unterwegs 16/2010

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1. August 2010 ISSN 1436-607X

Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

16/2010

Was Politik und Kirche verbindet Gelassen n

Wie Familien den Sonntag gestalten können. Seite 12

Gefordert n

Wie wir den Tag der Schöpfung feiern können. Seite 11

Gesegnet n

Wie John Haime Stütze des Methodismus wurde. Seite 20


2 ::: Vorweg

So erreichen Sie uns: Redaktion »unterwegs« Telefon 069 242521-150 E-Mail: unterwegs@emk.de Aboservice: 0711 83000-0

kurz gesagt Armut wird von Menschen gemacht, nicht von Gott. Das hat der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Mark Hanson, zur Eröffnung der LWB-Vollversammlung in Stuttgart gesagt. Dort tagten rund 400 Delegierte aus aller Welt unter dem Thema »Unser tägliches Brot gib uns heute«. »Hunger betrifft viele unserer Delegierten ganz konkret«, sagte Hanson. Dazu gehöre auch der Hunger nach Frieden und Menschenrechten.

Evangeliums-Rundfunk). Der baden-württembergische Regionalsender L-TV wird künftig täglich vier Stunden Programm dort einspeisen. Für ERF Medien seien allein finanzielle Gründe für die Neuerung ausschlaggebend gewesen, sagte der für das Programm zuständige Vorstand Udo Vach (Wetzlar) auf Anfrage. Über die Höhe der von ­L-TV gezahlten Beiträge machte er keine Angaben. L-TV wurde 1999 gegründet und berichtet aus Baden-Württemberg. ERF eins war am 1. März gestartet. Bei der Jahresversammlung des ERF-Trägervereins Anfang Mai hatten die Verantwortlichen ein positives Fazit nach einem Jahr Betrieb des eigenen Fernsehkanals gezogen.

Mit groSSem Bedauern, aber auch mit viel Verständnis hat die Bischöfin der EmK, Rosemarie Wenner, auf den Rücktritt von Maria Jepsen reagiert. Es sei tragisch, dass ausgerechnet der nordelbiFrieder Weinhold, der Vorschen Bischöfin vorgeworsitzende des in Albanien täfen werde, nicht entschieden tigen Christlichen Hilfsvergenug gegen Missbrauch eins Wismar, ist zum Ehrenvorgegangen zu sein. bürger der Kommune Poro­Jepsens Amtsführung habe can in Zentralalbanien sich »durch den Einsatz für ernannt worden. Damit Schwache und Ausgegrenzwürdigte die Kommune das te« ausgezeichnet, schreibt Engagement des 56-JähriWenner in einem Brief an gen »zur Verbesserung des ihre Amtsschwester. Jepsen geistlichen, wirtschaftlichen sei eine »Brückenbauerin und sozialen Zustandes der zwischen den Kirchen und Familien dieser Region«. zwischen den Religionen«. Der Pastor aus Wismar hat Sie habe zudem als erste den Verein 1991 gegründet. ­Bischöfin in Deutschland Der Verein leistet humanitäund erste lutherische Bischöre Hilfe, etwa durch Pakete fin weltweit Pionierarbeit mit Kleidung, Werkzeugen, geleistet und damit anderen Nahrungsmitteln, Medikaden »Weg gut bereitet«. menten und örtliche Aufbauhilfe. Für sein EngageSäkulare Sendungen laufen ment in Albanien hat jetzt auch auf ERF eins, ­Weinhold 2004 das Bundesdem digitalen Fernsehkanal verdienstkreuz am Bande von ERF Medien (früher erhalten. idea/epd/kie

Titelbild: ???

Das Jahr 2010 wird wohl als das Jahr der Rücktritte in die Geschichte Deutschlands eingehen. Ein Bundespräsident, sechs Ministerpräsidenten, zwei lutherische Bischöfinnen und ein katholischer Bischof. Alle haben ihre eigenen Gründe; manche wurden getrieben – wie die Kieler Bischöfin Maria Jepsen. Andere – wie die Regierungschefs von Hamburg und Hessen, Ole von Beust und Roland Koch – erwarten noch etwas anderes vom Leben als Politik. So unterschiedlich die Motive sind, so verwirrend sind die Signale, die von diesen Rücktritten ausgehen. Von Margot Käßmann als EKD Ratsvorsitzender versprachen sich viele Menschen einen Aufbruch in der Evangelischen Kirche. Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt, viele Menschen sind enttäuscht. Bei von Beust und Koch bleibt ein schaler Nachgeschmack: Was soll man vom einem Politiker denken, der zwischen zwei Wahlen einfach aufgibt? Zieht er sich nicht aus der Verantwortung? Natürlich ist es leicht, von anderen Menschen moralisches Verhalten einzufordern. Aber wer ein Amt, gleich welcher Art, annimmt, übernimmt auch Verantwortung für die Menschen, die ihn oder sie in dieses Amt gewählt haben. Es ist schon kurios, dass ausgerechnet konservative Politiker, die der 68-er Generation gerne einen Hang zum Selbstverwirklichungstrip vorwerfen, eben diesen Weg gehen. Wir werden sehen, wohin er führt, meint Ihr ­Volker Kiemle


