WeinLeseLand - 11/2014

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Wein zu Weihnachten! Jetzt Tickets schenken.

B O T T WA RTA L & H C A B R A M

NEU: Kulinarische Wein-Lese-Probe SOM

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Gute Weine und köstliches Essen treffen auf Literatur. Erleben Sie, wie sich kulinarischer und geistiger Genuss vereinen. Am Vorabend der „Wein-LeseTage Marbach & BottwarRI IL STI tal“ stellt die Sommelière NA SCH Christina Schillinger sieben Weine vor, allesamt von an der Weinmesse teilnehmenden Weingütern. Im exklusiven Ambiente des Restaurant Jägers Schillerhöhe trägt die Sprecherin Dorothee Roth passende Texte vor, zum Vier-Gang-Menü aus der Kreativküche von Regina Jäger. IT

Freitag, 30. Januar 2015 | 18.30 – ca. 22.15 Uhr Jägers Restaurant Schillerhöhe Marbach PREIS: 119,00 Euro pro Person KARTEN: www.easyticket.de sowie an allen Easy-Ticket-Verkaufsstellen INFO-TELEFON: 07144 8500-69 Begrenzte Teilnehmerzahl. Inklusive der Verkostung von sieben Weinen, einem Sekt sowie Tafelwasser. Einlass: 18.00 Uhr. Veranstalter: Marbacher Zeitung.

Messe WinterWein

TICKETS Easyticket-Verkaufsstellen oder www.easyticket.de

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Wein-Lese-Tage (17,00 Euro) Kulinarische Wein-Lese-Probe (119,00 Euro)

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Marbach

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L IEBE L ESER, endlich Oktober. Ich mag den Herbst. Die Blätter verfärben sich und setzen die Wein-Lese-Landschaft Marbach & Bottwartal farbenprächtig in Szene. Der Wind lässt das bunte Kleid der Natur durch die Luft wirbeln, die Tage werden kürzer, man zündet wieder Kerzen an, rückt zusammen, nimmt ein Buch in die Hand und öffnet eine Flasche Wein. Gibt es eine schönere Auszeit für Seele und Körper? Ich kann Momente wie diese in vollen Zügen genießen. Auch wenn in diesem Herbst erst einmal andere Jahrgänge entkorkt werden – auf den neuen Jahrgang bin ich schon sehr gespannt. Die Ernte ist längst eingeholt, der 2014er reift in den Kellern der Winzer heran. Und es war ja wirklich ein außergewöhnlicher Weinherbst dieses Jahr. Viel früher und viel schneller als normalerweise sonst mussten die Winzer ihre Trauben von den Rebstöcken holen. Und dann noch die Kirschessigfliege. Das Arbeiten in und vor allem mit der Natur ist schön – aber oftmals alles andere als einfach.

Heute halten Sie die zweite Ausgabe des Magazines Wein-LeseLand Marbach & Bottwartal in Ihren Händen. Die Rückmeldungen auf die Premiere waren durchweg positiv. Vergelt’s Gott dafür. Das Lob tut gut – und ist zugleich Ansporn und Verpflichtung, Ihre Erwartungen auch mit diesem zweiten Magazin erfüllen zu können. Apropos zwei. Ende Januar laden wir Sie zum zweiten Mal auf die Marbacher Schillerhöhe ein. Am 31. Januar und am 1. Februar finden dort wieder die Wein-Lese-Tage statt. Ein Termin, den Sie sich schon heute vormerken sollten. Jetzt wünsche ich Ihnen aber erst einmal einen wunderschönen Herbst und eine erfüllende Weihnachtszeit. Genießen Sie die letzten Monate des Jahres – und beschenken Sie sich und andere mit einer Flasche gutem Wein aus unserem Wein-Lese-Shop.

Karin Götz leitet seit zehn Jahren die Lokalredaktion der Marbacher Zeitung. Die gebürtige Remstälerin lebt mit ihrer Familie in MarbachRielingshausen.

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Christina Schillinger möchte andere für Wein begeistern – sie selbst ist es längst.

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IST VOR ALLEM

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AUSBILDEN LASSEN.

ur wer Wein mit allen Sinnen genießt, kann ihn auch verstehen. Christina Schillinger genießt Wein mit allen Sinnen – und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. 25 Jahren lang hat die heute 54-Jährige in der Industrie gearbeitet – unter anderem als Übersetzerin für Englisch und Französisch und als Leiterin der Unternehmenskommunikation eines mittelständischen Betriebes. Eine interessante Tätigkeit, mit der sich Christina Schillinger aber irgendwann nicht mehr identifizieren konnte.

L ESE- T IPP

Inspiriert von einem zweijährigen Aufenthalt in Frankreich wagt sie 2005 den Sprung in ihr „zweites Leben“, wie sie scherzhaft sagt. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren besucht Christina Schillinger Seminare der Deutschen Sommelierschule in München. Heute kann sie sich Sommelière, Weinfachfrau und Weinfachberaterin nennen.

CHRISTINA SCHILLINGER HAT DAS HOBBY ZUM BERUF GEMACHT. IN IHREM „ZWEITEN BERUFLICHEN LEBEN“ HAT DIE AFFALTERBACHERIN SICH ZUR SOMMELIÈRE UND WEINFACHBERATERIN

Ulrike Fischer, Buchhandlung Taube Marbach, empfiehlt: Ein mysteriöser Mord auf dem Stuttgarter Eugensplatz führt die Kommissarin Irma Eichhorn bis nach Sizilien, wo sie einem grausigen Geheimnis auf die Spur kommt. Nebenbei muss sie sich noch um ihre mannstolle Mutter kümmern und einen charmanten Taschendieb einfangen. Alles höchst vergnüglich und durchgedreht, aber herrlich schwäbisch­verschroben. Sigrid Ramge: Das Riesling­Ritual, Preis 9,90 Euro, 256 Seiten, ISBN 978­3­8425­1318­1 4

Parallel dazu eröffnet Christina Schillinger in Böblingen einen Weinfachhandel. Doch der entwickelt sich nicht so, wie es sich die Affalterbacherin erhofft hat. Deshalb gibt sie den Laden auf und konzentriert sich von 2009 an auf den Bereich, der floriert: die Durchführung von Seminaren und Weinproben. Die Übersetzung der Sprache des Weines macht der Sommelière einen riesen Spaß. „Ich habe mit einem tollen Thema zu tun und die Leute kommen mit einer positiven Grundeinstellung zu den Seminaren.“ Zehn Weine lässt Christina Schillinger in der Regel verkosten. Vermittelt wird Basiswissen. Im Repertoire hat die Weinfachfrau aber auch thematische Workshops: Wein und Schokolade oder Wein und Käse sind nur zwei Beispiele von vielen.

G ENUSS Und was trinkt Christina Schillinger privat am liebsten? „Mit den ganz schweren Weinen tue ich mich etwas schwer. Vor allem zum Essen sollten sie nicht zu dominant sein“, erzählt sie. Auch dem Trollinger kann die Affalterbacherin einiges abgewinnen. Bietet der beim Ausbau doch eine große Bandbreite. „Trollinger kann ein leichter Basiswein sein, aber ebenso gut zwei Jahre im Barriquefass liegen.“ Spannend findet die 54-Jährige die Initiative der Trollinger-Evas, die allesamt, wie sie selbst, Mitglieder des Vereins Vinissima sind. Denn besagte Evas haben sich zum Ziel gesetzt, den Trollinger aus der verstaubten Alt-Herren-Ecke herauszuholen, wie Schillinger es schmunzelnd formuliert. Wein, betont Schillinger, ist in erster Linie Genuss – aber auch ein Kulturgut. „Wein ist so etwas wie die Visitenkarte einer Region.“ Und die Visitenkarte des Bottwartals hat sich gemacht. „In vielen Weingütern tut sich was. Junge Winzer nutzen neue Chancen, präsentieren sich auf Veranstaltungen, bilden Netzwerke, sind internetaffin und und und.“ Das Remstal, das gerne als Vorbild angeführt wird, habe zwar früher mit einer professionellen Vermarktung begonnen, doch die Zeiten, in denen das Bottwartal im Schatten des Remstals stehe, sind nach Ansicht von Schillinger vorbei. „Die Winzer hier müssen sich nicht verstecken – und es ist schön, dass sie gemerkt haben, dass sie gemeinsam stärker sind als alleine.“ Die Wein-Lese-Tage, bei denen sich Anfang 2014 erstmals 16 Selbstvermarkter und Genossenschaften gemeinsam präsentiert haben, sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, findet die 54-Jährige. (kaz) Kontakt unter www.weinabende.de


INHALTSVERZEICHNIS

WINZER IM PORTRÄT

LESELUST

IN JEDEM HEFT

I Großbottwar: Weingut Bruker 6/7

I Die Sommelière Christina Schillinger gibt ihre Freude am Genuss weiter 4

I Der Rezept-Tipp: Flusskrebssuppe mit Schupfnudeln 24/25

I Beilstein: Weingut Sankt Annagarten 12/13

I Museen öffnen ihre Türen 10/11

I Der Wein-Lese-Shop 19 – 22

I Für Museumsleiterin Heike Gfrereis geht ein Traum in Erfüllung 14/15

I Der Veranstaltungskalender 36 – 38

I Kleinbottwar: Weingut Forsthof 16/17 I Beilstein: Weingut Kircher 26/27 I Mundelsheim: Käsbergkeller 30/31

I Die Theo-Lorch-Werkstätten haben den Menschen im Blick 23 I Die Erdmannhäuser Bäckerei Glock röstet eigenen Kaffee 28/29 I ImMühlenlädle in Kirchberg findet sich viel Gesundes 32/33 I Die Umweltakademie BW setzt auf Vielfalt im Weinberg 34 I Bernd Mannsperger interpretiert alte Handwerkskunst neu 35

Impressum Wein-Lese-Land Marbach & Bottwartal. Anzeigensonderveröffentlichung. Auflage: 150 000 Exemplare. Verbreitung: Stuttgarter Zeitung (Teilauflage), Stuttgarter Nachrichten (Teilauflage), Kornwestheimer Zeitung, Backnanger Kreiszeitung, Marbacher Zeitung, Marbacher Stadtanzeiger. Redaktion: Karin Götz (verantwortlich), Astrid Killinger, Sandra Brock, Dominik Thewes, Heike Gfrereis. Fotos: Werner Kuhnle, Phillip Weingand, Dominik Thewes, Deutsches Literaturarchiv Marbach (Chris Korner), Axel Waldecker Fotografie, dpa, avanti. Gestaltung Titel: Axel Waldecker Fotografie. Gestaltung Online-Shop: Sabine Reich, twistdesigns. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH. Verlag: Adolf Remppis Verlag GmbH + Co KG, König-Wilhelm-Platz 2, 71672 Marbach am Neckar, www.marbacher-zeitung.de. 5


L ANGWEILIG UND BRAV IST NICHTS FÜR IHN

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MARKUS BRUKER STEHT AUF WEINE MIT ECKEN UND KANTEN. MIT SEINER PHILOSOPHIE IST DER GROSSBOTTWARER WEINMACHER AUF ERFOLGSKURS.

