eco.nova spezial Gesundheit 2011

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eco.inhalt gesund.heit 05

es geht um die wurst Besitzt der heimische Klassiker names Wurstsemmel eine kulinarische Chance? Wir haben drei Hersteller besucht.

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28 innsbruck soll eine gesunde stadt bleiben Die Gesundheitsinitiativen der Stadt.

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gesundes land tirol Umsichtige Wirtschaftlichkeit sorgt für gesunde Krankenhäuser in Tirol. Inkl. Landesrat Bernhard Tilg im Interview.

gesundheitsratgeber Das Sortiment der heimischen Drogisten wächst und Fachwissen tut Not.

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von verhalten und verhältnissen

forschung

An seinem Körper lässt sich nur etwas verändern, wenn man ihn kenne. Wir geben Antwort auf die Frage der richtigen Ernährungsweise.

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gesund in die jahre kommen Wie das geht, lesen Sie hier.

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gesunde ernährung als treibstoff fürs hohe alter

offen für forschung Das Biozentrum Innsbruck feiert beachtliche Erfolge in der medizinischen Forschungstätigkeit.

Dr. Monika Lechleitner im Interview über Ernährung und wie man damit gesund alt wird.

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kampf um männerleben Die Uniklinik für Urologie in Innsbruck zählt zu den Vorreitern in der Prostatakrebs-Behandlung.

ehrenamt im krankenhaus Wertvoll und unbezahlbar.

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reha in bewegung

system

Stationäre oder ambulante Reha. Wohin wendet sich der Tiroler Patient?

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qualitätsvolles gesundheitsangebot Die medizinische Versorgung in Tirol befindet sich auf Topniveau. Ein Grund: die zahlreichen privaten Krankenanstalten.

tirolwerbung für ärzte-nachwuchs Droht tatsächlich ein Ärztemangel?

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warten ist doch klasse Operationstermine und Wartezeiten: Wir haben nachgefragt.

Impressum Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, E-Mail: redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin • Assistenz: Marina Kremser, Ruth Loreck • Chefredaktion: Mag. Ulrike Delacher, MSc Autoren dieser Ausgabe: Stefan Becker, MMag. Paul Salchner, Marina Kremser, Doris Penna, Uwe Schwinghammer Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Christoph Loreck, Bruno König, Mag. Sandra Nardin, Martin Weissenbrunner • Fotoredaktion: Florian Schneider, BLICKFANG photographie – Julia Türtscher • Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben) • Druck: a-print, Klagenfurt Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

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Es geht um die Wurst Tirol ist anders, denn Tirol isst besser. Wahrscheinlich war das schon immer so und galt lange Zeit als selbstverständlich – doch in den Zeiten von gentechnisch manipuliertem Getreide, geklonten Nutztieren und Pflanzen sowie weiteren originellen Produkten aus den chemischen Versuchslaboren der Welt wirkt das heilige Land wie ein Fels in der Brandung. eco.nova besuchte drei heimische Betriebe, die der Tiroler liebste Speis‘ produzieren – die Extrawurst. Dabei stand eine existentielle Frage im Mittelpunkt: Besitzt der heimische Klassiker namens Wurtsemmel eine kulinarische Chance im Wettbewerb mit der internationalen Konkurrenz, und was genau wird da in Tirol eigentlich täglich und tonnenweise verwurstet? Ein Bericht zur Lage der Extrawurst.

„Das Fleisch kommt wirklich in die Wurst?“, fragt der hygienisch perfekt verpackte, aber sonst völlig ahnungslose Reporter seinen Gastgeber Alfons Fuchs und schaut ihm fest in die Augen. Fuchs schaut gelassen zurück und nickt kurz mit dem weißen Helm auf dem Kopf: „In den Wannen haben die Mitarbeiter schon die jeweiligen Fleischarten und -mengen vorbereitet, die am nächsten Tag im Kutter zu Wurst verarbeitet werden“, erklärt Fuchs. Im Fleischwerk der Traditionsfi rma Hörtnagl aus Hall kontrolliert Fuchs als Qualitätsmanager alle relevanten Rahmenbedingungen, die für eine hygienisch optimale Produktion notwendig sind. Als gelernter Metzgermeister kennt er neben der gesamten Technik natürlich auch die ganzen Güteklassen des Fleisches. In den Stahlbehältern liegen fußballgroße Fleischstücke, die jedem Liebhaber von Steaks oder Schnitzeln sofort die Tränen in die Augen treiben – bei dem Gedanken an Wurst. Was für eine Verschwendung, denkt der Laie. „Ausdruck von Qualität“, sagt der Profi und zählt im Schnelldurchlauf die verschiedenen Güteklassen auf: In der ersten Liga spielen zum Beispiel die Pariser und die Helle Krakauer. Die Extrawurst ist im Ranking der Zutaten zwar nur zweitklassig, dafür erstklassig im Gewinnen von Auszeichnungen im Inland und auch im Ausland. Wer die Treppen der Hörtnagl-Zentrale erklimmt, wird flankiert von einer Urkundengalerie der DeutschenLandwirtschafts-Gesellschaft (DLG). „Wir sind besonders stolz darauf, dass Proben aus der laufenden Produktion jährlich die Preise gewinnen und keine

extra für den Wettbewerb gefertigte Waren“, sagt Friedrich Auer. Seit 18 Jahren leitet Auer als Geschäftsführer die Geschicke des Hauses. Täglich um 11 Uhr triff t sich der Manager mit Angehörigen der Familie im Büro des Betriebsleiters und gemeinsam mit Alfons Fuchs verkostet der kleine Kreis die frischen Proben. „Praktisch erhalten unsere Produkte im Anschluss an die Verkostung ihre Freigabe. Diese Form der internen Qualitätskontrolle besitzt Tradition und zeigt die Verbundenheit aller Beteiligten mit dem Unternehmen“, sagt Auer. Das mittelständische Unternehmen befindet sich in einem regen Verdrängungswettbewerb, doch antworten die Haller auf etwaige Expansionsgelüste um sie herum mit ganz eigenen Extravaganzen: wie der Gewürzkammer. Dort mischt Evelyn Pargger die jeweiligen Rezepturen aufs Gramm genau zusammen, die am nächsten Tag im Kutter zusammen mit dem Fleisch vermengt werden. „Natürlich würden uns die Gewürzproduzenten viel lieber komplette Mischungen verkaufen. Wir machen es aber lieber selber und behalten unsere Rezepturen für uns – das ist ein bisschen wie bei CocaCola“, sagt Fuchs, der Fuchs.

Friedrich Auer, Hörtnagl

Der ganz normale Lebensmittel-Wahnsinn Während in Tirol noch alte Tugenden wie Geschmack hoch im Kurs stehen, tobt in der Welt drumherum ein Wettbewerb um die Gunst der Kunden mit fast schon skurrilen Zügen und meist englischen Namen wie Functional Food oder Health Food (siehe Kasten

Text und Fotos: Stefan Becker

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Alfons Fuchs, Hรถrtnagl


Ein durchaus wichtiger Nährstoff ; er kann Triglyceride senken, das Blut verdünnen und kommt vornehmlich in fetten Meeresfi schen vor sowie in Leinsamen. Oder in Kapseln aus der Apotheke, wo Omega-3 als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird und vielfach über den Tresen wandert. Diagnostizierten Ärzte früher einen Vitamin-DMangel bei ihren Patienten, verschrieben sie meist Lebertran zur Behandlung und weiteren Prophylaxe. Das Fischöl gibt es auf Wunsch weiterhin im braunen Fläschchen in der Apotheke – allerdings werden seine Omega-3-Fettsäuren leicht ranzig. Kapseln dagegen halten lange und die teuren vermeiden sogar jeden Fischgeschmack. Bei den billigen offenbart er sich erst beim Verdauen. Dann vielleicht doch lieber ein Functional-Food-Ei mit zugefüttertem Benefit? Bloß: Wie viele Eier am Tag sind optimal für eine gute Versorgung und sollten es mehrere sein – trompeten dann nicht gleich die Anti-Cholesterin-Apostel zur Attacke? Schließlich stand der Verzehr von zu vielen Eiern fast über Jahrzehnte auf dem Index, bis jemand herausfand, dass das Cholesterin des Hühnereis gar nicht vom menschlichen Organismus aufgenommen wird und die speziellen Cholesterinfette im Blut zum Bau von Zellwänden unverzichtbar sind. Doch lange Zeit dominierten diverse Lobbys die Meinungen rund um das gesunde Essen, verbannten Fette aller Art vom Tisch und sangen das hohe Lied aufs volle Korn samt seinen Verbündeten. Bloß verloren die Menschen dank der modernen Ernährungsmethode kaum an Gewicht, sondern legten eher noch zu. Konnte die Lehrmeinung eventuell Fehler haben? Ganz im Gegenteil, die Gebetsmühle arbeitete noch nicht effektiv genug. So dauerte es nochmal eine Weile, bis auch jedes Kindergartenkind den Glaubenssatz „Fett macht Fett“ aufsagen konnte. Zur Belohnung gab‘s ein Zuckerl, ganz g‘scheit, später dann den Termin beim Zahnarzt, wegen fettem Karies.

Speiseplan kredenzte nur wenig Brot, etwas Gemüse, reichlich Obst, dafür aber extrem viel fetten Käse. Die Wissenschaftler nahmen den Käse unter die Hightech-Lupe und fanden darin ein hohes Maß an Omega-3-Fettsäuren. Keine Käse aus einer konventionellen Flachland-Sennerei kam auch nur annähernd an die Werte von den Almwiesen heran. Tirol legte mit der Heumilch-Kampagne nach und im Zuge der natürlichen Fütterung könnte heute auch das Fleisch vom Grauvieh-Almochsen oder Alm-Schwein mit dem günstigen Fettprofi l hausieren gehen. Denn die guten Werte sind nachgewiesen – doch punkten die Produkte allein schon durch den guten Geschmack und entwickeln sich auch ohne das Etikett „Health Food“ prächtig. Wie ernst es den Betrieben mit der Qualität ist, demonstriert Dr. Angelika Tschaikner in der SPARZentrale in Wörgl. Die Biologin und Biotechnikerin kümmert sich dort seit drei Jahren um die Qualitätssicherung im Tann-Fleischwerk. Der Produktionsprozess sei heute so organisiert, dass jede Stufe der Verarbeitung lückenlos dokumentiert werde, sagt sie und zeigt das Herzstück der Informationskette – die Chargennummer. Sie begleitet das Tier von der Weide bis in die Theke oder Packung. Was vielleicht makaber klingt, gibt dem Kunden das Gefühl größtmöglicher Sicherheit. „Da verschiedene Produkte von uns das AMA-Gütesiegel tragen, unterstehen wir sehr strengen Kontrollen. So kauft ein unabhängiger Kontrolleur in einer unserer 300 Filialen in Tirol oder Salzburg zum Beispiel eine Packung Extrawurst, lässt sie im Labor prüfen und bittet uns gleichzeitig, in den nächsten zwei Stunden herauszufinden, von welchen Bauernhöfen die Tiere stammten und welche Gewürze von welchem Lieferanten verwendet wurden“, sagt die Fachfrau. Dabei gelten für das AMA-Label ganz patriotische Bestimmungen: Die Tiere müssen in Österreich geboren sein und dürfen das Land nicht verlassen. Also keine Spritztouren ins benachbarte Ausland zum Mästen. Auch das Schlachten und Zerlegen geschieht in der Heimat, die Verarbeitung sowieso. So lautet der Kodex und diesen Prozess dokumentiert eine lange Zahlenreihe: Die ersten Ziffern trägt das Kälbchen schon am Knopf im Ohr und sie bleiben auch auf der späteren Produktpackung erhalten. Neben diesen eher formalen Kriterien gibt es auch inhaltliche Auflagen für alle Beteiligten an der Wertschöpfungskette. So dürfe zum Beispiel das von der AMA zertifizierte Borstenvieh nicht über 200 Kilo wiegen. Bringt es bei der finalen Gewichtskontrolle dann doch ein paar Gramm mehr auf die Waage, so ist das arme Schwein kein AMA-Schwein. Wofür es sich natürlich wenig kaufen kann – aber sein Besitzer könnte es.

Kleine Schritte zurück zur Natur Da machten die Schweizer eine kolossale Entdeckung: das alpine Paradoxon. Sie stellten sich die Frage, wieso gerade ihre Almbauern trotz archaischer Ernährung entgegen allen aktuellen Empfehlungen meist ein stolzes Alter erreichen konnten. Denn der

Tirols Betriebe setzen Zeichen Intern arbeiten die Spar-Betriebe mit einem hochsensiblen Sicherheitssystem, das es dem Mitarbeiter fast unmöglich mache, falsche Rezepturen zusammenzumixen, erklärt Angelika Tschaikner am rotierenden

Futter mit Funktion und andere Leckereien erklärt mit Hilfe von Wikipedia: Functional Food sind Nahrungsmittel, die mit zusätzlichen Inhaltsstoffen angereichert sind und mit positivem Effekt auf die Gesundheit beworben werden, wie probiotische Joghurtprodukte oder mit Vitaminen angereicherte Fruchtsäfte. Besondere Wirkungen auf die Gesundheit sind jedoch wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert. Health Food versus Junk Food: Unter dem Begriff der gesunden Nahrung summieren sich praktisch alle Lebensmittel, die auf möglichst natürliche bis streng biologische Art und Weise produziert werden, wobei sich das sogenannte Schrottessen auf den übermäßigen Konsum von Produkten aus dem Convenience-Bereich bezieht, wie Chips, Burger oder Pommes. Convenience Food ist der aus dem Englischen entlehnte Begriff für bequemes Essen. Damit werden vorbereitete Lebensmittel und zubereitete Speisen bezeichnet, welche die Zubereitung des Essens verkürzen und erleichtern. Typische Beispiele sind neben der Tiefkühlpizza oder Tütensuppe auch Aufschnitt wie die Extrawurst. Sie wird meist aus Rind- und Schweinefleisch unter Beigabe von Speck, Knoblauch und Gewürzen, oft auch von Kartoffelstärke hergestellt. Slow Food versus Fast Food: Rund 800 Mitglieder frönen bei Slow Food Österreich dem Genuss – und engagieren sich für traditionelle, bodenständige Produkte ihrer Region. Mittlerweile gibt es insgesamt zwölf lokale Gruppen, sogenannte Convivien. Sie knüpfen Beziehungen mit Erzeugern, organisieren Verkostungen und Seminare und engagieren sich für die „Geschmackserziehung“ in Schulen und für Erwachsene: www.slowfoodtirol.at

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„Futter mit Funktion“ ). Denn Stillstand bedeutet Rückschritt. Wem die Ideen fehlen, der verliert an Boden im Wettlauf um Marktanteile, am Ende vielleicht alles. So lautet das ökonomische Dogma, universell und branchenübergreifend. Die Erfindung oder Kreation von Functional Food galt lange Zeit als der Markt von morgen. Der Begriff suggeriert, dass ein Lebensmittel gesundheitsfördernd wirken kann, weil es entsprechende Zusatzstoffe enthält. Zumindest theoretisch, weil praktisch niemand kontrolliert, ob sich der Konsum tatsächlich positiv auf das Wohlbefinden auswirkt. Wie zum Beispiel der Verzehr von Hühnereiern, die mit der essentiellen Fettsäure Omega-3 angereichert sind.


Die E-Tikette E-Nummern werden in der EU zur Kennzeichnung von Lebensmittel-Zusatzstoffen verwendet. Zusatzstoffe sind dazu bestimmt, Lebensmittel in ihrer Beschaffenheit, ihren Eigenschaften oder ihren Wirkungen zu beeinflussen. Dazu werden sie in verschiedene Kategorien eingeteilt: Verdickungsmittel verändern beispielsweise die Beschaffenheit, Farbstoffe das Aussehen, Konservierungsmittel die Haltbarkeit von Lebensmitteln und Geschmacksverstärker machen Appetit. Derzeit sind 316 Stoffe als Zusatzstoffe zugelassen. Die Zulassung eines Stoffes durch die EFSA, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, erfolgt nur, wenn der Stoff nachweislich gesundheitlich unbedenklich sowie technologisch notwendig ist und der Verbraucher durch die Verwendung des Zusatzstoffes nicht getäuscht wird: Die Homepage www.das-ist-drin.de verschafft einen detaillierten Überblick. Weil aber nicht alle Hersteller von Lebensmitteln die strengen Auflagen erfüllen und gelegentlich zum Etikettenschwindel neigen, gibt es im Internet auch darauf eine Antwort: www.abgespeist. de. Die jüngste Seite der Food-Watch-Aktivisten scheut keine Konflikte mit den Großen der Branche, die gerne das Glutamat im Produkt verschweigen und es stattdessen harmlos „Hefeextrakt“ nennen. Weil gerade in Deutschland immer mehr billig produzierte „Klebeschinken“ oder „Gelschinken“ in den Regalen liegen, vielen Konsumenten aber unklar ist, worum es sich dabei eigentlich handelt, soll die staatlich finanzierte Homepage www.lebensmittelklarheit.de eben diese den verunsicherten Kunden verschaffen. Und Österreich? „Wir kennen Themen wie Klonfleisch oder Gammelfleisch nur aus der Presse, weil wir weder mit Tiefkühlprodukten arbeiten noch geklonte Lebewesen oder genmanipulierte Pflanzen legal in unser Land lassen – Österreich besitzt weltweit bestimmt die mit strengsten Lebensmittelgesetze“, sagte Anton Loschat.

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30 Tonnen reinste Bio-Ware wöchentlich produziert Anton Juffinger in seiner hochmodernen und 3.000 m2 großen Bio-Metzgerei in Thiersee/Marbling

Kutter. Diese Maschine gleicht einem gewaltigen Mixer: Deckel auf und hinein mit allen zuvor gescannten Zutaten – Deckel zu und im gewünschten Drehzahlbereich säbeln und sicheln sich die Messer durch die Masse. Zündet der Kutter seinen Turbo und rotiert mit 20.000 Umdrehungen in der Minute, generiert er den perfekten Brei für Frankfurter und Extrawurst – die Klassiker in Tirol und Österreich. „Zu den 32 Wurstsorten des Hauses zählt auch unsere prämierte Extrawurst, deren Geschmack auf jedes Bundesland zugeschnitten wird: Die Tiroler bevorzugen eine deftige, kräftigere Gewürzmischung, in der Steiermark wird die Extrawurst geräuchert, was bei uns kaum denkbar wäre und in Wien schon gar nicht“, erzählt Anton Loschat. Loschat leitet das Tann-Fleischwerk in Wörgl, wo 92 Mitarbeiter pro Jahr etwa 42.000 Schweine, 3.500 Rinder, 2.500 Kälber und 650 Schafe von österreichischen Landwirten verarbeiten. „Seit Jahren wird bei SPAR auch Kalblfl eisch vom edlen Tiroler Vollmilchkalb und Berglamm aus Tirol angeboten“, sagt der Chef und zaubert eine Packung „Edelbrater“ auf den Tisch – vier helle Würstchen vakuumverpackt, die Front der braunen Schachtel ziert die Banderole der Agrarmarketing Tirol, die Rückseite eine Liste mit den Zutaten sowie die Tabelle mit den Nährwerten. Als EU-Parlament und EU-Kommission noch um eine aussagekräftige Kennzeichnung für Lebensmittel stritten, hatte SPAR als Österreichs größter Lebensmittelkonzern schon längst eigene Standards bei der Deklaration seiner Produkte gesetzt (siehe „Die E-Tikette“ links). „Derzeit arbeiten wir massiv daran, dass wir die Geschmacksverstärker aus den Produkten rausbekommen“, sagt Loschat – die „Edelbrater“ verzichten bereits auf die Aminosäure mit der sympathischen Gaumenschmeichelei „süß-salzig“.

Bio-Produzenten gewinnen stetig neue Kunden Während die Experten noch debattieren, ob Glutamat bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann und Übergewicht provoziert, widmen sich die Bio-Pioniere der Familie Juffinger ganz anderen Themen. Zum Beispiel der Frage, welches BioSiegel in der Sammlung noch fehlt und ob sich trotz der strengen Standards für die Produzenten noch weitere Tiroler Bauern auf „bio“ einlassen. Denn während die vegetarische Bio-Fraktion bereits zum bäuerlichen Establishment zählt und auf dem Markt oder direkt vom Hof ihre Produkte anbietet, gelten Anton Juffinger und seine Mannschaft immer noch als Pioniere. Denn auch vierzehn Jahre nach der Gründung der Bio-Metzgerei in Kufstein agiert das Unternehmen konkurrenzlos auf dem Gesund-Sektor. Und was macht der Monopolist wider Willen? Er expandiert, baute ein neues Werk in Th iersee und produziert weiter fleißig für den deutschen Markt. Dort sitzen die meisten Kunden und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die nördlichen Nachbarn mit dem 24 Monate gereiften Bio-Schinken vertrauter sind als die Tiroler. Doch unter der Dachmarke „Bio vom Berg“ breiten sich die Schinken und Würste von Juffinger allmählich in den Regalen des heimischen Einzelhandels aus. Nicht nur als schlichte Konkurrenzprodukte, sondern fast schon als gesellschaftlicher Gegenentwurf: Der kleinen bäuerlichen Betrieben eine Chance bietet, Genmanipulation und Klonen ächtet sowie chemische Tricksereien beim Schönen und Gustieren der Produkte verbietet. Zum Wohle derer, die dem Angriff auf Geschmacksnerven und Kapitalstruktur gewachsen sind! Schließlich geht es im weitesten Sinne ja immer um die Wurst, auch bei den Entwürfen einer Welt von morgen, und das Modell „Extrawurst“ besitzt eine europaweite Strahlkraft.

