Standortporträt Pforzheim 2011

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Pforzheim


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Politik • Standort Pforzheim

Kreativzentrum in Hochform Pforzheim tankt Selbstbewusstsein: Gleich zwei Cluster bieten Wirtschaftskraft und Investitionen pur. Die Bürger unterstützen den Strukturwandel kräftig

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ugegeben, man braucht Fan­ tasie. Viel Fantasie. Wer wie an diesem Tag Mitte Juni im Pforzheimer Karree entlang der Gerberstraße, über die Theater­ straße in die Emma­Jäger­Straße flaniert, der umrundet einen eben­ so prächtigen wie düsteren Bau. Das Emma­Jäger­Bad. Die Pforz­ heimer Mäzenin hat es gestiftet, 1911 war Eröffnung. Kennern gilt das Bauwerk mit der charakteris­ tischen Silhouette und dem Halb­ bogen­Fenster mit Blick auf die Enz als einer der schönsten Jugendstil­Bauten überhaupt. Kenner sehen aber auch: Der historische Teil des Bauwerks hat

gleich ein Stück Zukunft für die Stadt geschaffen. Hager: „Aus dem Bad wird ein Kreativzentrum. Da­ mit tragen wir der Bedeutung der Branche vor allem im Bereich der Gestaltung Rechnung.“ Acht Mil­ lionen Euro investieren Stadt und die Wirtschaft­ und Stadtmarke­ ting Pforzheim (WSP) in das Pro­ jekt, gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regi­ onale Entwicklung (Efre). Das Kreativzentrum ist ein wunderbares Sinnbild für den neu­ en Schwung in der Stadt. Für ein neues Selbstbewusstsein. WSP­ Direktor Christoph Dickmanns erklärt es so: „In Pforzheim wurde

Aus dem alten Emma-Jäger-Bad wird eine neue Bürogemeinschaft für Kreative bessere Tage gesehen. Klar, viel Pracht ist noch vorhanden. Allein die Fliesen entlocken nicht nur Freunden des Jugendstils Zungen­ schnalzer. Doch der Sanierungs­ stau ist augenfällig. Deshalb bedarf es jetzt eben viel Fantasie, wenn man Pforzheims OB Gert Hager zuhört. Denn ab Juli haben die Hand­ werker das Sagen im Emma­Jäger­ Bad. Dann wird saniert. Und zu­

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erkannt, das man mehr ist, als der Blick auf die Landkarte vermuten lässt.“ Denn die Stadt liegt zwi­ schen Karlsruhe und Stuttgart, da fällt man in der Wahrnehmung schnell hinten runter. Und natürlich kann Pforzheim mit seinen 116 000 Einwohnern von den nackten Rahmendaten her nicht mithalten. Doch wer genau hinschaut, der sieht klare Alleinstellungsmerkmale. Und ge­

nau hinschauen, das machen die Pforzheimer gerade. Masterplan­ Verfahren nennt sich der Prozess. Das Ziel ist klar: Bürger und Ver­ waltung legen die weitere Ent­ wicklung der Stadt fest. Da sitzen in den sechs Arbeitsgruppen Pen­ sionäre neben Schülern, Studen­ ten neben Unternehmern, Verwal­ tungsfachangestellte neben Müt­ tern. Dickmanns: „Ich war überrascht, wie fruchtbar diese

Scherenschnitt: Jigal Fichtner


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Das Emma-Jäger-Bad hat eine charakteristische Silhouette. Und wird nun zum Kreativzentrum

Diskussionen sind.“ Doch die Dis­ kussion allein ist nichts. Es müssen Ergebnisse umge­ setzt werden. Werden sie auch: Das neue Gewerbegebiet Buch­ busch profitiert ebenso von Mas­ terplan­Denkanstößen wie die Studenten (lesen Sie hierzu die weiteren Berichte in diesem Stand­ ortporträt). Für OB Hager ist die Marschrichtung jedenfalls klar: „Was sich umsetzen lässt, gehen

