Kunstgewerbemuseum Palais Rohan 9 7823 5 1
Das im Erdgeschoss des RohanSchlosses, zwischen 1732 und 1742 erbaute ehemalige Residenz der Fürstbischöfe, eingerichtete Kunstgewerbemuseum umfasst zwei Abteilungen: die prächtigen Suiten der Kardinäle der Rohan-Dynastie und die Sammlungen Straßburger Kunstgewerbes mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Angewandten Kunst im Straßburg des 18. Jahrhunderts.
Kunstgewerbemuseum Palais Rohan
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Konsolen der Zwischenfenster im Versammlungssaal und Balustervase Porzellan, China, um 1750–1780
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Geschichte des Palais, der Familie Rohan und der Errichtung des Museums
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Das Palais Rohan, in dem nacheinander vier Kardinäle Rohan wohnten, das während der Revolution Rathaus, danach kaiserliches und königliches Palais war, ist ein außergewöhnliches Zeugnis für die fürstliche Lebensart des 18. Jahrhunderts. Der Wiederaufschwung, den die frühere Freie Stadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erfährt, beginnt nicht unmittelbar nach ihrer Angliederung an Frankreich 1681. Erst im Jahr 1727 ist der Bau eines Palais auf dem Gelände des ehemaligen bischöflichen Wohnsitzes geplant, den die Bischöfe nach der Reformation aufgegeben hatten. Es sollte die Stellung des Elsass, inzwischen französische Provinz, und einen der größten Adeligen seiner Zeit angemessen repräsentieren. ArmandGaston-Maximilien de Rohan-Soubise, seit 1704 Fürsterzbischof von Straßburg, als solcher Landgraf der Grafschaft Niederelsass und Fürst des Heiligen Römischen Reiches, seit 1712 Kardinal, seit 1713 Staatsgeistlicher, Kommandeur des Königlichen Ordens vom Heiligen Geist (Ordre royal du Saint-Esprit), der 1727 die königliche Befugnis erhält, von seinen Einwohnern Steuern für den Bau eines neuen bischöflichen Palais zu erheben, beauftragt Robert de Cotte, den Ersten Hofarchitekten, mit der Planung. Der Fürsterzbischof hat einen sowohl geistlichen als auch weltlichen Ansatz vor Augen, über den Fürsten von Rohan soll das Gebäude die Kirche, über den König das französische Königreich verherrlichen. Deshalb wird der Sitz vor allem dem König zur Verfügung gestellt, der so zum Ansehen des stolzen Hauses von Rohan beiträgt.
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Architektur
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Das Palais Rohan ist ein perfektes Beispiel für die große klassisch-französische Architektur, deren eloquentestes Werk das Schloss von Versailles darstellt, das Vorbild, auf das alle europäischen Herrscher bei ihren Bauten zurückgreifen. Es nimmt die Kodes dieser architektonischen Sprache auf, in der Adel und Größe dominieren: Inspirationen aus der Antike, eine Bevorzugung gerader Linien und symmetrischer Kompositionen. Der Architekt Robert de Cotte wird von Armand-Gaston de Rohan beauftragt, Pläne für das Gebäude anzufertigen. Die Bauzeit beträgt zehn Jahre, von 1732 bis 1742; in dieser Zeit sind die unterschiedlichen Gewerke, die auf der Baustelle tätig sind, von lokalen Verpflichtungen entbunden.
