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Politik • Standort Willstätt
Die Kinderbetreuung ist ein großer Standortvorteil der Gemeinde Willstätt
Alt sehen andere aus Bei Kindern und Mode ist Willstätt spitze. Aber das ist noch längst nicht alles. Die Gemeinde hat einiges mehr zu bieten
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illa Filou. Das Haus des kleinen Gauners. Mitten in Willstätt. Es ist ein altes Haus, hat schon mehr als 100 Jah re auf dem Buckel. Aber drinnen tobt das Leben. Das Leben singt, es spielt, es lacht, es schreit, es quietscht, es weint. Die Villa Filou ist Willstätts Standortvorteil. Das Bekleidungsunternehmen Orsay, das einen seiner beiden Hauptsitze in Willstätt hat, betreibt hier eine Art Betriebskindergarten. Nicht direkt, sondern als Eltern initiative. Die kann aber auf Spen den des Unternehmens zählen. Bei Orsay sind von 100 Beschäftig ten 96 weiblich. Insgesamt arbei ten hier 230 Menschen für Orsay; das Durchschnittsalter im Gesamt unternehmen liegt bei 28 Jahren. Es ist wichtig für die Firma, dass Betreuungsplätze vorhanden sind. Familie und Beruf zu vereinen – selten sind Arbeitgeber so darauf angewiesen wie Orsay. Deshalb
eröffnete im Jahr 2005 die Villa Filou. Mit Betreuungszeiten, die auf die Arbeitszeiten zugeschnit ten sind. Vor allem für 20 Kinder zwischen zweieinhalb Monaten und drei Jahren. Die Räume mietete das Unter nehmen von der Gemeinde. Oh nehin ist Willstätt in Sachen Kin derbetreuung gut aufgestellt. Sechs Kindergärten bietet der Ort, in dem rund 9200 Menschen leben. Dazu eine kommunale Kinderkrip pe. „Verlässliche Grundschulen“ in allen fünf Ortsteilen. Dort wer den die Kinder von 7.30 Uhr bis 14 Uhr betreut. In Willstätt selbst sogar den ganzen Tag. „Wir sind führend in der Ortenau“, betont der Bürgermeister der Gemeinde, Marco Steffens. Schon jetzt ist der Betreuungs schlüssel besser als der Bund von den Kommunen für das Jahr 2013 fordert. Das kostet richtig Geld. Zwei Millionen Euro gibt die
Gemeinde alleine für das Erzie hungspersonal aus. Jeder zehnte Euro aus dem kommunalen Haus halt fließt in diesen Posten. Vieles läuft bilingual. In der kommunalen Krippe arbeitet eine französische Erzieherin, die mit
Eine Erzieherin spricht Französisch. Man merkt die Nähe zu Frankreich den Kindern ausschließlich in ih rer Muttersprache spricht. Auch Orsay erzieht auf Deutsch und auf Französisch. Klar, es ist die Nähe zu Frank reich, die das erfordert. Das Elsass ist nicht weit, Straßburg nur 15 Kilometer entfernt. Frankreich ist ein Arbeitskräftereservoir für Unternehmen in Willstätt. Orsay selbst ist Teil der MulliezGruppe, deren Eigentümer eine der
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Politik • Standort Willstätt
reichsten nordfranzösischen Familien ist. Zur MulliezHolding gehören Baumärkte, Weinhand lungen, Autowerkstätten, Sportge schäfte oder eben Modeketten. Wie Orsay. Oder auch Pimkie. Das Unter nehmen hat seinen deutschen Sitz im Willstätter Ortsteil Legelshurst und ist neben Orsay sicherlich die bundesweit bekannteste Marke aus Willstätt. 650 Filialen betreibt
meter entfernt, der Rheinhafen in Kehl ist in wenigen Fahrminuten zu erreichen. Die Bundesstraße 28 führt am Ort vorbei. Der nächste Flughafen ist in Straßburg. Im na hen Offenburg hält der ICE. Diese Vorteile bewirbt die Ge meinde offensiv. Zum Beispiel mit großflächiger Werbung auf Last wagen. Ein Konzept, das Willstätt zusammen mit der Marketing Agentur Gruppe Drei entwickelte.