wir an. In der Schublade nützen gute Ideen schließlich nichts.“ Der neue Schwung ist nötig. Denn eine Erhebung der Wirt­ schaftsförderung Nordschwarz­ wald barg für die Pforzheimer vor einigen Jahren starken Tobak. Man ist nämlich nicht mehr die Gold­

und Schmuckstadt. Andere Bran­ chen haben mehr Gewicht. Dabei es ist nicht so, dass die Schmuckindustrie verschwunden ist. Die Juwelen­Manufaktur Vic­ tor Mayer sei dafür stellvertretend genannt und die Leicht Juweliere mit ihren filigranen Arrangements. Oder der Gang durch die Schmuck­ welten im Herzen Pforzheims empfohlen. Übrigens zusammen mit den weiteren Museen

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Politik • Standort Pforzheim

Das Emma-Jäger-Bad wird bis 2013 zum Zentrum für den Cluster Kreativwirtschaft ausgebaut. Ein vergleichbares Projekt gibt es in Berlin

Christoph Dickmanns ist seit vier Jahren Direktor der Wirtschaft- und Stadtmarketing Pforzheim:„Es war eine spannende Zeit“

und Theatern ein wichtiger Eckpfeiler der bemerkenswerten kulturellen Vielfalt der Stadt. Doch zurück zur Schmuckin­ dustrie. Für den Rückgang der Bedeutung hat Pforzheims Wirt­ schaftsförderer Reiner Müller eine Erklärung: „Viele Unternehmen haben sich andere Märkte erobert.“ So funktioniert Wirtschaft eben. Der Schwerpunkt der Schmuck­ produktion hat sich an kosten­ günstigere Standorte verlagert. Und die Pforzheimer haben sich neue Aufgaben gesucht. Wobei: Ganz so einfach war es nicht. Der Strukturwandel hat in Pforzheim

bund, vor allem die Stanz­ und Hybridtechnik für Branchen wie die Automobil­, Elektro­, Medizin­ und Dentaltechnik ist in und um Pforzheim daheim. Zum Vergleich: Die Schmuckindustrie bringt es noch auf 1700 Arbeitsplätze. Natürlich ist der neue Cluster für die Stadt Gold wert, deshalb wird gehegt und gepflegt. Deshalb hat die WSP die Cluster­Initiative Hochform gegründet. Mit Erfolg. Hochform wurde vom Land im Rahmen der vierten Cluster­Initia­ tive Baden­Württemberg ausge­ zeichnet. Und darf nun noch einen Efre­Antrag an die EU stellen. Das

tiefe Spuren hinterlassen. Im Stadt­ bild kann man das noch sehen. Und an der Arbeitslosenquote von aktuell 7,8 Prozent. Doch die Stimmung ist längst umgeschlagen. Die Wirtschaft brummt. „In dem Wandel kam den Unternehmen zugute, dass die Herstellung von Schmuck höchste Präzision erfordert“, er­ läutert Müller. Und Präzision ist eben auch in anderen Branchen gefordert. „Heute haben wir ein Cluster für hochpräzise Metallver­ arbeitung“, so der Wirtschaftsför­ derer. 300 Unternehmen mit 9000 Mitarbeitern zählen zu dem Ver­

Ziel: 200 000 Euro Fördergelder, um das Clustermanagement ge­ zielt zu professionalisieren. Was natürlich nicht bedeutet, dass man derzeit Däumchen dreht. WSP­Direktor Dickmanns: „Wir unterstützen die Unternehmen bereits jetzt sehr breit.“ Da wer­ den Fördertöpfe abgeklopft und Erweiterungsflächen gesucht. Man bietet Hilfestellung bei der Suche nach Erweiterungsflächen auch mit einem speziellen Immobilien­ portal für Bestandsbauten im Inter­ net und organisiert gemeinsame Messeauftritte. Wirtschaftsförderer Müller: „Da nehmen wir Fotos: Michael Bode, Jigal Fichtner

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Standort Pforzheim • Politik

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den Unternehmen im Vorfeld Arbeit ab.“ Und auf den Ausstellungsplakaten summieren sich unter dem Schlagwort Hochform die Logos aller teilnehmenden Firmen. „Der Service ist beliebt“, so der Wirtschaftsförderer. Und die WSP bietet Unterstützung bei der Suche nach Fachkräften. Neuester Coup: die PforzheimTour. Dabei werden spezielle Stadtführungen angeboten, wenn potenzielle Mitarbeiter von Firmen noch unentscheiden sind.

