INHALT
R UND
UM DEN
W EIN
A Mundelsheim/Hessigheim: Weinliebhaber investieren in Steillagen Seiten 6/7
L IEBE L ESER, 2015 ist Geschichte, 2016 liegt noch wie ein unbeschriebenes Blatt vor uns. Ich wünsche Ihnen, dass es ein gutes Jahr wird. Ein Jahr voll schöner Momente, ein Jahr voll genussreicher Momente. Der Auftakt könnte kaum besser sein. Denn am 30. und 31. Januar verwandelt sich die Marbacher Schillerhöhe in einen Genusstempel. Bereits zum dritten Mal finden unsere Wein-Lese-Tage statt. Ich freu’ mich drauf und hoffe, wir sehen uns in der Stadthalle oder in den Museen und stoßen dann mit einem Glas Wein auf das noch junge Jahr an. Das Programm hält Bewährtes, aber auch Neues für Sie bereit. Denn zu den vier Genossenschaften und zwölf Selbstvermarktern aus der Wein-Lese-Landschaft Marbach & Bottwartal wird sich das Consortium Montis Casei dazugesellen. Der Verbund aus Hobbywinzern und Profis hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zum Erhalt der Steillagen zu leisten und an den Hängen des Neckars auf Mundelsheimer und Hessigheimer Markung vor allem internationale Rebsorten für Premiumweine anzubauen. Das Ergebnis des ersten Jahrgangs kann auf der Winterweinmesse verkostet werden. Auch das Programm in den Museen kombiniert Bewährtes mit Neuem. Die Literaturspaziergänge
und die Lesungen mit der Schauspielerin Dorothee Roth und dem Sprachpoeten Timo Brunke sind immer so gut angekommen, dass die Plätze schnell belegt waren. Außerdem feiern die Ohrensessellesungen Premiere. Für mich ein besonderes Schmankerl – bieten sie doch die einmalige Chance, Redakteure und Kolumnisten der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten in ungewohnten Rollen zu erleben. Die Kollegen lesen aus ihren Lieblingsbüchern aus dem Literaturarchiv vor. Eine spannende Premiere . . . Doch jetzt stöbern Sie erst einmal durch die neue Ausgabe unseres Magazins und lassen Sie sich zu einem Besuch der Messe wie überhaupt zu einem Besuch in der Wein-Lese-Landschaft Marbach & Bottwartal inspirieren! Kommen Sie gut durch den Winter!
A Beilstein/Steinheim-Kleinbottwar: Wie ist der neue Jahrgang? Seite 10 A Beilstein/Steinheim-Kleinbottwar: Im Keller kommt der Feinschliff Seite 11 A Mundelsheim/Steinheim-Kleinbottwar/ Marbach: Die hiesigen Steillagen sind ein Stück Heimat Seite 14 A Beilstein/Steinheim-Kleinbottwar: Im Besen geht’s gesellig zu Seite 31 A Affalterbach: Weinseminare Seite 34
L ESELUST A Bottwartal: Was ist das Schönste an den Wein-Lese-Tagen? Seiten 4/5 A Marbach/Bottwartal: Besondere Angebote für Gruppenreisende Seiten 8/9 A Marbach/Bottwartal: Nachhaltiger Weinbau braucht auch Märkte Seite 15
Karin Götz leitet seit zwölf Jahren die Lokalredaktion der Marbacher Zeitung. Die gebürtige Remstälerin lebt mit ihrer Familie in Marbach-Rielingshausen.
A Marbach: Schuhe aus Marbach Seite 16 A EXTRA: Wein-Lese-Tage Seiten 17-25 A Marbach: Bücher aus dem Himalaya im Schiller-Nationalmuseum Seite 32
Sie haben Anregungen oder Kritik? Dann schreiben Sie uns an redaktion@wein-lese-land.de
Impressum Wein-Lese-Land Marbach & Bottwartal. Anzeigensonderveröffentlichung. Auflage: 150 000 Exemplare. Verbreitung: Stuttgarter Zeitung (Teilauflage), Stuttgarter Nachrichten (Teilauflage), Kornwestheimer Zeitung, Backnanger Kreiszeitung, Bietigheimer Zeitung, Marbacher Zeitung, Marbacher Stadtanzeiger. Redaktion: Karin Götz (verantwortl.), Sandra Brock, Christian Kempf. Fotos: Werner Kuhnle, Dominik Thewes, Deutsches Literaturarchiv, Umweltaka-
demie, Claus-Peter Hutter, Silberburg-Verlag, Axel Waldecker Fotografie, Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal, avanti, dpa, Eckhardt Nickel, Richard Becker, Günter E. Bergmann, Corinna Jacobs, Baiersbronn Touristik. Gestaltung Online-Shop: Sabine Reich, twistdesigns. Layout: Julia Spors. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH. Verlag: Adolf Remppis Verlag GmbH + Co. KG. König-Wilhelm-Platz 2, 71672 Marbach, www.marbacher-zeitung.de
IN
JEDEM
H EFT
A Rezept-Tipp: Hirschrücken mit Kartoffel-Erbsen-Püree Seiten 12/13 A Veranstaltungskalender Seiten 27-30 A Wein-Lese-Shop Seiten 35 - 38
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Bastian Remkes, Vorstandsvorsitzender Bottwartaler Winzer: „Wir Winzer geben dem Wort ‚lesen’ seinen ganz eigenen Sinn. Im zweideutigen Kontext finden wir so den Brückenschlag zu den literarischen Wein-LeseTagen. Immerhin kann das Bottwartal mit Stolz behaupten, dass man mit Schiller und Kerner den Dichter sogar im Glas hat. Die Marbacher Zeitung hat eine Veranstaltung ins Leben gerufen, die das für uns darstellt. Schön ist, dass auch immer mehr Produzenten als Aussteller den Weg zur Veranstaltung finden und eine ganze Palette der ,Bottwartaler Artenvielfalt’ aufzeigen. Für den Besucher ein Erlebnis – verbunden mit Kultur, Literatur und tollen Weinen. Als Bottwartaler Winzer können wir Weinliebhabern so eine große Auswahl unseres Weinsortiments präsentieren.“ Wein-Lese-Tage, Stand 11
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Michael Herzog von Württemberg, Weingut Herzog von Württemberg: „Die Kombination von Wein und Literatur ist rundum gelungen und birgt einen sehr besonderen und einzigartigen Charme. Wir sind durch die große Streuung unserer Lagen im Remstal, Neckartal, Maulbronn und Stuttgart auf mehreren Weinmessen vertreten und schätzen in Marbach besonders die Nähe zur Region, in der das Weingut zu Hause ist. Es freut uns, dass die privaten Weingüter und die Genossenschaften, beginnend bei den Steillagen in Mundelsheim durch das ganze Bottwartal, hier eine gemeinsame, hochwertige Plattform gefunden haben. Wir sind gerne mit dabei!“
Markus Bruker, Weingut Bruker: „Das Schönste an den Wein-LeseTage ist, dass die Menschen und Weininteressierten sowie die Weinkenner einmal eine ganz andere Sichtweise des Weingenusses erleben können. Heute ist es doch so, dass man schnell wohin geht, schnell Wein einkauft und dann vielleicht die Wertschätzung, die der Wein verdienen sollte, überhaupt nicht erkennt. Das Gut Wein sollte viel mehr in Verbindung mit Literatur und Wertschätzung gebracht werden. Man sieht es an Weihnachten: Alle suchen verzweifelt den perfekten Wein zum perfekten Essen. Stattdessen sollte man sich für ein gutes Buch und einen guten Wein Zeit und Ruhe gönnen. Wie sagte schon Theodor Heuss? ,Bei einer Flasche Lemberger konnte ich die besten Reden schreiben.’“
Wein-Lese-Tage, Stand 8
Wein-Lese-Tage, Stand 6
Marcel Wiedenmann, Weingut Sankt Annagarten: „Abgesehen vom einmaligen Ambiente, ist es die einmalige Gelegenheit, die Weinqualität des Bottwartals geballt auf sich wirken zu lassen beziehungsweise kennenlernen zu können. Ich würde mich als Messebesucher im Großen und Ganzen auf eine oder maximal zwei Sorten konzentrieren. Klar, wenn es was besonders Gutes zu entdecken gibt, geht das mal zwischendurch. Die Konzentration hat zur Folge, dass man seinen eigenen Favoriten herausfinden kann. Zu sagen: ‚Dieser Wein ist schlecht, oder dieser ist besser’ dürfte nicht wirklich das Thema sein. Qualitativ und handwerklich liegt man auf so einer Messe immer eng beieinander. Die Aussage: ‚Dieser Wein ist für meinen Geschmack der Beste, wäre eher angebracht.’“ Wein-Lese-Tage, Stand 16
W AS IST DAS S CHÖNSTE AN DEN W EIN- L ESE- T AGEN FÜR S IE? BEREITS ZUM DRITTEN MAL FINDET AM LETZTEN JANUAR-WOCHENENDE DIE WINTERWEINMESSE AUF DER MARBACHER SCHILLERHÖHE STATT. EINE VERANSTALTUNG AUF DIE SICH NICHT NUR WEINGENIESSER, SONDERN AUCH WEINMACHER FREUEN. WIR HABEN NACHGEFRAGT WARUM.
Marc Nagel, Vorstandsvorsitzender Weinfactum Bad Cannstatt: „Wein-Lese-Tage in Marbach, das ist für mich die Verbindung zweier Leidenschaften: Wein und Literatur – und das an diesem schönen, geschichtsschwangeren Ort. Dass dann auch noch die direkte Verbindung zwischen beiden Themen herausgearbeitet und in den Fokus gestellt wird, macht die Sache umso spannender und zeigt, wie nahe beides beisammen liegt. Ein guter Wein und ein gutes Buch, was will man in Kombination mehr, um vom Alltag abzuschalten? Und als jemand mit der Profession Wein ist es natürlich auch spannend, bei den Kollegen zu probieren, was dort in den Fässern reift.“ Wein-Lese-Tage, Stand 12
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W EINLIEBHABER INVESTIEREN IN S TEILLAGEN
HERBERT MÜLLER IST DER GESCHÄFTSFÜHRENDE GESELLSCHAFTER DES CONSORTIUMS MONTIS CASEI. DAS CONSORTIUM BAUT AUF MUNDELSHEIMER UND HESSIGHEIMER MARKUNG AUF 60 AR INTERNATIONALE REBSORTEN AN.
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n seinem früheren Leben hat Herbert Müller in der freien Wirtschaft Karriere gemacht. Lange Jahre war der Hessigheimer bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. 2011 schied der damals 58-Jährige als Vorsitzender der Geschäftsführung aus. Bis vor vier Jahren war er Präsident der IHK Stuttgart, derzeit ist Müller noch deren Ehrenpräsident sowie Mitglied des Aufsichtsrates der Dürr AG. Seine Leidenschaft hat aber immer schon dem Wein gehört. Und eben diesem widmet er sich jetzt in seinem „zweiten Leben“. Dass ihn dieses Leben glücklich macht, wird bei der Begegnung mit Herbert Müller schnell klar. Wenn der Hobbywinzer über Wein, seine Wengert und das Consortium Montis Casei erzählt, funkeln seine Augen. Fünf Weinberge nennt der Hobbywinzer inzwischen sein Eigen. Bewirtschaftet werden sie von Karsten Faschian. Jenem Hessigheimer Weinmacher, mit dem zusammen er die Vision entwickelte, die Steillagen am Neckar zu erhalten. Müller ist geschäftsführender Gesellschafter des im Juli 2014 gegründeten Consortiums Montis Casei (Käsberg-Konsortium), einer Gesellschaft des bürgerlichen Rechts mit insgesamt neun Gesellschaftern. „Alles Weinliebhaber, die ein bisschen Spielgeld haben und es in unsere
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Die Steillagen bei Mundelsheim und Hessigheim bieten nicht nur einen einmaligen Anblick, sie sind auch der perfekte Ort um besondere Weine produzieren zu können.