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Architektur
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1 Eingangsfassade
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2 Eingangsportal
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Architektur
Das Palais Rohan, ein außergewöhnliches Gebäude Als königliche Residenz hat das Palais Rohan die Funktion, den König und gekrönte Häupter bei ihrem Aufenthalt in Straßburg zu empfangen. Es wird in einer Region erbaut, die erst seit kurzer Zeit (seit 1681) zu Frankreich gehört und in der somit die katholische Religion wieder eingeführt wird. Die Aufgabe des Architekten ist es, die Armand-Gaston de Rohan übertragenen politischen, geistlichen und weltlichen Funktionen in Stein zu übertragen. Da das Palais auf dem Standort des ehemaligen Sitzes der Fürsterzbischöfe erbaut wird, verfügt es über ein weites Gelände. Überdies sorgen die freistehenden Seiten dafür, dass der Palais-Charakter stärker zum Ausdruck kommt. Das Gebäude unterscheidet sich vom vorherrschenden Stadtbild durch seine Vielfarbigkeit, die ihm seinen Pariser Stil verleiht. Die gelben Sandsteinblöcke erinnern an den Kalkstein aus Paris, der für edle Fassaden verwendet wird, während die Bedachung aus grauem Schiefer besteht. Diese Materialien unterscheiden sich vom rosafarbenen Sandstein und vom Tonziegel, die im Elsass bei Bauten gewöhnlich eingesetzt werden.
16 Der Bauplan entspricht den großen Pariser Wohnsitzen, die zwischen Hof und Garten angeordnet sind. Da sich das Palais im Herzen einer mittelalterlichen Stadt befindet, ist der Raum beschränkt und lässt keine Beete und Gärten zu. Robert de Cotte ersetzt sie durch eine Terrasse, die sich zu einer öffentlichen Durchfahrt entlang der Flussuferfassade hin öffnet. Ebenso muss er für das abfallende Gelände, das weit unterhalb der Münsterhöhe liegt, eine Lösung finden. Der Architekt umgeht diese Schwierigkeit auf brillante Weise, indem er den Höhenunterschied innerhalb des Hauptgebäudes ausgleicht: eine Fassade mit drei Stockwerken auf der Flussseite, auf der Hofseite sind es nur zwei! Noch vor seiner Fertigstellung dient der Palast als Vorbild für lokale Architekten, die die hier angewandten Vorgehensweisen oft als umfassende Zitate in ihre Pläne von Bauten oder Modernisierungen von Straßburger Wohnsitzen übernehmen.
Der Stallungsflügel in Soultzer rosa Sandstein und die Fassade, Illseite, aus gelbem Wasselonne-Sandstein 2012 (Foto Marc Walter)
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Architektur
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Franz I. Guérin Die Errichtung des Palais Rohan, Seitenfassade und Terrassenfassade um 1780, Kabinett für Stiche und Zeichnungen
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Die Gemächer des Palastes
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Die Kunst des Empfangs Vorzimmer des Königs
Der erste große Zugangsraum zu den Gemächern, der Synodensaal, besteht aus zwei gleichen Räumen, die durch eine Arkadenreihe getrennt sind. Auf der Höhe der Ehrenvorhalle diente er als Entrée für die großen und kleinen Gemächer und im östlichen Teil als Speisesaal. Die Anordnung der Wände wiederholt den kannelierten Arkaden- und Pilasterteil der Vorhalle, die wiederum das Motiv der Arkadenanordnung des ihr vorangehenden Ehrenhofs fortführt. Die Wiederholung dieses Motivs gewährleistet den flüssigen Übergang zwischen Außen- und Innenarchitektur. Der anorganische Charakter des Raums wird durch den Steinfußboden verstärkt. Das ikonografische Programm der zweiten Hälfte des Synodensaals erinnert an seine Bestimmung: Trophäen, die das Thema der Mahlzeit über die Jagd, den Fischfang, den Wein und die Musik evozieren, sind in die Arkadenseiten eingearbeitet, die die Zwillingssäle trennen; mit Fresken und Reliefs aus bronziertem Stuck verzierte Nischen über dem Wasserbecken aus rotem Rance-Marmor greifen das Thema Wasser auf; die axiale Freske stellt Ceres dar, die römische Erntegöttin. 12 Synodensaal
