#5 - Riot 1394 & 2nd Wandblatt Magazine release

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JULI

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RIOT 1394 #2 WANDBLATT

Graffiti

Monatszeitung & Online Magazin


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INHALT - Impressum

IM INTERVIEW Ein Wandblatt aus Wien ���������������������������������������������������������������������������������������4 Riot 1394 ������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 14

DONAUKANAL ��������������������������������������������������������������������������� 8 STADLAU ��������������������������������������������������������������������������������������� 11 YPPENPLATZ ����������������������������������������������������������������������������� 12 ARNE-CARLSON-PARK ������������������������������������������������� 13 ESTERHAZY-PARK ������������������������������������������������������������� 13 HÜTTELDORF ��������������������������������������������������������������������������� 13 NORDBRÜCKE ������������������������������������������������������������������������� 18

HERAUSGEBER

Worum geht's Es handelt sich hierbei um ein Zeitungsblatt, das aktuelle Ausschnitte aus der Wiener Graffiti-Szene sammelt und dokumentiert. Dokumentiert werden legale sowie illegale Werke, wobei keineswegs dazu aufgefordert werden soll, Straftaten jeglicher Form zu begehen. Die Inhalte sind gesammeltes Material von der Straße und sollen einen künstlerischen Zugang zum Thema Graffiti ermöglichen. Daher sind sie aus künstlerischer Sicht zu betrachten. Der Herausgeber ist nicht der Künstler und hat mit den Werken nichts zu tun. Für eingesendete Bilder wird keine Haftung übernommen.

Alpar Daniel 1210 Wien dirmiregal@gmail.com

Meine Bilder haben hier nichts verloren Wenn Kunstwerke von dir in Zukunft nicht mehr in der Zeitschrift erscheinen sollen, sende bitte eine Nachricht mit deinem Künstlernamen an die folgende Adresse: dirmiregal@gmail.com, oder du gibst über facebook bescheid.


#2 Wandblatt Magazin Release am 09.Juli IM RABBITEYEMOVEMENT - Ausstellung geht bis 06. August

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WANDBLATT - INTERVIEW

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ie zweite Ausgabe des Wandblattes steht schon in den Startlöchern. Der offizielle Release des Magazins findet am 09. Juli im Rabbiteyemovement Artspace unter dem Decknamen "Boutique Terrible" statt. Hinter dem Blatt stehen die Jungs von der Irga Irga Crew - Fresh Max, Mafia/Tabak und Knarf, die viel Herzblut und jede Menge Aufwand in die zweite Ausgabe gesteckt haben, um sich von ihrer besten Seite zeigen zu können. Dazu kommen auch noch Freunde und Bekannte aus dem In- und Ausland, die in dieser Ausgabe vertreten sein werden. Man darf auf eine Koproduktion von mehr als zehn Künstlern gespannt sein, die verdammt viele Bilder auf engen Raum ausstellen werden. Den Flair kann man sich wie in einem Pariser Trödelladen vorstellen.

Wie ist das zweite Wandblatt entstanden? Die Selektion der Bilder in der neuen Ausgabe ist ein Mix aus den Bildern von Leuten und Freunden, mit denen wir schon länger malen oder die wir auch schon länger "featuren" wollten. Der Hintergedanke bei dieser Ausgabe war, dass wir ein kleines Grüppchen aufbauen, mit dem man immer wieder etwas machen kann und mit dem der künstlerische und zwischenmenschliche Austausch generell gut funktioniert. Dabei wollen wir das Ganze in eine Richtung forcieren, wo sich die Leute nicht zufällig irgendwie begegnen, sondern wo schon im Vorfeld eine Basis der Bekanntschaft vorhanden ist.

WANDBLATT #2 EIN PORTFOLIO MIT FREUNDEN


DIE ERSTAUSGABE, MITTLERWEILE EIN SAMMLERSTÜCK

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So sieht die Erstausgabe aus. Aus Handarbeit gemacht.

Schön tapeziert.

Geschichten aus dem Kopf! Sonst wär es ja langweilig.