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Angelika Tschaikner, SPAR

Anton Loschat, SPAR


Gesundheitsratgeber mit ganz speziellem Sortiment „Neben Heilpflanzen, Tees und Kräutern zählen kosmetische Erzeugnisse und Nahrungsergänzungsmittel zu den Hauptprodukten der Tiroler Drogisten.“ Andrea Gschwenter

Text: Paul Salchner Fotos: BLICKFANG photographie, Florian Schneider

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Drogerien boten den Kunden früher eine Reihe von Produkten an, die sie nirgendwo anders bekamen. Auch heute noch sind Drogisten Spezialisten auf ihrem Gebiet mit ganz besonderen Produkten, wie ausgewählten Kräutern oder Kosmetikerzeugnissen, aber auch Geschenkartikeln für jeden Anlass. Noch dazu verfügen sie über ausreichend Fachwissen und nehmen sich Zeit für ihre Kunden.


Apropos Drogen. Dabei denkt man doch gleich an Suchtgift, aber damit hat die Drogerie nun wirklich überhaupt nichts am Hut. Das Wort Drogerie leitet sich vom lateinischen „droges“ ab und bezeichnet einen getrockneten Stoff, wie es etwa Kräuter sind. Solche findet man heute dort in großer Auswahl. „Neben Tee, Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika zählen Kräuter zu den Grundprodukten einer Drogerie. Außerdem bieten wir Drogisten eine Reihe weiterer unterschiedlicher Produkte an. Jeder stellt sich sein eigenes Sortiment zusammen, das von Region zu Region, aber auch zwischen den Standorten in der Stadt und auf dem Land abweicht“, erklärt Andrea Gschwenter, seit sechs Jahren Berufsgruppensprecherin der Drogisten in der Wirtschaftskammer Tirol. Sie ist Inhaberin der Tee- & Kräuterdrogerie in der Haller Altstadt.

Spezialisten bei Heilpflanzen „In Bezug auf Tees und Kräuter kennen wir Drogisten uns sehr gut aus, ist doch die Kräuterkunde neben der Gesundheits- und Ernährungslehre einer der Schwerpunkte in der Drogistenausbildung. Man erwirbt dabei auch umfassendes Wissen über die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), die natürlichste und sicher auch älteste Heilmethode der Menschheit“, erklärt Geschwenter. Aber auch über viele andere alternative Heilmethoden weiß der Drogist bestens Bescheid. Diese gehen auf einen der Urväter der abendländischen Medizin zurück, nämlich auf Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim – genannt Paracelsus. Er heilte seine Patienten mit Hilfe der Natur immer „ganzheitlich“ und versuchte Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Und genau das wird in der modernen Schulmedizin häufig vergessen: Es wird eben oft nur das Symptom behandelt und die Heilung der Ursache vernachlässigt. „Selbstverständlich sind wir keine Ärzte und bei anhaltenden Beschwerden ist ein solcher unbedingt aufzusuchen, aber wir können mit unserer Beratung und unseren Produkten sehr wohl zum Wohlbefinden unserer Kunden beitragen“, meint Gschwenter.

Eine Branche mit Tradition In früheren Zeiten war es üblich, dass der Drogist sogar Arzneimittel für Mensch und Tier selbst herstellte. Zudem fertigte er auch Produkte wie Zahnpasta, Putzmittel oder Waschmittel selbst an. Als die Fotografie aufkam, deckten sich Fotografen bei ihm mit den benötigten Materialien für die Entwicklung der Bilder ein. Später waren es die Drogisten selbst, die die Fotos ausarbeiteten. Mit dem Aufkommen der Digitalkamera ließ dieser Bereich für die Drogerien stark nach und

kam dann praktisch zum Erliegen. In den 1970er- und 1980er-Jahren traten Reformhäuser auf den Markt, in denen unter anderem umweltbewusste und natürlich hergestellte Lebensmittel sowie Artikel für Körperpflege und Naturkosmetik zum Verkauf angeboten wurden. Bis dahin waren es fast ausschließlich die Drogerien, die diese Produkte im Sortiment hatten und zum großen Teil auch heute noch haben. „Diese Liste könnte man beliebig lang fortsetzen. Wir Drogisten waren im Laufe unserer Geschichte immer wieder mit solchen Entwicklungen konfrontiert. Aber es spricht für uns, dass es uns allezeit wieder gelungen ist, auf unsere Grundprodukte zu setzen und gleichzeitig unser Sortimentsbild harmonisch abzustimmen. Ich sehe diese ständige Herausforderung nicht als Bedrohung unseres Berufsstandes, sondern als fruchtbringende Evolution für uns Drogisten“, meint Gschwenter.

Selbstvertrauen dank Kompetenz Eine Stärke der Tiroler Drogisten ist sicher auch, dass sie sich Zeit für ihre Kunden nehmen und auf deren Wünsche eingehen. „Wenn ein Kunde glücklich unser Geschäft verlässt, weil wir ihm weiterhelfen konnten, dann haben wir alles richtig gemacht“, ist die Berufsgruppensprecherin der Tiroler Drogisten überzeugt. Ein zunehmend wichtiger Bereich von Fachdrogerien ist das Thema Geschenkideen. Wenn man aufmerksam dort herzumstöbert oder sich vom Drogisten beraten lässt, findet man garantiert etwas für seine Liebsten zuhause oder für Freunde und Bekannte: Kosmetika, Teegeschirr usw. „Insbesondere für Anlässe wie Weihnachten, Geburtstage oder Jubiläen halten wir Drogisten tolle Geschenkideen parat. Neben der Beratung bieten die meisten Drogisten auch einen Verpackungsservice direkt im Geschäft an“, so Gschwenter. Insgesamt sei es wichtig, als Fachdrogerie neben der Beratung auch mit Service zu punkten und damit eine hohe Kundenbindung zu erreichen.

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Die heutigen Fachdrogerien entwickelten sich aus den mittelalterlichen Arzneimittelhandlungen, die oft mit alchemistischen Werkstätten geführt wurden. Lange Zeit war es aber nur Apotheken vorbehalten, Heil- und Giftkräuter zu verkaufen. Erst die kaiserliche Verordnung vom 17. Juni 1886 gestattete den Drogerien, Kräuter als Arzneidrogen anzubieten.

„Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit möchten wir das hohe Fachwissen und die Beratungskompetenz der Tiroler Drogisten herausstreichen.“ Karl Lamprecht

Verbundenheit mit der Heimat Nach Möglichkeit versuchen die Tiroler Drogerien heimische Produkte anzubieten. Damit leistet man einen wichtigen Beitrag zur Regionalität und Nachhaltigkeit, die in aller Munde ist. „Natürlich ist es für die Umwelt und die heimische Wirtschaft besser, wenn die Produkte gleich ums Eck produziert werden. Der Kunde schätzt zudem, wenn er verlässlich weiß, wo genau diese herkommen und wer sie erzeugt hat“, meint Gschwenter. Seitens der Wirtschaftskammer versucht man auf die Bedeutung des Fachdrogisten als traditionellen Gesundheitsberuf hinzuweisen. „Der Drogist war schon immer der Ratgeber in der Pflanzenheilkunde. Durch die derzeitige gesetzliche Lage darf er aber auf diese jahrhundertelange Erfahrung leider kaum mehr zurückgreifen. Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir auf diese Kompetenz der Drogisten hinzuweisen. Mit ihren Tees, Kräutern oder Vitaminprodukten sind sie nämlich ein wesentlicher Faktor in der Präventivvorsorge“, meint Karl Lamprecht, Gremialgeschäftsführer, Handel mit Arzneimitteln, Drogerie- und Parfümeriewaren sowie Chemikalien und Farben.

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Unser gesamtes Leben richtet sich bewusst oder unbewusst nach Rhythmen und Kreisläufen. Auch unser Körper ist solchen unterworfen. Diese gehen jedoch nicht immer mit unserem tatsächlichen Tagesrhythmus einher. Die Folge: Unbehaglichkeit, ein ungutes Körpergefühl, Übergewicht. Und weil das so ist, ist das Thema „Gesundheit“ seit einiger Zeit immer mehr zum Teil des persönlichen Lifestyle geworden. Auf sich zu schauen und Acht zu geben, rückt ins Blickfeld, auch weil – oder gerade deshalb – die immer schnelllebigere Zeit ihren Tribut verlangt.

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Von Verhalten und Verhältnissen Morgens ein rasches Frühstück oder überhaupt nur eine schnelle Tasse Kaffee, mittags ein noch schnellerer Snack und abends die geballte Ladung Essen, die man unterm Tag versäumt hat. Schließlich hat man jetzt Zeit dafür … Die Hektik des Alltags hat dem Menschen seinen natürlichen Rhythmus genommen. Wir haben verlernt, auf unseren Körper, unsere Stimmungen und unser Befinden zu hören, und richten uns fast ausschließlich nach äußeren Gegebenheiten. Unsere eigene Gesundheit gerät ins Hintertreffen. Immer mehr Menschen haben diesen Teufelskreis erkannt und möchten ihn durchbrechen. Oft auch mit neutraler Hilfe von außen. Wie mit dem diplomierten Sportlehrer Friedhardt Pilz, der mit changemed auf den natürlichen Lebenskreislauf rückbesinnt. Denn nur wer seinen Körper versteht, kann an ihm arbeiten. Und auch wenn unser Körper ein hochkomplexes Zusammenspiel verschiedenster Faktoren ist, so sind seine Basis und seine Grundfunktionen durchaus logischen Vorgängen unterworfen.

versorgt, um damit wiederum dem Körper Wärme und Energie zuzuführen. Deshalb ist die Nahrungsaufnahme an sich sehr wichtig, da die Magermasse auf keinen Fall unterversorgt werden sollte. Damit sich die Zellen öffnen, um die lebenswichtigen Stoffe aufzunehmen und Blutzucker abzubauen, braucht es das in der Bauspeicheldrüse produzierte Insulin. Wie viel Nahrung – vor allem Kohlenhydrate – ein Mensch täglich zu sich nehmen sollte, ist sehr individuell und abhängig vom jeweiligen Energiestoff wechsel in der Muskelzelle. Und genau hier setzt das Konzept von changemed an: Es berechnet neben dem Körperfettanteil die Größe der Zellmasse und ermittelt somit den genauen persönlichen Nahrungsmittel-Tagesbedarf. Denn führt man mehr Nahrung zu als die Zellen verarbeiten können, werden mit der Restenergie andere Zellen gefüttert – die Fettzellen. Und im Gegensatz zu den Leber- und Muskelzellen können sich diese beliebig vermehren und sind zudem ein ideales Depot.

Nicht das Gewicht auf der Waage macht krank …

Die Zeit machts

… sondern der Anteil an Fett daran. Grundsätzlich besteht unser Körper aus einer Mager- und einer Fettmasse, wobei in der fettfreien Masse unter anderem unsere Organe und Muskeln sitzen. Wenn wir nun Nahrung (Kohlenhydrate, Fette) zu uns nehmen, wird damit zuerst die fettfreie Masse – Leber- und Muskelzellen –

Neben einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Nahrungszufuhr und Aufnahmefähigkeit, um im gesunden Fettbereich (Fett an sich ist ein intelligentes und hormonaktives Körperorgan und lebenswichtig) zu bleiben, kommt es vor allem darauf an, WANN gegessen wird. Und auch hier hilft es, wenn man den Kreislauf des Körpers versteht.


Und jetzt kommt das eigentliche Problem: Viele Menschen verschieben das Essen auf den Abend, weil es der (Arbeits-)Alltag vermeintlich nicht anders zulässt. Doch dies ist der denkbar ungünstigste Zeitpunkt zur Nahrungsaufnahme, weil sich der Körper bereits im

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Morgens erreicht die Hormonproduktion – Cortison, Adrenalin, Triiodthyronin und Thyroxin (Schilddrüsenhormone) – ihren Höhepunkt und kurbelt damit den Stoff wechsel gehörig an. Das heißt, Nahrung, die jetzt aufgenommen wird, wird sehr gut verwertet. Deshalb sollten morgens Kohlenhydrate am Plan stehen, ebenso hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralien (Vollkornbrot, Müsli, Geflügelwurst, Honig, Marmelade, Früchte …). Auch mittags ist unser Körper auf Nahrungsaufnahme vorbereitet – Salat, Fisch, mageres Fleisch, Kohlenhydrate nach persönlichem Bedarf. Im Laufe des Tages nimmt der Stoff wechsel jedoch immer mehr ab, deshalb ist u. a. der Nachmittagskuchen für den Körper ein No-go. Auch wenn der Biorhythmus des Menschen gegen 15 Uhr seinen Tiefpunkt erreicht und man dies gern mit etwas Süßem ausgleicht. Doch was passiert? Der süße Zucker führt zu überhöhter Insulinausschüttung, weil der aufgenommene Zucker und die Fette so rasch als möglich aus dem Blut abgebaut werden wollen. Diese Menge kann von den „guten“ Zellen jedoch nicht mehr aufgenommen werden. Ergo: Rein in die Fettzelle. Mögen Sie auf Süßes dennoch nicht verzichten, nehmen Sie es am besten gleich nach dem Essen zu sich, so wird es quasi mit dem Mittagessen gemeinsam verstoff wechselt.

„Ruhemodus“ befindet und meist schon mit der Melatoninproduktion (steuert den Tag- und Nachtrhythmus) beginnt. Er switcht vom Energiestoff wechsel in den Baustoff wechsel, wobei unter Baustoffen Eiweiß verstanden wird. Eiweiß ist die Grundsubstanz für die Muskulatur, die Haut, Blut, Hormone und das Bindegewebe und damit immens wichtig für den Körper(bau). Abends sollte also auf wenig, aber eiweißreiche Kost zurückgegriffen werden. Alles andere kann unser Körper nicht mehr verwerten, auch Magen- und Darmfunktion sind bereits heruntergefahren. Der Schlaf dient der Regeneration des Körpers, nicht der Nahrungsverwertung, wodurch der Speisebrei im Darm einfach liegen bleibt und es zu Gärung und Fäulnis kommt. Dies kann zu Blähungen bis hin zur Schädigung der Darmwand führen.

Mit Maß zum Ziel changemed entwickelt gemeinsam mit dem Teilnehmer ein individuell abgestimmtes Ernährungskonzept, bei dem man lernt, seinen Körper zu verstehen und auf ihn zu hören, und das auf lange Sicht Sinn macht. Es geht nicht darum, kurzfristig nach strenger Diät zu leben und sich zu kasteien. Vielmehr geht es um ein gesundes Maß und eine Veränderung des persönlichen Lebensrhythmus. Das Verhältnis an Nahrung muss zum persönlichen Verhalten passen, um gesund und schlank zu werden bzw. zu bleiben.

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Weitere Infos: changemed Friedhardt Pilz Peter-Mayer-Straße 14 6020 Innsbruck Tel.: 0512/58 83 21 office@changemed.at www.changemed.at

Kontakt Dr. S. Almasbegy Fachärztin für Chirurgie Andreas-Hofer-Straße 4 A-6020 Innsbruck Tel.: +43/512/586304 s@almasbegy.at www.almasbegy.at

Fettabsaugung in Lokalanästhesie Die Liposuction ist wohl einer der häufigsten Eingriffe in der Ästhetischen Medizin. Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten haben junge und ältere Menschen, Frauen wie Männer mit kleineren oder größeren Fettpölsterchen zu „kämpfen“. Manche haben bereits eine Vielzahl von Diäten hinter sich gebracht um mit dem bekannten JoJo Effekt schließlich mehr zu wiegen denn je, andere konnten zwar eine dauerhafte Gewichtsreduktion erzielen, die Form der Figur (z.B. ausgeprägte Reiterhosen) aber trotz eines Idealgewichts nicht optimieren. Wieder andere stört zeitlebens ein kleines Bäuchlein. Hier kann nun eine in lokaler Betäubung vorgenommene Fettabsaugung Abhilfe schaffen. Der Eingriff erfolgt ambulant und kann die Patientin / der Patient am selben Tag wieder nach Hause gehen. Der Befürchtung, dass nach der Fettabsaugung ein Hautüberschuß zurückbleibt kann mit der richtigen Operationstechnik vorgebeugt werden, wodurch im Gegenteil sogar noch eine Straffung der Haut erzielt wird und sich diese an die abgesaugten Regionen wieder glatt anlegt. Sollte man vor einer Liposuction noch abnehmen? Eine Gewichtsreduktion sollte erst nach der Absaugung angegangen werden – ausgenommen bei starkem Übergewicht. Der Körper „holt“ sich nämlich sozusagen das Fett von einer anderen Stelle als der abgesaugten, sodaß man daher nach der Liposuction wesentlich effizienter abnimmt. Hilft die Fettabsaugung gegen Cellulite? Fast 90 % aller Frauen haben Cellulite in unterschiedlicher Ausprägung. Dies hängt mit der Struktur des weiblichen Bindegewebes zusammen und ruft im Bereich der Fettpölsterchen oft unschöne Dellen hervor. Durch die Reduktion des Fettgewebes im Rahmen der Liposuction wird daher auch die Cellulite deutlich verbessert. Bei starker Ausprägung kann aber zusätzlich im Anschluß an die Liposuction eine Behandlung mit Endermologie, Radiofrequenz oder Akustischer Welle erfolgen.

Dr. med.

Almasbegy Fachärztin für Chirurgie

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Gesund in die Jahre kommen – aber wie? Man kann nicht früh genug damit anfangen und trotzdem ist es nie zu spät: Gesund älter werden. Menschen mit 50 sind ja keineswegs alt, aber sie sollten so weise sein, den Weg in ein hohes Lebensalter voller Würde, physischer und psychischer Gesundheit und Qualität zu kennen und sich danach richten. „Denn es kommt nicht so sehr darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.“ (Werner Mitsch, deutscher Aphoristiker)

Text: Petra Paur

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Die moderne Alternsforschung bringt es auf einen kurzen, aber vielsagenden Nenner: Die fünf Ls – Lieben, Lachen, Laufen, Lernen und Laben – gelten als Vorbeugung und Heilung von Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter gehäuft auftreten. Gemäß dem Motto „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ widmen wir uns dem ersten „L“, dem Laufen:

Bewegtes Leben Es gibt laut Sportmedizinern eigentlich keinen Grund, der gegen körperliche Aktivität spricht. Sport empfiehlt sich in jedem Alter – einerseits als präventivmedizinische Maßnahme gegen altersbedingte Abbauprozesse wie Osteoporose (Knochenschwund) und Sarkopenie (Muskelatrophie) und andererseits als Therapie bei jeglicher Form von


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vität kann diesen Prozess verlangsamen, vermeiden und sogar rückgängig machen. Die Muskulatur ist das größte Organ, das Zucker aufnimmt und Fett verbrennt und somit Einfluss auf den Stoff wechsel nimmt.“ Blutzucker und Plasmainsulin werden durch körperliche Betätigung reduziert, Blutfette günstig beeinflusst und der Energieumsatz gesteigert. Durch regelmäßigen Ausdauersport tritt ein sogenannter Betablocker-Effekt auf, der den Blutdruck senkt, das gesamte Gefäßsystem wird ‚sauber‘ gehalten und auch der Hormonhaushalt und das Immunsystem ‚kommen oder bleiben in Schwung‘. Allerdings sollte man nicht wild drauflostrainieren, sondern sich ein individuelles Training erstellen lassen, das die motorischen Grundeigenschaften Muskelkraft und Ausdauerleistungsfähigkeit optimiert. Auf die richtige Dosis von Trainingsintensität, -dauer, -häufigkeit und -umfang kommt es nämlich an und gerade beim Krafttraining muss der genaue Bewegungsablauf erst erlernt werden, um Verletzungen zu vermeiden.“ Dr. Moosburger war einst selbst Leistungssportler und ist nunmehr überzeugter Hobbysportler, der auch als Sportcoach fungiert. Wer sich direkt hilfreiche Tipps zu Sport und Ernährung holen möchte, klickt auf die Website von Dr. Moosburger unter www.dr-moosburger.at.

Nahrung – Treibstoff für den Körper

chronischer Erkrankung. Allerdings gilt es dabei einiges zu beachten, damit man den größten Nutzen erzielt. Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen reiner Bewegung und einem individuell abgestimmten Training, das Wachstumsprozesse im Körper auslöst. Ausdauertraining gilt als wirksame Prophylaxe gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ab 50 gewinnt Krafttraining mehr an Bedeutung, weil es hilft, die Muskulatur als wesentliches Stützelement des passiven Bewegungsapparates aufzubauen. Kräftige Muskeln bedeuten auch starke Knochen. Soll das Training möglichst effi zient und verletzungsarm vonstatten gehen, empfiehlt sich eine fachärztliche Beratung durch den Sportmediziner oder zumindest eine Beratung durch einen gut ausgebildeten Fitnesstrainer.

Sport als Medikament Dr. Kurt A. Moosburger ist Internist, Sport- und Ernährungsmediziner mit Praxis in Hall und kennt fast alle Geheimnisse rund um den Gesundheitsfaktor Sport. „Ab dem 30. Lebensjahr verliert ein körperlich inaktiver Mensch jährlich ca. ein Prozent seiner Muskelmasse, ab 50 baut man vermehrt Muskel- und Knochenmasse ab. Körperliche Akti-

Ganz entscheidend für die Gesundheit ist auch, was wir unserem Körper täglich an Lebensmitteln zuführen bzw. zumuten. Der Traditionelle Chinesische Mediziner spricht vom Ernährungs-Chi, der Lebensenergie in Form von Nahrungsmitteln, und empfiehlt die Zubereitung nach der Fünf-ElementeLehre. Bei der Zubereitung von Nahrung gibt es viele Philosophien, ausschlaggebend ist aber die Qualität und Zusammensetzung unserer Ernährung sowie die Zufuhr diverser Vitamine und Spurenelemente, deren Bedarf im Alter steigt. Mehr dazu im Interview mit Internistin und Ernährungsspezialistin Dr. Monika Lechleitner, Ärztliche Direktorin am Landeskrankenhaus Hochzirl.

