OKTOBER Graffiti
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CASE IONART
Monatszeitung & Online Magazin
Raumgf端hl
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INHALT - Impressum
HERAUSGEBER
Worum geht's Es handelt sich hierbei um ein Zeitungsblatt, das aktuelle Ausschnitte aus der Wiener Graffiti-Szene sammelt und dokumentiert. Dokumentiert werden legale sowie illegale Werke, wobei keineswegs dazu aufgefordert werden soll, Straftaten jeglicher Form zu begehen. Die Inhalte sind gesammeltes Material von der Straße und sollen einen künstlerischen Zugang zum Thema Graffiti ermöglichen. Daher sind sie aus künstlerischer Sicht zu betrachten. Der Herausgeber ist nicht der Künstler und hat mit den Werken nichts zu tun. Für eingesendete Bilder wird keine Haftung übernommen.
Alpar Daniel 1210 Wien dirmiregal@gmail.com
Meine Bilder haben hier nichts verloren Wenn Kunstwerke von dir in Zukunft nicht mehr in der Zeitschrift erscheinen sollen, sende bitte eine Nachricht mit deinem Künstlernamen an die folgende Adresse: dirmiregal@gmail.com, oder du gibst über facebook bescheid.
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IONART PROJEKT - RAUMGFÜHL in scheibbs
RAUMG'FÜHL
PAINTING, GRAFFITI & CONTEMPORARY ART iOnArt Freiluftgalerie Scheibbs
Im Mittelpunkt des Projekts „Raum’gfühl“, steht eine ästhetische Intervention, die das Spannungsfeld zwischen historischer Architektur und gesellschaftlichem Wandel auf eindrückliche Weise visualisieren soll. Den Anfang mit der ersten Scheibbser Graffiti Wand, machte der zur Zeit in Wien lebende und studierende Künstler Vunik (SER). Neben seinem Studium an der Angewandten hatte er schon Aufträge für Kunden wie Bubbledays/Red Bull – Wake of Steel und Strandbar Hermann (Urania-Wien).
Konzept der Wand in Scheibbs vom serbischen Künstler VUNIK.
Ein weiteres Bild wurde durch den Künstler Manuel Murel (FRA/AUT) gestaltet. Er setzte ein Foto von Fam. Antscherl als Wandbild um. Die ansonsten monotonen Wände wurden im Rahmen des Projektes, durch bunte Formen, Darstellungen von Musikinstrumenten und Vögel, ästhetisch aufgeladen. Begleitend zu der künstlerischen Gestaltung der Mauer, hatten Jugendliche die Möglichkeit, sich im Rahmen eines zweiteiligen Workshops näher mit Architektur, Street Art, Kunst im öffentlichen Raum bzw. Graffiti auseinanderzusetzen. Im ersten Teil lag der Fokus auf der technischen Umsetzung der gestalterischen Ideen. Die Intervention war als Happening inszeniert: Ein kleines Straßenfest mit Musik und StreetArt. Im zweiten Teil stand das Erkunden der eigenen Stadt im Mittelpunkt. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Verein Proberaum Scheibbs und dem Spraydosenhersteller Molotow unterstützt. Die Architektur historischer Stadtkerne steht erfahrungsgemäß im Spannungsfeld zwischen Innovation und Tradition. Grundsätzlich gilt es, dass ursprüngliche Stadtbild als Ausdruck der eigenen kommunalen Identität zu bewahren. Auf der anderen Seite sind gesellschaftliche Strukturen im ständigen Wandel, was sich schließlich auch in der Architektur niederschlägt. „iOnArt“ versteht sich als Plattform für Künstler und als Agentur, die wie der Name verrät, „ein Auge auf Kunst richten“. „HAVE AN EYE ON ART“ lautet der Slogan des Wiener Start-Ups.
Teilstück der Mauer mit dem Künstler VUNIK beim Ausarbeiten der Details.
