6 minute read
Informationen
WICHTIGE HINWEISE UND ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Dolomiti senza confini ist ein Klettersteig Höhenweg mit neun Tagesetappen, zwölf Klettersteigen und 17 Schutzhütten. Außerdem kann eine weitere dreitägige Variante in der Cadinigruppe an die klassische Klettersteigrunde angehängt werden. Da der Höhenweg Dolomiten ohne Grenzen eine Rundtour ist, kann von verschiedenen Startpunkten in den Höhenweg eingestiegen werden. Natürlich kann die gesamte Tour auch in mehreren, zeitlich getrennten Abschnitten gemacht werden.
ALPINISTISCHE ANFORDERUNGEN
Große Teile des Dolomiten ohne Grenzen sind technisch und konditionell anspruchsvolle Steige im Hochgebirge und alpinem Terrain. Neben den versicherten Abschnitten sind große Strecken in exponiertem Gehgelände zu bewältigen. Restschnee in Rinnen und auf Bändern sind nach schneereichen Wintern in einigen Teilabschnitten der Normalfall. Besonders bei Nebel oder schlechter Sicht ist für die Orientierung eine ausgeprägte alpine Erfahrung nötig. Die einzelnen Tagesetappen sind teilweise sehr lang und technisch schwierig. Zwischen den Klettersteigen müssen oft konditionell anspruchsvolle Wanderungen bewältiget werden. Hier ist eine sehr gute Grundkondition nötig. Die Zeitangaben sind eher knapp bemessen, da die gesamte Klettersteigrunde in neun Tagen nur für schnelle Klettersteiggeher*innen und Wanderer*innen möglich ist. Eine gute körperliche Vorbereitung, solide alpine Grunderfahrung, absolute Trittsicherheit, Klettersteigerfahrung, eine adäquate Ausrüstung sowie eine stabile Wetterlage sind Grundvoraussetzungen für die Begehung der Tagesetappen und der gesamten Klettersteigrunde. Das gesamte Dolomiti senza confini ist keine Tour für Einsteiger*innen im Klettersteiggehen. Noch nicht so erfahrenen Klettersteiggehern*innen wird empfohlen, das Dolomiten ohne Grenzen auf mehrere Jahre aufzuteilen und mit einer Kombination der einfacheren Tagesetappen zu beginnen. Eine Beschreibung hierzu ist bei „Varianten“ auf Seite 28 zu finden.
Hinweis: Klettersteige unterliegen keiner regelmäßigen offiziellen Sicherheitsprüfung. Durch Erosion und Gewitter können Verankerungen und Seile lose werden und leicht zur gefährlichen Falle werden. Notwendige Vorsicht ist geboten!
BEVOR ES LOSGEHT
BESTE ZEIT Anfang Juli bis Ende September. Die Verhältnisse sind sehr von der Schneelage abhängig (Restschnee vom Winter, Neuschnee nach Kälteeinbruch). Holen Sie vor dem Start aktuelle Infos bei den Schutzhütten oder einer Alpinschule ein.
NÄCHTIGUNGEN Die Nächtigungen erfolgen auf Schutzhütten. Diese müssen unbedingt im Vorfeld reserviert werden. Auf den Hütten gibt es traditionelle tiroler und italienische Küche. Veganer*innen und Allergiker*innen sollten dies bei der Reservierung bekannt geben. Auf vielen der Schutzhütten herrscht im Sommer regelmäßig Wasserknappheit. Deswegen gibt es auf den meisten Hütten keine Duschmöglichkeit.