Kirche und Politik ::: 3

Lobbyisten für die Religionsfreiheit

Bildmontage: Claus Arnold, Fotos: Peter Kirchhoff, Norbert Leipold, Wolfgang Colditz, Karlheinz-Felsch/Pixelio, Klaus Ulrich RUOF

Seit rund 160 Jahren sind Kirche und Staat in Deutschland verfassungsmäßig getrennt. Das bedeutete gleichzeitig den Beginn der Religionsfreiheit, die von den Freikirchen so herbeigesehnt wurde. Doch vielen war die neue Freiheit nicht geheuer – sie sehnten sich nach den vermeintlich guten alten Zeiten zurück. Karlheinz Voigt über das Verhältnis der Freikirchen zur Obrigkeit.

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ls infolge der Revolution von 1848 die Frankfurter Nationalversammlung eine Verfassung vorlegte, die eine Trennung von Staat und Kirche vorsah, rief das völlig gegensätzliche Reaktionen hervor. Die Staatskirchen waren entsetzt. »Der Staat trennt sich von der Kirche!« Die methodistischen Kirchen in Amerika waren begeistert. Jetzt waren Tür und Tor für die Mission in Deutschland geöffnet. Führende Landeskirchler und Staatsrechtler wollten die alten Verhältnisse wieder herstellen. Denn mit dem Ende des Staatskirchentums war der Verlust von Privilegien eingeläutet: Keine kirchliche Schulaufsicht mehr, keine kirchliche Trauung, die vom Staat anerkannt wurde, sondern Einrichtung von Standesämtern, keine Begrenzung mehr für die Besetzung öffentlicher Dienst­stellen und die Berufung von Professoren auf Mitglieder der Staatskirche. Jeder konnte an den Universitäten studieren, jeder konnte Staatsbeamter werden. Das konnte doch nicht gut gehen! Die Trennung von Kirche und Staat bedeutete gleichzeitig den Beginn der Religionsfreiheit, die von den Freikirchen so herbeigesehnt wurde. Damals dachte man: Jede Revolution ist gegen Gott – er hatte doch die »Obrigkeit« eingesetzt! Auch Theologen sahen im »Abzusetzen« ein Aufbegehren wider Gott. Da hatten Freikirchler andere Erfahrungen gemacht. Die politische Reaktion setzte sich durch. Die damaligen Staatskirchen waren froh, die Freikirchen

waren enttäuscht. Schon 1849 schrieb Ludwig S. Jacoby, der erste »Missionar« aus den USA, über die hiesigen politischen Zustände ins demokratische Amerika: In Deutschland sieht es »schlimm aus; es ist politisch zerrissen«. Konservative und Demokraten liegen im Widerstreit. Zu denen, welche die »guten alten Zeiten« wieder herbeiwünschen, »gehören nun leider auch die Christen, welche hier Pietisten genannt werden«. In Zeitschriften und sogar auf den Kanzeln warnen sie vor den Demokraten. Und er fügte hinzu: »Die Gläubigen sind in den Verdacht geraten, dass sie das Volk in Druck und Finsternis erhalten wollen.« Als Ernst Gebhardt, der als Methodist und Prediger Mitglied der Landeskirche geblieben war, wegen des von ihm in der Heilbronner methodistischen Gemeinde gefeierten Abendmahls aus derselben ausgeschlossen werden sollte, wehrte er sich dagegen vehement. Seine Begründung war, dass seine bürgerlichen Rechte danach eingeschränkt seien.

Der Wandel in der Weimarer Zeit Endlich kam es mit der Weimarer Republik zur Trennung von Kirche und Staat. Mit der Hilfe von Friedrich Naumann wurde in Weimar ein Kompromiss mit denen erreicht, welche die Akzeptanz der Freikirchen ablehnten. Die entstehende Vereinigung Evangelischer Freikirchen, damals engagiert politisch tätig, hatte Fortsetzung auf Seite 8


6 ::: Kirche und Politik

Von kirchlich engagiert bis konfessionsfrei In Berlin leisten nicht nur Kirchen und christliche Verbände Lobbyarbeit. Auch in den Parteien sind einzelne Abgeordnete speziell für Kirchenpolitik zuständig. Benjamin Lassiwe stellt »unterwegs«-­ Leserinnen und Lesern die kirchenpolitischen Sprecher vor. Dabei gibt es eine große Bandbreite.