Kulturlandschaft investieren“, sagt Müller und schmunzelt. Sechs Weinberge mit einer Fläche von 60 Ar zählen zum Besitz des Consortiums. Angebaut werden internationale Rebsorten. Ausgebaut werden die Weine von den Weingütern Eisele, Faschian und Herzog von Württemberg sowie dem Käsbergkeller Mundelsheim. Bis zum Ertrag aus den eigenen Weinbergen werden Weine von diesen Betrieben selektiert. 900 Euro bekommt ein Wengerter im Ländle pro bewirtschaftetem Hektar Steillage vom Staat. Dass dies zu wenig ist, hatte Weinbaupräsident Hermann Hohl beim Steillagenkongress im April 2015 in Besigheim mehr als deutlich gemacht. Sollte der Betrag nicht auf 5000 Euro pro Hektar aufgestockt werden, dann würden viele Wengerter Weinberge in den Steillagen abgeben oder, wie ab dem Jahr 2016 möglich, Pflanzrechte auf die Ebene übertragen. „Unser Ansatz ist unternehmerisch“, erklärt Herbert Müller. „Um die Steillagen erhalten zu können, braucht es ein weinbauliches Konzept für Premium-Weine aus Steillagen.“ Vom Anbau von Riesling und Spätburgunder haben die beteiligten Winzer den Gesellschaftern abgeraten. „Denen würde es in den Steillagen zu heiß“, erklärt Müller. Nach einem Besuch in der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau
in Weinsberg verständigte man sich auf den Anbau der Rebsorten Cabernet Franc, Merlot, Syrah und Tempranillo. Inzwischen wird auch Rouge angebaut. Man müsse sich, davon ist Müller überzeugt, nach dem Geschmacksbild der Verbraucher richten. „Und die Leute trinken nun einmal gerne kräftige Rotweine.“ Natürlich hat auch der Trollinger seine Daseinsberechtigung. Insgesamt 800 Hektar werden an Neckar und Enz angebaut. Etwa die Herbert Müller Hälfte der Fläche werde man mit Trollinger erhalten können, meint Müller. Denn der Bedarf sei nach wie vor gegeben. „Aber man muss den Trollinger nach dem Vorbild Südtirols upgraden und damit auch den Preis erhöhen.“ Die für Steillagen geborene Rebsorte, so Müllers Zwischenfazit, ist der Trollinger jedoch nicht. „Er reift sehr spät und wird in schlechten Jahren nicht besonders gut. Deshalb wird er dann angereichert und mit Süßreserve versetzt.“ Wie sich der Trollinger jedoch in einem
Top-Jahr wie dem 2015er macht, darauf ist der Hessigheimer gespannt. Rund ein Viertel der 800 Hektar Steillagen könnten nach Ansicht des Hessigheimers gehalten, der Rest muss auf Premiumweine umgestellt werden, für die dann plus minus 15 Euro verlangt werden kann. Die restlichen 25 Prozent wird man aufgeben müssen. Der Trollinger des Consortiums wächst am Käsberg und wird sowohl vom Weingut Faschian als auch vom Käsbergkeller Mundelsheim ausgebaut. „Er wird ganz auf der Maische durchgegoren und teilweise ins gebrauchte Holz gelegt.“ Der 2014er Jahrgang sei „mäßig“ gewesen, mit dem 2015er könnte man das Klassenziel erreichen. Besagtes Klassenziel hat für Premiumweine folgende Vorgaben: eine klassische Maischegärung. Ertragsreduktion und Ausbau der Weine im gebrauchten Holz. „Wir wollen keine Monsterweine mit 14, 15 Prozent“, sagt Müller. „Weine müssen einen schönen Trinkfluss haben. Anders ausgedrückt: Der Kunde muss eine Flasche leer trinken wollen.“ Am besten natürlich eine vom Consortium. (kaz) Wein-Lese-Tage, Stand 7
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L ESE T IPPS LESEN HAT IMMER SAISON. PETRA RUPP, CLAUDIA WERNING UND MARKUS SCHNEIDER VON DER MARBACHER BUCHHANDLUNG TAUBE GEBEN BUCHTIPPS.
Petra Rupp Fräulein Lehrerin Ein stimmungsvoller Einblick in das württembergische Bildungssystem des 19. Jahrhunderts und in die Dorfgemeinschaft auf dem Lande. Kenntnisreich, aufwändig recherchiert und farbenprächtig erzählt – für lange Schmökerabende bestens geeignet.
Markus Schneider Wirtschaftswunderkind Rainer Moritz ist in Heilbronn aufgewachsen, er ist einer von uns – einer, der mit Cevapcici und Knorr-Suppen groß geworden ist, der sowohl die „Capri-Fischer“ wie auch „Am laufenden Band“ kennt und der uns mit großer Freude an seiner Kindheit in der Wirtschaftswunderzeit teilhaben lässt. Und das macht großen Spaß.
Claudia Werning Raus ans Wasser mit dem VVS Glucksende Quellen, malerische Seen – Dieter Buck führt uns zielsicher und mit Witz an die schönsten Wasserziele im Ländle. Und das Beste daran ist, das Auto kann in der Garage bleiben, denn die S-Bahn fährt bis zum Startpunkt der Rundwanderungen. Da kann man sich schon auf die ersten Frühlingswanderungen freuen. Wein-Lese-Tage, Stand C Die Bücher gibt es im Wein-LeseShop (Seite 35 – 38) sowie im ansässigen Buchhandel zu kaufen.
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Wer die Region Marbach-Bottwartal erkunden will, hat viele Möglichkeiten. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten kann man mit dem Schiff, dem E-Tuk-Tuk oder dem E-Bike erreichen. Und zu sehen gibt es unter anderem die Burgfalknerei Hohenbeilstein, die Marbacher Altstadt mit ihren Holdergassen oder das Schillerdenkmal. Ausklingen kann ein Tag dann mit einem Glas Wein im Harzberghäuschen.
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EINZELNEN B AUSTEINEN ZUM PERFEKTEN A USFLUG
NACH MARBACH UND INS BOTTWARTAL SOLL’S GEHEN? EINE GUTE WAHL! DIE WEIN-LESE-LANDSCHAFT FREUT SICH AUF BESUCH. DESHALB BIETET DIE TOURISMUSGEMEINSCHAFT MARBACHBOTTWARTAL AUCH EINE REIHE VON GRUPPENAUSFLÜGEN AN – UND DIE KANN MAN SICH GANZ INDIVIDUELL ZUSAMMENSTELLEN.
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ie Region Marbach-Bottwartal hat „alles, was es für einen gelungenen Ausflug braucht“, sagt Anja Behnle, die Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft. „Ein Tagesausflug bietet sich also an.“ Und: „Angebote sind für große wie für kleine Gruppen möglich.“ Pünktlich zur Tourismusmesse CMT sowie zu den Wein-Lese-Tagen ist auch die neue Broschüre für Gruppenausflüge erschienen. Enthalten sind eine Menge Ausflugstipps, die sich an Menschen richten, die die Schillerstadt Marbach und das Bottwartal im Rahmen eines Tagesausflugs genauer kennenlernen wollen. Die Möglichkeiten sind vielfältig – und das Schöne daran: Man kann sich seinen ganz individuellen Ausflug quasi im Baukastenprinzip zusammenstellen – und das ganz nach Gusto. Das fängt schon bei der Anreise an. Egal ob mit der S-Bahn, dem Reisebus oder per Schiff auf dem Neckar: die Region ist wirklich gut zu erreichen. Einmal angekommen, hat man schon fast die Qual der Wahl. Möglich sind eine klassische Stadtführung durch die Schillerstadt oder auch eine kostümierte Führung oder eine, die zunächst durch die historischen Gassen führt und schließlich mit einer Weinprobe in einem Gewölbekeller endet.
Aber auch ein Besuch in den Marbacher Museen bietet sich bei einem Ausflug in die Schillerstadt an: Schiller-Nationalmuseum, Literaturmuseum Beispiel für einen Gruppenausflug der Moderne und I Ankunft mit dem Reisebus oder der S-Bahn Schillers I Führung durch die Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne Geburtsa Alternativ Stadtführung in Großbottwar haus laden a Alternativ Flugvorführung der Burgfalknerei Hohenbeilstein zum Vera Alternativ Führung im Urmensch-Museum Steinheim weilen ein a Alternativ Führung in der Stiftskirche Oberstenfeld – aber nur I Gemütliche Einkehr im Besen oder in der Gastronomie so lange, I Weinerlebnisführung mit zertifizierten Weinerlebnisführern, z. B. mit bis der dem Kanu, dem Oldtimerbus oder dem E-Bike, oder von Wengerthäusnächste le zu Wengerthäusle in Murr oder in den Steillagen von Benningen Proa Alternativ Weinprobe oder Edelbrandprobe im Weingut gramma Alternativ Planwagenfahrt punkt ana Alternativ geführte Wanderung mit dem Naturerlebnisführer steht. Hier a Alternativ Fahrt mit dem Neckar-Käpt’n locken I Gemütliche Einkehr im Besen oder in der Gastronomie
beispielsweise zahlreiche weitere Museen in der Umgebung, darunter das Urmensch-Museum in Steinheim, das Museum im Adler in Benningen oder das Gromusle in Oberstenfeld-Gronau. Auch in den Kirchen in der Region lohnt sich ein Besuch, ebenso in der Burgfalknerei in Beilstein. Natürlich darf auch der Wein nicht fehlen. Quer durchs Tal und auch in Marbach selbst gibt es genügend Gelegenheiten, mit der Gruppe eine Weinprobe zu machen, hier bieten sich Weingüter oder Besen bestens an. Oder man verbindet den Wein mit einer schönen Wanderung, etwa von Wengerterhäusle zu Wengerterhäusle. Wie durch die Ortschaften werden auch beim Wandern Führungen angeboten: Weinerlebnisführer sind ebenso im Bottwartal zuhause wie Naturerlebnisführer, Kräuterpädagogen und Experten für Literaturspaziergänge. Für Nicht-Wanderer muss das alles übrigens kein Problem darstellen. Von A nach B muss man im schönen Bottwartal nicht laufen. Auch mit dem E-Bike, dem E-Tuk-Tuk oder einem Planwagen lohnt sich die Fortbewegung. Bei der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal ist man jedenfalls flexibel: „Wir hatten auch schon große Gruppen, die sich zu verschiedenen Programmpunkten gesplittet haben“, berichtet Anja Behnle. Möglich ist bei den Gruppenausflügen also im Großen und Ganzen, was gefällt. Das gilt auch fürs kulinarische Wohl. Denn eine gemütliche Einkehr in einen Besen oder in der örtlichen Gastronomie bietet sich im Rahmen eines Tagesausflugs ja auch an. Die Möglichkeiten sind vielfältig – genauso wie die Region Marbach-Bottwartal. (sl) Unter www.marbach-bottwartal.de/ gruppen kann man die neue Broschüre „Gruppenausflüge – Ideen für Kurztrips und Tagesreisen“ herunterladen. Interessierte können sich aber auch online schlau machen – von Stadt- und Themenführungen über Weinerlebnisse bis hin zu Freizeit und Sport. Tagesausflügler erhalten hier eine Terminübersicht. Wein-Lese-Tage, Stand A
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Die Trauben, die im vergangenen Herbst an den Hängen rund um Marbach und im Bottwartal gereift sind, versprechen Weingenuss pur.