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r ist ein schwäbisches Schlitzohr. Eines, dem der Spaß am Leben und die Leidenschaft fürs Weinmachen ins Gesicht geschrieben stehen. Eines, dem es weder an Fantasie noch an Humor fehlt. Das zeigt schon der Blick auf Markus Brukers Weinkarte. Auf ihr werben „Gretchen“ und „Mephisto“ oder – die neueste Kreation – ein „Dickes Ding“ um die Gunst der Kunden. „Der Name und die Rebsorten beim dicken Ding passen“, findet der Großbottwarer. Die Cuvée aus Syrah und Cabernet Franc reift im Holzfass 18 Monate zur Vollendung, um als füllig dichter Rotwein Eindruck zu schinden. Als dickes Ding eben. „Eigentlich wollte ich auf das Etikett einen nackten Frauen-Po bringen, aber davon wurde mir abgeraten“, sagt der 38Jährige und setzt ein spitzbübisches Lächeln auf. Aus dem Frauen-Po wurde am Ende ein Elefantenrüssel. Eine Aufmachung, die neugierig macht. Und wenn dann noch der Inhalt stimmt, dann hat der Großbottwarer einmal mehr alles richtig gemacht. Dabei war der Anfang alles andere als leicht. 1999 stieg Markus Bruker in den elterlichen Betrieb ein. Nach der Lehre zum Winzer, der Ausbildung zum Weinbaumeister und diversen Auslandsaufenthalten hatte sich Bruker junior im Mövenpick-

Konzern als Weinfachverkäufer einen Namen gemacht. Als ihm der Geschäftsführerposten in Hamburg angeboten wurde, musste sich der Großbottwarer entscheiden: Wein verkaufen oder eigenen Wein machen? Bruker entschied sich für Letzteres. Aus Passion, wie er betont. Als die Mutter 2004 starb, zog sich Vater Herbert Bruker aus dem Weingut zurück. Und Sohn Markus läutete eine neue Ära ein. „Ich wollte meine Ideen verwirklichen und hatte eine andere Auffassung von einem guten Wein als mein Vater“, erzählt der 38-Jährige. Weich gespült, ohne Ecken und Kanten – so beschreibt der Jungwinzer das Gros der damaligen Württemberger Weine. „Sie waren mir zu langweilig und zu brav.“

Franc. Insgesamt bewirtschaftet er elf Hektar Rebfläche. 65 Prozent seiner Weine sind Rotweine. Inzwischen sind Brukers Weine deutschlandweit im Fachhandel gelistet. Darüber hinaus können Gäste von zwei Sternerestaurants Mephisto und Co. genießen. Sowohl in der Speisemeisterei als auch in den Backnanger Stuben stehen Brukers Weine auf der Karte. Es läuft gut, aber noch nicht gut genug. „Ich möchte in jeder Großstadt einen Händler haben, der meine Weine führt“, gibt der 38-Jährige die Ziellinie für die nächsten zehn Jahre vor.

Doch der Kurswechsel führte den Betrieb erst einmal in unruhige Gewässer. Denn vielen Stammkunden schmeckten die neuen Kreationen des Juniors nicht. „Die alte Kundschaft ist weggebrochen. Ich musste ganz von vorn anfangen und mir eine neue aufbauen“, erinnert sich Markus Bruker. Dann noch der große Brand 2009, bei dem vier Hotelzimmer und der halbe Keller ein Opfer der Flammen wurden. 600 000 Euro Schaden – das musste erst einmal verkraftet werden.

Die Gäste im Hotel, das dem Weingut angegliedert ist, kommen bereits aus ganz Deutschland. Mit acht Zimmern haben die Eltern 1984 den Betrieb angefangen, inzwischen kann in 27 Zimmern genächtigt werden. Im Brukerschen Besen, der zur Zeit noch bis 9. November geöffnet hat, kann man schon seit Ende der 70er Jahre gesellige Stunden verbringen. An Platz fehlt es nicht: 65 Leute können es sich im Hauptraum gemütlich machen, 25 im Nebenzimmer und weitere 30 auf der Terrasse. Nicht zu vergessen: Der Gewölbekeller, der rund 35 Personen ein besonderes Ambiente für Weinproben bietet. Gerade in der Mache ist eine kleine, stylische Lounge, in der man sich demnächst auch dem Genuss hingeben kann. (kaz)

Zehn Jahre gingen ins Land, um eine Struktur und ein Sortiment aufzubauen, mit dem Markus Bruker sich identifizieren konnte. Der Trollinger? Der fehlt auch auf der aktuellen Preisliste nicht, aber „er wird sicher nicht mehr werden“, sagt der 38-Jährige und schmunzelt. Mindestens einen Hektar Trollinger hat der Großbottwarer in den vergangenen Jahren „platt gemacht“ und damit Platz geschaffen für Rebsorten wie Shiraz, Cabernet Sauvignon oder Cabernet

Markus Bruker ist immer für einen Spaß zu haben. Spaß machen auch seine Weine. 7


K LEINE N ÜSSE

GANZ

JÜRGEN STIRMS LEIDENSCHAFT GEHÖRT DEN WALNÜSSEN. SEIT 20 JAHREN BAUT ER DIE GESUNDEN FRÜCHTE AN – UND VERARBEITET SIE WEITER ZU ÖL.

B

ewusste Ernährung spielt für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Die Verbraucher wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und schätzen den direkten Kontakt zum Erzeuger. Auf dem Hofladen der Stirms am Ortsrand von Rielingshausen gibt es neben erntefrischem Obst und Gemüse genau diesen direkten Kontakt. Seit Generationen ist der Familienbetrieb in der Landwirtschaft und im Weinbau tätig. 1958 kam der Bereich Obstbau dazu. Heute baut die Rielingshäuser Familie alles an Obst und Beeren an, was die Natur in unseren Breiten möglich macht – und verarbeitet es unter anderem zu Säften weiter. Der Vielfalt noch nicht genug: 1969 pflanzte Senior Walter Stirm riesige Christbaumplantagen an. 1974 kam eine kleine Brennerei dazu. Freunde von Hochprozentigem können sich im Hofladen mit Spirituosen aus Stirmschen Himbeeren, Zwetschgen, Erdbeeren, Kirschen, Äpfeln und Johannisbeeren eindecken. Zur Zeit dreht sich auf dem Hof der Familie nicht alles, aber doch sehr viel um die Walnuss. Jene Wundernuss, der heilende Wirkung nachgesagt wird. Setzt sie doch größere Mengen an Antioxidantien frei als jede andere Nuss. Nicht zu vergessen der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, an den Vitaminen B1, B2, B6 und E, an Omega-3-Fettsäuren und an Lecithin. Wer täglich Walnüsse isst, kann das Risiko von Herz-/Kreislauferkrankungen vermindern und den Cholesterinspiegel im Blut senken – davon ist Jürgen Stirn überzeugt. Aber nicht nur deshalb sind Walnüsse fest in seinem persönlichen Ernährungsplan verankert. „Sie schmecken mir auch 8

einfach gut“, sagt er und schmunzelt. In Ungarn hat sich der Gärtnermeister sein Wissen über Walnussbäume angeeignet. Denn ein Baum gedeiht nur, wenn Standort und Pflege stimmen. 1994 wagte Jürgen Stirm ein für die damalige Zeit großes Experiment und pflanzte Walnussbäume an. „Sie haben alle in meinen VW-Bus gepasst“, erinnert er sich. Inzwischen hegt und pflegt der Rielingshäuser auf zwei Plantagen rund 700 Bäume – in zehn verschiedenen Sorten. „Bis die ersten Nüsse geerntet werden können, dauert es etwa fünf Jahre“, erzählt Stirm. Doch nicht jedes Jahr ist ein gutes Jahr. 2013 war zum Beispiel „katastrophal“, erinnert sich der 42-Jährige. Dieses Jahr ist hingegen ein gutes Nussjahr. „Wir leben von der Natur und sind von ihr abhän-


GROSS

Jürgen Stirm verkauft das selbst gepresste Walnuss-Öl im Hofladen. Wer Öl aus seinen eigenen Nüssen haben möchte, kann die Früchte auf dem Hof abgeben und bekommt sie als flüssiges Gold zurück.

gig. Nur eine Frostnacht reicht, um die Ernte kaputt zu machen.“ Der Anbau von Walnüssen ist das eine, das Verwerten das andere. Und was liegt da näher, als die Früchte zu flüssigem Gold zu verarbeiten? 2008 kaufte Jürgen Stirm nicht nur eine Pressmaschine, sondern auch eine Knackmaschine. „Jede Ölmühle, die ich kenne, nimmt nur geknackte Nüsse an“, erklärt Jürgen Stirm den Grund für die Anschaffung. Noch im selben Jahr wurde das erste Stirmsche Walnussöl in Flaschen abgefüllt. Die Nachfrage ist groß. Denn Walnussöl im Schrank zu haben ist das eine, Öl aus den eigenen Nüssen zu besitzen, das andere. Die Kunden laden kisten- und säckeweise Walnüsse auf dem Hof ab. Die meisten kommen aus der Umgebung. Aber nicht nur: Aus ganz Deutschland werden die Wundernuss-Öle geliefert – auch per Post. „Die Leute schicken uns einen Karton und bekommen dann wieder Ölflaschen zurück“, beschreibt der 42-Jährige das Prozedere. Mindestens zehn Kilo geknackte Nüsse müssen es sein. Bei ungeknackten gibt es keine Mindestmenge. „Drunter macht es keinen Sinn“, sagt Stirm, der für seinen Kunden auch schon Haselnüsse, Soja, Raps oder Buchele zu Öl gepresst hat. Geht nicht? Gibt’s nicht. (kaz) 9


E IN

BLICK AUFS

O RIGINAL

DIE MUSEEN IN MARBACH UND IM BOTTWARTAL BIETEN DEN BESUCHERN GEISTIGES WISSEN UND SINNLICHES ERFAHRUNGEN. DREI BEISPIELE.

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er Wert des Originals“, so heißt eine neue Ausstellung, die von November bis April nächsten Jahres im Literaturmuseum der Moderne auf der Marbacher Schillerhöhe zu sehen ist. Unter den vielen Exponaten befindet sich ein kleines, unscheinbares Stück Holz. Ein materiell nutzloses Teilchen, wie es sich genauso gut in einem Eimer mit Bauschutt befinden könnte. Aber es wird sorgfältig gehegt und mit Stolz dem Publikum vor Augen geführt. Der Grund: Es ist ein Stück von Schillers Geburtshaus. In eben diesem Haus in der Altstadt, in seinen zum Museum umgestalteten Räumen, ist es zu allen anderen Zeiten des Jahres zu sehen – mit Stempel des Schillervereins und Echtheitszertifikat. Unten in der Niklastorstraße, wo der große Dichter Friedrich Schiller vor 255 Jahren als kleiner Junge lebte, lässt sich ein Stück weit auch die Frage klären, die im Museum auf der Höhe gestellt wird: „Was gibt dem Original diese Macht?“ Wer über die alte Schwelle eintritt, erhält die Antwort: Es ist etwas ganz anderes, alle Biografien gelesen zu haben, oder in dem Raum zu stehen, in dem das Kind mit Mutter und Schwester wohnte. Es ist etwas anderes, alles über die Umstände von Geburt und Taufe zu wissen, und dann vor einem geflickten Kinderanzug zu stehen, den Schiller einst trug – vor seinem kleinen Taufkäppchen, vor dem großen Taufbuch. Es ist der Unterschied zwischen geistigem Wissen und sinnlichem Erfahren.

