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Dolomiti senza confini als Interregprojekt

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Tag 1

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„Dolomiti senza confini – Dolomiten ohne Grenzen“ ist ein Klettersteig-Höhenweg der in neun Tagesetappen Provinz-, Staats- und Sprachgrenzen überwindet. Die Route verläuft zu einem großen Teil auf historischen Kriegssteigen entlang der Frontlinie des Ersten Weltkriegs und wurde hundert Jahre nach dessen Ende mit Hilfe eines EU-Projekts als Klettersteigfriedensweg eröffnet. Dieses INTERREG Projekt wurde aus der Idee geboren, dass die Dolomiten nicht eine Barriere, sondern ein Ort der Zusammenkunft und Freundschaft sein sollen. INTERREG ist ein Förderbudget der EU. Mit dieser Unterstützung wird Regionen mit ähnlichen Rahmenbedingungen, die durch eine Staatslinie getrennt sind, die Möglichkeit gegeben, verbindende Projekte zu realisieren. Das Projekt Dolomiti senza confini wurde mit großem Idealismus von vielen freiwilligen Helfer*innen und den drei offiziellen Partnern Provincia Belluno, Tourismusverein Sexten und Alpenverein Austria ins Leben gerufen. Im Zuge einer Sanierung wurden mehr als hunderttausend Euro in die Instandhaltung von bereits bestehenden Klettersteigen investiert. Einige der in die Jahre gekommenen Steige konnten so den modernen Sicherheitsstandarten angepasst werden. Dies machte es möglich zwölf Klettersteige zu einer Rundtour zu verbinden. Eine Tour im Zeichen der Freundschaft und Toleranz. Schließlich wurde Anfang Juni 2018 das Dolomiti senza confini und damit der wohl längste Via Ferrata Trail der Welt mit einem Fest eingeweiht. Dieser führt in neun anspruchsvollen Tagesetappen, meist hochalpin über Klettersteige, von Schutzhütte zu Schutzhütte. Nur am Kreuzbergpass muss einmal die Straße überquert werden, ansonsten bewegt man sich immer in der atemberaubenden Gebirgslandschaft der Sextner Dolomiten und des Karnischen Kamms. Die kulturelle Vielfalt erlebt man in den verschiedenen Schutzhütten und Bergdörfern der Provinzen Belluno, Südtirol und Osttirol, die durch das Dolomiti senza confini enger aneinander gerückt sind. Wenn Bergsteiger*innen aus verschiedenen Ländern und Kulturen nebeneinander, in Freundschaft den historischen Klettersteigen des Dolomiti senza confini folgen, erkennt man, dass die Grenzen in den Dolomiten nur noch in den Karten existieren. Die ideengebende und treibende Kraft bei diesem langwierigen Projekt war Bepi Monti, Wirt der Carduccihütte. Wohl niemand könnte besser über das Dolomiti senza confini Auskunft geben als er.

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