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Baden-Airpark
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Politik • Standort Baden-Airpark
Mit 126 000 Fluggästen hat der Baden-Airpark im September einen neuen Höchstwert erzielt
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Foto: Michael Bode
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Durchgestartet Der Baden-Airport hat sich zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt in der Region entwickelt. Und auch der Baden-Airpark mit mehr als 2000 Arbeitsplätzen ist ein Erfolgsmodell
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ie Suche nach einem neuen Standort endet für die Familie Rauch fast vor der Haustür. In der Heimat des Landmaschinenbauers mit seinen inzwischen mehr als 300 Mitarbeitern, Sinzheim, ist kein Platz für das expandierende Unternehmen. Also schauen sich die Gebrüder Rauch in der Umgebung um – und werden am Baden-Airpark fündig. In elf Monaten Bauzeit entsteht für rund 20 Millionen Euro eine neue Produktion. „Wir haben am Baden-Airpark alle Möglichkeiten für zukünftige Expansionspläne“, sagt Hermann Rauch, der das Unternehmen gemeinsam mit seinen Brüdern Joachim und Norbert leitet. Rund 200 Mitarbeiter produzieren hier Landmaschinen aus dem Hause Rauch. Expansion. Zukunft. Wachstum. Drei Begriffe, die nicht nur auf Rauch, sondern auf deren Heimat zutreffen. Der Baden-Airpark wächst. Neue Unternehmen, steigende Passagierzahlen, geplante Millionen investitionen wie jene aktuelle, fünf Millionen Euro schwere in die Erweiterung des Terminals. Die Geschichte des Baden-Airports beginnt indes mit einem Stück Papier, vor mehr als 20 Jahren. Noch vor der Wende gibt die IHK Karlsruhe im Jahr 1989 eine Studie in Auftrag. Der Titel: „Regionaler Luftverkehr als Standortfaktor für die Technologieregion
Karlsruhe“. Ergebnis: Die Region braucht einen Flughafen. Problem: Damals haben noch die Kanadier das Sagen auf dem Militär-Flughafen. Doch nach deren Abzug ist der Weg 1996 frei – und die Region boxt den Flughafen gegen allerlei Widerstände durch. Unkenrufe, der Baden-Airpark werde sich einreihen in die Liste der bedeutungslosen Regionalflughäfen, widerlegen alleine die Zahlen, die der Airport Monat für Monat, Jahr für Jahr veröffentlicht. 2008 durchbricht man erstmals die magische Schallmauer von einer Million Passagieren. „Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden hat ein hervorragendes Einzugsgebiet. In einer Stunde Autofahrt können rund fünf Millionen Menschen unseren Flughafen erreichen“, so Manfred Jung, Geschäftsführer des Baden-Airparks. Selbst das Krisenjahr 2009 schafft es nicht, den Höhenflug des Airports entscheidend zu bremsen, wieder wird die Millionengrenze durchbrochen, während andere Flughäfen mit herben Dämpfern zu kämpfen haben. „Der Flughafen profitiert von einer der dynamischsten Wirtschaftsregionen in Deutschland und Europa, und gleichzeitig profitiert die regionale Wirtschaft von ihrem Flughafen“, sagt Bernd Bechtold, Präsident der IHK Karlsruhe, die jahrelang für den Flug hafen gekämpft hatte.