Müller: „Die Touren können auf jeden Bewerber individuell auf bestimmte Hobbys, Vereine oder bei Familien für Schulen zusammengestellt werden.“ Doch warum wurde überhaupt die Wende geschafft? Für Wieslaw Kramski ist die Antwort klar: „Weil hier ein gesunder Wettbewerb herrscht. Jeder Unternehmer will dem anderen den Auftrag wegschnappen.“ Deshalb müsse sich jedes Unternehmen eben so gut wie möglich weiterentwickeln.

Kramski hat es vorgemacht: Vor 33 Jahren startete er sein gleichnamiges Unternehmen mit 30 000 D-Mark Startkapital aus einem Gründerwettbewerb. Heute beschäftigt die international aufgestellte Kramski-Gruppe 500 Mitarbeiter. Und Kramski ist eine der treibenden Kräfte des Clusters. Überhaupt boomt es in Pforzheim. Allenthalben wird investiert. Der Medizintechniker Acandis hat jetzt ein 2000 Quadratmeter großes Produktions- und Bürogebäu-

de bezogen. Der Stanztechniker Strohhecker hat sich 5000 Quadratmeter Fläche gesichert und will bauen. Und Erich Lacher Präzisionsteile investiert 3,5 Millionen Euro ab August in den Ausbau des Standortes. Und sucht Mitarbeiter: „Zehn werden wir einstellen“, so Geschäftsführer Frank Neuner. 164 Menschen beschäftigt Lacher aktuell, 14 davon kamen erst im Herbst hinzu. Bei der Witzenmann-Gruppe wird ebenfalls gearbeitet:

Einwohner davon weiblich Ausländer Kinder- u. Jugendliche Verfügbares Einkommen Kaufkraftkennziffer Umsatzkennziffer

Produz. Gewerbe Dienstleister Einpendler Auspendler Arbeitslosenquote

Freie Gewerbeflächen Hohenäcker 10 ha (in Teilstücken) Buchbusch 55 ha (brutto) Quadratmeterpreise, vollerschl. 110 Euro

Bildung Die Hochschule Pforzheim mit Fakultäten für Gestaltung, Technik, Wirtschaft, Recht ist eine der größten Hochschulen im Land. Dazu kommen die Golschmiede- und Uhrmacherschule sowie elf Gymnasien.

Beschäftigung Arbeitsplätze

116 132 52 % 18 % 20 % 20 822 Euro 121 176,3 69 700

Steuern Gewerbesteuer Grundsteuer A Grundsteuer B

32,5 % 67,3 % 26 505 16 521 7,8 % 380 400 500

Verkehrsinfrastruktur Autobahn A8, vier Anschlussstellen Bundesstraßen B10, B294, B463 Bahnhof Regionalbahn Haltestelle Flughafen Stuttgart, Baden-Airpark

Kultur Drei-Sparten-Theater, Südwestdeutsches Kammerorchester, Schmuckwelten u.a.

Foto: Jigal Fichtner

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Die Kramski-Gruppe

Unternehmen

ist ein Dienstleister rund um präzise Stanzund Systemteile

D

Wiestaw Kramski hat die Gruppe zum führenden Anbieter aufgebaut

Ideen perfekt realisiert

iese drei Kreise haben es Wiestaw Kramski an­ getan. Sie überlappen sich, bilden Schnittmen­ gen. „Damit symbolisieren sie perfekt unseren Anspruch bei der Entwicklung und Herstellung von Produkten: Entwicklung, Präzision und Funktion fü­ gen sich nahtlos ineinander“, erläutert der Gründer und Geschäftsführer der Kramski­Gruppe. Was vor 33 Jahren als Werkzeugbaufirma zur Her­ stellung von Präzisions­ und Hochleistungsstanzwerk­ zeugen begann, ist heute ein spezialisierter Dienstleis­ ter mit 500 Mitarbeitern. „Hochkomplexe und tech­ nologisch sehr anspruchsvolle Stanz­ und Systemteile sind unser tägliches Geschäft“, so Wiestaw Kramski, der die international aufgestellte Gruppe zusammen

