Ausgabe Nr. 09 / September 2015, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00
EWIGE GRATWANDERUNG Das Dilemma zwischen Wirtschafts- und Naturraum
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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN
ULI BRテ右
Autor und Regisseur und sein strukturierter Rock'n'Roll
Tiroler Weg 2021 Imagepflege fテシr den Tourismus
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Tourismus. Und dann? Tirol ist schön und kann zweifellos stolz auf sich sein. Auch wir mögen unser Land. Nicht immer, aber meistens. Nach außen hin werden wir aber nach wie vor fast nur mit Bergen und Natur verbunden. Mit Tourismus eben. Was nicht grundsätzlich schlecht ist, uns aber Chancen nimmt. Versteift man sich nämlich zu sehr auf eine Sache, verliert man ganz schnell anderes aus dem Blick.
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er Tourismus ist in Tirol so sehr Zugpferd, dass ihn Günther Platter vor einiger Zeit zur Chefsache erklärt hat und sich jetzt selbst darum kümmert. In den 1990er-Jahren hat man den Tourismus
sogar zum „Tiroler Weg“ erkoren. Trotz aller Bemühungen ist jedoch Verdrossenheit eingekehrt. Nicht jeder sieht nur mehr das Gute darin. Kritiker werden lauter. Und finden auch in der Bevölkerung Gehör. Wie weit darf Tourismus gehen? Wie sehr darf er die Richtung eines Landes vorgeben? Der Tourismus büßt seine Strahlkraft nach und nach ein. Trotzdem wird daran festgehalten und mit (vermeintlich) neuen Strategien und Visionen versucht, Imagepflege zu betreiben. Doch der Unmut wird vor allem seitens der Industrie immer lauter. Auch sie verlangt Rückendeckung. Gerade in einer Zeit, die so sehr von Umbruch geprägt ist wie die jetzige, täte es gut, sich auf eine breitere Basis zu stellen. Natürlich hat auch der Tourismus Zukunft. Die Industrie hat es aber auch. Das Schlagwort von Industrie 4.0 geistert seit geraumer Zeit durch die Medien und nimmt immer konkretere Formen an. Der Bund will in den nächsten zwei Jahren 280 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung stellen, um den Zug nicht zu verpassen. Denn das wäre fatal. Im Grunde stecken wir nämlich schon mittendrin in der vierten großen Revolution. Die Fabrik ist tot, hoch lebe die Fabrik. Sie bekommt durch die technische Evolution jedoch ein völlig neues Gesicht. Das ist eine Chance für die westlichen Industrieländer, weil es eben nicht mehr große, muffige Fabriksanlagen braucht. Sondern Fachkräfte. Denker. Kreative. Davon haben wir in Tirol reichlich. Nicht nur im Tourismus.
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eco.inhalt
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ECO.TITEL
034 Wirtschaftsgut Wohnen
ECO.ZUKUNFT
Wohnen ist ein Grundbedürfnis.
016 Tiroler Weg 2021
Leben eine Frage des Stils. Die Ver-
064 Tirol innovativ
In den 1990er-Jahren wurde der
antwortlichen der ZIMA-Unterneh-
Unternehmen werden selten aus
„Tiroler Weg“ als Leitlinie zur
mensgruppe, Alexander Nussbaumer
reiner Rationalität gegründet. Meist
touristischen Weiterentwicklung ein-
und Alexander Wolf, im Interview.
steckt eine Geschichte dahinter,
geleitet und seidem bereits einige Male angepasst. Heuer war
persönliche Erfahrungen ... oder
038 Tirols Bezirke
es wieder so weit.
auch Spaß an der Freude: drei Tiroler
Die Gamsstadt ist das touristische Zentrum des Bezirkes, aber wirt-
ECO.WIRTSCHAFT
schaftlich hat Kitzbühel noch viel mehr zu bieten als Streif, wunderbare
028 Die ewige Gratwanderung
Natur und hochklassigen Tourismus.
Beispiele.
ECO.GELD 074 Gezeitenwechsel
Ob Natura 2000, Kraftwerksbauten
Erfolgreiche Unternehmer machen
Schon in den vergangenen Monaten
oder touristische Nutzung der Um-
Kitz zum Powerbezirk.
grassierte die Angst vor steigenden
welt – in kaum einem anderen Land ist das Dilemma zwischen Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum derart präsent wie in Tirol.
Zinsen in den USA und Europa. Denn
050 steuer.berater
steigende Zinsen betreffen alle – sowohl Anleger als auch Kreditnehmer.
056 recht.aktuell
Was tun, wenn es dazu kommt?
sports. business. entertainment.
Die Entertainment Highlights in Tirol! European Darts Matchplay 18. - 20. Sept. 2015 Olympiahalle
Martin Rütter „nachSITZen“ 29. Oktober 2015 Olympiahalle
Andreas Gabalier Live mit Band 21. November 2015 Olympiahalle
Cirque du Soleil „VAREKAI“ 25 .- 29. Nov. 2015 Olympiahalle
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eco.inhalt
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94
ECO.ART
ECO.MOBIL
082 Kleine Bühnen
094 Testberichte
Eine leere Bühne ist ein Raum,
// 094: BWM i8:
der Platz für völlig neue Welten
Designerstück für eine innova-
lässt. Wer als Zuschauer ins The-
tive Sportwagenzukunft.
ater geht, gibt sich der Erwartung
// 097: Mini Cooper D 5-Türer:
hin, dass genau dieser leere Raum
Fahrspaß pur und mehr Platz.
sich mit Leben füllt und eine Ge-
// 098: Mazda6 AWD:
schichte erzählt. Ein Blick auf die
Optisch aufgewertet und mit All-
kleinen Bühnen der Landeshaupt-
radantrieb versehen.
stadt.
086 Strukturierter Rock’n’Roll
VON CHRONOGRAPHEN, KILOMETERN UND UNENDLICHER HINGABE.
100 Marketing 2.0 Mit Max Linser steht nun die
Uli Brée ist Drehbuchautor,
nächste Generation bei Auto-Lin-
Schauspieler und Regisseur. Der
ser bereit. Gemeinsam mit Mar-
gebürtige Deutsche lebt und ar-
ketingmann Piero Salituri soll er
beitet in Tirol auf dem Mieminger
dem Unternehmen einen neuen,
Plateau und gab uns ein sehr per-
innovativen Anstrich verpassen.
sönliches Interview.
090 All that Jazz Im Hinterhof der Andreas-HoferStraße 43 führt ein roter Teppich
ECO.LIFE 108 Wanderlust & Honey Mood
tief unter die Straßen Innsbrucks:
Der Modeherbst von Marc Cain:
in die Cantina Vecchia.
Die Sixties treffen auf Natur.
Belisar Chronograph IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088 redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin Assistenz: Ruth Loreck, Martin Weissenbrunner Chefredaktion: Marina Kremser Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Renate Linser-Sachers, Alexandra Keller, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Mag. Barbara Wildauer, Marion Witting, MSc., Doris Helweg // eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann, Tamara Kainz // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Tanja Ischia, Hannelore Weissbacher, Hannah Oderich Grafik: Sophie Frenzel // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)
w w w. u n i o n - g l a s h ueco.nova e t t e . c 9o m
eco.mmentar
Ausgereizt Österreich hat kein nennenswertes Wachstum? Stimmt nicht. Gesetze, Bürokratie, Schulden und Steuern wuchern ungehemmt. Und stoßen an eine Grenze, hinter der griechische Verhältnisse lauern. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA
W
MMag. Klaus Schebesta
ir haben
zwischen sind wir an einem heiklen Punkt
chen wie immer. Es geht in den nächsten
in den
angelangt. Es wird zu viel. Österreich liegt
Jahren darum, aus den aufgeblasenen Sys-
letzten
bei der Steuerquote, bei den Lohnneben-
temen Luft abzulassen, bevor sie uns um
Jahr-
kosten, bei der Bürokratie, bei der Verschul-
die Ohren fliegen. Es gibt sogar Politiker, die
zehn-
dung im negativen Spitzenfeld. Und verliert
das klar formuliert haben. EU-Kommissi-
ten jede
international an Boden.
onspräsident Jean Claude Juncker möchte,
Menge Ballast angesammelt. Die Gesetzes-
Diese Ursache produziert messbare Wir-
dass wichtige europäische Regeln künftig
flut ist mehr als nur ein Schlagwort, sie ist
kungen: Heuer lag der Tax-Freedom-Day,
alle fünf Jahre auf ihre Tauglichkeit und
spürbar. Inzwischen sehen selbst die Exper-
also der Tag, ab dem die Steuerzahler erst-
Notwendigkeit überprüft werden. Zudem
ten den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ei-
mals nicht mehr für den Staat, sondern
sollen Gesetzesvorhaben von vornherein
nes der wichtigsten Gesetze, das Allgemei-
den Rest des Jahres für die eigene Tasche
eine Art Verfallsdatum von fünf Jahren er-
ne Sozialversicherungsgesetz (ASVG), steht
arbeiten, am 21. August. Das ist Rekord. Re-
halten. Gesetze sollen verständlich und klar
mittlerweile bei der 56. Novelle. Wie bei den
kordverdächtig im negativen Sinn ist auch
sein, geringe Kosten verursachen und von
55 anderen wurde mehr dazugefügt als aus-
der Boden, auf dem die Betriebe stehen. Der
den Staaten einfach umzusetzen sein. Er
gemistet. Auch leistet sich unser Kleinstaat
ist nämlich hauchdünn. Eine Studie der
sagte das allerdings im Zuge des EU-Wahl-
sagenhafte 22 Sozialversicherungsträger mit
KMU-Forschung Austria hat die Jahresab-
kampfes. Ob er jetzt noch was davon wissen
endlosen Sonderregelungen. Und die Büro-
schlüsse von 68.000 kleinen und mittleren
will, ist fraglich. Aber immerhin wurde es
kratie kennt nur eine Richtung: nach oben.
Betrieben untersucht. Mit dem Ergebnis:
einmal ausgesprochen.
Wer einen Golfplatz bauen will, muss drei-
Der erwirtschaftete Gewinn liegt gerade ein-
Das wird die Herausforderung der kommen-
ßig Gutachten und mehr vorlegen. Mit die-
mal bei 3,3 Prozent des Umsatzes. Da bleibt
den Jahre: Sind die Köpfe der österreichi-
sem Aufwand wird anderswo ein Großkraft-
kein Spielraum für weitere Belastungen. Das
schen Politiker flexibel genug, um nicht
werk genehmigt.
haben aber weder die Politiker noch die AK
bloß das zu tun, was sie immer getan ha-
Diese Entwicklung verdanken wir einem
noch die Gewerkschaften begriffen.
ben? Nicht nur Gesetze beschließen, son-
glücklichen Umstand: Noch nie gab es sieb-
Wir sind also an einem Punkt, an dem es
dern auch welche abschaffen. Nicht nur
zig Jahre lang Stabilität und Frieden. Früher
eng wird. Es besteht Handlungsbedarf.
Steuern raufschrauben, sondern auch run-
unterbrachen Kriege und Krisen das Wachs-
Das spüren auch die Politiker und rennen
ter. Nicht nur ihre Klientel bedienen, son-
tum der Systeme und setzten den Zähler
herum wie aufgescheuchte Hühner. Der
dern das Gesamte auf Dauer sichern. Nicht
zurück auf Null. Das wünscht sich natür-
heurige Sommer bestand aus einem Stak-
nur Kompetenzen wuchern lassen, sondern
lich keiner zurück – aber wir müssen etwas
kato an unvereinbaren Standpunkten. Die
gesundschrumpfen.
tun, erstmals in der Geschichte: Wir müssen
35-Stunden-Woche da, die Arbeitszeitflexi-
Wenn es die Politiker nicht schaffen,
lernen, mit überreizten Systemen, mit über-
bilisierung dort. Die sechste Urlaubswoche
kommt das Tal der Tränen, das sich bereits
quellenden Gesetzbüchern, mit explodieren-
da, strengere Zumutbarkeitsbestimmun-
mit klaren Fakten abzeichnet: Dann näm-
den Schuldenbergen umzugehen.
gen dort. Dieser Dauerstreit entfacht sich
lich schwindet die Wettbewerbsfähigkeit,
Diese Entwicklung läuft seit Jahrzehnten.
weniger an historischen Linien wie links
wandern Betriebe ab, steigt die Arbeitslosig-
Aber sie ist lange Zeit nicht aufgefallen.
und rechts. Die neuen Fronten verlaufen
keit und explodiert die Schuldenlast. Und
Weil es das System vertragen hat. Wir haben
zwischen denen, die die Notwendigkeit zum
dann werden wir Österreicher ziemlich grie-
diesen Ballast geschluckt. Ballast allerdings
Wandel verstanden haben, und denen, die
chisch. Leider hat die Große Koalition jede
kostet, jedes Jahr ein bisschen mehr. Und in-
meinen, wir können einfach so weiterma-
Menge Sirtaki im Blut.
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eco.nova
ZAHLEN & FAKTEN
Von Fahrzeugen und 100-Jährigen.
Tirol in Zahlen TIROL AUF EINEN BLICK
(Daten 2014)
728.826 Einwohner – davon 95.903 Ausländer Wirtschaftsleistung pro Kopf:
40.000 Euro
Nächtigungen im Tourismusjahr 2014, in Mio.:
44,3
Werte der abgesetzten Produktion der Tiroler Industrie, in Mrd. Euro: Tiroler, die im Jahr 2030 älter als 65 Jahre sein werden, in %: Mitglieder in der Wirtschaftskammer Tirol: Unselbständig Beschäftigte:
9,55
23 – heute: 17
41.545
316.987 BEVÖLKERUNGSVERÄNDERUNG
(Zeitraum 1.1. 2014 bis 1.1.2015)
20.113 / Wegzüge: 14.894 davon in Innsbruck: 10.816 / 8.494 Zuzüge in Tirol:
5.618 Personen gehen 2014 in andere Bundesländer 5.488 Personen ziehen 2014 aus anderen Bundesländern nach Tirol 9.276 Personen ziehen 2014 von Tirol ins Ausland 14.625 Personen kommen 2014 aus dem Ausland nach Tirol 8 / 34 Anzahl der 100-Jährigen im Jahr 2015, männlich / weiblich: 15 / 90 Anzahl der 100-Jährigen im Jahr 2002, männlich / weiblich:
FAHRZEUGBESTAND (zum 31.12.2014 in Tirol)
PKW und Kombi:
379.058, Lastkraftwagen:
Motorräder:
67.729
38.054, Zugmaschinen, Sattelfahrzeuge: 27.207
Sonstige KFZ (Motor- und Transportkarren, Arbeitsmaschinen, Wohnmobile ...):
16.475
Quellen: Tiroler Wirtschaft in Zahlen 2015/16 // Statistik Austria, Landesstatistik Tirol, Hauptverband, WKT, WKO
KOPF DER AUSGABE
Walter Obwexer
Dr. Walter Obwexer ist Professor am Institut für Europarecht und Völkerrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. Nach seiner Expertise werden politische Entscheidungen gefällt: Kommt eine Sache ins Rollen oder landet sie auf dem Abstellgleis? // TEXT: MARION WITTING, FOTO: TOM BAUSE
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eco.nova
W
kopf der.ausgabe
elchen
und Begeisterung den jungen Studierenden
schen Staatsbürgern exakt der Betrag in
Wert
einen Teil seines Wissens näher: „Die rechtli-
Höhe von durchschnittlich 74 Euro, der für
hat eine
che Materie ist kompliziert. Ich lege sehr viel
alle Autobahnbenützer künftig in Deutsch-
rechts-
Wert darauf, in meinen Lehrveranstaltungen
land als Jahresmaut eingehoben werden soll,
wissen-
wesentliche Grundsätze verständlich zu ver-
durch die Koppelung der beiden Regelun-
schaft-
mitteln“, versucht Obwexer seinen Lehrauf-
gen erlassen werden könnte, geht nach dem
liche Expertise, wenn sie allein dazu dient,
trag mit höchstmöglichem Nutzen zu erfüllen.
Prinzip der Nichtdiskriminierung im EU-
den Wunsch des Auftraggebers zu belegen?
Wie im Bereich Lehre und Forschung ist die
Recht nicht durch.“ Obwexer hat dazu für
Antwort: nur eingeschränkten. Für rechtli-
Herangehensweise des Professors auch als
Verkehrsminister Alois Stöger ein Gutachten
che Argumentationsgrundlagen zur Unter-
Berater und Verfasser von strategisch ent-
erstellt, auf dessen Basis das Verkehrsminis-
streichung von Ansichten und Meinungen
scheidenden Gutachten sowohl für die Bun-
terium, gestützt durch Interventionen auch
einzelner Interessenvertretungen ist Profes-
des- als auch für die Tiroler Landesregierung
anderer EU-Staaten, die Europäische Kom-
sor Walter Obwexer nicht zu haben.
ganzheitlich und stützt sich auf umfangrei-
mission zur Einbringung einer Klage gegen
Der Experte für Völkerrecht und Europarecht
che Recherchen. „Die brenzligen Fragen, die
Deutschland veranlassen wird. „Mit dieser
ist seit 1. März dieses Jahres Studiendekan
einzelne Ministerien bewegen, sind in den
Klage wird sich der Europäische Gerichts-
der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der
meisten Fällen sehr komplex. An einem Gut-
hof befassen müssen, was bis zu zwei Jahre
Universität in Innsbruck und damit verant-
achten arbeite ich im Schnitt zwei Wochen.
dauern kann“, erklärt er die weiteren Schrit-
wortlich für sämtliche studienorganisatori-
Das erarbeitete Fazit steht“, macht Obwexer
te. „Eine Entscheidung dazu wird es daher
sche und -rechtliche Aufgaben. Dazu gehört
die Dimension seiner Beratungsarbeit klar
nicht vor 2018 geben. Und dann wird diese
unter anderem die Erstellung und Optimie-
und deutlich: „Nach sorgfältiger Recherche
Mautregelung nicht kommen“, ist Obwexer
rung des Lehrprogramms, die bedarfsgesteuer-
kann auch ein weiterer Gutachter, der sich
überzeugt.
te Planung und Organisation des Lehrveran-
auf Basis der Judikatur desselben Themas
Zu einem anderen brennenden Verkehrsthe-
staltungsangebots sowie deren Evaluierung.
annimmt, nur auf dasselbe Ergebnis kom-
ma wurde Obwexers Expertise von der Tiro-
Zudem ist Obwexer in seiner neuen Position
men. Ein unabhängiger Blick auf die Zusam-
ler Landesregierung eingeholt: Zum Sekto-
zentrale Kontaktstelle für Informations- und
menhänge der rechtlichen Materie kann
ralen Fahrverbot wurde der Europarechtler
Beratungsgespräche zum rechtswissenschaft-
grundsätzlich nur EIN rechtliches Ergebnis
eingeladen, an Besprechungen teilzuneh-
lichen Studium sowie stellvertretender Dekan
hervorbringen: Ja oder nein, im weitesten
men, Entwurfspapiere durchzusehen und zu
der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.
Sinne noch ‚eher ja‘ oder ‚eher nein‘ wenn
prüfen. In diesem Fall hat der EuGH gelinde-
Seine Fachkompetenz wird außerdem in Re-
Teilfragen offen bleiben oder es um weiter-
re Maßnahmen zur Förderung der Gesund-
gierungskreisen hoch geschätzt und ganz spe-
führende Entscheidungen geht“, sagt der
heit wie die Umsetzung des Luft-100ers auf
ziell bei entscheidenden europarechtlichen
Rechtsvertreter. Gutachten hätten in ihrer
der Autobahn gefordert, bevor eine „Ham-
Angelegenheiten in Anspruch genommen.
Endaussage eindeutige Aussagekraft, weil
mermaßnahme“ (Beschränkung des Ver-
„Schon gleich nach meiner Studienzeit in
Spielräume ausgeklammert sind.
kehrs), wie das sektorale Fahrverbot für Lkw,
Innsbruck Anfang der 1990er-Jahre wurde ich
Als Beispiel nennt Obwexer die aktuelle The-
erlaubt werden kann. „Ich habe in meiner
von der Südtiroler Landesregierung unter Sil-
matik rund um die geplante deutsche Maut.
Funktion als Berater versucht, die EU-recht-
vius Magnago regelmäßig kontaktiert, wenn
„Hier werden zwei an sich rechtlich zuläs-
liche Sicht klar darzulegen, damit darauf
es darum ging, europarechtliche Sachverhalte
sige, voneinander unabhängige, geltende
aufbauend über sachdienliche Maßnahmen
in den Themenbereichen Wirtschaftsförde-
Regelungen von Deutschland so in Zusam-
nachgedacht werden kann. Die Entschei-
rung oder Landwirtschaft für Südtirol dar-
menhang gebracht, dass diese in Summe
dung, wie weiter vorgegangen wird, ist letzt-
zulegen, zu behandeln, deren Entwicklung zu
rechtswidrig werden. Sowohl die Absicht, für
lich eine politische“, erklärt Obwexer einmal
verfolgen und rechtlich einer Lösung zuzu-
deutsche Bürger die Kfz-Steuer zu senken,
mehr seine Position oft als Zünglein an der
führen“, so Obwexer. Als er nach dem Militär-
als auch die für alle Nutzer geltende Einhe-
Waage. Der durchaus entscheidende Einfluss
dienst eine Assistenzprofessur am Institut für
bung von Maut auf deutschen Autobahnen
seiner Gutachten ist dem Rechtsexperten
Europarecht und Völkerrecht an der Innsbru-
ist nicht rechtswidrig. Dass allerdings deut-
klar, bringt ihn aber nicht aus der Ruhe.
cker Uni antrat, war er dort von der Südtiroler Landesregierung abgestellt, um für Südtirol EU-Rechtsfragen zu beantworten. Dieses Abkommen mit der Uni Innsbruck endete nach circa fünf Jahren und Obwexer führte seine Dienste für sein Heimatland auf Beratungsbasis innerhalb des Instituts weiter fort. Zugleich verlagerte er seine Unitätigkeit im Europarecht, Völkerrecht und speziell in seinem vertieften Themenbereich um die Autonomie Südtirols auf den akademischen Bereich und ging mehr und mehr seinen Aufgaben in Forschung und Lehre nach. Seit Beginn seiner universitären Laufbahn verfasste der 50-Jährige über 100 Schriften, Aufsätze und Bücher. Er bringt mit Freude
VON MAGNAGO BIS ZUR BUNDESREGIERUNG – KARRIERESCHRITTE BIS ZUM EXPERTENSTATUS
Geboren im ruhigen Villnöss in Südtirol (Jahrgang 1965), besuchte Walter Obwexer nach der Pflichtschule das Realgymnasium Brixen und entschied sich dann für das Integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften der Uni Padua in Innsbruck. Im Rahmen seines anschließenden Militärdienstes in Südtirol nahm die Südtiroler Landesregierung unter Alt-Landeshauptmann Magnago seine bereits unmittelbar nach der Studienzeit begonnenen Beratungsdienste in europarechtlichen Angelegenheiten in Anspruch. Ab 1994 war Walter Obwexer Uniassistent am Institut für Völkerrecht und Europarecht an der Uni Innsbruck mit Dissertation 1998 und Habilitation 2008. Seit 1.3.2015 ist Obwexer Studiendekan und Stellvertreter des Dekans der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Innsbruck. Ausgleich findet der Südtiroler, der mit seiner Frau und den beiden Kindern in Mieders im Stubaital wohnt, beim Skifahren, gemeinsamen Wandern oder Radeln oder auch bei seinen täglichen Laufeinheiten, die er nur ungern ausfallen lässt.
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Wirtschaft !
TAGESAKTUELLE NEWS UNTER WWW.ECONOVA. AT
Wirtschaft & Unternehmen
LAGEBERICHT WIRTSCHAFTSSTANDORT TIROL 2. QUARTAL 2015
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2014 ist die abgesetzte Produktion der Industrie in Tirol im 1. Quartal 2015 von 2,21 Mrd. Euro auf 2,32 Mrd. Euro gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 4,4 %.
6,0 % Arbeitslosenquote im Juni 2015
Vorsichtig optimistisch
W
ährend sich die Situation am Arbeitsmarkt im 2. Quartal 2015 als äußerst ange-
Arbeitslose: 20.231 (+5,5 %) Männer: 9.907 (+6,2 %) Frauen: 10.324 (+4,9 %) unter 25 Jahre: 2.887 (+0,9 %) ab 50 Jahre: 5.409 (+11,3 %) Inländer: 14.932 (+2,2 %) Ausländer: 5.299 (+16,1 %)
spannt darstellt, gebe laut Wirtschaftskammer Tirol die Entwicklung der Industrieproduktion, aber auch die Nächtigungsentwicklung im Tourismus An-
lass zum Optimismus. Sorgenkind bleibt allerdings die gebremste Investitionsneigung der Tiroler Wirtschaft. Ähnlich sieht dies auch die Konjunkturanalyse der Bank Austria: In Tirol habe sich die Konjunkturstimmung gegenüber dem Jahresbeginn verbessert. Vorliegende Daten zeigen, dass sich der aufkeimende Optimismus auch in der realen Wirtschaft niedergeschlagen hat. „Während die österreichische Wirtschaft im 1. Quartal nur um 0,1 Prozent im Jahresvergleich zulegen konnte, hat die Tiroler Wirtschaft in den ersten Monaten des laufenden Jahres ein stärkeres Wachstum erzielt“, so Markus Sappl, Bank-Austria-Landesdirektor Firmenkunden, und weiter: „Die Impulse erhielt die Tiroler Wirtschaft überwiegend von außen. Die Festigung der Erholung in Europa, das solide Wachstum in den USA und den schwächeren Euro konnte sich inbesondere die Industrie zunutze machen.“ So war es vor allem der Produktionssektor, der die Wirtschaftsdynamik in den ersten 2015er-Monaten in Schwung gehalten hat. Doch auch die Bank Austria beobachtet: Die Investitionstätigkeit reagiert auf die zu-
1,0 % Inflation im Juni 2015
• Teurer: Strom, Grundgebühren: +43,0 Kaffee: +12,5 Wohnungsmiete: +4,9 Zigaretten: +3,3 Betriebskosten: +3,3 • Billiger: Heizöl: –16,3 Wahlarzt, Zahnarzt: –14,9 Diesel: –10,3 Superbenzin: –6,7 Strom, Arbeitspreis: –5,2
nehmende Exportnachfrage nur schleppend positiv. Für frischen Wind sollte indes der Konsum sorgen – und die niedrige Inflation diesen unterstützen. „Die Tiroler Wirtschaft wird in der zweiten Jahreshälfte ihren moderaten Erholungskurs fortsetzen“, glaubt Sappl – vor allem durch die Impulse aus der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Aber auch in anderen Bereichen wie der Herstellung elektrischer Ausrüstungen, den elektronischen Sparten und der Holzverarbeitung hat sich die Erholung in Europa in steigender Nachfrage niedergeschlagen. Schwierig könnte es aber weiterhin vor allem für die Bauwirtschaft bleiben. Der könnte eventuell das Impulspaket der Landesregierung helfen, das zwar vordergründig die Themen Bauen und Wohnen forciert, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Doch um dies zu erreichen, muss eben gebaut werden.
Außenhandel Über die Hälfte der Exporte geht in die drei Länder Deutschland (28 %), Schweiz + Liechtenstein (17 %) und Italien (10 %). Im Jahr 2014 exportierte Tirol Waren im Wert von 11,2 Mrd. Euro in alle Welt, importiert wurden Waren im Wert von 9,9 Mrd. Euro.
Insgesamt ist das Paket 135 Millionen Euro schwer, der Löwenanteil davon fließt in die Wohnbauförderung, die Sanierungsoffensive und die Ortskernrevitalisierung. Dies sollte laut Plan auch regionale Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe sichern.
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Quelle: WK Tirol, Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie
eco.wirtschaft
ECO.MMENTAR
Bildung hilft
Marina Kremser, Chefredaktion
MINDESTLOHN? JA, NEIN, VIELLEICHT?
W
as brächte der Mindestlohn? Laut Agenda Austria vor allem dem Staat etwas. Denn weniger als die Hälfte der zusätzlichen Arbeitskosten ginge an die Beschäftigten selbst. Grund sind die hohen Sozialversiche-
Die Arbeitslosenzahlen sind hoch wie nie. Fast die Hälfte der österreichischen Arbeitslosen verfügen jedoch lediglich über einen Pflichtschulabschluss. Bildung hilft. Nicht nur am Arbeitsmarkt. Sondern so generell im Leben ...
rungsbeiträge. Die Frage beschäftigt uns schon länger: Sollen die Bezieher von niedrigen Löhnen
nämlich spürbar unter den 1.700 Euro brutto, die Gewerkschafter Wolfgang Katzian
D
als Wunsch-Mindestlohn genannt hat.
Wissensarbeitern auch ganz bestimmt jene,
Agenda Austria hat sich angesehen, welche monetären Effekte die Erhöhung für die
die zupacken. Dennoch dürfen wir nicht ste-
Beschäftigten hätte. Interessant ist, wie viel Geld von den zusätzlichen Arbeitskosten
hen bleiben – nicht als Land und keiner für
tatsächlich bei den Arbeitnehmern ankommt – und wie viel beim Finanzminister und
sich persönlich. Bildung muss auch nicht not-
der Sozialversicherung landet. Um es kurz zu machen: Steuern und Abgaben fressen
wendigerweise mit AUSbildung gleichgesetzt
den größten Teil der Anhebung von Mindestlöhnen auf. Sollen wirklich die Arbeit-
werden. Es hilft manchmal schon, einfach mal
nehmer profitieren, wäre also hier anzusetzen.
ein Buch zu lesen und sich in jenen Dingen
Die Regierung hat dies mit einer Anhebung der Negativsteuer bzw. der Lohnsteuer-
weiterzuentwickeln, die einem Spaß machen.
senkung zwar getan, bei Geringerverdienern fällt der größere Kostenbrocken jedoch
Bildung tut nicht weh. Und in keinem Fall ist
für die Sozialversicherung an. Wer also eine Mindestlohndebatte führt, darf sich nicht
sie jemals vergebens. Neugierig durch die Welt
vor einer Diskussion um die Kosten der Kranken- und Pensionsversicherung drücken.
zu gehen und seinen Horizont zu erweitern, er-
Das soll mitnichten eine generelle Leistungsbeschränkung bedeuten. Aber man könn-
öffnet ganz neue Perspektiven. Sich auf seine
te etwa darüber nachdenken, dass 22 Krankenversicherungsanstalten nicht der Weis-
Umwelt und die Menschen darin einzulassen,
heit letzter Schluss sein können. Man könnte auch so manche Sonderpension in ihrer
macht nicht nur toleranter, es nimmt auch die
derzeitigen Form überdenken. Wenn man denn möchte ... Es würde jedenfalls mehr
Angst, weil man lernt, dass Unbekanntes und
Glaubwürdigkeit in die Diskussion bringen.
Neues uns nicht per se Böses will.
mehr Geld bekommen, damit sie mehr konsumieren können und der Anreiz, einer Arbeit nachzugehen, steigt? Oder würde der Mindestlohn Menschen in Niedriglohnbranchen erst recht in die Arbeitslosigkeit treiben? Dort liegen die Kollektivverträge
ies ist kein Plädoyer für einen Hochschulabschluss. Nicht jeder in unserem Land muss studieren, ich hab es
selbst nicht getan. Und wir brauchen neben
Liest man derzeit die Kommentare nicht nur, aber vor allem auf Facebook zur aktuellen
RICHTIGSTELLUNG
Flüchtlingsdebatte, stellt es einem teilweise
I
des teils richtig unterirdischen Deutschs. Was
die Nackenhaare auf. Und das nicht nur ob
n der vergangenen Top-500-Ausgabe ist uns leider ein Fehler unterlaufen,
die eine Seite der Bildung beträfe. Bildung
den wir natürlich sehr bedauern. Nachstehend finden Sie die korrigier-
schließt auch Sozialkompetenz mit ein, Empa-
ten Zahlen der Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH, die damit in der
thie. Letztere entwickelt man übrigens in der Kindheit und hier scheint bei manchen einiges
Reihung von Platz 68 auf Platz 49 aufrückt.
schief gelaufen zu sein. Das klügste Wort ist Umsatz:
EGT:
oft jenes, das nicht ausgesprochen wird. Wenn
31.3.2015 kons. Umsatz: 107.500.000 Euro
31.3.2015: 2.125.000 Euro
man nichts Konstruktives zu einer Diskussion
31.3.2014 kons. Umsatz: 107.400.000 Euro
31.3.2014: 3.086.000 Euro
beizutragen hat, möge man bitte schlicht die
31.3.2013 kons. Umsatz: 107.992.000 Euro
31.3.2013: 2.953.000 Euro
Klappe halten.
31.3.2012 kons. Umsatz: 98.787.000 Euro
31.3.2012: 551.700 Euro
Aktueller Mitarbeiterstand: 190 inkl. aller Filialen
Anregungen und Kommentare bitte an kremser@econova.at
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Imagepflege?! Der Tourismus ist in Tirol eine tragende Säule und deshalb auch zur Chefsache innerhalb des Landes geworden. In den 1990er-Jahren wurde der Strategieprozess „Tiroler Weg“ als Leitlinie zur touristischen Weiterentwicklung eingeleitet und seitdem regelmäßig an die sich ändernen Rahmenbedingungen angepasst oder zumindest hinterfragt. Heuer war es wieder so weit. Der „Tiroler Weg 2021“ wurde ausgerufen. Viel Neues scheint er jedoch nicht gebracht zu haben. // TEXT: MARINA KREMSER, FOTOS: BILDER AUS DER SERIE „SIGHT_SEEING“, TOM BAUSE
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eco.titel
Für das Fotoprojekt „Sight_Seeing“ schwärmten in Auftrag der Tirol Werbung sieben Fotografen, die in Europa zur Elite der Landschaftsdokumentaristen zählen, aus, um den Sehnsuchtsort Tirol mit der Kamera festzuhalten und ihre Sicht der Dinge zu zeigen. Herausgekommen sind Bilder, die Tirol abseits des klassischen Tourismus-Mainstreams zeigen. Denn für das reale Leben existiert kein Photoshop. // Das Bild auf dieser Seite stammt von der Deutschen Monika Höfler.
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„AUFGRUND DER WELTWEITEN WIRTSCHAFTLICHEN LAGE STEHT AUCH TIROL VOR GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN. WIR MÜSSEN WEITERHIN UNSERE STÄRKEN IM BEREICH WIRTSCHAFT UND IM TOURISMUS NÜTZEN. TIROL SOLL IM JAHR 2021 MARKTFÜHRER IM TOURISMUS MIT MODERNSTEN, AUCH AUS DER FORSCHUNG ABGELEITETEN ANSÄTZEN SEIN. GLEICHZEITIG DARF DIE TRADITIONELLE BINDUNG NICHT VERLOREN GEHEN.“ Günther Platter
Foto: Michael Danner, aus der Serie Sight_seeing
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N
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Sympathiewert, ohne dass man viel erklären muss. Hier haben wir sicher einen großen Vorteil.“ Den es noch weiter zu stärken gilt. Das Land Tirol, die Tiroler Wirtschaftskammer, der Verband der Tiroler Tourismusverbände und die Tirol Werbung verfolgen deshalb schon seit den 1990er-Jahren eine gemeinsame Zukunftsstrategie und gehen nun miteinander den „Tiroler Weg 2021“. Was
ach außen und auch innerhalb seiner Gren-
es damit genau auf sich hat, haben wir in der
zen ist Tirol vor allem eines: Tourismusland.
Factbox kurz zusammengefasst.
Das ist nichts Schlechtes. Wir haben dem
Konkret hat man im „Tiroler Weg 2021“ aus
Tourismus zweifellos vieles zu verdanken.
drei Leitlinien vier Handlungsfelder abgelei-
Er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der
tet. Für Wallner als WK-Mann ist der Punkt
mitgeholfen hat, durch schwierige Zeiten
„Unternehmen & Mitarbeiter“ naturgemäß
zu kommen. Viel Infrastruktur – auch zum
der wichtigste: „Wir als Wirtschaftskammer
Nutzen der heimischen Bevölkerung – wür-
sind zwar nur ein kleiner Teil des gesamten
de es vermutlich gar nicht geben, gäbe es
Räderwerks, setzen aber ganz stark auf das
den Tourismus nicht. Dennoch nimmt die
Thema Mitarbeiterqualifizierung. Es muss
Tourismusgesinnung hierzulande ab, vor al-
wieder attraktiv werden, im Tourismus zu
lem unter jungen Menschen. Immer öfter
arbeiten. Wir haben aktuell ca. 1.300 Lehr-
wird Tourismus mit Verkehr, Lärm und Be-
linge in diesem Bereich, die Tendenz jedoch
einträchtigung verbunden.
ist abnehmend. Hier spielt zwar auch die
Außerhalb des Landes ist das anders. Das
demographische Entwicklung mit hinein,
spürt auch Horst Wallner, Direktor der Wirt-
aber man muss hinterfragen, warum man
schaftskammer Tirol, auf seinen beruflichen
nicht mehr so viele Leute für den Tourismus
Reisen immer wieder: „Unsere touristische
begeistern kann. Es muss noch stärker her-
Kompetenz ist weltweit anerkannt, die Mar-
auskommen, dass Tourismus Dienstleistung
ke Tirol sehr stark. Viele verbinden Tirol
ist und es letztlich um den Menschen geht
mit guter Luft, freundlichen Menschen und
– den Gast, aber auch um jenen, der für die-
tollem Angebot. Tirol hat einen sehr hohen
sen eine Leistung erbringt. Hier geht es um
DER TIROLER WEG 2021 Die drei großen Linien In Verbindung mit der Tourismusvision „Tirol ist der Inbegriff des alpinen Lebensgefühls“ bildet sich in den drei großen Linien das Selbstverständnis des Tiroler Tourismus ab. Sie stellen die Leitlinien der touristischen Weiterentwicklung dar, aus welchen sich die strategischen Handlungsfelder und Aktionsprogramme ableiten. 1. Lebens- & Erholungsraum: Das Besondere Tirols, die Details seiner Identität wollen erkannt, geschätzt, gefördert und mit dem touristischen Angebot verknüpft und zugänglich gemacht werden. 2. Familienunternehmen: Die familiäre Atmosphäre ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Tiroler Tourismus und ausschlaggebend für eine besondere Gastgeberqualität. 3. Kompetenzführerschaft: Tirol ist vielfach beispielgebend im alpinen Tourismus. Insbesondere im Wintersport gilt Tirol als weltweiter Kompetenzführer. Strategische Handlungsfelder Durch die Auswahl der strategischen Handlungsfelder konkretisieren sich die drei großen Linien im Tiroler Weg 2021. Die zentralen Problemstellungen und die damit verbundenen Zielsetzungen werden aufgezeigt. Mit strategiegerichteten Aktionsprogrammen wird der Tiroler Weg 2021 schrittweise in konkrete Handlungen umgesetzt. 1. Unternehmer & Mitarbeiter 2. Destinationsmanagement 3. Umwelt & Klima 4. Tourismus & Standort
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„VERÄNDERUNGEN MACHEN MANCHMAL ANGST, ABER ES ZEICHNET EINEN GUTEN UNTERNEHMER AUS, DIE AUGEN OFFEN ZU HALTEN, DAS GESPRÄCH ZUM GAST ZU SUCHEN, NEUE IDEEN ZU ENTWICKELN UND ZU SCHAUEN, WIE ER SICH VON DER KONKURRENZ ABHEBEN KANN.“ Horst Wallner, Direktor der Wirtschaftskammer Tirol
Viele Baustellen in Tirol – nicht nur im Tourismus
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die Themen Freundlichkeit bis hin zu Entrepreneurship und dass Unternehmertum in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird.“ Auch beim „Destinationsmanagement“ geht es ums Miteinander. „Es muss die Zusammenarbeit gesucht werden – Tirol Werbung, Tourismusverbände, Österreich Werbung“, so Wallner. Letztendlich müsse man gemeinsame Wege finden, um den Gast aus dem Inund Ausland nach Tirol zu bringen. Auch der Themenbereich „Umwelt & Klima“ sei in seinem Haus immer wieder Diskussionpunkt. Erholungsraum vs. Wirtschafts- und Lebensraum. Das Miteinander von Gewerbe und Industrie. Bevölkerung und Tourismus auf einen
DER GARTEN ALS WOHNZIMMER
Nenner zu bringen, sei immer wieder eine Herausforderung – auch das Thema Raumordnung und die Frage, inwieweit man Tourismusentwicklung weiter zulassen könne. Hier kam es in der Vergangenheit zu Diskussionen. Weil es um zentrale Themen geht. Zuletzt war es der „Brückenschlag“, der die Stimmung im Land aufheizte. Man dringt hier in sensible Bereiche ein – vor allem in einem Land,
Den Garten zum Wohnen nutzen ist der Trend dieser Saison, da Gärten oft mehr Freiraum zum Gestalten und Leben anbieten als das Haus selber.
in dem der Raum naturgemäß derart begrenzt ist. Auch zum Thema „Standort“ hat Wallner einiges zu sagen: „Für uns als Interessenvertretung ist dieser Punkt ein sehr zentraler: Wie kann man Rahmenbedingungen so gestalten, dass ein Unternehmer auch in Zukunft noch Unternehmer sein kann? Mit 1.1.2016 wird das Thema Barrierefreiheit schlagend, aktuell befassen wir uns mit Rauchern und Allergenen ... es wird geprüft und vorgegeben und es gibt durchaus Unternehmer, die sich ständig in der Position wiederfinden, sich rechtfertigen zu müssen. Sie müssen laufend Kontrollen über sich ergehen lassen und werden in ein Korsett gezwängt, in dem Unternehmertum nicht mehr sonderlich viel Spaß macht. Wir müssen den Tourismusunternehmern Perspektiven aufzeigen – gerade auch den jungen –, dass man nicht nur innerhalb von Regeln, Gesetzen und Vorgaben gefangen ist, sondern sich weiterenwickeln kann.“
Zu viel gewollt? Nun klingt dies in der Theorie alles ganz wunderbar. Nach der
Ein Wohngarten bedeutet Freiraum für den eigenen Lebensstil im Garten, in dem man dem Alltag entfliehen, sich entspannen und neue Kraft sammeln kann.
Präsentation wurden aber Stimmen laut. Und die waren nicht alle positiv. Vielen fehlte das Neue, das Innovative. Ist der „Tiroler Weg 2021“ nur Altbewährtes, dem ein neues Jäckchen übergestreift wurde? Vieles wirkt weichgespült, als wäre unser Land eh schon richtig suprig. Was schon fast als „revolutionär“ angekündigt wurde, hinterließ am Ende einen etwas schalen Geschmack. Irgendwie war alles schon einmal da. Wallner erklärt sich: „Ausgangspunkt des Tiroler Weges 2021 war es, eine gewisse Orientierung für die Tourismuswirtschaft zu geben, zu schauen, wo der Weg hingeht. Dazu hat man Unternehmer und tourismuskompetente Leute mit eingebunden und sich eben auf vier Stoßrichtungen geeinigt.“ Ähnlich sieht es Landeshauptmann Günther Platter, der das Thema Tourismus ob seiner Wichtigkeit zu dem seinigen erklärt hat: „Im Tiroler Weg 2021 ging es erstmals um die Formulierung einer gemeinsamen Vision.“
ECO.NOVA: Nach der Präsentation des Tiroler Weges 2021
Unabhängig von Größe oder Lage gibt es für alle Ansprüche an den individuellen Gartenraum eine praktische und dennoch stilvolle Lösung.
wurden Stimmen laut, die Zukunftsstrategien brächten nichts wirklich Neues. Was sehen Sie als die wirklichen Meilensteine?
Besuchen Sie uns, wir beraten Sie gerne.
Und inwieweit sind Innovationen im Tourimus heute überhaupt machbar, ohne dass man sein angestammtes Profil verwässert oder Stammgäste damit vergrault?
GÜNTHER PLATTER: Einzelne Patentrezepte zu formulieren, reicht nicht. Der Ansatz muss viel tiefgreifender sein. Wir brauchen ein gemeinsames übergeordnetes Ziel, mit dem sich alle Akteure identifizieren können, das sie inspiriert, auf ihre Art und Weise an der Zielerreichung mitzuwirken. Diese Vision lautet „Tirol
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Foto: Andrew Phelps, aus der Serie Sight_seeing
Foto: Monika Hรถfler, aus der Serie Sight_seeing
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ist der Inbegriff des alpinen Lebensgefühls“.
Marke über Jahrzehnte aufgebaut. Die drei
Die Frage, wie wir diese alpine Lebensgefühl
großen Linien des Tiroler Weges bilden vor
noch stärker vermitteln können, motiviert
allem das Selbstverständnis, die Grundpfei-
geradezu zur Innovation. Gleichzeitig sehe
ler des Tiroler Tourismus ab. Sie ebenfalls
ich es allerdings nicht als zielführend, mög-
auf andere Bereiche umzulegen, erscheint
lichst viel Neues in eine Strategie zu packen,
mir nicht sinnvoll. Andere Branchen haben
denn dabei handelt es sich aus meiner Sicht
andere Voraussetzungen und Ansprüche.
um einen evolutionären, keinen revolutio-
Sehr wohl bedingt aber beispielsweise die
nären Prozess. Der Tiroler Weg 2021 baut na-
Linie „Lebens- und Erholungsraum“, also das
türlich auf unsere Stärken auf und umfasst
Bewusstsein, dass der Tiroler Tourismus im
sowohl Bekanntes als auch Neues. Zu Letzte-
Alltag der Tiroler stattfindet und der Gast
rem zählt für mich insbesondere das strate-
gerade dieses besondere Lebensgefühl sucht,
gische Handlungsfeld Umwelt & Klima, das
dass verstärkt mit anderen Branchen zusam-
es in dieser Form bisher noch nicht gegeben
mengearbeitet wird. Ich denke hier inbeson-
hat. Auch die Wichtigkeit eines klaren Pro-
dere an das Thema Ortsbild, Architektur und
fils für die einzelnen Destinationen ist im
raumverträgliche Tourismusentwicklung.