Worum geht's? Im Wesentlichen geht's darum, dass wir einen guten Mix aus den Arbeiten von anderen Artists und unseren eigenen Arbeiten hinbekommen, damit es ein stimmiges Ding wird. Dabei geht's gar nicht um klassisches Graffiti mit Zügen und so weiter, sondern vielmehr um die

Leute, die wir an Bord geholt haben. Zudem übernehmen wir auch einige Parts im Heft. Da wir das Internet wenig bis gar nicht nutzen, werden unsere Sachen in dem Heft publiziert. Je nachdem, wie viele Arbeiten wir haben, wird dann eine neue Ausgabe vorbereitet. Wir verfolgen da keinen bestimmten Plan. Intern gibt es einen

roten Faden, den wir aber nicht wirklich nach außen transportieren möchten. Ein besonderes Highlight sind bei der neuen Ausgabe die unterschiedlichen Cover. Wir haben alle Cover mit Acrylfarben und Dosen bemalt und anschließend bedruckt. Die Auflage beträgt 200 Stück, dabei ist jedes Cover ein Unikat. Außerdem gibt es zum

Heftl auch ein kleines Goodie, wie man sie aus den frühen Yps oder Mickeymausheften kennt. Klingt nach sehr viel Arbeit... Ist es auch! Wir haben uns darauf eingelassen, weil wir sehen wollten, wo uns das Ganze hinführen wird. Das Projekt

ist Non-Profit, für uns schaut dabei wenig bis gar nichts heraus. Es nimmt aber Monate in Anspruch, wo außer diesem Projekt fast nichts mehr geht, weil es so zeitintensiv ist. Zum Glück funktionieren solche Sachen in einer Gruppe immer besser als alleine. Als EinMann-Projekt wäre so ein Ding undenkbar.


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IRGA IRGA CREW { FRESH MAX // KNARF // MAFFIA/TABAK }

WANDBLATT - INTERVIEW

Wann habt ihr euch kennengelernt? Seit ca. 2 Jahren. Seitdem hat sich eigentlich alles von selbst ergeben. Jeder von uns war ziemlich gut am Start und vom Zwischenmenschlichen hat auch alles geklappt. Vom Style her sind wir alle unterschiedlich, unsere Malerei hat nicht viel gemeinsam, wir haben uns eher auf einer anderen Ebene getroffen. Das macht das Ganze sehr frei und offen. Jeder von uns verfolgt seinen eigenen Plan, wenn es um Graffiti geht. Nat체rlich haben unsere Styles sich teilweise ver채ndert, seit wir Graffiti machen. Das Umfeld und die Leute beeinflussen sich nunmal gegenseitig, was uns, glaub ich, eigentlich ganz gut tut.


...Wien ist einfach weit hinten...

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Wie ist euer Standpunkt zu: Graffiti in Wien? In Wien herrscht ein etwas eigenartiges Verhältnis zu Graffiti. In anderen Städten gibt es halt ganz andere Möglichkeiten. Sachen wie die Vernetzung funktionieren auf eine ganz andere Art und Weise. In Melbourne gibt es sehr viele junge Leute, die von ihrer Kunst leben können. Das klappt dort ganz gut, weil es Galerien und Events gibt, die den Künstlern eine Plattform und Möglichkeiten bieten, ihre eigenen Richtungen zu gehen. In Wien trifft man kaum jemanden bis gar niemanden, der was Ähnliches behaupten könnte. In jeder Stadt funktioniert das ganz anders. In Bezug auf diese Sachen hinkt Wien noch sehr weit hinterher. Dabei kann man nicht sagen, dass Wien auf diesem Gebiet eine eigene Dynamik hätte. Wien ist einfach weit hinten. Es fehlt die Schnittstelle, die es einem ermöglicht die Sachen, die aus eigener Motivation oder auf der Straße entstehen, irgendwo auszuhängen und zu zeigen. Da steht eigentlich kaum eine Galerien dahinter. Wobei man den REM Artspace schon erwähnen sollte, denn sie geben sich extrem viel Mühe, Künstler oder Streetartists zu unterstützen. Aber ansonsten muss man sich in Wien alles selber erarbeiten und mit dem Wandblatt versuchen wir das auch.


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URANIA // SCHWEDENPLATZ // FLEX


FLEX // ROßauerlände // SPITELAU // HEILIGENSTADT

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DONAUKANAL

FRANZENSBRÜCKE // SCHWEDENPLATZ //


STADLAU

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YPPENPLATZ //


ARNE-CARLSON-park // ESTERHAZY PARK // HÜTTELDORF

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RIOT 1394 - INTERVIEW

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uch wenn man ihn noch so sehr irgendwo zuordnen möchte, es gelingt einem nicht wirklich. Der junge Vorarlberger ist Grafiker, Illustrator, Künstler, Motivations-coach und vieles mehr. "So viel auf einmal?", fragt man sich. Er macht einfach das, wozu er Lust hat. Schon sehr lange beschäftigt er sich mit dem Zeichnen und Sprühen. Hauptsächlich malt Riots Freestyles und ist im Bildaufbau sehr detailverliebt. Dabei sind Totenköpfe, bizarre geometrische Formen, die menschliche Körper eng umschlingen oder ergänzen kaum wegzudenken und mittlerweile auch sein Markenzeichen. Lässt man die Bilder kurz auf sich wirken, entsteht eine irre psychodelische Astralreise, auf die man sich auf jeden Fall begeben sollte.