Dr. Kurt A. Moosburger

Was Hänschen nicht lernt ... Entgegen landläufiger Meinung ist das menschliche Gehirn ein Organ, das in jedem Alter fähig ist, neue neuronale Schaltungen zu bilden und somit Neues zu lernen. Und manch‘ einer hat ja auch erst in der Pension Zeit, seinem Hobby zu frönen oder ein neues zu entdecken. Ob man sich entschließt, einen Computereinstiegskurs mit Textverarbeitung zu besuchen, das Einmaleins des „Handyfonierens“ zu erlernen, um endlich die SMS vom Enkel lesen zu können, oder Tai-Chi, Yoga oder Power-Walking auszuprobieren; die Angebote sind vielfältig und der Markt boomt; handelt es sich bei der Zielgruppe 50 plus doch um jene mit der stärksten Kaufkraft. Tatsache ist, dass jegliche Form der geistigen Betätigung auch Gehirntraining ist und gut gegen Alzheimer, Demenz und Co. Die Volkshochschule Innsbruck

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krankungen. Er prognostiziert, dass diese Zahlen in den nächsten Jahren kontinuierlich ansteigen werden und auf die Tiroler Gesundheitslandschaft somit eine volkswirtschaftliche und betreuungstechnische Lawine zurolle. Der ambitionierte Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie sowie Psychiatrie und Neurologie will deshalb einen Schwerpunkt für psychische Alterserkrankungen schaffen und Spezialambulanzen etablieren. Mit den bisher genannten „Lebensweisheiten“ kann man ein Stück weit diesen Erkrankungen vorbeugen. Wenn man bereits betroffen ist, helfen Pharmakaeinsatz, Psychotherapie und psychosoziale Maßnahmen.

Lachen und Lieben

(www.vhs-tirol.at) bietet spezielle Angebote wie beispielsweise ganzheitliches Gedächtnistraining oder Feldenkrais und spezifische Bewegungsangebote wie Osteofit oder „sanfte Gymnastik“ in ihrem explizit für Senioren ausgewiesenen Teil des Programms. Darüber hinaus gibt es auch Fitnessstudios und Bewegungszentren, die ihr Programm speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausrichten. Diverse Anbieter berichten aber auch, dass Senioren gar nicht so begeistert sind, aufgrund ihres Alters in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden. Und prinzipiell kann auch jeder jederzeit alles machen. Man ist schließlich so jung, wie man sich fühlt. Besonders empfehlenswert ist auch das LifeKinetik – ein Bewegungsprogramm zur Gehirnentfaltung in jedem Alter (www.mental-wave.biz oder www.lifekinetik.de). Was man alles tun und lassen könnte, erfährt man sicherlich auch auf der diesjährigen „Senaktiv“Messe vom 11. bis 13. November.

Verwirrt und depressiv im Alter? Verlust von Gehirnleistung und/oder Lebensfreude im Alter ist ein nicht zu unterschätzendes Phänomen unserer Gesellschaft. Laut Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner – seit April Ärztlicher Leiter des Primariats A für Psychiatrie und Psychotherapie am Landeskrankenhaus Hall – leiden derzeit in Tirol 8000 Menschen an Demenz, hinzu kommen 3000 ältere Menschen mit Depressionen und Angster-

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Die Lebensfreude ist zweifelsfrei ein zentraler Aspekt von Lebensqualität. Humor sollte immer Bestandteil des Lebens sein, sofern einem die Stürme des Lebens nicht zu sehr ins Gesicht wehen, und selbst dann entscheidet die Lebenseinstellung darüber, ob man Ereignisse als kurzfristige Irritation oder „Katastrophe“ wahrnimmt. Und jeder reagiert anders auf die Herausforderungen des Lebens. Manche behaupten, Lachen sei die beste Medizin. Die Lachmuskeln kräftig stimuliert hat kürzlich die österreichweit bekannte und beliebte ehemalige TVModeratorin und Buchautorin Chris Lohner mit ihrer Vorstellung „Ich will keinen Seniorenteller“ im Casino Innsbruck. Auf Einladung des Vereins licht. blicke – demenz.hilfe.tirol inszenierte der Regisseur und Autor Uli Brée das Buch der englischen Journalistin, Kolumnistin und Buchautorin Virginia Ironside. Chris Lohner verkörpert die Titelheldin, die sich freut, 60 zu werden, und Umtriebige, die sich in VHS-Kursen tummeln, hasst. Viel lieber widmet sie sich ihrer Rolle als Großmutter und stürzt sich in eine neue Romanze mit ihrem alten Schwarm. Was uns prompt zum nächsten und vorläufi g letzten „L“ aus dem „Nähkästchen“ der Alternsforscher führt. Der Liebe.

Liebe als Lebenselixier Liebe hat viele Facetten und an vorderster Stelle sollte die Selbstliebe stehen. Beim biblischen „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ sollte eben der zweite Teil nicht vergessen werden und ist die Voraussetzung, um den ersten zu erfüllen. In jeder Lebenslage ist die Liebe zu den nächsten Bezugspersonen, Freunden, Partnern und auch zum Beruf oder Freizeitinteressen wesentlicher Bestandteil eines erfüllten Lebens. Körperliche Liebe ist dabei gleichermaßen wichtig und gesund wie die Herzensliebe oder auch die Spiritualität. Am besten hält man es mit Paracelsus, der einst gemeint hat, dass die Liebe der höchste Grund der Arznei sei, und damit die Weisheit schlechthin „gepachtet“ hat.

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Das Geschäft mit illegalen Arzneimitteln boomt 10 bis 30 Prozent der verkauften Arzneimittel in Asien, Afrika und Lateinamerika sind nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO gefälscht. Während der gemeinsamen Tagung der Österreichischen und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft in Innsbruck diskutierten Experten unter anderem die Auswirkungen dieser Entwicklung. Im Zeitalter von Fernreisen und Internet stellen gefälschte Arzneimittel auch bei uns ein schweres Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar.

Aus Kostengründen werden heute etwa 80 Prozent aller Arzneistoffe in China und Indien produziert. Die „Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft e. V.“ (DPhG) geht davon aus, das der Druck, immer günstiger produzieren zu müssen, die Hersteller dazu zwingt, die Herstellung von Wirkstoffen und die Fertigung von Zwischenprodukten in immer neue Länder auszulagern. In Asien hergestellt, in Ungarn oder Rumänien verpackt, in Malta kontrolliert: Solche „Reiserouten“ sind für Arzneimittel längst keine Ausnahme mehr. Zwar müssen die Hersteller im Ausland die gleichen Qualitätsanforderung erfüllen wie die hier ansässigen Unternehmen, doch wird es im Zeitalter der Globalisierung zunehmend schwieriger, die Hersteller im Ausland wirksam zu kontrollieren, warnt die DPhG.

Illegale Lifestylepräparate An den Grenzen werden daher immer häufiger gefälschte Arzneimittel sichergestellt. Im aktuellen „Produktpiraterie-Bericht“ des Finanzministeriums gehören gefälschte Arzneimittel zur gefährlichsten Form der Produktfälschungen. Der Zoll hat allein im Vorjahr rund 17.000 gefälschte Medikamente in Österreich aus dem Verkehr gezogen. Die beschlagnahmten Fälschungen stammen fast ausschließlich aus Asien und sind über illegale Vertriebswege im Internet und dem Versandhandel nach Österreich gekommen. Ganz oben auf der Liste stehen Lifestylepräparate wie Potenzmittel, Diätpillen oder Haarwuchsmittel. Untersuchungen haben aufgezeigt, welchen ungesunden Cocktail diese Arzneien enthalten können: Ziegelstaub, Markierungsfarbe für den Straßenbau, Sand, aber auch gesundheitsgefährdende pharmakologische Wirkstoffe. Doch längst betreffen Arzneimittelfälschungen auch „gewöhnliche“ Wirkstoffgruppen, z.B. Antibiotika, Schmerzmittel oder Verhütungsmittel wie die „Pille“, wie Untersuchungen aus Deutschland gezeigt haben. „Im illegalen Internethandel ist jedes zweite Präparat gefälscht“ sagt Manfred Schubert-Zsilavecz, Präsident der DPhG und Leiter des Zentrallabors Deutscher Apotheker (ZL). Dementsprechend rät Martin Höchstöger, Präsident derTiroler Apothekenkammer und des Apothekerverbandes: „Finger weg von falschen Pillen aus dem Katalog oder dem Internet!“

Geldstrafen zu wenig Trotz der Risiken bestellen Österreicher immer häufiger gefälschte Medikamente im Internet. Dementsprechend landen auch mehr Medikamente zur Überprüfung in den Labors von Andreas Mayrhofer, dem Leiter der Abteilung pharmazeutisch-chemische Analysen der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH). „Seit 2009 sind gefälschte Arzneimittel die Nr. 1 bei Beschlagnahmungen.“ Auch aktuelle Zahlen der WHO bestätigen, wie gut das Geschäft mit illegalen Medikamenten im Internet boomt: Im Vorjahr wurde mit gefälschten Arzneimitteln weltweit ein Umsatz von 75 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Das ist eine Steigerung von mehr als 90 Prozent. Angesicht dieser Zahlen kritisiert Mayrhofer vor allem die zu niedrigen Strafen für gefasste Täter. „Nur Geldstrafen sind zu wenig, hier braucht es Haftstrafen.“

Tagung in Innsbruck Das Thema Arzneimittelfälschungen stand auf dem Programm der gemeinsamen Tagung der Österreichischen und Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft. Vom 20. bis 23. September fand diese an der Universität Innsbruck statt. Rund 600 Wissenschaftler sowie Apotheker aus dem In- und Ausland diskutierten über aktuelle Trends in der pharmazeutischen Forschung.

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Text: Barbara Hoffmann Foto: iStockphoto

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Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner, Ärztliche Direktorin am LKH Hochzirl

Gesunde Ernährung – der Treibstoff, mit dem man bis ins hohe Alter gut fährt Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner ist Ärztliche Direktorin am LKH Hochzirl und international renommierte Fachfrau für internistische Erkrankungen. Damit man erst gar nicht erkrankt, kann man selbst einiges tun bzw. unterlassen. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel doch erheblich und so gilt nach wie vor: Man ist, was man isst!

Text: Petra Paur Foto: BLICKFANG photographie

eco.nova: Wie kommt die Generation 50+ fit ins Alter? Was muss man beachten? Monika Lechleitner: Im mittleren Lebensalter entscheidet der Lebensstil über Lebensqualität und Gesundheit. Gesunde Ernährung, Erreichen eines Normalgewichts, regelmäßige Bewegung und Nichtrauchen sind wichtig, um beispielsweise Herzinfarkt und Schlaganfall zu verhindern, aber auch um in körperlicher und geistiger Frische ein hohes Lebensalter zu erreichen. Die Einnahme von Vitamin D und eine ausreichende Calciumzufuhr helfen, einer Osteoporose vorzubeugen und die Muskelmasse, die ebenfalls mit zunehmendem Lebensalter abnimmt, zu erhalten. Wichtig erscheint auch eine vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung. Wie soll sich die Nahrung bei den so genannten „Best-Agers“ idealerweise zusammensetzen? Die Leitlinien wissenschaftlicher Fachgesellschaften nehmen hinsichtlich der Ernährungsempfehlungen vor allem Bezug auf das Herz-Kreislauf-Risiko. Die

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tägliche Energiezufuhr sollte zu 45–60 % aus Kohlehydraten, zu 30–35 % aus Fett und zu 15–20 % aus Protein bestehen. Obst und Gemüse sind von Vorteil, um ausreichend Ballaststoffe und Vitamine zuzuführen. Der Anteil gesättigter Fette sollte unter 7 % und die Cholesterinmenge unter 300 mg/Tag betragen. Für Omega-3-Fettsäuren, wie alpha-Linolsäure und Fischöle, ergeben sich Hinweise auf mögliche Schutzeffekte gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele dieser Empfehlungen finden in der mediterranen Ernährung Umsetzung. Hat man im Alter erhöhten Bedarf an bestimmten Nahrungsmitteln oder anders gefragt: Gibt es gravierende Unterschiede zur Ernährung in jungen Jahren? Grundsätzlich zeigt sich im Erwachsenenalter mit zunehmendem Lebensalter bis zum 65. bzw. 70. Lebensjahr eine Neigung zur Gewichtszunahme. Im hohen Lebensalter besteht die Neigung zur Gewichtsabnahme, zum Auftreten von Mangelzuständen, zum verstärkten Abbau von Skelettmuskulatur


Kann die Ernährung die psychische Gesundheit beeinflussen? Ernährung kann das Wohlbefinden beeinflussen. Bekannt ist hier vor allem der günstige Einfluss von tryptophanhaltigen Lebensmitteln, die den Serotoninspiegel im Zentralnervensystem erhöhen und damit Depressionen entgegenwirken. Die essenzielle Aminosäure Tryptophan findet sich in Milch- und Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Kakao, Bananen und Trockenfrüchten. Mag. Susanne Kiefer spricht hinsichtlich der Ernährungsempfehlungen für eine möglichst gute geistige Leistungsfähigkeit von „Brainfood“. Hinsichtlich des Eiweiß- und Vitamingehalts sowie der ungesättigten Fettsäuren besonders empfehlenswert sind Nüsse, Dinkel, Hafer, Müsli, Sojabohnen, Äpfel und Fische.

Stichwort Mangelerscheinungen. Welche gilt es noch zu vermeiden? Alte Menschen weisen aufgrund einer verminderten Verfügbarkeit bzw. einer beeinträchtigten Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt auch häufiger einen Mangel an Eisen und Vitamin B12 auf. In Folge dieses Mangelzustandes kann eine Blutarmut auftreten, die das Risiko für eine allgemeine Erschöpfung und Sturzereignisse zusätzlich erhöht. Ältere Menschen nehmen meist mehrere Medikamente, die Auswirkungen auf den Appetit und den Mineralhaushalt zeigen können. Eine Einschränkung der Kochsalzzufuhr, die bei jüngeren Patienten mit Bluthochdruck angezeigt sein kann, führt beim alten Menschen meist zu einem Natriummangel, der zu Benommenheit, Schwindel und Schwäche führen kann. Beim betagten Menschen ist die Resorption von Natrium über die Nieren gestört und diese kann durch eine Reihe von Medikamenten verstärkt werden.

> Ausführlich beschrieben ist der Zusammenhang zwischen „Richtig essen – psychisch gesunden“. Ein Mittel gegen Depression und Angstzustände im gleichnamigen Buch von Annelore Triendl. Die Neuauflage erschien 2008 im Berenkamp Buch- und Kunstverlag (www.berenkampverlag.at). Darin gehen die Herausgeberin Triendl, die das Haus des Lebens – einen Selbsthilfeverein gegen Depression und andere psychische Erkrankungen – gegründet hat, namhafte Psychiater und Ernährungsspezialisten auch auf diverse Nahrungsmittelintoleranzen ein.

Wenn der Laie den Überblick verliert; welche Ernährungsberatungsstellen für gesunde Menschen jenseits der 50 können Sie in Tirol empfehlen? Können Nahrungsergänzungsmittel in bestimmten Fällen Sinn machen oder ist dies reine Geschäftemacherei? Ernährungsberatungen werden durch den Tiroler Verein für Vorsorgemedizin (AVOMED) angeboten und durch DiätologInnen, die in den Gesundheitssprengeln und an Krankenkassen tätig sind. Bei alten Menschen, vor allem auch nach Erkrankungen oder Operationen, können Nahrungsergänzungsmittel, die hochwertige Proteine, Mineralstoffe (Calcium) und Vitamine (Vitamin D, Vitamin B12) sowie Spurenelemente enthalten, dabei helfen, Mangelzustände zu verhindern oder auszugleichen. Wundheilungsstörungen – eine nicht zu unterschätzende Komplikation – werden positiv beeinflusst. Welchen Krankheiten kann man mit der richtigen Ernährung vorbeugen? Ernährungsempfehlungen sind wichtig vor allem in der Vorbeugung des Typ-2-Diabetes, von Fettstoffwechselstörungen, Hypertonie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Gicht.

Essen als Kultur. Welche Rahmenbedingungen für die Nahrungsaufnahme empfehlen Sie? Stichwort Setting, gutes Kauen, Zubereitungsart, Nahrungsmittelbeschaffenheit, Lagerung, Essen in Gesellschaft etc. Die breite Verfügbarkeit von Fast Food und Snacks stellt eine mögliche Ursache für den Anstieg von Übergewicht und Adipositas bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dar. Geregelte Mahlzeiten, die in Gemeinschaft eingenommen werden, verhindern unkontrolliertes Essen und die nahezu kontinuierliche Einnahme hochkalorischer Ernährung. Im hohen Lebensalter bedeutet Essen in der Gemeinschaft eine meist bessere Verfügbarkeit hochwertiger Nahrungsmittel. Vereinsamung, Isolierung und Verarmung sind Hauptfaktoren für die Mangelernährung im Alter, wie auch altersassoziierte Veränderungen im Durst- und Appetitverhalten, eine schlechte Zahnversorgung, Schluckprobleme oder Funktionsstörungen im Magen-Darm-Bereich. Auch die Art der Zubereitung beeinflusst den Stoff wechsel. Je nachdem, wie man Nahrungsmittel zubereitet, wird der glykämische Index von Kohlehydraten beeinflusst und damit der Blutzuckeranstieg und die Insulinausschüttung. Zu bevorzugen ist ein niedriger glykämischer Index (komplexe ballaststoffreiche Lebensmittel). So kann aus der Kartoffel mit niedrigem glykämischen Index als Püree ein Lebensmittel mit hohem glykämischen Index entstehen. Transfettsäuren entstehen beim Erhitzen von Pflanzenölen mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Transfettsäuren erhöhen die Konzentration an schädlichem LDLCholesterin und das Herz-Kreislauf-Risiko. Von Frittiertem und Backwaren lässt man besser die Finger.

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und damit zu einer erhöhten Sturzneigung. Geriatrische Patienten weisen bei einem gegenüber jüngeren Patienten verminderten Kalorienbedarf (Abnahme des Grundumsatzes bei Abnahme der Muskelmasse) einen erhöhten Bedarf für essenzielle Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe auf. Strenge Diätformen sind bei alten Menschen grundsätzlich abzulehnen. Um dem altersassoziierten Abbau der Skelettmuskulatur entgegenzuwirken, wird im höheren Lebensalter eine erhöhte Zufuhr von Eiweiß empfohlen (Proteinzufuhr generell 0,8 g/kg Körpergewicht/Tag; zur Prävention des Abbaus der Skelettmuskulatur 1,2–1,5 g/kg KG/Tag). Günstig ist die Zufuhr hochwertiger Proteine mit einer entsprechenden Verfügbarkeit von essenziellen Aminosäuren (Fleisch, Fisch, Ei, Milchprodukte).

Am Mittwoch, den 19. Oktober um 19.30 Uhr referiert Dr. Lechleitner in der Reihe „Medizin für Land und Leute“ über das Thema „Fit im Alter dank richtiger Ernährung“ und geht dabei auch auf bestimmte Krankheitsbilder näher ein. Veranstaltungsort ist der Schulungsraum der Feuerwehr in Elbigenalp, Eintritt frei, keine Anmeldung.

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20 Jahre Krankenhausseelsorge Heuer feiert die ehrenamtliche Krankenhausseelsorge ein großes Jubiläum. Aus diesem Anlass fi ndet am 18. 11. 2011 in der Spitalskirche ein ökumenischer Gottesdienst und anschließend im Bürgersaal die Jubiläumsfeier statt.

Lotsendienst

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Seit Herbst 1991 gibt es in den unterschiedlichen Stationen der Klinik Innsbruck, den Krankenhäusern in Natters, Hall und Hochzirl sowie in Zams und Reutte neben der hauptamtlichen auch die ehrenamtliche Krankenhausseelsorge. Sie bringt Patienten einfühlsam und fürsorglich Aufmerksamkeit entgegen, spendet ein gutes Wort, ebenso die Kommunion oder einen Segen. Auch der Verein Klinikbrücke – gegründet sechs Jahre später – möchte seinen Patienten ein Stück Geborgenheit und Fürsorge geben, wenn dies durch Angehörige aus den verschiedensten Gründen nicht geschehen kann. Wie wichtig es für viele Patienten ist, sich mit einer neutralen Person austauschen zu können, zeigen die Erfahrungen der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Krankenhausseelsorge – niemanden allein lassen „Es gibt also doch noch jemanden, der für mich da ist, der mir zuhört und meine Meinung akzeptiert.“ Von diesen und ähnlichen Worten ihrer Patienten berichtet Annedore Kraler, ehrenamtliche Seelsorgerin, und zeigt damit, wie wichtig ihre Arbeit für viele Menschen ist. 34 Frauen und 7 Männer sind zur Zeit nach einer umfangreichen Ausbildung und mit Beauftragung durch die katholische und evangelische Kirche bereit, vier bis sechs Stunden pro Woche Kranken, aber auch ihren Angehörigen zur Verfügung zu stellen. Insgesamt werden allein in Innsbruck rund 8.000 Stunden pro Jahr geleistet. Im Jahr 2004 geht auch der Sozialpreis „Gloria“ an den Verein Klinikbrücke und die ehrenamtliche Klinikseelsorge für ihr Projekt „Niemanden alleine lassen“. Der Dienst am Patienten beinhaltet neben Krankenbesuchen die Begleitung Schwerkranker und Sterbender durch Gespräche, Gebete, Riten oder die Kommunionfeier, aber auch den Vollzug von Riten beim schweren Abschiednehmen von Verstorbenen. Angehörigen und Personal steht die ehrenamtliche Seelsorge natürlich ebenso zur Seite, stützt und versucht Kraft und Mut zu spenden. Auch wenn der Dienst der Krankenhausseelsorge vom christlichen Menschenund Gottesbild geprägt ist, so werden selbstverständlich alle Patientinnen und Patienten – unabhängig von deren Krankheit, Geschlecht, Nationalität und Weltanschauung – einfühlsam betreut und gleichberechtigt behandelt. Auch Kranke anderer Glaubensrichtungen und ohne religiöses Bekenntnis erfahren höchste Wertschätzung. „Es geht nicht darum, Patienten zu missionieren oder zu belehren. Vielmehr ist es wichtig, Menschen in ihrer Notsituation ernst zu nehmen. Menschen brauchen jemanden, der ihnen zuhört und nicht versucht, die Notsituation schönzureden“, so Seelsorgerin Hedwig Krapf.