Tiroler Weg 2021 abgebildet. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Nur mit einem
Schau ma mal ...
klaren Fokus gelingt es, sich vom Mitbewerb
Die Stoßrichtungen sind also so weit klar.
abzuheben und seine Stärken zu bündeln.
Doch Konzepte leben von ihrer Umsetzung.
Dadurch wird man vielleicht kurzfristig den
Das sieht auch Platter so. Grundsätzlich. Wie
ein oder anderen Gast verlieren. Auf lange
diese Umsetzung jedoch aussehen soll, das
Sicht ist das aber der richtige Weg und auch
ist nicht ganz so klar, auch wenn zu den be-
die Basis für erfolgreiche Innovationen, die
reits konkret geplanten Maßnahmen unter
zur eigenen Position passen.
anderem der Ausbau des Radwegnetzes gehört, für den zwei Millionen Euro zusätzlich
Wo sehen Sie die größen Stärken des Touris-
aus dem Impulspaket bereitgestellt werden.
muslandes, wo besteht noch Aufholbedarf?
Forciert – aber vorerst eben auch nur the-
Der Tiroler Weg 2021 ist auf Basis einer ein-
oretisch – wird auch eine ökologische Ge-
gehenden Evaluierung des vorhergehenden
samtverkehrsplanung mit einer „nachhalti-
Tiroler Weges erstellt worden. Diese Analyse
gen und bequemen An- und Abreise sowie
hat sowohl Stärken als auch Verbesserungs-
Mobilitätslösungen innerhalb und zwischen
potenziale aufgezeigt. Auf der Habenseite
den Destinationen“, wie es Platter beschreibt.
stehen unter anderem die beliebteste und
Auch die Umsetzung eines Forschungszent-
stärkste Regionsmarke im Alpenraum, unse-
rums für alpinen Tourismus nimmt Gestalt
re Kompetenzführerschaft im alpinen Win-
an und wird vom Land mit 300.000 Euro
tersport-Tourismus oder die international
jährlich in den kommenden fünf Jahren
anerkannte, hohe Qualität der Tourismus-
unterstüzt. Dieses soll dafür sorgen, dass
ausbildung. Aufholbedarf gibt es beispiels-
die Tourismuskompetenz auch wirklich der
weise im Bereich der Unternehmensnach-
Tourismuswirtschaft zur Verfügung gestellt
folge, was das Tourismusbewusstsein in der
wird. Für Horst Wallner findet dieser Punkt
Bevölkerung und die Mobilität betrifft.
indes im Paket noch zu wenig Berücksichti-
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gung. „Es gibt so viele Fragen, die zu beantTirol wird in der Außenwirkung nach wie
worten sind: Das Thema Betriebsnachfolge,
vor fast ausschließlich als Tourismusland
die neue Welt der Digitalisierung bis zur Fra-
wahrgenommen. Wie sinnvoll ist es, weiter-
ge, wie man mit Entwicklungen im Land um-
hin nur diesen Pfad zu verfolgen und sich
geht.“ Generell ist es die neue Vertriebswelt
nicht – auch nach außen hin – breiter zu po-
und Digitalisierung, die Wallner im Konzept
sitionieren? Ließen sich diese drei großen
noch zu kurz kommt. Was irgendwie erstaun-
Linien nicht auch auf andere Wirtschafts-
lich ist, weil auch Platter den markantesten
bereiche übertragen und weiterverfolgen?
Wandel im Themebereich Internet sieht: „Das
Die Marke Tirol ist seit 2006 als Standort-
Internet hat massive Veränderungen be-
marke definiert und umfasst neben dem
wirkt. Das betrifft die Art der Kommunikati-
Tourismus auch die Bereiche Wirtschaft so-
on mit dem Gast ebenso wie das Informa-
wie Forschung und Bildung. Daher treten
tionsverhalten und den Buchungsprozess.“
Standortagentur und Agrarmarketing seit
Buchungsplattformen und Infoseiten vom
einigen Jahren ebenfalls unter diesem Mar-
Wetter bis zum Verkehr schaffen für den
kendach auf. Dieser Prozess der Markener-
Gast ein völlig neues Umfeld. Den Anbieter
weiterung geht allerdings nicht von heute
stellt es vor Herausforderungen. Und noch
auf morgen. Auch der Tourismus hat die
viel mehr, wenn es sich um eine derart kleins-
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„GLEICHZEITIG SEHE ICH ES NICHT ALS ZIELFÜHREND, MÖGLICHST VIEL NEUES IN EINE STRATEGIE ZU PACKEN, DENN DABEI HANDELT ES SICH AUS MEINER SICHT UM EINEN EVOLUTIONÄREN, KEINEN REVOLUTIONÄREN PROZESS.“ Landeshauptmann Günther Platter
Foto: Matthias Ziegler, aus der Serie Sight_seeing
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ECO.KOLUMMNE
trukturierte Unternehmerlandschaft wie jene in Tirol handelt. Wallner: „Wir haben in Tirol kaum Tourismusbetriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern, sondern eher kleine, authentische Familienbetriebe – gastfreundlich, sehr ursprünglich und persönlich. Auf der anderen
Weg von oder hin zu?
Seite stehen sie vor der Herausforderung, sich in der professionellen Marketing- und Vertriebswelt zurechtzufinden. Der Gast erwartet
Dr. Christian Uhl, Mitbegründer und Geschäftsführer der Aventurin Bogenwelten OG
einen modernen, zeitgemäßen Auftritt – online wie offline – und dass er auf der Homepage Informationen findet. Gleichzeitig möchte er das Ursprüngliche und Authentische erleben.“ Und so steht der Tourismus vor vielen Fragen. So richtig hat man darauf auch im „Tiroler Weg 2021“ nicht zu antworten gewusst. Kurz nach der Präsentaton mahnte Tourismusexperte Walter Edinger in „Tirol heute“ mehr Tiefgang ein. Vor allem ginge es darum, ein Ganzjahreskonzept zu entwickeln und nicht im Wintertourismus hängen zu bleiben. Heiße Sommer wie der heurige spielen den Alpen in die Hände. Wallner: „Jeder freut sich, wenn er sich in der Höhe ein bisschen abkühlen kann. Es geht nun darum, ein attraktives Angebot zu schaffen. Wir merken, dass das Bergerlebnis an Attraktivität gewinnt – auch bei jungen Leuten. Das Publikum
Vor dem Aufbruch zu einem unbekannten Urlaubsziel begleiten mich immer zwei Gefühle: Vorfreude, aber auch Unsicherheit. Ein innerer Widerstand paart sich mit der Frage: „Warum etwas riskieren? Wer weiß, wie es wird? Wo ich letztes Jahr war, kenne ich mich aus und dort war es doch auch o.k.“ Und so stehe ich jedes Jahr erneut vor der Entscheidung: Will ich etwas Neues kennenlernen und meinen Horizont erweitern oder fol-
auf den Hütten wird jünger und internationaler. Damit steigen
ge ich dem Ruf der Bequemlichkeit?
aber auch die Ansprüche, denn sie erwarten qualitätsvolle Kulina-
Ansatzpunkte wären zu Genüge vorhanden. Vorerst scheinen Vi-
I
sionen aber nur ein schönes Layout bekommen zu haben. Schau
ich verwirklichen, was mir wichtig ist?“. Wir sind gefordert, uns
ma mal, dann seh ma schon ... Sehen kann man in der Broschü-
laufend anzupassen und weiterzuentwickeln – persönlich, beruf-
re übrigens tolle Tirol-Bilder. Deshalb haben wir Günther Platter
lich und unternehmerisch. Was löst das in Ihnen aus?
auch gefragt, was eigentlich aus der Sight_Seeing-Kampagne von
Aufbrechen bedeutet, selbst aktiv zu werden und zu gestalten –
2010 geworden ist. Damals hat man in einem Versuch das „authen-
eigentlich das „Tagesgeschäft“ jeder Führungskraft und jedes Un-
tische, ungeschönte“ Tirol gezeigt. Entstanden sind Bilder einer
ternehmers. Doch der Mensch kreist um ein ewiges Dilemma: Wir
vollgestauten Europabrücke, Fräuleins in Dirndln an der Tankstel-
wollen uns entwickeln, verwirklichen und selbstbestimmt handeln.
le im Morgengrauen, Landschaftsbilder mit Hochspannungsleitun-
Gleichzeitig sehen wir uns nach Sicherheit, Stabilität und Ruhe. Die
gen. Nicht bei jedem kam das gut an. Auch so mancher Touristiker
Folgen bringt ein Sprichwort auf den Punkt: „Wer will, findet Wege.
schrie auf und wollte „sein Tirol“ auf diese Weise so gar nicht be-
Wer nicht will, findet Gründe.“
worben haben. Wenn wir in Tirol schon laufend von Authentizität
Aufbrechen ist anstrengend, erfordert Mut und erzeugt Gegenwind.
sprechen ... wie authentisch darf auch Tourismuswerbung sein?
Deshalb braucht es eine Antriebsfeder, die einen Impuls auslöst – ent-
Platter: „Der aufgeklärte Konsument von heute kann sehr gut zwi-
weder „weg von“ dem Bisherigen oder „hin zu“ etwas Neuem, Ande-
schen Authentizität und Inszenierung unterscheiden. Daher müs-
rem, Besserem. Wenn Angst, Druck oder Schmerz groß genug sind, lö-
sen das, was kommuniziert wird, und das, was der Gast vor Ort
sen sie einen Weg-von-Aufbruch aus. Eine Hin-zu-Bewegung entsteht,
vorfindet, auch zusammenpassen. Außerdem hat das klassische
wenn das Ziel bzw. der Zielzustand attraktiv genug ist. Für Unterneh-
Klischeebild keine Differenzierug zum Mitbewerb ermöglicht. Da-
men ist es natürlich fatal, wenn sie sich nur „weg von“ bewegen. Des-
her war es höchste Zeit, sich visuell vom Wettbewerb abzuheben.
halb ist dem Thema „Aufbruch“ in unseren Führungskräfteseminaren
Aus diesem Grund hat die Tirol Werbung mit Sight_Seeing eine Pi-
eine eigene Aventurin Bogenwelt gewidmet. Unsere Teilnehmer er-
onierrolle eingenommen und sich einer authentischen Bildsprache
leben dort, wie befreiend aufbrechen sein kann. Für uns ist schön zu
verschrieben.“ Verwendet werden ausgewählte Sujets übrigens –
beobachten, welche Euphorie entsteht, sobald der erste Schritt aus der
abgesehen vom „Bergseesprung“ in Osttirol, der seit drei Jahren als
Komfortzone getan ist. Es lohnt sich nicht nur, es gibt unserem Leben
Leitmotiv des Bergsommers in Anwendung ist – in internationalen
auch wieder eine andere Energie. Wahrscheinlich geht es Ihnen wie
Imagekampagnen wie dem Spiegel (D), Das Magazin (CH) und Else-
mir mit meinen Reiseerfahrungen, von denen ich keine einzige mis-
vier (NL). Im eigenen Land kommen sie eher weniger zum Einsatz.
sen möchte. Was werden Sie – persönlich, im Team oder im Unterneh-
Was für die Verantwortlichen angenehm ist, weil man damit ver-
men – als Nächstes in Angriff nehmen? Ich wünsche Ihnen Mut zum
mutlich aufkeimenden Diskussionen aus dem Weg geht. Aus den
ersten Schritt und viel Freude auf Ihren Entdeckungsreisen!
rik, tolle Rahmenbedingungen und Sicherheit.“
Wie authentisch darf Tourismuswerbung sein?
n unserer Zeit ist alles in Bewegung. So steht Aufbrechen an der Tagesordnung. Es steckt in den verschiedensten Themen, wie „Womit motiviere ich mein Team zu neuen Wegen?“, „Wie
überwinde ich meinen inneren Schweinehund?“ oder „Wie kann
Augen, aus dem Sinn ... Im „Tiroler Weg“ zeigt man Tirol lieber wieder von seiner schönen Seite, denn die Realität haben wir hierzu-
Herzlichst, Ihr Christian Uhl
lande ja quasi direkt vor der Haustür. Und mit der plagt sich auch ein anderer Wirtschaftszweig. Die Industrie nämlich.
Aufschrei
PS: Beim Thema Aufbruch wird besonders deutlich, wie alle acht Bogenwelten zusammenspielen. Sollten Sie einen Beitrag zu den anderen Welten versäumt haben, schicken wir Ihnen diesen gerne
Dass der „Tiroler Weg“ ein offensichtlich rein touristischer ist, ge-
zu: office@aventurin-bogenwelten.com.
fällt derweil nicht allen. Irgendwie ist es wenig verwunderlich,
www.aventurin-bogenwelten.com
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„BEIM TIROLER WEG 2021 GEHT ES UM EMOTIONALISIERUNG: WIE KANN MAN TIROL FÜR DEN GAST ATTRAKTIVER MACHEN. UND WIE VERSÖHNT MAN DIE BEVÖLKERUNG MIT DEM TOURISMUS?“ Horst Wallner
Austria macht deutlich: „Der Produktionssektor hat in den ersten Monaten des Jahres 2015 die Wirtschaftsdynmaik in Tirol in Schwung gehalten.“ Und so wäre etwa die Unterstützung von Familienbetrieben generell sinnvoll. Sie sind die tragenden Säulen der Tiroler Wirtschaft. Auch, aber eben nicht nur im Tourismus. Und ohne sie schaute es zappenduster aus in unserem Land. Der Standort lebt von Un-
dass andere Branchen aufschreien. Allen vo-
menssteuer bezahlen, soll seine Familie er-
ternehmen, die hier verwurzelt sind. Größe-
ran die Industrie. Auch in der Wirtschafts-
nähren und vielleicht auch noch Rücklagen
re Betriebe neu anzusiedeln, ist nicht nur ob
kammer brodelt es. Der Zank zwischen In-
bilden. Wie soll das gehen?“ Anders gesagt:
des Platzes ein Problem. Auch die Rahmen-
dustrie und Tourismus kommt nicht von
Die Umsatzzahlen im Tourismus mögen be-
bedingungen sind nicht gerade rosig. Und so
ungefähr. Denn es wäre durchaus sinnvoll,
eindrucken, die Wertschöpfung tut’s eher
plädiert Wallner abschließend auch hier für
Tirol auch in seiner Außenwirkung auf eine
weniger. Die ist in der Industrie weitaus hö-
ein Miteinander: „Im Bereich der Industrie
breitere Basis zu stellen. Ja! Der Tourismus
her. Und: Nur weil der Tourismus in der Ver-
gibt es genauso Konzepte, die Reindustri-
hat uns durch schwere Zeiten gebracht und
gangenheit eine Stütze war und es aktuell
alisierung voranzutreiben. Wir versuchen,
seinen Teil zum Wohlstand unseres Landes
ist, heißt das nicht, dass es immer so bleiben
Produktionsbetriebe in Tirol anzusiedeln
beigetragen. Die Tirol Werbung wird auch
muss ... und wird. Bricht der Tourismus ein,
und zu halten. Ich glaube, ein Miteinander
nicht müde zu betonen, jeder dritte Euro
haben wir ein Problem. Selbiges gilt indes
ist durchaus möglich. Man sieht dies bereits
würde im Tourismus verdient. Stimmt. Aber:
für die Industrie. In keinem anderen Bun-
in manchen Regionen. Natürlich ist es topo-
Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Touristiker
desland ist die industrielle Bruttowertschöp-
graphisch nicht immer einfach – in den Tä-
Franz Hörl rechnet: „Von einem Euro, den der
fung prozentuell so stark gestiegen wie in
lern liegt der touristische Fokus, in der In-
Gast an den Wirt bezahlt, sind 13 Cent Mehr-
Tirol. Die Industriellenvereinigung fordert
ntalfurche der industrielle. Aber ich halte
wertsteuer, 35 Cent verschlingt das Perso-
deshalb ganz klar mehr Rückendeckung
nichts davon, wenn sich Branchen gegensei-
nal, 20 fließen in den Wareneinkauf, weitere
von Land und Bund, um im internationalen
tig bekämpfen. Ich denke, dass in Tirol beides
20 Cent in das Gebäude und 10 Cent in den
Wettbewerb weiterhin mithalten zu können.
seine Berechtigung hat und man gut mitein-
Energieverbrauch. Zwei Cent bleiben dem
Die hohe Exportquote ist es nämlich, die uns
ander leben kann. Mir ist nicht bang, dass wir
Wirt – und dafür muss er dann noch Einkom-
derzeit zugute kommt. Eine Studie der Bank
einen gemeinsamen guten Weg finden ...“
26
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„TOURISMUS UND UMWELTSCHUTZ SIND UNTRENNBAR MITEINANDER VERBUNDEN. ÜBER VIELES HERRSCHT KONSENS, IN MANCHEN BEREICHEN IST DER KONFLIKT UNVERMEIDBAR. IM SINNE EINER KONSTRUKTIVEN AUSEINANDERSETZUNG MACHT MIR DAS AUCH NICHTS AUS, SO LANGE IN DER DISKUSSION SACHLICH MITEINANDER UMGEGANGEN WIRD.“ Franz Hörl
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eco.nova
Gratwanderung
eco.wirtschaft
Die ewige
Ob Natura 2000, Kraftwerksbauten oder touristische Nutzung der Umwelt – in kaum einem anderen Land ist das Dilemma zwischen Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum derart präsent wie in Tirol. Es scheint, als würde diese Auseinandersetzung nie enden.
// TEXT: ALEXANDRA KELLER, FOTOS: TIROL WERBUNG
E eco.wirtschaft
s geht ext-
Leben in und mit dieser so schönen wie er-
haben enorm an Bedeutung gewonnen.“
rem. Rich-
barmungslosen Natur war, wird klar, wenn
Während sich die umwelttechnischen Aufla-
tig extrem.
der Blick zurück auch die eiskalten Betten
gen im Banne der allgemeinen Aufklärung
Vor eini-
in den Holzhütten, den von Erfrierungen be-
vermehrten, Verfahren, in denen die Um-
gen Jahren
drohten Hintern auf dem Donnerbalken, die
weltverträglichkeit von Projekten geprüft
kauften
Härte der ledernen Stiefel oder die Schwere
werden, zu den größten Hürden für Antrag-
zwei Natur-
eines durchnässten Lodenmantels zulässt.
steller wurden und immer strengere inter-
schutzorganisa-
Die große Flucht
nationale wie nationale Natur- und Umweltschutzrichtlinien den Handlungsspielraum
tionen rund 70 Quadratkilometer Land in
Diesem Bild zu entrinnen galten ab Mitte des
im Sinne der Nachhaltigkeit prägen, scheint
Kenia. Knapp vier Millionen US-Dollar leg-
20. Jahrhunderts die Kraftakte des Landes.
sich ein Bild im Kern nicht verändert zu ha-
ten sie dafür auf den Tisch. Ihr Ziel war es,
Die Täler wurden erschlossen, Straßen wur-
ben: Jenes, in dem Unternehmer per se als
das mit außergewöhnlichem Wildtier-Reich-
den gebaut, die Autobahn und Tunnels und
potenzielle Zerstörer der Natur dargestellt
tum gesegnete Fleckchen Erde zu schützen.
Wasserkraftwerke errichtet, Felsen für Lift-
werden, mit allen Mitteln bekämpft von Na-
Die Organisationen schenkten das Gebiet
stützen gesprengt, Bergwiesen in Abfahrten,
turschützern, die sie in die Schranken wei-
der kenianischen Regierung, die daraus ein
Häuser in Pensionen oder Hotels umgewan-
sen. Gut gegen Böse. David gegen Goliath.
Naturschutzgebiet machte – in der Hoffnung
delt und die Natur für Wertschöpfung wie
Trotz aller Entwicklungen im Bereich des
auf zahlreiche zahlende Gäste, die Zebras,
Wohlstand erobert. Die Genesis des moder-
Umwelt- und Naturschutzes beherrschen
Elefanten und schwarze Nashörner in ih-
nen Tirol gleicht einer Flucht aus dem ver-
diese Fronten das Bild. Im Rahmen der
rer natürlichen Umgebung erleben wollen.
gilbten Bild mit den ärmlichen Gestalten. Sie
heftigen Diskussionen über die Natura-
Über den Haken dieser Geschichte berich-
verlief so schnell wie steil und radikal. Par-
2000-Grenzen wurde es genauso bedient wie
tete Ende 2011 die deutsche Wochenzeitung
allel dazu formierte sich in Österreich und
bei den Debatten über den Brückenschlag
„Die Zeit“. Um den ungestörten Genuss der
zeitversetzt auch in Tirol eine Natur- und
die Erschließung des Piz Val Gronda oder
geretteten Natur zu ermöglichen, hatte die
Umweltschutzbewegung, die vor allem nach
den Plänen zur Errichtung beziehungswei-
kenianische Polizei mit brutaler Gewalt die
den Wirtschaftswunderjahren Fuß fasste,
se Erweiterung der Kraftwerksbauten. Das
angestammten Bewohner der Region – die
sich für den Erhalt beziehungsweise gegen
dabei zelebrierte Dilemma zwischen den
Samburu – vertrieben. Ihre Dörfer waren
die Zerstörung der Natur stark machte und
Lebens-, Wirtschafts- und Naturräumen
niedergebrannt worden, ihre Tiere getötet
deren Ziele sukzessive Einzug in die Gesetz-
scheint in Tirol eine ewige Gratwanderung
oder gestohlen, die Menschen selbst ange-
gebungen fanden. Stand die Naturschutzbe-
zu sein. Sind die Auseinandersetzungen an-
griffen und zur Flucht getrieben. Der Titel
wegung anfangs unter dem Leitmotiv, eine
gesichts des längst institutionalisierten Um-
der Geschichte brachte den Irrsinn auf den
möglichst nicht durch Industrialisierung
weltschutzes noch zeitgemäß? Wurden die
Punkt: „Vertrieben für den Naturschutz“.
und sonstige Eingriffe veränderte Land-
Grenzen, in denen Fauna und Flora schüt-
Jenseits von Afrika ist das Bild von Tiro-
schaft zu retten, so wurden die Anforderun-
ler Tourismustälern, in denen lediglich eine
gen immer komplexer, ökologische Argu-
Handvoll Ureinwohner Butter stampft, die
mente immer salonfähiger und schließlich
Wiesen mit der Sense mäht und in seliger
tonangebender Teil der Rahmen, in denen
Eintracht mit frei laufenden Kühen, Schafen
sich das Land bewegen darf.
und Ziegen lebt, ein überspitztes Drohbild.
„Die Abteilung Umweltschutz wurde im De-
Es wird gerne bedient, um die Gefahr über-
zember 1979 im Amt der Landesregierung
bordenden Naturschutzes für die Lebens-
installiert“, stellt Kurt Kapeller, Leiter der
und Wirtschaftswelten zwischen den für
Abteilung Umweltschutz, fest. Der Mitarbei-
Tirol typischen Landschafts- und Gebirgs-
terstand der Abteilung wuchs – parallel zum
formationen darzustellen. Ohne Hotels, ohne
Stellenwert des Umweltschutzes – von an-
Liftanlagen, ohne Verkehr und ohne Stau-
fangs nur wenigen Beamten auf aktuell etwa
mauern. Roh wie Sushi.
45 Mitarbeiter plus jenen in der Außenstelle
In diesem Bild zeigt sich ein ewiges Tiroler
Nationalpark Hohe Tauern. „Die Rechtsma-
Dilemma. Und stellt gemeine Fallen. Vor al-
terien, die im Amt von Bedeutung sind, spie-
lem für Betrachter, die aus geschützten urba-
geln – zeitverzögert – die gesellschaftlichen
nen Ecken kommen und beim Wandern oder
Entwicklungen wider. So gesehen ist das
Bergsteigen nebst gänzlich unberührter Na-
Bewusstsein für den Umwelt- und Natur-
tur mit ihren ungehindert dahinplätschern-
schutz die treibende Kraft für die Entwick-
den Bächen die Urtümlichkeit alter Zeiten
lungen im Haus“, so Kapeller. „Am Beispiel
erwarten – die Holzhütte, das Plumpsklo, die
der Abfallwirtschaft ist es die Entwicklung
knarzenden Lederschuhe, den Lodenmantel
von mehreren hundert Ablagerungsplätzen
und die melkwarme Milch. Wie wenig die-
in Tirol für jegliche Abfälle hin zu einer ge-
se verführerische Retro-Sehnsucht mit den
ordneten Abfallwirtschaft, die auf Ressour-
Realitäten jener zu tun hat, die in den Tälern
censchonung und Nachhaltigkeit ausgerich-
leben und sich zumindest aufgrund von Er-
tet ist. Aber auch völlig neue Themen, wie
zählungen daran erinnern, wie mühsam das
die Luftreinhaltung oder der Klimaschutz,
30
eco.nova
eco.wirtschaft
zenswerter scheinen als die Menschen, be-
Füßen weggezogen wurde. „Die Tirolerinnen
sturbulenzen geprägten vergangenen Jah-
reits überschritten? Oder droht er wirklich
und Tiroler sind sich der Bedeutung ihrer
ren als Fels in der Brandung erwiesen – er
– der Rückfall in Zeiten, in denen natürliche
intakten Umwelt in hohem Maße bewusst“,
ist seit jeher der Wohlstandsmotor für die
Ressourcen entfesselter Gewinnmaximie-
heißt es denn auch im Arbeitsübereinkom-
Menschen in unserem Land. Jeder dritte
rung geopfert werden?
men der aktuellen schwarz-grünen Tiroler
Euro wird in Tirol im Tourismus verdient
Landesregierung – und weiter: „Für die Koa-
und ebenfalls jeder dritte Arbeitsplatz wird
litionsparteien ist es eine zentrale Aufgabe,
von der Tourismus- und Freizeitwirtschaft
„Tourismus und Umweltschutz sind un-
Umwelt und Natur nachhaltig zu bewahren,
gesichert. Unsere einzigartige Bergnatur zu
trennbar miteinander verbunden. Über
die widerstrebenden Interessen zwischen
schützen, gilt nicht nur dem ganz persön-
vieles herrscht Konsens, in manchen Be-
Nutzung und Erhalt von Naturräumen zu
lichen Interesse, unseren eigenen Lebens-
reichen ist der Konflikt unvermeidbar. Im
vereinen und dort, wo Natur durch Projek-
raum zu erhalten, sie bildet auch die natürli-
Sinne einer konstruktiven Auseinanderset-
te in Anspruch genommen wird, für ausrei-
che Basis für unseren Tourismus und hat so
zung macht mir das auch nichts aus, solan-
chend Ausgleichsmaßnahmen zu sorgen. [...]
einen hohen wirtschaftlichen Faktor. Eine
ge in der Diskussion sachlich miteinander
Im Wissen um unsere Verantwortung für
kritische Diskussion über die Realisierung
umgegangen wird“, stellt etwa Franz Hörl,
das Land und die Menschen bekennen wir
neuer Projekte und den Einsatz von Natur-
prononcierter Kämpfer in Tourismusfragen
uns zu den Schutzgebieten, bei denen Ein-
ressourcen ist richtig und wichtig, aber sie
und Sprecher der Sparte bei der WK Tirol,
griffe undenkbar sind.“ Vor 30 Jahren waren
darf nicht automatisch in einer Verhinde-
fest. Hörl weist darauf hin, dass inzwischen
derartige Formulierungen in einem Koaliti-
rung der Weiterentwicklung unseres touris-
bereits 25 Prozent der Landesfläche unter
onsübereinkommen noch absolut undenk-
tischen Angebots münden.“
Schutz gestellt sind, und kann sich eine Spit-
bar. Die Vorstellung allein, wie ein Landes-
ze gegenüber den Naturschützern nicht ver-
hauptmann Eduard Wallnöfer auf Sätze
kneifen: „Was auffällt, ist, dass die Umwelt-
wie diese reagiert hätte, ist so reizvoll wie
Knackpunkt Weiterentwicklung
schützer ihren Kampf gegen den Tourismus
amüsant und zeigt nebst dem offenkundi-
Dieser Automatismus der Verhinderung ist
inzwischen in der Art eines Glaubenskrieges
gen Siegeszug des Umweltschutzes, wie ver-
es wohl, der heimische Tourismusunterneh-
führen. Das meiste davon ist reiner Selbst-
staubt manche Argumente geworden sind.
mer vielfach zu Erzfeinden von Naturschüt-
zweck für fragwürdige Mitgliederwerbung
Dazu hält etwa Josef Margreiter als Chef
zern macht. Von ungefähr kommt das nicht,
und verzweifeltes Argument für die Daseins-
der Tirol Werbung und damit gleicherma-
ist doch beispielsweise im Grundsatzpro-
berechtigung.“ Was Hörl anspricht, ist, dass
ßen Herr der Tirolbilder fest: „Die in den
gramm des Österreichischen Alpenvereines
den verschiedenen Organisationen ausge-
1980er-Jahren zum Teil überzogene, aber
(ÖAV) unter Punkt 1.5 festgehalten: „Der Er-
rechnet durch die breite Institutionalisie-
durchaus gesellschaftsfähige Tourismus-
schließungsautomatismus der touristischen
rung des Umwelt- und Naturschutzes in ge-
kritik ist längst überholt. Der Tourismus
Wachstumsspirale muss unbedingt gestoppt
wisser Weise der Themenboden unter den
hat sich nicht nur in den von Wirtschaft-
und durchbrochen werden.“
Verstaubte Tourismusklagen
eco.nova
31
eco.wirtschaft
Vorwurf in die Richtung, dass Naturschützer weder touristisches Unternehmertum noch die Probleme in den Tourismusorten kennen bzw. berücksichtigen. Wer im Ötztal, dem Paznauntal oder dem Zillertal ernsthaft vorschlägt, die Liftanlagen zu schleifen und künftig von Tourengehern zu leben, muss mit heftiger Gegenwehr rechnen. Mit existenziellem Contra. In Gegenden, die nahezu zu 100 Prozent vom Tourismus leben, existiert kein Plan B.
Explosive Stimmung Die moralschwangere Kraft der Naturschutzargumente wirkt in der Öffentlichkeit trotzdem viel stärker. Zuletzt war diese im Zusammenhang mit dem so genannten Brückenschlag schlagend geworden. Die dabei zur Diskussion stehende Verbindung zwischen Axamer Lizum und Schlick 2000 über das Ruhegebiet Kalkkögel wurde Anfang März 2015 als verfassungswidrig begraben. Zuvor hatte sich die Stimmung nicht nur im Landhaus explosiv aufgeladen, auch in der Bevölkerung gab es vornehmlich laute Gegner und eher leise Befürworter. Wer etwa feststellte, dass es schon schön wäre, in einer Gondel über die Kalkkögel zu schweben, wurde flugs mit einem angriffigen Kreuzzeichen bedacht. „Der Schutz der Kalkkögel
Der Alpenverein ist kein Kegelclub
Tirol nicht, wir haben uns bereits vor Jahr-
ist fixiert. Wir haben nicht nur Umwelt und
zehnten für einen anderen, bis heute äußerst
Bevölkerung hinter uns, sondern auch noch
Allein der Deutsche Alpenverein zählte im
erfolgreichen Weg entschieden. Dieser bein-
das Recht“, jubelte Grünen-Klubobmann
Jahr 2014 über eine Million Mitglieder, der
haltet die untrennbare Bedeutung des Tou-
Gebi Mair nach dem Brückenschlag-Aus.
ÖAV konnte in diesem Jahr mit 470.000 Mit-
rismus für unseren ländlichen Lebensraum:
Parallel zur rechtlichen Prüfung des Vorha-
gliedern ebenso einen Rekord verbuchen.
die Erhaltung von Gemeinden, die Schaffung
bens hatte die Aktion „Rettet die Kalkkögel“
Nach Wien stellt Tirol, wo die 100.000er-Mar-
von Infrastruktur und das Verhindern von
mit 33.400 Unterstützern geendet. „Wenn ich
ke bereits geknackt wurde, die größte Grup-
Absiedelung aus den Tälern. Ohne Touris-
Gebi Mair davon reden höre, die Kalkkögel
pe und selbst wenn der Schutz der Bergwelt
mus gäbe es diese Strukturen in Tirol schon
gerettet zu haben, dann hat das nichts mit
nicht als Hauptmotivation für die Mitglied-
lange nicht mehr“, spricht Hörl jenen heiklen
Sachlichkeit zu tun. Denn eine Rettung setzt
schaft genannt wird –, Bergsport an sich so-
Punkt an, der im Zusammenhang mit dem
eine Gefährdung oder Zerstörung voraus, zu
wie die Mitgliedervorteile sind die wichtigsten
Radikalerhalt der natürlichen Ursprünglich-
der es auch bei einer Realisierung des Pro-
Beitrittsgründe – bekommt das Grundsatzpro-
keit vielfach vergessen wird: Die Menschen,
jekts Brückenschlag nie gekommen wäre“,
gramm des ÖAV durch die steigende Zahl der
die in den Tourismusgebieten und/oder vom
sagt Hörl.
Mitglieder ein nicht unerhebliches Gewicht.
Tourismus leben.
Eine breite, sachlich geführte, öffentliche
Dort heißt es auch: „Die Alpenvereine unter-
Spätestens hier kommt der Unterschied zwi-
Diskussion zu regionalen Entwicklungschan-
stützen im Einklang mit dem Tourismuspro-
schen Umweltschutz und Naturschutz zu
cen mit Fokus auf Arbeitsplätze oder Abwan-
tokoll der Alpenkonvention die Stärkung der
tragen. Während der so genannte techni-
derungsprobleme wurde weder im Zusam-
Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen Touris-
sche Umweltschutz für Boden, Wasser und
menhang mit dem Brückenschlag noch im
mus, vor allem durch den Erhalt der Hütten
Luft „zuständig“ ist und per se keinen Wider-
Zusammenhang mit den Natura-2000-Gren-
und Wege. [...] Die Alpenvereine fördern die
spruch zu Arbeitsplätzen oder wirtschaft-
zen in Osttirol geführt. Auch in Osttirol war
umweltfreundliche Reise in die Berge.“
lichen Gewinnen darstellt, setzen sich Na-
der März 2015 diesbezüglich der entschei-
So genannter „sanfter Tourismus“ ist es, der
turschützer für Artenvielfalt, Biotope oder
dende Monat, wurde da doch die Abgren-
damit forciert wird. Das dabei beschworene
Schutzgebiete ein, wo die „menschliche Dy-
zung des künftigen Naturschutz- und Natu-
Bild kommt dem eingangs erwähnten recht
namik“ mit der stillen Beobachtung endet.
ra-2000-Gebietes „Osttiroler Gletscherflüsse“
nahe und ist der Realität offenkundig nicht
Schon früh wurde den von städtischen Bil-
vorgestellt.
minder fern. „Der sanfte Tourismus mag in
dungsbürgern getragenen Naturschutzar-
In Osttirol hatte sich die Auseinanderset-
Regionen Sinn machen, die eine touristische
gumenten eine gewisse Blindheit gegenüber
zung an einer Pflanze hochgeschaukelt. Die
Entwicklung von null auf starten und diesen
den sozialen Bedürfnissen der betroffenen
Deutsche Tamariske ist ein unscheinbarer
Weg gehen wollen. Diese Tradition gibt es in
Menschen vorgeworfen. Heute geht der
Strauch, der an Fließgewässern der Alpen
32
eco.nova
eco.wirtschaft
wächst und anzeigt, dass die Natur intakt
wird, ist der Bau von Wasserkraftwerken.
den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal geben
ist. Sie ist nicht schön. Sie ist nicht hässlich.
Zum Leidwesen der betroffenen Gemeinden,
will ... noch muss. Oder im Stubaital und Inns-
Aber sie ist vom Aussterben bedroht. Mitte
zur Freude der Naturschützer.
bruck, wo aufgrund der geplanten Wasserab-
der 1960er-Jahre war die Tamariske auch in
Die Nutzung der Wasserkraft ist jedoch ein
leitungen zum Kraftwerk Sellrain-Silz star-
Osttirol fast verschwunden, verbreitete sich
Thema, an dem sich der Naturschutz gleich-
ke Einbußen in den Flüssen Ruetz und Silz
dann aber fröhlich, sodass nach dem EU-
sam aufreiben muss. Wohl, weil die Nutzung
befürchtet werden. Zu allem Überfluss wird
Beitritt Österreichs klar war, dass Teile der
der Wasserkraft rasch die Grenzen der Ar-
das Land auf seinem Weg zur Energieautono-
„Iselregion“ als Schutzgebiet nominiert wer-
gumentation aufzeigt. Aus Wasserkraft ge-
mie auch durch ein Urteil des Europäischen
den müssen. Die Alpenrepublik hatte sich
wonnene Energie ist „saubere“ Energie, was
Gerichtshofes gebremst, das Mitte Juli 2015
zur Umsetzung der so genannten Fauna-Flo-
Gegner der Kraftwerke angesichts der Alter-
einschlug wie eine Bombe. Mit dem Urteil soll
ra-Habitat-Richtlinie verpflichtet, die Grund-
nativen rasch in die Bredouille bringen kann.
das so genannte Verschlechterungsverbot
lage für das europäische Schutzgebietsnetz-
Obwohl am Ende kein Wasser verloren geht,
für Fließgewässer ausgeweitet bzw. die Was-
werk Natura 2000 ist.
sind und bleiben die Anlagen enorme Eingrif-
serrahmenrichtlinie verschärft werden. „Das
2003 wies die EU Österreich erstmals auf
fe in die Natur und die Entscheidung, diese
Land Tirol wird den eingeschlagenen Energie-
den Nachnominierungsbedarf im Tamaris-
Eingriffe zuzulassen, ist eine Frage der Inte-
kurs – vor allem auch in der Frage der Wasser-
ken-Gebiet hin, doch die verantwortlichen
ressen und der Politik. Diesbezüglich ist die
kraft – nicht verlassen“, sagte Landeshaupt-
Politiker ließen sich Zeit. Erst eine Drohung
Haltung der Tiroler Politik klar. Die Energie-
mann Günter Platter in einer ersten Reaktion
aus Brüssel machte ihnen Beine und führte
strategie des Landes sieht vor, bis zum Jahr
auf das EuGH-Urteil. Starke Worte und gehar-
letztlich zu einer Grenzziehung, die Anfang
2050 energieautonom zu sein. Als Ziel wird
nischte Briefe fanden längst den Weg nach
Juli 2015 offiziell nach Brüssel gemeldet wur-
ein aus Wasserkraft gewonnenes Energievo-
Brüssel, doch bleibt nicht nur unklar, wie sehr
de. Dass sich in Osttirol im Zuge der Auswei-
lumen von 2,8 Terawattstunden genannt.
die neue Regelung etwa wegen komplexerer
sung und der mangelhaften Information die
Das ist richtig viel Stoff, dafür soll richtig viel
Genehmigungsverfahren für Kleinkraftwer-
Angst breitmachte, in den Fesseln des Natur-
Wasserkraft angezapft und auch in regiona-
ke das ambitionierte Energieziel beeinträchti-
schutzes wirtschaftlich zu ersticken, wurde
len oder Kleinwasserkraftwerken in Strom
gen wird. Fraglich ist derzeit auch, ob oder in
kaum ernst genommen.
verwandelt werden. Vor dem Hintergrund
welchem Ausmaß der verschärfte EU-Gewäs-
schwelt in Tirol längst ein Kampf ums spru-
serschutz den Betrieb der Schneekanonen
delnde Nass. Im Ötztal etwa, wo die Gemein-
beschneidet. Nur eines scheint sicher: Das
Was in den als Natura-2000-Gebiet ausgewie-
de Sölden ein Kraftwerk mit dem Wasser der
Dilemma zwischen Lebens-, Wirtschafts- und
senen Bereichen der Isel und ihrer beiden
Gurgler Ache plant und das flüssige Gold
Naturraum ist präsent in Tirol. Es bleibt eine
Zubringer sicher nicht mehr möglich sein
nicht dem Landesenergieversorger Tiwag für
ewige Gratwanderung.
Knackpunkt Wasserkraft
DESIGN ABSEITS AUSGETRETENER WEGE
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eco.wirtschaft
Alexander Wolf und Alexander Nussbaumer, ZIMA
Wirtschaftsgut Wohnen Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Leben eine Frage des Stils. 2014 hat die ZIMA Holding ihre Expansion im deutschsprachigen Alpenraum vorangetrieben und blickt auf einen erfreulichen Geschäftsverlauf zurück. Entstanden ist neben exklusivem Wohn- dabei auch hochwertiger Wirtschaftsraum. Ein Gespräch übers Wohnen und Leben. // TEXT: MARINA KREMSER, FOTOS: JULIA TÜRTSCHER 34
eco.nova
eco.wirtschaft
Z
ufrieden kann die
Grunde überall ident. Sie haben die-selben
vom Land in die Stadt zieht. Nun ist der
ZIMA allemal sein,
Ansprüche an Brandschutz oder Sicherheit,
Platz aber naturgemäß beschränkt. Provo-
konnte die Jahresge-
Ökologie und Energieverbrauch. Aber es wird
kant gefragt: Muss sich tatsächlich jeder
samtleistung mit 102,6
kleinteilig immer anders geregelt und die-
Wohnen in der Stadt leisten können?
Millionen Euro doch
se Reglementierwut macht das Wohnen in
WOLF: Ja! Vor allem deshalb, weil durch ei-
konstant hoch gehal-
Summe teu(r)er. Industrialisierung heißt in
ne Zersiedelung auch nicht zu knappe allge-
ten werden. Knapp die Hälfte des Umsat-
diesem Fall auch nicht, dass künftig nur noch
meine Kosten verursacht werden: Straßen,
zes wurde in Vorarlberg erwirtschaftet, wo
Einheitsbrei produziert wird. Wir haben kei-
Kanal, Erschließung durch Infrastruktur wie
sich auch der Hauptsitz der AG befindet. 15,7
nen Haus-und-Hof-Architekten, der die eine
Schulen etc. Gesamtheitlich betrachtet ist
Prozent entfallen auf Tirol, 19,7 auf Südtirol,
einzige ZIMA-Wohnanlage entwirft und die
das Wohnen in der Stadt für die Allgemein-
der Rest verteilt sich auf Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein. Was es heißt, im gesamten deutschsprachigen Raum tätig zu sein, und wo die besonderen Herausforderungen liegen, darüber sprachen wir mit Vorstand und Inhaber Alexander Nussbaumer, der die Unternehmensgruppe 1999 aus eine klassischen Management-Buyout übernommen hat, und dem Tirol-Geschäftsführer
„DER EIGENTUMSGEDANKE IST NOCH SEHR VERANKERT. WIR VERKAUFEN 70 PROZENT UNSERER WOHNUNGEN AN EIGENNUTZER, DIE DANN AUCH WIRKLICH SELBST EINZIEHEN.“ Alexander Wolf, Geschäftsführer ZIMA Tirol
Alexander Wolf.
ECO.NOVA: Hauptsitz der ZIMA Unternehmensgruppe ist in Dornbirn, Sie haben außerdem Niederlassungen in Tirol, Bozen,
dann laufend reproduziert wird. Unser qua-
heit am günstigsten. Ich glaube, Wohnen
München und St. Gallen und treiben die Ex-
litativer Anspruch ist es, standortspezifisch
und ein Zuhause zu haben, ist ein existen-
pansion vor allem nach Deutschland und in
zu entwickeln. Deshalb setzen wir auch ver-
zielles Gut. Wenn wir es nicht schaffen, adä-
die Schweiz aktuell deutlich voran. Warum
mehrt auf Architektenwettbewerbe und zie-
quaten Wohnraum für unsere Bevölkerung
gerade in diesem Gebiet?
hen diese stringent durch. Es geht hier also
zur Verfügung zu stellen, dann ist das ein To-
ALEXANDER NUSSBAUMER: Weil wir
nicht um die Optik, sondern vorrangig um
talversagen der Gesellschaft.
festgestellt haben, dass die Menschen im
technische Standardisierung. Im Moment ist
NUSSBAUMER: Natürlich wird es immer ei-
deutschsprachigen Alpenraum alle ähnlich
nicht einmal die Berechnung eines Quadrat-
ne Differenzierung geben. Geschmäcker sind
ticken. Das macht das Arbeiten um eini-
meters Wohnfläche in allen Ländern diesel-
verschieden ... und auch die finanziellen Mög-
ges einfacher, als wenn man auch noch auf
be. Wir haben aber die starke Hoffnung, dass
lichkeiten. Das ist aber kein Innsbruck-spe-
kulturelle Unterschiede Rücksicht nehmen
die EU hier zeitnah sinnvoll eingreift.
zifisches Problem. Dennoch bin auch ich der
muss. Die verschiedenen gesetzlichen Rah-
Meinung, dass es den Menschen ermöglicht
menbedingungen sind schon Herausforde-
Sie sind mit der ZIMA seit 24 Jahren in
werden soll, in und nahe den Zentren zu
rung genug.
