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Die perfekte Bewerbung
5 Tipps für ein gelungenes Anschreiben
Eine gute Bewerbung zu schreiben ist aufwendig und kostet Zeit. Damit sich die Mühe lohnt, gilt es ein paar einfache Regeln zu beachten.
1.Über die Ausbildung informiert sein
Du hast dich für eine bestimmte Ausbildung entschieden und solltest demnach wissen, was die genauen Inhalte und Besonderheiten sind. Lass den einen oder anderen Punkt ins Anschreiben einfließen, damit der Personaler merkt, dass du dich gründlich informiert hast. Gleichzeitig kannst du so direkt an Beispielen belegen, warum du dich für diese Ausbildung interessierst.
2.Jedes Anschreiben individuell verfassen
Nach dem ersten fertigen Anschreiben ist die Versuchung groß, für alle weiteren einfach nur den Namen des Unternehmens auszutauschen. Wer dieser Versuchung nachgibt, hat schlechte Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Warum sollte ein Personalchef sich um dich kümmern, wenn du dich nicht mal mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast? Schau dir also den Internetauftritt an, recherchiere das Angebot und die Philosophie des Unternehmens und schreib individuell auf, was dich positiv beeindruckt.
3.Überzeugen statt Floskeln verwenden
Wenn du deine Bewerbung mit „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als…“ oder ähnlich anfängst, hast du formal zwar nichts falsch gemacht, doch mit solchen Floskeln aktivierst du beim Personaler leicht den „Schnelllese“-Modus. Deine Bewerbungsabsicht gehört in die Betreff-Zeile, der Text selbst sollte so beginnen, wie man sich einem Fremden vorstellt: Erzähle kurz, wer du bist und wo du aktuell stehst. Dann sagst du, was dich am Unternehmen so begeistert, dass du dort arbeiten möchtest. Jetzt ist es Zeit, deinem Gegenüber klarzumachen, was du alles kannst und warum gerade du so gut zum Unternehmen und zur Ausbildung passt.
4.Eigenschaften mit Beispielen belegen
Jedes Unternehmen wünscht sich zuverlässige, flexible und teamfähige Mitarbeiter. Behaupten kann das von sich jeder, doch ein Personaler ist kein Hellseher, der weiß, warum du diese Eigenschaften mitbringst. Deshalb musst du sie mit ganz konkreten Dingen belegen. Du bist zum Beispiel zuverlässig, weil du in deiner Freizeit als Babysitter jobbst. Ein Teamplayer bist du, wenn du am liebsten gemeinsam mit deiner Fußballmannschaft etwas auf die Beine stellst.
Laura Müller Goethestraße 10 | 10243 Berlin | laura.mueller@t-online.de | Tel.: 0123/1234567
Foto Studio Objektiv Klaus Mayer Dürener Str. 123 50931 Köln Berlin, 15. Juni 2021
Unser Telefonat vom 10. Juni 2021
Sehr geehrter Herr Mayer, die Vorbereitung meines Abiturs, mit dem ich voraussichtlich im Mai dieses Jahres die Schule abschließen werde. Hiermit bewerbe ich mich für den Ausbildungsbeginn am 1.August 2021. und habe dabei einen Blick für Motive entwickelt. In einem Jugend-Fotokurs habe ich gelernt, worauf man bei der Arbeit mit künstlichem Licht besonders achten muss. Auch die techniinzwischen auch mit gängigen Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop sicher umgehen. Kontaktsicherheit im Umgang mit Kunden unter Beweis stellen. Durch einen längeren Ausich seit fünf Jahren im Verein Basketball spiele, bin ich zudem Teamarbeit gewohnt. Wie ich Ihrer Webseite entnommen habe, liegt Ihr Schwerpunkt im Bereich der Porträtfotoindividuell in Szene zu setzen. Gerne würde ich mich mit großem Engagement in Ihr Team einbringen, um von Grund auf zu lernen, was schon so lange mein Hobby ist. Auf die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freue ich mich. Mit freundlichen Grüßen Laura Müller
Laura Müller
Anlagen
In Lauras Anschreiben siehst du, wie man einen Personaler von sich überzeugen kann!
