econo - Heft 5 - Ausgabe April 2013 - Regionalteil Südbaden

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Hobart: Ein Abo auf Rekordbilanzen Patient Klinik: Südbaden-Allianz fordert mehr Geld Fusionsdruck: Genossen am Hochrhein trauen sich

Im IntERvIEw: HAnSGRoHE-CHEf

Siegfried

Gänßlen

Regional.

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

Ausgabe Südbaden/Ortenau

E 66900 | 9. Jahrgang | Ausgabe 5, 26.4.2013


GAnz BADEn IST Aach Achern Adelsheim Aglasterhausen Ahorn Aitern Albbruck Allensbach Altlußheim Angelbachtal Appenweier Assamstadt Au am rhein Au/Breisgau-hochschwarzwald Auggen Bad Bellingen Bad Dürrheim Baden-Baden Badenweiler Bad Krozingen Bad Peterstal-Griesbach Bad rappenau Bad rippoldsau-Schapbach Bad Säckingen Bad Schönborn Bahlingen Ballrechten-Dottingen Bammental Berghaupten Bermatingen Bernau Biberach Biederbach Bietigheim Billigheim Binau Binzen Bischweier Blumberg Bodman-Ludwigshafen Böllen Bollschweil Bonndorf im Schwarzwald Bötzingen Boxberg Bräunlingen Breisach am rhein Breitnau Bretten Brigachtal Bruchsal Brühl Buchen Buchenbach Buchheim Buggingen Bühl Bühlertal Büsingen am hochrhein Dachsberg Daisendorf Dauchingen Deggenhausertal Denzlingen Dettenheim Dettighofen Dielheim Dogern Donaueschingen Dossenheim Durbach Durmersheim Eberbach Ebringen Edingen-neckarhausen Efringen-Kirchen EggensteinLeopoldshafen Eggingen Ehrenkirchen Eichstetten Eigeltingen Eimeldingen Eisenbach Eisingen Elchesheim-Illingen Elzach Elztal Emmendingen Emmingen-Liptingen Endingen am Kaiserstuhl Engen Epfenbach Eppelheim Eppingen Eschbach Eschelbronn Ettenheim Ettlingen Fahrenbach Feldberg Fischerbach Fischingen Forbach Forchheim Forst Freiamt Freiburg im Breisgau Freudenberg Frickingen Friedenweiler Friesenheim Fröhnd Furtwangen Gaggenau Gaiberg Gaienhofen Gailingen Geisingen Gemmingen Gengenbach Gernsbach Glottertal Gondelsheim Görwihl Gottenheim Gottmadingen Graben-neudorf Grafenhausen Grenzach-Wyhlen Großrinderfeld Grünsfeld Gundelfingen Gutach im Breisgau Gutach/Ortenaukreis Gütenbach häg-Ehrsberg hagnau am Bodensee hambrücken hardheim hartheim hasel haslach im Kinzigtal haßmersheim hausach hausen im Wiesental häusern heddesbach heddesheim heidelberg heiligenberg heiligkreuzsteinach heitersheim helmstadtBargen hemsbach herbolzheim herdwangen-Schönach herrischried heuweiler hilzingen hinterzarten hirschberg an der Bergstraße höchenschwand hockenheim hofstetten hohberg 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Wembach Werbach Wertheim Wieden Wiesenbach Wiesloch Wilhelmsfeld Willstätt Winden im Elztal Wittighausen Wittlingen Wittnau Wolfach Wutach Wutöschingen Wyhl am Kaiserstuhl zaisenhausen zell am harmersbach zell im Wiesental zuzenhausen zwingenberg

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Intern

Des Schwaben Steckenpferd Vom Exoten unter Tüftlern und dem Zauber des Neuen Von Dirk Werner

Geldknappheit. Mehr als 1000 Zuhörer – das hat man selten, wenn es um eigentlich trockene Themen wie eine Budgetplanung geht. Nicht so in Sachen Krankenhausfinanzierung: Der Freiburger Paulussaal war bestens gefüllt, Transparente wurden hochgehalten, auf Ansteckern Solidarität geübt, als ein breites Bündnis auf die Missstände aufmerksam machte. Immerhin fehlen den Kliniken im Land in diesem Jahr 70 Millionen Euro, um ein ausgeglichenes Budget zu erreichen. Eine Summe, die klar aufzeigt: Die Gesellschaft wird sich entscheiden müssen, was ihr die Versorgung wert ist. Mehr darüber lesen Sie auf Seite 6 Exotenstatus. Für den Hansgrohe-Chef Siegfried Gänßlen ist es in jedem Jahr eine Art Heimkehr: Statt am Stammsitz Schiltach gibt der Hersteller von Armaturen und Brausen schon seit Jahren in der Landeshauptstadt Einblicke ins abgelaufene Geschäftsjahr. Und Gänßlen ist gebürtiger Stuttgarter. Nun wird „den Schwaben“ gemeinhin ein Hang zu Zahlen und deren nüchterner Betrachtung nachgesagt. Und so ist auch Gänßlen seit 1994 bei Hansgrohe eher in einer Exotenstellung: Immerhin gelten die Schwarzwälder als Tüftler, die sich gerne in Details und Design verlieren – während Gänßlens Steckenpferd das Controlling ist. Doch diese Verbindung funktioniert bestens! Mehr über das Knacken der UmsatzMilliarde und die Zukunft des Stammsitzes erfahren Sie im Interview, das Econo-Redakteur Robert Schwarz mit dem Hansgrohe-Chef führte, ab Seite 8 In eigener Sache. Herzlichen Glückwunsch, Sie halten die erste Ausgabe unseres neuen Regionalteils Südbaden/Ortenau in den Händen. Mit dieser eigenständigen, dem Wirtschaftsmagazin Econo beigelegten Publikation kommen wir dem Wunsch vieler Leser und Anzeigenkunden nach: Neben dem großen, branchenspezifischen Überblick in der Gesamtausgabe werfen wir in Regionalteilen einen vertiefenden Blick. Im Bereich Südbaden/Ortenau behält diesen Überblick für uns der erfahrene Redakteur Philipp Peters. Der Regionalteil Südbaden/Ortenau ist der zweite neben der Publikation für den Raum SchwarzwaldBaar-Heuberg. Und weitere werden folgen, seien Sie gespannt! Bei Fragen und Anregungen sprechen Sie mich doch bitte einfach an. Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Inhalt Titel Econo: Jigal Fichtner

