wohnen ist ein Grundbedürfnis.

016 Tiroler Weg 2021

Leben eine Frage des Stils. Die Ver-

064 Tirol innovativ

In den 1990er-Jahren wurde der

antwortlichen der ZIMA-Unterneh-

Unternehmen werden selten aus

„Tiroler Weg“ als Leitlinie zur

mensgruppe, Alexander Nussbaumer

reiner Rationalität gegründet. Meist

touristischen Weiterentwicklung ein-

und Alexander Wolf, im Interview.

steckt eine Geschichte dahinter,

geleitet und seidem bereits einige Male angepasst. Heuer war

persönliche Erfahrungen ... oder

038 Tirols Bezirke

es wieder so weit.

auch Spaß an der Freude: drei Tiroler

Die Gamsstadt ist das touristische Zentrum des Bezirkes, aber wirt-

ECO.WIRTSCHAFT

schaftlich hat Kitzbühel noch viel mehr zu bieten als Streif, wunderbare

028 Die ewige Gratwanderung

Natur und hochklassigen Tourismus.

Beispiele.

ECO.GELD 074 Gezeitenwechsel

Ob Natura 2000, Kraftwerksbauten

Erfolgreiche Unternehmer machen

Schon in den vergangenen Monaten

oder touristische Nutzung der Um-

Kitz zum Powerbezirk.

grassierte die Angst vor steigenden

welt – in kaum einem anderen Land ist das Dilemma zwischen Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum derart präsent wie in Tirol.

Zinsen in den USA und Europa. Denn

050 steuer.berater

steigende Zinsen betreffen alle – sowohl Anleger als auch Kreditnehmer.

056 recht.aktuell

Was tun, wenn es dazu kommt?

sports. business. entertainment.

Die Entertainment Highlights in Tirol! European Darts Matchplay 18. - 20. Sept. 2015 Olympiahalle

Martin Rütter „nachSITZen“ 29. Oktober 2015 Olympiahalle

Andreas Gabalier Live mit Band 21. November 2015 Olympiahalle

Cirque du Soleil „VAREKAI“ 25 .- 29. Nov. 2015 Olympiahalle

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eco.nova

sports. business. entertainment.


eco.inhalt

86

94

ECO.ART

ECO.MOBIL

082 Kleine Bühnen

094 Testberichte

Eine leere Bühne ist ein Raum,

// 094: BWM i8:

der Platz für völlig neue Welten

Designerstück für eine innova-

lässt. Wer als Zuschauer ins The-

tive Sportwagenzukunft.

ater geht, gibt sich der Erwartung

// 097: Mini Cooper D 5-Türer:

hin, dass genau dieser leere Raum

Fahrspaß pur und mehr Platz.

sich mit Leben füllt und eine Ge-

// 098: Mazda6 AWD:

schichte erzählt. Ein Blick auf die

Optisch aufgewertet und mit All-

kleinen Bühnen der Landeshaupt-

radantrieb versehen.

stadt.

086 Strukturierter Rock’n’Roll

VON CHRONOGRAPHEN, KILOMETERN UND UNENDLICHER HINGABE.

100 Marketing 2.0 Mit Max Linser steht nun die

Uli Brée ist Drehbuchautor,

nächste Generation bei Auto-Lin-

Schauspieler und Regisseur. Der

ser bereit. Gemeinsam mit Mar-

gebürtige Deutsche lebt und ar-

ketingmann Piero Salituri soll er

beitet in Tirol auf dem Mieminger

dem Unternehmen einen neuen,

Plateau und gab uns ein sehr per-

innovativen Anstrich verpassen.

sönliches Interview.

090 All that Jazz Im Hinterhof der Andreas-HoferStraße 43 führt ein roter Teppich

ECO.LIFE 108 Wanderlust & Honey Mood

tief unter die Straßen Innsbrucks:

Der Modeherbst von Marc Cain:

in die Cantina Vecchia.

Die Sixties treffen auf Natur.

Belisar Chronograph IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088 redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin Assistenz: Ruth Loreck, Martin Weissenbrunner Chefredaktion: Marina Kremser Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Renate Linser-Sachers, Alexandra Keller, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Mag. Barbara Wildauer, Marion Witting, MSc., Doris Helweg // eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann, Tamara Kainz // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Tanja Ischia, Hannelore Weissbacher, Hannah Oderich Grafik: Sophie Frenzel // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

w w w. u n i o n - g l a s h ueco.nova e t t e . c 9o m


eco.mmentar

Ausgereizt Österreich hat kein nennenswertes Wachstum? Stimmt nicht. Gesetze, Bürokratie, Schulden und Steuern wuchern ungehemmt. Und stoßen an eine Grenze, hinter der griechische Verhältnisse lauern. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

W

MMag. Klaus Schebesta

ir haben

zwischen sind wir an einem heiklen Punkt

chen wie immer. Es geht in den nächsten

in den

angelangt. Es wird zu viel. Österreich liegt

Jahren darum, aus den aufgeblasenen Sys-

letzten

bei der Steuerquote, bei den Lohnneben-

temen Luft abzulassen, bevor sie uns um

Jahr-

kosten, bei der Bürokratie, bei der Verschul-

die Ohren fliegen. Es gibt sogar Politiker, die

zehn-

dung im negativen Spitzenfeld. Und verliert

das klar formuliert haben. EU-Kommissi-

ten jede

international an Boden.

onspräsident Jean Claude Juncker möchte,

Menge Ballast angesammelt. Die Gesetzes-

Diese Ursache produziert messbare Wir-

dass wichtige europäische Regeln künftig

flut ist mehr als nur ein Schlagwort, sie ist

kungen: Heuer lag der Tax-Freedom-Day,

alle fünf Jahre auf ihre Tauglichkeit und

spürbar. Inzwischen sehen selbst die Exper-

also der Tag, ab dem die Steuerzahler erst-

Notwendigkeit überprüft werden. Zudem

ten den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ei-

mals nicht mehr für den Staat, sondern

sollen Gesetzesvorhaben von vornherein

nes der wichtigsten Gesetze, das Allgemei-

den Rest des Jahres für die eigene Tasche

eine Art Verfallsdatum von fünf Jahren er-

ne Sozialversicherungsgesetz (ASVG), steht

arbeiten, am 21. August. Das ist Rekord. Re-

halten. Gesetze sollen verständlich und klar

mittlerweile bei der 56. Novelle. Wie bei den

kordverdächtig im negativen Sinn ist auch

sein, geringe Kosten verursachen und von

55 anderen wurde mehr dazugefügt als aus-

der Boden, auf dem die Betriebe stehen. Der

den Staaten einfach umzusetzen sein. Er

gemistet. Auch leistet sich unser Kleinstaat

ist nämlich hauchdünn. Eine Studie der

sagte das allerdings im Zuge des EU-Wahl-

sagenhafte 22 Sozialversicherungsträger mit

KMU-Forschung Austria hat die Jahresab-

kampfes. Ob er jetzt noch was davon wissen

endlosen Sonderregelungen. Und die Büro-

schlüsse von 68.000 kleinen und mittleren

will, ist fraglich. Aber immerhin wurde es

kratie kennt nur eine Richtung: nach oben.

Betrieben untersucht. Mit dem Ergebnis:

einmal ausgesprochen.

Wer einen Golfplatz bauen will, muss drei-

Der erwirtschaftete Gewinn liegt gerade ein-

Das wird die Herausforderung der kommen-

ßig Gutachten und mehr vorlegen. Mit die-

mal bei 3,3 Prozent des Umsatzes. Da bleibt

den Jahre: Sind die Köpfe der österreichi-

sem Aufwand wird anderswo ein Großkraft-

kein Spielraum für weitere Belastungen. Das

schen Politiker flexibel genug, um nicht

werk genehmigt.

haben aber weder die Politiker noch die AK

bloß das zu tun, was sie immer getan ha-

Diese Entwicklung verdanken wir einem

noch die Gewerkschaften begriffen.

ben? Nicht nur Gesetze beschließen, son-

glücklichen Umstand: Noch nie gab es sieb-

Wir sind also an einem Punkt, an dem es

dern auch welche abschaffen. Nicht nur

zig Jahre lang Stabilität und Frieden. Früher

eng wird. Es besteht Handlungsbedarf.

Steuern raufschrauben, sondern auch run-

unterbrachen Kriege und Krisen das Wachs-

Das spüren auch die Politiker und rennen

ter. Nicht nur ihre Klientel bedienen, son-

tum der Systeme und setzten den Zähler

herum wie aufgescheuchte Hühner. Der

dern das Gesamte auf Dauer sichern. Nicht

zurück auf Null. Das wünscht sich natür-

heurige Sommer bestand aus einem Stak-

nur Kompetenzen wuchern lassen, sondern

lich keiner zurück – aber wir müssen etwas

kato an unvereinbaren Standpunkten. Die

gesundschrumpfen.

tun, erstmals in der Geschichte: Wir müssen

35-Stunden-Woche da, die Arbeitszeitflexi-

Wenn es die Politiker nicht schaffen,

lernen, mit überreizten Systemen, mit über-

bilisierung dort. Die sechste Urlaubswoche

kommt das Tal der Tränen, das sich bereits

quellenden Gesetzbüchern, mit explodieren-

da, strengere Zumutbarkeitsbestimmun-

mit klaren Fakten abzeichnet: Dann näm-

den Schuldenbergen umzugehen.

gen dort. Dieser Dauerstreit entfacht sich

lich schwindet die Wettbewerbsfähigkeit,

Diese Entwicklung läuft seit Jahrzehnten.

weniger an historischen Linien wie links

wandern Betriebe ab, steigt die Arbeitslosig-

Aber sie ist lange Zeit nicht aufgefallen.

und rechts. Die neuen Fronten verlaufen

keit und explodiert die Schuldenlast. Und

Weil es das System vertragen hat. Wir haben

zwischen denen, die die Notwendigkeit zum

dann werden wir Österreicher ziemlich grie-

diesen Ballast geschluckt. Ballast allerdings

Wandel verstanden haben, und denen, die

chisch. Leider hat die Große Koalition jede

kostet, jedes Jahr ein bisschen mehr. Und in-

meinen, wir können einfach so weiterma-

Menge Sirtaki im Blut.

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ZAHLEN & FAKTEN

Von Fahrzeugen und 100-Jährigen.

Tirol in Zahlen TIROL AUF EINEN BLICK

(Daten 2014)

728.826 Einwohner – davon 95.903 Ausländer Wirtschaftsleistung pro Kopf:

40.000 Euro

Nächtigungen im Tourismusjahr 2014, in Mio.:

44,3

Werte der abgesetzten Produktion der Tiroler Industrie, in Mrd. Euro: Tiroler, die im Jahr 2030 älter als 65 Jahre sein werden, in %: Mitglieder in der Wirtschaftskammer Tirol: Unselbständig Beschäftigte:

9,55

23 – heute: 17

41.545

316.987 BEVÖLKERUNGSVERÄNDERUNG

(Zeitraum 1.1. 2014 bis 1.1.2015)

20.113 / Wegzüge: 14.894 davon in Innsbruck: 10.816 / 8.494 Zuzüge in Tirol:

5.618 Personen gehen 2014 in andere Bundesländer 5.488 Personen ziehen 2014 aus anderen Bundesländern nach Tirol 9.276 Personen ziehen 2014 von Tirol ins Ausland 14.625 Personen kommen 2014 aus dem Ausland nach Tirol 8 / 34 Anzahl der 100-Jährigen im Jahr 2015, männlich / weiblich: 15 / 90 Anzahl der 100-Jährigen im Jahr 2002, männlich / weiblich:

FAHRZEUGBESTAND (zum 31.12.2014 in Tirol)

PKW und Kombi:

379.058, Lastkraftwagen:

Motorräder:

67.729

38.054, Zugmaschinen, Sattelfahrzeuge: 27.207

Sonstige KFZ (Motor- und Transportkarren, Arbeitsmaschinen, Wohnmobile ...):

16.475

Quellen: Tiroler Wirtschaft in Zahlen 2015/16 // Statistik Austria, Landesstatistik Tirol, Hauptverband, WKT, WKO


KOPF DER AUSGABE

Walter Obwexer

Dr. Walter Obwexer ist Professor am Institut für Europarecht und Völkerrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. Nach seiner Expertise werden politische Entscheidungen gefällt: Kommt eine Sache ins Rollen oder landet sie auf dem Abstellgleis? // TEXT: MARION WITTING, FOTO: TOM BAUSE

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W

kopf der.ausgabe

elchen

und Begeisterung den jungen Studierenden

schen Staatsbürgern exakt der Betrag in

Wert

einen Teil seines Wissens näher: „Die rechtli-

Höhe von durchschnittlich 74 Euro, der für

hat eine

che Materie ist kompliziert. Ich lege sehr viel

alle Autobahnbenützer künftig in Deutsch-

rechts-

Wert darauf, in meinen Lehrveranstaltungen

land als Jahresmaut eingehoben werden soll,

wissen-

wesentliche Grundsätze verständlich zu ver-

durch die Koppelung der beiden Regelun-

schaft-

mitteln“, versucht Obwexer seinen Lehrauf-

gen erlassen werden könnte, geht nach dem

liche Expertise, wenn sie allein dazu dient,

trag mit höchstmöglichem Nutzen zu erfüllen.

Prinzip der Nichtdiskriminierung im EU-

den Wunsch des Auftraggebers zu belegen?

Wie im Bereich Lehre und Forschung ist die

Recht nicht durch.“ Obwexer hat dazu für

Antwort: nur eingeschränkten. Für rechtli-

Herangehensweise des Professors auch als

Verkehrsminister Alois Stöger ein Gutachten

che Argumentationsgrundlagen zur Unter-

Berater und Verfasser von strategisch ent-

erstellt, auf dessen Basis das Verkehrsminis-

streichung von Ansichten und Meinungen

scheidenden Gutachten sowohl für die Bun-

terium, gestützt durch Interventionen auch

einzelner Interessenvertretungen ist Profes-

des- als auch für die Tiroler Landesregierung

anderer EU-Staaten, die Europäische Kom-

sor Walter Obwexer nicht zu haben.

ganzheitlich und stützt sich auf umfangrei-

mission zur Einbringung einer Klage gegen

Der Experte für Völkerrecht und Europarecht

che Recherchen. „Die brenzligen Fragen, die

Deutschland veranlassen wird. „Mit dieser

ist seit 1. März dieses Jahres Studiendekan

einzelne Ministerien bewegen, sind in den

Klage wird sich der Europäische Gerichts-

der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der

meisten Fällen sehr komplex. An einem Gut-

hof befassen müssen, was bis zu zwei Jahre

Universität in Innsbruck und damit verant-

achten arbeite ich im Schnitt zwei Wochen.

dauern kann“, erklärt er die weiteren Schrit-

wortlich für sämtliche studienorganisatori-

Das erarbeitete Fazit steht“, macht Obwexer

te. „Eine Entscheidung dazu wird es daher

sche und -rechtliche Aufgaben. Dazu gehört

die Dimension seiner Beratungsarbeit klar

nicht vor 2018 geben. Und dann wird diese

unter anderem die Erstellung und Optimie-

und deutlich: „Nach sorgfältiger Recherche

Mautregelung nicht kommen“, ist Obwexer

rung des Lehrprogramms, die bedarfsgesteuer-

kann auch ein weiterer Gutachter, der sich

überzeugt.

te Planung und Organisation des Lehrveran-

auf Basis der Judikatur desselben Themas

Zu einem anderen brennenden Verkehrsthe-

staltungsangebots sowie deren Evaluierung.

annimmt, nur auf dasselbe Ergebnis kom-

ma wurde Obwexers Expertise von der Tiro-

Zudem ist Obwexer in seiner neuen Position

men. Ein unabhängiger Blick auf die Zusam-

ler Landesregierung eingeholt: Zum Sekto-

zentrale Kontaktstelle für Informations- und

menhänge der rechtlichen Materie kann

ralen Fahrverbot wurde der Europarechtler

Beratungsgespräche zum rechtswissenschaft-

grundsätzlich nur EIN rechtliches Ergebnis

eingeladen, an Besprechungen teilzuneh-

lichen Studium sowie stellvertretender Dekan

hervorbringen: Ja oder nein, im weitesten

men, Entwurfspapiere durchzusehen und zu

der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Sinne noch ‚eher ja‘ oder ‚eher nein‘ wenn

prüfen. In diesem Fall hat der EuGH gelinde-

Seine Fachkompetenz wird außerdem in Re-

Teilfragen offen bleiben oder es um weiter-

re Maßnahmen zur Förderung der Gesund-

gierungskreisen hoch geschätzt und ganz spe-

führende Entscheidungen geht“, sagt der

heit wie die Umsetzung des Luft-100ers auf

ziell bei entscheidenden europarechtlichen

Rechtsvertreter. Gutachten hätten in ihrer

der Autobahn gefordert, bevor eine „Ham-

Angelegenheiten in Anspruch genommen.

Endaussage eindeutige Aussagekraft, weil

mermaßnahme“ (Beschränkung des Ver-

„Schon gleich nach meiner Studienzeit in

Spielräume ausgeklammert sind.

kehrs), wie das sektorale Fahrverbot für Lkw,

Innsbruck Anfang der 1990er-Jahre wurde ich

Als Beispiel nennt Obwexer die aktuelle The-

erlaubt werden kann. „Ich habe in meiner

von der Südtiroler Landesregierung unter Sil-

matik rund um die geplante deutsche Maut.

Funktion als Berater versucht, die EU-recht-

vius Magnago regelmäßig kontaktiert, wenn

„Hier werden zwei an sich rechtlich zuläs-

liche Sicht klar darzulegen, damit darauf

es darum ging, europarechtliche Sachverhalte

sige, voneinander unabhängige, geltende

aufbauend über sachdienliche Maßnahmen

in den Themenbereichen Wirtschaftsförde-

Regelungen von Deutschland so in Zusam-

nachgedacht werden kann. Die Entschei-

rung oder Landwirtschaft für Südtirol dar-

menhang gebracht, dass diese in Summe

dung, wie weiter vorgegangen wird, ist letzt-

zulegen, zu behandeln, deren Entwicklung zu

rechtswidrig werden. Sowohl die Absicht, für

lich eine politische“, erklärt Obwexer einmal

verfolgen und rechtlich einer Lösung zuzu-

deutsche Bürger die Kfz-Steuer zu senken,

mehr seine Position oft als Zünglein an der

führen“, so Obwexer. Als er nach dem Militär-

als auch die für alle Nutzer geltende Einhe-

Waage. Der durchaus entscheidende Einfluss

dienst eine Assistenzprofessur am Institut für

bung von Maut auf deutschen Autobahnen

seiner Gutachten ist dem Rechtsexperten

Europarecht und Völkerrecht an der Innsbru-

ist nicht rechtswidrig. Dass allerdings deut-

klar, bringt ihn aber nicht aus der Ruhe.

cker Uni antrat, war er dort von der Südtiroler Landesregierung abgestellt, um für Südtirol EU-Rechtsfragen zu beantworten. Dieses Abkommen mit der Uni Innsbruck endete nach circa fünf Jahren und Obwexer führte seine Dienste für sein Heimatland auf Beratungsbasis innerhalb des Instituts weiter fort. Zugleich verlagerte er seine Unitätigkeit im Europarecht, Völkerrecht und speziell in seinem vertieften Themenbereich um die Autonomie Südtirols auf den akademischen Bereich und ging mehr und mehr seinen Aufgaben in Forschung und Lehre nach. Seit Beginn seiner universitären Laufbahn verfasste der 50-Jährige über 100 Schriften, Aufsätze und Bücher. Er bringt mit Freude

VON MAGNAGO BIS ZUR BUNDESREGIERUNG – KARRIERESCHRITTE BIS ZUM EXPERTENSTATUS

Geboren im ruhigen Villnöss in Südtirol (Jahrgang 1965), besuchte Walter Obwexer nach der Pflichtschule das Realgymnasium Brixen und entschied sich dann für das Integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften der Uni Padua in Innsbruck. Im Rahmen seines anschließenden Militärdienstes in Südtirol nahm die Südtiroler Landesregierung unter Alt-Landeshauptmann Magnago seine bereits unmittelbar nach der Studienzeit begonnenen Beratungsdienste in europarechtlichen Angelegenheiten in Anspruch. Ab 1994 war Walter Obwexer Uniassistent am Institut für Völkerrecht und Europarecht an der Uni Innsbruck mit Dissertation 1998 und Habilitation 2008. Seit 1.3.2015 ist Obwexer Studiendekan und Stellvertreter des Dekans der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Innsbruck. Ausgleich findet der Südtiroler, der mit seiner Frau und den beiden Kindern in Mieders im Stubaital wohnt, beim Skifahren, gemeinsamen Wandern oder Radeln oder auch bei seinen täglichen Laufeinheiten, die er nur ungern ausfallen lässt.

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Wirtschaft !

TAGESAKTUELLE NEWS UNTER WWW.ECONOVA. AT

Wirtschaft & Unternehmen

LAGEBERICHT WIRTSCHAFTSSTANDORT TIROL 2. QUARTAL 2015

Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2014 ist die abgesetzte Produktion der Industrie in Tirol im 1. Quartal 2015 von 2,21 Mrd. Euro auf 2,32 Mrd. Euro gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 4,4 %.

6,0 % Arbeitslosenquote im Juni 2015

Vorsichtig optimistisch

W

ährend sich die Situation am Arbeitsmarkt im 2. Quartal 2015 als äußerst ange-

Arbeitslose: 20.231 (+5,5 %) Männer: 9.907 (+6,2 %) Frauen: 10.324 (+4,9 %) unter 25 Jahre: 2.887 (+0,9 %) ab 50 Jahre: 5.409 (+11,3 %) Inländer: 14.932 (+2,2 %) Ausländer: 5.299 (+16,1 %)

spannt darstellt, gebe laut Wirtschaftskammer Tirol die Entwicklung der Industrieproduktion, aber auch die Nächtigungsentwicklung im Tourismus An-

lass zum Optimismus. Sorgenkind bleibt allerdings die gebremste Investitionsneigung der Tiroler Wirtschaft. Ähnlich sieht dies auch die Konjunkturanalyse der Bank Austria: In Tirol habe sich die Konjunkturstimmung gegenüber dem Jahresbeginn verbessert. Vorliegende Daten zeigen, dass sich der aufkeimende Optimismus auch in der realen Wirtschaft niedergeschlagen hat. „Während die österreichische Wirtschaft im 1. Quartal nur um 0,1 Prozent im Jahresvergleich zulegen konnte, hat die Tiroler Wirtschaft in den ersten Monaten des laufenden Jahres ein stärkeres Wachstum erzielt“, so Markus Sappl, Bank-Austria-Landesdirektor Firmenkunden, und weiter: „Die Impulse erhielt die Tiroler Wirtschaft überwiegend von außen. Die Festigung der Erholung in Europa, das solide Wachstum in den USA und den schwächeren Euro konnte sich inbesondere die Industrie zunutze machen.“ So war es vor allem der Produktionssektor, der die Wirtschaftsdynamik in den ersten 2015er-Monaten in Schwung gehalten hat. Doch auch die Bank Austria beobachtet: Die Investitionstätigkeit reagiert auf die zu-

1,0 % Inflation im Juni 2015

• Teurer: Strom, Grundgebühren: +43,0 Kaffee: +12,5 Wohnungsmiete: +4,9 Zigaretten: +3,3 Betriebskosten: +3,3 • Billiger: Heizöl: –16,3 Wahlarzt, Zahnarzt: –14,9 Diesel: –10,3 Superbenzin: –6,7 Strom, Arbeitspreis: –5,2

nehmende Exportnachfrage nur schleppend positiv. Für frischen Wind sollte indes der Konsum sorgen – und die niedrige Inflation diesen unterstützen. „Die Tiroler Wirtschaft wird in der zweiten Jahreshälfte ihren moderaten Erholungskurs fortsetzen“, glaubt Sappl – vor allem durch die Impulse aus der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Aber auch in anderen Bereichen wie der Herstellung elektrischer Ausrüstungen, den elektronischen Sparten und der Holzverarbeitung hat sich die Erholung in Europa in steigender Nachfrage niedergeschlagen. Schwierig könnte es aber weiterhin vor allem für die Bauwirtschaft bleiben. Der könnte eventuell das Impulspaket der Landesregierung helfen, das zwar vordergründig die Themen Bauen und Wohnen forciert, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Doch um dies zu erreichen, muss eben gebaut werden.

Außenhandel Über die Hälfte der Exporte geht in die drei Länder Deutschland (28 %), Schweiz + Liechtenstein (17 %) und Italien (10 %). Im Jahr 2014 exportierte Tirol Waren im Wert von 11,2 Mrd. Euro in alle Welt, importiert wurden Waren im Wert von 9,9 Mrd. Euro.

Insgesamt ist das Paket 135 Millionen Euro schwer, der Löwenanteil davon fließt in die Wohnbauförderung, die Sanierungsoffensive und die Ortskernrevitalisierung. Dies sollte laut Plan auch regionale Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe sichern.

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Quelle: WK Tirol, Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie


eco.wirtschaft

ECO.MMENTAR

Bildung hilft

Marina Kremser, Chefredaktion

MINDESTLOHN? JA, NEIN, VIELLEICHT?

W

as brächte der Mindestlohn? Laut Agenda Austria vor allem dem Staat etwas. Denn weniger als die Hälfte der zusätzlichen Arbeitskosten ginge an die Beschäftigten selbst. Grund sind die hohen Sozialversiche-

Die Arbeitslosenzahlen sind hoch wie nie. Fast die Hälfte der österreichischen Arbeitslosen verfügen jedoch lediglich über einen Pflichtschulabschluss. Bildung hilft. Nicht nur am Arbeitsmarkt. Sondern so generell im Leben ...

rungsbeiträge. Die Frage beschäftigt uns schon länger: Sollen die Bezieher von niedrigen Löhnen

nämlich spürbar unter den 1.700 Euro brutto, die Gewerkschafter Wolfgang Katzian

D

als Wunsch-Mindestlohn genannt hat.

Wissensarbeitern auch ganz bestimmt jene,

Agenda Austria hat sich angesehen, welche monetären Effekte die Erhöhung für die

die zupacken. Dennoch dürfen wir nicht ste-

Beschäftigten hätte. Interessant ist, wie viel Geld von den zusätzlichen Arbeitskosten

hen bleiben – nicht als Land und keiner für

tatsächlich bei den Arbeitnehmern ankommt – und wie viel beim Finanzminister und

sich persönlich. Bildung muss auch nicht not-

der Sozialversicherung landet. Um es kurz zu machen: Steuern und Abgaben fressen

wendigerweise mit AUSbildung gleichgesetzt

den größten Teil der Anhebung von Mindestlöhnen auf. Sollen wirklich die Arbeit-

werden. Es hilft manchmal schon, einfach mal

nehmer profitieren, wäre also hier anzusetzen.

ein Buch zu lesen und sich in jenen Dingen

Die Regierung hat dies mit einer Anhebung der Negativsteuer bzw. der Lohnsteuer-

weiterzuentwickeln, die einem Spaß machen.

senkung zwar getan, bei Geringerverdienern fällt der größere Kostenbrocken jedoch

Bildung tut nicht weh. Und in keinem Fall ist

für die Sozialversicherung an. Wer also eine Mindestlohndebatte führt, darf sich nicht

sie jemals vergebens. Neugierig durch die Welt

vor einer Diskussion um die Kosten der Kranken- und Pensionsversicherung drücken.

zu gehen und seinen Horizont zu erweitern, er-

Das soll mitnichten eine generelle Leistungsbeschränkung bedeuten. Aber man könn-

öffnet ganz neue Perspektiven. Sich auf seine

te etwa darüber nachdenken, dass 22 Krankenversicherungsanstalten nicht der Weis-

Umwelt und die Menschen darin einzulassen,

heit letzter Schluss sein können. Man könnte auch so manche Sonderpension in ihrer

macht nicht nur toleranter, es nimmt auch die

derzeitigen Form überdenken. Wenn man denn möchte ... Es würde jedenfalls mehr

Angst, weil man lernt, dass Unbekanntes und

Glaubwürdigkeit in die Diskussion bringen.

Neues uns nicht per se Böses will.

mehr Geld bekommen, damit sie mehr konsumieren können und der Anreiz, einer Arbeit nachzugehen, steigt? Oder würde der Mindestlohn Menschen in Niedriglohnbranchen erst recht in die Arbeitslosigkeit treiben? Dort liegen die Kollektivverträge

ies ist kein Plädoyer für einen Hochschulabschluss. Nicht jeder in unserem Land muss studieren, ich hab es

selbst nicht getan. Und wir brauchen neben

Liest man derzeit die Kommentare nicht nur, aber vor allem auf Facebook zur aktuellen

RICHTIGSTELLUNG

Flüchtlingsdebatte, stellt es einem teilweise

I

des teils richtig unterirdischen Deutschs. Was

die Nackenhaare auf. Und das nicht nur ob

n der vergangenen Top-500-Ausgabe ist uns leider ein Fehler unterlaufen,

die eine Seite der Bildung beträfe. Bildung

den wir natürlich sehr bedauern. Nachstehend finden Sie die korrigier-

schließt auch Sozialkompetenz mit ein, Empa-

ten Zahlen der Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH, die damit in der

thie. Letztere entwickelt man übrigens in der Kindheit und hier scheint bei manchen einiges

Reihung von Platz 68 auf Platz 49 aufrückt.

schief gelaufen zu sein. Das klügste Wort ist Umsatz:

EGT:

oft jenes, das nicht ausgesprochen wird. Wenn

31.3.2015 kons. Umsatz: 107.500.000 Euro

31.3.2015: 2.125.000 Euro

man nichts Konstruktives zu einer Diskussion

31.3.2014 kons. Umsatz: 107.400.000 Euro

31.3.2014: 3.086.000 Euro

beizutragen hat, möge man bitte schlicht die

31.3.2013 kons. Umsatz: 107.992.000 Euro

31.3.2013: 2.953.000 Euro

Klappe halten.

31.3.2012 kons. Umsatz: 98.787.000 Euro

31.3.2012: 551.700 Euro

Aktueller Mitarbeiterstand: 190 inkl. aller Filialen

Anregungen und Kommentare bitte an kremser@econova.at

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Imagepflege?! Der Tourismus ist in Tirol eine tragende Säule und deshalb auch zur Chefsache innerhalb des Landes geworden. In den 1990er-Jahren wurde der Strategieprozess „Tiroler Weg“ als Leitlinie zur touristischen Weiterentwicklung eingeleitet und seitdem regelmäßig an die sich ändernen Rahmenbedingungen angepasst oder zumindest hinterfragt. Heuer war es wieder so weit. Der „Tiroler Weg 2021“ wurde ausgerufen. Viel Neues scheint er jedoch nicht gebracht zu haben. // TEXT: MARINA KREMSER, FOTOS: BILDER AUS DER SERIE „SIGHT_SEEING“, TOM BAUSE

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Für das Fotoprojekt „Sight_Seeing“ schwärmten in Auftrag der Tirol Werbung sieben Fotografen, die in Europa zur Elite der Landschaftsdokumentaristen zählen, aus, um den Sehnsuchtsort Tirol mit der Kamera festzuhalten und ihre Sicht der Dinge zu zeigen. Herausgekommen sind Bilder, die Tirol abseits des klassischen Tourismus-Mainstreams zeigen. Denn für das reale Leben existiert kein Photoshop. // Das Bild auf dieser Seite stammt von der Deutschen Monika Höfler.

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„AUFGRUND DER WELTWEITEN WIRTSCHAFTLICHEN LAGE STEHT AUCH TIROL VOR GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN. WIR MÜSSEN WEITERHIN UNSERE STÄRKEN IM BEREICH WIRTSCHAFT UND IM TOURISMUS NÜTZEN. TIROL SOLL IM JAHR 2021 MARKTFÜHRER IM TOURISMUS MIT MODERNSTEN, AUCH AUS DER FORSCHUNG ABGELEITETEN ANSÄTZEN SEIN. GLEICHZEITIG DARF DIE TRADITIONELLE BINDUNG NICHT VERLOREN GEHEN.“ Günther Platter

Foto: Michael Danner, aus der Serie Sight_seeing

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N

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Sympathiewert, ohne dass man viel erklären muss. Hier haben wir sicher einen großen Vorteil.“ Den es noch weiter zu stärken gilt. Das Land Tirol, die Tiroler Wirtschaftskammer, der Verband der Tiroler Tourismusverbände und die Tirol Werbung verfolgen deshalb schon seit den 1990er-Jahren eine gemeinsame Zukunftsstrategie und gehen nun miteinander den „Tiroler Weg 2021“. Was

ach außen und auch innerhalb seiner Gren-

es damit genau auf sich hat, haben wir in der

zen ist Tirol vor allem eines: Tourismusland.

Factbox kurz zusammengefasst.

Das ist nichts Schlechtes. Wir haben dem

Konkret hat man im „Tiroler Weg 2021“ aus

Tourismus zweifellos vieles zu verdanken.

drei Leitlinien vier Handlungsfelder abgelei-

Er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der

tet. Für Wallner als WK-Mann ist der Punkt

mitgeholfen hat, durch schwierige Zeiten

„Unternehmen & Mitarbeiter“ naturgemäß

zu kommen. Viel Infrastruktur – auch zum

der wichtigste: „Wir als Wirtschaftskammer

Nutzen der heimischen Bevölkerung – wür-

sind zwar nur ein kleiner Teil des gesamten

de es vermutlich gar nicht geben, gäbe es

Räderwerks, setzen aber ganz stark auf das

den Tourismus nicht. Dennoch nimmt die

Thema Mitarbeiterqualifizierung. Es muss

Tourismusgesinnung hierzulande ab, vor al-

wieder attraktiv werden, im Tourismus zu

lem unter jungen Menschen. Immer öfter

arbeiten. Wir haben aktuell ca. 1.300 Lehr-

wird Tourismus mit Verkehr, Lärm und Be-

linge in diesem Bereich, die Tendenz jedoch

einträchtigung verbunden.

ist abnehmend. Hier spielt zwar auch die

Außerhalb des Landes ist das anders. Das

demographische Entwicklung mit hinein,

spürt auch Horst Wallner, Direktor der Wirt-

aber man muss hinterfragen, warum man

schaftskammer Tirol, auf seinen beruflichen

nicht mehr so viele Leute für den Tourismus

Reisen immer wieder: „Unsere touristische

begeistern kann. Es muss noch stärker her-

Kompetenz ist weltweit anerkannt, die Mar-

auskommen, dass Tourismus Dienstleistung

ke Tirol sehr stark. Viele verbinden Tirol

ist und es letztlich um den Menschen geht

mit guter Luft, freundlichen Menschen und

– den Gast, aber auch um jenen, der für die-

tollem Angebot. Tirol hat einen sehr hohen

sen eine Leistung erbringt. Hier geht es um

DER TIROLER WEG 2021 Die drei großen Linien In Verbindung mit der Tourismusvision „Tirol ist der Inbegriff des alpinen Lebensgefühls“ bildet sich in den drei großen Linien das Selbstverständnis des Tiroler Tourismus ab. Sie stellen die Leitlinien der touristischen Weiterentwicklung dar, aus welchen sich die strategischen Handlungsfelder und Aktionsprogramme ableiten. 1. Lebens- & Erholungsraum: Das Besondere Tirols, die Details seiner Identität wollen erkannt, geschätzt, gefördert und mit dem touristischen Angebot verknüpft und zugänglich gemacht werden. 2. Familienunternehmen: Die familiäre Atmosphäre ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Tiroler Tourismus und ausschlaggebend für eine besondere Gastgeberqualität. 3. Kompetenzführerschaft: Tirol ist vielfach beispielgebend im alpinen Tourismus. Insbesondere im Wintersport gilt Tirol als weltweiter Kompetenzführer. Strategische Handlungsfelder Durch die Auswahl der strategischen Handlungsfelder konkretisieren sich die drei großen Linien im Tiroler Weg 2021. Die zentralen Problemstellungen und die damit verbundenen Zielsetzungen werden aufgezeigt. Mit strategiegerichteten Aktionsprogrammen wird der Tiroler Weg 2021 schrittweise in konkrete Handlungen umgesetzt. 1. Unternehmer & Mitarbeiter 2. Destinationsmanagement 3. Umwelt & Klima 4. Tourismus & Standort

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„VERÄNDERUNGEN MACHEN MANCHMAL ANGST, ABER ES ZEICHNET EINEN GUTEN UNTERNEHMER AUS, DIE AUGEN OFFEN ZU HALTEN, DAS GESPRÄCH ZUM GAST ZU SUCHEN, NEUE IDEEN ZU ENTWICKELN UND ZU SCHAUEN, WIE ER SICH VON DER KONKURRENZ ABHEBEN KANN.“ Horst Wallner, Direktor der Wirtschaftskammer Tirol

Viele Baustellen in Tirol – nicht nur im Tourismus

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die Themen Freundlichkeit bis hin zu Entrepreneurship und dass Unternehmertum in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird.“ Auch beim „Destinationsmanagement“ geht es ums Miteinander. „Es muss die Zusammenarbeit gesucht werden – Tirol Werbung, Tourismusverbände, Österreich Werbung“, so Wallner. Letztendlich müsse man gemeinsame Wege finden, um den Gast aus dem Inund Ausland nach Tirol zu bringen. Auch der Themenbereich „Umwelt & Klima“ sei in seinem Haus immer wieder Diskussionpunkt. Erholungsraum vs. Wirtschafts- und Lebensraum. Das Miteinander von Gewerbe und Industrie. Bevölkerung und Tourismus auf einen

DER GARTEN ALS WOHNZIMMER

Nenner zu bringen, sei immer wieder eine Herausforderung – auch das Thema Raumordnung und die Frage, inwieweit man Tourismusentwicklung weiter zulassen könne. Hier kam es in der Vergangenheit zu Diskussionen. Weil es um zentrale Themen geht. Zuletzt war es der „Brückenschlag“, der die Stimmung im Land aufheizte. Man dringt hier in sensible Bereiche ein – vor allem in einem Land,

Den Garten zum Wohnen nutzen ist der Trend dieser Saison, da Gärten oft mehr Freiraum zum Gestalten und Leben anbieten als das Haus selber.

in dem der Raum naturgemäß derart begrenzt ist. Auch zum Thema „Standort“ hat Wallner einiges zu sagen: „Für uns als Interessenvertretung ist dieser Punkt ein sehr zentraler: Wie kann man Rahmenbedingungen so gestalten, dass ein Unternehmer auch in Zukunft noch Unternehmer sein kann? Mit 1.1.2016 wird das Thema Barrierefreiheit schlagend, aktuell befassen wir uns mit Rauchern und Allergenen ... es wird geprüft und vorgegeben und es gibt durchaus Unternehmer, die sich ständig in der Position wiederfinden, sich rechtfertigen zu müssen. Sie müssen laufend Kontrollen über sich ergehen lassen und werden in ein Korsett gezwängt, in dem Unternehmertum nicht mehr sonderlich viel Spaß macht. Wir müssen den Tourismusunternehmern Perspektiven aufzeigen – gerade auch den jungen –, dass man nicht nur innerhalb von Regeln, Gesetzen und Vorgaben gefangen ist, sondern sich weiterenwickeln kann.“

Zu viel gewollt? Nun klingt dies in der Theorie alles ganz wunderbar. Nach der

Ein Wohngarten bedeutet Freiraum für den eigenen Lebensstil im Garten, in dem man dem Alltag entfliehen, sich entspannen und neue Kraft sammeln kann.

Präsentation wurden aber Stimmen laut. Und die waren nicht alle positiv. Vielen fehlte das Neue, das Innovative. Ist der „Tiroler Weg 2021“ nur Altbewährtes, dem ein neues Jäckchen übergestreift wurde? Vieles wirkt weichgespült, als wäre unser Land eh schon richtig suprig. Was schon fast als „revolutionär“ angekündigt wurde, hinterließ am Ende einen etwas schalen Geschmack. Irgendwie war alles schon einmal da. Wallner erklärt sich: „Ausgangspunkt des Tiroler Weges 2021 war es, eine gewisse Orientierung für die Tourismuswirtschaft zu geben, zu schauen, wo der Weg hingeht. Dazu hat man Unternehmer und tourismuskompetente Leute mit eingebunden und sich eben auf vier Stoßrichtungen geeinigt.“ Ähnlich sieht es Landeshauptmann Günther Platter, der das Thema Tourismus ob seiner Wichtigkeit zu dem seinigen erklärt hat: „Im Tiroler Weg 2021 ging es erstmals um die Formulierung einer gemeinsamen Vision.“

ECO.NOVA: Nach der Präsentation des Tiroler Weges 2021

Unabhängig von Größe oder Lage gibt es für alle Ansprüche an den individuellen Gartenraum eine praktische und dennoch stilvolle Lösung.

wurden Stimmen laut, die Zukunftsstrategien brächten nichts wirklich Neues. Was sehen Sie als die wirklichen Meilensteine?

Besuchen Sie uns, wir beraten Sie gerne.

Und inwieweit sind Innovationen im Tourimus heute überhaupt machbar, ohne dass man sein angestammtes Profil verwässert oder Stammgäste damit vergrault?

GÜNTHER PLATTER: Einzelne Patentrezepte zu formulieren, reicht nicht. Der Ansatz muss viel tiefgreifender sein. Wir brauchen ein gemeinsames übergeordnetes Ziel, mit dem sich alle Akteure identifizieren können, das sie inspiriert, auf ihre Art und Weise an der Zielerreichung mitzuwirken. Diese Vision lautet „Tirol

Garten- und Teichbau Schmelzerweg 9, 6250 Kundl Tel.: 05338 20188 • E-Mail: office@garten-eder.at www.garten-eder.at

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Foto: Andrew Phelps, aus der Serie Sight_seeing

Foto: Monika Hรถfler, aus der Serie Sight_seeing

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ist der Inbegriff des alpinen Lebensgefühls“.

Marke über Jahrzehnte aufgebaut. Die drei

Die Frage, wie wir diese alpine Lebensgefühl

großen Linien des Tiroler Weges bilden vor

noch stärker vermitteln können, motiviert

allem das Selbstverständnis, die Grundpfei-

geradezu zur Innovation. Gleichzeitig sehe

ler des Tiroler Tourismus ab. Sie ebenfalls

ich es allerdings nicht als zielführend, mög-

auf andere Bereiche umzulegen, erscheint

lichst viel Neues in eine Strategie zu packen,

mir nicht sinnvoll. Andere Branchen haben

denn dabei handelt es sich aus meiner Sicht

andere Voraussetzungen und Ansprüche.

um einen evolutionären, keinen revolutio-

Sehr wohl bedingt aber beispielsweise die

nären Prozess. Der Tiroler Weg 2021 baut na-

Linie „Lebens- und Erholungsraum“, also das

türlich auf unsere Stärken auf und umfasst

Bewusstsein, dass der Tiroler Tourismus im

sowohl Bekanntes als auch Neues. Zu Letzte-

Alltag der Tiroler stattfindet und der Gast

rem zählt für mich insbesondere das strate-

gerade dieses besondere Lebensgefühl sucht,

gische Handlungsfeld Umwelt & Klima, das

dass verstärkt mit anderen Branchen zusam-

es in dieser Form bisher noch nicht gegeben

mengearbeitet wird. Ich denke hier inbeson-

hat. Auch die Wichtigkeit eines klaren Pro-

dere an das Thema Ortsbild, Architektur und

fils für die einzelnen Destinationen ist im

raumverträgliche Tourismusentwicklung.

Tiroler Weg 2021 abgebildet. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Nur mit einem

Schau ma mal ...

klaren Fokus gelingt es, sich vom Mitbewerb

Die Stoßrichtungen sind also so weit klar.

abzuheben und seine Stärken zu bündeln.

Doch Konzepte leben von ihrer Umsetzung.

Dadurch wird man vielleicht kurzfristig den

Das sieht auch Platter so. Grundsätzlich. Wie

ein oder anderen Gast verlieren. Auf lange

diese Umsetzung jedoch aussehen soll, das

Sicht ist das aber der richtige Weg und auch

ist nicht ganz so klar, auch wenn zu den be-

die Basis für erfolgreiche Innovationen, die

reits konkret geplanten Maßnahmen unter

zur eigenen Position passen.

anderem der Ausbau des Radwegnetzes gehört, für den zwei Millionen Euro zusätzlich

Wo sehen Sie die größen Stärken des Touris-

aus dem Impulspaket bereitgestellt werden.

muslandes, wo besteht noch Aufholbedarf?