Ehrenamt zum Wohle anderer Auch der Verein Klinikbrücke kümmert sich mit 56 Freiwilligen in rund 8.500 Betreuungsstunden jähr-

lich in Form eines ehrenamtlichen Besuchsdienstes um die Patienten an den Tiroler Landeskrankenanstalten. In der Regel übernehmen diese Aufgaben Angehörige oder Freunde der Patienten. In manchen Fällen ist dies jedoch nicht möglich und auch die Belastung nimmt stetig zu. Geschäftsführerin Britta Weber: „Egal, ob man als Angehöriger oder Patient in die Klinik kommt, die Situation ist belastend. Da tut es gut, wenn man sich nicht allein zurechtfinden muss, sondern jemand da ist, der einen begleitet.“ Der Verein versucht eine Brücke zwischen Klinik und gewohnter Umgebung zu schlagen und durch den Besuchsdienst den Patienten etwas Abwechslung, aber auch Ablenkung zu verschaffen. Dies erfolgt in Form von Gesprächen oder Spaziergängen, mit Kindern wird gelesen, gespielt oder gebastelt – auch, um den betroffenen Eltern eine kleine Verschnaufpause zu ermöglichen. Im vergangenen Herbst wurde zudem in Zusammenarbeit mit den Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK) ein ehrenamtlicher Lotsendienst konzipiert, der mit 19 Freiwilligen im Mai 2011 seine Arbeit aufgenommen hat. Die Idee war, Patienten und Besucherim Klinikgelände bei der Orientierung zu unterstützen, das mit seinen 14 Gebäuden und 62 Ambulanzen doch eine beachtliche Größe hat. Eine Ehrenamtliche berichtet: „Die Patienten sind froh, wenn sie sich nicht alleine in dieser großen Klink zurechtfi nden müssen. Manchmal helfen wir auch, das Gepäck zu tragen.“ Auf diese Weise fühlen sich die Menschen, die das Krankenhaus besuchen, sofort gut aufgenommen und willkommen. Sie werden zu den entsprechenden Stationen und Ambulanzen begleitet, gleichzeitig erfahren sie durch die Begleitung auch eine seelische Unterstützung, die die gesamte Situation erträglicher macht. Im Moment sind von Montag bis Freitag jeweils vier Personen von 8 bis 11 Uhr im Einsatz. Sie betreuen ca. 15 Personen in der Stunde – Tendenz steigend!

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Weitere Informationen Klinikseelsorge Mag. Gabriele Danler Anichstraße 35, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/504-22285 seelsorge.klinik@tilak.at

Verein Klinikbrücke Britta Weber Anichstraße 35, 6020 Innsbruck Tel.: 0512-504-28 541 b.weber@tilak.at www.klinikbruecke-tilak.at

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Wertvoll und unbezahlbar: Ehrenamt im Krankenhaus


Ambulante Rehabilitation im PZI Igls

Stationäre Rehabilitation in der Reha-Klink Montafon

Reha in Bewegung Mobilisation und Funktionsverbesserung ist das Ziel – nach Verletzungen und Operationen am Bewegungsapparat. Je länger ein Gelenk, eine Extremität oder die Wirbelsäule inaktiv bleiben, je später die Rehabilitation einsetzt, desto schwieriger gestaltet sich die Rückkehr ins normale Leben. Jährlich sind es österreichweit 13.000 Patienten, die unfallchirurgisch-orthopädischer oder neurologischer Reha-Maßnahmen bedürfen, in Tirol liegt die Zahl laut Pensionsversicherung bei rund 800. Der PVA-Rehabilitationsplan sieht nach der klinischen Akutversorgung und entsprechendem Krankenhausaufenthalt eine stationäre Reha und eine ambulante Reha vor. Wohin wendet sich nun der Tiroler Patient bei Rehabilitationsbedarf? Bis vor kurzem gab es für die 800 Tiroler Patienten nur eingeschränkte Möglichkeiten: Gab es keinen Platz im Rehazentrum Bad Häring oder im Krankenhaus Hochzirl, musste der Patient weite Wege zur stationären Reha in Kauf nehmen. Seit 2010 bietet die Reha-Klinik Montafon auch für Tiroler eine gute Möglichkeit, in Kitzbühel ist eine neue Einrichtung im Entstehen. Im ambulanten Rehabereich führen in Tirol seit 1998 einige speziell eingerichtete Physiotherapiezentren Behandlungen nach Unfällen und/oder Operationen durch. Für den neurologischen Bedarf sind fachspezifisch ausgebildete Physiotherapeuten tätig. Ein in Österreich einmaliger Sondervertrag mit der Tiroler GKK ermöglicht dem betroffenen Patienten nach vorheriger Genehmigung eine kostengedeckte Behandlung. eco.nova hat sich für Sie sowohl beim ambulanten wie beim stationären Reha-Anbieter über die jeweiligen Vorteile informiert.

Stationäre Rehabilitation – Reha-Klinik Montafon Im Montafon in Vorarlberg liegt die mittlerweile modernste und nächste Rehaklinik für viele Tiroler Patienten, sie stellt in Schruns insgesamt 100 Betten für orthopädische und neurologische Rehabilitation zur Verfügung sowie 50 für kardiologische Rehabilitation. Insgesamt kommen rund 20 % der Patienten aus Tirol. Betreiber der Klinik ist die Firma VAMED, ein weltweit tätiger Gesamtanbieter im Gesundheitswesen. Die Therapieprogramme der Klinik beruhen auf

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internationalem medizinischen Standard, die Rehabilitationsmaßnahmen werden unter ganzheitlicher biopsycho-sozialer Betrachtung durchgeführt, das heißt, dass Krankheiten und Krankheitsfolgen vor dem Hintergrund der Lebenswelt des betroffenen Menschen gesehen werden. Das sogenannte ICF-Modell (International Classification of Function) orientiert sich an den körperlichen Funktionen, die ein Patient hat, und nicht am Krankheitsbild. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 22 bzw. 28 Tagen.

Ambulante Rehabilitation – Physiotherapeutisches Zentrum Igls Wenn es um ambulante Reha für den Bewegungsapparat geht, ist man im Physiotherapeutischen Zentrum Igls (PZI) an der richtigen Adresse: Für Hubert Burtscher und sein Team steht der Patient im Mittelpunkt. Individuelle Betreuung in Form von Einzelbehandlungen, ein flexibles – immer dem Genesungszustand angepasstes und dosiertes Therapieprogramm sowie die spezifische Einrichtung gewährleisten in Zusammenarbeit und Absprache mit den zuweisenden Ärzten den Behandlungserfolg. Das Ambulatorium ist spezialisiert auf unfallchirurgische, orthopädische und neurochirurgische Rehabilitation sowie auf Behandlung von Verletzungen des Bewegungs- und Stützapparates, insbesondere der Wirbelsäule. Ungefähr 1.000 Patienten pro Jahr (50/ Tag) nehmen die Hilfe im PZI Burtscher in Anspruch. „Im richtigen Moment das therapeutisch Richtige tun“ lautet das Credo des Teams.


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> Chefarzt der Klinik, Prim. Dr. Thomas Bochdansky, Stationäre Rehabilitation eco.nova: Was sind die Stärken der stationären Rehabilitation? Thomas Bochdansky: Der Vorteil einer stationären Rehabilitation besteht darin, dass der Patient ein mehrwöchiges Behandlungsprogramm bekommt, das sich über 24 Stunden pro Tag erstreckt. Dabei können Belastung mit Entlastung und auch die verschiedenen Belastungseinheiten aufeinander abgestimmt werden. Zum Beispiel können Wassertherapieformen und „trockene“ Therapieformen abwechseln, aktive Entspannungstherapien nach Krafttrainingseinheiten erfolgen, theoretische Informationen mit praktischen Übungen für den Alltag kombiniert werden. Je nach Belastbarkeit können bis zu 3 bis 4 Stunden in Summe an Therapien pro Tag am Programm stehen. Berechnet man die dazu noch erforderlichen Untersuchungszeiten, Gehzeiten, Ruhezeiten und Essenszeiten, so kommt man auf einen vollen Tagesablauf, der wiederum eine notwendige Erholungsphase in der Nacht erfordert, und das ohne Zu- und Abfahrtszeiten. Worin besteht der Erfolg für den Patienten? Der Erfolg des Patienten wird einerseits an der subjektiven Zufriedenheit beurteilt, andererseits gibt es aber auch validierte Fragebögen, Funktionstests und nicht zuletzt apparative computerunterstützte Ganganalysen, Balance- und Krafttests und Druckmessungen (je nach Bedarf). Daraus ergeben sich subjektive, semiquantitative und objektive Messungen, die den Erfolg beurteilbar machen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht: Welche Vorteile bringt eine stationäre Rehabilitation? Der große Vorteil einer Rehabilitation (ambulant und stationär) ist in erster Linie bei einer volkswirtschaftlichen Berechnung erkennbar. Der stationäre Aufenthalt per se ist natürlich mit Kosten verbunden. Diese Investition kommt jedoch in weiterer Folge um ein Vielfaches zurück, wenn man bedenkt, dass danach bei älteren Patienten z.B. ein erheblich reduzierter Betreuungsaufwand und eine längere Verweildauer zu Hause möglich sind. Berechnet man die Kosten mit ca. 3.000 bis 4.000 Euro pro Monat für ein Pflegeheim, so ist rasch klar, wie groß die Ersparnis ist, wenn viele Patienten im Durchschnitt einen Monat später erst in ein Pflegeheim müssen. Wie sehen Sie die Zukunft der Rehabilitation? Die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft einerseits und die zunehmende Erwartungshaltung der Bevölkerung andererseits zeigen ganz klar, dass es einen zunehmenden Bedarf an Rehabilitation gibt. Je nach Erfordernis soll dieser Bedarf adäquat abgedeckt sein, d.h. es braucht zweifelsohne sowohl stationäre als auch ambulante Rehabilitationseinrichtungen bis hin zu tagesklinischen Institutionen. Eine notwendige Reduktion an akutmedizinischen Betten kann nur mit einem Ausbau an Nachsorge- und Rehabilitationseinrichtungen erfolgen.

Prim. Dr. Thomas Bochdansky

> Physiotherapeut Hubert Burtscher, Leiter PZI, Ambulante Rehabilitation eco.nova: Was sind die Stärken der ambulanten Rehabilitation? Hubert Burtscher: Viele Patienten haben keine Zeit für eine stationäre Reha. Besonders jüngere Patienten nehmen die ambulante Reha in der Nähe ihres Wohnorts in Anspruch, da sie teilweise neben dem Beruf oder der Ausbildung möglich ist und von den Therapieinhalten der stationären um nichts nachsteht. Im Gegenteil sieht unser Programm in den 9–12 Therapiewochen (2–3x wöchentlich) ein individuelles, flexibles und gut dosiertes Verfahren inklusive Unterwassertherapie vor.

Hubert Burtscher

Worin besteht der Erfolg für den Patienten? Einzelbehandlungen ermöglichen eine problemorientierte Vorgangsweise. Der Patient wird neben der Behandlung informiert, muss aktiv mitarbeiten, muss Heimaufgaben erledigen – er wird „Spezialist in eigener Sache“, lernt mit Restproblemen umzugehen und lernt seinen Körper kennen. Wiedererlangte Mobilität und Funktion sind der Dank für die Reha-Arbeit. Aus volkswirtschaftlicher Sicht: Welche Vorteile bringt eine ambulante Rehabilitation? Deutlich reduzierte Krankenstände, der Betroffene kann im Arbeitsgeschehen oder in der Ausbildung gehalten werden. Wie sehen Sie die Zukunft der Rehabilitation? Eine Erweiterung des Angebotes für Tirol ist nur zu begrüßen! Die neuen Strukturen werden größer und müssen privatwirtschaftlichen Kriterien entsprechen. Zu befürchten ist, dass Dokumentation, Verlaufskontrolle, effiziente und mitarbeitersparende Abläufe nach mehr Computer- und apparativer Einrichtung verlangen. Einzeltherapien werden leider vermehrt Gruppentherapien weichen müssen. Weiters ist ein wesentlich umfangreicheres Patientengut (systemische Erkrankungen, chronisch degenerative und angeborene Erkrankungen) zu bedienen. Die zukünftige Herausforderung ist sowohl für Patient wie auch Betreiber sehr groß, ich sehe mich in meinem derzeitigen Aufgabengebiet und mit unserem Angebot einer ambulanten Reha gut positioniert.

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Text: Ulrike Delacher Fotos: Hofer/Innsbruck, Reha-Klink Montafon

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Qualitätsvolles Gesundheitsangebot Gesundheit – körperliche wie geistige – ist unser höchstes Gut. Im besten Fall können wir uns die Gesundheit bis ins hohe Alter bewahren. Aber im Laufe des Lebens kann jeder in die Situation kommen, dass er auf medizinische Hilfe angewiesen ist – sei es nach Unfällen oder ob körperlicher wie seelischer Überanstrengungen, egal ob Jung oder Alt, Mann oder Frau. Das Gesundheitsangebot in Tirol ist vielfältig, individuell und qualitativ auf höchstem Niveau und nimmt vor allem im privaten Bereich immer mehr zu.

Ein Schwerpunkt des Tiroler Gesundheitskonzeptes liegt in der Rehabilitation. So legt das Land Tirol seit einigen Jahren großen Wert auf die Versorgung der Tiroler Bevölkerung mit Rehabilitationseinrichtungen aller medizinischen Fachbereiche. Ein Beispiel dafür ist das neu eröff nete Reha-Zentrum Münster unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis. Die medizinische Rehabilitation verfolgt das Ziel, Menschen nach einem Unfall oder einer Akutbehandlung so rasch wie möglich wieder jenen wichtigen Teil des Lebens zurückzugeben, der dadurch oft verloren gegangen ist – die Selbständigkeit. Das Angebot an wohnortnaher Reha für fast alle Erkrankungen nimmt in Tirol dabei stetig zu. Das Reha-Zentrum

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Münster bietet ausnahmslos stationäre Rehabilitation an, in der der Patient für eine bestimmte Zeit im Rehabilitationszentrum wohnt. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf neurologischen, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen. Insgesamt stehen derzeit 250 Betten zur Verfügung. Im Ötztal – in Umhausen – hat Mitte September eine ebenfalls neue Einrichtung ihre Pforten geöff net. Die Österreichischen Kurzentren unter der Leitung von Mag. Engelbert Künig haben hier ein weiteres Zentrum für den Stütz- und Bewegungsapparat und Behandlungen des rheumatischen Formenkreises eröff net. Das Kurhotel im Tiroler Oberland ermöglicht hochwirksame, schmerzlindernde Therapien, lässt seine Gäste neue Lebensenergien tanken und stärkt


gesund.heit Die vier neuen privaten Krankenanstalten in Tirol: Oben links: Sonnenpark Lans – Zentrum für psychosoziale Gesundheit | oben rechts: Reha-Zentrum Münster unten links: Tagesklinik medalp Imst (Eröffnung im Herbst 2011) | unten rechts: Kurzentrum Umhausen im Ötztal (gerade eröffnet) Foto: Kurzentrum

die Gesundheit. Die angebotenen Therapien nutzen die Heilkraft des Edelgases Radon. Die Indikationen reichen von degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenksbeschwerden bis zu Erkrankungen der Atemwege und der Haut. Besonders wirkungsvoll: die Kryotherapie mit einer Kältekammer mit mehr als 100 Grad minus! Das Radonheilwasser entspringt aus den Tiefen des Ötztals und wird auch zur Stärkung des Immunsystems sowie zur allgemeinen Revitalisierung eingesetzt. In Lans indes trägt man mit dem kürzlich eröff neten „Sonnenpark Lans“ den gesteigerten psychischen Erkrankungen Rechnung. Die so genannte „Burnout-Klinik“ bietet umfangreiche psychologische und psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten sowie einen Körpertherapie-Bereich, um Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dir. Prim. Dr. Harald Meller, Ärztlicher Leiter des Sonnenpark Lans: „Burnout ist die erste gesellschaftlich akzeptierte Bezeichnung für psychische Probleme. Wir möchten allen Personen, die von den Pensionsversicherungsanstalten zum sechswöchigen psychosozialen Rehabilitationsaufenthalt geschickt werden, helfen. Der Hintergrund der Zuweisungen sind psychische oder psychosomatische Beschwerden verschiedenster Ausprägungen.“ Die Klinik bietet Platz für 100 Patienten – gebraucht würden mehr.

Auch die medalp-Gruppe wertet das (therapeutische) Tiroler Gesundheitsangebot mit ihrer neuen Tagesklinik in Imst, die im November eröffnet wird, auf. Dr. Alois Schranz, Dr. Hermann Köhle und Dr. Manfred Lener bieten mit medalp Imst eine der modernsten Tageskliniken gleich bei der Trofana-Autobahnraststätte im Tiroler Oberland und damit von überall her bestens erreichbar. Auf einer Nutzfläche von rund 4.100 qm wird das bisherige Angebot der kompletten Diagnostik und Therapie von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates neu realisiert und um ein Rehabilitationsinstitut erweitert. „Wir orientieren uns an den Vorgaben der Besten und führen mit dem gesamten Team mehrstufige Qualitätskontrollen vor jeder Operation durch. Unsere Patienten erhalten in der neuen Klinik eine Rundumversorgung – von der Diagnose über die Therapie bis zur Rehabilitation. Alles unter einem Dach“, so das ärztliche Dreiergespann.

Mag. Engelbert Künig, Die Kurzentren

Ing. Oswald Jenewein, Fachgruppenobmann der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe: „Ich freue mich über das stetig wachsende Angebot an Gesundheitseinrichtungen und deren qualitätsvolle Entwicklung. Nur so können wir flächendeckende und bedarfsgenaue medizinische Unterstützung für die Bevölkerung gewährleisten. Mit diesen neuen privaten Gesundheitsbetrieben wird das Angebot in unserem Bundesland sehr bereichert, renommierte Namen und kompetente Menschen dahinter bürgen für höchste Qualität in der Versorgung.“

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Patienten schätzen die freundliche Atmosphäre in der Privatklinik Hochrum. Als Ihre Gastgeber sehen wir es als selbstverständlich an, während der Zeit Ihrer Genesung für Ihr Wohlbefinden und die bestmögliche Betreuung zu sorgen.

Mit ihrer ruhigen, sonnigen Lage bietet die Privatklinik Hochrum die ideale Umgebung für eine bestmögliche Genesung

Privatklinik Hochrum: Im Dienst Ihrer Gesundheit Die Privatklinik Hochrum, Sanatorium der Kreuzschwestern, steht seit über 130 Jahren im Dienst kranker, verletzter und pflegebedürftiger Menschen. Diese Erfahrung in Verbindung mit hochmoderner Infrastruktur und fortschrittlichen medizinischen, therapeutischen sowie pflegerischen Behandlungskonzepten zeichnet diese als erstklassigen Gesundheitsbetrieb aus. Dabei steht der Mensch stets im Mittelpunkt. Das Wohlfühlen der Patienten wie Mitarbeiter ist der vordergründige Aspekt für die kollegiale Führung des Hauses. Wesentlich für das Erfolgskonzept der Privatklinik Hochrum ist auch der Faktor Zeit: Das Ärzte-, Therapeuten- und Pflegeteam kann sich intensiv und persönlich um seine Patienten kümmern.

Fotos: Duschek

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Die Patienten der Privatklinik Hochrum schätzen die Kompetenz der Ärzte, Therapeuten und Pflegemitarbeiter und vor allem den intensiven persönlichen Kontakt mit dem Facharzt ihres Vertrauens. Dieser kümmert sich – von der Aufnahme bis zur Entlassung und darüber hinaus – um seinen Patienten. Für die Behandlung und Pflege steht den Mitarbeitern und Belegärzten so viel Zeit zur Verfügung, wie für eine optimale Betreuung der Patienten benötigt wird. Effi-

ziente Arbeitsabläufe und umsichtige Planung schaffen den nötigen zeitlichen Freiraum für das gesamte Team. Diese Organisation garantiert darüber hinaus auch kurze Wartezeiten bei allen anstehenden operativen Eingriffen.

Fächerübergreifende Zusammenarbeit Mit ihren etwa 90 erfahrenen Fachärzten aus 16 verschiedenen medizinischen Fachgebieten bietet die


gesund.heit Bei endoskopischen Operationen werden Kamerabilder in HDQualität auf den Flachbildschirm übertragen. So erhält der Arzt z. B. detaillierte Bilder aus dem Inneren eines Gelenks – schärfer und präziser, als dies mit freiem Auge je möglich wäre.

Einer der beiden vollintegrierten Digital-OPs der Privatklinik Hochrum. Die insgesamt vier OPs der Klasse 1a stehen für alle Eingriffe – von der Star-Operation bis hin zur Wirbelsäulenchirurgie – zur Verfügung.

kann praktisch unmittelbar nach dem Feststehen des Befundes ein OP-Termin anberaumt werden. Ein zusätzlicher – mit neuesten Geräten ausgestatteter – Spezial-OP steht für Eingriffe am Auge zur Verfügung.