E IN S PITZENJAHRGANG on einem Jahrhundertsommer ist schnell die Rede, wenn das Thermometer sich über Wochen in schwindelerregenden Höhen einpendelt. Auch das Loblied über einen Jahrhundertjahrgang wird leichtfertig angestimmt. Findet zumindest der Beilsteiner Ökowinzer Hartmann Dippon vom Schlossgut Hohenbeilstein. Gewohnt überlegt ordnet er den aktuellen Jahrgang in den Reigen seiner Vorgänger ein. Ohne überbordende Euphorie, aber angesichts der guten Qualität durchaus mit einem Strahlen im Gesicht. „Der aktuelle Jahrgang wird sicher zu den Spitzenjahrgängen des Jahrhunderts zählen“, ist er überzeugt. „Er macht durchweg Spaß.“
„Was ist des Lebens höchste Lust? Die Liebe und der Wein.“
Die ersten Weine – den Johanniter, den Weißherbst und den Müller-Thurgau – hat der Beilsteiner bereits Anfang Dezember in Flaschen abgefüllt. „Fürs Weihnachtsgeschäft, um Lücken zu füllen“, wie Dippon mit einem Schmunzeln erzählt. Zwar seien die Tropfen noch „Babys“, doch der aktuelle Jahrgang lasse das frühere Abfüllen zu. Anders der Spätburgunder. Den hat Dippon bewusst von H. Dippon Mitte Oktober bis Mitte Dezember lange auf der Maische liegen lassen. Inzwischen reift der Wein in extra bestellten Fässern aus Bordeaux. „In einem Jahr, in dem Du eine Topqualität hast, musst Du auch bunkern.“ Wie 2003. „Da haben wir einen Spätburgunder fünf Jahre im Holzfass liegen lassen – da schwärmen die Kunden noch jetzt.“
Joachim Perinet, Schriftsteller
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DIE WENGERTER HARTMANN DIPPON, BERND GEMMRICH UND BENJAMIN SCHÜTZ FREUEN SICH SCHON JETZT AUF DIE 2015ER WEINE.
Auch Bernd Gemmrich vom Weingut Gemmrich ist zufrieden. Im Frühsommer, erinnert sich der Schmidhäuser, habe man noch Angst gehabt, die Trauben vertrocknen. Jetzt habe sich doch alles – im Weinberg und im Keller – gut entwickelt. Vor allem der Lemberger lässt sein Herz höher schlagen. „Das waren lauter schöne Trauben – auch der Ertrag war
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ordentlich.“ Um die Trauben in der doch sehr trockenen Zeit zu unterstützen, hat er mehr ausgedünnt als in anderen Jahren. Eine Ertragsreduktion, die jetzt der Qualität in die Hände spielt und einen kräftigen, extraktreichen Lemberger erwarten lässt. Der MüllerThurgau werde „sehr schön“, der Trollinger sei von eher normaler Qualität – allerdings in „ordentlicher“ Menge. Die pilzwiderstandsfähiB. Gemmrich gen Sorten haben unter der Trockenheit gelitten, doch die kleinere Menge hat eine „gigantische Qualität“, gerät Gemmrich ins Schwärmen. „Alles in allem ein guter Jahrgang, aber kein Jahrhundertjahrgang.“ Benjamin Schütz vom WeinGut Schütz unterscheidet beim Noten verteilen für den Jahrgang 2015 ganz bewusst. „Die Roten sind durchweg unproblematisch und super“, freut sich der Höpfigheimer und verweist auf hohe Mostgewichte sowie einen optimalen Gärungsprozess. Bei den Weißen müsse man differenzierter urteilen, sagt Benjamin Schütz und räumt selbstkritisch ein, manche Trauben zu spät vom Stock geholt und damit Säure verspielt zu haben. „Normalerweise lässt man gesunde Trauben so lange hängen wie es geht, aber in diesem Jahr hatte man aus Versehen plötzlich einen Riesling mit 97 Grad Öchsle.“ Kurzum: Der 2015 ist kein Jahrgang mit leich- B. Schütz ten, fruchtigen, sondern mit teilweise sehr gehaltvollen Weißweinen mit bis zu 13 Volumenprozentalkohol. Alles in allem freut sich der Höpfigheimer Jungwinzer jedoch auf einen qualitativ guten Jahrgang – in kleinerer Menge. (kaz) Wein-Lese-Tage, Stände 5, 13, 17
Für Thomas Kircher (links), Dieter und Steffen Waldbüsser (oben links) und Reinhard Schäfer hat es in den vergangenen Wochen im Keller jede Menge zu tun gegeben.
I M K ELLER KOMMT DER F EINSCHLIFF GESUNDE TRAUBEN SIND DIE BASIS FÜR HOCHWERTIGE WEINE, ABER DIE VERARBEITUNG DES LESEGUTES SOWIE DIE REGELMÄßIGE KONTROLLE DER WEINE IST MINDESTENS GENAUSO WICHTIG.
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as Hauptgeschäft ist geschafft. Die Lese 2015 liegt Monate zurück, die Trauben sind längst verarbeitet, die Weine reifen in den Tanks und Fässern. Zeit zum Faulenzen bleibt Reinhard Schäfer vom Kleinbottwarer Weingut Schäfer deshalb aber nicht. Etikettieren und Verpacken gehören im Moment ebenso zu den Aufgaben des Wengerters wie der regelmäßige Kontrollgang durch den Keller. „Einmal in der Woche probier’ ich die Weine durch, außerdem kontrolliere ich ständig den Restzucker, denn ich möchte auf 0 Gramm beziehungsweise maximal fünf, sechs Gramm runterkommen“, erzählt Schäfer, der seine Philosophie in einen schlichten Satz packt: Im Keller geht es jetzt darum, im richtigen Moment das Falsche bleiben zu lassen. Soll heißen: Den Weinen Zeit lassen, sie ja nicht zu früh umfüllen oder gar abfüllen. Einmal, erinnert sich der Ökowinzer, hat er sich dem Druck des Marktes gebeugt und schon vor Weihnachten Riesling abgefüllt. „Das mache ich nicht wieder.“ Außerdem ist jetzt die Zeit, die 2014-er Rotweine für die Abfüllung im März zusammenzustellen. Welche Weine aus den verschiedenen Lagen ergänzen sich? Welche Sorten passen in einer Cuvée am besten zusammen? Welche bleiben zur Reifung noch ein paar Monate im Holzfass und kommen erst später auf die Flasche? Es ist aber auch die Zeit des so genannten „Ersten Abstichs“. Ein Vorgang, bei dem der neue Wein von seinem Bodensatz getrennt und von einem Tank in einen anderen gefüllt wird. Ein guter Jahrgang reift im Weinberg mit gesunden Trauben heran. Welche Bedeutung kommt der Arbeit im Keller dann noch zu? Thomas Kircher vom
gleichnamigem Beilsteiner Weingut schmunzelt. „Die gute Qualität wird im Keller erhalten. Außerdem muss die Handschrift des Kellermeisters erkennbar sein – sonst würden die Weine ja alle gleich schmecken“, betont er. Ist der Gärungsprozess abgeschlossen, ist die kritische Phase überstanden. Zum Ende dieser Woche hin sind die Weine alle filtriert. Am 16. März wird die erste Charge dann abgefüllt. Die Arbeit im Keller eröffnet auch die Chance, Neues auszuprobieren. So wird es in diesem Jahr zum ersten Mal eine Grauburgunder Auslese Barrique geben, freut sich Kircher. Darüber hinaus gibt es einen neuen Muskatteller und einen veganen Rotwein – den Turmalino, eine Cuvée aus Dornfelder und Spätburgunder. „Die Tochter einer Bekannten ist Veganerin und trinkt keinen Wein mehr – da hab ich gesagt: ich mach Dir einen Wein, der nicht mit tierischem Eiweiß in Verbindung gekommen ist.“ Mit gutem Lesegut ist die Hälfte gewonnen, bringt es der Kleinbottwarer Weinmacher Steffen Waldbüsser vom gleichnamigen Weingut für sich auf den Punkt. Fehler im Keller? Klar, die gibt es, aber wenn gewisse Regeln befolgt werden, dann lassen sie sich vermeiden. „Wichtig ist vor allem eine konstante Gärung. Die Hefe muss gut mit Nährstoffen wie beispielsweise Vitamin B versorgt sein, damit keine so genannten Böchser, also Schwefelgeruch, entstehen“, erklärt Steffen Waldbüsser. Kommt die Hefe nicht in Stress, gibt es keinen unerwünschten Nebenwirkungen. Auch die tägliche Kontrolle der Temperatur und des Mostgewichts sind unerlässlich während dieses Prozesses. Bis etwa Mitte Februar ruhen die Weine des Kleinbottwarer Familienbetriebes. Dann wird filtriert. „Ein Wein braucht Zeit. Vor Mitte März kommen sie nicht auf die Flasche“, betont der Juniorchef. Auch nicht wenn die Kunden mit den Hufen scharren. (kaz) Wein-Lese-Tage, Stände 3, 4, 14
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E IN H IRSCH NUR FÜR SEHR GUTE F REUNDE EINES IST SICHER: DIESES GERICHT KOCHT MAN NICHT FÜR IRGENDWEN. REGINA JÄGERS HIRSCHRÜCKEN AUS DER HONIGSTERNANIS-BEIZE IST AUFWÄNDIG. ER KOMMT MIT PFEFFERKIRSCHEN, ROSENKOHLBLÄTTERN UND ERBSENKARTOFFEL-PÜREE AUF DEN TISCH.
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ufwändig ja, „aber es lohnt sich ganz arg“, schwärmt Regina Jäger, die Küchenchefin im Jägers Restaurant Schillerhöhe in Marbach. Ihr Hirschrücken samt den raffinierten Beilagen ist ein echter Leckerbissen, den sie übrigens während der Wein-Lese-Tage im Restaurant auch auf der Speisekarte hat. „Wild passt zur Jahreszeit“, weiß die Köchin. Und der Hirsch wird von den Gästen gern gewählt. „Jetzt, nach Weihnachten und der Gänsezeit haben da viele Lust drauf“, erklärt sie augenzwinkernd. Wer den Hirschrücken zuhause nachkochen will, hat ein Stück Arbeit vor sich – und groß vorbereiten kann man bei diesem Gericht wenig, gibt Regina Jäger zu. „Außer der Beize“, räumt sie ein und bricht eine Lanze für den Sternanis: „In die Beize für den Hirschrücken passt er perfekt.“ Gemeinsam mit einer Prise Salz kommt das Gewürz in den mit Portwein abgelöschten Honig und kann dort sein Aroma entfalten. Der Sternanis macht sich auch gut als Begleiter, wenn das mit der Beize bestrichene Fleisch in der Pfanne bruzzelt. Wenn auch das Vergnügen in der Pfanne nur kurz ist: Etwa eine halbe Minuten pro Seite rechnet Regina Jäger. Wird der Honig dabei richtig dunkel, hat man alles richtig gemacht. Dann sollte die Pfanne aber auch runter vom Herd. Für das Fleisch geht es ab in den Backofen.
D IE Z UBEREITUNG Honig in der Pfanne leicht karamellisieren und mit dem Portwein ablöschen, Sternanis und eine Prise Salz hinzufügen. Das Fleisch mit der Honig-Sternanis-Beize bestreichen und in einer anderen Pfanne mit Butterschmalz von beiden Seiten circa 30 Sekunden stark anbraten. Dann die Pfanne in den vorgeheizten Ofen schieben und das Filet bei 90 Grad etwa 20 Minuten mit der Beize garen. Schalotten schälen, in feine Würfel schneiden und in der Pfanne mit Butter goldbraun anrösten, mit Portwein und etwas Saft von den Sauerkirschen ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken und leicht einreduzieren. Dann die Kirschen zugeben. Vom Rosenkohl die Blätter lösen und nur die schönen nehmen. In der Pfanne die Zwiebel andünsten und die Speckscheiben auslassen, dann die Rosenkohlblätter durchschwenken, noch etwas Butter zugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
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Erbsen blanchieren und durch ein feines Sieb streichen. Kartoffeln kochen und durch die Kartoffelpresse drücken. Die Milch erwärmen, mit Butter, Salz und Muskat verrühren und die Kartoffelmasse zugeben. Am Schluss das Erbsenpüree und etwas Zitronensaft unterheben.