Namen & Nachrichten

Menschen

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Beha: Die steile Wachstumskurve des Riemenherstellers

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Im Interview: Hansgrohe-Chef Siegfried Gänßlen

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Patient Klinik: Eine Südbaden-Allianz fordert mehr Geld

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Hobart: Ein Abo auf Rekordwachstum

Fotos: Michael Bode

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Im Interview. Joachim Mei, Vorstandschef der Volksbank Hochrhein, über Fusionspläne

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Index/Impressum

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Namen & Nachrichten • Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen

KURZ NOTIERT

Der Ramie-Campus Der private Bildungsträger Concept maternel plant einen Campus auf dem RamieAreal in Emmendingen. Hier sollen bis zum kommenden Schuljahr eine Kita, ein Gymnasium, eine Grundschule sowie eine Fachschule für Erzieher entstehen.

Am Stammsitz Glottertal sind noch etwa die Hälfte der 100 Beha-Mitarbeiter beschäftigt

Events am Rheinufer Der Breisacher Gastronom Wilhelm Kläsle plant den Bau einer neuen Eventhalle am Rheinufer. Kläsle betreibt seit 20 Jahren ein Ausflugslokal im Norden der Grenzstadt. Durch den Bau der etwa 500 Quadratmeter großen Halle sollen in Kläsles Betrieb fünf neue Arbeitsplätze entstehnen. Laut eigenen Angaben wird Kläsle rund eine Million Euro investieren.

Acht Hektar verkauft Der Gewerbepark Breisgau hat 2012 mit einem Überschuss von knapp 0,8 Millionen Euro abgeschlossen. Allerdings soll der Überschuss nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern für neuerliche Investitionen in die Infrastruktur genutzt werden. Der Gewerbepark hatte 2012 rund acht Hektar Flächen an Investoren verkauft. 2011 waren es sogar 12,6 Hektar.

Lift schreibt Rekord Der Liftverbund Feldberg blickt auf den erfolgreichsten Winter aller Zeiten zurück. Laut Geschäftsführer Volker Hasselbacher setzten die 14 Lifte am Feldberg in dieser Skisaison rund neun Millionen Euro um. So viel wie nie zuvor. Rund 560 000 Wintersportler nutzten die Liftanlagen des Feldbergs und der angrenzenden Skigebiete.

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Zu neuen Höhen Der Riemenhersteller Beha aus Glottertal legt eine beachtliche Wachstumskurve hin – auch dank des Engagements in China Es geht immer weiter aufwärts bei Beha. Der Riemenhersteller aus Glottertal ist im vergangenen Jahr um 24 Prozent gewachsen. 2012 klettert der Umsatz auf 6,2 Millionen Euro. „Wir rechnen auch für 2013 mit einem Wachstum von etwa 30 Prozent“, sagt Firmensprecher Markus Riesterer. Die Geschichte des Kunststoffspezialisten aus dem Glottertal reicht 40 Jahre zurück. Seinerzeit gründete Christian Beha das Unternehmen. Mittlerweile hat sich die einstige Gründung zweigeteilt. Die Beha-Amprobe ist ein Messtechniker mit einem ausgewiesenen Jahresumsatz von etwa 30 Millionen Euro. Das war

2011. Das Unternehmen gehört über Fluke zum amerikanischen Konzern Danaher. Der Riemenhersteller Beha ist jedoch eigenständig geblieben und treibt sich selbst zu immer neuen Höhen an. Geleitet wird das Unternehmen heute von Lars Beha, dem Sohn des Firmengründers. Riesterer nennt für den Erfolg vor allem zwei Faktoren: Innovation – die sogar Teil des offiziellen Firmennamens ist – und Internationalisierung. Etwa die Hälfte seiner rund 100 Mitarbeiter beschäftigt Beha in Fernost. Rund 40 Menschen schaffen in einer Fabrik in China, weitere Büros gibt es in den USA und Serbien. Am Stammsitz Glottertal sind es 46 Mitarbeiter.

Für 2013 erwartet Beha einen Umsatz um die acht Millionen Euro. Auch die Zahl der Mitarbeiter soll weiter steigen. Vor allem neue Produkte für die Lebensmittelindustrie sollen das Wachstum mitbringen. Die metalldetektierbaren Riemen für den direkten Transport alles Essbaren hat Beha selbst entwickelt. „Rund zehn Prozent unseres Umsatz stecken wir in Forschung und Entwicklung“, verrät Riesterer. Wer Zulieferer der Lebensmittelindustrie ist, muss strenge Auflagen erfüllen. Davor schrecke auch Beha nicht zurück, so Riesterer weiter.t Philipp Peters ppeters@econo.de Foto: Beha


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Großmarkt mit verhagelter Bilanz

Neubau

Später Frost, extremer Hagel – was wie die Zusammenfassung des März- und Aprilwetters klingt, ist eine Bilanz des Gesamtjahres 2012. Schon da hatte der Erzeugergroßmarkt Südbaden mit extremen Bedingungen zu kämpfen.

