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Hamburg ist heiß und voller Leben

Was sagt man ihnen nicht alles nach, den Nordlichtern: Unterkühlt und zurückgenommen sollen sie sein. Mancher sagt gar, die Hanseaten seien ein wenig arrogant. Alles falsch. Denn Hamburg ist heiß, lebensfroh und nett zu dir, wenn du dort leben, einen Beruf erlernen oder studieren willst. Nur eins stimmt leider: Ein Schnäppchen ist das Leben in der Millionenstadt nicht. Was sonst noch typisch Hamburg ist, haben wir hier für dich zusammengetragen.

Schietwetter gehört dazu…

In Hamburg gibt es ziemlich genau zwei Sorten Wetter: Schietwetter ist, wenn der Regen so lange anhält, dass der Fischmarkt unter Wasser steht. Und dann gibt es noch alles andere an Wetter, oft in kurzem Wechsel nacheinander. Und laut Statistik sogar mit mehr Sonne als in Bayern! Richtig kalt wird es im Winter manchmal aber auch. So kalt, dass sogar die Außenalster dick genug zufriert, um darauf Volksfeste zu feiern. „Alstereisvergnügen“ heißt das dann zum Beispiel. Und es beweist, dass es in Hamburg eigentlich nie schlechtes Wetter gibt. Nur sehr oft die unpassende Kleidung!

…Plattdeutsch ebenfalls

Wenn du neu bist in Hamburg, dann fallen dir bei der Sprache deiner neuen Nachbarn sicher einige Eigenheiten auf: In Hamburg s-tößt man manchmal beim s-prechen an den berühmten s-pitzen S-tein. Das klingt natürlich ein wenig gestochen und piekfein und ist vielleicht der Grund dafür, dass mancher denkt, die Hamburger würden sich für etwas Besseres halten. Aber in Wirklichkeit kommt das vom Plattdeutsch, das man hier spricht. Und wenn du mal ein paar typische Wendungen im Alltag kennengelernt hast, wirst du schnell sehen, wie „muggelig“ (behaglich) es die Hamburger im Grunde gern haben: Der „Schnack“ und der „Klön“ (Plauderstunde) gehören hier zum Leben unbedingt dazu. Die „Deern“ (Mädchen) ist nicht nur „lütt“ (klein) sondern auch „plietsch“ (schlau). Und man ist schnell miteinander beim freundschaftlichen „du“, vor allem wenn man gemeinsam einen „Gehängten“ (Wodka mit Sardelle) und ein paar „Astra“ (kultige Biermarke) „gepietscht“ hat und alle sich so richtig „knorke“ finden, was man vermutlich nicht extra übersetzen muss. Aber übertreiben sollte man es nicht, sonst kommt dich am Ende noch der „Peterwagen“ (Polizeistreife) holen…

Hamburg – total lecker!

Falls du findest, dass das alles furchtbar kompliziert klingt: Ruhe bewahren, bei einer Tasse Kaffee oder besser noch Tee und einem „Franzbrötchen“ (eine flache, köstliche, typisch Hamburger Zimtschnecke)

kannst du Vokabeln büffeln für dein künftiges Leben auf dem Kiez. Okay, das „Franzbrötchen“ hat dir geschmeckt? Dann bist du bereit für ein paar weitere Spezialitäten aus der Hansestadt, an denen es kein Vorbeikommen gibt. Fisch- und Krabbenbrötchen natürlich, denn wir leben hier ja am Wasser. Labskaus ist für manchen schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem, wenn er mit Matjes-Hering serviert wird. Überhaupt, Fisch muss man schon abkönnen hier oben im Norden: Sonst sind fette Fischreste mit Bratkartoffeln und Senfsoße, der sogenannte „Pannfisch“, auch nicht so richtig verlockend. Das gilt auch für die Aalsuppe, bei der man aber nicht genau weiß, ob da wirklich Aal oder vielleicht doch eher alles („aal“) andere Zeug reinkommen muss. Wie auch in die Hamburger Weißwurst, in der ebenso Fisch mitverarbeitet wird. Nur die „Qualle auf Sand“ kommt nicht aus dem Meer, denn sie ist ein Rührkuchen mit Sahnehaube…

Rundfahrt muss sein! Reeperbahn auch!