Der getäfelte und parkettierte Saal der Bischöfe, den aufgrund des Arkadenmotivs auf der Vertäfelung noch ein architektonischer Geist durchzieht, diente als Vorzimmer des Königs. Seinen Namen hatte er aufgrund der acht ganzfigurigen Porträts der Fürsterzbischöfe von Straßburg – des Kardinals Armand-Gaston de Rohan und seiner sieben Vorgänger – erhalten, die in die Vertäfelung eingelassen sind. Diese Gemälde wurden nach ihrer Zerstörung im Jahr 1793 durch Allegorien bürgerlicher Tugenden ersetzt, da der ehemalige bischöfliche Palast nach der Revolution als Rathaus genutzt wurde. Die Deckenmitte verschönert eine Rosette in der Form des Kreuzes des Ordens vom Heiligen Geist (Ordre du Saint-Esprit), ein Verweis auf den Kardinal in seiner Funktion als Militärgeistlicher Frankreichs und als Kommandeur ebendieses Ritterordens (seit 1713). Bis zu den Veräußerungen der Revolutionszeit umfasste das üppige Mobiliar des Raums Zwischenfensterkonsolen aus vergoldetem Holz mit Marmorauflagen, mit Savonneriewebereien bezogene Sitzbänke und Schemel, die „Stühle nach Art der Königin“, mit purpurnem Velours aus Utrecht überzogen, geflochtene Sessel und achtzehn Spieltische. 13 Saal der Bischöfe
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14 Schlafzimmer des Königs
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Die Gemächer des Palastes
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Königssuite
Zusammen mit dem darauffolgenden Versammlungssaal, zählt das königliche Schlafzimmer zu den Hauptwerken der französischen dekorativen Kunst des 18. Jahrhunderts, da durch die Perfektion der verzierten, grau und golden gestrichenen Eichenvertäfelungen und der Stuckdecke das am besten geformte Ensemble im Rokokostil geschaffen worden ist. Die Motive der Ornamente verweisen allegorisch mal auf den Schlummer, mal auf das Haus Rohan. Die Fülle der Verzierungen und somit der Vergoldung und der Gebrauch von Glas – ein zu jener Zeit sehr kostspieliges Material – tragen zum Luxus bei, den dieses Zimmer ausstrahlt, und machen es zum Höhepunkt der Innenausstattung der Gemächer. Der Alkoven ist theatralisch mit in Trennwände eingelassenen, an freie Säulen gekoppelten, durch die vergoldete Balustrade verbundenen Pfeilern umgeben. Die Rückwand des Alkovens ist mit drei der neun Wandteppiche der Geschichte des Heiligen Konstantin überzogen. 14 Schlafzimmer des Königs
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Die Gemächer des Palastes
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Biblische Szenen
In Morpheus‘ Armen
Die religiöse Ikonografie der Gemälde über der Tür und über dem Spiegel der königlichen Unterkunft überrascht, hätte man sie doch eher in den nebenan liegenden Räumlichkeiten des Kardinals erwartet. Das Schlafzimmer des Königs und der Versammlungssaal bilden nicht nur in dekorativer Hinsicht ein zusammenhängendes Ganzes, sondern auch durch die in die verzierten Vertäfelungen eingelassenen Gemälde. Der Pontifex maximus, dessen Porträt den Ehrenplatz über dem Kopfteil des Königsbettes einnimmt, verweist implizit auf diese Gemäldegruppe, besonders auf die über der Tür, Kopien der Stanzen des Raffael aus dem Vatikan. Die zweiundfünfzig Bibelszenen, die Leo X. zur Dekoration der Logen des Apostolischen Palastes in Auftrag gab, heben besonders die immerwährende, stützende Kraft Gottes hervor. Von diesen behält der Fürsterzbischof acht Stück ein, die er in Rom von Pierre-Ignace Parrocel (1702– 1775) kopieren lässt. Die vier Kopien des Zimmers erinnern den König daran, dass er seine Macht von Gott durch die Vermittlung der Kirche erhält, während die vier Kopien im Kabinett ihn zum Vertrauen auf Gott ermahnen.