Radiologe Dr. Dieter Lungenschmid (li.) und Ärztlicher Direktor, Orthopäde Dr. Wolfgang Oberthaler, M.Sc. (re.) bei einer Befundbesprechung

Kompetenz und Fürsorge Privatklinik Hochrum heute eine umfassende Behandlung nahezu aller Krankheitsbilder auf höchstem Niveau. Die enge, kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Ärzten der einzelnen Fachrichtungen sichert deren ganzheitliche Betrachtung. Schwerpunkte der medizinischen Leistungen liegen unter anderem auf den Bereichen Chirurgie und Unfallchirurgie, Orthopädie, Augenheilkunde sowie Innere Medizin. Darüber hinaus stehen für verschiedene Spezialgebiete und Teilbereiche (z. B. Kardiologie und Wirbelsäulenchirurgie) erfahrene und anerkannte Experten zur Verfügung. So wird eine Behandlung nach den neuesten Erkenntnissen der Medizin garantiert. Unterstützt wird der Arzt von einem erfahrenen, gut eingespielten Team und ausgezeichneter Infrastruktur. Moderne Diagnosegeräte ermöglichen eine rasche Abklärung im Haus. In jedem der vier Operationssäle (Klasse 1a) – darunter die zwei ersten vollintegrierten, volldigitalen OPs Österreichs – können auch schwierige und umfangreiche Eingriffe vorgenommen werden. Die digitale Technik erleichtert die Planung der Arbeitsabläufe. Vor allem im Bereich der Unfallchirurgie ist ein rasches Operieren für den optimalen Heilungserfolg oft unerlässlich. Die an der Privatklinik Hochrum eingerichteten Fachordinationen für Unfallchirurgie ermöglichen rund um die Uhr eine rasche und genaue Diagnose. Bei Bedarf

Ein hoch qualifiziertes Pflege- und Therapieteam kümmert sich an der Privatklinik Hochrum um das körperliche, geistige und seelische Wohl seiner Patienten. Gepflegt wird nach neuen, bewährten Erkenntnissen der Pflegewissenschaft. Ergänzende Maßnahmen aus dem Bereich der komplementären Pflege unterstützen die Genesung. Die hauseigene Physiotherapie fördert die Heilung unmittelbar nach der Operation und betreut ihre Klienten über den Krankenhausaufenthalt hinaus weiter. Auch ambulanten Patienten steht die moderne Therapieeinrichtung in Hochrum zur Verfügung. Viele Patienten schätzen die heilsame wie freundliche Atmosphäre im Haus. Die ruhige, sonnige Lage, verschiedene Annehmlichkeiten wie ausschließlich Einzel- und Doppelzimmer, ein Garten für erholsame Spaziergänge, das hauseigene Schwimmbad und vor allem die besonders fürsorgliche Pflege unterstützen den Genesungsprozess. Auch die vorzügliche Küche wird von den Patienten gelobt. Alle Mitarbeiter der Privatklinik Hochrum sorgen gemeinsam dafür, dass sich Patienten im Haus wohl und geborgen fühlen. Die Seele des Hauses, der Geist der Nächstenliebe, getragen vom Engagement der Gründerinnen, der Kreuzschwestern, ist unvermindert zu spüren.

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Privatklinik Hochrum Sanatorium der Kreuzschwestern GmbH Lärchenstraße 41 6063 Rum bei Innsbruck Tel.: 0512/234-0 www.privatklinik-hochrum.com

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Innsbruck soll eine gesunde Stadt bleiben „Die Gesundheitsförderung ist keine primäre, verpflichtende Aufgabe der Stadt, sondern eine freiwillige Leistung.“ Dr. Ber Neuman, Vorstand des Amtes für Gesundheit, Markt- und Veterinärwesen

Die Gesundheit ist unser wertvollstes Gut. Jede und jeder ist dazu angehalten, mit diesem „Geschenk“ sorgsam umzugehen und verantwortungsbewusst zu leben. Hier setzen die Gesundheitsinitiativen der Stadt Innsbruck an. Eine wichtige Rolle spielen dabei Präventions- und Bewusstseinsbildungsarbeit. Innsbruck ist eine gesunde Stadt. „Die medizinische Versorgung ist vorbildhaft“, ist Innsbrucks Gesundheitsstadträtin Ao. Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser überzeugt. Mit den Universitätskliniken, die international einen guten Ruf genießen, den privaten Kliniken und den rund 550 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten kann sich jede/r BürgerIn darauf verlassen, medizinisch bestens versorgt zu

werden. Auch wenn diese Bereiche nicht in die direkte Zuständigkeit der Stadt fallen, so werden von ihr die politischen Weichen gestellt und die Rahmenbedingungen geschaff en. Der Stadtmagistrat unterstützt u.a. den Krankenanstaltenfonds in Höhe von rund 22 Millionen Euro, ein Großteil davon fl ießt zum Beispiel in die Universitätskliniken. Außerdem unterstützt die Stadt Innsbruck


gesund.heit verschiedenste gesundheitliche Netzwerke, Vereine oder Einrichtungen mit Subventionen.

Vorsorge ist besser als Medizin Am besten ist es natürlich, wenn man gar nicht erst krank wird. Leider lässt sich das nicht immer ganz verhindern, aber eines ist sicher: Eine Vielzahl von Erkrankungen lassen sich mittels Vorsorgeuntersuchungen schon im Frühstadium erkennen und meist gut behandeln. Deshalb unternimmt die Stadt Innsbruck in puncto Gesundheitsvorsorge sehr viel – für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Seniorinnen bzw. Senioren. Dabei erweitert sie ständig ihr Repertoire, indem Veranstaltungen zu aktuellen gesundheitlichen Themen initiiert werden. Aktuell wird an einem „Männergesundheitstag“ gearbeitet und die Förderung von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Dickdarmkrebs forciert. In ausgezeichneter Kooperation mit den Unikliniken finden zudem verschiedene Aktionen statt, wie zum Beispiel der „Innsbrucker Augentag“, der heuer schon zum zweiten Mal am 14. Oktober im Plenarsaal abgehalten wird. Eine weitere Aktion ist zum Beispiel das „MINI-MED-Studium“, in dessen Reihe gesundheitsspezifische Spezialthemen wie „Migräne“ oder „Bauchbeschwerden“ in einfacher, auch für medizinische Laien verständlicher Sprache von Klinikern und Spezialisten behandelt werden.

Engagement für die Klein(st)en Seit etwa 20 Jahren betreibt der Arbeitskreis für Vorsorgemedizin im Auftrag der Stadt ein so genanntes „Dentomobil“. Dieses besucht mehrmals jährlich die heimischen Kindergärten und Volksschulen und klärt dort über das richtige Zähneputzen und die geeignete Ernährung für kariesfreie Zähne auf. „Der Erfolg ist groß. In puncto Zahngesundheit bei Kindern liegt Innsbruck europaweit im Spitzenfeld“, freut sich Stadträtin Moser. Zudem werden für Kinder großräumige Impfaktionen angeboten. Die wichtigste davon ist wohl die Pneumokokkenimpfung für Säuglinge und Kinder, die die Stadt auf eigene Veranlassung und Kosten durchführt. Pneumokokken sind Bakterien, die unter anderem eine schwere Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung oder Blutvergiftung hervorrufen können. Säuglinge und Kleinkinder gehören zu den besonderen Risikogruppen, daher wird für sie diese Impfung auch empfohlen, aber nur in besonderen Fällen bezahlt. Seit 2005 fördert nun die Stadt Innsbruck durch ein Gutscheinsystem. Dieses wird von rund 40 Prozent der Eltern angenommen und funktioniert sehr gut. Ab 2012 wird der Bund diese Impfung übernehmen.

Immens wichtige Vorbildfunktion Die Stadt Innsbruck als bedeutender Arbeitgeber investiert aber auch in die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Betriebsärztliche Sprechstunden, augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen, ergonomische Anpassung der Arbeitsplätze und sportliche Aktionen wie der wöchentliche Frauenlauf sind nur einige der Anstrengungen, um die Gesundheit der Bediensteten zu fördern. Kürzlich bewertete ein externer Arbeitsmediziner die Büroarbeitsplätze im Stadtmagistrat. „Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen und gesund bleiben. Damit senden wir ein klares Zeichen nach außen mit dem Beisatz, dass zufriedene Mitarbeiter produktivere und kreativere Mitarbeiter mit weniger Krankenständen sind“, so Dr. Ber Neuman, Vorstand des Amtes für Gesundheit, Markt- und Veterinärwesen, zur dahinterstehenden Philosophie. In das Zuständigkeitsgebiet des Amtes fallen auch amtsärztliche Untersuchungen und Begutachtungen, Schulimpfaktionen, die Kontrolle von Lebensmittelstandards, Tierschutz und Nutztiergesundheit. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Infektionswesen, Prostituiertenuntersuchungen, Tuberkulosefürsorge und Desinfektionen.

Text: Paul Salchner Fotos: Aichner, Gerhard Berger

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4 Fragen an Gesundheitsstadträtin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser Wie stark ist Ihrer Meinung nach das Gesundheitsbewusstsein bei den Innsbruckerinnen und Innsbruckern ausgeprägt? Sehr stark. Aufgrund der beeindruckenden Teilnehmerzahlen verschiedenster Veranstaltungen in Sachen Gesundheit, die ich in der letzten Zeit besucht habe, kann ich nur aufrichtig „Danke“ an unsere Innsbruckerinnen und Innsbrucker sagen. Denn mit ihrem sichtbaren Interesse bestätigt sich ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein. Mit welchen Maßnahmen und Veranstaltungen möchte man an dieses appellieren und damit die Gesundheit der Menschen auf Dauer verbessern? Mit Information und Aufklärung. Als Gesundheitsreferentin sowie als Ärztin bin ich stolz auf die Vielzahl an Vorsorgeinitiativen, die den Mitbürgerinnen und Mitbürgern jeden Alters zur Verfügung stehen. Von Kleinkinder-Impfungen über die Zahnprophylaxe in Kindergärten, die Schulgesundheitspflege bzw. die „gesunde Jause“ bis hin zu Bewegungsinitiativen reicht zum Beispiel das Kinder- und Jugendprogramm. Aus dem Vorsorgeprogramm für Erwachsene und Seniorinnen bzw. Senioren werden die „Gesundheitstage für Innsbrucker SeniorInnen“ in den RathausGalerien besonders gut angenommen. Rund 4.300 Kontakte wurden alleine heuer an den zwei Tagen im April gezählt. Zudem finden Aktionen, wie zum Beispiel der „Innsbrucker Augentag“ am 14. Oktober 2011, statt. Aktuell arbeiten wir an einem „Männergesundheitstag“ oder fördern Vorsorgeuntersuchungen, wie die zur Früherkennung von Dickdarmkrebs. Welche Rolle spielen Vorsorgemaßnahmen für die Gesundheit? Vorsorgemaßnahmen sind immens wichtig. Viele Krankheiten können durch vorbeugende Maßnahmen verhindert bzw. in einem frühen Stadium erkannt werden. Ziel muss es sein, früh Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jede und jeder eigenverantwortlich etwas für seine Gesundheit tun kann. Vorsorgen ist besser als Heilen! Was tun Sie persönlich, um sich Ihre Gesundheit dauerhaft zu erhalten? Ich laufe und wandere gerne, das bringt mir körperliches und seelisches Wohlbefinden.

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Gesundes Land Tirol – eine Erfolgsgeschichte „Das Land Tirol und die Tiroler Gemeinden sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung bewusst. Kranke und Pflegebedürftige verdienen einen wertvollen Platz in unserer Gesellschaft, keiner soll sich allein gelassen fühlen.“ Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg zum eingeschlagenen Weg der nachhaltigen Gesundheitspolitik des Landes

Eine unerwartete schwere Krankheit bis hin zur Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen. Da geht es um Minuten – und um die medizinische Kompetenz, aber auch um das Vorhandensein entsprechender Einrichtungen, wie ein funktionierendes Rettungssystem und Notfallwesen, gut ausgestattete Krankenhäuser und für die Nachsorge ein entsprechendes Angebot an Reha-Zentren. Tirol ist derzeit im Aufbruch in Richtung gesündestes Bundesland – das Gesundheitswesen erlebt einen gesunden Aufschwung. 700 Mio. Euro investiert das Land in den Ausbau des Krankenhauswesens bis 2020, und 100 Mio. Euro werden für die medizinische Nachsorge in die Hand genommen.

Wer in Tirol erkrankt, darf auf Spitzenmedizin vertrauen. Aber diese muss auch finanzierbar sein – und dafür schafft die Tiroler Landesregierung die notwendigen Rahmenbedingungen. Insgesamt 700 Mio. Euro nimmt sie in die Hand, um die Spitalslandschaft auf höchstem Niveau und vor allem nach den Anforderungen und Bedürfnissen für die Tiroler Bevölkerung zu gestalten. Zusätzlich werden rund 100 Mio. Euro in die Nachsorgeeinrichtungen finanziert – um einen langfristigen Nutzen sowohl für den Patienten wie auch für die Volkswirtschaft zu erzielen.

Umsichtige Wirtschaftlichkeit sorgt für „gesunde Krankenhäuser“ in Tirol In den zehn öffentlichen Spitälern in Tirol wird gute Arbeit geleistet – in allen Bereichen. Dies zeigt sich nicht nur in der hohen Zufriedenheit in der Bevölkerung und in

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der aktuellen Gesundheitsstatistik, sondern schlägt sich auch im finanziellen Bereich zu Buche: „Unsere Krankenhäuser sind nahezu schuldenfrei, die Strukturen sind kosteneffizient, die Führungen wirtschaften umsichtig und nachhaltig. Mein besonderer Dank gilt aber besonders den engagierten Mitarbeitern, die das Rückgrat unserer ausgezeichneten Versorgung darstellen. Dies lässt eine solide zukünftige Planung zu, wie wir sie mit dem regionalen Tiroler Strukturplan Gesundheit vorgesehen haben“, ist Landesrat Bernhard Tilg stolz auf die Mitarbeiter und die gute Organisation in den Krankenhäusern. Im bundesweiten Vergleich zeige sich gerade im Gesundheitsbereich ein Ost-West-Gefälle. Selbst die WHO bescheinigt, dass die Tiroler gesünder sind als die Ostösterreicher, dasselbe gilt für ihre Finanzen: Die durch-


Bedürfnisse der Zukunft im Tiroler Gesundheitswesen Für den Regionalen Strukturplan Gesundheit Tirol 2015 wurden umfassende Untersuchungen angestellt, um ein möglichst genaues Bild für die künftigen Anforderungen an das Gesundheitswesen zu bekommen und sinnvolle, weil nachhaltige Investitionen zu tätigen. Was brauchen Tirols Patienten in Zukunft? Wo muss man Strukturen verändern? Welche medizinischen Angebote müssen verbessert werden? „Das alles haben wir berücksichtigt, als wir daran gegangen sind, Tirols Spitalslandschaft neu auszurichten. Tatsache ist, dass für die Abschätzung des stationären Versorgungsbedarfs die demographische Entwicklung von größter Bedeutung ist: Bis 2025 sinkt die Anzahl der Kinder um 7,4 %, im Gegensatz dazu steigt die Zahl der Senioren (=/> 65 Jahre) um 44.504 Personen oder 40,7 % an“, führt der Gesundheitslandesrat aus. Deshalb habe man auch die Anzahl der Betten für die verschiedenen medizinischen Disziplinen neu überdacht. Im neuen Strukturplan ist vor allem eine Stärkung der Altersmedizin in den Tiroler Spitälern vorgesehen. Daneben muss für die Erhaltung der Mobilität und Selbständigkeit auch die Rehabilitation im Anschluss an Akutbehandlungen für alle Tiroler zur Verfügung stehen, und zwar in allen medizinischen Bereichen. „Mit diesen Schwerpunkten wird Tirols Gesundheitswesen zu einem Best-Practice-Modell für eine evidenzbasierte Gesundheitsplanung“, beschreibt Tilg das Resultat von mehreren Jahren an Vorbereitungsarbeit.

700 Mio. Euro Gesamtinvestition für die Anpassung der Krankenhäuser

Fotos: BLICKFANG photographie, iStockphoto, beigestellt

Tirol – Reha-Land Nummer 1 Die medizinische Rehabilitation stellt nach der Akutbehandlung im Krankenhaus einen wichtigen Bestandteil in der Genesung des Patienten dar. Ziel der Rehabilitation ist es, dass die Patienten wieder aktiv am Leben teilnehmen und in den Arbeitsprozess zurückkehren können – oder, für ältere Patienten: dass sie möglichst wieder selbständig leben können. Insgesamt 7.318 Betten führt der österreichische Rehabilitationsplan an, bisher allerdings waren davon nur 2,4 %, also 179 Betten in Tirol stationiert. Tiroler Patienten nehmen um zwei Drittel weniger stationäre Rehabilitation in Anspruch als der österreichische Durchschnitt – unter anderem auch deshalb, weil sie bisher dafür in andere Bundesländer ausweichen mussten und das entsprechende Angebot in Tirol gefehlt hat. Das Reha-Zentrum Bad Häring bietet Rehabilitation in den Bereichen Unfallchirurgie und Neurochirurgie an, am Krankenhaus Hochzirl wird neurologische Rehabilitation angeboten, andere Angebote fehlten. „Tirol war in der Reha-Landschaft von Österreich bisher ein weißer Fleck. Die medizinische Nachsorge war nicht ausgebaut, was dazu geführt hat, dass die Tiroler ein wenig zu ‚Reha-Muffeln’ geworden sind. Handlungsbedarf war klar gegeben.“ Landesrat Bernhard Tilg hatte seine Position und Verantwortung für das Gesundheitswesen mit der Aussage, Tirol solle Reha-Land Nummer 1 werden, in Österreich angetreten. Wie weit ist dieser Plan nun gegoren? „Hier kann ich antworten, dass wir einen großartigen Meilenstein erreicht haben: Mit der Eröffnung der Reha-Zentren Münster und Lans heben wir das Angebot der Tiroler Rehabilitation auf ein hohes Niveau. Insgesamt 370 Betten stehen nun zusätzlich für die medizinische Nachsorge zur Verfügung. In Kitzbühel wird ab 2012 ein neues Zentrum für die stationäre orthopädische, unfallchirurgische und neurochirurgische Rehabilitation entstehen. Damit verfügt Tirol als zweites Bundesland über eine Reha-Versorgung, die nahezu alle medizinischen Bereiche abdeckt.“

Reha-Zentrum Münster – Gesundheit und Lebensqualität neu gewinnen Eine medizinische Behandlung ohne eine anschließende Rehabilitation ist oftmals nicht zielführend, wenn man wieder ganz gesund werden oder die Lebensqualität verbessern möchte. Das am 4. Juli 2011 eröffnete RehaZentrum Münster dient dieser Nachbetreuung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen. Mit seinen 250 Betten und 200 Arbeitsplätzen ist es einer der wichtigsten Meilensteine für die optimale Gesundheitsversorgung der Tiroler Patienten.

Das Ergebnis: Der zukünftige Bettenplan ist zugeschnitten auf die Bedürfnisse älterer Menschen, selbstverständlich bleiben die anderen medizinischen Fächer auf höchstem Niveau im Angebot. Die insgesamt 4.232 Betten werden neu aufgeteilt: Schwerpunkte werden auf der Orthopädie, der Palliativmedizin und der Psychosomatik liegen, ausgebaut wird die geriatrische Versorgung. Die psychiatrische Versorgung wird dezentralisiert – um in allen Bezirken auch diesen Erkrankungen gerecht zu werden. Dabei hat man besonders auch die wohnortnahe Versorgung nicht aus den Augen verloren. „Nach einem

Planungsprozess von 1,5 Jahren ist man nun mit allen Beteiligten von den Gemeinden, Bund, Sozialversicherungsträgern und Spitälern im Konsens und der Krankenhaus-Bauprozess soll bis 2020 abgeschlossen sein. In jedem Bezirk wird investiert und die Altersmedizin schwerpunktmäßig berücksichtigt. Langfristig gesehen sind das 70 Mio. Euro pro Jahr, die seitens des Landes, der Sozialversicherungsträger und der Gemeinden in den Auf- und Ausbau der spezifischen medizinischen Fächer fließen“, führt Tilg aus.