Großflächige Werbung auf Lastwagen macht auf Willstätt aufmerksam Pimkie in ganz Europa. Pro Jahr kaufen fast 60 Millionen Kundin nen bei Pimkie ein. 6500 Mitar beiter sind für das Unternehmen tätig, 260 davon in Willstätt. Dort steht unter anderem das Zentrallager. Von hier aus werden die Filialen beliefert. Denn Will stätt hat eine gute Verkehrsanbin dung. Die A 5 liegt nur zwei Kilo
Aber es sind bei Weitem nicht nur Logistikunternehmen, die sich in Willstätt ansiedeln. Größter Arbeitgeber ist Siemens VAI Me tals Technologies. Hier wird Technik für Elektrostahlwerke pro duziert. 322 Menschen sind hier beschäftigt. Bevor Siemens ein stieg, hieß das Unternehmen noch Fuchs Systemtechnik und gehörte
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Einwohner davon weiblich Minderjährige Ausländer Haushalte
9167 4788 1713 633 5657
Steuern Gewerbesteuer Grundsteuer A Grundsteuer B Steuerkraft/Einw.
Beschäftigung Arbeitsplätze Produz. Gewerbe Dienstleister Handel/Verkehr/Gastgewerbe Einpendler Auspendler Arbeitslose
3037 1382 467 1173 2404 2899 185
Die sieben größten Arbeitgeber Siemens VAI Flint Group Pimkie Orsay Frischkost & Delikatessen-Service Phoenix Metall Hilzinger Fenster + Türen
Gerhard Fuchs – einer Willstätter Unternehmerpersönlichkeit. Eine andere ist Helmut Hilzin ger. Er führt die Hilzinger Unter nehmensgruppe, deren Zentrale in Willstätt steht. An europaweit 33 Standorten, 14 davon in Deutschland, produziert und ver treibt Hilzinger Fenstersysteme, Rollläden und Türen. Der Um
330 300 300 1033 322 320 260 230 130 118 112
satzerlös der Unternehmensgrup pe lag im Jahr 2009 bei 65,5 Mil lionen Euro. Die Liste an prägenden Unter nehmen könnte man weiterführen. Rund 3000 Arbeitsplätze sind in allen fünf Ortsteilen angesiedelt. Eine sehr gute Quote. Und im In dustriepark Willstätt ist sogar noch Platz. Ingo Schorlemmer
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Erleben Sie das florierende Willstätt… Charmant und lebendig, l(i)ebenswert und florierend – unsere schmucke Fachwerkgemeinde Willstätt vereint hohe Lebensqualität, florierende Wirtschaft und lebendige Gemeinschaft. Verweilen Sie doch einen Augenblick und lernen Sie unsere bemerkenswerte Gemeinde kennen – so wie sie ist: Natürlich. Florierend. Lebendig.
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Natürlich. Charmant. Lebendig. Eckartsweier Hesselhurst Legelshurst Sand Willstätt
Gemeinde Willstätt Hauptstraße 40 · 77731 Willstätt Telefon + 49 78 52 43 - 0 · Fax + 49 78 52 43 - 1 81 gemeinde@willstaett.de · www.willstaett.de
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Politik • Standort Willstätt
Marco Steffens, Jahrgang 1978, wurde in VillingenSchwenningen geboren. Willstätts Bürgermeister ist CDU-Mitglied und wurde 2007 mit 66 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Zuvor arbeitete er im Stuttgarter Landwirtschaftsministerium.