Was treibt dich nach Wien? Mein Bruder, meine alten Freunde von früher, mit denen ich in der Schule war, alle sind nach Wien gezogen. Deswegen zieht es mich jedes Jahr mal wieder hierher. Natürlich bin ich auch wegen Graffiti gekommen. Im Vorhinein hab ich schon in Berlin geplant gehabt, dass ich mit den Wiener Leuten wie Case, den ich von früher kenne, oder den ZFA Leuten gerne etwas malen möchte. Zwischen Vorarlberg und Berlin In Berlin läuft's super. Eigentlich komm ich aus Vorarlberg. Vorarlberg ist ein ziemlich kleines Kaff, wo man schön verwöhnt ist. Es geht einem gut, man hat seine Kleinstadt, Berge, Flüsse, Seen und so weiter. Aber aus Graffiti-Sicht gesehen ist es ziemlich tot. Aus diesem Grund hab ich mich entschlossen, nach Berlin zu ziehen. Berlin hat mir immer schon besser gefallen als Wien. Die Stadt ist viel offener und freier. Alle Leute, die kreative Sachen machen, ziehen nach Berlin. Als ich dann dort war, habe ich niemanden gekannt, denn alle meine Freunde sind ja nach Wien gezogen. Nach einem Jahr schaffte ich es doch, Leute, mit denen ich mich gut austauschen konnte, kennenzulernen. Seitdem läuft die Geschichte. Wenn es anfängt, nach etwas auszusehen Es gab da einen Typen damals in Vorarlberg, der wirklich gute Sachen gemacht hat. Bei ihm war Graffiti nicht nur Schmiererei, sondern es hat nach etwas ausgesehen. Durch ihn wurde ich motiviert und ich übte viel mit der Dose bei uns zu Hause in der Garage. Mit der Zeit dachte ich mir, schön langsam wird das Ganze was. So gründete ich mit einigen Freunden unsere erste Crew. Wir zogen los und tagten alles zu, was nicht niet- und nagelfest war. Das Problem war, dass in so einem kleinen Dorf sehr wenige Leute malen und es schnell vorkommen kann, dass die Bullen vor der Haustür stehen. Deswegen haben wir dann für kurze Zeit aufgehört. Ehrlich gesagt war ich damals ganz froh, dass ich aus so einem kleinen Dorf komme, weil ich noch unbeeinflusst war von den Städten und den Graffiti. Früher hat man schon gesehen, wenn man nach Berlin oder z.B. München gefahren ist, wie sich die Graffiti-Styles unterscheiden. Heute fließen sie immer mehr zusammen. Ich bin echt dankbar dafür, dass ich durch diese Prozesse nicht gebrandmarkt wurde, denn so konnte ich mich mehr auf meinen eigenen Style konzentrieren.