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schnittliche medizinische Leistung ist in Wien um 51,7 % teurer als in Tirol – „und das bei uns mit mindestens der gleichen medizinischen Qualität“, so Tilg. An einem Beispiel veranschaulicht bedeutet dies, dass die Behandlung eines einfachen Kreuzbandrisses in Tirol rund 3.264 Euro kostet, in Wien jedoch 4.439 Euro. „Ist dem Bund also ein Kreuzband in Wien mehr wert als in Innsbruck?“, könnte man sich dann fragen, so der Landespolitiker. In Tirol hat man nachhaltig gewirtschaftet, langfristig vorgedacht und versucht, so wenig Schulden wie möglich zu machen; die Ausgaben waren meistens gedeckt. „Dies hat unser Gesundheitssystem langfristig abgesichert. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, dass wir die finanziellen Mittel für Investitionen zur Modernisierung in unseren Krankenanstalten einsetzen können. Unabhängig vom Einkommen, unabhängig von der Region muss für alle Tiroler die bestmögliche medizinische Versorgung sichergestellt sein.“


Krankenhaus Zams Erweiterungsbau/Bestandsumbauten 330 Betten 22.600 stationäre Patienten 68.543 ambulante Patienten

Bezirkskrankenhaus Reutte Ausbau der tagesklinischen Einrichtungen 144 Betten 8.284 stationäre Patienten 36.690 ambulante Patienten

„Der Fokus dieser Einrichtung liegt dabei auf drei Bereichen, in denen viele Menschen in Tirol Hilfe in der Rehabilitation benötigen und zuvor oftmals in andere Bundesländer ausweichen mussten. Der Bevölkerung stehen nun künftig 120 Betten für die neurologische Rehabilitation, 75 Betten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 55 Betten für Atemwegerkrankungen im eigenen Bundesland zur Verfügung. Insgesamt wurden rund 36 Millionen Euro in das neue Haus investiert. Damit werden 200 attraktive und zukunftssichere Arbeitsplätze im Bereich Gesundheit geschaffen“, freut sich Bernhard Tilg. Das Reha-Zentrum Münster sei eine Antwort auf den weißen Fleck auf Österreichs Landkarte, der jahrelang alle Statistiken über die Reha im Westen gekennzeichnet hat. Damit sich die Patienten in Münster wohl fühlen, damit sie nach einer schweren Krankheit wieder neuen Lebensmut und Lebensfreude finden, bedarf es eines qualifizierten Behandlungsplanes, wie diese Ziele erreicht werden können. Das Team in Münster setzt sich aus insgesamt 15 Ärzten, 38 Therapeuten, fünf Psychologen, 48 Pflegekräften, drei Diätologen, 26 Verwaltungskräften und Technikern sowie 28 Mitarbeitern in Küche und Service zusammen. Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis, Ärztlicher Direktor: „Wir sehen uns als Hilfesteller im Genesungsprozess unserer Patienten. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität auch bei chronischen Erkrankungen oder bei bleibender Behinderung. Das beinhaltet nicht nur die Behandlung körperlicher Symptome, sondern auch die Bewältigung eines kritischen Lebensereignisses und Vorbeugung von Folgeerkrankungen durch Lebensstilanpassung.“

Sonnenpark Lans – Zentrum für psychosoziale Gesundheit Ein weiterer Schwerpunkt auf der Gesundheits-Landkarte Tirols in den nächsten Jahren besteht in der Dezentralisierung des psychiatrischen Angebots. Die Zahlen sprechen für sich: Im Vorjahr verzeichnete die Tiroler Gebietskrankenkasse 20.000 Krankenstandstage, die auf Burn-out-Diagnosen zurückzuführen waren. Und die Anzahl der Stresserkrankungen steigt weiter: Jeder zweite

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Landeskrankenhaus Innsbruck Bauprogramm 2015, Kinderherzzentrum & Innere Medizin 1.571 Betten 90.897 stationäre Patienten 492.374 ambulante Patienten

Österreicher fühlt sich unter Leistungsdruck, die Kosten für verordnete Psychopharmaka stiegen laut Gesundheitsstudien in den letzten 10 Jahren von 4,8 Millionen auf 10,5 Millionen Euro, proportional dazu steigt auch die Zahl der Krankenstandstage aufgrund von psychischen Erkrankungen. Mit dem Rehazentrum Lans begegnet die Tiroler Gesundheitsversorgung nun diesen Erkrankungen aktiv und bietet professionelle Hilfestellung. Der Sonnenpark wird von der erfahrenen pro mente reha GmbH betrieben.“ Wir schaffen neue Lebensperspektiven“, lautet das Motto der pro-mente-Einrichtungen. „Psychische Belastungen sind allgegenwärtig in unserem Leben, und der Mensch kann viel kompensieren. Aber die Belastungen können zu heftig und zu vielfältig werden. So führen viele Wege in das heutzutage als Burn-out bezeichnete Erkrankungsbild, doch am Ende zeigen alle Betroffenen eine ähnliche Symptomatik“, berichtet Prim. Dr. Harald Meller, ärztlicher Direktor des Sonnenparks. In der Hauptsache handelt es sich um Depressionen, sogenannte Erschöpfungsdepressionen und verschiedene Formen von Angsterkrankungen. Wenn das Zustandsbild voll ausgeprägt ist, dann heißt das, dass der Mensch sich völlig unfähig fühlt zu arbeiten. Er ist kraftlos, kann sich zu nichts mehr aufraffen. Wenn er zur Arbeit geht, stimmt die Leistung nicht mehr und er kann sich nicht mehr ausreichend konzentrieren. Die gelingende soziale Interaktion ist das wichtigste Therapieziel für eine psychosoziale Rehabilitation. Die in Lans stationär Aufgenommenen werden dahingehend versorgt und unterstützt, dass sie im Anschluss ihr Leben wieder selbständig in den Griff bekommen. „Die österreichischen Sozialversicherungen haben bekannt gegeben, dass die Krankenstände mit psychischen Diagnosen zwischen 2007 und 2009 um 22 Prozent angestiegen sind – im Vergleich verzeichnen jene Krankenstände aufgrund körperlicher Erkrankungen im gleichen Zeitraum einen Anstieg von zehn Prozent. Dazu dauerten die Krankenstände der 78.000 Betroffenen im Durchschnitt 40 Tage und damit fast viermal so lange wie bei den körperlich Erkrankten, die nur rund elf Tage zu Hause bleiben. Jede dritte Frühpensionierung beruht mittlerweile auf psychischen Diagnosen – bei solchen


gesund.heit Landeskrankenhaus Hall Ambulanz- und Behandlungstrakt in Fertigstellung 276 Betten 20.367 stationäre Patienten 78.654 ambulante Patienten

Zahlen schrillen die Alarmglocken. Wir sind dankbar für das Konzept von Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber und das jetzt bestehende Angebot durch den Sonnenpark Lans“, beschreibt der Gesundheitslandesrat eine weitere neue Reha-Einrichtung in Tirol. Seit September stehen in Lans 100 Behandlungsplätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen zur Verfügung. Die Betreiber des Sonnenparks rechnen mit einer Vollauslastung der RehaKlinik: 360 Tage im Jahr mit 95 % Auslastung.

100 Mio. Euro Investition und ein Blick in die Reha-Zukunft des Landes 2012 erfolgt der Spatenstich für den Umbau des Bezirkskrankenhauses Kitzbühel: Im Sinne der kosteneffizienten Nachnutzung wird dort ein weiteres Reha-Zentrum entstehen, für Patienten mit dem Bedarf an unfallchirurgischer, orthopädischer und neurochirurgischer Rehabilitation, für den Bewegungs- und Stützapparat also. „In Tirol werden insgesamt rund 100 Mio. Euro investiert und damit 470 neue Betten für die Reha realisiert. Damit decken wir zukünftig dann praktisch fast das gesamte medizinische Spektrum der Rehabilitation innerhalb unseres Bundeslandes ab. Das stellt ein Jahrzehnteereignis in der Tiroler Gesundheitsgeschichte dar“, freut sich Bernhard Tilg.

Vorsorgen ist besser als heilen – Präventionsprogramme in Tirol

Bezirkskrankenhaus Kufstein Ambulanz- und Funktionstrakt in Umsetzung, Erweiterungsbau in Planung 380 Betten 31.549 stationäre Patienten 91.098 ambulante Patienten

und der Steiermark geht nicht einmal jeder Zehnte vorsorglich zum Arzt. Dies liegt unter anderem auch an den Möglichkeiten und Unterstützungen, die das Gesundheitswesen zur Vorsorge bietet“, erklärt Landesrat Tilg. So organisiert die Landessanitätsdirektion Tirol im Rahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes zahlreiche Vorsorgeprogramme. Hier ein paar Beispiele: In der „Impfaktion Tirol“ werden kostenfreie Säuglings- und Kinderimpfungen sowie Schulimpfungen als wichtigste und zielgerichtete Präventionsmaßnahme gegen schwere Infektionserkrankungen angeboten. Die Mutter-Eltern-Beratung bietet Geburtsvorbereitungskurse, Säuglingspflegekurse, Rückbildungsgymnastik, Babymassagekurse, Stillgruppen, Elternvorträge, Eltern-KindTurngruppen und Eltern-Kind-Treffen an und Frauen mit ihren Säuglingen werden zu Hause aufgesucht und betreut. Im Kindergartenvorsorgeprogramm des Landes Tirol werden über 400 Kindergärten medizinisch betreut und eine jährlich durchgeführte Reihenuntersuchung organisiert. Die logopädische Betreuung im Kindergarten führt Screeninguntersuchungen im Sprachund Hörbereich durch. Die Ergebnisse zeigt die WHO-Studie: Die Tirolerinnen und Tiroler dürfen sich, statistisch gesehen, auf ein langes und gesundes Leben freuen. Sie haben die höchste Lebenserwartung und sind am wenigsten übergewichtig. Über 60 Prozent der Tiroler Kinder im Alter von sechs Jahren sind kariesfrei. Fast jeder Dritte geht in Tirol zur Vorsorgeuntersuchung. Grund für diese positiven Daten ist neben der gesunden Lebenshaltung auch unser Tiroler Gesundheitssystem. Wir sind gut aufgestellt. Von der Vorsorge über das Krankenhauswesen bis zur Nachsorge – unser Gesundheitswesen braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen“, erklärt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Bezirkskrankenhaus St. Johann Erweiterungsbau in Fertigstellung 247 Betten 14.724 stationäre Patienten 58.737 ambulante Patienten

Bezirkskrankenhaus Lienz Erweiterung, Ausbau, Generalsanierung 362 Betten 19.084 stationäre Patienten 48.224 ambulante Patienten In der Aufzählung nicht enthalten sind das LKH Hochzirl (198 Betten), das LKH Natters (150 Betten) und das PKH Hall (249 Betten)

Tirol ist das einzige Bundesland, in dem ein landesweites Brustkrebs-Früherkennungsprogramm (Mammographie-Screening) sowie PSA-Messungen zur Früherkennung des Prostatakarzinoms in Innsbruck durchgeführt werden. „Tiroler achten auf ihre Gesundheit und nehmen das Präventionsangebot sehr gut an. Die WHO-Daten am letzten Weltgesundheitstag haben gezeigt: Fast jeder Dritte geht in Tirol zur Vorsorgeuntersuchung, in Wien

Bezirkskrankenhaus Schwaz Erweiterungsbau in Fertigstellung 234 Betten 16.512 stationäre Patienten 47.633 ambulante Patienten

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> Interview mit Gesundheitslandesrat Univ. Prof. DI Dr. Bernhard Tilg eco.nova: Tirol ist laut WHO das gesündeste Bundesland Österreichs. Worauf führen Sie das zurück? Bernhard Tilg: Auch wenn wir dies schon oft kommuniziert haben – diese Tatsache stimmt und ist uns von der WHO selbst im April bestätigt worden. Die Lebenserwartung liegt bei den Tirolerinnen bei 83,95 Jahren (zum Vergleich Wien: 81,66) und bei den Tirolern bei 78,45 Jahren (76,38). Die Gründe dafür sind sicher vielfältig: Einerseits ist es auf einen gesunden Lebensstil zurückzuführen. Zusätzlich nehmen die Tiroler am häufigsten unser umfangreiches Angebot der Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch, neben der Brustkrebsfrüherkennung und dem PSA-Screening zeigt sich hier vor allem in der Zahngesundheit die Wirkung: Über 60 % unserer Sechsjährigen sind kariesfrei, in Wien sind es nur 25 %. Außerdem ist unsere Gesundheitsversorgung im ambulanten wie im stationären Bereich insgesamt so gut aufgestellt, dass auch von dieser Seite vieles zur landesweiten Gesundheit – oder besser: Gesundung – beigetragen werden kann. In Tirol investiert man nun 700 Mio. Euro ins Spitalwesen. Können wir uns das leisten? In Tirol gilt der Grundsatz, dass wir nicht auf Kosten der nächsten Generation leben. Deshalb wird auch kein Geld ausgegeben, das wir nicht haben. Kein anderes Bundesland kann behaupten, dass seine Spitäler nahezu schuldenfrei sind. Es wurde immer kostendeckend und schuldenfrei gewirtschaftet, und so ist es uns jetzt auch möglich, 700 Mio. Euro in die kontinuierlichen Anpassungen unserer Gesundheitsbetriebe zu investieren, um die Versorgung in den Krankenanstalten auf gewohnt hohem Niveau zu halten. Zur Umsetzung des Regionalen Strukturplans

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Gesundheit Tirol werden wir also bis 2020 jährlich rund 70 Mio. Euro in die Hand nehmen und in Bauund Erneuerungsmaßnahmen investieren – und zwar in jedem Tiroler Bezirk. Investieren alleine ist die halbe Miete. Wie sieht es mit Reformen zum medizinischen Angebot aus? Was bringt das den Tirolern? In einem mehrjährigen Prozess haben wir mit allen beteiligten Systempartnern zusammengearbeitet und eine Bedarfsanalyse gemacht. Es hat sich gezeigt: Der demographischen Entwicklung der Bevölkerung muss auch im Gesundheitswesen Folge geleistet werden: Die Zahl der Geburten und somit der Kinder sinkt ab, im Gegenzug dazu steigt die Anzahl an Senioren ab 65 Jahren bis ins Jahr 2025 um fast 41 %. Das bedeutet, dass die Anforderungen an die Medizin sich ebenfalls verändern. Deshalb haben wir schon heute unseren Fokus auf die Altersmedizin gelegt. In den nächsten Jahren stärken wir den Ausbau dieser Altersmedizin an den Tiroler Krankenanstalten. Das bedeutet: mehr Betten für die Orthopädie und Akutgeriatrie, Einrichtung von Palliativstationen, Ausbau der Pflegeklinik für schwere Pflege usw. Das Krankenhausbauprogramm wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Auch die wohnortnahe psychiatrische Versorgung trägt den Entwicklungen der Zeit Rechnung. Diese wollen wir dezentralisiert für alle Teile in Tirol einführen. Sie haben einmal gesagt, dass Tirol, was das stationäre Reha-Angebot betreffe, ein weißer Fleck auf der Landkarte wäre. Ihr deklariertes Ziel bei Amtsantritt war, dass Tirol Reha-Land Nummer 1 werden soll. Wo stehen wir heute?


gesund.heit Die neuen Reha-Kliniken Sonnenpark Lans (li.) und Münster

Den weißen Fleck haben wir gefüllt: Im Juli wurde das Reha-Zentrum Münster eröff net, im September der Sonnenpark Lans. 2012 werden wir im Zuge der Nachnutzung des Krankenhauses Kitzbühel ein weiteres Reha-Zentrum auf bauen, 50 Betten für die orthopädische und 70 Betten für die unfall- und neurochirurgische Rehabilitation. Für diese Erkrankungen gab es in Tirol bisher keine stationären RehaEinrichtungen. In Münster stehen 250 Betten für die stationäre Rehabilitation für neurologische und lungenkranke Patienten sowie für Herz-KreislaufPatienten zur Verfügung. Der Sonnenpark Lans steht für die psychosoziale Rehabilitation – 100 Behandlungsplätze sind hier für die mindestens sechswöchige Kur für alle Formen von psychischen Erkrankungen eingerichtet. Notwendig wurden diese Einrichtungen neben dem grundsätzlichen Bedarf auch deshalb, weil die Tiroler um zwei Drittel weniger stationäre Reha in Anspruch genommen haben als der österreichische Durchschnitt. Dabei stellt die medizinische Rehabilitation nach der Akutbehandlung einen wichtigen Bestandteil des Therapieverlaufs dar. Für die Patienten selbst, aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es uns ein Anliegen, dass die Patienten mit einem ganzheitlichen Ansatz unabhängig vom vorliegenden gesundheitlichen Problem die Möglichkeit haben, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und in den Arbeitsprozess zurückzukehren. Mit den neuen Zentren verfügt Tirol nun über eine Reha-Versorgung, die nahezu alle medizinischen Bereiche abdeckt. Noch eine Frage zur Gesundheitsreform des Bundes: Sind Sie damit einverstanden? Darüber könnte man ein Buch schreiben. Erstens gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle, was die Kosten von Gesundheitsleistungen in Österreich betriff t. Die Spitäler in Tirol wirtschaften nahezu schuldenfrei

und damit nachhaltig, sie sind für die Zukunft gerüstet. Bei uns kostet eine medizinische Leistung – bei mindestens gleich guter medizinischer Behandlungsqualität – interessanterweise um 51,7 % weniger als in Wien. Zur Gesundheitsreform von BM Stöger selbst: Eine Zentralisierung der Spitäler ist für mich nicht zielführend. Der Vorschlag, dass man Krankenhäuser unter 300 Betten zusperren will, ist keine Gesundheitsreform, sondern eine Gesundheitsgefährdung. Wie würde die Gesundheitsversorgung in Tirol ohne die Krankenhäuser Reutte, Schwaz, St. Johann usw. funktionieren? Und eine Reform, bei welcher wichtige Bereiche wie die niedergelassenen Ärzte oder ambulante Spitalsbetriebe nicht mit eingebunden sind, steht von vornherein auf verlorenem Posten. Meine Vision einer effizienten Gesundheitsreform ist, dass sie zum Wohle der Bevölkerung und zur umfassenden Versorgung im Krankheitsfall durchgeführt wird. Die Tiroler können sich auch in Zukunft auf unser Gesundheitswesen verlassen, sie sind auf höchstem Niveau versorgt.

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Daten und Fakten Tiroler Gesundheitswesen: 10 öffentliche Krankenhäuser | 4.323 stationäre Betten Investitionen bis 2020: 700 Mio. Euro ins Krankenhauswesen 100 Mio. Euro in die Nachsorge Krankenhausbauprogramm 2020 – Großprojekte Bezirkskrankenanstalten • 25,5 Mio. Euro Investitionen für Behandlungstrakt LKH Hall • 15,5 Mio. Euro Investitionen für Ambulanz- und Funktionstrakt BKH Kufstein • 41,9 Mio. Euro Investitionen für den Erweiterungsbau und Bestandsumbau am BKH St. Johann • 85,5 Mio. Euro Investitionen für den Erweiterungsbau und Bestandsumbau am KH Zams • 11,5 Mio. Euro Investitionen für Neubau Südtrakt BKH Schwaz • 15,6 Mio. Euro Investitionen für das BKH Lienz (Erweiterung, Aus- und Umbau, Sanierung) • Erweiterung des Bettentraktes und der Augenambulanz sowie Umbau der Geburtshilfe am BKH Kufstein • Ausbau der tagesklinischen Struktur am BKH Reutte Landeskrankenhäuser inkl. LKH Innsbruck/Univ.-Kliniken Investitionsvolumen jährlich bis ca. 60 Mio. Euro Investitionsvolumen gesamt ca. 230 Mio. Euro

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Kampf um Männerleben Innsbrucker Forschung erfolgreich gegen Prostatakarzinom Die Universitätsklinik für Urologie in Innsbruck zählt zu den Vorreitern in der Prostatakrebs-Behandlung. Der neue Direktor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger setzt den Kurs des Institutes fort und betont die Senkung der Mortalität.


beteiligten Fachbereiche wie Pathologie, Nuklearmedizin, interne Onkologie, experimentelle Urologie, Epidemiologie und andere mehr dar. Gemeinsam kann die Forschung für nationale und internationale Projekte auf die größte Gewebe- und Blutprobenbank zugreifen. Prof. Horninger erwartet sich von den Forschungen künftig auch Auskünfte über den Zusammenhang von PSA-Verlauf und Krebsmortalität. „Und vielleicht können wir irgendwann aufgrund der Proteinzusammensetzung Prostatakrebs bereits voraussagen und rasch eingreifen“, sieht er eine Vision für die Forschung in Innsbruck.

Text: Doris Penna, Ulrike Delacher Fotos: Fotolia, BLICKFANG photographie

Urologische Forschung in Innsbruck international anerkannt Die Universitätsklinik für Urologie verfügt über mehrere Forschungseinrichtungen – alle mit dem einen Ziel, dem Prostatakarzinom den Kampf anzusagen. Neben verschiedenen Forschungsgruppen wird im Urologie-Labor, in der Abteilung für Experimentelle Urologie sowie im Labor für Immunologie und Immuntherapie an der Erkennung und Entstehung sowie an der Beeinflussung des Karzinoms geforscht. Die Forscher arbeiten sowohl lokal mit Oncotyrol, dem Zentrum für personalisierte Medizin wie auch grenzübergreifend mit z.B. dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg oder dem Max Planck Institut zusammen. Die Ergebnisse ihrer Forschung finden durch die Veröffentlichung in zahlreichen international renommierten Medizinmagazinen und durch die Zuerkennung von Forschungsgeldern höchste Beachtung in Forschungskreisen.

Fachleute im OP Auch bei den Operationsmethoden gehört Innsbrucks Urologie zu den Vorreitern. Seit 2005 kann das 22-köpfige Ärzteteam mit der so genannten „laparoskopischen, radikalen Prostatektomie“ mithilfe moderner Robotertechnik operieren. Bei dem Da-Vinci-Robotersystem steuert der Operateur über eine Konsole den Eingriff. „Wesentlich für erfolgreiche Eingriffe ist allerdings weniger die Operationsmethode als die Erfahrung des Arztes“, betont Horninger die hohe Kompetenz der Innsbrucker Operateure, die jährlich rund 170 Prostatakrebsoperationen durchführen. Die Erfolge der Station, die über 62 Betten, eine eigene Kinderstation und fünf OP-Säle verfügt, geben Betroffenen neuen Mut: „Prostatakrebs im Frühstadium kann erfolgreich therapiert werden. 97 Prozent der Patienten sind nach der Prostata-OP kontinent und immerhin 70 Prozent noch potent“, so der Facharzt.

Größte Blut- und Gewebebank Mit dem Prostatazentrum, bei der Gründung 1993 das erste Zentrum seiner Art in Europa, unterstreicht die Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie ihre Vorreiterrolle im Kampf um Männerleben. Das 2007 ISO-zertifizierte Prostatazentrum stellt ein „virtuelles Zentrum“ für sämtliche an Diagnostik und Therapie

Weltkongress für Urologische Forschung Eine weitere Anerkennung für den Forschungsstandort Innsbruck hat Ende September stattgefunden: Für den Weltkongress über Urologische Forschung unter dem Vorsitz von Molekular-Pathologen und Prostatakarzinomforscher Univ.-Prof. Dr. Zoran Culig, Urologie Innsbruck, folgten 160 internationale Forschungsgrößen dem Ruf in die Alpenstadt und stellten neueste Forschungsergebnisse und -projekte vor. Ein Kongress-Schwerpunkt lag bei den Entwicklungen von neuen Modellen und Therapien. Neue Mausmodelle für das Prostatakarzinom wurden vorgestellt, auch die Rolle von Stammzellen beim Prostatakarzinom war ein Kongressthema. „Diese Zellen werden mit den gängigen Therapien nicht inhibiert und sind möglicherweise für das Wachstum des Tumors nach der Therapie verantwortlich. Es ist daher sehr wichtig, die neuen Ansätze in der Therapie, die auf die Stammzellen Einfluss haben, zu überlegen“, erklärt Experte Prof. Culig.

Verlangsamung von Proliferation und Migration der Tumorzellen Die Forschungsprojekte in der Gruppe von Prof. Zoran Culig sind auf die Androgenrezeptor-Partner (Androgene = Sexualhormone) und Zytokine (Proteine, die

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„Prostatakarzinome sind die häufigste Krebsart bei Männern und die zweit- bis dreihäufigste Todesursache“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger, der neue Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie. Seine Abteilung zählt europaweit zu den führenden Zentren für die Behandlung von Prostatakarzinomen. Bereits seit 20 Jahren hat sich die Urologie in Innsbruck auf Forschung, Behandlungsmethoden und Programme gegen den Prostatakrebs spezialisiert. Vor allem die PSA-Messungen gehören zu den wesentlichen Früherkennungsmethoden, die bereits seit Jahrzehnten in Innsbruck durchgeführt werden. Ein erhöhter Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA), der im Blut nachweisbar ist, kann auf eine Prostatakrebserkrankung hindeuten. „Tirol war eine der ersten Gruppen, die die Möglichkeiten des konstanten Screenings erkannt hat. Die Urologie wurde deshalb oft von Epidemiologen angefeindet“, berichtet der Direktor. „Screenings senken aber nachweislich die Sterblichkeit. Allerdings schlagen sich diese Ergebnisse erst nach Jahren in der Statistik nieder.“ Rund 25.000 PSA-Messungen werden jährlich an der Innsbrucker Urologie durchgeführt, gut 80 Prozent der Männer ab 45 kommen regelmäßig zur Untersuchung, weiß Prof. Horninger. „Wichtig ist für uns, die Erkrankung möglichst früh zu erkennen. Prostatakrebs ist nur im Frühstadium komplett heilbar. „Mit PSA kann man das Risiko abschätzen, bei Unsicherheiten helfen bildgebende Methoden (Ultraschall, MRI), um zu entscheiden, ob eine Probeentnahme aus der Prostata durchzuführen ist oder nicht“, erläutert Horninger.