Der Endinger Automobilzulieferer Fischer hat die Bauarbeiten an seinem neuen Hauptsitz begonnen. 5,5 Millionen investiert das Unternehmen. Der Zeitplan ist eng: Schon zum Jahreswechsel wolle man einziehen. Und daran muss Fischer sich halten. Denn auf das alte Gebäude wartet ein neuer Nutzer: Die Umkircher Firma S-Tech hat das alte Fischer-Gebäude gekauft und wird dann nach Endingen ziehen. „Dass S-Tech unsere bisherige Immobilie gekauft hat, war ein wichtiger Beitrag zu diesem Neubau“, sagt Eberhard Fischer. Das neue Gebäude wird sich mit Energie größtenteils selbst versorgen. Erdwärme sowie die Abwärme der Maschinen leisten ihren Beitrag zum geringen Bedarf an Brennstoffen. pop

Der Umsatz des Obst- und Gemüsegroßhändlers ist im vergangenen Jahr um zwölf Prozent gesunken – auf 16,4 Millionen Euro. Die Erntemenge sank sogar um fast ein Drittel. Nur dank höherer Preise ist es den Händlern vom Kaiserstuhl gelungen,

die Bilanz etwas zu verschönern, so Geschäftsführer Peter Krüger. Wie es mit dem Wetter 2013 wird, müssen dann andere erklären. Krüger trat aus Altersgründen ab. Zu seinen Nachfolgern werden Lorenz Boll und Bernd Oßwald. pop

Ein Mann für zwei Jobs WG Jechtingen-Amoltern übernehmen. Eine solche Lösung gibt es bislang noch nicht. Er sei zuversichtlich, dass es durch die Aufgaben Mehrwerte für beide Genossenschaften geben werde, sagt Leininger in einem Interview. Die WG Oberrotweil zählt zu den rentabelsten

Die Folgen des Klimawandels sind groß. Seine Opfer klein. Mit der Erwärmung des Klimas drohen Kindern Gefahren wie Mangelernährung oder Malaria. Helfen Sie uns, Kinder heute zu versorgen und sie auf die Veränderungen von morgen vorzubereiten. Spendenkonto 300 000, BLZ 370 205 00, www.unicef.de

Weinbau-Genossenschaften im Land. Fusionspläne zwischen den beiden Häusern gebe es aber nicht, beteuert Leininger. Auch Stellen sollen nicht abgebaut werden. Die beiden Genossenschaften bringen es zusammen auf einen Umsatz von etwa 15 Millionen Euro. pop

Dokument: UNICEF AnzKlima 90x126.pdf;Seite: 1;Format:(90.00 x 126.00 mm);Plate: Vollfarbe;Datum: 08. Jun 2011 10:27:15

Roland Leininger sorgt für ein Novum in der badischen Weinlandschaft: Der 56-Jährige übernimmt zum 1. Mai die Geschäftsführung von zwei unabhängigen Winzergenossenschaften. Leininger wird neben seinem Job bei der WG Oberrotweil auch die Geschicke der

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Namen & Nachrichten • Freiburg

KURZ NOTIERT

Teure Bibliothek Die Sanierung der Freiburger Unibibliothek wird um zehn Prozent teurer als geplant. Laut Karl-Heinz Bühler vom Uni-Bauamt geht man derzeit von Kosten von 49 Millionen Euro aus. Geplant war mit 44 Millionen. Mitte 2014 soll der 2008 begonnene Umbau dann fertig sein.

Ohne Leiharbeiter Die Handelsgruppe BadenAuto hat einen Kurswechsel vollzogen. Statt dauerhaft auch umfangreich auf Leiharbeit zu setzen, werde man künftig ganz auf Zeitarbeiter verzichten, erklärt Firmenchef André Garrels. Von den 220 Mitarbeitern des Unternehmens waren zeitweise bis zu 60 Leiharbeiter.

Trams aus Spanien Der Nahverkehrsanbieter VAG investiert rund 40 Millionen Euro in neue Stadtbahnen. Diese Zahl nennt die Badische Zeitung. Vom Unternehmen selbst gibt es keine Stellungnahme zum Preis. Die zwölf Fahrzeuge wurden beim spanischen Hersteller CAF geordert und sollen 2015 geliefert werden. Dann geht auch die neue Tramlinie zur Messe Freiburg in Betrieb.

Rhodia wird Solvay Anderthalb Jahre nach der Übernahme des französischen Chemiekonzerns Rhodia durch den Belgier Solvay wird nun auch der Freiburger Standort Rhodia Acetow voll integriert. Das Unternehmen ändert jetzt seinen Namen zu Solvay. Weltweit beschäftigt der Solvay-Konzern 29 000 Menschen und erlöst einen Umsatz von zuletzt 12,4 Milliarden Euro. In Freiburg sind es aktuell 850 Mitarbeiter.

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Patient Klinik Die Kliniken schlagen Alarm. 70 Millionen Euro fehlen allein dieses Jahr in den Budgets. Der Protest erreicht auch Freiburg Es war eine seltsame Allianz, die sich da Anfang April im Freiburger Paulussaal gebildet hat. Plötzlich standen sie da friedlich vereint: Reinhold Keil, kaufmännischer Leiter der Freiburger Uniklinik, und Helmut Pötzsch, Vorsitzender des Personalrates von Deutschlands drittgrößtem Krankenhaus. Sie beide äußer-

ten schwere Not über die Zukunft nicht nur ihres Hauses, sondern aller deutscher Krankenhäuser. Den Krankenhäusern im Land laufen die Kosten weg. „Sie steigen und steigen“, sagt Rüdiger Siewert, ärztlicher Dirketor der Uniklinik Freiburg. „Ohne dass wir die Erlöse beeinflussen können.“

Die Folge: Immer mehr Krankenhäuser kommen nicht aus den roten Zahlen heraus. Von den 32 Unikliniken in Deutschland machten im vergangenen Jahr 25 einen Verlust. 2011 waren es nur 18. Der Trend geht Jahr für Jahr nach unten. Und das trifft nicht nur die großen Häuser, die oft exorbitante Ausgaben für Schwerst-

Der Campus Unmüssig baut wieder Die Umbauarbeiten am alten Kloster Kartaus in Freiburg haben begonnen. Der Automobilzulieferer Bosch und die Robert-Bosch-Stiftung investieren hier gemeinsam rund 40 Millionen Euro. Bis zum Herbst soll hier ein Campus des United World Colleges entstehen. Freiburg erhält damit eine echte Eliteschule. Die Ansiedlung war auf Initiative des Freiburger Verlegers Christian Hodeige möglich geworden. pop