Wenn du neu in der Stadt bist, wirst du sicher ein Gefühl für den typischen Hamburger Lifestyle bekommen wollen. Dazu gehört natürlich auch eine Hafenrundfahrt, denn ohne Hafen wäre Hamburg gar nicht vorstellbar: Hier erlebst du das neue Wahrzeichen der Stadt, die Elbphilharmonie, aus nächster Nähe. Die Hafen- City als junger Stadtteil pulsiert an dir vorüber. Und natürlich geben dir die zahllosen Schiffe und der ganze Rummel mit den Güterterminals, den riesigen Kränen und den Kreuzfahrtschiffen einen super Eindruck von der Metropole im Norden, die nicht umsonst „Tor zur Welt“ genannt wird. Faszinierend ist aber auch die Speicherstadt: Nirgends sonst auf der Welt findest du so einen riesigen Komplex von Lagerhäusern, und vor allem am Abend ist die Stimmung hier einfach phänomenal. Natürlich gehört auch ein Abstecher auf die Reeperbahn dazu, wenn du dir ein Bild von der Stadt machen willst. Der Ruf dieser kaum 1.000 Meter langen Straße im Stadtteil St. Pauli ist legendär, auch wenn das Flair der Reeperbahn heute nicht mehr an die Zeiten heranreicht, als Hans Albers die Straße besungen und die Beatles in dieser Ecke Hamburgs ihre Weltkarriere gestartet haben. Cool ist es hier aber trotzdem noch: Seit 2006 holt beispielsweise das Reeperbahn-Festival angesagte Bands auf die Bühne und macht auch deutlich, wo auf St. Pauli nicht nur beim Fußball das Herz schlägt: deutlich links von der Mitte.

Kultur rund um die Uhr

Hamburg ist eine weltoffene Millionenstadt. Ganz klar: Hier ist immer etwas los. Wenn deine Eltern zu Besuch kommen, kannst du sie in eines der vielen Musicals schleppen (oder schicken). Und wenn du mit Freunden losziehst, dann kannst du in Läden wie dem „Golden Pudel“, dem „headCRASH“ oder dem „Molotow“ die Nacht zum Tag machen. Zuletzt allerdings waren all diese Clubs im Zuge der Corona-Krise zu. Man muss sehen, wer am Ende noch den Kopf über Wasser halten wird. Bis dahin kannst du übrigens viele Locations unterstützen, indem du dir zumindest ein T-Shirt oder einen Hoodie dort bestellst. In der Hoffnung, dass du bald selbst dort wieder abfeiern kannst.

Wohnen an der Alster

Hamburg ist klasse. Hamburg ist begehrt. Hamburg ist international. Daraus folgt unweigerlich: Hamburg ist teuer. Fast so teuer wie München. Etwas teurer als Frankfurt. Rund 500 Euro musst du für ein Zimmer in einer WG einkalkulieren. Fast doppelt so viel wie in Greifswald. Und die Corona-Krise hat die Lage noch verschärft. Aber auch die Tatsache, dass die Uni Hamburg seit zwei Jahren zum Kreis der Exzellenz-Unis in Deutschland gehört und so noch attraktiver geworden ist, wirkt sich auf die Mietpreise aus. Das Studierendenwerk rät Erstis, sich so früh wie möglich um eine Bude zu kümmern. Es betreibt selbst 26 Wohnheime mit rund 4.400 Plätzen. Bei weit über 100.000 Studis ist das ein ziemlich enger Markt. Hilfe bei der Zimmerund Wohnungssuche gibt es beim BeWo, das ist das Beratungszentrum Wohnen des Studierendenwerks, bei dem auch eine Kurzzeitvermietung für Studierende und Azubis angeboten wird.

www.studierendenwerk-hamburg.de

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