Forciert – aber vorerst eben auch nur the-

Der Tiroler Weg 2021 ist auf Basis einer ein-

oretisch – wird auch eine ökologische Ge-

gehenden Evaluierung des vorhergehenden

samtverkehrsplanung mit einer „nachhalti-

Tiroler Weges erstellt worden. Diese Analyse

gen und bequemen An- und Abreise sowie

hat sowohl Stärken als auch Verbesserungs-

Mobilitätslösungen innerhalb und zwischen

potenziale aufgezeigt. Auf der Habenseite

den Destinationen“, wie es Platter beschreibt.

stehen unter anderem die beliebteste und

Auch die Umsetzung eines Forschungszent-

stärkste Regionsmarke im Alpenraum, unse-

rums für alpinen Tourismus nimmt Gestalt

re Kompetenzführerschaft im alpinen Win-

an und wird vom Land mit 300.000 Euro

tersport-Tourismus oder die international

jährlich in den kommenden fünf Jahren

anerkannte, hohe Qualität der Tourismus-

unterstüzt. Dieses soll dafür sorgen, dass

ausbildung. Aufholbedarf gibt es beispiels-

die Tourismuskompetenz auch wirklich der

weise im Bereich der Unternehmensnach-

Tourismuswirtschaft zur Verfügung gestellt

folge, was das Tourismusbewusstsein in der

wird. Für Horst Wallner findet dieser Punkt

Bevölkerung und die Mobilität betrifft.

indes im Paket noch zu wenig Berücksichti-

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gung. „Es gibt so viele Fragen, die zu beantTirol wird in der Außenwirkung nach wie

worten sind: Das Thema Betriebsnachfolge,

vor fast ausschließlich als Tourismusland

die neue Welt der Digitalisierung bis zur Fra-

wahrgenommen. Wie sinnvoll ist es, weiter-

ge, wie man mit Entwicklungen im Land um-

hin nur diesen Pfad zu verfolgen und sich

geht.“ Generell ist es die neue Vertriebswelt

nicht – auch nach außen hin – breiter zu po-

und Digitalisierung, die Wallner im Konzept

sitionieren? Ließen sich diese drei großen

noch zu kurz kommt. Was irgendwie erstaun-

Linien nicht auch auf andere Wirtschafts-

lich ist, weil auch Platter den markantesten

bereiche übertragen und weiterverfolgen?

Wandel im Themebereich Internet sieht: „Das

Die Marke Tirol ist seit 2006 als Standort-

Internet hat massive Veränderungen be-

marke definiert und umfasst neben dem

wirkt. Das betrifft die Art der Kommunikati-

Tourismus auch die Bereiche Wirtschaft so-

on mit dem Gast ebenso wie das Informa-

wie Forschung und Bildung. Daher treten

tionsverhalten und den Buchungsprozess.“

Standortagentur und Agrarmarketing seit

Buchungsplattformen und Infoseiten vom

einigen Jahren ebenfalls unter diesem Mar-

Wetter bis zum Verkehr schaffen für den

kendach auf. Dieser Prozess der Markener-

Gast ein völlig neues Umfeld. Den Anbieter

weiterung geht allerdings nicht von heute

stellt es vor Herausforderungen. Und noch

auf morgen. Auch der Tourismus hat die

viel mehr, wenn es sich um eine derart kleins-

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„GLEICHZEITIG SEHE ICH ES NICHT ALS ZIELFÜHREND, MÖGLICHST VIEL NEUES IN EINE STRATEGIE ZU PACKEN, DENN DABEI HANDELT ES SICH AUS MEINER SICHT UM EINEN EVOLUTIONÄREN, KEINEN REVOLUTIONÄREN PROZESS.“ Landeshauptmann Günther Platter

Foto: Matthias Ziegler, aus der Serie Sight_seeing

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ECO.KOLUMMNE

trukturierte Unternehmerlandschaft wie jene in Tirol handelt. Wallner: „Wir haben in Tirol kaum Tourismusbetriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern, sondern eher kleine, authentische Familienbetriebe – gastfreundlich, sehr ursprünglich und persönlich. Auf der anderen

Weg von oder hin zu?

Seite stehen sie vor der Herausforderung, sich in der professionellen Marketing- und Vertriebswelt zurechtzufinden. Der Gast erwartet

Dr. Christian Uhl, Mitbegründer und Geschäftsführer der Aventurin Bogenwelten OG

einen modernen, zeitgemäßen Auftritt – online wie offline – und dass er auf der Homepage Informationen findet. Gleichzeitig möchte er das Ursprüngliche und Authentische erleben.“ Und so steht der Tourismus vor vielen Fragen. So richtig hat man darauf auch im „Tiroler Weg 2021“ nicht zu antworten gewusst. Kurz nach der Präsentaton mahnte Tourismusexperte Walter Edinger in „Tirol heute“ mehr Tiefgang ein. Vor allem ginge es darum, ein Ganzjahreskonzept zu entwickeln und nicht im Wintertourismus hängen zu bleiben. Heiße Sommer wie der heurige spielen den Alpen in die Hände. Wallner: „Jeder freut sich, wenn er sich in der Höhe ein bisschen abkühlen kann. Es geht nun darum, ein attraktives Angebot zu schaffen. Wir merken, dass das Bergerlebnis an Attraktivität gewinnt – auch bei jungen Leuten. Das Publikum

Vor dem Aufbruch zu einem unbekannten Urlaubsziel begleiten mich immer zwei Gefühle: Vorfreude, aber auch Unsicherheit. Ein innerer Widerstand paart sich mit der Frage: „Warum etwas riskieren? Wer weiß, wie es wird? Wo ich letztes Jahr war, kenne ich mich aus und dort war es doch auch o.k.“ Und so stehe ich jedes Jahr erneut vor der Entscheidung: Will ich etwas Neues kennenlernen und meinen Horizont erweitern oder fol-

auf den Hütten wird jünger und internationaler. Damit steigen

ge ich dem Ruf der Bequemlichkeit?

aber auch die Ansprüche, denn sie erwarten qualitätsvolle Kulina-

Ansatzpunkte wären zu Genüge vorhanden. Vorerst scheinen Vi-

I

sionen aber nur ein schönes Layout bekommen zu haben. Schau

ich verwirklichen, was mir wichtig ist?“. Wir sind gefordert, uns

ma mal, dann seh ma schon ... Sehen kann man in der Broschü-

laufend anzupassen und weiterzuentwickeln – persönlich, beruf-

re übrigens tolle Tirol-Bilder. Deshalb haben wir Günther Platter

lich und unternehmerisch. Was löst das in Ihnen aus?

auch gefragt, was eigentlich aus der Sight_Seeing-Kampagne von

Aufbrechen bedeutet, selbst aktiv zu werden und zu gestalten –

2010 geworden ist. Damals hat man in einem Versuch das „authen-

eigentlich das „Tagesgeschäft“ jeder Führungskraft und jedes Un-

tische, ungeschönte“ Tirol gezeigt. Entstanden sind Bilder einer

ternehmers. Doch der Mensch kreist um ein ewiges Dilemma: Wir

vollgestauten Europabrücke, Fräuleins in Dirndln an der Tankstel-

wollen uns entwickeln, verwirklichen und selbstbestimmt handeln.

le im Morgengrauen, Landschaftsbilder mit Hochspannungsleitun-

Gleichzeitig sehen wir uns nach Sicherheit, Stabilität und Ruhe. Die

gen. Nicht bei jedem kam das gut an. Auch so mancher Touristiker

Folgen bringt ein Sprichwort auf den Punkt: „Wer will, findet Wege.

schrie auf und wollte „sein Tirol“ auf diese Weise so gar nicht be-

Wer nicht will, findet Gründe.“

worben haben. Wenn wir in Tirol schon laufend von Authentizität

Aufbrechen ist anstrengend, erfordert Mut und erzeugt Gegenwind.

sprechen ... wie authentisch darf auch Tourismuswerbung sein?

Deshalb braucht es eine Antriebsfeder, die einen Impuls auslöst – ent-

Platter: „Der aufgeklärte Konsument von heute kann sehr gut zwi-

weder „weg von“ dem Bisherigen oder „hin zu“ etwas Neuem, Ande-

schen Authentizität und Inszenierung unterscheiden. Daher müs-

rem, Besserem. Wenn Angst, Druck oder Schmerz groß genug sind, lö-

sen das, was kommuniziert wird, und das, was der Gast vor Ort

sen sie einen Weg-von-Aufbruch aus. Eine Hin-zu-Bewegung entsteht,

vorfindet, auch zusammenpassen. Außerdem hat das klassische

wenn das Ziel bzw. der Zielzustand attraktiv genug ist. Für Unterneh-

Klischeebild keine Differenzierug zum Mitbewerb ermöglicht. Da-

men ist es natürlich fatal, wenn sie sich nur „weg von“ bewegen. Des-

her war es höchste Zeit, sich visuell vom Wettbewerb abzuheben.

halb ist dem Thema „Aufbruch“ in unseren Führungskräfteseminaren

Aus diesem Grund hat die Tirol Werbung mit Sight_Seeing eine Pi-

eine eigene Aventurin Bogenwelt gewidmet. Unsere Teilnehmer er-

onierrolle eingenommen und sich einer authentischen Bildsprache

leben dort, wie befreiend aufbrechen sein kann. Für uns ist schön zu

verschrieben.“ Verwendet werden ausgewählte Sujets übrigens –

beobachten, welche Euphorie entsteht, sobald der erste Schritt aus der

abgesehen vom „Bergseesprung“ in Osttirol, der seit drei Jahren als

Komfortzone getan ist. Es lohnt sich nicht nur, es gibt unserem Leben

Leitmotiv des Bergsommers in Anwendung ist – in internationalen

auch wieder eine andere Energie. Wahrscheinlich geht es Ihnen wie

Imagekampagnen wie dem Spiegel (D), Das Magazin (CH) und Else-

mir mit meinen Reiseerfahrungen, von denen ich keine einzige mis-

vier (NL). Im eigenen Land kommen sie eher weniger zum Einsatz.

sen möchte. Was werden Sie – persönlich, im Team oder im Unterneh-

Was für die Verantwortlichen angenehm ist, weil man damit ver-

men – als Nächstes in Angriff nehmen? Ich wünsche Ihnen Mut zum

mutlich aufkeimenden Diskussionen aus dem Weg geht. Aus den

ersten Schritt und viel Freude auf Ihren Entdeckungsreisen!

rik, tolle Rahmenbedingungen und Sicherheit.“

Wie authentisch darf Tourismuswerbung sein?

n unserer Zeit ist alles in Bewegung. So steht Aufbrechen an der Tagesordnung. Es steckt in den verschiedensten Themen, wie „Womit motiviere ich mein Team zu neuen Wegen?“, „Wie

überwinde ich meinen inneren Schweinehund?“ oder „Wie kann

Augen, aus dem Sinn ... Im „Tiroler Weg“ zeigt man Tirol lieber wieder von seiner schönen Seite, denn die Realität haben wir hierzu-

Herzlichst, Ihr Christian Uhl

lande ja quasi direkt vor der Haustür. Und mit der plagt sich auch ein anderer Wirtschaftszweig. Die Industrie nämlich.

Aufschrei

PS: Beim Thema Aufbruch wird besonders deutlich, wie alle acht Bogenwelten zusammenspielen. Sollten Sie einen Beitrag zu den anderen Welten versäumt haben, schicken wir Ihnen diesen gerne

Dass der „Tiroler Weg“ ein offensichtlich rein touristischer ist, ge-

zu: office@aventurin-bogenwelten.com.

fällt derweil nicht allen. Irgendwie ist es wenig verwunderlich,

www.aventurin-bogenwelten.com

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„BEIM TIROLER WEG 2021 GEHT ES UM EMOTIONALISIERUNG: WIE KANN MAN TIROL FÜR DEN GAST ATTRAKTIVER MACHEN. UND WIE VERSÖHNT MAN DIE BEVÖLKERUNG MIT DEM TOURISMUS?“ Horst Wallner

Austria macht deutlich: „Der Produktionssektor hat in den ersten Monaten des Jahres 2015 die Wirtschaftsdynmaik in Tirol in Schwung gehalten.“ Und so wäre etwa die Unterstützung von Familienbetrieben generell sinnvoll. Sie sind die tragenden Säulen der Tiroler Wirtschaft. Auch, aber eben nicht nur im Tourismus. Und ohne sie schaute es zappenduster aus in unserem Land. Der Standort lebt von Un-

dass andere Branchen aufschreien. Allen vo-

menssteuer bezahlen, soll seine Familie er-

ternehmen, die hier verwurzelt sind. Größe-

ran die Industrie. Auch in der Wirtschafts-

nähren und vielleicht auch noch Rücklagen

re Betriebe neu anzusiedeln, ist nicht nur ob

kammer brodelt es. Der Zank zwischen In-

bilden. Wie soll das gehen?“ Anders gesagt:

des Platzes ein Problem. Auch die Rahmen-

dustrie und Tourismus kommt nicht von

Die Umsatzzahlen im Tourismus mögen be-

bedingungen sind nicht gerade rosig. Und so

ungefähr. Denn es wäre durchaus sinnvoll,

eindrucken, die Wertschöpfung tut’s eher

plädiert Wallner abschließend auch hier für

Tirol auch in seiner Außenwirkung auf eine

weniger. Die ist in der Industrie weitaus hö-

ein Miteinander: „Im Bereich der Industrie

breitere Basis zu stellen. Ja! Der Tourismus

her. Und: Nur weil der Tourismus in der Ver-

gibt es genauso Konzepte, die Reindustri-

hat uns durch schwere Zeiten gebracht und

gangenheit eine Stütze war und es aktuell

alisierung voranzutreiben. Wir versuchen,

seinen Teil zum Wohlstand unseres Landes

ist, heißt das nicht, dass es immer so bleiben

Produktionsbetriebe in Tirol anzusiedeln

beigetragen. Die Tirol Werbung wird auch

muss ... und wird. Bricht der Tourismus ein,

und zu halten. Ich glaube, ein Miteinander

nicht müde zu betonen, jeder dritte Euro

haben wir ein Problem. Selbiges gilt indes

ist durchaus möglich. Man sieht dies bereits

würde im Tourismus verdient. Stimmt. Aber:

für die Industrie. In keinem anderen Bun-

in manchen Regionen. Natürlich ist es topo-

Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Touristiker

desland ist die industrielle Bruttowertschöp-

graphisch nicht immer einfach – in den Tä-

Franz Hörl rechnet: „Von einem Euro, den der

fung prozentuell so stark gestiegen wie in

lern liegt der touristische Fokus, in der In-

Gast an den Wirt bezahlt, sind 13 Cent Mehr-

Tirol. Die Industriellenvereinigung fordert

ntalfurche der industrielle. Aber ich halte

wertsteuer, 35 Cent verschlingt das Perso-

deshalb ganz klar mehr Rückendeckung

nichts davon, wenn sich Branchen gegensei-

nal, 20 fließen in den Wareneinkauf, weitere

von Land und Bund, um im internationalen

tig bekämpfen. Ich denke, dass in Tirol beides

20 Cent in das Gebäude und 10 Cent in den

Wettbewerb weiterhin mithalten zu können.

seine Berechtigung hat und man gut mitein-

Energieverbrauch. Zwei Cent bleiben dem

Die hohe Exportquote ist es nämlich, die uns

ander leben kann. Mir ist nicht bang, dass wir

Wirt – und dafür muss er dann noch Einkom-

derzeit zugute kommt. Eine Studie der Bank

einen gemeinsamen guten Weg finden ...“

26

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„TOURISMUS UND UMWELTSCHUTZ SIND UNTRENNBAR MITEINANDER VERBUNDEN. ÜBER VIELES HERRSCHT KONSENS, IN MANCHEN BEREICHEN IST DER KONFLIKT UNVERMEIDBAR. IM SINNE EINER KONSTRUKTIVEN AUSEINANDERSETZUNG MACHT MIR DAS AUCH NICHTS AUS, SO LANGE IN DER DISKUSSION SACHLICH MITEINANDER UMGEGANGEN WIRD.“ Franz Hörl

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Gratwanderung

eco.wirtschaft

Die ewige

Ob Natura 2000, Kraftwerksbauten oder touristische Nutzung der Umwelt – in kaum einem anderen Land ist das Dilemma zwischen Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum derart präsent wie in Tirol. Es scheint, als würde diese Auseinandersetzung nie enden.

// TEXT: ALEXANDRA KELLER, FOTOS: TIROL WERBUNG


E eco.wirtschaft

s geht ext-

Leben in und mit dieser so schönen wie er-

haben enorm an Bedeutung gewonnen.“

rem. Rich-

barmungslosen Natur war, wird klar, wenn

Während sich die umwelttechnischen Aufla-

tig extrem.

der Blick zurück auch die eiskalten Betten

gen im Banne der allgemeinen Aufklärung

Vor eini-

in den Holzhütten, den von Erfrierungen be-

vermehrten, Verfahren, in denen die Um-

gen Jahren

drohten Hintern auf dem Donnerbalken, die

weltverträglichkeit von Projekten geprüft

kauften

Härte der ledernen Stiefel oder die Schwere

werden, zu den größten Hürden für Antrag-

zwei Natur-

eines durchnässten Lodenmantels zulässt.

steller wurden und immer strengere inter-

schutzorganisa-

Die große Flucht

nationale wie nationale Natur- und Umweltschutzrichtlinien den Handlungsspielraum

tionen rund 70 Quadratkilometer Land in

Diesem Bild zu entrinnen galten ab Mitte des

im Sinne der Nachhaltigkeit prägen, scheint

Kenia. Knapp vier Millionen US-Dollar leg-

20. Jahrhunderts die Kraftakte des Landes.

sich ein Bild im Kern nicht verändert zu ha-

ten sie dafür auf den Tisch. Ihr Ziel war es,

Die Täler wurden erschlossen, Straßen wur-

ben: Jenes, in dem Unternehmer per se als

das mit außergewöhnlichem Wildtier-Reich-

den gebaut, die Autobahn und Tunnels und

potenzielle Zerstörer der Natur dargestellt

tum gesegnete Fleckchen Erde zu schützen.

Wasserkraftwerke errichtet, Felsen für Lift-

werden, mit allen Mitteln bekämpft von Na-

Die Organisationen schenkten das Gebiet

stützen gesprengt, Bergwiesen in Abfahrten,

turschützern, die sie in die Schranken wei-

der kenianischen Regierung, die daraus ein

Häuser in Pensionen oder Hotels umgewan-

sen. Gut gegen Böse. David gegen Goliath.

Naturschutzgebiet machte – in der Hoffnung

delt und die Natur für Wertschöpfung wie

Trotz aller Entwicklungen im Bereich des

auf zahlreiche zahlende Gäste, die Zebras,

Wohlstand erobert. Die Genesis des moder-

Umwelt- und Naturschutzes beherrschen

Elefanten und schwarze Nashörner in ih-

nen Tirol gleicht einer Flucht aus dem ver-

diese Fronten das Bild. Im Rahmen der

rer natürlichen Umgebung erleben wollen.

gilbten Bild mit den ärmlichen Gestalten. Sie

heftigen Diskussionen über die Natura-

Über den Haken dieser Geschichte berich-

verlief so schnell wie steil und radikal. Par-

2000-Grenzen wurde es genauso bedient wie

tete Ende 2011 die deutsche Wochenzeitung

allel dazu formierte sich in Österreich und

bei den Debatten über den Brückenschlag

„Die Zeit“. Um den ungestörten Genuss der

zeitversetzt auch in Tirol eine Natur- und

die Erschließung des Piz Val Gronda oder

geretteten Natur zu ermöglichen, hatte die

Umweltschutzbewegung, die vor allem nach

den Plänen zur Errichtung beziehungswei-

kenianische Polizei mit brutaler Gewalt die

den Wirtschaftswunderjahren Fuß fasste,

se Erweiterung der Kraftwerksbauten. Das

angestammten Bewohner der Region – die

sich für den Erhalt beziehungsweise gegen

dabei zelebrierte Dilemma zwischen den

Samburu – vertrieben. Ihre Dörfer waren

die Zerstörung der Natur stark machte und

Lebens-, Wirtschafts- und Naturräumen

niedergebrannt worden, ihre Tiere getötet

deren Ziele sukzessive Einzug in die Gesetz-

scheint in Tirol eine ewige Gratwanderung

oder gestohlen, die Menschen selbst ange-

gebungen fanden. Stand die Naturschutzbe-

zu sein. Sind die Auseinandersetzungen an-

griffen und zur Flucht getrieben. Der Titel

wegung anfangs unter dem Leitmotiv, eine

gesichts des längst institutionalisierten Um-

der Geschichte brachte den Irrsinn auf den

möglichst nicht durch Industrialisierung

weltschutzes noch zeitgemäß? Wurden die

Punkt: „Vertrieben für den Naturschutz“.

und sonstige Eingriffe veränderte Land-

Grenzen, in denen Fauna und Flora schüt-

Jenseits von Afrika ist das Bild von Tiro-

schaft zu retten, so wurden die Anforderun-

ler Tourismustälern, in denen lediglich eine

gen immer komplexer, ökologische Argu-

Handvoll Ureinwohner Butter stampft, die

mente immer salonfähiger und schließlich

Wiesen mit der Sense mäht und in seliger

tonangebender Teil der Rahmen, in denen

Eintracht mit frei laufenden Kühen, Schafen

sich das Land bewegen darf.

und Ziegen lebt, ein überspitztes Drohbild.

„Die Abteilung Umweltschutz wurde im De-

Es wird gerne bedient, um die Gefahr über-

zember 1979 im Amt der Landesregierung

bordenden Naturschutzes für die Lebens-

installiert“, stellt Kurt Kapeller, Leiter der

und Wirtschaftswelten zwischen den für

Abteilung Umweltschutz, fest. Der Mitarbei-

Tirol typischen Landschafts- und Gebirgs-

terstand der Abteilung wuchs – parallel zum

formationen darzustellen. Ohne Hotels, ohne

Stellenwert des Umweltschutzes – von an-

Liftanlagen, ohne Verkehr und ohne Stau-

fangs nur wenigen Beamten auf aktuell etwa

mauern. Roh wie Sushi.

45 Mitarbeiter plus jenen in der Außenstelle

In diesem Bild zeigt sich ein ewiges Tiroler

Nationalpark Hohe Tauern. „Die Rechtsma-

Dilemma. Und stellt gemeine Fallen. Vor al-

terien, die im Amt von Bedeutung sind, spie-

lem für Betrachter, die aus geschützten urba-

geln – zeitverzögert – die gesellschaftlichen

nen Ecken kommen und beim Wandern oder

Entwicklungen wider. So gesehen ist das

Bergsteigen nebst gänzlich unberührter Na-

Bewusstsein für den Umwelt- und Natur-

tur mit ihren ungehindert dahinplätschern-

schutz die treibende Kraft für die Entwick-

den Bächen die Urtümlichkeit alter Zeiten

lungen im Haus“, so Kapeller. „Am Beispiel

erwarten – die Holzhütte, das Plumpsklo, die

der Abfallwirtschaft ist es die Entwicklung

knarzenden Lederschuhe, den Lodenmantel

von mehreren hundert Ablagerungsplätzen

und die melkwarme Milch. Wie wenig die-

in Tirol für jegliche Abfälle hin zu einer ge-

se verführerische Retro-Sehnsucht mit den

ordneten Abfallwirtschaft, die auf Ressour-

Realitäten jener zu tun hat, die in den Tälern

censchonung und Nachhaltigkeit ausgerich-

leben und sich zumindest aufgrund von Er-

tet ist. Aber auch völlig neue Themen, wie

zählungen daran erinnern, wie mühsam das

die Luftreinhaltung oder der Klimaschutz,

30

eco.nova


eco.wirtschaft

zenswerter scheinen als die Menschen, be-

Füßen weggezogen wurde. „Die Tirolerinnen

sturbulenzen geprägten vergangenen Jah-

reits überschritten? Oder droht er wirklich

und Tiroler sind sich der Bedeutung ihrer

ren als Fels in der Brandung erwiesen – er

– der Rückfall in Zeiten, in denen natürliche

intakten Umwelt in hohem Maße bewusst“,

ist seit jeher der Wohlstandsmotor für die

Ressourcen entfesselter Gewinnmaximie-

heißt es denn auch im Arbeitsübereinkom-

Menschen in unserem Land. Jeder dritte

rung geopfert werden?

men der aktuellen schwarz-grünen Tiroler

Euro wird in Tirol im Tourismus verdient

Landesregierung – und weiter: „Für die Koa-

und ebenfalls jeder dritte Arbeitsplatz wird

litionsparteien ist es eine zentrale Aufgabe,

von der Tourismus- und Freizeitwirtschaft

„Tourismus und Umweltschutz sind un-

Umwelt und Natur nachhaltig zu bewahren,

gesichert. Unsere einzigartige Bergnatur zu

trennbar miteinander verbunden. Über

die widerstrebenden Interessen zwischen

schützen, gilt nicht nur dem ganz persön-

vieles herrscht Konsens, in manchen Be-

Nutzung und Erhalt von Naturräumen zu

lichen Interesse, unseren eigenen Lebens-

reichen ist der Konflikt unvermeidbar. Im

vereinen und dort, wo Natur durch Projek-

raum zu erhalten, sie bildet auch die natürli-

Sinne einer konstruktiven Auseinanderset-

te in Anspruch genommen wird, für ausrei-

che Basis für unseren Tourismus und hat so

zung macht mir das auch nichts aus, solan-

chend Ausgleichsmaßnahmen zu sorgen. [...]

einen hohen wirtschaftlichen Faktor. Eine

ge in der Diskussion sachlich miteinander

Im Wissen um unsere Verantwortung für

kritische Diskussion über die Realisierung

umgegangen wird“, stellt etwa Franz Hörl,

das Land und die Menschen bekennen wir

neuer Projekte und den Einsatz von Natur-

prononcierter Kämpfer in Tourismusfragen

uns zu den Schutzgebieten, bei denen Ein-

ressourcen ist richtig und wichtig, aber sie

und Sprecher der Sparte bei der WK Tirol,

griffe undenkbar sind.“ Vor 30 Jahren waren

darf nicht automatisch in einer Verhinde-

fest. Hörl weist darauf hin, dass inzwischen

derartige Formulierungen in einem Koaliti-

rung der Weiterentwicklung unseres touris-

bereits 25 Prozent der Landesfläche unter

onsübereinkommen noch absolut undenk-

tischen Angebots münden.“

Schutz gestellt sind, und kann sich eine Spit-

bar. Die Vorstellung allein, wie ein Landes-

ze gegenüber den Naturschützern nicht ver-

hauptmann Eduard Wallnöfer auf Sätze

kneifen: „Was auffällt, ist, dass die Umwelt-

wie diese reagiert hätte, ist so reizvoll wie

Knackpunkt Weiterentwicklung

schützer ihren Kampf gegen den Tourismus

amüsant und zeigt nebst dem offenkundi-

Dieser Automatismus der Verhinderung ist

inzwischen in der Art eines Glaubenskrieges

gen Siegeszug des Umweltschutzes, wie ver-

es wohl, der heimische Tourismusunterneh-

führen. Das meiste davon ist reiner Selbst-

staubt manche Argumente geworden sind.

mer vielfach zu Erzfeinden von Naturschüt-

zweck für fragwürdige Mitgliederwerbung

Dazu hält etwa Josef Margreiter als Chef

zern macht. Von ungefähr kommt das nicht,

und verzweifeltes Argument für die Daseins-

der Tirol Werbung und damit gleicherma-

ist doch beispielsweise im Grundsatzpro-

berechtigung.“ Was Hörl anspricht, ist, dass

ßen Herr der Tirolbilder fest: „Die in den

gramm des Österreichischen Alpenvereines

den verschiedenen Organisationen ausge-

1980er-Jahren zum Teil überzogene, aber

(ÖAV) unter Punkt 1.5 festgehalten: „Der Er-

rechnet durch die breite Institutionalisie-

durchaus gesellschaftsfähige Tourismus-

schließungsautomatismus der touristischen

rung des Umwelt- und Naturschutzes in ge-

kritik ist längst überholt. Der Tourismus

Wachstumsspirale muss unbedingt gestoppt

wisser Weise der Themenboden unter den

hat sich nicht nur in den von Wirtschaft-

und durchbrochen werden.“

Verstaubte Tourismusklagen

eco.nova

31


eco.wirtschaft

Vorwurf in die Richtung, dass Naturschützer weder touristisches Unternehmertum noch die Probleme in den Tourismusorten kennen bzw. berücksichtigen. Wer im Ötztal, dem Paznauntal oder dem Zillertal ernsthaft vorschlägt, die Liftanlagen zu schleifen und künftig von Tourengehern zu leben, muss mit heftiger Gegenwehr rechnen. Mit existenziellem Contra. In Gegenden, die nahezu zu 100 Prozent vom Tourismus leben, existiert kein Plan B.

Explosive Stimmung Die moralschwangere Kraft der Naturschutzargumente wirkt in der Öffentlichkeit trotzdem viel stärker. Zuletzt war diese im Zusammenhang mit dem so genannten Brückenschlag schlagend geworden. Die dabei zur Diskussion stehende Verbindung zwischen Axamer Lizum und Schlick 2000 über das Ruhegebiet Kalkkögel wurde Anfang März 2015 als verfassungswidrig begraben. Zuvor hatte sich die Stimmung nicht nur im Landhaus explosiv aufgeladen, auch in der Bevölkerung gab es vornehmlich laute Gegner und eher leise Befürworter. Wer etwa feststellte, dass es schon schön wäre, in einer Gondel über die Kalkkögel zu schweben, wurde flugs mit einem angriffigen Kreuzzeichen bedacht. „Der Schutz der Kalkkögel

Der Alpenverein ist kein Kegelclub

Tirol nicht, wir haben uns bereits vor Jahr-

ist fixiert. Wir haben nicht nur Umwelt und

zehnten für einen anderen, bis heute äußerst

Bevölkerung hinter uns, sondern auch noch

Allein der Deutsche Alpenverein zählte im

erfolgreichen Weg entschieden. Dieser bein-

das Recht“, jubelte Grünen-Klubobmann

Jahr 2014 über eine Million Mitglieder, der

haltet die untrennbare Bedeutung des Tou-

Gebi Mair nach dem Brückenschlag-Aus.

ÖAV konnte in diesem Jahr mit 470.000 Mit-

rismus für unseren ländlichen Lebensraum:

Parallel zur rechtlichen Prüfung des Vorha-

gliedern ebenso einen Rekord verbuchen.

die Erhaltung von Gemeinden, die Schaffung

bens hatte die Aktion „Rettet die Kalkkögel“

Nach Wien stellt Tirol, wo die 100.000er-Mar-

von Infrastruktur und das Verhindern von

mit 33.400 Unterstützern geendet. „Wenn ich

ke bereits geknackt wurde, die größte Grup-

Absiedelung aus den Tälern. Ohne Touris-

Gebi Mair davon reden höre, die Kalkkögel

pe und selbst wenn der Schutz der Bergwelt

mus gäbe es diese Strukturen in Tirol schon

gerettet zu haben, dann hat das nichts mit

nicht als Hauptmotivation für die Mitglied-

lange nicht mehr“, spricht Hörl jenen heiklen

Sachlichkeit zu tun. Denn eine Rettung setzt

schaft genannt wird –, Bergsport an sich so-

Punkt an, der im Zusammenhang mit dem

eine Gefährdung oder Zerstörung voraus, zu

wie die Mitgliedervorteile sind die wichtigsten

Radikalerhalt der natürlichen Ursprünglich-

der es auch bei einer Realisierung des Pro-

Beitrittsgründe – bekommt das Grundsatzpro-

keit vielfach vergessen wird: Die Menschen,

jekts Brückenschlag nie gekommen wäre“,

gramm des ÖAV durch die steigende Zahl der

die in den Tourismusgebieten und/oder vom

sagt Hörl.

Mitglieder ein nicht unerhebliches Gewicht.

Tourismus leben.

Eine breite, sachlich geführte, öffentliche

Dort heißt es auch: „Die Alpenvereine unter-

Spätestens hier kommt der Unterschied zwi-

Diskussion zu regionalen Entwicklungschan-

stützen im Einklang mit dem Tourismuspro-

schen Umweltschutz und Naturschutz zu

cen mit Fokus auf Arbeitsplätze oder Abwan-

tokoll der Alpenkonvention die Stärkung der

tragen. Während der so genannte techni-

derungsprobleme wurde weder im Zusam-

Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen Touris-

sche Umweltschutz für Boden, Wasser und

menhang mit dem Brückenschlag noch im

mus, vor allem durch den Erhalt der Hütten

Luft „zuständig“ ist und per se keinen Wider-

Zusammenhang mit den Natura-2000-Gren-

und Wege. [...] Die Alpenvereine fördern die

spruch zu Arbeitsplätzen oder wirtschaft-

zen in Osttirol geführt. Auch in Osttirol war

umweltfreundliche Reise in die Berge.“

lichen Gewinnen darstellt, setzen sich Na-

der März 2015 diesbezüglich der entschei-

So genannter „sanfter Tourismus“ ist es, der

turschützer für Artenvielfalt, Biotope oder

dende Monat, wurde da doch die Abgren-

damit forciert wird. Das dabei beschworene

Schutzgebiete ein, wo die „menschliche Dy-

zung des künftigen Naturschutz- und Natu-

Bild kommt dem eingangs erwähnten recht

namik“ mit der stillen Beobachtung endet.

ra-2000-Gebietes „Osttiroler Gletscherflüsse“

nahe und ist der Realität offenkundig nicht

Schon früh wurde den von städtischen Bil-

vorgestellt.

minder fern. „Der sanfte Tourismus mag in

dungsbürgern getragenen Naturschutzar-

In Osttirol hatte sich die Auseinanderset-

Regionen Sinn machen, die eine touristische

gumenten eine gewisse Blindheit gegenüber

zung an einer Pflanze hochgeschaukelt. Die

Entwicklung von null auf starten und diesen

den sozialen Bedürfnissen der betroffenen

Deutsche Tamariske ist ein unscheinbarer

Weg gehen wollen. Diese Tradition gibt es in

Menschen vorgeworfen. Heute geht der

Strauch, der an Fließgewässern der Alpen

32

eco.nova


eco.wirtschaft

wächst und anzeigt, dass die Natur intakt

wird, ist der Bau von Wasserkraftwerken.

den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal geben

ist. Sie ist nicht schön. Sie ist nicht hässlich.

Zum Leidwesen der betroffenen Gemeinden,

will ... noch muss. Oder im Stubaital und Inns-

Aber sie ist vom Aussterben bedroht. Mitte

zur Freude der Naturschützer.

bruck, wo aufgrund der geplanten Wasserab-

der 1960er-Jahre war die Tamariske auch in

Die Nutzung der Wasserkraft ist jedoch ein

leitungen zum Kraftwerk Sellrain-Silz star-

Osttirol fast verschwunden, verbreitete sich

Thema, an dem sich der Naturschutz gleich-

ke Einbußen in den Flüssen Ruetz und Silz

dann aber fröhlich, sodass nach dem EU-

sam aufreiben muss. Wohl, weil die Nutzung

befürchtet werden. Zu allem Überfluss wird

Beitritt Österreichs klar war, dass Teile der

der Wasserkraft rasch die Grenzen der Ar-

das Land auf seinem Weg zur Energieautono-

„Iselregion“ als Schutzgebiet nominiert wer-

gumentation aufzeigt. Aus Wasserkraft ge-

mie auch durch ein Urteil des Europäischen

den müssen. Die Alpenrepublik hatte sich

wonnene Energie ist „saubere“ Energie, was

Gerichtshofes gebremst, das Mitte Juli 2015

zur Umsetzung der so genannten Fauna-Flo-

Gegner der Kraftwerke angesichts der Alter-

einschlug wie eine Bombe. Mit dem Urteil soll

ra-Habitat-Richtlinie verpflichtet, die Grund-

nativen rasch in die Bredouille bringen kann.

das so genannte Verschlechterungsverbot

lage für das europäische Schutzgebietsnetz-

Obwohl am Ende kein Wasser verloren geht,

für Fließgewässer ausgeweitet bzw. die Was-

werk Natura 2000 ist.

sind und bleiben die Anlagen enorme Eingrif-

serrahmenrichtlinie verschärft werden. „Das

2003 wies die EU Österreich erstmals auf

fe in die Natur und die Entscheidung, diese

Land Tirol wird den eingeschlagenen Energie-

den Nachnominierungsbedarf im Tamaris-

Eingriffe zuzulassen, ist eine Frage der Inte-

kurs – vor allem auch in der Frage der Wasser-

ken-Gebiet hin, doch die verantwortlichen

ressen und der Politik. Diesbezüglich ist die

kraft – nicht verlassen“, sagte Landeshaupt-

Politiker ließen sich Zeit. Erst eine Drohung

Haltung der Tiroler Politik klar. Die Energie-

mann Günter Platter in einer ersten Reaktion

aus Brüssel machte ihnen Beine und führte

strategie des Landes sieht vor, bis zum Jahr

auf das EuGH-Urteil. Starke Worte und gehar-

letztlich zu einer Grenzziehung, die Anfang

2050 energieautonom zu sein. Als Ziel wird

nischte Briefe fanden längst den Weg nach

Juli 2015 offiziell nach Brüssel gemeldet wur-

ein aus Wasserkraft gewonnenes Energievo-

Brüssel, doch bleibt nicht nur unklar, wie sehr

de. Dass sich in Osttirol im Zuge der Auswei-

lumen von 2,8 Terawattstunden genannt.

die neue Regelung etwa wegen komplexerer

sung und der mangelhaften Information die

Das ist richtig viel Stoff, dafür soll richtig viel

Genehmigungsverfahren für Kleinkraftwer-

Angst breitmachte, in den Fesseln des Natur-

Wasserkraft angezapft und auch in regiona-

ke das ambitionierte Energieziel beeinträchti-

schutzes wirtschaftlich zu ersticken, wurde

len oder Kleinwasserkraftwerken in Strom

gen wird. Fraglich ist derzeit auch, ob oder in

kaum ernst genommen.

verwandelt werden. Vor dem Hintergrund

welchem Ausmaß der verschärfte EU-Gewäs-

schwelt in Tirol längst ein Kampf ums spru-

serschutz den Betrieb der Schneekanonen

delnde Nass. Im Ötztal etwa, wo die Gemein-

beschneidet. Nur eines scheint sicher: Das

Was in den als Natura-2000-Gebiet ausgewie-

de Sölden ein Kraftwerk mit dem Wasser der

Dilemma zwischen Lebens-, Wirtschafts- und

senen Bereichen der Isel und ihrer beiden

Gurgler Ache plant und das flüssige Gold

Naturraum ist präsent in Tirol. Es bleibt eine

Zubringer sicher nicht mehr möglich sein

nicht dem Landesenergieversorger Tiwag für

ewige Gratwanderung.

Knackpunkt Wasserkraft

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Alexander Wolf und Alexander Nussbaumer, ZIMA

Wirtschaftsgut Wohnen Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Leben eine Frage des Stils. 2014 hat die ZIMA Holding ihre Expansion im deutschsprachigen Alpenraum vorangetrieben und blickt auf einen erfreulichen Geschäftsverlauf zurück. Entstanden ist neben exklusivem Wohn- dabei auch hochwertiger Wirtschaftsraum. Ein Gespräch übers Wohnen und Leben. // TEXT: MARINA KREMSER, FOTOS: JULIA TÜRTSCHER 34

eco.nova


eco.wirtschaft

Z

ufrieden kann die

Grunde überall ident. Sie haben die-selben

vom Land in die Stadt zieht. Nun ist der

ZIMA allemal sein,

Ansprüche an Brandschutz oder Sicherheit,

Platz aber naturgemäß beschränkt. Provo-

konnte die Jahresge-

Ökologie und Energieverbrauch. Aber es wird

kant gefragt: Muss sich tatsächlich jeder

samtleistung mit 102,6

kleinteilig immer anders geregelt und die-

Wohnen in der Stadt leisten können?

Millionen Euro doch

se Reglementierwut macht das Wohnen in

WOLF: Ja! Vor allem deshalb, weil durch ei-

konstant hoch gehal-

Summe teu(r)er. Industrialisierung heißt in

ne Zersiedelung auch nicht zu knappe allge-

ten werden. Knapp die Hälfte des Umsat-

diesem Fall auch nicht, dass künftig nur noch

meine Kosten verursacht werden: Straßen,

zes wurde in Vorarlberg erwirtschaftet, wo

Einheitsbrei produziert wird. Wir haben kei-

Kanal, Erschließung durch Infrastruktur wie

sich auch der Hauptsitz der AG befindet. 15,7

nen Haus-und-Hof-Architekten, der die eine

Schulen etc. Gesamtheitlich betrachtet ist

Prozent entfallen auf Tirol, 19,7 auf Südtirol,

einzige ZIMA-Wohnanlage entwirft und die

das Wohnen in der Stadt für die Allgemein-

der Rest verteilt sich auf Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein. Was es heißt, im gesamten deutschsprachigen Raum tätig zu sein, und wo die besonderen Herausforderungen liegen, darüber sprachen wir mit Vorstand und Inhaber Alexander Nussbaumer, der die Unternehmensgruppe 1999 aus eine klassischen Management-Buyout übernommen hat, und dem Tirol-Geschäftsführer

„DER EIGENTUMSGEDANKE IST NOCH SEHR VERANKERT. WIR VERKAUFEN 70 PROZENT UNSERER WOHNUNGEN AN EIGENNUTZER, DIE DANN AUCH WIRKLICH SELBST EINZIEHEN.“ Alexander Wolf, Geschäftsführer ZIMA Tirol

Alexander Wolf.

ECO.NOVA: Hauptsitz der ZIMA Unternehmensgruppe ist in Dornbirn, Sie haben außerdem Niederlassungen in Tirol, Bozen,

dann laufend reproduziert wird. Unser qua-

heit am günstigsten. Ich glaube, Wohnen

München und St. Gallen und treiben die Ex-

litativer Anspruch ist es, standortspezifisch

und ein Zuhause zu haben, ist ein existen-

pansion vor allem nach Deutschland und in

zu entwickeln. Deshalb setzen wir auch ver-

zielles Gut. Wenn wir es nicht schaffen, adä-

die Schweiz aktuell deutlich voran. Warum

mehrt auf Architektenwettbewerbe und zie-

quaten Wohnraum für unsere Bevölkerung

gerade in diesem Gebiet?

hen diese stringent durch. Es geht hier also

zur Verfügung zu stellen, dann ist das ein To-

ALEXANDER NUSSBAUMER: Weil wir

nicht um die Optik, sondern vorrangig um

talversagen der Gesellschaft.

festgestellt haben, dass die Menschen im

technische Standardisierung. Im Moment ist

NUSSBAUMER: Natürlich wird es immer ei-

deutschsprachigen Alpenraum alle ähnlich

nicht einmal die Berechnung eines Quadrat-

ne Differenzierung geben. Geschmäcker sind

ticken. Das macht das Arbeiten um eini-

meters Wohnfläche in allen Ländern diesel-

verschieden ... und auch die finanziellen Mög-

ges einfacher, als wenn man auch noch auf

be. Wir haben aber die starke Hoffnung, dass

lichkeiten. Das ist aber kein Innsbruck-spe-

kulturelle Unterschiede Rücksicht nehmen

die EU hier zeitnah sinnvoll eingreift.

zifisches Problem. Dennoch bin auch ich der

muss. Die verschiedenen gesetzlichen Rah-

Meinung, dass es den Menschen ermöglicht

menbedingungen sind schon Herausforde-

Sie sind mit der ZIMA seit 24 Jahren in

werden soll, in und nahe den Zentren zu

rung genug.

Tirol aktiv. Ein großes Thema im Land ist

wohnen. Wenn sie es wollen. Diesen Trend

die vermeintliche Grundstücksknappheit,

der Urbanisierung nehmen auch wir auf und

Merken Sie regionale Unterschiede,

die neuen Wohnbau nur bedingt zulässt

bauen neben Innsbruck auch in anderen at-

wenn Sie in Deutschland, der Schweiz oder

und die Preise in die Höhe treibt. Wie sehen

traktiven Kerngebieten wie Kitzbühel und

Österreich bauen?

Sie diese Problematik?

Richtung Westen – aber grundsätzlich weg

NUSSBAUMER: Der deutschsprachige Al-

WOLF: Das Problem gibt es nicht nur in

von Peripherie hin zum Zentrum.

penraum verfügt über sehr kleinteilige Wirt-

Tirol, sondern im gesamten deutschsprachi-

schaftsräume und jeder davon hat seine eige-

gen Alpenraum. Wir haben in der Vergangen-

Die Politik unterhält aktuell dennoch

nen Bauordnungen und -gesetze. Im Moment

heit sehr heiße Märkte erlebt, stellen aber

Anstrengungen, um die Zentren in abgele-

bauen wir im Bereich des Wohnungsbaus

fest, dass sich diese aktuell wieder abkühlen

generen Orten wieder belebt zu bekommen

quasi für jeden Markt Unikate. Das macht

und sich das Wachstumstempo der Immobi-

und ein Ortssterben zu verhindern. Liegt

natürlich auch die Diskussion um leistbares

lienpreise einbremst. Und das ist gut so. Was

sie damit falsch?