Kaum hat der Projektentwickler Peter Unmüssig die Westarkaden eröffnet, fällt schon der Startschuss zu seinem nächsten Projekt: dem Colombi-Eck. Der Bürokomplex am Rande der Altstadt Freiburgs wird das neue Zuhause der Volkshochschule. Insgesamt werden auf dem siebengeschossigen Bau 3120 Quadratmeter Bürofläche entstehen. Im nächsten Schritt soll dann der benachbarte Bismarckturm abgerissen und durch ei-

nen 10 000 Quadratmeter großen Neubau ersetzt werden. Investitionssumme insgesamt: rund 40 Millionen Euro. Die Westarkaden wachsen noch. Hier entsteht die Hauptverwaltung der Uni Freiburg. Ein Gebäude der 7600 Quadratmeter großen Westarkaden hat die AIK Immobilien-Gesellschaft gekauft. Sie zahlt 22 Millionen Euro. Den Großteil des Projekts hatte das Fondshaus Hamburg erworben. pop Foto: Jigal Fichtner


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Liegen bald die Kliniken auf dem Krankenbett? Die Lage wird immer prekärer

fälle haben, die nicht von Budgets gedeckt sind. Auch in den kleinen Kliniken geht die Angst um. Die Rheinfelder Geburtsklinik wurde 2013 zu einem Opfer dieser Lage und musste schließen. Das liege auch an teilweise schwer nachvollziehbaren Fallpauschalen. So gab es 2004 für eine Geburt noch 1673 Euro. „Obwohl allein die Personalkosten in dieser Zeit um 190 Euro gestiegen sind, gibt es heute nur 1588 Euro“, berichtet Michael Decker

...ausdrucksstark!

vom Diakoniekrankenhaus Freiburg in Freiburg. Die kleine Klinik hat 11 000 Patienten im Jahr. Jeder achte ist eine werdende Mutter. Laut Matthias Einwag von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft fehlen den Kliniken im Land 70 Millionen Euro – allein in diesem Jahr. Dauerhafte Lösungen seien noch nicht in Sicht, so der Verbandsdirektor. Philipp Peters ppeters@econo.de

Hansens Neuer

Druck auf Milch

Der Freiburger Computerhersteller Pyramid hat seinen Umsatz 2012 um sechs Prozent auf 23 Millionen Euro gesteigert. Pyramid stellt Computer zur Überwachung von Industrie-Produktionen her. Neben dem Stammsitz in der Bötzinger Straße in Freiburg hat das Unternehmen noch ein Produktions- und Logistikzentrum in Thüringen. Insgesamt zählt Pyramid mehr als 100 Mitarbeiter. Um den Erfolg zu sichern, hat Geschäftsführer Frieder Hansen einen neuen kaufmännischen Leiter an Bord geholt. Jochen Kandziorra war zuletzt beim Medizintechniker Schölly. pop

Die Molkerei Schwarzwaldmilch hat ihren Umsatz 2012 um ein gutes Prozent auf 157 Millionen Euro gesteigert. Im Jahr zuvor lag das Plus noch bei zwölf Prozent. Grund für den verhaltenen Zuwachs ist der Preisdruck auf dem Markt. Dies zeigt sich am Beispiel Handelsmarken. Diese legten im Absatz um 34 Prozent zu, beim Umsatz jedoch nur um 13. Weiter stark gefragt sind auch die laktosefreien Produkte der Schwarzwaldmilch. Diese wachsen 2012 um 29 Prozent und gehen mittlerweile sogar in den Export. Schwarzwaldmilch produziert in Freiburg und Offenburg. pop

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Namen & Nachrichten • Ortenau

„Wir sind kein Steuersparmodell“ Hansgrohe-Vorstandschef Siegfried Gänßlen über den Zoff um den Ausbau des Offenburger Standorts, den Einfluss des Mehrheitsgesellschafters Masco und warum der Standort Schiltach Stammsitz des Unternehmens bleiben wird

Siegfried Gänßlen, Jahrgang 1946, ist seit 2008 Vorstandsvorsitzender der Hansgrohe SE mit Sitz in Schiltach. Der gebürtige Stuttgarter begann 1974 bei Price Waterhouse und war danach unter anderem Geschäftsführer bei der Heller AG in Nürtingen. 1994 wechselt er als Geschäftsführer Controlling, Finanzen und Personal zu Hansgrohe. Seit 1999 sitzt Gänßlen im Vorstand der Schiltacher.

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Foto: Jigal Fichtner


9 ➤ Ja, ein Stück weit schon. Aber wir sind ruhig und sachlich geblieben und haben unsere Argumente vorgebracht. Wichtig ist: Man muss die Sorgen der Anwohner nicht nur ernst nehmen, sondern auch etwas dafür tun, sie zu entkräften. Unser amerikanischer Mehrheitsgesellschafter Masco zum Beispiel konnte die Diskussion weniger nachvollziehen. Aber Hansgrohe hat eine Verantwortung für den Standort, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut. Wir denken langfristig und wollten in Offenburg bleiben, auch wenn die mit der neuen Lösung einhergehenden Änderungen uns Geld kosten. Das schmerzt zwar, aber es dient dem allgemeinen Frieden. Lag das auch an den fehlenden Alternativen zu Offenburg? ➤ Nein, das stimmt so nicht. Wir hatten Alternativen in Frankreich und in Osteuropa. Aber wir sind aus den genannten Gründen in Offenburg geblieben. Sie haben Werke in fünf Ländern. Wann kommt ein Standort im Mittleren Osten oder Afrika? ➤ Langfristig werden wir hier etwas unternehmen. Aber wir benötigen zuvor ein bestimmtes Marktvolumen. Der erste Schritt wäre dann ein Montage-, kein Produktionswerk. Gibt es schon konkrete Pläne? ➤ Ja. Aber mehr kann ich im Moment nicht verraten. 2013 planen Sie, die Rekordsumme von 47 Millionen Euro zu investieren. Im vergangenen Jahr hatte sich Hansgrohe mit Investitionen zurückgehalten. Warum? ➤ Unternehmen brauchen Erholungsphasen, wenn sie wachsen. 2013 werden wir allein in die Produktentwicklung mehr als zehn Millionen Euro investieren. Dazu kommt der Ausbau in Offenburg. Zudem werden wir unsere Internationalisierung und die Marktbearbeitung in den Emerging Markets verstärken. Offenburg wird erweitert, Hansgrohe ist längst global aufgestellt. Wie lange lässt