L ESE- T IPP Simon Fortenbacher, Buchhandlung Taube Marbach, empfiehlt: Wie macht der Küfer eigentlich die Holz­ fässer, in denen die Weine reifen? Und was haben früher die Wagner gemacht? Dieser faszinierende Band dokumentiert mit einfühlsamen Bildern und lebensge­ schichtlichen Interviews die Arbeits­ und Lebenswelt ehemals bedeutsamer Hand­ werke. Roland Bauer und Frieder Stöckle: Opas Werkstatt, Preis 24,90 Euro, 160 Seiten, ISBN 978­3­8425­1326­6 10

Dieser Unterschied wird auch im Steinheimer Urmenschmuseum deutlich. Dort geht es nicht nur um den Sensationsfund des Jahres 1933, einen Urmenschschädel, der den wissenschaftlichen Homo steinheimensis begründete. Es geht auch um die gefundenen Überreste vom Ur-, Wald- und Steppenelefanten, Waldriesenhirsch, Wasserbüffel und Steppenbison. Wie in Büchern über die Eiszeit sind an den Wänden Zeichnungen der Tiere und Urmenschen zu sehen. Dazu Stammbäume, Zeittafeln, geologische und andere Informationen, die versuchen, ein Bild von Damals zu vermitteln. Doch die größere Aufmerksamkeit gilt beim Betreten unweigerlich erst einmal dem Inhalt der Vitrinen. Ein beeindruckend langer Stoßzahn oder wuchtige Hörnerschädel machen klar, wie groß die Tiere waren. Die trockenen, rissigen, alten Knochen vermitteln eine kaum beschreibbare, sinnliche Erfahrung von Vergangenheit und Vergehen. Besonderen Eindruck macht wegen seiner überragenden Größe der Steppenelefant. Sein Skelett und der Urmenschschädel sind die berühmtesten und

wertvollsten Steinheimer Funde. Genau aus diesem Grund sind bei diesen Objekten nicht die Originalknochen ausgestellt. Doch das ist den Kopien nicht anzusehen. Kurios um das Original bestellt ist es im Tobias-Mayer-Museum in der Marbacher Torgasse. Dort gibt es nämlich neben Kopien alter Karten und anderen Dokumenten nur ein Original. Und das stammt nicht einmal aus der Zeit des genialen Wissenschaftlers – zumindest nicht in seiner heutigen Gestalt. Mitten in dem kleinen Ausstellungsraum zieht ein ungewöhnlicher Globus den Blick magisch an. Der 1723 in Marbach geborene Kartograph, Astronom und Mathematiker Tobias Mayer hatte in Nürnberg und Göttingen einst schon viel Vorarbeit geleistet für den ersten verlässlichen Mondglobus der Welt. Doch wirtschaftliche Schwierigkeiten der Firma, für die er arbeitete, verhinderten die Fertigstellung. Diese gab erst im Jahr 2005 der Tobias Mayer-Verein in Auftrag. Anhand von Original-Druckplatten, Mayers Zeichnungen und Berechnungen wurden zwölf Segmente der vorderen Seite des Mondes gedruckt. Nur diese war damals mittels Fernrohr sichtbar. Bei der Anfertigung von insgesamt 25 Mondgloben legte der Verein großen Wert auf Hochwertigkeit. Und das ist dem Schmuckstück in der Marbacher Gedenkstätte anzusehen. Auf einem schönen, gedrechselten Holzfuß ruht die Kugel mit ihrer Hülle aus warm und weich anmutendem Papier, halbseitig schwarz und grau bedruckt mit den Kratern des Mondes. Die Kugel selbst wurde in einem komplizierten Verfahren mit Papier, Baumwollgaze, Pappe, Holz, Jute und Gips hergestellt. Ein Kunststoffgerüst oder anderes modernes Material kam nicht in Frage. So wurde mit diesem nachgeholten Original der Bogen geschlagen in Mayers Zeit. Die ist außerdem ablesbar im und am Haus selbst. An seinem unverrückbaren Platz in der Marbacher Altstadt markiert dieses Original unkopierbar den genius loci, den Geist des Ortes. (aki)

In dem Gebäude in der Marbacher Niklastorstraße (Foto rechts unten) ist Friedrich Schiller geboren. Das Steinheimer Urmenschmuseum (links oben) zeigt unter anderem das Skelett des Steppenelefanten und im Marbacher Tobias-MayerMuseum wird der Mondglobus des Astronomen gezeigt.


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Herzlichkeit wird bei der Beilsteiner Winzerfamilie Wiedenmann groĂ&#x; geschrieben. Die Korbpresse in der die Trauben einst verarbeitet worden sind, weist noch heute den Weg ins Weingut.

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A UCH DIE J APANER HABEN DEN B EILSTEINER W EIN LIEBEN GELERNT IM WEINGUT SANKT ANNAGARTEN ARBEITEN SOHN UND VATER IM KELLER HAND IN HAND. MUTTER RENATE KÜMMERT SICH CHARMANT UM DIE KUNDSCHAFT. HERRLICH UNKOMPLIZIERT GEHT’S ZU IM BEILSTEINER FAMILIENBETRIEB.

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er den Probierraum des Weingutes Sankt Annagarten in Beilstein betritt, könnte meinen, er sei in einer kleinen Kunstausstellung gelandet. Paul Fleischmann, der Urgroßvater des Juniorchefs, Marcel Wiedenmann, war nicht nur ein leidenschaftlicher Genossenschaftler, sondern auch ein leidenschaftlicher Maler. Seine Bilder schmücken die Innenfassade der Vinothek, und lassen erahnen, wie wichtig den Wiedenmanns die Familie ist. Und dann noch die herzliche Art, mit der Seniorchefin Renate Wiedenmann, die Kundschaft betreut: Willkommen auf Sankt Annagarten. Von der Leidenschaft zum Wein ließ sich Enkel Hans Wiedenmann anstecken. 1972 baute der heutige Seniorchef seinen ersten eigenen Tropfen, zusammen mit seinem Vater Karl, aus – und vermarktete ihn selbst. Die Korbpresse, in der die Trauben einst verarbeitet wurden, weist an der Hauptstraße noch heute den Weg ins Weingut. Seit 1973 bewirten die Wiedenmanns ihre Gäste auch im eigenen Besen. Und der ist ein echter Geheimtipp. Denn nur einmal im Jahr, Ende Januar, öffnet sich zehn Tage lang die Tür zu den Katakomben des großelterlichen Wohnhauses. „Hier ist die Zeit stehen geblieben“, sagt Marcel Wiedenmann und streicht über die schweren Holzstühle und Tische. In einer Hinsicht sind die Wiedenmanns aber doch modern: An den Besentagen schwingen die beiden Herren des Hauses die Kochlöffel.

Reinhard Schäfer eine neue Ära ein und steigt auf biologischen Anbau um. Seit seiner Rückkehr in den elterlichen Betrieb feilt der 33-Jährige an einem eigenständigen Weinprofil: In seinen Produkten soll sich die Erfahrung von Generationen mit der Intuition der Jugend zum Besten vereinen. „Wobei: Ein junger Winzer zu sein, hat nichts mit dem Alter, sondern mit der Einstellung zu seinem Job zu tun“, betont Marcel Wiedenmann. „Auch mein Vater ist noch ein Jungwinzer.“ Das Potenzial, das Klima und Boden einem schenken, erkennen und das Beste draus machen – das hat sich der Juniorchef auf die Fahnen geschrieben. „Einen guten Wein zu machen, ist kein Zufall, sondern eine Reaktion auf das, was einem die Natur gibt“, ist er sich sicher. Allerdings immer mit einer klaren Idee vor Augen.

lernte Hans Wiedenmann einen Japaner kennen, der in seinem Restaurant und in seiner Weinhandlung Tropfen aus Deutschland verkaufen wollte. Wiedenmann repräsentiert seitdem das Anbaugebiet Württemberg. „Inzwischen fliege ich einmal im Jahr rüber, mache Weinproben und besuche Kunden“, erzählt der 33-Jährige. Das Gros der Kunden des Weingutes Sankt Annagarten kommt jedoch aus dem Umkreis von 300 Kilometern. „Der Markt vor unserer Haustüre ist unser Fundament. Auch viele Beilsteiner trinken unseren Wein“, freut sich Marcel Wiedenmann. Die einstige Anbaufläche von 7,5 Hektar ist auf rund 13 Hektar gewachsen. Die höchste Lage liegt 450 Meter über dem Meeresspiegel. „Wir betreiben also fast so etwas wie Gebirgsweinbau“, sagt Wiedenmann und lacht. (kaz)

Die Qualität der Wiedenmann’schen Weine hat sich inzwischen bis nach Japan herumgesprochen. Über ein Mitglied des Albvereins Beilstein

Eine Teamarbeit, auf die Vater und Sohn auch im Weingut setzen. Wobei der Juniorchef die berufliche Zukunft nicht immer klar vor Augen hatte. „Als Kind gab es für mich nichts Größeres, als mit in den Weinberg zu gehen, aber ich hätte mir auch eine Zukunft im Journalismus vorstellen können“, sagt der 33-Jährige. Ganz behutsam hat er sich an das Thema herangetastet. Nach der Winzerlehre studiert der junge Beilsteiner Weinmacher in Geisenheim Oenologie, Weinbau und Kellertechnik. Praktika führen ihn nach Südafrika und in die Pfalz. „Erfahrungen, die meinen Horizont öffneten. Ich habe gemerkt, was für ein großes, unentdecktes Potenzial hier vor der Haustüre liegt. Denn Wein aus Schwaben ist leider noch nicht so hip wie Wein aus anderen Anbaugebieten.“ 2006 steigt der Junior in den elterlichen Betrieb ein. Drei Jahre später läutet er im Traditionsweingut zeitgleich mit den Kleinbottwarer Kollegen Andreas Roth und 13


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BEIDEN

DIE LEITERIN DER MARBACHER MUSEEN, HEIKE GFREREIS, ÜBER EDUARD MÖRIKES TRÄUMENDE DINGE ALS „PASSAGENWERK“.

L ITERATURMUSEEN Vor dem Zubettgehen

Wir vom Deutschen Literaturarchiv Marbach haben schon lange davon taggeträumt: Ein Gang unter der Erde verbindet die beiden Museen auf der Schillerhöhe, das Schiller-Nationalmuseum und das Literaturmuseum der Moderne. Sie sind zusammen ein riesiges, weltweit einzigartiges Literaturmuseum. Sie schöpfen beide aus den unendlichen Beständen des Archivs, den Papieren, Büchern, Bildern und Dingen, die es hier auf über 25.000 Quadratmetern gibt und die eine deutsche Literatur- und Geistesgeschichte der letzten dreieinhalb Jahrhunderte auf ganz andere Art erzählen – als sei man unter dem Schreibtisch gekauert, hätte hinter Türen gelauscht und durch Ritzen gelinst. Wer hierher kommt, um zu schauen und zu lesen, zu lernen und zu forschen, der sieht die Literatur und ihre erfundenen Figuren und realen Autoren gleichsam von unten, aus der Perspektive der Papierkörbe, Schreibmaschinen und Griffel, der heimlichen Leidenschaften und Wortwerkstattrituale.

Kurz aufgewacht

HEIKE GFREREIS LEITET SEIT DEM JAHR 2001 DIE BEIDEN MARBACHER MUSEEN. 14

Zwei Museen, die sich ganz leicht mit dieser Passage in einem Spaziergang durchwandern lassen, mit ihrem Wechsel von unterschiedlichen Raum-, Licht-, Farb- und Materialstimmungen und verschiedenen Themen. Wer nur wegen Schiller kommt, der wird vielleicht doch auch in die Schrift-

WER

und Ideenwelt des 18. und 19. Jahrhunderts hineingezogen, und wer sich nur für die Literatur der Gegenwart und ihre frühen Spuren im Archiv interessiert, den packen am Ende Kafka und Rilke und Mörike. Wir wollten die Zugänge zu den Museen so einfach wie möglich machen, gerade auch, weil ihre Gegenstände nicht von vornherein einfach sind und unter bestimmten konservatorischen Bedingungen gezeigt werden müssen. Mit dem Neubau des LiMo 2006 und der Innensanierung des Schiller-Nationalmuseums 2009 haben David Chipperfield Architects schon die Voraussetzungen für den Verbindungsgang zwischen den Museen geschaffen, am Ende jedoch fehlte das Geld.

Dornröschenschlaf Fünf lange Jahre blieb der Gang unausgebaut, kalt und stickig, wurde als Zwischenlager genutzt und war in seinen architektonischen Ausmaßen und unabwendbaren Dimensionen, seiner Niedrigkeit und Winkligkeit, das Gegenteil von Inspiration. Aber es fehlte den beiden Museen buchstäblich ihr missing link, ihre dunkle Herzschlagader, die sie als Kinder eines Elternpaares – des Deutschen Literaturarchivs und der Deutsche Schillergesellschaft – zeigt und die vor allem deutlich macht, was gute Literatur immer ist: ein Übergang in eine andere, neue Welt, in der unsere Proportionen und Kategorien plötzlich relativ werden und nur noch unsere Vorstellung zählt. Was sind 100 Jahre, wenn am Ende die


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Unendlichkeit steht? Was ist ein Tag, wenn uns nur die Magie des Augenblicks in Erinnerung bleibt? Was sind eine kleine Geste und ein winziger Gegenstand, wenn sie in uns die Ahnung großer Gefühle wecken?