Wohnen schwer. Das industrielle Gedanken-

wir positiv sehen: Es kam augenscheinlich

NUSSBAUMER: Nicht generell, aber der

gut von einheitlichen Standards sollte drin-

zu keiner Blasenbildung oder künstlichen

Trend zur Verstädterung ist definitiv da. Und

gend auch auf den Wohnbau übertragen wer-

Aufheizung der Märkte. Was gebaut wird,

wird sich auch noch verstärken. Allein schon

den. Es kann nicht sein, dass der Landtag in

wird verkauft. Vor allem in Innsbruck ist die

durch die Demographie. Aktuell ist das Pro-

Vorarlberg andere Verordnungen erlässt als

Wachstumskurve in den vergangenen Jahren

blem, dass die meisten Jungen bereits in

jener in Tirol. Es gibt sogar Differenzierungen

enorm angestiegen. Das ist auf Dauer keine

Städten leben und der ländliche Raum altert.

innerhalb eines Landes. Wir brauchen für je-

gute Entwicklung und wir sind froh, dass sich

Hier sitzen ältere Generationen in Häusern

den Markt eigene Spezialisten.

diese schön langsam wieder normalisiert.

mit großen Grundstücken und haben teils

ALEXANDER WOLF: Aus Kundensicht

keine Möglichkeit mehr, diese selbst zu er-

macht das überhaupt keinen Sinn, denn die

Innsbruck ist unter anderem auch deshalb

halten – aus finanziellen oder auch gesund-

Wohnbedürfnisse der Menschen sind im

so teuer, weil es immer mehr Menschen

heitlichen Gründen. Wir spüren zusehends,

eco.nova

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eco.wirtschaft

NUSSBAUMER: Wir haben beobachtet, wie der klassische Unternehmer seinen Betriebsstandort oder sein Bürogebäude entwickelt, und dabei gesehen, dass er meist weder konkrete Vorstellungen über seine Wünsche und Bedürfnisse noch Vorgaben an Architekten stellt. Zur baulichen Umsetzung holt er sich einzelne Spezialisten und schließlich einen Generalunternehmer. Das treibt das Projektbudget in logischer Konsequenz in die Höhe. Unser Modell ist eigentlich simpel: Wir erörtern mit dem Kunden seine Anforderungen an das Gebäude, schauen, welchen Zweck es erfüllen muss und wie man dies erreicht. In der Folge wird ZIMA quasi zum „Leihbauherrn“ und entwickelt das gesamte Projekt in Einzelvergabe. Wir haben die Erfahrung am Bau, von der unsere Auftraggeber profitieren. Sie können sich folglich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren – also darauf, was sie ausmacht und was sie am besten können – und wir machen, was wir am besten können. Zu fairen, kalkulierbaren Preisen.

„ES IST DRINGEND NOTWENDIG, IN EUROPA EINE HOMOGENISIERUNG UND STANDARDISIERUNG DER BAUGESETZE UND -NORMEN ZU ERREICHEN.“ Alexander Nussbaumer, Inhaber und CEO der ZIMA Holding

2014 haben Sie gemeinsam mit der Hypo Vorarlberg eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von zehn Millionen Euro aufgelegt. Ihr Resümee?

NUSSBAUMER: Wir wollten einen Versuchsballon starten, um zu sehen, ob wir gut genug sind, eine klassische Unternehmensanleihe zu platzieren, über deren Geld

dass auch die ältere Generation in die Bal-

nen Persönlichkeit und die heutige Gesell-

wir frei verfügen können. Ziel war, dass die

lungszentren drückt. Am Ende des Tages

schaft ist definitiv extrovertierter als früher.

Zeichner vorwiegend aus unserem Wirt-

entscheidet ausschließlich der Kunde, wo er

Schlussendlich muss man gerne nach Hause

schaftsraum kommen. Die Anleihe war sehr

kauft oder mietet. Der Kunde bestimmt auch

kommen. Hier haben wir auch eine Verant-

rasch ausplatziert. Das ist ein schöner Ver-

beim Wohnen den Markt.

wortung, die Bedürfnisse der Gesellschaft

trauensbeweis. Die Intention war, neben

ernst zu nehmen.

dem Eigenkapital und der klassischen Ka-

Inwieweit hat sich das Wohnverhalten

pitalfinanzierung über Banken ein drittes

der Menschen in den letzten 20 Jahren

Das Leben wird immer schneller, flexibler,

Standbein zu haben, um unsere Unabhän-

verändert?

Arbeitsorte verändern sich. Ist das Besit-

gigkeit, die ein zentrales Gut in unserem Un-

NUSSBAUMER: Extrem. Die Bedürfnisse

zen einer Wohnung noch zeitgemäß?

ternehmen ist, hochzuhalten. Das Produkt

wandeln sich von Generation zu Generati-

WOLF: Der Eigentumsgedanke ist noch

ermöglicht es uns, Liegenschaften auch

on. Der durchschnittliche Wohnflächenbe-

sehr verankert. Wir verkaufen 70 Prozent

kurzfristig anzukaufen und aus der Akqui-

darf des Einzelnen ist deutlich gestiegen.

unserer Wohnungen an Eigennutzer, die

sitionskasse zu bezahlen und damit schnell

Auch die Mode spielt eine Rolle. Früher gab

dann auch wirklich selbst einziehen. Dar-

und flexibel auf das Marktumfeld reagieren

es in den Nasszellen kleinformatige, kleine

aus schließen wir, dass Besitz gerade in Tirol

zu können. Der Versuch war so erfolgreich,

Fliesen – in den heutigen Bädern ein No-go.

nach wie vor Thema und eine Wohnung

dass es mit Sicherheit eine Anschlussanleihe

Bodenbeläge verändern sich, die Nachfrage

nicht nur reines Anlageobjekt ist.

geben wird.

nach Freiflächen steigt. Der klassische Raucher- und Lüftungsbalkon ist der Terrasse

ZIMA ist ursprünglich aus dem klassischen

gewichen. Die Wohnung wird zum Einfamili-

Wohnbau entstanden, geht aber mittlerwei-

enhaus-Ersatz.

le auch darüber hinaus und deckt auch die

WOLF: Wohnen ist generell wichtiger und

Gewerbe- und Quartiersentwicklung ab.

Teil des Lifestyles geworden. Die Wohnung

In Vorarlberg und der Schweiz sind Fach-

muss behaglich und zugleich trendy sein,

marktzentren entstanden. Mit der Bauher-

Sicherheit geben und einen Rückzugsort

renpartnerschaft gehen Sie noch einmal

bilden. Wohnen ist ein Ausdruck der eige-

neue Wege. Was steckt dahinter?

36

eco.nova

ZIMA-KENNZAHLEN

• Jahresgesamtleistung: 102,6 Mio. Euro (+0,1 %) • ZIMA-Projektpipeline: rund 2.000 Wohneinheiten, davon 573 in Tirol


eco.wirtschaft

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entgeltliche Einschaltung

135 Millionen Euro

IMPULSPAKET TIROL

© Standortagentur Tirol

Während andere Länder vor dem Staatsbankrott stehen, hat Tirol vorgesorgt. Durch die umsichtige Finanzpolitik der letzten Jahre hat unser Land nun Spielräume, um gezielt gegen Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Stagnation aufzutreten. Mit einem 135 Millionen Euro Impulspaket setzen wir Akzente im Wohnbau, in der Wirtschaft, im Tourismus, in der Bildung, bei Sozialem und beim Ausbau der erneuerbaren Energie und sichern damit tausende Arbeitsplätze in Tirol.

Wie Sie davon profitieren lesen Sie auf www.tirol.gv.at

eco.nova

37


Hurra die

Gams

Die Gamsstadt Kitzb端hel ist das touristische Zentrum des Bezirkes Kitzb端hel, aber wirtschaftlich hat der Bezirk noch viel mehr zu bieten als Streif, wunderbare Natur und hochklassigen Tourismus. Da hat die Gams allen Grund, zufrieden und auch etwas stolz zu schauen. // TEXT: BARBARA WILDAUER, FOTO: TIROL WERBUNG

38

eco.nova


eco.bezirk

D

ie Bezirksstadt Kitzbühel, aber auch die Marktgemeinde St. Johann oder Seitentäler wie das Pillerseetal haben in Bilderbuchnatur eingebettet potente und sehr erfolgreiche Wirtschaftsunternehmen vorzuweisen. Ein Mix aus Lebensqualität und hochwertigen Arbeitsplätzen und das alles unter den wachsamen Augen der Gams – so könnte man zusammenfassend den Bezirk beschreiben. Viele erfolgreiche Unternehmen erzeugen mit ihren Standorten im schönen Umfeld der Kitzbüheler Alpen einen richtigen Powerbezirk Tirols, in dem Tourismus und alle weiteren Wirtschaftszweige pulsieren.

eco.nova

39


ZAHLEN & FAKTEN

k r i z e B r e D k c i l b r e b Ü im

Der Bezirk Kitzbühel besteht aus

20

Gemeinden, darunter

eine Stadt (Kitzbühel) und drei Marktgemeinden mit St. Johann,

KITZBÜHEL:

Fieberbrunn und Hopfgarten

Dauersiedlungsraum 256,7 km2, Gesamtfläche 1.162,3 km2

im Brixental.

KUFSTEIN REUTTE

KITZBÜHEL

SCHWAZ IMST INNSBRUCK STADT / LAND LANDECK

LIENZ

9,2 % Der Bezirk Kitzbühel macht

der Gesamtfläche des Landes Tirol aus. Doch das täuscht, denn beim Dauersiedlungsraum liegt dieser Wert bei 22,1 %. Damit liegt der Bezirk Kitzbühel flächenmäßig nach Innsbruck-Land und Kufstein an dritter Stelle bei der verfügbaren Grund- und Siedlungsfläche.

Im Bezirk Kitzbühel ist die Einwohnerzahl seit 2007 nur um 1.000 Einwohner auf

62.318

gestiegen, das ist ein Wachstum von

Kitzbühel bleibt damit, was das Bevölkerungswachstum betrifft, deutlich hinter den Bezirken Innsbruck-Stadt, Kufstein und Innsbruck-Land und Schwaz.

DIE 10 GRÖSSTEN GEMEINDEN NACH EINWOHNERN: 01. St. Johann ............................. 8.889

06. Kössen.................................... 4.208

02. Kitzbühel................................ 8.211

07. Kirchdorf .............................. 3.870

03. Hopfgarten i. B. ................. 5.581

08. Westendorf ..........................3.652

04. Kirchberg ...............................5.131

09. Brixen im Thale................. 2.619

05. Fieberbrunn ........................4.336

10. Oberndorf in Tirol ...........2.057

40

eco.nova

1,8 %

Die höchste Finanzkraft pro Einwohner mit

11.158

Euro weist Kitzbühel auf,

gefolgt von Obernberg mit

998 995

Euro und Kirchberg

mit

Euro.


eco.bezirk

Attraktiver Wirtschaftsraum

Der Bezirk Kitzbühel ist nicht nur eine begehrte (Zweit-)Wohnsitz- und Tourismusregion, sondern beherbergt eine ganze Reihe an Tiroler Leitbetrieben – von Industrie über Gewerbe bis zum Handel und damit auch sehr viele attraktive Arbeitsplätze aus allen Branchen wie das Egger Werk, Gebro Pharma, Kahlbacher, Sportalm, den Stanglwirt, Peternhof und Lärchenhof sowie die Bergbahnen. Diese und viele weitere Unternehmen setzen immer wieder starke Impulse, von denen auch andere Wirtschaftszweige oder Betriebe in der Region profitieren – von Gewerbe und Handwerk bis zum Handel.

T

rotzdem gibt es auch

etwas schief. Wir versuchen, die Betriebe wo

im Bezirk Kitzbühel

immer möglich zu unterstützen, indem wir

einige Problemzo-

neue Ideen und Anreize suchen, wie wir die

nen. Eine davon ist

richtigen Arbeitskräfte wieder in die entspre-

der Dauerbrenner

chenden Betriebe bringen. Aber auch hier

Verkehr. Obwohl in

zeigt sich deutlich, dass einige gesetzliche

den letzten Jahren einige große Projekte wie

Regelungen wie Anfahrtszeiten zum Arbeits-

die Umfahrung im Brixental oder die Un-

platz, Zumutbarkeitsbestimmungen und der-

tertunnelung in St. Johann umgesetzt wor-

gleichen nicht besonders hilfreich sind.“

den sind, gibt es noch viel Handlungsbedarf. Dr. Balthasar Exenberger, Geschäftsstellen-

Karriere mit Lehre

leiter der Wirtschaftskammer Kitzbühel: „An

Die Wirtschaftskammer engagiert sich auch

Verkehrslösungen stehen derzeit noch gro-

im Bezirk Kitzbühel stark mit dem Thema

ße Herausforderungen auf unserem Forde-

Ausbildung von Facharbeitskräften. Exenber-

rungsprogramm. Hopfgarten und auch die

ger: „Wir bewerben im Bezirk die Lehre als at-

Einfahrtssituation in St. Johann brauchen

traktive Ausbildung mit vielen Vorteilen und

noch weitere Maßnahmen. Die Umfahrung

vor allem sicheren Arbeitsplätzen.“ Die Wirt-

in Brixen ist fertig, aber jetzt steht der ganze

schaftskammer plant, noch stärker in die

Verkehr in Kitzbühel an. Nach großen An-

Schulen zu gehen und etwa Schulabbrecher

strengungen in der Region haben wir es ge-

gezielt anzusprechen und dabei Vorteile der

meinsam mit der Stadt Kitzbühel erreichen

dualen Ausbildung in einer breiten Öffent-

können, dass jetzt endlich mit intensiveren

lichkeit darzustellen. Eine Lehre bietet heu-

Planungen für eine Umfahrung der Bezirks-

te viele Möglichkeiten einer anschließenden

hauptstadt begonnen wurde.“

Weiterqualifizierung, das reicht vom Meister

Mehr Aufbruchstimmung

bis zum anschließenden Studium. „Die Lehre mit Matura hat sich im Bezirk als Erfolgsmo-

„Die Steuerreform hat auch bei der Wirtschaft

dell erwiesen, das wir stark unterstützen. Es

im Bezirk einen Aufschrei ausgelöst, weil die

gibt praktisch keinen gelernten Handwerker,

Unternehmen durch die Maßnahmen neuer-

der arbeitslos ist“, so Exenberger.

lich stark belastet werden. Exenberger: „Die

Dr. Balthasar Exenberger, Bezirksstellenleiter WK Kitzbühel

„WIR HABEN MIT ALLEN GEMEINDEN IM BEZIRK EINE SEHR GUTE KOOPERATION UND SEHR AKTIVE BÜRGERMEISTER, DIE WICHTIGE IMPULSE AUCH IM WIRTSCHAFTLICHEN BEREICH SETZEN. MIT DEN BEHÖRDEN IM BEZIRK PFLEGEN WIR EINE SEHR GUTE ZUSAMMENARBEIT UND KÖNNEN SO OFT AUF KURZEN WEGEN VIEL FÜR UNSERE WIRTSCHAFTSTREIBENDEN POSITIV ERLEDIGEN.“

der Wirtschaft wieder Aufbruchstimmung

Regionale Wirtschaft sichert Entwicklung

aufkommt. Die hohen und immer weiter stei-

Ein großes Thema ist derzeit die Regionalität.

genden Abgabenbelastungen, Grunderwerb-

Exenberger: „Wir versuchen bewusst Akzen-

steuer und auch scheinbar kleine Themen

te zu setzen, dass Produkte gekauft werden,

wie die Registrierkassenpflicht belasten die

die von regionalen Firmen angeboten wer-

Betriebe stark und werden als bürokratisch

den.“ Regionale Produktion und Dienstleis-

überbordender Vorschriftendschungel wahr-

tung sichern Arbeitsplätze und sorgen da-

starken Wirtschaftsforum und einer aktiven

genommen. Es ist Zeit, hier wieder zu einem

für, dass die jungen Leute eine Lehrstelle im

Gemeindeführung, die alle gemeinsam an ei-

einfacheren und für die Betriebe praktika-

Bezirk bekommen. Die Wertschöpfung und

nem Strang ziehen, bewirken kann. Auch in

blen und auch nachvollziehbaren Maß der

auch die Abgaben in Form von Kommunal-

Kitzbühel werden gerade wieder Aktivitäten

Dinge zurückzukommen.“

steuer bleiben in der Gemeinde und kommen

gesetzt, das Stadtmarketing in Schwung zu

so wieder der Region zugute. Exenberger:

bringen. Wir bringen uns dabei unterstüt-

„Wir starten dazu im Herbst eine Kampagne:

zend ein und bieten Veranstaltungen und

Auch im Bezirk Kitzbühel ist die steigende

‚Kauf, wo du lebst‘. Wir wollen damit zeigen,

auch Input für Erfahrungsaustausch und

Arbeitslosigkeit ein Thema, bei dem Ratlosig-

dass in der Region fast alles erzeugt wird, das

Vernetzung der Akteure und ganz konkret

keit herrscht. Exenberger: „Unsere Betriebe

für den täglichen Bedarf gebraucht wird. Ein

auch die Stärkung von Werbegemeinschaf-

suchen oft händeringend nach Facharbeits-

wichtiges Thema dabei ist die Revitalisierung

ten. Im Bezirk Kitzbühel hat dabei jeder Ort

kräften und finden keine. Und auf der ande-

unserer Ortskerne. St. Johann zeigt hier, was

noch eine funktionierende Nahversorgung

ren Seite steigt die Arbeitslosigkeit. Hier läuft

ein engagiertes Stadtmarketing mit einem

und das soll auch so bleiben.“

Politik müsste mehr dazu beitragen, dass in

Arbeitslosigkeit steigt

Dr. Balthasar Exenberger

eco.nova

41


eco.bezirk

Die Industrie wächst Die Top-25-Betriebe des Bezirks Kitzbühel

6.679 Betriebe

Der Bezirk Kitzbühel ist Standort von 6.679 Betrieben der Gewerblichen Wirtschaft, von 2012 bis 2013 nahm die Anzahl der Betriebe um 2,1 Prozent zu – das stärkste Wachstum verzeichnete Gewerbe und Handwerk mit über fünf Prozent. Die Betriebe der Gewerblichen Wirtschaft beschäftigen 19.578 Mitarbeiter. Die Bruttowertschöpfung des Bezirkes liegt bei 2.263 Millionen Euro, das sind zehn Prozent der gesamten Wertschöpfung des Landes.

Anzahl der Betriebe nach Branchen im Bezirk Kitzbühel Verteilung nach Branchen und Sparten laut Wirtschaftskammer:

Handel Tourismus und Freizeitwirtschaft

MITARBEITER

Fritz Egger GmbH & Co. OG

St. Johann i. Tirol

1.328

444.037.516

Eurotours Gesellschaft m.b.H.

Kitzbühel

306

253.900.000

Klausner Trading International GmbH

Oberndorf i. Tirol

57

251.000.000

EWT Truck & Trailer Handels GmbH

Kitzbühel

8

137.200.000

Nothegger Transport Logistik GmbH

St. Ulrich a. Pillersee

460

135.000.000

Sportalm Gesellschaft m.b.H.

Kitzbühel

181

56.000.000

Bergbahn Aktiengesellschaft Kitzbühel

Kitzbühel

280

43.000.000

Sinnesberger GmbH

Kirchdorf

145

42.000.000

Egger Holzwerkstoffe GmbH

St. Johann i. Tirol

0

39.302.459

Sinnesberger Mineralölvertriebs GmbH

Kirchdorf

13

37.000.000

Going

270

27.000.000

Neuschmied Holz GmbH

Hopfgarten

53

21.500.000

Schmid Holz GmbH

Westendorf

5

21.000.000

Kitzbühel

10

20.000.000

Hopfgarten

16

18.500.000

Kitzbühel

80

16.139.542

Stanglwirt GmbH

BEZIRK KITZBÜHEL Gewerbe und Handwerk

ORT

UNTERNEHMEN

2.244 (33,6 %) 1.697 (25,4 %) 1.402 (21 %)

Früchte Maier GmbH & Co KG ICV Handels GmbH

UMSATZ

Information und Consulting

866 (13 %)

Idealbau Gesellschaft m.b.H.

Transport und Verkehr

79 (5,7 %)

Stöckl Johann Landmaschinen Gesellschaft m.b.H. & Co. KG

Westendorf

30

14.000.000

KLAFS GmbH

Hopfgarten

62

13.800.000

Stadtwerke Kitzbühel

Kitzbühel

30

13.800.000

Gerzabekteam GmbH

Kitzbühel

100

13.291.549

Hopfgarten

19

12.700.000

Kössen

144

12.462.324

Hauschild Installationen GmbH & Co KG

Aurach b. Kitzbühel

70

11.500.000

Schlosshotel Kitzbühel GmbH

Kitzbühel

150

11.000.000

Hopfgarten

55

10.500.000

Industrie Bank und Versicherung

72 (1,1 %) 19 (0,3 %)

BETRIEBSGRÖSSEN EPU (0 Beschäftigte) 1–5 Beschäftigte

2.373 (51,9 %) 1.484 (32,4 %)

6–9 Beschäftigte

292 (6,4 %)

10–24 Beschäftigte

287 (6,3 %)

25–49 Beschäftigte

90 (2,0 %)

50–99 Beschäftigte

29 (0,6 %)

100–245 Beschäftigte

13 (0,3 %)

250 und mehr Beschäftigte (Großbetriebe)

7 (0,2 %)

42

eco.nova

Raiffeisen-Lagerhaus Hopfgarten-Wörgl und Umgebung registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung Christian Mühlberger Hotelbetriebs-GmbH

APL Apparatebau GmbH


eco.bezirk

Weltmeisterlich Vom 8. bis 19. Februar 2017 wird bereits zum dritten Mal eine Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen über die Loipe und den Schießplatz gehen. // FOTOS: C. EINECKE / OK BIATHLON HOCHFILZEN

auch eine neue Infrastruktur. Berger: „Der WM-Zuschlag löste eine Infrastruktur-VerDie österreichischen Biathlonathleten – mit Dominik Landertinger vom HSV Hochfilzen – kämpfen in der Biathlonweltspitze bei den Weltcuprennen und bei der WM 2017 um Medaillen

besserungsoffensive in der Biathlonanlage in Hochfilzen aus, die einen großen Wurf für den Biathlonsport in der Region und für ganz Österreich bedeutet.“ Im Herbst 2015 wird ein neues Gebäude mit modernstem Indoor-Schießstand in Betrieb gehen, das bei der WM und auch bei den Weltcupveranstaltungen als Pressezentrum dient. Ein Teamservice-Gebäude mit fixen Waschkabinen und Umkleideräumen sowie Unterkünfte für Truppen werden ebenfalls 2015 und 2016 fertiggestellt. Das Hauptgebäude der Biathlonanlage wird im Jahr 2016 umgebaut: Es entstehen neue Büroräume, die Reporterund auch Sprecherkabinen werden in diesem

Franz Berger ist Hand und Herz des Biathlonsports in Tirol

H

Wirtschaftsfaktor Sportinfrastruktur

ochfilzen ging als leichter Favorit gegenüber dem schwedischen Weltcupveranstalter

Gebäude integriert, auch eine neue VIPTribüne wird unter anderem hier Platz finden. Eine Verlängerung der Rollerstrecke von

Biathlon wird in Tirol und Österreich in

3,4 auf 4,5 Kilometer kommt für Trainings-

seiner Dimension oft unterschätzt. 30.000

zwecke neu dazu. Ein weiterer Problem-

bis 35.000 Zuseher sind jedes Jahr im De-

bereich der letzten Jahre war eine einzige

zember am Weltcup-Wochenende zu Gast

Zufahrtsstraße zum Biathlongelände. Das

in Hochfilzen und verfolgen die Wettkämp-

wurde mit dem Bau einer zweiten Zufahrt

fe live vor Ort. Biathlon ist in Deutschland,

zum Veranstaltungsgelände, die während der

Italien und den skandinavischen Ländern

Veranstaltung als Hauptzufahrt dient, ge-

ein Sport, der regelmäßig live auch im Fern-

löst. Die Investitionssumme wird durch den

sehen übertragen wird – im Unterschied zu

Bund, das Land Tirol und durch das Öster-

den Alpinrennen. Hochfilzen hat sich dabei

reichische Bundesheer aufgebracht. Die

„MEISTENS HABEN WIR GERADE IN DER WELTCUPWOCHE IM DEZEMBER NEUSCHNEE ZU ERWARTEN. FÜR DIE STRECKENVORBEREITUNGEN, DIE ANFANG DEZEMBER BEGINNEN, SIND WIR MIT DEM KUNSTSCHNEEDEPOT, DAS ÜBERSOMMERT WIRD, BESTENS GERÜSTET." Franz Berger

Östersund in die Bewerbung. Leicht war es keinesfalls, die Titelkämpfe erneut in den hintersten Winkel des Bezirkes Kitzbühel

seit den frühen 1970er-Jahren den Ruf als

Truppenunterkünfte werden stark verbes-

zu holen, denn der Mitbewerber präsentier-

ausgezeichneter Wettkampfort erarbeitet,

sert und zeitgemäß umgebaut. Dadurch wird

te sich überzeugend. Den Ausschlag gab die

unter anderem 1978 mit den 1. Biathlon-Welt-

insgesamt die Infrastruktur nicht nur für

Stärke des Biathlonzentrums Hochfilzen

meisterschaften im Kleinkaliber. Der Bun-

den Biathlonsport in Hochfilzen, sondern

– akribische Vorbereitungsarbeit, Leiden-

desheerstandort und die Biathlonanlage

auch der Standort „Truppenübungsplatz

schaft und Herzblut. Das alles trägt seit 1979

in Hochfilzen werden bei der kommenden

Hochfilzen“ gestärkt!

die Handschrift vor allem eines Mannes:

Weltmeisterschaft im Jahr 2017 100 Millio-

Die Sportler mit der starken Leitfigur Do-

Franz Berger. Er ist Herz, Kopf und Hand des

nen Fernsehzuseher mit Bildern aus Tirol

minik Landertinger, dessen Heimverein der

Biathlons in Hochfilzen, obwohl er selber

versorgen. Berger: „Der Zuschlag für die Bi-

HSV Hochfilzen ist, und einem guten, jungen

nie aktiver Biathlet war.

athlon-WM im Februar 2017 war für uns eine

Nachwuchsteam, darunter auch eine starke

Der Biathlonweltcup ist seit vielen Jahren

große Freude. Wir konnten vor allem mit ei-

Damenmannschaft mit Lisa Hauser und Kat-

im Dezember regelmäßig zu Gast in Hoch-

nem familiären und auch sehr tirolerischen

harina Innerhofer, die bereits sehr gute Ergeb-

filzen, 2015 werden die Wettbewerbe vom 10.

Konzept punkten.“

nisse nach Österreich holten, stecken bereits

bis 13. Dezember die Generalprobe für die

Der WM-Zuschlag bedeutet neben Pres-

mitten in der Vorbereitung für die kommende

Weltmeisterschaft 2017 bilden.

tige und viel Bestätigung für Hochfilzen

Saison und auf die Heim-WM 2017.

eco.nova

43


eco.bezirk

Reiselust 2009 ist die Europazentrale von Eurotours in Kitzbühel fast wortwörtlich vor Anker gegangen. Am 1. Juli 2015 haben zwei neue Kapitäne von Eurotours-Gründer DI Hans Dieter Toth das Ruder in der Geschäftsführung übernommen: Helga Freund für den Bereich Touristik und Martin Winkler im Bereich Finanzen. Dieter Toth wechselte in den Aufsichtsrat der Verkehrsbüro Group und in den Aufsichtsrat von Eurotours International. // FOTOS: EUROTOURS Die Eurotours-Europazentrale ist in Kitzbühel 2009 als Schiff vor Anker gegangen

DI Hans Dieter Toth, Aufsichtsrat Verkehrsbüro Group und Eurotours

reichsten Verkehrsbürotochter mit 250 Mio. Euro Umsatz und mehr als 300 Mitarbeitern aus 20 Nationen auf. Der leidenschaftliche Unternehmer, der sich gerne auch mal mit seinen Touristikerkollegen speziell aus der Hotellerie anlegt, setzte von Beginn an auf Innovation – seine Produktideen wie All-inclusive-Angebote und Familienpauschalen in den Alpen sind im Tourismus

J

heute nicht mehr wegzudenken. Über einen Aktientausch brachte Toth 1998 den Incoming-Spezialisten Eurotours in die Verkehrsbüro Group ein und wurde Aktionär ährlich erleben 1,3 Mil-

AG gewählt. Zudem übernahm der Manager

des Konzerns. 2003 landete der versierte

lionen Gäste maßge-

den Aufsichtsratsvorsitz der Tochtergesell-

Touristiker seinen größten Coup: Hofer wur-

schneiderte Urlaube von

schaft Eurotours und übergab die operativen

de Vertriebspartner. Mittlerweile genießen

Eurotours, die über 800

Aufgaben an das Geschäftsführer-Duo Hel-

523.000 Österreicher im Jahr mit dem Le-

Reiseveranstalter und 1.000

ga Freund und Martin Winkler, das seit 2012

bensmittelkonzern Eurotours-Reisen.

Hotelpartner sowie weite-

gemeinsam mit ihm die Geschicke des Un-

Ab 2009 trieb Toth die Expansion von Eu-

re Vertriebspartner angeboten werden. Mit

ternehmens lenkt. Zwei Säulen sieht Dieter

rotours außerhalb Österreichs voran: Euro-

254 Millionen Euro Umsatz ist Eurotours das

Toth als besonders wichtig für dauerhaften

tours Italia, Eurotours Polska, Eurotours Čes-

zweitgrößte Unternehmen im Bezirk Kitzbü-

unternehmerischen Erfolg. „Der Erfolg hat

ko entstanden, in Deutschland erfolgte der

hel und die größte Incoming-Agentur sowie

immer viele Väter, aber dank unserer Erfah-

Einstieg mit ALDI Reisen. Ein markanter Fir-

einer der größten Direktreiseveranstalter

rung und unserem Gespür für Neues sind

mensitz bietet seit 2009 Platz für das schnell

Mitteleuropas. Das Tochterunternehmen der

wir Trends nicht hinterhergelaufen, sondern

wachsende Unternehmen, das mit Koope-

Verkehrsbüro Group vermarktet mit einem

haben sie selbst gesetzt und frühzeitig neue

rationen mit namhaften Marken und Ko-

Team von mehr als 300 Tourismusprofis die

Märkte und Vertriebswege über Österreich

operationspartnern jedes Jahr neue Trends

touristischen Angebote Österreichs und sei-

hinaus erschlossen. Der zweite wichtige Er-

setzt: Tchibo, alltours Autoreisen, Mercedes

ner Nachbarländer weltweit und deckt dabei

folgsfaktor ist unser Team. Wir haben im

Benz Travel und Alma, Polens größter Le-

alle Formen des organisierten Reisens ab.

Mittelmanagement seit vielen Jahren ein

bensmittelkonzern. Seit heuer ist Eurotours

verlässliches und eingespieltes Team“, blickt

exklusiver Reisepartner des Megalogistikers

der Unternehmer auf 35 Jahre Erfolg.

Deutsche Post. Innovationskraft beweist das

Mit Wirkung 1. Juli 2015 haben die zuständi-

Hans-Dieter Toth gründete 1980 den

Unternehmen auch am Onlinesektor, direkt

gen Gremien DI Hans-Dieter Toth in den Auf-

Zwei-Personen-Betrieb Eurotours und baute

buchbar für den Endkunden mit dem neuen

sichtsrat der Österreichisches Verkehrsbüro

die Firma mit Sitz in Kitzbühel zur erfolg-

Buchungsportal „Just away“.

Wechsel an der Spitze

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eco.nova


WWW.HOLZBAU-AKTIV.AT

HOLZBAU AKTIV GmbH - Ranggerstr. 12 - 6179 Ranggen - Tel. +43 (0) 52 32 / 200 22 - E-mail: office@holzbau-aktiv.at


eco.bezirk

406.464

EURO DURCHSCHNITTLICHER WOHNUNGSPREIS

RE/MAX Austria errechnet einmal jährlich im RE/MAX ImmoSpiegel auf Basis der in den amtlichen Grundbüchern durchgeführten Verbücherungen Entwicklungen am österreichischen Immobilienmarkt. Im ersten Halbjahr 2015 brachten in Tirol 2.501 verkaufte Eigentumswohnungen einen Zuwachs von 48 Prozent an Verkäufen. In Kitzbühel blieb die Anzahl der Wohnungsverkäufe 20 Prozent unter dem Wert vom Vorjahr. „Wenn die Wohnungspreise deutlich anziehen, dann herrscht natürlich weniger Nachfrage, erst recht bei dem bereits bestehenden Preisniveau“, erklärt Herbert Juffinger, RE/MAX Alpin aus Kufstein, und: „Typischerweise kostete 2015 eine Wohnung im Bezirk Kitzbühel 406.464 Euro, eine billige rund die Hälfte, nämlich 190.000 Euro, und eine aus dem oberen Preisviertel 597.125 Euro, also noch einmal um die Hälfte mehr.“ Kitzbühel hat 2015 den Wert der teuersten verkauften einzelnen Wohnung mit 3,5 Millionen Euro an St. Anton abgetreten. Und die Anzahl der Wohnungsverkäufe nahm im Bezirk Kitzbühel im ersten Halbjahr 2015 entgegen dem Trend in Tirol ab.

Neue Ziele anvisieren Im Tiroler Unterland zeigen drei Leaderregionen gemeinsam, wie man die Möglichkeiten und Unterstützung der EU für die Regionalentwicklung nützen kann.

I

m Juli 2015 präsentierten die Regionalmanagementvereine Kufstein und Umgebung – Untere Schranne-Kaiserwinkl, regio³ Pillerseetal-Leukental-Leogang sowie Kitzbühe-

2.080

EURO BRUTTOMONATSEINKOMMEN

Das Bruttomonatseinkommen im Bezirk Kitzbühel liegt gesamt (Angestellte und Arbeiter) bei 2.080 Euro und damit 7,6 Prozent unter dem tirolweiten Durchschnitt von 2.252 Euro. Das durchschnittliche Einkommen der Männer liegt im Bezirk bei 2.376 Euro, das der Frauen bei 1.775 Euro. Bei den Frauen liegt der Bezirk dabei 2,5 Prozent unter dem Landesmittel von 1.820 Euro, bei den Männern sogar 11,4 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Das überrascht doch insofern, als der Bezirk mit zu den teuersten bei Wohn- und zum Teil auch Lebenshaltungskosten in Tirol zählt.

1.180 LEHRLINGE

Die Wirtschaftskammer in Kitzbühel setzt gerade wieder neue Akzen-

ler Alpen ihre gemeinsamen Vorhaben für die nächsten Jahre.

te, um die Lehre als Ausbildung besser zu positionieren. Wenn man

Insgesamt stehen der ältesten (Pillerseetal, seit 1996), der größ-

die Zahlen betrachtet, ist das auch sehr notwendig, die Anzahl der

ten (Kitzbüheler Alpen, 85.000 Einwohner) und der neuesten

Lehrlinge im Betrieb ist seit 2001 tatsächlich gesunken. 2001 lag die

(Kufstein, erstmals dabei) Region mehr als zwölf Millionen Euro

Anzahl der Lehrlinge im Bezirk bei 1.262 Lehrlingen, 2013 wurden 1.180

zur Verfügung. Zusätzliche Förderungen gibt es durch weitere

Lehrlinge ausgebildet. Den größten Anteil tragen dabei die Betriebe

Fonds. Damit sind erstmals alle Gemeinden der Bezirke Kitzbü-

aus Gewerbe und Handwerk, 288 Betriebe aus dem Bereich bildeten

hel und Kufstein mit im Boot der Regionalentwicklung und ha-

2013 644 Lehrlinge aus, gefolgt vom Tourismus, der 187 Lehrlinge in 69

ben sich mit einem breiten Themenspektrum für die Förderperi-

Betrieben ausbildete, und Handel mit 177 Lehrlingen in 89 Betrieben.

ode 2014 bis 2020 beworben. Anlaufstelle für Ideen ist das Regionalmanagement. „Es sind viele Projektideen da“, meint Geschäftsführer Stefan Niedermoser. An wirtschaftlichen Projekten ist die Entwicklung eines Onlineshops für die Region bereits in Ausarbeitung. Das Regionalmanagement Regio³ ist dabei federführend bei der Entwicklung des Onlineportals, in dem Unternehmen mit Sitz in der Region ihre Produkte anbieten können. Niedermoser: „Wir beschäftigen uns bereits seit einem Jahr intensiv mit der Idee und ha-

TOURISMUS IM BEZIRK

Die Gemeinden mit den meisten Gästebetten sind Kirchberg in Tirol mit 6.799, das damit noch vor Kitzbühel mit 6.202 im Winter liegt, wobei in beiden Gemeinden bei den Betten der Winter knapp vor dem Sommer liegt. Auf den Plätzen folgen Westendorf mit 3.866 und St. Johann mit 3.657 Gästebetten im Winter. St. Johann verfügt im Sommer über mehr Gästebetten als im Winter.

ben uns nun dazu entschlossen, mit dem Kooperationspartner shop.tirol eine regionale Onlineverkaufsplattform anzubieten. Sehr wahrscheinlich werden wir unter Kitzbühler Alpen shop. tirol zu finden sein, das ist alles aber gerade in Entwicklung. Mit dem Projekt möchten wir speziell jene Betriebe motivieren, die Möglichkeit im Onlinegeschäft zu nützen, die sich sonst noch nicht darübertrauen. Mit Hilfe der EU-Förderungen haben wir

6,4 % ARBEITSLOSENQUOTE

Die Arbeitslosenquote im Bezirk liegt 2013 bei 6,4 Prozent und da-

die Möglichkeit, den Betrieben günstige Einstiegspreise, Betreu-

mit genau auf dem Gesamt-Tirol-Wert. Auch im Bezirk Kitzbühel

ung in allen Fragen, Qualitätsmanagement und eine Bewerbung

ist dabei die Wirtschaftskrise 2008/09 in der Entwicklung der Ar-

weit über den eigenen Bereich hinaus zu ermöglichen.“

beitslosenzahlen ablesbar, allerdings lag die Arbeitslosigkeit im Bezirk 2007 und 2008 bereits bei 5,6 Prozent, 2009 stieg sie auf 6,5 Pro-

46

eco.nova

zent, wo sie auch derzeit noch pendelt.


Masterplan zur Ortsentwicklung

eco.bezirk

Die Marktgemeinde St. Johann in Tirol hat 2010 begonnen, intensiv an der Entwicklung des Ortszentrums zu arbeiten. 2015 tragen die Bemühungen und vielfältigen Maßnahmen bereits deutlich sichtbare Erfolge. Die Stärken von Ortsmarketing und Gemeinde wurden gebündelt und erste bauliche Maßnahmen von Bewohnern und Nutzern gerne und positiv angenommen.

Bgm. Mag. Stefan Seiwald, Marktgemeinde St. Johann

E

Darstellung der neu entwickelten „Südspange“, einer neuen durchlaufenden Achse durch St. Johann

Marije Moors, Leiterin Ortsmarketing St. Johann

iner der Motoren der

im Bereich Hotel Post wurde ein vorher nicht

Vorgaben können nun in verschiedenen Schrit-

Dorfentwicklung ist

öffentlicher Hinterhof zum öffentlichen Raum

ten konzentriert von Gemeinde, Ortsmarketing

Bürgermeister Mag. Ste-

umgestaltet.“ Konkret wurden die Bereiche Ein-

und Wirtschaft, Tourismus, Land und Privaten

fan Seiwald, der im Ge-

kaufen/Tourismus/Freizeit, Brauereiquartier,

umgesetzt werden.“

spräch mit eco.nova die

Bildungsquadrant, Kirche/Museum/Verwaltung

Ergebnisse des bisheri-

und Heilung/Pflege als wesentliche Funktio-

Lebendiger Austausch

nen festgelegt. Verkehrs- und Bewegungsach-

Neben der baulichen Komponente wurden in

sen wurden identifiziert und auch weiter aus-

St. Johann auch vom Ortsmarketing, das von ei-

gen Dorfentwicklungsprozesses präsentierte.

Der Beginn

geprägt, einige weitere werden neu entstehen.

nem starken Kaufleuteverein und der Gemein-

2010 startete das Ortsmarketingprojekt „St.

Park- und Erholungszonen wurden geplant

de getragen wird, in den vergangenen Jahren

Johann 2020“. Ein wichtiger Pfeiler davon war

und werden in den nächsten Jahren sowohl

wichtige Akzente gesetzt. Der Masterplan be-

die Ausarbeitung eines Planes für die zukünf-

Lebensqualität für die Bewohner als auch Auf-

rücksichtigt diese Komponenten, speziell, dass

tige gestalterische Entwicklung des Ortszen-

enthaltsqualität im Ortszentrum noch weiter

soziales Leben im Zentrum eines Ortes durch

trums. Das Thema wurde von der Gemeinde

verstärken. Der Masterplan gibt jetzt vor, wel-

die bauliche Entwicklung und vor allem auch

aufgenommen und intensiv bearbeitet. Das

che Bebauungen im Ortskern von St. Johann

die Schaffung von öffentlichen Begegnungszo-

Ergebnis liegt nun in Form eines umfassen-

gewünscht sind, um diese Ziele zu erreichen.

nen, Plätzen und funktionalen Einheiten stark

den Masterplanes vor, der allen Akteuren einen

Damit der Prozess auch greifbar für die Bevöl-

unterstützt wird. St. Johann leistet hier – wie

Überblick über Ziele der zukünftigen baulichen

kerung und alle Akteure wird, wurde der Mas-

einige andere aktive Tiroler Gemeinden – viel

Entwicklung im Ortszentrum in Form von

terplan in einer ausführlichen Broschüre genau

Pionierarbeit. Marije Moors vom Ortsmarketing

Ideen, Strategien und Visionen für die weitere

beschrieben. Ein Flyer stellt in einer Kurzver-

St. Johann schaut dabei schon in die nächste

Entwicklung vorstellt. Ausgangspunkt für den

sion die wichtigsten Ziele übersichtlich dar. In

Ecke und entwickelt gemeinsam mit dem Re-

Masterplan waren soziale und wirtschaftliche

Modellen wurden zum einen das neue Orts-

gionalmanagement Regio³ ein Onlineportal, in

Fragestellungen. Was macht das Ortszentrum

zentrum plastisch vorgestellt und zum ande-

dem regionales Einkaufen bequem im Internet

für Bewohner und Gäste attraktiv? Wie kann

ren das neue Beleuchtungskonzept vorgeführt.

möglich sein wird. Moors: „Die Kunden sind es

das Ortszentrum gestaltet werden, dass es als

Seiwald: „Alle diese Maßnahmen waren im Ge-

heute schon gewohnt, sich über Produkte und

Lebensraum noch mehr Qualität erhält? Wie

meinderat und in allen angeschlossenen Gremi-

Angebote von zu Hause aus zu informieren.

können Fragen der Verkehrserschließung, die

en für die Entscheidungsfindung sehr hilfreich.

Da macht es absolut Sinn, auch ein regionales

Erfordernisse des Handels und die Zielvorgaben

Wir haben versucht, auch in der Aufbereitung

Portal anzubieten, das verschiedene Leistun-

des Ortsbildschutzes zueinander in Beziehung

der komplexen Materie innovative Wege zu ge-

gen und Produkte von Anbietern in der Region

gesetzt werden? Seiwald: „Wir haben im St. Jo-

hen. Die Abteilung Dorferneuerung des Landes

zeigt. Onlineshopping muss heute keine Kon-

hanner Ortskern zusammengehörige Funkti-

Tirol hat uns im Prozess sehr tatkräftig unter-

kurrenz zum physischen Angebot vor Ort mehr

onseinheiten gebildet – das Bezirkskranken-

stützt und wir erleben in St. Johann derzeit ei-

sein, sondern stellt einen weiteren wichtigen

haus oder der Bahnhof sind solche Einheiten,

ne richtige Aufbruchstimmung. Die Ideen und

Marketingkanal für den regionalen Handel dar.“

eco.nova

47


promotion

Fachkräfte nach Maß Der demografische Wandel mit dem sich verschärfenden Fachkräftemangel stellt auch für die Tiroler Wirtschaft eine zentrale Herausforderung dar. // FOTO: WODICKA

terne Qualifizierung) werden durch das Land Tirol in der Höhe von 50 Prozent, jedoch max. 1.000 Euro pro StiftungsteilnehmerIn übernommen. Die auszubildenden Personen erhalten vom AMS Arbeitslosengeld weiterbezahlt, sie bekommen zusätzlich die ausbildungsbedingte Zuschussleistung von 300 Euro. Die Kontaktnahme ist sowohl über die Geschäftsstellen des AMS Tirol als auch über die amg-tirol möglich.

Erfolg auf der ganzen Linie Qualifizierung nach Maß (QnM) eröffnete auch Herrn W. aus dem Tiroler Unterland, Jahrgang 1963, neue Perspektiven. Er war

I

jahrelang unter anderem als Geschäftsführer im Einzel- und Großhandel erfolgreich tätig. Nach der letzten Kündigung wegen Geschäftsaufgabe war es – aufgrund des Alters nsbesondere für die im nati-

sierte Personen mit den entsprechenden

– nicht möglich, ihn in ein neues Dienstver-

onalen und internationalen

Grundkenntnissen vorab aus, die endgülti-

hältnis zu vermitteln. Zugleich suchte eine

Wettbewerb stehenden klei-

ge Entscheidung über die Aufnahme in das

Firma – Produzent von ökologischen Verpa-

nen und mittelgroßen Unter-

Ausbildungsprogramm trifft der Betrieb

ckungen – über das AMS bereits seit Länge-

nehmen (KMU) bedeutet dies

selbst. Hilfreich dabei ist auch ein vorge-

rem einen „Allrounder“ mit Bürokenntnis-

eine Verschärfung der Wettbe-

schaltetes Praktikum von einer Woche, bei

sen, Staplerschein, Gefahrgutbeauftragter,

werbssituation. „Wir wollen dem Fachkräfte-

dem sich Betrieb und potentieller zukünf-

EDV-Kenntnissen, Lager- und Logistikkennt-

mangel in Tirol entgegenwirken, indem wir

tiger Mitarbeiter gegenseitig kennenlernen

nissen. Für diese Stelle konnten keine ge-

schon heute den erhöhten Fachkräftebedarf

können.

eigneten, arbeitslos gemeldeten Personen

bekämpfen. Die hier ansässigen Unterneh-

Nach der Entscheidung des Betriebes für

gefunden werden. Das AMS Tirol führte

men müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit er-

einen Bewerber wird von der amg-tirol mit

beide zusammen, gemeinsam mit der amg-

halten können. Damit dies gelingt, brauchen

dem Unternehmen ein Bildungsplan erarbei-

tirol wurde ein Bildungsplan entwickelt.

die Firmen gut ausgebildete Fachkräfte“, er-

tet, nach dem die theoretische Ausbildung

Während der knapp viermonatigen Stif-

klärt AMS-Tirol-Chef Anton Kern. Grundlage

in Kombination mit ausreichend Praxis am

tungsdauer werden mehrere Ausbildungen

hierfür sind entsprechende Qualifikationen.

zukünftigen Arbeitsplatz abgewickelt wird.