V. l.: Univ.-Prof. Dr. Martin Thurnher (Leiter des Labors für Immunologie und Immuntherapie), Univ.-Prof. Dr. Helmut Klocker (Leiter des Forschungslabors), Direktor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger und Prof. Zoran Culig

Wachstum und Differenzierung von Zellen regulieren) beim Prostatakarzinom fokussiert. Männliche Sexualhormone (Androgene) spielen bei der Entstehung und beim Voranschreiten eine Schlüsselrolle. Die Proteine, die mit dem Androgenrezeptor interagieren, verstärken die Wirkung von männlichen Sexualhormonen. Dadurch kann es zu einem schnellen Wachstum des Tumors kommen. Aktuellstes Ergebnis aus der Forschungsgruppe von Prof. Culig: Dr. Frédéric Santer konnte in einem neuen Ansatz zeigen, dass die Inhibition des Partnerproteins p300 die Proliferation (Zellteilung, -wachstum) und Migration der Prostatazellen verlangsamen kann.

Urologie-Labor und Abteilung für Experimentelle Urologie Die Forschung im Innsbrucker Urologie-Labor und in der Abteilung für Experimentelle Urologie spannt den Bogen von der Entwicklung von neuen Markern für eine bessere Diagnose und für eine bessere Charakterisierung der individuellen Prostatakrebserkrankung über Aufklärung der zu Grunde liegenden Mechanismen für das Fortschreiten der Erkrankung und der Ausbildung von Therapieresistenz bis zu neuen Therapieansätzen. „Oberstes Ziel ist es, neue Erkenntnisse über die Mechanismen des Prostatakrebses zu erarbeiten und diese ans Krankenbett zu bringen und so in kleinen Schritten verbesserte Möglichkeiten für Diagnose und Therapie von Prostatakrebs zu schaffen“, erklärt der Leiter des Forschungslabors, Univ.-Prof. Dr. Helmut Klocker.

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Forschung zur verbesserten Erkennung und Charakterisierung von Prostatatumoren Der Blut-PSA-Wert ist ein sehr sensitiver Marker, um Prostatakrebs früh zu erkennen. „Aber viele erhöhten PSA-Werte bedeuten auch ‚falscher Alarm‘, weil auch gutartige Prostataerkrankungen, wie zum Beispiel eine Entzündung, darauf ansprechen“, informiert Prof. Klocker. „Dies verursacht – neben den Kosten, die entstehen – Verunsicherung und Ungewissheit bei den Betroffenen.“ Erst durch eine Prostatabiopsie, bei der kein Tumor gefunden wird, können derzeit diese falsch erhöhten PSA-Werte erkannt werden. Bessere, spezifischere Prostatakrebs-Marker zu finden, die solche Biopsien von vornherein überflüssig machen, ist eines der Ziele der urologischen Forschung in Innsbruck. Dringend notwendig zur weiteren Verbesserung der Prostatakrebstherapie sind Marker, die es erlauben, einen neu gefundenen Prostatakrebs besser zu charakterisieren und das Risiko einer Progression einzuschätzen, sogenannte prognostische Marker. Damit könnte der Therapieplan besser auf den individuellen Tumor zugeschnitten werden (Schlagwort: personalisierte Medizin). Klocker erläutert: „Heute wissen wir, dass nicht alle Prostatatumoren eine Therapie mit allen Mitteln benötigen. Nur jene Tumoren, die die Fähigkeit haben, auszustreuen, an entfernten Orten wie zum Beispiel in den Knochen Tochtergeschwüre (Metastasen) zu bilden, sind todbringend und benötigen eine aggressive Therapie, wie eine chirurgische Entfernung der gesamten Prostata. Jene, die dies nicht tun, wären


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mit weit gelinderen Mitteln beherrschbar. Leider stehen diese Informationen bei der Therapieentscheidung meist nicht zur Verfügung, weil es keine verlässlichen prognostischen Marker gibt. Um diese Situation zu verbessern, suchen wir gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg oder dem Max Planck Institut für Molekulare Genetik nach Markern, die zwischen aggressiven, schnell fortschreitenden Tumoren und langsam, lokal wachsenden Tumoren unterscheiden können.“

Therapieresistenz und neue Ansätze Bei fortschreitendendem Prostatakrebs, entweder wenn der Tumor sehr spät erkannt wird oder nach Versagen der Ersttherapie, ist die Blockade der männlichen Sexualhormone laut den Innsbrucker Experten die Therapie der Wahl. Fast alle Tumoren sprechen auf diese Therapie an, aber leider ist der Erfolg nicht von Dauer. Im Durchschnitt nach etwa zwei Jahren beginnt der so behandelte Krebs wieder zu wachsen, Bildung und Wachstum von Metastasen schreiten fort. In einer Reihe von Forschungsprojekten, die bereits in den 90er Jahren begonnen wurden, konnten die Forscher an der Urologie Innsbruck dazu beitragen, die Mechanismen, die der Resistenzbildung zugrunde liegen, besser zu verstehen und daraus neue Therapieansätze entwickeln. Im Zentrum steht dabei der Androgenrezeptor, jenes Protein, das die Wirkung der männlichen Sexualhormone vermittelt. Alle Therapien mit Anti-Hormon Wirkung zielen darauf ab, die Funktion des Androgenrezeptors zu unterdrücken. Seine Funktion und Wirkungsweise zu verstehen, ist daher der Schlüssel für die Überwindung der Therapieresistenz. Die Arbeiten des Urologischen Labors sowie der Experimentellen Urologie liefern neue, international anerkannte Erkenntnisse über die Wirkungsweise dieses Androgenrezeptors in verschiedenen Tumorstadien und optimierte Inhibitoren und deren Kombination, um dieses neue therapeutische Prinzip wirkungsvoll umzusetzen.

Labor für Immunologie und Immuntherapie Eine weitere Forschungseinrichtung der Universitätsklinik für Urologie ist das Labor für Immunologie und Immuntherapie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Martin Thurnher. Das Labor befasst sich mit der so genannten Tumorimmunologie und der Tumorimmuntherapie. Prof. Thurnher erklärt: „Bei der Tumorimmunologie untersuchen wir die Interaktionen zwischen Tumor und Immunsystem und den Mechanismen der Immunüberwachung, welche die Tumorentstehung und -progression verhindern. In der Forschung zur Tumorimmuntherapie geht es um jene therapeutischen Interventionen, die das Immunsystem gegen den Tumor mobilisieren.“ Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Immuntherapieforschung mit den so genannten Dendritischen Zellen, die als Wächterzellen des Immunsystems an allen Immunreaktionen des menschlichen Körpers,

auch an jenen gegen Tumore, beteiligt sind. Dendritische Zellen gehören – wie alle Immunzellen – zu den Leukozyten. Ihre Aufgabe ist es, Bestandteile von Krankheitserregern oder Krebszellen aufzunehmen, zu verarbeiten und sie in einer charakteristischen Form zu präsentieren. Die Dendritischen Zellen verwandeln Warnsignale in zielgerichtete Immunreaktionen. „Der Ansatz unserer Immuntherapieforschung in Innsbruck geht dahin, Dendritische Zellen so zu verändern, dass sie die T-Zellen (dienen der Immunabwehr) im Patienten nicht nur aktivieren, sondern sie auch zielgerichtet auf Krebsherde und ihre Absiedlungen lenken“, expliziert Prof. Thurnher die Forschungsarbeit.

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger leitet seit März 2011 als neuer Direktor die Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie

Inernationale Vorreiterrolle bei Impfung gegen Nierenzellkarzinom Basierend auf diesem Konzept der Impfung (Vakzinierung) gegen Krebs wurde Ende der 1990er Jahre in der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie die Immuntherapie mit Dendritischen Zellen für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom entwickelt und über ein Jahrzehnt in verschiedenen klinischen Studien angewendet. Diese Form der Behandlung war damals eine Premiere in Österreich. Im April 2010 wurde nun die erste auf Dendritischen Zellen basierende Krebsimpfung auch von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) zugelassen. Die offizielle Zulassung durch die FDA ist ein positives Signal, das auch die Innsbrucker Forscher in ihrem Therapieansatz bestätigt. Außerdem besteht die begründete Hoffnung, dass zukünftige Zulassungsverfahren für Krebsimpfungen beschleunigt werden. „Der verwendete Krebsimpfstoff Provenge zerstört den Prostatatumor oder hemmt zumindest dessen Wachstum. In großen klinischen Studien konnte diese lebensverlängernde Wirkung des Medikaments nachgewiesen werden, was schließlich zur Zulassung als Impfstoff führte – basierend auf unseren Forschungsergebnissen mit der Vakzinierung in Innsbruck“, freut sich Prof. Thurnher über die weiteren Entwicklungen.

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Offen für die Forschung 2005 gegründet, darf sich das Biozentrum Innsbruck inzwischen über beachtliche Erfolge in der medizinischen Forschungstätigkeit freuen. Die neuen Räumlichkeiten im Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB) am Innrain sollen ein weiterer Schritt in Richtung internationale Anerkennung sein.

Text: Doris Penna Visualisierung: Architekturwerkstatt din a4 Fotos: Florian Schneider

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Die primäre Idee der Gründung eines Biozentrums an der Medizinischen Universität in Innsbruck war im Grunde sehr einfach: ein organisatorischer Zusammenschluss von zehn Lehrstühlen aus der Vorklinik mit dem Ziel, knapper werdende Ressourcen wie Personal und technisches Equipment vor allem auf Grund der Universitätensplittung untereinander aufzuteilen und optimal zu nutzen. „In der Praxis war das anfangs nicht ganz so einfach, zehn bislang eigenständige Ordinariate in ein Zentrum zusammenzuführen“ schildert Prof. Dr. Lukas A. Huber die Gründungsphase, „jedoch ist es uns durch Ziele, die für alle einen Mehrwert schaffen, relativ rasch gelungen, ein Zentrum zu schaffen, bei dem die Grundlagenforschung im Mittelpunkt steht, das aber auch wie ein leistungsorientierter Betrieb geführt wird. In diesem Entwicklungsprozess haben wir dann auch relativ rasch eine Prämisse festgeschrieben: junge

Wissenschaftler zu fördern und exzellente Forscher zu berufen. Denn nur so können wir unser Ziel erreichen, über die Landesgrenzen hinaus sichtbar zu werden. Ohne Zentrumsbildungen würde in Zukunft unsere Forschungsarbeit in Innsbruck sehr erschwert sein“, so der Direktor des Biozentrums weiter.

Biomedizinische Grundlagenforschung Die Bandbreite der Forschungstätigkeit im Biozentrum ist breit gefächert. „Es geht um Erkenntnisgewinne, warum Krankheiten überhaupt entstehen. Wir forschen in den Bereichen Krebserkrankungen, Infektionskrankheiten und neurologische Erkrankungen“, so Huber. Ein Beispiel ist die Forschungstätigkeit für die personalisierte Krebsmedizin, die Grundlagenforschung dazu wird im Biozentrum gemacht, die Entwicklung des Produktes zu einem Medikament erfolgt dann bei Oncotyrol. Oncotyrol ist als Kom-


Finanziert wird das Biozentrum zu etwas mehr als 50 % durch den Staat, sprich die Medizinische Universität Innsbruck, rund 6,5 Mio. Euro sind Drittmittel vom österreichischen Forschungsfonds FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung), der FFG (Österr. Forschungsförderungsgesellschaft), aber auch von EU-Programmen.

Vier START-Preisträger am Biocenter Innsbruck Als einziges rein biomedizinisches Grundlagenforschungszentrum in Österreich kann das Biocenter Innsbruck gleich auf vier START-Preisträger verweisen. Der START-Preis ist der größte österreichische Nachwuchspreis, vergeben nach internationaler Evaluierung durch den FWF, für junge, talentierte Wissenschaftler, die über sechs Jahre hinweg mit einem großen Budget ihre Forschungstätigkeit eigenständig mit einem selbst gewählten Team durchführen können. „Diesen START-Preis erhalten nur außergewöhnlich gute Wissenschaftler und darauf sind wir sehr stolz“, freut sich Lukas A. Huber. Univ.-Prof. Dr. Andreas Villunger war der erste Preisträger mit einer Forschungsarbeit im Bereich der Entwicklungsimmunologie, Dr. Alexandra Lusser für ein Projekt in der Epigenetik, Dr. Norbert Polacek forscht aktuell im Bereich der Genomik und Dr. David Teis arbeitet an einem aktuellen Projekt im genetischen Modellorganismus Hefe in der Zellbiologie. Aber auch emeritierte Professoren werden am Biozentrum hochgeschätzt, wie z.B. em. Univ.-Prof. Dr. Hans Grunicke, em. O. Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, em. O. Univ.-Prof. Mag. Dr. DDr. h.c. Helmut Wachter, Univ.-Prof. Dr. Peter Groebner und em. O. Univ.Prof. Dr. Mag. Wilhelm Sachsenmaier, die nach wie vor an verschiedenen Forschungsprojekten tatkräftig mitwirken und ihr wertvolles Wissen und jahrzehntelange Erfahrung in die Forschung miteinfließen lassen.

Auf zu neuen Ufern Am Innufer gelegen, in unmittelbarer Nähe zur Universität und zur Universitätsklinik Innsbruck, wurden die neuen Räumlichkeiten des Biozentrums im CCBGebäude gerade fertig gestellt. „Die offene Kommunikation steht im Vordergrund, ebenso wie gemeinsam nutzbare Flächen für alle Lehrstühle, und das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Chemie und Pharmazie, von der Leopold-Franzens-Universität“, freut sich Lukas A. Huber sichtlich über die bevorstehende Übersiedlung in das neue Gebäude. „Durch die räum-

liche Zusammenlegung wird unser Zentrumskonzept vollendet, nun sind wir ein wirkliches Zentrum. An diesem Ort können Ideen wachsen, rund 400 Forscher aus beiden Innsbrucker Universitäten werden insgesamt im CCB tätig sein.“

Weiterentwicklung in Oncotyrol

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petenzzentrum für personalisierte Krebsmedizin aus dem Biozentrum, anderen vorklinischen Instituten und den starken Innsbrucker Kliniken hervorgegangen, greift Forschungsergebnisse auf und entwickelt diese dann in Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen weiter. Das Biozentrum hat also die Aufgabe der Wissensfindung, der Grundlagenforschung. Die Weiterentwicklung erfolgt dann in verschiedenen anderen Kompetenzzentren.“

Während im Biozentrum die Grundlagenforschung betrieben wird, arbeitet man bei Oncotyrol an der Weiterentwicklung dieser Erkenntnisse. Hier arbeiten Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft an der Entwicklung individualisierter Krebstherapien sowie an prognostischen und präventiven Methoden. Im Bereich der Wissenschaft stehen die drei Tiroler Universitäten im Zentrum – Medizinische Universität Innsbruck, Universität Innsbruck, Private Universität UMIT in Hall –, die wiederum mit internationalen Universitäten wie z.B. Harvard Medical School oder der Ludwig Maximilian Universität in München intensiv zusammenarbeiten. Auf Seiten der Wirtschaft sind regionale, überregionale und international agierende Konzerne beteiligt, darunter Roche, Novartis, Amgen, Schering-Plough oder Janssen-Cilag. Zudem wird Oncotyrol im Rahmen des Strukturprogramms COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) durch die österreichischen Bundesministerien für Technologie und Wirtschaft und die Bundesländer Tirol und Steiermark gefördert. An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungiert das Innsbrucker CEMIT Center of Excellence in Medicine and IT GmbH und koordiniert die derzeit insgesamt 21 Großforschungsprojekte. Oncotyrol schließt also die Lücke zwischen Grundlagenforschung und kommerzieller Entwicklung und basiert auf der Zusammenarbeit von Kliniken, Grundlagenforschung und lokalen wie internationalen Unternehmen und leistet so gemeinsam mit dem Biozentrum Innsbruck einen wesentlichen Beitrag, Innsbruck als wissenschaftlichen Standort weiter zu etablieren. > eco.nova hat Herrn Univ.-Prof. Dr. Lukas A. Huber zum Interview gebeten. eco.nova: Herr Prof. Dr. Huber, vor ca 9 Jahren wurden Sie aus Wien nach Innsbruck berufen und haben 2004 von Rektor Grunicke den Auftrag erhalten, dieses Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck ins Leben zu rufen. Wie sehen Sie heute die Entwicklung? Lukas A. Huber: Ich wurde damals gerade an die Histologie berufen, als Prof. Grunicke mich mit der Aufgabe betraute, das Biozentrum ins Leben zu rufen. Im Rahmen des neuen Universitätsgesetzes ging es primär um einen organisatorischen Zusammenschluss von zehn biomedizinischen Lehrstühlen der damaligen Vorklinik. Anfangs waren viele Gespräche notwendig, denn es war in der Praxis nicht einfach, zehn verschiedene Ordinariate mit verschiedenen Problematiken, verschiedenen Strukturen und verschiedenen Generationen an Professoren zusammen-

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zuführen. Aber aufgrund der knapper werdenden Ressourcen für die Forschung konnten wir dann doch schnell gemeinsame Ziele formulieren, die für jeden einen Mehrwert bringen und das Biozentrum sozusagen als leistungsorientierten Betrieb führen. Mit einer gemeinsamen Identitätsfindung nach innen und nach außen, die wir konsequent weiterpflegen, ist es uns gelungen, einige international evaluierte und kompetitive Großforschungsprojekte zu realisieren. Die Leistungszahlen sind seither stetig nach oben gegangen. Auch versuchen wir immer, hochqualifizierte Spezialisten zu berufen und uns auch inhaltlich immer wieder zu erneuern. Erwähnen möchte ich aber auch, dass bei uns auch die emeritierten Professoren einen hohen Stellenwert einnehmen und wir deren Erfahrungen sehr schätzen. Welche Art von Forschung wird im Biozentrum Innsbruck durchgeführt? Im Biozentrum erfolgt die reine Grundlagenforschung, die Wissensfindung, warum Krankheiten entstehen. Das entscheidende Verständnis, wie und warum verschiedene Krankheiten passieren, ist dann Grundlage für übersetzte Forschung, wie sie zum Beispiel im Oncotyrol stattfindet. Das Spektrum unserer biomedizinischen Grundlagenforschung ist sehr breit gestreut und reicht von Krebserkrankungen über Infektionskrankheiten bis hin zu neurologischen Erkrankungen. Ein Forschungsprojekt, übrigens ein START-Preisträger, bedient sich der schnellen und relativ unkomplizierten Genetik in der Hefe, anhand derer man optimal komplexe biomedizinische Grundlagenforschung betreiben kann. Andere wiederum widmen sich der Frage, wie man zertrümmerte Nervenfasern wiederherstellen oder neurodegenerative Erkrankungen wieder heilen kann. Schwerpunkte liegen natürlich auch in der Erforschung infektiöser Erkrankungen und wie schon erwähnt in der Krebsforschung. Sie stehen nun kurz vor der Übersiedlung in das neue CCB-Gebäude am Innufer, was bedeutet dieser Schritt für Sie? Die Zusammenfindung zu einem wirklichen Zentrum wird mit dem neuen Gebäude vollendet. Die Architekten von dinA4 haben hier wirklich ein wahres Wunder vollbracht und offene, helle Räumlichkeiten

Die einzelnen Bereiche des Biozentrums (http://biocenter.i-med.ac.at) Sektion für Medizinische Biochemie Sektion für Neurobiochemie Sektion für Klinische Biochemie Sektion für Biologische Chemie Sektion für Zellbiologie Sektion für Genomik & RNomik Sektion für Molekularbiologie Sektion für Experimentelle Pathophysiologie & Immunologie

Univ.-Prof. Dr. Ludger Hengst Univ.-Prof. Dr. Christine Bandtlow Univ.-Prof. Dr. Ludger Hengst (interim.) Univ.-Prof. Dr. Klaus Scheffzek Univ.-Prof. Dr. Lukas A. Huber Prof. Dr. Alexander Hüttendorfer Univ.-Prof. Dr. Peter Loidl

Sektion für Molekulare Pathophysiologie Sektion für Entwicklungsimmunologie

Univ.-Prof. Dr. Reinhard Kofler Univ.-Prof. Dr. Andreas Villunger

Sektion für Bioinformatik

Univ.-Prof. Dr. Zlatko Trajanoski

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Univ.-Prof. Dr. Lukas A. Huber (interim.)

mit Kommunikationsflächen geschaffen. Hier werden die gemeinsam nutzbaren Flächen verwirklicht, gemeinsame Arbeits- und Aufenthaltsräume, einsichtbare Labors – einfach ein Zentrum, bei dem die Kommunikation im Vordergrund steht. Es ist vor allem auch ein Riesenschritt für uns, dass die Forscher beider Innsbrucker Universitäten in ein Haus gehen und so trotz der Zersplitterung der beiden Universitäten wieder räumlich zusammenfinden und unter optimalen Bedingungen zusammenarbeiten können. Welche Ziele haben Sie für das Biozentrum in Zukunft? Unsere Chance liegt im Wandel, wir müssen alte, verkrustete Universitätsstrukturen überdenken und uns stetig verbessern. Wir sind mit Freude und Einsatz der qualitativ hochstehenden Lehre und Ausbildung von Medizinstudenten an unserer Universität verpfl ichtet und auch maßgeblich am neuen Studiengang für Molekulare Medizin beteiligt, der von Univ.-Prof. Dr. Peter Loidl aus dem Biozentrum koordiniert wird. Ohne Zentrumsbildungen wird in Zukunft an unseren österreichischen Universitäten keine international wettbewerbsfähige Forschungsarbeit mehr möglich sein, denn gute Forschung kostet immer mehr Geld und die finanziellen Mittel dafür werden gleichzeitig immer knapper. Durch solche Zusammenschlüsse wie das Biozentrum können wir ganz anders agieren und zusätzliche leistungsorientierte Mittelvergaben an Land ziehen und so auch immer wieder hochrangige Wissenschaftler berufen, wie zuletzt den Strukturbiologen Univ.-Prof. Dr. Klaus Scheffzek aus Heidelberg oder den Bioinformatiker Univ.-Prof. Dr. Zlatko Trajanoski aus Graz. Im Vergleich zu Wien oder anderen renommierten internationalen Standorten wird Innsbruck manchmal als Forschungsprovinz bezeichnet, unser aller Ziel am Standort ist es daher, international sichtbar zu sein und hier in Tirol exzellente Forschung betreiben zu dürfen. Wir haben schon einen steinigen, aber auch erfolgreichen Weg hinter uns, sind aber noch lange nicht am Ziel.