VORARLBERG IST AUS GEWISSER HINSICHT GESEHEN, TOT


WENN DIE BULLEN VOR DER HAUSTÜRE STEHEN, HÖRT MAN EBEN AUF

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Berliner Szene Es gibt die alteingesessenen Oldschool-Writer, die schon lange da sind. Die verteidigen ihren Oldschool-Style ziemlich hart. Dann gibt's auch welche, mit denen man sich nicht anlegen will, die man auch nicht illegal übermalt, weil man da sonst sehr schnell Probleme bekommt. Weiters kommen sehr viele Touristen hierher, denn Berlin ist die Graffiti-Hauptstadt, in der man sich verewigen möchte. Es tauchen hier und da einige exotischere Bilder auf, von denen man weiß, dass sie von keinem Berliner sind. Viele Leute mögen es nicht, wenn ihre Bilder von Touristen übermalt werden. Obwohl manche dieser Bilder mir besser gefallen, weil sie eine Abwechslung in das Stadtbild bringen. In Berlin geht's halt ab, alles ist voll mit Graffiti und ändert sich von Tag zu Tag ständig. In Vorarlberg ist das zum Beispiel anders, da malt man seine Bilder in der Hall und die stehen dann für einen Sommer lang. Berlin ist da abwechslungsreicher. Die Bilder wechseln sich zwar schneller ab, aber dadurch bekommt man mehr Motivation, ein neues Bild zu malen. Manchmal kommt es auch vor, dass illegale Maler auf legalen Wänden malen. Die regen sich natürlich übelst auf, wenn man über ihre Bilder drüber malt. Anfänglich waren solche Sachen eher nervig. Aber sobald man sich einen Namen gemacht hat, malt man nebeneinander an einer Wand und man wird akzeptiert und respektiert sich gegenseitig. Leute, die nichts mit Graffiti am Hut haben, öffnen sich dem Thema schön langsam. Ich unterhalte mich gerne mit den Leuten und erzähl ihnen Geschichten, rechtfertige meine Malerei oder führe nur mal kurz Smalltalk. Sehr aufgeschlossen sind dabei ältere Leute, Pensionisten und Kinder. Seit Kurzem habe ich auch immer mehr Kontakt mit einem Pensionistenpärchen, das anstatt in den Park zu gehen, Graffiti auf der Straße fotografiert. Wenn wir uns dann ab und zu sehen, bekomme ich immer einen kleinen Kuchen mitgeliefert. Manchmal tut es echt gut, mit Leuten zu reden, die Abstand von Graffiti haben. Man bekommt mehr konstruktive Meinungen geliefert, sei es in Form von Lob oder Kritik. Dein Style In meinen Anfängen malte ich immer Totenköpfe, Monster und schöne Frauen. Mit 15 oder 16 Jahren war ich in Südfrankreich, wo ich Graffiti entdeckte. In der Kleinstadttrafik gab es ein paar GraffitiMagazine mit richtig guten Sachen. Hier sah ich zum ersten Mal auch die 3D-Graffiti, die eher unlesbar für mich waren. Der Fokus war dabei nicht auf den einzelnen Buchstaben, sondern auf das Gesamtbild gerichtet. Da dachte ich mir, dass es richtig schön aussehen könnte, wenn man das Ganze mit Charakteren ergänzt und die Buchstaben dabei einfach und flach lässt, sodass sie noch erkennbar bleiben.


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SMAR - INTERVIEW

Durch viel Übung ist dann mein Style entstanden, den man heute kennt. Es war mir dabei auch wichtig, dass der zeichnerische Aspekt im Gesamtbild erhalten bleibt. Die Wand ist für mich wie ein großes, leeres Blatt Papier auf dem ich meine Geschichten erzähle. Für mich ist es langweilig, auf die Straße zu gehen und groß meinen Namen auf die Mauer zu malen, um zu sagen, dass ich da war. Ich versuche schon den Effekt zu erreichen, dass ich da war, aber das erkennt man schon am Gesicht, Hand oder an der Bildkomposition. Wenn die Geschichte steht, braucht man den Namen nicht im Vordergrund. Natürlich hat man den Ego-Push auch nötig. Ich bin glücklich, dass mein Style so ist, wie er ist, ich kann malen was ich will und jeder erkennt den Stil. Nur Freestylegeschichten Grundsätzlich mach ich wenig Skizzen von dem, was ich gerade an der Wand zeichnen möchte. Das fällt mir während dem Malen ein und das macht mir Spaß und es freut mich, weil so der Entstehungsprozess doch sehr frei und unerwartet im Gesamtbild wirkt. Schon beim Vorzeichnen ziehe ich die Buchstaben oder das Motiv nur grob vor, um zu sehen, wo was sitzt. Früher war das natürlich nicht so, da wusste ich noch nicht, welche Farben ich wann und wo verwenden könnte. Es war ein langer Weg bis hierher und mittlerweile funktioniert der Bildaufbau ganz gut. Außer Berlin kommt nichts in Frage Früher war ich schonmal in Berlin auf Urlaub und mir hat es auch schon damals die Schädeldecke weggesprengt. Alles war bunt und voll bemalt, alles war lebendig und voller Inspiration. Ich wusste, da muss ich hin. Als ich mich dann entschlossen habe, dorthin zu ziehen ging alles ziemlich schnell. Die ersten Leute, die ich kennenlernte, waren lustigerweise italienische Punks, die ein Atelier hatten. Da ich nicht wirklich menschenscheu und eher kontaktfreudig bin, verstanden wir uns auf Anhieb sehr gut und für die nächste Zeit machte ich bei diversen Streetart- und Graffitiprojekten mit. Dadurch lernte ich viele Streetart-Künstler kennen, mit denen ich auch viel gemalt habe. Später wurde dann auch durch ein paar glückliche Umstände und zur richtigen Zeit am richtigen Ort unsere Crew, die OSK, mit ein paar zusätzlichen Berliner Jungs, wieder neu gegründet. Wer ist die OSK? Wir nennen uns die Only Stoned Kids. Die Crew wurde damals in Österreich von zwei Freunden und mir gegründet. Früher war die OSK nur eine lustige Idee unter Freunden, mittlerweile haben wir schon viel zu viel Bedeutung hineininterpretiert, die Basis ist aber immer noch dieselbe Schnapsidee von früher. Kurz zusammengefaßt, ein paar Kids die gerne, schöne und aufwendige Bilder miteinander malen.