– finanziert durch den Praktikumsbetrieb –

„Eine berufliche Ausbildung und ein aner-

absolviert: Staplerkurs, Gefahrgutbeauftrag-

kannter Berufsabschluss sind wesentliche

ter, Sicherheitsvertrauensperson, Erste Hilfe

Ein Weg aus dieser Situation ist die von AMS,

Voraussetzungen für dauerhaften Erfolg im

für Ersthelfer, Lagerfachkraft, MS Excel und

amg-tirol und Land Tirol entwickelte Implace-

Arbeitsleben. Qualifizierte Arbeitskräfte sind

MS Word. Herr W. wurde nach erfolgreichem

mentstiftung „Qualifizierung nach Maß“.

andererseits ein wesentlicher Faktor für die

Stiftungsverlauf in ein fixes Dienstverhält-

Zielgruppen sind Unternehmen, die Fach-

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“,

nis beim Praktikumsbetrieb übernommen

kräfte benötigen, und beim AMS arbeitsu-

betont Kern.

und ist dort nach wie vor tätig.

„Qualifizierung nach Maß“

chend vorgemerkte Personen. Kann das AMS ausgebildeten Arbeitskräfte zur Verfügung

Geringe Kosten für Unternehmen

stellen, gibt es die Möglichkeit, interessier-

Die Kosten bestehen aus einer ausbildungs-

te Personen mit der passenden Basisausbil-

bedingten Zuschussleistung von 300 Euro

dung nach den Vorstellungen des Betriebes

(plus 4,5 % Dienstgeberbeitrag) pro Monat

genau auf den zu besetzenden Arbeitsplatz

und StiftungsteilnehmerIn. Individuelle

hin auszubilden. Das AMS wählt interes-

Aus- und Weiterbildungskosten (betriebsex-

für eine gemeldete freie Stelle keine adäquat

48

eco.nova

QUALIFIZIERUNG NACH MASS

Informationen erteilt das Service für Unternehmen beim AMS Tirol. Besuchen Sie auch die Homepage www.ams.at/tirol oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine unter 0512/58 19 99.


eco.wirtschaft

ECO.MMENTAR

Wettbewerbsvorteil durch Mitarbeiter

Sources: Universum Survey & CHE

DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE ® Mag. Barbara Jäger, M.Sc., Business Pool Austria

Unternehmen bewegen sich im Wettbewerb.Was macht am Markt den Unterschied? Das sind genau genommen die Mitarbeiter und deren Leistung. Mitarbeiter erfinden, entwickeln und entdecken neue Produkte und Dienstleistungen. Mitarbeiter produzieren, verkaufen und werben zielorientiert.

Z

ahlreiche Studien belegen: Je mehr Unternehmen in Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren und je motivierter die Mitarbeiter sind, desto größer sind die Chancen,

dass sie im Wettbewerb um die Besten die Nase vorn haben. Denn

International s tudieren auf höchs tem Ni veau BACHELORSTUDIUM Betriebswirtschaft NEU Biotechnologie Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie Management, Communication & IT Management & Recht Mechatronik Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt. Soziale Arbeit Tourismus- & Freizeitwirtschaft Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

eine Firma ist mehr als die Summe ihrer Netto-Vermögenswerte.

Wirtschaft & Management

Jeder Unternehmung liegt ein Geschäftsmodell zugrunde, das be-

Wirtschaftsingenieurwesen

schreibt, bei welchen Kunden mit welchem Produkt Umsatz generiert werden soll. Die darauf aufbauende Strategie beschreibt den

MASTERSTUDIUM

Weg, wie man sich vom Wettbewerb abhebt und eigene Wettbe-

Biotechnologie

werbsvorteile ausbaut. Das beinhaltet laufend Anpassungen und

International Business & Management NEU

Veränderungen – die „weichen Faktoren“ wie motivierte Mitarbeiter,

International Health & Social Mgmt.

die richtigen Informationen zur Verfügung zu stellen und die Informationstechnologie effizient zu nutzen sind für die Umsetzung und Implementierung der Unternehmensstrategie ausschlaggebend. Wesentlich für den Erfolg ist eine offene Firmenkultur, die den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt und Vertrauen schafft. Letztlich ist die Belegschaft der einzig nachhaltige Wettbewerbsvorteil, den ein Unternehmen hat; Anlagen- und Umlaufvermögen lassen sich schnell kopieren und identische Produkte erzeugen. Es muss also sichergestellt werden, dass Wissen auch weitergegeben und im Unternehmensinteresse genutzt wird.

Lebensmittel- & Rohstoffwirtschaft Management, Communication & IT

Marketing Management & Tourism Mechatronik & Smart Technologies NEU Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt.

Strategic Management & Law NEU Strategisches Management & Tourismus Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen

EXECUTIVE MASTERSTUDIUM

Daher ist es wichtig, die Unternehmen bei der Weiterentwicklung

General Management Executive MBA

und Stärkung der Unternehmenskultur zu begleiten und die Wett-

International Business MBA NEU

bewerbsfähigkeit durch das Ausschöpfen der gesamten vorhande-

Management & Leadership MSc

nen Potenziale zu stärken. Dies gelingt durch eine sorgfältige Ana-

Innovation & Intellectual Property Rights MSc

lyse, die Ausarbeitung strukturierter Programme zur Steigerung der

Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M.

Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und die Begleitung bei der Implementierung der Maßnahmen. Die Mitarbeiter erhalten über das APL ®-Instrument so die Möglichkeit, die Situation des Unternehmens aus ihrer eigenen Perspektive zu beurteilen, (anonyme) Kritik zu äußern, aber auch selbst Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorzuschlagen. Die Geschäftsleitung erhält wertvolles Feedback zur Weiterentwicklung und Stärkung der Unternehmenskultur. Zudem können interessierte Firmen über das APL®-Instrument am Wettbewerb „Top Company Award“ mitmachen – der die besten Arbeitgeber Tirols auszeichnet.

ZERTIFIKATS-LEHRGÄNGE

(AUSWAHL)

CLASSIC | COMPACT

Controlling & Unternehmenssteuerung | General Management | General Management Compact | Innovations-, Produkt- & Prozessmanagement | International Management Program© | Management, Psychologie & Leadership | Marketing | Patent- & Lizenzmanagement | Personalmanagement | Sales Management | Tourismus: Destination & Leadership | Tourismusmarketing & Innovation | Unternehmenskommunikation

MANAGEMENT-SEMINARE FIRMENTRAININGS

WEITERE INFORMATIONEN

Business Pool Austria Museumstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/27 90 60 info@businesspool.at, www.businesspool.at

= in englischer Sprache, =

= in deutscher und englischer Sprache;

berufsbegleitend,

= in englischer Sprache in Vorbereitung;

=

Blended

Learning

(Online-

= Vollzeit in Vorbereitung,

&

= Vollzeit, Präsenzmodule);

= berufsbegleitend in

Vorbereitung; Bild © Stubaier Gletscher

www.mci.edu

eco.nova

49


steuer.berater

Steuerreform 2016:

Was ist nun wirklich Sache? In der Juniausgabe haben wir Ihnen die geplanten Änderungen der Steuerreform bereits im Überblick vorgestellt. Viele Berichte und Spekulationen, vor allem zum heißen Thema Kontenöffnung, sind seither durch die Medien gegangen. Inzwischen ist die Steuerreform fix beschlossene Sache. // TEXT: STB DR. VERENA MARIA ERIAN, STB RAIMUND ELLER, STB MAG. EVA MESSENLECHNER, FOTO: HOFER

erbegünstigungen noch weitere fünf Jahre bis einschließlich 2020. Absetzposten für Wohnraumschaffung und -sanierung kommen bis dahin dann noch zum Ansatz, wenn der Baubeginn noch ins heurige Jahr fällt.

Immobilien Anhebung der Immobilienertragsteuer von 25 auf 30 Prozent Wie angekündigt, werden Zugewinne aus der Veräußerung von Immobilien ab 2016 mit 30 Prozent (derzeit 25 Prozent) besteuert. Damit steigt auch bei sogenanntem Altvermögen (Erwerbe vor dem 1.4.2002) die bisher alternativ mögliche Pauschalsteuer vom Veräußerungserlöses von bisher 3,5 auf künftig 4,2 Prozent. Zudem ist der Inflationsabschlag von jährlich 2 Prozent ab einem Alter von zehn Jahren gefallen. Was bleibt ist die Befreiung für selbst erstellte Gebäude sowie für bestimmte Hauptwohnsitzkonstellationen. Neuregelung der Grunderwerbsteuer bei unentgeltlichen Erwerben Aktuelle Regelung: Bei Übertragungen innerhalb der Familie gelten derzeit 2 Prozent vom dreifachen Einheitswert und außerhalb der Familie 3,5 Prozent vom Verkehrswert. Neuregelung ab 2016: Ab 2016 wird der Fami-

D

lienkreis nicht mehr begünstigt. Künftig erfolgt die Bemessung bei allen unentgeltlichen Übertragungen vom Grundstückswert. Dabei

günstigere Tarif als

Kinderfreibetrag wird verdoppelt

Herzstück der Re-

Ein zusätzliches Plus gibt es für Familien mit

form ist genau so

Kindern. Hier kommt es zu einer Verdoppe-

gekommen, wie be-

lung des Kinderfreibetrages von derzeit 220

reits berichtet. Im

auf künftig 440 Euro pro Kind und Jahr.

er angekündigte

Ergebnis werden damit je nach Einkommen Euro bis knapp über 2.000 Euro jährlich mehr

Sonderausgaben werden gestrichen

in der Tasche bleiben. In der Factbox finden

Personenversicherungen sowie Kosten für

Sie nochmals die neuen Steuersätze. Hin-

die Schaffung und Sanierung von Wohn-

sichtlich der weiteren Details verweisen wir

raum sind künftig nicht mehr steuerabzugs-

Sie auf unsere Juniausgabe. Falls Sie diese

fähig. Für bestehende Verträge und solche,

nicht mehr griffbereit haben, können Sie den

die jetzt noch vor dem 1. Jänner 2016 abge-

Beitrag gerne über die Redaktion anfordern.

schlossen werden, gelten die bisherigen Steu-

bei so manchem Steuerzahler einige hundert

50

eco.nova

STEUERSÄTZE AB 2016

Neben den unteren Einkommensschichten profitieren auch Besserverdiener im Bereich zwischen 60.000 und 90.000 Euro Jahreseinkommen. Hier fällt der bisherige Spitzensteuersatz von 50 auf 48 Prozent ab. Bis 11.000 Euro über 11.000 bis 18.000 über 18.000 bis 31.000 über 31.000 bis 60.000 über 60.000 bis 90.000 über 90.000 bis 1 Mio. über 1 Mio.

0% 25 % 35 % 42 % 48 % 50 % 55 %


steuer.berater

kommt folgender Staffelsatz zur Anwendung:

ßerhalb des Familienverbandes Schulden mit

Bis zu 250.000 Euro ��������������������������������������������� 0,5 %

übertragen, so steht der Freibetrag nur antei-

Bankgeheimnis ade – es kommt noch schlimmer

Für die nächsten 150.000 Euro ��������������������������2 %

lig entsprechend dem unentgeltlichen Anteil

Neben den bereits bekannten Vorhaben

und ab 400.000 Euro �������������������������������������������3,5 %

zu. Nach Abzug dieses Freibetrages wird die

zum Thema Bankgeheimnis wurden nun zu-

Unentgeltliche Übertragungen zwischen

Grunderwerbsteuer mittels obigem Stufenta-

sätzliche Meldepflichten für Gelder aus der

denselben Personen innerhalb von fünf Jah-

rif ermittelt. Maximal werden 0,5 Prozent des

Schweiz und aus Lichtenstein beschlossen.

ren werden zusammengerechnet.

Grundstückswertes bemessen. Über einem

Danach müssen die Banken nun rückwir-

Grundstückswert von 1.375.000 führt diese

kend auch bestimmte Kapitalzuflüsse aus der

Beispiel:

Deckelung damit zu einem günstigeren Er-

Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem

Grundstückswert 700.000 und Einheitswert

gebnis als die Anwendung des Stufentarifs.

Fürstentum Liechtenstein melden. Melde-

70.000:

pflichtig sind Kapitalzuflüsse aus diesen Län-

Steuer bisher: ����������������������������������������������4.200 Euro

Gebäudeabschreibung

dern ab 50.000, die im Vorfeld der jeweiligen

Steuer künftig: �����������������������������������������14.750 Euro

Für Wirtschaftsjahre, die ab dem 1.1.2016 be-

Steuerabkommen mit diesen beiden Ländern

Das ist ein Unterschied von über 10.000 Euro.

ginnen, gilt für sämtliche Betriebsgebäude ein

nach Österreich geflossen sind. In Bezug auf

einheitlicher Satz in Höhe von 2,5 Prozent. Be-

die Schweiz gilt das für Kapitalflüsse vom

// Tipp: Hier lohnt es sich zu erwägen, an-

stehende Gebäudeabschreibungen sind anzu-

1. Juli 2011 bis 31. Dezember 2012. Zahlungen

stehende Transaktionen vorzuziehen. Aber

passen. Davon ausgenommen sind Gebäude zu

aus Liechtenstein sind dann betroffen, wenn

Achtung! Es gibt auch Konstellationen, bei

Wohnzwecken. Hier sind nun auch im betrieb-

sie im Zeitraum 1. Jänner 2012 bis 31. Dezem-

denen die neue Rechtslage zu einem günsti-

lichen Bereich, so wie bisher bereits bei Ver-

ber 2013 erfolgt sind. Damit will man nun die

geren Ergebnis führt.

mietungseinkünften, nur 1,5 Prozent zulässig.

so genannten Abschleicher erwischen, die ihr

Weiters sind Instandsetzungsaufwendun-

Vermögen vor Inkrafttreten der betreffenden

Ganz neu im finalen Gesetz ist nun die Mög-

gen, die bisher auf zehn Jahre zu verteilen

Steuerabkommen nach Österreich transfe-

lichkeit eröffnet worden, einen Antrag auf

waren, ab 2016 auf 15 Jahre aufzuteilen. Bei

riert haben, um so der steuerlichen Erfassung

„Zahlungserleichterung“ zu stellen. Danach

bereits laufenden Verteilungen sind die noch

ihrer Konten in der Schweiz oder in Liechten-

kann die Grunderwerbsteuer gegen einen

offenen Zehntel entsprechend anzupas-

stein zu entkommen.

Zuschlag auf bis zu fünf Jahre verteilt be-

sen, so dass sich der Verteilungszeitraum

Falls Sie betroffen sind, haben Sie die Mög-

zahlt werden.

insgesamt auf 15 Jahre verlängert. Dabei

lichkeit, eine anonyme Einmalzahlung in

kommt es zwar zu einem Steuervorziehef-

Höhe von 38 Prozent der meldepflichtigen

Beurteilung der Unentgeltlichkeit bei mit

fekt, aber am Ende des Tages kann der ge-

Vermögenswerte vorzunehmen. Dies funk-

übernommenen Schulden

samte Aufwand von der Steuer abgesetzt

tioniert, indem Sie dem meldepflichtigen

Erwerbe innerhalb der Familie werden im-

werden. Anders dagegen die Neuregelung

Kreditinstitut bis zum 31. März 2016 eine

mer als unentgeltlich behandelt. Dasselbe

zur Ausscheidung des nicht absetzbaren

entsprechende unwiderrufliche Mitteilung

gilt für Erwerbe von Todes wegen. Wie viel

Grundanteils. Konnte man diesen bisher

machen und das Geld dafür dort zur Verfü-

Schulden mit der Immobilie mit übernom-

ohne jegliche Nachweise mit 20 Prozent der

gung stellen. Das Kreditinstitut muss den

men werden, spielt nur bei Schenkungen

Anschaffungskosten ansetzen, so muss man

korrespondierenden Betrag dann spätestens

außerhalb des Familienverbandes eine Rol-

ab 2016 nun 40 Prozent als nicht abschreib-

bis zum 30. September 2016 einbehalten und

le. Hier gilt bei einer Belastung von bis zu 30

baren Grundanteil ausscheiden. Nur wenn

an das Finanzamt abführen. Sie erhalten

Prozent des Grundstückswertes Unentgelt-

die tatsächlichen Verhältnisse offenkundig

darüber eine Bescheinigung und es tritt Ab-

lichkeit und ab 70 Prozent Entgeltlichkeit.

erheblich davon abweichen, ist ein Abgehen

geltungswirkung ein. Nicht abgegolten sind

Dazwischen ist aufzuteilen. D. h. betragen

von diesem Pauschalsatz möglich. Solche ab-

unterlassene Meldepflichten (Schenkungs-

die anlässlich einer Immobilienschenkung

weichende Verhältnisse sollen noch im Wege

meldungen, Meldungen von Barmitteln bei

mit übertragenen Schulden z. B. 50 Prozent

einer Verordnung vom Bundesministerium

Grenzübertritt) sowie Steuerschulden im Zu-

des Grundstückswertes, so ist die Hälfte mit

festgelegt werden.

sammenhang mit Geldwäscherei oder mit-

dem Stufentarif zu besteuern (unentgeltli-

unter auch dann, wenn die Behörde bereits

cher Teil) und auf die andere Hälfte bemisst

Kapitalertragsteuer

sich die Grunderwerbsteuer mit 3,5 Prozent

Kapitalerträge, die ab 1.1.2016 zufließen, wer-

mögenswerte hat.

der Gegenleistung (=übernommene Schul-

den mit 27,5 Prozent anstatt wie bisher mit 25

Für Geldabflüsse von österreichischen

den = entgeltlicher Teil).

Prozent besteuert. Ausgenommen sind Bank-

Konten über 50.000 Euro bleibt es bei der

guthaben und Sparbuchzinsen. Hier bleibt es

Rückwirkung bis zum 1. März 2015. Besteht

// Tipp: Schalten Sie bei konkreten Vorha-

bei der 25-prozentigen Kapitalertragsteuer.

zwischen einzelnen Transaktionen eine Ver-

ben rechtzeitig Ihren persönlichen Steuer-

Die Gesamtsteuerbelastung für ausgeschüt-

bindung, so werden diese in Hinblick auf

berater ein. Er kann für Sie hinsichtlich des

tete Gewinne aus Kapitalgesellschaften steigt

die 50.000-Euro-Grenze zusammengerech-

Timings und aller steuerrelevanten Details

somit von bisher 43,75 auf nunmehr 45,625

net. Abflüsse von Geschäftskonten müssen

sowie insbesondere auch bei der Ermittlung

Prozent an (25 Prozent Körperschaftsteuer

nicht gemeldet werden.

des relevanten Grundstückswertes die Opti-

auf den Gesamtgewinn und dann nochmals

Ebenso ist auch die grundsätzliche Melde-

malvariante erarbeiten.

27,5 Prozent auf den nach Abzug der Körper-

pflicht der Banken an ein zentrales Konten-

schaftsteuer verbleibenden Gewinn).

register geblieben. Verbesserungen hat es zu

Begünstigte Betriebsübertragungen

konkrete Hinweise auf nicht versteuerte Ver-

guter Letzt doch noch zum Thema Abfrage

Hier wird der Freibetrag von bisher 365.000

// Tipp: Schütten Sie heuer noch aus, was

von Kontendaten und zur Kontenöffnung

Euro auf 900.000 Euro erhöht. Werden au-

das Zeug hält.

gegeben. So ist die Abfrage von im Konten-

eco.nova

51


© Hofer

steuer.berater

Koproduktion der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und der ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.

bisher mit einem Freibetrag in Höhe von 20 Prozent der entsprechenden Aufwendungen oder wahlweise mit einer 6-prozentigen Prämie gefördert. Diese Begünstigung gibt es nun letztmalig für das Jahr 2015.

(nicht die Beträge oder Kontenbewegungen)

Lockerungen bei der geplanten Umsatzsteuererhöhung

nur dann zulässig, wenn die Finanzbehör-

Für Studenten-, Lehrlings- und Schülerheime

men an, so könnten diese noch ins Jahr 2015

de Bedenken hinsichtlich der Richtigkeit der

bleibt der Steuersatz von 10 Prozent beste-

vorgezogen werden.

Steuererklärung hat und dem Steuerpflich-

hen. Auch das Frühstück im Zuge einer Be-

tigen vorher Gelegenheit zur Stellungnahme

herbergungsleistung kann weiterhin mit 10

gegeben hat. Der Steuerpflichtige ist darüber

Prozent Umsatzsteuer angesetzt werden. Die

Zuzugsbegünstigung für Wissenschaftler und Forscher

zu informieren und der gesamte Vorgang von

ansonsten durchgezogene Umsatzsteuerer-

Bei Zuzug nach Österreich können befristet

einem Rechtsschutzbeauftragten zu kontrol-

höhung von 10 auf 13 Prozent für Tourismus-

auf fünf Jahre 30 Prozent der steuerpflichti-

lieren. Desweiteren darf eine Kontenöffnung

betriebe sowie Theater- und Musikauffüh-

gen Einkünfte aus wissenschaftlicher Tä-

(Kontenstand, Kontenbewegungen) nur auf-

rungen wird auf den 1. Mai 2016 verschoben.

tigkeit steuerfrei bleiben.

grund eines vom Bundesfinanzgericht ge-

Zudem können solche Leistungen bzw. Auf-

nehmigten Auskunftsverlangens erfolgen.

führungen bis zum 31. Dezember 2017 noch

// Tipp: Achtung Südtiroler: In Italien gibt es

mit 10 Prozent konsumiert werden, wenn die

für Heimkehrer, die im Ausland ein Studium

Buchung noch vor dem ersten September

abgeschlossen haben, derzeit schon eine sehr

2015 erfolgt und bis dahin auch bezahlt oder

lukrative Regelung in diese Richtung.

register gelisteten äußeren Kontendaten

Registrierkassenpflicht noch verschärft Dazu kommt es ab einem Jahresumsatz von

wenigstens angezahlt wird.

// Tipp: Stehen 2016 Fortbildungsmaßnah-

p.a. übersteigen. Zu den Barumsätzen zählten

// Tipp: Frühbucher können auch die Fest-

Elektroautos stark steuerbegünstigt

auch Zahlungen mit Bankomat oder Kredit-

spielzeit 2016 und 2017 noch mit dem ermä-

Elektroautos können Dienstnehmern in den

karte. Gegenüber dem Begutachtungsent-

ßigten Steuersatz genießen.

kommenden fünf Jahren auf Betriebskos-

15.000 Euro, wenn die Barumsätze 7.500 Euro

wurf wurde nun das Wörtchen „überwiegend“

ten steuerfrei zur Verfügung gestellt werden.

gestrichen. Damit tritt die Registrierkassen-

Mitarbeiter

pflicht bei Überschreiten obiger Grenzen nun

Rabatte an Mitarbeiter

chen Abgasen wird es demgegenüber zu ei-

auch dann ein, wenn der Anteil der Barum-

Mitarbeiterrabatte bleiben steuerfrei, wenn

ner Erhöhung des steuerpflichtigen Sach-

sätze gemessen an den Gesamtumsätzen nur

diese im Einzelfall 20 Prozent nicht überstie-

bezugswertes von bisher 1,5 Prozent der

gering ist. Ebenso ist für all diese als Barum-

gen oder wenn sie insgesamt maximal 1.000

Anschaffungskosten auf 2 Prozent der An-

sätze definierten Zahlungen die Ausstellung

Euro p.a. erreichen.

schaffungskosten bis zu 960 Euro pro Monat

eines Beleges verpflichtend.

Für Dienstfahrzeuge mit den herkömmli-

kommen. Bei einem Ausstoß von bis zu 130

Als Steuerzuckerl führen die Anschaffungs-

Erhöhung der steuerfreien Mitarbeiterbe-

g/km bleibt es bei den 1,5 Prozent. Der für

kosten einer Registrierkasse von bis zu 2.000

teiligung

den günstigeren Satz maßgebliche Emissi-

Euro sofort zur Gänze zum Steuerabzug und

von 1.460 auf 3.000 Euro pro Jahr. Die un-

onswert verringert sich von 2017 bis 2020 um

müssen nicht, gemäß den allgemeinen Grund-

entgeltliche oder verbilligte Abgabe von

drei Gramm pro Jahr.

sätzen, auf die voraussichtliche Nutzungs-

Anteilen (Beteiligungen) am Unternehmen

Für Elektroautos darf zudem ein Vorsteu-

dauer aufgeteilt werden. Zudem gibt es eine

des Arbeitgebers ist bis zu einem festgeleg-

erabzug geltend gemacht werden, wenn

Prämie von 30 Euro pro Erfassungseinheit,

ten jährlichen Höchstbetrag pro Mitabeiter

die Anschaffungskosten 40.000 Euro nicht

insgesamt bis zu 200 Euro pro Kassensystem.

steuerfrei. Dieser Freibetrag wird nun ver-

übersteigen. Bis 80.000 Euro stehen die Vor-

doppelt.

steuern anteilig zu. Bei der Anschaffung

Barzahlungen von Bauleistungen sind nur bis 500 Euro absetzbar.

52

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von Fahrzeugen jenseits dieser Grenze (z.B. Streichung des Bildungsfreibetrages

Tesla) kann keine Vorsteuer mehr lukriert

Die Fortbildung von Mitarbeitern wurde

werden.


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Betriebliche Nachfolge – Herausforderung und Chance Laut einer Studie der KMU Forschung Austria von Juli 2014 werden in Österreich bis 2023 rund 45.700 KMUs mit über 450.000 Beschäftigten und ca. 580 Milliarden Euro Umsatz mit einer Betriebsübergabe konfrontiert. Das ist Herausforderung und Chance zugleich.

P

rozentuell sind die Branchen Gewerbe und Handwerk (36 %), Handel (29 %) und Tourismus und Freizeitwirtschaft (19 %) am stärksten betroffen. In Tirol geht die Studie in den nächsten zehn Jahren von 5.100 Fällen mit 51.000 Beschäftigten aus. Knapp ein Viertel der po-

tenziellen Übergeber verfügen über keinen konkreten Übergabeplan. Das birgt zahlreiche Risiken für das Unternehmen, den Unternehmer selbst und in letzter Konsequenz für die Mitarbeiter.

Erfolgsgeschichten sichern Die klein- und mittelständischen Unternehmen sind die tragenden Säulen unseres regionalen Wohlstands. Viele davon sind Familienunternehmen, die sich über Jahrzehnte erfolgreich etablieren konnten. Dahinter steht meist ein Lebenswerk. Um diese geschaffenen Werte zu bewahren, sieht sich die Hypo Tirol Bank als Tiroler Landesbank in

Erfahrung bürgt für Erfolg

der Verantwortung, diese Unternehmen bestmöglich zu betreuen und

Die Hypo Tirol Bank ist seit über 100 Jahren ein starker, verlässlicher

im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit die professi-

und erfahrener Partner der Tiroler Wirtschaft und hat in dieser Zeit

onelle Übergabe an die nächste Generation zu begleiten. „Die betriebli-

zahlreiche Unternehmensnachfolgen erfolgreich begleitet. „In die-

che Nachfolge gehört mit zu den richtungweisendsten Ereignissen

ser für das Unternehmen und den Unternehmer bzw. die Unterneh-

im Lebenszyklus eines Unternehmens. Stellt sie doch einen Neustart

merin höchst spannenden Phase ergeben sich zahlreiche Chancen –

dar, der ebenso komplex und herausfordernd ist wie die Gründung

in betrieblicher, aber auch in privater Hinsicht. Damit diese optimal

eines neuen Unternehmens. Der Schlüssel einer erfolgreichen betrieb-

genützt werden können, steht die Hypo Tirol Bank mit einem umfas-

lichen Nachfolge für alle Beteiligten liegt in einer frühzeitigen und

senden Leistungspaket im Rahmen des Investitions-, Liquiditäts-,

sorgfältigen Planung, bei der alle Partner und Experten – insbesonde-

Risiko- und Veranlagungsmanagements zur Seite“, erklärt Mag. (FH)

re die finanzierende Bank – mit einbezogen werden“, weiß Mag.

Mario Zangerl, Leiter Firmenkunden, die Unterstützung der Hypo

Johannes Haid, Vorstand Hypo Tirol Bank, aus Erfahrung.

Tirol Bank. // www.hypotirol.com

BETRIEBLICHE NACHFOLGE

ERFOLG.REICH

WEITER.MACHEN

Firmenkunden Oberland Rathausstraße 1, 6460 Imst Tel 050700 7951 firmenkunden.oberland@hypotirol.com Firmenkunden Unterland Speckbacherstraße 10, 6300 Wörgl Tel 050700 7850 firmenkunden.unterland@hypotirol.com Firmenkunden Innsbruck Meraner Straße 8, 6020 Innsbruck Tel 050700 firmenkunden.innsbruck@hypotirol.com www.hypotirol.com

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53


steuer.berater

Praxistipp: E-Rechnung Mit den neuen ab dem 1.1.2013 anzuwendenden Bestimmungen wurden die Anforderungen an eine elektronische Rechnung deutlich vereinfacht. Nun berechtigen auch elektronisch übermittelte Rechnungen, die zum Beispiel per E-Mail, als E-Mail-Anhang oder als Web-Download übermittelt werden, unter bestimmten Bedingungen zum Vorsteuerabzug, ohne dass eine Signatur i. S. d. Signaturgesetzes erforderlich ist. Neben Kostenersparnissen und Prozessoptimierungen warten aber auch Risiken. // TEXT: ANDREAS KAPFERER, SIEGHARD HASLWANTER

E

ine elektronische Rech-

die Lesbarkeit vom Zeitpunkt der Ausstel-

Steuerschuld nochmals kraft Rechnungsle-

nung wird in einem

lung bis zum Ende der Aufbewahrungsfrist

gung entsteht. Beispiel: Dieselbe Rechnung

elektronischen Format

müssen sowohl bei Leistenden als auch beim

ergeht vorab per Mail und dann per Post, oh-

(z.B. PDF, TXT oder

Leistungsempfänger gewährleistet sein. Eine

ne Hinweis auf Rechnungskopie.

XML und auch Tele-

Konvertierung in andere Dateiformate ist zu-

Trotz dieser Vereinfachung sind jedoch wei-

fax) ausgestellt und

lässig, soweit der Inhalt der Rechnung in Be-

terhin bestehende bzw. neue – durch die Ver-

empfangen. Die für die elektronische Rech-

zug auf die Mindestangaben gemäß § 11 UStG

einfachung bedingte – Anforderungen zu

nungslegung erforderliche Zustimmung des

nicht geändert wird. Wird eine Rechnung

beachten. Eine elektronische Rechnung gilt

Rechnungsempfängers muss nachweisbar

in verschiedenen bzw. mehreren Formaten

nur als Rechnung im Sinne des Umsatzsteu-

sein, kann aber auch nachträglich oder still-

ausgestellt, ist ein entsprechender Hinweis

ergesetzes, wenn alle Anforderungen erfüllt

schweigend erfolgen. Die Echtheit der Her-

erforderlich, da nach Meinung des Bundes-

sind. Ein Nichtbeachten der Anforderungen

kunft, die Unversehrtheit des Inhalts sowie

ministeriums für Finanzen (BMF) sonst die

im Zusammenhang mit dem Empfang von

54

eco.nova


steuer.berater

elektronischen Rechnungen kann zum Aus-

Kontrollverfahren soll lediglich die korrekte

schluss des Vorsteuerabzugs führen und ist

Übermittlung der Rechnung sichergestellt

womöglich mit erheblichen finanziellen Risi-

werden. Eine inhaltlich richtige Rechnung

ken verbunden.

(richtige Rechnungsmerkmale) kann ein In-

Vorteile

diz dafür sein, dass bei der Übermittlung keine die Echtheit und Unversehrtheit beein-

Die Vorteile der neuen elektronischen Rech-

trächtigenden Fehler aufgetreten sind. Die

nung im Vergleich zu der vor dem 1.1.2013

Ausgestaltung des innerbetrieblichen Steue-

geltenden Rechtslage liegen vor allem in der

rungsverfahrens kann frei gewählt werden,

Kosteneinsparung durch Vermeidung teurer

muss aber der Größe, Tätigkeit und Art des

und technisch komplexer Signaturverfahren.

Unternehmens angemessen sein sowie Zahl und Wert des Umsatzes sowie Zahl und Art

Durch elektronische Rechnungen kön-

der Leistenden und Kunden berücksichti-

nen Papier-, Lager- und Portokosten ver-

gen. Das angewandte Verfahren ist adäquat

mieden werden.

zu dokumentieren. Eine Dokumentation hin-

Kosten- und Zeitersparnis durch elektro-

sichtlich jeder einzelnen Rechnung ist nach

nische und automatisierte Prozesse.

Ansicht des BMF nicht erforderlich, wenn

Beitrag zum Umweltschutz durch Weg-

die generelle Anwendung des Verfahrens

fall papierbasierter Abläufe – „papierlo-

gewährleistet ist. Eine Zertifizierung des in-

ses Büro“.

nerbetrieblichen Steuerungsverfahrens von

sche Rechnungen müssen über die Dauer

Seiten der Finanzverwaltung ist nicht vor-

der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist die

gesehen.

Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit

Für eine Berechtigung zum Vorsteuerabzug

Es steht frei, in welcher Form Rechnungen

des Inhalts und die Lesbarkeit gewährleisten

muss die Echtheit der Herkunft, die Unver-

aufbewahrt werden. Sowohl Papierrech-

– unabhängig davon, ob sie elektronisch oder

sehrtheit des Inhalts sowie die Lesbarkeit

nungen als auch elektronische Rechnungen

in Papierform archiviert werden. Wird eine

gewährleistet sein. Die Echtheit der Her-

können entweder in Papier oder elektro-

E-Rechnung in ein anderes Format konver-

kunft der Rechnung, die Unversehrtheit ih-

nisch aufbewahrt werden. Werden Papier-

tiert, so muss aus den aufbewahrten Daten

res Inhalts und ihre Lesbarkeit müssen vom

rechnungen auf Datenträger gespeichert, ist

zweifelsfrei hervorgehen, dass gegenüber der

Zeitpunkt der Ausstellung bis zum Ende der

sicherzustellen, dass die Unveränderbarkeit

Originaldatei keine inhaltlichen Änderungen

Aufbewahrungsfrist (in der Regel sieben

der Rechnung gewährleistet ist. Elektroni-

erfolgt sind.

• •

Anforderungen

Links: Mag. Sieghard Haslwanter, Steuerberater bei Deloitte Tirol bzw. Kapferer Frei Grüner Rechts: Mag. Andreas Kapferer, LL.M, Partner bei Deloitte Tirol bzw. Kapferer Frei Grüner

Jahre, Ausnahme für Grundstücke 22 Jahre) gewährleistet sein. Neben den bisher bereits möglichen Verfahren der qualifizierten elektronischen Signatur oder des elektronischen Datenaustausches (EDI) kann nun die Sicherstellung auch durch ein dokumentiertes innerbetriebliches Steuerungsverfahren erfolgen. Durch ein innerbetriebliches Steuerungsverfahren kann ein verlässlicher Prüfpfad zwischen der Rechnung und der Leistung geschaffen werden. Es handelt sich dabei um ein Kontrollverfahren, das einerseits der leistende Unternehmer zum Abgleich der Rechnung mit seinem Zahlungsanspruch verwendet und andererseits der empfangende Unternehmer zum Abgleich der Rechnung mit seiner Zahlungsverpflichtung einsetzt. Dies kann auch durch den manuellen Abgleich mit vorhandenen geschäftlichen Unterlagen (wie Bestellung, Auftrag, Kaufvertrag, Lieferschein) erfolgen, was von den meisten Unternehmern gemacht werden wird. Große Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Rechnungen haben zumeist ein entsprechend eingerichtetes Rechnungswesen (internes Kontrollsystem), um den Prüfpfad zwischen Leistung und Rechnung zu gewährleisten. Mit dem innerbetrieblichen

TIPP FOLGENDE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN KÖNNEN ERTEILT WERDEN: • Erstellen Sie eine schriftliche Dokumentation (Beschreibung, Arbeitsanweisung), wie ihr internes Steuerungsverfahren durchgeführt wird. • Eingehende elektronische Rechnungen sollten sobald als möglich in ihrer Urform gespeichert werden; dabei ist zu empfehlen, bei E-Mails sowohl die E-Mail als auch den Anhang zu sichern. • Elektronische Rechnungen sollten bei Empfang per E-Mail nur an bestimmte, vordefinierte E-Mail-Adressen akzeptiert werden; von diesem Umstand könnte z.B. bereits die Zustimmung zur elektronischen Rechnung abhängig gemacht werden. • Eingangsrechnungen sollten nachvollziehbar auf ihre inhaltliche und rechnerische Richtigkeit – insbesondere im Hinblick auf Leistungserbringer und abgerechnete Leistung einschließlich Preis – geprüft werden. • Eingangsrechnungen sollten nachvollziehbar auf ihre inhaltliche Vollständigkeit (Rechnungsmerkmale) geprüft werden. • Bei Übermittlung einer Rechnung mittels Telefax sollte jedenfalls auch das Faxprotokoll (die Übermittlungsbestätigung) aufbewahrt werden, um die Herkunft des Telefax leichter nachweisen zu können. • Dokumentieren Sie den Abgleich der Leistung mit der Rechnung, indem Sie entweder die relevanten Dokumente gemeinsam ablegen oder entsprechende Prüfvermerke auf der ausgedruckten oder elektronisch abgelegten Rechnung anbringen. • Stellen Sie sicher, dass die Aufbewahrungsfrist (7 Jahre, Ausnahme für Grundstücke 22 Jahre) gewahrt ist. • Beachten Sie, dass neben den Rechnungen auch der Prüfpfad und die damit verbundenen Dokumente aufbewahrt werden müssen. • Die revisionssichere Archivierung durch einen Dritten verbessert die Rechtssicherheit.

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recht.aktuell

„Dashcams“ und Helmkameras – unerlaubte Videoüberwachung? Der Begriff „Dashcam“ war speziell in den letzten Monaten öfter in den Medien zu lesen. Aber was ist das eigentlich genau? // TEXT: IVO RUNGG & JOHANNES BARBIST, BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK

terreich als unzulässig erachtet worden. Der

werden andere Personen „eingefangen“.

Einsatz von Dashcams wird nämlich als Vi-

Der Unterschied wird aus rechtlicher Sicht

deoüberwachung im Sinne des Datenschutz-

im Verwendungszweck gesehen. Wird das

gesetzes 2000 (DSG 2000) qualifiziert. Eine

durch Kameras eingefangene Bildmateri-

solche Videoüberwachung darf von Privat-

al ausschließlich für persönliche oder fami-

personen grundsätzlich (neben dem Vorlie-

liäre Zwecke verwendet (wie Aufnahmen

gen weiterer Voraussetzungen) nur dort

von Freizeitaktivitäten und Urlaub), wer-

vorgenommen werden, wo ihnen ausrei-

den grundsätzlich keine Datenschutzbe-

chende Verfügungsbefugnis über den zu

stimmungen verletzt. Der Gebrauch wäre

überwachenden Raum zukommt – beispiels-

somit nicht rechtswidrig. Anders könnte es

weise im eigenen Haus, im eigenen Garten

aber wieder gesehen werden, wenn einzel-

oder eigenen Betriebsgelände. Mit einer

ne Skifahrer ihre Helmkameras nicht des-

Dashcam wird jedoch überwiegend öffentli-

halb tragen, um sich private Erinnerungen

cher Raum gefilmt, was aufgrund des staatli-

zu schaffen, sondern (auch) um im Fall eines

chen Gewaltmonopols ausschließlich den Si-

Skiunfalls Beweise durch Videoaufnahmen

cherheitsbehörden vorbehalten ist. Für eine

an die zuständigen Behörden übermitteln

Videoüberwachung im öffentlichen Raum

zu können. Diese Situation könnte rechtlich

mangelt es Privatpersonen an der nach dem

wohl kaum anders beurteilt werden als der

DSG 2000 erforderlichen „gesetzlichen Zu-

Einsatz von Dashcams. Umgekehrt wäre es

ständigkeit“ oder „rechtlichen Befugnis“.

denkbar, dass Dashcams abhängig von ihrer

Die bisherige zurückhaltende Spruchpraxis

Positionierung auch dazu genützt werden,

der DSB zu Dashcams steht immer wieder

um die umliegende Landschaft oder die eige-

ashcam steht als

in der Kritik. Derzeit ist ein Verfahren beim

ne Autofahrt einzufangen, was per se wiede-

Abkürzung für

Österreichischen Verwaltungsgerichtshof

rum nicht rechtswidrig sein kann. So könnte

„Dashboard Ca-

(VwGH) anhängig, um die Frage der Zulässig-

es also im Einzelfall eine Beweisfrage sein,

mera“, wörtlich

keit von Dashcams höchstgerichtlich zu ent-

für welche Zwecke die Dashcam tatsächlich

übersetzt also ei-

scheiden. Bis zu einer von den Unterinstan-

eingesetzt wurde. Dazu haben sich die Be-

ne „Armaturen-

Dr. Ivo Rungg

D

zen abweichenden Entscheidung des VwGH

hörde und die Gerichte aber noch nicht ge-

brett-Kamera“. Solche Kameras, mit denen

besteht für jeden Nutzer einer Dashcam zur

äußert.

vom eigenen Auto aus das Verkehrsgesche-

Überwachung des Verkehrsgeschehens das

Das letzte juristische Wort zu Dashcams

hen aufgenommen werden kann, erfreuen

Risiko einer Verwaltungsübertretung. Und

und sonstige mobile Kameras ist noch lan-

sich zunehmender Beliebtheit. Ihr Zweck

das kann mit einem Strafrahmen bis 10.000

ge nicht gesprochen, es gibt noch viele of-

ist in erster Linie, mit ihren Bildern bei ei-

Euro teuer werden.

fene Fragen aufzuarbeiten. Man darf also

nem Unfall Beweis führen zu können. Mit

Wie steht es aber nun mit der Nutzung an-

gespannt sein, wie mit der fortschreiten-

diesen Kameras kann je nach Installation

derer Kameras, mit denen (auch) die Umge-

den technischen Entwicklung auf diesem

aber auch nur die eigene Autofahrt und die

bung und vor allem der öffentliche Raum

Gebiet (man denke nur an die Filmaufnah-

schöne Landschaft neben der Straße gefilmt

ständig aufgezeichnet werden kann? Man

men mit Drohnen) umgegangen wird. Die zu

werden.

denke beispielsweise an die vielen Sportler,

treffende Abwägung zwischen individueller

Allerdings ist der Betrieb solcher Dashcams

die mit Hilfe von Kameras ihre Fahrten fil-

Freiheit, allgemeiner Sicherheit und Daten-

nach einschlägigen Entscheidungen der Da-

men, und Touristen, die damit ihre Sight-

schutzbedürfnis jedes Einzelnen wird mit Si-

tenschutzbehörde (DSB) sowie des Bundes-

seeing-Touren festhalten. In all diesen Fäl-

cherheit eine Vielzahl an datenschutzrechtli-

verwaltungsgerichtes (BVwG) bisher in Ös-

len wird dabei die Umgebung gefilmt und es

chen Fragen aufwerfen.

56

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Fit für die Zukunft mit dem BFI Tirol

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Mitarbeiter benötigen und schätzen Weiterbildungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Studie ist für 80 Prozent der Tiroler Arbeitnehmer Weiterbildung für die Bewältigung ihrer beruflichen Aufgaben wichtig.

D

ie Anforderungen am Arbeitsplatz steigen ständig. Daher ist laufende Aus- und Weiterbildung notwendig, um mit diesen Anforderungen und der technischen Entwicklung Schritt halten zu können. Zudem bieten neue Technologien auch we-

sentliche Chancen für Innovationen und neue Märkte.