Vorbereitet hat man im besten Fall auch schon die Rosenkohlblätter, denn „das ist ein ziemliches Fuzzelesgeschäft“, findet Regina Jäger. Aber auch das lohne sich. Denn „die Blätter schmecken wieder ganz anders als der ganze Rosenkohl“, betont sie. Und da Rosenkohl nun mal nicht jedermanns Sache ist, sei das ein interessanter Ansatz. Dafür muss aber gefuzzelt werden – und zwar ein Blatt nach dem anderen. Bis nichts mehr geht und der jeweilige Rosenkohl-Rest natürlich nicht in den Mülleimer, sondern stattdessen zum Beispiel in den nächsten Gemüseeintopf fliegt. Die Blätter werden schließlich in der Pfanne – mit Butter, Schalotten und Speck – nur kurz angeschwenkt. Und wer sich dann doch wirklich gar nicht mit dem Rosenkohl anfreunden möchte, dem empfiehlt die Küchenchefin im Jägers einfach glasierte Karotten als Beilage. Zumal es mit dem Rosenkohl in Sachen Beilagen ja noch längst nicht getan ist. Das Erbsen-Kartoffel-Püree wartet noch. Dazu wird einem klassischen Kartoffelbrei einfach Erbsenpüree zugefügt. Für Letzteres braucht es Tiefkühl-Erbsen, die blanchiert und anschließend durch ein feines Sieb gestrichen werden. Einfacher ist es, die Erbsen einfach mit einem Kartoffelstampfer zu zerdrücken. „Das ist etwas rustikaler, aber für zu Hause absolut in Ordnung“, sagt Regina Jäger. Wichtig beim Erbsenpüree ist es, auch damit nicht zu früh zu beginnen, „sonst verlieren die Erbsen Farbe“. Bleiben noch die Pfefferkirschen. Regina Jäger verwendet Sauerkirschen aus dem Glas, „es gehen natürlich auch frische, sofern man hat“. In deren mit Portwein eingekochte Sauce passen hervorragend auch eingelegte grüne Pfefferkörner oder geschroteter roter Pfeffer, verrät die Küchenchefin. „Das ist ganz genial.“ Beim Anrichten ist schließlich erlaubt, was Spaß macht und schön aussieht. Regina Jäger: „Man kann den Hirschrücken in zwei bis drei Zentimeter dicke Scheiben schneiden oder diagonal zerteilen und mit der Schnittfläche nach oben anrichten.“ Fürs Püree schlägt die Küchenchefin vor, es in Nockenform – oder einfacher: mit dem Spritzbeutel – auf die Teller zu bringen. Farblich ist das Gericht jedenfalls ein echter Hingucker. Der rosa gebratene Hirsch harmoniert perfekt mit den Pfefferkirschen, Rosenkohlblätter und Erbsenpüree stechen als grüne Komponenten ins Auge. Und geschmacklich macht dem Hirsch und seinen Begleitern ohnehin so schnell keiner was vor. Aufgetischt wird er aber nur für sehr gute Freunde … (sl) Jägers Restaurant Schillerhöhe ist immer montags, donnerstags und freitags von 11.30 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Außerdem ist mittwochs und samstags von 11.30 bis 22 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 21 Uhr offen. Dienstags ist Ruhetag. Reservierungen bitte telefonisch unter der Telefonnummer 0 71 44 / 3 40 81. Wein-Lese-Tage, Stand M
D AS R EZEPT Für den Hirschrücken: A 800 Gramm Hirschrücken ausgelöst A 1-2 Esslöffel Butterschmalz A 4 Esslöffel Honig A 50 Gramm Sternanis A 50 Milliliter Portwein A Salz
Für die Pfefferkirschen: A 200 Gramm Sauerkirschen aus dem Glas A 2 Schalotten A 2 Teelöffel Zucker A 50 Milliliter Portwein A 50 Gramm Butter A Salz, Pfeffer aus der Mühle
Für den Rosenkohl: A 700 Gramm Rosenkohl A 1 Esslöffel Butter A 1 Schalotte A 8 Scheiben Bacon in Streifen
Für das Püree: A 300 Gramm Tiefkühl-Erbsen A 600 Gramm mehlige Kartoffeln A ½ Liter Milch A etwas Butter A etwas Zitronensaft A Salz, geriebene Muskatnuss
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Sie alle wissen, wie beschwerlich die Arbeit in den Steillagen ist: Marian Kopp, Geschäftsführer der Lauffener Weingärtner (links oben), Martin Heim von den Weingärtnern Marbach (rechts oben) und Felix Graf Adelmann, Chef des gleichnamigen Weingutes in Kleinbottwar.
E IN S TÜCK H EIMAT DIE BEWIRTSCHAFTUNG DER STEILLAGEN IST MÜHSAM. DIE HIESIGEN WEINBAUERN FORDERN VON DER POLITIK GRÖßERE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG, SEHEN ABER AUCH DAS POTENZIAL, DAS IM AUSBAU VON STEILLAGEN-WEINEN LIEGT.
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teillagen sind Teil unserer Kulturlandschaft. Sie prägen das Landschaftsbild der Region und sind ein Stück Heimat. Doch die Bewirtschaftung der Rebflächen an den steilen Hängen ist mühsam. Das weiß auch Martin Heim, Aufsichtsratsmitglied der Weingärtner Marbach und dort für das Thema Steillagen zuständig. Etwa ein Drittel der von den Mitgliedern bewirtschafteten Rebflächen sind terrassierte Steillagen. Im Sortiment der Marbacher Genossenschaft finden sich drei Steillagen-Produkte: Eberhard Ludwig, eine Trollinger-Lemberger-Edition, einen trockenen Trollinger und einen Riesling. Heim selbst hat 60 Ar Steillagen-Wengert – in Benningen. Für den 56-Jährigen ist eines klar: Ohne Weinbau keine Mauern. Auf den Flächen statt Rebstöcken, Heilkräuter und Obst anzupflanzen oder Weinbergsgärten anzulegen, sei ein klasse Gedanke. „Aber das macht doch kein Mensch“, ist der Murrer sicher. Denn die, die Steillagen noch engagiert bewirtschaften sind „Verrückte“, weiß Heim. „Und die gibt’s leider immer weniger.“ Für den Murrer ist klar: Es müssen Anreize geschaffen werden, damit die hiesigen Wengerter das Kulturgut erhalten. Und da gehören alle mit ins Boot: das Land, die Kreise, die Kommunen, der Weinbauverband und die Wengerter. Derzeit gibt es 900 Euro pro Hektar bewirtschafteter Steillage vom Land. Sinn würde laut Heim jedoch eine Größenordnung von rund 5000 Euro pro Hektar machen. Wobei klar sei, dass ein Steillagen-Weinberg sich nie rechne.
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Das weiß auch Felix Graf Adelmann. Er sei „zwangskritisch“ bei dem Thema, sagt der Kleinbottwarer VdP-Winzer, der terrassierte Weinberge in Hoheneck besitzt. Ob er selbige auch noch in zehn Jahren besitzen wird, darüber gibt Adelmann keine Prognosen ab. „Wenn ich ein externer Berater wäre, dann würde ich mir raten, es sein zu lassen, denn kein Wein kommt auf seinen Deckungsbeitrag. Die Förderung ist nicht mal ein
Tropfen auf den heißen Stein.“ Ohne Frage handele es sich um tolle Böden, doch die Trauben würden auch anderswo reifen. „Vielleicht nicht so früh, aber dann halt etwas später.“ Auf den drei Hektar in Hoheneck pflanzt Adelmann vor allem Trollinger, Muskateller und Lemberger an. „Wenn wir da aussteigen und die Flächen im Gesamten fehlen, wird es für die Kollegen eng mit der Hubschrauberspritzung, aber unser Betrieb ist nicht dazu da, die Welt alleine zu retten.“ Doch bevor der Kleinbottwarer die Steillagen aufgibt, startet er noch einen Versuch: „Wir pflanzen etwas ganz Besonderes an und hoffen, dass das gut wird.“ Was genau, verrät er aber nicht. Natürlich stellten die Steillagen ein Kulturgut dar. Als Betrieb müsse man jedoch die wirtschaftliche Seite im Blick haben. „Es darf kein Geschäft sein, bei dem wir nur drauflegen.“ Darüber hinaus wird unser Betrieb derzeit biozertifiziert, dabei müssen die Flächen in Hoheneck wegen der Hubschrauberspritzung ausgenommen werden. Die Lauffener Weingärtner bewirtschaften insgesamt rund 850 Hektar Weinberge – davon über 100 Hektar in Steillagen. Zu den bekanntesten in Württemberg zählt der Käsberg. „Wir sind auf unsere Steillagen angewiesen“, sagt Sonja Fink, die Leiterin Vinothek und des Direktverkaufs. Die aktuelle politische Meinung mache den Weinbauern das Leben jedoch ein wenig schwer. „Es ist wichtig, die Öffentlichkeit über die Situation aufzuklären und den Leuten durch Veranstaltungen die Schönheit und Bedeutung zu zeigen, und das Ganze erlebbar zu gestalten.“ In Mundelsheim sei man in der glücklichen Situation, dass die Mitglieder dies auch so sehen würden. „Die Steillagen gehören zu unserer Kulturlandschaft so wie das Wasser zu Mecklenburg-Vorpommern. Nicht auszudenken, wie es bei uns aussehen würde, wären die tollen Weinberge an unseren Steilhängen nicht mehr da.“ (kaz) Wein-Lese-Tage, Stände 1, 9, 10
„Der Wein ist die Poesie der Erde.“ Mario Soldati, Schriftsteller Bunte Farbtupfer im Weinberg: Neben Schwertlilien (Foto) sollen auch Wilder Majoran, Weinbergquitten, Weinbergpfirsiche und andere einst weit verbreitete und heute selten gewordene Pflanzen wieder in die Reblagen einziehen.
E S TUT SICH WAS: G EDANKEN Ü BER N ACHGEDACHTES zide und die zunehmende Akzeptanz der Wengerter zur Reduzierung beziehungsweise den Verzicht von Herbiziden anbelangt. Zunehmend können viele heimische Wengerter ihre Produkte mit den Großen in anderen Weinbauregionen messen. Alles in Butter? Noch nicht, ein genießen ist das eine, denn bis Württemberg oder gar das relaWein erzeugen das andere. tiv kleine Gebiet zwischen Marbach, BeUnd Riesling, Lemberger sigheim und dem Bottwartal national und Co. vermarkten ist oder international wahrgenommen wird noch einmal etwas ganz anderes, denn und damit neue Märkte erschlossen werdie Konkurrenz ist groß. Die Zeiten sind den können, gilt es noch etliche Herausvorbei, als halbsüßer Trollinger und forderungen anzunehmen und Chancen seichter Müller-Thurgau im Ländle den zu ergreifen. Alleinstellungsmerkmale Schwaben ebenso wie den Eingewandersind gefragt – und vorhanden. Zu dieser ten fast schon ähnlich zugeteilt werden Landschaft gehört nämlich uralte Kultur: konnten, wie einst die 180erVon der Alt- und der JungJahreswagen vom Daimler. Ob steinzeit über Kelten, Römer private Weinbaubetriebe oder und Ritter bis hin zu den DichGenossenschaften: Wenn die tern, Denkern und Erfindern hiesigen Weingärtner konkurunserer Heimat, die Architekrenzfähig bleiben sollen und tur, Literatur und Wissenschaft wollen, gilt es, sich gegen eine geprägt haben. Das alles sind stetig wachsende Zahl von Alleinstellungsmerkmale, die Wettbewerbern zu behaupten. in dieser Dichte wohl keine anDas sind nicht nur die anderen dere Weinbauregion der Welt Weinbaugebiete in Deutschland Claus-Peter zu bieten hat. Es sind Pfunde, oder gar in Österreich und der Hutter, Leiter der mit denen man wuchern kann Schweiz, sondern auch die nach Umweltakademie und muss. Und so ist der KoAbsatzmärkten nördlich der operation von WeinbaubetrieBaden-WürttemAlpen erfolgreich suchenden Er- berg ben, der Marbacher Zeitung, zeuger in Italien, Frankreich, der Tourismusgemeinschaft Spanien sowie den weinstrategisch aufMarbach-Bottwartal und dem Deutschen strebenden Gebieten in Rumänien, BulLiteraturarchiv mit Schiller-Nationalmugarien und Griechenland. Und erst recht seum bei den Wein-Lese-Tagen ein hergilt dies für die auf unsere Märkte dränvorragender Ansatz gelungen, um neue genden Neue-Welt-Wein-Nationen in Wege zu gehen. Asien, Chile, Neuseeland, Australien und natürlich Südafrika. Aber es ist noch mehr Quer- und Vorausdenken gefragt. Genau hier setzt die Doch es ist Bewegung in unsere Weinfür mich geniale Konzeption der Weinlandschaft gekommen. Einmal was den Lese-Tage an. Es geht eben nicht nur um Schutz von Boden und Grundwasser, Weintrinken, sondern es geht darum, den weitgehenden Verzicht auf Insektinoch mehr den persönlichen Bezug zu
NACHHALTIGER, UMWELTSCHONENDER WEINBAU BRAUCHT AUCH MÄRKTE. EIN ESSAY DES LEITERS DER UMWELTAKADEMIE BADENWÜRTTEMBERG, CLAUS-PETER HUTTER.
