ElbeWochenblatt
am Mittwoch
Wochenzeitung für Eidelstedt & Lurup
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Nr. 50 | 13. Dezember 2017 | Trägerauflage: 37.080 Ex. | 040 / 76 60 00 - 0 | Redaktion 040 / 76 60 00 – 89
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Das neue Glasdach vor dem OsBorn ist Witterungsschutz und soll auch Hingucker sein. Hier freuen sich Roland Schielke, Gabi Krzystek, Michael Rietz, Christine Kruse und Jomaa Alawad. FOTO: PR
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Jetzt auf jedes Wetter vorbereitet OsBorn: Es gibt doch noch eine richtige Eröffnung des Cafés im Bürgerhaus Bornheide – mit neuem Glasdach
Sabine Schult wurde für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Luruper Kulturleben geehrt. FOTO: PR
„Komische Ideen“ jetzt gewürdigt Lichtwark-Forum Lurup verleiht Kulturpreis an Sabine Schult: Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit
GABY PÖPLEU, OSDORF
GABY PÖPLEU, LURUP
Eigentlich läuft der Betrieb schon seit Anfang des Jahres, seit dem Sommer auch nachmittags mit Kaffee und Kuchen. Doch eine richtige Eröffnungsfeier des Café OsBorn im Bürgerhaus in der Bornheide 76 hat es noch nicht gegeben. Das soll am kommenden Freitag, 15. Dezember, nachgeholt werden. Anlass: Das neue gläserne Vordach ist fertig. So kann man auch im norddeutschen Sommer – und manchmal auch im Frühling und Herbst – das Mittagessen und den Kaffee an der frischen Luft genießen. Anfang des Jahres hatte der Altonaer Verein „Kooperation Arbeiten, Lernen Ausbildung“, kurz „KoALA“ das Café von der Diakonie übernommen. KoALA betreibt außerdem eine Stadtteilkantine in Ottensen und das BaNotke: Hier können sich auch Menschen weiterbilden und Arbeit finden, die auf dem normalen Arbeitsmarkt Schwierigkeiten haben. Seither brutzelt Frank Sarnow in Vollzeit in der Küche, schnippelt Gemüse, brät und richtet an. Zwischen 11.30 und 14 Uhr bietet er zwei gutbürgerliche Gerichte, eines davon vegetagisch, zum kleinen Preis, zum Beispiel Rinderhackbraten mit Rotkohl und Kroketten, Schweinerollbraten mit Rosenkohl und Kartoffeln oder Rosenkohl-Kartoffelauflauf. Wer kann zahlt den „Solidaritätspreis“ von 4,90 Euro, wer wenig Geld hat und das nachweist, zahlt nur 2,90 Euro für ein Essen - mit Nachtisch. Kaffee und hausgemachter Kuchen am Nachmittag
Seit mehr als zehn Jahren setzt sich Sabine Schult für das kulturelle Leben in ihrem Stadtteil Lurup ein. Das würdigte jetzt der Verein „Lichtwark-Forum“ (siehe Infotext) mit dem Luruper Kulturpreis 2017. Sabine Schult ist damit die neunte Preisträgerin der jährlich verliehenen Auszeichnung. Die umtriebige gelernte Bankkauffrau bekam den Preis auch für ihre Ideen und tatkräftige ehrenamtliche Mithilfe bei der Organisation des monatlichen Kultursonntages im Stadtteilhaus. Dann gibt es im Stadtteilhaus Böverstland 38 regelmäßig Konzerte, Lesungen und Aufführungen. „Wenn ich mit meinen Vorschlägen komme, sagen viele Leute ‘Sie immer mit ihren komischen Ideen’“, lacht Sabine Schult. „Aber dann stellen sie fest, dass das ganz gut funktioniert.“ Das ging ihr schon zu Beginn ihres ehrenamtlichen Einsatzes an der Schule am Altonaer Volkspark so, als ihre inzwischen erwachsenen Kinder dort lernten. Es fehlten Fotoapparate für eine AG. „Ich organisierte dafür ein Lauffest, das war ganz erfolgreich“, erinnert sie sich. „Das gibt mir ganz viel Motivation“
Besonders beliebt sei Jarnows Grünkohl: „Dann ist der Laden rappelvoll“, sagt Daniela Loos von KoALA. Nicht voll ist es in den Nachmittagsstunden. Da ist das OsBorn zwischen 14.30 und 17 Uhr geöffnet, bietet Kaffee, Sarnows selbstgemachte Kuchen und Eis für kleines Geld. „Da geht noch was.“ Ein problem: „Wir haben hier kaum
Im OsBorn brutzelt und schnippelt Frank Sarnow.