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Advokatur Dr. Herbert Schöpf, LL.M., Rechtsanwalt-GmbH, Arkadenhof, Maria-Theresien-Straße 34, 6020 Innsbruck, advokatur@dr-schoepf.at

Neue Strafbestimmungen

A

Kurzhinweise zu strafrechtlichen Handlungsgrenzen für Verbandsorgane nach dem Strafrechtsänderungsgesetz 2015.

m 1. Jänner 2016

nur ein Risiko, wenn im Hintergrund eben

von vorherein nicht wegen Untreue strafbar

tritt das Straf-

keine entsprechenden Risikoausgleiche oder

machen können, wenn sie ihre unternehme-

rechtsänderungs-

Sicherheiten stehen) mit russischem Roulette

rische Entscheidung sorgfältig vorbereitet

gesetz 2015 in

verwandt. Ging das Risiko in Erfolg auf, war

haben und diese an den Interessen des Un-

Kraft. Diese No-

schon mangels Schadenseintritt eine Straf-

ternehmens ausgerichtet haben (sog. Busi-

velle gilt als die

barkeit ausgeschlossen. Ging das Risiko nicht

ness Judgement Rule).

tiefgreifendste Änderung des Strafgesetz-

auf und gab es einen entsprechenden Scha-

Die zweite Neuerung, die noch kurz ange-

buchs seit seiner Einführung 1975. Abgese-

den, „reichte das“ (Anm.: juristisch müsste das

rissen werden soll, betrifft das „Bilanz-

hen von einer gewissen gesamtgesellschaft-

anders erläutert werden), um wegen Untreue

strafrecht“. Bisher gibt es in diversen Ma-

lichen Relevanz, die ein solches Reformwerk

verurteilt zu werden, immer vorausgesetzt

teriengesetzen zu Kapitalgesellschaften,

in sich birgt, finden sich darin natürlich auch

die Staatsanwaltschaft hat von einem sol-

Genossenschaften, Stiftungen usw. Strafbe-

zahlreiche Aspekte, die für Wirtschaftstrei-

chen Sachverhalt Kenntnis erlangt. Bei ei-

stimmungen zur Verletzung der Pflicht, rich-

bende von Interesse sind. Zwei davon sollen

nem Schaden von mehr als 50.000 Euro (auch

tig über die (wirtschaftlichen) Verhältnisse

hier kurz im Überblick behandelt werden.

diese Wertqualifikation wird nun auf 300.000

der Gesellschaft zu berichten/informieren.

Vorweg noch ein Hinweis auf einen neuen

Euro angehoben) war man mit einem Straf-

Die meisten dieser Bestimmungen treten

Tatbestand, der ebenfalls mit dieser Novelle

rahmen von ein bis zu zehn Jahren Freiheits-

mit 31.12.2015 außer Kraft. Statt ihnen treten

im Strafgesetzbuch implementiert wird. Be-

strafe bedroht und in der Regel wurden un-

mit 01.01.2016 neue Bestimmungen im Straf-

reits 2014 wurde in der Exekutionsordnung

bedingte Freiheitsstrafen verhängt.

gesetzbuch in Kraft (§§ 163a – 163d). Es soll

die Möglichkeit geschaffen, im Zwangsver-

Nachdem unternehmerisches Risiko (je nach

damit eine Vereinheitlichung der Strafbe-

steigerungsverfahren bei unzulässigen Bie-

Zweig mehr oder weniger) auch zum Wirt-

stimmungen erfolgen.

terabsprachen Ordnungsstrafen zu verhän-

schaftsleben dazugehört, regte sich in der

Die wichtigsten Änderungen sind zunächst

gen. Nach Ansicht des Gesetzgebers soll sich

Wirtschaft entsprechender Unmut, weshalb

eine Verschärfung der Strafdrohungen (bis-

gezeigt haben, dass diese Maßnahme nicht

Justizminister Wolfgang Brandstetter schon

her z.B. im AktG und GmbHG bis zu einem

ausgereicht hat, um derartige Malversatio-

im Vorfeld der Reform hier Änderungen an-

Jahr; künftig bis zwei, qualifiziert bis drei

nen zu unterbinden. Deshalb wird ein neuer

gekündigt hatte. Umso erstaunlicher ist, dass

Jahre Freiheitsstrafe). Der Täterkreis wird

§ 292c ins Strafgesetzbuch eingeführt, der

sich in der Regierungsvorlage dazu nichts

erweitert. Einerseits können Entscheidungs-

für darin bestimmte Formen von „Bieterab-

fand und erst durch einen Initiativantrag im

träger im Sinn des Verbandsverantwort-

sprachen“ Strafen von bis zu zwei Jahren

Nationalrat die nunmehrigen Änderungen

lichkeitsgesetzes Täter sein, also Geschäfts-

Freiheitsstrafe vorsieht.

Aufnahme ins Reformpaket fanden. Die Ver-

führer, Vorstände usw., anderseits können

Die erste Änderung, die kurz vorgestellt

besserung soll legistisch über zwei Elemente

sich auch Prüfer solcher Verbände nunmehr

werden soll, ist für jedes vertretungsbefug-

erreicht werden. Zuerst wird dem Tatbestand

strafbar machen. Umgekehrt gibt es einen

te Organ von Interesse. In den vergangenen

der Untreue selbst mit einem Absatz (2) ei-

eigenen Tatbestand, der regelt, wie durch tä-

Jahren hat die Rechtsprechung zum Delikt

ne Legaldefinition zum Befugnismissbrauch

tige Reue eine Aufhebung der Strafbarkeit

der Untreue für Diskussionen gesorgt. Juris-

beigefügt. Zum Zweiten werden im Aktien-

bewirkt werden kann.

tisch ging es um die Definitionen von Befug-

gesetz (§ 84 Abs. 1a neu) und im GmbH-

Gerade für Prüfer könnte es interessant sein,

nismissbrauch und Untreueschaden, auf die

Gesetz (§ 25 Abs. 1a neu) internationalen

sich im Vorfeld über diese neuen Strafbe-

wirtschaftlichen Tatsachen runtergebrochen

Vorbildern entsprechend jeweils Regelun-

stimmungen zu informieren, denn wie je-

und sehr zugespitzt war das Eingehen eines

gen aufgenommen, wonach Entscheidungs-

der weiß, gilt im Strafrecht: „Unwissenheit

unternehmerischen Risikos (und es ist wohl

träger rechtmäßig handeln sollen, sich also

schützt vor Strafe nicht.“

58

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recht.aktuell

Vertragsraumordnung:

Die rechtliche Lösung für das knappe Gut Grund und Boden? Gerade in Tirol wird die Knappheit des Gutes Grund und Boden immer eminenter. Schlagworte wie „Baulandmobilisierung“ oder „Baulandsicherung“ geistern durch die Medien. Es stellt sich die Frage, ob die Vertragsraumordnung, die seit 2014 in die Landesgesetze aller Bundesländer Österreichs Eingang gefunden hat, tatsächlich die Lösung für die Probleme darstellt und welche Grenzen dabei für die Gemeinden bestehen. // TEXT: BARBARA EGGER-RUSSE, NORBERT RINDERER Entwicklung der regionalen Flächen fällt in den Kompetenzbereich der Gemeinden. In Tirol wird die örtliche Entwicklung grundsätzlich über die Flächenwidmungspläne und die Bebauungspläne geregelt. Um eine Flächenwidmung ändern zu können, ist es notwendig, den Flächenwidmungsplan, der im rechtlichen Sinn eine Verordnung darstellt, abzuändern. Allein zwischen 2007 und 2011 wurden in Österreich 280 Quadratkilometer neues Bauland ausgewiesen; dies entspricht etwa der vierfachen Fläche der Stadt Salzburg. Das sogenannte Baulandparadoxon zeigt aber, dass das zusätzliche Bauland vielfach nicht widmungskonform verwendet, sondern oft zu Spekulationszwecken gehortet wird. Um diesem Problem Herr zu werden, wird seitens der Gemeinden immer öfters auf das Instrument der Vertragsraumordnung zurückgegriffen. Damit soll gewährleistet werden, dass insbesondere das Bauland flächenwidmungsund bebauungsplanmäßig verwendet wird.

Vertragsraumordnung im Allgemeinen In Tirol ist die Vertragsraumordnung seit 1994 gesetzlich normiert. Aus Sicht des Grundeigentümers stellt sich die Frage, wie weit die Gemeinde auf diese Vertragsraumordnung zurückgreifen darf und wo die Grenzen sind. Oft ist fraglich, welche Bedingungen die Gemeinde für eine Umwidmung in Bauland

D 60

eco.nova

verlangen kann. Darf beispielsweise eine Gemeinde bei einem geplanten Bauprojekt genaue Vorgaben machen, ohne deren Einhaltung eine Umwidmung nicht erfolgt? er Gesetzgeber

unterschiedlicheren Nutzungsansprüchen

Anders ausgedrückt: Ist eine Verknüpfung

und die öffentliche

und dem extremen Bodenverbrauch ausein-

privatwirtschaftlicher Maßnahmen mit ho-

Hand müssen sich

andersetzen. Oft findet man dabei mit den

heitlichen Maßnahmen zur Verwirklichung

immer mehr mit

herkömmlichen Instrumenten der Raumord-

der in der Gemeinde angestrebten Entwick-

der Zersiedelung

nung kein Auslangen mehr.

lungsziele zulässig? Zur Beantwortung die-

der Landschaft,

Die örtliche Raumordnung und somit die

ser Frage ist vorab zu klären, welche privat-


recht.aktuell

wirtschaftlichen Maßnahmen überhaupt Gegenstand derartiger Vereinbarungen zwischen Gemeinde und Grundeigentümer sein können.

Verwendungsverträge Es besteht die Möglichkeit, Verwendungsverträge abzuschließen. Diese beinhalten jedenfalls eine Bauverpflichtung des Grundeigentümers innerhalb einer bestimmten Frist (zusätzlich zu der nach dem Tiroler Grundverkehrsgesetz geltenden Fünfjahresfrist), die auf Rechtsnachfolger übertragen werden muss; somit ist die vertragliche Bauverpflichtung auch bei einer Übergabe an gesetzliche Erben gültig. Zusätzlich zur Bauverpflichtung wird zumeist die Nutzung des Grundstückes sehr detailliert geregelt. Dies ist für die Gemeinde ein großer Vorteil gegenüber den unflexiblen Bebauungsplänen. Aus rechtlicher Sicht ist

MMMag. Barbara Egger-Russe, Rechtsanwältin

Dr. Norbert Rinderer, Rechtsanwalt

es jedoch keine zwingende Voraussetzung, dass die Nutzung detailliert geregelt wird.

Überlassungsverträge

stück zu einem späteren Zeitpunkt veräu-

Grundeigentümers – zumindest teilweise –

ßern möchte, können die Auflagen durch

die Erschließungskosten getragen werden.

In Überlassungsverträgen verpflichtet sich

Vorkaufs-, Wiederkaufs- und Optionsrech-

der Eigentümer, einen Teil eines Grundstü-

te zugunsten der Gemeinde oder des Tiro-

Vertragsgestaltung

ckes an die Gemeinde, den Tiroler Boden-

ler Wohnfonds gesichert werden. Auch be-

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die

fonds oder an Dritte für öffentliche Zwecke,

steht die Möglichkeit, überhaupt ein Verbot

Vertragsraumordnung grundsätzlich eine

wie beispielsweise Standortsicherung oder

vorzusehen, das Grundstück an Dritte zu

weitere Möglichkeit der Gemeinden darstellt,

zur Schaffung von Wohnraum, zu übertra-

veräußern. Die Gemeinde kann aber nicht

Bauland zu sichern und zu mobilisieren. Diese

gen. Wesentlich ist, dass diese Flächen zum

verlangen, dass der Abschluss des Vertra-

Vereinbarungen dürfen jedoch nicht notwen-

Verkehrswert, also nur gegen ein angemesse-

ges notwendige Voraussetzung für die Um-

dige Voraussetzung für den hoheitlichen Akt

nes Entgelt, zu übertragen sind.

widmung in Bauland ist. Der Verfassungs-

der Umwidmung eines Grundstückes sein. Bei

gerichtshof stellt im Salzburger Erkenntnis

der Vertragsgestaltung ist darauf zu achten,

ausdrücklich klar, dass es verfassungs-

dass die übernommenen Verpflichtungen re-

In Aufschließungsverträgen wird mit

widrig ist, die Umwidmung ausschließlich

alisierbar sind und den Grundeigentümer bei

dem Grundeigentümer vereinbart, dass

vom Abschluss des Vertrages abhängig zu

der Nutzung des Grundstücks nicht mehr ein-

Grundabtretungen für verkehrsmäßige Er-

machen. Es besteht daher ein Koppelungs-

schränken als tatsächlich notwendig.

schließungen oder infrastrukturelle Einrich-

verbot zwischen Maßnahmen der Ho-

Um eine widmungskonforme Verwendung

tungen erfolgen. Auch hier hat ein angemes-

heitsverwaltung und Maßnahmen der Pri-

sicherzustellen, haben die Gemeinden weit-

senes Entgelt zu fließen.

vatwirtschaftsverwaltung der Gemeinde.

reichende Möglichkeiten. Wesentlich ist, dass

Dies bedeutet, dass der Abschluss einer pri-

der Inhalt der Vereinbarungen und die für

vatwirtschaftlichen Vereinbarung zwischen

die Einhaltung der Vereinbarung vorgese-

Gemeinde und Grundeigentümer grund-

henen Sicherungsinstrumente angemessen,

Die Gemeinde hat die Möglichkeit, die Ein-

sätzlich nicht notwendige Voraussetzung

verhältnismäßig und notwendig sind. Bei der

haltung der im Rahmen der Vertragsraum-

für die Umwidmung eines Grundstücks in

Vertragsgestaltung sind alle möglichen Kon-

ordnung abgeschlossenen Vereinbarung

Bauland sein kann.

sequenzen für das geplante Projekt zu über-

durch verschiedene Maßnahmen vertraglich

Auch ist es nicht zulässig, baulandgewidme-

legen, da ansonsten eine neue Widmung und

sicherzustellen. So kann eine Konventional-

te Grundstücke rückzuwidmen, weil eine

gegebenenfalls eine neue Vereinbarung not-

strafe für den Fall von Verstößen vereinbart

derartige Vereinbarung fehlt. Weiters sind

wendig werden könnte.

werden. Auch eine Kaution oder Bankga-

Vereinbarungen ungültig, in denen eine

rantie kann eingefordert werden. Bei diesen

zwingende Rückwidmung bei Verstoß ge-

Sicherungsmaßnahmen ist wesentlich, dass

gen die Vereinbarung vorgesehen ist, wenn

die Höhe der Strafe, Kaution bzw. Bankga-

dies aus Raumordnungsaspekten nicht

rantie angemessen sein muss, sonst ist die

notwendig ist. Als zulässig wird es jedoch

Vereinbarung ungültig. Für den Fall, dass ein

erachtet, die Umwidmung vertraglich da-

Grundeigentümer ein betroffenes Grund-

von abhängig zu machen, dass seitens des

Aufschließungsverträge

Sicherstellungen und Grenzen der Vertragsraumordnung

GREITER PEGGER KOFLER & PARTNER RECHTSANWÄLTE

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eco.nova

61


Zukunft Bildung & Innovation

WAIQI Home ist eine intelligente, kabellose Ladestation für alle Handys, die den Qi-Standard unterstützen – und das sind ziemlich viele. Im Google Playstore gibt’s zudem die bequeme WAIQI-App.

ALTE BÜCHER ERZÄHLEN NEUE GESCHICHTEN

Z

KUPFER STATT BREITBAND

Hölzern und alten Büchern Stationen fürs kabellose Laden

E

mobiler Endgeräte her. Heraus kommt nicht nur ein Design-

steigen die Anforderungen an verfügbare Datenraten rasant

wei Tiroler Jungunternehmer stellen aus verschiedenen

ine Anbindung ans Internet gehört heute ähnlich wie Wasser oder Strom zur Grundausstattung in Haushalten und Gewerbebetrieben. Mit der zunehmenden Ver-

breitung anspruchsvoller Multimedia- und Streamingservices

objekt, sondern auch was ganz Praktisches. Denn dazu gibt’s eine

an. A1 trägt dieser Entwicklung Rechnung und testet eine neue

eigens entwickelte App. Der Name: WAIQI. Die Menschen dahinter:

Übertragungstechnologie, die die Datenraten im nahezu über-

Johannes Postler (26) und Fabian Hochheimer (30). Sie haben Stati-

all verfügbaren Kupferleitungsnetz verdreifachen kann. In

onen für kabelloses Laden entworfen und erleichtern mit ihrer App

Rum demonstrierte A1 mit Vplus erstmals den Nachfolger vom

den Alltag. Hochheimer: „Jeder weiß aus Erfahrung, wie viele Schrit-

heute weit verbreiteten VDSL, der in großen Teilen der beste-

te nötig sind, bis wir uns abends ins Bett legen können. Zunächst

henden Netze Datenraten jenseits von 100 Mbit/s ermöglicht.

suchen wir ein Ladegerät, danach stecken wir das Handy an, stellen

„Immer wieder wird die Forderung nach einem flächendecken-

den Wecker für den nächsten Morgen und schlussendlich wird der

den Glasfasernetz bis in die Wohnungen laut. Diese Vision ist

Schlummermodus gewählt, um keine Anrufe mehr zu erhalten.”

zwar auch langfristiges Ziel von A1, aber eine vollständige Re-

Das lässt sich einfacher lösen, dachten die beiden befreundeten

alisierung dauert mehrere Jahrzehnte und ist nur in Zusam-

Physiker und entwickelten zu den Ladestationen aus Holz und up-

menhang mit Gebäudesanierungen oder baulichen Modifikati-

gecycelten Büchern die passende App. Die WAIQI-App ermöglicht

onen wirtschaftlich sinnvoll machbar”, so Armin Sumsegutner,

dem Nutzer, das passende Profil in Sekundenschnelle einzustellen.

A1-Bereichsleiter Netzplanung. Andreas Larl, A1-Regionalleiter

Postler: „Die inutitive Steuerung lässt Sie die App an verschiedene

Netzausbau für die Region West, ergänzt: „Wir müssen in der

Alltagssituationen zuhause oder im Büro anpassen. Je nachdem,

Zwischenzeit die bestehenden Leitungsnetze bestmöglich nut-

welche Funktion gewünscht wird, können den Profilen anschlie-

zen.”

ßend Aktionen wie der Nicht-stören-Modus, WLAN aktivieren oder den Wecker stellen zugeordnet werden.” // www.waiqi.at

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eco.nova


ECO.MMENTAR © Fabian Isara

Es kommt schneller,

eco.zukunft zukunft

als man lenkt.

Das Zitat mögen viele etwas anders kennen. Doch ob wir uns die Geschwindigkeit von Veränderungen überhaupt vorstellen – denken – können, finde ich weniger spannend als die Frage, ob wir an einem Punkt angekommen sind, wo wir unser Dogma vom Lenken von Entwicklungen aufgeben müssen. Hannes Offenbacher

I

m Gegensatz zu vor zehn Jahren würden heuten wohl schon viele Entscheidungsträger zustimmen, dass wir nicht mehr wirklich am Steuer sitzen und entscheiden können, wohin die Reise geht – unabhängig von der Branche. Disrupti-

ve Innovationen poppen derzeit auf wie die Eierschwammerl im feuchten Wald. Kaum

Univ.-Prof. Günter Weiss (li.) und Dr. Manfred Nairz von der Universitätsklinik für Innere Medizin VI // Foto: MUI

INFEKTIONSABWEHR

D

scheint man sich auf eine neue Entwicklung eingestellt zu haben, rollt die nächste Verrücktheit an. Das Problem: Der Mensch bleibt in seiner Vorstellungskraft von Zukunft meist im linearen Wachstumsmuster gefangen. Disruptive Sprünge kann er sich nur schwer vorstellen und so treffen uns die Innovationen wie die eintrommelnden Schläge eines Boxers, der uns in die Ecke getrieben hat. Social Media wurden anfangs als Kinderei belächelt, heute dominiert Facebook als

ie Zahl multiresistenter Erreger

Medium sogar die Wahlkampfstrategie. Elektromobilität wurde als unmöglich denun-

steigt. Deshalb wird weltweit inten-

ziert, heute treibt Tesla die großen Motorenbauer vor sich her. Während der Taxler der

siv an neuen Therapiemöglichkeiten

alten Schule versucht, das Navi zum Laufen zu bringen, stellte UBER den Markt auf

zur Infektionsbehandlung geforscht. Vor die-

den Kopf und plant bereits die Bestellung von 500.000 autonom fahrenden Tesla-Elek-

sem Hintergrund sind die jüngsten Erkennt-

trofahrzeugen. Drohnen wirkten vor wenigen Jahren noch futuristisch, heute vergibt

nisse eines Forscherteams rund um Dr. Günter

die Austro Control Lizenzen für Drohnenpiloten – auch in Österreich. Eben noch dis-

Weiss und Dr. Manfred Nairz von der Innsbru-

kutierten wir über fehlende Kredite der Banken, heute stellen Crowdfunding-Plattfor-

cker Universitätsklinik für Innere Medizin VI

men wie Kickstarter Millionenbeträge für verrückte Ideen auf. Um es eindrücklicher

von großer Bedeutung. Sie haben neue Funk-

zu machen: Im Jahr 2014 haben dort 3,3 Millionen Menschen 500 Millionen Dollar in

tionen von Proteinen in der Immunkontrolle

22.250 (verrückte) Projekte investiert, die im Konzernumfeld eher wenig Chance hät-

von Bakterien aufgeklärt und geben gemein-

ten. Und jetzt kommt es: Trotz solcher radikalen Entwicklungen will sich unser Kopf

sam mit dem Europäischen Molekularbiolo-

wieder auf die Couch legen und seufzen: Ja ja, aber so schnell kommt das nicht. Das ist

gischen Laboratorium Heidelberg völlig neue

nicht so einfach. Zumindest in unserer Branche ... ein gefährlicher FEHLER.

Einblicke in die Infektionsabwehr. Damit ist

Wie können wir darauf reagieren? Was sind Optionen für Entscheidungsträger in

die Basis für die Entwicklung innovativer The-

Wirtschaft und Politik? Ob es für uns ungemütlich wird, liegt zum großen Teil an uns

rapien geschaffen.

selbst und wie wir mit der stetigen Veränderung umgehen. Die Aufgabe der Vorstellung, dass wir in einer globalisierten Welt lokal die Richtung der Entwicklungen steuern können, wäre ein gesunder Anfang. Wir müssen neue Technologien und Business-

NACHWUCHS

B

modelle schneller ernst nehmen und ihnen regional Nährboden bieten. Sobald Neues in alten Mustern gedeutet und interpretiert werden kann, ist es eben nicht mehr neu und damit die Chance, Vorreiter zu sein, vorbei.

eim traditionellen Tirol-Tag des

Öffnen wir die Türen und die Köpfe. Beschäftigen und fordern wir uns mit Neuem, das

Europäischen Forums Alpbach

wir nicht verstehen. Gerade für etablierte Unternehmen ist das eine riesige Chance,

am 22. und 23. August wurde der

ihr eigenes Geschäft mit neuen Köpfen, Produkten und Dienstleistungen zu erneuern.

Euregio-JungforscherInnenpreis verlie-

Der Schlüssel zu dem ist die Unternehmenskultur als Fundament für die Offenheit

hen, der von den Wirtschafts- und Han-

und Neugier, mit der wir der Veränderung begegnen müssen. Und: Dem Vermögen,

delskammern der Europaregion gestiftet

zeitliche, räumliche und finanzielle Spielräume zu schaffen, um etwas auszuprobieren,

wird. Heuer gab es zwei Preisträgerinnen:

ohne genau zu wissen, was am Ende dabei rauskommen wird. Lenken war gestern. Die

Gracy Pelacani von der Universität Trient

Zeit des Verwaltens ist vorbei. Wir erleben den Start einer großen gesellschaftlichen

und Verena Wisthaler vom Institut für

und wirtschaftlichen Revolution. Einer schöpferischen Erneuerung. Davor schirmt

Minderheitenrecht der EURAC Bozen. Die

uns auch kein Gebirge ab. Zum Glück.

insgesamt sechs Finanlistinnen wurden mit einem Follow-up-Forschungsprojekt zur Integration von stabilen Flüchtlingen beauftragt. Ziel des Projektes ist es, in der Euregio-Heimat ein junges Wissenschaftsnetz zu bilden.

HANNES OFFENBACHER

ist Unternehmer, Neudenker und Bergsteiger. Seit 2013 lebt er in Innsbruck, 2015 hat er hier mit „JOS3PH“ Europas erstes Open Innovation Lab für den produzierenden Mittelstand eröffnet. Er bloggt unter www.offenbacher.cc

eco.nova

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TIROL INNOVATIV

d n u e M i n i M g n u l l e t s e f Hil

Unternehmen werden selten aus reiner Rationalität gegründet. Meist steckt eine Geschichte dahinter, persönliche Erfahrungen ... oder auch Spaß an der Freude. Für einen unserer drei Gründer ist sein Unternehmen im wahrsten Sinne eine Herzensangelegenheit. Ein Blick ins innovative Tirol: // TEXT: TAMARA KAINZ, FOTOS: TOM BAUSE, STANDORTAGENTUR TIROL, BEIGESTELLT

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eco.nova


eco.zukunft

„KLAR HAT UNSER KONZEPT BESTE CHANCEN AUF ERFOLG! ES IST EINFACH EIN BESONDERES ERLEBNIS, SICH SELBER IN DER HAND ZU HALTEN.“ Manuela Vogt, 3D Elements GmbH, Innsbruck

Miniatur-Doppelgänger auf Bestellung Das Selfie ist salonfähig geworden. Und die Steigerung lässt nicht mehr länger auf sich warten: Mittels modernstem 3-D-Druck können Sie von sich und Ihren Liebsten nun auch detailgetreue kleine Statuen machen lassen. Von wegen Narzissmus! „Fotografie 2.0“ nennt Manuela Vogt von der Innsbrucker 3D Elements GmbH den neuen Trend, der das Erinnerungsfoto in Gestalt der so genannten „Duwidus“ neu erfindet. Sie kümmert sich seit der Gründung des Start-ups vor knapp einem Jahr um Marketing, Vertrieb und Kommunikation mit Hauptaugenmerk auf dem B2B-Bereich.

Lebensechtheit aus dem Drucker Die Herstellung von 3-D-Komponenten an

Bleibendes“, spricht die 40-Jährige den mo-

zusetzen, um die Menschen noch exakter

dernen Zeitgeist an.

abbilden zu können. Ich darf sagen, dass wir in Sachen Know-how führend im deutsch-

sich ist natürlich nicht neu, man kennt das

Fundiertes Geschäftsmodell

etwa aus der Automobilindustrie. Die Idee,

Dass das Ganze hierzulande lanciert wird,

sicher einen entscheidenden Wettbewerbs-

den Prozess für die Personenfotografie zu

geht auf Mag. Georg Hofherr zurück. Die

vorteil bringt.“

adaptieren, ist aber noch jung. Die „Mini-Me'“

3D Elements GmbH gehört dem Unterneh-

oder auf gut tirolerisch „Duwidus“ werden

mensverbund mit P8 und Tirol TV an und

vorzugsweise verschenkt oder als einzigar-

ist dementsprechend gut strukturiert. „Die

Businesskunden rundum versorgt

tige Erinnerungsstücke behalten. Kinder,

erste Testphase im vergangenen Jahr haben

Zwölf Mitarbeiter kümmern sich in der Zen-

Partner oder Selbstportraits mit Baby bzw.

wir akribisch vorbereitet. Über Weihnachten

trale am Innsbrucker Sparkassenplatz inzwi-

Haustier im Arm – im Fotostudio halten 127

waren wir zeitgleich an vier Standorten in

schen um Forschung, Entwicklung und die

kreisrund angeordnete Kameras den Mo-

ganz Österreich vertreten und prüften unse-

Anliegen der Kunden, die zwar auch aus dem

ment fest. Das Bild aus der 360-Grad-Pers-

re Workflows auf ihre Funktionstüchtigkeit.

privaten, vorwiegend jedoch aus dem Busi-

pektive dient als Basis für das 3-D-Modell,

Der Start verlief extrem gut“, freut sich die

nessbereich kommen. So wird das Geschenk

wobei die exakte Formgebung von einem

Wipptalerin.

2.0 schon bald in Einkaufszentren und Frei-

speziellen Computerprogramm berechnet

Gemeinsam mit den mobilen Studioeinhei-

zeitparks, Städten sowie weiteren Hotspots

wird. Der letzte Feinschliff obliegt der Gra-

ten als Hardware wird inzwischen auch die

erhältlich sein. „Klar hat unser Konzept bes-

fikabteilung und dann kann der eigentliche

Software über das eigene Haus vertrieben.

te Chancen auf Erfolg! Es ist einfach ein be-

Druck losgehen. Gips und Polymer lassen die

Vogt: „Diesem Schritt gingen Monate in-

sonderes Erlebnis, sich selber in der Hand zu

Figuren im „Bauraum“ auf eine Größe bis zu

tensiver Entwicklungsarbeit voraus. In der

halten. Der Überraschungseffekt ist riesig“,

rund 35 Zentimetern „wachsen“. Für die rich-

Testphase haben wir gemeinsam mit einem

zeigt sich Vogt von den kleinen Doppelgän-

tige Haptik und Optik werden sie schließlich

Partner aus Wien die bestehende Technolo-

gern genauso begeistert wie etwa auch Star-

noch in ein Paraffinbad getaucht. „Bei dieser

gie eingesetzt. Diese haben wir anschließend

koch Johann Lafer und andere berühmte

Mischung aus automatisiertem und manu-

mit dem Tiroler Entwicklungsteam laufend

Persönlichkeiten, die für die 3D Elements

ellem Vorgang ist viel Technik im Spiel, her-

erweitert und verbessert. Eine unserer In-

GmbH als Testimonial auftreten.

aus kommt aber ein hochemotionales, weil

novationen besteht zum Beispiel darin, zu-

// www.3delements.com,

greifbares und faszinierendes Produkt. Was

sätzliche Boden- und Deckenkameras ein-

www.duwidu.com

sprachigen Raum sind, was uns mittelfristig

eco.nova

65


eco.zukunft

Landecker Katastrophenprogramme „Innovative Dienstleistungen im alpinen Raum“ ist auf der Eingangstüre des Unternehmerzentrums Lantech in Landeck zu lesen, in dem die General Solutions Steiner GmbH beheimatet ist. Passend, denn hier ist der Slogan auch Programm.

Ende Juni sind auf der Villa Blanka die „Tiroler Cluster Awards 2015“ vergeben worden. Das Team von General Solutions wurde in der Kategorie „Informationstechnologien“ für ihre Krisen-Callcenter-Software CASE2 Airline ausgezeichnet.

U

Koordination via Wissensdatenbank

So lassen sich etwa bei Überschwemmungen

schen Leitung von Florian Falkner

„Für die Spezialisierung auf das Risiko- und

Einsatzkräfte erstellen, im Fall einer Massen-

codiert ein Team

Krisenmanagement waren der Katastro-

karambolage wird binnen kürzester Zeit ein

junger Oberländer

phenwinter 1999 und der verheerende Lawi-

Callcenter in die Höhe gefahren, in dem be-

einzigartige Web-

nenabgang in Galtür ausschlaggebend“, sagt

sorgte Bürger anrufen können.

software. Die zehn vorwiegend männlichen

Firmengründer Walter Steiner und führt

Vor allem sind es heute aber Anwendungen

Mitarbeiter befassen sich hauptsächlich mit

aus: „Vereinfacht zusammengefasst unter-

für den Luftfahrtbereich, mit denen General

der Entwicklung von Tools für das Risiko-

stützt unsere Software Krisenmanagement-

Solutions punktet, gehören die Landecker

und Krisenmanagement. General Solutions

teams dabei, innerhalb kürzester Zeit eine

damit doch auch international zu den ab-

bedient damit eine Nische. Weil die Aufträge

Vielzahl an Informationen digital zu erfas-

soluten Vorreitern. Prinzipiell ist dem Chef

aber von Großkunden wie der Energie AG

sen, zu bündeln und zu filtern. Je nach Er-

ganz wichtig, dass alle Programme so gestal-

Oberösterreich, dem Land Tirol, Blaulichtor-

fordernissen können diese Daten abgerufen,

tet werden, dass jeder schnell damit zurecht-

ganisationen und zuletzt oft auch von Air-

mit zusätzlichen Infos ergänzt und für be-

kommt: „Im Ernstfall bleibt keine Zeit für

lines, insbesondere dem Lufthansakonzern,

rechtigte Personengruppen sowie teilweise

Einschulungen, da muss es nur funktionie-

kommen, laufen die Geschäfte sehr gut.

für die Öffentlichkeit aufbereitet werden.“

ren, da kann man nicht auf ‚reset‘ gehen.“

66

eco.nova

nter der techni-

übersichtliche Evakuierungspläne für die


eco.zukunft

Immense Bandbreite

„VEREINFACHT ZUSAMMENGEFASST UNTERSTÜTZT UNSERE SOFTWARE KRISENMANAGEMENTTEAMS DABEI, INNERHALB KÜRZESTER ZEIT EINE VIELZAHL AN INFORMATIONEN DIGITAL ZU ERFASSEN, ZU BÜNDELN UND ZU FILTERN. JE NACH ERFORDERNISSEN KÖNNEN DIESE DATEN ABGERUFEN, MIT ZUSÄTZLICHEN INFOS ERGÄNZT UND FÜR BERECHTIGTE PERSONENGRUPPEN SOWIE TEILWEISE FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT AUFBEREITET WERDEN.“

Der Fokus liegt zwar auf Krisenmanagementsystemen, das Portfolio an webbasierenden Lösungen aus dem Hause Steiner ist aber noch viel breiter gefächert. Aus der hier eingesetzten Wissensdatenbank entstand durch die Verknüpfung mit so genannten GEO-Objekten beispielsweise die Idee für die Kartensoftware Contwise Maps. Sie liefert heute unter anderem die

Walter Steiner, General Solutions Steiner GmbH, Landeck

Grundlage für die Erstellung von Smartphone-Apps und mobilen Webseiten für Tourismusregionen. Die Liste ließe sich lange fortsetzen! Insgesamt hat General Solutions bereits über 170

anderen Branche tätig. Technik interessierte

ten Player auf dem Gebiet zu etablieren. Der

Apps kreiert, die teilweise auch über Sub-

ihn aber immer schon: „Als die ersten Com-

Know-how-Vorsprung ermöglicht es Steiner

händler verkauft werden. „Oft weiß man

puter auf den Markt kamen, kaufte ich mir

heute, sich seine Kunden auszusuchen: „Wir

gar nicht, wo wir überall mit drinstecken“,

ein Buch und schrieb meine erste Software

sind in der glücklichen Lage, selektieren zu

schmunzelt Steiner angesichts des breiten

für das Bau- und Baunebengewerbe.“ Die Ge-

können. Auch ein Vorteil, wenn man nicht

Spektrums. Gleich mehrere der innovativen

neral Solutions Steiner GmbH wurde vorerst

ständig wächst.“ Dagegen wehrt sich der Ge-

Anwendungen wurden ausgezeichnet. Zu-

zum zweiten Standbein. Mit steigender Be-

schäftsführer nämlich vehement. „Wozu ex-

letzt gab es für Contwise Maps wieder einen

deutung des Web 2.0 erkannte der 55-Jährige

pandieren? Nur damit Vater Staat noch stär-

Cluster-Award der Standortagentur Tirol.

den Bedarf an Content-Management-Sys-

ker abkassieren kann? Nein danke! Es passt

temen und begann, sich auf dieses Feld zu

gut so, wie es ist. Unser Betrieb ist klein, fein

konzentrieren. Mit seinem damaligen Kom-

und gesund und ich leiste es mir ganz ein-

Bevor 1989 alles begann, war Walter Steiner –

pagnon gelang es ihm, Abläufe zu perfektio-

fach, zufrieden zu sein.“

ebenfalls sehr erfolgreich – in einer völlig

nieren und die Firma zu einem der wichtigs-

// www.general-solutions.eu

„Zufriedenheit leisten“

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eco.zukunft

Dem Herz auf die Sprünge helfen Einen noch längeren Atem und vielleicht auch eine noch höhere Frustrationstoleranz als innovative Gründer in anderen Bereichen braucht man, wenn man so wie Dr. Johannes Holfeld auf dem Medizinsektor tätig ist. Gerade hier sind die Vorlaufzeiten bis zur Marktreife eines Produkts besonders lang. Aber das Projekt „Herzmuskelregeneration mittels Stoßwellentherapie“ entwickelt sich so vielversprechend, dass es jetzt sowieso kein Zurück mehr gibt. Um die neuartige Behandlungsmethode für Herzinfarktpatienten zu etablieren hat Holfeld gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm, dem Leiter der Innsbrucker Herzchirurgie, die HeaRT – Heart Regeneration Technologies GnbR als Spin-off der Innsbrucker MedUni gegründet.

Natürliche Regeneration

ausgelegte, europaweite Multicenterstudie

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häu-

vom endgültigen Durchbruch der „besten

figsten Todesursachen in den westlichen In-

Herzinfarkttherapie der Welt“. „Die Finanzie-

dustrienationen. Von jenen, die einen Herz-

rung scheint gesichert, werden doch gerade

infarkt überleben, entwickeln 50 Prozent

intensive Gespräche mit mehreren interes-

eine Herzinsuffizienz, also eine Herzschwä-

sierten Investoren geführt“, sagt Holfeld.

che. Genau hier setzen die Spitzenmedizi-

„WIR SIND IN EINER ABSOLUTEN NISCHE TÄTIG. WÄHREND ETWA AN DER STAMMZELLENTHERAPIE SEIT ÜBER ZWEI JAHRZEHNTEN WELTWEIT GEFORSCHT WIRD, SIND WIR IN INNSBRUCK DIE EINZIGEN, DIE SICH MIT DIESER VIELVERSPRECHENDEN ALTERNATIVE BEFASSEN. MIT UNSERER METHODE KANN BETROFFENEN PATIENTEN GEHOLFEN UND ZUGLEICH DAZU BEIGETRAGEN WERDEN, DIE GESUNDHEITSSYSTEME VON DEN FOLGEKOSTEN DER VOLKSKRANKHEIT HERZINFARKT ZU ENTLASTEN. ALLEIN IN ÖSTERREICH KÖNNTEN SO HUNDERTE MILLIONEN EURO EINGESPART WERDEN.“ Dr. Johannes Holfeld, HeaRT – Heart Regeneration Technologies GnbR, Innsbruck

68

eco.nova

ner an. „Bisherige Regenerationsansätze

Doppelter Nutzen

sind teuer und mit vielen Nebenwirkungen

„Mit unserer Methode kann betroffenen Pa-

verbunden. Die Stoßwellentherapie ist hier

tienten geholfen und zugleich dazu beige-

überlegen. Sie wirkt anregend auf die natür-

tragen werden, die Gesundheitssysteme von

liche Regeneration des geschädigten Herz-

den Folgekosten der Volkskrankheit Herzin-

muskels, ist einfach und schnell anzuwen-

farkt zu entlasten. Allein in Österreich könn-

den und völlig ungefährlich“, erklärt Holfeld,

ten so hunderte Millionen Euro eingespart

als wir ihn abends nach einem langen Tag im

werden“, führt der Herzchirurg aus.

OP zum Interview treffen.

Zu gut, um wahr zu sein? „Oft ist schon ein

Stoßwellen mit unterschiedlichen Energie-

hartes Stück Überzeugungsarbeit notwen-

anteilen sind der Medizin schon lange hilf-

dig“, sagt der 35-Jährige. „Wir sind in einer

reich. Sie können zum Beispiel die Knochen-

absoluten Nische tätig. Während etwa an der

dichte erhöhen. Der Wiener forschte nun die

Stammzellentherapie seit über zwei Jahr-

letzten zehn Jahre daran, wie man den Pro-

zehnten weltweit geforscht wird, nebenbei

zess für die Behandlung des Herzens adap-

bemerkt ohne sie in die klinische Routine zu

tieren könnte.

bringen, sind wir in Innsbruck die Einzigen,

Fast am Ziel

die sich mit dieser vielversprechenden Alternative befassen.“ Zahlreiche Wirtschafts-

Tierversuche, präklinische und klinische

und Wissenschaftspreise bestätigen die von

Studien – die Beweisführung spielt eine ent-

Holfelds Forschungsgruppe und auch die

scheidende Rolle! – erbrachten zweifelsohne

von der HeaRT erzielten Ergebnisse inzwi-

den Nachweis, dass die Stoßwellentherapie

schen jedoch ganz klar.

tatsächlich auch eine regenerative Wirkung auf den erkrankten Herzmuskel hat und die

Lebensaufgabe

Funktion des Herzens nach einem „Myokard-

„Es gibt bessere Wege, um reich zu wer-

infarkt“ deutlich verbessern kann. Eine zehn-

den. Das kann niemals die Motivation sein“,

minütige Applikation am betroffenen Areal

schmunzelt der junge Familienvater, dessen

reicht schon aus, um die Selbstheilung anzu-

Privatleben aufgrund der vielen Arbeit doch

kurbeln. Operiert wird am offenen Herzen

sehr kurz kommt. „Irgendwie spüre ich ein-

mit einer eigens dafür entwickelten Minia-

fach eine Verantwortung unseren Patienten

turausführung eines Stoßwellenschallkop-

gegenüber, diese neu entdeckte Therapieform

fes. Nach der Behandlung nehmen Pump-

allen zugänglich zu machen!“ Ja und wenn das

kraft und Stärke des Organs wieder zu, die

geglückt ist, wird die Forschung an der Stoß-

Lebensqualität des Patienten verbessert sich

wellentherapie trotzdem noch lange fortge-

deutlich. Jetzt trennt die Innsbrucker Wis-

führt werden, denn: „Wenn man es am Herzen

senschafter noch eine große, auf vier Jahre

schafft, schafft man es an jedem Organ!“


promotion

Mit dem WIFI zum Master Mit dem WIFI zum Meister? Klar. Mit dem WIFI zum Master? Ja, auch das ist möglich. Sogar ohne Matura. Der akademische Grad M. Sc. im Bereich Informationstechnologie (IT) ist eine besonders gefragte Qualifikation am Arbeitsmarkt. die erworbenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Managementtools sind im Alltag sehr hilfreich. Ist es ein Vorteil, dass die Dozenten selbst auch zum größten Teil aus der Praxis kommen? Wir hatten sehr gute Dozenten aus der Praxis, aber auch exzellente Dozenten, die überwiegend an Universitäten lehren. Praxisbezogene Unterrichtsinhalte waren an der Tagesordnung, auch gingen die meisten Vortragenden auf spezielle praxisbezogene Themen ein und vertieften diese. Eine weitere Bereicherung des Lehrganges war der Austausch mit den Mitstudierenden. Durch die unterschiedlichen Prozesse, Problemstellungen und Lösungswege in den diversen Branchen konnten wir sehr viel voneinander lernen.

D

er berufsbegleiten-

Roman Haselberger hat den Lehrgang ge-

de WIFI-Lehrgang

wählt. Warum, haben wir ihn im Interview

„Management in

gefragt.

Information and Business Techno-

ECO.NOVA: Warum haben Sie sich für

logies“ macht in

den Universitätslehrgang Management in

Roman Haselberger hat mit dem berufsbegleitenden WIFI-Lehrgang „Management in Information and Business Technologies“ seinen M. Sc. am WIFI gemacht

vier Semestern aus Praktikern gefragte Füh-

Information and Business Technologies

rungskräfte und hochqualifizierte Spezialis-

(M. Sc.) entschieden?

ten. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt

ROMAN HASELBERGER: Weil die Kursin-

neben einer Vertiefung der betriebswirt-

halte sehr passend für meine beruflichen In-

schaftlichen Kenntnisse in einer Fokussie-

teressen und Anforderungen als Leiter einer

rung auf den Gebieten der IT-Systeme und

IT-Abteilung sind. Zudem war der akademi-

IT-Organisationsstrukturen. Besonderer

sche Abschluss ein großer Anreiz.

• Informationsabende: 07.09.2015 und 05.10.2015 am WIFI Innsbruck • Lehrgangsstart: 23.10.2015

petenzen und auf den Erwerb von Führungs-

Wie wurde Ihre Karriere durch

KONTAKT UND INFOS

Know-how gelegt. Den Absolventen/innen

den Lehrgang beeinflusst?

wird der akademische Grad M. Sc. – Master

Durch den Lehrgang wird der Blickwinkel

of Science (Management in Information and

erweitert. Man sieht viele Dinge definitiv an-

Business Technologies) verliehen.

ders und versteht einiges besser. Besonders

Wert wird auf die Entwicklung sozialer Kom-

MANAGEMENT IN INFORMATION AND BUSINESS TECHNOLOGIES (M. SC.)

Zdenko Števinović Tel.: 05 90 90 5 7256 zdenko.stevinovic@wktirol.at tirol.wifi.at/mibt

eco.nova

69


eco.kooperation

Vom Foto zum 3-D-Modell – der Weg eines Start-ups Eine Unternehmensgründung braucht ein paar mehr Zutaten als nur eine gute Geschäftsidee. Das Tiroler Gründungszentrum CAST (Center for Academic Spin-Offs Tyrol) begleitet Unternehmensgründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit in allen Fragen und mit konkreter Unterstützung.

H

ansjörg Ragg M.Sc. ist Unternehmensgründer und hat im März 2014 das Unternehmen

REDcatch GmbH gegründet und auch das Produkt aus der Gründungsidee ist seit Februar 2015 bereits auf dem Markt. Mit einem speziellen Aufsatz, der auf herkömmlichen Fotoapparaten montiert werden kann, ist es möglich, maßstabgetreue 3-D-Modelle zu errechnen. Die Fotos können mit kurzer Einschulung und ohne Vorkenntnisse erstellt

Mit REDcatch-Technologie können mit Hilfe von mehreren Fotos die Maße von Bauwerken und Geländegegebenheiten dokumentiert und ein maßstabgetreues 3-D-Modell berechnet werden.

werden, die Auswertung erfolgt über eigene Cloud-Dienste oder wird von REDcatch umgesetzt. Daraus ergeben sich interessante Anwendungsgebiete für viele Einsatzbereiche von Vermessung über Archäologie, Geografie, Architektur bis zu allem, was mit Infrastrukturbauten und deren Überwachung und Dokumentation zu tun hat.