Die Investitionen der Betreiber rechnen sich also: Mehr als 100 Millionen Euro haben sie seit 2004 in den Airport investiert. Neben der Terminalerweiterung, mit der der Flughafen nun eine Kapazität von rund zwei Millionen Passagieren bewältigen kann, war vor allem die Modernisierung der Landebahn im vergangenen Jahr ein Meilenstein in der Historie des Baden-Airparks: Der FKB erfüllt seitdem alle Anforderun-
2008 durchbricht der Flughafen erstmals die magische Zahl von einer Million Passagieren gen, die die Airlines an einen internationalen Verkehrsflughafen in puncto Flugsicherheit und Service stellen. „Es war wichtig, die Infrastruktur aus der militärischen Zeit der Kanadier in eine moderne zivile Flughafeninfrastruktur umzuwandeln“, sagt Jung. „Mit diesen Anlagen sind wir auf ein weiteres Wachstum an Passagieren vorbereitet.“ Eher unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich der BadenAirpark zu einem beliebten Gewerbestandort gemausert. Vor Rauch hat sich etwa schon der Logistikdienstleister Karldischinger für einen Standort hier entschieden. 25 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen vor Ort. Die Nähe nach Frankreich, der Auto11/2010
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Politik • Standort Baden-Airpark
bahnanschluss und die Expansionsmöglichkeiten nennt Unternehmenssprecherin Silke Kübler als Gründe für die Ansiedlung. „Unser Standort am Baden-Airpark ist als Crossdock-Station für die Automobilindustrie konzipiert“, sagt Kübler. So ist das Unternehmen, das insgesamt 500 Mitarbeiter beschäftigt, etwa Gebietsspediteur in der Beschaffungslogistik für alle Daimler-Werke. Ebenfalls in Sachen Logistik ist der Fahrzeugtechniker Bischoff + Scheck unterwegs. Wobei die Betonung auf unterwegs liegt. Denn das Unternehmen der Geschäftsführer Bernd Bischoff und Volker Scheck entwickelt etwa für Rennteams wie Kawasaki oder McLaren sogenannte Motorhomes, also rollende Standorte. Das spektakulärste Projekt: Vor drei Jahren entwickelt das Unternehmen für das Formel-1-Team McLaren das Motorhome der Zukunft: 18 Meter breit, 15 Meter lang, neun Meter hoch, drei Etagen – ein Fahrzeug, das innerhalb von zwei Tagen zu
einem Gebäudekomplex mit fast 400 Quadratmeter Fläche umgebaut wird. In der ersten Etage ruhen sich die Piloten von den Strapazen des Rennzirkus aus, in den oberen werden Geschäfte gemacht, Sponsoren verwöhnt. Wie viel genau das Motorhome gekostet hat, ist nicht bekannt. Experten gehen aber von einem Volumen im zweistelligen Millionenbereich aus. Nicht minder exklusiv ist das Angebot von ACM Charter. Bei der Gesellschaft chartern Kunden Privatjets. Auch Unternehmen lassen ihre Flieger von ACM betreiben und warten. Gegründet wurde das Unternehmen von Thomas Minninger im Jahr 1992. Inzwischen beschäftigt ACM 80 Mitarbeiter. Die Flotte umfasst seit Juni mit einer Falcon 7X des französischen Herstellers Dassault inzwischen ein halbes Dutzend Flugzeuge, die in zwei eigenen Hangars mit einer Gesamtfläche von rund 10 000 Quadratmetern gewartet werden. Einer der Nachbarn von ACM ist Otto Office, eine Tochter des Otto-
Konzerns, die Büroartikel vertreibt. Deutschlandweit beschäftigt das Unternehmen rund 320 Mitarbeiter, rund 200 davon im Raum Baden-Baden und derzeit 25 am Baden-Airpark. „Wir waren auf der Suche nach einer zusätzlichen Lagerfläche im Großraum Karlsruhe. Der Baden-Airpark hat dank seiner verkehrsgünstigen Lage den Zuschlag erhalten“, erklärt Uwe Orgas, Vorsitzender der Geschäftsführung von Otto Office. Auch der Telekommunikationsdienstleister Telemaxx aus Karlsruhe ist seit den Anfängen des Flughafens dabei, und versorgt die Firmen vor Ort mit schnellen Datenverbindungen. Zurück zu Rauch: Deren Ansiedlung wird nicht die letzte im Baden-Airpark sein. Gerade im Logistik- und Dienstleistungs bereich rechnet Manfred Jung mit weiteren Firmen. Der Höhenflug des Baden-Airparks hält also an, nicht nur bei den Passagieren. Robert Schwarz rschwarz@econo.de
Nach elf Monaten Bauzeit war die neue Produktion des Landmaschinenherstellers Rauch fertiggestellt
Seit 2008 betreibt der Logistikdienstleister Karldischinger seinen Standort mit 25 Mitarbeitern im Baden-Airpark
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Der Fahrzeugtechniker Bischoff + Scheck stellt unter anderem Motorhomes für Rennteams her
Passagiere ... 2009 1,1 Millionen ... Januar–September 2010 1,15 Millionen Frachttonnage 700 Tonnen Länge/Breite Landebahn 3060/45 Meter Beschäftigung Firmen Arbeitsplätze Gewerbeparkfläche
130 2000 142 Hektar
Gesellschafterstruktur An der Baden-Airpark GmbH sind der Flughafen Stuttgart zu 66 Prozent und die Baden-Airpark-Beteiligungsgesellschaft zu 34 Prozent beteiligt. Die Baden-AirparkBeteiligungsgesellschaft gehört wiederum den Städten Karlsruhe, Baden-Baden, den Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, den Gemeinden Hügelsheim, Rheinmünster sowie den Städten Bühl und Rheinau.