sich Schiltach als Stammsitz überhaupt noch halten? ➤ Da sehe ich keine Beschränkung. Den Geburtsort eines Unternehmens kann man nicht löschen. Das schreibt sich in die DNA-Struktur ein. Offenburg wird sicher ein größerer Standort werden, aber die Zentrale bleibt in Schiltach. Dort liegen unsere Wurzeln. Und die wegzureißen, um woanders über Jahrzehnte eine neue Unternehmenskultur aufzubauen? Diesen Nebenkriegsschauplatz brauchen wir nicht. Wie ist eigentlich Ihr Draht zum Mehrheitsgesellschafter Masco, der 68 Prozent der Anteile an Hansgrohe hält? ➤ Kurz und gut. Es gibt ja Telefone (lacht).

„Den Geburtsort eines Unternehmens kann man nicht löschen“ Wir groß ist der Einfluss? ➤ Wenn das Geschäft gut läuft, gibt es keinen. Es gibt einen Austausch im operativen Bereich, zum Beispiel bei Effizienzsteigerungsprogrammen oder generell im Bereich Technologien. Und die Amerikaner haben mit ihrem riesigen Heimatmarkt häufig ja von Haus aus wenig Erfahrungen mit der Globalisierung des Geschäfts, sie beobachten unsere internationale Entwicklung deshalb mit großem Interesse. Aber es würde zum Beispiel nicht funktionieren, gemeinsam einen Markt zu erschließen. Unsere Produkte sind zu unterschiedlich: Ein Mercedes-Händler verkauft ja auch keinen Fiat. Herr Gänßlen, wenn Sie an 2013 denken, was würde sie als Vorstandsvorsitzender glücklich machen? ➤ Wenn wir so weitermachen können wie bisher. Ich wünsche mir, dass wir weiter stabil wachsen, dass wir profitabel arbeiten, dass die Mitarbeiter zufrieden sind und wir so wie in den letzten Jahren mit unseren Innovationen ein glückliches Händchen haben. Robert Schwarz

Hansgrohe SE: das Jahr 2012

Quelle: Hansgrohe SE

H

err Gänßlen, die Milliarde Euro Umsatz war vor Jahren für 2014 anvisiert. 2012 liegt Hansgrohe bei 805 Millionen Euro. Wie sieht die neue Planung aus? ➤ Siegfried Gänßlen: Wir haben gedacht, dass wir dieses Ziel innerhalb dieses Zeitraums erreichen können. Die Milliarde ist für uns aber keine magische Zahl. Wir wollen, dass es Hansgrohe gut geht und dass wir profitabel wachsen. Das haben wir die vergangenen Jahre geschafft. Eine konkrete Planung für die Milliarde gibt es nicht, aber sie bleibt natürlich unser mittelfristiges Umsatzziel. Das Ebit ist 2012 allerdings zurückgegangen. Warum? ➤ Wir haben in den vergangenen Jahren sehr gut verdient. Um es vereinfacht zu sagen: 2012 sind ein paar Dinge einfach nicht so gut gelaufen wie zuvor. Die Weltkonjunktur entwickelt sich weiter rezessiv, der Margendruck ist hoch, die Preise für Rohstoffe und Energie sind gestiegen. Aber wenn ich in der Presse lese, dass Hansgrohe „leidet“, frage ich mich: Leiden wir wirklich? Wir haben erneut eine Ebitda-Marge von 18 Prozent erwirtschaftet. Wir sind kein Steuersparmodell, sondern ein Unternehmen, das Menschen beschäftigt, Produkte entwickelt und damit verlässlich Gewinne erwirtschaftet. Wir sind mit 2012 zufrieden – und der Aufsichtsrat ist es auch. Das Werk Offenburg wird in den kommenden Jahren ausgebaut. Welchen Stellenwert bekommt der Standort? ➤ Offenburg wird damit in den nächsten 10 bis 15 Jahren Schiltach als größten Produktionsstandort ablösen. Zudem hat Offenburg eine besondere Bedeutung, weil dort unsere zentrale Logistik sitzt. Außerdem hat das Werk den höchsten Automatisierungsgrad innerhalb des Unternehmens. Rund um den Ausbau hat es Proteste aus der Bevölkerung gegeben, die Planung hat sich deshalb verzögert. Konnten Sie das nachvollziehen?

Umsatz … davon Inland … davon Ausland Ebitda Mitarbeiter … davon Inland … davon Ausland Investitionen

805 Mio. (764) 184 Mio. (176) 621 Mio. (588) 143 Mio. (157) 3444 (3271) 2178 (2132) 1266 (1139) 35,2 Mio. (42,2)

Nettoumsätze und Kennzahlen in Euro (in Klammern Zahlen desVorjahres)

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Namen & Nachrichten • Ortenau

KURZ NOTIERT

Rückwärtsgang Der Umsatz des Lahrer Metallverarbeiters BUT ist 2012 leicht zurückgegangen. Laut Geschäftsführer Zenko Fedoran sank das Volumen von 4,2 auf 4,0 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von fünf Prozent. Die Mitarbeiterzahl bleibt konstant. BUT – das steht für Blechund Tortechnik – beschäftigt aktuell 40 Menschen.