70

eco.nova


eco.kooperation

Der Aufsatz von REDcatch passt auf herkömmliche Kameras und kann mit kurzer Einschulung auch von Nicht-Fachleuten bedient werden.

Per Zufall zur Gründung Zum Unternehmer wurde Hansjörg Ragg

kommt ebenso vom Fach und beide bringen

Tätigkeiten kein Neuland. Ich wüsste nicht,

auch wirtschaftliche Kompetenz in Form

wie ich das ohne praktische Erfahrung aus

von Unternehmensführung und vor allem

früheren Tätigkeiten schaffen könnte.“

Marketingerfahrung mit. Ragg: „Wirtschaft-

Mit einem wachsenden Unternehmen kom-

lich tragfähig sein heißt, dass ein Unterneh-

men auf den Geschäftsführer auch neue

men nur dann überlebensfähig ist, wenn

Herausforderungen zu: „Neben den Perso-

damit auch Gewinne erzielt werden, die wie-

nalkosten gehört auch der Aufbau einer trag-

derum investiert werden können.“ Das Un-

fähigen internen Unternehmensstruktur zu

ternehmen REDcatch ist inzwischen auf vier

den Dingen, die mit Umsicht und zukunfts-

Personen angewachsen, da ändern sich auch

fähig geplant werden müssen. Wir sind z. B.

die Kosten: „Unsere wesentlichen Kosten sind

in einem Bereich tätig, bei dem das Wissen

Personalkosten, für unsere Mitarbeiter und

des Unternehmens in den Köpfen der Mitar-

uns Gründer. Auch die eigene Arbeitszeit

beiter stattfindet. Alle Projekte müssen ge-

muss finanziert werden, das war von Beginn

nau dokumentiert und die einzelnen Schritte

an unser Anspruch“, betont Ragg.

nachvollziehbar sein – einerseits für die Qualitätssicherung und andererseits damit das

sich nach mehrjähriger Tätigkeit für ein na-

Mit Netz(werk) zum Unternehmenserfolg

turwissenschaftliches Studium an der Uni-

Hansjörg Ragg hat in der Entwicklung des-

Organisation und Führung

versität Innsbruck entschieden. Vermessung

halb zu den Förderungen auch eine zusätzli-

Das Handwerkszeug eines Unternehmers ist

und das Interesse für Geographie und Geo-

che Strategie für indirekte Finanzierung über

gerade für Unternehmensgründer, die rein

logie haben die Idee für die wirtschaftliche

gegenseitigen Wissensaustausch mit Koopera-

aus einem universitären Umfeld kommen, ei-

Umsetzung von maßstabgetreuen 3-D-Mo-

tionspartnern aufgebaut. Dazu werden aktiv

ne große Herausforderung.

dellen reifen lassen. Ein Jobwechsel und ein

Kooperationen mit Geschäftspartnern auf-

Das CAST Gründungszentrum bietet ver-

paar weitere eher zufällige Faktoren gaben

gebaut, wo über Wissenstransfer Leistungen

schiedenste Angebote und Unterstützung,

dann den Ausschlag, über eine Unterneh-

ausgetauscht werden und so die Entwicklung

von der Idee bis zur Gründung und darüber

mensgründung nachzudenken.

für alle zum Gewinn und vor allem leistbarer

hinaus. Zudem bietet das CAST Gründungs-

wird. Kontakte aus Studium und Lehrtätigkeit

zentrum Fortbildungen rund um das Thema

waren für Ragg dabei sehr wertvoll.

Unternehmensgründung sowie Netzwerk-

Ein Partner ist ein weiteres Tiroler Start-up

veranstaltungen für Gründer an.

eher zufällig. Er ist Maschinenbauer und hat

Eine gute Idee – aber wer bezahlt die Entwicklung? „Die Idee war und ist, ein System anzubie-

Unternehmen: TWINS.nrn, das sich seit 2012

ten, das maßstabgetreue 3-D-Modelle für ein

mit der Gewinnung von Geodaten beschäf-

breites Anwendungsgebiet kostengünstig

tigt. Im Bereich Cloud-Lösungen kooperiert

zur Verfügung stellt. Seit Februar 2015 ha-

REDcatch mit der Geosystems GmbH, ein

ben wir ein marktfähiges Produkt und auch

Unternehmen in München, das seit 25 Jah-

bereits erste Kunden. Der Weg dorthin war

ren im Bereich Fernerkundung tätig ist. „Ko-

aber als Start-up nur mit Förderungen und

operationen sind allerdings nur dann sinn-

externer Finanzierung möglich. Mein uni-

voll, wenn sich für alle Partner neue Aspekte

versitärer Hintergrund hat mich zum CAST

und ein Wissenszuwachs ergeben. In unse-

Gründungszentrum geführt, wo wir über das

rem Fall entstehen aus den Kooperationen

AplusB-Programm Förderungen für die Ent-

neue Projekte und Produktideen. REDcatch

wicklungsphase lukrieren konnten. Ein Krea-

wurde trotz seiner kurzen Marktpräsenz

tivwirtschaftsprojekt über das AWS hilft uns

bereits ausgezeichnet und wir konnten das

mittlerweile auch in der Branche Architektur

Produkt auch schon auf der Intergeo, das ist

weiter. Ohne Förderungen wäre die Entwick-

die größte Fachmesse im Bereich Geodäsie,

lungsphase finanziell nicht zu bewältigen

Geoinformation und Landmanagement, vor-

gewesen. Das CAST hat mich auch dazu moti-

stellen“, erklärt Ragg.

viert bzw. verlangt, dass wir die Geschäftsidee schreiben. Das ist zwar anstrengend, hat uns

Hausaufgaben müssen gemacht sein

aber sehr geholfen, Gedanken auch zu Ende

Das Produkt selber ist nur ein Mosaikstein ei-

zu führen und zu hinterfragen“, so Ragg.

nes tragfähigen Unternehmens. Akquise, Ver-

in einen ausführlichen Businessplan nieder-

Ein Unternehmen braucht Gewinn

Wissen auch im Unternehmen bleibt.“

Ing. Hansjörg Ragg M.Sc., www.redcatch.at

REDCATCH GMBH – PHOTOGRAMMETRIC ENGINEERING Ing. Hansjörg Ragg M.Sc. Tel.: 0699/81852312 www.redcatch.at

trieb, Marketing, Vernetzung, Präsentation und Kooperation, interner Strukturaufbau, Mitarbeiterführung und Organisation des

Hansjörg Ragg und seine Gründungspartne-

Wissensmanagements füllen den Arbeitstag.

rin waren sich von Beginn an bewusst, dass

Ragg: „Ich bin mittlerweile kaum noch in der

das Schwierigste der Unternehmensgrün-

Entwicklung und praktischen Umsetzung

dung die Frage sein würde, ob die Idee auch

der Projekte tätig. Viel mehr Arbeitszeit geht

wirtschaftlich erfolgreich umgesetzt wer-

inzwischen in Vertrieb und Marketing. Das

den kann. Die Partnerin von Hansjörg Ragg

war für mich aufgrund meiner vorherigen

CAST GRÜNDUNGSZENTRUM GMBH Wilhelm-Greil-Straße 15 6020 Innsbruck Tel.: 0512/282 283-0 office@cast-tyrol.com www.cast-tyrol.com

eco.nova

71


Geld

Finanzieren & Versichern

VERMÖGENSFUNKTIONEN

Reich durch Erbschaft

U

Weitergabe

Status

m sich heute eine Wohnung leisten zu können, braucht es drei Einkommen: zwei Verdiener und eine Erbschaft. Was mit einem Augenzwinkern begann, scheint heute bitterer Ernst. Tatsächlich zeigt eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank

nun: Für den Vermögensaufbau ist Erben heute wichtiger als das Einkommen. Als zentrale Botschaft zeigt die Studie, dass die relative Position der privaten Haushalte in der Vermögensverteilung in allen Ländern des Euroraums besonders durch das Erben bestimmt wird. Ganz besonders in Österreich. Hierzulande ist eine Erbschaft mit einem Einkommenssprung über mehr als die Hälfte aller Haushalte gleichzusetzen. Heißt: Bricht man die Vermögensverteilung auf eine Leiter mit 100 Stufen herunter, klettert man durch eine Erbschaft durchschnittlich 17 Stufen nach oben und überholt dabei rund die Hälfte aller Einkommensbezieher. Diese demonstriert das unterschiedliche Potenzial von Sparen und Erben auf die Stellung in der Vermögensverteilung in Österreich. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie beschreibt die Bedeutung des Wohlfahrtsstaates durch die Vermögensverteilung. Ein effektiver und gut ausgebauter Wohlfahrtsstaat geht mit niedrigeren privaten Vermögensbeständen einher. Die gemessene Vermögensungleichheit ist in Ländern mit einem relativ stärker ausgebauten Wohlfahrtsstaat höher. Warum das so ist? Weil der Wohlfahrtsstaat Sicherungsfunktionen wie Altersvorsorge oder Vorsorge für Notfälle übernimmt. Für vermögensärmere Haushalte ist dies weit wichtiger als für reichere, die neben den staatlichen Leistungen noch private Vermögensreserven haben. Für vermögensärmere Haushalte hingegen schafft allein der Wohlfahrtsstaat Sicherheit und erlaubt ihnen ein wenig mehr an Konsum. Für Vermögensreichere jedoch ist der Wohlfahrtsstaat wichtiger in Hinblick auf den Schutz des Privateigentums. Pirmin Fessler und Martin Schütz wurden für ihre Studie „Private Wealth Across European Countries: The Role of Income, Inheritance and the Welfare State“ mit dem renommierten Progressive-Economy-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Sie haben sich dafür 17 Euromitglieder genauer angesehen.

72

Macht

eco.nova

Einkommenserzielung

Nutzung

Sicherung

Macht: Große Vermögen, insbesondere Unternehmensvermögen, verleihen ihren Besitzern wirtschaftliche und politische Macht. Weitergabe: Vermögen kann verschenkt oder vererbt werden. Status: Vermögen dient zur Erreichung von sozialem Status; in der gesellschaftlichen Hierarchie kann so Prestige erworben werden. Einkommenserzielung: Vermögen kann zu Zins- bzw. Renditeerträgen und damit zu einem Einkommenszuwachs führen; Dividenden, Mieten, Pachteinnahmen oder ausgeschüttete Gewinne sind verschiedene Formen der Einkommenserzielung. Nutzung: Sachvermögen kann selbst genutzt werden (z. B. Wohnungen, Häuser ...) Sicherung: Vermögen kann bei Bedarf für Konsumausgaben verwendet werden. Mit ansteigendem Vermögen wächst tendenziell auch die Zahl der möglichen VermöQuelle: OeNB gensfunktionen.


eco.geld

www.merkur.at

BERATER VS. INTERNET

F

inanzielle Vorsorge hat bei den Tirolern nach wie vor hohen Stellenwert. Acht von zehn Befragten schreiben dem Vorsorgepolster laut Tirol-Studie große Be-

deutung zu. Im Vordergrund steht dabei für die Mehrheit die eigene Pension, jeder Zweite legt Geld für Gesundheit und Familie zur Seite oder sorgt für kurzfristige Eventualitäten vor. Rund 85 Prozent haben bereits Vorsorgeprodukte abgeschlossen. Nach dem Motto „Sicherheit vor Rendite“ ist auch die Produktauswahl entsprechend konservativ: Sparbuch und Bausparvertrag stehen an vorderster Front. Es folgen die private Unfallversicherung sowie Lebensversicherung. Die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge haben bereits rund ein Viertel der Befragten abgeschlossen. Besonders relevant in der Veranlagung sind die Themen Sicherheit und Kapitalgarantie. Nur für jeden vierten Befragten sind auch hohe Zinsen bei der Vorsorge entscheidend. Geht es darum, ein Vorsorgeprodukt abzuschließen, stehen der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung für die meisten ganz oben: Für rund zwei Drittel der Befragten ist dabei der Bankberater die erste Anlaufstelle, für 30 Prozent der

Das Leben auch beim

Versicherungsmakler. Lediglich zehn Prozent der Tiroler sind bereit, ein Vorsorgeprodukt online abzuschließen. „Der persönliche Kontakt mit dem Berater ist wichtig, wenn’s um die langfristige Finanzplanung geht. Aber bei simplen Produkten – beispielsweise einer Versicherung für Handy oder Tablet – will kein Kunde lange drüber plaudern, sondern mit einem

351×

als Wunder erleben

Klick alles erledigen“, so Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse.

Pensionskonto neu

Landesdirektion Tirol | Leopoldstraße 17,

Die Reaktion der Befragten in Tirol auf die Erstgutschrift in

6020 Innsbruck | T: +43 512/598 40

ihrer Pensionskontonachricht ist unterschiedlich: 45 Prozent haben diese in der angeführten Höhe erwartet, knapp jeder Dritte ist von dem ausgewiesenen Betrag enttäuscht. Ca. ein

WIR VERSICHERN DAS WUNDER MENSCH.

Fünftel der Befragten hat sich mit der Thematik noch gar nicht beschäftigt. Ob sie ihren Lebensunterhalt mit der staatlichen Pension einmal bestreiten können, schätzen die Tiroler kritisch ein. Allerdings würden trotzdem 22 Prozent das eigene Vorsorgeverhalten nicht ändern. Als Hauptgründe werden die Tatsache, sich überhaupt keine private Vorsorgen leisten zu können (55 %!), oder das Fehlen weiterer finanzieller Mittel (42 %) sowie der noch in weiter Ferne liegende Pensionsantritt (17 %) genannt.

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eco.nova17.08.15 73

12:18


Gezeitenwechsel


eco.geld

D

Am 17. September entscheidet in den USA die Fed über eine mögliche Leitzinsanhebung. Schon in den vergangenen Monaten grassierte die Angst vor steigenden Zinsen in den USA und Europa. Denn steigende Zinsen betreffen alle – sowohl Anleger als auch Kreditnehmer. Wir analysieren die weitere Zinsentwicklung in Europa sowie den USA und kommen zu folgender Schlussfolgerung für Anleger und Kreditnehmer: Eine rechtzeitige Vorbereitung und Absicherung ist angebracht. // TEXT: MICHAEL KORDOVSKY

ner Konjunkturerholung des Euroraums, wo

Auch die Inflation ist kaum vorhanden –

EZB-Chef Mario Draghi im Mai auf den bes-

eher das Gegenteil, sprich Deflation, droht.

ten Wirtschaftsausblick seit sieben Jahren

Von Mai auf Juni ging die Inflationsrate von

hinwies und sich die Inflationsrate von April

0,3 auf 0,2 Prozent zurück, wo sie im Juli wei-

auf Mai von 0,0 auf 0,3 Prozent beschleunig-

ter verharrte. Die Anleihenkäufe von monat-

te. Das veranlasste auch die Volkswirte der

lich 60 Milliarden Euro werden voraussicht-

EZB im Juni zu einer Anhebung ihrer Inflati-

lich noch bis September 2016 laufen, sofern

onsprognose für 2015 (von 0 auf 0,3 Prozent).

es nicht zwischenzeitlich zu einem „Sonder-

Bis 2017 wird bereits von einem Anstieg der

boom“ oder „Preisschock“ kommt. Allerdings

er Leitzins verharrt in den USA schon seit

Teuerung auf 1,8 Prozent ausgegangen.

können hier bereits die Erwartungen eines

16.12.2008 auf 0 bis 0,25 Prozentpunkten und

Die Fragen: „Wie lange wird die EZB nach

Endes der Anleihenkäufe ähnlich wie im

über länger anhaltende Zeiträume führte die

September 2016 noch monatlich Anleihen im

Mai 2013 in den USA zu einem Bondcrash bei

US-Notenbank (Fed) Anleihenkäufe durch.

Wert von 60 Milliarden Euro kaufen?“ und

Staatsanleihen und Rückschlägen bei defen-

Als sich im Mai 2013 die Erwartungen der

„Wann droht die erste Leitzinsanhebung im

siven Dividendentiteln führen, die konser-

Marktteilnehmer eines baldigen Endes der

Euroraum?“ beschäftigten die Marktteilneh-

vative Anleger verstärkt als Anleihenersatz

damaligen Anleihenkäufe (monatlich 85 Mrd.

mer, während in den USA eine starke Kon-

betrachteten.

USD) verstärkten, folgte ein massiver Rück-

junktur die Erwartung einer Leitzinswende

schlag bzw. Renditeanstieg am Bondmarkt.

ab September schürte. Die Arbeitslosenquo-

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanlei-

te liegt dort im Juli nur noch bei 5,3 Prozent

China verzögert (noch) weitere Zinsanstiege

hen stieg in den Monaten Mai und Juni 2013

verglichen mit 7,3 Prozent vor zwei Jahren.

Noch ist es aber nicht so weit. Es gibt näm-

um insgesamt 0,80 Prozentpunkte auf 2,48.

Das Wirtschaftswachstum lag in den beiden

lich allgemeine makroökonomische Verzö-

Das ging auch am Aktienmarkt nicht völlig

ersten Quartalen des Jahres 2015 bei jeweils

gerungsgrößen wie Konjunkturabschwung

spurlos vorbei, denn zahlreiche konservative

2,9 bzw. 2,3 Prozent. Verstärkte Hinweise aus

in China und damit einhergehend niedrige-

Anleger hielten aufgrund der niedrigen Zin-

Kreisen der Fed, dass eine Zinswende unmit-

re Öl- und Rohstoffpreise sowie infolge der

sen Dividendentitel als Anleihenersatz und

telbar bevorstehen könnte, führten von Mit-

jüngsten Yuan-Abwertung zum US-Dollar

stießen diese auf den Renditeanstieg hin ab.

te April bis 10. Juni zu einem Renditeanstieg

um insgesamt ca. 4,5 Prozent in den Tagen

Vom 17. Mai bis 24. Juni 2013 gab somit der

bei zehnjährigen US-Staatsanleihen um ca.

vom 11. bis 13. August noch zusätzlich sinken-

S&P-500-Index 5,7 Prozent nach.

0,6 Prozentpunkte auf 2,48 Prozent, ehe bis

de Importpreise in den USA, Großbritannien

20. August wieder ein Rückgang auf ca. 2,10

und im Euroraum. Ein zusätzlich disinfla-

Prozent folgte.

tionärer Sonderfaktor im Euroraum ist die

Im Zinszyklus den USA etwas hinterher

jüngste Abschwächung der wichtigsten Au-

Im heurigen Jahr gingen die Irritationen

hinkt Großbritannien, wo auch die Infla-

ßenhandelswährung, US-Dollar, zum Euro.

am Bondmarkt verstärkt von der Eurozo-

tionsrate im Juli mit 0,1 Prozent niedrig

Im US-Dollar-Kurs ist nämlich die Leitzins-

ne, insbesondere Deutschland, aus, wo die

aussieht. Allerdings beschleunigte sich die

wende, die sich laut Analysteneinschätzun-

Renditen zehnjähriger Bundesanleihen vo-

Kerninflationsrate (Inflationsrate ex Ener-

gen entweder bei der Fed-Sitzung am 17. Sep-

rübergehend auf 0,049 Prozent gesunken

gie und Nahrungsmittel) von Juni auf Juli

tember oder 16. Dezember vollziehen sollte,

waren, ehe bis 10. Juni ein vorübergehen-

überraschend von 0,8 auf 1,2 Prozent, worauf

bereits eingepreist. Der Währungsexper-

der Anstieg auf rund einen Prozent folgte

das Pfund gegenüber einem Korb wichtiger

te und Vermögensverwalter Mag. Gerhard

(20.08.: 0,58 Prozent). Vom 20. April bis 10. Ju-

Währungen auf ein Sieben-Jahres-Hoch an-

Massenbauer kommentiert die Situation

ni brach der Euro Bund Futures (syntheti-

stieg. Die Märkte haben die nächste Zinser-

in den USA wie folgt: „Wir reden seit einem

sche deutsche Bundesanleihe mit zehnjähri-

höhung für Juni 2016 eingepreist, während

Jahr über Zinserhöhungen und dies erklärt,

ger Laufzeit und sechs Prozent Kupon) um

die meisten Analysten der Londoner City be-

warum der Euro sich abgeschwächt hat. Die

7,1 Prozent ein. Die Ursache lag hier neben

reits im ersten Quartal 2016 damit rechnen.

Stärke des USD gegen alles wirkt bereits wie

Überlegungen von PIMCO-Gründer und

Im Euroraum hingegen ist eine Zinsanhebung

eine Zinserhöhung um zwei Prozent, deswe-

„Anleihen-Guru“ Bill Gross, gegen deutsche

derzeit noch nicht absehbar, da die Arbeitslo-

gen geht der Erholung die Kraft aus, bevor

Bundesanleihen zu spekulieren, auch in ei-

senquote noch immer bei 11,1 Prozent liegt.

sie wirklich eintritt. Es ist aus meiner Wahr-

Bondmärkte erneut unter Druck

eco.nova

75


eco.geld

nehmung in beiden Ländern ökonomisch

Prognose würde dies frühestens im Verlauf,

den hätten. Diese würden im Einklang mit

mangels Inflation nicht geboten die Zinsen

eher jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2017

fallenden Staatsanleihekursen bzw. steigen-

zu erhöhen. Wenn es geschieht, erfolgt es

der Fall sein.

den Renditen als Renditeanlage und Anlei-

nur zur Wahrung des Gesichts, aber nicht

henersatz zuerst unter Druck geraten.

serhöhungsschritte werden.“ Die Dollar-

Was bedeutet dies für Bond- und Aktieninvestoren?

schwäche kann sich durch die disinflationä-

Die Renditen langlaufender Staatsanleihen

die Branchenrotation wieder ein Thema.

re Wirkung des Ölpreisverfalles (veranlasst

der entwickelten Länder (Ausnahme Japan)

Eine Reihe an hintereinander folgenden

die Fed voraussichtlich zur Verzögerung von

können immer wieder plötzlich spürbar an-

Leitzinsanhebungen wie einst unter dem

Leitzinsanhebungen) noch weiter fortsetzen.

steigen. Auf jeden Fall ist in den kommen-

ehemaligen Fed-Chef Alan Greenspan wä-

Die Konjunkturverlangsamung Chinas

den Jahren mit einer höheren Volatilität

re dann schlecht für alle zinssensitiven und

drückt deshalb so stark auf die wichtigen

am Bondmarkt zu rechnen. Besonders sen-

von Fremdkapital stark abhängigen Bran-

Inflationskomponenten Ölpreis und In-

sibel antizipieren die Kurse und Renditen

chen wie Immobilien, Finanzen, Versorger,

dustrierohstoffe, da China ein bedeuten-

langlaufender Staatsanleihen entwickel-

Automobil, Telekommunikation und im wei-

der Rohstoffimporteur ist. Bedenklich ist

ter Länder zukünftige Leitzinsanhebungen.

teren Verlauf auch für den Rohstoffsektor.

deshalb, dass 2014 das Wirtschaftswachs-

Dieses Anleihensegment ist am stärksten

Relativ gut verkraften würden es hingegen

tum Chinas mit 7,4 Prozent den niedrigsten

korrekturgefährdet, beeinflusst jedoch auch

Pharmawerte, Getränkehersteller, Konsum-

Stand seit 1990 erreichte und im 2. Quartal

die Entwicklung anderer Bereiche wie Unter-

aktien und auch Firmen des Technologie-

2015 nur noch 7,0 Prozent erreicht wurden.

nehmensanleihen, die immer einen gewissen

sektors, die ohnehin mit hohen Eigenmitteln

Im Juli brachen die Exporte um 8,3 Prozent

Rendite-Spread (Zinsaufschlag) zu Staatsan-

ausgestattet sind.

nach einem Plus von 2,8 Prozent im Juni ein.

leihen mit hervorragender Bonität aufwei-

Überkapazitäten in der Industrie und eine

sen. Bezogen auf US-Treasuries und deut-

Immobilienblase bei einer gesamtwirtschaft-

schen Bundesanleihen ist dies der Fall. Was

Zinsabsicherung für Kreditnehmer

lichen Verschuldung von 282 Prozent der

jedoch in einem Konjunkturaufschwung

Immobilienkredite laufen zwei bis drei Jahr-

Wirtschaftsleistung sind die großen Heraus-

mit Zinserhöhungen Unternehmensanlei-

zehnte. Für diesen Zeitraum lassen sich die

forderungen. Der Abbau von Schulden und

hen (Investmentgrade und High Yield) zum

Zinsen nicht vorhersagen, aber man kann sie

Überkapazitäten erfordert vor allem eines,

geringeren Übel macht, sind schrumpfende

über längere Zeiträume von 10 bis 20 Jahren

nämlich Wachstum. Zu diesem Zweck kam

Spreads zu Staatsanleihen aufgrund der sich

absichern. Als mögliche Alternativen kom-

es seit November 2014 bis Juni 2015 zu vier

verbessernden Ertragssituation der Unter-

men Zinscaps, Fixzinskredite, Cap-Darlehen

Leitzinssenkungen durch die chinesische

nehmen.

und Cap-Floor-Darlehen mit einer eingezo-

Zentralbank, die jüngste Währungsabwer-

Besondere Vorsicht ist hingegen bei Emer-

genen Zinsober- und -untergrenze in Frage.

tung soll der Exportwirtschaft helfen.

ging-Markets-Bonds angebracht: Steigende

Bei neuen Bauspardarlehen gibt es diese

Renditen in den entwickelten Ländern füh-

Grenzen auf FMA-Empfehlung für 20 Jahre,

ren zu einer verstärkten Repatriierung von

wobei eine Obergrenze von sechs Prozent

in den Schwellenländern investierten Gel-

für die aktuelle Nullzinsphase in Europa et-

Da China über Devisenreserven von 3,65 Bil-

dern und auch zu Netto-Devisenabflüssen in

was hoch angesetzt erscheint. Allerdings

lionen US-Dollar verfügt und bereits zwei

einer Reihe von Emerging Markets. Die Folge

sind in letzter Zeit die Untergrenzen stark

staatliche Banken mit knapp 100 Milliarden

sind fallende Emerging-Markets-Bond-Kur-

gefallen, wodurch auch der „Preis“ für die

Dollar unterstützt wurden, ist nach even-

se und rückläufige Wechselkurse zu Euro

Zinsobergrenze gesunken ist.

tuell weiteren Währungsabwertungen auf

und US-Dollar – eine Entwicklung, die wir im

Zinscaps hingegen sind eine Art Versiche-

dem Weg des Yuan zur frei konvertierbaren

laufenden Jahr bereits teilweise erlebten. An-

rung gegen steigende Zinsen. Man entrichtet

Währung wieder mit einer Stabilisierung

gesichts dieser Tatsachen ist Vorsicht gebo-

beim Abschluss bzw. Erwerb eine einmalige

von Chinas Wirtschaft zu rechnen. Ein welt-

ten bei: Staatsanleihen mit langer Laufzeit,

Prämie in Höhe eines gewissen Prozentsat-

weit neues Marktgleichgewicht bei nach

Emerging-Markets Bonds und Unterneh-

zes (abhängig vom jeweiligen Tagespreis)

wie vor im historischen Vergleich niedrigen

mensanleihen mit längeren Laufzeiten.

vom abzusichernden Kreditvolumen und

Zinsen könnte in den Jahren 2016 und 2017

Im Aktienbereich können alte empirische

zieht auf die Restlaufzeit des Zinscaps im be-

wieder zu einer Beschleunigung des globa-

Studien vorerst nicht als Orientierungshil-

treffenden Indikator (meist Drei-Monats-Eu-

len Wirtschaftswachstums führen. Sollte in

fe bei der Zinswende in den USA verwendet

ribor) eine Zinsobergrenze (Strike) ein. Wird

der Zwischenzeit der Ölpreis noch kurzfris-

werden, denn die Leitzinsanhebung erfolgt

diese überschritten, erfolgt am Ende der Rol-

tig Richtung 30 US-Dollar/Barrel fallen, ist

von einem historisch niedrigen Niveau aus.

lover-Periode eine Ausgleichszahlung in Hö-

weltweit mit Produktionsdrosselungen zu

Anfänglich werden die Anhebungen sehr

he der Differenz zur eingezogenen Zins-

rechnen, weshalb dann im Aufschwung ein

verhalten erfolgen, sodass der Einfluss der

obergrenze. Zinscaps sind umso teurer im

rasanter Anstieg des Ölpreises folgen sollte.

Zinsen auf die Unternehmensgewinne nur

Ankauf, je niedriger der Strike und je länger

Diese Reflationierung würde nach einer län-

marginal ist, weshalb auch historische Ana-

die Laufzeit ist.

geren Phase moderater Zinsanstiege in den

lysen zur Branchenrotation bzw. Sektorwahl

Beim Fixzinskredit hingegen hat man keinen

USA und Großbritannien zu mehreren Leit-

mit Vorsicht zu genießen sind. Viel wahr-

anfänglichen Aufwand. Gute bis sehr gute Bo-

zinserhöhungen hintereinander führen. Im

scheinlicher sind kurzfristige Rückschläge

nitäten können bei Beleihungen bis maximal

Euroraum könnte dann der Punkt erreicht

und eine hohe Volatilität am Aktienmarkt,

70 Prozent des Verkehrswertes der Immobili-

sein, zu dem die erste Leitzinsanhebung

unter der defensive Dividenden-Blue-Chips

en eine 15-jährige Fixzinsbindung bereits für

stattfindet. Nach aktuellen Parametern der

– ähnlich wie im Mai 2013 – besonders zu lei-

1,9 bis 2,5 Prozent p.a. abschließen.

aus Überzeugung, noch werden es viele Zin-

Anleger sollten Zinsrisiken im Auge behalten

76

eco.nova

Doch sobald die globale Konjunktur an Fahrt gewinnt und die Inflation zurückkehrt, ist


eco.geld

Weiherburg Residenz

Wohnen in unmittelbarer Zentrumsnähe, eingebettet in die Vegetation der Tiroler Alpen, mit herrlichem Ausblick auf die Stadt!

Im Innsbrucker Stadtteil Hötting wird dieses Immobilienprojekt, aufgeteilt auf zwei Baukörper mit 9 Einheiten in der Villa West und 5 Einheiten in der Villa Süd, realisiert.

Sämtliche Wohnungen sind nach Süd bzw. Süd-West orientiert und verfügen über großzügige Terrassen.

Alle Wohnungen verfügen über große Fensterelemente und garantieren so lichtdurchflutete Räume.

Die Lage im Grünen ermöglicht unzählige Freizeitaktivitäten und die Altstadt ist fußläufig in kürzester Zeit erreichbar.

Es stehen Einheiten von 57 bis 139 m² Wohnfläche zur Verfügung.

Der Baubeginn ist bereits erfolgt. Die Fertigstellung erfolgt im Sommer 2016.

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eco.nova

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eco.kooperation

Wissenschaft und Praxis im Austausch Das Institut für Banken und Finanzen an der Universität Innsbruck befasst sich mit wissenschaftlichen Fragen rund um die gerade aktuell wieder sehr spannenden Entwicklungen der Finanzmärkte und des Bankwesens. Univ.-Prof. Dr. Jochen Lawrenz ist am Institut Spezialist für Forschungsfragen im Bereich Risikomanagement und deckt dieses Themenfeld auch in der universitären Lehre ab. Risikomanagement wird in Innsbruck als Spezialisierungsfach in allen drei Bolognastufen Bachelor, Master und PhD-Studium angeboten. Im Rahmen eines Universitätskurses besteht aber auch für Praktiker aus Banken und Unternehmen ein Angebot, um sich berufsbegleitend mit dem Thema Risikomanagement auseinanderzusetzen. // TEXT: BARBARA WILDAUER

A

n der Universität

Fragestellungen zu bearbeiten und daraus

Forschung schließt dabei an ganz konkrete

Innsbruck tritt

möglichst allgemeine wissenschaftliche Er-

praktische Problemstellungen an mit dem

Forschung im Be-

kenntnisse abzuleiten. Neben dem Bache-

Ziel, handlungsrelevante Erkenntnisse zu

reich Banken und

lorstudium wird dazu ein Masterstudium

generieren. Dr. Jochen Lawrenz: „Wir versu-

Finanzen vor al-

Banking & Finance sowie ein Doktorat an-

chen immer wieder unsere Forschungsfra-

lem im Zuge der

geboten. Ein relativ großer Prozentsatz der

gen gemeinsam mit Praktikern zu er- und

Finanz- und Bankenkrise seit 2009 immer

Master-Absolventen in Innsbruck schließt

bearbeiten. Unsere Forschung findet groß-

wieder mit Expertenkommentaren auch in

ein PhD-Studium daran an und strebt damit

teils an ‚echtem’ Zahlenmaterial statt, das

den Blick einer breiteren Öffentlichkeit. Uni-

ganz direkt auch eine wissenschaftliche Kar-

wir nicht nur von Datenanbietern beziehen,

versitäre Forschung versucht grundsätzliche

riere an.

sondern durch Kooperationen mit Unter-

78

eco.nova


eco.kooperation

nehmen erheben und erarbeiten. Durch die

Als zweites Beispiel aus den aktuellen For-

Einbindung von Praktikern fließen aktuelle

schungsthemen nennt Lawrenz den Be-

Themen und Trends sehr früh in die For-

reich der Handelskredite in Unternehmen,

schung ein. Mein primäres Arbeitsgebiet

die speziell für mittelständische Unterneh-

ist das Thema Risikomanagement. In den

men teilweise sogar noch vor Bankkredi-

letzten Jahren haben sich im Risikobereich

ten die wichtigste Form der Außenfinan-

zahlreiche neue Handlungsfelder und The-

zierung darstellen und damit direkt für das

men entwickelt, die wir in der Forschung

Risikomanagement des Unternehmens von

und auch der Lehre behandeln. Basel III, die

Bedeutung sind. Interessant hierbei ist zum

steigenden Anforderungen der Aufsichtsbe-

Beispiel die Frage, wie Unternehmen bei

hörden, Risikomanagement vor allem in den

der Vergabe von Handelskrediten reagie-

Banken, aber auch außerhalb des Finanzsek-

ren, wenn die Verfügbarkeit von klassischen

tors haben in den letzten Jahren stetig an

Bankkrediten schwerer wird. Erhöhen sich

Bedeutung zugenommen.“

die gesamten Handelskredite oder verrin-

Risikomanagement

gern sie sich? Eine Frage, die unter anderem für die Abschätzung der gesamten Wirt-

In der Forschung beschäftigt sich der Be-

schaftsaktivität und -leistung wichtig zu be-

reich Risikomanagement mit verschiedenen

antworten ist.

Fragestellungen. Die Forscher sitzen nicht

Prof. Dr. Jochen Lawrenz, Institut für Banken und Finanzen an der Universität Innsbruck

Interessanter Austausch für Praktiker

terbildungskurse trägt unter dem Titel

den Märkten diskutiert wird. Es werden daraus Forschungsthemen entwickelt, die dann

Seit vielen Jahren sucht das Institut für

ten Entwicklungen aus dem Risikomanage-

in der Lehre, Projekten oder wissenschaftli-

Banken und Finanzen speziell beim The-

ment zusammen. Dieser Universitätskurs

chen Arbeiten bearbeitet werden. Diese Fra-

ma Risikomanagement auch den direkten

wird von Dr. Jochen Lawrenz gemeinsam

gestellungen müssen breit genug sein, um

Austausch mit Praktikern aus Banken und

mit Dr. Matthias Bank – ebenfalls Professor

eine studienrelevante Dichte zu erreichen,

Unternehmen. Um Lehr- und Forschungsin-

am Institut für Banken und Finanzen und

und es sollten daraus auch Handlungsab-

halte gerade auch für Praktiker erreichbar

Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft –

leitungen hergestellt werden können, die

zu machen, bietet das Institut verschiedene

im kommenden Jänner angeboten. Anmel-

realistische Aussagekraft haben. Lawrenz:

Weiterbildungsformate an. Einer dieser Wei-

dungen sind bereits möglich.

im Elfenbeinturm, sondern schauen, was in

„Risk Management Essentials“ die wichtigs-

„Auch wenn das ein wenig abstrakt klingt, bewegen sich die Fragen sehr eng an aktuellen Entwicklungen und Trends auf den Finanzmärkten.“ Risikomanagement ist eigentlich ein sehr breiter Begriff. Grundsätzlich kann darunter jede Problemstellung verstanden werden, bei der es darum geht, sinnvolle Entscheidungen unter einer Situation von Unsicherheit zu treffen. Die beiden größten finanzwirtschaftlichen Risiken sind hierbei zum einen das Marktrisiko (Was kann ein Investor tun, um sich gegen den nächsten Börsencrash zu wappnen?) und das Kreditrisiko (Wie messen und steuern Banken das Risiko, dass ihre Kredite nicht mehr bedient werden?). Aktuell beschäftigt sich Lawrenz unter anderem mit einer neuen Finanzierungsform für Banken, die als Bedingte Wandelanleihe (engl. Contingent Convertible Bond) bezeichnet und seit der Finanzkrise 2009 als hoffnungsvolle Finanzierungsalternative gelobt wird. Die Idee dabei ist, dass private Investoren bei einer eventuellen Bankenrettung automatisch beteiligt werden und damit eine staatliche Rettungsaktion vermieden werden kann. Lawrenz beschäftigt sich konkret mit der Frage, welche Risiken durch diese Finanzierungsform für Banken, private Investoren und den Finanzmarkt entstehen, und beleuchtet aktuelle Entwicklungen aus wissenschaftlicher Perspektive.

UNIVERSITÄTSKURS RISK MANAGEMENT ESSENTIALS Ab 15. Jänner 2016, vier Termine, jeweils 14 bis 17.30 Uhr

Inhalte des Kurses • Risiken identifizieren und abbilden inkl. Erarbeitung zentraler mathematischer und statistischer Grundlagen für die Abbildung von Risiken • Risiken messen und bewerten – Grundlagen zu gängigen finanzwirtschaftlichen Risikokennzahlen sowie deren Einsatzmöglichkeiten • Risiken steuern. Erläuterung von Finanzinstrumenten, die zur Absicherung und zum Risikotransfer eingesetzt werden können, Einführung in derivative Finanzinstrumente • Schwerpunkt: Kreditrisiken. Erläuterung von theoretischen Modellen zur Abbildung von Kreditrisiken sowie von Modellen, die die Grundlage von kommerziell eingesetzter Risikomanagementsoftware bilden Der Kurs richtet sich an angehende Mitarbeiter im Bereich Risikocontrolling/Risikomanagement, die sich zum Thema „Finanzwirtschaftliches Risikomanagement“ eine fundierte wissenschaftliche Basis aneignen möchten. Teilnehmer erwerben im Kurs die theoretischen Grundlagen zur Modellierung und Quantifizierung von Risiken, die für das Verständnis, die Anwendung und Umsetzung moderner Risikomanagementkonzepte erforderlich sind. Der Kurs schließt nach erfolgreicher Prüfung mit einem Zertifikat ab. Voraussetzung für den Kurs ist Interesse an einem überwiegend quantitativen Zugang zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement. Grundlegende finanzwirtschaftliche Kenntnisse werden vorausgesetzt, fortgeschrittene Kenntnisse aus dem Bereich der modernen Finanzierungstheorie, der Finanzmathematik oder der Statistik sind keine Voraussetzung, um erfolgreich am Kurs teilnehmen zu können. Teilnehmer erwerben im Kurs die theoretischen Grundlagen zur Modellierung und Quantifizierung von Risiken, die für das Verständnis, die Anwendung und Umsetzung moderner Risikomanagementkonzepte erforderlich sind.

ANMELDUNG UND KONTAKT

Tel.: 0512/507-96501 weiterbildung@uibk.ac.at www.uibk.ac.at/weiterbildung/universitaetskurse/risk-management/

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Art Kunst & Kultur

KULTUR & KRIPPEN

A

nlässlich seines 75. Geburtstages gestaltet der Krippenkünstler Hans Knapp vom Weerberg in Zusammenarbeit mit Franz Margreiter aus Ried eine Krip-

All that music

den über lateinamerikanische Abende mit Tanzworkshops bis hin zu Literatur und Musik.

D

Tipp: Am 18. November ist Kabarettistin Andrea Händler im FeuerWerk zu Gast.

des Wiener Architekten Boris Podrecca mit

// www.binderholz-feuerwerk.com

eigenem Möbeldesign und individuellen Sa-

penausstellung in der Galerie im Fügener FeuerWerk. Von Ende November bis

Lichtmess 2016 sind Krippen unterschiedlicher Kunstschaffender zu sehen. Außerdem erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Kulturprogramm von Konzerten, Wildaben-

as Parkhotel Laurin in Bozen hat seit jeher ein besonderes Verhältnis zur bildenden Kunst. Die histori-

schen Mauern durchzieht die moderne Linie

lons. Aus der Leidenschaft des Hausherrn für bildende Kunst entstand zudem eine spektakuläre Sammlung, die quer durchs

DER RING IN ERL 2016

A

Haus zu sehen ist – in jedem Zimmer, den Salons, im Garten. Der Reigen umschließt rund 200 Originalwerke des 20. Jahrhunderts von

uch 2016 erfreut der Erler Ring wieder die internationale Wagnergemeinde –

Holzschnitt bis Leinwand, von Impressionis-

und zwar genau so, wie er ursprünglich konzipiert, aber an kaum einem ande-

mus bis zur Neuen Sachlichkeit.

ren Ort der Welt zu erleben ist. Zugegeben, bis zu den Aufführungen ist noch

Konsequent weitergeführt wird die Liebe zu

Zeit, wer aber dabei sein möchte, sollte scnell sein. Denn 2016 wird es im Passionsspiel-

Kunst und Kultur in den zahlreichen Veran-

haus Erl voraussichtlich nur diesen einen Ring geben.

staltungen des Hotels. In der Laurin Bar fin-

// www.tiroler-festspiele.at

den regelmäßig originelle Events und cooles Entertainment statt. Fixtermin ist der Ape-

Do., 14 Juli 2016: Das Rheingold // Fr., 15. Juli 2016: Die Walküre

ritivo Lungo „Six to nine“ am Donnerstag,

Sa., 16. Juli 2016: Siegfried // So., 17. Juli 2016: Götterdämmerung

wo spritzige Drinks zu feinem DJ-Sound ser-

Einzelkarten von 70 bis 150 Euro, Abo von 220 bis 480 Euro.

viert werden. Jeden Freitag verwandelt sich die Laurin Bar zudem in ein Szenelokal mit

Zwischen/Zeit im Festspielhaus:

Live-Musik und internationalen Performern.

17. Sept. 2015: Alpenländisch-chinesische Konzerttage

Ab 21.30 Uhr heißt es dann „All that Music ...!“.

7. Nov. 2015: Kammermusikreihe der Münchner Philharmoniker

Das Repertoire reicht von Gospel über Jazz bis Soul. Kultur trifft Nachtleben! Das gefällt uns sehr! // www.laurin.it

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eco.art

© Günter R. Wett

Gabriele Gruber-Gisler

RAUMGREIFENDE INSTALLATION

abriele Gruber-Gisler, geboren 1960 in Wels, war län-

T

gere Zeit nicht in Tirol zu sehen. Nun ist sie es wieder.

Klebebändern fragil wirkende Kokons, die aussehen, als wäre ein Rie-

In der Galerie Nothburga, wo sie gemeinsam mit Bur-

seninsekt tätig gewesen, verweben mehrere Schichten elastischer Net-

ga Endhardt noch bis 10. Oktober mit ihren Werken zu Gast ist.

ze zu überdimensionalen, durchkletterbaren Hängekonstruktionen im

Gruber-Gisler arbeitet gerne mit grundsätzlichen Begriffen,

öffentlichen Raum. Für die Ausstellung „Out of balance” im aut entwi-

Ideen, Gedanken und Bedeutungen, die ästhetisch und sinn-

ckelte Numen/For Use ein völlig neuartige Form der Installation. Zu

lich umgesetzt eine starke Präsenz haben. Ihrer Mixed Medie

sehen ist die röhrenartige Neztkonstruktion, die sich von der Galerie

stellt die Galerie Papierarbeiten von Burga Endhardt zur Seite.

über die Lounge bis in die untere Ebene spannt, noch bis 10. Oktober.