Erwachen „Es träumt der Tag, nun sei die Nacht entflohn.“ So hat es Eduard Mörike in einem der schönsten deutschen Gedichte, An einem Wintermorgen, vor Sonnenaufgang, beschrieben. Um sie in einem anderem wiederkehren zu lassen: „Gelassen stieg die Nacht ans Land, / Lehnt träumend an der Berge Wand.“ Wenn wir nun, genau fünf Jahre nach der Wiedereröffnung des Schiller-Nationalmuseums, den Verbindungsgang zwischen den beiden Museen eröffnen, so wird er nicht leer sein. Wir konnten uns keinen besseren Dichter für dieses Zwischenreich, diese Passage zwischen Tag und Nacht, Gegenwart und alter Welt, Aufklärung und Träumerei, kleinen Gegenständen und großen Vorstellungen denken als Eduard Mörike. Wer mag, der kann hier von nun an im Gehen lesen und Stück für Stück, Zeile für Zeile Mörikes Augenblicksbeschwörungen begreifen – und mit seinen Augen sehen. Ein Vitrinenband zeigt zwischen Mörikes Spazierstock und seiner Totenmaske sechs kleine Dinge aus seinem Nachlass: eine Kiste mit Versteinerungen, eine Schachtel mit antiken Schmucksteinen, drei selbstgetöpferte und beschriebene Vasen, einen selbstgemachten Osterhasen, ein Stück Schiefer mit einem eingeritzten Text und

Unterirdisch finden das Schiller-Nationalmuseum und das Literaturmuseum der Moderne zusammen. Am 9. November wird der Verbindungsgang eingeweiht.

einen so genannten Lügenstein, eine sagenhaft-erfundene Versteinerung. Im Grunde sind es – alle kleinen Stücke mitgezählt – mindestens 164 kleine Traumgefäße. Jedes eine Passage in eine andere Welt, von der Mörike wie kein Zweiter zu träumen versteht: „O flaumenleichte Zeit der dunkeln Frühe! / Welch neue Welt bewegest du in mir? / Was ist’s, dass ich auf einmal nun in dir / Von sanfter Wollust meines Daseins glühe?“

Morgenspaziergang Ergänzt wird die neue, dunkelgrüne Passage der beiden Literaturmuseen durch eine Schatzkarte, die wir am Tag der offenen Tür, am 9. November, einmal mit den Besuchern ausprobieren werden. Sie führt zu Mörike in beiden Häusern und zeigt, wo wir sie wiederfinden könnten, wenn wir sie verlören: die Fähigkeit zu träumen.

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R ESPEKT

VOR DER

DAS KLEINBOTTWARER WEINGUT FORSTHOF HAT SICH DER NACHHALTIGKEIT VERSCHRIEBEN UND IM JAHR 2009 AUF ÖKOLOGISCHEN WEINBAU UMGESTELLT.

N ATUR

D

ora hat alles im Blick. Auch wenn es um die Gesundheit der Riesenschnauzerdame derzeit nicht allzu gut bestellt ist, entgeht ihr kaum ein Besucher auf dem Hof der Roths. Trubel ist sie gewohnt. Denn in regelmäßigen Abständen öffnet die Gutsschänke. Und dann strömen Freunde gutbürgerlicher Küche und einem guten Tropfen auf den Forsthof. Für Luise Roth, die in der Küche das Regiment führt, Schwiegertochter Bettina Roth und Seniorchef Wilfried Roth gibt es da kaum ein Durchschnaufen. Die idyllische Lage des Weingutes, umgeben von Weinbergen, ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen – und längst kein Geheimtipp mehr. 70 Plätze bietet sie im Inneren, weitere 40 sind es im Freien. „Wir wollen etwas weg vom klassischen Besen“, sagt Juniorchef Andreas Roth. Der Name und der Ausschank aller Weine aus dem Sortiment – gerne auch als Probiererle in der 0,1 LiterVersion – verstehen sich für den 38-Jährigen von selbst. „Wer bei uns in der Gutsschänke einen Barrique trinken möchte, der bekommt ihn. Das ist kein Thema.“ Und wer für eine Familienfeier, eine Weinprobe oder eine Firmenfeier ein lauschiges Plätzchen sucht, der wird im Weinpanorama fündig. Der Blick von der Terrasse hi-

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nunter ins Bottwartal ist einzigartig. Darüber hinaus bietet die vom übrigen Weingut etwas abseits gelegene Räumlichkeit auch eine von vielen geschätzte Privatsphäre. Auch in der Gutsscheune können bis zu 70 Leute zusammen feiern. Frei und selbstständig zu sein, das ist auch den Roths schon immer wichtig gewesen. „Wir waren noch nie in der Genossenschaft“, betont Andreas Roth. Die Historie des Weinbaus auf dem Forsthof reicht bis ins Jahr 1753 zurück. „Anfangs waren wir mit Landwirtschaft und Tieren sozusagen ein klassischer Gemischtwarenbetrieb“, erzählt der Juniorchef und schmunzelt. Das Weingut Forsthof gibt es seit 1985. Wilfried und Luise Roth führen zusammen mit Sohn Andreas das Weingut als GbR und bewirtschaften derzeit rund zwölf Hektar. Beim Blick in die Zukunft gibt sich der Kleinbottwarer bescheiden. „Ich möchte schauen, dass ich etwas Brauchbares produziere und die Qualität sowie den Bekanntheitsgrad steigere.“ Er ist auf einem guten Weg: Erst kürzlich wurden seine Weine beim Internationalen Bioweinpreis mit Großem Gold (1x), Gold (1x) und Silber (5x) ausgezeichnet. 65 Prozent der Weine verkaufen die Roths an Privatkunden. Der Absatz pro Kunde ist


jedoch geringer als noch vor ein paar Jahren. „Es wird viel ausprobiert und gewechselt“, weiß Andreas Roth. „Die Leute, die ein oder zweimal im Monat eine Kiste Wein kaufen, werden immer weniger.“ Und noch eine Entwicklung hat der Kleinbottwarer ausgemacht: Weintrinker sind heute interessierter am Produkt und dessen Herstellung als früher. Kurzum: Sie sind informierter. Darüber hinaus muss nicht nur der Wein in der Flasche, sondern auch das ganze Ambiente im Weingut stimmen. Und damit das stimmt, haben die Roths in den vergangenen Jahren viel investiert. 2003 wurde das Kellereigebäude erstellt, 2004 entstand das Weinpanorama, aus dem man durch ein Bullauge einen Blick

auf die Tanks werfen kann, 2006 wurde der Fasskeller gebaut und und und. Leitlinie bei allem Handeln ist für Roth Nachhaltigkeit. Die Umstellung auf ökologischen Weinbau 2009 war ein konsequenter Schritt. „Unser Ziel ist Weinbau im Einklang mit der Natur – unseren Kindern, der Natur und nachfolgenden Generationen zuliebe.“ Weinberge sind für die Roths ein ganz besonderes Stück Natur und viel mehr als nur die Grundlage ihrer Arbeit. „Wir leben, wohnen und arbeiten mitten in ihnen. Und wenn man Tag um Tag draußen in der Natur ist, dann entwickelt sich quasi wie selbstverständlich auch ein großer Respekt vor diesem gewaltigen, aber auch filigranen Organismus.“ (kaz)

Bettina und Andreas Roth (links) führen das Familienunternehmen in die Zukunft. Tradition und Innovation – etwa im modernen Verkaufsraum – ist ihnen wichtig.

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N ORMALITÄT

IST WICHTIG

IN DEN THEO-LORCH-WERKSTÄTTEN IN GROSSBOTTWAR WERDEN DIE WEINE FÜR DEN ONLINE-SHOP WEIN-LESE-LAND VERPACKT.

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ehr als 700 Weinflaschen hat Jürgen Zatrieb zusammen mit seinem Kollegen Alexander Großmann in den vergangenen Monaten im Lager der Theo-Lorch-Werkstätten in Großbottwar verpackt und versandfertig gemacht. Der Online-Shop Wein-Lese-Land ist gut angelaufen. Die Arbeit hat dem 49-Jährigen Spaß gemacht. „Es war sehr abwechslungsreich“, sagt Zatrieb. „Ich konnte eigenverantwortlich arbeiten und habe nebenbei auch noch etwas über Wein gelernt.“ Mit dem Erscheinen des zweiten Magazins Wein-Lese-Land Marbach & Bottwartal wechselt auch das Sortiment in den Regalen. Doch die Umstellung auf die neuen Weine und Produkte ist für Jürgen Zatrieb kein Problem. „Er macht das hier besser als ich“, sagt Koordinator Werner Weiß. Hat es Scherben gegeben? Zatrieb schüttelt den Kopf, Weiß schmunzelt. „Bei ihm nicht, aber mir ist ein Glas kaputt gegangen.“ Die Theo-Lorch-Werkstätten sind eine gemeinnützige GmbH. Sie unterhält in drei Häusern in Ludwigsburg und Bietigheim mehr als 750 Arbeits- und Betreuungsplätze für Menschen mit Handicap. Das Haus in Großbottwar wurde 2012 eröffnet. 42 Mitarbeiter werden dort derzeit beschäf-

Jürgen Zatrieb macht die Weine und die anderen regionalen Proukte versandfertig. Eine Arbeit, die ihm Freude bereitet.

tigt. Zwei Drittel der Beschäftigten sind Männer, das Durchschnittsalter liegt bei 30 Jahren. „Wir sind nach Iso zertifiziert und übernehmen Aufträge für Kunden aus der Industrie“, erklärt Isabell Brando, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Wichtig sei ein Kontakt auf Augenhöhe. „Normalität ist für uns extrem wichtig.“ Ebenso wichtig wie die Verankerung im Ort. „Von Anfang an war ein Bestandteil unseres Konzeptes, Teil des Gemeinlebens hier in Großbottwar zu sein“, betont Brando. „Und das hat auch geklappt.“ Mit dem

Online-Shop Wein-Lese-Land wurde ein weiterer Schritt in diese Richtung gemacht. Denn durch die Begegnung mit den Winzern aus der Umgebung ergeben sich neue Kontakte. „Das sind Verbindungen, auf denen wir aufbauen können“, freut sich Werner Weiß. Und wenn die Mitarbeiter der Theo-Lorch-Werkstätten dem Winzer, dessen Weine sie verpacken und nach ganz Deutschland versenden, dann auch noch einen Besuch abstatten und sozusagen aus erster Hand erfahren, wie der Wein hergestellt wird, dann profitieren am Ende beide Seiten von der Kooperation. (kaz)


DAS REZEPT Für die Klößchen • 5 bis 6 Krebsschwänze von Krebsen aus dem Sulzbach • ½ Brust eines gekochtes Huhnes • 15 bis 20 Gramm Rindsmark • 1 Ei • etwas frischer Rahm • 1 Stück eingeweichtes Weißbrot • ein wenig gestoßene Muskatblüte • gehackte Petersilie Für die Schupfnudeln • 1 ganze rohe Leber vom Huhn • 4 bis 5 Krebsschwänze, ebenfalls dem Sulzbach entnommen • 15 Gramm Rindsmark • 1 Ei • 1 bis 2 Löffel geriebenes Weißbrot • Prise Salz • ein wenig Krebsbutter • etwas gestoßene Muskatblüte

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M ÖRIKES

DOPPELTE

ZUBEREITUNG ZUERST AUS RINDERMARKKNOCHEN UND EINEM HUHN EINE KRÄFTIGE, KLARE SUPPE KOCHEN. DANN DIE KLÖSSCHENZUTATEN SAMT FLUSSKREBSEN, ZERKLEINERN UND VERMISCHEN – AM BESTEN GEHT DAS IN DER KÜCHENMASCHINE. AUS DER MASSE KNÖDEL IN DER GRÖSSE VON KLEINEN KIRSCHEN FORMEN. DIESE WERDEN ANSCHLIESSEND IN GESALZENEM, SIEDENDEM WASSER GEKOCHT. AUCH FÜR DIE SCHUPFNUDELN WERDEN ALLE ZUTATEN ZERKLEINERT UND VERMISCHT. HIER EIGNET SICH EBENFALLS DIE KÜCHENMASCHINE. VIELLEICHT MUSS NOCH ETWAS MEHL ZUGEGEBEN WERDEN. DANN BUBENSPITZLE IN DER GRÖSSE VON DREI BIS VIER ZUSAMMENGELEGTEN STREICHHÖLZERN FORMEN. IN SALZWASSER GAREN. SCHUPFNUDELN UND KLÖSSCHEN IN DER GEKLÄRTEN SUPPE ANRICHTEN.