Negativer Trend Der Umsatz des Biberacher Herstellers Hund Büromöbel ist 2012 leicht zurückgegangen. Er fiel unter die Schwelle von 20 Millionen Euro, die Hund 2011 noch übersprungen hatte. Dies entspreche jedoch dem allgemeinen Trend der Möbelindustrie, sagen die beiden HundGesellschafter André und Hendrik Hund. In dem harten Wettbewerb sieht Hund sich jedoch gut gerüstet.

Mehr gebaut Der Fertighaus-Spezialist Weber-Haus hat 2012 mehr Häuser gebaut als 2011. Auf einer Veranstaltung des Marketing-Clubs Ortenau/Offenburg verriet Heidi WeberMühleck, dass 750 Häuser gefertigt wurden. Das sind 50 mehr als im Vorjahr, als Weber-Haus einen Umsatz von 158 Millionen Euro erlöst hatte. Zudem seien 20 neue Arbeitsplätze geschaffen worden, aktuell sind es 950 Mitarbeiter in Rheinau-Linx.

Vogels’ sechste Der mittelständische SchuhHändler Vogels baut seine sechste Filiale in Ettenheim. Das vor 32 Jahren gegründete Unternehmen baut im Gewerbegebiet Radackern seine größte Niederlassung.

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Spültüchtig Hobart aus Offenburg schafft

Hobart-Produktion in Offenburg. Hier arbeiten knapp 1000 Menschen

den zwölften Umsatzrekord in Folge Offenburg ist Deutschlands Spülmaschinen-Hauptstadt. Die Bedeutung dieses Segments wird von zwei Firmen getragen: Hobart und Meiko. Nun legt auch Hobart seine Kennzahlen für 2012 vor und meldet neue Rekorde – zum zwölften Mal in Folge. So oft ist es der Tochter des US-Konzerns ITW nun gelungen, ihren Umsatz zu steigern. Auch Meiko (siehe Econo 4/2013) war 2012 auf Rekordkurs. Bei Hobart wächst das Volumen um sieben Prozent auf 205 Millionen Euro. Das ist das Deutschlandgeschäft, das in Offenburg seine Heimat hat. Im Konzern wächst die Marke Hobart sogar auf 1,56 Milliarden Dollar, also etwa 1,2 Milliarden Euro. Ein Zuwachs von vier Prozent. „Das ist angesichts der weiterhin schwächelnden globalen Wirtschaft eine außerordentliche Leistung“ sagt Silvio Koch, Vice President Europa bei Hobart. „Der Schlüssel für unseren Erfolg sind Innovationen.“ Und die kommen vor allem aus Offenburg. Erst 2012 hatte der Konzern hier ein neues Technologie- und Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Im Offenburger Ortsteil Elgersweier werden die Hobart-Produkte von morgen erfunden. Zahlreiche neue Maschinen, die 2012 auf den Markt kamen, seien das Resultat dieser Anstrengungen. „Diese Innovationsoffensive setzen wir 2013 fort“, verspricht Koch. Bereits im ersten Quartal wurden neue Gläser- und Untertisch-

geschirrspülmaschinen vorgestellt. Die Geräte von Hobart finden sich – wie die vom Wettbewerber – jedoch nicht im normalen Haushalt, sondern im gewerblichen Bereich. In der Gastronomie, im Catering und in Kantinen, aber auch an Flughäfen oder im Objektbereich. Das Besondere daran: Der Spülvorgang dauert nur wenige Minuten, weil der Schmutz noch frisch ist und nicht gelöst werden muss. Hobart stellt zudem auch andere Geräte für ProfiKüchen her, etwa Dampfgarer.

6900 Mitarbeiter hat der Hobart-Konzern weltweit. Mit seinen 981 Mitarbeitern in Offenburg ist Hobart einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt. Allein 2012 sind hier 39 neue Arbeitsplätze entstanden. 2013 sollen weitere Jobs hinzukommen. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. „Wir rechnen mit der Schaffung weiterer Stellen“, so Koch. Die Chancen auf Umsatzrekord Nummer 13 scheinen also gut zu sein. Philipp Peters ppeters@econo.de Foto: Tom Pingel


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Mohr führt Ziegler Der Vliesstoff-Hersteller Ziegler hat seinen Umsatz 2012 um gut fünf Prozent gesteigert. Das Volumen ist von 37 auf 39 Millionen Euro gewachsen. Zudem steht bei dem Unternehmen ein Generationswechsel an der Spitze an. Der langjährige Geschäftsführer Peter Hartwig wechselt von der Geschäftsführung in den Beirat des Acherner Unternehmens.

Sein Nachfolger Dierk Mohr ist Mitte Februar von der Eckerle-Gruppe aus Ottersweier zu Ziegler gewechselt. Sein Vorgänger hat das Unternehmen etwa 20 Jahre lang geleitet. Ziegler hat sich in der Zeit unter Hartwig zu einem führenden Zulieferer der Möbel- und Automobilindustrie entwickelt. Das Unternehmen fertigt in zwei Werken in Deutschland sowie in Ungarn. pop

Die Vorzeige-Farm In Kürzell, einem Ortsteil der Gemeinde Meißenheim, soll ein Schaubetrieb für moderne Landwirtschaft entstehen – die Europa-Farm. Landwirt Eugen Göppert will rund 32 Millionen Euro in den Betrieb investieren. Auf einer Fläche von 13 Fußballfeldern soll ein Musterbetrieb entstehen, in dem geerntet und produziert wird. Wer Lust auf ein Schnitzel hat, kann vorher noch dem Schwein Hallo sagen – so die Idee.