Ihre Werke beruhen auf der ständigen und dauerhaften Be-

// www.aut.cc

BACK IN TIROL

G

ape, Tuft, Net, Net Blow-up, String – unter diesen prosaischen Titeln verwirklicht das auf Szenographie spezialisierte Kollektiv Numen/For Use begehbare, interaktive Installationen,

die fazinierende sinnlich-räumliche Erlebnisse bieten. Sie spinnen aus

obachtung und zeichnerischen Übung von Auge und Hand. Die Farbe ist nicht Mittel zum Zweck, Graphit nicht Material für Aufzeichnung und Wiedergabe von Dingen. Vielmehr steht ihre Arbeit in der Tradition des Schaffens einer eigenen künstlerischen Wirklichkeit. // www.galerienothburga.at

WIEDERAUFNAHME

D

LANGE NACHT DER MUSEEN

SAMSTAG, 3. OKTOBER, 18 – 1 UHR TIROLER LANDESMUSEEN

as Musical „Cabaret“ ist eine bildgewaltige

Zeitreise in das Berlin der späten Zwanzigerjahre. Und fand von April bis Juni dieses Jahres derart großen Anklang, dass es nun wieder in den Spielplan des Tiroler Landestheaters aufgenommen wird. Premiere ist am 1. Oktober im Großen Haus. // www.landestheater.at

Nina Proll als Sally Bowles // Foto: Günther Egger

tiroler-landesmuseen.at

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„Isidor wird Nachtgespenst“, Innsbrucker Ritterspiele

Die kleinen Bühnen der Landeshauptstadt Eine leere Bühne ist ein Raum, der Platz für völlig neue Welten lässt. Wer als Zuschauer ins Theater geht, gibt sich der Erwartung hin, dass genau dieser leere Raum sich mit Leben füllt und eine Geschichte erzählt. // TEXT: INES BURKHARDT

Aufführung im Jugendland

„Vollmondbetrachtungen“ im Theater Melone

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A

eco.art

n einem warmen

ters anschaut, aber ebenso kommen Kinder

„Die Subventionen sind weniger geworden,

Juli-Abend sind es

und junge Menschen ins Bierstindl.“ Bei den

früher gab es deutlich mehr. Aber in schwe-

nur wenige Men-

Märchenstücken sei die Stimmung besonders

ren Wirtschaftszeiten spürt es der Kulturbe-

schen, die sich

gut. Die Kinder fiebern mit und rufen dann

reich leider als Erstes“, meint Lezuo. 
Auch

der Erwartung

auch schon mal aufgeregt ins Stück, um den

die Lizenzgebühren für Theaterprojekte ver-

im Freien Theater

Hauptfiguren bei ihren Abenteuern zu helfen

schlingen einiges vom Budget.

– zum Glück ohne Massenschlägerei.

Das Theater Grenzenlos führt Boulevard-

Innsbruck hingeben. Ganz leer ist die Bühne nicht. Ein Mann im Turnanzug spaziert

theater und Krimis auf. „Es ist gar nicht so

freundlich zu. Wenn es dunkel wird, wird er

Harte Arbeit hinter den Kulissen

sich in einen cholerischen Sportlehrer ver-

Bevor sich der Vorhang das erste Mal hebt,

niert wird, und will natürlich meine ganzen

wandeln. In „Vollmondbetrachtungen“ wird

erfordert es mehr als die Lust am Schauspiel.

Darsteller immer unterbringen.“ Und obwohl

der Sportlehrer sich mit einem Lehrer ausei-

Es müssen Kostüme geschneidert, Bühnen-

manche der Stücke leider einiges an Lizenz-

nandersetzen, der sich eigentlich als Frau im

bilder entwickelt und Promotionsmaterial

gebühren kosten, gehört es noch zu den Frei-

falschen Körper geboren fühlt. Und das passt

vorbereitet werden. Es folgen lange Proben

heiten der Off-Szene, zu entscheiden, was ge-

nicht in sein konservatives Weltbild. Es wird

und oft ein Kampf um Aufführungsrechte.

spielt wird. Es müsse nicht auf Zahlen oder

auf der Bühne gebetet, geschrien, geweint, ge-

Damit die Darsteller sich weiterentwickeln,

die Vorlieben der Abonnenten geachtet wer-

lacht, Tabus gebrochen. Eine eigene Welt mit

gibt es regelmäßig Workshops mit Profis,

den, wie es bei großen Stadtbühnen der Fall

eigenen Problemen, erschaffen auf einer klei-

auch professionelle Regisseure werden ger-

sei. Die Vereinsobfrau hat auch schon selbst

auf und ab, nickt den eintrudelnden Gästen

einfach, das richtige Stück zu finden“, sagt Lezuo, „ich entscheide, welches Stück insze-

nen Bühne – wie es einige in Innsbruck gibt.

Theaterfreudige Tiroler Nach Angaben des Theater Verbandes Tirol gibt es in Innsbruck 36 Bühnen, Vereine und Gruppierungen, die sich das Schauspiel zur Aufgabe gemacht haben. Meist sind es Laien-

„ES GIBT BEREITS SO VIELE PROBLEME UND BELASTUNGEN IM ALLTAG. DAS THEATER SOLL UNTERHALTEN UND EINEM DAS LEICHTE GEFÜHL MIT NACH HAUSE GEBEN. DIE LEUTE SOLLEN LACHEN KÖNNEN.“

Vereinsobfrau Marion Frank, Innsbrucker Ritterspiele

spieler, die ihre Freizeit opfern, um Bühnenproduktionen auf die Beine zu stellen. Im Schatten des Tiroler Landestheaters hat sich über die letzten Jahrzehnte eine eigene

ne zu Hilfe genommen. Das alles machen die

Theaterstücke für ihre Gruppe geschrieben.

Off-Szene entwickelt, die vom zeitgenössi-

Schauspieler und Mitglieder der Ritterspiele

Eines wurde sogar extern aufgeführt, wobei

schen Drama über Puppenspiel bis hin zum

Innsbruck in ihrer Freizeit. „Man kommt da-

sie als Autorin zur Premiere eingeladen wur-

Bauernschwank regelmäßig quasi alle Stü-

bei oft an seine Grenzen, aber das ist es wert“,

de. „Das ist dann schon ein besonderes Ge-

ckerln spielt.
Eine der ältesten dokumentier-

resümiert Frank. „Und etwas verrückt muss

fühl, wenn du siehst, wie ein anderer Regis-

ten Theatergruppen Innsbrucks ist das „Prad-

man wohl auch sein“, gibt sie zu. Neben logis-

seur deinen Stoff umsetzt“, erzählt sie nicht

ler Bauerntheater“, das 1762 erstmals erwähnt

tischen Herausforderungen wie Kostüm und

ganz ohne Stolz.

wird. Aus ihm entwickelten sich über die Jahr-

Bühnenbild ist auch der Platz eine große Hür-

hunderte die heutigen „Innsbrucker Ritter-

de für viele Vereine geworden. Denn nicht jede

Die Hamlets von morgen

spiele“, die im Kulturgasthaus Bierstindl gas-

Schauspielgruppe hat ein eigenes Theater zur

Die Leidenschaft fürs Theater kennt kein Al-

tieren. Vereinsobfrau Marion Frank bekommt

Verfügung. Probenräume seien ohnehin ein

ter. Während bei den Innsbrucker Ritterspie-

ein Glänzen in den Augen, wenn sie von der

eigener Luxus. „Wir haben teilweise in Garagen

len die ältesten Darsteller über 80 Jahre alt

Geschichte ihres Vereins erzählt: „Damals war

und alten Häusern geprobt, ohne Klo oder Hei-

sind, machen woanders die Kleinsten bereits

das Theater noch eine Wanderbühne, ohne

zung“, so Frank. Dieses Problem haben viele

im Kindergarten ihre ersten Bühnenerfah-

festen Sitz.“ Gespielt hätten die Laiendarstel-

Gruppen. So entstehen eigene Kooperationen,

rungen. Bei der Theatergruppe Grenzenlos

ler bei Festen, auf der Straße und wo sich die

um allen Theaterfreunden die Lust am Spielen

kommt der Nachwuchs meist aus den eige-

Möglichkeiten eben ergaben. Später siedelte

zu ermöglichen.

nen Familien, die über die vergangen Jahr-

die Wanderbühne an den Lodronischen Hof.

Im Theater InnsTanz werden normalerwei-

zehnte entstanden sind.

„Das war oft eine Mischung aus Theaterstück

se Ballettaufführungen gegeben. Wenn die

Die ersten Schritte im Rampenlicht können

und Improvisation, viel politisches und gesell-

Bühne nicht für die hauseigenen Vorfüh-

Kinder und Jugendliche beim Jugend- und

schaftliches Tagesgeschehen floss mit ein“, er-

rungen gebraucht wird, darf der Verein The-

Freizeitzentrum „Jugendland“ in Innsbruck

klärt Frank. Das kam beim Publikum an. „Die

atergruppe Grenzenlos seine Stücke dort

wagen. Das Zentrum bietet allerhand un-

Zuschauer mischten sich oft lauthals ein. Das

präsentieren. Obfrau Renate Lezuo ist seit

terschiedliche Freizeitmöglichkeiten und

konnte schon mal in einer Massenschlägerei

27 Jahren im Verein aktiv. Seit ihrem 13. Le-

Workshops an. Bereits seit über zehn Jah-

enden“, meint Frank lachend.

bensjahr geht sie der Schauspielerei in der

ren haben sich rund um die Bühne eigene

Ganz so emotional geht es bei den Ritter-

Freizeit nach. Sie kann ein Lied davon sin-

Gruppen entwickelt – die Künstlerkinder.

spielen heute nicht mehr zu. Der Verein hat

gen, wie schwierig es sein kann, ein passen-

Projektleiter Florian Schieferer betreut und

sich auf drei Richtungen fokussiert: locke-

des Stück auch wirklich auf die Bühne zu

koordiniert die vier unterschiedlichen Kin-

res Boulevardtheater, die Ritterspiele und die

bekommen. Besonders an den finanziellen

der- und Jugendgruppen. „Es geht bei uns

Märchenbühne für Kinder. Eine wirkliche

Ressourcen scheitere es oft. Zwar gebe es

darum, dass die Kinder die Vielschichtigkeit

Zielgruppe gibt es indes nicht. „Es gibt Stamm-

Förderungen seitens der Stadt, doch diese

des Theaters und des Schauspiels kennen-

publikum, das sich jedes Stück gerne auch öf-

decken nur einen kleinen Teil der Kosten.

lernen“, erklärt Schieferer. Die Jüngsten sind

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eco.art

er unter anderem im Theater am Gärtnerplatz in München und am Tiroler Landestheater engagiert. Trotzdem führt er einmal im Jahr im Freien Theater Innsbruck eine kleine Inszenierung auf. Der cholerische Sportlehrer aus „Vollmondbetrachtungen“ ist erst durch seine Regie so cholerisch geworden. Und der Sportlehrer sowie die anderen Darsteller sind professionell ausgebildete Schauspieler, die sonst überall im deutschsprachigen Raum ihre Rollen haben. Das „Theater Melone“ hat sich der zeitgenössischen Dramatik gewidmet. „Die Off-Szene ist in Tirol sehr lebendig“, beginnt Hackspiel zu erzählen. „Es ist generell schade, dass die klei-

Probe zu „Charleys Tante“ der Theatergruppe Grenzenlos

nen Bühnen oft als Karrieresprungbrett verkannt werden. Die Off-Szene ist ebenso ein Auffangbecken für viele Künstler, die gerade kein Engagement an Stadttheatern und großen Bühnen erhalten haben.“ Und das Potenzial dieser Künstler müsse genutzt werden. Hackspiel, der sonst in Wien lebt, hat sich zum Ziel gesetzt, etwas mehr Professionalität in Innsbrucks Theaterlandschaft zu bringen. Als freischaffender Schauspieler hat er eigentlich eine relativ gute Auftragslage. Auch seine Kollegen, die später noch am Abend auf der Bühne spielen, sind an Bühnen oder in Fernsehproduktionen beschäftigt. Dazwischen treffen sie sich für mehrere Wochen, um ein Theaterprojekt zu realisieren. „Die Off-Szene ist wesentlich vielschichtiger und anspruchsvoller geworden.“ Die

© Jugenland

Szene könnte auch für die großen Theaterstätten von Vorteil sein. „Du lernst, mit wenig finanziellen Ressourcen viel zu erreichen. Der Personalaufwand ist deutlich geringer gerade einmal fünf Jahre alt, wenn sie das ers-

Performance Art Center wollen sich auch ei-

und die Schauspieler und Regisseure lernen

te Mal mit Theater in Kontakt kommen. „Da

nen hohen Standard wahren. Deswegen gibt

wirtschaftlich zu arbeiten.“

geht alles noch sehr spielerisch zu, später in

es einmal im Jahr eine semiprofessionelle

Da der Schaffensprozess so kurz sei, lassen

höheren Kursen achten wir dann darauf, dass

Aufführung. „Es gibt richtige Auditions und

sich aktuellere Themen relativ schnell auf

Theaterwissen vermittelt wird.“ Gemeinsam

Castings, wo sich Interessierte um die Rollen

die Bühne bringen. Das sei wohl der größte

mit Theaterpädagogen werden Grundlagen

bewerben müssen.“ Gemeinsam mit profes-

Vorteil von Theater Melone. Mit den Gefüh-

im Schauspiel, Atem- und Sprechtechnik ver-

sionellen Tiroler Künstlern entstehen eigene

len und den erlebten Bildern auf der Bühne

mittelt. Die Kinder fangen an, die Figuren zu

Theaterstücke, aber auch Musicals, die dann

kommen die Zuschauer in Kontakt mit Din-

gestalten. Gemeinsam entsteht langsam ein

vorgeführt werden. Zahlreiche Produktionen

gen, über die sie sonst nicht so nachden-

eigenes Stück. Wer Blut geleckt hat, kann im

und Schauspieler wurden mit dem Papage-

ken. Die andere Welt hat sie aufgenommen

Performing Art Center des Jugendlands rich-

no-Award, dem internationalen Jugendthea-

und auch mit ihren Problemen vertraut ge-

tig loslegen. „Die Schauspielerei hilft gerade

ter-Preis der Reiman Akademie Salzburg, aus-

macht. Vielleicht ist das auch etwas, was den

den Jugendlichen ungemein, sich persönlich

gezeichnet. Und der eine oder andere wollte

Reiz der Bühne ausmacht. Hackspiel sieht

weiterzuentwickeln und herauszufinden, was

mehr als nur Freizeitspiel und hat den Schritt

darin auch die Möglichkeit, die Zuschauer

man kann und will.“ Für die Jugendlichen sei-

auf die richtige Schauspielschule gewagt, um es

zumindest zum Nachdenken zu bewegen.

en das Training, die Proben und die gesamte

dann auf den großen Bühnen zu versuchen.

„Ich kann Leute nicht bekehren und nicht

Entwicklung des Stücks eine Herausforderung

missionieren. Ich kann sie nur für etwas be-

Teilnehmer mindestens einmal im Schaffens-

Kleine Bühnen mit großem Potenzial

prozess seine persönliche Krise. „Aber umso

Florian Hackspiel muss es nicht mehr versu-

ob als Schauspieler oder Zuschauer. Und

stolzer sind sie, wenn sie später das geschaf-

chen. Er hat bereits einigen Erfolg auf inter-

dass die Bühnen gar nicht mal so groß sein

fene Werk auf der Bühne präsentieren kön-

nationalen Bühnen gehabt. Nach seiner Aus-

müssen, um ihre Faszination zu entfalten,

nen“, meint Schieferer. Jugendliche und das

bildung an der Schauspielschule in Graz war

zeigen sie immer wieder aufs Neue.

an ihre Disziplin. Nicht selten erlebt jeder der

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eco.nova

geistern.“ Begeisterung ist auch das, was die Menschen regelmäßig zur Bühne lockt – egal


G E SUNDHEIT LE BEN

DAS SIEBEN – Eröffnungsangebot Erleben, sehen und spüren Sie DAS SIEBEN – Ihr neues Vier-Sterne-Superior Gesundheitsresort in Bad Häring/Tirol. Genießen Sie hier die Ruhe, den exklusiven Komfort großzügiger Zimmer und Suiten, die vorzügliche Küche, das Alpenpanorama, beste Erholung im Spa sowie Regeneration und Revitalisierung mit unserem einzigartigen Gesundheitskonzept SiebenMed®. Buchen Sie jetzt unser Eröffnungsangebot und steigern Sie Ihr Wohlbefinden nachhaltig.

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eco.art

Uli Brée ist Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur. Er ist unter anderem der Mann hinter den „Vorstadtweibern“, „Vier Frauen und ein Todesfall“, „Tatort“ Österreich und „MännerSchmerzen“. Der gebürtige Deutsche lebt und arbeitet in Tirol auf dem Mieminger Plateau. // TEXT: PIA SCHORER, FOTOS: MICHAEL OBEX

Strukturierter Rock’n’Roll 86

eco.nova


M

eco.art

it über acht Millionen Zuschauern in Deutschland und über einer

Million Zuschauern in Österreich ist „Live is Life“ (2010) einer der erfolgreichsten Fernseh-

filme der letzten Jahre. Aktuell haben gleich die ersten Folgen der „Vorstadtweiber“ über 800.000 Zuschauer in Österreich vor die Bildschirme gelockt. Die Serie wurde sogar ins deutsche Fernsehen verkauft. Uli Brée hat

„KLAR SIND WIR IN EINER LEISTUNGSGESELLSCHAFT. ICH HABE ABER AUCH GEMERKT, DASS NICHT NUR ICH MICH DIESER GESELLSCHAFT ANPASSEN MUSS ODER SOLLTE, SONDERN DIE GESELLSCHAFT KANN SICH RUHIG MIR AUCH EIN BISSCHEN ANPASSEN. UND WENN ICH EIN BISSCHEN ANDERS LEBE, DANN SOLL SIE HALT SCHAUEN, DASS SIE MIT MIR ZURECHTKOMMT. DAS KANN SIE RUHIG AUCH, DIE GESELLSCHAFT.“ Uli Brée

für seine Arbeit bisher vier Romys sowie den Salzburger Stier erhalten und war mit seinem Tatort „Ausgelöscht“ für den GrimmePreis nominiert. Wir baten den renommiertesten Theaterund Fernsehautor im deutschsprachigen

alles gebaut habe, beginne ich, die Geschich-

Henning haben zusammen mit André Heller

Raum zum Gespräch über seine Arbeit, seine

te zu schreiben. Und dann verselbständigt

ein Drehbuch, basierend auf seinem Roman

Leidenschaft, seine Kinder und seine Vision

sie sich und geht ihre eigenen Wege und die

über seine Kindheit, geschrieben. Das Buch

vom Leben. Ausnahmsweise per du.

muss ich sie dann auch gehen und ziehen

wird hoffentlich nächstes Jahr als Kinofilm

lassen. Ich habe schon einen genauen Plan

verwirklicht. Und das kann ein ganz ganz

ECO.NOVA: Die „Vorstadtweiber“ sind

und weiß sehr genau, wo die Reise hingehen

schönes und tolles Projekt sein!

aktuell die große Serien-Eigenproduktion

soll. Aber wenn sich dann meine Geschichten

im ORF und stammen aus deiner Feder.

und Figuren verselbständigen, dann lasse ich

Was begeistert dich daran ganz besonders?

Worin siehst du als Autor den Grund für

sie immer laufen. Wenn sich die Geschichte

Dieses Eintauchen und Weiterreisen seiner

den großen Erfolg?

durch eine Pointe oder einen tollen Plotpoint

Reise. Wir haben den Heller’schen Kontinent

ULI BRÉE: Sex. Keine Kompromisse. Un-

wendet, dann mache ich es einfach.

noch erweitert, glaube ich. Wir sind weiterge-

konventionelle Erzählweise. Es ist nicht alles

reist, seine Reise, die er begonnen hat, haben

so weichgespült, so brav und so lieb. Es zeigt

Überraschst du die Zuschauer gerne?

wir weitergeführt.

die ganzen menschlichen Abgründe. Die Fi-

Ja klar. Ich überrasche gerne mich und die

Und dann natürlich noch „Live is Life“ – ein

guren sind Opfer und Täter zugleich und

Zuschauer mit meinen Figuren. Ich finde,

Film, auf den ich stolz bin. Aber eigentlich

es gibt viele überraschende Wendungen. In

logisch erzählte Figuren sind langweilig.

auch nicht wegen dem Produkt, sondern

Wahrheit sind die „Vorstadtweiber“ amerika-

Im wahren Leben tun wir ganz viele Dinge,

weil daraus eine enge Beziehung und tiefe

nisch erzählt. Und das hat sich der ORF end-

die eben genau nicht logisch, sondern nur

Freundschaft zu Blacky Fuchsberger ent-

lich einmal getraut oder es ist ihm passiert.

emotional nachvollziehbar sind, wenn man

standen ist, der leider letztes Jahr verstarb.

selber schon mal in genau der Situation ge-

Also mich begeistert, was der Film dann mit

Was heißt. Es ist ihm passiert?

steckt ist. Wenn ich aber von außen eine

mir gemacht hat. Oder dass er mich hinge-

Na ja: Bei der ersten Staffel wurde nicht viel

Situation betrachte, ist sie meistens total ab-

führt hat zu dieser Freundschaft. Das ist für

reingeredet und man hat uns einfach arbei-

surd: Warum jetzt ein Freund von mir den

mich das Besondere.

ten lassen. Film sind immer viele Beteiligte,

und den Wahnsinn macht, weil er total ver-

sind Produzenten, Regisseure, Akteure, Auto-

liebt ist. Da sage ich von außen betrachtet:

Du bist in Nordrhein-Westfalen geboren.

ren ... Es ist ein Riesenclan, der so eine Serie

Alter, bist du deppert? Ja! Wenn ich aber sel-

Warum bist du nach Tirol gekommen?

wie die „Vorstadtweiber“ auf Schiene bringt,

ber in der Situation bin, verstehe ich, warum

Die Liebe! Die Tirolerin! Aber ich habe vor-

und es ist immer ein unglaublicher Kraftakt.

er nicht anders handeln konnte.

her schon rund 20 Jahre in Wien gelebt.

Wie darf sich jemand deine Arbeit

Was begeistert dich heute nach über

gen und lebe jetzt auch schon wieder seit

vorstellen, der nicht vom Fach ist?

25 Jahren immer noch an deiner Arbeit?

13 Jahren in Tirol. Ich wollte damals auf die

Jeder Autor arbeitet anders. Ich bin ein

Jetzt begeistert sie mich noch mehr als frü-

Schauspielschule gehen und habe für mich

Schnellschreiber. Für manche meiner Kol-

her. Weil ich mein Handwerk so beherrsche.

gewusst: Wenn ich jetzt nicht gehe, dann ver-

legen wäre es ein Horror, zehn Bücher in ei-

Und wenn ich als Autor mein Handwerk aus

sauere ich da in dem Kaff und werde nicht

nem Jahr zu schreiben – ich schreibe es in

dem „FF“ beherrsche, dann muss ich es nicht

mein Ding leben. Und das habe ich dann ge-

einem Teil der Jahres, denn es ist nur ein Teil

mehr anwenden. Und dann ist es super!

macht.

meiner Beschäftigung.

Dann kann ich wie ein guter und virtuoser

Wie man sich das vorstellen darf: Ich habe

Geiger einfach anders geigen.

Ich bin mit 17 aus Deutschland weggegan-

die „Vorstadtweiber“ zusammen mit dem Re-

Warum bleibst du in Tirol? Ich lebe wirklich sehr gerne in Tirol. Auch

dakteur Alexander Vedernjak geplottet, das

Welche deiner Arbeiten liegt dir

wenn dieser Satz schon viel missbraucht ist:

bedeutet die ganze Geschichte durchstruk-

selber am meisten am Herzen?

Ich lebe da, wo andere Urlaub machen. Also

turiert. Wenn ich mich dann auskenne und

Etwas, was jetzt erst kommt. Ich und Rupert

ich müsste jetzt auch nicht auf Urlaub weg-

eco.nova

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eco.art

fahren, aber die Kinder wollen unbedingt. Ich

abhängigkeit. Das ist für mich das Einzige, was

die Gesellschaft kann sich ruhig mir auch ein

könnte hier in Tirol den ganzen Sommer ver-

mich an so einer Firma interessiert, finanziell

bisschen anpassen. Und wenn ich ein bisschen

bringen und in der Sommerfrische sein. Ich

kann ich auch so weitermachen wie bisher.

anders lebe, dann soll sie halt schauen, dass sie mit mir zurechtkommt. Dass kann sie ru-

fahre leidenschaftlich Motorrad und kann hier abends einfach eine Runde Moped fahren, wo

Mit TriWorx gibst du ja auch deinem Sohn

hig auch, die Gesellschaft. Diese Wände sind

andere erst sechs Stunden anreisen müssen.

Moritz die Möglichkeit, seine Fantasien

durchaus beweglicher als man denkt, finde ich.

und seine künstlerische Seite zu verwirkWie siehst du die Kreativbranche in Tirol?

lichen. Er hat die letzten Jahre schon drei

Gibt es sonst noch etwas, was dir im Leben

Geht so eigentlich. Ich kann dir nur sagen:

Motorräder gestaltet.

wichtig ist?

Ich habe vor, eine Filmfirma in Tirol zu grün-

Ich mache das mit meinen Kindern etwas

Ja, das kann ich dir schon sagen: Ich glaube,

den. Die soll TiWorx heißen und ein Ableger

anders. Mir sind Noten völlig egal. Nur das,

du kannst dich im Leben entscheiden, ob

von der TriWorx werden, die ich schon zu-

was sie lieben, sollen sie konsequent und mit

dein Leben ein Sofa ist oder eine Expedition.

sammen mit Markus Wörz habe. Wir wollen

Leidenschaft tun. Und ich bin überzeugt,

Das ist ganz alleine deine Entscheidung! Und

gezielt Stoffe für Tirol entwickeln und dann

dass das, was du liebst und mit Leidenschaft

ich habe mich für die Expedition entschie-

ein bis zwei Filme pro Jahr machen. Viel-

tust, auch aufgeht und du davon auch leben

den. Und das ist halt dann eben oft kein So-

leicht auch nur einen. Neben allen anderen

können wirst. Es ist mir da auch völlig egal,

fa. Es ist aufregend und ich sehe mehr vom

Baustellen, die ich sonst so habe.

was andere Leute in unserer Leistungsgesell-

Leben. Und Expedition ist auch für mich,

schaft dazu sagen. Und für Mathe gibt es ei-

„Vorstadtweiber“ zu schreiben. Ich könnte

Neben deiner Arbeit als Autor bist du auch

nen Taschenrechner.

auch Rosamunde Pilcher schreiben und

als Unternehmer tätig. Hier hat deine Lei-

Das tut Moritz genauso konsequent wie Lilli.

würde ganz locker viel Kohle verdienen. Das

denschaft für Motorräder und Triumph ei-

Ich glaube, man ist seinem Talent verpflich-

kostet mich gar keine Anstrengung. Aber

ne Heimat gefunden. Was bedeutet dir dei-

tet. Wenn ich sehe, wo meine Kinder Talente

für mich wäre das halt ein Sofa. Und was

ne Firma und Unternehmer zu sein?

haben, fördere ich sie und investiere da auch.

ich noch gelernt habe: Ich möchte für mich

Freiheit! Nur Freiheit! Künstlerische Freiheit

Und ich versuche ihnen zu vermitteln: Habe

strukturierten Rock’n’Roll leben, wie ich es

und Verwirklichung von Fantasien. Mehr

den Mut zu scheitern. Scheitere, aber sei mu-

nenne. Das heißt, auch Rock’n’Roll kann man

interessiert mich daran nicht. Ich habe den

tig! Tu nur, und wenn es danebengeht, hast du

planen. Das heißt, ich lebe nicht in den Tag

Markus, der sich um die ganzen Finanzen

es probiert. Nur so findest du deinen Weg.

hinein und Rock’n’Roll und Alter ... Ich glau-

kümmert und der mir sagt, diesen Traum

Ich weiß weder, wo mein Zeugnis aus der

be, ich kann meinen Rock’n’Roll und damit

können wir uns leisten oder den Traum kön-

Schule ist, die für mich eine schreckliche Zeit

mein Leben eben spannend oder langweilig

nen wir uns jetzt nicht leisten. So einer wie

war. Ich habe keine Matura. Klar sind wir in ei-

strukturieren. Und das verstehe ich unter

ich braucht jemanden wie ihn im Hinter-

ner Leistungsgesellschaft. Ich habe aber auch

strukturiertem Rock’n’Roll. Das versuche ich

grund, sonst würde ich verzweifeln. Aber dar-

gemerkt, dass nicht nur ich mich dieser Ge-

zu leben. Spontaneität zu leben, ein kraftvol-

um geht es mir, um größere künstlerische Un-

sellschaft anpassen muss oder sollte, sondern

les Leben zu leben. Und ja, Rock’n’Rolleben!

88

eco.nova


EIN NEUES KAPITEL BEGINNT. VOLVOCARS.AT

DER NEUE VOLVO XC90. MADE BY SWEDEN.

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Musikraum für viele Möglichkeiten

Die Cantina Vecchia begeistert und verzaubert seit Herbst 2012 in der Andreas-Hofer-Straße 43. Im Hinterhof führt ein roter Teppich tief unter die Straßen Innsbrucks. Begonnen hat alles mit einer großen Vision und viel Leidenschaft des Hausherrn Helmut Marsoner. // TEXT: PIA SCHORER 90

eco.nova


eco.art

H

elmut Marsoner wollte den tiefsten und ältesten Weinkeller Innsbrucks nicht

einfach für eine Tiefgarage weichen lassen, sondern ihn als einzigartige und ausgefallene Veranstaltungslocation der Öffentlichkeit zugänglich machen. Schon bei den Umbauarbeiten wurde viel Wert auf Qualität und Details gelegt. Ausgesuchte Beleuchtung und hervorragende Technik finden sich sowohl vor als auch hinter den Kulissen. So wurde aus der Cantina Vecchia eine Symbiose aus modernen Elementen und traditionsreichem Weinkeller. Die neuen Elemente aus hellem Holz, schlichtem Edelstahl und edlem Steinboden verströmen dezente Eleganz. Die massiven Kellermauern, die bewusst roh belassen und nur weiß gestrichen wurden, strahlen Ruhe und Zurückhaltung aus. Der perfekte Rahmen für die regionalen und internationalen Künstler auf der Bühne – pulsierendes Herz und Mittelpunkt der Cantina Vecchia. Wo einst große Holzfässer zur Reifung des Weines gelagert wurden, werden heute die

DIE CANTINA VECCHIA IST GANZ BEWUSST KEINE BAR, DIE REGELMÄSSIG GEÖFFNET HAT. SIE IST VIEL MEHR EIN WUNDERBARER ORT, DER PLATZ FÜR MUSIK UND KULTUR, FÜR EINEN BESONDEREN ABEND UND EIN KOMPLETTES ERLEBNIS SCHAFFT.

hohen Räume für jede Veranstaltung mit viel Gespür für Stimmung immer wieder anders herausgeputzt.

Es darf getanzt werden – die Mitglieder des

Veranstaltung neu zu erfinden und neu zu

Swing Out Tirol – Fans von Big Band Swing,

gestalten. Manchmal werden die Gäste von

Jazz, Rock’n’Roll, Jump Blues, Vintageklei-

einem stilechten Liftboy empfangen oder

Begonnen hat alles mit Marsoners Be-

dung, alten Filmen, Swingtanz, Lindy Hop,

junge hübsche Damen gehen im 20er-Jahre-

geisterung für Jazz. Durch die Zusammen-

Charleston, Balboa, Collegiate Shag und Jive

Look mit Bauchladen durch die Gäste. „Zu

arbeit mit TonArtTirol – eine Initiative von

im Raum Innsbruck – machen es gekonnt vor.

Gast bei Freunden“ ist eine tragende Säule

Christian Wegscheider, Martin Ohrwalder,

Aber auch die regionale Kunst hat in der Can-

der Cantina Vecchia. Hier können junge und

Stephan Costa, Jessi Kreuz, Rita Goller, Flo-

tina Vecchia ein Zuhause gefunden.

ältere Gäste gemeinsam feiern, jeder Abend

rian Bramböck und Charly Kleemayr, eben-

Aktuell stellt der junge Innsbrucker Künst-

soll eine Reise in eine andere Welt sein. Da-

falls 2012 ins Leben gerufen zur Förderung

ler Clemens Wirt Fotoarbeiten im Barbereich

für wandelt sich die Cantina Vecchia für jede

des Jazz und der improvisierenden Musik in

aus. Er hat seinen Bachelor of Arts im Be-

Veranstaltung komplett. Qualität ohne Kom-

Tirol – hat sich die „Jazz Cantina“ durch re-

reich Multimediakunst in Salzburg erfolg-

promisse hat sowohl bei der Akustik als auch

gelmäßige Veranstaltungen einen guten Na-

reich abgeschlossen und beschäftigt sich

bei der Auswahl der Musiker und Showacts

men im Innsbrucker Kulturleben gemacht.

mit Makro- und Modelfotografie. Das Stash

oberste Priorität. Für die Planung des Pro-

Bis zu 20 Livemusiker können bei der Big

Magazine hat ihn als „Austrian Master of all

gramms wird viel Zeit und Akribie aufgewen-

Band gemeinsam auf der Bühne stehen.

things small ...“ bezeichnet.

det, Musiktechniker Tobias Hipf (Hipf Event-

All that Jazz

Während bei den Jazzevents klassisch mit

service) hilft bei der perfekten Umsetzung.

kleinen Tischen bestuhlt wird, wird bei ande-

Ort mit Persönlichkeit

ren Veranstaltungen wie dem Burlesque be-

Myra Valentin führt die Vision und die Lei-

merpause und startet dann ab Ende Septem-

wusst viel Platz fürs Tanzen geschaffen.

denschaft von Helmut Masroner in der

ber wieder mit ihrem Programm für das 2.

Mit dem Burlesqueabend hat die Cantina Vec-

Cantina Vecchia weiter und bringt ihre Per-

Halbjahr 2015. Die Location ist nur an Pro-

chia ein Novum in Innsbruck etabliert. Nach

sönlichkeit, ihren Esprit und ihr Gespür als

grammtagen geöffnet – kann aber auch für

langem Suchen und guten Kontakten zu pro-

Gastgeberin mit viel Begeisterung ein. Da-

private Feiern und Veranstaltungen exklusiv

fessionellen Tänzerinnen konnte ein Abend

niela Oberheinricher unterstützt sie mit der

gemietet werden. Besondere Anlässe verdie-

ins Leben gerufen werden, bei dem die Gäste

gleichen Leidenschaft. Die beiden Damen

nen einen besonderen Rahmen, egal ob mit

in die Welt der 1920er- und 1930er-Jahre ein-

lenken und leiten die Geschicke des alten

oder ohne Künstler. Wobei der Vielfalt auch

tauchen können. Die Kostüme der Tänzerin-

Weinkellers – nur für die Abendveranstal-

hier keine Grenzen gesetzt werden, egal ob

nen sind aufwendig, stilecht und glamourös,

tungen haben sie ein kleines Team, das ihnen

Galadiner, Firmenfeier oder lockere Cocktail-

DJ und Sängerin ebenfalls. Und auch die

zur Seite steht. Es ist den beiden ein persön-

party – alles ist möglich.

Gäste kommen im Look der damaligen Zeit.

liches Anliegen, die Cantina Vecchia für jede

// www.cantina-vecchia.at

Im Juni geht die Cantina Vecchia in die Som-

eco.nova

91


Mobil Auto & Motor

!

WEITERE TESTBERI CHTE, NEWS UND MEHR UN TE WWW.ECO-MOBIL. AT R

Mach mal

blau! IKONE NEU INTERPRETIERT Acht Jahre nach der Präsentation der aktuellen Baureihe wird der Fiat 500 (und auch die Cabrio-Version) gründlich überarbeitet. Außen zeigt sich dies vor allem

N

an der Frontpartie und den Rückleuchoch im September wird der 488 Spider von Ferrari seine Premiere feiern. Auf der

ten, innen ist das Armaturenbrett neu.

IAA nämlich. Erwartet wurde der Schönling aus Maranello schon länger, dass er je-

Gleich geblieben sind die Abmessungen,

doch in sattem Blau daherkommt, war dann doch eine Überraschung. Bekannt ist

die die kleine Knutschkugel so richtig

indes der Vierliter-V8, der auch dem Roadster ordentlich Beine macht. Unter der Haube lauern

liebenswert machen. Zu haben in vielen

außerdem stattliche 670 PS darauf, losgelassen zu werden – Ende soll bei 325 km/h sein. Damit

frechen Farben ab rund 13.000 Euro für

löst er den F50 als bisher schnellsten offenen Ferrari ab. Wie viel der hübsche Newcomer kos-

das 69-PS-Einstiegsmodell.

tet, weiß man noch nicht genau. 250.000 Euro werden aber wohl nicht reichen ...

Die Spitze der Sportlichkeit. Der neue Audi S8 plus leistet 605 PS, sprintet in 3,8 Sekunden auf 100 km/h.

RAFFINIERT VW hat seinen Sharan überarbeitet, Ford schießt seinen neuen Galaxy hinterher. Herausgekommen ist ein fast völlig neues Fahrzeug mit einer ganz besonderen Kombination aus Leistung und Wirt-

SATTES AUSRUFEZEICHEN!

schaftlichkeit, blitzschneller Reaktion

Audi hat mit dem S8 plus seine Sportlimousine noch einmal nachgeschärft. Die Ingeni-

und intelligentem Allradantrieb. Die Ba-

eure haben dafür den 4.0-TFSI-Motor noch einmal weiterentwickelt, sodass das klang-

sisversion bildet ein 6-gängiger 160-PS-

volle V8-Biturbo-Aggregat nunmehr 605 PS leistet. Elektronisch abgeriegelt wird bei 250

Benziner (ab 39.090 Euro), Topmodell ist

km/h, optional geht’s auf 305 km/h. Und schön isser sowieso ... Preise gibt’s noch keine,

ein 210-PS-Bi-Turbo (ab 47.550 Euro).

der „normale“ S8 startet bei 148.000 Euro. Aber das ist halt der plus ...

92

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eco.mobil

ECO.MMENTAR

Leicht bergauf

Im Juli 2015 sind die heimischen Pkw-Neuzulassungen wieder angestiegen. Bruno König, Motorredaktion

I

m Vergleich zum Juli des Vorjahres legt der Neuwagenmarkt

Exakt 105 Jahre nach der Firmengründung präsentiert Alfa Romeo im Mailänder Vorort Arese ein komplett neues Modell. Giulia feiert ihre Weltpremiere auf dem Gelände jenes Werks, in dem von 1965 bis 1977 der historische Vorgänger gebaut wurde.

um 8,7 Prozent auf 26.917 Fahrzeuge zu. Kumuliert liegen die Pkw-Neuzulassungen nach den ersten sieben Monaten mit mi-

nus 1,5 Prozent nur noch knapp hinter dem Vorjahresergebnis. Nach wie vor hoch im Kurs stehen SUV-Modelle, die nach den ersten sechs Monaten einen Anteil von 23,4 Prozent am Gesamtmarkt

MÄDELSABEND

haben. Vor zehn Jahren lag dieser noch unter zehn Prozent. Der

Die neue Giulia steht für die Neuausrichtung der Marke Alfa,

klasse. Nach den ersten sechs Monaten ist Audi die führende Allrad-

kommt sie doch auch als Erste mit dem überarbeiteten Logo

marke in Österreich. Insgesamt setzen 22,5 Prozent aller Autokäufer

daher. Was gleich geblieben ist und alle Modelle eint, ist die

auf den 4WD-Antrieb.

feine Balance aus Tradition, Geschwindigkeit und Eleganz.

Starke Zuwächse hingegen verzeichnete von Jänner bis Juli der

Und dass Italiener etwas von Mode verstehen, ist hinlänglich

Markt der Elektro- und Hybridfahrzeuge – jedoch auf einem nied-

bekannt. Deshalb bekam auch Giulia eine formschöne Verpa-

rigen Niveau. Der Anteil am Gesamtmarkt beträgt 0,5 Prozent bei

ckung – weiblich und dennoch im Alfa-typischen technokra-

Elektrofahrzeugen und 1,1 Prozent bei den Hybriden.

Großteil der SUVs (über 80 %) kommt aus dem Klein- und Kompaktwagensegment. Leichte Zuwächse gab es heuer auch in der Mittel-

tischen Layout. Der Einstiegspreis für die rassige Südländerin liegt bei ca. 35.000 Euro, dürfte für die 510-PS-Topversion aber

Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at

wohl bis 75.000 Euro gehen.

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Mit der ersten Generation des X1 wurde die für die BWM-X-Modelle typische Form der Fahrfreude erstmals in das Premium-Kompaktsegment übertragen. Bis heute wurden weltweit mehr als 730.000 Einheiten des X1 abgesetzt. Das ist eine deutliche Ansage. Präsenz und eine dynamische Linienführung verhelfen dem X1 zu optischer Souveränität – mit der Technik und Fahrspaß auf alle Fäl-

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Und kommt nicht von ungefähr. Robuste Proportionen, kraftvolle

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14:53


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Designerstück

Der Sportwagen BMW i8 ist das emotionale Gegenstück zum ebenfalls elektrischen i3. Während der eine das perfekte Auto für die Stadt ist, wurde der i8 dafür gebaut, ihr zu entfliehen. Mit aufregendem Design, Elektroantrieb und Dreizylinder-Turbo-Benziner fährt der innovative i8 in eine neue Sportwagenzukunft. // TEXT: BRUNO KÖNIG, FOTOS: TOM BAUSE


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A

uch noch ein

Leistung und Reichweite

kommen aus der Großserie und sorgen für

Jahr nach Markt-

Zuallererst muss man den BMW-Soundin-

keinerlei Verwirrung. Die Anzeigen wechseln

einführung des

genieuren für das gelungene Sounddesign

ihre Farbe (von Blau bis Rot) je nach Fahrmodi-

BMW-Sportwa-

gratulieren. Kein Mensch würde beim Be-

Einstellung.

gens i8 werden

schleunigen einen Dreizylindermotor unter

Günstig ist der ganze Spaß jedoch nicht.

zahlreich die

dem sündhaft teuren Carbonkleid vermuten.

Mindestens 137.000 Euro werden für einen

Handykameras aktiviert, wenn man mit

Von sportlich über kernig bis zu rotzig-frech

BMW i8 schon fällig. Dafür bekommt man

der flachen Flunder irgendwo auftaucht.

spielt die Tonleiter die gesamte Palette auf

einen reinrassigen Sportler mit umwerfen-

Das Design begeistert Groß und Klein so-

und ab. Die Systemleitung von 362 PS (231

der Optik und zukunftsträchtiger Antriebs-

wie Jung und Alt. Das Kleid des i8 kommt

PS Benzin plus 131 PS E-Motor) treiben den

technologie.

aber nicht nur optisch gut an. Es hat auch

Sportler in nur 4,5 Sekunden auf 100 und ma-

eine Funktion. Nahezu jedes Teil wurde aus

chen ihn bis zu 250 km/h schnell. Dabei stem-

aerodynamischen Gründen entwickelt und

men die beiden Motoren in Kombination ein

designt. Dies wird besonders am Heck sicht-

herrliches Drehmoment von bis zu 570 Nm.

bar: Die nach hinten zulaufende Tropfen-

Vom Fahrer kaum spürbar arbeiten beide

form ermöglicht einen exzellenten cw-Wert

Antriebseinheiten dabei überaus harmo-

von 0,26. Zusätzlich trägt der Hybrid-Sport-

nisch zusammen. Durch den Allradantrieb

ler seine charakteristischen Finnen an der

ist zudem immer ausreichend Traktion vor-

C-Säule, die damit nicht nur optische Aufga-

handen. Aufgeladen wird der Akku entweder

ben erfüllen, sondern auch die Luft optimal

über den Benzinmotor oder direkt über das

auf die hintere Abrisskante am Heckdeckel

Stromkabel.

leiten. Damit wird der i8 zum besten Beispiel

Die Sitzposition im i8 ist nahezu perfekt.

dafür, dass aufregende Optik und aerodyna-

Eng geschnittene Sportsitze geben reichlich

mische Effizienz absolut Hand in Hand ge-

Seitenhalt, entpuppen sich aber genauso als

hen können.

langstreckentauglich. Schalter und Knöpfe

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FACTS BMW I 8

• Motor: Dreizylinder-Benzin-Turbomotor plus Hybrid-Synchronmotor • Leistung: 266 kW/362 PS • Drehmoment: 570 Nm • Beschleunigung: 4,5 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 250 km/h • Testverbrauch: 6,6 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 49 g/km • Preis: ab 136.999 Euro


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Diskreter Hintereingang

traportion Funktionalität hinzu. Seit Autos

erweiterte Radstand garantieren Komfort und

gebaut werden, wird der Fahrkomfort laufend

mehr Raum für Passagiere und Gepäck. Eine

erhöht: Motorgeräusche werden gedämmt,

im Verhältnis 60:40 teilbare und umklappbare

Fahrwerke komfortabler gemacht und auch

Fondsitzlehne ermöglicht die Erweiterung des

das Schnellfahren fühlt sich irgendwie im-

Gepäckraumvolumens auf bis zu 941 Liter.

mer langsamer an. Vorteile, auf die man heute nur ungern verzichtet. Allerdings geht

Raum und Sicherheit

dies nicht selten zu Lasten des Fahrspaßes.