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den Erzeugern und zu den Landschaften, in denen sie wirken, zu vermitteln. Das hat viel mit Heimatidentität und durchaus auch Markenbildung zu tun. Denn die Marke Neckar-, Murr- und Bottwartal muss ebenso wie ganz Württemberg nicht nur eine Heimat der hier lebenden und arbeitenden Menschen sein, sondern kann durchaus zur vinologischen Heimat von Verbrauchern in anderen Regionen werden. Noch aber kennt das Bottwartal in Stuttgart kaum jemand und selbst das Neckartal zwischen Ludwigsburg und Lauffen wird südlich und östlich der Landeshauptstadt in Sachen Wein kaum wahrgenommen. Doch um die wohl um die tausend Jahre alte Weinbaulandschaft zu erhalten, braucht es überörtlich und international eine signifikante Dachmarke. Eine Marke, die hilft, die „KleinKlein-Denkerei“ zu überwinden. Wenn eine Gruppe heimatliebender Menschen um den IHK-Ehrenpräsidenten Dr. Herbert Müller und Landrat a. D. Helmut Jahn, Weinberge in steilsten Lagen kaufen, Geld investieren und in Partnerschaft mit verschiedenen Weinbautrieben Spitzenweine erzeugen wollen, dann ist das ebenso hoffnungsvoll wie die Portraits des Weingutes Graf Adelmann im Falstaff Magazin, die Weinpräsentationen von Marcel Wiedenmann vom Beilsteiner Weingut Sankt Annagarten in Japan oder der Deutsche Rotweinpreis für das Weingut Herzog von Württemberg. Bei alldem geht es um Nachhaltigkeit. Nachhaltiger, umweltschonender Weinbau braucht auch Märkte, dann kann die Landschaft nachhaltig weiterentwickelt werden. Nur so kommen Ökologie und Ökonomie zusammen. Wein-Lese-Tage, Stand D
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UWE OEHLER UND ELMAR ZIEGLER PRÄSENTIEREN AUF DEN WEIN-LESETAGEN IHRE SCHUHE, TASCHEN UND GÜRTEL. DIE DAVID OEHLER GMBH IST EIN JAHRHUNDERTEALTES MARBACHER TRADITIONSUNTERNEHMEN.
Schuhe made in der Literaturstadt Marbach – bei den Wein-Lese-Tagen kann man einen Blick auf die Produkte werfen. Die Nähe zum Wein zeigt das Unternehmen mit einem extra für sich ausgebauten Wein.
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ein und Schuhe? Für Uwe Oehler und Elmar Ziegler schließt sich das nicht aus. Im Gegenteil: beide Produkte entstehen in Handarbeit. Für beide Produkte braucht es Liebe und Leidenschaft. Und so ist es fast schon eine logische Konsequenz, dass die Marbacher Unternehmerfamilie, die in acht Jahren das 200-Jahr-Jubiläum feiert, auch seit vielen Jahrzehnten Weinberge besitzt. Auf den 60 Ar am Lichtenberg in Oberstenfeld reifen Riesling, Spätburgunder, Acolon, Trollinger und Lemberger. Verpachtet sind die Flächen seit vielen Jahren an die Familie Roth vom Forsthof. Die Kleinbottwarer Weinmacher sind es auch, die dafür sorgen, dass Ziegler und Oehler zu Weihnachten oder anderen Gelegenheiten mit eigenem „Oehler Wein“ beglücken können. Mit der Präsentation auf den Wein-Lese-Tagen Ende Januar auf der Marbacher Schillerhöhe schließt sich für das Unternehmen, das vor neun Jahren die erste eigene Schuhproduktion auf den Markt gebracht hat, der Kreis. „Wir wollen auf der Messe keine Schuhe verkaufen, sondern uns, unsere Philosophie und unsere Produkte präsentieren“, erklärt Elmar Ziegler. „Und natürlich das Interesse der Leute wecken, uns einmal im Werksverkauf zu besuchen.“ Unterstützt werden der 49Jährige und sein Schwager von einem orthopädischen Schumacher, der an beiden Tagen seine Nähmaschine mitbringen wird, um den Besuchern seine Handwerkskunst
nicht nur zu erklären, sondern auch zu demonstrieren. Nicht zu kurz kommen sollen auch Tipps und Informationen rund um die Pflege und um die richtige Behandlung von Lederschuhen. Dass Kunden viele Fragen haben, zeigt eine handgeschriebene Liste, die Elmar Ziegler erstellt hat und zum Amüsement seines Schwagers auf den Tisch legt. Woran erkennt man einen guten Schuh? Wie putzt man das Leder am besten? Die Liste ist lang. Der 49-Jährige gibt die Antworten gerne weiter – ohne dabei belehrend zu wirken. Die Leidenschaft für das Naturmaterial Leder und das daraus entstehende Produkt stecken an. Ein Schuh ist dann gut, wenn er passt und dem Träger Sicherheit bringt. Was im ersten Moment nach einer Binsenwahrheit klingen mag, ist bei längerem Nachdenken ein wichtiger Hinweis. Denn oft genug spielt die Optik die Hauptrolle und die Passform wird zur Nebenrolle. Die Folge: Der Schuh steht mehr im Regal, als dass er getragen wird. Ein weiterer Tipp: Den Schuh einen Tag tragen und zwei Tage ruhen lassen – immer mit Schuhspannern. Was die Pflege angeht ist weniger mehr. Schuhcreme ist lediglich ein simples Hilfsmittel, das nicht jede Woche zum Einsatz kommen sollte, warnt Uwe Oehler. „Viel hilft viel stimmt in diesem Fall nicht“, betont er. Das natürliche Fett des Leders bleibe relativ lange erhalten, „ansonsten einfach mit einer Bürste leicht über den Schuh gehen. Das genügt.“ (kaz) Wein-Lese-Tage, Stand L
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N ATURSCHÄTZE S TEILLAGEN Das Symposium im Rahmen der Wein-Lese-Tage widmet sich dem Thema Steillagen. Am Freitag, 29. Januar, von 11 bis 14 Uhr konfrontieren Experten aus Weinbau und Tourismus Kandidaten zur Landtagswahl im Tagungsbereich des deutschen Literaturarchivs mit Stellungnahmen zur Frage, wie der Erhalt der Weinbau-Steillagen für die Zukunft gesichert werden kann.
Die Podiumsgäste: Dr. Dieter Baumgärtner, FDP Fabian Gramling, CDU Walter Kubach, Die Linke
Impulsbeiträge mit anschließender Diskussion: A Felix Graf Adelmann, Inhaber des Weinguts Graf Adelmann A Dr. Günter Bäder, Leiter der LVWO Weinsberg A Anja Behnle, Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal A Dr. Rainer Haas, Landrat Kreis Ludwigsburg
Daniel Renkonen, Bündnis 90/Die Grünen Thomas Reusch-Frey, SPD Zu Gast: Timo Brunke, Wortkünstler, Dichter und Autor
A Sebastian Häusser, Önologe und Vorstandsvorsitzender Weinbergweg eG A Martin Heim, Wengerter aus Benningen A Senator e.h. Claus-Peter Hutter, Leiter der Umweltakademie BW A Dr. Herbert Müller, Consortium Montis Casei
Moderation: Die Teilnahme ist kostenlos und findet in Kooperation mit der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg statt.
Veranstalter:
Anmelden bitte unter:
Marbacher Zeitung
Telefon: 0 71 44 / 85 00 77 Fax: 0 71 44 / 85 00 75 E-Mail: symposium@wein-lese-tage.de Per Post: Marbacher Zeitung, König-Wilhelm-Platz 2, 71672 Marbach
Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden Württemberg
Wer antenne 1 hört,
ffliegt.