Infos zum Projekt auf
http://www.ionart.wordpress.com
iOnArt Schönbrunnerstraße 149/12 A-1050 Wien +43 (0) 194 63 006 contact@ionart.at http://www.ionart.at MANUEL MURELs Beitrag ist "Der Strassensänger" aus 1927.
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SPEAKER - INTERVIEW
Donaukanal
Calle Libre - Streetart festival
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SPEAKER - INTERVIEW
FLEX - CALLE LIBRE
SPITTELAU - CALLE LIBRE
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HEILIGENSTADT // ARNE CARLSON PARK // YPPENPLATZ
YPPENPLATZ // NORDBRÜCKE
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DONAUKANAL
LINZ - HALL OF FAME // NORDBRÜCKE
NORDBRÜCKE - LEVIN JAM
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CASE
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M
ittlerweile sind mehrere hundert Styles von ihm auf der Wand gelandet. Von Motivationsverlust ist aber noch lange
nicht die Rede. Im Gegenteil, je mehr er malt desto, größer ist die Motivation. Eigentlich ist es längst höchste Zeit, mit einem der bekanntesten österreichischen Stylemaler über Graffiti zu plaudern. Wir haben ihn gebeten, zu einigen Fragen mal seinen Senf dazuzugeben.
Stell dich bitte kurz vor Ich schreibe Case, lebe in Wien und bin Mitglied bei Inksulin, HSP, ULFs, 104 und sprühe seit insgesamt 10 Jahren Graffiti. Was hat dich inspiriert zu malen? Aufgewachsen bin ich in einer kleinen Stadt in Oberösterreich, den ersten Einfluss von Graffiti erhielt ich durch Hip-Hop. Die Stadt Passau war in der Nähe und hatte damals schon eine blühende Graffiti- und Hip-Hop-Kultur, von der ich auch stark geprägt wurde. Ausschlaggebend war aber eine Reise nach München. Während der Zugfahrt dorthin war ich schwer beeindruckt von den vielen Graffitis, die an der Line standen. Von da an war mir klar, dass ich auch Graffitis sprühen möchte. Lange Zeit hatte ich keinen Zugang zu Dosen. Als aber die Zeit verstrich, eröffnete doch noch ein Hip-HopStore in Passau, wo man Montanas kaufen konnte. Damit hat es dann angefangen. Von der Straße bis hin zu Schulen, Brückenpfeilern und Stromkästen, ich habe alles voll geschmiert. Ein klassischer Werdegang eben. Was magst du an Graffiti? Erstens bringt‘s Farbe ins Leben und es ist ein ganz eigener Lifestyle. Man lernt viele Leute kennen und wird durch diesen Lifestyle miteinander verbunden. Es bietet einem Möglichkeiten herumzukommen, zu reisen und seinen eigenen Horizont zu erweitern. Im Endeffekt bin ich einfach ein Riesenfan von allem, was mit Graffiti zu tun hat, egal, ob es sich um ein schön gezogenes Tag, ThrowUp,
INTERVIEW
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Spittelauer Wand, gestaltet von SKIRL, SATE & CASE
Panel oder Hall Piece handelt. Wenn etwas gut gemacht ist, zieht es mich irgendwie in seinen Bann und dann könnte ich es mir wahrscheinlich stundenlang anschauen und mir Gedanken zu Buchstabenaufbau, Flow oder Technik machen. Außerdem mag ich an Graffiti auch das Gemeinschaftliche, sprich, am Samstag Nachmittag mit Freunden und ein paar Bier gemütlich eine Wand zu malen. Oder die nächtlichen Ausflüge früher, von denen man nie wusste wie sie enden würden. Ich mag die vielen Möglichkeiten, die einem das Werkzeug Spraydose gibt, in welche Richtung sich Graffiti im Laufe der Jahre entwickelt hat und und ich bin gespannt, wohin sich das Ganze noch entwickeln wird. Warum malst du ausschließlich Styles? Ich male auch Characters, aber es gibt mir nicht soviel Genugtuung wie ein gut ausgeführter Style. Beim Style kann man extrem viel mit den Buchstaben variieren, es bietet einem unendlich viele Möglichkeiten. Bei den Characters gefallen mir die fotorealistischen Sachen. Wenn ich mir mal vornehmen würde, Characters zu malen, dann würde es sicher in diese Richtung gehen. Da es mir aber an Zeit und Erfahrung auf dem fotorealistischen Gebiet mangelt, lass ich es lieber bleiben. Hin und wieder bin ich aber nicht abgeneigt, neben den Bildern einen Comic-Character zu setzen. Die gehen relativ einfach von der Hand. Grundsätzlich konzentrier ich mich aber schon sehr auf die Wandelbarkeit der Buchstaben. Wie würdest du deinen Style beschreiben?