Für den Mini 5-Türer stehen zahlreiche Sys-

Glücklicherweise hatten die Mini-Ingeni-

teme wie das MINI-Head-up-Display, die

eure und -Techniker in Oxford hier etwas

Option Driving-Assistant mit kamerabasier-

dagegen: Es gelang ihnen mit dem Tiefer-

ter Geschwindigkeits- und Abstandsrege-

Fahrspaß pur und mehr Platz: das verspricht der 5-türige Mini mit weiter verbesserter Fahrdynamik, längerem Radstand, größerem Innenraum und komfortablerer Ausstattung. Wir waren mit dem Cooper D unterwegs.

setzen des Schwerpunktes, einer Verbreite-

lung sowie Auffahr- und Personenwarnung

rung der Spurweite und der Versteifung des

mit Anbremsfunktion, eine Rückfahrkame-

Chassis die perfekte Verbindung zur Straße

ra und ein Parkassistent zur Verfügung. Der

herzustellen und die Geschwindigkeit zu-

fünftürige Mini startet bei 17.790 Euro; für

rück ins Auto zu holen. Schließlich möchten

den getesteten Cooper D werden mindestens

Mini-FahrerInnen auch in einem Fünftürer

22.640 Euro fällig.

// TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG

kung mit serienmäßiger Servotronicfunkti-

E

nicht auf das typische Gokart-Feeling verzichten. Für „sicheren“ Fahrspaß sorgt unter

FACTS

anderem die elektromechanische Servolenon. Die Fahrzeugabstimmung erfolgt über den Mini-Driving-Modus „Sport, Mid und

rstmals in der langen

Green“. Für die notwendigen Pferdestärken

und erfolgreichen Ge-

sorgt der 116 PS starke Diesel, der während

schichte ist die briti-

unseres Tests mit nur 5,3 Litern auf 100 Kilo-

sche Premiummarke

meter das Auslangen fand.

nun auch im Kleinwa-

Gegenüber dem 3-Türer ist der 5-Türer um 161

gensegment mit einem

auf 3.982 Millimeter gewachsen. 15 Millimeter

5-Türer vertreten. Und der neue Mini fügt

mehr Kopffreiheit, 61 Millimeter mehr Innen-

dem spürbaren Plus an Sportlichkeit, Effizi-

raumbreite, zwei zusätzliche Türen und drei

enz, Fahrkomfort und Ausstrahlung eine Ex-

Sitzplätze im Fond sowie der um 72 Millimeter

MINI COOPER D 5-TÜRER • • • • • • • • •

Motor: 1,5-Liter-Dreizylinder-Diesel Leistung: 85 kW/116 PS Drehmoment: 270 Nm Beschleunigung: 9,4 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 203 km/h Testverbrauch: 5,3 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 95 g/km Crashsicherheit: 4**** (79 % lt. NCAP) Preis: ab 17.790 Euro

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Auf allen Vieren Mazda hat seinem neuen 6er nicht nur optische Aufwertungen geschenkt, sondern auch einen AWD-Allradantrieb verbaut. Damit wird er – speziell im Alpenland – zum ernsthaften Gegner für die deutschen Mittelklässler. // TEXT: BRUNO KÖNIG, FOTO: TOM BAUSE

W

enn man sich die heimischen Zulassungen der deutschen Mitteklasse-Autos genauer ansieht, ist der enorme Anteil an allradgetriebener Versionen auffallend. Fast jedes zweite Premiumfahrzeug ist mit Vierradantrieb ausgestattet. Obwohl Mazda mit seinem 6er gute Verkaufszahlen erreichen konnte, fehlte der beliebte 4WD im Verkaufsprogramm. Bis jetzt. Denn ab sofort gibt es sowohl die Limousine als auch den SportCombi mit AWD (All-Wheel-Drive)-Antrieb. Auch op-

tisch haben die Japaner ihrem Mittelklassemodell Auffrischungen zukommen lassen, wenn auch nur marginal. Von außen erkennt man den neuen Jahrgang an der leicht überarbeiteten Front und den neuen LED-Scheinwerfern. Mehr Veränderung zeigt sich dafür im Innenraum: Armaturentafel und Mittelkonsole wurden neu gestaltet und teilweise mit Leder umzogen; die Handbremse funktioniert nun elektrisch und die gesamte Haptik erscheint hochwertiger. Damit und mit dem Allradantrieb kommt man den deutschen Mitbewerbern einen großen Schritt näher.

Strammer Kerl Insgesamt vermittelt der Mazda6 einen strammen Fahreindruck. Sowohl die direkte Lenkung als auch das sportlich abgestimmte Fahrwerk gefallen auf Anhieb. Speziell aus engen Kurven heraus ist der AWD-Antrieb ein echter Gewinn. Dieser Eindruck sollte sich in den kommenden Wintermonaten weiter verstärken. Obwohl sich durch das Antriebsplus auch das Gewicht um rund 60 Kilo erhöht, bleibt der Mazda6 Kombi AWD mit 5,6 Litern auf 100 Kilometer sehr sparsam. Einen besonders guten Eindruck hinterlässt der 150-PS-Diesel aber nicht nur in Sachen Effizienz, sondern durch seine akustische Unauffälligkeit Die gut 2.000 Euro Aufpreis auf den frontgetriebenen Mazda6 sind also absolut gerechtfertigt und gut investiert. Für 37.190 Euro bekommt man ein toll ausgestattetes, geräumiges Mittelklasseauto, das mit dem Allradantrieb nun auch im Winter voll überzeugen wird können.

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FACTS MAZDA6 CD150 AWD ATTRACTION

• Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel • Leistung: 110 kW/150 PS • Drehmoment: 380 Nm bei 4.500 U/min • Beschleunigung: 9,5 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 201 km/h • Testverbrauch: 5,6 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 132 g/km • Crashsicherheit: 5***** (92 % lt. NCAP) • Preis: ab 37.190 Euro

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„Sprechen wir über die Zukunft“ Nächstes Jahr feiert Auto-Linser sein 125-jähriges Gründungsjubiläum. 1931 übernahm das Traditionsunternehmen zudem die Generalvertretung der Adam Opel AG und ist damit zweitältester Opelhändler Österreichs. Wie die Marke unterzieht sich Auto-Linser selbst aktuell einer Verjüngungskur – auch und vor allem im Marketing. // TEXT: MARINA KREMSER, FOTOS: TOM BAUSE

Marketing reloaded: Max Linser und Piero Salituri

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eco.mobil

F

amilienunternehmen

Nun gilt es, neue Zielgruppen zu erschließen.

sind eine tragende

Um junge Menschen anzusprechen, braucht

Säule der Tiroler Wirt-

es ein entsprechend frisches, neues und in-

schaft. Sie sind eng mit

novatives Marketing. Dieses spiegelt sich in

dem Land verknüpft,

der Person von Max Linser wider.

haben hier ihre Wur-

zeln. Beruflich wie persönlich. Sie erzählen

Welche Schritte werden dafür gesetzt?

ihre ganz eigenen Geschichten; jede so indi-

SALITURI: Den Startschuss bildete unser

viduell wie die handelnden Personen. Au-

Stand am Tiroler Autosalon auf der Innsbru-

to-Linser mit Sitz in Innsbruck und Buch bei

cker Frühjahrsmesse, den wir sehr penibel

Jenbach ist eines davon. Auch hinter diesem

geplant und umgesetzt haben. Erstmals wur-

Unternehmen steht eine lange Tradition.

de dabei auch ein Tanz-Flashmob organisiert,

Frauen & Autos

bei dem 20 junge Tänzerinnen plötzlich aus dem Publikum aufgetaucht sind und eine tol-

Seit vielen Jahren steht Doris Linser an der

le Show geboten haben. Bisher gab es derar-

Spitze von Auto-Linser und hat es geschafft,

tige Flashmobs nur auf internationalen Au-

das Unternehmen sicher auch durch schwie-

tomessen, in Innsbruck hingegen noch nie.

rige Zeiten zu navigieren. Sie ist nicht nur

Dass die Aktion Anklang gefunden hat, zeigte

eine von wenigen Frauen an der Spitze ei-

sich vor allem auf unserer Facebook-Seite.

nes Unternehmens im Allgemeinen. Sie ist es auch in einer eher frauen untypischen

Junges Marketing schließt natürlich

Branche.

auch die Onlinemedien mit ein. Was ist

Erfolg ist bei Auto-Linser dabei nicht zwin-

hierbei geplant?

gend mit schnellem Wachstum verknüpft,

MAX LINSER: Generell wollen wir Kanä-

sondern mit Beständigkeit. Dass sich das

le wie Facebook künftig mehr forcieren. Ich

Unternehmen so lange erfolgreich am Markt

bin gerade dabei, unsere Seite entsprechend

hält, kommt nicht von ungefähr. Doris Lin-

aufzubauen und regelmäßig zu bespielen.

Max Linser

„SCHLUSSENDLICH GEHT ES DARUM, FRISCHEN WIND INS MARKETING ZU BEKOMMEN. FACEBOOK IST EIN GUTER KANAL DAFÜR – INFORMATIV UND GLEICHZEITIG HUMORVOLL. WIR WOLLEN NAH AM KUNDEN SEIN.“

Max Linser

ser schafft es, die Qualität im Unternehmen

Als Piero das Marketing übernommen hat,

stabil hoch zu halten, Mitarbeiter zu moti-

gab es zwar eine Facebook-Seite, darauf hat

vieren und zu binden. Die Fluktuation ist

sich jedoch relativ wenig getan. Das zu än-

gering, auch zahlreiche Kundenauszeichnun-

dern, war eine unserer ersten Maßnahmen.

gen sprechen eine deutliche Sprache. Kon-

Es geht darum, den Menschen zu zeigen, was

stante Qualität zu bieten ist nicht einfach –

sich in unserem Haus tut, dass etwas pas-

generell und vor allem in der Branche.

siert – nicht nur bei der Marke Opel generell,

Mit Max Linser steht nun die nächste Gene-

sondern auch speziell bei Auto-Linser.

ration bereit, der gemeinsam mit Marketing-

Schlussendlich geht es darum, frischen Wind

mann Piero Salituri dem Unternehmen ei-

ins Marketing zu bekommen. Facebook

nen neuen, innovativen Anstrich verpassen

ist ein guter Kanal dafür – informativ und

soll. Wir trafen die beiden zum Gespräch.

gleichzeitig humorvoll. Wir wollen nah am

Piero Salituri

Kunden sein und unser positives Image auch

ECO.NOVA: Das Marketing bei Auto-

nach außen tragen. Künftig möchten wir auf

Linser wird derzeit auf neue Beine gestellt.

Facebook zudem praktische Tipps zum Bei-

Warum?

spiel aus der Werkstatt geben. So finden sich

PIERO SALITURI: Es geht dabei haupt-

auch unsere Mitarbeiter auf der Seite wieder.

sächlich darum, eine jüngere Kundenschicht

SALITURI: Es ist uns wichtig, unsere Mitar-

anzusprechen. Auto-Linser verfügt über ei-

beiter in die neue Strategie mit einzubinden

nen großen traditionellen Kundenstamm.

und die Kommunikation nach innen zu stär-

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ken. Sie sind unser wichtigstes Gut. Wir haben einen internen Newsletter etabliert und nehmen heuer erstmals mit sechs Mannschaften am Firmenlauf teil. Das ist extrem wichtig fürs Teambuilding. Denn nur mit motivierten Mitarbeitern ist eine konstante Qualität zu halten. Auto-Linser wird regelmäßig mit Auszeichnungen bedacht, wurde zur besten Opel-Werkstätte gekürt und in puncto Kundenzufriedenheit ausgezeichnet. Wie erklären Sie sich diesen konstanten Erfolg?

SALITURI: 2016 feiern wir unser 125-Jahr-Jubiläum. Ein solches Alter erreicht man nur aufgrund von Professionalität und Qualität. Auto-Linser ist ein Familienunternehmen, hinter dem eine Geschichte steht. Und ein tolles Team. Gerade Auszeichnungen zum Thema Kundenzufriedenheit machen uns besonders stolz, weil es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Beide Filialen in Innsbruck und Buch bei Jenbach haben diese Auszeichnungen bereits mehrfach erhalten. Dies ist Bestätigung und Ansporn zugleich.

„DER OPEL ADAM HAT VOR ALLEM BEI FRAUEN GROSSEN ANKLANG GEFUNDEN UND BIETET EIN TOLLES PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS. ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS DER KARL DARAN ANSCHLIESSEN KANN.“ Piero Salituri

Helfen Modelle wie der Adam oder Karl, eine jüngere Zielgruppe zu erreichen?

SALITURI: Natürlich. Der Adam hat vor allem bei Frauen großen Anklang gefunden

Doris und Max Linser mit der Auszeichnung für „Top-Kundenzufriedenheit“

und er bietet ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich bin überzeugt, dass der Karl da-

tren unterschiedliche Aktionen – wir haben

kommen beim Kauf eines Autos dabei Ermä-

ran anschließen wird können und für das

dazu schon viele Ideen, um eine tolle Präsen-

ßigungen auf Kinokarten und genießen viele

breite und jüngere Publikum ansprechend

tation auf die Beine zu stellen.

weitere Vorteile. Wir sind aktiv auf der Suche

sein wird. Wir verzeichnen vermehrt Anfra-

Der nächste Event findet in Kooperation mit

nach weiteren Kooperationspartnern, um

gen und konnten auch bereits Neukunden

den Stadtgalerien Schwaz statt. Schon jetzt

sinnvolle Symbiosen zu finden, von denen

gewinnen – einerseits natürlich durch die

steht dort ein Opel Corsa zur Besichtigung

beide Seiten profitieren.

neuen Modelle von Opel-Seite und anderer-

bereit. Am 1. Oktober wird im Rahmen des

SALITURI: Wir stecken natürlich zudem

seits durch die internen Anstrengungen und

Abendshoppings schließlich ein Rekordver-

mitten in den Vorbereitungen für das kom-

den gesamtheitlich moderneren Auftritt.

such stattfinden. Gruppen können sich da-

mende Jubiläumsjahr. Wir möchten uns

für anmelden und versuchen, so viele Men-

dabei mit mehreren Aktionen bei unseren

Welche Aktionen stehen

schen wie möglich in dieses Auto zu

Kunden für ihre Treue bedanken und ge-

in näherer Zukunft an?

bekommen. Der Sieger erhält einen 1.000-

meinsam mit Freunden feiern. Und auch

LINSER: Am 19. September wird der Karl of-

Euro-Gutschein für die Stadtgalerien.

wenn 125 Jahre ein Grund zum Zurückbli-

fiziell präsentiert. Zu diesem Termin starten

Außerdem gibt es eine Zusammenarbeit mit

cken sind – wir sprechen doch lieber über die

wir gemeinsam mit mehreren Einkaufszen-

dem Metropolkino in Innsbruck. Kunden be-

Zukunft.

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Einer für alles

Noch mehr Komfort, noch mehr Platz und mindestens genauso viel Geländetauglichkeit wie schon seine Vorgänger zeichnen die mittlerweile dritte Generation des Kia Sorento aus. Mit dem großen Koreaner ist man sowohl in der Großstadt als auch im Gelände bestens gekleidet. // TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG

D

ie Zeiten, in denen

nen hohen Bedienungskomfort. Zusätzlich

Geländewagen

kommen damit die eingesetzten Dekorele-

einfach nur den

mente noch besser zur Geltung. Das Platzan-

nächsten Steilhang

gebot ist enorm und die Sitze bequem. Bis zu

souverän meistern

1.735 Liter Gepäckvolumen kann der große

sollten, sind längst

Kia in sich aufnehmen. Das Außendesign do-

vorbei. Heute müssen die großen SUV zu-

miniert der große, senkrecht stehende Küh-

sätzlich viel Platz und Komfort bieten. Schon

lergrill in Hantelform, der mittlerweile als

die ersten zwei Generationen des Sorento be-

Erkennungszeichen aller neuen Kias gilt.

herrschten diese Disziplinen mit Bravour. Die

Der kräftige Vierzylinder-Turbodiesel mit

dritte Baureihe legt nun überall noch einmal

seinen 200 PS und 441 Nm Drehmoment

ordentlich nach.

passt hervorragend zum Charakter des So-

Länger und flacher ist der Neue geworden.

rento und überzeugt mit Durchzug und Ef-

Die Karosse ist um fast zehn Zentimeter län-

fizienz. Im Durchschnitt gönnte sich das

ger, aber 1,5 Zentimeter niedriger. Damit kann

knapp 1,9 Tonnen schwere SUV 7,4 Liter auf

der Sorento erstmals auch als Siebensitzer

100 Kilometer. Damit wird der größte unter

geordert werden. Dazu bietet er ein anspre-

den Kias zum echten Mitbewerber für SUV

chendes Design und eine umfangreiche Aus-

der Premiumhersteller.

stattung.

Unerreicht bleibt er weiterhin bei der von

Komfort und Übersicht

Kia gebotenen Garantie: Sieben Jahre oder 150.000 Kilometer sorgenfreies Fahren wird

Kaum Schnickschnack, gerade Linien und

garantiert. Der Einstiegspreis für den neuen

große Flächen dominieren den Innenraum.

Sorento liegt bei gut 40.000 Euro in der Aus-

Das ergibt mehr Platz, gute Übersicht und ei-

führung „Silber“.

FACTS KIA SORENTO PLATIN

• Motor: 2,2-Liter-VierzylinderTurbodiesel • Leistung: 147 kW/200 PS • Drehmoment: 441 Nm • Beschleunigung: 9,6 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 200 km/h • Testverbrauch: 7,4 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 174 g/km • Crashsicherheit: 5**** (90 % lt. NCAP) • Preis: ab 40.990 Euro (Silber), ab 53.490 Euro (Platin)

eco.nova

103


Lifestyle Luxus & Trends

FÜR SPIELER

G

leich sechs Spiele aus dem Haus Piatnik wurden als „Spiele-Hit“ ausgezeichnet oder haben es zu-

mindest auf die Empfehlungsliste zum „Kinderspiel des Jahres“ geschafft. Und auch wir sind Fans – etwa vom römischen Würfelspiel „Ludnix“ (ab 10 Jahren, EUR 10,–), dem Bluff- und Merkspiel „Chef Alfredo“ (ab 5 Jahren, EUR 35,–) oder dem strategischen Legespiel „Cacao“ (ab 8 Jahren, EUR 20,–). Die Spiele sprechen allesamt unterschiedliche Fähigkeiten an und sind die perfekte Alternative zu Computer & Co. Nicht nur, weil sie Spaß machen, sondern auch die Kommunikation fördern.

Kreative Birke I

und gibt ihnen damit einen ganz neuen Anstrich. Jedes einzelne gedruckte Bild variiert in Farbe,

W

Schattierung und Maserung, weil auch jedes Stück Holz anders ist. Verwendet wird dafür üb-

sein Mirou zur Modenschau und präsen-

rigens nachhaltig aufgeforstetes Birkenholz. Die Bilder können ganz klassisch an die Wand ge-

tiert um 12 und 15 Uhr die neue Mode für

hängt oder dank eines ausgeklügelten Systems – ein kleines Stück Holz wird einfach in den vor-

den Winter aus seiner eigenen Kollektion

gefertigten Schlitz gesteckt – aufgestellt werden. Wie Sie zu Ihrem Bild kommen, ist ganz simpel:

sowie von ausgewählten Marken. Kiebach-

Im Onlineshop die Größe auswählen, Bild hochladen, nach Belieben einen Effekt hinzufügen,

gasse 12, Innsbruck. // www.mirou.at

n Zeiten von Fototapeten & Co. bekommen bildliche Erinnerungsstücke eine ganz neue Bedeutung. Richtig stylish – und nach eigenen Angaben absolut cool – ist eine Idee aus dem Zillertal. Elwood Woodprints aus Mayrhofen transferiert Ihre Bilder nämlich auf Holz

ZEIT NEHMEN! enn Sie am Samstag, den 19. September noch nichts vorhaben, dann haben Sie es

jetzt. Denn Michael Baumgärtner lädt in

bestellen ... und freuen, wenn’s da ist. Auch preislich sehr o.k., wie wir finden. // www.elwood.at

HIMMEL, ARSCH & ZWIRN

K 104

eco.nova

Passend dazu für Sie: In Frankreich sagt man

eine Sorge, wir sind nach wie vor ein ganz anstän-

„Mademoiselle“, in Italien

diges Magazin. So lautet schlichtweg der Name

„Signora“ und in Schwe-

eines Trachtenlabels, das eine polarisierende Fusi-

den „Fröken“. Julia Trentini

on geschaffen hat, die regionale Tracht und Voralpenhisto-

nennt junge Damen „Freu-

rie mit Subkultur und klassischer Tätowierkunst verbindet.

leins“ ... und widmet ihnen

Und eben einen etwas schrägen Namen hat. Uns gefällt’s!

ihre neue Kollektion.

// Modell Sonntag2 in Botox. Um 529,90 Euro gesehen bei

// Dirndl „Klara“ um 669,90

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exklusiv bei Heu&Stroh


eco.life

REISE.TIPP

t Von der Piste ins Bet

S‘ISCH ZEIT! MAHL

Der nächste Winter kommt bestimmt: Mit den Skiern in die Lobby fahren? Zur Halbpension à la carte speisen? Von der Panoramasauna über das ganze Tal blicken? Eine Legende des Après-Ski live erleben? Das und vieles mehr bietet das Hotel Hinterhag in Saalbach.

A

www.restaurant1809.at

restaurant1809

 Gemütliche Mittagspause  Gediegenes Abendambiente  Firmenevents über Innsbruck  Weihnachtsfeier am Bergisel

rt & Ski-in Hotel“ nennt sich das Hotel Hinterhag in Saalbach. Derartige Bezeichnungen ist man ja gewöhnt. Nicht gewöhnt ist man aber, dass diese Eigenschaften auf eine sehr authentische Art und Weise tatsäch-

lich verwurzelt sind. Bedeutet: Für die Kunst bürgt die Mutter des Hoteliers Sepp Fersterer, die international renommierte Malerin Evi Fersterer. Überall im Haus finden sich ihre großflächigen Bilder. Die Lobby wird von einer ihrer Installationen, dem Spiegelbaum, beherrscht. In diesem Hotel ist „Art“ mehr als Aufputz, hier ist die Kunst zu Hause. Auch der Begriff „Ski-in“ ist mehr als ein Marketinggag: Die Piste endet mitten im Haus ... und zwar wörtlich. Der letzte Schwung führt über den Ski-drive-in direkt in die Lobby. Im Hotel gehen mit viel architektonischem Gespür und Liebe zum Detail Altholz und moderne Materialien eine Verbindung ein, die ebenso stylish wie gemütlich ist. Wer seinen Skitag mit Après-Ski ausklingen lassen will, schwingt in der wenige Meter entfernten, ebenfalls im Familienbesitz befindlichen Hinterhag-Alm ab. Diese hat Evi Fersterer zur Legende gemacht – unter anderem deswegen, weil Evi täglich (!) um 17 Uhr das Publikum mit ihrem „Herzerltanz“ begeistert. Und das seit 1976. Wellness und Entspannung vor dem Abendessen sind ein Must, denn nach dem Motto „dolce far niente“ genießt man vom Sonnendeck aus einen unglaublichen Ausblick über Saalbach und entschwebt in der AlphaSphere-Liege. In der Panoramasauna schweift der Blick über eine fantastische Aussicht und lässt die Sorgen des Alltags weit unten im Tal zurück. Auch kulinarisch geht das Haus eigene Wege. In zwei Restaurants können die Gäste à la carte wählen – und das im Rahmen der Halbpension. Entweder im Restaurant „Herzbuam“ oder im italienisch inspirierten „Seppi’s“. Weil das Hotel ein Gesamtkunstwerk ist, ist auch ein Urlaub im Hotel Hinterhag mehr als nur Winterurlaub – es ist ein Erlebnis.

// www.hinterhag.at

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105 07.08.15 21:02


© SPAR

eco.life

V. l.: Heinz Kröll von der ErlebnisSennerei Zillertal und SPAR-Geschäftsführer Dr. Christof Rissbacher freuen sich über die neue Spezialität „Ziegen-Heumilch“ bei SPAR.

„Gar nicht zickig!“ SPAR bietet ab sofort eine neue Spezialität unter der SPAR-Qualitätsmarke an: die SPAR Ziegen-Heumilch von der ErlebnisSennerei Zillertal aus Mayrhofen.

D

VIVA LA DIVA!

F

rauen mögen’s gern individuell. Die Boutique Diva von Batula Hochenegg in der Innsbrucker Wilhelm-Greil-Straße ist dafür die perfekte Anlaufstel-

le. Denn hier bekommen Sie außergewöhnliche, exklusive Markenmode für jeden Anlass und jede Gelegenheit – ob Beruf oder Date. Aufrichtige, typgerechte Beratung, ehrliche Ratschläge und Stylingtipps sorgen dafür, dass Sie in

as Heumilch-Regulativ mit strengen Qualitätsrichtli-

jeder Situation umwerfend aussehen – egal welcher Typ

nien sorgt für 100%-ige Gentechnikfreiheit und dafür,

Sie sind, hier finden Sie Passendes für jede Figur und jedes

dass keine gärenden Futtermittel verwendet werden.

Alter. Bei Diva können Sie sich von Kopf bis Fuß neu ein-

Die Ziegen leben auf den Bergbauerhöfen, lassen sich im Som-

kleiden, sportlich oder elegant, finden dazu auch gleich das

mer frische Gräser und Kräuter schmecken und im Winter gibt

passende Accessoire oder ein feines Geschenk für die beste

es erlesenes Heu und mineralstoffreiches Getreideschrot. Da-

Freundin. Weil die sich’s genauso verdient hat, eine wahre

mit geht es den Tieren so richtig gut – und sie geben die beste

Diva zu sein.

Milch. „Ab sofort bieten wir unseren Kundinnen und Kunden

// Diva-Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 9.30 bis 18 Uhr,

mit der SPAR Ziegen-Heumilch ein hochqualitatives Produkt

Sa. bis 14 Uhr. www.diva-innsbruck.at

aus dem Zillertal an“, sagt Dr. Christof Rissbacher, Geschäftsführer SPAR Tirol und Salzburg.

Ziegenmilch wird immer beliebter Damit liegt SPAR voll im Trend: Schaf- und Ziegenmilchprodukte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn sie bringen Vielfalt auf den Speiseplan, überzeugen mit ihrem einzigartigen Geschmack und punkten mit wertvollen Inhaltsstoffen. Die SPAR Ziegen-Heumilch ist besonders hochwertig, sie verfügt über ei-

TRINK.TIPP

Harys & George

Qualität durch Regionalität

D

Mit der ErlebnisSennerei Zillertal hat SPAR einen Partner für

fafga zu Gast. Mitkommen werden

qualitativ herausragende Produkte gefunden. Der Familienbe-

ihre neuesten, innovativen und sti-

trieb in der dritten Generation steht seit seiner Gründung im

listisch hochinteressanten Tropfen

Jahr 1954 für höchste Produktqualität und tief verwurzelte Re-

HARYS Syrah (weißgepresst) und

gionalität. Für die Verarbeitung der SPAR Ziegen-Heumilch wird

GEORGE – der „cold-climate“-Rot-

ausschließlich silo- und gentechnikfreie Heumilch von ausge-

weinstil aus St. Georgen. Am Stand

suchten Bergbauern der Umgebung verwendet. Das garantiert

der Weinkellerei Meraner (Halle

nicht nur eine gleichbleibend hohe Qualität, sondern auch die

B1.33) stehen beide gut gekühlt be-

Pflege der heimischen Kulturlandschaft und das wirtschaftliche

reit. // www.hans-moser.at,

Überleben der Heubauern. // www.spar.at

www.meraner.at

nen natürlichen Fettgehalt von 2,8 Prozent und ist aufgrund der schonenden Herstellung bei vollem Geschmack länger haltbar.

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eco.nova

as Weingut Hans Moser aus dem burgenländischen Eisenstadt ist heu-

er vom 21. bis 24. September auf der


promotion

(1) – MINI ODER MAXI CUBE 214-871-11 Dieser edle Würfel mit Quarzwerk reagiert auf Berührung und akustische Signale. Ein Fingerschnipp und Uhrzeit, Datum, Temperatur erscheinen wie hervorgezaubert. Mit LED-Licht, Schlummer- und Weckfunktion. ���������������������������������������������������������ab 39,95 Euro

(2) – SOAP ROCK® „FEUEROPAL“ 214-529-11

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Ein ausgefallener Blickfang für Ihr Bad und GästeWC ist diese luxuriöse Seife in Edelstein-Optik. Sie ist besonders mild und 100 % hautverträglich. Jede Seife ist handgefertigt und deshalb ein Unikat. �������������������������������������������������������������� 17,95 Euro

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(4) – WC-ROLLEN-BAUM 215-833-11

(2)

(3)

Wandskulptur oder vielleicht doch Deko-Objekt? Der WC-Papierhalter mit erstaunlich vielen Talenten. Nimmt dekorativ bis zu 14 Rollen auf. Oder Frottiertücher, Schals, Kinderanoraks ... Bleibt schonend auf Abstand zu Boden und Wand. �����������������������������������������������������������������155 Euro

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(4)

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The 60s are back! Die 60er-Jahre lassen grüßen mit kurzen Kleidern und Röcken in A-Linien-Form sowie außergewöhnlichen Materialien.

M

it kurzen

anschmiegsamer Kaschmir-Doubleface, Fla-

Röcken und

nell sowie Neopren. Prägend sind Tuniken,

Miniklei-

Kleider und Miniröcke in A-Linien-Form,

dern sowie

weite Hosen mit extremen Saumlängen und

grafischen

gerippte Rollkragenpullover – sie bringen

Prints und

den typischen Sixties-Swing ins Spiel. Zu den Lieblingsstücken gehören ein goldener

rit der 60er-Jahre. Warme Honig- und Ka-

„Zaubermantel“ aus Jacquard und extrava-

ramelltöne, Winterwhite und Steinfarben

gante Rippenstrickhosen. Auch die Acces-

unterstreichen die Stimmung. Der Key-Look

soires kommen im modern interpretierten

besteht aus knöchellangem Mantel, Mini-

60er-Jahre-Style. Besonders hervorzuheben

kleid, Fedora-Hut und Stiefeln in Karreeform.

sind Veloursstiefel, kleine Umhängetaschen

Die Materialien zeigen eine immense Viel-

sowie lange Seidenschals mit Blüten zum

falt: fließender Techno-Satin, Crêpe de Chine,

Anklippen.

// Alle Teile auf dieser Doppelseite gesehen bei Marc Cain. www.marc-cain.com

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Wanderlust

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BOWLING BAG aus Veloursleder € 399

Ein junger, lässiger Look, der eine reduzierte Farbwelt, metallischen Glanz und Naturoptiken miteinander verbindet.

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mit doppeltem Metallicband als Verzierung € 129,90

utdoor-Komfort, Utility Style und Glamour verschmelzen zu einer kontrastreichen Einheit: Military Glam. Lässige Parkas,

Lederleggings mit Prägung und cooler Pailletten-Camouflage definieren diesen Look. Die zurückhaltende Farbwelt bewegt sich zwischen Silber, Grau, Schwarz, Oliv und Messing. Perlfang-Gestricke, Denim mit Pailletten und rustikaler Tweed sind wichtige Bestandteile in diesem

CLUTCH

mit grafischer Metallicbeschichtung € 229

Spiel aus metallischem Glanz und Naturoptiken. Charakteristisch sind Pailletten-Jogg-Pants zu Kuschelsweatern oder -jacken, Parkas mit Kaninfellfutter oder Fuchs-Kunstpelz zu Strick und Cargos zu Glamour-Tops. Leggings mit Krokoprägung, Strickpullover mit 3-D-Relief und

TRENDIGER HERRENSCHNÜRER aus Kalbsnappa mit breiter Gummisohle € 279

Chinos stehen ebenfalls hoch im Kurs. Passend dazu das Accessoires-Sortiment: Wanderstiefel mit High Heels, Stiefel mit Lammfell, Pailletten-Sneaker, Bowling-Bags und Schals mit Kapuzen aus Kunstfell.

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LIFESTYLE

h c ä r p s e G im Walther Delle Karth, Elli Marcati, Kathrin Reitz und Harald Höpperger

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel mit LR Patrizia Zoller-Frischauf und Landtagspräsident Herwig van Staa

NEUE PARTNERSCHAFT Bei der Stöttlalm – am Team7-Grün – warteten schon die starken Tiroler mit einer Stärkung.

Schmückten die Schauvitrine im Restaurant 1809 mit Trophäen: Gregor Schlierenzauer, Liz Görgl und Hannes Reichelt

1809

Alois Kluibenschädl jr., Georg Pfanzelt, Thomas Höpperger und Martin Brückl

Ein lauer Sommerabend wurde genutzt, um das neu gestaltete Restaurant 1809 am Innsbrucker Bergisel offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Kulinarisches aus der Region und jazzige Livemusik umrahmten den gemütlichen Teil des Abends. // www.restaurant1809.at

Der Möbelhersteller bene ist nach planlicht das nächste Unternehmen, das in das am Innsbrucker Sparkassenplatz ansässige Open-Innovation-Lab für nachhaltiges Unternehmertum investiert. Neben unterschiedlichen Büro- und Loungemöbeln wird bene im JOS3PH auch die erste interaktive Idea-Wall in Westösterreich installieren. Das multimediale System erlaubt es bis zu zehn Personen gleichzeitig, mittels Bluetooth-Stiften auf einer Wand zu schreiben, wobei die Elemente nur „digital“ mittels Beamer projiziert werden. Gemeinsam mit planlicht feierte man die Partnerschaft beim exklusiven Talkevent zum Thema „Neue Arbeitswelten“. // jos3ph.org

Die Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol, Hannes Gschwentner (li.) und Klaus Lugger (re.), mit Passivhausentwickler Wolfgang Feist // FOTO: VANDORY

AUSGEZEICHNET Die Bruttosieger Markus Witting und Tanja Kluibenschädl mit Stefan Föger

STARKE GOLFTROPHY Der starke Tiroler aus Telfs lud Mitte August zur ersten Föger-Golftrophy. Dafür wurden Kunden mit Architekten und Bauträger mit Freunden des Hauses zu bunten Flights zusammengewürfelt, um am Championcourse eine ganz besondere 18-Loch-Möbelrunde am Golfplatz Mieming zu gehen.

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eco.nova

Für ihr besonderes Passivhaus in der Innsbrucker Wohnanlage Vögelebichl 13a erhielt die Neue Heimat Tirol das begehrte Zertifikat „Passivhaus Plus“. Wolfgang Feist hat das Projekt wissenschaftlich begleitet. Das Gebäude mit 16 Mieteinheiten ist das weltweit überhaupt erste Passivhaus Plus im mehrgeschoßigen Wohnbau. Rechnerisch wird übers Jahr der gesamte Energiebedarf des Hauses selbst produziert.


BIST DU READY... WOFÜR AUCH IMMER?

Wir haben ein paar Veranstaltungen für dich herausgesucht: 5. 9. 12./13. 9. 19. 9. 19. 9. 20. 9. 26. 9. 27. 9. 2. 10. 3. 10. 4. 10.

Best of the Alps, Golf, GC Seefeld-Wildmoos Dolomitenmann, Lienz Tiroler Firmenlauf, Innsbruck Thaurer Alm Rennen MTB, Thaur Aldranser Alm Rennen, Aldrans 4. Innsbrucker NightRUN-Halbmarathon, Innsbruck Golf und Poker Challenge, Casino Seefeld, GC Mieminger Plateau Gentlemens Golf/Watterturnier, GC Innsbruck-Igls, Lans MTB Pfeistrophy, Scharnitz Rote Nasen Lauf, Innsbruck

Gewinne dein sportliches Brillen-Outfit! Schick uns dein sportliches Foto mit (irgendeiner) Brille und einem netten Post auf unsere Facebook-Seite . /isser.optik. Unter allen TeilnehmerInnen verlosen wir je eine Damen- und eine Herren – Sportbrille von Adidas. ISSER OPTIK | 2x in Innsbruck | 1x in Telfs | 1x in Seefeld | www.isser.at |

HANDLE-CREATIV.AT

eco.life


eco.life

Bernadette Zangerl und Florian Federsbacher, Kaufhaus Tyrol, mit Ilvy Rodler

Richard Norz, Barbara Schießling und Michael Kirchmair, Landwirtschaftskammer Tirol

Ilvy Rodler mit dem Mut-Creative-Team rund um Manfred Klenk

Christoph Waltl, Tyrolit, mit Freundin Grazia Gunkel und Manfred Klenk

WIR SIND KOSMETIK VISAGE INNSBRUCK Ein dermakosmetisches Fachinstitut. Unsere tägliche Arbeit kennt nur ein Ziel – die sinnvolle Anwendung von apparativer Kosmetik und hochwertiger Wirkstoffkosmetik um eine rasche, nachhaltige und sichtbare Hautverbesserung unserer Kundinnen und Kunden zu erreichen.

WIR BIETEN KOSMETIK, DIE WIRKT! SEIT 1989! Tipp des Monats: Eine Hautanalyse mit der Visia deluxe, dem wohl fortschrittlichsten Hautanalysesystem von Canfield. Es analysiert 8 verschiedene Hautbilder und misst Falten, Poren, braune Flecken, Ebenheit, Pigmente, Couperose, UV-Flecken und Bakterien. Ab € 50,00 / 45 min

Mutiges Kreativ-Heim Passend zu den hochsommerlichen Temperaturen luden die Innsbrucker Werbeagentur Mut Creative und Fotografin Ilvy Rodler zur Housewarming-Party in die neuen gemeinsamen Büroräumlichkeiten in die Innsbrucker Franz-Fischer-Straße. Gefeiert wurde in den hohen Räumen des Altbaus mit feinstem DJ-Vinyl und einer kulinarischen Weltreise.

Einzigartig in Tirol, einzigartig in ihrer Aussage.

Herbert Waltl, Festival der Träume, LH Günther Platter, Moser-Holding-Chef Hermann Petz und Tirol-Werber Josef Margreiter // FOTO: E. KASER

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IKB-Vorstand Harald Schneider, Dieter Unterberger und der Vorstand der Tiroler Sparkasse, Hans Unterdorfer // FOTO: SCHLOSS MARKETING

TIROL TRAUM

STROM MOBILISIERT

Mit modernen spektakulären, aber auch poetischen Mitteln des neuen Varietétheaters hat das Festival der Träume zu seinem heurigen 25-JahrJubiläum eine gleichermaßen sensible wie facettenreiche Liebeserklärung an seine Heimat geschaffen: den „Tirol Traum“, der von Land Tirol, der Tiroler Tageszeitung und Tirol Werbung mitinitiiert wurde. So wurde der Eröffnungsabend – und alle darauffolgenden – so bunt und vielfältig wie das Land selbst.

Im Straßenverkehr gehören Elektrofahrzeuge noch nicht zum Alltagsbild. Geht es nach der Tiroler Sparkasse und ihren Partnern, soll sich das ändern. Am Mobilitätstag Anfang August machte die Bank einmal mehr auf die ressourcenschonende Fortbewegungsart aufmerksam. Und die Sparkasse geht mit gutem Beispiel voran: Schon seit 2011 hat das Geldinstitut einen umfangreichen E-Fuhrpark. In der renovierten Sparkassengarage gibt es überdies zwei öffentliche E-Auto-Ladeplätze.


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14. tiroler firmenLauf 19. SEPTEMBER 20 15 INNSBRUCK

www.tiroler-firmenlauf.at

BRINGEN SIE IHR UNTERNEHMEN INS LAUFEN Gemeinsam zum größten Teamevent Tirols! Sei auch mit dabei beim größten Teamevent Tirols - am 19. September ist es nämlich wieder soweit, die Innsbrucker Innenstadt wird bereits zum 14. Mal Schauplatz des Tiroler Firmenlaufs. Es sind heuer erstmalig über 3.000 Teilnehmer aus mehr als 500 Tiroler Unternehmen angemeldet, welche unter dem Motto Bewegung, Gesundheit, Spaß und Teamgeist teilnehmen. Spaß und tolle Atmosphäre sind garantiert! Außerhalb des beruflichen Umfeldes etwas gemeinsam zu unternehmen, das Spaß macht, motiviert und zusammenschweißt, abseits von Büroräumen - darum geht es beim Tiroler Firmenlauf. Entscheidend ist das Teamgefühl, das durch die gemeinsame Teilnahme und Vorbereitung entsteht. Einzigartig ist die Verbindung aus Sport, Spaß, Teambuilding und gesellschaftlichem Ereignis. Der Tiroler Firmenlauf bietet ein breites Spektrum an Teilnahmemöglichkeiten, neben dem Laufbewerb mit 5,3 km gibt es auch einen Nordic Walking Bewerb, welcher 3,6 km durch die Innenstadt führt. Die Läufer und Walker starten in 3er - Teams, entweder gemeinsam mit Arbeitskollegen als “Firmenteam” oder gemeinsam mit Geschäftspartnern oder Kunden als “Businessteam”. Und für all jene, die gerne ohne Zeitdruck und Stress den Lauf erleben möchten, gibt es die Kategorien “Fun-Run” sowie “Walk-Talk“ ohne Zeitmessung.

TEAMBUILDING & NETWORKING LEICHT GEMACHT! Der Tiroler Firmenlauf ist nicht nur eine Sportveranstaltung, sondern für viele Unternehmen der erste Schritt in Richtung betriebliche Gesundheitsförderung und Teambuilding. Das Event bietet im Zusammentreffen von über 500 Tiroler Firmen ebenso eine ausgezeichnete Möglichkeit, in einem emotional positiven Umfeld Kontakte zu knüpfen, auf potenzielle Geschäftspartner zuzugehen und gemeinsam einen energiegeladenen, spannungsreichen Tag zu erleben.

GEMEINSAM LAUFEN, GEMEINSAM FEIERN AUF DER OPEN-AIR PARTY! Gemeinsam mitfiebern, gemeinsam bewegen und anschließend gemeinsam feiern! Der Spaß ist mit dem Einlauf der Teilnehmer aber nicht vorbei, im Anschluss an den Lauf steigt vor der beeindruckenden Kulisse des Landestheaters das Firmenlauffest. Es erwarten die Teilnehmer und Zuschauer kulinarische Köstlichkeiten, die Band Torpedos NG wird wie schon letztes Jahr mit einem musikalischen Feuerwerk begeistern. Es folgt die Siegerehrung der schnellsten & größten Teams. Mit dem Erlös der Tombolaverlosung zugunsten des “Netzwerk Tirol Hilft” werden wir wieder Tiroler Familien in Not unterstützen. Infos: www.tiroler-firmenlauf.at


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CRAFT-FOOD-EVENT Die Café Bar Pangea am Adolf-PichlerPlatz lud im August zum ersten CraftFood-Event. Chefkoch Eduard Fritz zauberte ein ebenso kreatives wie raffiniertes Menü, Biersommelier Gregor Lintner, Stiegl, und Inhaber Punit Sikand stellten dazu passende österreichische und internationale Craft-Biere vor. Gestartet wurde mit einer Wassermelone mit Ziegenkäse, es folgten ein Kabeljau, hausgemachte Gnocchi, rosa gebratene Lammkrone, ein knuspriger Schweinebauch, Kalbsbackerl und als Abschluss ein Lambic-Biereis. Christian Riml, Helmut Falkner und Markus Bruggler

25. GEBURTSTAG

Thomas Saller, Georg Kogler, Max Kogler, Kurt Kornherr und Mark Henderson

Phoenix-Führungsspitze: Österreichchef Gerhard Waberer, Europa-CEO Oliver Windholz, Finanzchef (Ö + CH) Andreas Eichhorn und Betriebschef (Ö + CH) Bertram Lossen

Die Ötztaler Elektroprofis Falkner & Riml haben das Vierteljahrhundert voll gemacht. Gefeiert wurde zwar mit einem Jahr Verspätung – aus der Taufe gehoben wurde der Betrieb bereits 1989 –, aber dafür umso besser. Außerdem ist man 1990 schließlich in das erste Betriebsgebäude übersiedelt. Also passt’s dann doch wieder. Das Jubiläumsjahr indes ist gekennzeichnet von großen Referenzprojekten und dem Bekenntnis zur Ausbildung von Lehrkräften. Insgesamt sind bei Falkner & Riml bis zu 100 Mitarbeiter beschäftigt.

Mark Henderson, Mario Bernardi, Giovanni Di Valentino, Volker Böhme und Christian Senn

Gerhard Waberer, Tiroler ApothekerkammerPräsident Martin Hochstöger, BM Eva Maria Posch und Oliver Windholz

FEST BEI PHOENIX

Die Bruttosieger Felix Plaikner und Ronald Csida mit Mark Henderson

GOLF AUF SCHOTTISCH Schottenberockte Golfer sieht man in Rinn selten. Doch kürzlich war es wieder so weit. Zum zweiten Mal fand hier nämlich die „Spirit of the game“-Golftrophy by Johnny Walker statt. Die Teilnehmer wurden auf dem 11. Loch von Mark Henderson von Diageo mit einer Whisky- und Rumverkostung belohnt. Umso beschwingter wurden die restlichen Löcher gespielt ...

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600 Arbeitsstunden, 8.000 Kisten auf 200 Paletten und 12 LKW-Fahrten waren notwendig, um den Warenbestand vom Standort Jenbach an einem Wochenende ins neue Vertriebszentrum nach Hall zu bringen. Die Phoenix Arzneigroßwaren GmbH bezog nämlich mit Juni ihren neuen Standort für Westösterreich. Bei der offziellen Eröffnung feierten rund 100 Apotheker aus Tirol und Vorarlberg mit. Auch das österreichische Phoenix-Management, angeführt von Gerhard Waberer, wünschte der Tiroler Niederlassung rund um Tobias Vogl viel Glück.

Der Vorstand des neuen TAWV: Bgm. Bernhard Schneider, Robert Oberguggenberger, Johann Schweigkofler und Obmann Alfred Egger

AN EINEM STRANG Nach der konstituierenden Sitzung ist es nun offiziell: Acht Tiroler Abfallverbände und Kommunalbetriebe haben sich zu einer gemeinsamen Interessenvertretung, dem Tiroler Abfallwirtschaftsverein (kurz TAWV), zusammengeschlossen. Als Obmann wurde Alfred Egger gewählt. Der neue Dachverband soll zukünftig durch den gemeinsamen Auftritt bei Bund und Land mehr bewegen. Vorrangigstes Ziel ist die Unterstützung der kommunalen Abfallwirtschaft mit einem verantwortungsvollen Wertstoffmanagement.


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