5.Rechtschreibung beherrschen
Dein Bewerbungsschreiben ist der erste Eindruck, den ein Personalchef von dir bekommt. Rechtschreibfehler überzeugen ihn sicher nicht davon, dass du ein sorgfältiger Mensch bist. Lass dein Anschreiben also von mindestens zwei Personen gegenlesen, bis auch der letzte Fehler beseitigt ist.
So überzeugst
du jeden Personaler
Der Lebenslauf (auch: „curriculum vitae“ oder kurz „cv“) ist das Herzstück jeder Bewerbung. Er sollte logisch aufgebaut, übersichtlich und lückenlos sein. Wir zeigen dir, was du dabei beachten solltest.
Struktur gewinnt Muss ich meine Eltern angeben?
Die Eltern im Lebenslauf aufzuführen ist heute kein „Muss“ mehr. Unser Tipp: Erwähne sie, wenn deine Mutter oder dein Vater einen Beruf haben, der dem, für den du dich gerade bewirbst, ein bisschen ähnlich ist. In unserem Beispiel siehst du, wie man den Faktor Eltern für sich einsetzen kann: Laura bewirbt sich als Fotografin, ihr Vater ist Chemieingenieur. Da sich auch Fotografen mit Chemie auskennen müssen, weist Laura im Lebenslauf auf ihren Vater hin.
Du musst davon ausgehen, dass ein Personaler sich schnell einen Überblick über deine Qualifikationen machen möchte. Je leichter du es ihm machst, desto besser: Gib deinem Lebenslauf Struktur, indem du ihn in einzelne Bereiche wie „Schulbildung“ oder „Praktische Erfahrungen“ unterteilst. Kennzeichne diese Kapitel durch eine Überschrift und führe darunter die relevanten Stationen wie Schulabschluss oder Praktika auf. Auch deinen Abschluss solltest du angeben, damit der Personaler schnell weiß, ob du die nötigen Zugangsvoraussetzungen mitbringst. Wenn du noch nicht fertig bist, kannst du schreiben „Voraussichtlicher Abschluss: Abitur 2021“. Wenn deine Note schon feststeht und gut ist, schreib sie am besten dazu!
Werde konkret
Die Zeitangaben müssen präzise sein. Gib an, wann genau (Monat und Jahr) du was gemacht hast und ordne deine Angaben jeweils chronologisch. Noch wichtiger ist jedoch, was du gemacht hast: Damit sich der Personaler ein Bild von deinen Fähigkeiten machen kann, sollte bei der Angabe von Nebenjobs oder Praktika eine Beschreibung deiner Tätigkeiten nicht fehlen. Je genauer dein Text, desto mehr weiß der Leser des Lebenslaufs über dich und desto besser kann er beurteilen, ob du zur ausgeschriebenen Stelle passt. Auch wenn du deine PC-Kenntnisse beschreibst, ist es vorteilhaft, konkrete Programme zu benennen, mit denen du bereits gearbeitet hast.
Was mache ich mit meinem Foto?
Dein Bewerbungsfoto kannst du entweder oben rechts im Lebenslauf platzieren oder es auf einem separaten Deckblatt unterbringen. Beide Varianten sind gleichermaßen erlaubt und üblich – also reine Geschmackssache. Das gilt jedoch nicht für die Art des Fotos: Hier sind professionelle Qualität und seriöses Auftreten gefragt, Selfies und Urlaubsschnappschüsse gehen gar nicht! Nichts vergessen?
Jeder Lebenslauf muss am Ende mit Ort und Datum versehen werden. Achte immer darauf, dass das Datum mit dem im Anschreiben übereinstimmt! Formal vollständig ist ein Lebenslauf nur dann, wenn er eine Unterschrift trägt.
Gut strukturiert und übersichtlich – so sollte ein Lebenslauf aussehen.