Tirol aktiv. Ein großes Thema im Land ist
wohnen. Wenn sie es wollen. Diesen Trend
die vermeintliche Grundstücksknappheit,
der Urbanisierung nehmen auch wir auf und
Merken Sie regionale Unterschiede,
die neuen Wohnbau nur bedingt zulässt
bauen neben Innsbruck auch in anderen at-
wenn Sie in Deutschland, der Schweiz oder
und die Preise in die Höhe treibt. Wie sehen
traktiven Kerngebieten wie Kitzbühel und
Österreich bauen?
Sie diese Problematik?
Richtung Westen – aber grundsätzlich weg
NUSSBAUMER: Der deutschsprachige Al-
WOLF: Das Problem gibt es nicht nur in
von Peripherie hin zum Zentrum.
penraum verfügt über sehr kleinteilige Wirt-
Tirol, sondern im gesamten deutschsprachi-
schaftsräume und jeder davon hat seine eige-
gen Alpenraum. Wir haben in der Vergangen-
Die Politik unterhält aktuell dennoch
nen Bauordnungen und -gesetze. Im Moment
heit sehr heiße Märkte erlebt, stellen aber
Anstrengungen, um die Zentren in abgele-
bauen wir im Bereich des Wohnungsbaus
fest, dass sich diese aktuell wieder abkühlen
generen Orten wieder belebt zu bekommen
quasi für jeden Markt Unikate. Das macht
und sich das Wachstumstempo der Immobi-
und ein Ortssterben zu verhindern. Liegt
natürlich auch die Diskussion um leistbares
lienpreise einbremst. Und das ist gut so. Was
sie damit falsch?
Wohnen schwer. Das industrielle Gedanken-
wir positiv sehen: Es kam augenscheinlich
NUSSBAUMER: Nicht generell, aber der
gut von einheitlichen Standards sollte drin-
zu keiner Blasenbildung oder künstlichen
Trend zur Verstädterung ist definitiv da. Und
gend auch auf den Wohnbau übertragen wer-
Aufheizung der Märkte. Was gebaut wird,
wird sich auch noch verstärken. Allein schon
den. Es kann nicht sein, dass der Landtag in
wird verkauft. Vor allem in Innsbruck ist die
durch die Demographie. Aktuell ist das Pro-
Vorarlberg andere Verordnungen erlässt als
Wachstumskurve in den vergangenen Jahren
blem, dass die meisten Jungen bereits in
jener in Tirol. Es gibt sogar Differenzierungen
enorm angestiegen. Das ist auf Dauer keine
Städten leben und der ländliche Raum altert.
innerhalb eines Landes. Wir brauchen für je-
gute Entwicklung und wir sind froh, dass sich
Hier sitzen ältere Generationen in Häusern
den Markt eigene Spezialisten.
diese schön langsam wieder normalisiert.
mit großen Grundstücken und haben teils
ALEXANDER WOLF: Aus Kundensicht
keine Möglichkeit mehr, diese selbst zu er-
macht das überhaupt keinen Sinn, denn die
Innsbruck ist unter anderem auch deshalb
halten – aus finanziellen oder auch gesund-
Wohnbedürfnisse der Menschen sind im
so teuer, weil es immer mehr Menschen
heitlichen Gründen. Wir spüren zusehends,
eco.nova
35
eco.wirtschaft
NUSSBAUMER: Wir haben beobachtet, wie der klassische Unternehmer seinen Betriebsstandort oder sein Bürogebäude entwickelt, und dabei gesehen, dass er meist weder konkrete Vorstellungen über seine Wünsche und Bedürfnisse noch Vorgaben an Architekten stellt. Zur baulichen Umsetzung holt er sich einzelne Spezialisten und schließlich einen Generalunternehmer. Das treibt das Projektbudget in logischer Konsequenz in die Höhe. Unser Modell ist eigentlich simpel: Wir erörtern mit dem Kunden seine Anforderungen an das Gebäude, schauen, welchen Zweck es erfüllen muss und wie man dies erreicht. In der Folge wird ZIMA quasi zum „Leihbauherrn“ und entwickelt das gesamte Projekt in Einzelvergabe. Wir haben die Erfahrung am Bau, von der unsere Auftraggeber profitieren. Sie können sich folglich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren – also darauf, was sie ausmacht und was sie am besten können – und wir machen, was wir am besten können. Zu fairen, kalkulierbaren Preisen.
„ES IST DRINGEND NOTWENDIG, IN EUROPA EINE HOMOGENISIERUNG UND STANDARDISIERUNG DER BAUGESETZE UND -NORMEN ZU ERREICHEN.“ Alexander Nussbaumer, Inhaber und CEO der ZIMA Holding
2014 haben Sie gemeinsam mit der Hypo Vorarlberg eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von zehn Millionen Euro aufgelegt. Ihr Resümee?
NUSSBAUMER: Wir wollten einen Versuchsballon starten, um zu sehen, ob wir gut genug sind, eine klassische Unternehmensanleihe zu platzieren, über deren Geld
dass auch die ältere Generation in die Bal-
nen Persönlichkeit und die heutige Gesell-
wir frei verfügen können. Ziel war, dass die
lungszentren drückt. Am Ende des Tages
schaft ist definitiv extrovertierter als früher.
Zeichner vorwiegend aus unserem Wirt-
entscheidet ausschließlich der Kunde, wo er
Schlussendlich muss man gerne nach Hause
schaftsraum kommen. Die Anleihe war sehr
kauft oder mietet. Der Kunde bestimmt auch
kommen. Hier haben wir auch eine Verant-
rasch ausplatziert. Das ist ein schöner Ver-
beim Wohnen den Markt.
wortung, die Bedürfnisse der Gesellschaft
trauensbeweis. Die Intention war, neben
ernst zu nehmen.
dem Eigenkapital und der klassischen Ka-
Inwieweit hat sich das Wohnverhalten
pitalfinanzierung über Banken ein drittes
der Menschen in den letzten 20 Jahren
Das Leben wird immer schneller, flexibler,
Standbein zu haben, um unsere Unabhän-
verändert?
Arbeitsorte verändern sich. Ist das Besit-
gigkeit, die ein zentrales Gut in unserem Un-
NUSSBAUMER: Extrem. Die Bedürfnisse
zen einer Wohnung noch zeitgemäß?
ternehmen ist, hochzuhalten. Das Produkt
wandeln sich von Generation zu Generati-
WOLF: Der Eigentumsgedanke ist noch
ermöglicht es uns, Liegenschaften auch
on. Der durchschnittliche Wohnflächenbe-
sehr verankert. Wir verkaufen 70 Prozent
kurzfristig anzukaufen und aus der Akqui-
darf des Einzelnen ist deutlich gestiegen.
unserer Wohnungen an Eigennutzer, die
sitionskasse zu bezahlen und damit schnell
Auch die Mode spielt eine Rolle. Früher gab
dann auch wirklich selbst einziehen. Dar-
und flexibel auf das Marktumfeld reagieren
es in den Nasszellen kleinformatige, kleine
aus schließen wir, dass Besitz gerade in Tirol
zu können. Der Versuch war so erfolgreich,
Fliesen – in den heutigen Bädern ein No-go.
nach wie vor Thema und eine Wohnung
dass es mit Sicherheit eine Anschlussanleihe
Bodenbeläge verändern sich, die Nachfrage
nicht nur reines Anlageobjekt ist.
geben wird.
nach Freiflächen steigt. Der klassische Raucher- und Lüftungsbalkon ist der Terrasse
ZIMA ist ursprünglich aus dem klassischen
gewichen. Die Wohnung wird zum Einfamili-
Wohnbau entstanden, geht aber mittlerwei-
enhaus-Ersatz.
le auch darüber hinaus und deckt auch die
WOLF: Wohnen ist generell wichtiger und
Gewerbe- und Quartiersentwicklung ab.
Teil des Lifestyles geworden. Die Wohnung
In Vorarlberg und der Schweiz sind Fach-
muss behaglich und zugleich trendy sein,
marktzentren entstanden. Mit der Bauher-
Sicherheit geben und einen Rückzugsort
renpartnerschaft gehen Sie noch einmal
bilden. Wohnen ist ein Ausdruck der eige-
neue Wege. Was steckt dahinter?
36
eco.nova
ZIMA-KENNZAHLEN
• Jahresgesamtleistung: 102,6 Mio. Euro (+0,1 %) • ZIMA-Projektpipeline: rund 2.000 Wohneinheiten, davon 573 in Tirol
eco.wirtschaft
TECHNOLOGY IN MOTION
AUTOMATISCHE TÜREN
GLAS UND METALL
Handelskammer, Bozen
Adler Mountain Lodge, Seiser Alm
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entgeltliche Einschaltung
135 Millionen Euro
IMPULSPAKET TIROL
© Standortagentur Tirol
Während andere Länder vor dem Staatsbankrott stehen, hat Tirol vorgesorgt. Durch die umsichtige Finanzpolitik der letzten Jahre hat unser Land nun Spielräume, um gezielt gegen Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Stagnation aufzutreten. Mit einem 135 Millionen Euro Impulspaket setzen wir Akzente im Wohnbau, in der Wirtschaft, im Tourismus, in der Bildung, bei Sozialem und beim Ausbau der erneuerbaren Energie und sichern damit tausende Arbeitsplätze in Tirol.
Wie Sie davon profitieren lesen Sie auf www.tirol.gv.at
eco.nova
37
Hurra die
Gams
Die Gamsstadt Kitzb端hel ist das touristische Zentrum des Bezirkes Kitzb端hel, aber wirtschaftlich hat der Bezirk noch viel mehr zu bieten als Streif, wunderbare Natur und hochklassigen Tourismus. Da hat die Gams allen Grund, zufrieden und auch etwas stolz zu schauen. // TEXT: BARBARA WILDAUER, FOTO: TIROL WERBUNG
38
eco.nova
eco.bezirk
D
ie Bezirksstadt Kitzbühel, aber auch die Marktgemeinde St. Johann oder Seitentäler wie das Pillerseetal haben in Bilderbuchnatur eingebettet potente und sehr erfolgreiche Wirtschaftsunternehmen vorzuweisen. Ein Mix aus Lebensqualität und hochwertigen Arbeitsplätzen und das alles unter den wachsamen Augen der Gams – so könnte man zusammenfassend den Bezirk beschreiben. Viele erfolgreiche Unternehmen erzeugen mit ihren Standorten im schönen Umfeld der Kitzbüheler Alpen einen richtigen Powerbezirk Tirols, in dem Tourismus und alle weiteren Wirtschaftszweige pulsieren.
eco.nova
39
ZAHLEN & FAKTEN
k r i z e B r e D k c i l b r e b Ü im
Der Bezirk Kitzbühel besteht aus
20
Gemeinden, darunter
eine Stadt (Kitzbühel) und drei Marktgemeinden mit St. Johann,
KITZBÜHEL:
Fieberbrunn und Hopfgarten
Dauersiedlungsraum 256,7 km2, Gesamtfläche 1.162,3 km2
im Brixental.
KUFSTEIN REUTTE
KITZBÜHEL
SCHWAZ IMST INNSBRUCK STADT / LAND LANDECK
LIENZ
9,2 % Der Bezirk Kitzbühel macht
der Gesamtfläche des Landes Tirol aus. Doch das täuscht, denn beim Dauersiedlungsraum liegt dieser Wert bei 22,1 %. Damit liegt der Bezirk Kitzbühel flächenmäßig nach Innsbruck-Land und Kufstein an dritter Stelle bei der verfügbaren Grund- und Siedlungsfläche.
Im Bezirk Kitzbühel ist die Einwohnerzahl seit 2007 nur um 1.000 Einwohner auf
62.318
gestiegen, das ist ein Wachstum von
Kitzbühel bleibt damit, was das Bevölkerungswachstum betrifft, deutlich hinter den Bezirken Innsbruck-Stadt, Kufstein und Innsbruck-Land und Schwaz.
DIE 10 GRÖSSTEN GEMEINDEN NACH EINWOHNERN: 01. St. Johann ............................. 8.889
06. Kössen.................................... 4.208
02. Kitzbühel................................ 8.211
07. Kirchdorf .............................. 3.870
03. Hopfgarten i. B. ................. 5.581
08. Westendorf ..........................3.652
04. Kirchberg ...............................5.131
09. Brixen im Thale................. 2.619
05. Fieberbrunn ........................4.336
10. Oberndorf in Tirol ...........2.057
40
eco.nova
1,8 %
Die höchste Finanzkraft pro Einwohner mit
11.158
Euro weist Kitzbühel auf,
gefolgt von Obernberg mit
998 995
Euro und Kirchberg
mit
Euro.
eco.bezirk
Attraktiver Wirtschaftsraum
Der Bezirk Kitzbühel ist nicht nur eine begehrte (Zweit-)Wohnsitz- und Tourismusregion, sondern beherbergt eine ganze Reihe an Tiroler Leitbetrieben – von Industrie über Gewerbe bis zum Handel und damit auch sehr viele attraktive Arbeitsplätze aus allen Branchen wie das Egger Werk, Gebro Pharma, Kahlbacher, Sportalm, den Stanglwirt, Peternhof und Lärchenhof sowie die Bergbahnen. Diese und viele weitere Unternehmen setzen immer wieder starke Impulse, von denen auch andere Wirtschaftszweige oder Betriebe in der Region profitieren – von Gewerbe und Handwerk bis zum Handel.
T
rotzdem gibt es auch
etwas schief. Wir versuchen, die Betriebe wo
im Bezirk Kitzbühel
immer möglich zu unterstützen, indem wir
einige Problemzo-
neue Ideen und Anreize suchen, wie wir die
nen. Eine davon ist
richtigen Arbeitskräfte wieder in die entspre-
der Dauerbrenner
chenden Betriebe bringen. Aber auch hier
Verkehr. Obwohl in
zeigt sich deutlich, dass einige gesetzliche
den letzten Jahren einige große Projekte wie
Regelungen wie Anfahrtszeiten zum Arbeits-
die Umfahrung im Brixental oder die Un-
platz, Zumutbarkeitsbestimmungen und der-
tertunnelung in St. Johann umgesetzt wor-
gleichen nicht besonders hilfreich sind.“
den sind, gibt es noch viel Handlungsbedarf. Dr. Balthasar Exenberger, Geschäftsstellen-
Karriere mit Lehre
leiter der Wirtschaftskammer Kitzbühel: „An
Die Wirtschaftskammer engagiert sich auch
Verkehrslösungen stehen derzeit noch gro-
im Bezirk Kitzbühel stark mit dem Thema
ße Herausforderungen auf unserem Forde-
Ausbildung von Facharbeitskräften. Exenber-
rungsprogramm. Hopfgarten und auch die
ger: „Wir bewerben im Bezirk die Lehre als at-
Einfahrtssituation in St. Johann brauchen
traktive Ausbildung mit vielen Vorteilen und
noch weitere Maßnahmen. Die Umfahrung
vor allem sicheren Arbeitsplätzen.“ Die Wirt-
in Brixen ist fertig, aber jetzt steht der ganze
schaftskammer plant, noch stärker in die
Verkehr in Kitzbühel an. Nach großen An-
Schulen zu gehen und etwa Schulabbrecher
strengungen in der Region haben wir es ge-
gezielt anzusprechen und dabei Vorteile der
meinsam mit der Stadt Kitzbühel erreichen
dualen Ausbildung in einer breiten Öffent-
können, dass jetzt endlich mit intensiveren
lichkeit darzustellen. Eine Lehre bietet heu-
Planungen für eine Umfahrung der Bezirks-
te viele Möglichkeiten einer anschließenden
hauptstadt begonnen wurde.“
Weiterqualifizierung, das reicht vom Meister
Mehr Aufbruchstimmung
bis zum anschließenden Studium. „Die Lehre mit Matura hat sich im Bezirk als Erfolgsmo-
„Die Steuerreform hat auch bei der Wirtschaft
dell erwiesen, das wir stark unterstützen. Es
im Bezirk einen Aufschrei ausgelöst, weil die
gibt praktisch keinen gelernten Handwerker,
Unternehmen durch die Maßnahmen neuer-
der arbeitslos ist“, so Exenberger.
lich stark belastet werden. Exenberger: „Die
Dr. Balthasar Exenberger, Bezirksstellenleiter WK Kitzbühel
„WIR HABEN MIT ALLEN GEMEINDEN IM BEZIRK EINE SEHR GUTE KOOPERATION UND SEHR AKTIVE BÜRGERMEISTER, DIE WICHTIGE IMPULSE AUCH IM WIRTSCHAFTLICHEN BEREICH SETZEN. MIT DEN BEHÖRDEN IM BEZIRK PFLEGEN WIR EINE SEHR GUTE ZUSAMMENARBEIT UND KÖNNEN SO OFT AUF KURZEN WEGEN VIEL FÜR UNSERE WIRTSCHAFTSTREIBENDEN POSITIV ERLEDIGEN.“
der Wirtschaft wieder Aufbruchstimmung
Regionale Wirtschaft sichert Entwicklung
aufkommt. Die hohen und immer weiter stei-
Ein großes Thema ist derzeit die Regionalität.
genden Abgabenbelastungen, Grunderwerb-
Exenberger: „Wir versuchen bewusst Akzen-
steuer und auch scheinbar kleine Themen
te zu setzen, dass Produkte gekauft werden,
wie die Registrierkassenpflicht belasten die
die von regionalen Firmen angeboten wer-
Betriebe stark und werden als bürokratisch
den.“ Regionale Produktion und Dienstleis-
überbordender Vorschriftendschungel wahr-
tung sichern Arbeitsplätze und sorgen da-
starken Wirtschaftsforum und einer aktiven
genommen. Es ist Zeit, hier wieder zu einem
für, dass die jungen Leute eine Lehrstelle im
Gemeindeführung, die alle gemeinsam an ei-
einfacheren und für die Betriebe praktika-
Bezirk bekommen. Die Wertschöpfung und
nem Strang ziehen, bewirken kann. Auch in
blen und auch nachvollziehbaren Maß der
auch die Abgaben in Form von Kommunal-
Kitzbühel werden gerade wieder Aktivitäten
Dinge zurückzukommen.“
steuer bleiben in der Gemeinde und kommen
gesetzt, das Stadtmarketing in Schwung zu
so wieder der Region zugute. Exenberger:
bringen. Wir bringen uns dabei unterstüt-
„Wir starten dazu im Herbst eine Kampagne:
zend ein und bieten Veranstaltungen und
Auch im Bezirk Kitzbühel ist die steigende
‚Kauf, wo du lebst‘. Wir wollen damit zeigen,
auch Input für Erfahrungsaustausch und
Arbeitslosigkeit ein Thema, bei dem Ratlosig-
dass in der Region fast alles erzeugt wird, das
Vernetzung der Akteure und ganz konkret
keit herrscht. Exenberger: „Unsere Betriebe
für den täglichen Bedarf gebraucht wird. Ein
auch die Stärkung von Werbegemeinschaf-
suchen oft händeringend nach Facharbeits-
wichtiges Thema dabei ist die Revitalisierung
ten. Im Bezirk Kitzbühel hat dabei jeder Ort
kräften und finden keine. Und auf der ande-
unserer Ortskerne. St. Johann zeigt hier, was
noch eine funktionierende Nahversorgung
ren Seite steigt die Arbeitslosigkeit. Hier läuft
ein engagiertes Stadtmarketing mit einem
und das soll auch so bleiben.“
Politik müsste mehr dazu beitragen, dass in
Arbeitslosigkeit steigt
Dr. Balthasar Exenberger
eco.nova
41
eco.bezirk
Die Industrie wächst Die Top-25-Betriebe des Bezirks Kitzbühel
6.679 Betriebe
Der Bezirk Kitzbühel ist Standort von 6.679 Betrieben der Gewerblichen Wirtschaft, von 2012 bis 2013 nahm die Anzahl der Betriebe um 2,1 Prozent zu – das stärkste Wachstum verzeichnete Gewerbe und Handwerk mit über fünf Prozent. Die Betriebe der Gewerblichen Wirtschaft beschäftigen 19.578 Mitarbeiter. Die Bruttowertschöpfung des Bezirkes liegt bei 2.263 Millionen Euro, das sind zehn Prozent der gesamten Wertschöpfung des Landes.
Anzahl der Betriebe nach Branchen im Bezirk Kitzbühel Verteilung nach Branchen und Sparten laut Wirtschaftskammer:
Handel Tourismus und Freizeitwirtschaft
MITARBEITER
Fritz Egger GmbH & Co. OG
St. Johann i. Tirol
1.328
444.037.516
Eurotours Gesellschaft m.b.H.
Kitzbühel
306
253.900.000
Klausner Trading International GmbH
Oberndorf i. Tirol
57
251.000.000
EWT Truck & Trailer Handels GmbH
Kitzbühel
8
137.200.000
Nothegger Transport Logistik GmbH
St. Ulrich a. Pillersee
460
135.000.000
Sportalm Gesellschaft m.b.H.
Kitzbühel
181
56.000.000
Bergbahn Aktiengesellschaft Kitzbühel
Kitzbühel
280
43.000.000
Sinnesberger GmbH
Kirchdorf
145
42.000.000
Egger Holzwerkstoffe GmbH
St. Johann i. Tirol
0
39.302.459
Sinnesberger Mineralölvertriebs GmbH
Kirchdorf
13
37.000.000
Going
270
27.000.000
Neuschmied Holz GmbH
Hopfgarten
53
21.500.000
Schmid Holz GmbH
Westendorf
5
21.000.000
Kitzbühel
10
20.000.000
Hopfgarten
16
18.500.000
Kitzbühel
80
16.139.542
Stanglwirt GmbH
BEZIRK KITZBÜHEL Gewerbe und Handwerk
ORT
UNTERNEHMEN
2.244 (33,6 %) 1.697 (25,4 %) 1.402 (21 %)
Früchte Maier GmbH & Co KG ICV Handels GmbH
UMSATZ
Information und Consulting
866 (13 %)
Idealbau Gesellschaft m.b.H.
Transport und Verkehr
79 (5,7 %)
Stöckl Johann Landmaschinen Gesellschaft m.b.H. & Co. KG
Westendorf
30
14.000.000
KLAFS GmbH
Hopfgarten
62
13.800.000
Stadtwerke Kitzbühel
Kitzbühel
30
13.800.000
Gerzabekteam GmbH
Kitzbühel
100
13.291.549
Hopfgarten
19
12.700.000
Kössen
144
12.462.324
Hauschild Installationen GmbH & Co KG
Aurach b. Kitzbühel
70
11.500.000
Schlosshotel Kitzbühel GmbH
Kitzbühel
150
11.000.000
Hopfgarten
55
10.500.000
Industrie Bank und Versicherung
72 (1,1 %) 19 (0,3 %)
BETRIEBSGRÖSSEN EPU (0 Beschäftigte) 1–5 Beschäftigte
2.373 (51,9 %) 1.484 (32,4 %)
6–9 Beschäftigte
292 (6,4 %)
10–24 Beschäftigte
287 (6,3 %)
25–49 Beschäftigte
90 (2,0 %)
50–99 Beschäftigte
29 (0,6 %)
100–245 Beschäftigte
13 (0,3 %)
250 und mehr Beschäftigte (Großbetriebe)
7 (0,2 %)
42
eco.nova
Raiffeisen-Lagerhaus Hopfgarten-Wörgl und Umgebung registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung Christian Mühlberger Hotelbetriebs-GmbH
APL Apparatebau GmbH
eco.bezirk
Weltmeisterlich Vom 8. bis 19. Februar 2017 wird bereits zum dritten Mal eine Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen über die Loipe und den Schießplatz gehen. // FOTOS: C. EINECKE / OK BIATHLON HOCHFILZEN
auch eine neue Infrastruktur. Berger: „Der WM-Zuschlag löste eine Infrastruktur-VerDie österreichischen Biathlonathleten – mit Dominik Landertinger vom HSV Hochfilzen – kämpfen in der Biathlonweltspitze bei den Weltcuprennen und bei der WM 2017 um Medaillen
besserungsoffensive in der Biathlonanlage in Hochfilzen aus, die einen großen Wurf für den Biathlonsport in der Region und für ganz Österreich bedeutet.“ Im Herbst 2015 wird ein neues Gebäude mit modernstem Indoor-Schießstand in Betrieb gehen, das bei der WM und auch bei den Weltcupveranstaltungen als Pressezentrum dient. Ein Teamservice-Gebäude mit fixen Waschkabinen und Umkleideräumen sowie Unterkünfte für Truppen werden ebenfalls 2015 und 2016 fertiggestellt. Das Hauptgebäude der Biathlonanlage wird im Jahr 2016 umgebaut: Es entstehen neue Büroräume, die Reporterund auch Sprecherkabinen werden in diesem
Franz Berger ist Hand und Herz des Biathlonsports in Tirol
H
Wirtschaftsfaktor Sportinfrastruktur
ochfilzen ging als leichter Favorit gegenüber dem schwedischen Weltcupveranstalter
Gebäude integriert, auch eine neue VIPTribüne wird unter anderem hier Platz finden. Eine Verlängerung der Rollerstrecke von
Biathlon wird in Tirol und Österreich in
3,4 auf 4,5 Kilometer kommt für Trainings-
seiner Dimension oft unterschätzt. 30.000
zwecke neu dazu. Ein weiterer Problem-
bis 35.000 Zuseher sind jedes Jahr im De-
bereich der letzten Jahre war eine einzige
zember am Weltcup-Wochenende zu Gast
Zufahrtsstraße zum Biathlongelände. Das
in Hochfilzen und verfolgen die Wettkämp-
wurde mit dem Bau einer zweiten Zufahrt
fe live vor Ort. Biathlon ist in Deutschland,
zum Veranstaltungsgelände, die während der
Italien und den skandinavischen Ländern
Veranstaltung als Hauptzufahrt dient, ge-
ein Sport, der regelmäßig live auch im Fern-
löst. Die Investitionssumme wird durch den
sehen übertragen wird – im Unterschied zu
Bund, das Land Tirol und durch das Öster-
den Alpinrennen. Hochfilzen hat sich dabei
reichische Bundesheer aufgebracht. Die
„MEISTENS HABEN WIR GERADE IN DER WELTCUPWOCHE IM DEZEMBER NEUSCHNEE ZU ERWARTEN. FÜR DIE STRECKENVORBEREITUNGEN, DIE ANFANG DEZEMBER BEGINNEN, SIND WIR MIT DEM KUNSTSCHNEEDEPOT, DAS ÜBERSOMMERT WIRD, BESTENS GERÜSTET." Franz Berger
Östersund in die Bewerbung. Leicht war es keinesfalls, die Titelkämpfe erneut in den hintersten Winkel des Bezirkes Kitzbühel
seit den frühen 1970er-Jahren den Ruf als
Truppenunterkünfte werden stark verbes-
zu holen, denn der Mitbewerber präsentier-
ausgezeichneter Wettkampfort erarbeitet,
sert und zeitgemäß umgebaut. Dadurch wird
te sich überzeugend. Den Ausschlag gab die
unter anderem 1978 mit den 1. Biathlon-Welt-
insgesamt die Infrastruktur nicht nur für
Stärke des Biathlonzentrums Hochfilzen
meisterschaften im Kleinkaliber. Der Bun-
den Biathlonsport in Hochfilzen, sondern
– akribische Vorbereitungsarbeit, Leiden-
desheerstandort und die Biathlonanlage
auch der Standort „Truppenübungsplatz
schaft und Herzblut. Das alles trägt seit 1979
in Hochfilzen werden bei der kommenden
Hochfilzen“ gestärkt!
die Handschrift vor allem eines Mannes:
Weltmeisterschaft im Jahr 2017 100 Millio-
Die Sportler mit der starken Leitfigur Do-
Franz Berger. Er ist Herz, Kopf und Hand des
nen Fernsehzuseher mit Bildern aus Tirol
minik Landertinger, dessen Heimverein der
Biathlons in Hochfilzen, obwohl er selber
versorgen. Berger: „Der Zuschlag für die Bi-
HSV Hochfilzen ist, und einem guten, jungen
nie aktiver Biathlet war.
athlon-WM im Februar 2017 war für uns eine
Nachwuchsteam, darunter auch eine starke
Der Biathlonweltcup ist seit vielen Jahren
große Freude. Wir konnten vor allem mit ei-
Damenmannschaft mit Lisa Hauser und Kat-
im Dezember regelmäßig zu Gast in Hoch-
nem familiären und auch sehr tirolerischen
harina Innerhofer, die bereits sehr gute Ergeb-
filzen, 2015 werden die Wettbewerbe vom 10.
Konzept punkten.“
nisse nach Österreich holten, stecken bereits
bis 13. Dezember die Generalprobe für die
Der WM-Zuschlag bedeutet neben Pres-
mitten in der Vorbereitung für die kommende
Weltmeisterschaft 2017 bilden.
tige und viel Bestätigung für Hochfilzen
Saison und auf die Heim-WM 2017.
eco.nova
43
eco.bezirk
Reiselust 2009 ist die Europazentrale von Eurotours in Kitzbühel fast wortwörtlich vor Anker gegangen. Am 1. Juli 2015 haben zwei neue Kapitäne von Eurotours-Gründer DI Hans Dieter Toth das Ruder in der Geschäftsführung übernommen: Helga Freund für den Bereich Touristik und Martin Winkler im Bereich Finanzen. Dieter Toth wechselte in den Aufsichtsrat der Verkehrsbüro Group und in den Aufsichtsrat von Eurotours International. // FOTOS: EUROTOURS Die Eurotours-Europazentrale ist in Kitzbühel 2009 als Schiff vor Anker gegangen
DI Hans Dieter Toth, Aufsichtsrat Verkehrsbüro Group und Eurotours
reichsten Verkehrsbürotochter mit 250 Mio. Euro Umsatz und mehr als 300 Mitarbeitern aus 20 Nationen auf. Der leidenschaftliche Unternehmer, der sich gerne auch mal mit seinen Touristikerkollegen speziell aus der Hotellerie anlegt, setzte von Beginn an auf Innovation – seine Produktideen wie All-inclusive-Angebote und Familienpauschalen in den Alpen sind im Tourismus
J
heute nicht mehr wegzudenken. Über einen Aktientausch brachte Toth 1998 den Incoming-Spezialisten Eurotours in die Verkehrsbüro Group ein und wurde Aktionär ährlich erleben 1,3 Mil-
AG gewählt. Zudem übernahm der Manager
des Konzerns. 2003 landete der versierte
lionen Gäste maßge-
den Aufsichtsratsvorsitz der Tochtergesell-
Touristiker seinen größten Coup: Hofer wur-
schneiderte Urlaube von
schaft Eurotours und übergab die operativen
de Vertriebspartner. Mittlerweile genießen
Eurotours, die über 800
Aufgaben an das Geschäftsführer-Duo Hel-
523.000 Österreicher im Jahr mit dem Le-
Reiseveranstalter und 1.000
ga Freund und Martin Winkler, das seit 2012
bensmittelkonzern Eurotours-Reisen.
Hotelpartner sowie weite-
gemeinsam mit ihm die Geschicke des Un-
Ab 2009 trieb Toth die Expansion von Eu-
re Vertriebspartner angeboten werden. Mit
ternehmens lenkt. Zwei Säulen sieht Dieter
rotours außerhalb Österreichs voran: Euro-
254 Millionen Euro Umsatz ist Eurotours das
Toth als besonders wichtig für dauerhaften
tours Italia, Eurotours Polska, Eurotours Čes-
zweitgrößte Unternehmen im Bezirk Kitzbü-
unternehmerischen Erfolg. „Der Erfolg hat
ko entstanden, in Deutschland erfolgte der
hel und die größte Incoming-Agentur sowie
immer viele Väter, aber dank unserer Erfah-
Einstieg mit ALDI Reisen. Ein markanter Fir-
einer der größten Direktreiseveranstalter
rung und unserem Gespür für Neues sind
mensitz bietet seit 2009 Platz für das schnell
Mitteleuropas. Das Tochterunternehmen der
wir Trends nicht hinterhergelaufen, sondern
wachsende Unternehmen, das mit Koope-
Verkehrsbüro Group vermarktet mit einem
haben sie selbst gesetzt und frühzeitig neue
rationen mit namhaften Marken und Ko-
Team von mehr als 300 Tourismusprofis die
Märkte und Vertriebswege über Österreich
operationspartnern jedes Jahr neue Trends
touristischen Angebote Österreichs und sei-
hinaus erschlossen. Der zweite wichtige Er-
setzt: Tchibo, alltours Autoreisen, Mercedes
ner Nachbarländer weltweit und deckt dabei
folgsfaktor ist unser Team. Wir haben im
Benz Travel und Alma, Polens größter Le-
alle Formen des organisierten Reisens ab.
Mittelmanagement seit vielen Jahren ein
bensmittelkonzern. Seit heuer ist Eurotours
verlässliches und eingespieltes Team“, blickt
exklusiver Reisepartner des Megalogistikers
der Unternehmer auf 35 Jahre Erfolg.
Deutsche Post. Innovationskraft beweist das
Mit Wirkung 1. Juli 2015 haben die zuständi-
Hans-Dieter Toth gründete 1980 den
Unternehmen auch am Onlinesektor, direkt
gen Gremien DI Hans-Dieter Toth in den Auf-
Zwei-Personen-Betrieb Eurotours und baute
buchbar für den Endkunden mit dem neuen
sichtsrat der Österreichisches Verkehrsbüro
die Firma mit Sitz in Kitzbühel zur erfolg-
Buchungsportal „Just away“.
Wechsel an der Spitze
44
eco.nova
WWW.HOLZBAU-AKTIV.AT
HOLZBAU AKTIV GmbH - Ranggerstr. 12 - 6179 Ranggen - Tel. +43 (0) 52 32 / 200 22 - E-mail: office@holzbau-aktiv.at
eco.bezirk
406.464
EURO DURCHSCHNITTLICHER WOHNUNGSPREIS
RE/MAX Austria errechnet einmal jährlich im RE/MAX ImmoSpiegel auf Basis der in den amtlichen Grundbüchern durchgeführten Verbücherungen Entwicklungen am österreichischen Immobilienmarkt. Im ersten Halbjahr 2015 brachten in Tirol 2.501 verkaufte Eigentumswohnungen einen Zuwachs von 48 Prozent an Verkäufen. In Kitzbühel blieb die Anzahl der Wohnungsverkäufe 20 Prozent unter dem Wert vom Vorjahr. „Wenn die Wohnungspreise deutlich anziehen, dann herrscht natürlich weniger Nachfrage, erst recht bei dem bereits bestehenden Preisniveau“, erklärt Herbert Juffinger, RE/MAX Alpin aus Kufstein, und: „Typischerweise kostete 2015 eine Wohnung im Bezirk Kitzbühel 406.464 Euro, eine billige rund die Hälfte, nämlich 190.000 Euro, und eine aus dem oberen Preisviertel 597.125 Euro, also noch einmal um die Hälfte mehr.“ Kitzbühel hat 2015 den Wert der teuersten verkauften einzelnen Wohnung mit 3,5 Millionen Euro an St. Anton abgetreten. Und die Anzahl der Wohnungsverkäufe nahm im Bezirk Kitzbühel im ersten Halbjahr 2015 entgegen dem Trend in Tirol ab.
€
Neue Ziele anvisieren Im Tiroler Unterland zeigen drei Leaderregionen gemeinsam, wie man die Möglichkeiten und Unterstützung der EU für die Regionalentwicklung nützen kann.
I
m Juli 2015 präsentierten die Regionalmanagementvereine Kufstein und Umgebung – Untere Schranne-Kaiserwinkl, regio³ Pillerseetal-Leukental-Leogang sowie Kitzbühe-
2.080
EURO BRUTTOMONATSEINKOMMEN
Das Bruttomonatseinkommen im Bezirk Kitzbühel liegt gesamt (Angestellte und Arbeiter) bei 2.080 Euro und damit 7,6 Prozent unter dem tirolweiten Durchschnitt von 2.252 Euro. Das durchschnittliche Einkommen der Männer liegt im Bezirk bei 2.376 Euro, das der Frauen bei 1.775 Euro. Bei den Frauen liegt der Bezirk dabei 2,5 Prozent unter dem Landesmittel von 1.820 Euro, bei den Männern sogar 11,4 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Das überrascht doch insofern, als der Bezirk mit zu den teuersten bei Wohn- und zum Teil auch Lebenshaltungskosten in Tirol zählt.
1.180 LEHRLINGE
Die Wirtschaftskammer in Kitzbühel setzt gerade wieder neue Akzen-
ler Alpen ihre gemeinsamen Vorhaben für die nächsten Jahre.
te, um die Lehre als Ausbildung besser zu positionieren. Wenn man
Insgesamt stehen der ältesten (Pillerseetal, seit 1996), der größ-
die Zahlen betrachtet, ist das auch sehr notwendig, die Anzahl der
ten (Kitzbüheler Alpen, 85.000 Einwohner) und der neuesten
Lehrlinge im Betrieb ist seit 2001 tatsächlich gesunken. 2001 lag die
(Kufstein, erstmals dabei) Region mehr als zwölf Millionen Euro
Anzahl der Lehrlinge im Bezirk bei 1.262 Lehrlingen, 2013 wurden 1.180
zur Verfügung. Zusätzliche Förderungen gibt es durch weitere
Lehrlinge ausgebildet. Den größten Anteil tragen dabei die Betriebe
Fonds. Damit sind erstmals alle Gemeinden der Bezirke Kitzbü-
aus Gewerbe und Handwerk, 288 Betriebe aus dem Bereich bildeten
hel und Kufstein mit im Boot der Regionalentwicklung und ha-
2013 644 Lehrlinge aus, gefolgt vom Tourismus, der 187 Lehrlinge in 69
ben sich mit einem breiten Themenspektrum für die Förderperi-
Betrieben ausbildete, und Handel mit 177 Lehrlingen in 89 Betrieben.
ode 2014 bis 2020 beworben. Anlaufstelle für Ideen ist das Regionalmanagement. „Es sind viele Projektideen da“, meint Geschäftsführer Stefan Niedermoser. An wirtschaftlichen Projekten ist die Entwicklung eines Onlineshops für die Region bereits in Ausarbeitung. Das Regionalmanagement Regio³ ist dabei federführend bei der Entwicklung des Onlineportals, in dem Unternehmen mit Sitz in der Region ihre Produkte anbieten können. Niedermoser: „Wir beschäftigen uns bereits seit einem Jahr intensiv mit der Idee und ha-
TOURISMUS IM BEZIRK
Die Gemeinden mit den meisten Gästebetten sind Kirchberg in Tirol mit 6.799, das damit noch vor Kitzbühel mit 6.202 im Winter liegt, wobei in beiden Gemeinden bei den Betten der Winter knapp vor dem Sommer liegt. Auf den Plätzen folgen Westendorf mit 3.866 und St. Johann mit 3.657 Gästebetten im Winter. St. Johann verfügt im Sommer über mehr Gästebetten als im Winter.
ben uns nun dazu entschlossen, mit dem Kooperationspartner shop.tirol eine regionale Onlineverkaufsplattform anzubieten. Sehr wahrscheinlich werden wir unter Kitzbühler Alpen shop. tirol zu finden sein, das ist alles aber gerade in Entwicklung. Mit dem Projekt möchten wir speziell jene Betriebe motivieren, die Möglichkeit im Onlinegeschäft zu nützen, die sich sonst noch nicht darübertrauen. Mit Hilfe der EU-Förderungen haben wir
6,4 % ARBEITSLOSENQUOTE
Die Arbeitslosenquote im Bezirk liegt 2013 bei 6,4 Prozent und da-
die Möglichkeit, den Betrieben günstige Einstiegspreise, Betreu-
mit genau auf dem Gesamt-Tirol-Wert. Auch im Bezirk Kitzbühel
ung in allen Fragen, Qualitätsmanagement und eine Bewerbung
ist dabei die Wirtschaftskrise 2008/09 in der Entwicklung der Ar-
weit über den eigenen Bereich hinaus zu ermöglichen.“
beitslosenzahlen ablesbar, allerdings lag die Arbeitslosigkeit im Bezirk 2007 und 2008 bereits bei 5,6 Prozent, 2009 stieg sie auf 6,5 Pro-
46
eco.nova
zent, wo sie auch derzeit noch pendelt.
Masterplan zur Ortsentwicklung
eco.bezirk
Die Marktgemeinde St. Johann in Tirol hat 2010 begonnen, intensiv an der Entwicklung des Ortszentrums zu arbeiten. 2015 tragen die Bemühungen und vielfältigen Maßnahmen bereits deutlich sichtbare Erfolge. Die Stärken von Ortsmarketing und Gemeinde wurden gebündelt und erste bauliche Maßnahmen von Bewohnern und Nutzern gerne und positiv angenommen.
Bgm. Mag. Stefan Seiwald, Marktgemeinde St. Johann
E
Darstellung der neu entwickelten „Südspange“, einer neuen durchlaufenden Achse durch St. Johann
Marije Moors, Leiterin Ortsmarketing St. Johann
iner der Motoren der
im Bereich Hotel Post wurde ein vorher nicht
Vorgaben können nun in verschiedenen Schrit-
Dorfentwicklung ist
öffentlicher Hinterhof zum öffentlichen Raum
ten konzentriert von Gemeinde, Ortsmarketing
Bürgermeister Mag. Ste-
umgestaltet.“ Konkret wurden die Bereiche Ein-
und Wirtschaft, Tourismus, Land und Privaten
fan Seiwald, der im Ge-
kaufen/Tourismus/Freizeit, Brauereiquartier,
umgesetzt werden.“
spräch mit eco.nova die
Bildungsquadrant, Kirche/Museum/Verwaltung
Ergebnisse des bisheri-
und Heilung/Pflege als wesentliche Funktio-
Lebendiger Austausch
nen festgelegt. Verkehrs- und Bewegungsach-
Neben der baulichen Komponente wurden in
sen wurden identifiziert und auch weiter aus-
St. Johann auch vom Ortsmarketing, das von ei-
gen Dorfentwicklungsprozesses präsentierte.
Der Beginn
geprägt, einige weitere werden neu entstehen.
nem starken Kaufleuteverein und der Gemein-
2010 startete das Ortsmarketingprojekt „St.
Park- und Erholungszonen wurden geplant
de getragen wird, in den vergangenen Jahren
Johann 2020“. Ein wichtiger Pfeiler davon war
und werden in den nächsten Jahren sowohl
wichtige Akzente gesetzt. Der Masterplan be-
die Ausarbeitung eines Planes für die zukünf-
Lebensqualität für die Bewohner als auch Auf-
rücksichtigt diese Komponenten, speziell, dass
tige gestalterische Entwicklung des Ortszen-
enthaltsqualität im Ortszentrum noch weiter
soziales Leben im Zentrum eines Ortes durch
trums. Das Thema wurde von der Gemeinde
verstärken. Der Masterplan gibt jetzt vor, wel-
die bauliche Entwicklung und vor allem auch
aufgenommen und intensiv bearbeitet. Das
che Bebauungen im Ortskern von St. Johann
die Schaffung von öffentlichen Begegnungszo-
Ergebnis liegt nun in Form eines umfassen-
gewünscht sind, um diese Ziele zu erreichen.
nen, Plätzen und funktionalen Einheiten stark
den Masterplanes vor, der allen Akteuren einen
Damit der Prozess auch greifbar für die Bevöl-
unterstützt wird. St. Johann leistet hier – wie
Überblick über Ziele der zukünftigen baulichen
kerung und alle Akteure wird, wurde der Mas-
einige andere aktive Tiroler Gemeinden – viel
Entwicklung im Ortszentrum in Form von
terplan in einer ausführlichen Broschüre genau
Pionierarbeit. Marije Moors vom Ortsmarketing
Ideen, Strategien und Visionen für die weitere
beschrieben. Ein Flyer stellt in einer Kurzver-
St. Johann schaut dabei schon in die nächste
Entwicklung vorstellt. Ausgangspunkt für den
sion die wichtigsten Ziele übersichtlich dar. In
Ecke und entwickelt gemeinsam mit dem Re-
Masterplan waren soziale und wirtschaftliche
Modellen wurden zum einen das neue Orts-
gionalmanagement Regio³ ein Onlineportal, in
Fragestellungen. Was macht das Ortszentrum
zentrum plastisch vorgestellt und zum ande-
dem regionales Einkaufen bequem im Internet
für Bewohner und Gäste attraktiv? Wie kann
ren das neue Beleuchtungskonzept vorgeführt.
möglich sein wird. Moors: „Die Kunden sind es
das Ortszentrum gestaltet werden, dass es als
Seiwald: „Alle diese Maßnahmen waren im Ge-
heute schon gewohnt, sich über Produkte und
Lebensraum noch mehr Qualität erhält? Wie
meinderat und in allen angeschlossenen Gremi-
Angebote von zu Hause aus zu informieren.
können Fragen der Verkehrserschließung, die
en für die Entscheidungsfindung sehr hilfreich.
Da macht es absolut Sinn, auch ein regionales
Erfordernisse des Handels und die Zielvorgaben
Wir haben versucht, auch in der Aufbereitung
Portal anzubieten, das verschiedene Leistun-
des Ortsbildschutzes zueinander in Beziehung
der komplexen Materie innovative Wege zu ge-
gen und Produkte von Anbietern in der Region
gesetzt werden? Seiwald: „Wir haben im St. Jo-
hen. Die Abteilung Dorferneuerung des Landes
zeigt. Onlineshopping muss heute keine Kon-
hanner Ortskern zusammengehörige Funkti-
Tirol hat uns im Prozess sehr tatkräftig unter-
kurrenz zum physischen Angebot vor Ort mehr
onseinheiten gebildet – das Bezirkskranken-
stützt und wir erleben in St. Johann derzeit ei-
sein, sondern stellt einen weiteren wichtigen
haus oder der Bahnhof sind solche Einheiten,
ne richtige Aufbruchstimmung. Die Ideen und
Marketingkanal für den regionalen Handel dar.“
eco.nova
47
promotion
Fachkräfte nach Maß Der demografische Wandel mit dem sich verschärfenden Fachkräftemangel stellt auch für die Tiroler Wirtschaft eine zentrale Herausforderung dar. // FOTO: WODICKA
terne Qualifizierung) werden durch das Land Tirol in der Höhe von 50 Prozent, jedoch max. 1.000 Euro pro StiftungsteilnehmerIn übernommen. Die auszubildenden Personen erhalten vom AMS Arbeitslosengeld weiterbezahlt, sie bekommen zusätzlich die ausbildungsbedingte Zuschussleistung von 300 Euro. Die Kontaktnahme ist sowohl über die Geschäftsstellen des AMS Tirol als auch über die amg-tirol möglich.