Mitrate ra n. Urlaub starten. Mo–Fr um 7:05 Uhr M
www.antenne1.de
Karin Götz, Redaktionsleitung Marbacher Zeitung
Faschingsumzug Murr
M ARBACH
&
Wein & Sound
B OTTWARTAL
ERLEBEN
Hier ist was los: Alle Termine im Wein-Lese-Land von Januar bis Mai
J ANUAR Die offene Weinprobe GROSSBOTTWAR Ein weinseliger Abend mit Weinprobe und Gaumenschmaus und vielen Informationen aus der Welt der Weine. Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar. Anmeldung unter Telefon: 0 71 48 / 9 60 00 28. Januar, 19 Uhr www.bottwartalerwinzer.de
F EBRUAR Jan Wagner: „Selbstporträt mit Bienenschwarm“ MARBACH Der wohl erfolgreichste Lyriker seiner Generation stellt seine Gedichte vor. Ort: Deutsches Literaturarchiv, Humboldt-Saal, Schillerhöhe 8 - 10, 71672 Marbach am Neckar 3. Februar, 19.30 Uhr www.dla-marbach.de
„Eh es verdüftelt, Schöpfet es schnell“ – Winterstadtführung
M ÄRZ
MARBACH Schillers Ratschlag aus seinem „Punschlied“ wird am Ende der Führung befolgt, wenn sich alle den „Original-Weingärtner-Marbach-Glühwein“ vom Spätburgunder Kabinett zu den Dichterworten schmecken lassen. Treffpunkt: Schillers Geburtshaus, Niklastorstr. 31, 71672 Marbach am Neckar Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 75 67, info@schillersgeburtshaus.de 7. Februar + 6. März, 15.30 Uhr www.schillerstadt-marbach.de
Hexen, Henker, Hinrichtungen MARBACH Schaurig-schön: Mit Laternen geht es bei dem nächtlichen Spaziergang mit Marbacher Geschichten und Wein zum Feuer am Wengerthäusle, wo eine wärmende Stärkung wartet. Treffpunkt: Alexanderkirche, Am alten Markt, 71672 Marbach am Neckar. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 64 19. 4. März, 19 Uhr www.weingaertner-marbach.de
Führung durch die Burg Lichtenberg in Oberstenfeld
Flugvorführungen der Burgfalknerei Hohenbeilstein
OBERSTENFELD Hoch über Oberstenfeld erhebt sich auf der Spitze eines schmalen Ausläufers der Löwensteiner Berge die um 1200 erbaute Burg Lichtenberg. Die Burg wurde nie zerstört und zeigt als eine der besterhaltenen Anlagen die Entwicklung einer Burg vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 10 23 75, info@marbach-bottwartal.de 7. Februar, 6. März, 3. April, 1. Mai, jeweils 14.30 Uhr
BEILSTEIN Der ehemalige wildromantische Burggraben der Burg Hohenbeilstein beherbergt heute eine private Greifvogelwarte mit rund 100 Greifvögeln aus vier Kontinenten, darunter Adler, Geier, Eulen und Uhus. Ort: Burg Langhans 2, 71717 Beilstein. Ab 5. März täglich außer montags um 15 Uhr, ab 25. März samstags, sonntags und feiertags zusätzlich um 11 Uhr (witterungsbedingte Änderungen vorbehalten) www.falknerei-beilstein.de
Faschingsumzug Murr Führung in der Stiftskirche
Jungweinprobe im Keller GROSSBOTTWAR Kompetent geführte Weinprobe mit kleinen Häppchen im Holzfasskeller der Bottwartaler Winzer. Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar. Anmeldung unter Telefon: 0 71 48 / 9 60 00 5./6. Februar, 18 Uhr www.bottwartalerwinzer.de
MURR Über 40 Gruppen sorgen für prächtige Stimmung, und tausende Besucher feiern das Spektakel am Straßenrand. 7. Februar, 14.01 Uhr www.carnevalsfreunde-murr.de
Wein- und Feuerzauber in der Winterlandschaft Winter im Park STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Glühwein, Grill und Kaffeespezialitäten im Park der Burg Schaubeck, zum Aufwärmen ist der Kaminraum angeheizt. Ort: Weingut Graf Adelmann, Burg Schaubeck 1, 71711 Steinheim-Kleinbottwar. Anmeldung: Telefon 0 71 48 / 92 12 20, weingut@graf-adelmann.com 7. Februar, 13 bis 17 Uhr www.graf-adelmann.com
MARBACH Wandernd durch die Marbacher Weinberge wird verraten, was der Weingärtner in der kalten Jahreszeit tun muss. Unterwegs gibt es zwei RotweinProben der Marbacher Weingärtner und zum Abschluss ein Glas Glühwein und Grillwurst am Lagerfeuer. Treffpunkt: Bahnhof, 71672 Marbach am Neckar. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 2 20 77, E-Mail: lohfink@t-online.de 21. Februar, 13 Uhr www.weinerlebnisführer.de
OBERSTENFELD Zum 1000-jährigen Stiftsjubiläum: Die Stiftskirche St. Johannes der Täufer zählt zu den bedeutendsten romanischen Kirchen des Landes. Ältester Bauteil ist die dreischiffige Säulenkrypta aus dem 11. Jahrhundert. Treffpunkt: Vor der Stiftskirche, 71720 Oberstenfeld. 8. März, 20. März, 12. April, 1. Mai, 10. Mai, 29. Mai, jeweils 14.30 Uhr www.oberstenfeld.de
Wein & Sound MUNDELSHEIM Der Käsbergkeller Mundelsheim lädt ein zu einer exklusiven Rundreise der Sinne durch den historischen Weinkeller. Verkosten Sie so viel und (fast) so lange Sie wollen. Live Musik. Vinothek Mundelsheim 12. März, ab 17 Uhr www.mundelsheimerweine.de
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Kräuterspaziergang
18.-Jahrhundert-Fest
Kräuterspaziergang: „Erste Frühlingsboten in der Wildkräuterwelt“ MURR Mit der Kräuterpädagogin wird nach den ersten frischen Frühlingskräutern gesucht. Dazu gibt es Informationen zur Verwendung und Kostproben. Treffpunkt: Parkplatz am Rathaus, Hindenburgstraße, 71711 Murr. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 1 02-3 75, info@marbach-bottwartal.de 13. März, 14.30 Uhr
Zeitkapsel 42 zum 90. Geburtstag von Siegfried Lenz: „Der Überläufer“ MARBACH Jüngst wurde Siegfried Lenz‘ unveröffentlichter zweiter Roman in seinem Nachlass entdeckt. Ort: Deutsches Literaturarchiv, Humboldt-Saal, Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach am Neckar 15. März, 19.30 Uhr www.dla-marbach.de
1. Bottwartal-Classic 2016 STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Die Premiere: Gleichmäßigkeitsrallye Ü 20 für Old- und Youngtimer, für Anfänger und Neueinsteiger am Ostermontag durch die anmutige Frühlingslandschaft des Bottwartals. Start/Ziel: Forsthof, 71711 Steinheim-Kleinbottwar. 28. März www.bottwartal-classic.de
A PRIL
1. Bottwartal-Classic
„Das Wandern ist des Müllers Lust“ GROSSBOTTWAR Wanderung von der Benzen- über die Burgermühle quer durch das mittelalterliche Großbottwar zur Eselsmühle, wo der Müller zeigt, wie seine Mühle funktioniert. Treffpunkt: Lidl-Parkplatz, 71723 Großbottwar. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 10 23 75, E-Mail: info@marbach-bottwartal.de 16. April, 14 Uhr
Kräuter & Wein: Geschmackserlebnisse im Weinberg
„Maultaschen & Trollinger“ MARBACH Nach einem Rundgang durch die malerischen Holdergassen kulinarische Weinprobe mit drei kreativen Maultaschen-Gängen. Treffpunkt: Restaurant Schillerhof, Marktstr. 19, 71672 Marbach am Neckar. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 9 14 33, E-Mail: weinerlebnis@vinoco.de 8. April, 18 Uhr www.vinoco.de
MARBACH Beim Genießer-Nachmittag mit Kräuterpädagogin und den Weingärtnern Marbach in den Weinbergen erleben, wie sich Wein und Kräuter harmonisch ergänzen. Treffpunkt: Freizeitanlage „Galgen“, 71672 Marbach Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 64 19 17. April, 14.30 Uhr www.weingaertner-marbach.de
Lauffener Weintage Wir wissen in Deutschland zu wenig, was wir haben. STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Hermann Fürst Pückler-Muskau (1785 - 1871), Erdbändiger und Gutschmecker, im Spiegel seiner Weine. Dr. Daniel Deckers, renommierter Weinhistoriker, verantwortlicher Redakteur für „Die Gegenwart“, Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ort: Weingut Graf Adelmann, Tenne, Burg Schaubeck 1, 71711 Steinheim-Kleinbottwar. Anmeldung: Telefon 0 71 48 / 92 12 20, E-Mail: weingut@graf-adelmann.com 17. März, 19 Uhr www.graf-adelmann.com
Wein, Edelbrände und Schokolade BEILSTEIN Ort: Weingut Gemmrich, Löwensteiner Str. 34, 71717 Beilstein Anmeldung: Telefon 0 70 62 / 35 14 8. April, 19 Uhr www.gemmrich.de
Frühlingserwachen im Weinberg BEILSTEIN Beim Rundgang durch die Weinberge Beilsteiner Wein und schwäbische Snacks genießen. Treffpunkt: Am Wartberg oberhalb der Burg Hohenbeilstein, 71717 Beilstein 10. April, 11 Uhr
„Gemmrich-Erlebnisabend“: Rustikales Tresterfleischmenü
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BEILSTEIN Rustikales Tresterfleischmenü mit Wein- und Edelbrandprobe. Ort: Weingut Gemmrich, Löwensteiner Str. 34, 71717 Beilstein. Anmeldung unter der Telefonnummer 0 70 62 / 35 14 15. April, 19 Uhr www.gemmrich.de
LAUFFEN Feiern, Genießen, Probieren und Amüsieren – dies steht im Mittelpunkt der Lauffener Weintage von Samstag bis Montag. Am Samstag (16. April) wird der Festbetrieb eröffnet. Eine lange Weintheke mit den Lauffener und Mundelsheimer Spezialitäten lässt keine Wünsche offen. Auch für kulinarische Köstlichkeiten aus der Region ist wieder gesorgt. Livemusik und Kinderprogramme sorgen für beste Unterhaltung. 16. bis 18. April www.mundelsheimerweine.de
Lange Wein-Nacht 2016 1.0 STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Kleine, leckere Gerichte im Flaschenlager und in der Scheune, dazu passende Weine und handgemachte Gitarrenmusik. Ort: Weingut Schäfer, Weinbergstr. 21, 71711 Kleinbottwar 23. April, ab 17 Uhr www.schaeferwein.com
Kostümführung
Wein & Käse Tour und Cocktails & Dreams GROSSBOTTWAR Flanieren durch den Weinfasskeller und an vier Stationen Weine mit passendem Käse probieren oder danach Weine verpackt in genussvollen Cocktails genießen. Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar 23. April, ab 17 Uhr bzw. ab 20 Uhr www.bottwartalerwinzer.de
Kostümführung „D’ Frau Nägele verzehld“ STEINHEIM Frau Nägele, Putzfrau vom Archiv, erzählt bei ihrem KehrwochenKontrollgang durch die verwinkelten Gassen des Steinheimer Stadtkerns Geschichten über „d‘ Häuser, d‘ Leut ond alde Zeita“. Treffpunkt: Museum für Kloster- und Stadtgeschichte, Friedrichstr. 8, 71711 Steinheim an der Murr. Anmeldung: Telefon 01 75 / 9 87 08 36, E-Mail: info@helga-becker.de 24. April, 14 Uhr
M AI Wengert-Häusle geöffnet MARBACH Der Weinbauverein und die Weingärtner Marbach laden zum kleinen Picknick zwischen den Reben Radler und Wanderer willkommen! Zum Auftakt am 1. Mai gibt es schon von 12 bis 18 Uhr eine ausgiebige Frühjahrsweinprobe und Duftendes vom Grill. Ort: bei der Freizeitanlage „Galgen“, 71672 Marbach am Neckar. 1. Mai, 29. Mai, 26. Juni, 31. Juli, 28. August, 25. September, 15 bis 18 Uhr www.weingaertner-marbach.de
Käsbergfest
Fest auf dem Böckler
Weinfest an Pfingsten
MUNDELSHEIM Es erwarten Sie zusätzlich zu dem einzigartigen Ambiente auf dem Böckler, der Mundelsheimer Aussichtsplattform, sowohl kulinarische Genüsse als auch Gaumenschmeichler in Form der Mundelsheimer und Lauffener Weine. 5. Mai www.mundelsheimerweine.de
STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Köstliche Weine und kulinarische Leckerbissen mit Aktionen für die ganze Familie und abendlichem Musikprogramm. Ort: Weingut Forsthof, Forsthof 4, 71711 Steinheim-Kleinbottwar 13. bis 16. Mai www.weingut-forsthof.com
Sankt Annagarten Maispitzen
Käsbergfest Mundelsheim
BEILSTEIN Große Jahrgangspräsentation und Kundenweinprobe. Ort: Weingut Sankt Annagarten, St. Annagärten 1, 71717 Beilstein 6. + 7. Mai www.sankt-annagarten.de
MUNDELSHEIM Zum neunten Mal feiert der Käsbergkeller Mundelsheim das Mundelsheimer Käsbergfest an der längsten Tafel im Neckartal, wie bereits im letzten Jahr auch wieder an zwei Tagen im Mai. 27. + 28. Mai www.mundelsheimerweine.de
18.-Jahrhundert-Fest in der Schillerstadt Marbach MARBACH Die Schillerstadt taucht ein in das 18. Jahrhundert und lädt zu einer erlebnisreichen Zeitreise ein. Ort: Altstadt, 71672 Marbach am Neckar 7. + 8. Mai www.18-jahrhundert-fest.de
„Paddelnder Weingenuss auf dem Neckar-Fluss“ LUDWIGSBURG-HOHENECK Weinerlebnistour mit dem Kanu entlang der Steillagen-Weinberge. Spaß versprechen eine Wein-Enten-Jagd und Genuss die wertvollen Weine zu kleinen Snacks und abschließendem Wengerter-Picknick bei einem idyllischen Wengerthäusle. Treffpunkt: Kanustation der Zugvögel beim „Uferstüble“ in Hoheneck. Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 220 77, E-Mail: lohfink@t-online.de 16. Mai, 11 Uhr www.weinerlebnisführer.de
Wein, Wandern und Genuss GROSSBOTTWAR/KLEINBOTTWAR, BEILSTEIN Ganz nach eigenem Belieben zwischen zwei Rundwandertouren wählen, bei Wengertern rasten und Geschichten vom Wein lauschen – ein Tag voller Sinnesfreuden. Ort: Großbottwar/Kleinbottwar, Beilstein 29. Mai, 11 bis 18 Uhr www.marbach-bottwartal.de
Weinausschank auf dem Wunnenstein GROSSBOTTWAR Die Bottwartaler JungWinzer bieten eine Vielfalt an Weinen aus dem Sortiment der Bottwartaler Winzer an. Ort: Wunnensteinparkplatz, 71723 Großbottwar. Letzter Sonntag im Monat (Mai bis November), 12 bis 18 Uhr www.bottwartalerwinzer.de
Frühjahrsweinprobe STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Die ersten Ergebnisse des Spitzenjahrgangs 2015 sowie die gesamte Kollektion probieren. Ort: Weingut Graf Adelmann, Burg Schaubeck 1, 71711 Steinheim-Kleinbottwar. Anmeldung: Telefon 0 71 48 / 92 12 20, E-Mail: weingut@graf-adelmann.com 2. Mai, 14 bis 18 Uhr www.graf-adelmann.com
Tourismusgemeinschaft
Marbach
Bottwartal
Die Tourismusgemeinschaft ist Ansprechpartner für alle Fragen zur Region. Weitere Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.marbach-bottwartal.de. Änderungen vorbehalten.