mit Sohn Andreas und Roland Eberhardt führt. Bereits seit 1993 hat die Kramski­Gruppe ein Werk in Sri Lan­ ka, vor wenigen Jahren kamen weitere in Florida und Südindien hinzu. Wiestaw Kramski: „Ideen perfekt realisiert lautet länderübergreifend unser Credo.“ Wo­ bei die Leistungen von der Entwicklung bis hin zu Machbarkeitsstudien, Sonderprozessen sowie der Groß­ und Kleinserienfertigung reichen. Dabei setzt man bei der Kramski­Gruppe bei der Produktion von Hybrid­Bauteilen auf das eigene Know­ how. „Das Stanztechnik­Cluster rund um unseren Stammsitz Pforzheim liefert wichtige Impulse“, betont Wiestaw Kramski, der den Aufbau des Clusters ebenso wie die Hochschule Pforzheim tatkräftig unterstützt.

Technologisch anspruchsvolle Stanz- und Spritzgießteile sowie Baugruppen und Werkzeuge für komplizierte Produkte sind das Kerngeschäft der inhabergeführten Kramski-Gruppe. Dabei setzt das 1978 gegründete Unternehmen auf eigene Kompetenzen in Entwicklung und Fertigung. Zu den 300 Kunden zählen führende Automobilhersteller ebenso wie Medizintechniker und die Elektroindustrie.

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Politik • Standort Pforzheim

Erich Lacher Präzisionsteile investiert 3,5 Millionen Euro in den Ausbau des Standortes. Und stellt neue Mitarbeiter ein

Hier entsteht für eine Million Euro ein 500 Quadratmeter großer Betriebskindergarten. Und der Maschinenbauer Benzinger erwei­ tert ebenso die Kapazitäten um 1800 Quadratmeter wie die Be­ schichtungsfirma PV Tech Plasma & Vakuum, die 1,1 Millionen Euro in die Produktion investiert. Auch die Sparkasse Pforzheim Calw hat gebaut: Im neuen Wohn­

gebiet Tiergarten erstellte der Ken­ zinger Industriebauspezialist Frey­ ler ein architektonisch reizvolles, weil ovales Gebäude mit fünf Stockwerken. In den ersten bei­ den Geschossen sitzt die Filial­ direktion der Sparkasse, die ande­ ren drei werden vermietet. Überhaupt Tiergarten, das Ge­ biet ist wie das Gewerbegebiet Buchbusch ein Symbol für das

Der Industriebauspezialist Freyler hat für die Sparkasse Pforzheim Calw im Wohngebiet Tiergarten eine reizvolle Filialdirektion gebaut

neue Pforzheim: „Wir sprechen für beide gezielt Pendler aus Stutt­ gart und Karlsruhe an, als Einwoh­ ner und Mitarbeiter“, so WSP­ Direktor Dickmanns. Denn bei den nackten Rahmendaten kann man zwar nicht mithalten, bei In­ vestitionskosten aber punkten. Damit zurück ins Emma­Jäger­ Bad. Mit dem Kreativzentrum will man ebenfalls punkten. Schließ­

lich sind die Kreativen ein weiterer geförderter Cluster Pforzheims mit eigenem Netzwerkmanagement. Und das Zentrum bietet unter an­ derem flexible Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit offenen Bü­ rostrukturen. Dickmanns: „Ver­ gleichbares gibt es in Berlin.“ Wenn das nicht vom neuen Selbst­ bewusstsein zeugt. Dirk Werner Fotos: Michael Bode, Jigal Fichtner