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PPE – MIT

Z WEIERLEI

ZUR FEIERLICHEN INVESTITUR DES PFARRERS EDUARD MÖRIKE IN CLEVERSULZBACH HAT ES ALS BESONDEREN LECKERBISSEN EINE FLUSSKREBSSUPPE GEGEBEN. REGINA JÄGER KOCHT DAS ÜBERLIEFERTE REZEPT FÜR UNS NACH – UND SCHLÄGT EIN DREIERLEI VOR.

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o ein Flusskrebs, egal, ob aus dem Sulzbach oder sonst wo her, hält nicht viel davon, gegessen zu werden. Faule Menschen schreckt er schon mit seinem Panzer ab. Ihm den auszuziehen, ist nämlich „ein ganz schönes G’schäft“, wie es Regina Jäger, Chefköchin in Jägers Restaurant Schillerhöhe in Mar-

VOM

F LUSSKREBS

bach ausdrückt. Doch zum Glück ist in ihrer Küche keiner faul. Fleißig knackt das Team einen Flusskrebs nach dem anderen. Für Eduard Mörikes Flusskrebssuppe braucht es zum Glück nur ein knappes Dutzend der Tierchen. Sie werden Bestandteil der Klößchen beziehungsweise der Schupfnudeln. Fünf weitere Flusskrebse schlägt Regina Jäger zusätzlich für die spätere Suppe vor: „Damit man es nicht nur schmeckt, sondern auch sieht, dass es hier um Flusskrebs geht.“ Und damit sich die viele Arbeit auch gelohnt hat. Denn ein schnelles Essen ist die Suppe wahrlich nicht. Der Überlieferung nach wurde sie im Anschluss an die feierliche Investitur Eduard Mörikes im Gasthof Löwen zum Essen mit den teilnehmenden Honoratioren gereicht. Die Investitur des evangelischen Pfarrers Mörike fand am 3. August 1834 in der Sankt-Jost-Kirche zu Cleversulzbach statt. Werner Uhlmann, der Vorsitzende des Freundeskreises Mörike-Museum Cleversulzbach, weiß, dass das, was heute so hochtrabend klingt, damals ein Essen für arme Leute war. Denn die Flusskrebse konnten im Sulzbach gefangen werden. Diesen Part hat Regina Jäger ausgelassen. Sie schlägt vor, fürs Nachkochen Zuhause einfach bereits geschälte Krebse oder Garnelen zu benutzen – dann geht’s schneller. Wer wirklich mit lebenden Flusskrebsen hantieren möchte, möge aber bitte darauf achten, dass das Wasser, in dem die Tiere ihr Ende finden sollen, auch richtig kocht. „Sonst quält man sie“, betont Regina Jäger.

Die Küchenchefin wandelt den KlößchenTeig aus dem Originalrezept ein klein wenig ab. Salz fehlt, auch ein wenig Petersilie kann der Optik wegen nicht schaden. Gekocht werden die Klößchen in einem extra Topf in Salzwasser und nicht, wie im Rezept vorgeschlagen, direkt in der Suppe. „Die würde sonst ganz trüb werden“, erklärt Regina Jäger. „Und das wäre schade drum.“ Gleiches gilt für das Kochen der Bubenspitzle. Auch sie landen zunächst im siedenden Wasser und erst später, beim Anrichten, in der guten Brühe. Darin dürfen dann auch die restlichen, kleingehackten, Flusskrebsschwänze schwimmen gehen, schlägt Regina Jäger vor. „Wer das nachkochen will, hat sich etwas vorgenommen. Aber es lohnt sich“, versichert sie. So gut die kulinarische Kreation auch schmeckt. Mörikes doppelte Suppe wird dennoch nicht auf die Speisekarte von Jägers Restaurant auf der Schillerhöhe aufgenommen werden. Wer sie kosten möchte, muss sich also selbst in die Küche stellen – oder aber einen Abstecher nach Cleversulzbach machen. Denn dort wird die Suppe noch heute zu besonderen Mörike-Anlässen kredenzt. (sl) Jägers Restaurant Schillerhöhe ist montags, donnerstags und freitags von 11.30 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Mittwochs und samstags ist durchgehend von 11.30 bis 23 Uhr und sonntags von 11.30 bis 21 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag. Reservierungen unter der Telefonnummer 0 71 44 / 3 40 81.

Regina und Armin Jäger verkosten die Suppe mit Schupfnudeln und Klößchen, in denen der Flusskrebs die Hauptrolle spielt.

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D IE L EIDENSCHAFT ZUR N ATUR LIEGT IM B LUT

D

ass der Sohn ins elterliche Weingut einsteigt, ist keine Selbstverständlichkeit. Das wissen auch Sabine und Thomas Kircher. Der ältere ihrer beiden Söhne, Philipp Kircher, hat Motorenöl im Blut und arbeitet in der Affalterbacher Motorenschmiede AMG. Seinem jüngeren Bruder, Sebastian Kircher, liegt jedoch die Passion zur Natur im Blut. Von klein auf hat es ihn ins Freie gezogen. Von klein auf hat er es geliebt, in der Landwirtschaft und im Weinberg mitzuhelfen. „Wir haben ihm gesagt, er soll sich den Schritt gut überlegen, aber er wollte es unbedingt“, sagt Sabine Kircher. Seine Winzerlehre hat Sebastian Kircher im Kleinbottwarer Weingut Forsthof und im Staatsweingut Weinsberg absolviert. In Südtirol arbeitete er im biologisch-dynamischen Weingut Lageder mit. Seit September macht der 22-Jährige in Weinsberg die Ausbildung zum Weinbautechniker. So wie schon Vater Thomas, der nach der Ausbildung unter anderem in Weinsberg und in Eberstadt als zweiter Kellermeister die Verantwortung trug.

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Der Beruf des Winzers ist vielseitig wie kaum ein anderer. Das schätzen Vater und Sohn. „Man ist in der Natur, im Keller, im Vertrieb und im Marketing – das sind ganz viele unterschiedliche Bereiche. Wo hat man das sonst?“, schwärmt Sebastian Kircher. Und man kann neue Akzente setzen. Im Betrieb der Eltern hat er das bereits getan. Vor zwei Jahren wurden Grauburgunder und Muskateller gepflanzt. „Auf mein Drängen hin“, erzählt der 22-Jährige. Seit zwei Jahren bereichert auch die S-Linie das Sortiment des Beilsteiner Weingutes, das unterm Langhans im Jahr 2003 das erste gewesen ist, das Merlot angebaut hat, wie Sabine Kircher betont.

machen, hängengeblieben und haben dann wiederum Bekannte zu uns geschickt – das ist wie eine Art Schneeballsystem“, sagt Sabine Kircher. Die restlichen 20 Prozent des Sortiments werden an Gastronomen und Händler in der Region geliefert. 60 zu 40 – das ist auch die Verteilung von roten und weißen Rebsorten in den Weinbergen der Kirchers. Ausgebaut werden sie unter anderem als Cuvées: Die beiden roten Cuvées hören auf die Namen Rubino und Turmalino, der weiße Cuvée heißt Saphiro. Die Idee für die klangvollen Namen, die Geschmack und Farbe verbinden und den Bogen zu Edelsteinen schlagen, hatte Sabine Kircher. Sohn Sebastian gefällt’s.

Modern, elegant, mit einem eigenen Etikett und in der so genannten Schlegelflasche – einer schlanken, flötenartigen Flasche, die einer lang gezogenen Burgunderflasche ähnelt – präsentiert sich das Premium-Segment. In der S-Linie ausgebaut werden ein Riesling – als Spätlese und Auslese –, ein Lemberger und ein Merlot. Die beiden Rotweine reifen im Holzfass.

Für die Zukunft könnte sich der Jungwinzer auch den Einstieg in den biologischen Weinbau vorstellen. „Für meinen Vater ist das kein Thema, aber ich möchte das zumindest nicht ganz ausschließen“, sagt der 22-Jährige und schmunzelt. Zuerst einmal wird aber umgebaut. Ein neuer Präsentations- und Verkostungsraum ist in Planung.

Zehn Hektar Anbaufläche bewirtschaften die Kirchers. Die meisten Weinberge liegen am Wartberg. Den Betrieb haben sie von den Eltern übernommen und kontinuierlich vergrößert. Die Kundschaft ist mit dem Weingut gewachsen. Schritt für Schritt. Den größten Teil der Weine – etwa 80 Prozent – kaufen Privatkunden. „Viele von ihnen sind durch unsere Weinproben, die wir in den Weinbergen

In ihrem Hofladen verkaufen die Kirchers schon seit 1998 neben dem eigenen Wein, den selbst gebrannten Spirituosen und den eigenen Eiern saisonale Produkte aus der Region. „Ich habe immer schon den direkten Kontakt zu den Leuten gesucht und liebe die Arbeit im Hofladen“, sagt Sabine Kircher. Ein kleines Schwätzle mit den Kunden – das schätzt die Chefin ebenso wie die Kundschaft. (kaz)


Zehn Hektar bewirtschaften die Kirchers. Die meisten ihrer Weinberge liegen am Wartberg. Verkauft wird der Wein auch im Hofladen.

IM WEINGUT KIRCHER STEHT DER PERSÖNLICHE KONTAKT ZU DEN KUNDEN AN ERSTER STELLE. SOHN SEBASTIAN SICHERT DEN FORTBESTAND DES BEILSTEINER FAMILIENBETRIEBS.

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K AFFEE,

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DER HAPPY MACHT


Heiko Glock ist für die Confiserie zuständig, Bruder Alexander Glock röstet den eigenen, fair gehandelten Kaffee. Darüber hinaus sind die Glocks für ihren Kuchen bekannt. Der wird noch nach Omas Rezepten hergestellt.

IN DER ERDMANNHÄUSER BÄCKEREI GLOCK BEKOMMEN DIE KUNDEN EIN RUND-UM-GENUSSPAKET SERVIERT: NEBEN KUCHEN, TORTEN UND BACKWAREN GIBT ES AUCH EIGENEN KAFFEE.