Erfolg auf der ganzen Linie Qualifizierung nach Maß (QnM) eröffnete auch Herrn W. aus dem Tiroler Unterland, Jahrgang 1963, neue Perspektiven. Er war
I
jahrelang unter anderem als Geschäftsführer im Einzel- und Großhandel erfolgreich tätig. Nach der letzten Kündigung wegen Geschäftsaufgabe war es – aufgrund des Alters nsbesondere für die im nati-
sierte Personen mit den entsprechenden
– nicht möglich, ihn in ein neues Dienstver-
onalen und internationalen
Grundkenntnissen vorab aus, die endgülti-
hältnis zu vermitteln. Zugleich suchte eine
Wettbewerb stehenden klei-
ge Entscheidung über die Aufnahme in das
Firma – Produzent von ökologischen Verpa-
nen und mittelgroßen Unter-
Ausbildungsprogramm trifft der Betrieb
ckungen – über das AMS bereits seit Länge-
nehmen (KMU) bedeutet dies
selbst. Hilfreich dabei ist auch ein vorge-
rem einen „Allrounder“ mit Bürokenntnis-
eine Verschärfung der Wettbe-
schaltetes Praktikum von einer Woche, bei
sen, Staplerschein, Gefahrgutbeauftragter,
werbssituation. „Wir wollen dem Fachkräfte-
dem sich Betrieb und potentieller zukünf-
EDV-Kenntnissen, Lager- und Logistikkennt-
mangel in Tirol entgegenwirken, indem wir
tiger Mitarbeiter gegenseitig kennenlernen
nissen. Für diese Stelle konnten keine ge-
schon heute den erhöhten Fachkräftebedarf
können.
eigneten, arbeitslos gemeldeten Personen
bekämpfen. Die hier ansässigen Unterneh-
Nach der Entscheidung des Betriebes für
gefunden werden. Das AMS Tirol führte
men müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit er-
einen Bewerber wird von der amg-tirol mit
beide zusammen, gemeinsam mit der amg-
halten können. Damit dies gelingt, brauchen
dem Unternehmen ein Bildungsplan erarbei-
tirol wurde ein Bildungsplan entwickelt.
die Firmen gut ausgebildete Fachkräfte“, er-
tet, nach dem die theoretische Ausbildung
Während der knapp viermonatigen Stif-
klärt AMS-Tirol-Chef Anton Kern. Grundlage
in Kombination mit ausreichend Praxis am
tungsdauer werden mehrere Ausbildungen
hierfür sind entsprechende Qualifikationen.
zukünftigen Arbeitsplatz abgewickelt wird.
– finanziert durch den Praktikumsbetrieb –
„Eine berufliche Ausbildung und ein aner-
absolviert: Staplerkurs, Gefahrgutbeauftrag-
kannter Berufsabschluss sind wesentliche
ter, Sicherheitsvertrauensperson, Erste Hilfe
Ein Weg aus dieser Situation ist die von AMS,
Voraussetzungen für dauerhaften Erfolg im
für Ersthelfer, Lagerfachkraft, MS Excel und
amg-tirol und Land Tirol entwickelte Implace-
Arbeitsleben. Qualifizierte Arbeitskräfte sind
MS Word. Herr W. wurde nach erfolgreichem
mentstiftung „Qualifizierung nach Maß“.
andererseits ein wesentlicher Faktor für die
Stiftungsverlauf in ein fixes Dienstverhält-
Zielgruppen sind Unternehmen, die Fach-
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“,
nis beim Praktikumsbetrieb übernommen
kräfte benötigen, und beim AMS arbeitsu-
betont Kern.
und ist dort nach wie vor tätig.
„Qualifizierung nach Maß“
chend vorgemerkte Personen. Kann das AMS ausgebildeten Arbeitskräfte zur Verfügung
Geringe Kosten für Unternehmen
stellen, gibt es die Möglichkeit, interessier-
Die Kosten bestehen aus einer ausbildungs-
te Personen mit der passenden Basisausbil-
bedingten Zuschussleistung von 300 Euro
dung nach den Vorstellungen des Betriebes
(plus 4,5 % Dienstgeberbeitrag) pro Monat
genau auf den zu besetzenden Arbeitsplatz
und StiftungsteilnehmerIn. Individuelle
hin auszubilden. Das AMS wählt interes-
Aus- und Weiterbildungskosten (betriebsex-
für eine gemeldete freie Stelle keine adäquat
48
eco.nova
QUALIFIZIERUNG NACH MASS
Informationen erteilt das Service für Unternehmen beim AMS Tirol. Besuchen Sie auch die Homepage www.ams.at/tirol oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine unter 0512/58 19 99.
eco.wirtschaft
ECO.MMENTAR
Wettbewerbsvorteil durch Mitarbeiter
Sources: Universum Survey & CHE
DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE ® Mag. Barbara Jäger, M.Sc., Business Pool Austria
Unternehmen bewegen sich im Wettbewerb.Was macht am Markt den Unterschied? Das sind genau genommen die Mitarbeiter und deren Leistung. Mitarbeiter erfinden, entwickeln und entdecken neue Produkte und Dienstleistungen. Mitarbeiter produzieren, verkaufen und werben zielorientiert.
Z
ahlreiche Studien belegen: Je mehr Unternehmen in Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren und je motivierter die Mitarbeiter sind, desto größer sind die Chancen,
dass sie im Wettbewerb um die Besten die Nase vorn haben. Denn
International s tudieren auf höchs tem Ni veau BACHELORSTUDIUM Betriebswirtschaft NEU Biotechnologie Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie Management, Communication & IT Management & Recht Mechatronik Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt. Soziale Arbeit Tourismus- & Freizeitwirtschaft Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik
eine Firma ist mehr als die Summe ihrer Netto-Vermögenswerte.
Wirtschaft & Management
Jeder Unternehmung liegt ein Geschäftsmodell zugrunde, das be-
Wirtschaftsingenieurwesen
schreibt, bei welchen Kunden mit welchem Produkt Umsatz generiert werden soll. Die darauf aufbauende Strategie beschreibt den
MASTERSTUDIUM
Weg, wie man sich vom Wettbewerb abhebt und eigene Wettbe-
Biotechnologie
werbsvorteile ausbaut. Das beinhaltet laufend Anpassungen und
International Business & Management NEU
Veränderungen – die „weichen Faktoren“ wie motivierte Mitarbeiter,
International Health & Social Mgmt.
die richtigen Informationen zur Verfügung zu stellen und die Informationstechnologie effizient zu nutzen sind für die Umsetzung und Implementierung der Unternehmensstrategie ausschlaggebend. Wesentlich für den Erfolg ist eine offene Firmenkultur, die den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt und Vertrauen schafft. Letztlich ist die Belegschaft der einzig nachhaltige Wettbewerbsvorteil, den ein Unternehmen hat; Anlagen- und Umlaufvermögen lassen sich schnell kopieren und identische Produkte erzeugen. Es muss also sichergestellt werden, dass Wissen auch weitergegeben und im Unternehmensinteresse genutzt wird.
Lebensmittel- & Rohstoffwirtschaft Management, Communication & IT
Marketing Management & Tourism Mechatronik & Smart Technologies NEU Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt.
Strategic Management & Law NEU Strategisches Management & Tourismus Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen
EXECUTIVE MASTERSTUDIUM
Daher ist es wichtig, die Unternehmen bei der Weiterentwicklung
General Management Executive MBA
und Stärkung der Unternehmenskultur zu begleiten und die Wett-
International Business MBA NEU
bewerbsfähigkeit durch das Ausschöpfen der gesamten vorhande-
Management & Leadership MSc
nen Potenziale zu stärken. Dies gelingt durch eine sorgfältige Ana-
Innovation & Intellectual Property Rights MSc
lyse, die Ausarbeitung strukturierter Programme zur Steigerung der
Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M.
Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und die Begleitung bei der Implementierung der Maßnahmen. Die Mitarbeiter erhalten über das APL ®-Instrument so die Möglichkeit, die Situation des Unternehmens aus ihrer eigenen Perspektive zu beurteilen, (anonyme) Kritik zu äußern, aber auch selbst Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorzuschlagen. Die Geschäftsleitung erhält wertvolles Feedback zur Weiterentwicklung und Stärkung der Unternehmenskultur. Zudem können interessierte Firmen über das APL®-Instrument am Wettbewerb „Top Company Award“ mitmachen – der die besten Arbeitgeber Tirols auszeichnet.
ZERTIFIKATS-LEHRGÄNGE
(AUSWAHL)
CLASSIC | COMPACT
Controlling & Unternehmenssteuerung | General Management | General Management Compact | Innovations-, Produkt- & Prozessmanagement | International Management Program© | Management, Psychologie & Leadership | Marketing | Patent- & Lizenzmanagement | Personalmanagement | Sales Management | Tourismus: Destination & Leadership | Tourismusmarketing & Innovation | Unternehmenskommunikation
MANAGEMENT-SEMINARE FIRMENTRAININGS
WEITERE INFORMATIONEN
Business Pool Austria Museumstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/27 90 60 info@businesspool.at, www.businesspool.at
= in englischer Sprache, =
= in deutscher und englischer Sprache;
berufsbegleitend,
= in englischer Sprache in Vorbereitung;
=
Blended
Learning
(Online-
= Vollzeit in Vorbereitung,
&
= Vollzeit, Präsenzmodule);
= berufsbegleitend in
Vorbereitung; Bild © Stubaier Gletscher
www.mci.edu
eco.nova
49
steuer.berater
Steuerreform 2016:
Was ist nun wirklich Sache? In der Juniausgabe haben wir Ihnen die geplanten Änderungen der Steuerreform bereits im Überblick vorgestellt. Viele Berichte und Spekulationen, vor allem zum heißen Thema Kontenöffnung, sind seither durch die Medien gegangen. Inzwischen ist die Steuerreform fix beschlossene Sache. // TEXT: STB DR. VERENA MARIA ERIAN, STB RAIMUND ELLER, STB MAG. EVA MESSENLECHNER, FOTO: HOFER
erbegünstigungen noch weitere fünf Jahre bis einschließlich 2020. Absetzposten für Wohnraumschaffung und -sanierung kommen bis dahin dann noch zum Ansatz, wenn der Baubeginn noch ins heurige Jahr fällt.
Immobilien Anhebung der Immobilienertragsteuer von 25 auf 30 Prozent Wie angekündigt, werden Zugewinne aus der Veräußerung von Immobilien ab 2016 mit 30 Prozent (derzeit 25 Prozent) besteuert. Damit steigt auch bei sogenanntem Altvermögen (Erwerbe vor dem 1.4.2002) die bisher alternativ mögliche Pauschalsteuer vom Veräußerungserlöses von bisher 3,5 auf künftig 4,2 Prozent. Zudem ist der Inflationsabschlag von jährlich 2 Prozent ab einem Alter von zehn Jahren gefallen. Was bleibt ist die Befreiung für selbst erstellte Gebäude sowie für bestimmte Hauptwohnsitzkonstellationen. Neuregelung der Grunderwerbsteuer bei unentgeltlichen Erwerben Aktuelle Regelung: Bei Übertragungen innerhalb der Familie gelten derzeit 2 Prozent vom dreifachen Einheitswert und außerhalb der Familie 3,5 Prozent vom Verkehrswert. Neuregelung ab 2016: Ab 2016 wird der Fami-
D
lienkreis nicht mehr begünstigt. Künftig erfolgt die Bemessung bei allen unentgeltlichen Übertragungen vom Grundstückswert. Dabei
günstigere Tarif als
Kinderfreibetrag wird verdoppelt
Herzstück der Re-
Ein zusätzliches Plus gibt es für Familien mit
form ist genau so
Kindern. Hier kommt es zu einer Verdoppe-
gekommen, wie be-
lung des Kinderfreibetrages von derzeit 220
reits berichtet. Im
auf künftig 440 Euro pro Kind und Jahr.
er angekündigte
Ergebnis werden damit je nach Einkommen Euro bis knapp über 2.000 Euro jährlich mehr
Sonderausgaben werden gestrichen
in der Tasche bleiben. In der Factbox finden
Personenversicherungen sowie Kosten für
Sie nochmals die neuen Steuersätze. Hin-
die Schaffung und Sanierung von Wohn-
sichtlich der weiteren Details verweisen wir
raum sind künftig nicht mehr steuerabzugs-
Sie auf unsere Juniausgabe. Falls Sie diese
fähig. Für bestehende Verträge und solche,
nicht mehr griffbereit haben, können Sie den
die jetzt noch vor dem 1. Jänner 2016 abge-
Beitrag gerne über die Redaktion anfordern.
schlossen werden, gelten die bisherigen Steu-
bei so manchem Steuerzahler einige hundert
50
eco.nova
STEUERSÄTZE AB 2016
Neben den unteren Einkommensschichten profitieren auch Besserverdiener im Bereich zwischen 60.000 und 90.000 Euro Jahreseinkommen. Hier fällt der bisherige Spitzensteuersatz von 50 auf 48 Prozent ab. Bis 11.000 Euro über 11.000 bis 18.000 über 18.000 bis 31.000 über 31.000 bis 60.000 über 60.000 bis 90.000 über 90.000 bis 1 Mio. über 1 Mio.
0% 25 % 35 % 42 % 48 % 50 % 55 %
steuer.berater
kommt folgender Staffelsatz zur Anwendung:
ßerhalb des Familienverbandes Schulden mit
Bis zu 250.000 Euro ��������������������������������������������� 0,5 %
übertragen, so steht der Freibetrag nur antei-
Bankgeheimnis ade – es kommt noch schlimmer
Für die nächsten 150.000 Euro ��������������������������2 %
lig entsprechend dem unentgeltlichen Anteil
Neben den bereits bekannten Vorhaben
und ab 400.000 Euro �������������������������������������������3,5 %
zu. Nach Abzug dieses Freibetrages wird die
zum Thema Bankgeheimnis wurden nun zu-
Unentgeltliche Übertragungen zwischen
Grunderwerbsteuer mittels obigem Stufenta-
sätzliche Meldepflichten für Gelder aus der
denselben Personen innerhalb von fünf Jah-
rif ermittelt. Maximal werden 0,5 Prozent des
Schweiz und aus Lichtenstein beschlossen.
ren werden zusammengerechnet.
Grundstückswertes bemessen. Über einem
Danach müssen die Banken nun rückwir-
Grundstückswert von 1.375.000 führt diese
kend auch bestimmte Kapitalzuflüsse aus der
Beispiel:
Deckelung damit zu einem günstigeren Er-
Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem
Grundstückswert 700.000 und Einheitswert
gebnis als die Anwendung des Stufentarifs.
Fürstentum Liechtenstein melden. Melde-
70.000:
pflichtig sind Kapitalzuflüsse aus diesen Län-
Steuer bisher: ����������������������������������������������4.200 Euro
Gebäudeabschreibung
dern ab 50.000, die im Vorfeld der jeweiligen
Steuer künftig: �����������������������������������������14.750 Euro
Für Wirtschaftsjahre, die ab dem 1.1.2016 be-
Steuerabkommen mit diesen beiden Ländern
Das ist ein Unterschied von über 10.000 Euro.
ginnen, gilt für sämtliche Betriebsgebäude ein
nach Österreich geflossen sind. In Bezug auf
einheitlicher Satz in Höhe von 2,5 Prozent. Be-
die Schweiz gilt das für Kapitalflüsse vom
// Tipp: Hier lohnt es sich zu erwägen, an-
stehende Gebäudeabschreibungen sind anzu-
1. Juli 2011 bis 31. Dezember 2012. Zahlungen
stehende Transaktionen vorzuziehen. Aber
passen. Davon ausgenommen sind Gebäude zu
aus Liechtenstein sind dann betroffen, wenn
Achtung! Es gibt auch Konstellationen, bei
Wohnzwecken. Hier sind nun auch im betrieb-
sie im Zeitraum 1. Jänner 2012 bis 31. Dezem-
denen die neue Rechtslage zu einem günsti-
lichen Bereich, so wie bisher bereits bei Ver-
ber 2013 erfolgt sind. Damit will man nun die
geren Ergebnis führt.
mietungseinkünften, nur 1,5 Prozent zulässig.
so genannten Abschleicher erwischen, die ihr
Weiters sind Instandsetzungsaufwendun-
Vermögen vor Inkrafttreten der betreffenden
Ganz neu im finalen Gesetz ist nun die Mög-
gen, die bisher auf zehn Jahre zu verteilen
Steuerabkommen nach Österreich transfe-
lichkeit eröffnet worden, einen Antrag auf
waren, ab 2016 auf 15 Jahre aufzuteilen. Bei
riert haben, um so der steuerlichen Erfassung
„Zahlungserleichterung“ zu stellen. Danach
bereits laufenden Verteilungen sind die noch
ihrer Konten in der Schweiz oder in Liechten-
kann die Grunderwerbsteuer gegen einen
offenen Zehntel entsprechend anzupas-
stein zu entkommen.
Zuschlag auf bis zu fünf Jahre verteilt be-
sen, so dass sich der Verteilungszeitraum
Falls Sie betroffen sind, haben Sie die Mög-
zahlt werden.
insgesamt auf 15 Jahre verlängert. Dabei
lichkeit, eine anonyme Einmalzahlung in
kommt es zwar zu einem Steuervorziehef-
Höhe von 38 Prozent der meldepflichtigen
Beurteilung der Unentgeltlichkeit bei mit
fekt, aber am Ende des Tages kann der ge-
Vermögenswerte vorzunehmen. Dies funk-
übernommenen Schulden
samte Aufwand von der Steuer abgesetzt
tioniert, indem Sie dem meldepflichtigen
Erwerbe innerhalb der Familie werden im-
werden. Anders dagegen die Neuregelung
Kreditinstitut bis zum 31. März 2016 eine
mer als unentgeltlich behandelt. Dasselbe
zur Ausscheidung des nicht absetzbaren
entsprechende unwiderrufliche Mitteilung
gilt für Erwerbe von Todes wegen. Wie viel
Grundanteils. Konnte man diesen bisher
machen und das Geld dafür dort zur Verfü-
Schulden mit der Immobilie mit übernom-
ohne jegliche Nachweise mit 20 Prozent der
gung stellen. Das Kreditinstitut muss den
men werden, spielt nur bei Schenkungen
Anschaffungskosten ansetzen, so muss man
korrespondierenden Betrag dann spätestens
außerhalb des Familienverbandes eine Rol-
ab 2016 nun 40 Prozent als nicht abschreib-
bis zum 30. September 2016 einbehalten und
le. Hier gilt bei einer Belastung von bis zu 30
baren Grundanteil ausscheiden. Nur wenn
an das Finanzamt abführen. Sie erhalten
Prozent des Grundstückswertes Unentgelt-
die tatsächlichen Verhältnisse offenkundig
darüber eine Bescheinigung und es tritt Ab-
lichkeit und ab 70 Prozent Entgeltlichkeit.
erheblich davon abweichen, ist ein Abgehen
geltungswirkung ein. Nicht abgegolten sind
Dazwischen ist aufzuteilen. D. h. betragen
von diesem Pauschalsatz möglich. Solche ab-
unterlassene Meldepflichten (Schenkungs-
die anlässlich einer Immobilienschenkung
weichende Verhältnisse sollen noch im Wege
meldungen, Meldungen von Barmitteln bei
mit übertragenen Schulden z. B. 50 Prozent
einer Verordnung vom Bundesministerium
Grenzübertritt) sowie Steuerschulden im Zu-
des Grundstückswertes, so ist die Hälfte mit
festgelegt werden.
sammenhang mit Geldwäscherei oder mit-
dem Stufentarif zu besteuern (unentgeltli-
unter auch dann, wenn die Behörde bereits
cher Teil) und auf die andere Hälfte bemisst
Kapitalertragsteuer
sich die Grunderwerbsteuer mit 3,5 Prozent
Kapitalerträge, die ab 1.1.2016 zufließen, wer-
mögenswerte hat.
der Gegenleistung (=übernommene Schul-
den mit 27,5 Prozent anstatt wie bisher mit 25
Für Geldabflüsse von österreichischen
den = entgeltlicher Teil).
Prozent besteuert. Ausgenommen sind Bank-
Konten über 50.000 Euro bleibt es bei der
guthaben und Sparbuchzinsen. Hier bleibt es
Rückwirkung bis zum 1. März 2015. Besteht
// Tipp: Schalten Sie bei konkreten Vorha-
bei der 25-prozentigen Kapitalertragsteuer.
zwischen einzelnen Transaktionen eine Ver-
ben rechtzeitig Ihren persönlichen Steuer-
Die Gesamtsteuerbelastung für ausgeschüt-
bindung, so werden diese in Hinblick auf
berater ein. Er kann für Sie hinsichtlich des
tete Gewinne aus Kapitalgesellschaften steigt
die 50.000-Euro-Grenze zusammengerech-
Timings und aller steuerrelevanten Details
somit von bisher 43,75 auf nunmehr 45,625
net. Abflüsse von Geschäftskonten müssen
sowie insbesondere auch bei der Ermittlung
Prozent an (25 Prozent Körperschaftsteuer
nicht gemeldet werden.
des relevanten Grundstückswertes die Opti-
auf den Gesamtgewinn und dann nochmals
Ebenso ist auch die grundsätzliche Melde-
malvariante erarbeiten.
27,5 Prozent auf den nach Abzug der Körper-
pflicht der Banken an ein zentrales Konten-
schaftsteuer verbleibenden Gewinn).
register geblieben. Verbesserungen hat es zu
Begünstigte Betriebsübertragungen
konkrete Hinweise auf nicht versteuerte Ver-
guter Letzt doch noch zum Thema Abfrage
Hier wird der Freibetrag von bisher 365.000
// Tipp: Schütten Sie heuer noch aus, was
von Kontendaten und zur Kontenöffnung
Euro auf 900.000 Euro erhöht. Werden au-
das Zeug hält.
gegeben. So ist die Abfrage von im Konten-
eco.nova
51
© Hofer
steuer.berater
Koproduktion der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und der ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.
bisher mit einem Freibetrag in Höhe von 20 Prozent der entsprechenden Aufwendungen oder wahlweise mit einer 6-prozentigen Prämie gefördert. Diese Begünstigung gibt es nun letztmalig für das Jahr 2015.
(nicht die Beträge oder Kontenbewegungen)
Lockerungen bei der geplanten Umsatzsteuererhöhung
nur dann zulässig, wenn die Finanzbehör-
Für Studenten-, Lehrlings- und Schülerheime
men an, so könnten diese noch ins Jahr 2015
de Bedenken hinsichtlich der Richtigkeit der
bleibt der Steuersatz von 10 Prozent beste-
vorgezogen werden.
Steuererklärung hat und dem Steuerpflich-
hen. Auch das Frühstück im Zuge einer Be-
tigen vorher Gelegenheit zur Stellungnahme
herbergungsleistung kann weiterhin mit 10
gegeben hat. Der Steuerpflichtige ist darüber
Prozent Umsatzsteuer angesetzt werden. Die
Zuzugsbegünstigung für Wissenschaftler und Forscher
zu informieren und der gesamte Vorgang von
ansonsten durchgezogene Umsatzsteuerer-
Bei Zuzug nach Österreich können befristet
einem Rechtsschutzbeauftragten zu kontrol-
höhung von 10 auf 13 Prozent für Tourismus-
auf fünf Jahre 30 Prozent der steuerpflichti-
lieren. Desweiteren darf eine Kontenöffnung
betriebe sowie Theater- und Musikauffüh-
gen Einkünfte aus wissenschaftlicher Tä-
(Kontenstand, Kontenbewegungen) nur auf-
rungen wird auf den 1. Mai 2016 verschoben.
tigkeit steuerfrei bleiben.
grund eines vom Bundesfinanzgericht ge-
Zudem können solche Leistungen bzw. Auf-
nehmigten Auskunftsverlangens erfolgen.
führungen bis zum 31. Dezember 2017 noch
// Tipp: Achtung Südtiroler: In Italien gibt es
mit 10 Prozent konsumiert werden, wenn die
für Heimkehrer, die im Ausland ein Studium
Buchung noch vor dem ersten September
abgeschlossen haben, derzeit schon eine sehr
2015 erfolgt und bis dahin auch bezahlt oder
lukrative Regelung in diese Richtung.
register gelisteten äußeren Kontendaten
Registrierkassenpflicht noch verschärft Dazu kommt es ab einem Jahresumsatz von
wenigstens angezahlt wird.
// Tipp: Stehen 2016 Fortbildungsmaßnah-
p.a. übersteigen. Zu den Barumsätzen zählten
// Tipp: Frühbucher können auch die Fest-
Elektroautos stark steuerbegünstigt
auch Zahlungen mit Bankomat oder Kredit-
spielzeit 2016 und 2017 noch mit dem ermä-
Elektroautos können Dienstnehmern in den
karte. Gegenüber dem Begutachtungsent-
ßigten Steuersatz genießen.
kommenden fünf Jahren auf Betriebskos-
15.000 Euro, wenn die Barumsätze 7.500 Euro
wurf wurde nun das Wörtchen „überwiegend“
ten steuerfrei zur Verfügung gestellt werden.
gestrichen. Damit tritt die Registrierkassen-
Mitarbeiter
pflicht bei Überschreiten obiger Grenzen nun
Rabatte an Mitarbeiter
chen Abgasen wird es demgegenüber zu ei-
auch dann ein, wenn der Anteil der Barum-
Mitarbeiterrabatte bleiben steuerfrei, wenn
ner Erhöhung des steuerpflichtigen Sach-
sätze gemessen an den Gesamtumsätzen nur
diese im Einzelfall 20 Prozent nicht überstie-
bezugswertes von bisher 1,5 Prozent der
gering ist. Ebenso ist für all diese als Barum-
gen oder wenn sie insgesamt maximal 1.000
Anschaffungskosten auf 2 Prozent der An-
sätze definierten Zahlungen die Ausstellung
Euro p.a. erreichen.
schaffungskosten bis zu 960 Euro pro Monat
eines Beleges verpflichtend.
Für Dienstfahrzeuge mit den herkömmli-
kommen. Bei einem Ausstoß von bis zu 130
Als Steuerzuckerl führen die Anschaffungs-
Erhöhung der steuerfreien Mitarbeiterbe-
g/km bleibt es bei den 1,5 Prozent. Der für
kosten einer Registrierkasse von bis zu 2.000
teiligung
den günstigeren Satz maßgebliche Emissi-
Euro sofort zur Gänze zum Steuerabzug und
von 1.460 auf 3.000 Euro pro Jahr. Die un-
onswert verringert sich von 2017 bis 2020 um
müssen nicht, gemäß den allgemeinen Grund-
entgeltliche oder verbilligte Abgabe von
drei Gramm pro Jahr.
sätzen, auf die voraussichtliche Nutzungs-
Anteilen (Beteiligungen) am Unternehmen
Für Elektroautos darf zudem ein Vorsteu-
dauer aufgeteilt werden. Zudem gibt es eine
des Arbeitgebers ist bis zu einem festgeleg-
erabzug geltend gemacht werden, wenn
Prämie von 30 Euro pro Erfassungseinheit,
ten jährlichen Höchstbetrag pro Mitabeiter
die Anschaffungskosten 40.000 Euro nicht
insgesamt bis zu 200 Euro pro Kassensystem.
steuerfrei. Dieser Freibetrag wird nun ver-
übersteigen. Bis 80.000 Euro stehen die Vor-
doppelt.
steuern anteilig zu. Bei der Anschaffung
Barzahlungen von Bauleistungen sind nur bis 500 Euro absetzbar.
52
eco.nova
von Fahrzeugen jenseits dieser Grenze (z.B. Streichung des Bildungsfreibetrages
Tesla) kann keine Vorsteuer mehr lukriert
Die Fortbildung von Mitarbeitern wurde
werden.
promotion
Betriebliche Nachfolge – Herausforderung und Chance Laut einer Studie der KMU Forschung Austria von Juli 2014 werden in Österreich bis 2023 rund 45.700 KMUs mit über 450.000 Beschäftigten und ca. 580 Milliarden Euro Umsatz mit einer Betriebsübergabe konfrontiert. Das ist Herausforderung und Chance zugleich.
P
rozentuell sind die Branchen Gewerbe und Handwerk (36 %), Handel (29 %) und Tourismus und Freizeitwirtschaft (19 %) am stärksten betroffen. In Tirol geht die Studie in den nächsten zehn Jahren von 5.100 Fällen mit 51.000 Beschäftigten aus. Knapp ein Viertel der po-
tenziellen Übergeber verfügen über keinen konkreten Übergabeplan. Das birgt zahlreiche Risiken für das Unternehmen, den Unternehmer selbst und in letzter Konsequenz für die Mitarbeiter.
Erfolgsgeschichten sichern Die klein- und mittelständischen Unternehmen sind die tragenden Säulen unseres regionalen Wohlstands. Viele davon sind Familienunternehmen, die sich über Jahrzehnte erfolgreich etablieren konnten. Dahinter steht meist ein Lebenswerk. Um diese geschaffenen Werte zu bewahren, sieht sich die Hypo Tirol Bank als Tiroler Landesbank in
Erfahrung bürgt für Erfolg
der Verantwortung, diese Unternehmen bestmöglich zu betreuen und
Die Hypo Tirol Bank ist seit über 100 Jahren ein starker, verlässlicher
im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit die professi-
und erfahrener Partner der Tiroler Wirtschaft und hat in dieser Zeit
onelle Übergabe an die nächste Generation zu begleiten. „Die betriebli-
zahlreiche Unternehmensnachfolgen erfolgreich begleitet. „In die-
che Nachfolge gehört mit zu den richtungweisendsten Ereignissen
ser für das Unternehmen und den Unternehmer bzw. die Unterneh-
im Lebenszyklus eines Unternehmens. Stellt sie doch einen Neustart
merin höchst spannenden Phase ergeben sich zahlreiche Chancen –
dar, der ebenso komplex und herausfordernd ist wie die Gründung
in betrieblicher, aber auch in privater Hinsicht. Damit diese optimal
eines neuen Unternehmens. Der Schlüssel einer erfolgreichen betrieb-
genützt werden können, steht die Hypo Tirol Bank mit einem umfas-
lichen Nachfolge für alle Beteiligten liegt in einer frühzeitigen und
senden Leistungspaket im Rahmen des Investitions-, Liquiditäts-,
sorgfältigen Planung, bei der alle Partner und Experten – insbesonde-
Risiko- und Veranlagungsmanagements zur Seite“, erklärt Mag. (FH)
re die finanzierende Bank – mit einbezogen werden“, weiß Mag.
Mario Zangerl, Leiter Firmenkunden, die Unterstützung der Hypo
Johannes Haid, Vorstand Hypo Tirol Bank, aus Erfahrung.
Tirol Bank. // www.hypotirol.com
BETRIEBLICHE NACHFOLGE
ERFOLG.REICH
WEITER.MACHEN
Firmenkunden Oberland Rathausstraße 1, 6460 Imst Tel 050700 7951 firmenkunden.oberland@hypotirol.com Firmenkunden Unterland Speckbacherstraße 10, 6300 Wörgl Tel 050700 7850 firmenkunden.unterland@hypotirol.com Firmenkunden Innsbruck Meraner Straße 8, 6020 Innsbruck Tel 050700 firmenkunden.innsbruck@hypotirol.com www.hypotirol.com
eco.nova
53
steuer.berater
Praxistipp: E-Rechnung Mit den neuen ab dem 1.1.2013 anzuwendenden Bestimmungen wurden die Anforderungen an eine elektronische Rechnung deutlich vereinfacht. Nun berechtigen auch elektronisch übermittelte Rechnungen, die zum Beispiel per E-Mail, als E-Mail-Anhang oder als Web-Download übermittelt werden, unter bestimmten Bedingungen zum Vorsteuerabzug, ohne dass eine Signatur i. S. d. Signaturgesetzes erforderlich ist. Neben Kostenersparnissen und Prozessoptimierungen warten aber auch Risiken. // TEXT: ANDREAS KAPFERER, SIEGHARD HASLWANTER
E
ine elektronische Rech-
die Lesbarkeit vom Zeitpunkt der Ausstel-
Steuerschuld nochmals kraft Rechnungsle-
nung wird in einem
lung bis zum Ende der Aufbewahrungsfrist
gung entsteht. Beispiel: Dieselbe Rechnung
elektronischen Format
müssen sowohl bei Leistenden als auch beim
ergeht vorab per Mail und dann per Post, oh-
(z.B. PDF, TXT oder
Leistungsempfänger gewährleistet sein. Eine
ne Hinweis auf Rechnungskopie.
XML und auch Tele-
Konvertierung in andere Dateiformate ist zu-
Trotz dieser Vereinfachung sind jedoch wei-
fax) ausgestellt und
lässig, soweit der Inhalt der Rechnung in Be-
terhin bestehende bzw. neue – durch die Ver-
empfangen. Die für die elektronische Rech-
zug auf die Mindestangaben gemäß § 11 UStG
einfachung bedingte – Anforderungen zu
nungslegung erforderliche Zustimmung des
nicht geändert wird. Wird eine Rechnung
beachten. Eine elektronische Rechnung gilt
Rechnungsempfängers muss nachweisbar
in verschiedenen bzw. mehreren Formaten
nur als Rechnung im Sinne des Umsatzsteu-
sein, kann aber auch nachträglich oder still-
ausgestellt, ist ein entsprechender Hinweis
ergesetzes, wenn alle Anforderungen erfüllt
schweigend erfolgen. Die Echtheit der Her-
erforderlich, da nach Meinung des Bundes-
sind. Ein Nichtbeachten der Anforderungen
kunft, die Unversehrtheit des Inhalts sowie
ministeriums für Finanzen (BMF) sonst die
im Zusammenhang mit dem Empfang von
54
eco.nova
steuer.berater
elektronischen Rechnungen kann zum Aus-
Kontrollverfahren soll lediglich die korrekte
schluss des Vorsteuerabzugs führen und ist
Übermittlung der Rechnung sichergestellt
womöglich mit erheblichen finanziellen Risi-
werden. Eine inhaltlich richtige Rechnung
ken verbunden.
(richtige Rechnungsmerkmale) kann ein In-
Vorteile
diz dafür sein, dass bei der Übermittlung keine die Echtheit und Unversehrtheit beein-
Die Vorteile der neuen elektronischen Rech-
trächtigenden Fehler aufgetreten sind. Die
nung im Vergleich zu der vor dem 1.1.2013
Ausgestaltung des innerbetrieblichen Steue-
geltenden Rechtslage liegen vor allem in der
rungsverfahrens kann frei gewählt werden,
Kosteneinsparung durch Vermeidung teurer
muss aber der Größe, Tätigkeit und Art des
und technisch komplexer Signaturverfahren.
Unternehmens angemessen sein sowie Zahl und Wert des Umsatzes sowie Zahl und Art
Durch elektronische Rechnungen kön-
der Leistenden und Kunden berücksichti-
nen Papier-, Lager- und Portokosten ver-
gen. Das angewandte Verfahren ist adäquat
mieden werden.
zu dokumentieren. Eine Dokumentation hin-
Kosten- und Zeitersparnis durch elektro-
sichtlich jeder einzelnen Rechnung ist nach
nische und automatisierte Prozesse.
Ansicht des BMF nicht erforderlich, wenn
Beitrag zum Umweltschutz durch Weg-
die generelle Anwendung des Verfahrens
fall papierbasierter Abläufe – „papierlo-
gewährleistet ist. Eine Zertifizierung des in-
ses Büro“.
nerbetrieblichen Steuerungsverfahrens von
sche Rechnungen müssen über die Dauer
Seiten der Finanzverwaltung ist nicht vor-
der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist die
gesehen.
Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit
Für eine Berechtigung zum Vorsteuerabzug
Es steht frei, in welcher Form Rechnungen
des Inhalts und die Lesbarkeit gewährleisten
muss die Echtheit der Herkunft, die Unver-
aufbewahrt werden. Sowohl Papierrech-
– unabhängig davon, ob sie elektronisch oder
sehrtheit des Inhalts sowie die Lesbarkeit
nungen als auch elektronische Rechnungen
in Papierform archiviert werden. Wird eine
gewährleistet sein. Die Echtheit der Her-
können entweder in Papier oder elektro-
E-Rechnung in ein anderes Format konver-
kunft der Rechnung, die Unversehrtheit ih-
nisch aufbewahrt werden. Werden Papier-
tiert, so muss aus den aufbewahrten Daten
res Inhalts und ihre Lesbarkeit müssen vom
rechnungen auf Datenträger gespeichert, ist
zweifelsfrei hervorgehen, dass gegenüber der
Zeitpunkt der Ausstellung bis zum Ende der
sicherzustellen, dass die Unveränderbarkeit
Originaldatei keine inhaltlichen Änderungen
Aufbewahrungsfrist (in der Regel sieben
der Rechnung gewährleistet ist. Elektroni-
erfolgt sind.
•
• •
Anforderungen
Links: Mag. Sieghard Haslwanter, Steuerberater bei Deloitte Tirol bzw. Kapferer Frei Grüner Rechts: Mag. Andreas Kapferer, LL.M, Partner bei Deloitte Tirol bzw. Kapferer Frei Grüner
Jahre, Ausnahme für Grundstücke 22 Jahre) gewährleistet sein. Neben den bisher bereits möglichen Verfahren der qualifizierten elektronischen Signatur oder des elektronischen Datenaustausches (EDI) kann nun die Sicherstellung auch durch ein dokumentiertes innerbetriebliches Steuerungsverfahren erfolgen. Durch ein innerbetriebliches Steuerungsverfahren kann ein verlässlicher Prüfpfad zwischen der Rechnung und der Leistung geschaffen werden. Es handelt sich dabei um ein Kontrollverfahren, das einerseits der leistende Unternehmer zum Abgleich der Rechnung mit seinem Zahlungsanspruch verwendet und andererseits der empfangende Unternehmer zum Abgleich der Rechnung mit seiner Zahlungsverpflichtung einsetzt. Dies kann auch durch den manuellen Abgleich mit vorhandenen geschäftlichen Unterlagen (wie Bestellung, Auftrag, Kaufvertrag, Lieferschein) erfolgen, was von den meisten Unternehmern gemacht werden wird. Große Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Rechnungen haben zumeist ein entsprechend eingerichtetes Rechnungswesen (internes Kontrollsystem), um den Prüfpfad zwischen Leistung und Rechnung zu gewährleisten. Mit dem innerbetrieblichen
TIPP FOLGENDE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN KÖNNEN ERTEILT WERDEN: • Erstellen Sie eine schriftliche Dokumentation (Beschreibung, Arbeitsanweisung), wie ihr internes Steuerungsverfahren durchgeführt wird. • Eingehende elektronische Rechnungen sollten sobald als möglich in ihrer Urform gespeichert werden; dabei ist zu empfehlen, bei E-Mails sowohl die E-Mail als auch den Anhang zu sichern. • Elektronische Rechnungen sollten bei Empfang per E-Mail nur an bestimmte, vordefinierte E-Mail-Adressen akzeptiert werden; von diesem Umstand könnte z.B. bereits die Zustimmung zur elektronischen Rechnung abhängig gemacht werden. • Eingangsrechnungen sollten nachvollziehbar auf ihre inhaltliche und rechnerische Richtigkeit – insbesondere im Hinblick auf Leistungserbringer und abgerechnete Leistung einschließlich Preis – geprüft werden. • Eingangsrechnungen sollten nachvollziehbar auf ihre inhaltliche Vollständigkeit (Rechnungsmerkmale) geprüft werden. • Bei Übermittlung einer Rechnung mittels Telefax sollte jedenfalls auch das Faxprotokoll (die Übermittlungsbestätigung) aufbewahrt werden, um die Herkunft des Telefax leichter nachweisen zu können. • Dokumentieren Sie den Abgleich der Leistung mit der Rechnung, indem Sie entweder die relevanten Dokumente gemeinsam ablegen oder entsprechende Prüfvermerke auf der ausgedruckten oder elektronisch abgelegten Rechnung anbringen. • Stellen Sie sicher, dass die Aufbewahrungsfrist (7 Jahre, Ausnahme für Grundstücke 22 Jahre) gewahrt ist. • Beachten Sie, dass neben den Rechnungen auch der Prüfpfad und die damit verbundenen Dokumente aufbewahrt werden müssen. • Die revisionssichere Archivierung durch einen Dritten verbessert die Rechtssicherheit.
eco.nova
55
recht.aktuell
„Dashcams“ und Helmkameras – unerlaubte Videoüberwachung? Der Begriff „Dashcam“ war speziell in den letzten Monaten öfter in den Medien zu lesen. Aber was ist das eigentlich genau? // TEXT: IVO RUNGG & JOHANNES BARBIST, BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK
terreich als unzulässig erachtet worden. Der
werden andere Personen „eingefangen“.
Einsatz von Dashcams wird nämlich als Vi-
Der Unterschied wird aus rechtlicher Sicht
deoüberwachung im Sinne des Datenschutz-
im Verwendungszweck gesehen. Wird das
gesetzes 2000 (DSG 2000) qualifiziert. Eine
durch Kameras eingefangene Bildmateri-
solche Videoüberwachung darf von Privat-
al ausschließlich für persönliche oder fami-
personen grundsätzlich (neben dem Vorlie-
liäre Zwecke verwendet (wie Aufnahmen
gen weiterer Voraussetzungen) nur dort
von Freizeitaktivitäten und Urlaub), wer-
vorgenommen werden, wo ihnen ausrei-
den grundsätzlich keine Datenschutzbe-
chende Verfügungsbefugnis über den zu
stimmungen verletzt. Der Gebrauch wäre
überwachenden Raum zukommt – beispiels-
somit nicht rechtswidrig. Anders könnte es
weise im eigenen Haus, im eigenen Garten
aber wieder gesehen werden, wenn einzel-
oder eigenen Betriebsgelände. Mit einer
ne Skifahrer ihre Helmkameras nicht des-
Dashcam wird jedoch überwiegend öffentli-
halb tragen, um sich private Erinnerungen
cher Raum gefilmt, was aufgrund des staatli-
zu schaffen, sondern (auch) um im Fall eines
chen Gewaltmonopols ausschließlich den Si-
Skiunfalls Beweise durch Videoaufnahmen
cherheitsbehörden vorbehalten ist. Für eine
an die zuständigen Behörden übermitteln
Videoüberwachung im öffentlichen Raum
zu können. Diese Situation könnte rechtlich
mangelt es Privatpersonen an der nach dem
wohl kaum anders beurteilt werden als der
DSG 2000 erforderlichen „gesetzlichen Zu-
Einsatz von Dashcams. Umgekehrt wäre es
ständigkeit“ oder „rechtlichen Befugnis“.
denkbar, dass Dashcams abhängig von ihrer
Die bisherige zurückhaltende Spruchpraxis
Positionierung auch dazu genützt werden,
der DSB zu Dashcams steht immer wieder
um die umliegende Landschaft oder die eige-
ashcam steht als
in der Kritik. Derzeit ist ein Verfahren beim
ne Autofahrt einzufangen, was per se wiede-
Abkürzung für
Österreichischen Verwaltungsgerichtshof
rum nicht rechtswidrig sein kann. So könnte
„Dashboard Ca-
(VwGH) anhängig, um die Frage der Zulässig-
es also im Einzelfall eine Beweisfrage sein,
mera“, wörtlich
keit von Dashcams höchstgerichtlich zu ent-
für welche Zwecke die Dashcam tatsächlich
übersetzt also ei-
scheiden. Bis zu einer von den Unterinstan-
eingesetzt wurde. Dazu haben sich die Be-
ne „Armaturen-
Dr. Ivo Rungg
D
zen abweichenden Entscheidung des VwGH
hörde und die Gerichte aber noch nicht ge-
brett-Kamera“. Solche Kameras, mit denen
besteht für jeden Nutzer einer Dashcam zur
äußert.
vom eigenen Auto aus das Verkehrsgesche-
Überwachung des Verkehrsgeschehens das
Das letzte juristische Wort zu Dashcams
hen aufgenommen werden kann, erfreuen
Risiko einer Verwaltungsübertretung. Und
und sonstige mobile Kameras ist noch lan-
sich zunehmender Beliebtheit. Ihr Zweck
das kann mit einem Strafrahmen bis 10.000
ge nicht gesprochen, es gibt noch viele of-
ist in erster Linie, mit ihren Bildern bei ei-
Euro teuer werden.
fene Fragen aufzuarbeiten. Man darf also
nem Unfall Beweis führen zu können. Mit
Wie steht es aber nun mit der Nutzung an-
gespannt sein, wie mit der fortschreiten-
diesen Kameras kann je nach Installation
derer Kameras, mit denen (auch) die Umge-
den technischen Entwicklung auf diesem
aber auch nur die eigene Autofahrt und die
bung und vor allem der öffentliche Raum
Gebiet (man denke nur an die Filmaufnah-
schöne Landschaft neben der Straße gefilmt
ständig aufgezeichnet werden kann? Man
men mit Drohnen) umgegangen wird. Die zu
werden.
denke beispielsweise an die vielen Sportler,
treffende Abwägung zwischen individueller
Allerdings ist der Betrieb solcher Dashcams
die mit Hilfe von Kameras ihre Fahrten fil-
Freiheit, allgemeiner Sicherheit und Daten-
nach einschlägigen Entscheidungen der Da-
men, und Touristen, die damit ihre Sight-
schutzbedürfnis jedes Einzelnen wird mit Si-
tenschutzbehörde (DSB) sowie des Bundes-
seeing-Touren festhalten. In all diesen Fäl-
cherheit eine Vielzahl an datenschutzrechtli-
verwaltungsgerichtes (BVwG) bisher in Ös-
len wird dabei die Umgebung gefilmt und es
chen Fragen aufwerfen.