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ie ersten beiden Jahre als OB war Gert Hager mit Pforzheim vor allem wegen der Auseinandersetzung mit der Bank JP Morgan wegen Verlusten aus Derivat­Geschäftten in den Schlagzeilen. Im Interview mit Econo­Redaktionsleiter Dirk Wer­ ner blickt er nach vorne. Sie sind seit zwei Jahren OB. Haben Sie mit einem derart turbulenten Beginn gerechnet? ➤ Gert Hager: Damit habe ich nicht rechnen können. Die Prob­ leme mit den Derivaten waren nicht absehbar. Die ersten zwei Jahre waren aber nicht nur nega­

bildet die wichtigste Grundlage der Gemeindefinanzen, sollte aber breiter aufgestellt werden. Ande­ rerseits entlastet der Bund auf­ grund der Verhandlungen die Kommunen bei der Grundsiche­ rung im Alter. Für Pforzheim be­ deutet das eine Entlastung von acht Millionen Euro pro Jahr! Sie plädieren damit für die Ausweitung der Gewerbesteuer auch auf Freiberufler? ➤ Hager: Das ist einfach eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber anderen Unternehmen. Schadet das nicht dem Ruf Pforzheims als Stadt der Kreativen?

„Buchbusch hilft, die Gewerbesteuerlücke von 50 Millionen Euro zu schließen“ tiv! Es wurden eine Reihe von Zu­ kunftsprojekten auf den Weg ge­ bracht, ich nenne nur den Ausbau des Innenstadtrings, die Planung für den Zentralen Busbahnhof und das Masterplan­Verfahren. Sie waren Sozialbürgermeister. Dennoch waren Sie überrascht von den Turbulenzen? ➤ Hager: Was das Ausmaß an­ geht, ja. Anderes, wie die Sanie­ rung der Nordstadt­Schule auf­ grund baulicher Mängel, hat sich abgezeichnet. Nach meinem An­ tritt als Sozialbürgermeister habe ich mit dem Baubürgermeister ein millionenschweres Schulsanie­ rungsprogramm angestoßen. Der Bau des Hilda­Gymnasiums für 43 Millionen Euro geht darauf zurück. Bei der Nordstadt­Schule haben wir leider vor der Krise die Sanie­ rung nicht mehr geschafft. Aber jetzt wird das angegangen. Stichwort Finanzen: Bedauern Sie den Ausgang der Gemeindefinanzreform? ➤ Haber: Was den Bereich der Gewerbesteuer angeht, nein. Sie

➤ Hager: Hier sehe ich keinen direkten Zusammenhang, da die Gewerbesteuer an der Ertragskraft bemessen wird. Da werden die Personen, die wir mit dem neuen Kreativzentrum ansprechen wol­ len, sicher nicht an die Bemes­ sungsgrenzen kommen. Andere Freiberufler aber durchaus und das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Sie haben vorhin den Masterplan als positives Beispiel genannt. Wie ist hier der Stand? ➤ Hager: Beim Masterplanver­ fahren erarbeiten wir die Schwer­ punkte für das künftige Pforzheim. Die Arbeitsgruppen sind mitten in den Beratungen. Ich bin über­ rascht, wie viele Bürger sich hier einsetzen und welche Qualität die Vorschläge haben! Bei der Umsetzung der Ideen solcher Zukunftswerkstätten hapert es aber häufig … ➤ Hager: Bei uns nicht. Trotz­ dem das Verfahren nicht abge­ schlossen ist, setzen wir Anregun­ gen aus dem Masterplanverfahren bereits um: So werden wir einen Foto: Jigal Fichtner

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Standort Pforzheim • Politik

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htigkeit“ Info­Scout einsetzen, der engen Kontakt zu Studierenden der Hochschulen halten soll. Eine an­ dere Umsetzung ist ein Service­ Center beispielsweise mit Kinder­ betreuung im neuen Gewerbe­ gebiet Buchbusch. Buchbusch ist der Befreiungsschlag bei Gewerbeflächen? ➤ Hager: Wir benötigen dringend Flächen. Hier war man in der Ver­ gangenheit zu zurückhaltend. Deshalb fehlen Pforzheim 50 Millionen Euro an Gewerbesteuer, wie Sie errechnet haben? ➤ Hager: Das ist eine rechneri­ sche Größe, wenn man Pforzheim mit anderen Städten vergleicht. Das Gebiet Buchbusch, aber auch andere Flächen, über die wir aktu­ ell verhandeln, wird diese Lücken schließen. Das haben wir auch dringend nötig.

