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Die Arbeitswelt der Zukunft

Einblicke in die Arbeitswelt der Zukunft

Hast du schon mal von Berufen wie Feelgoodmanager, Search-Engine-Optimization-Manager oder SupplyChain-Manager gehört? Hinter diesen eindrucksvoll klingenden Bezeichnungen stecken jede Menge Aufgaben, die in Zukunft immer wichtiger werden.

„Mama, Papa, ich weiß jetzt genau, was ich werden will: Feelgoodmanager!“ Wenn du dir vorstellen kannst, einmal so etwas zu sagen, dann bist du weit vorn dabei bei den Berufen, denen vielleicht einmal die Zukunft gehören wird. Denn so viel steht fest: Alles wird irgendwie immer digitaler. Und lässiger auch. Und da braucht es eben auch Leute, die dafür sorgen, dass es allen in der Firma wirklich gut geht bei der gefährdet sind demnach noch am ehesten Berufe wie Erzieher, Kranken- oder Altenpfleger, weil man da den menschlichen Kontakt nicht einfach so ersetzen kann durch einen Roboter. Oder Berufe mit einem sehr hohen Ausbildungsniveau, die man nicht so leicht automatisieren kann.

Arbeit. „Feelgoodmanager“ eben. Aber nicht jeder klatscht in die Hände vor Freude, wenn von der Arbeitswelt der Zukunft die Rede ist. Wirtschaftsexperten fürchten, dass es viele Berufe und Arbeitsplätze bald nicht mehr geben wird. Wer braucht denn noch Bus- oder Taxifahrer, wenn Busse und Taxis künftig ganz von alleine fahren? Was passiert mit dem Postboten, wenn eine Drohne seine Arbeit übernimmt? Wenig Zukunftsforscher sehen Chancen

Dem halten Zukunftsforscher wie Michael Schetsche aus Freiburg entgegen, dass man einerseits kaum seriöse Aussagen über die Welt in 50 oder mehr Jahren treffen kann. Und dass andererseits die Chancen der Digitalisierung für unsere Arbeitswelt noch gar nicht voll entwickelt sind, wenngleich sie zuletzt durch die Corona-Krise einen Schub nach vorn bekommen haben. Klar ist auf jeden Fall: Mit der Digitalisierung all unserer Lebensbereiche entstehen zunehmend neue oder veränderte Berufsbilder. Und für junge Menschen wie dich ergeben sich daraus Chancen und Herausforderungen, derer du dir bewusst sein musst: Wenig qualifizierte Helferberufe werden zum Beispiel zunehmend durch die Automatisierung verdrängt und ersetzt werden, so eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Kom-

pliziertere Jobs dagegen lassen sich nicht so einfach automatisieren. Der Spruch vom „lebenslangen Lernen“ ist also nicht nur ein Spruch, sondern eine Tatsache für dich.

Manche setzen voll auf Digitalisierung

Heute gibt es immer mehr Menschen, die diese Herausforderung annehmen. Manche treiben das Thema quasi auf die Spitze: Die sogenannten „Digitalen Nomaden“ nehmen ihren Job und Arbeitsplatz dahin mit in die Welt, wo sie leben und arbeiten wollen. Vorzugsweise mit Laptop und am Strand. Software-Entwickler, Reiseblogger oder Sprachlehrer sind ganz gute Beispiele für so ein Leben als „ultimativ freier Selbstständiger“, wie es die Autoren des Buchs „Digitale Nomaden“ aufgezeigt haben. Man muss sich dabei natürlich fragen, ob man mit so viel Freiheit auch umgehen kann und will. Ohne feste Bürozeiten und Bezugspunkte zu arbeiten erfordert sehr viel Disziplin. Und Papierkram ist auch damit verbunden, wenn man am anderen Ende der Welt in der Hängematte Angebote und Rechnungen schreiben will. Klar ist aber: Das Thema „New Work“ ist im Kommen, beschleunigt nicht zuletzt durch die Corona-Krise seit Anfang 2020. Das Home-Office ist oftmals Alltag geworden seither. Mit dem „Hybrid Workplace“ gehen flexiblere Arbeitszeiten einher. Und neue Kompetenzen für viele, die Digitalisierung im Beruf erleben. Vor allem beim Thema Selbst-Management, das in den Vordergrund gerückt ist und uns mehr Lernbereitschaft und Frustrationstoleranz abverlangt als eine traditionelle Arbeitswelt, in der vom Chef gesagt wird, wann die Mappe mit den Aufträgen und Verträgen auf seinem Tisch zu liegen hat.