56
eco.nova
promotion
Fit für die Zukunft mit dem BFI Tirol
© apops - Fotolia.com
Mitarbeiter benötigen und schätzen Weiterbildungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Studie ist für 80 Prozent der Tiroler Arbeitnehmer Weiterbildung für die Bewältigung ihrer beruflichen Aufgaben wichtig.
D
ie Anforderungen am Arbeitsplatz steigen ständig. Daher ist laufende Aus- und Weiterbildung notwendig, um mit diesen Anforderungen und der technischen Entwicklung Schritt halten zu können. Zudem bieten neue Technologien auch we-
sentliche Chancen für Innovationen und neue Märkte.
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eco.nova
57
Advokatur Dr. Herbert Schöpf, LL.M., Rechtsanwalt-GmbH, Arkadenhof, Maria-Theresien-Straße 34, 6020 Innsbruck, advokatur@dr-schoepf.at
Neue Strafbestimmungen
A
Kurzhinweise zu strafrechtlichen Handlungsgrenzen für Verbandsorgane nach dem Strafrechtsänderungsgesetz 2015.
m 1. Jänner 2016
nur ein Risiko, wenn im Hintergrund eben
von vorherein nicht wegen Untreue strafbar
tritt das Straf-
keine entsprechenden Risikoausgleiche oder
machen können, wenn sie ihre unternehme-
rechtsänderungs-
Sicherheiten stehen) mit russischem Roulette
rische Entscheidung sorgfältig vorbereitet
gesetz 2015 in
verwandt. Ging das Risiko in Erfolg auf, war
haben und diese an den Interessen des Un-
Kraft. Diese No-
schon mangels Schadenseintritt eine Straf-
ternehmens ausgerichtet haben (sog. Busi-
velle gilt als die
barkeit ausgeschlossen. Ging das Risiko nicht
ness Judgement Rule).
tiefgreifendste Änderung des Strafgesetz-
auf und gab es einen entsprechenden Scha-
Die zweite Neuerung, die noch kurz ange-
buchs seit seiner Einführung 1975. Abgese-
den, „reichte das“ (Anm.: juristisch müsste das
rissen werden soll, betrifft das „Bilanz-
hen von einer gewissen gesamtgesellschaft-
anders erläutert werden), um wegen Untreue
strafrecht“. Bisher gibt es in diversen Ma-
lichen Relevanz, die ein solches Reformwerk
verurteilt zu werden, immer vorausgesetzt
teriengesetzen zu Kapitalgesellschaften,
in sich birgt, finden sich darin natürlich auch
die Staatsanwaltschaft hat von einem sol-
Genossenschaften, Stiftungen usw. Strafbe-
zahlreiche Aspekte, die für Wirtschaftstrei-
chen Sachverhalt Kenntnis erlangt. Bei ei-
stimmungen zur Verletzung der Pflicht, rich-
bende von Interesse sind. Zwei davon sollen
nem Schaden von mehr als 50.000 Euro (auch
tig über die (wirtschaftlichen) Verhältnisse
hier kurz im Überblick behandelt werden.
diese Wertqualifikation wird nun auf 300.000
der Gesellschaft zu berichten/informieren.
Vorweg noch ein Hinweis auf einen neuen
Euro angehoben) war man mit einem Straf-
Die meisten dieser Bestimmungen treten
Tatbestand, der ebenfalls mit dieser Novelle
rahmen von ein bis zu zehn Jahren Freiheits-
mit 31.12.2015 außer Kraft. Statt ihnen treten
im Strafgesetzbuch implementiert wird. Be-
strafe bedroht und in der Regel wurden un-
mit 01.01.2016 neue Bestimmungen im Straf-
reits 2014 wurde in der Exekutionsordnung
bedingte Freiheitsstrafen verhängt.
gesetzbuch in Kraft (§§ 163a – 163d). Es soll
die Möglichkeit geschaffen, im Zwangsver-
Nachdem unternehmerisches Risiko (je nach
damit eine Vereinheitlichung der Strafbe-
steigerungsverfahren bei unzulässigen Bie-
Zweig mehr oder weniger) auch zum Wirt-
stimmungen erfolgen.
terabsprachen Ordnungsstrafen zu verhän-
schaftsleben dazugehört, regte sich in der
Die wichtigsten Änderungen sind zunächst
gen. Nach Ansicht des Gesetzgebers soll sich
Wirtschaft entsprechender Unmut, weshalb
eine Verschärfung der Strafdrohungen (bis-
gezeigt haben, dass diese Maßnahme nicht
Justizminister Wolfgang Brandstetter schon
her z.B. im AktG und GmbHG bis zu einem
ausgereicht hat, um derartige Malversatio-
im Vorfeld der Reform hier Änderungen an-
Jahr; künftig bis zwei, qualifiziert bis drei
nen zu unterbinden. Deshalb wird ein neuer
gekündigt hatte. Umso erstaunlicher ist, dass
Jahre Freiheitsstrafe). Der Täterkreis wird
§ 292c ins Strafgesetzbuch eingeführt, der
sich in der Regierungsvorlage dazu nichts
erweitert. Einerseits können Entscheidungs-
für darin bestimmte Formen von „Bieterab-
fand und erst durch einen Initiativantrag im
träger im Sinn des Verbandsverantwort-
sprachen“ Strafen von bis zu zwei Jahren
Nationalrat die nunmehrigen Änderungen
lichkeitsgesetzes Täter sein, also Geschäfts-
Freiheitsstrafe vorsieht.
Aufnahme ins Reformpaket fanden. Die Ver-
führer, Vorstände usw., anderseits können
Die erste Änderung, die kurz vorgestellt
besserung soll legistisch über zwei Elemente
sich auch Prüfer solcher Verbände nunmehr
werden soll, ist für jedes vertretungsbefug-
erreicht werden. Zuerst wird dem Tatbestand
strafbar machen. Umgekehrt gibt es einen
te Organ von Interesse. In den vergangenen
der Untreue selbst mit einem Absatz (2) ei-
eigenen Tatbestand, der regelt, wie durch tä-
Jahren hat die Rechtsprechung zum Delikt
ne Legaldefinition zum Befugnismissbrauch
tige Reue eine Aufhebung der Strafbarkeit
der Untreue für Diskussionen gesorgt. Juris-
beigefügt. Zum Zweiten werden im Aktien-
bewirkt werden kann.
tisch ging es um die Definitionen von Befug-
gesetz (§ 84 Abs. 1a neu) und im GmbH-
Gerade für Prüfer könnte es interessant sein,
nismissbrauch und Untreueschaden, auf die
Gesetz (§ 25 Abs. 1a neu) internationalen
sich im Vorfeld über diese neuen Strafbe-
wirtschaftlichen Tatsachen runtergebrochen
Vorbildern entsprechend jeweils Regelun-
stimmungen zu informieren, denn wie je-
und sehr zugespitzt war das Eingehen eines
gen aufgenommen, wonach Entscheidungs-
der weiß, gilt im Strafrecht: „Unwissenheit
unternehmerischen Risikos (und es ist wohl
träger rechtmäßig handeln sollen, sich also
schützt vor Strafe nicht.“
58
eco.nova
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recht.aktuell
Vertragsraumordnung:
Die rechtliche Lösung für das knappe Gut Grund und Boden? Gerade in Tirol wird die Knappheit des Gutes Grund und Boden immer eminenter. Schlagworte wie „Baulandmobilisierung“ oder „Baulandsicherung“ geistern durch die Medien. Es stellt sich die Frage, ob die Vertragsraumordnung, die seit 2014 in die Landesgesetze aller Bundesländer Österreichs Eingang gefunden hat, tatsächlich die Lösung für die Probleme darstellt und welche Grenzen dabei für die Gemeinden bestehen. // TEXT: BARBARA EGGER-RUSSE, NORBERT RINDERER Entwicklung der regionalen Flächen fällt in den Kompetenzbereich der Gemeinden. In Tirol wird die örtliche Entwicklung grundsätzlich über die Flächenwidmungspläne und die Bebauungspläne geregelt. Um eine Flächenwidmung ändern zu können, ist es notwendig, den Flächenwidmungsplan, der im rechtlichen Sinn eine Verordnung darstellt, abzuändern. Allein zwischen 2007 und 2011 wurden in Österreich 280 Quadratkilometer neues Bauland ausgewiesen; dies entspricht etwa der vierfachen Fläche der Stadt Salzburg. Das sogenannte Baulandparadoxon zeigt aber, dass das zusätzliche Bauland vielfach nicht widmungskonform verwendet, sondern oft zu Spekulationszwecken gehortet wird. Um diesem Problem Herr zu werden, wird seitens der Gemeinden immer öfters auf das Instrument der Vertragsraumordnung zurückgegriffen. Damit soll gewährleistet werden, dass insbesondere das Bauland flächenwidmungsund bebauungsplanmäßig verwendet wird.
Vertragsraumordnung im Allgemeinen In Tirol ist die Vertragsraumordnung seit 1994 gesetzlich normiert. Aus Sicht des Grundeigentümers stellt sich die Frage, wie weit die Gemeinde auf diese Vertragsraumordnung zurückgreifen darf und wo die Grenzen sind. Oft ist fraglich, welche Bedingungen die Gemeinde für eine Umwidmung in Bauland
D 60
eco.nova
verlangen kann. Darf beispielsweise eine Gemeinde bei einem geplanten Bauprojekt genaue Vorgaben machen, ohne deren Einhaltung eine Umwidmung nicht erfolgt? er Gesetzgeber
unterschiedlicheren Nutzungsansprüchen
Anders ausgedrückt: Ist eine Verknüpfung
und die öffentliche
und dem extremen Bodenverbrauch ausein-
privatwirtschaftlicher Maßnahmen mit ho-
Hand müssen sich
andersetzen. Oft findet man dabei mit den
heitlichen Maßnahmen zur Verwirklichung
immer mehr mit
herkömmlichen Instrumenten der Raumord-
der in der Gemeinde angestrebten Entwick-
der Zersiedelung
nung kein Auslangen mehr.
lungsziele zulässig? Zur Beantwortung die-
der Landschaft,
Die örtliche Raumordnung und somit die
ser Frage ist vorab zu klären, welche privat-
recht.aktuell
wirtschaftlichen Maßnahmen überhaupt Gegenstand derartiger Vereinbarungen zwischen Gemeinde und Grundeigentümer sein können.
Verwendungsverträge Es besteht die Möglichkeit, Verwendungsverträge abzuschließen. Diese beinhalten jedenfalls eine Bauverpflichtung des Grundeigentümers innerhalb einer bestimmten Frist (zusätzlich zu der nach dem Tiroler Grundverkehrsgesetz geltenden Fünfjahresfrist), die auf Rechtsnachfolger übertragen werden muss; somit ist die vertragliche Bauverpflichtung auch bei einer Übergabe an gesetzliche Erben gültig. Zusätzlich zur Bauverpflichtung wird zumeist die Nutzung des Grundstückes sehr detailliert geregelt. Dies ist für die Gemeinde ein großer Vorteil gegenüber den unflexiblen Bebauungsplänen. Aus rechtlicher Sicht ist
MMMag. Barbara Egger-Russe, Rechtsanwältin
Dr. Norbert Rinderer, Rechtsanwalt
es jedoch keine zwingende Voraussetzung, dass die Nutzung detailliert geregelt wird.
Überlassungsverträge
stück zu einem späteren Zeitpunkt veräu-
Grundeigentümers – zumindest teilweise –
ßern möchte, können die Auflagen durch
die Erschließungskosten getragen werden.
In Überlassungsverträgen verpflichtet sich
Vorkaufs-, Wiederkaufs- und Optionsrech-
der Eigentümer, einen Teil eines Grundstü-
te zugunsten der Gemeinde oder des Tiro-
Vertragsgestaltung
ckes an die Gemeinde, den Tiroler Boden-
ler Wohnfonds gesichert werden. Auch be-
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die
fonds oder an Dritte für öffentliche Zwecke,
steht die Möglichkeit, überhaupt ein Verbot
Vertragsraumordnung grundsätzlich eine
wie beispielsweise Standortsicherung oder
vorzusehen, das Grundstück an Dritte zu
weitere Möglichkeit der Gemeinden darstellt,
zur Schaffung von Wohnraum, zu übertra-
veräußern. Die Gemeinde kann aber nicht
Bauland zu sichern und zu mobilisieren. Diese
gen. Wesentlich ist, dass diese Flächen zum
verlangen, dass der Abschluss des Vertra-
Vereinbarungen dürfen jedoch nicht notwen-
Verkehrswert, also nur gegen ein angemesse-
ges notwendige Voraussetzung für die Um-
dige Voraussetzung für den hoheitlichen Akt
nes Entgelt, zu übertragen sind.
widmung in Bauland ist. Der Verfassungs-
der Umwidmung eines Grundstückes sein. Bei
gerichtshof stellt im Salzburger Erkenntnis
der Vertragsgestaltung ist darauf zu achten,
ausdrücklich klar, dass es verfassungs-
dass die übernommenen Verpflichtungen re-
In Aufschließungsverträgen wird mit
widrig ist, die Umwidmung ausschließlich
alisierbar sind und den Grundeigentümer bei
dem Grundeigentümer vereinbart, dass
vom Abschluss des Vertrages abhängig zu
der Nutzung des Grundstücks nicht mehr ein-
Grundabtretungen für verkehrsmäßige Er-
machen. Es besteht daher ein Koppelungs-
schränken als tatsächlich notwendig.
schließungen oder infrastrukturelle Einrich-
verbot zwischen Maßnahmen der Ho-
Um eine widmungskonforme Verwendung
tungen erfolgen. Auch hier hat ein angemes-
heitsverwaltung und Maßnahmen der Pri-
sicherzustellen, haben die Gemeinden weit-
senes Entgelt zu fließen.
vatwirtschaftsverwaltung der Gemeinde.
reichende Möglichkeiten. Wesentlich ist, dass
Dies bedeutet, dass der Abschluss einer pri-
der Inhalt der Vereinbarungen und die für
vatwirtschaftlichen Vereinbarung zwischen
die Einhaltung der Vereinbarung vorgese-
Gemeinde und Grundeigentümer grund-
henen Sicherungsinstrumente angemessen,
Die Gemeinde hat die Möglichkeit, die Ein-
sätzlich nicht notwendige Voraussetzung
verhältnismäßig und notwendig sind. Bei der
haltung der im Rahmen der Vertragsraum-
für die Umwidmung eines Grundstücks in
Vertragsgestaltung sind alle möglichen Kon-
ordnung abgeschlossenen Vereinbarung
Bauland sein kann.
sequenzen für das geplante Projekt zu über-
durch verschiedene Maßnahmen vertraglich
Auch ist es nicht zulässig, baulandgewidme-
legen, da ansonsten eine neue Widmung und
sicherzustellen. So kann eine Konventional-
te Grundstücke rückzuwidmen, weil eine
gegebenenfalls eine neue Vereinbarung not-
strafe für den Fall von Verstößen vereinbart
derartige Vereinbarung fehlt. Weiters sind
wendig werden könnte.
werden. Auch eine Kaution oder Bankga-
Vereinbarungen ungültig, in denen eine
rantie kann eingefordert werden. Bei diesen
zwingende Rückwidmung bei Verstoß ge-
Sicherungsmaßnahmen ist wesentlich, dass
gen die Vereinbarung vorgesehen ist, wenn
die Höhe der Strafe, Kaution bzw. Bankga-
dies aus Raumordnungsaspekten nicht
rantie angemessen sein muss, sonst ist die
notwendig ist. Als zulässig wird es jedoch
Vereinbarung ungültig. Für den Fall, dass ein
erachtet, die Umwidmung vertraglich da-
Grundeigentümer ein betroffenes Grund-
von abhängig zu machen, dass seitens des
Aufschließungsverträge
Sicherstellungen und Grenzen der Vertragsraumordnung
GREITER PEGGER KOFLER & PARTNER RECHTSANWÄLTE
Maria-Theresien-Straße 24 6020 Innsbruck www.lawfirm.at
eco.nova
61
Zukunft Bildung & Innovation
WAIQI Home ist eine intelligente, kabellose Ladestation für alle Handys, die den Qi-Standard unterstützen – und das sind ziemlich viele. Im Google Playstore gibt’s zudem die bequeme WAIQI-App.
ALTE BÜCHER ERZÄHLEN NEUE GESCHICHTEN
Z
KUPFER STATT BREITBAND
Hölzern und alten Büchern Stationen fürs kabellose Laden
E
mobiler Endgeräte her. Heraus kommt nicht nur ein Design-
steigen die Anforderungen an verfügbare Datenraten rasant
wei Tiroler Jungunternehmer stellen aus verschiedenen
ine Anbindung ans Internet gehört heute ähnlich wie Wasser oder Strom zur Grundausstattung in Haushalten und Gewerbebetrieben. Mit der zunehmenden Ver-
breitung anspruchsvoller Multimedia- und Streamingservices
objekt, sondern auch was ganz Praktisches. Denn dazu gibt’s eine
an. A1 trägt dieser Entwicklung Rechnung und testet eine neue
eigens entwickelte App. Der Name: WAIQI. Die Menschen dahinter:
Übertragungstechnologie, die die Datenraten im nahezu über-
Johannes Postler (26) und Fabian Hochheimer (30). Sie haben Stati-
all verfügbaren Kupferleitungsnetz verdreifachen kann. In
onen für kabelloses Laden entworfen und erleichtern mit ihrer App
Rum demonstrierte A1 mit Vplus erstmals den Nachfolger vom
den Alltag. Hochheimer: „Jeder weiß aus Erfahrung, wie viele Schrit-
heute weit verbreiteten VDSL, der in großen Teilen der beste-
te nötig sind, bis wir uns abends ins Bett legen können. Zunächst
henden Netze Datenraten jenseits von 100 Mbit/s ermöglicht.
suchen wir ein Ladegerät, danach stecken wir das Handy an, stellen
„Immer wieder wird die Forderung nach einem flächendecken-
den Wecker für den nächsten Morgen und schlussendlich wird der
den Glasfasernetz bis in die Wohnungen laut. Diese Vision ist
Schlummermodus gewählt, um keine Anrufe mehr zu erhalten.”
zwar auch langfristiges Ziel von A1, aber eine vollständige Re-
Das lässt sich einfacher lösen, dachten die beiden befreundeten
alisierung dauert mehrere Jahrzehnte und ist nur in Zusam-
Physiker und entwickelten zu den Ladestationen aus Holz und up-
menhang mit Gebäudesanierungen oder baulichen Modifikati-
gecycelten Büchern die passende App. Die WAIQI-App ermöglicht
onen wirtschaftlich sinnvoll machbar”, so Armin Sumsegutner,
dem Nutzer, das passende Profil in Sekundenschnelle einzustellen.
A1-Bereichsleiter Netzplanung. Andreas Larl, A1-Regionalleiter
Postler: „Die inutitive Steuerung lässt Sie die App an verschiedene
Netzausbau für die Region West, ergänzt: „Wir müssen in der
Alltagssituationen zuhause oder im Büro anpassen. Je nachdem,
Zwischenzeit die bestehenden Leitungsnetze bestmöglich nut-
welche Funktion gewünscht wird, können den Profilen anschlie-
zen.”
ßend Aktionen wie der Nicht-stören-Modus, WLAN aktivieren oder den Wecker stellen zugeordnet werden.” // www.waiqi.at
62
eco.nova
ECO.MMENTAR © Fabian Isara
Es kommt schneller,
eco.zukunft zukunft
als man lenkt.
Das Zitat mögen viele etwas anders kennen. Doch ob wir uns die Geschwindigkeit von Veränderungen überhaupt vorstellen – denken – können, finde ich weniger spannend als die Frage, ob wir an einem Punkt angekommen sind, wo wir unser Dogma vom Lenken von Entwicklungen aufgeben müssen. Hannes Offenbacher
I
m Gegensatz zu vor zehn Jahren würden heuten wohl schon viele Entscheidungsträger zustimmen, dass wir nicht mehr wirklich am Steuer sitzen und entscheiden können, wohin die Reise geht – unabhängig von der Branche. Disrupti-
ve Innovationen poppen derzeit auf wie die Eierschwammerl im feuchten Wald. Kaum
Univ.-Prof. Günter Weiss (li.) und Dr. Manfred Nairz von der Universitätsklinik für Innere Medizin VI // Foto: MUI
INFEKTIONSABWEHR
D
scheint man sich auf eine neue Entwicklung eingestellt zu haben, rollt die nächste Verrücktheit an. Das Problem: Der Mensch bleibt in seiner Vorstellungskraft von Zukunft meist im linearen Wachstumsmuster gefangen. Disruptive Sprünge kann er sich nur schwer vorstellen und so treffen uns die Innovationen wie die eintrommelnden Schläge eines Boxers, der uns in die Ecke getrieben hat. Social Media wurden anfangs als Kinderei belächelt, heute dominiert Facebook als
ie Zahl multiresistenter Erreger
Medium sogar die Wahlkampfstrategie. Elektromobilität wurde als unmöglich denun-
steigt. Deshalb wird weltweit inten-
ziert, heute treibt Tesla die großen Motorenbauer vor sich her. Während der Taxler der
siv an neuen Therapiemöglichkeiten
alten Schule versucht, das Navi zum Laufen zu bringen, stellte UBER den Markt auf
zur Infektionsbehandlung geforscht. Vor die-
den Kopf und plant bereits die Bestellung von 500.000 autonom fahrenden Tesla-Elek-
sem Hintergrund sind die jüngsten Erkennt-
trofahrzeugen. Drohnen wirkten vor wenigen Jahren noch futuristisch, heute vergibt
nisse eines Forscherteams rund um Dr. Günter
die Austro Control Lizenzen für Drohnenpiloten – auch in Österreich. Eben noch dis-
Weiss und Dr. Manfred Nairz von der Innsbru-
kutierten wir über fehlende Kredite der Banken, heute stellen Crowdfunding-Plattfor-
cker Universitätsklinik für Innere Medizin VI
men wie Kickstarter Millionenbeträge für verrückte Ideen auf. Um es eindrücklicher
von großer Bedeutung. Sie haben neue Funk-
zu machen: Im Jahr 2014 haben dort 3,3 Millionen Menschen 500 Millionen Dollar in
tionen von Proteinen in der Immunkontrolle
22.250 (verrückte) Projekte investiert, die im Konzernumfeld eher wenig Chance hät-
von Bakterien aufgeklärt und geben gemein-
ten. Und jetzt kommt es: Trotz solcher radikalen Entwicklungen will sich unser Kopf
sam mit dem Europäischen Molekularbiolo-
wieder auf die Couch legen und seufzen: Ja ja, aber so schnell kommt das nicht. Das ist
gischen Laboratorium Heidelberg völlig neue
nicht so einfach. Zumindest in unserer Branche ... ein gefährlicher FEHLER.
Einblicke in die Infektionsabwehr. Damit ist
Wie können wir darauf reagieren? Was sind Optionen für Entscheidungsträger in
die Basis für die Entwicklung innovativer The-
Wirtschaft und Politik? Ob es für uns ungemütlich wird, liegt zum großen Teil an uns
rapien geschaffen.
selbst und wie wir mit der stetigen Veränderung umgehen. Die Aufgabe der Vorstellung, dass wir in einer globalisierten Welt lokal die Richtung der Entwicklungen steuern können, wäre ein gesunder Anfang. Wir müssen neue Technologien und Business-
NACHWUCHS
B
modelle schneller ernst nehmen und ihnen regional Nährboden bieten. Sobald Neues in alten Mustern gedeutet und interpretiert werden kann, ist es eben nicht mehr neu und damit die Chance, Vorreiter zu sein, vorbei.
eim traditionellen Tirol-Tag des
Öffnen wir die Türen und die Köpfe. Beschäftigen und fordern wir uns mit Neuem, das
Europäischen Forums Alpbach
wir nicht verstehen. Gerade für etablierte Unternehmen ist das eine riesige Chance,
am 22. und 23. August wurde der
ihr eigenes Geschäft mit neuen Köpfen, Produkten und Dienstleistungen zu erneuern.
Euregio-JungforscherInnenpreis verlie-
Der Schlüssel zu dem ist die Unternehmenskultur als Fundament für die Offenheit
hen, der von den Wirtschafts- und Han-
und Neugier, mit der wir der Veränderung begegnen müssen. Und: Dem Vermögen,
delskammern der Europaregion gestiftet
zeitliche, räumliche und finanzielle Spielräume zu schaffen, um etwas auszuprobieren,
wird. Heuer gab es zwei Preisträgerinnen:
ohne genau zu wissen, was am Ende dabei rauskommen wird. Lenken war gestern. Die
Gracy Pelacani von der Universität Trient
Zeit des Verwaltens ist vorbei. Wir erleben den Start einer großen gesellschaftlichen
und Verena Wisthaler vom Institut für
und wirtschaftlichen Revolution. Einer schöpferischen Erneuerung. Davor schirmt
Minderheitenrecht der EURAC Bozen. Die
uns auch kein Gebirge ab. Zum Glück.
insgesamt sechs Finanlistinnen wurden mit einem Follow-up-Forschungsprojekt zur Integration von stabilen Flüchtlingen beauftragt. Ziel des Projektes ist es, in der Euregio-Heimat ein junges Wissenschaftsnetz zu bilden.
HANNES OFFENBACHER
ist Unternehmer, Neudenker und Bergsteiger. Seit 2013 lebt er in Innsbruck, 2015 hat er hier mit „JOS3PH“ Europas erstes Open Innovation Lab für den produzierenden Mittelstand eröffnet. Er bloggt unter www.offenbacher.cc
eco.nova
63
TIROL INNOVATIV
d n u e M i n i M g n u l l e t s e f Hil
Unternehmen werden selten aus reiner Rationalität gegründet. Meist steckt eine Geschichte dahinter, persönliche Erfahrungen ... oder auch Spaß an der Freude. Für einen unserer drei Gründer ist sein Unternehmen im wahrsten Sinne eine Herzensangelegenheit. Ein Blick ins innovative Tirol: // TEXT: TAMARA KAINZ, FOTOS: TOM BAUSE, STANDORTAGENTUR TIROL, BEIGESTELLT
64
eco.nova
eco.zukunft
„KLAR HAT UNSER KONZEPT BESTE CHANCEN AUF ERFOLG! ES IST EINFACH EIN BESONDERES ERLEBNIS, SICH SELBER IN DER HAND ZU HALTEN.“ Manuela Vogt, 3D Elements GmbH, Innsbruck
Miniatur-Doppelgänger auf Bestellung Das Selfie ist salonfähig geworden. Und die Steigerung lässt nicht mehr länger auf sich warten: Mittels modernstem 3-D-Druck können Sie von sich und Ihren Liebsten nun auch detailgetreue kleine Statuen machen lassen. Von wegen Narzissmus! „Fotografie 2.0“ nennt Manuela Vogt von der Innsbrucker 3D Elements GmbH den neuen Trend, der das Erinnerungsfoto in Gestalt der so genannten „Duwidus“ neu erfindet. Sie kümmert sich seit der Gründung des Start-ups vor knapp einem Jahr um Marketing, Vertrieb und Kommunikation mit Hauptaugenmerk auf dem B2B-Bereich.
Lebensechtheit aus dem Drucker Die Herstellung von 3-D-Komponenten an
Bleibendes“, spricht die 40-Jährige den mo-
zusetzen, um die Menschen noch exakter
dernen Zeitgeist an.
abbilden zu können. Ich darf sagen, dass wir in Sachen Know-how führend im deutsch-
sich ist natürlich nicht neu, man kennt das
Fundiertes Geschäftsmodell
etwa aus der Automobilindustrie. Die Idee,
Dass das Ganze hierzulande lanciert wird,
sicher einen entscheidenden Wettbewerbs-
den Prozess für die Personenfotografie zu
geht auf Mag. Georg Hofherr zurück. Die
vorteil bringt.“
adaptieren, ist aber noch jung. Die „Mini-Me'“
3D Elements GmbH gehört dem Unterneh-
oder auf gut tirolerisch „Duwidus“ werden
mensverbund mit P8 und Tirol TV an und
vorzugsweise verschenkt oder als einzigar-
ist dementsprechend gut strukturiert. „Die
Businesskunden rundum versorgt
tige Erinnerungsstücke behalten. Kinder,
erste Testphase im vergangenen Jahr haben
Zwölf Mitarbeiter kümmern sich in der Zen-
Partner oder Selbstportraits mit Baby bzw.
wir akribisch vorbereitet. Über Weihnachten
trale am Innsbrucker Sparkassenplatz inzwi-
Haustier im Arm – im Fotostudio halten 127
waren wir zeitgleich an vier Standorten in
schen um Forschung, Entwicklung und die
kreisrund angeordnete Kameras den Mo-
ganz Österreich vertreten und prüften unse-
Anliegen der Kunden, die zwar auch aus dem
ment fest. Das Bild aus der 360-Grad-Pers-
re Workflows auf ihre Funktionstüchtigkeit.
privaten, vorwiegend jedoch aus dem Busi-
pektive dient als Basis für das 3-D-Modell,
Der Start verlief extrem gut“, freut sich die
nessbereich kommen. So wird das Geschenk
wobei die exakte Formgebung von einem
Wipptalerin.
2.0 schon bald in Einkaufszentren und Frei-
speziellen Computerprogramm berechnet
Gemeinsam mit den mobilen Studioeinhei-
zeitparks, Städten sowie weiteren Hotspots
wird. Der letzte Feinschliff obliegt der Gra-
ten als Hardware wird inzwischen auch die
erhältlich sein. „Klar hat unser Konzept bes-
fikabteilung und dann kann der eigentliche
Software über das eigene Haus vertrieben.
te Chancen auf Erfolg! Es ist einfach ein be-
Druck losgehen. Gips und Polymer lassen die
Vogt: „Diesem Schritt gingen Monate in-
sonderes Erlebnis, sich selber in der Hand zu
Figuren im „Bauraum“ auf eine Größe bis zu
tensiver Entwicklungsarbeit voraus. In der
halten. Der Überraschungseffekt ist riesig“,
rund 35 Zentimetern „wachsen“. Für die rich-
Testphase haben wir gemeinsam mit einem
zeigt sich Vogt von den kleinen Doppelgän-
tige Haptik und Optik werden sie schließlich
Partner aus Wien die bestehende Technolo-
gern genauso begeistert wie etwa auch Star-
noch in ein Paraffinbad getaucht. „Bei dieser
gie eingesetzt. Diese haben wir anschließend
koch Johann Lafer und andere berühmte
Mischung aus automatisiertem und manu-
mit dem Tiroler Entwicklungsteam laufend
Persönlichkeiten, die für die 3D Elements
ellem Vorgang ist viel Technik im Spiel, her-
erweitert und verbessert. Eine unserer In-
GmbH als Testimonial auftreten.
aus kommt aber ein hochemotionales, weil
novationen besteht zum Beispiel darin, zu-
// www.3delements.com,
greifbares und faszinierendes Produkt. Was
sätzliche Boden- und Deckenkameras ein-
www.duwidu.com
sprachigen Raum sind, was uns mittelfristig
eco.nova
65
eco.zukunft
Landecker Katastrophenprogramme „Innovative Dienstleistungen im alpinen Raum“ ist auf der Eingangstüre des Unternehmerzentrums Lantech in Landeck zu lesen, in dem die General Solutions Steiner GmbH beheimatet ist. Passend, denn hier ist der Slogan auch Programm.
Ende Juni sind auf der Villa Blanka die „Tiroler Cluster Awards 2015“ vergeben worden. Das Team von General Solutions wurde in der Kategorie „Informationstechnologien“ für ihre Krisen-Callcenter-Software CASE2 Airline ausgezeichnet.
U
Koordination via Wissensdatenbank
So lassen sich etwa bei Überschwemmungen
schen Leitung von Florian Falkner
„Für die Spezialisierung auf das Risiko- und
Einsatzkräfte erstellen, im Fall einer Massen-
codiert ein Team
Krisenmanagement waren der Katastro-
karambolage wird binnen kürzester Zeit ein
junger Oberländer
phenwinter 1999 und der verheerende Lawi-
Callcenter in die Höhe gefahren, in dem be-
einzigartige Web-
nenabgang in Galtür ausschlaggebend“, sagt
sorgte Bürger anrufen können.
software. Die zehn vorwiegend männlichen
Firmengründer Walter Steiner und führt
Vor allem sind es heute aber Anwendungen
Mitarbeiter befassen sich hauptsächlich mit
aus: „Vereinfacht zusammengefasst unter-
für den Luftfahrtbereich, mit denen General
der Entwicklung von Tools für das Risiko-
stützt unsere Software Krisenmanagement-
Solutions punktet, gehören die Landecker
und Krisenmanagement. General Solutions
teams dabei, innerhalb kürzester Zeit eine
damit doch auch international zu den ab-
bedient damit eine Nische. Weil die Aufträge
Vielzahl an Informationen digital zu erfas-
soluten Vorreitern. Prinzipiell ist dem Chef
aber von Großkunden wie der Energie AG
sen, zu bündeln und zu filtern. Je nach Er-
ganz wichtig, dass alle Programme so gestal-
Oberösterreich, dem Land Tirol, Blaulichtor-
fordernissen können diese Daten abgerufen,
tet werden, dass jeder schnell damit zurecht-
ganisationen und zuletzt oft auch von Air-
mit zusätzlichen Infos ergänzt und für be-
kommt: „Im Ernstfall bleibt keine Zeit für
lines, insbesondere dem Lufthansakonzern,
rechtigte Personengruppen sowie teilweise
Einschulungen, da muss es nur funktionie-
kommen, laufen die Geschäfte sehr gut.
für die Öffentlichkeit aufbereitet werden.“
ren, da kann man nicht auf ‚reset‘ gehen.“
66
eco.nova
nter der techni-
übersichtliche Evakuierungspläne für die
eco.zukunft
Immense Bandbreite
„VEREINFACHT ZUSAMMENGEFASST UNTERSTÜTZT UNSERE SOFTWARE KRISENMANAGEMENTTEAMS DABEI, INNERHALB KÜRZESTER ZEIT EINE VIELZAHL AN INFORMATIONEN DIGITAL ZU ERFASSEN, ZU BÜNDELN UND ZU FILTERN. JE NACH ERFORDERNISSEN KÖNNEN DIESE DATEN ABGERUFEN, MIT ZUSÄTZLICHEN INFOS ERGÄNZT UND FÜR BERECHTIGTE PERSONENGRUPPEN SOWIE TEILWEISE FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT AUFBEREITET WERDEN.“
Der Fokus liegt zwar auf Krisenmanagementsystemen, das Portfolio an webbasierenden Lösungen aus dem Hause Steiner ist aber noch viel breiter gefächert. Aus der hier eingesetzten Wissensdatenbank entstand durch die Verknüpfung mit so genannten GEO-Objekten beispielsweise die Idee für die Kartensoftware Contwise Maps. Sie liefert heute unter anderem die
Walter Steiner, General Solutions Steiner GmbH, Landeck
Grundlage für die Erstellung von Smartphone-Apps und mobilen Webseiten für Tourismusregionen. Die Liste ließe sich lange fortsetzen! Insgesamt hat General Solutions bereits über 170
anderen Branche tätig. Technik interessierte
ten Player auf dem Gebiet zu etablieren. Der
Apps kreiert, die teilweise auch über Sub-
ihn aber immer schon: „Als die ersten Com-
Know-how-Vorsprung ermöglicht es Steiner
händler verkauft werden. „Oft weiß man
puter auf den Markt kamen, kaufte ich mir
heute, sich seine Kunden auszusuchen: „Wir
gar nicht, wo wir überall mit drinstecken“,
ein Buch und schrieb meine erste Software
sind in der glücklichen Lage, selektieren zu
schmunzelt Steiner angesichts des breiten
für das Bau- und Baunebengewerbe.“ Die Ge-
können. Auch ein Vorteil, wenn man nicht
Spektrums. Gleich mehrere der innovativen
neral Solutions Steiner GmbH wurde vorerst
ständig wächst.“ Dagegen wehrt sich der Ge-
Anwendungen wurden ausgezeichnet. Zu-
zum zweiten Standbein. Mit steigender Be-
schäftsführer nämlich vehement. „Wozu ex-
letzt gab es für Contwise Maps wieder einen
deutung des Web 2.0 erkannte der 55-Jährige
pandieren? Nur damit Vater Staat noch stär-
Cluster-Award der Standortagentur Tirol.
den Bedarf an Content-Management-Sys-
ker abkassieren kann? Nein danke! Es passt
temen und begann, sich auf dieses Feld zu
gut so, wie es ist. Unser Betrieb ist klein, fein
konzentrieren. Mit seinem damaligen Kom-
und gesund und ich leiste es mir ganz ein-
Bevor 1989 alles begann, war Walter Steiner –
pagnon gelang es ihm, Abläufe zu perfektio-
fach, zufrieden zu sein.“
ebenfalls sehr erfolgreich – in einer völlig
nieren und die Firma zu einem der wichtigs-
// www.general-solutions.eu
„Zufriedenheit leisten“
! www.erfolgreich-werben-im-internet.com
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eco.nova
67
eco.zukunft
Dem Herz auf die Sprünge helfen Einen noch längeren Atem und vielleicht auch eine noch höhere Frustrationstoleranz als innovative Gründer in anderen Bereichen braucht man, wenn man so wie Dr. Johannes Holfeld auf dem Medizinsektor tätig ist. Gerade hier sind die Vorlaufzeiten bis zur Marktreife eines Produkts besonders lang. Aber das Projekt „Herzmuskelregeneration mittels Stoßwellentherapie“ entwickelt sich so vielversprechend, dass es jetzt sowieso kein Zurück mehr gibt. Um die neuartige Behandlungsmethode für Herzinfarktpatienten zu etablieren hat Holfeld gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm, dem Leiter der Innsbrucker Herzchirurgie, die HeaRT – Heart Regeneration Technologies GnbR als Spin-off der Innsbrucker MedUni gegründet.
Natürliche Regeneration
ausgelegte, europaweite Multicenterstudie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häu-
vom endgültigen Durchbruch der „besten
figsten Todesursachen in den westlichen In-
Herzinfarkttherapie der Welt“. „Die Finanzie-
dustrienationen. Von jenen, die einen Herz-
rung scheint gesichert, werden doch gerade
infarkt überleben, entwickeln 50 Prozent
intensive Gespräche mit mehreren interes-
eine Herzinsuffizienz, also eine Herzschwä-
sierten Investoren geführt“, sagt Holfeld.
che. Genau hier setzen die Spitzenmedizi-
„WIR SIND IN EINER ABSOLUTEN NISCHE TÄTIG. WÄHREND ETWA AN DER STAMMZELLENTHERAPIE SEIT ÜBER ZWEI JAHRZEHNTEN WELTWEIT GEFORSCHT WIRD, SIND WIR IN INNSBRUCK DIE EINZIGEN, DIE SICH MIT DIESER VIELVERSPRECHENDEN ALTERNATIVE BEFASSEN. MIT UNSERER METHODE KANN BETROFFENEN PATIENTEN GEHOLFEN UND ZUGLEICH DAZU BEIGETRAGEN WERDEN, DIE GESUNDHEITSSYSTEME VON DEN FOLGEKOSTEN DER VOLKSKRANKHEIT HERZINFARKT ZU ENTLASTEN. ALLEIN IN ÖSTERREICH KÖNNTEN SO HUNDERTE MILLIONEN EURO EINGESPART WERDEN.“ Dr. Johannes Holfeld, HeaRT – Heart Regeneration Technologies GnbR, Innsbruck
68
eco.nova
ner an. „Bisherige Regenerationsansätze
Doppelter Nutzen
sind teuer und mit vielen Nebenwirkungen
„Mit unserer Methode kann betroffenen Pa-
verbunden. Die Stoßwellentherapie ist hier
tienten geholfen und zugleich dazu beige-
überlegen. Sie wirkt anregend auf die natür-
tragen werden, die Gesundheitssysteme von
liche Regeneration des geschädigten Herz-
den Folgekosten der Volkskrankheit Herzin-
muskels, ist einfach und schnell anzuwen-
farkt zu entlasten. Allein in Österreich könn-
den und völlig ungefährlich“, erklärt Holfeld,
ten so hunderte Millionen Euro eingespart
als wir ihn abends nach einem langen Tag im
werden“, führt der Herzchirurg aus.
OP zum Interview treffen.
Zu gut, um wahr zu sein? „Oft ist schon ein
Stoßwellen mit unterschiedlichen Energie-
hartes Stück Überzeugungsarbeit notwen-
anteilen sind der Medizin schon lange hilf-
dig“, sagt der 35-Jährige. „Wir sind in einer
reich. Sie können zum Beispiel die Knochen-
absoluten Nische tätig. Während etwa an der
dichte erhöhen. Der Wiener forschte nun die
Stammzellentherapie seit über zwei Jahr-
letzten zehn Jahre daran, wie man den Pro-
zehnten weltweit geforscht wird, nebenbei
zess für die Behandlung des Herzens adap-
bemerkt ohne sie in die klinische Routine zu
tieren könnte.
bringen, sind wir in Innsbruck die Einzigen,
Fast am Ziel
die sich mit dieser vielversprechenden Alternative befassen.“ Zahlreiche Wirtschafts-
Tierversuche, präklinische und klinische
und Wissenschaftspreise bestätigen die von
Studien – die Beweisführung spielt eine ent-
Holfelds Forschungsgruppe und auch die
scheidende Rolle! – erbrachten zweifelsohne
von der HeaRT erzielten Ergebnisse inzwi-
den Nachweis, dass die Stoßwellentherapie
schen jedoch ganz klar.
tatsächlich auch eine regenerative Wirkung auf den erkrankten Herzmuskel hat und die
Lebensaufgabe
Funktion des Herzens nach einem „Myokard-
„Es gibt bessere Wege, um reich zu wer-
infarkt“ deutlich verbessern kann. Eine zehn-
den. Das kann niemals die Motivation sein“,
minütige Applikation am betroffenen Areal
schmunzelt der junge Familienvater, dessen
reicht schon aus, um die Selbstheilung anzu-
Privatleben aufgrund der vielen Arbeit doch
kurbeln. Operiert wird am offenen Herzen
sehr kurz kommt. „Irgendwie spüre ich ein-
mit einer eigens dafür entwickelten Minia-
fach eine Verantwortung unseren Patienten
turausführung eines Stoßwellenschallkop-
gegenüber, diese neu entdeckte Therapieform
fes. Nach der Behandlung nehmen Pump-
allen zugänglich zu machen!“ Ja und wenn das
kraft und Stärke des Organs wieder zu, die
geglückt ist, wird die Forschung an der Stoß-
Lebensqualität des Patienten verbessert sich
wellentherapie trotzdem noch lange fortge-
deutlich. Jetzt trennt die Innsbrucker Wis-
führt werden, denn: „Wenn man es am Herzen
senschafter noch eine große, auf vier Jahre
schafft, schafft man es an jedem Organ!“
promotion
Mit dem WIFI zum Master Mit dem WIFI zum Meister? Klar. Mit dem WIFI zum Master? Ja, auch das ist möglich. Sogar ohne Matura. Der akademische Grad M. Sc. im Bereich Informationstechnologie (IT) ist eine besonders gefragte Qualifikation am Arbeitsmarkt. die erworbenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Managementtools sind im Alltag sehr hilfreich. Ist es ein Vorteil, dass die Dozenten selbst auch zum größten Teil aus der Praxis kommen? Wir hatten sehr gute Dozenten aus der Praxis, aber auch exzellente Dozenten, die überwiegend an Universitäten lehren. Praxisbezogene Unterrichtsinhalte waren an der Tagesordnung, auch gingen die meisten Vortragenden auf spezielle praxisbezogene Themen ein und vertieften diese. Eine weitere Bereicherung des Lehrganges war der Austausch mit den Mitstudierenden. Durch die unterschiedlichen Prozesse, Problemstellungen und Lösungswege in den diversen Branchen konnten wir sehr viel voneinander lernen.
D
er berufsbegleiten-
Roman Haselberger hat den Lehrgang ge-
de WIFI-Lehrgang
wählt. Warum, haben wir ihn im Interview
„Management in
gefragt.
Information and Business Techno-
ECO.NOVA: Warum haben Sie sich für
logies“ macht in
den Universitätslehrgang Management in
Roman Haselberger hat mit dem berufsbegleitenden WIFI-Lehrgang „Management in Information and Business Technologies“ seinen M. Sc. am WIFI gemacht
vier Semestern aus Praktikern gefragte Füh-
Information and Business Technologies
rungskräfte und hochqualifizierte Spezialis-
(M. Sc.) entschieden?
ten. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt
ROMAN HASELBERGER: Weil die Kursin-
neben einer Vertiefung der betriebswirt-
halte sehr passend für meine beruflichen In-
schaftlichen Kenntnisse in einer Fokussie-
teressen und Anforderungen als Leiter einer
rung auf den Gebieten der IT-Systeme und
IT-Abteilung sind. Zudem war der akademi-
IT-Organisationsstrukturen. Besonderer
sche Abschluss ein großer Anreiz.