Laura Müller Goethestraße 10 | 10243 Berlin | laura.mueller@t-online.de | Tel.: 0123/1234567
Persönliche Daten Geburtsdatum Geburtsort
Eltern 23.Mai 2003 Berlin
Petra Müller (Lehrerin)Bernd Müller (Chemieingenieur)
Schulbildung seit 09/2012 Alexander-von-Humboldt Gymnasium, Berlin
Lebenslauf
Abschluss: Abitur 2021 Notendurchschnitt: 2,2 Lieblingsfächer: Kunst, Physik 09/2008 − 08/2012 Grundschule St. Johannes, Berlin Praktische Erfahrungen 07/2019 06/2018 04/2017 (Assistenz Passfotos) Teilnahme am dreiwöchigen Jugend-Fotokurs der VHS Berlin (Einführung Kameratechnik und Beleuchtung) Teilnahme am Foto-Wettbewerb für die Berliner Zeitung (5. Platz) zweiwöchiges Schulpraktium im Fotogra e–Fachgeschäft Schneider, Berlin
Besondere Kenntnisse
PC-Kenntnisse Sprachen Interessen MS-O ce, Adobe Photoshop Englisch ießend, Grundkenntnisse in Französisch
Fotografie, Musik (Gitarre, Bühnenerfahrung), Basketball (früher im Verein) Berlin, 15. Juni 2021 Laura Müller
Mit Stil zum Ziel:
Das richtige Bewerbungsoutfit zählt!
Wenn du eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen hast, sind viele Hürden schon gemeistert. Allerdings stellt sich dann die Frage nach der passenden Kleidung. Gemusterter Anzug? Nein! Schlichte Armbanduhr? Ja! Wir geben Tipps rund um das ideale Bewerbungsoutfit.
Es hat – endlich! – geklappt: Du hast den ersten richtig guten Job in Aussicht oder ein lang ersehntes Bewerbungsgespräch an Land gezogen und stehst morgens vorm Kleiderschrank. Plötzlich tun sich zig Fragen auf. Fliege oder Krawatte? Und warum eigentlich nicht das coole Lederarmband dazu? Oder dieses knallig gelbe Hemd? Die anderen Leute im Büro sollen doch sehen, dass man jemand ist, oder? Lieber nicht, raten die Experten.
Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, solltest du besser nicht versuchen, aus der Menge herauszustechen, sondern es verstehen, ordentlich und brav mit dem Strom zu schwimmen. Und das heißt als Mann zum Beispiel: Bunte Sachen vermeiden und vor allem am Abend auf einen dunklen Anzug – vorzugsweise einen dunkelblauen – setzen. Die Taucheruhr mit dem Gummiarmband hat im Büro auch nichts zu suchen, es sei denn, man möchte sie in einem Aquarium auf dem Flur versenken oder man heißt Stephen A. Schwarzman: Der US-Milliardär trägt nämlich angeblich gern billige „Swatch“-Uhren. Aber ihm wird da vermutlich auch keiner mehr reinreden wollen. Besser ist für
Nichtmilliardäre eine bürotaugliche Analoguhr mit Leder- oder Stahlarmband. Es muss keine „Rolex“ sein. Bloß aber bitte nichts, was irgendwie schrill daherkommt!
Der Köder muss dem Fisch schmecken
Stilberater wissen: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Das heiß, man muss sich vor dem großen Tag und dem hoffentlich erfolgreichen Gespräch einige Fragen stellen: Bei welchem Unternehmen und für welche Position bewerbe ich mich da eigentlich? Was erwartet mein zukünftiger Arbeitgeber von mir und meiner Erscheinung? Habe ich im Job Kontakt zu Kunden und Geschäftspartnern? Vielleicht gibt es dazu ja auf der Homepage der Wunschfirma schon Hinweise zum Dresscode. Oder du fragst vorab in der Personalabteilung nach und kannst dich ganz nebenbei nochmal sympathisch in Erinnerung bringen.
Schrille Outfits, bauchfreie Tops, Muskelshirts, fettige Haare und ungewaschene Hände sind jedenfalls tabu. Das gilt auch für Oberhemd und Anzug: Muster gehen nicht. Je größer und bunter, desto weniger. Und auch Tattoos, riesige Ohrringe, Piercings und so weiter gehen gar nicht. Die haben in der Geschäftswelt nichts zu suchen, zumindest wenn man sie so am Körper trägt, dass jeder sie sehen kann. Ganz wichtig: Gepflegte Schuhe, am besten in schwarz oder allenfalls in einem dunkel gehaltenen Braunton. Keine allzu hohen Hacken bei den Damen. Flip-Flops sind tabu. Und bitte immer eine gedeckte Strumpfhose zum Kleid tragen.