Die Verzierungen des königlichen Schlafzimmers erschaffen ein Universum, in dem Größe und Reichtum durch die Sinnlichkeit des Rokokostils abgemildert sind. In ihm wogt alles, seien es die Stuckarbeiten der Türen und Leistenflächen, die ein Wechselspiel eingehen, die üppigen Einfassungen der Gemälde über der Tür, die Spiegeleinfassungen oder der Deckenstuck, der ausdrucksvolle Verzierungen mit Armbrüsten zeigt. In der Dekoration kommt einigen Ornamenten eine allegorische Bedeutung zu, die im Zusammenhang mit dem Schlaf steht. Eine Blumengirlande aus Mohn windet sich um die zwei großen Spiegel. Diese Pflanze mit narkotischer Wirkung, die ungewöhnlich naturalistisch dargestellt ist, taucht in den Verzierungen des Zimmers mehrmals auf. Flügel von Vögeln und Fledermäusen, die oben an den Türflügeln, den Bordüren der oberen Türzargen und unter den Arabesken des Stucks auftauchen, evozieren den Schlaf und die Nacht, wie auch die Sphinxe mit Fledermausflügeln, die den vier Tageszeiten gewidmet und in den Ecken der Decke angeordnet sind.
15 Königliches Schlafzimmer Pierre-Ignace Parrocel, nach Raffael, Die Taufe Christi
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16 Königliches Schlafzimmer Deckenstuck, Diana oder Die Abendstunde
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Die Gemächer des Palastes
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15 Pierre-Ignace Parrocel, nach Raffael, Die Taufe Christi
16 Königliches Schlafzimmer Deckenstuck, Diana oder Die Abendstunde
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17 Bibliothek
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Kunstgewerbeflügel
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28 Terrine in Form eines sich auf einer Anhöhe befindlichen Auerhahns
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Kunstgewerbeflügel
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29 Terrine mit Ständer in Kohlform
30 Pot-pourri-Behälter in Dromedarund Elefantenform
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Kunstgewerbeflügel
Uhrmacherei
Die ersten vollständig mechanischen Uhren tauchen in den Kirchen im 13. Jahrhundert auf. Straßburg installiert in seinem Münster nacheinander drei astronomische Kirchenuhren, die jeweils auf der Höhe der Zeit sind, und engagiert dafür die besten Spezialisten der Epoche. Von der ersten, der Uhr der Drei Könige (1352– 1354) ist nur noch der Hahn aus Holz und Metall erhalten. Als diese Uhr unbrauchbar wurde, ersetzte man sie 1571–1574 durch eine zweite, die bis 1838 im Münster blieb. Dieses sowohl hinsichtlich der astronomischen Komplexität seines Mechanismus und dessen Präzision als auch der Qualität seiner Malereien und Automaten außergewöhnliche Werk hat den Ruf seiner Gestalter und Erbauer, des Mathematikers Conrad Dasypodius, des Malers Tobias Stimmer und der beiden Uhrmacherbrüder Isaac und Josias Habrecht begründet. Der Korpus der Kirchenuhr, der von Jean-Baptiste Schwilgué (1776–1856) instandgehalten wird, der 1840 sein eigenes Räderwerk in sie einbaut, ist immer noch am Münster zu sehen, ebenso wie auch die Malereien von Stimmer sowie einige Originalfiguren. Eindrucksvolle Teile dieser Uhr sind im Saal der Uhrmacherei des Kunstgewerbemuseums ausgestellt.