Gert Hager, 49, ist seit 2009 OB in Pforzheim. Zuvor war der Politik- und Verwaltungswissenschaftler unter anderem für die Bundesagentur für Arbeit tätig. Ab 2003 war das SPD-Mitglied Sozialbürgermeister in seiner Geburtsstadt Pforzheim. Hager ist verheiratet und hat einen Sohn.

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Standort Pforzheim • Politik

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Endlich angekommen Pforzheim ist längst Hochschulstadt. Nun haben es die Firmen erkannt. Und nutzen den Fachkräfte-Pool

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in und wieder kommt im „Plus+“ eine Diskussion auf. Auch im „California Café Max“. Und im „Konsumat“. Das sind einschlägige Treffpunkte jun­ ger Leute, Studenten in Pforzheim. Und die Diskussion dreht sich um eine Frage: Ist die Stadt wirklich eine Studentenstadt? Werden Stu­ dierende von den Pforzheimern angenommen? Die Frage nach der Studenten­ stadt ist beim Blick auf die Fakten eigentlich schnell geklärt. Es gibt rund 4800 Studierende an der Hochschule Pforzheim – Gestal­ tung, Technik, Wirtschaft und Recht. Sie ist damit eine der größ­ ten Hochschulen im Land. Und hat nicht allein wegen der Fakultät für Gestaltung einen Ruf, bei dem selbst in den USA und Asien Fahr­ zeughersteller hellhörig werden. Hinzu kommen 170 Professoren und 500 Mitarbeiter. „Das stellt ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial dar“, betont Rektor Martin Erhardt. Diese Betonung macht ebenso Sinn wie die Fragestellung. Denn in der Vergangenheit hatten die Pforzheimer tatsächlich ihre liebe Müh mit dem Titel Studentenstadt. Das Angebot an Zimmern sei als Beispiel genannt. Oder Auseinan­ dersetzungen zwischen dem „Konsumat“ mit seinem künstleri­ schen Anspruch und Anwohnern. Dabei ist ein solches Hadern nichts Schlimmes. Das gibt es in anderen Städten auch. Wichtiger: Welche Konsequenzen werden gezogen? Und da ist die Haltung von Pforzheims OB Gert Hager klar: „Das Verhältnis von Stadt und Bürgern der Hochschule ge­ genüber verbessert sich deutlich.“ Das ist etwa auf das Masterplan­ Foto: Jigal Fichtner

Martin Ehrhardt, Rektor der Hochschule Pforzheim, hat ein Pool von 1000 Fachkräften

Verfahren zurückzuführen, an dem sich auch die Hochschule beteiligt. Erhardt: „Wir stehen dem absolut positiv gegenüber.“ Ablesbar ist die neue Offenheit zudem an den Kooperationen von Hochschule und Stadt, man insze­ niert Ausstellungen, es gibt Aktio­ nen und Kooperationen in Schu­ len. Die Stadt fördert die Werk­ schauen der Studierenden. Das Ziel: zeigen, was die können. Denn die Studierenden sind für Pforzheim und mehr noch für die Wirtschaft ein Pfund. Die Stanz­ techniker aus dem Pforzheimer Cluster haben das als einer der ersten regionalen Wirtschaftszwei­ ge erkannt. Unternehmen wie Härter, Kramski und Krummer haben mit der Sparkasse Pforz­ heim/Calw eine Stiftungsprofes­ sur ins Leben gerufen. Erhardt: „Damit können wir gezielt Kompe­ tenzfelder aufbauen, um der regio­

nalen Wirtschaft zu helfen.“ Auch er selbst hält über den „Rektors Club“ engen Kontakt zu den „Top­ Unterstützern aus der Wirtschaft“. Die helfen, um die Internationali­ sierung der Hochschule voranzu­ treiben. Oder um die Ausstattung stetig zu verbessern. Noch ein Beispiel: das Schmuck­ technologische Institut. Erhardt: „Hier ist ein Forschungsschwer­ punkt auf Betreiben der Schmuck­ industrie entstanden. In den Labo­ ren werden Materialprüfungen durchgeführt und neue Techniken entwickelt.“ Inzwischen nutzen auch andere Branchen das Wissen der studentischen Materialprüfer. Die Zahl der Unternehmen, die mit der Hochschule kooperieren wollen, wird weiter stark zuneh­ men. Dafür muss man kein Hell­ seher sein, der Fachkräftemangel sorgt dafür. Und mit den Absolven­ ten stehen bestens ausgebildete