Linktipp:
www.einstieg.com/ bewerbung
Freilich muss nicht nur der Bewerber auf Zack sein: In einer Arbeitswelt, in welcher der Markt sich „gedreht“ hat und die Bewerber sich oft aussuchen können, wo sie künftig ihr Geld verdienen, müssen sich auch die Firmen zunehmend ins Zeug legen, wenn sie bestehen wollen. So hat eine Umfrage gezeigt, dass mehr als die Hälfte aller Bewerber total genervt ist, wenn sie von einer Firma keine Antwort auf ihre Bewerbung erhalten. Eigentlich können sich die Firmen solche Schnitzer nicht leisten, schnell spricht sich beispielsweise im Netz herum, wenn ein Arbeitgeber Bewerber nicht respektvoll behandelt. In knapp der Hälfte der Fälle soll es schon passiert sein, dass eine Absage ohne Gründe mitgeteilt wurde. Auch das kommt nicht gut an. Manche Jobportale haben schon auf diese Entwicklung reagiert und fragen im Zweifelsfall selbst bei einem Unternehmen nach, was aus der Bewerbung eines Kandidaten geworden ist.
Fliege dürfen nur Promis tragen
Die eingangs genannte Fliege ist übrigens ebenfalls ein „No-Go“, es sei denn, man ist prominent. Nebenbei sei erwähnt: Auch in der Freizeit gibt es solche stilistischen Ausnahmeregelungen. Schwarze Jeans trägt man einem Buch über Herrenmode zufolge nur, wenn man Joey Ramone ist. Weiße Jeans dagegen gehen nur für George Michael. Da beide Musiker aber mittlerweile tot sind, dürfte es theoretisch auch keine schwarzen und weißen Jeans mehr geben.
Doch kommen wir zurück zur Business-Mode. Neben der Kleidung zählen auch die Accessoires zu den Dingen, die man im Auge haben sollte. Eine aufwendige Maniküre geht bei der Dame im Büro ebenso wenig wie das Armbändchen beim Herrn. Stattdessen lautet die Regel: Die Krawatte endet an der Gürtelschließe, ein Hemd mit Button-Down-Kragen eignet sich nicht, und die Socken sollten sitzen und zum Schuh passen. Die Grundregel ist einfach: lieber gar keinen Schmuck tragen, als auch nur ein Teil zu viel! Natürlich solltest du dich auch nicht verkleiden, denn nur wenn du dich wohlfühlst wirkst du auch authentisch, strahlst Sicherheit aus und kannst dich auf das konzentrieren, was wichtig ist: Die Vorstellung der eigenen Person und die Präsentation der eigenen Fähigkeiten und Neigungen, mit denen du dich für den fraglichen Job oder Ausbildungsplatz qualifizierst. Aber klar ist auch, dass dein Gegenüber dich im Vorstellungsgespräch auf jeden Fall auch nach dem Erscheinungsbild beurteilen wird, und der erste Eindruck stellt die Weichen für den Verlauf dieses Gesprächs. Zum Erscheinungsbild gehören übrigens nicht nur die Klamotten, in denen man dem Personaler gegenübertritt. Auch die Körpersprache gehört nicht zur Kür sondern zur Pflicht bei der Kandidatenbegutachtung. Gar nicht gehen zum Beispiel verschränkte Arme, Kaugummi, zu spät kommen und ein piepsendes Handy. Beim Thema Körperhaltung hilft es, wie eigentlich bei allem rund ums Thema Bewerbungsgespräch, einen Mittelweg aus lässig und angespannt zu gehen. Entspannt passt, aber zu salopp geht auch wieder nicht, weil es signalisiert, dass einem der Job egal ist. Gleichgültigkeit strahlt auch aus, wer sich den Namen seines Gesprächspartners nicht oder falsch gemerkt hat oder bei offensichtlichen Unklarheiten nicht nachhakt. Was wir sagen und wie wir reden, zählt auch: Jeden einfach so duzen darf man nur, wenn man ein Werbeschild bei IKEA ist. Man findet Arbeitsfelder auch nicht „total krass“ oder „voll bescheuert“. Umgekehrt sollte man auch nicht zu geschwollen daherreden. Personaler merken sofort, wenn sie es mit einem Aufschneider zu tun haben.
Und „last but not least“: Ein offener Blick, ein Lächeln und ein fester Händedruck runden eine gute Erscheinung ab und sind der optimale Beginn eines erfolgreichen Vorstellungsgesprächs. Und weil man das alles nicht jeden Tag in so einer geballten Form leisten muss, sollte man es daheim vorab ruhig mit Freunden, Partnern oder Eltern üben!