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Politik • Standort Baden-Airpark
Solide auf Höhenflug Allen Widerständen zum Trotz hat Manfred Jung aus dem Streitobjekt Baden-Airpark ein Erfolgsmodell geformt
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r ist ein Mann der ersten Stunde: Seit 2001 ist Manfred Jung Geschäftsführer des Baden-Airparks. Im Interview mit Econo blickt Manfred Jung zurück – und auf künftige Herausforderungen wie die Luftverkehrssteuer. Herr Jung, der Baden-Airport war jenseits der Region das ungeliebte Stiefkind. Inzwischen ist er ein Erfolgsmodell. Wie zufrieden macht Sie die Entwicklung des Flughafens?
Die Steuer droht Ryanair zurück nach Straßburg zu treiben. Gibt es noch Hoffnung? ➤ Jung: Es gibt Hoffnung, dass Ryanair von Söllingen aus weiter Passagiere befördert, allerdings werden die Anzahl der Flüge und die Anzahl der angebotenen Flugziele von Ryanair deutlich zurückgehen. Der Baden-Airpark ist längst ein erfolgreiches Gewerbegebiet geworden. Wann gibt es die nächsten Firmenzugänge?
„Die Luftverkehrssteuer schädigt die Entwicklung des Flughafens nachhaltig“ ➤ Manfred Jung: Die Entwicklung der ersten zehn Jahre als Baden-Airpark war sehr gut. Nach dem holprigen Start haben wir unser Geschäftsmodell ab 2004 sehr erfolgreich umsetzen können. 2009 hatten wir bei 1,1 Millionen Passagieren Erlöse von mehr als 20 Millionen Euro. Die nationale Luftverkehrssteuer macht Ihnen derzeit sicher nicht viel Freude ... ➤ Jung: Die nationale Luftverkehrssteuer schädigt die Entwicklung des Flughafens nachhaltig. Die Kollegen in Basel und Straßburg werden von dieser Maßnahme der Bundes regierung erheblich profitieren.
➤ Jung: Der Gewerbepark Baden-Airpark bietet bereits mehr als 130 Firmen mit über 2000 Arbeitsplätzen eine ideale Plattform für ihre Geschäfte. Dies liegt an der guten Verkehrsanbindung, die mit dem direkten Autobahnanschluss noch besser wird, den günstigen Mieten und der hochwertigen IT-Landschaft auf unserem Gelände. Mit 130 Firmen gibt es eine starke „Airpark-Community“, die für neue Firmen sehr interessant ist. Gerade im Logistik- und Dienstleistungsbereich rechnen wir in den nächsten Monaten mit weiteren Ansiedlungen. Robert Schwarz
Seit fast zehn Jahren ist Manfred Jung Geschäftsführer des Baden-Airparks. Zuvor hatte er rund sieben Jahre am Flughafen Stuttgart die Abteilung Strategische Grundsatzplanung geleitet. Der 1954 in Bad Schwalbach geborene Jung ist verheiratet und wohnt in Baden-Baden.
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Foto: Michael Bode
Der Standort im Herzen Europas
Mit dem Baden-Airpark entsteht eines der modernsten Wirtschaftszentren in Deutschland. Ein vielseitiger Gewerbe- und Dienstleistungspark, ein Verkehrsflughafen und großzügige Freizeitanlagen machen das Areal zu einem attraktiven Standort für Unternehmen aus den verschiedensten Branchen.
Kurze Wege in alle Richtungen
Durch seine ausgezeichnete geographische Lage und eine hervorragende Anbindung an alle wichtigen Verkehrsträger bietet der Baden-Airpark eine exzellente logistische Ausgangsbasis. In einem Umkreis von 500 km liegen die wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Zentren unserer Nachbarn. So erreichen Sie beispielsweise Paris, Amsterdam, Prag, Mailand oder Zürich über die Autobahnen in weniger als acht Stunden.
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Mehr als 130 Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern – seine klaren Vorteile haben den Baden-Airpark in kurzer Zeit zu einem erfolgreichen Standort mit vielen interessanten Investoren gemacht. Eine Vielzahl von Produktionsstätten international agierender Firmen – darunter Automobil- und Automobilzulieferungssowie chemische und pharmazeutische Industrieunternehmen – liegen direkt vor der Haustür.
Baden-Airpark GmbH, Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) www.badenairpark.de