• Informationsabende: 07.09.2015 und 05.10.2015 am WIFI Innsbruck • Lehrgangsstart: 23.10.2015
petenzen und auf den Erwerb von Führungs-
Wie wurde Ihre Karriere durch
KONTAKT UND INFOS
Know-how gelegt. Den Absolventen/innen
den Lehrgang beeinflusst?
wird der akademische Grad M. Sc. – Master
Durch den Lehrgang wird der Blickwinkel
of Science (Management in Information and
erweitert. Man sieht viele Dinge definitiv an-
Business Technologies) verliehen.
ders und versteht einiges besser. Besonders
Wert wird auf die Entwicklung sozialer Kom-
MANAGEMENT IN INFORMATION AND BUSINESS TECHNOLOGIES (M. SC.)
Zdenko Števinović Tel.: 05 90 90 5 7256 zdenko.stevinovic@wktirol.at tirol.wifi.at/mibt
eco.nova
69
eco.kooperation
Vom Foto zum 3-D-Modell – der Weg eines Start-ups Eine Unternehmensgründung braucht ein paar mehr Zutaten als nur eine gute Geschäftsidee. Das Tiroler Gründungszentrum CAST (Center for Academic Spin-Offs Tyrol) begleitet Unternehmensgründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit in allen Fragen und mit konkreter Unterstützung.
H
ansjörg Ragg M.Sc. ist Unternehmensgründer und hat im März 2014 das Unternehmen
REDcatch GmbH gegründet und auch das Produkt aus der Gründungsidee ist seit Februar 2015 bereits auf dem Markt. Mit einem speziellen Aufsatz, der auf herkömmlichen Fotoapparaten montiert werden kann, ist es möglich, maßstabgetreue 3-D-Modelle zu errechnen. Die Fotos können mit kurzer Einschulung und ohne Vorkenntnisse erstellt
Mit REDcatch-Technologie können mit Hilfe von mehreren Fotos die Maße von Bauwerken und Geländegegebenheiten dokumentiert und ein maßstabgetreues 3-D-Modell berechnet werden.
werden, die Auswertung erfolgt über eigene Cloud-Dienste oder wird von REDcatch umgesetzt. Daraus ergeben sich interessante Anwendungsgebiete für viele Einsatzbereiche von Vermessung über Archäologie, Geografie, Architektur bis zu allem, was mit Infrastrukturbauten und deren Überwachung und Dokumentation zu tun hat.
70
eco.nova
eco.kooperation
Der Aufsatz von REDcatch passt auf herkömmliche Kameras und kann mit kurzer Einschulung auch von Nicht-Fachleuten bedient werden.
Per Zufall zur Gründung Zum Unternehmer wurde Hansjörg Ragg
kommt ebenso vom Fach und beide bringen
Tätigkeiten kein Neuland. Ich wüsste nicht,
auch wirtschaftliche Kompetenz in Form
wie ich das ohne praktische Erfahrung aus
von Unternehmensführung und vor allem
früheren Tätigkeiten schaffen könnte.“
Marketingerfahrung mit. Ragg: „Wirtschaft-
Mit einem wachsenden Unternehmen kom-
lich tragfähig sein heißt, dass ein Unterneh-
men auf den Geschäftsführer auch neue
men nur dann überlebensfähig ist, wenn
Herausforderungen zu: „Neben den Perso-
damit auch Gewinne erzielt werden, die wie-
nalkosten gehört auch der Aufbau einer trag-
derum investiert werden können.“ Das Un-
fähigen internen Unternehmensstruktur zu
ternehmen REDcatch ist inzwischen auf vier
den Dingen, die mit Umsicht und zukunfts-
Personen angewachsen, da ändern sich auch
fähig geplant werden müssen. Wir sind z. B.
die Kosten: „Unsere wesentlichen Kosten sind
in einem Bereich tätig, bei dem das Wissen
Personalkosten, für unsere Mitarbeiter und
des Unternehmens in den Köpfen der Mitar-
uns Gründer. Auch die eigene Arbeitszeit
beiter stattfindet. Alle Projekte müssen ge-
muss finanziert werden, das war von Beginn
nau dokumentiert und die einzelnen Schritte
an unser Anspruch“, betont Ragg.
nachvollziehbar sein – einerseits für die Qualitätssicherung und andererseits damit das
sich nach mehrjähriger Tätigkeit für ein na-
Mit Netz(werk) zum Unternehmenserfolg
turwissenschaftliches Studium an der Uni-
Hansjörg Ragg hat in der Entwicklung des-
Organisation und Führung
versität Innsbruck entschieden. Vermessung
halb zu den Förderungen auch eine zusätzli-
Das Handwerkszeug eines Unternehmers ist
und das Interesse für Geographie und Geo-
che Strategie für indirekte Finanzierung über
gerade für Unternehmensgründer, die rein
logie haben die Idee für die wirtschaftliche
gegenseitigen Wissensaustausch mit Koopera-
aus einem universitären Umfeld kommen, ei-
Umsetzung von maßstabgetreuen 3-D-Mo-
tionspartnern aufgebaut. Dazu werden aktiv
ne große Herausforderung.
dellen reifen lassen. Ein Jobwechsel und ein
Kooperationen mit Geschäftspartnern auf-
Das CAST Gründungszentrum bietet ver-
paar weitere eher zufällige Faktoren gaben
gebaut, wo über Wissenstransfer Leistungen
schiedenste Angebote und Unterstützung,
dann den Ausschlag, über eine Unterneh-
ausgetauscht werden und so die Entwicklung
von der Idee bis zur Gründung und darüber
mensgründung nachzudenken.
für alle zum Gewinn und vor allem leistbarer
hinaus. Zudem bietet das CAST Gründungs-
wird. Kontakte aus Studium und Lehrtätigkeit
zentrum Fortbildungen rund um das Thema
waren für Ragg dabei sehr wertvoll.
Unternehmensgründung sowie Netzwerk-
Ein Partner ist ein weiteres Tiroler Start-up
veranstaltungen für Gründer an.
eher zufällig. Er ist Maschinenbauer und hat
Eine gute Idee – aber wer bezahlt die Entwicklung? „Die Idee war und ist, ein System anzubie-
Unternehmen: TWINS.nrn, das sich seit 2012
ten, das maßstabgetreue 3-D-Modelle für ein
mit der Gewinnung von Geodaten beschäf-
breites Anwendungsgebiet kostengünstig
tigt. Im Bereich Cloud-Lösungen kooperiert
zur Verfügung stellt. Seit Februar 2015 ha-
REDcatch mit der Geosystems GmbH, ein
ben wir ein marktfähiges Produkt und auch
Unternehmen in München, das seit 25 Jah-
bereits erste Kunden. Der Weg dorthin war
ren im Bereich Fernerkundung tätig ist. „Ko-
aber als Start-up nur mit Förderungen und
operationen sind allerdings nur dann sinn-
externer Finanzierung möglich. Mein uni-
voll, wenn sich für alle Partner neue Aspekte
versitärer Hintergrund hat mich zum CAST
und ein Wissenszuwachs ergeben. In unse-
Gründungszentrum geführt, wo wir über das
rem Fall entstehen aus den Kooperationen
AplusB-Programm Förderungen für die Ent-
neue Projekte und Produktideen. REDcatch
wicklungsphase lukrieren konnten. Ein Krea-
wurde trotz seiner kurzen Marktpräsenz
tivwirtschaftsprojekt über das AWS hilft uns
bereits ausgezeichnet und wir konnten das
mittlerweile auch in der Branche Architektur
Produkt auch schon auf der Intergeo, das ist
weiter. Ohne Förderungen wäre die Entwick-
die größte Fachmesse im Bereich Geodäsie,
lungsphase finanziell nicht zu bewältigen
Geoinformation und Landmanagement, vor-
gewesen. Das CAST hat mich auch dazu moti-
stellen“, erklärt Ragg.
viert bzw. verlangt, dass wir die Geschäftsidee schreiben. Das ist zwar anstrengend, hat uns
Hausaufgaben müssen gemacht sein
aber sehr geholfen, Gedanken auch zu Ende
Das Produkt selber ist nur ein Mosaikstein ei-
zu führen und zu hinterfragen“, so Ragg.
nes tragfähigen Unternehmens. Akquise, Ver-
in einen ausführlichen Businessplan nieder-
Ein Unternehmen braucht Gewinn
Wissen auch im Unternehmen bleibt.“
Ing. Hansjörg Ragg M.Sc., www.redcatch.at
REDCATCH GMBH – PHOTOGRAMMETRIC ENGINEERING Ing. Hansjörg Ragg M.Sc. Tel.: 0699/81852312 www.redcatch.at
trieb, Marketing, Vernetzung, Präsentation und Kooperation, interner Strukturaufbau, Mitarbeiterführung und Organisation des
Hansjörg Ragg und seine Gründungspartne-
Wissensmanagements füllen den Arbeitstag.
rin waren sich von Beginn an bewusst, dass
Ragg: „Ich bin mittlerweile kaum noch in der
das Schwierigste der Unternehmensgrün-
Entwicklung und praktischen Umsetzung
dung die Frage sein würde, ob die Idee auch
der Projekte tätig. Viel mehr Arbeitszeit geht
wirtschaftlich erfolgreich umgesetzt wer-
inzwischen in Vertrieb und Marketing. Das
den kann. Die Partnerin von Hansjörg Ragg
war für mich aufgrund meiner vorherigen
CAST GRÜNDUNGSZENTRUM GMBH Wilhelm-Greil-Straße 15 6020 Innsbruck Tel.: 0512/282 283-0 office@cast-tyrol.com www.cast-tyrol.com
eco.nova
71
Geld
Finanzieren & Versichern
VERMÖGENSFUNKTIONEN
Reich durch Erbschaft
U
Weitergabe
Status
m sich heute eine Wohnung leisten zu können, braucht es drei Einkommen: zwei Verdiener und eine Erbschaft. Was mit einem Augenzwinkern begann, scheint heute bitterer Ernst. Tatsächlich zeigt eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank
nun: Für den Vermögensaufbau ist Erben heute wichtiger als das Einkommen. Als zentrale Botschaft zeigt die Studie, dass die relative Position der privaten Haushalte in der Vermögensverteilung in allen Ländern des Euroraums besonders durch das Erben bestimmt wird. Ganz besonders in Österreich. Hierzulande ist eine Erbschaft mit einem Einkommenssprung über mehr als die Hälfte aller Haushalte gleichzusetzen. Heißt: Bricht man die Vermögensverteilung auf eine Leiter mit 100 Stufen herunter, klettert man durch eine Erbschaft durchschnittlich 17 Stufen nach oben und überholt dabei rund die Hälfte aller Einkommensbezieher. Diese demonstriert das unterschiedliche Potenzial von Sparen und Erben auf die Stellung in der Vermögensverteilung in Österreich. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie beschreibt die Bedeutung des Wohlfahrtsstaates durch die Vermögensverteilung. Ein effektiver und gut ausgebauter Wohlfahrtsstaat geht mit niedrigeren privaten Vermögensbeständen einher. Die gemessene Vermögensungleichheit ist in Ländern mit einem relativ stärker ausgebauten Wohlfahrtsstaat höher. Warum das so ist? Weil der Wohlfahrtsstaat Sicherungsfunktionen wie Altersvorsorge oder Vorsorge für Notfälle übernimmt. Für vermögensärmere Haushalte ist dies weit wichtiger als für reichere, die neben den staatlichen Leistungen noch private Vermögensreserven haben. Für vermögensärmere Haushalte hingegen schafft allein der Wohlfahrtsstaat Sicherheit und erlaubt ihnen ein wenig mehr an Konsum. Für Vermögensreichere jedoch ist der Wohlfahrtsstaat wichtiger in Hinblick auf den Schutz des Privateigentums. Pirmin Fessler und Martin Schütz wurden für ihre Studie „Private Wealth Across European Countries: The Role of Income, Inheritance and the Welfare State“ mit dem renommierten Progressive-Economy-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Sie haben sich dafür 17 Euromitglieder genauer angesehen.
72
Macht
eco.nova
Einkommenserzielung
Nutzung
Sicherung
Macht: Große Vermögen, insbesondere Unternehmensvermögen, verleihen ihren Besitzern wirtschaftliche und politische Macht. Weitergabe: Vermögen kann verschenkt oder vererbt werden. Status: Vermögen dient zur Erreichung von sozialem Status; in der gesellschaftlichen Hierarchie kann so Prestige erworben werden. Einkommenserzielung: Vermögen kann zu Zins- bzw. Renditeerträgen und damit zu einem Einkommenszuwachs führen; Dividenden, Mieten, Pachteinnahmen oder ausgeschüttete Gewinne sind verschiedene Formen der Einkommenserzielung. Nutzung: Sachvermögen kann selbst genutzt werden (z. B. Wohnungen, Häuser ...) Sicherung: Vermögen kann bei Bedarf für Konsumausgaben verwendet werden. Mit ansteigendem Vermögen wächst tendenziell auch die Zahl der möglichen VermöQuelle: OeNB gensfunktionen.
eco.geld
www.merkur.at
BERATER VS. INTERNET
F
inanzielle Vorsorge hat bei den Tirolern nach wie vor hohen Stellenwert. Acht von zehn Befragten schreiben dem Vorsorgepolster laut Tirol-Studie große Be-
deutung zu. Im Vordergrund steht dabei für die Mehrheit die eigene Pension, jeder Zweite legt Geld für Gesundheit und Familie zur Seite oder sorgt für kurzfristige Eventualitäten vor. Rund 85 Prozent haben bereits Vorsorgeprodukte abgeschlossen. Nach dem Motto „Sicherheit vor Rendite“ ist auch die Produktauswahl entsprechend konservativ: Sparbuch und Bausparvertrag stehen an vorderster Front. Es folgen die private Unfallversicherung sowie Lebensversicherung. Die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge haben bereits rund ein Viertel der Befragten abgeschlossen. Besonders relevant in der Veranlagung sind die Themen Sicherheit und Kapitalgarantie. Nur für jeden vierten Befragten sind auch hohe Zinsen bei der Vorsorge entscheidend. Geht es darum, ein Vorsorgeprodukt abzuschließen, stehen der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung für die meisten ganz oben: Für rund zwei Drittel der Befragten ist dabei der Bankberater die erste Anlaufstelle, für 30 Prozent der
Das Leben auch beim
Versicherungsmakler. Lediglich zehn Prozent der Tiroler sind bereit, ein Vorsorgeprodukt online abzuschließen. „Der persönliche Kontakt mit dem Berater ist wichtig, wenn’s um die langfristige Finanzplanung geht. Aber bei simplen Produkten – beispielsweise einer Versicherung für Handy oder Tablet – will kein Kunde lange drüber plaudern, sondern mit einem
351×
als Wunder erleben
Klick alles erledigen“, so Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse.
Pensionskonto neu
Landesdirektion Tirol | Leopoldstraße 17,
Die Reaktion der Befragten in Tirol auf die Erstgutschrift in
6020 Innsbruck | T: +43 512/598 40
ihrer Pensionskontonachricht ist unterschiedlich: 45 Prozent haben diese in der angeführten Höhe erwartet, knapp jeder Dritte ist von dem ausgewiesenen Betrag enttäuscht. Ca. ein
WIR VERSICHERN DAS WUNDER MENSCH.
Fünftel der Befragten hat sich mit der Thematik noch gar nicht beschäftigt. Ob sie ihren Lebensunterhalt mit der staatlichen Pension einmal bestreiten können, schätzen die Tiroler kritisch ein. Allerdings würden trotzdem 22 Prozent das eigene Vorsorgeverhalten nicht ändern. Als Hauptgründe werden die Tatsache, sich überhaupt keine private Vorsorgen leisten zu können (55 %!), oder das Fehlen weiterer finanzieller Mittel (42 %) sowie der noch in weiter Ferne liegende Pensionsantritt (17 %) genannt.
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eco.nova17.08.15 73
12:18
Gezeitenwechsel
eco.geld
D
Am 17. September entscheidet in den USA die Fed über eine mögliche Leitzinsanhebung. Schon in den vergangenen Monaten grassierte die Angst vor steigenden Zinsen in den USA und Europa. Denn steigende Zinsen betreffen alle – sowohl Anleger als auch Kreditnehmer. Wir analysieren die weitere Zinsentwicklung in Europa sowie den USA und kommen zu folgender Schlussfolgerung für Anleger und Kreditnehmer: Eine rechtzeitige Vorbereitung und Absicherung ist angebracht. // TEXT: MICHAEL KORDOVSKY
ner Konjunkturerholung des Euroraums, wo
Auch die Inflation ist kaum vorhanden –
EZB-Chef Mario Draghi im Mai auf den bes-
eher das Gegenteil, sprich Deflation, droht.
ten Wirtschaftsausblick seit sieben Jahren
Von Mai auf Juni ging die Inflationsrate von
hinwies und sich die Inflationsrate von April
0,3 auf 0,2 Prozent zurück, wo sie im Juli wei-
auf Mai von 0,0 auf 0,3 Prozent beschleunig-
ter verharrte. Die Anleihenkäufe von monat-
te. Das veranlasste auch die Volkswirte der
lich 60 Milliarden Euro werden voraussicht-
EZB im Juni zu einer Anhebung ihrer Inflati-
lich noch bis September 2016 laufen, sofern
onsprognose für 2015 (von 0 auf 0,3 Prozent).
es nicht zwischenzeitlich zu einem „Sonder-
Bis 2017 wird bereits von einem Anstieg der
boom“ oder „Preisschock“ kommt. Allerdings
er Leitzins verharrt in den USA schon seit
Teuerung auf 1,8 Prozent ausgegangen.
können hier bereits die Erwartungen eines
16.12.2008 auf 0 bis 0,25 Prozentpunkten und
Die Fragen: „Wie lange wird die EZB nach
Endes der Anleihenkäufe ähnlich wie im
über länger anhaltende Zeiträume führte die
September 2016 noch monatlich Anleihen im
Mai 2013 in den USA zu einem Bondcrash bei
US-Notenbank (Fed) Anleihenkäufe durch.
Wert von 60 Milliarden Euro kaufen?“ und
Staatsanleihen und Rückschlägen bei defen-
Als sich im Mai 2013 die Erwartungen der
„Wann droht die erste Leitzinsanhebung im
siven Dividendentiteln führen, die konser-
Marktteilnehmer eines baldigen Endes der
Euroraum?“ beschäftigten die Marktteilneh-
vative Anleger verstärkt als Anleihenersatz
damaligen Anleihenkäufe (monatlich 85 Mrd.
mer, während in den USA eine starke Kon-
betrachteten.
USD) verstärkten, folgte ein massiver Rück-
junktur die Erwartung einer Leitzinswende
schlag bzw. Renditeanstieg am Bondmarkt.
ab September schürte. Die Arbeitslosenquo-
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanlei-
te liegt dort im Juli nur noch bei 5,3 Prozent
China verzögert (noch) weitere Zinsanstiege
hen stieg in den Monaten Mai und Juni 2013
verglichen mit 7,3 Prozent vor zwei Jahren.
Noch ist es aber nicht so weit. Es gibt näm-
um insgesamt 0,80 Prozentpunkte auf 2,48.
Das Wirtschaftswachstum lag in den beiden
lich allgemeine makroökonomische Verzö-
Das ging auch am Aktienmarkt nicht völlig
ersten Quartalen des Jahres 2015 bei jeweils
gerungsgrößen wie Konjunkturabschwung
spurlos vorbei, denn zahlreiche konservative
2,9 bzw. 2,3 Prozent. Verstärkte Hinweise aus
in China und damit einhergehend niedrige-
Anleger hielten aufgrund der niedrigen Zin-
Kreisen der Fed, dass eine Zinswende unmit-
re Öl- und Rohstoffpreise sowie infolge der
sen Dividendentitel als Anleihenersatz und
telbar bevorstehen könnte, führten von Mit-
jüngsten Yuan-Abwertung zum US-Dollar
stießen diese auf den Renditeanstieg hin ab.
te April bis 10. Juni zu einem Renditeanstieg
um insgesamt ca. 4,5 Prozent in den Tagen
Vom 17. Mai bis 24. Juni 2013 gab somit der
bei zehnjährigen US-Staatsanleihen um ca.
vom 11. bis 13. August noch zusätzlich sinken-
S&P-500-Index 5,7 Prozent nach.
0,6 Prozentpunkte auf 2,48 Prozent, ehe bis
de Importpreise in den USA, Großbritannien
20. August wieder ein Rückgang auf ca. 2,10
und im Euroraum. Ein zusätzlich disinfla-
Prozent folgte.
tionärer Sonderfaktor im Euroraum ist die
Im Zinszyklus den USA etwas hinterher
jüngste Abschwächung der wichtigsten Au-
Im heurigen Jahr gingen die Irritationen
hinkt Großbritannien, wo auch die Infla-
ßenhandelswährung, US-Dollar, zum Euro.
am Bondmarkt verstärkt von der Eurozo-
tionsrate im Juli mit 0,1 Prozent niedrig
Im US-Dollar-Kurs ist nämlich die Leitzins-
ne, insbesondere Deutschland, aus, wo die
aussieht. Allerdings beschleunigte sich die
wende, die sich laut Analysteneinschätzun-
Renditen zehnjähriger Bundesanleihen vo-
Kerninflationsrate (Inflationsrate ex Ener-
gen entweder bei der Fed-Sitzung am 17. Sep-
rübergehend auf 0,049 Prozent gesunken
gie und Nahrungsmittel) von Juni auf Juli
tember oder 16. Dezember vollziehen sollte,
waren, ehe bis 10. Juni ein vorübergehen-
überraschend von 0,8 auf 1,2 Prozent, worauf
bereits eingepreist. Der Währungsexper-
der Anstieg auf rund einen Prozent folgte
das Pfund gegenüber einem Korb wichtiger
te und Vermögensverwalter Mag. Gerhard
(20.08.: 0,58 Prozent). Vom 20. April bis 10. Ju-
Währungen auf ein Sieben-Jahres-Hoch an-
Massenbauer kommentiert die Situation
ni brach der Euro Bund Futures (syntheti-
stieg. Die Märkte haben die nächste Zinser-
in den USA wie folgt: „Wir reden seit einem
sche deutsche Bundesanleihe mit zehnjähri-
höhung für Juni 2016 eingepreist, während
Jahr über Zinserhöhungen und dies erklärt,
ger Laufzeit und sechs Prozent Kupon) um
die meisten Analysten der Londoner City be-
warum der Euro sich abgeschwächt hat. Die
7,1 Prozent ein. Die Ursache lag hier neben
reits im ersten Quartal 2016 damit rechnen.
Stärke des USD gegen alles wirkt bereits wie
Überlegungen von PIMCO-Gründer und
Im Euroraum hingegen ist eine Zinsanhebung
eine Zinserhöhung um zwei Prozent, deswe-
„Anleihen-Guru“ Bill Gross, gegen deutsche
derzeit noch nicht absehbar, da die Arbeitslo-
gen geht der Erholung die Kraft aus, bevor
Bundesanleihen zu spekulieren, auch in ei-
senquote noch immer bei 11,1 Prozent liegt.
sie wirklich eintritt. Es ist aus meiner Wahr-
Bondmärkte erneut unter Druck
eco.nova
75
eco.geld
nehmung in beiden Ländern ökonomisch
Prognose würde dies frühestens im Verlauf,
den hätten. Diese würden im Einklang mit
mangels Inflation nicht geboten die Zinsen
eher jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2017
fallenden Staatsanleihekursen bzw. steigen-
zu erhöhen. Wenn es geschieht, erfolgt es
der Fall sein.
den Renditen als Renditeanlage und Anlei-
nur zur Wahrung des Gesichts, aber nicht
henersatz zuerst unter Druck geraten.
serhöhungsschritte werden.“ Die Dollar-
Was bedeutet dies für Bond- und Aktieninvestoren?
schwäche kann sich durch die disinflationä-
Die Renditen langlaufender Staatsanleihen
die Branchenrotation wieder ein Thema.
re Wirkung des Ölpreisverfalles (veranlasst
der entwickelten Länder (Ausnahme Japan)
Eine Reihe an hintereinander folgenden
die Fed voraussichtlich zur Verzögerung von
können immer wieder plötzlich spürbar an-
Leitzinsanhebungen wie einst unter dem
Leitzinsanhebungen) noch weiter fortsetzen.
steigen. Auf jeden Fall ist in den kommen-
ehemaligen Fed-Chef Alan Greenspan wä-
Die Konjunkturverlangsamung Chinas
den Jahren mit einer höheren Volatilität
re dann schlecht für alle zinssensitiven und
drückt deshalb so stark auf die wichtigen
am Bondmarkt zu rechnen. Besonders sen-
von Fremdkapital stark abhängigen Bran-
Inflationskomponenten Ölpreis und In-
sibel antizipieren die Kurse und Renditen
chen wie Immobilien, Finanzen, Versorger,
dustrierohstoffe, da China ein bedeuten-
langlaufender Staatsanleihen entwickel-
Automobil, Telekommunikation und im wei-
der Rohstoffimporteur ist. Bedenklich ist
ter Länder zukünftige Leitzinsanhebungen.
teren Verlauf auch für den Rohstoffsektor.
deshalb, dass 2014 das Wirtschaftswachs-
Dieses Anleihensegment ist am stärksten
Relativ gut verkraften würden es hingegen
tum Chinas mit 7,4 Prozent den niedrigsten
korrekturgefährdet, beeinflusst jedoch auch
Pharmawerte, Getränkehersteller, Konsum-
Stand seit 1990 erreichte und im 2. Quartal
die Entwicklung anderer Bereiche wie Unter-
aktien und auch Firmen des Technologie-
2015 nur noch 7,0 Prozent erreicht wurden.
nehmensanleihen, die immer einen gewissen
sektors, die ohnehin mit hohen Eigenmitteln
Im Juli brachen die Exporte um 8,3 Prozent
Rendite-Spread (Zinsaufschlag) zu Staatsan-
ausgestattet sind.
nach einem Plus von 2,8 Prozent im Juni ein.
leihen mit hervorragender Bonität aufwei-
Überkapazitäten in der Industrie und eine
sen. Bezogen auf US-Treasuries und deut-
Immobilienblase bei einer gesamtwirtschaft-
schen Bundesanleihen ist dies der Fall. Was
Zinsabsicherung für Kreditnehmer
lichen Verschuldung von 282 Prozent der
jedoch in einem Konjunkturaufschwung
Immobilienkredite laufen zwei bis drei Jahr-
Wirtschaftsleistung sind die großen Heraus-
mit Zinserhöhungen Unternehmensanlei-
zehnte. Für diesen Zeitraum lassen sich die
forderungen. Der Abbau von Schulden und
hen (Investmentgrade und High Yield) zum
Zinsen nicht vorhersagen, aber man kann sie
Überkapazitäten erfordert vor allem eines,
geringeren Übel macht, sind schrumpfende
über längere Zeiträume von 10 bis 20 Jahren
nämlich Wachstum. Zu diesem Zweck kam
Spreads zu Staatsanleihen aufgrund der sich
absichern. Als mögliche Alternativen kom-
es seit November 2014 bis Juni 2015 zu vier
verbessernden Ertragssituation der Unter-
men Zinscaps, Fixzinskredite, Cap-Darlehen
Leitzinssenkungen durch die chinesische
nehmen.
und Cap-Floor-Darlehen mit einer eingezo-
Zentralbank, die jüngste Währungsabwer-
Besondere Vorsicht ist hingegen bei Emer-
genen Zinsober- und -untergrenze in Frage.
tung soll der Exportwirtschaft helfen.
ging-Markets-Bonds angebracht: Steigende
Bei neuen Bauspardarlehen gibt es diese
Renditen in den entwickelten Ländern füh-
Grenzen auf FMA-Empfehlung für 20 Jahre,
ren zu einer verstärkten Repatriierung von
wobei eine Obergrenze von sechs Prozent
in den Schwellenländern investierten Gel-
für die aktuelle Nullzinsphase in Europa et-
Da China über Devisenreserven von 3,65 Bil-
dern und auch zu Netto-Devisenabflüssen in
was hoch angesetzt erscheint. Allerdings
lionen US-Dollar verfügt und bereits zwei
einer Reihe von Emerging Markets. Die Folge
sind in letzter Zeit die Untergrenzen stark
staatliche Banken mit knapp 100 Milliarden
sind fallende Emerging-Markets-Bond-Kur-
gefallen, wodurch auch der „Preis“ für die
Dollar unterstützt wurden, ist nach even-
se und rückläufige Wechselkurse zu Euro
Zinsobergrenze gesunken ist.
tuell weiteren Währungsabwertungen auf
und US-Dollar – eine Entwicklung, die wir im
Zinscaps hingegen sind eine Art Versiche-
dem Weg des Yuan zur frei konvertierbaren
laufenden Jahr bereits teilweise erlebten. An-
rung gegen steigende Zinsen. Man entrichtet
Währung wieder mit einer Stabilisierung
gesichts dieser Tatsachen ist Vorsicht gebo-
beim Abschluss bzw. Erwerb eine einmalige
von Chinas Wirtschaft zu rechnen. Ein welt-
ten bei: Staatsanleihen mit langer Laufzeit,
Prämie in Höhe eines gewissen Prozentsat-
weit neues Marktgleichgewicht bei nach
Emerging-Markets Bonds und Unterneh-
zes (abhängig vom jeweiligen Tagespreis)
wie vor im historischen Vergleich niedrigen
mensanleihen mit längeren Laufzeiten.
vom abzusichernden Kreditvolumen und
Zinsen könnte in den Jahren 2016 und 2017
Im Aktienbereich können alte empirische
zieht auf die Restlaufzeit des Zinscaps im be-
wieder zu einer Beschleunigung des globa-
Studien vorerst nicht als Orientierungshil-
treffenden Indikator (meist Drei-Monats-Eu-
len Wirtschaftswachstums führen. Sollte in
fe bei der Zinswende in den USA verwendet
ribor) eine Zinsobergrenze (Strike) ein. Wird
der Zwischenzeit der Ölpreis noch kurzfris-
werden, denn die Leitzinsanhebung erfolgt
diese überschritten, erfolgt am Ende der Rol-
tig Richtung 30 US-Dollar/Barrel fallen, ist
von einem historisch niedrigen Niveau aus.
lover-Periode eine Ausgleichszahlung in Hö-
weltweit mit Produktionsdrosselungen zu
Anfänglich werden die Anhebungen sehr
he der Differenz zur eingezogenen Zins-
rechnen, weshalb dann im Aufschwung ein
verhalten erfolgen, sodass der Einfluss der
obergrenze. Zinscaps sind umso teurer im
rasanter Anstieg des Ölpreises folgen sollte.
Zinsen auf die Unternehmensgewinne nur
Ankauf, je niedriger der Strike und je länger
Diese Reflationierung würde nach einer län-
marginal ist, weshalb auch historische Ana-
die Laufzeit ist.
geren Phase moderater Zinsanstiege in den
lysen zur Branchenrotation bzw. Sektorwahl
Beim Fixzinskredit hingegen hat man keinen
USA und Großbritannien zu mehreren Leit-
mit Vorsicht zu genießen sind. Viel wahr-
anfänglichen Aufwand. Gute bis sehr gute Bo-
zinserhöhungen hintereinander führen. Im
scheinlicher sind kurzfristige Rückschläge
nitäten können bei Beleihungen bis maximal
Euroraum könnte dann der Punkt erreicht
und eine hohe Volatilität am Aktienmarkt,
70 Prozent des Verkehrswertes der Immobili-
sein, zu dem die erste Leitzinsanhebung
unter der defensive Dividenden-Blue-Chips
en eine 15-jährige Fixzinsbindung bereits für
stattfindet. Nach aktuellen Parametern der
– ähnlich wie im Mai 2013 – besonders zu lei-
1,9 bis 2,5 Prozent p.a. abschließen.
aus Überzeugung, noch werden es viele Zin-
Anleger sollten Zinsrisiken im Auge behalten
76
eco.nova
Doch sobald die globale Konjunktur an Fahrt gewinnt und die Inflation zurückkehrt, ist
eco.geld
Weiherburg Residenz
Wohnen in unmittelbarer Zentrumsnähe, eingebettet in die Vegetation der Tiroler Alpen, mit herrlichem Ausblick auf die Stadt!
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eco.nova
77
eco.kooperation
Wissenschaft und Praxis im Austausch Das Institut für Banken und Finanzen an der Universität Innsbruck befasst sich mit wissenschaftlichen Fragen rund um die gerade aktuell wieder sehr spannenden Entwicklungen der Finanzmärkte und des Bankwesens. Univ.-Prof. Dr. Jochen Lawrenz ist am Institut Spezialist für Forschungsfragen im Bereich Risikomanagement und deckt dieses Themenfeld auch in der universitären Lehre ab. Risikomanagement wird in Innsbruck als Spezialisierungsfach in allen drei Bolognastufen Bachelor, Master und PhD-Studium angeboten. Im Rahmen eines Universitätskurses besteht aber auch für Praktiker aus Banken und Unternehmen ein Angebot, um sich berufsbegleitend mit dem Thema Risikomanagement auseinanderzusetzen. // TEXT: BARBARA WILDAUER
A
n der Universität
Fragestellungen zu bearbeiten und daraus
Forschung schließt dabei an ganz konkrete
Innsbruck tritt
möglichst allgemeine wissenschaftliche Er-
praktische Problemstellungen an mit dem
Forschung im Be-
kenntnisse abzuleiten. Neben dem Bache-
Ziel, handlungsrelevante Erkenntnisse zu
reich Banken und
lorstudium wird dazu ein Masterstudium
generieren. Dr. Jochen Lawrenz: „Wir versu-
Finanzen vor al-
Banking & Finance sowie ein Doktorat an-
chen immer wieder unsere Forschungsfra-
lem im Zuge der
geboten. Ein relativ großer Prozentsatz der
gen gemeinsam mit Praktikern zu er- und
Finanz- und Bankenkrise seit 2009 immer
Master-Absolventen in Innsbruck schließt
bearbeiten. Unsere Forschung findet groß-
wieder mit Expertenkommentaren auch in
ein PhD-Studium daran an und strebt damit
teils an ‚echtem’ Zahlenmaterial statt, das
den Blick einer breiteren Öffentlichkeit. Uni-
ganz direkt auch eine wissenschaftliche Kar-
wir nicht nur von Datenanbietern beziehen,
versitäre Forschung versucht grundsätzliche
riere an.
sondern durch Kooperationen mit Unter-
78
eco.nova
eco.kooperation
nehmen erheben und erarbeiten. Durch die
Als zweites Beispiel aus den aktuellen For-
Einbindung von Praktikern fließen aktuelle
schungsthemen nennt Lawrenz den Be-
Themen und Trends sehr früh in die For-
reich der Handelskredite in Unternehmen,
schung ein. Mein primäres Arbeitsgebiet
die speziell für mittelständische Unterneh-
ist das Thema Risikomanagement. In den
men teilweise sogar noch vor Bankkredi-
letzten Jahren haben sich im Risikobereich
ten die wichtigste Form der Außenfinan-
zahlreiche neue Handlungsfelder und The-
zierung darstellen und damit direkt für das
men entwickelt, die wir in der Forschung
Risikomanagement des Unternehmens von
und auch der Lehre behandeln. Basel III, die
Bedeutung sind. Interessant hierbei ist zum
steigenden Anforderungen der Aufsichtsbe-
Beispiel die Frage, wie Unternehmen bei
hörden, Risikomanagement vor allem in den
der Vergabe von Handelskrediten reagie-
Banken, aber auch außerhalb des Finanzsek-
ren, wenn die Verfügbarkeit von klassischen
tors haben in den letzten Jahren stetig an
Bankkrediten schwerer wird. Erhöhen sich
Bedeutung zugenommen.“
die gesamten Handelskredite oder verrin-
Risikomanagement
gern sie sich? Eine Frage, die unter anderem für die Abschätzung der gesamten Wirt-
In der Forschung beschäftigt sich der Be-
schaftsaktivität und -leistung wichtig zu be-
reich Risikomanagement mit verschiedenen
antworten ist.
Fragestellungen. Die Forscher sitzen nicht
Prof. Dr. Jochen Lawrenz, Institut für Banken und Finanzen an der Universität Innsbruck
Interessanter Austausch für Praktiker
terbildungskurse trägt unter dem Titel
den Märkten diskutiert wird. Es werden daraus Forschungsthemen entwickelt, die dann
Seit vielen Jahren sucht das Institut für
ten Entwicklungen aus dem Risikomanage-
in der Lehre, Projekten oder wissenschaftli-
Banken und Finanzen speziell beim The-
ment zusammen. Dieser Universitätskurs
chen Arbeiten bearbeitet werden. Diese Fra-
ma Risikomanagement auch den direkten
wird von Dr. Jochen Lawrenz gemeinsam
gestellungen müssen breit genug sein, um
Austausch mit Praktikern aus Banken und
mit Dr. Matthias Bank – ebenfalls Professor
eine studienrelevante Dichte zu erreichen,
Unternehmen. Um Lehr- und Forschungsin-
am Institut für Banken und Finanzen und
und es sollten daraus auch Handlungsab-
halte gerade auch für Praktiker erreichbar
Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft –
leitungen hergestellt werden können, die
zu machen, bietet das Institut verschiedene
im kommenden Jänner angeboten. Anmel-
realistische Aussagekraft haben. Lawrenz:
Weiterbildungsformate an. Einer dieser Wei-
dungen sind bereits möglich.
im Elfenbeinturm, sondern schauen, was in
„Risk Management Essentials“ die wichtigs-
„Auch wenn das ein wenig abstrakt klingt, bewegen sich die Fragen sehr eng an aktuellen Entwicklungen und Trends auf den Finanzmärkten.“ Risikomanagement ist eigentlich ein sehr breiter Begriff. Grundsätzlich kann darunter jede Problemstellung verstanden werden, bei der es darum geht, sinnvolle Entscheidungen unter einer Situation von Unsicherheit zu treffen. Die beiden größten finanzwirtschaftlichen Risiken sind hierbei zum einen das Marktrisiko (Was kann ein Investor tun, um sich gegen den nächsten Börsencrash zu wappnen?) und das Kreditrisiko (Wie messen und steuern Banken das Risiko, dass ihre Kredite nicht mehr bedient werden?). Aktuell beschäftigt sich Lawrenz unter anderem mit einer neuen Finanzierungsform für Banken, die als Bedingte Wandelanleihe (engl. Contingent Convertible Bond) bezeichnet und seit der Finanzkrise 2009 als hoffnungsvolle Finanzierungsalternative gelobt wird. Die Idee dabei ist, dass private Investoren bei einer eventuellen Bankenrettung automatisch beteiligt werden und damit eine staatliche Rettungsaktion vermieden werden kann. Lawrenz beschäftigt sich konkret mit der Frage, welche Risiken durch diese Finanzierungsform für Banken, private Investoren und den Finanzmarkt entstehen, und beleuchtet aktuelle Entwicklungen aus wissenschaftlicher Perspektive.
UNIVERSITÄTSKURS RISK MANAGEMENT ESSENTIALS Ab 15. Jänner 2016, vier Termine, jeweils 14 bis 17.30 Uhr
Inhalte des Kurses • Risiken identifizieren und abbilden inkl. Erarbeitung zentraler mathematischer und statistischer Grundlagen für die Abbildung von Risiken • Risiken messen und bewerten – Grundlagen zu gängigen finanzwirtschaftlichen Risikokennzahlen sowie deren Einsatzmöglichkeiten • Risiken steuern. Erläuterung von Finanzinstrumenten, die zur Absicherung und zum Risikotransfer eingesetzt werden können, Einführung in derivative Finanzinstrumente • Schwerpunkt: Kreditrisiken. Erläuterung von theoretischen Modellen zur Abbildung von Kreditrisiken sowie von Modellen, die die Grundlage von kommerziell eingesetzter Risikomanagementsoftware bilden Der Kurs richtet sich an angehende Mitarbeiter im Bereich Risikocontrolling/Risikomanagement, die sich zum Thema „Finanzwirtschaftliches Risikomanagement“ eine fundierte wissenschaftliche Basis aneignen möchten. Teilnehmer erwerben im Kurs die theoretischen Grundlagen zur Modellierung und Quantifizierung von Risiken, die für das Verständnis, die Anwendung und Umsetzung moderner Risikomanagementkonzepte erforderlich sind. Der Kurs schließt nach erfolgreicher Prüfung mit einem Zertifikat ab. Voraussetzung für den Kurs ist Interesse an einem überwiegend quantitativen Zugang zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement. Grundlegende finanzwirtschaftliche Kenntnisse werden vorausgesetzt, fortgeschrittene Kenntnisse aus dem Bereich der modernen Finanzierungstheorie, der Finanzmathematik oder der Statistik sind keine Voraussetzung, um erfolgreich am Kurs teilnehmen zu können. Teilnehmer erwerben im Kurs die theoretischen Grundlagen zur Modellierung und Quantifizierung von Risiken, die für das Verständnis, die Anwendung und Umsetzung moderner Risikomanagementkonzepte erforderlich sind.
ANMELDUNG UND KONTAKT
Tel.: 0512/507-96501 weiterbildung@uibk.ac.at www.uibk.ac.at/weiterbildung/universitaetskurse/risk-management/
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Art Kunst & Kultur
KULTUR & KRIPPEN
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nlässlich seines 75. Geburtstages gestaltet der Krippenkünstler Hans Knapp vom Weerberg in Zusammenarbeit mit Franz Margreiter aus Ried eine Krip-
All that music
den über lateinamerikanische Abende mit Tanzworkshops bis hin zu Literatur und Musik.
D
Tipp: Am 18. November ist Kabarettistin Andrea Händler im FeuerWerk zu Gast.
des Wiener Architekten Boris Podrecca mit
// www.binderholz-feuerwerk.com
eigenem Möbeldesign und individuellen Sa-
penausstellung in der Galerie im Fügener FeuerWerk. Von Ende November bis
Lichtmess 2016 sind Krippen unterschiedlicher Kunstschaffender zu sehen. Außerdem erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Kulturprogramm von Konzerten, Wildaben-
as Parkhotel Laurin in Bozen hat seit jeher ein besonderes Verhältnis zur bildenden Kunst. Die histori-
schen Mauern durchzieht die moderne Linie
lons. Aus der Leidenschaft des Hausherrn für bildende Kunst entstand zudem eine spektakuläre Sammlung, die quer durchs
DER RING IN ERL 2016
A
Haus zu sehen ist – in jedem Zimmer, den Salons, im Garten. Der Reigen umschließt rund 200 Originalwerke des 20. Jahrhunderts von
uch 2016 erfreut der Erler Ring wieder die internationale Wagnergemeinde –
Holzschnitt bis Leinwand, von Impressionis-
und zwar genau so, wie er ursprünglich konzipiert, aber an kaum einem ande-
mus bis zur Neuen Sachlichkeit.
ren Ort der Welt zu erleben ist. Zugegeben, bis zu den Aufführungen ist noch
Konsequent weitergeführt wird die Liebe zu
Zeit, wer aber dabei sein möchte, sollte scnell sein. Denn 2016 wird es im Passionsspiel-
Kunst und Kultur in den zahlreichen Veran-
haus Erl voraussichtlich nur diesen einen Ring geben.
staltungen des Hotels. In der Laurin Bar fin-
// www.tiroler-festspiele.at
den regelmäßig originelle Events und cooles Entertainment statt. Fixtermin ist der Ape-
Do., 14 Juli 2016: Das Rheingold // Fr., 15. Juli 2016: Die Walküre
ritivo Lungo „Six to nine“ am Donnerstag,
Sa., 16. Juli 2016: Siegfried // So., 17. Juli 2016: Götterdämmerung
wo spritzige Drinks zu feinem DJ-Sound ser-
Einzelkarten von 70 bis 150 Euro, Abo von 220 bis 480 Euro.
viert werden. Jeden Freitag verwandelt sich die Laurin Bar zudem in ein Szenelokal mit
Zwischen/Zeit im Festspielhaus:
Live-Musik und internationalen Performern.
17. Sept. 2015: Alpenländisch-chinesische Konzerttage
Ab 21.30 Uhr heißt es dann „All that Music ...!“.
7. Nov. 2015: Kammermusikreihe der Münchner Philharmoniker
Das Repertoire reicht von Gospel über Jazz bis Soul. Kultur trifft Nachtleben! Das gefällt uns sehr! // www.laurin.it
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eco.nova
eco.art
© Günter R. Wett
Gabriele Gruber-Gisler
RAUMGREIFENDE INSTALLATION
abriele Gruber-Gisler, geboren 1960 in Wels, war län-
T
gere Zeit nicht in Tirol zu sehen. Nun ist sie es wieder.
Klebebändern fragil wirkende Kokons, die aussehen, als wäre ein Rie-
In der Galerie Nothburga, wo sie gemeinsam mit Bur-
seninsekt tätig gewesen, verweben mehrere Schichten elastischer Net-
ga Endhardt noch bis 10. Oktober mit ihren Werken zu Gast ist.
ze zu überdimensionalen, durchkletterbaren Hängekonstruktionen im
Gruber-Gisler arbeitet gerne mit grundsätzlichen Begriffen,
öffentlichen Raum. Für die Ausstellung „Out of balance” im aut entwi-
Ideen, Gedanken und Bedeutungen, die ästhetisch und sinn-
ckelte Numen/For Use ein völlig neuartige Form der Installation. Zu
lich umgesetzt eine starke Präsenz haben. Ihrer Mixed Medie
sehen ist die röhrenartige Neztkonstruktion, die sich von der Galerie
stellt die Galerie Papierarbeiten von Burga Endhardt zur Seite.
