ERWACHSENE
LEKTÜREN
NIVEAU 3
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER
- Vereinfachter und gekürzter Text mit Erklärung schwieriger Wörter als Fußnoten - Übungen zu Leseverständnis, Wortschatz und Grammatik - Übungen zur Prüfungsvorbereitung ZD - Abschlusstest
A1
(Start 1)
NIVEAU 2
A2
(Start 2)
NIVEAU 3
B1
(Zertifikat Deutsch – ZD)
NIVEAU 4
B2
(Zertifikat B2)
Klassiker
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DAF B 1
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ERWACHSENE ELI LEKTÜREN
NIVEAU 1
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER
Werther verliebt sich in Lotte, und sie erwidert seine Gefühle. Doch Lotte ist bereits vergeben. Als ihr Verlobter, der brave Albert, von einer Reise heimkehrt, schließt man Freundschaft. Aber Werther wird immer eifersüchtiger. Sein Enthusiasmus für das ländliche Idyll wandelt sich langsam in einen tiefen Pessimismus ... Dieser Roman, der Goethe über Nacht berühmt werden ließ, gilt als Schüsselwerk des Sturm und Drang und hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
JOHANN WOLFANG VON GOETHE
Johann Wolfang von Goethe
NIVEAU 3
ELI-Lektüren: Texte für Leser jeden Alters. Von spannenden und aktuellen Geschichten bis hin zur zeitlosen Größe der Klassiker.
DAF B1
ERWACHSENE
LEKTÜREN
HAUPTFIGUREN
Werther
Lotte
der Amtmann 6
die Kinder
Albert 7
johann wolfgang von goethe
Am 13. Mai Du fragst, ob du mir meine Bücher schicken sollst? Lieber, ich bitte dich um Gottes willen, nein! Ich will nicht mehr geleitet und ermuntert werden, braust1 mein Herz doch genug aus sich selbst; ich brauche Wiegengesang2, und den habe ich gefunden in meinem Homer. Am 15. Mai Die einfachen Leute des Ortes kennen mich schon und lieben mich, besonders die Kinder. Als ich mich anfangs freundschaftlich zu ihnen gesellte, glaubten einige, ich wollte mich über sie lustig machen. Schon oft hatte ich bemerkt, dass Leute von einigem Stande3 sich immer vom Volk entfernt halten. Neulich kam ich zum Brunnen und fand ein junges Dienstmädchen4, das ihr Gefäß5 auf die unterste Treppe gesetzt hatte und sich umsah, ob niemand kommen wollte, um ihr zu helfen. Ich stieg hinunter. – „Soll ich Ihr helfen?“, sagte ich. – Sie wurde rot. – „O nein, Herr!“, sagte sie. – „Ohne Umstände.“ – Ich half ihr. Sie dankte und stieg hinauf. Den 17. Mai Ich habe viele Bekanntschaften gemacht, Gesellschaft habe ich noch keine gefunden. Wenn du fragst, wie die Leute hier sind, muss ich dir sagen: wie überall! Die meisten arbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit bleibt, ängstigt6 sie.
brausen kochen oder schäumen, emotional bewegt r Wiegengesang, "e beruhigende Melodie, Schlaflied 3 r Stand, "e soziale Schicht oder Stufe
s Dienstmädchen, - Angestellte im Haushalt s Gefäß, e Topf, Krug oder Eimer 6 ängstigen macht Angst oder Sorge
1
4
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AUFGABEN
Lesen & Lernen 1
Entscheiden Sie: richtig oder falsch? Kreuzen Sie an!
R
F
Werther liest Lotte Gedichte vor. 1 Nach der Lektüre küsst er sie. 2 Sie erwidert seine Küsse. 3 Lotte sagt ihrem Mann sofort alles. 4 Werther bittet Albert um seine Pistolen. 5 Er kann keine Briefe mehr schreiben. 6 Er erschießt sich am frühen Morgen.
7 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Worte & Wörter 2
Körperteile: Ergänzen Sie die fehlenden Begriffe!
Ich kann heute überhaupt nicht schreiben, mir tut die Hand _____________ weh.
1 Klein Julian hat schon wieder einen neuen _____________ bekommen. 2 Die Lehrerin konnte heute nicht viel sprechen, sie hatte _____________ schmerzen. 3 Du hast wieder nicht zugehört, du solltest dir mal die _____________ (Pl.) waschen. 4 Ihre strahlend blauen _____________ (Pl.) sind wunderschön. 5 Er kann leider nicht am Fußballspiel teilnehmen, denn er hat sich beim Training den _____________ gebrochen. 6 Männer müssen jeden Tag den _____________ rasieren. 7 Der Vater trug seinen kleinen Sohn auf den _____________ (Pl.), damit er auch alles sehen konnte. 8 Ines war sehr ärgerlich. Sie drehte sich um und zeigte uns ihren _____________ . 9 Nach dem feierlichen Gelübde steckte er ihr den Ehering an den _____________ .
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3
Körperteile. Ergänzen Sie die Redewendung mit der richtigen Lösung! Kreuzen Sie an!
Lügen haben kurze…..