Hall of Fame bei der U-Bahnstation Gumpendorferstraße.
Semiwildstyle würde ich sagen. In meinen Bildern versuch ich eine Balance zwischen Style, Technik, Effekten und Gesamtbild zu erreichen. Es soll nicht überladen wirken oder in die High-End Technik Richtung gehen. Vielmehr geht es mir um ein schönes Gesamtbild, das entstehen soll, indem der Style die Hauptrolle spielt. Dabei kann man noch so viele Pfeile und Effekte einbauen, wenn der Style nicht in Ordnung ist, wird das ganze Gesamtbild in die Hose gehen. Man muss einfach die Quintessenz aus dem Ganzen herauslesen können. Wer sind deine Vorbilder?
Hall of Fame Donaukanal - Case, Cawaii, Stax.
Als ich anfing, war Graffiti im Internet noch nicht so groß, es hat vereinzelt Seiten gegeben, wie zum Beispiel Artcrimes, aber definitiv nicht in der Masse, wie es heutzutage der Fall ist. Das heißt, meine Informations- und Inspirationsquellen waren etwas limitierter als bei der Generation, die jetzt mit Graffiti anfängt. Bei mir
Case
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waren es hauptsächlich Magazine wie „Backjumps“, „Stylefile“, „Zgb kaos“, „On the run books“ oder „Brain Damage“. Zu dieser Zeit war Graffiti aus Deutschland ziemlich weit vorne und das ist wohl auch das, was mich am meisten beeinflusst hat. Leute wie Atom, Kent, Can2 oder auch Dare und Bates. Klassisches Stylewriting eben! Vor kurzem warst du in Dakar, wie sind die Leute dort mit Graffiti umgegangen? Dakar war eine Riesenmöglichkeit. Die Leute waren alle sehr aufgeschlossen und zugänglich dem Thema gegenüber. Anders als bei uns haben die sich regelrecht darüber gefreut, dass wir die Wände anmalen. Im Nachhinein sind sie auf uns zugekommen und haben darum gebeten, dass wir die anderen Häuser auch noch anmalen. Die Sprüherszene dort ist anders als bei uns. Die Leute malen dort aus unterschiedlichen Gründen, aber die Motivation ist bei jedem dieselbe. Sie wollen mit Graffiti Nachrichten oder Botschaften transportieren, die einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden sollen. Deshalb freuen sich auch die Leute, wenn etwas auf die Wand gemalt wird, denn es gibt immer was Neues zu lesen. Wir haben mit Baumarktdosen gemalt, weil es nichts anderes gegeben hat. Von den Farben her hatten wir schwarz, gelb, rot, blau und so weiter. Eigentlich eine sehr limitierte Auswahl. Für größere Flächen benutzten wir Dispersion. Aus dem, was uns zur Verfügung stand, mussten wir dort das Beste rausholen. Mir hat‘s auf jedenfall sehr gefallen. Woran arbeitest du zur Zeit? In letzter Zeit habe ich viele Auftragsarbeiten gemacht, außerdem hatte ich im August und September die Möglichkeit, bei einer gößeren Kinoproduktion mitzwirken. Hierfür habe ich unter anderem die Szenenbilder gemalt. Im Oktober startet jetzt ein Projekt für Sat1 bei dem ich auch wieder einige Szenenbilder gestalten kann. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich mit Graffiti mal bei einem Film landen würde, aber dass sind dann so Sachen, die man nicht plant, sondern die einfach passieren. Privat stehen noch zwei bis drei größere Wandproduktionen an, auf die ich mich schon sehr freue, unter anderem die HSP 10 Jahre Jubiläumswand und ein Exchange mit Zores von der Onetwo Crew. Danach hoffe ich auf einen milden Winter, der uns erlaubt einige Wände zu malen. Was ist mit Inksulin und HSP? Inksulin war halt meine erste Crew, sie ist entstanden als ich noch in Oberösterreich wohnte und war ein Zusammenschluss aus der HOC Crew aus Passau und der Art Crew aus Regensburg. Dadurch, dass die beiden Städte nicht all zu weit auseinander liegen
Trasherzug mit Case.