E-Commerce schafft neue Berufsbilder

Noch weitreichender als die neuen Formen der Arbeit sind aber am Ende vielleicht sogar die vielen neuen Berufe, die das digitale Zeitalter mit sich bringt: Mit dem zunehmend boomenden Online-Handel ist beispielsweise der Beruf des E-Commerce-Managers groß im Kommen, der von Industrie- und Handelskammern als Fortbildung angeboten oder von Betriebswirten nach der Uni angestrebt wird. Er verbindet Marketing-Expertise mit dem Wissen um technische Voraussetzungen und Personal-Management. Groß ist auch der Bedarf an Cyber-Security-Experten, die das digitale Einkaufserlebnis noch sicherer machen. Für den Job solltest du Fächer wie Software-Technik oder Informatik studiert haben. Supply-Chain-Manager sind gefragt, wenn man die immer komplizierter werdenden internationalen Lieferketten der Waren in Funktion halten will. Vertriebs- und Logistik-Profis können sich mit dieser Fortbildung zukunftsfit am Arbeitsmarkt machen. Für kommunikationsstarke Menschen ist dagegen vielleicht der zu Anfang erwähnte Feelgoodmanager der richtige unter den neuen Berufen. In dieser Position sorgst du mithilfe ganz unterschiedlicher Mittel dafür, dass sich die Mitarbeiter eines Unternehmens gut fühlen, sich mit dem Betrieb identifizieren können und dass sie gefördert werden. Je größer der Mangel an Fachleuten in der Wirtschaft wird, desto wichtiger werden solche Themen!

Manche Revolution beginnt gerade erst

Jedes Business ist heute online, und Unternehmen müssen viel dafür tun, dass sie im Internet auch gefunden werden. Der Search-Engine-Optimization-Manager ist einer der neuen Berufe, der sich genau damit befasst. Er heißt auf Deutsch: Suchmaschinenoptimierer und stellt sicher, dass die Homepage seiner Kunden und Arbeitgeber im Hintergrund so eingestellt ist, dass sie von Suchmaschinen auch gut gefunden und in den Ergebnissen möglichst weit oben gelistet wird. Eine Revolution, die erst noch am Anfang steht, ist aus Sicht von Zukunftsforscher Michael Schetsche obendrein der 3-D-Druck, der die Arbeitswelt revolutionieren wird. Maschinenbauer sind daher gut beraten, sich zum 3-D-Druck-Experten fortzubilden. Vom Modell am Bildschirm bis zum fertigen Produkt aus der Druckerdüse ist dieser Experte derzeit schon ein gefragter Mann oder eine gefragte Frau in der Industrie. Nur eine fest geregelte Ausbildung oder einen richtigen Studiengang gibt es hierfür zurzeit noch nicht. Da ist deshalb auch deine Kreativität und Einsatzbereitschaft besonders gefragt!

Manchmal ändert sich auch nur der Name

Manche bestehende Berufe bekommen aber zusammen mit der Digitalisierung des Arbeitsplatzes auch einfach nur einen neuen Namen verpasst: Aus dem Sekretär oder der Sekretärin wird der „VPA“: Ein virtueller persönlicher Assistent, der Sekretariatsaufgaben erledigt, ohne im Vorzimmer sitzen zu müssen. VPAs sind in den USA schon seit Jahren an der Tagesordnung, und man kann in diesem Beruf frei und selbstständig für mehrere Arbeitgeber tätig sein. Eine geregelte Ausbildung gibt es in Deutschland zwar nicht, aber die Zukunft mit immer flexibleren Arbeitsformen und -zeiten gehört eindeutig solchen Modellen. Die Beispiele zeigen: Du musst der Welt der „neuen Arbeit“ nicht mit Angst begegnen. Im Gegenteil, denn nur auf den ersten Blick scheint die Digitalisierung den Arbeitsmarkt der Zukunft in eine Einöde zu verwandeln. Bereits 2012 hat die Digitalisierung in Deutschland für 1,5 Millionen Jobs gesorgt, so der Verband der Digitalwirtschaft in Deutschland „Bitkom“. Tendenz steigend natürlich.

Linktipps:

www.einstieg.com/berufe-mit-zukunft

www.einstieg.com/zukunftsjob-it

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