Fachwissen
Effiziente Biolumineszenz Im Tierreich gibt es verschiedene Arten, die mittels einer chemischen Reaktion Licht erzeugen können. Bei uns können wir zum Beispiel im Sommer die Glühwürmchen beim Leuchten beobachten. Interessant ist dabei, dass dieses Licht mit wenig Energieverlust entsteht. Text: Judith Brandsberg
Der Name Glühwürmchen täuscht, denn
dieser Zeit suchen die fliegenden Männ-
gerade mal 5 Prozent. Der Verkauf von
diese leuchtenden Tierchen, die bei uns im
chen die flugunfähigen Weibchen, die sich
Glühbirnen ist im Übrigen seit einigen Jah-
Sommer beobachtet werden können, sind
am Boden aufhalten, um sich zu paaren.
ren verboten, aufgrund ihrer Ineffizienz.
nicht Würmer, sondern Käfer. Deshalb wer-
Das Leuchten der Weibchen lockt dabei die
den die verschiedenen Arten unter dem
Männchen an. Dieser Prozess der selbst-
Lange Entstehung, kurze Zeit des
Begriff «Leuchtkäfer» zusammengefasst.
ständigen Lichterzeugung nennt sich Bio-
Leuchtens
Bei uns sind drei verschiedene Arten hei-
lumineszenz. Dabei erzeugt das Enzym
Ein Glühwürmchen verbringt drei Jahre
misch. Der Kleine Leuchtkäfer, der Grosse
namens Luciferase die Carbonsäure Luci-
seines Lebens als Larve und frisst sich Re-
Leuchtkäfer und der Kurzflügel-Leuchtkä-
ferin. Das Wort Luciferin kommt vom Latei-
serven an, bis es sich während einer Woche
fer. Von allen Arten können alle Weibchen
nischen «lux» (Licht) und «ferre» (tragen,
verpuppt und dann als Glühwürmchen
leuchten, bei den Männchen jedoch nur der
bringen). Interessant ist, dass die Glüh-
während etwa zwei Monaten seine leuch-
Kleine Leuchtkäfer.
würmchen diese chemische Energie sehr
tende Zeit verbringt. Nach der Paarung
effizient in (kaltes) Licht umwandeln. Die
frisst es nichts mehr, bis sein Licht verglüht
Warum Glühwürmchen leuchten
Lichtausbeute ist dabei etwa 40 bis 60 Pro-
und der Glühkäfer stirbt.
Glühwürmchen leuchten in unseren Brei-
zent. Eine Glühbirne erzeugt im Vergleich
tengraden vor allem im Juni und Juli. In
95 Prozent Wärme, die Lichtausbeute ist
Mehr Infos unter: www.gluehwuermchen.ch
Lichtverschmutzung gefährdet Glühkäfer Mit ihrem Leuchten ziehen die flugunfähigen Leuchtkäferdamen die Männchen an.
Dank eines chemischen Prozesses erzeugen die Glühwürmchen sehr effizient Licht (die Ausbeute beträgt 40 bis 60 Prozent).
Im Fokus eco2friendly-Magazin
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Leuchtkäfer leben auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. Es gibt über 2000 Arten. Ihre Bestände nehmen vermutlich ab. Dies liegt zum einen am schwindenden Lebensraum durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Zum anderen macht dem Glühkäfer die steigende Lichtverschmutzung zu schaffen. Hell beleuchtete Stadtparks zum Beispiel sind kein Ort, an dem eine Glühwürmchendame auf einen Partner hoffen darf, denn die Männchen meiden das Licht, so gut es geht. Auch die Larven brauchen Dunkelheit. Im Artikel auf Seite 53 erfahren Sie mehr zum Thema Lichtverschmutzung