Funkempfänger-Kompendium (Leseprobe)

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I.1 Zur Einleitung etwas Historie

I

Funktionsweise von Funkempfängern

I.1

Zur Einleitung etwas Historie

Um 1888 gelang es dem Physiker Heinrich Hertz, die Maxwellschen Wellengesetze experimentell zu bestätigen und elektromagnetische Wellen nachzuweisen. Seine Sendeeinrichtung bestand damals aus einem Funkenoszillator als Hochfrequenzgenerator, der einen resonanten Dipol aus Metallplatten speiste. Die vom Dipol abgestrahlte Energie konnte Hertz als Funken an einer kleinen Funkenstrecke erkennen, die mit einem in einiger Entfernung angebrachten kreisförmigen Empfangsresonator verbunden war. Diese einfachste Empfangseinrichtung ließ sich jedoch noch nicht kommerziell nutzen.

I.1.1

Resonanzempfänger, Fritter, Kohärer und quadratischer Detektor(-Empfänger)

Erst als es dem Franzosen Branly gelang, mittels eines Kohärers, auch Fritter genannt, die empfangene Hochfrequenz zu detektieren, war der Weg zur wirtschaftlichen Anwendung geebnet. Der Kohärer bestand aus einer Röhre mit zwei Elektroden, gefüllt mit feinen Eisenfeilspänen. Deren Übergangswiderstand verringerte sich bei Eintreffen eines hochfrequenten Pulses, wodurch im Hörer ein Knacken zu empfangen war. Anschließend waren die Eisenspäne jedoch niederohmig geordnet und unempfindlich für eine erneute Anregung. Daher mussten sie durch leichte Schüttelbewegung ständig aktiv und hochohmig gehalten werden. Das mechanische Schütteln übernahm ein Wagner`scher Hammer, Klopfer genannt. Eine Empfangseinrichtung, bestehend aus Dipolantenne, Kohärer als Detektor, Wagner`schem Hammer mit Gleichspannungsquelle und Telefonhörer bildete die Grundlage, auf der Marconi in den 90er-Jahren des vorletzten Jahrhunderts der Funktechnik zum weltweiten Erfolg verhalf. Die Bestandteile dieser Empfangseinrichtung mussten den steigenden Anforderungen an verbesserter Reichweite und sicherer Übertragung angepasst werden. Zur Steigerung der Reichweite wurde der einfache Resonator oder Dipol durch die Marconi-Antenne ersetzt. Diese bestand aus einem hohen, isoliert aufgebauten Vertikalstrahler oder ausgedehnten

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zusammengeführtes Gesamtmanuskript (gelayoutet) - ergänzende Einbindungen (3. Auflage)41(mit pdf24 2400dpi) (1) (1).pdf 17

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