OSK = ONLY STONED KIDS


DA BIN ICH MEHR DER EACH ONE TEACH ONE TYP

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Punk & Anarchie Mein Graffitihintergrund kommt nicht vom Hip-Hop, ich komme eher aus der Richtung des Punks. Meine Grundeinstellung ist, dass man machen kann, was man will, solange man den anderen keinen Schaden zufügt und den Respekt einhaltet den jeder verdient. Für mich gibt es im Graffiti keine Regeln. Das Hierarchiedenken, das manche Graffitileute pflegen, ist echt übertrieben und führt zu Problemen. Von dem her distanziere ich mich davon, denn jeder hat die Freiheit, das zu tun, wozu er Lust hat. Wie sieht dein Alltag aus? Seit ich 14 bin, gibt es für mich nur die Malerei. Die meiste Zeit male ich nur und wenn ich mal den Stift nicht in der Hand habe, bin ich auf Graffitiworkshops oder mache einen Flyer oder designe T-Shirts. Früher habe ich mir als Plan B ein, zwei Kompetenzen im Bereich Computer und Grafik angeeignet, falls ich mal nicht mehr malen wollen würde. Ich dachte mir, in irgendeiner Nische wird sich schon was finden lassen. Aber bis jetzt bin ich zufrieden und außer dem Malen kann ich mir zur Zeit nichts vorstellen. Mittlerweile haben mir schon echt lustige Leute Bilder abgekauft, unter anderem der deutsche Rapper Sido. SIDO hat ein Riot 1394 Das Bild war in einem kleinen Café in Berlin aufgehängt. Erst später hab ich erfahren, dass er ab und zu in diesem Café abhängt. Anscheinend dürfte ihm das Bild gefallen haben, weil er nachgefragt hat, von wem das Bild gemalt worden sei. Ich traf ihn dann ein paar Tage später und er kaufte mir das Bild tatsächlich ab. Versuchst du die Welt mit deiner Malerei zu verbessern? Auf jeden Fall. Immer wieder bekomme ich Nachrichten von Leuten, denen gefällt, was ich male. Wenn manchmal Motivationsdowns bei den Leuten hochkommen, versuch ich sie wieder aufzubauen und sie zum Malen zu motivieren. Oder wenn die Skizze an der Wand nicht hinhaut. Da bin ich der “each one teach one”-Typ. Wen möchtest du Grüßen? ARTS, SKEN, PERSO, DHOS, DANK, DERK, GRIME, KOSMASK, RISE, ESZE, FANTOM, DEJOE, HOCUS, ORBIT, MORENA, ARI, OZZY, LEONA, LOCA.


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Nordbr端cke //


#1 Jahr Boaf // Die junge Generation

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1 JAHR BOAF! s, Hat Spass gemacht Jung bis zum n채chsten mal!


Im handel Erhältlich

SOMOGYI Burggasse 62, 1070 Wien Öffnungszeiten MO - FR: 09:00 - 18:00 SA: 09:00 - 17:00 TELEFON: +43 664 125 13 67 EMAIL: roman@somogyi.at

RABBITEYEMOVEMENT Art Space Gumpendorferstraße 91, 1060 Wien Öffnungszeiten DI - FR: 12:00 - 19:00 SA: 12:00 - 17:00 EMAIL: office@rabbiteyemovement.at

SprayChilled Große Schiffgasse 5, 1020 Wien

Kirchengasse 40/1, 1070 Wien

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten

Di-Sa 10:00 - 19:00

Mo-Fr 12:00 - 18:30

TELEFON: 0660 4843366

SA 12:00 - 18:00 TELEFON: +43 1 2931686

http://www.flickr.com/photos/egal-erie

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Falls ihr eure Sachen veröffentlichen wollt, schickt sie an hello@graffitinewspaper.com, per flickrmail oder facebook.


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