84 Der in der Schweiz geborene Isaac Habrecht gründet in Straßburg eine berühmte Uhrmacherdynastie, deren Mitglieder die Kirchenuhr des Münsters bis Ende des 18. Jahrhunderts kontinuierlich unterhalten werden. Der Uhrensaal zeigt Werke von zweien seiner Nachfahren, seinem Enkel Isaac III. Habrecht und dessen Sohn Abraham III. Habrecht, beide spezialisiert auf kleinere Uhren. Ebenso wie die Familie Habrecht geht auch die monumentale Uhrmacherei Schritt für Schritt in Richtung kleine Uhrmacherei, damals noch einer privilegierten Klientel vorbehalten. Mehrere Exponate, die in diesem Saal ausgestellt sind, illustrieren wunderbar diese Umorientierung in der Produktion.
Der Uhrensaal
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Kunstgewerbeflügel
Vollmond
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Kikeriki
Dieses Mondzifferblatt stammt von der Der Hahn aus Holz und mehrfarbigen zweiten astronomischen Uhr in StraßSchmiedearbeiten ist der einzige Überrest burg, die von dem Mathematiker Conrad der Kirchenuhr der Drei Könige, der ersten Dasypodius im 16. Jahrhundert konzipiert astronomischen Uhr des Straßburger worden war. Sie besteht aus zwei großen Münsters (1352–1354), die ein Jahrhundert Scheiben, von denen die eine dem Vollnach ihrer Inbetriebnahme zu funktiomond und die andere dem Neumond entnieren aufhörte. Dieses anonyme Meisterspricht; sie verschwinden abwechselnd werk mittelalterlicher Mechanik ist der hinter dem sternenübersäten Himmelsälteste mechanische Automat des Abendgewölbe, um auf diese Weise die Mondlandes, der noch erhalten ist, und wurde viertel darzustellen. Die Nadel, die der damals in ganz Europa nachgebaut sowie Bewegung des Gestirns folgt, zeigt Mondfür die zweite Kirchenuhr des Straßburger alter und Mondphasen auf dem mit goldeMünsters wiederverwendet. Ihre Maße ner Malerei in zweimal neunundzwanzig sind stattlich: Sie ist 1,20 m hoch, 40 cm Tage aufgeteilten Zifferblatt an. Die acht breit und 1,10 m tief. Der Hahn der neuen kleinen Monde mit sieben Zentimetern Uhr wird auf der Spitze eines Türmchens Durchmesser dieses Zifferblatts nehmen platziert, in dem der Großteil der AntriebsBezug auf die Mondphasen. Sie entspregewichte für die meisten Zahnräder des chen den von der Erde aus wahrgenomMechanismus untergebracht ist. Wie bei menen Proportionen des von der Sonne seiner Vorgängerin, kräht er mittags um angestrahlten Mondes. Das Schild aus 12 Uhr dreimal und schlägt mit den Flübemalten Blechstücken ist wiederum mit geln, während die Apostel vor dem segnenWolken und einem Streumuster aus kleiden Christus vorbeiziehen. nen sechszackigen Sternen verziert. Der Mond aus Blech, der durch Gold hervor- 37 Hahn der ersten astronomischen gehoben ist, zeigt ein sehr fein gemaltes Kirchenuhr Gesicht mit unergründlichem Ausdruck. um 1350, Holz und mehrfarbige Schmiedearbeiten, 36 Mondzifferblatt der zweiten H. 121 cm; L. 40 cm; T. 111 cm astronomischen Kirchenuhr Mehrfarbige Blechstücke, Straßburger Münster, 16. Jahrhundert, H. 124 cm; L. 137 cm; T. 16 cm
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Kunstgewerbemuseum Palais Rohan
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Das im Erdgeschoss des RohanSchlosses, zwischen 1732 und 1742 erbaute ehemalige Residenz der Fürstbischöfe, eingerichtete Kunstgewerbemuseum umfasst zwei Abteilungen: die prächtigen Suiten der Kardinäle der Rohan-Dynastie und die Sammlungen Straßburger Kunstgewerbes mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Angewandten Kunst im Straßburg des 18. Jahrhunderts.
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