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Das Wunder Mensch geht neue Wege Privatklasse NOVUM – die Antwort auf eine moderne medizinische Versorgung. In den vergangenen Jahren kam es zu ständigen Veränderungen im Gesundheitswesen und zu veränderten Kundenbedürfnissen. So hat sich zum Beispiel die Dauer der Krankenhausaufenthalte bei gleichzeitiger Erhöhung der Fallzahl verkürzt. Viele Eingriffe werden bereits ambulant durchgeführt. Die Merkur Versicherung hat den Trend frühzeitig erkannt und als erste Versicherung Österreichs die optimale Gesundheitsvorsorge, zugeschnitten auf die aktuellen Bedürfnisse der ÖsterreicherInnen, entwickelt. Bei der „Privatklasse Novum“ sind die ersten sieben Tage ohne Eigenkosten voll abgedeckt – erst ab dem achten Aufenthaltstag im Spital entsteht eine Kostenbeteiligung. Ein weiterer Vorteil der Merkur Privatklasse Novum: Zusätzlich zu den stationären Leistungen ist die für den Krankenhausaufenthalt notwendige ambulante Vor- und Nachsorge inkludiert. Dies ermöglicht den Versicherten unter anderem, vor stationären Krankenhausbehandlungen problemlos eine entsprechende medizinische Beratung beim Privatarzt (in ganz Österreich frei wählbar!) einzuholen und auch nachher den Arzt ihres Vertrauens konsultieren zu können. Ein weiteres Highlight der neuen Merkur Privatklasse Novum ist das eigens für die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen neu überarbeitete Vorsorgeprogramm „Privatklasse aktiv“. So werden mit der Privatklasse Novum auch die ego4you-Programme für eine umfassende Gesundheitsvorsorge erweitert und – basierend auf aktuellen medizinischen Erkenntnissen – den individuellen Bedürfnissen der Versicherten entsprechend neu gestaltet. Insgesamt 80 ausgewählte Vertragspartner in ganz Österreich stehen den Merkur-Kunden alle zwei Jahre mit dem Angebot an Gesundheitsprogrammen zur Auswahl. In 69 Fitness-Studios und in elf ausgewählten Partnerhotels wird ein umfangreiches Basis-Vorsorgepaket mit Aufbauleistungen geboten. Wenn gewünscht, werden zusätzliche gecoachte Specials mit professionellen Betreuern zu vergünstigten Konditionen angeboten. Die Programme reichen von klassischen und fernöstlichen Vorsorgeuntersuchungen über Entspannungs- und Ästhetiktherapien bis zu einem breit gefächerten Sportangebot.

„Die Merkur Versicherung bietet für jeden Lebensabschnitt und jedes Bedürfnis den passenden Versicherungsschutz und steht mit ihren Produkten für Individualität und Flexibilität.“ Landesdirektor Harald Spadinger

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Tirol-Werbung für den Ärzte-Nachwuchs Waren vor zwei oder drei Jahrzehnten Mediziner wegen der so genannten „Ärzteschwemme“ dazu verdammt, Taxi zu fahren, so könnte sich diese Situation bald ins Gegenteil verkehren. Händeringend könnte man dann Ärzte suchen. Seit einiger Zeit geistern nämlich Schlagzeilen vom drohenden tatsächlichen oder vermeintlichen Ärztemangel durch die Medien. Doch was steckt dahinter und was ist dagegen zu tun?

Text: Uwe Schwinghammer Fotos: iStockphoto, Medizinuni,Ärztekammer

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Von „vermeintlich“ will der Vizerektor für Lehre der Innsbrucker Medizinuniversität, Norbert Mutz, nichts wissen: „Das, was man jetzt immer wieder hört, vom Ärztemangel in verschiedenen Bereichen, ist kein Hype, das ist wahr.“ Etwas spät, aber immerhin, sei man auf das Problem aufmerksam geworden. Artur Wechselberger, Präsident der Tiroler Ärztekammer, kann dazu auch die Zahlen liefern: „Wir wissen ja, wie alt unsere Ärzte sind, und wissen auch, wann sie das Pensions-Antrittsalter erreichen werden.“ Und laut diesen Berechnungen werden in den nächsten 15 Jahren rund 660 niedergelassene Ärzte in Tirol den

Kittel an den Nagel hängen und das Stethoskop in die Schublade legen. Um die Dimension richtig einzuschätzen: Das sind 60 Prozent der niedergelassenen Praktiker und 55 Prozent der Allgemeinmediziner im Land. Knapp 400 davon sind Ärzte mit einem Kassenvertrag. Der Präsident der Tiroler Ärztekammer, Arthur Wechselberger, ist optimistisch, dass man den Bedarf mit den derzeitigen und zukünftigen Medizinstudentinnen und -studenten wird decken können. Allerdings unter einigen Voraussetzungen: „Grundsätzlich


Stadt-Land-Gefälle Weitere Probleme, mit denen man teils jetzt bereits zu kämpfen hat, sind das Stadt-Land-Gefälle bei der ärztlichen Versorgung und die Abwanderung von Medizinern nach Deutschland, Dänemark, Schweden ... Um angehende Mediziner auf das Land hinauszulocken, hat der Vizerektor der Medizinuni, Norbert Mutz, gemeinsam mit seinem Team folgende Idee geboren und an die Tiroler Landesregierung herangetragen: Einen Teil des klinisch-praktischen Jahres sollen die angehenden Mediziner in Landpraxen absolvieren: „Wir wollen, dass sie das klinisch-praktische Jahr zum Teil auf dem Land machen, um zu sehen, dass das eigentlich ganz was Schönes ist. Denn man wird ja nicht Arzt, um als Technokrat tätig zu sein, sondern weil einem die Leute taugen. Die sollen sehen, dass es toll ist, dass ich irgendwo auf dem Land bin, wo ich eine Bindung zu den Leuten auf bauen kann und Teil des Ganzen bin.“ Allein, die Sache kostet Geld und daran spießt sich’s noch etwas. Ärztekammerpräsident Wechselberger ist allerdings auch ob der Wirksamkeit dieser Maßnahme skeptisch: „Das glaube ich nicht, dass jemand deswegen Allgemeinmediziner auf dem Land wird, weil er ein paar Wochen dort in einer Praxis verbracht hat.“ Einig sind sich Mutz und Wechselberger hingegen in der Frage, dass der Beruf des Arztes in Österreich wieder attraktiver gemacht werden muss. Zumal die

Verlockungen aus dem Ausland groß sind. Mutz formuliert es gewohnt pointiert: „Es hat ja die moderne Völkerwanderung Platz gegriffen. Von Österreich wandert man nach Deutschland. Von Deutschland nach Dänemark, Schweden und Norwegen. Und dann geht man vielleicht noch nach England, um sich dort zu betätigen.“

Eine Werbekampagne muss her Grund für die Völkerwanderung sind einerseits die Verdienstmöglichkeiten. Aber nicht nur. Hier fordert Mutz Taten von der Politik und den Krankenkassen: „Man muss dafür sorgen, dass der Beruf attraktiver wird. Und zwar nicht nur – aber auch – pekuniär, sondern von der Unterstützung her. Wir sind gezwungen, den jungen Leuten zu sagen: Da hast du Möglichkeiten, dich zu entwickeln und eine Tätigkeit auszuführen, die du gelernt hast. Gleichzeitig hast du Verdienstmöglichkeiten, die dem Einnahmen-Ausgaben-System gerecht werden.“ Denn vielfach wären die Jobs in Deutschland oder in der Schweiz finanziell nur auf den ersten Blick verlockend, „ohne den Leuten zu sagen, dass man dort aber auch viel mehr ausgibt“. Auch Kofler hält den finanziellen Aspekt allein nicht für ausschlaggebend: „Geld spielt nicht die Hauptrolle. Heute kann man auch nicht davon ausgehen, dass jemand, der Medizin studiert, reich wird. Das sind die Ausnahmen, die glänzen. Einer, der Medizin studiert, will helfen. Und das ist nach wie vor so.“ Gefordert sei weiters eine Anpassung der Ausbildungsplätze in den Krankenhäusern und Praxen. Mutz: „Wir an der Universität können unseren Teil dazu tun. Ich stehe zum Beispiel dafür, dass wir Simulationszentren auf bauen, damit die jungen Leute nicht am Patienten üben müssen.“ Irgendwann müssten die angehenden Ärzte aber doch zum lebenden Menschen gelassen werden, und da, so Mutz, seien zum Beispiel die Spitalserhalter gefordert, das zu garantieren. Hier hakt auch Ärztekammerpräsident Wechselberger ein: „Solange bei uns die Anwärter für einen Turnusplatz auf eine Liste gesetzt werden und zum Warten verdammt sind, werden sie dorthin gehen, wo sie sofort anfangen können. Es ist ganz wichtig, dass man unseren Studenten zeigt: Wir sind froh, dass ihr jetzt fertig seid. Wir wollen nicht, dass ihr weggeht. Wir wollen, dass ihr hier arbeitet.“

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kommen genug Ärzte nach, so sich das System nicht ändert. Damit meine ich, dass die EU die Quote nicht kippt.“ Diese Quote regelt, dass 75 Prozent der Studienplätze mit Österreichern besetzt werden dürfen. Ein anderes Problem, das Wechselberger allerdings kommen sieht, ist die Geschlechterverteilung. Heute seien 75 Prozent der Allgemeinmediziner männlich, 60 Prozent der Turnusärzte aber weiblich. Der Ärztekammerpräsident präzisiert die Folgen: „Erstens haben wir dann eine Diskontinuität des Berufsverlaufes, wenn Ärztinnen Kinder bekommen. Und zweitens stellt sich die Frage, ob es für Frauen dann überhaupt möglich sein wird, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Und was tut man, um Frauen die Möglichkeit zu geben, dass es geht?“ Vorschläge seien etwa, Gruppenpraxen zu gründen, Kassenverträge zu teilen. Aber auch die Möglichkeit, Bereitschaftsdienste und Praxisführung zu trennen. Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Innsbruck, fordert, dem höheren Frauenanteil schon bei der Ausbildung Rechnung zu tragen: „Es gibt schon Angebote, die Ausbildung in Teilzeit zu machen. Aber das zieht sich natürlich dann unheimlich in die Länge. Eine Facharztausbildung dauert heute schon mindestens sechs Jahre. Wenn ich das dann in Teilzeit mache, dann kann ich ja schon fast die Pension einreichen, bevor ich fertig bin.“ Wobei Wechselberger die Frage der Work-Life-Balance nicht unbedingt auf Frauen beschränkt wissen will: „Jetzt ist noch eine Generation von Ärzten da, bei der die Arbeit einen Großteil der Lebenszeit einnimmt. Wie das bei den Jungen aussieht, das wissen wir noch nicht.“

Oben: Norbert Mutz, Vizerektor für Lehre der medizinischen Universität Innsbruck Darunter: Arthur Wechselberger, Präsident der Tiroler Ärztekammer

Die Diskussion um Deutsche, die in Österreich „auf unsere Kosten“ studieren, ist für Mutz verlogen. Einerseits, weil die Zahl letztlich doch recht klein sei – sie belegen 20 % der vorhandenen Studienplätze. Und andererseits, weil man ja in Österreich niemanden hindere, auch das zu tun, was in Deutschland oder Skandinavien gemacht werde. Nämlich um die Leute zu werben. Vizerektor Mutz: „Wir müssen schauen, dass die Leute hier bleiben. Und da ist es völlig gleich, ob jemand ein originärer Österreicher ist oder Deutscher oder Luxemburger.“ Man solle nicht verhindern, dass diese Menschen nach Österreich kommen, sondern darum werben, dass sie nach dem Abschluss des Studiums dableiben.

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Warten ist doch klasse Medien, die dieser Tage in Tirols Krankenhäusern zum Thema Operationstermine und Wartezeiten nachfragen, bekommen die Nase vor der Tür zugeknallt. Da ging es eco.nova nicht anders. Dennoch haben wir versucht, die Hintergründe dieser Problematik zu beleuchten. Das Aufsehen war groß, als der Verein für Konsumenteninformation (VKI) vor einem Monat die OPWartenzeiten in Österreichs Spitälern erhob. Eine anonyme Testperson erhielt dabei oft die Auskunft, dass es bei der von ihr gewünschten Operation eines Grauen Stars wochenlange Wartezeiten gebe. Sollte sie freilich Privatpatientin sein, würde sich das Warten drastisch verringern. Auch Tiroler Spitäler waren unter jenen, die solch „unmoralische Angebote“ gemacht haben. Seither gibt es heftige Diskussionen über Zwei-Klassen-Medizin. Eine Novelle des Krankenanstaltengesetzes im kommenden Jahr soll Abhilfe schaffen und ein mehr oder weniger „transparentes Wartezeitmanagement“ bringen. Anfragen zum Thema OP-Wartezeiten in St. Johann blieben unbeantwortet, aus anderen Tiroler Krankenhäusern kommen Antworten eher ungern und spärlich. Beim größten Tiroler Krankenhausbetreiber, der TILAK, stellten sich allerdings Vorstandsdirektor Stefan Deflorian und die Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Innsbruck, Alexandra Kofler, unseren Fragen.

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Wartezeiten für planbare Eingriffe – also keine akuten Fälle – gibt es natürlich auch an der Innsbrucker Klinik. Meist sind sie eher geringer Natur, in einigen Bereichen betragen sie aber Wochen bis Monate. Die derzeitige „Hitparade“: Kataraktoperationen (Grauer Star) bis zu sechs Monate, Bandscheiben etwa drei Monate, Endoprothetik (zum Beispiel Hüft- oder Kniegelenke) zwei bis drei Monate. Bei den Bandscheibenoperationen gab es schon beinahe doppelt so lange Wartezeiten. Hier greifen inzwischen aber langsam organisatorische Maßnahmen an der Neurochirurgie. An den anderen Häusern der TILAK gibt es dieses Problem nur in sehr eingeschränktem Maße. Wartezeiten gibt es in Hall zum Beispiel ebenfalls in der Endoprothetik.

Wartezeit auf Operationen aufgrund des organisatorischen Aufwands Lange Wartezeiten in den Griff zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Denn es ist nicht damit getan, mehr Operateure einzusetzen. Alexandra Kofler beschreibt, warum das so schwierig ist: „Das hängt von der Ge-


Ein saisonales Problem Oft sind Wartezeiten auch nicht kapazitätsbedingt, sondern ein saisonales Problem, weiß der Leiter des Krankenhauses Kufstein, Wolfgang Schoner, zu berichten: „Bei nicht dringlichen Fällen ist es ein durchaus typisches Verhaltensmuster, dass die Menschen den Sommer genießen wollen und sich dann im Herbst der angeratenen Operation unterziehen. Auch die Familienfeste – etwa die Weihnachtszeit – halten sich viele gerne von Operationen frei.“ Auch in seinem Haus sind Grauer-Star-Operationen und Endoprothetik die Bereiche mit den längsten Wartezeiten. Im Krankenhaus St. Vinzenz ließ die Geschäftsführung wissen, dass es insgesamt zu sehr kurzen Wartezeiten komme. Geringfügig länger dauern könne es lediglich bei Augenoperationen und in der Orthopädie, da diese Operationen „in Form eines dislozierten Tagesklinik-Modells durchgeführt werden“. Das erstaunt etwas, da man beim Verein für Konsumenteninformation bei Augenoperationen eine Wartezeit von bis zu 40 Wochen für Zams erhoben hatte. Kapazitätsbedingte Engpässe, so hoff t man in Zams, werden durch die Fertigstellung eines Zubaues beseitigt.

Eine Frage der Klasse? Heikles Thema bei den Wartezeiten ist, ob sie für Zusatzversicherte kürzer sind als für normale Kassenpatienten. Deflorian will nicht ausschließen, dass vielleicht das eine oder andere entsprechende Angebot gemacht worden ist, „aber systematisch ganz sicher nicht“. Als Beweis dafür führt der Vorstandsdirektor einen Rückgang von Klassepatienten an: „Dort, wo wir Wartezeiten haben, haben wir einen spürbaren Rückgang an Sonderklassepatienten. Wenn da systematisch vorgereiht werden würde, hätten wir diesen

negativen Effekt nicht. Ich finde da nach Gesprächen mit all unseren Klinikvorständen kein Indiz dafür, dass es systematische Vorreihungen gibt.“ Allerdings, so räumt Deflorian ein: „Wenn ein Patient von einem bestimmten Arzt operiert werden möchte, dann hat dieser Arzt natürlich auch einen Terminkalender. Und der kann da früher oder später Zeit haben.“

„Geld der Sonderklassepatienten ist notwendig“ Deflorian warnt ganz energisch davor, diese Diskussion auf die Spitze zu treiben: „Die wird für mich nicht ganz ehrlich geführt. Denn die Gelder, die Sonderklassepatienten in die Spitäler bringen, brauchen wir dringendst, um Investitionen zu tätigen. Wir zahlen damit ja auch Personal, das den Allgemeinklassepatienten ebenfalls zur Verfügung steht.“ Speziell die nachgeordneten Ärzte, die einen Teil ihres Einkommens durch die Gelder von Sonderklassepatienten lukrieren, seien davon betroffen. Ideen wie, Sonderklassepatienten nur mehr in Sanatorien zu behandeln, hält Deflorian für abstrus: „Da muss man sich der Konsequenzen bewusst sein. Das sind etliche Millionen Euro, die die öffentliche Hand alternativ auf bringen muss. Und das kann sich in den Zeiten, wie wir sie gerade erleben, kein Staat leisten.“

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samtkapazität ab: Man braucht einen Operationssaal, der entsprechend ausgerüstet ist. Dann ein Team. Das ist ja nicht nur der Operateur alleine, das sind ja auch OP-Schwestern, Gehilfen, die Anästhesie. Und selbst wenn wir es schaffen, dass wir bei den Operationssälen einen größeren Durchsatz haben, dann muss man natürlich auch schauen, dass der Patient nach der Operation weiter betreut werden kann. Wir brauchen Aufwachplätze, Betten auf den Stationen und so weiter.“ Insgesamt also ein riesiger organisatorischer Aufwand, der kaum ein Patentrezept für die Verkürzung von Wartezeiten bietet. Versucht wird das natürlich dennoch, versichert Kofler: „Was wir von der Verwaltung tun können, ist vor allem, das alles besser zu organisieren. Ebenfalls wichtig ist eine Zusammenarbeit mit dem niedergelassenen Bereich. Dass an der Klinik nur Eingriffe durchgeführt werden, die hier gemacht werden müssen, und nicht alles bei uns abgearbeitet wird.“ Definitiv keine Wartezeiten, so versichert Vorstand Deflorian, gibt es bei Akut- und Notfällen.

TILAK-Vorstandsdirektor Stefan Deflorian und Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Innsbruck

Alexandra Kofler gibt auch noch etwas zu bedenken. Es könne „maximal“ sein, dass ein Klassepatient einen Termin früher bekomme. Die Behandlung ist aber für alle gleich: „Der medizinische Inhalt, bei dem gibt es absolut keine zwei Klassen.“ Es gebe für Sonderklassepatienten keine besseren OP-Methoden oder Medikamente. Sie selbst habe keine Zusatzversicherung, weil sie überzeugt sei, dass medizinisch alle bestens versorgt würden. Unabhängig von ihrem Versicherungsstatus. Das gelte selbst für Obdachoder Staatenlose.

Heilsame Wartezeit? Was Kofler und Deflorian zum Thema Wartezeiten schließlich noch einwerfen: In der Regel sei es bei dieser Art von Operationen egal, ob sie ein paar Wochen früher oder später durchgeführt würden. Deflorian: „Außer es hat jemand hohe Schmerzsymptomatiken – aber dann ist ohnedies schon wieder eine Akutsituation gegeben –, ist es nicht von großer Bedeutung, ob diese Operation einen Monat früher oder später durchgeführt wird.“ Zuweilen sei so eine Wartezeit – wie etwa bei mancher Bandscheibenoperation – im wahrsten Sinne des Wortes sogar heilsam. Kofler: „Wir Menschen neigen dazu, dass wir sofort eine Lösung wollen. Aber durch langjährige Erfahrung hat sich herausgestellt, dass man, wenn man warten muss und inzwischen konservative Maßnahmen ausschöpft, es bei sehr vielen Patienten zu einer anhaltenden Besserung kommt und oft nicht mehr operiert werden muss.“

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Text: Uwe Schwinghammer Fotos: iStockphoto, TILAK/Schober, Leutner

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TZE Ä S UND LG: R G EN TE ERFO G R H A Ä M L N BEWREN ZU A FÜH VER GIE

WIEN NORD

– ATE V T B STR MIT

ICH WEISS, WOHIN ICH WILL. UND DASS ICH DAZU EINE MANNSCHAFT BRAUCHE, DER ICH VOLL VERTRAUEN KANN. ICH BIN BEREIT.

SIND SIE BEREIT?

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