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MUSEUMSFÜHRER Die Standorte der Museen finden Sie auf der Landkarte auf Seite 2.
Schillers Geburtshaus Niklastorstr. 31, Marbach Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9 bis 17 Uhr, November bis März täglich 10 bis 16 Uhr. Internet: www.schillersgeburtshaus.de. Wechselvitrine: Die erste Schillerbüste im Haus
Schiller-Nationalmuseum und Literaturmuseum der Moderne Schillerhöhe 8 – 10 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr Internet: www.dla-marbach.de Öffentliche Führungen (sonntags, 11 Uhr), Wechselausstellungen im LiMo: „Das bewegte Buch“ (bis 9. Oktober), „fluxus 33“: mit Péter Nádas über H. G. Adlers Fotos (bis 21. Februar), „fluxus 34“: mit Hanns Zischler über Errata Slips (ab 29. Februar), Jubiläumsprogramm 10 Jahre LiMo unter www.dlamarbach.de, u. a. „Luftzuglichterlesen“ Lichtinstallation auf bislang leere Museumswände (bis 9. Oktober)
Technisches Kulturdenkmal Ölmühle Jäger Obere Holdergasse 2, Marbach Öffnungszeiten: letzten Sonntag im Monat, 14 bis 17 Uhr. Internet: www.schillerstadt-marbach.de
Urmensch-Museum Kirchplatz 4, Steinheim Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Sonntag, 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Freitag und Samstag 14 bis 16 Uhr. Internet: www.foerderverein-urmensch-museum.de. Familien-Entdeckungstour durchs Museum für jedes Alter (23. Januar). Kinderführungen „Am Lagerplatz des Homo steinheimensis“ von 5 bis 8 Jahren (20. Februar). „Evolutionstour durchs Museum“ ab 8 Jahren (12. März), jeweils von 10.30 bis 11.30 Uhr, Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 26 31 13, a.glueck@stadt-steinheim.de. Internationaler Museumstag (17. Mai) mit Sonderaktionen für die ganze Familie
Museum in der Stiftsscheuer Mundelsheim Marktstraße 1, Mundelsheim Besichtigung nach Voranmeldung bei Jürgen Klingel, Telefon 0 71 43 / 5 05 80 Internet: www.museum-mundelsheim. de
Museum im Adler Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte Friedrichstr. 8, Steinheim Öffnungszeiten: nur nach telefonischer Anmeldung unter 01 75/9 87 08 36. Internet: www.stadt-steinheim.de
Weinbau- und Landwirtschaftsmuseum Kleinbottwar Kelterstraße 16, Kleinbottwar Termine nach Vereinbarung bei Manfred Waters, Telefon 0 71 48 / 60 70, vierteljährlich gibt es ein Themenangebot
Ludwigsburger Str. 9, Benningen Öffnungszeiten: Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr (außer in den Ferien). Internet: www.museum-im-adler.de Sonderausstellung „Fluss+ – Der Neckar zwischen Bad Cannstatt und Benningen (bis 25. September), Kinderführungen „Rate mal was ich mache – Die spannende Berufejagd“ (12. März), „I, II, III, IV – Die Römer sind hier“ (9. April), jeweils von 10.30 bis 11.30 Uhr, Anmeldung: Telefon 0 71 44 / 9 06 24; „Schätze schätzen“: Zwei Antiquitätengutachter kommen ins Museum um bei Kaffee und Kuchen die mitgebrachten „Schätze“ der Besucher zu schätzen (13. März, 14 bis 17 Uhr)
Tobias-Mayer-Museum Torgasse 13, Marbach Internet: www.tobias-mayer-verein.de Aufgrund von Umbauarbeiten und dem Bau eines erweiterten Museums ist das Tobias-Mayer-Museum bis circa Mitte 2016 geschlossen.
Heimatmuseum GroMusle Rathausplatz 5, Oberstenfeld-Gronau Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Internet: www.gromusle.de
Heimatmuseum Kelterplatz, Affalterbach Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Internet: www.affalterbach.de
BESEN - KALENDER Weingut Waldbüsser Kleinbottwar 10. bis 13. März 17. bis 20. März 7. bis 10. April 14. bis 17. April 5. bis 8. Mai 15. bis 16. Mai 26. bis 29. Mai Weingut Sankt Annagarten Beilstein 27. Januar bis 5. Februar
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Weingut Krohmer Beilstein 7. bis 18. Februar 6. bis 17. März 27. März bis 7. April 5. bis 16. Mai 29. Mai bis 9. Juni
Weingut Forsthof Kleinbottwar 26. bis 31. Januar 23. bis 28. Februar 22. bis 28. März 19. bis 24. April
Weingut Edelbrennerei Gemmrich Donnerstag und Freitag ab 18 Uhr Samstag ab 16 Uhr
Weingut Bruker Großbottwar 16. bis 31. Januar 9. bis 24. April
Die Adressen der Weingüter finden Sie im Ausstellerverzeichnis auf den Seiten 20 und 21.
Bettina Roth (Foto unten) sowie Carmen und Christel Krohmer bereitet es Freude, ihre Gäste zu bewirten.
G ESELLIGKEIT IM BESEN RÜCKT MAN ZUSAMMEN UND KOMMT MITEINANDER INS GESPRÄCH. HINTER DEN KULISSEN GIBT ES EINIGES ZU TUN, UM SICH AUF DEN ANSTURM DER GÄSTE VORZUBEREITEN.
„Iss, was gar ist, trink, was klar ist, red, was wahr ist.“ Martin Luther, Reformator
IST
T RUMPF
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igentlich öffnet die Weinstube Krohmer unter der Woche ja erst um 11 Uhr. Doch wie fast jeden Tag zieht es die Besengänger auch an diesem Donnerstag schon vorher zu Christel und Jasmin Krohmer in die gute Stube hinein. Die Chefin des Beilsteiner Weingutes nimmt’s gelassen. „Die Tür ist offen, das ist kein Problem“, sagt sie und lacht. In der Küche harrt Siegfried Leopold der Dinge. Zusammen mit drei Hilfen und Christel Krohmer bereitet sich das Küchenteam auf den späteren Ansturm vor. 80 Schweineschnitzel und 30 Cordon bleu hat das Küchenteam an diesem Morgen bereits vorbereitet. Der Sauerbraten ist angesetzt, 50 Kilo Kraut sind gekocht und zehn Kilo Kartoffeln zu Salat verarbeitet. „Sonntags und im Sommer brauchen wir beinahe 30 Kilo“, sagt er. Alle zwei bis drei Tage werden haufenweise Ripple über Nacht bei 60 Grad schongegart. „Es ist schon ein großer Vorteil und ein Qualitätsmerkmal, dass wir fast alles selbst machen“, ergänzt Christel Krohmer beim Rundgang durch Wurstküche und Kühlräume. Die Weinstube hat jeden Monat zwölf Tage lang geöffnet – davor produziert Chef Dieter Krohmer, ein gelernter Metzger, die Wurstwaren höchstpersönlich. Der Ansturm auf die Weinstube Zur Bütte, in der alle Weine des Weingutes ausgeschenkt werden, ist in der Regel groß, denn neben vielen Stammgästen, steuern auch viele Busgesellschaften die Besenwirtschaft am Rande von Beilstein an. Wie jeden Donnerstag gibt es Spare Ribs – neben der umfangreichen Karte mit warmen und kalten Gerichten sowie Nachtischen. Als täglich wechselndes Tagesgericht werden heute außerdem Kässpätzle angeboten. Der absolute Renner bei den Gästen sind aber Linsen mit Spätzle, verrät die Chefin Christel Krohmer. Und in der Tat wird die schwäbische Leibspeise auch an diesem Tag
schon in der ersten halben Stunde zuhauf verlangt. Auch in der Gutsschänke im Weingut Forsthof gibt es Gerichte, die bei den Gästen besonders beliebt sind. Die Schlachtplatte, oder die Schweinshaxe aus dem Ofen, die es immer dienstags gibt beispielsweise. „Manche kommen extra deswegen“, weiß Juniorchefin Bettina Roth, die sich im Service um das Wohl der Gäste kümmert. 70 finden in den drei Räumen Platz. An den großen Tischen kommt man miteinander ins Gespräch. Gesellig geht’s zu, so wie es im Besen sein soll. In der Küche hat Schwiegermutter Luise Roth das Sagen. Ob ihr der Trubel nicht manchmal zu viel werde? Nein, sie habe immer Lust zu kochen, sagt Luise Roth und lacht. 18 Kilo Kartoffeln hat sie an diesem Morgen schon für den legendären Salat abgekocht. Beim Schälen, das ungefähr eine Stunde dauert, hilft immer wieder auch ein Enkele. Die Schweinshälse sind nach drei Stunden im Dampfgarer fertig, die Schnitzel paniert Luise Roth kurz bevor die Besentür aufgeschlossen wird. Seit fünf Jahren bieten die Roths auch Flammkuchen an – mit Speck oder vegetarisch. „Die Leute essen weniger Fleisch als früher und bei Vegetariern ist der Flammkuchen beliebt“, sagt Bettina Roth. Neun mal im Jahr bewirten die Roths ihre Gäste, sechs Tage lang. Nach jeweils zwei Besenrunden werden ein paar Weine aus dem Sortiment auf der Karte ausgewechselt. „Die Gäste sollen ja auch unsere Weine kennenlernen. Der Bezug zum eigenen Weingut ist uns wichtig, denn es gibt immer noch Leute, die nicht wissen, dass wir unseren eigenen Wein hier ausschenken“, erzählt Bettina Roth und schmunzelt. (kaz) Wein-Lese-Tage, Stände 2, 15
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Das Foto links zeigt das Hotel Sugat, in dem die Kathmandu Library in der Wohnredaktion von „Der Freund“ stand. In der Lobby gibt es eine Berg-Installation (oben). Der Hotelbesitzer Barun Manandhar bei der Lektüre der druckfrischen dritten Ausgabe des „Freund“.
K ATHMANDU IM LITERATURMUSEUM DER MODERNE IN MARBACH SIND BEI DER AUSSTELLUNG „DAS BEWEGTE BUCH“ AUCH BÜCHER AUS DEM HIMALAYA ZU SEHEN. JEDES EINZELNE ERZÄHLT EINE GESCHICHTE.