Hall of Fame Hütteldorf mit Karus, Leon, Case.
INTERVIEW
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und wir damals viel miteinander malten, war es ein logischer Schritt, das unter einem Crewnamen laufen zu lassen. Die HauptStadtProleten, kurz HSP, ist meine Crew, seit ich in Wien lebe, King Nogoe hat mich damals dazugeholt und mich generell in die Wiener Szene eingeführt. An dieser Stelle mal ein fettes Danke! Dieses Jahr feiern wir mit HSP unser zehnjähriges Bestehen, mit Inksulin dann nächstes Jahr. Man merkt also, dass wir uns schon länger mit Graffiti beschäftigen und wir alle viel Herzblut hineinstecken. Was hat sich deiner Meinung nach in Wien in den letzten Jahren im Bereich Graffiti & Streetart verändert? Generell muss ich sagen, dass die Stadt Wien sich in den letzten Jahren gegenüber Graffiti extrem geöffnet hat. Das sieht man alleine an den vielen legalen Flächen, die zur Verfügung gestellt wurden. Im Gegenzug hat die Stadt mit dem Donaukanal auch eine riesige Freiluftgalerie erhalten, die ich für einzigartig halte und wo ich bis dato eigentlich nichts Vergleichbares aus einer anderen Stadt kenne. Die Situation bei U-Bahnen und Schnellbahnen hat sich etwas verändert. Ich denke, es ist nicht mehr ganz so das Honiglecken wie es zum Beispiel in den Jahren 2006 bis 2010 war, das mag aber zum größten Teil an den vielen Touristen liegen, die jahrelang die Spots durchgenudelt haben. Außerdem ist es etwas schade, dass die breite Masse, gerade in Wien, in letzter Zeit so extrem auf Streetart reinkippt und Graffiti größtenteils immer noch als Schmiererei bzw. Vandalismus wahrnimmt. Aber nimmt man Graffiti und hängt es mit einem Rahmen in eine Galerie, wird schon Streetart daraus. Ich finde, wenn sich Leute dafür interessieren bzw. vorgeben sich dafür zu interessieren sollten sie sich auch ein bisschen mehr damit auseinandersetzen und nicht den Ursprung des Ganzen außer Acht lassen. Deine Lieblingsmehlspeise? Äpfebeicki = Äpfel im Schlafrock mit Vanilleeis oder Schlagobers am besten homemade von Mama oder Oma. Ein paar abschließende Worte Grüße gehen raus an meine Crews HSP, INKSULIN, ULFs und 104. Außerdem an OLTA, ADAC, ONETWO, WTC, SPRAYCITY, ZFA, WY’S, SKIRL, PUBER, SCHWARZFAHRER, SHUE, NYCHOS, LEON, CAWAII, BANDE, REMI, KAISY, TIWS, STORM, RAIT, RIOT, TWIK, SMUTS,DCC und natürlich an die EGAL Zeitung. Habt Spaß bei dem was ihr macht und nicht meine Bilder übermalen!
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Öffnungszeiten
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