Göppert hat bereits ein Team von Investoren an der Hand, die seine Idee unterstützen. Und auch die Gemeinde Meißenheim begrüßt das Projekt. DieEröffnung könnte frühestens 2015 sein. Dann sollen hier 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und zugleich ein Hort für die regionale Produktion landwirtschaftlicher Produkte. Pro Tag sollen dann bis zu 2500 Besucher auf die Europa-Farm strömen. pop

Tesa knackt die Milliarde Der Klebeband- und Spezialfolienhersteller Tesa hat erstmals in seiner Geschichte mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Von den 4000 Beschäftigten arbeiten 420 am Standort Offenburg. Aus der Ortenau kommen vor allem Industrieprodukte, die dann in der Auto- und Elektroindustrie verarbeitet werden. Zu den Kunden des Werkes gehören neben führenden Autoherstellern auch Konzerne wie BASF, Siemens oder Bosch. Das Offenburger Werk ist die weltweit größte Produktionsstätte von Tesa.

Das Umsatzwachstum von knapp sechs Prozent verdankt Tesa vor allem dem asiatischen Markt und Russland. „Trotz unsicherer Lage in der Eurozone blicken wir deshalb zuversichtlich in die Zukunft“, sagt TesaChef Thomas Schlegel. Tesa ist eine Tochter des Chemiekonzerns Beiersdorf und hat wie die Mutter ihren Hauptsitz in Hamburg. Dort wurde im November des vorigen Jahres auch mit dem Bau eines neuen Technologiezentrums begonnen. „Das sichert uns langfristiges Wachstum“, so Schlegel. pop 5/2013

· 26. Ap r i l 2013 econo


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Namen & Nachrichten • Hintergrund

KURZ NOTIERT

Besser als der Schnitt Das Kundenvolumen der Sparda-Bank in Freiburg ist 2012 um knapp fünf Prozent auf 1,05 Milliarden Euro gestiegen. lnsgesamt betreut die Bank gut 30 000 Kunden. Damit liegt Freiburg gut einen Punkt über dem Landesschnitt der Sparda-Banken, so Torsten Faller, der die Filiale mit 13 Mitarbeitern leitet.

Mehr Gewinn Das Kundenvolumen der Sparkasse Haslach-Zell ist um knapp zwei Prozent auf 1,47 Milliarden Euro gestiegen. Im Kreditgeschäft habe es sowohl hohe Tilgungen als auch eine starke Nachfrage nach neuem Geld gegeben. Die Bank aus dem Kinzigtal beschäftigt aktuell 250 Menschen. Der Gewinn beträgt 1,2 Millionen Euro, etwas mehr als im Vorjahr.

„Wir kennen

Joachim Mei von der Volksbank Hochrhein spricht über die Fusion mit der sechsmal kleineren Volksbank Jestetten

D

ie Volksbank Hochrhein aus Waldshut-Tiengen und die Volksbank Jestetten fusionieren. So entsteht eine Bank mit einer Bilanzsumme von 1,3 Milliarden Euro. Jestetten brachte es zuletzt auf 180 Millionen. Über die Umstände sprach Econo-Redakteur Philipp Peters mit dem Vorstandschef der neuen und alten Volksbank Hochrhein, Joachim Mei. Herr Mei, wie lange haben Sie mit Jestetten verhandelt? ➤ Joachim Mei: Relativ kurz. Innerhalb von sechs Wochen

war alles unter Dach und Fach. Das klingt jetzt so, als wäre Druck da gewesen? ➤ Mei: Nein. Man muss es ja nicht unnötig in die Länge ziehen. Wir kennen uns schon aus längerer Zusammenarbeit. Es ging ja nur darum: Wollen wir oder wollen wir nicht? Und wenn ja: in welcher Struktur? Das bekommt man schnell hin. Die wirkliche Entscheidung treffen dann ja unsere Eigentümer im Juni. Aber rechnen Sie ernsthaft damit, dass das Votum da anders ausfällt?

Weniger Gewinn Die Sparkasse Wolfach hat ihr Geschäftsvolumen um gut zwei Prozent auf 457 Millionen Euro gesteigert. Besonders stark sei die Nachfrage nach Wohnbaukrediten mit einem Plus von fünf Prozent gewesen. „Im Ertrag werden wir etwas schwächer sein als im Vorjahr“, kündigt der Vorstandschef Günter Rauber an.

Auf der Stelle Die Hypovereinsbank kommt in Baden nicht recht von der Stelle. Mit einem Geschäftsvolumen von 231 Millionen Euro bewege man sich auf Vorjahresniveau, teilen die Gebietsleiter Marco Hertner und Barbara Denkinger mit. Sie betreuen mit Niederlassungen in Freiburg, Offenburg und Karlsruhe aktuell etwa 7000 Kunden.

econo 5 / 2 0 1 3 · 2 6 . Apr i l 2013

Joachim Mei ist Vorstandschef der Volksbank Hochrhein aus Waldshut-Tiengen

Fotos: Volksbank Hochrhein


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uns“ ➤ Mei: Ich hoffe nicht. Ich hof­ fe, dass wir alle überzeugen können, dass das der richtige Weg ist, um in der Zukunft in der Region, speziell in der Regi­ on um Jestetten, als große und gut verwurzelte Bank agieren zu können. Damit sprechen Sie einen Grund der Fusion an. Hätte denn die kleine Volksbank Jestetten überhaupt dauerhaft eigenständig am Markt bestehen können? ➤ Mei: Ja, mit gewissen Ein­ schränkungen, etwa im gewerb­

Mens sana in corpore sano

zu deutsch:

mit den Kollegen von der Volksbank Rhein-Wehra aus Bad Säckingen geben wird? ➤ Mei: Aktuell glaube ich das nicht. Zumal ich die Meinung vertrete, wenn man zu zweit miteinander spricht, können die Ideen und Vorstellungen besser realisiert werden. Zurück zu dieser Fusion. Werden Stellen abgebaut? ➤ Mei: Nein, wir werden eher neue Stellen schaffen. Synergie heißt nicht Jobs abbauen, son­ dern gemeinsam etwas besser zu tun als vorher. Wir wollen wei­