über die Lounge bis in die untere Ebene spannt, noch bis 10. Oktober.
Ihre Werke beruhen auf der ständigen und dauerhaften Be-
// www.aut.cc
BACK IN TIROL
G
ape, Tuft, Net, Net Blow-up, String – unter diesen prosaischen Titeln verwirklicht das auf Szenographie spezialisierte Kollektiv Numen/For Use begehbare, interaktive Installationen,
die fazinierende sinnlich-räumliche Erlebnisse bieten. Sie spinnen aus
obachtung und zeichnerischen Übung von Auge und Hand. Die Farbe ist nicht Mittel zum Zweck, Graphit nicht Material für Aufzeichnung und Wiedergabe von Dingen. Vielmehr steht ihre Arbeit in der Tradition des Schaffens einer eigenen künstlerischen Wirklichkeit. // www.galerienothburga.at
WIEDERAUFNAHME
D
LANGE NACHT DER MUSEEN
SAMSTAG, 3. OKTOBER, 18 – 1 UHR TIROLER LANDESMUSEEN
as Musical „Cabaret“ ist eine bildgewaltige
Zeitreise in das Berlin der späten Zwanzigerjahre. Und fand von April bis Juni dieses Jahres derart großen Anklang, dass es nun wieder in den Spielplan des Tiroler Landestheaters aufgenommen wird. Premiere ist am 1. Oktober im Großen Haus. // www.landestheater.at
Nina Proll als Sally Bowles // Foto: Günther Egger
tiroler-landesmuseen.at
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„Isidor wird Nachtgespenst“, Innsbrucker Ritterspiele
Die kleinen Bühnen der Landeshauptstadt Eine leere Bühne ist ein Raum, der Platz für völlig neue Welten lässt. Wer als Zuschauer ins Theater geht, gibt sich der Erwartung hin, dass genau dieser leere Raum sich mit Leben füllt und eine Geschichte erzählt. // TEXT: INES BURKHARDT
Aufführung im Jugendland
„Vollmondbetrachtungen“ im Theater Melone
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eco.nova
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eco.art
n einem warmen
ters anschaut, aber ebenso kommen Kinder
„Die Subventionen sind weniger geworden,
Juli-Abend sind es
und junge Menschen ins Bierstindl.“ Bei den
früher gab es deutlich mehr. Aber in schwe-
nur wenige Men-
Märchenstücken sei die Stimmung besonders
ren Wirtschaftszeiten spürt es der Kulturbe-
schen, die sich
gut. Die Kinder fiebern mit und rufen dann
reich leider als Erstes“, meint Lezuo. Auch
der Erwartung
auch schon mal aufgeregt ins Stück, um den
die Lizenzgebühren für Theaterprojekte ver-
im Freien Theater
Hauptfiguren bei ihren Abenteuern zu helfen
schlingen einiges vom Budget.
– zum Glück ohne Massenschlägerei.
Das Theater Grenzenlos führt Boulevard-
Innsbruck hingeben. Ganz leer ist die Bühne nicht. Ein Mann im Turnanzug spaziert
theater und Krimis auf. „Es ist gar nicht so
freundlich zu. Wenn es dunkel wird, wird er
Harte Arbeit hinter den Kulissen
sich in einen cholerischen Sportlehrer ver-
Bevor sich der Vorhang das erste Mal hebt,
niert wird, und will natürlich meine ganzen
wandeln. In „Vollmondbetrachtungen“ wird
erfordert es mehr als die Lust am Schauspiel.
Darsteller immer unterbringen.“ Und obwohl
der Sportlehrer sich mit einem Lehrer ausei-
Es müssen Kostüme geschneidert, Bühnen-
manche der Stücke leider einiges an Lizenz-
nandersetzen, der sich eigentlich als Frau im
bilder entwickelt und Promotionsmaterial
gebühren kosten, gehört es noch zu den Frei-
falschen Körper geboren fühlt. Und das passt
vorbereitet werden. Es folgen lange Proben
heiten der Off-Szene, zu entscheiden, was ge-
nicht in sein konservatives Weltbild. Es wird
und oft ein Kampf um Aufführungsrechte.
spielt wird. Es müsse nicht auf Zahlen oder
auf der Bühne gebetet, geschrien, geweint, ge-
Damit die Darsteller sich weiterentwickeln,
die Vorlieben der Abonnenten geachtet wer-
lacht, Tabus gebrochen. Eine eigene Welt mit
gibt es regelmäßig Workshops mit Profis,
den, wie es bei großen Stadtbühnen der Fall
eigenen Problemen, erschaffen auf einer klei-
auch professionelle Regisseure werden ger-
sei. Die Vereinsobfrau hat auch schon selbst
auf und ab, nickt den eintrudelnden Gästen
einfach, das richtige Stück zu finden“, sagt Lezuo, „ich entscheide, welches Stück insze-
nen Bühne – wie es einige in Innsbruck gibt.
Theaterfreudige Tiroler Nach Angaben des Theater Verbandes Tirol gibt es in Innsbruck 36 Bühnen, Vereine und Gruppierungen, die sich das Schauspiel zur Aufgabe gemacht haben. Meist sind es Laien-
„ES GIBT BEREITS SO VIELE PROBLEME UND BELASTUNGEN IM ALLTAG. DAS THEATER SOLL UNTERHALTEN UND EINEM DAS LEICHTE GEFÜHL MIT NACH HAUSE GEBEN. DIE LEUTE SOLLEN LACHEN KÖNNEN.“
Vereinsobfrau Marion Frank, Innsbrucker Ritterspiele
spieler, die ihre Freizeit opfern, um Bühnenproduktionen auf die Beine zu stellen. Im Schatten des Tiroler Landestheaters hat sich über die letzten Jahrzehnte eine eigene
ne zu Hilfe genommen. Das alles machen die
Theaterstücke für ihre Gruppe geschrieben.
Off-Szene entwickelt, die vom zeitgenössi-
Schauspieler und Mitglieder der Ritterspiele
Eines wurde sogar extern aufgeführt, wobei
schen Drama über Puppenspiel bis hin zum
Innsbruck in ihrer Freizeit. „Man kommt da-
sie als Autorin zur Premiere eingeladen wur-
Bauernschwank regelmäßig quasi alle Stü-
bei oft an seine Grenzen, aber das ist es wert“,
de. „Das ist dann schon ein besonderes Ge-
ckerln spielt. Eine der ältesten dokumentier-
resümiert Frank. „Und etwas verrückt muss
fühl, wenn du siehst, wie ein anderer Regis-
ten Theatergruppen Innsbrucks ist das „Prad-
man wohl auch sein“, gibt sie zu. Neben logis-
seur deinen Stoff umsetzt“, erzählt sie nicht
ler Bauerntheater“, das 1762 erstmals erwähnt
tischen Herausforderungen wie Kostüm und
ganz ohne Stolz.
wird. Aus ihm entwickelten sich über die Jahr-
Bühnenbild ist auch der Platz eine große Hür-
hunderte die heutigen „Innsbrucker Ritter-
de für viele Vereine geworden. Denn nicht jede
Die Hamlets von morgen
spiele“, die im Kulturgasthaus Bierstindl gas-
Schauspielgruppe hat ein eigenes Theater zur
Die Leidenschaft fürs Theater kennt kein Al-
tieren. Vereinsobfrau Marion Frank bekommt
Verfügung. Probenräume seien ohnehin ein
ter. Während bei den Innsbrucker Ritterspie-
ein Glänzen in den Augen, wenn sie von der
eigener Luxus. „Wir haben teilweise in Garagen
len die ältesten Darsteller über 80 Jahre alt
Geschichte ihres Vereins erzählt: „Damals war
und alten Häusern geprobt, ohne Klo oder Hei-
sind, machen woanders die Kleinsten bereits
das Theater noch eine Wanderbühne, ohne
zung“, so Frank. Dieses Problem haben viele
im Kindergarten ihre ersten Bühnenerfah-
festen Sitz.“ Gespielt hätten die Laiendarstel-
Gruppen. So entstehen eigene Kooperationen,
rungen. Bei der Theatergruppe Grenzenlos
ler bei Festen, auf der Straße und wo sich die
um allen Theaterfreunden die Lust am Spielen
kommt der Nachwuchs meist aus den eige-
Möglichkeiten eben ergaben. Später siedelte
zu ermöglichen.
nen Familien, die über die vergangen Jahr-
die Wanderbühne an den Lodronischen Hof.
Im Theater InnsTanz werden normalerwei-
zehnte entstanden sind.
„Das war oft eine Mischung aus Theaterstück
se Ballettaufführungen gegeben. Wenn die
Die ersten Schritte im Rampenlicht können
und Improvisation, viel politisches und gesell-
Bühne nicht für die hauseigenen Vorfüh-
Kinder und Jugendliche beim Jugend- und
schaftliches Tagesgeschehen floss mit ein“, er-
rungen gebraucht wird, darf der Verein The-
Freizeitzentrum „Jugendland“ in Innsbruck
klärt Frank. Das kam beim Publikum an. „Die
atergruppe Grenzenlos seine Stücke dort
wagen. Das Zentrum bietet allerhand un-
Zuschauer mischten sich oft lauthals ein. Das
präsentieren. Obfrau Renate Lezuo ist seit
terschiedliche Freizeitmöglichkeiten und
konnte schon mal in einer Massenschlägerei
27 Jahren im Verein aktiv. Seit ihrem 13. Le-
Workshops an. Bereits seit über zehn Jah-
enden“, meint Frank lachend.
bensjahr geht sie der Schauspielerei in der
ren haben sich rund um die Bühne eigene
Ganz so emotional geht es bei den Ritter-
Freizeit nach. Sie kann ein Lied davon sin-
Gruppen entwickelt – die Künstlerkinder.
spielen heute nicht mehr zu. Der Verein hat
gen, wie schwierig es sein kann, ein passen-
Projektleiter Florian Schieferer betreut und
sich auf drei Richtungen fokussiert: locke-
des Stück auch wirklich auf die Bühne zu
koordiniert die vier unterschiedlichen Kin-
res Boulevardtheater, die Ritterspiele und die
bekommen. Besonders an den finanziellen
der- und Jugendgruppen. „Es geht bei uns
Märchenbühne für Kinder. Eine wirkliche
Ressourcen scheitere es oft. Zwar gebe es
darum, dass die Kinder die Vielschichtigkeit
Zielgruppe gibt es indes nicht. „Es gibt Stamm-
Förderungen seitens der Stadt, doch diese
des Theaters und des Schauspiels kennen-
publikum, das sich jedes Stück gerne auch öf-
decken nur einen kleinen Teil der Kosten.
lernen“, erklärt Schieferer. Die Jüngsten sind
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eco.art
er unter anderem im Theater am Gärtnerplatz in München und am Tiroler Landestheater engagiert. Trotzdem führt er einmal im Jahr im Freien Theater Innsbruck eine kleine Inszenierung auf. Der cholerische Sportlehrer aus „Vollmondbetrachtungen“ ist erst durch seine Regie so cholerisch geworden. Und der Sportlehrer sowie die anderen Darsteller sind professionell ausgebildete Schauspieler, die sonst überall im deutschsprachigen Raum ihre Rollen haben. Das „Theater Melone“ hat sich der zeitgenössischen Dramatik gewidmet. „Die Off-Szene ist in Tirol sehr lebendig“, beginnt Hackspiel zu erzählen. „Es ist generell schade, dass die klei-
Probe zu „Charleys Tante“ der Theatergruppe Grenzenlos
nen Bühnen oft als Karrieresprungbrett verkannt werden. Die Off-Szene ist ebenso ein Auffangbecken für viele Künstler, die gerade kein Engagement an Stadttheatern und großen Bühnen erhalten haben.“ Und das Potenzial dieser Künstler müsse genutzt werden. Hackspiel, der sonst in Wien lebt, hat sich zum Ziel gesetzt, etwas mehr Professionalität in Innsbrucks Theaterlandschaft zu bringen. Als freischaffender Schauspieler hat er eigentlich eine relativ gute Auftragslage. Auch seine Kollegen, die später noch am Abend auf der Bühne spielen, sind an Bühnen oder in Fernsehproduktionen beschäftigt. Dazwischen treffen sie sich für mehrere Wochen, um ein Theaterprojekt zu realisieren. „Die Off-Szene ist wesentlich vielschichtiger und anspruchsvoller geworden.“ Die
© Jugenland
Szene könnte auch für die großen Theaterstätten von Vorteil sein. „Du lernst, mit wenig finanziellen Ressourcen viel zu erreichen. Der Personalaufwand ist deutlich geringer gerade einmal fünf Jahre alt, wenn sie das ers-
Performance Art Center wollen sich auch ei-
und die Schauspieler und Regisseure lernen
te Mal mit Theater in Kontakt kommen. „Da
nen hohen Standard wahren. Deswegen gibt
wirtschaftlich zu arbeiten.“
geht alles noch sehr spielerisch zu, später in
es einmal im Jahr eine semiprofessionelle
Da der Schaffensprozess so kurz sei, lassen
höheren Kursen achten wir dann darauf, dass
Aufführung. „Es gibt richtige Auditions und
sich aktuellere Themen relativ schnell auf
Theaterwissen vermittelt wird.“ Gemeinsam
Castings, wo sich Interessierte um die Rollen
die Bühne bringen. Das sei wohl der größte
mit Theaterpädagogen werden Grundlagen
bewerben müssen.“ Gemeinsam mit profes-
Vorteil von Theater Melone. Mit den Gefüh-
im Schauspiel, Atem- und Sprechtechnik ver-
sionellen Tiroler Künstlern entstehen eigene
len und den erlebten Bildern auf der Bühne
mittelt. Die Kinder fangen an, die Figuren zu
Theaterstücke, aber auch Musicals, die dann
kommen die Zuschauer in Kontakt mit Din-
gestalten. Gemeinsam entsteht langsam ein
vorgeführt werden. Zahlreiche Produktionen
gen, über die sie sonst nicht so nachden-
eigenes Stück. Wer Blut geleckt hat, kann im
und Schauspieler wurden mit dem Papage-
ken. Die andere Welt hat sie aufgenommen
Performing Art Center des Jugendlands rich-
no-Award, dem internationalen Jugendthea-
und auch mit ihren Problemen vertraut ge-
tig loslegen. „Die Schauspielerei hilft gerade
ter-Preis der Reiman Akademie Salzburg, aus-
macht. Vielleicht ist das auch etwas, was den
den Jugendlichen ungemein, sich persönlich
gezeichnet. Und der eine oder andere wollte
Reiz der Bühne ausmacht. Hackspiel sieht
weiterzuentwickeln und herauszufinden, was
mehr als nur Freizeitspiel und hat den Schritt
darin auch die Möglichkeit, die Zuschauer
man kann und will.“ Für die Jugendlichen sei-
auf die richtige Schauspielschule gewagt, um es
zumindest zum Nachdenken zu bewegen.
en das Training, die Proben und die gesamte
dann auf den großen Bühnen zu versuchen.
„Ich kann Leute nicht bekehren und nicht
Entwicklung des Stücks eine Herausforderung
missionieren. Ich kann sie nur für etwas be-
Teilnehmer mindestens einmal im Schaffens-
Kleine Bühnen mit großem Potenzial
prozess seine persönliche Krise. „Aber umso
Florian Hackspiel muss es nicht mehr versu-
ob als Schauspieler oder Zuschauer. Und
stolzer sind sie, wenn sie später das geschaf-
chen. Er hat bereits einigen Erfolg auf inter-
dass die Bühnen gar nicht mal so groß sein
fene Werk auf der Bühne präsentieren kön-
nationalen Bühnen gehabt. Nach seiner Aus-
müssen, um ihre Faszination zu entfalten,
nen“, meint Schieferer. Jugendliche und das
bildung an der Schauspielschule in Graz war
zeigen sie immer wieder aufs Neue.
an ihre Disziplin. Nicht selten erlebt jeder der
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geistern.“ Begeisterung ist auch das, was die Menschen regelmäßig zur Bühne lockt – egal
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Uli Brée ist Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur. Er ist unter anderem der Mann hinter den „Vorstadtweibern“, „Vier Frauen und ein Todesfall“, „Tatort“ Österreich und „MännerSchmerzen“. Der gebürtige Deutsche lebt und arbeitet in Tirol auf dem Mieminger Plateau. // TEXT: PIA SCHORER, FOTOS: MICHAEL OBEX
Strukturierter Rock’n’Roll 86
eco.nova
M
eco.art
it über acht Millionen Zuschauern in Deutschland und über einer
Million Zuschauern in Österreich ist „Live is Life“ (2010) einer der erfolgreichsten Fernseh-
filme der letzten Jahre. Aktuell haben gleich die ersten Folgen der „Vorstadtweiber“ über 800.000 Zuschauer in Österreich vor die Bildschirme gelockt. Die Serie wurde sogar ins deutsche Fernsehen verkauft. Uli Brée hat
„KLAR SIND WIR IN EINER LEISTUNGSGESELLSCHAFT. ICH HABE ABER AUCH GEMERKT, DASS NICHT NUR ICH MICH DIESER GESELLSCHAFT ANPASSEN MUSS ODER SOLLTE, SONDERN DIE GESELLSCHAFT KANN SICH RUHIG MIR AUCH EIN BISSCHEN ANPASSEN. UND WENN ICH EIN BISSCHEN ANDERS LEBE, DANN SOLL SIE HALT SCHAUEN, DASS SIE MIT MIR ZURECHTKOMMT. DAS KANN SIE RUHIG AUCH, DIE GESELLSCHAFT.“ Uli Brée
für seine Arbeit bisher vier Romys sowie den Salzburger Stier erhalten und war mit seinem Tatort „Ausgelöscht“ für den GrimmePreis nominiert. Wir baten den renommiertesten Theaterund Fernsehautor im deutschsprachigen
alles gebaut habe, beginne ich, die Geschich-
Henning haben zusammen mit André Heller
Raum zum Gespräch über seine Arbeit, seine
te zu schreiben. Und dann verselbständigt
ein Drehbuch, basierend auf seinem Roman
Leidenschaft, seine Kinder und seine Vision
sie sich und geht ihre eigenen Wege und die
über seine Kindheit, geschrieben. Das Buch
vom Leben. Ausnahmsweise per du.
muss ich sie dann auch gehen und ziehen
wird hoffentlich nächstes Jahr als Kinofilm
lassen. Ich habe schon einen genauen Plan
verwirklicht. Und das kann ein ganz ganz
ECO.NOVA: Die „Vorstadtweiber“ sind
und weiß sehr genau, wo die Reise hingehen
schönes und tolles Projekt sein!
aktuell die große Serien-Eigenproduktion
soll. Aber wenn sich dann meine Geschichten
im ORF und stammen aus deiner Feder.
und Figuren verselbständigen, dann lasse ich
Was begeistert dich daran ganz besonders?
Worin siehst du als Autor den Grund für
sie immer laufen. Wenn sich die Geschichte
Dieses Eintauchen und Weiterreisen seiner
den großen Erfolg?
durch eine Pointe oder einen tollen Plotpoint
Reise. Wir haben den Heller’schen Kontinent
ULI BRÉE: Sex. Keine Kompromisse. Un-
wendet, dann mache ich es einfach.
noch erweitert, glaube ich. Wir sind weiterge-
konventionelle Erzählweise. Es ist nicht alles
reist, seine Reise, die er begonnen hat, haben
so weichgespült, so brav und so lieb. Es zeigt
Überraschst du die Zuschauer gerne?
wir weitergeführt.
die ganzen menschlichen Abgründe. Die Fi-
Ja klar. Ich überrasche gerne mich und die
Und dann natürlich noch „Live is Life“ – ein
guren sind Opfer und Täter zugleich und
Zuschauer mit meinen Figuren. Ich finde,
Film, auf den ich stolz bin. Aber eigentlich
es gibt viele überraschende Wendungen. In
logisch erzählte Figuren sind langweilig.
auch nicht wegen dem Produkt, sondern
Wahrheit sind die „Vorstadtweiber“ amerika-
Im wahren Leben tun wir ganz viele Dinge,
weil daraus eine enge Beziehung und tiefe
nisch erzählt. Und das hat sich der ORF end-
die eben genau nicht logisch, sondern nur
Freundschaft zu Blacky Fuchsberger ent-
lich einmal getraut oder es ist ihm passiert.
emotional nachvollziehbar sind, wenn man
standen ist, der leider letztes Jahr verstarb.
selber schon mal in genau der Situation ge-
Also mich begeistert, was der Film dann mit
Was heißt. Es ist ihm passiert?
steckt ist. Wenn ich aber von außen eine
mir gemacht hat. Oder dass er mich hinge-
Na ja: Bei der ersten Staffel wurde nicht viel
Situation betrachte, ist sie meistens total ab-
führt hat zu dieser Freundschaft. Das ist für
reingeredet und man hat uns einfach arbei-
surd: Warum jetzt ein Freund von mir den
mich das Besondere.
ten lassen. Film sind immer viele Beteiligte,
und den Wahnsinn macht, weil er total ver-
sind Produzenten, Regisseure, Akteure, Auto-
liebt ist. Da sage ich von außen betrachtet:
Du bist in Nordrhein-Westfalen geboren.
ren ... Es ist ein Riesenclan, der so eine Serie
Alter, bist du deppert? Ja! Wenn ich aber sel-
Warum bist du nach Tirol gekommen?
wie die „Vorstadtweiber“ auf Schiene bringt,
ber in der Situation bin, verstehe ich, warum
Die Liebe! Die Tirolerin! Aber ich habe vor-
und es ist immer ein unglaublicher Kraftakt.
er nicht anders handeln konnte.
her schon rund 20 Jahre in Wien gelebt.
Wie darf sich jemand deine Arbeit
Was begeistert dich heute nach über
gen und lebe jetzt auch schon wieder seit
vorstellen, der nicht vom Fach ist?
25 Jahren immer noch an deiner Arbeit?
13 Jahren in Tirol. Ich wollte damals auf die
Jeder Autor arbeitet anders. Ich bin ein
Jetzt begeistert sie mich noch mehr als frü-
Schauspielschule gehen und habe für mich
Schnellschreiber. Für manche meiner Kol-
her. Weil ich mein Handwerk so beherrsche.
gewusst: Wenn ich jetzt nicht gehe, dann ver-
legen wäre es ein Horror, zehn Bücher in ei-
Und wenn ich als Autor mein Handwerk aus
sauere ich da in dem Kaff und werde nicht
nem Jahr zu schreiben – ich schreibe es in
dem „FF“ beherrsche, dann muss ich es nicht
mein Ding leben. Und das habe ich dann ge-
einem Teil der Jahres, denn es ist nur ein Teil
mehr anwenden. Und dann ist es super!
macht.
meiner Beschäftigung.
Dann kann ich wie ein guter und virtuoser
Wie man sich das vorstellen darf: Ich habe
Geiger einfach anders geigen.
Ich bin mit 17 aus Deutschland weggegan-
die „Vorstadtweiber“ zusammen mit dem Re-
Warum bleibst du in Tirol? Ich lebe wirklich sehr gerne in Tirol. Auch
dakteur Alexander Vedernjak geplottet, das
Welche deiner Arbeiten liegt dir
wenn dieser Satz schon viel missbraucht ist:
bedeutet die ganze Geschichte durchstruk-
selber am meisten am Herzen?
Ich lebe da, wo andere Urlaub machen. Also
turiert. Wenn ich mich dann auskenne und
Etwas, was jetzt erst kommt. Ich und Rupert
ich müsste jetzt auch nicht auf Urlaub weg-
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fahren, aber die Kinder wollen unbedingt. Ich
abhängigkeit. Das ist für mich das Einzige, was
die Gesellschaft kann sich ruhig mir auch ein
könnte hier in Tirol den ganzen Sommer ver-
mich an so einer Firma interessiert, finanziell
bisschen anpassen. Und wenn ich ein bisschen
bringen und in der Sommerfrische sein. Ich
kann ich auch so weitermachen wie bisher.
anders lebe, dann soll sie halt schauen, dass sie mit mir zurechtkommt. Dass kann sie ru-
fahre leidenschaftlich Motorrad und kann hier abends einfach eine Runde Moped fahren, wo
Mit TriWorx gibst du ja auch deinem Sohn
hig auch, die Gesellschaft. Diese Wände sind
andere erst sechs Stunden anreisen müssen.
Moritz die Möglichkeit, seine Fantasien
durchaus beweglicher als man denkt, finde ich.
und seine künstlerische Seite zu verwirkWie siehst du die Kreativbranche in Tirol?
lichen. Er hat die letzten Jahre schon drei
Gibt es sonst noch etwas, was dir im Leben
Geht so eigentlich. Ich kann dir nur sagen:
Motorräder gestaltet.
wichtig ist?
Ich habe vor, eine Filmfirma in Tirol zu grün-
Ich mache das mit meinen Kindern etwas
Ja, das kann ich dir schon sagen: Ich glaube,
den. Die soll TiWorx heißen und ein Ableger
anders. Mir sind Noten völlig egal. Nur das,
du kannst dich im Leben entscheiden, ob
von der TriWorx werden, die ich schon zu-
was sie lieben, sollen sie konsequent und mit
dein Leben ein Sofa ist oder eine Expedition.
sammen mit Markus Wörz habe. Wir wollen
Leidenschaft tun. Und ich bin überzeugt,
Das ist ganz alleine deine Entscheidung! Und
gezielt Stoffe für Tirol entwickeln und dann
dass das, was du liebst und mit Leidenschaft
ich habe mich für die Expedition entschie-
ein bis zwei Filme pro Jahr machen. Viel-
tust, auch aufgeht und du davon auch leben
den. Und das ist halt dann eben oft kein So-
leicht auch nur einen. Neben allen anderen
können wirst. Es ist mir da auch völlig egal,
fa. Es ist aufregend und ich sehe mehr vom
Baustellen, die ich sonst so habe.
was andere Leute in unserer Leistungsgesell-
Leben. Und Expedition ist auch für mich,
schaft dazu sagen. Und für Mathe gibt es ei-
„Vorstadtweiber“ zu schreiben. Ich könnte
Neben deiner Arbeit als Autor bist du auch
nen Taschenrechner.
auch Rosamunde Pilcher schreiben und
als Unternehmer tätig. Hier hat deine Lei-
Das tut Moritz genauso konsequent wie Lilli.
würde ganz locker viel Kohle verdienen. Das
denschaft für Motorräder und Triumph ei-
Ich glaube, man ist seinem Talent verpflich-
kostet mich gar keine Anstrengung. Aber
ne Heimat gefunden. Was bedeutet dir dei-
tet. Wenn ich sehe, wo meine Kinder Talente
für mich wäre das halt ein Sofa. Und was
ne Firma und Unternehmer zu sein?
haben, fördere ich sie und investiere da auch.
ich noch gelernt habe: Ich möchte für mich
Freiheit! Nur Freiheit! Künstlerische Freiheit
Und ich versuche ihnen zu vermitteln: Habe
strukturierten Rock’n’Roll leben, wie ich es
und Verwirklichung von Fantasien. Mehr
den Mut zu scheitern. Scheitere, aber sei mu-
nenne. Das heißt, auch Rock’n’Roll kann man
interessiert mich daran nicht. Ich habe den
tig! Tu nur, und wenn es danebengeht, hast du
planen. Das heißt, ich lebe nicht in den Tag
Markus, der sich um die ganzen Finanzen
es probiert. Nur so findest du deinen Weg.
hinein und Rock’n’Roll und Alter ... Ich glau-
kümmert und der mir sagt, diesen Traum
Ich weiß weder, wo mein Zeugnis aus der
be, ich kann meinen Rock’n’Roll und damit
können wir uns leisten oder den Traum kön-
Schule ist, die für mich eine schreckliche Zeit
mein Leben eben spannend oder langweilig
nen wir uns jetzt nicht leisten. So einer wie
war. Ich habe keine Matura. Klar sind wir in ei-
strukturieren. Und das verstehe ich unter
ich braucht jemanden wie ihn im Hinter-
ner Leistungsgesellschaft. Ich habe aber auch
strukturiertem Rock’n’Roll. Das versuche ich
grund, sonst würde ich verzweifeln. Aber dar-
gemerkt, dass nicht nur ich mich dieser Ge-
zu leben. Spontaneität zu leben, ein kraftvol-
um geht es mir, um größere künstlerische Un-
sellschaft anpassen muss oder sollte, sondern
les Leben zu leben. Und ja, Rock’n’Rolleben!
88
eco.nova
EIN NEUES KAPITEL BEGINNT. VOLVOCARS.AT
DER NEUE VOLVO XC90. MADE BY SWEDEN.
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Musikraum für viele Möglichkeiten
Die Cantina Vecchia begeistert und verzaubert seit Herbst 2012 in der Andreas-Hofer-Straße 43. Im Hinterhof führt ein roter Teppich tief unter die Straßen Innsbrucks. Begonnen hat alles mit einer großen Vision und viel Leidenschaft des Hausherrn Helmut Marsoner. // TEXT: PIA SCHORER 90
eco.nova
eco.art
H
elmut Marsoner wollte den tiefsten und ältesten Weinkeller Innsbrucks nicht
einfach für eine Tiefgarage weichen lassen, sondern ihn als einzigartige und ausgefallene Veranstaltungslocation der Öffentlichkeit zugänglich machen. Schon bei den Umbauarbeiten wurde viel Wert auf Qualität und Details gelegt. Ausgesuchte Beleuchtung und hervorragende Technik finden sich sowohl vor als auch hinter den Kulissen. So wurde aus der Cantina Vecchia eine Symbiose aus modernen Elementen und traditionsreichem Weinkeller. Die neuen Elemente aus hellem Holz, schlichtem Edelstahl und edlem Steinboden verströmen dezente Eleganz. Die massiven Kellermauern, die bewusst roh belassen und nur weiß gestrichen wurden, strahlen Ruhe und Zurückhaltung aus. Der perfekte Rahmen für die regionalen und internationalen Künstler auf der Bühne – pulsierendes Herz und Mittelpunkt der Cantina Vecchia. Wo einst große Holzfässer zur Reifung des Weines gelagert wurden, werden heute die
DIE CANTINA VECCHIA IST GANZ BEWUSST KEINE BAR, DIE REGELMÄSSIG GEÖFFNET HAT. SIE IST VIEL MEHR EIN WUNDERBARER ORT, DER PLATZ FÜR MUSIK UND KULTUR, FÜR EINEN BESONDEREN ABEND UND EIN KOMPLETTES ERLEBNIS SCHAFFT.
hohen Räume für jede Veranstaltung mit viel Gespür für Stimmung immer wieder anders herausgeputzt.
Es darf getanzt werden – die Mitglieder des
Veranstaltung neu zu erfinden und neu zu
Swing Out Tirol – Fans von Big Band Swing,
gestalten. Manchmal werden die Gäste von
Jazz, Rock’n’Roll, Jump Blues, Vintageklei-
einem stilechten Liftboy empfangen oder
Begonnen hat alles mit Marsoners Be-
dung, alten Filmen, Swingtanz, Lindy Hop,
junge hübsche Damen gehen im 20er-Jahre-
geisterung für Jazz. Durch die Zusammen-
Charleston, Balboa, Collegiate Shag und Jive
Look mit Bauchladen durch die Gäste. „Zu
arbeit mit TonArtTirol – eine Initiative von
im Raum Innsbruck – machen es gekonnt vor.
Gast bei Freunden“ ist eine tragende Säule
Christian Wegscheider, Martin Ohrwalder,
Aber auch die regionale Kunst hat in der Can-
der Cantina Vecchia. Hier können junge und
Stephan Costa, Jessi Kreuz, Rita Goller, Flo-
tina Vecchia ein Zuhause gefunden.
ältere Gäste gemeinsam feiern, jeder Abend
rian Bramböck und Charly Kleemayr, eben-
Aktuell stellt der junge Innsbrucker Künst-
soll eine Reise in eine andere Welt sein. Da-
falls 2012 ins Leben gerufen zur Förderung
ler Clemens Wirt Fotoarbeiten im Barbereich
für wandelt sich die Cantina Vecchia für jede
des Jazz und der improvisierenden Musik in
aus. Er hat seinen Bachelor of Arts im Be-
Veranstaltung komplett. Qualität ohne Kom-
Tirol – hat sich die „Jazz Cantina“ durch re-
reich Multimediakunst in Salzburg erfolg-
promisse hat sowohl bei der Akustik als auch
gelmäßige Veranstaltungen einen guten Na-
reich abgeschlossen und beschäftigt sich
bei der Auswahl der Musiker und Showacts
men im Innsbrucker Kulturleben gemacht.
mit Makro- und Modelfotografie. Das Stash
oberste Priorität. Für die Planung des Pro-
Bis zu 20 Livemusiker können bei der Big
Magazine hat ihn als „Austrian Master of all
gramms wird viel Zeit und Akribie aufgewen-
Band gemeinsam auf der Bühne stehen.
things small ...“ bezeichnet.
det, Musiktechniker Tobias Hipf (Hipf Event-
All that Jazz
Während bei den Jazzevents klassisch mit
service) hilft bei der perfekten Umsetzung.
kleinen Tischen bestuhlt wird, wird bei ande-
Ort mit Persönlichkeit
ren Veranstaltungen wie dem Burlesque be-
Myra Valentin führt die Vision und die Lei-
merpause und startet dann ab Ende Septem-
wusst viel Platz fürs Tanzen geschaffen.
denschaft von Helmut Masroner in der
ber wieder mit ihrem Programm für das 2.
Mit dem Burlesqueabend hat die Cantina Vec-
Cantina Vecchia weiter und bringt ihre Per-
Halbjahr 2015. Die Location ist nur an Pro-
chia ein Novum in Innsbruck etabliert. Nach
sönlichkeit, ihren Esprit und ihr Gespür als
grammtagen geöffnet – kann aber auch für
langem Suchen und guten Kontakten zu pro-
Gastgeberin mit viel Begeisterung ein. Da-
private Feiern und Veranstaltungen exklusiv
fessionellen Tänzerinnen konnte ein Abend
niela Oberheinricher unterstützt sie mit der
gemietet werden. Besondere Anlässe verdie-
ins Leben gerufen werden, bei dem die Gäste
gleichen Leidenschaft. Die beiden Damen
nen einen besonderen Rahmen, egal ob mit
in die Welt der 1920er- und 1930er-Jahre ein-
lenken und leiten die Geschicke des alten
oder ohne Künstler. Wobei der Vielfalt auch
tauchen können. Die Kostüme der Tänzerin-
Weinkellers – nur für die Abendveranstal-
hier keine Grenzen gesetzt werden, egal ob
nen sind aufwendig, stilecht und glamourös,
tungen haben sie ein kleines Team, das ihnen
Galadiner, Firmenfeier oder lockere Cocktail-
DJ und Sängerin ebenfalls. Und auch die
zur Seite steht. Es ist den beiden ein persön-
party – alles ist möglich.
Gäste kommen im Look der damaligen Zeit.
liches Anliegen, die Cantina Vecchia für jede
// www.cantina-vecchia.at
Im Juni geht die Cantina Vecchia in die Som-
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91
Mobil Auto & Motor
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WEITERE TESTBERI CHTE, NEWS UND MEHR UN TE WWW.ECO-MOBIL. AT R
Mach mal
blau! IKONE NEU INTERPRETIERT Acht Jahre nach der Präsentation der aktuellen Baureihe wird der Fiat 500 (und auch die Cabrio-Version) gründlich überarbeitet. Außen zeigt sich dies vor allem
N
an der Frontpartie und den Rückleuchoch im September wird der 488 Spider von Ferrari seine Premiere feiern. Auf der
ten, innen ist das Armaturenbrett neu.
IAA nämlich. Erwartet wurde der Schönling aus Maranello schon länger, dass er je-
Gleich geblieben sind die Abmessungen,
doch in sattem Blau daherkommt, war dann doch eine Überraschung. Bekannt ist
die die kleine Knutschkugel so richtig
indes der Vierliter-V8, der auch dem Roadster ordentlich Beine macht. Unter der Haube lauern
liebenswert machen. Zu haben in vielen
außerdem stattliche 670 PS darauf, losgelassen zu werden – Ende soll bei 325 km/h sein. Damit
frechen Farben ab rund 13.000 Euro für
löst er den F50 als bisher schnellsten offenen Ferrari ab. Wie viel der hübsche Newcomer kos-
das 69-PS-Einstiegsmodell.
tet, weiß man noch nicht genau. 250.000 Euro werden aber wohl nicht reichen ...
Die Spitze der Sportlichkeit. Der neue Audi S8 plus leistet 605 PS, sprintet in 3,8 Sekunden auf 100 km/h.
RAFFINIERT VW hat seinen Sharan überarbeitet, Ford schießt seinen neuen Galaxy hinterher. Herausgekommen ist ein fast völlig neues Fahrzeug mit einer ganz besonderen Kombination aus Leistung und Wirt-
SATTES AUSRUFEZEICHEN!
schaftlichkeit, blitzschneller Reaktion
Audi hat mit dem S8 plus seine Sportlimousine noch einmal nachgeschärft. Die Ingeni-
und intelligentem Allradantrieb. Die Ba-
eure haben dafür den 4.0-TFSI-Motor noch einmal weiterentwickelt, sodass das klang-
sisversion bildet ein 6-gängiger 160-PS-
volle V8-Biturbo-Aggregat nunmehr 605 PS leistet. Elektronisch abgeriegelt wird bei 250
Benziner (ab 39.090 Euro), Topmodell ist
km/h, optional geht’s auf 305 km/h. Und schön isser sowieso ... Preise gibt’s noch keine,
ein 210-PS-Bi-Turbo (ab 47.550 Euro).
der „normale“ S8 startet bei 148.000 Euro. Aber das ist halt der plus ...
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eco.nova
eco.mobil
ECO.MMENTAR
Leicht bergauf
Im Juli 2015 sind die heimischen Pkw-Neuzulassungen wieder angestiegen. Bruno König, Motorredaktion
I
m Vergleich zum Juli des Vorjahres legt der Neuwagenmarkt
Exakt 105 Jahre nach der Firmengründung präsentiert Alfa Romeo im Mailänder Vorort Arese ein komplett neues Modell. Giulia feiert ihre Weltpremiere auf dem Gelände jenes Werks, in dem von 1965 bis 1977 der historische Vorgänger gebaut wurde.
um 8,7 Prozent auf 26.917 Fahrzeuge zu. Kumuliert liegen die Pkw-Neuzulassungen nach den ersten sieben Monaten mit mi-
nus 1,5 Prozent nur noch knapp hinter dem Vorjahresergebnis. Nach wie vor hoch im Kurs stehen SUV-Modelle, die nach den ersten sechs Monaten einen Anteil von 23,4 Prozent am Gesamtmarkt
MÄDELSABEND
haben. Vor zehn Jahren lag dieser noch unter zehn Prozent. Der
Die neue Giulia steht für die Neuausrichtung der Marke Alfa,
klasse. Nach den ersten sechs Monaten ist Audi die führende Allrad-
kommt sie doch auch als Erste mit dem überarbeiteten Logo
marke in Österreich. Insgesamt setzen 22,5 Prozent aller Autokäufer
daher. Was gleich geblieben ist und alle Modelle eint, ist die
auf den 4WD-Antrieb.
feine Balance aus Tradition, Geschwindigkeit und Eleganz.
Starke Zuwächse hingegen verzeichnete von Jänner bis Juli der
Und dass Italiener etwas von Mode verstehen, ist hinlänglich
Markt der Elektro- und Hybridfahrzeuge – jedoch auf einem nied-
bekannt. Deshalb bekam auch Giulia eine formschöne Verpa-
rigen Niveau. Der Anteil am Gesamtmarkt beträgt 0,5 Prozent bei
ckung – weiblich und dennoch im Alfa-typischen technokra-
Elektrofahrzeugen und 1,1 Prozent bei den Hybriden.
Großteil der SUVs (über 80 %) kommt aus dem Klein- und Kompaktwagensegment. Leichte Zuwächse gab es heuer auch in der Mittel-
tischen Layout. Der Einstiegspreis für die rassige Südländerin liegt bei ca. 35.000 Euro, dürfte für die 510-PS-Topversion aber
Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at
wohl bis 75.000 Euro gehen.
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Designerstück
Der Sportwagen BMW i8 ist das emotionale Gegenstück zum ebenfalls elektrischen i3. Während der eine das perfekte Auto für die Stadt ist, wurde der i8 dafür gebaut, ihr zu entfliehen. Mit aufregendem Design, Elektroantrieb und Dreizylinder-Turbo-Benziner fährt der innovative i8 in eine neue Sportwagenzukunft. // TEXT: BRUNO KÖNIG, FOTOS: TOM BAUSE
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eco.nova
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A
uch noch ein
Leistung und Reichweite
kommen aus der Großserie und sorgen für
Jahr nach Markt-
Zuallererst muss man den BMW-Soundin-
keinerlei Verwirrung. Die Anzeigen wechseln
einführung des
genieuren für das gelungene Sounddesign
ihre Farbe (von Blau bis Rot) je nach Fahrmodi-
BMW-Sportwa-
gratulieren. Kein Mensch würde beim Be-
Einstellung.
gens i8 werden
schleunigen einen Dreizylindermotor unter
Günstig ist der ganze Spaß jedoch nicht.
zahlreich die
dem sündhaft teuren Carbonkleid vermuten.
Mindestens 137.000 Euro werden für einen
Handykameras aktiviert, wenn man mit
Von sportlich über kernig bis zu rotzig-frech
BMW i8 schon fällig. Dafür bekommt man
der flachen Flunder irgendwo auftaucht.
spielt die Tonleiter die gesamte Palette auf
einen reinrassigen Sportler mit umwerfen-
Das Design begeistert Groß und Klein so-
und ab. Die Systemleitung von 362 PS (231
der Optik und zukunftsträchtiger Antriebs-
wie Jung und Alt. Das Kleid des i8 kommt
PS Benzin plus 131 PS E-Motor) treiben den
technologie.
aber nicht nur optisch gut an. Es hat auch
Sportler in nur 4,5 Sekunden auf 100 und ma-
eine Funktion. Nahezu jedes Teil wurde aus
chen ihn bis zu 250 km/h schnell. Dabei stem-
aerodynamischen Gründen entwickelt und
men die beiden Motoren in Kombination ein
designt. Dies wird besonders am Heck sicht-
herrliches Drehmoment von bis zu 570 Nm.
bar: Die nach hinten zulaufende Tropfen-
Vom Fahrer kaum spürbar arbeiten beide
form ermöglicht einen exzellenten cw-Wert
Antriebseinheiten dabei überaus harmo-
von 0,26. Zusätzlich trägt der Hybrid-Sport-
nisch zusammen. Durch den Allradantrieb
ler seine charakteristischen Finnen an der
ist zudem immer ausreichend Traktion vor-
C-Säule, die damit nicht nur optische Aufga-
handen. Aufgeladen wird der Akku entweder
ben erfüllen, sondern auch die Luft optimal
über den Benzinmotor oder direkt über das
auf die hintere Abrisskante am Heckdeckel
Stromkabel.
leiten. Damit wird der i8 zum besten Beispiel
Die Sitzposition im i8 ist nahezu perfekt.
dafür, dass aufregende Optik und aerodyna-
Eng geschnittene Sportsitze geben reichlich
mische Effizienz absolut Hand in Hand ge-
Seitenhalt, entpuppen sich aber genauso als
hen können.
langstreckentauglich. Schalter und Knöpfe
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FACTS BMW I 8
• Motor: Dreizylinder-Benzin-Turbomotor plus Hybrid-Synchronmotor • Leistung: 266 kW/362 PS • Drehmoment: 570 Nm • Beschleunigung: 4,5 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 250 km/h • Testverbrauch: 6,6 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 49 g/km • Preis: ab 136.999 Euro
eco.mobil
Diskreter Hintereingang
traportion Funktionalität hinzu. Seit Autos
erweiterte Radstand garantieren Komfort und
gebaut werden, wird der Fahrkomfort laufend
mehr Raum für Passagiere und Gepäck. Eine
erhöht: Motorgeräusche werden gedämmt,
im Verhältnis 60:40 teilbare und umklappbare
Fahrwerke komfortabler gemacht und auch
Fondsitzlehne ermöglicht die Erweiterung des
das Schnellfahren fühlt sich irgendwie im-
Gepäckraumvolumens auf bis zu 941 Liter.
mer langsamer an. Vorteile, auf die man heute nur ungern verzichtet. Allerdings geht
Raum und Sicherheit
dies nicht selten zu Lasten des Fahrspaßes.