S

chade eigentlich, dass Alexander Glock seine Kaffeebohnen nur nachts röstet. Gegen zwei, drei Uhr morgens wirft er die Röstmaschine an – zu Dienstbeginn in der Bäckerei eben. Doch so entgeht den meisten der herrlich warme Kaffeeduft. Den gibt es aber zum Glück auch in der Tasse. Wer sich zu Kaffee und Kuchen in der Bäckerei Glock in Erdmannhausen niederlässt, der hat es doppelt gut. Denn die Kuchenrezepte sind fast alle von Oma Glock. Selbstverständlich kamen im Laufe der Zeit auch neue dazu, aber die Rezepte für Rahmkuchen, Mandarinen-Käsekuchen und Co. wurden nie verändert. „Das hat sich so etabliert“, erzählt Alexander Glock. Erna Glock war es auch, die 1948 gemeinsam mit ihrem Mann Adolf die Bäckerei in Erdmannhausen eröffnete. Später übernahmen Alexander Glocks Eltern Karl-Heinz und Regina den Betrieb. Inzwischen arbeiten die beiden Söhne Alexander und Heiko Glock im Familienunternehmen mit. Einem Familienunternehmen, in dem großen Wert auf Handarbeit gelegt wird. Die

Brezeln werden noch von Hand geschlungen, das Brot wird noch von Hand aufgearbeitet. Fertigteigmischungen sind tabu. Und dann der Kaffee. Dass es den in einer Bäckerei zu trinken und zu kaufen gibt, ist so ungewöhnlich nicht. Selbst rösten, das tun allerdings die wenigsten. Darüber hinaus ist Kaffee ja auch nicht gleich Kaffee. Was nicht heißen soll, dass die Glock’schen Kunden in der Vergangenheit schlechten Kaffee serviert bekommen haben. Doch Kaffeeliebhaber Alexander Glock war mit den zugekauften Bohnen „nicht so happy“. Auf der Suche nach einer Alternative kam Dr. Steffen Schwarz ins Spiel – ein Mannheimer Kaffee-Experte, der mit so genannten Parzellenkaffees handelt und ebenfalls selbst röstet. Seither wird der direkt gehandelte Kaffee auch in Erdmannhausen abgeladen. Zwar hat er kein Fair-Trade-Siegel, fair gehandelt ist der Kaffee aber dennoch. „Wir haben die Besitzer der Plantage kennengelernt, wir kennen die Arbeitsbedingungen dort und wissen, wie viel der Kaffeebauer verdient“, sagt Alexander Glock. Geliefert werden sortenreine Bohnen aus einzelnen Parzellen, aus denen nur die Bäckerei in Erdmannhausen beliefert wird: Pedra Grande und Jacaré, jeweils als Kaffee oder als Espresso geröstet. Als dritter Arabica im Bunde komplettiert neuerdings der Mandioca, ein gelber Catuaí, das Angebot. „Er hat noch ein bisschen mehr Frucht und Süße wie die roten Arabicas“, erklärt der Juniorchef.

Von Anfang an hat Alexander Glock auch auf eine Cuvée gesetzt. Sein Kaffee Glock No. 1 ist eine Mischung aus brasilianischen Arabica- und indischen Robusta-Bohnen. „Dadurch ist die Mischung super ausbalanciert.“ Momentan tüftelt er an einer Espresso-Cuvée, in der vielleicht auch der gelbe Catuaí eine Rolle spielen wird. Die Kunden schätzen die Kreationen des Kaffeeliebhabers. „Wir verkaufen nicht weniger Kaffee als vorher“, sagt Glock und lacht. „Eher mehr.“ Selbst zu rösten, das hatte der Bäckermeister anfangs nicht unbedingt vor. Denn letztlich ist es jede Menge Arbeit – die bei den Aufzeichnungen für die Röststeuer beginnt und beim Rösten der kleinen Mengen endet. 2,5 Kilo Kaffee gibt Alexander Glock auf einmal in die Röstmaschine – aber wie gesagt: leider nur in aller Herrgottsfrühe. (sl)

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G EMEINSAM UND DOCH EIGENSTÄNDIG DIE WEINGÄRTNER LAUFFEN ZÄHLEN ZU DEN BESTEN WEINERZEUGERN IN WÜRTTEMBERG. DIE MUNDELSHEIMER WENGERTER HABEN VON DER FUSION PROFITIERT – UND UMGEKEHRT.

M

it ihrem Käsberg Trollinger haben sich die Mundelsheimer Wengerter einen Namen weit über die Region hinaus gemacht. „Er ist unser absolutes regionales Aushängeschild“, sagt Sonja Fink, die ab Januar 2015 nicht nur den Standort Käsbergkeller Mundelsheim leiten wird, sondern darüber hinaus auch für die Vinothek in Lauffen sowie für die Privatkunden beider Standorte zuständig sein wird. Ein Aushängeschild, das die Mundelsheimer in die „Ehe“ mit Lauffen eingebracht haben – und das nach der „Verschmelzung“ im Jahr 2012 noch größere Chancen am Markt hat als zuvor. Denn Mundelsheim ist schon immer regional stark gewesen und ist jetzt mit seinen Weinen aber deutschlandweit vertreten. Durch den Zusammenschluss zum noch größeren „Mehr-Familien-Unternehmen“ verfügt der Genossenschaftsbetrieb nun über eine Rebfläche von rund 850 Hektar – etwa 105 Hektar sind davon terrassierte Steillagen. Damit sind die Lauffener Weingärtner nicht nur die größte Einzelgenossenschaft Württembergs, sondern verfügen auch über die größte terrassierte Steillagenfläche im Anbaugebiet. Die wie schon seit vielen Jahrhunderten immer noch mit reiner Handarbeit bewirtschaftet werden. Die frühere Weingärtnergenossenschaft Mundelsheim wird unter dem Namen „Käsbergkeller Mundelsheim“ weitergeführt und die Weine werden auch in Zukunft mit ihrem eigenständigen Geschmacksprofil ausgebaut. „Die Trauben werden wie bisher hier abgeliefert, auch produziert wird hier in Mundelsheim“, erklärt Sonja Fink. Lediglich Abfüllung, Lagerung, Vertrieb und Versand sind in Lauffen angesiedelt. Der Käsbergkeller Mundelsheim ist zum Kompetenzzentrum für den Privatkunden-Versand geworden. Jung, engagiert, modern und überaus erfolgreich, so könnte man das Team in Mundelsheim und sein modernes, aber dennoch traditionsbewusstes Konzept kurz beschrei30


Der Wein aus den Steillagen oberhalb der Neckarschleife hat sich in ganz Deutschland einen Namen gemacht. Die Mundelsheimer Trauben werden auch nach der Fusion mit den Weingärtnern Lauffen am Standort Mundelsheim, den Sonja Fink (Foto unten) leitet, abgeliefert und verarbeitet.

ben. Persönlich, flexibel und zeitgemäß ist auch der geschmackvolle Geschenkeservice vor Ort. Zusammen haben beide Partner insgesamt über 1200 Mitglieder. In Bezug auf die Rebsorten dominiert in Mundelsheim der Trollinger, in Lauffen der Schwarzriesling. Für Letzteren haben die Weinprofis der Hölderlinstadt sogar eine eigene innovative Serie: – „SchwarzRot“, „SchwarzRosé“ und „SchwarzWeiß“ – mit eigenem Etikett entwickelt. Eher ungewöhnlich für eine Genossenschaft ist die Biowein-Serie, die unter dem Namen des Lauffener Naturkundlers Robert Gradmann vermarktet wird und sich unter dem Dach der Lauffener Weingärtner befindet. Die Trauben der Mitglieder, die ihre Weinberge nach den ökologischen Richtlinien von „Ecovin“ bearbeiten, werden separat vom übrigen Weinsortiment der Genossenschaft ausgebaut. Die „Ecovin“-Serie ist erfolgreich: 2012 wurde der Schillerwein bei der Verleihung des Bioweinpreises mit Gold ausgezeichnet. „In diesem Bereich sehen wir einen Markt“, betont Sonja Fink. „Regionalität und Naturverbundenheit sind hier im Höchstmaß vereint“, ergänzt sie.

Unter dem Namen „vinitiative“ haben sich die Nachwuchswinzer zusammengetan, um eine neue „Ära“ einzuleiten. „Wir wollen unseren Wein auf die Spitze treiben“. Das ist das Credo der „vinitiative“. Sie legen im Weinberg Hand an und haben gleichsam auch ein achtsames Auge auf den Wein im genossenschaftlichen Keller. Dabei werden neue Wege beschritten und innovative Ideen konsequent umgesetzt. Naturnahe, schonende und gleichsam sorgfältige und damit intensive Weinbergsarbeit ist für die junge Winzergeneration geradezu eine Passion. Auch die perfekte Aromenreife der Trauben überlassen die JungwinzerInnen nicht dem Zufallsprinzip. Da ist es ein Muss, dass im Herbst die Beeren vor Ort im Weinberg täglich unter die Lupe genommen und probiert werden. Damit wird schließlich der optimale Lesezeitpunkt und somit die Aromaausprägung des Weins bestimmt. Die schonende Handlese der Trauben versteht sich da von selbst. Und die als eigenständige „vinitiative“-Weine in einer modernen und wertigen Flasche abgefüllten Weine gehören zu den besten Rotweinen Württembergs. Bei so viel Kreativität und Engagement des Nachwuchses muss es einem um die Zukunft der Lauffener und Mundelsheimer Wengerter nicht bang sein. (red)

Generell sind die Lauffener Weingärtner im Verbund mit Mundelsheim nach den Bewertungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) seit vielen Jahren einer der „besten Weinerzeuger“ im Anbaugebiet Württemberg. Jüngstes Beispiel: Bei der diesjährigen Sommerverkostung des Großen Internationalen Weinpreises „Mundus Vini“ konnte die Katzenbeißer-WG drei Gold- und fünf Silbermedaillen gewinnen. 31


Der Wein aus den Steillagen oberhalb der Neckarschleife hat sich in ganz Deutschland einen Namen gemacht. Die Mundelsheimer Trauben werden auch nach der Fusion mit den Weingärtnern Lauffen am Standort Mundelsheim, den Sonja Fink (Foto unten) leitet, abgeliefert und verarbeitet.

ben. Persönlich, flexibel und zeitgemäß ist auch der geschmackvolle Geschenkeservice vor Ort. Zusammen haben beide Partner insgesamt über 1200 Mitglieder. In Bezug auf die Rebsorten dominiert in Mundelsheim der Trollinger, in Lauffen der Schwarzriesling. Für Letzteren haben die Weinprofis der Hölderlinstadt sogar eine eigene innovative Serie: – „SchwarzRot“, „SchwarzRosé“ und „SchwarzWeiß“ – mit eigenem Etikett entwickelt. Eher ungewöhnlich für eine Genossenschaft ist die Biowein-Serie, die unter dem Namen des Lauffener Naturkundlers Robert Gradmann vermarktet wird und sich unter dem Dach der Lauffener Weingärtner befindet. Die Trauben der Mitglieder, die ihre Weinberge nach den ökologischen Richtlinien von „Ecovin“ bearbeiten, werden separat vom übrigen Weinsortiment der Genossenschaft ausgebaut. Die „Ecovin“-Serie ist erfolgreich: 2012 wurde der Schillerwein bei der Verleihung des Bioweinpreises mit Gold ausgezeichnet. „In diesem Bereich sehen wir einen Markt“, betont Sonja Fink. „Regionalität und Naturverbundenheit sind hier im Höchstmaß vereint“, ergänzt sie.

Unter dem Namen „vinitiative“ haben sich die Nachwuchswinzer zusammengetan, um eine neue „Ära“ einzuleiten. „Wir wollen unseren Wein auf die Spitze treiben“. Das ist das Credo der „vinitiative“. Sie legen im Weinberg Hand an und haben gleichsam auch ein achtsames Auge auf den Wein im genossenschaftlichen Keller. Dabei werden neue Wege beschritten und innovative Ideen konsequent umgesetzt. Naturnahe, schonende und gleichsam sorgfältige und damit intensive Weinbergsarbeit ist für die junge Winzergeneration geradezu eine Passion. Auch die perfekte Aromenreife der Trauben überlassen die JungwinzerInnen nicht dem Zufallsprinzip. Da ist es ein Muss, dass im Herbst die Beeren vor Ort im Weinberg täglich unter die Lupe genommen und probiert werden. Damit wird schließlich der optimale Lesezeitpunkt und somit die Aromaausprägung des Weins bestimmt. Die schonende Handlese der Trauben versteht sich da von selbst. Und die als eigenständige „vinitiative“-Weine in einer modernen und wertigen Flasche abgefüllten Weine gehören zu den besten Rotweinen Württembergs. Bei so viel Kreativität und Engagement des Nachwuchses muss es einem um die Zukunft der Lauffener und Mundelsheimer Wengerter nicht bang sein. (red)

Generell sind die Lauffener Weingärtner im Verbund mit Mundelsheim nach den Bewertungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) seit vielen Jahren einer der „besten Weinerzeuger“ im Anbaugebiet Württemberg. Jüngstes Beispiel: Bei der diesjährigen Sommerverkostung des Großen Internationalen Weinpreises „Mundus Vini“ konnte die Katzenbeißer-WG drei Gold- und fünf Silbermedaillen gewinnen. 31


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V ON Q UITTE, P FIRSICH DIE UMWELTAKADEMIE BADENWÜRTTEMBERG BRINGT MIT IHRER AKTION „LEBENDIGER WEINBERG“ NATUR, KULTUR, UND BILDUNG ZUSAMMEN. EIN ESSAY DES LEITERS DER AKADEMIE, CLAUS-PETER HUTTER.