E
s gibt eine Frage, die passt in den Weinberg und in die Bibliothek: Haben Sie das alles gelesen? Eine Antwort könnte sein: Man muss das Fass nicht leer getrunken haben, um zu wissen, wie der Wein schmeckt. Bücher sind viel mehr als Texte. Sie sind eine Lebensform. Sie können Möbel sein, Weggefährten, Geliebte, Weltfluchthelfer und Augenöffner. Für ihre drei kleinen Zimmer im Hotel Sugat haben die beiden Herausgeber der Zeitschrift „Der Freund“, Eckhart Nickel und Christian Kracht, vom 24. Mai 2004 bis Mitte 2005 jeden Tag, den sie in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu lebten, ein gebrauchtes Buch anderer Reisender gekauft: „Dieses archaische Ritual, das Haus zu verlassen und nicht ohne Beute zurückzukehren, strukturierte in willkommener Weise den Tag. Und gab ihm einen Sinn: den des Findens.“ Diese Fundbibliothek ist nun im Literaturmuseum der Moderne in der großen Ausstellung „Das bewegte Buch“ zu sehen. Christian Kracht und Eckhart Nickel kamen zur Eröffnung und haben verschiedene Fragen beantwortet:
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Warum Bücher? Papier ist das Schwerste, was man im Koffer oder Rucksack bei sich haben kann. Man überlässt es nicht dem Zufall oder einer Laune, welche Bücher man einpackt. Doch: Wer sich auf Reisen begibt und seine Lektüre-Erfahrung dabei von Batterien und Bildschirmen abhängig macht, verlässt nie die Steckdosenzone. Nur mit richtigen Büchern aus Papier gelangt man bis ans Ende der Welt. Auf Reisen sammeln sich zwischen den Seiten
ONE WAY
Bordkarten, Rechnungen, getrocknete Blüten. Das erste Buch? Ich war, so erinnerte sich Nickel, frühmorgens mit einem Nachtflug von Katar aus in Nepal angekommen und vollkommen erschöpft. Wolkenbrüche gingen über Kathmandu nieder. Ein Gefühl vollkommener Fremde überkam mich: Da war der Geruch von frisch geschlachteten Ziegen. Rikscha-Fahrer zischten sich beim Überholen gefährlich an. Ich sah in jahrhundertealte Gesichter und hatte keine Ahnung, wo das alles hinführen sollte. Die Zeitung meldete, dass der Premierminister zurückgetreten war und die Cholera kurz vor dem Ausbruch stand. In einem kleinen Antiquariat fand ich eine zerlesene Ausgabe des „Dhammapada“. Ich wollte Buddhas Schriften lesen, um mir etwas Klarheit über mein Leben zu verschaffen. Welche Geschichten stecken darin? Geschichten von Wünschen, auch unerfüllten, von Erwartungen und deren Scheitern. Wir haben in den Büchern verfallene Rückflugtickets gefunden, Liebesbriefe, verschwommene Fotos, Notizzettel,unbezahlte Rechnungen. Wie kamen die Bücher nach Marbach? Zweimal wurden sie aus dem Hotel Su-
gat zum Flughafen gebracht, beim ersten Mal wieder zurück. Erdbeben, Ausreiseverbot, Grenzsperrungen, Kerosinmangel, ein Todesfall und ein Wasserrohrbruch, Stau, zuletzt bei Nacht und Nebel in den Bauabsperrungen vor dem Frankfurter Goethe-Haus die Übergabe: drei große Pappkisten, eine davon mit Loch für den Schwanz des Holzhunds, der verlassen von allen guten Geistern die Bösen von der Bibliothek abgewehrt hat. An diesem Punkt können wir im Museum die Geschichte weitererzählen: Nickel hat uns in Frankfurt erwartet. Drei Tage vor der Eröffnung. Drei Stunden vorher brachten die beiden dann noch mehr mit, aus Taschen mit HimalayaDuft: Earthlings-Karten, Helmut-LangErsatz-Hemden-Knöpfe als Lesezeichen, Christoph Isherwood handsigniertes Buch über Vedanta, die Schilder des Redaktionsbüros und den Ausgehstock der Redakteure, zusammenschraubbar und mit dem Emblem seines vorherigen kolonialen Besitzers. Später am Abend sollte Kracht ihn dann wieder mitnehmen, als Geh-Hilfe zum Hotel. Auch ein Lesezeichen hat er ausgetauscht: Das Foto der Ex verschwand in der Jackentasche des einen. Nun schauen passend Mandelaugen heraus, ein Kinderbild von Fee Asavesna, der Bangoker Freundin des anderen. „Christian nimmt ein Bild, ich gebe eines, das ist Kulturaustausch wie wir ihn schon immer praktizieren, so geht es hin und her zwischen FREUNDen Jahrein, Jahraus.“ Reisen mit Rauschausmaßen ist beiden vertraut. Auch Marbach war nur eine Rückflugetappe: zwei Tage fliegen. Los Angeles hin und zurück. Am Ort Isis-Cola, Rotkäppchen-Sekt, ein Riesling aus dem Bottwartal. Und eben: Kathmandu. Das Mantra dieser Bibliothek, in der alles fließt. Während der Wein-LeseTage gibt es Führungen durch die Ausstellungen – siehe Programm auf Seite 24.
F ALLEN
FÜR FIESE
DIE THEO-LORCH-WERKSTÄTTEN HABEN VORRICHTUNGEN PRODUZIERT, MIT DENEN SICH EIN SCHÄDLING FANGEN LÄSST.
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ie Kirschessigfliege ist zwar nur wenige Millimeter groß, hat den Wengertern aber dennoch manche schlaflose Nacht beschert. Die Tierchen sind hierzulande vor gut zwei Jahren fast wie aus dem nichts aufgetaucht und haben sich über unzählige Trauben hergemacht. Die Weinmacher behalfen sich im Kampf gegen die gefräßigen Winzlinge, indem sie diese in Fallen lockten, wo die Insekten verendeten. Gleich 16 000 dieser Vorrichtungen produzierten die TheoLorch-Werkstätten, berichtet die Pressesprecherin Isabell Brando. „Das war für uns ein interessantes Projekt, das wir gerne fortsetzen würden“, fügt sie an. Den Auftrag hatten die Bottwartaler Winzer erteilt. Allerdings wären die Theo-Lorch-Werkstätten für andere Partner ebenfalls offen, wie Isabell Brando feststellt. Dann könnte es sich unter Umständen auch lohnen, Geld für entsprechende Maschinen in die Hand zu nehmen, um damit die Zweigstelle in Großbottwar auszustatten. Hergestellt wurden die Fallen, die aus umgerüsteten Plastikflaschen bestehen, bislang ausschließlich am Sitz in Bietigheim. „Wir sind schon an großen Stückzahlen interessiert. Das gibt Sicherheit und die Investitionen rechnen sich eher“, erklärt Isabell Brando. Und Ziel der Theo-
F LIEGEN
Lorch-Werkstätten sei es ja, Arbeit für Menschen mit Behinderung anzubieten. Wenn diese dann so spannend wie die Produktion der Kirschessigfliegenfalle ist: umso besser. Wobei es sich dabei zunächst um ein zeitlich befristetes Projekt gehandelt habe, wie die Pressesprecherin erklärt. Zwei bis drei Monate habe es seinerzeit gedauert, die 16 000 Behälter mit eigens dafür umgerüsteten Maschinen herzustellen. Anschließend orderten die Winzer keinen Nachschub mehr. Aus einem für die Weinmacher erfreulichen Grund: Der Schädling musste im megaheißen 2015 kürzertreten. „Bei Temperaturen ab 32 Grad vermehrt sich die Kirschessigfliege nicht mehr“, weiß Isabell Brando. Die Branche könne sich aber nicht darauf verlassen, dass die Sommer so schweißtreibend bleiben. Die TheoLorch-Werkstätten wären jedenfalls dafür gewappnet, wieder in die FlaschenFallen-Fertigung einzusteigen. Allerdings übernehmen die Menschen mit Behinderung auch andere Jobs – ob für Wengerter oder in anderen Bereichen. In Bietigheim kooperiert die gemeinnützige Gesellschaft beispielsweise mit einem Weingut. Die Arbeiter mit Handicap jäten Unkraut oder binden die Reben hoch. Tätigkeiten wie diese könnten auch in Großbottwar und Umgebung übernommen werden, betont Brando. „Wir sind im gesamten Landkreis Ludwigsburg unterwegs“, sagt sie. Ansprechpartner sei die Gartenwerkstatt.
Jürgen Reschke bei der Produktion der Kirschessigfliegenfalle.
Die Anfrage der Bottwartaler Winzer war im vergangenen Jahr eingegangen. Der Anlass liegt auf der Hand. „Jeder Winzer kann in seiner Freizeit etwas Besseres anfangen, als sich mit der Produktion von Kirschessigfliegenfallen zu beschäftigen“, erzählt Brando mit einem Schmunzeln. Die Theo-Lorch-Werkstätten freuten sich hingegen über den Job und das Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wurde. Zwei Menschen mit Behinderung hatten damit eine neue, spannende Aufgabe – mit der sie außerdem im Kampf gegen den Schädling Hilfestellung leisten konnten. (kem) Die Theo-Lorch-Werkstätten übernehmen die Verpackung der Weine und den Vertrieb des Wein-Lese-Shops.
S EMINARE CHRISTINA SCHILLINGER IST ÜBER UMWEGE ZUM WEIN GEKOMMEN. IRGENDWANN HAT SIE BEGONNEN, SICH NÄHER MIT DEM REBENSAFT ZU BESCHÄFTIGEN. EIN HOBBY ENTWICKELTE SICH. 2005 WENDETE SIE SICH GANZ DEM THEMA ZU. HEUTE IST SIE WEINFACHBERATERIN, GEPRÜFTE SOMMELIÈRE UND BIETET SEMINARE AN.
W
as gibt es nicht alles über Wein zu wissen: Was passiert von Monat zu Monat im Weinberg? Welchen Einfluss hat das Klima? Was bewirkt die Lagerung im Holzfass oder im Barrique? Und vor allem: Wie unterscheiden sich die verschiedenen Rebsorten? Warum schmecken mir manche Weine und manche nicht? Fragen, denen Wissensdurstige mit der Sommelière Christina Schillinger auf den Grund gehen können. Die Affalterbacherin hat ihr Lieblingshobby zum Beruf gemacht, wie sie mit einem Lächeln sagt. In „ganz unterschiedlichen Veranstaltungen“ bringt sie das Thema Wein Weinliebhabern und solchen, die es werden wollen, nahe. Besonders gefragt ist dabei beispielsweise ihr Grundlagenseminar, das kleine
MIT
G ENUSS
(W)Einmaleins sozusagen. „Hier werden die kompletten Basics rund um den Wein vermittelt“, erklärt Christina Schillinger. Die Palette reicht von der Arbeit des Wengerters über unterschiedliche Flaschenverschlüsse bis hin zur optimalen Lagerung zuhause. Aber auch Länderseminare stehen auf dem Programm, dabei werden verschiedene Anbaugebiete in den Fokus gerückt. C. Schillinger Unter das Stichwort Genussseminar fallen beispielsweise die Themenabende „Wein und Käse“ oder „Wein und Schokolade“. Beide bieten tolle Kombinationen – weiße Schokolade und Rosé-Sekt zum Beispiel oder Weißwein und Weichkäse. Genuss wird aber bei allen Veranstaltungen von Christina Schillinger großgeschrieben. So gibt es neben den edlen Tropfen auch einen kleinen Imbiss – und das in guter Gesellschaft. „Im Kreis von zehn bis 20 Leuten hat man Spaß zusammen“, weiß Christina Schillinger, die betont: „Klar, ich vermittle Wissen, aber es soll schön sein.“ Beliebt seien daher auch die Gutscheine für ihre Seminare, die gerne in der Familie oder im Freun-
deskreis verschenkt werden. „Dann geht man gemeinsam zum Weinabend und verbringt Zeit miteinander.“ Das kommt bei den Kunden offensichtlich an: „Ich habe sehr viele Wiederholungstäter“, sagt Christina Schillinger. Was die Örtlichkeiten angeht, so ist die Sommelière unabhängig. „Ich miete mir meine Locations für den jeweiligen Abend“, sagt sie. Etwa ein Küchenstudio in Backnang, einen Gewölbekeller in Böblingen oder eine Kochschule in Stuttgart-Hedelfingen. An einer neuen Ludwigsburger Location ist sie gerade dran. Dabei legt sie Wert darauf, dass der Ort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, schließlich spucken die Wenigsten den Wein wieder aus. „Am Ende sind die Veranstaltungen immer recht lustig“, erklärt Christina Schillinger mit einem Augenzwinkern. Die Seminare seien also „bei Weitem nicht trocken, aber längst kein Besäufnis“, wie sie betont. (sl) www.weinabende.de Termine: Freitag, 26. Februar, 19 bis 21.30 Uhr Das (W)Einmaleins, Böblingen Freitag, 11. März, 19 bis 21.30 Uhr Weinreise: Deutschland, Böblingen Freitag, 18. März, 19 bis 21.30 Uhr Das (W)Einmaleins, Stuttgart
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