Für den Mini 5-Türer stehen zahlreiche Sys-
Glücklicherweise hatten die Mini-Ingeni-
teme wie das MINI-Head-up-Display, die
eure und -Techniker in Oxford hier etwas
Option Driving-Assistant mit kamerabasier-
dagegen: Es gelang ihnen mit dem Tiefer-
ter Geschwindigkeits- und Abstandsrege-
Fahrspaß pur und mehr Platz: das verspricht der 5-türige Mini mit weiter verbesserter Fahrdynamik, längerem Radstand, größerem Innenraum und komfortablerer Ausstattung. Wir waren mit dem Cooper D unterwegs.
setzen des Schwerpunktes, einer Verbreite-
lung sowie Auffahr- und Personenwarnung
rung der Spurweite und der Versteifung des
mit Anbremsfunktion, eine Rückfahrkame-
Chassis die perfekte Verbindung zur Straße
ra und ein Parkassistent zur Verfügung. Der
herzustellen und die Geschwindigkeit zu-
fünftürige Mini startet bei 17.790 Euro; für
rück ins Auto zu holen. Schließlich möchten
den getesteten Cooper D werden mindestens
Mini-FahrerInnen auch in einem Fünftürer
22.640 Euro fällig.
// TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG
kung mit serienmäßiger Servotronicfunkti-
E
nicht auf das typische Gokart-Feeling verzichten. Für „sicheren“ Fahrspaß sorgt unter
FACTS
anderem die elektromechanische Servolenon. Die Fahrzeugabstimmung erfolgt über den Mini-Driving-Modus „Sport, Mid und
rstmals in der langen
Green“. Für die notwendigen Pferdestärken
und erfolgreichen Ge-
sorgt der 116 PS starke Diesel, der während
schichte ist die briti-
unseres Tests mit nur 5,3 Litern auf 100 Kilo-
sche Premiummarke
meter das Auslangen fand.
nun auch im Kleinwa-
Gegenüber dem 3-Türer ist der 5-Türer um 161
gensegment mit einem
auf 3.982 Millimeter gewachsen. 15 Millimeter
5-Türer vertreten. Und der neue Mini fügt
mehr Kopffreiheit, 61 Millimeter mehr Innen-
dem spürbaren Plus an Sportlichkeit, Effizi-
raumbreite, zwei zusätzliche Türen und drei
enz, Fahrkomfort und Ausstrahlung eine Ex-
Sitzplätze im Fond sowie der um 72 Millimeter
MINI COOPER D 5-TÜRER • • • • • • • • •
Motor: 1,5-Liter-Dreizylinder-Diesel Leistung: 85 kW/116 PS Drehmoment: 270 Nm Beschleunigung: 9,4 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 203 km/h Testverbrauch: 5,3 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 95 g/km Crashsicherheit: 4**** (79 % lt. NCAP) Preis: ab 17.790 Euro
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Auf allen Vieren Mazda hat seinem neuen 6er nicht nur optische Aufwertungen geschenkt, sondern auch einen AWD-Allradantrieb verbaut. Damit wird er – speziell im Alpenland – zum ernsthaften Gegner für die deutschen Mittelklässler. // TEXT: BRUNO KÖNIG, FOTO: TOM BAUSE
W
enn man sich die heimischen Zulassungen der deutschen Mitteklasse-Autos genauer ansieht, ist der enorme Anteil an allradgetriebener Versionen auffallend. Fast jedes zweite Premiumfahrzeug ist mit Vierradantrieb ausgestattet. Obwohl Mazda mit seinem 6er gute Verkaufszahlen erreichen konnte, fehlte der beliebte 4WD im Verkaufsprogramm. Bis jetzt. Denn ab sofort gibt es sowohl die Limousine als auch den SportCombi mit AWD (All-Wheel-Drive)-Antrieb. Auch op-
tisch haben die Japaner ihrem Mittelklassemodell Auffrischungen zukommen lassen, wenn auch nur marginal. Von außen erkennt man den neuen Jahrgang an der leicht überarbeiteten Front und den neuen LED-Scheinwerfern. Mehr Veränderung zeigt sich dafür im Innenraum: Armaturentafel und Mittelkonsole wurden neu gestaltet und teilweise mit Leder umzogen; die Handbremse funktioniert nun elektrisch und die gesamte Haptik erscheint hochwertiger. Damit und mit dem Allradantrieb kommt man den deutschen Mitbewerbern einen großen Schritt näher.
Strammer Kerl Insgesamt vermittelt der Mazda6 einen strammen Fahreindruck. Sowohl die direkte Lenkung als auch das sportlich abgestimmte Fahrwerk gefallen auf Anhieb. Speziell aus engen Kurven heraus ist der AWD-Antrieb ein echter Gewinn. Dieser Eindruck sollte sich in den kommenden Wintermonaten weiter verstärken. Obwohl sich durch das Antriebsplus auch das Gewicht um rund 60 Kilo erhöht, bleibt der Mazda6 Kombi AWD mit 5,6 Litern auf 100 Kilometer sehr sparsam. Einen besonders guten Eindruck hinterlässt der 150-PS-Diesel aber nicht nur in Sachen Effizienz, sondern durch seine akustische Unauffälligkeit Die gut 2.000 Euro Aufpreis auf den frontgetriebenen Mazda6 sind also absolut gerechtfertigt und gut investiert. Für 37.190 Euro bekommt man ein toll ausgestattetes, geräumiges Mittelklasseauto, das mit dem Allradantrieb nun auch im Winter voll überzeugen wird können.
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FACTS MAZDA6 CD150 AWD ATTRACTION
• Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel • Leistung: 110 kW/150 PS • Drehmoment: 380 Nm bei 4.500 U/min • Beschleunigung: 9,5 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 201 km/h • Testverbrauch: 5,6 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 132 g/km • Crashsicherheit: 5***** (92 % lt. NCAP) • Preis: ab 37.190 Euro
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„Sprechen wir über die Zukunft“ Nächstes Jahr feiert Auto-Linser sein 125-jähriges Gründungsjubiläum. 1931 übernahm das Traditionsunternehmen zudem die Generalvertretung der Adam Opel AG und ist damit zweitältester Opelhändler Österreichs. Wie die Marke unterzieht sich Auto-Linser selbst aktuell einer Verjüngungskur – auch und vor allem im Marketing. // TEXT: MARINA KREMSER, FOTOS: TOM BAUSE
Marketing reloaded: Max Linser und Piero Salituri
100
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eco.mobil
F
amilienunternehmen
Nun gilt es, neue Zielgruppen zu erschließen.
sind eine tragende
Um junge Menschen anzusprechen, braucht
Säule der Tiroler Wirt-
es ein entsprechend frisches, neues und in-
schaft. Sie sind eng mit
novatives Marketing. Dieses spiegelt sich in
dem Land verknüpft,
der Person von Max Linser wider.
haben hier ihre Wur-
zeln. Beruflich wie persönlich. Sie erzählen
Welche Schritte werden dafür gesetzt?
ihre ganz eigenen Geschichten; jede so indi-
SALITURI: Den Startschuss bildete unser
viduell wie die handelnden Personen. Au-
Stand am Tiroler Autosalon auf der Innsbru-
to-Linser mit Sitz in Innsbruck und Buch bei
cker Frühjahrsmesse, den wir sehr penibel
Jenbach ist eines davon. Auch hinter diesem
geplant und umgesetzt haben. Erstmals wur-
Unternehmen steht eine lange Tradition.
de dabei auch ein Tanz-Flashmob organisiert,
Frauen & Autos
bei dem 20 junge Tänzerinnen plötzlich aus dem Publikum aufgetaucht sind und eine tol-
Seit vielen Jahren steht Doris Linser an der
le Show geboten haben. Bisher gab es derar-
Spitze von Auto-Linser und hat es geschafft,
tige Flashmobs nur auf internationalen Au-
das Unternehmen sicher auch durch schwie-
tomessen, in Innsbruck hingegen noch nie.
rige Zeiten zu navigieren. Sie ist nicht nur
Dass die Aktion Anklang gefunden hat, zeigte
eine von wenigen Frauen an der Spitze ei-
sich vor allem auf unserer Facebook-Seite.
nes Unternehmens im Allgemeinen. Sie ist es auch in einer eher frauen untypischen
Junges Marketing schließt natürlich
Branche.
auch die Onlinemedien mit ein. Was ist
Erfolg ist bei Auto-Linser dabei nicht zwin-
hierbei geplant?
gend mit schnellem Wachstum verknüpft,
MAX LINSER: Generell wollen wir Kanä-
sondern mit Beständigkeit. Dass sich das
le wie Facebook künftig mehr forcieren. Ich
Unternehmen so lange erfolgreich am Markt
bin gerade dabei, unsere Seite entsprechend
hält, kommt nicht von ungefähr. Doris Lin-
aufzubauen und regelmäßig zu bespielen.
Max Linser
„SCHLUSSENDLICH GEHT ES DARUM, FRISCHEN WIND INS MARKETING ZU BEKOMMEN. FACEBOOK IST EIN GUTER KANAL DAFÜR – INFORMATIV UND GLEICHZEITIG HUMORVOLL. WIR WOLLEN NAH AM KUNDEN SEIN.“
Max Linser
ser schafft es, die Qualität im Unternehmen
Als Piero das Marketing übernommen hat,
stabil hoch zu halten, Mitarbeiter zu moti-
gab es zwar eine Facebook-Seite, darauf hat
vieren und zu binden. Die Fluktuation ist
sich jedoch relativ wenig getan. Das zu än-
gering, auch zahlreiche Kundenauszeichnun-
dern, war eine unserer ersten Maßnahmen.
gen sprechen eine deutliche Sprache. Kon-
Es geht darum, den Menschen zu zeigen, was
stante Qualität zu bieten ist nicht einfach –
sich in unserem Haus tut, dass etwas pas-
generell und vor allem in der Branche.
siert – nicht nur bei der Marke Opel generell,
Mit Max Linser steht nun die nächste Gene-
sondern auch speziell bei Auto-Linser.
ration bereit, der gemeinsam mit Marketing-
Schlussendlich geht es darum, frischen Wind
mann Piero Salituri dem Unternehmen ei-
ins Marketing zu bekommen. Facebook
nen neuen, innovativen Anstrich verpassen
ist ein guter Kanal dafür – informativ und
soll. Wir trafen die beiden zum Gespräch.
gleichzeitig humorvoll. Wir wollen nah am
Piero Salituri
Kunden sein und unser positives Image auch
ECO.NOVA: Das Marketing bei Auto-
nach außen tragen. Künftig möchten wir auf
Linser wird derzeit auf neue Beine gestellt.
Facebook zudem praktische Tipps zum Bei-
Warum?
spiel aus der Werkstatt geben. So finden sich
PIERO SALITURI: Es geht dabei haupt-
auch unsere Mitarbeiter auf der Seite wieder.
sächlich darum, eine jüngere Kundenschicht
SALITURI: Es ist uns wichtig, unsere Mitar-
anzusprechen. Auto-Linser verfügt über ei-
beiter in die neue Strategie mit einzubinden
nen großen traditionellen Kundenstamm.
und die Kommunikation nach innen zu stär-
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ken. Sie sind unser wichtigstes Gut. Wir haben einen internen Newsletter etabliert und nehmen heuer erstmals mit sechs Mannschaften am Firmenlauf teil. Das ist extrem wichtig fürs Teambuilding. Denn nur mit motivierten Mitarbeitern ist eine konstante Qualität zu halten. Auto-Linser wird regelmäßig mit Auszeichnungen bedacht, wurde zur besten Opel-Werkstätte gekürt und in puncto Kundenzufriedenheit ausgezeichnet. Wie erklären Sie sich diesen konstanten Erfolg?
SALITURI: 2016 feiern wir unser 125-Jahr-Jubiläum. Ein solches Alter erreicht man nur aufgrund von Professionalität und Qualität. Auto-Linser ist ein Familienunternehmen, hinter dem eine Geschichte steht. Und ein tolles Team. Gerade Auszeichnungen zum Thema Kundenzufriedenheit machen uns besonders stolz, weil es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Beide Filialen in Innsbruck und Buch bei Jenbach haben diese Auszeichnungen bereits mehrfach erhalten. Dies ist Bestätigung und Ansporn zugleich.
„DER OPEL ADAM HAT VOR ALLEM BEI FRAUEN GROSSEN ANKLANG GEFUNDEN UND BIETET EIN TOLLES PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS. ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS DER KARL DARAN ANSCHLIESSEN KANN.“ Piero Salituri
Helfen Modelle wie der Adam oder Karl, eine jüngere Zielgruppe zu erreichen?
SALITURI: Natürlich. Der Adam hat vor allem bei Frauen großen Anklang gefunden
Doris und Max Linser mit der Auszeichnung für „Top-Kundenzufriedenheit“
und er bietet ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich bin überzeugt, dass der Karl da-
tren unterschiedliche Aktionen – wir haben
kommen beim Kauf eines Autos dabei Ermä-
ran anschließen wird können und für das
dazu schon viele Ideen, um eine tolle Präsen-
ßigungen auf Kinokarten und genießen viele
breite und jüngere Publikum ansprechend
tation auf die Beine zu stellen.
weitere Vorteile. Wir sind aktiv auf der Suche
sein wird. Wir verzeichnen vermehrt Anfra-
Der nächste Event findet in Kooperation mit
nach weiteren Kooperationspartnern, um
gen und konnten auch bereits Neukunden
den Stadtgalerien Schwaz statt. Schon jetzt
sinnvolle Symbiosen zu finden, von denen
gewinnen – einerseits natürlich durch die
steht dort ein Opel Corsa zur Besichtigung
beide Seiten profitieren.
neuen Modelle von Opel-Seite und anderer-
bereit. Am 1. Oktober wird im Rahmen des
SALITURI: Wir stecken natürlich zudem
seits durch die internen Anstrengungen und
Abendshoppings schließlich ein Rekordver-
mitten in den Vorbereitungen für das kom-
den gesamtheitlich moderneren Auftritt.
such stattfinden. Gruppen können sich da-
mende Jubiläumsjahr. Wir möchten uns
für anmelden und versuchen, so viele Men-
dabei mit mehreren Aktionen bei unseren
Welche Aktionen stehen
schen wie möglich in dieses Auto zu
Kunden für ihre Treue bedanken und ge-
in näherer Zukunft an?
bekommen. Der Sieger erhält einen 1.000-
meinsam mit Freunden feiern. Und auch
LINSER: Am 19. September wird der Karl of-
Euro-Gutschein für die Stadtgalerien.
wenn 125 Jahre ein Grund zum Zurückbli-
fiziell präsentiert. Zu diesem Termin starten
Außerdem gibt es eine Zusammenarbeit mit
cken sind – wir sprechen doch lieber über die
wir gemeinsam mit mehreren Einkaufszen-
dem Metropolkino in Innsbruck. Kunden be-
Zukunft.
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Einer für alles
Noch mehr Komfort, noch mehr Platz und mindestens genauso viel Geländetauglichkeit wie schon seine Vorgänger zeichnen die mittlerweile dritte Generation des Kia Sorento aus. Mit dem großen Koreaner ist man sowohl in der Großstadt als auch im Gelände bestens gekleidet. // TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG
D
ie Zeiten, in denen
nen hohen Bedienungskomfort. Zusätzlich
Geländewagen
kommen damit die eingesetzten Dekorele-
einfach nur den
mente noch besser zur Geltung. Das Platzan-
nächsten Steilhang
gebot ist enorm und die Sitze bequem. Bis zu
souverän meistern
1.735 Liter Gepäckvolumen kann der große
sollten, sind längst
Kia in sich aufnehmen. Das Außendesign do-
vorbei. Heute müssen die großen SUV zu-
miniert der große, senkrecht stehende Küh-
sätzlich viel Platz und Komfort bieten. Schon
lergrill in Hantelform, der mittlerweile als
die ersten zwei Generationen des Sorento be-
Erkennungszeichen aller neuen Kias gilt.
herrschten diese Disziplinen mit Bravour. Die
Der kräftige Vierzylinder-Turbodiesel mit
dritte Baureihe legt nun überall noch einmal
seinen 200 PS und 441 Nm Drehmoment
ordentlich nach.
passt hervorragend zum Charakter des So-
Länger und flacher ist der Neue geworden.
rento und überzeugt mit Durchzug und Ef-
Die Karosse ist um fast zehn Zentimeter län-
fizienz. Im Durchschnitt gönnte sich das
ger, aber 1,5 Zentimeter niedriger. Damit kann
knapp 1,9 Tonnen schwere SUV 7,4 Liter auf
der Sorento erstmals auch als Siebensitzer
100 Kilometer. Damit wird der größte unter
geordert werden. Dazu bietet er ein anspre-
den Kias zum echten Mitbewerber für SUV
chendes Design und eine umfangreiche Aus-
der Premiumhersteller.
stattung.
Unerreicht bleibt er weiterhin bei der von
Komfort und Übersicht
Kia gebotenen Garantie: Sieben Jahre oder 150.000 Kilometer sorgenfreies Fahren wird
Kaum Schnickschnack, gerade Linien und
garantiert. Der Einstiegspreis für den neuen
große Flächen dominieren den Innenraum.
Sorento liegt bei gut 40.000 Euro in der Aus-
Das ergibt mehr Platz, gute Übersicht und ei-
führung „Silber“.
FACTS KIA SORENTO PLATIN
• Motor: 2,2-Liter-VierzylinderTurbodiesel • Leistung: 147 kW/200 PS • Drehmoment: 441 Nm • Beschleunigung: 9,6 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 200 km/h • Testverbrauch: 7,4 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 174 g/km • Crashsicherheit: 5**** (90 % lt. NCAP) • Preis: ab 40.990 Euro (Silber), ab 53.490 Euro (Platin)
eco.nova
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Lifestyle Luxus & Trends
FÜR SPIELER
G
leich sechs Spiele aus dem Haus Piatnik wurden als „Spiele-Hit“ ausgezeichnet oder haben es zu-
mindest auf die Empfehlungsliste zum „Kinderspiel des Jahres“ geschafft. Und auch wir sind Fans – etwa vom römischen Würfelspiel „Ludnix“ (ab 10 Jahren, EUR 10,–), dem Bluff- und Merkspiel „Chef Alfredo“ (ab 5 Jahren, EUR 35,–) oder dem strategischen Legespiel „Cacao“ (ab 8 Jahren, EUR 20,–). Die Spiele sprechen allesamt unterschiedliche Fähigkeiten an und sind die perfekte Alternative zu Computer & Co. Nicht nur, weil sie Spaß machen, sondern auch die Kommunikation fördern.
Kreative Birke I
und gibt ihnen damit einen ganz neuen Anstrich. Jedes einzelne gedruckte Bild variiert in Farbe,
W
Schattierung und Maserung, weil auch jedes Stück Holz anders ist. Verwendet wird dafür üb-
sein Mirou zur Modenschau und präsen-
rigens nachhaltig aufgeforstetes Birkenholz. Die Bilder können ganz klassisch an die Wand ge-
tiert um 12 und 15 Uhr die neue Mode für
hängt oder dank eines ausgeklügelten Systems – ein kleines Stück Holz wird einfach in den vor-
den Winter aus seiner eigenen Kollektion
gefertigten Schlitz gesteckt – aufgestellt werden. Wie Sie zu Ihrem Bild kommen, ist ganz simpel:
sowie von ausgewählten Marken. Kiebach-
Im Onlineshop die Größe auswählen, Bild hochladen, nach Belieben einen Effekt hinzufügen,
gasse 12, Innsbruck. // www.mirou.at
n Zeiten von Fototapeten & Co. bekommen bildliche Erinnerungsstücke eine ganz neue Bedeutung. Richtig stylish – und nach eigenen Angaben absolut cool – ist eine Idee aus dem Zillertal. Elwood Woodprints aus Mayrhofen transferiert Ihre Bilder nämlich auf Holz
ZEIT NEHMEN! enn Sie am Samstag, den 19. September noch nichts vorhaben, dann haben Sie es
jetzt. Denn Michael Baumgärtner lädt in
bestellen ... und freuen, wenn’s da ist. Auch preislich sehr o.k., wie wir finden. // www.elwood.at
HIMMEL, ARSCH & ZWIRN
K 104
eco.nova
Passend dazu für Sie: In Frankreich sagt man
eine Sorge, wir sind nach wie vor ein ganz anstän-
„Mademoiselle“, in Italien
diges Magazin. So lautet schlichtweg der Name
„Signora“ und in Schwe-
eines Trachtenlabels, das eine polarisierende Fusi-
den „Fröken“. Julia Trentini
on geschaffen hat, die regionale Tracht und Voralpenhisto-
nennt junge Damen „Freu-
rie mit Subkultur und klassischer Tätowierkunst verbindet.
leins“ ... und widmet ihnen
Und eben einen etwas schrägen Namen hat. Uns gefällt’s!
ihre neue Kollektion.
// Modell Sonntag2 in Botox. Um 529,90 Euro gesehen bei
// Dirndl „Klara“ um 669,90
Heu&Stroh, Leopoldstraße, Innsbruck
exklusiv bei Heu&Stroh
eco.life
REISE.TIPP
t Von der Piste ins Bet
S‘ISCH ZEIT! MAHL
Der nächste Winter kommt bestimmt: Mit den Skiern in die Lobby fahren? Zur Halbpension à la carte speisen? Von der Panoramasauna über das ganze Tal blicken? Eine Legende des Après-Ski live erleben? Das und vieles mehr bietet das Hotel Hinterhag in Saalbach.
A
www.restaurant1809.at
restaurant1809
Gemütliche Mittagspause Gediegenes Abendambiente Firmenevents über Innsbruck Weihnachtsfeier am Bergisel
rt & Ski-in Hotel“ nennt sich das Hotel Hinterhag in Saalbach. Derartige Bezeichnungen ist man ja gewöhnt. Nicht gewöhnt ist man aber, dass diese Eigenschaften auf eine sehr authentische Art und Weise tatsäch-
lich verwurzelt sind. Bedeutet: Für die Kunst bürgt die Mutter des Hoteliers Sepp Fersterer, die international renommierte Malerin Evi Fersterer. Überall im Haus finden sich ihre großflächigen Bilder. Die Lobby wird von einer ihrer Installationen, dem Spiegelbaum, beherrscht. In diesem Hotel ist „Art“ mehr als Aufputz, hier ist die Kunst zu Hause. Auch der Begriff „Ski-in“ ist mehr als ein Marketinggag: Die Piste endet mitten im Haus ... und zwar wörtlich. Der letzte Schwung führt über den Ski-drive-in direkt in die Lobby. Im Hotel gehen mit viel architektonischem Gespür und Liebe zum Detail Altholz und moderne Materialien eine Verbindung ein, die ebenso stylish wie gemütlich ist. Wer seinen Skitag mit Après-Ski ausklingen lassen will, schwingt in der wenige Meter entfernten, ebenfalls im Familienbesitz befindlichen Hinterhag-Alm ab. Diese hat Evi Fersterer zur Legende gemacht – unter anderem deswegen, weil Evi täglich (!) um 17 Uhr das Publikum mit ihrem „Herzerltanz“ begeistert. Und das seit 1976. Wellness und Entspannung vor dem Abendessen sind ein Must, denn nach dem Motto „dolce far niente“ genießt man vom Sonnendeck aus einen unglaublichen Ausblick über Saalbach und entschwebt in der AlphaSphere-Liege. In der Panoramasauna schweift der Blick über eine fantastische Aussicht und lässt die Sorgen des Alltags weit unten im Tal zurück. Auch kulinarisch geht das Haus eigene Wege. In zwei Restaurants können die Gäste à la carte wählen – und das im Rahmen der Halbpension. Entweder im Restaurant „Herzbuam“ oder im italienisch inspirierten „Seppi’s“. Weil das Hotel ein Gesamtkunstwerk ist, ist auch ein Urlaub im Hotel Hinterhag mehr als nur Winterurlaub – es ist ein Erlebnis.
// www.hinterhag.at
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© SPAR
eco.life
V. l.: Heinz Kröll von der ErlebnisSennerei Zillertal und SPAR-Geschäftsführer Dr. Christof Rissbacher freuen sich über die neue Spezialität „Ziegen-Heumilch“ bei SPAR.
„Gar nicht zickig!“ SPAR bietet ab sofort eine neue Spezialität unter der SPAR-Qualitätsmarke an: die SPAR Ziegen-Heumilch von der ErlebnisSennerei Zillertal aus Mayrhofen.
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VIVA LA DIVA!
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rauen mögen’s gern individuell. Die Boutique Diva von Batula Hochenegg in der Innsbrucker Wilhelm-Greil-Straße ist dafür die perfekte Anlaufstel-
le. Denn hier bekommen Sie außergewöhnliche, exklusive Markenmode für jeden Anlass und jede Gelegenheit – ob Beruf oder Date. Aufrichtige, typgerechte Beratung, ehrliche Ratschläge und Stylingtipps sorgen dafür, dass Sie in
as Heumilch-Regulativ mit strengen Qualitätsrichtli-
jeder Situation umwerfend aussehen – egal welcher Typ
nien sorgt für 100%-ige Gentechnikfreiheit und dafür,
Sie sind, hier finden Sie Passendes für jede Figur und jedes
dass keine gärenden Futtermittel verwendet werden.
Alter. Bei Diva können Sie sich von Kopf bis Fuß neu ein-
Die Ziegen leben auf den Bergbauerhöfen, lassen sich im Som-
kleiden, sportlich oder elegant, finden dazu auch gleich das
mer frische Gräser und Kräuter schmecken und im Winter gibt
passende Accessoire oder ein feines Geschenk für die beste
es erlesenes Heu und mineralstoffreiches Getreideschrot. Da-
Freundin. Weil die sich’s genauso verdient hat, eine wahre
mit geht es den Tieren so richtig gut – und sie geben die beste
Diva zu sein.
Milch. „Ab sofort bieten wir unseren Kundinnen und Kunden
// Diva-Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 9.30 bis 18 Uhr,
mit der SPAR Ziegen-Heumilch ein hochqualitatives Produkt
Sa. bis 14 Uhr. www.diva-innsbruck.at
aus dem Zillertal an“, sagt Dr. Christof Rissbacher, Geschäftsführer SPAR Tirol und Salzburg.
Ziegenmilch wird immer beliebter Damit liegt SPAR voll im Trend: Schaf- und Ziegenmilchprodukte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn sie bringen Vielfalt auf den Speiseplan, überzeugen mit ihrem einzigartigen Geschmack und punkten mit wertvollen Inhaltsstoffen. Die SPAR Ziegen-Heumilch ist besonders hochwertig, sie verfügt über ei-
TRINK.TIPP
Harys & George
Qualität durch Regionalität
D
Mit der ErlebnisSennerei Zillertal hat SPAR einen Partner für
fafga zu Gast. Mitkommen werden
qualitativ herausragende Produkte gefunden. Der Familienbe-
ihre neuesten, innovativen und sti-
trieb in der dritten Generation steht seit seiner Gründung im
listisch hochinteressanten Tropfen
Jahr 1954 für höchste Produktqualität und tief verwurzelte Re-
HARYS Syrah (weißgepresst) und
gionalität. Für die Verarbeitung der SPAR Ziegen-Heumilch wird
GEORGE – der „cold-climate“-Rot-
ausschließlich silo- und gentechnikfreie Heumilch von ausge-
weinstil aus St. Georgen. Am Stand
suchten Bergbauern der Umgebung verwendet. Das garantiert
der Weinkellerei Meraner (Halle
nicht nur eine gleichbleibend hohe Qualität, sondern auch die
B1.33) stehen beide gut gekühlt be-
Pflege der heimischen Kulturlandschaft und das wirtschaftliche
reit. // www.hans-moser.at,
Überleben der Heubauern. // www.spar.at
www.meraner.at
nen natürlichen Fettgehalt von 2,8 Prozent und ist aufgrund der schonenden Herstellung bei vollem Geschmack länger haltbar.
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as Weingut Hans Moser aus dem burgenländischen Eisenstadt ist heu-
er vom 21. bis 24. September auf der
promotion
(1) – MINI ODER MAXI CUBE 214-871-11 Dieser edle Würfel mit Quarzwerk reagiert auf Berührung und akustische Signale. Ein Fingerschnipp und Uhrzeit, Datum, Temperatur erscheinen wie hervorgezaubert. Mit LED-Licht, Schlummer- und Weckfunktion. ���������������������������������������������������������ab 39,95 Euro
(2) – SOAP ROCK® „FEUEROPAL“ 214-529-11
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(3) – CRACKLE BALLS, 12ER-SET 215-604-11 Setzen Sie edle LED-Lichtakzente für Ihre Terrasse, Ihren Garten, als Party-Deko ... Ohne Kabel, ohne Stromanschluss, frei hängend oder stehend schimmern diese Solarleuchten wie Kugeln aus Eis. Ganzjährig outdoortauglich. ������������������������������������������������������������� 59,95 Euro
(4) – WC-ROLLEN-BAUM 215-833-11
(2)
(3)
Wandskulptur oder vielleicht doch Deko-Objekt? Der WC-Papierhalter mit erstaunlich vielen Talenten. Nimmt dekorativ bis zu 14 Rollen auf. Oder Frottiertücher, Schals, Kinderanoraks ... Bleibt schonend auf Abstand zu Boden und Wand. �����������������������������������������������������������������155 Euro
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(5)
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The 60s are back! Die 60er-Jahre lassen grüßen mit kurzen Kleidern und Röcken in A-Linien-Form sowie außergewöhnlichen Materialien.
M
it kurzen
anschmiegsamer Kaschmir-Doubleface, Fla-
Röcken und
nell sowie Neopren. Prägend sind Tuniken,
Miniklei-
Kleider und Miniröcke in A-Linien-Form,
dern sowie
weite Hosen mit extremen Saumlängen und
grafischen
gerippte Rollkragenpullover – sie bringen
Prints und
den typischen Sixties-Swing ins Spiel. Zu den Lieblingsstücken gehören ein goldener
rit der 60er-Jahre. Warme Honig- und Ka-
„Zaubermantel“ aus Jacquard und extrava-
ramelltöne, Winterwhite und Steinfarben
gante Rippenstrickhosen. Auch die Acces-
unterstreichen die Stimmung. Der Key-Look
soires kommen im modern interpretierten
besteht aus knöchellangem Mantel, Mini-
60er-Jahre-Style. Besonders hervorzuheben
kleid, Fedora-Hut und Stiefeln in Karreeform.
sind Veloursstiefel, kleine Umhängetaschen
Die Materialien zeigen eine immense Viel-
sowie lange Seidenschals mit Blüten zum
falt: fließender Techno-Satin, Crêpe de Chine,
Anklippen.
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Jacquards zelebriert „Honey Mood“ den Spi-
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utdoor-Komfort, Utility Style und Glamour verschmelzen zu einer kontrastreichen Einheit: Military Glam. Lässige Parkas,
Lederleggings mit Prägung und cooler Pailletten-Camouflage definieren diesen Look. Die zurückhaltende Farbwelt bewegt sich zwischen Silber, Grau, Schwarz, Oliv und Messing. Perlfang-Gestricke, Denim mit Pailletten und rustikaler Tweed sind wichtige Bestandteile in diesem
CLUTCH
mit grafischer Metallicbeschichtung € 229
Spiel aus metallischem Glanz und Naturoptiken. Charakteristisch sind Pailletten-Jogg-Pants zu Kuschelsweatern oder -jacken, Parkas mit Kaninfellfutter oder Fuchs-Kunstpelz zu Strick und Cargos zu Glamour-Tops. Leggings mit Krokoprägung, Strickpullover mit 3-D-Relief und
TRENDIGER HERRENSCHNÜRER aus Kalbsnappa mit breiter Gummisohle € 279
Chinos stehen ebenfalls hoch im Kurs. Passend dazu das Accessoires-Sortiment: Wanderstiefel mit High Heels, Stiefel mit Lammfell, Pailletten-Sneaker, Bowling-Bags und Schals mit Kapuzen aus Kunstfell.
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LIFESTYLE
h c ä r p s e G im Walther Delle Karth, Elli Marcati, Kathrin Reitz und Harald Höpperger
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel mit LR Patrizia Zoller-Frischauf und Landtagspräsident Herwig van Staa
NEUE PARTNERSCHAFT Bei der Stöttlalm – am Team7-Grün – warteten schon die starken Tiroler mit einer Stärkung.
Schmückten die Schauvitrine im Restaurant 1809 mit Trophäen: Gregor Schlierenzauer, Liz Görgl und Hannes Reichelt
1809
Alois Kluibenschädl jr., Georg Pfanzelt, Thomas Höpperger und Martin Brückl
Ein lauer Sommerabend wurde genutzt, um das neu gestaltete Restaurant 1809 am Innsbrucker Bergisel offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Kulinarisches aus der Region und jazzige Livemusik umrahmten den gemütlichen Teil des Abends. // www.restaurant1809.at
Der Möbelhersteller bene ist nach planlicht das nächste Unternehmen, das in das am Innsbrucker Sparkassenplatz ansässige Open-Innovation-Lab für nachhaltiges Unternehmertum investiert. Neben unterschiedlichen Büro- und Loungemöbeln wird bene im JOS3PH auch die erste interaktive Idea-Wall in Westösterreich installieren. Das multimediale System erlaubt es bis zu zehn Personen gleichzeitig, mittels Bluetooth-Stiften auf einer Wand zu schreiben, wobei die Elemente nur „digital“ mittels Beamer projiziert werden. Gemeinsam mit planlicht feierte man die Partnerschaft beim exklusiven Talkevent zum Thema „Neue Arbeitswelten“. // jos3ph.org
Die Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol, Hannes Gschwentner (li.) und Klaus Lugger (re.), mit Passivhausentwickler Wolfgang Feist // FOTO: VANDORY
AUSGEZEICHNET Die Bruttosieger Markus Witting und Tanja Kluibenschädl mit Stefan Föger
STARKE GOLFTROPHY Der starke Tiroler aus Telfs lud Mitte August zur ersten Föger-Golftrophy. Dafür wurden Kunden mit Architekten und Bauträger mit Freunden des Hauses zu bunten Flights zusammengewürfelt, um am Championcourse eine ganz besondere 18-Loch-Möbelrunde am Golfplatz Mieming zu gehen.
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Für ihr besonderes Passivhaus in der Innsbrucker Wohnanlage Vögelebichl 13a erhielt die Neue Heimat Tirol das begehrte Zertifikat „Passivhaus Plus“. Wolfgang Feist hat das Projekt wissenschaftlich begleitet. Das Gebäude mit 16 Mieteinheiten ist das weltweit überhaupt erste Passivhaus Plus im mehrgeschoßigen Wohnbau. Rechnerisch wird übers Jahr der gesamte Energiebedarf des Hauses selbst produziert.
BIST DU READY... WOFÜR AUCH IMMER?
Wir haben ein paar Veranstaltungen für dich herausgesucht: 5. 9. 12./13. 9. 19. 9. 19. 9. 20. 9. 26. 9. 27. 9. 2. 10. 3. 10. 4. 10.
Best of the Alps, Golf, GC Seefeld-Wildmoos Dolomitenmann, Lienz Tiroler Firmenlauf, Innsbruck Thaurer Alm Rennen MTB, Thaur Aldranser Alm Rennen, Aldrans 4. Innsbrucker NightRUN-Halbmarathon, Innsbruck Golf und Poker Challenge, Casino Seefeld, GC Mieminger Plateau Gentlemens Golf/Watterturnier, GC Innsbruck-Igls, Lans MTB Pfeistrophy, Scharnitz Rote Nasen Lauf, Innsbruck
Gewinne dein sportliches Brillen-Outfit! Schick uns dein sportliches Foto mit (irgendeiner) Brille und einem netten Post auf unsere Facebook-Seite . /isser.optik. Unter allen TeilnehmerInnen verlosen wir je eine Damen- und eine Herren – Sportbrille von Adidas. ISSER OPTIK | 2x in Innsbruck | 1x in Telfs | 1x in Seefeld | www.isser.at |
HANDLE-CREATIV.AT
eco.life
eco.life
Bernadette Zangerl und Florian Federsbacher, Kaufhaus Tyrol, mit Ilvy Rodler
Richard Norz, Barbara Schießling und Michael Kirchmair, Landwirtschaftskammer Tirol
Ilvy Rodler mit dem Mut-Creative-Team rund um Manfred Klenk
Christoph Waltl, Tyrolit, mit Freundin Grazia Gunkel und Manfred Klenk
WIR SIND KOSMETIK VISAGE INNSBRUCK Ein dermakosmetisches Fachinstitut. Unsere tägliche Arbeit kennt nur ein Ziel – die sinnvolle Anwendung von apparativer Kosmetik und hochwertiger Wirkstoffkosmetik um eine rasche, nachhaltige und sichtbare Hautverbesserung unserer Kundinnen und Kunden zu erreichen.
WIR BIETEN KOSMETIK, DIE WIRKT! SEIT 1989! Tipp des Monats: Eine Hautanalyse mit der Visia deluxe, dem wohl fortschrittlichsten Hautanalysesystem von Canfield. Es analysiert 8 verschiedene Hautbilder und misst Falten, Poren, braune Flecken, Ebenheit, Pigmente, Couperose, UV-Flecken und Bakterien. Ab € 50,00 / 45 min
Mutiges Kreativ-Heim Passend zu den hochsommerlichen Temperaturen luden die Innsbrucker Werbeagentur Mut Creative und Fotografin Ilvy Rodler zur Housewarming-Party in die neuen gemeinsamen Büroräumlichkeiten in die Innsbrucker Franz-Fischer-Straße. Gefeiert wurde in den hohen Räumen des Altbaus mit feinstem DJ-Vinyl und einer kulinarischen Weltreise.
Einzigartig in Tirol, einzigartig in ihrer Aussage.
Herbert Waltl, Festival der Träume, LH Günther Platter, Moser-Holding-Chef Hermann Petz und Tirol-Werber Josef Margreiter // FOTO: E. KASER
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IKB-Vorstand Harald Schneider, Dieter Unterberger und der Vorstand der Tiroler Sparkasse, Hans Unterdorfer // FOTO: SCHLOSS MARKETING
TIROL TRAUM
STROM MOBILISIERT
Mit modernen spektakulären, aber auch poetischen Mitteln des neuen Varietétheaters hat das Festival der Träume zu seinem heurigen 25-JahrJubiläum eine gleichermaßen sensible wie facettenreiche Liebeserklärung an seine Heimat geschaffen: den „Tirol Traum“, der von Land Tirol, der Tiroler Tageszeitung und Tirol Werbung mitinitiiert wurde. So wurde der Eröffnungsabend – und alle darauffolgenden – so bunt und vielfältig wie das Land selbst.
Im Straßenverkehr gehören Elektrofahrzeuge noch nicht zum Alltagsbild. Geht es nach der Tiroler Sparkasse und ihren Partnern, soll sich das ändern. Am Mobilitätstag Anfang August machte die Bank einmal mehr auf die ressourcenschonende Fortbewegungsart aufmerksam. Und die Sparkasse geht mit gutem Beispiel voran: Schon seit 2011 hat das Geldinstitut einen umfangreichen E-Fuhrpark. In der renovierten Sparkassengarage gibt es überdies zwei öffentliche E-Auto-Ladeplätze.
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14. tiroler firmenLauf 19. SEPTEMBER 20 15 INNSBRUCK
www.tiroler-firmenlauf.at
BRINGEN SIE IHR UNTERNEHMEN INS LAUFEN Gemeinsam zum größten Teamevent Tirols! Sei auch mit dabei beim größten Teamevent Tirols - am 19. September ist es nämlich wieder soweit, die Innsbrucker Innenstadt wird bereits zum 14. Mal Schauplatz des Tiroler Firmenlaufs. Es sind heuer erstmalig über 3.000 Teilnehmer aus mehr als 500 Tiroler Unternehmen angemeldet, welche unter dem Motto Bewegung, Gesundheit, Spaß und Teamgeist teilnehmen. Spaß und tolle Atmosphäre sind garantiert! Außerhalb des beruflichen Umfeldes etwas gemeinsam zu unternehmen, das Spaß macht, motiviert und zusammenschweißt, abseits von Büroräumen - darum geht es beim Tiroler Firmenlauf. Entscheidend ist das Teamgefühl, das durch die gemeinsame Teilnahme und Vorbereitung entsteht. Einzigartig ist die Verbindung aus Sport, Spaß, Teambuilding und gesellschaftlichem Ereignis. Der Tiroler Firmenlauf bietet ein breites Spektrum an Teilnahmemöglichkeiten, neben dem Laufbewerb mit 5,3 km gibt es auch einen Nordic Walking Bewerb, welcher 3,6 km durch die Innenstadt führt. Die Läufer und Walker starten in 3er - Teams, entweder gemeinsam mit Arbeitskollegen als “Firmenteam” oder gemeinsam mit Geschäftspartnern oder Kunden als “Businessteam”. Und für all jene, die gerne ohne Zeitdruck und Stress den Lauf erleben möchten, gibt es die Kategorien “Fun-Run” sowie “Walk-Talk“ ohne Zeitmessung.
TEAMBUILDING & NETWORKING LEICHT GEMACHT! Der Tiroler Firmenlauf ist nicht nur eine Sportveranstaltung, sondern für viele Unternehmen der erste Schritt in Richtung betriebliche Gesundheitsförderung und Teambuilding. Das Event bietet im Zusammentreffen von über 500 Tiroler Firmen ebenso eine ausgezeichnete Möglichkeit, in einem emotional positiven Umfeld Kontakte zu knüpfen, auf potenzielle Geschäftspartner zuzugehen und gemeinsam einen energiegeladenen, spannungsreichen Tag zu erleben.
GEMEINSAM LAUFEN, GEMEINSAM FEIERN AUF DER OPEN-AIR PARTY! Gemeinsam mitfiebern, gemeinsam bewegen und anschließend gemeinsam feiern! Der Spaß ist mit dem Einlauf der Teilnehmer aber nicht vorbei, im Anschluss an den Lauf steigt vor der beeindruckenden Kulisse des Landestheaters das Firmenlauffest. Es erwarten die Teilnehmer und Zuschauer kulinarische Köstlichkeiten, die Band Torpedos NG wird wie schon letztes Jahr mit einem musikalischen Feuerwerk begeistern. Es folgt die Siegerehrung der schnellsten & größten Teams. Mit dem Erlös der Tombolaverlosung zugunsten des “Netzwerk Tirol Hilft” werden wir wieder Tiroler Familien in Not unterstützen. Infos: www.tiroler-firmenlauf.at
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CRAFT-FOOD-EVENT Die Café Bar Pangea am Adolf-PichlerPlatz lud im August zum ersten CraftFood-Event. Chefkoch Eduard Fritz zauberte ein ebenso kreatives wie raffiniertes Menü, Biersommelier Gregor Lintner, Stiegl, und Inhaber Punit Sikand stellten dazu passende österreichische und internationale Craft-Biere vor. Gestartet wurde mit einer Wassermelone mit Ziegenkäse, es folgten ein Kabeljau, hausgemachte Gnocchi, rosa gebratene Lammkrone, ein knuspriger Schweinebauch, Kalbsbackerl und als Abschluss ein Lambic-Biereis. Christian Riml, Helmut Falkner und Markus Bruggler
25. GEBURTSTAG
Thomas Saller, Georg Kogler, Max Kogler, Kurt Kornherr und Mark Henderson
Phoenix-Führungsspitze: Österreichchef Gerhard Waberer, Europa-CEO Oliver Windholz, Finanzchef (Ö + CH) Andreas Eichhorn und Betriebschef (Ö + CH) Bertram Lossen
Die Ötztaler Elektroprofis Falkner & Riml haben das Vierteljahrhundert voll gemacht. Gefeiert wurde zwar mit einem Jahr Verspätung – aus der Taufe gehoben wurde der Betrieb bereits 1989 –, aber dafür umso besser. Außerdem ist man 1990 schließlich in das erste Betriebsgebäude übersiedelt. Also passt’s dann doch wieder. Das Jubiläumsjahr indes ist gekennzeichnet von großen Referenzprojekten und dem Bekenntnis zur Ausbildung von Lehrkräften. Insgesamt sind bei Falkner & Riml bis zu 100 Mitarbeiter beschäftigt.
Mark Henderson, Mario Bernardi, Giovanni Di Valentino, Volker Böhme und Christian Senn
Gerhard Waberer, Tiroler ApothekerkammerPräsident Martin Hochstöger, BM Eva Maria Posch und Oliver Windholz
FEST BEI PHOENIX
Die Bruttosieger Felix Plaikner und Ronald Csida mit Mark Henderson
GOLF AUF SCHOTTISCH Schottenberockte Golfer sieht man in Rinn selten. Doch kürzlich war es wieder so weit. Zum zweiten Mal fand hier nämlich die „Spirit of the game“-Golftrophy by Johnny Walker statt. Die Teilnehmer wurden auf dem 11. Loch von Mark Henderson von Diageo mit einer Whisky- und Rumverkostung belohnt. Umso beschwingter wurden die restlichen Löcher gespielt ...
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600 Arbeitsstunden, 8.000 Kisten auf 200 Paletten und 12 LKW-Fahrten waren notwendig, um den Warenbestand vom Standort Jenbach an einem Wochenende ins neue Vertriebszentrum nach Hall zu bringen. Die Phoenix Arzneigroßwaren GmbH bezog nämlich mit Juni ihren neuen Standort für Westösterreich. Bei der offziellen Eröffnung feierten rund 100 Apotheker aus Tirol und Vorarlberg mit. Auch das österreichische Phoenix-Management, angeführt von Gerhard Waberer, wünschte der Tiroler Niederlassung rund um Tobias Vogl viel Glück.
Der Vorstand des neuen TAWV: Bgm. Bernhard Schneider, Robert Oberguggenberger, Johann Schweigkofler und Obmann Alfred Egger
AN EINEM STRANG Nach der konstituierenden Sitzung ist es nun offiziell: Acht Tiroler Abfallverbände und Kommunalbetriebe haben sich zu einer gemeinsamen Interessenvertretung, dem Tiroler Abfallwirtschaftsverein (kurz TAWV), zusammengeschlossen. Als Obmann wurde Alfred Egger gewählt. Der neue Dachverband soll zukünftig durch den gemeinsamen Auftritt bei Bund und Land mehr bewegen. Vorrangigstes Ziel ist die Unterstützung der kommunalen Abfallwirtschaft mit einem verantwortungsvollen Wertstoffmanagement.
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