7 Beine A ■
B ■ Haare
C ■ Füße
1 Ein…… in der Suppe finden A ■ Bein B ■ Haar
C ■ Auge
2 Grün hinter den…… sein A ■ Hälsen B ■ Augen
C ■ Ohren
3 Die Verantwortung auf den……tragen A ■ Schultern B ■ Händen C ■ Armen 4 Die ….. in die Hand nehmen A ■ Hände B ■ Beine
C ■ Füße
5 Auf großem …… leben A ■ Bein B ■ Bauch
C ■ Fuß
6 Ein voller……. studiert nicht gern. A ■ Bauch B ■ Hals
C ■ Mund
7 Ein Brett vor ……. haben
A ■ dem Kopf B ■ der Stirn
C ■ dem Hals
8 Einen Frosch im……..haben
A ■ Hals
B ■ Bauch
C ■ Mund
Sätze & Strukturen 4 Nicht oder kein? Ergänzen Sie die Sätze!
kein Wir kaufen ___________ neues Haus.
1 Hast du ___________ Zeit? 2 Ich kann ___________ Auto fahren. 3 Ich habe ___________ viel Lust, ins Kino zu gehen. 4 Ich habe ___________ Lust, ins Kino zu gehen. 5 Werther hat ___________ Arbeit. 6 Lotte möchte jetzt ___________ Musik hören. 7 Kannst du mir ___________ etwas Geld leihen? 8 Ich habe ___________ einzigen Cent mehr. 9 Er kann ___________ mit Pistolen schießen.
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Zum Weiterlesen
Johann Wolfgang von Goethe Familie Goethe (1749-1832) wird am 28.08.1749 in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater, Johann Caspar Goethe, war Jurist. Seine Mutter, Catharina Elisabeth Goethe, entstammte einer reichen Frankfurter Familie. Zu seiner einzigen Schwester Cornelia hatte Goethe ein enges Verhältnis. Ab 1755 besuchte er eine öffentliche Schule, später erhielt er Unterricht von Privatlehrern im Haus der Familie. Schon früh kam der Junge in Kontakt mit Literatur und Theater.
Johann Wolfgang von Goethe
Studium 1765 nimmt er ein Jurastudium in Leipzig auf. Hier hört er auch Poetikvorlesungen bei Gellert. Leipzig war eine weltoffene Stadt, in der der Jugendliche fern dem Elternhaus viele Freiheiten genoss. Er verliebt sich auch in Käthchen Schönkopf. Die Beziehung hält zwei Jahre. Goethe erkrankt dann 118
an Tuberkulose und muss nach Frankfurt zurückkehren. Sein Jurastudium kann er erst 1770 in Straßburg fortsetzen. Hier hört er dann auch Vorlesungen in Geschichte, Staatswissenschaften, Anatomie, Chirurgie und Chemie. Außerdem lernt er den Philosophen Johann Gottfried Herder kennen.
Weimar Nach dem Studium kehrt er zunächst nach Frankfurt zurück, wo er eine Anwaltskanzlei führte. In dieser Zeit sollten seine wichtigen literarischen Werke des Sturm und Drangs entstehen. 1775 wird Goethe vom jungen Herzog Karl August nach Weimar eingeladen. Dank der Herzoginmutter entwickelt sich Weimar gerade zu einem kulturellen Zentrum. Goethe wird ein Jahr später gegen den Widerstand des Adels Minister und gehört zum Consilium, den drei Beratern des Herzogs. 1782 wird er in den Adelsstand erhoben. In diese Zeit fällt auch seine enge Beziehung zur Hofdame Charlotte von Stein.
Reise nach Italien 1786 geriet Goethe in eine tiefe Krise. Er unternimmt eine heimliche Reise nach Italien, die zwei Jahre dauern sollte. Er besucht Verona, Vicenza, Venedig und Rom, wo er vier Monate bleibt. Von dort aus besucht er Neapel und Sizilien. In Italien lernt er die Kunst und Architektur der Antike und Renaissance verehren. Er übt sich im Zeichnen, findet aber auch Zeit, sich der Literatur zu widmen.
Goethe Werke Goethes literarische Produktion umfasst Gedichte, Dramen, erzählende Werke, autobiografische, ästhetische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Auch sein Briefwechsel ist von großer literarischer Bedeutung.
Goethe war der wichtigste Vertreter des Sturm und Drang. Sein Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ machte ihn 1774 in ganz Europa berühmt. Ab den 1790er Jahren wurde er, gemeinsam mit Friedrich Schiller, zum wichtigsten Vertreter der Weimarer Klassik. Zu seinen Hauptwerken
zählen „Faust“, „Der Erlkönig“, „Iphigenie auf Tauris“, „Götz von Berlichingen“, „Die Wahlverwandtschaften“ u.v.m. Aber auch seine naturwissenschaftlichen Schriften u.a. zur Farbenlehre oder zur Botanik wurden allgemein anerkannt.
Die Rückkehr nach Weimar 1788 kehrt er nach Weimar zurück. Hier verliebt er sich in die junge Christiane Vulpius, die er erst 1806 heiraten sollte. 1789 kommt der gemeinsame Sohn August zur Welt. Er arbeitet wieder für den Herzog, u.a. leitet er das Hoftheater und ist an der Universität Jena tätig. 1794 beginnt die enge Freundschaft zu Friedrich Schiller, die 1805 durch dessen Tod jäh beendet wurde. Am 22. März 1832 stirbt Goethe. Am 24. März wird er in der Fürstengruft zu Weimar beigesetzt.
Goethe und Schiller in Weimar
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