Kräfte zur Verfügung. Rektor Er­ hardt rechnet bis 2015 mit 5700 Studierenden in Pforzheim – und 1000 Absolventen pro Jahr. Was für ein Pool! Doch wie soll man die in der Region halten? Die Stadtverwaltung will dafür zeitnah einen Info­Scout einsetzen, um Absolventen und Unternehmen zu vernetzen, um studentische Exis­ tenzgründer für Pforzheim zu er­ wärmen. Für Rektor Erhardt alles wichtige Schritte: „Denn um die Fachkräfte zu halten, braucht es mehr als den Titel Schmuckstadt.“ Die Diskussion über das Wie ist im vollen Gange. Nicht nur im „Plus+“ und „Konsumat.“ wer

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Politik • Standort Pforzheim

Fläche mit Köpfchen Das Pforzheimer Gewerbegebiet Buchbusch wird anders. Ein Service-Center mit Kindergarten und Fitnessraum lockt Fachkräfte

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atürlich hätte man einfach einen Plan zeichnen kön­ nen. Hätte einfach die Bag­ ger bestellen können. Hätte ein­ fach die 55 Hektar Gewerbe­ flächen des Gebiets Buchbusch im Norden Pforzheims erschlossen. Doch so einfach machen es sich OB Gert Hager und Christoph Dickmanns, Direktor der Wirt­ schaft und Stadtmarketing Pforz­ heim, nicht. Schließlich sollen die zehn Millionen Euro städtischer

Mittel an Erschließungskosten so gut wie möglich angelegt sein. „Wir haben das Gewerbegebiet in ein Gesamtkonzept eingebet­ tet“, erläutert Dickmanns. Da­ durch wolle man bereits heute auf künftige Herausforderungen vor­ bereiten. Und da lautet das klare

Schlagwort: Fachkräftemangel. OB Hager: „Vonseiten der Verwaltung gestalten wir den Rahmen so at­ traktiv wie möglich, um die Firmen bei der Suche nach Mitar­ beitern zu unterstützen.“ Das Herzstück des neuen Ge­ werbegebiets wird deshalb ein Foto: Michael Bode

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75 Anzeige Pforzheims Gewerbeflächen sind attraktiv für Investoren. Buchbusch setzt noch einen drauf

aufgrund der Anbindungen an die Autobahn und die Nähe zu Karlsruhe und Stuttgart attraktiv. Für Dickmanns und Hager ist das neue Gebiet indes erst der Anfang. Schließlich hinke Pforzheim bei den Gewerbeflächen anderen Kommunen hinterher. Hager führt deshalb intensive Gespräche mit umliegenden Kommunen. Denn Buchbusch mit seinen 35 Hektar Nettofläche wird in wenigen Jahren voll sein. Dann braucht’s neue Flächen mit Köpfchen. wer

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Seit mehr als 165 Jahren steht Heimerle + Meule für Kompetenz rund ums Thema Edelmetall

Foto: Heimerle + Meule

Service-Center, übrigens eine Anregung aus dem Masterplan-Prozess von Pforzheim. Dickmanns: „In dem Center soll es Kinderbetreuung ebenso geben wie eine Gastronomie oder auch FitnessAngebote.“ Aktuell stellt die Wirtschaftsförderung weitere Details der Dienstleistungen zusammen, führt Gespräche mit möglichen Betreibern und Investoren. Die Bagger rollen jedenfalls schon mal an, erschließen das Gelände. Bald können dann auch erste Firmen mit dem Bauen beginnen. „Gespräche mit Interessenten führen wir bereits“, betont OB Hager. Kein Wunder, ist Buchbusch selbst ohne Service-Center

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