BARGELD In den meisten Schutzhütten kann nur in bar bezahlt werden. Meistens gibt es kein Wifi und keine Internetverbindung. APPS Die App „Alpenverein Aktiv“ bietet auf dem Dolomiti senza confini eine gute Orientierungshilfe. Siehe auch „Orientierung“ auf Seite 20. BERGEVERSICHERUNG ABSCHLIESSEN Wer noch keine Bergeversicherung hat sollte sich bei einem Alpenverein als Mitglied einschreiben. Die meisten alpinen Vereine bieten zu einem fairen Preis eine gute Versicherung. Außerdem hat man auf den Alpenvereinshütten bei der Übernachtung preisliche Vorteile. WEBSEITE www.dolomitisenzaconfini.eu LEKTÜRE IM VORFELD Neben den Lektüretipps zu Geschichte auf Seite 14 finden Sie in folgenden Büchern Hintergrundinformationen zum Gebiet: • Claus Gatterer Schöne Welt, Böse Leute verschiedene Auflagen • Karl Felix Wolff Dolomitensagen verschiedene Auflagen • Alfonso Bosellini Geologie der Dolomiten Athesia
FILME ZUM GEBIET Neben den Filmtipps zu Geschichte auf Seite 14 wurden viele Filme im Gebiet des Dolomiti senza confini gedreht (oder zumindest ein großer Teil davon). Hier finden Sie eine kleine Auswahl: • Die Bergpolizei (Serie) – Terence Hill, seit 2011 (ita), deutsch: im BR seit 2017 • Wild Weekend – Bear Grylls (Serie) – mehrere Folgen • Das blaue Licht (Spielfilm) – Riefenstahl, 1932 • Cliffhanger (Spielfilm) – Lenni Harlin; Silvester Stallone, 1993 • Honig im Kopf (Spielfilm) – Till Schweiger, 2014 • Die große Zinne (Dokumentation) - Reinhold Messner, 2019
ALPINSCHULEN Wer das Dolomiti senza confini gerne in einer geführten Gruppe oder individuell mit einem*r Bergführer*in unternehmen möchte, findet in folgenden lokalen Alpinschulen einen guten Partner: • Alpinschule Drei Zinnen – www.alpinschule-dreizinnen.com • Guide Alpine Tre Cime – www.guidetrecimedilavaredo.com • Guide Cortina – www.guidecortina.com • Globo Alpin – www.globoalpin.com • Alpinschule Pustertal – www.alpinschule.com • Guide Alpine Edelweiss - http://guidealpineedelweiss.it • Bergschule Alpin Aktiv Hochpustertal - www.bergschule-aah.at/
ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL Die meisten Startpunkte des Dolomiten ohne Grenzen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Bei der Beschreibung der einzelnen Routen findet man ab Seite 30 Infos, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Startpunkten gelangen kann. Die Fahrpläne können auf folgenden Seiten gefunden werden: • Südtirol Hochpustertal – Sexten – Kreuzbergpass Zug nach Innichen: https://www.trenitalia.com/ www.sii.bz.it Bus nach Sexten und auf den Kreuzbergpass: https://www.holzer.eu/de/nahverkehr/liniendienste-holzer.aspx Bus von Toblach zur Auronzohütte: https://www.sad.it/
Osttirol Lesachtal – Kartitsch - Obertilliach Zug bis Sillian: https://www.oebb.at/ Bus von Sillian ins Lesachtal: https://www.lesachtal.com/de/service/anreise-busplaene.html
Belluno Comelico Superiore – Padola – Passo Monte Croce Zug bis Calalzo: https://www.trenitalia.com/ Bus nach Padola: https://dolomitibus.it/it/l/orario-dolomiti/index Bus von Padola zum Kreuzbergpass: https://www.saf.ud.it/cms/data/pages/000195.aspx
Belluno Auronzohütte Zug bis Calalzo: https://www.trenitalia.com/ Bus von Calalzo nach Auronzo: https://dolomitibus.it/it/l/orario-dolomiti/index Bus von Auronzo zur Auronzohütte: https://dolomitibus.it/it/l/orario-dolomiti/index Bus von Toblach zur Auronzohütte: https://www.sad.it/
WICHTIGE INFORMATIONEN
ORIENTIERUNG Große Teile des Dolomiti senza confini verlaufen durch hochalpines und wenig begangenes Gelände, wo die Orientierung nicht immer einfach ist. Gerade bei schlechter Sicht und Nebel ist eine ausgeprägte alpine Erfahrung notwendig. In diesem Buch geben die Luftaufnahmen einen guten Überblick. Neben diesem Buch und der Karte sollte immer ein Höhenmesser mitgeführt werden, um die Höhe mit den Routenbeschreibungen und der Karte vergleichen zu können. Außerdem ist ein Kompass (auch Sportuhr oder App) zur Bestimmung der Richtung hilfreich. Alpenverein Aktiv: Diese App des Österreichischen Alpenvereins ist eine gute Orientierungshilfe, da die einzelnen Touren des Dolomiti senza confini (Dolomiten ohne Grenzen) dort gespeichert sind. Die App arbeitet mit Karte und GPS. Die einzelnen Touren können offline gespeichert werden, sodass die Karte mit Standort auch dann funktioniert, wenn das Handy keinen Empfang hat. Es gilt jedoch zu beachten, dass das GPS in der Nähe von Felswänden und in Tälern Genauigkeit einbüßt. Die Routen, die in der App gespeichert sind, decken sich meist mit diesem Guidebook. Allerdings ist Dolomiten ohne Grenzen in der App mit Start in der Lunellihütte beschrieben (In diesem Buch Tag 5). Und bei Tag 1 wir die Besteigung des Kniebergs weggelassen. Die Variante in die Cadinigruppe fehlt ganz.