Die neue Mitte Der Ortskern soll leben, sagt Bürgermeister Marco Steffens. Ansonsten sei Willstätt aber schon ganz gut aufgestellt
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arco Steffens ist seit 2007 Bürgermeister in Will stätt. Mit EconoRedak teur Ingo Schorlemmer sprach er über die Menschen in Willstätt und die Pläne für die Gemeinde. Sie stammen aus VillingenSchwenningen. Was bewog Sie, nach Willstätt zu kommen? ➤ Marco Steffens: Willstätt hat viel Positives, ist gut aufgestellt und hat Entwicklungspotenzial. Die Menschen hier sind boden ständig, herzlich und gleichzeitig offen für Neues. Aber auch die Architektur, die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Vielfalt an Vereins und Freizeitangeboten ist sehr attraktiv. Ergänzt durch eine
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ideale Verkehrsanbindung lässt es sich hier gut leben und arbeiten. Überhaupt bietet die Region zwi schen Rhein und Schwarzwald eine hohe Lebensqualität und mit der Nähe zu Straßburg und Frank reich einen weiteren Pluspunkt. Haben Sie sich eingelebt? ➤ Steffens: Ganz eindeutig – ja! Die Menschen machen es einem leicht, sich heimisch zu fühlen. Sie loten das Gemeinsame aus, anstatt sich über Grenzen zu definieren. Auch die tägliche Arbeit in der Verwaltung und mit den kommu nalen Gremien läuft sehr gut und konstruktiv. Die sozialen Netzwer ke haben das Einleben und die Kommunikation erleichtert.
Sie haben aktuell eine ganze Reihe an Projekten laufen. Was wollen Sie erreichen? ➤ Steffens: Wir wollen unsere Ortsmitte weiterentwickeln. Es soll einen Dorfplatz geben und die alte Mühle soll zu einem zeitgemä ßen Rathaus, Wohn bzw. Dienst leistungshaus werden. Außerdem revitalisieren wir große Brachflä chen im Ortskern. Und wir wollen als Gemeinde alles am Ort anbie ten: Ärzte, Apotheken, Banken und vorzügliche Gastronomie. Wo sehen Sie für Willstätt noch Nachholbedarf? ➤ Steffens: Die Kinderbetreuung müssen wir weiter bedarfsgerecht ausbauen, Willstätt soll energie autark werden. Die große Zu kunftsaufgabe wird sein, den Stand im Wesentlichen zu halten. Und gleichzeitig müssen wir darauf schauen, dass wir künftigen Gene rationen finanzielle Gestaltungs möglichkeiten belassen. Foto: Jigal Fichtner
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Industriepark geangelt Die BASF ist weg.
65 Prozent des 42Hektar-Industrieparks hat die BIW bis dato vermietet
Aber in ihren alten Hallen gibt es reichlich neues Leben
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as Angeln ist schuld, dass Willstätt heute einen Indus triepark besitzt. Denn als die BASF in den 1960erJahren beschloss, eine Fabrik für Magnet bänder zu bauen, fehlte ihr am favorisierten Standort das dringend benötigte Wasser. Aber die BASFManager angel ten gerne. Daher wussten sie, dass es in der Gegend um Willstätt Bag gerseen gibt. Also auch genügend Wasser. Eine Standortentscheidung war getroffen. Heute ist die BASF längst wei tergezogen, 2004 kehrte Stille in
den Werkshallen ein. Dann kam die Betreibergesellschaft BIW und machte aus dem alten Gelände einen Industriepark. Dort stellt sie ihren Mietern Strom, Wasser, Gas, Druckluft, Stickstoff und mehr zur Verfügung, dazu einen Werks
schutz samt einer Werksfeuerwehr. Die Mieter muss das nicht mehr kümmern. „Konzentriert euch auf euer Kerngeschäft“, nennt es BIW Betriebsleiter Alexander Reichert. Jetzt ist es nicht mehr ganz so still auf dem Gelände. 25 Unter
nehmen aller Bereiche mit insge samt 700 Mitarbeitern haben sich in den vergangenen Jahren im In dustriepark niedergelassen. Leclanché etwa, ein Hersteller von Batterien. Eine Großserie für Akkuzellen will das Unternehmen hier aufbauen, 25 Millionen Euro in den Standort investieren. An fangs saßen drei Mitarbeiter der Firma in Willstätt, jetzt 40. In Ge bäuden, in denen die BASF 25 Jahre zuvor exakt das Gleiche auf die Beine stellen wollte. Es gibt noch alte Ordner aus dieser Zeit. Jetzt blättert Leclanché darin. is
Foto: BIW
Stellen Sie sich vor, Sie hätten
fördern können.
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