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erbst- und Winterzeit ist Pflanzzeit! Warum? Gerade im Weinberg soll es auch Platz für einst typische Gehölze neben den Reben geben. Denn nach der erfolgreichen Etablierung des umweltschonenden Weinbaus erwächst bei so manchem Wengerter auch wieder das Interesse an den früher weit verbreiteten, aber heute vielerorts verschwundenen Nutzgehölzen der Weinberge. Wer sich auf eine kulturell-ökologische Spurensuche begibt, kann hier und da fündig werden und bis zu 150 Jahre alte Quittenbäume und Sträucher entdecken. Dass solche Elemente uralter Weinbergkultur auch wieder in den flurbereinigten Weinberggebieten Nischen finden, ist Ziel der Aktion „Lebendiger Weinberg“ der Umweltakademie und vielen Vertretern aus dem Weinbau.

L ESE- T IPP Markus Schneider, Buchhandlung Taube Marbach, empfiehlt: Treppauf, treppab. Das gilt nicht nur bei der Lese in den hiesigen Steillagen, son­ dern auch in Stuttgart. Keine andere deut­ sche Stadt hat so viele Treppenanlagen. Dieser Fotoband versammelt sie in Bildern und Geschichten. Eberhard Rapp hat fast drei Jahre lang Detektivarbeit geleistet, denn einige verstecken sich. Eberhard Rapp: Stäffele, 39,90 Euro, 200 Farbfotografien, ISBN 978­3­8425­1257­3 34

Die Quitte stammt ursprünglich aus dem östlichen Kaukasus. Dort wurde sie vermutlich schon vor 4000 Jahren kultiviert. Bei uns in Mitteleuropa sind sie wohl erst seit dem 9. Jahrhundert zu Hause und wurden vermutlich mit dem Weinbau durch die Klöster sowie die Schloss- und Burgherren eingeführt. Wer einmal ein reines Quittendestillat genossen hat, will auf die Quitte – aus der sich ja auch delikate Marmelade oder Gelee machen lässt – nicht mehr verzichten. Der schriftdeutsche Name Marmelade für das schwäbische Gsälz kam letztlich auch über die Quitte zu uns. Die Portugiesen nannten Quittenkonfitüre „Marmelada“. Weinberge waren auch die ersten Areale in denen Pfirsiche in unseren Breiten angebaut wurden. Ursprünglich soll der Pfirsich aus dem mittleren und nördlichen China stammen, wo er schon 2200 v. Chr. kultiviert wurde. Später als die Quitte – nämlich „erst“ Ende des 16./17. Jahrhunderts – kamen die Pfirsiche in unsere Weinberge. Über Jahrhunderte hinweg waren – gerade am Rand der Wengertgrundstücke oder im Übergangsbereich zu angrenzenden Wäldern, Hecken und Gehölzen auch immer Zwetschgen beheimatet. Bei den Zwetschgen handelt es sich um eine Unterart der Pflaume. Heute gibt es wohl mehr als 100 angebauten Sorten in Mitteleuropa.

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Oft fanden sich früher am Rande von Weinbergen, unmittelbar bei den Weinberghäuschen, Wegegabelungen und anderen Plätzen auch Kirschbäume. Wo immer möglich, sollten wir diese Rosengewächse wieder zur Optimierung der Landschaft pflanzen. Solche Pflanzungen wollen jetzt auch Karl Strenger, dessen Familie das Staatsweingut an der Burg Lichtenberg bewirtschaftet und Felix Graf Adelmann – Inhaber des gleichnamigen Weingutes in Kleinbottwar – umsetzen und damit Rebflächen durch eine Heckenzone im Sinne der Biotopvernetzungen ergänzen. www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de www.lebendiger-weinberg.de


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T RADITIONELL, INDIVIDUELL KEINE IDEE SCHEINT VERRÜCKT GENUG, ALS DASS SIE NICHT VON BERND MANNSPERGER UND SEINEM TEAM VERWIRKLICHT WERDEN KÖNNTE. VON KLEINBOTTWAR AUS VERSORGT MANNSPERGER MÖBEL + RAUMDESIGN DIE KUNDEN MIT WOHNLÖSUNGEN SAMT WOHLFÜHLATMOSPHÄRE.

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ls genieße er den herrlichen Ausblick, hat es sich ein Hobel auf der Fensterbank in der Kleinbottwarer Schreinerei bequem gemacht. Einst galt diese Landschaft des Bottwartals als Hochburg der Möbelindustrie, Steinheim als die Hauptstadt der Stühle. Ende des 18. Jahrhunderts „haben mehr Menschen in der Stuhlindustrie gearbeitet, als die Stadt Einwohner zählte“, berichtet Bernd Mannsperger, Inhaber von Mannsperger Möbel + Raumdesign. Seine Augen funkeln, wenn er von den goldenen Zeiten spricht. Aber auch der Blick in die Zukunft wirft alles andere als Sorgenfalten auf seine Stirn. „Man muss eben wachsam sein“, sagt er. Das verlange unter anderem die Konkurrenz aus dem Internet, wo selbst markenbewusste Käufer heutzutage per Mausklick auf Shoppingtour gehen.

BERND MANNSPERGER LEITET DEN FAMILIENBETRIEB IN DRITTER GENERATION.

Trends erkennen, bevor sie in aller Munde sind, Techniken anbieten, bevor sie die Großserienhersteller erreichen – das zeichnet Mannsperger Möbel + Raumdesign aus. Bernd Mannsperger, Gestalter im Kunsthandwerk, ist vor keinem Auftrag bange, und sei er noch so verrückt. Wie der eines Kunden, der einen fünf Meter langen und drei Meter hohen Schrank mit nur fünf Türen geordert hat. „So was hätte man vor 15 Jahren noch gar nicht umsetzen können“, ist sich Mannsperger sicher.

weiß sich Mannsperger auf der sicheren Seite. Fachlich versiert sind ohnehin alle 24 Mitarbeiter des Kleinbottwarer Unternehmens. „Wir brauchen sehr gute, geschulte Kräfte“, sagt Mannsperger. Die Ausbildung von Schreinern und kaufmännischem Personal übernimmt der Betrieb gerne auch selbst. Paul Mannsperger und Heinrich Mann haben 1923 die Schreinerei Mannsperger gegründet. Bernd Mannsperger – schon als Kind ein eifriger Bastler und Erfinder – hat den Betrieb von 20 Jahren in der dritten Generation übernommen. Haben die Möbel aus dem Hause Mannsperger im Bottwartal seit jeher einen guten Ruf genossen, wurde es dennoch irgendwann Zeit, neue Märkte zu erschließen. Zunächst 2007 in Ludwigsburg, dann nur ein Jahr später in Stuttgart, haben die Schrankstudios eröffnet. Die beiden Stützpunkte haben ihre Wirkung nicht verfehlt. „Wir haben unseren Kundenstamm erweitern können“, sagt Bernd Mannsperger, der inzwischen täglich zwischen Heilbronn, Ludwigsburg und Stuttgart unterwegs ist, und der es noch immer als ein Highlight des Tages empfindet, abends nach Kleinbottwar zurückzukehren, um neue Kraft zu schöpfen. (dot) www.mannsperger.de

Doch ganz gleich, wie ausgefallen der Kundenwunsch auch ist, mit einer Innenarchitektin und einem Möbelgestalter im Team, 35


TERMINE Schillerrede 2014: Über die Versöhnung des Ästhetischen mit dem Politischen

OKTOBER Berg in Flammen Wein und Licht in harmonischem Einklang mit der Natur: Von Wengerthäusle zu Wengerthäusle können Weine der Bottwartaler Winzer und schwäbische Spezialitäten probiert werden. Termin: 31. Oktober Uhrzeit: ab 18 Uhr Ort: Harzberg, 71723 Großbottwar Infos: www.bottwartalerwinzer.de

NOVEMBER Öffentliche Stadtführung in Marbach Teilnehmer erhalten am selben Tag ermäßigten Eintritt in Schillers Geburtshaus Termine: 2. und 9. November Uhrzeit: 14.30 Uhr Kartenverkauf: Schillers Geburtshaus, Niklastorstr. 31, 71672 Marbach am Neckar Treffpunkt: Cottaplatz

Jedes Jahr lädt die Deutsche Schillergesellschaft eine Persönlichkeit nach Marbach ein, um die traditionelle Schillerrede zu halten. Diesjährige Rednerin ist Professorin Monika Grütters (MdB), Staatsministerin für Kultur und Medien. Termin: 3. November Uhrzeit: 20 Uhr Ort: Humboldt-Saal, Deutsches Literaturarchiv, Schillerhöhe 8 – 10, 71672 Marbach Internet: www.dla-marbach.de

Hoch über Oberstenfeld erhebt sich auf der Spitze eines schmalen Ausläufers der Löwensteiner Berge die um 1200 erbaute Burg Lichtenberg. Die Burg wurde nie zerstört und zeigt als eine der besterhaltenen Anlagen die Entwicklung einer Burg vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Termine: 2. November, 7. Dezember Uhrzeit: 14.30 Uhr Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 02-3 75, E-Mail: info@marbach-bottwartal.de Flugvorführungen der Burgfalknerei Hohenbeilstein Der ehemalige wildromantische Burggraben der Burg Hohenbeilstein beherbergt eine private Greifvogelwarte mit rund 100 Greifvögeln aus vier Kontinenten, darunter Adler, Geier, Eulen und Uhus. Termine: bis einschl. 23. November samstags und sonntags Uhrzeit: 15 Uhr (witterungsbedingte Änderungen vorbehalten) Ort: Burg Langhans 2, 71717 Beilstein Internet: www.falknerei-beilstein.de

Ein weinseliger Abend mit Weinprobe und Gaumenschmaus und vielen Informationen aus der Welt der Weine. Termine: 14. November, 12. Dezember, 16. Januar Uhrzeit: 19 Uhr Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar Anmeldung: 0 71 48 / 96 00 13, E-Mail: e.ott@bottwartalerwinzer.de Internet: www.bottwartalerwinzer.de Kellerführung in Beilstein

Kulinarische Weinprobe der regionalen Genüsse Der Slow-Food-ausgezeichnete Küchenmeister Thomas Mayer vom Burgrestaurant Hohenbeilstein zaubert mit vorwiegend heimischen Zutaten ein 5-Gänge-Menü. Die Bio-Weingüter Sankt Annagarten und Schlossgut Hohenbeilstein greifen tief in ihre Schatzkammern. Je ein Abend wird von der „jungen“ und von der „älteren“ Winzergeneration gestaltet. Termine: 7. und 8. November Uhrzeit: 19 Uhr Ort: Mayers Burgrestaurant Hohenbeilstein, Langhans 1, 71717 Beilstein Anmeldung: Tel. 0 70 62 / 6 50 77 Internet: www.mayers-burgrestaurant.de Marbacher Schillerwoche