Laufkundschaft.“ Und gegenüber im Born Center gibt’s Bäkker und Imbissbetriebe.
Zur Eröffnung Zur Feier des Tages gibt’s am Tag der offiziellen OsBorn-Eröffnung reduzierte Preise. ! 11.30 bis 14 Uhr Mittagstisch in Buffetform mit Livemusik ! 14 Uhr Offizielle VordachEinweihung ! 14.30-17 Uhr Kaffee und Kuchen mit Livemusik ! 15 Uhr Der Weihnachtsmann kommt mit einer Geschichte und kleinen Geschenken; Bastelaktion für Kinder, Kekse, Glücksrad
FOTO: PR
Loos hofft, dass sich das neue Dach im norddeutschen Sommer positiv auswirkt, mehr Aufmerksamkeit schafft. Und wenn es nachmittags gut läuft, könne man auch Personal aufstocken, sagt sie. Bisher muss eine Kraft mit einer halben Stelle alle anfallenden Arbeiten wuppen. Dann soll auch das Catering richtig anlaufen. Was schon gut läuft: die Zusammenarbeit mit Veranstaltern im Bürgerhaus. Das Personal wird dann durch Mitarbeiter aus den anderen KoALA-Gastrostandorten ergänzt. „Dann sind unsere Mitarbeiter auch mal abends da.“ Die wöchentlichen Speisepläne des OsBorn sind online einzusehen unter !! www.koala-hamburg.de /osborn
Nicht immer sind gleich alle erfreut, über ihre Ideen, das kennt sie schon. Zum Beispiel vom Adventsbacken in der Schule: „Erst waren die Lehrer skeptisch, dann haben sie gemerkt, dass ich ihnen auch Freiräume für vorher von der Schulbehörde gekürzte Klassenteilungen schaffe, damit die Lehrer sich zeitweise um weniger Kinder kümmern müssen.“ Überhaupt, Kinder: „Das gibt mir ganz viel Motivation, wenn die Kinder schon nach den Herbstferien fragen, ob wir wieder im Advent backen“, sagt Schult. Ihr zweites Lieblingsthema: Senioren. „Die Vereinsamung ist ein großes Problem.“ Viele trauten sich kaum noch aus
dem Haus, auch nicht zum monatlichen Kultursonntag. Doch Sabine Schult wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht „eine Idee“ gehabt hätte: Sie organisierte kurzerhand den Kirchenbus und einen Freiwiligen, richtete eine Fahrdienst ein, der nur einen Euro pro Fahrt kostet. Wenn sich kein Fahrer findet, springt schon mal ihr Mann ein. Inzwischen kommen 30 bis 50 Personen zum Kultursonntag, manchmal sogar 80. Auch Sabine Schults neue „Idee“, der Tanztee, ist gut angelaufen. „Die Musikerin habe ich per Zufall kennengelernt“, sagt Schult. „Ich ‘netzwerke’ halt gern.“ So gründete Sabine Schult das Seniorennetzwerk mit und regt immer wieder generationenübergreifende Projekte an: Wenn alte Menschen Kindern die Spiele ihrer Jugend erklären, hat oft Sabine Schult die Finger im Spiel, aber auch, wenn junge Mädchen mit Übergewicht ihre Fitness trainieren oder Kinder mit Konzentrationsproblemen Autogenes Training machen. Seit 2012 bietet sie auch eine Sprechstunde für alle an, die ehrenamtlich aktiv werden möchten. „Damit bin ich gerade umgezogen, berichtet sie, aber im Januar starte ich wieder durch.“
Lichtwark Forum Der Verein „Lichtwark-Forum Lurup“ entstand in der Nachfolge des seit 1948 in Lurup arbeitenden Lichtwarkaussussches, der sich vor allem um Schul- und Verkehrsthemen kümmerte. Seit 2008 heißt der Verein „Lichtwark -Forum“. Er ist jetzt Träger des Bürgerforums „Luruper Forum“ (seit 2008), der Stadtteilbühne (seit 2009) und des Stadtteilkulturzentrums im Böverstland 38 (seit 2016), Der Luruper Kulturpreis wird jährlich nun schon zum neunten Mal an Menschen vergeben, die das kulturelle Leben in Lurup bereichern.