BERGRETTUNG - 112
Viele Teile von Dolomiti senza confini liegen in einsamen und abgelegenen Gebieten. Wenn eine Hubschrauberrettung nicht möglich ist, können viele Stunden vergehen, bis die Bergrettung am Unfallort eintrifft. Die Notrufnummer ist 112. Diese funktioniert immer bei Netzempfang, auch wenn dieser wechselt (nicht von ihrem Anbieter ist). In einem Funkloch, was in abgelegenen Gegenden häufig vorkommen kann, geht gar nichts und man muss für einen Notruf den nächsten Punkt mit Empfang erreichen.
WETTERBERICHT
Vor jeder Tagestour sollte der Wetterbericht konsultiert werden. In den Dolomiten sind im Sommer Wärmegewitter recht häufig. Diese stellen auf einem Klettersteig eine große Ge- fahr dar. Kälteeinbrüche mit Schneefällen oder Glatteis sind auch im Hochsommer möglich. Ändern Sie gegebenenfalls die Route oder ver- zichten Sie ganz darauf. Folgende Wetterberich- te bieten bei der Planung eine gute Hilfe.
Südtirol: www.provinz.bz.it/wetter/suedtirol.asp Südtirol Bergwetter Niederschlagsvorhersage
Osttirol: www.wetter.orf.at/tirol/ Zamg - Bergwetter
Belluno: www.ilmeteo.it/meteo/belluno
Arpav Dolomiti Meteo
Empfohlene Wetterapp: Weather Pro
AUSRÜSTUNGSLISTE TECHNISCHE AUSRÜSTUNG
Klettergurt Klettersteigset Helm Bergschuhe: Je nach Verhältnissen können stabile Bergschuhe oder auch leichte Zustiegs- schuhe sinnvoll sein. Wenn noch oder viel Schnee liegt, sind Grödel, Leichtsteigeisen oder Pickel hilfreich. 35 Liter Rucksack Rucksackhülle (Bei Verwendung eines wasser- dichten Rucksacks ist diese nicht nötig) Tourenbeschreibung (dieses Buch) Karte Höhenmesser App: Alpenverein Aktiv.
BEKLEIDUNG
Regenjacke winddichte dünne Jacke Wanderhose Funktionsunterwäsche Funktionssocken Klettersteighandschuhe je nach Verhältnissen warme Handschuhe warme Mütze Sonnenschutz ev. leichte Wechselbekleidung für die Hütten Hausschuhe werden in den Hütten zur Verfü- gung gestellt. Gerade bei der Bekleidung sind die Vorlieben sehr individuell. Wer viel unterwegs ist, weiß wie er/sie sich auf Bergtouren gerne kleidet. Des- wegen sollte dieser Absatz mehr als Anhalts- punkt dienen.
ALLGEMEINES
Toilettenartikel Handtuch (möglichst klein und leicht) Hüttenschlafsack (eventuell aus Seide – mög- lichst klein und leicht.) Trinkflasche (mindestens 1 Liter, für die langen Touren mehr) kleiner Biwaksack kleines Erste Hilfe Set, Tape; Blasenpflaster, Ohropax; Persönliche Medikamente Zwischenverpflegung (kann auf Hütten nachge- füllt werden) Sonnenbrille Stirnlampe Identitätskarte / Reisepass AV Ausweis Fotoapparat, Speicherkarte, Ladegerät Handy (Ladegerät) Powerbank (zum Laden vom Handy) Bargeld.
Wichtig: Bei einer so langen und anspruchsvol- len Tour wie Dolomiti senza confini ist es wich- tig, dass Nötiges in den Rucksack kommt und Unnötiges zuhause gelassen wird. Jedes Kilo zählt!