Führung durch Burg Lichtenberg in Oberstenfeld

Die offene Weinprobe

10. November in Marbach am Neckar: Es ist Schiller-Geburtstag. Anlass, die alljährliche Festwoche zu Ehren des großen Sohnes zu feiern. „Der Wert des Originals“ heißt die neue Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne. Rund 30 Originalexponate zeigen auch Schillers Geburtshaus, selber ein Original-Schauplatz, der zur nächtlichen Lesung mit Weinprobe einlädt. Junge Dichter messen sich beim Poetry Slam, Ladenlesungen flankieren den verkaufsoffenen Schillersonntag, „Mörikes Dinge“ stehen über dem Tag der offenen Tür in den Literaturmuseen, Martin Walser liest aus seinen Tagebüchern und das Theater im Gewölbe aus Weimar reist mit den verschollenen Tagebüchern des Friedrich Schiller an. Termin: 8. bis 15. November Internet: www.schillerstadt-marbach.de Benninger Kirbe mit traditionellem Feuerwerk über dem Neckar Die Geschichte der Benninger Kirbe, die etwa vor über 125 Jahren eingeführt wurde, geht auf den Brauch des Kirbevergrabens zurück und wird heute noch von ungefähr 20-jährigen Männern aus Benningen – den „Kirbebuben“ – organisiert. Termin: 7. bis 10. November Ort: Kelter, 71726 Benningen am Neckar Internet: www.kirbe-benningen.de

Man steigt hinab in die Keller von Beilstein und erfährt bei einer Lembergerprobe mehr über deren Nutzung und Geschichte. Bitte festes Schuhwerk tragen und eine Taschenlampe mitbringen. Termin: 16. November Uhrzeit: 14 Uhr Treffpunkt: Rathaus, Hauptstraße 9, 71717 Beilstein Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 02-3 75 oder 0 70 62 / 85 40 Weinprobe im Schloss Im edlen Ambiente des Beilsteiner Schlosses Weine des Schlossguts Hohenbeilstein und kalt-warmes Buffet genießen. Winzer Hartmann Dippon plaudert im Erkerzimmer zu einem aktuellen Thema und stellt sich Fragen. Termin: 21. bis 23. November Ort: Schloss Beilstein, Schlossstr. 30, 71717 Beilstein Anmeldung: www.schlossgut-hohenbeilstein.de Glühwein und Spanferkel Thementag bei den Bottwartaler Winzern. Termin: 22. November Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar Internet: www.bottwartalerwinzer.de


Im Mondschein durch dunkle Gassen – eine szenische Führung durch die denkmalgeschützte Marbacher Altstadt Von einer Stadtführerin und Laternenträgern begleitet begegnen in Spielszenen berühmte Persönlichkeiten und einfache Bürger, die von Bräuchen und historischen Ereignissen erzählen. In einem Wirtshaus wird anschließend ein Schwabenmahl serviert. Termine: 22. November 2014, 17.30 Uhr und 21. Januar 2015, 18.30 Uhr Treffpunkt: Rathaus, Marktstraße 23, 71672 Marbach am/ Neckar Anmeldung: 0 71 44 / 1 02-3 75, info@marbach-bottwartal.de (Mindestteilnehmerzahl: 15 Pers.). Beilsteiner Andreasmarkt Die Langhansstadt lädt traditionell zum adventlichen Krämermarkt mit Schönem wie Weihnachtsschmuck, Korbwaren, Gewürzen oder Holzspielwaren, verkaufsoffenen Geschäften und Familienprogramm ein. Termin: 22. November Uhrzeit: 8 bis 18 Uhr Ort: Hauptstraße und Kelterplatz, 71717 Beilstein Internet: www.beilstein.de Herbstprobe auf Burg Schaubeck Das Weingut Graf Adelmann lädt zur Vorstellung des aktuellen Weinangebotes in die Tenne der Burg Schaubeck ein. Es gibt viel Neues zu entdecken, aber auch Gereiftes zu probieren. Der gesamte Betrieb steht mit Vergnügen Rede und Antwort, die Gourmet Compagnie aus Stuttgart verwöhnt mit köstlichen Schmankerln. Termin: 29. bis 30. November Ort: Weingut Graf Adelmann, Burg Schaubeck, 71711 Steinheim-Kleinbottwar Internet: www.graf-adelmann.com Lange Nacht im Weinkeller Nach erfolgreicher Premiere 2013 und begeisterten Rückmeldungen gibt es eine Neuauflage: Weine, Flanieren im Weinkeller, Fingerfood, Jazz. Termin: 29. November Uhrzeit: ab 18.30 Uhr Ort: Schlossgut Hohenbeilstein, Schlossstr. 40, 71717 Beilstein Internet: www.schlossgut-hohenbeilstein.de

Weinausschank auf dem Wunnenstein

Feuerzangenbowle

Die Bottwartaler JungWinzer bieten eine Vielfalt an Weinen aus dem Sortiment der Bottwartaler Winzer an. Termin: 30. November Uhrzeit: 12 bis 18 Uhr Ort: Wunnensteinparkplatz, 71723 Großbottwar Internet: www.bottwartalerwinzer.de

Das vorweihnachtliche Kultfilm-Event, natürlich mit dem namensgebenden Getränk. Termin: 20. Dezember Ort: Marktplatz, Steinheim Internet: www.stadt-steinheim.de Glühweintreff im Weingut

DEZEMBER

Das Weingut Waldbüsser begrüßt zwischen den Jahren. Termine: 28. und 31. Dezember Ort: Weingut Waldbüsser, Lerchenhof 1, 71711 Steinheim-Kleinbottwar Internet: www.weingut-waldbuesser.de

Marbacher Weihnachtsmarkt Termin: 4. bis 7. Dezember Ort: Altstadt, 71672 Marbach am Neckar Internet: www.schillerstadt-marbach.de

JANUAR

Glühweinzauber im Weingut

Wein und Kabarett

Das vorweihnachtliche Glühweinfest im Hof des WeinGut Schütz. Termin: 6. Dezember Ort: WeinGut Schütz, Hauptstr. 44, 71711 Steinheim-Höpfigheim Internet: www.wein-gut-schuetz.de

Rock & Rollinger unterhalten mit Kabarett eingerahmt in eine Weinprobe. Termine: 9. und 10. Januar Uhrzeit: 19.30 Uhr Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar Vorverkauf: www.bottwartalerwinzer.de

Christbaummarkt Prevorst Winterstadtführung in Großbottwar In den Löwensteiner Bergen hoch über dem Bottwartal gelegen lädt der legendäre Christbaummarkt ein, durch das Spalier der hier gewachsenen Christbäume zu bummeln, vorbei an Buden und Scheunen mit allerhand Weihnachtlichem. Termine: 7., 13., 14., 20. und 21. Dezember Uhrzeit: 10 bis 18 Uhr Internet: www.christbaummarktprevorst.de Winterliche Wanderung rund um Prevorst (7. Dezember, 14 Uhr, Treffpunkt: Kirche)

Der alte Stadtkern von Großbottwar hat viele sichtbare Spuren der Geschichte zu bieten. In dessen Gassen lassen sich zahlreiche malerische Winkel und historische Besonderheiten entdecken. Termin: 18. Januar Uhrzeit: 14.30 Uhr Treffpunkt: Restaurant Rose, Hauptstraße 1, 71723 Großbottwar Wein- und Feuerzauber in der Winterlandschaft

„Eh es verdüftet, schöpfet es schnell“ – Winterstadtführung mit wärmendem Ausklang in der Schillerstadt Schillers Ratschlag aus seinem „Punschlied“ wird am Ende der Führung befolgt, wenn sich alle den „Original-WeingärtnerMarbach-Glühwein“ vom Spätburgunder Kabinett zu den Dichterworten schmecken lassen. Termine: 7. Dezember 2014, 4. Januar, 1. Februar, 1. März 2015 Uhrzeit: 15.30 Uhr Treffpunkt: Schillers Geburtshaus, Niklastorstraße 31, 71672 Marbach am Neckar Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 75 67, E-Mail: info@schillersgeburtshaus.de

Wandernd durch die Marbacher Weinberge erfährt man, was der Weingärtner in der kalten Jahreszeit dafür tun muss, dass er im Herbst wieder prächtige Weine ins Fass bringen kann – mit Rotwein-Proben Termin: 25. Januar Uhrzeit: 13 Uhr Anmeldung: Telefon: 0 71 44 / 2 20 77, E-Mail: lohfink@t-online.de Wein-Lese-Tage Marbach & Bottwartal Termin: 31. Januar bis 1. Februar Uhrzeit: 13 bis 18 Uhr Ort: Stadthalle Schillerhöhe und Schiller-Nationalmuseum Internet: www.wein-lese-tage.de


MUSEEN Schillers Geburtshaus Marbach Niklastorstr. 31 Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr Internet: www.schillersgeburtshaus.de „Wo Friedlands Sterne strahlen“ – Nachts bei Schiller, Lesung und Weinprobe (8. November, 19.30 Uhr, Anmeldung: Telefon: 0 71 44 / 1 75 67) Schiller-Nationalmuseum und Literaturmuseum der Moderne Schillerhöhe 8 – 10 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr Internet: www.dla-marbach.de Öffentliche Führungen (sonntags, 11 Uhr), Wechselausstellungen: „Der Wert des Originals“ (3. November bis 12. April), „Anton Tschechows Reise nach Sachalin. Fotografien aus dem Staatlichen Literaturmuseum der Russischen Föderation“ (bis 11. Januar), Thementag „Mörikes Dinge“ u. a. mit Martin Walser (9. November, 11 bis 17 Uhr) Technisches Kulturdenkmal Ölmühle Jäger Marbach Obere Holdergasse 2 Öffnungszeiten: letzten Sonntag im Monat, 14 bis 17 Uhr Internet: www.schillerstadt-marbach.de

Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte Steinheim Friedrichstr. 8 Öffnungszeiten: nur nach telefonischer Anmeldung beim Heimatpfleger Hans Dietl, Tel. 0 71 44 / 20 70 58 oder 01 74 / 2 65 97 47 Internet: www.stadt-steinheim.de Museum im Adler Benningen Ludwigsburger Str. 9 Öffnungszeiten: Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr (außer in den Ferien) Wegen Renovierung bis Anfang November geschlossen! Internet: www.museum-im-adler.de Abends im Adler – Museumsführung mit Wein-Ausklang (18. Dezember, 20 Uhr, Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 9 06 22)

BESEN Weingut Forsthof Kleinbottwar 28. Oktober bis 2. November Weingut Waldbüsser Kleinbottwar 6. bis 9. November 13. bis 16. November Weingut Hotel Bruker Großbottwar 25. Oktober bis 9. November 29. November bis 14. Dezember 10. bis 25. Januar 2015 Weingut Edelbrennerei Gemmrich Schmidhausen

Heimatmuseum GroMusle in Gronau Rathausplatz 5 Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Internet: www.gromusle.de Sonderausstellung: „Heute Werbung – früher Reklame“ (bis 4. Januar)

Donnerstags und freitags ab 18 Uhr, samstags ab 16 Uhr Weingut Krohmer Weinstube „Zur Bütte“ Beilstein 2. bis 13. November 7. bis 18. Dezember

Heimatmuseum Affalterbach Kelterplatz Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Internet: www.affalterbach.de

Tobias-Mayer-Museum Marbach Torgasse 13 Öffnungszeiten: Sonntag von 14 bis 17 Uhr Internet: www.tobias-mayer-verein.de Urmensch-Museum Steinheim Kirchplatz 4 Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Sonntag, 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Freitag und Samstag 14 bis 16 Uhr Internet: www.foerderverein-urmenschmuseum.de Kinderführungen (8. November, 6. Dezember, 10.30 Uhr, Anmeldung: 0 71 44 / 26 31 13)

Die Tourismusgemeinschaft ist Ansprechpartner für alle Fragen zur Region. Infos gibt es im Internet unter www.marbachbottwartal.de.


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Manuel Jäger, 27 Weingärtner und Küchenmeister

Weingärtner Marbach eG 71672 Marbach am Neckar Telefon 0 71 44 / 64 19

Weingärtner Bad Cannstatt eG 70376 Stuttgart Telefon 0711 / 54 22 66

Käsbergkeller Mundelsheim 74395 Mundelsheim Telefon 0 71 43 / 81 55-0

www.wg-marbach.de

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