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Effiziente Biolumineszenz

Im Tierreich gibt es verschiedene Arten, die mittels einer chemischen Reaktion Licht erzeugen können. Bei uns können wir zum Beispiel im Sommer die Glühwürmchen beim Leuchten beobachten. Interessant ist dabei, dass dieses Licht mit wenig Energieverlust entsteht.

Text: Judith Brandsberg

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Der Name Glühwürmchen täuscht, denn diese leuchtenden Tierchen, die bei uns im Sommer beobachtet werden können, sind nicht Würmer, sondern Käfer. Deshalb werden die verschiedenen Arten unter dem Begriff «Leuchtkäfer» zusammengefasst. Bei uns sind drei verschiedene Arten heimisch. Der Kleine Leuchtkäfer, der Grosse Leuchtkäfer und der Kurzflügel-Leuchtkäfer. Von allen Arten können alle Weibchen leuchten, bei den Männchen jedoch nur der Kleine Leuchtkäfer.

Warum Glühwürmchen leuchten Glühwürmchen leuchten in unseren Breitengraden vor allem im Juni und Juli. In dieser Zeit suchen die fliegenden Männchen die flugunfähigen Weibchen, die sich am Boden aufhalten, um sich zu paaren. Das Leuchten der Weibchen lockt dabei die Männchen an. Dieser Prozess der selbstständigen Lichterzeugung nennt sich Biolumineszenz. Dabei erzeugt das Enzym namens Luciferase die Carbonsäure Luciferin. Das Wort Luciferin kommt vom Lateinischen «lux» (Licht) und «ferre» (tragen, bringen). Interessant ist, dass die Glühwürmchen diese chemische Energie sehr effizient in (kaltes) Licht umwandeln. Die Lichtausbeute ist dabei etwa 40 bis 60 Prozent. Eine Glühbirne erzeugt im Vergleich 95 Prozent Wärme, die Lichtausbeute ist gerade mal 5 Prozent. Der Verkauf von Glühbirnen ist im Übrigen seit einigen Jahren verboten, aufgrund ihrer Ineffizienz.

Lange Entstehung, kurze Zeit des Leuchtens Ein Glühwürmchen verbringt drei Jahre seines Lebens als Larve und frisst sich Reserven an, bis es sich während einer Woche verpuppt und dann als Glühwürmchen während etwa zwei Monaten seine leuchtende Zeit verbringt. Nach der Paarung frisst es nichts mehr, bis sein Licht verglüht und der Glühkäfer stirbt.

Mehr Infos unter: www.gluehwuermchen.ch

 Mit ihrem Leuchten ziehen die flugunfähigen Leuchtkäferdamen die Männchen an.

 Dank eines chemischen Prozesses erzeugen die Glühwürmchen sehr effizient Licht (die Ausbeute beträgt 40 bis 60 Prozent).

Lichtverschmutzung gefährdet Glühkäfer

Leuchtkäfer leben auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. Es gibt über 2000 Arten. Ihre Bestände nehmen vermutlich ab. Dies liegt zum einen am schwindenden Lebensraum durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Zum anderen macht dem Glühkäfer die steigende Lichtverschmutzung zu schaffen. Hell beleuchtete Stadtparks zum Beispiel sind kein Ort, an dem eine Glühwürmchendame auf einen Partner hoffen darf, denn die Männchen meiden das Licht, so gut es geht. Auch die Larven brauchen Dunkelheit. Im Artikel auf Seite 53 erfahren Sie mehr zum Thema Lichtverschmutzung

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