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„Synergie heißt nicht Jobs abbauen. Wir werden eher neue Stellen schaffen“ lichen Kreditgeschäft. Und was uns alle trifft, sind Regulierungs­ vorschriften. Da wird kein Unterschied gemacht, ob Groß oder Klein. Hier wird Ungleiches gleich behandelt. Sie müssen alles erfüllen, was die Banken­ aufsicht Ihnen vorgibt. Da wäre es für Jestetten in Zukunft sicher nicht einfach gewesen. Also eine Fusion nicht aus wirtschaftlichem Druck, sondern aus wirtschaftlicher Vernunft? ➤ Mei: Ganz genau. Damit nicht beide Häuser Doppelstruk­ turen aufbauen oder Jestetten sich Leistungen zukauft, die wir ohnehin schon haben. Ein paar Beispiele bitte. ➤ Mei: Revisionsaufgaben. Auf­ gaben im Rechnungswesen. Geldwäschefunktionen. Die müs­ sen wir genauso machen wie beispielsweise die Deutsche Bank. Und sie brauchen dafür fachliche Kompetenzen und Vertretungs­ lösungen – ab einer gewissen Größe tut man sich da leichter. Können Sie sich denn vorstellen, dass es auch Gespräche

ter erfolgreich am Markt sein, da ����� ��� ������� werden wir definitiv keine Stel­ ����������������� ��������� document4845577433914652029.indd 1 14.02.2013 len abbauen können, und die internen Bereiche profitieren davon, dass wir Aufgaben wie­ der selber machen. Jestetten hat zuletzt einen viertel Punkt Dividende mehr ausgeschüttet, 6,25 Prozent. Bekommt die neue HochrheinBank das hin oder müssen die Jestetter künftig auf das Viertel verzichten? ➤ Mei: (lacht) Das entscheidet die Vertreterversammlung nach ������� ��� ���� Vorschlag des Aufsichtsrats. Aber ����������� �� ��� 6,0 oder 6,25 – daran werden ���������������� wir nicht scheitern. Jestetten behält eine Haupt­ geschäftsstelle. War das eine Bedingung für die Fusion? ➤ Mei: Ja, darauf hat Jestetten bestanden. ������ ��� ����� ����� ��� ������ ��� ��� ��� ���������� ��� ��� ���� War das ein Problem für Sie? ������������������ ��� ������������� ��� �������� ����� ��������� ��� ����� ���������� ��������� ���� ���� ������������� ���������� ➤ Mei: Nein, wir platzen in ��� ������������� ��� ������������� �� ������������ ������������ Waldshut aus allen Nähten. Da ���� ����������� ��� ��� ��������� ������ �������� ��� ���� ����������� ���� ���� �� �� ������� ���� ������ ��� passt alles zusammen. Wir brau­ ���������� ���������� ������������� ��������� ������������� chen den Raum in Jestetten, um ������������ ����� ������ ��� ����� �������������������������� unsere Funktionalität aufrecht­ zuerhalten. 5/2013

15:53:21 Uhr

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Index und Impressum

In dIesem heft

Beha, Christian

Beha, Lars Boll, Lorenz Bühler, Karl-Heinz

4 4 5 6

Decker, Michael

Denkinger, Barbara

6 12

Einwag, Matthias

6

Faller, Torsten

12 10 5

Gänßlen, Siegfried

8 6 11

Fedoran, Zenko Fischer, Eberhard Garrels, André Göppert, Eugen

Hansen, Frieder 7 Hartwig, Peter 11 Hasselbacher, Volker 4 Hertner, Marco 12 Hodeige, Christian 6 Hund, André und Hendrik 10 Kandziorra, Jochen Keil, Reinhold Kläsle, Wilhelm Koch, Silvio Krüger, Peter Leininger, Roland Mei, Joachim Mohr, Dierk

7 6 4 10 5

Oßwald, Bernd

5

Pötzsch, Helmut

6

Rauber, Günter Riesterer, Markus

12 4

Schlegel, Thomas

11

Unmüssig, Peter

6

Weber-Mühleck, Heidi

10

5 12 11

In dIesem heft

AIK

Immobilien-Gesellschaft

6

Baden-Auto

6

Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft 6 BASF 11 Beha 4 Beha-Amprobe 4 Beiersdorf 11 Bosch 6, 11 BUT 10

Eckerle Erzeugergroßmarkt Südbaden

11

Fischer Fluke Fondshaus Hamburg

5 4 6

Gewerbepark Breisgau

4

Hansgrohe

CAF

6 4

Hansgrohe SE Hobart Hund Büromöbel Hypovereinsbank

Danaher Diakoniekrankenhaus Freiburg

4

ITW

Concept maternel

6

5

8 8 10 10 12 10

Liftverbund Feldberg Marketing-Club Ortenau/Offenburg Meiko

4 10 10

Pyramid

7

Rhodia Rhodia Acetow Robert-Bosch-Stiftung

6 6 6

Schölly

Schwarzwaldmilch Siemens Solvay Sparda Sparkasse Haslach-Zell Sparkasse Wolfach S-Tech

7 7 11 6 12 12 12 5

Tesa Uni Freiburg Uniklinik Freiburg United World College

econo 5 / 2 0 1 3 · 2 6 . Apr i l 2013

6 6 6

VAG Vogels Volksbank Hochrhein Volksbank Jestetten Volksbank Rhein-Wehra

6 10 12 12 12

Weber-Haus WG Jechtingen-Amoltern WG Oberrotweil

10 5 5

Ziegler

11

Impressum Econo Regional Südbaden/Ortenau ist Bestandteil von Econo Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg und erscheint in der Econo Verlags-GmbH: Geschäftsführung: Dirk Werner, Christian Hügerich Marlener Straße 2, 77656 Offenburg, Registergericht Freiburg i.Br. HRB 709051, Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de · Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion: Dirk Werner (V.i.S.d.P), 0 77 20/40 31, dwerner@econo.de Redaktion: Andreas Dörnfelder (ad), René Kius (rek), Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Assistenz: Nadine Sommermann Leiter der Bildredaktion: Jigal Fichtner Fotografie: Jigal Fichtner, Michael Kienzler

11

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Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

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