Seine Wurzeln im CVJM, dem Christlichen Verein Junger Menschen, hat der kirchenpolitische Sprecher der SPD, Siegmund Ehrmann. Der oft nur »Siggi« gerufene Politiker aus dem Ruhrpott war vor seinem Einzug in den Bundestag in der Stadtverwaltung von Moers beschäftigt. Selbst sieht er sich in der Tradition prominenter protestantischer Sozialdemokraten, wie etwa Johannes Rau oder Diether Posser. Neben seinem Mandat im Bundestag engagiert sich Ehrmann vielfältig in Kirche und Diakonie: Er ist Präses des Neukirchener Erziehungsvereins, Mitglied im Aufsichtsrat des Evangelischen Entwicklungsdienstes sowie im Kuratorium der Evangelischen Akademie Rheinland. Bei der FDP ist der Jurist Stefan Ruppert jetzt als kirchenpolitischer Sprecher aktiv. Selbst bezeichnet sich der Abgeordnete aus dem Rheinland als »liberalen Christen, der für Weltoffenheit und Toleranz plädiert«. Ihm sei der eigene Glaube wichtig, denn »Liberalität und Glaube in einer Kirche, das sind keine Gegensätze«. Ruppert engagierte sich in der Jugendarbeit der Evangelischen Christuskirche in Frankfurt am Main.

S­ eine Dissertation schrieb der promovierte Jurist über das Thema »Kirchenrecht und Kulturkampf«. Von der renommierten Max-Planck-Gesellschaft wurde er dafür mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet. Als kirchenpolitischer Sprecher blieb er bislang jedoch eher unauffällig. Bei Bündnis 90/Die Grünen ist der römisch-katholische Abgeordnete Josef Winkler wie schon in der letzten Legislaturperiode für Kirchen, Religionsgemeinschaften und Integration zuständig. Der Sohn einer Inderin ist in seiner Kirche schon lange kein Unbekannter mehr: Winkler engagiert sich im Zent­ ralkomitee der deutschen Katholiken, in der Diözesanversammlung des Bistums Limburg und im wissenschaftlichen Beirat der katholischen Akademie. Als kirchenpolitischen Sprecher beschäftigte ihn in den ersten Monaten des Jahres vor allem der Skandal um den sexuellen Missbrauch in der römisch-­ katholischen Kirche. Der einzige konfessionslose Abgeordnete, der für Kirchen- und Religionsgemeinschaften zuständig ist, findet sich in der Linkspartei. Und als Raju Sharma aus Schleswig-Holstein in der Bundestagsdebatte zum Schutz der Religionsfreiheit redete, machte er aus seinem Verhältnis zu Kirchen und Religionen selbst auch keinen Hehl. »Noch immer werden die evangelische und katholische Kirche gegenüber anderen Religionsgemeinschaften bevorzugt, und eine konsequente Trennung von Religion und Staat ist noch längst keine Wirklichkeit in Deutschland«, kritisierte Sharma im Parlament. »Während Frankreich den Laizismus als Grundsatz in der Verfassung festgeschrieben hat, haben wir Gott in der Präambel des Grundgesetzes.«

Fotos: Privat/Fraktionen

Für die CDU/CSU-Fraktion ist seit Januar 2010 die katholische Abgeordnete Maria Flachsbarth aus dem Wahlkreis Hannover-Land II für die Kirchenthemen zuständig. »Meine Aufgabe ist es, jene Sachthemen besonders aufmerksam zu verfolgen und zu begleiten, die für die Kirchen und Religionsgemeinschaften relevant sind«, sagt Maria Flachsbarth. Dazu zählten etwa die Bewahrung der Schöpfung, Themen der Bioethik oder der Familien- und Sozialpolitik. Als es allerdings vor einigen Wochen im Bundestag um das Thema Religionsfreiheit ging, schwieg die Abgeordnete – genau wie die meisten anderen kirchenpolitischen Sprecher überließ sie das Thema lieber den Menschenrechtsexperten ihrer Fraktion.


foto: York schön

Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Römer 13,1a

Wort auf den Weg ::: 7

Gemessen an Gottes Gerechtigkeit

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ie Aufforderung des Paulus, der Obrigkeit un- schen. Dabei gilt die besondere Fürsorge Gottes den tertan zu sein, können wir nach den Diktatu- Kleinen dieser Welt, also den Armen, den Hungernden, ren des 20. Jahrhunderts mit ihren verheeren- den Unterdrückten, den Kindern – besonders dann, den Folgen nicht mehr so einfach nachsprechen. Sie wenn sie als Kindersoldaten oder sexuell missbraucht haben unzählige Menschen das Leben gekostet; und werden. wer den Diktatoren untertan war, machte sich schulDarin zeigen sich die Maßstäbe, die für das politidig. Manche Schuld wirkt bis in unsere Tage nach. sche Handeln für Christen verbindlich sind. Wir haben ­Zudem leben wir heute in einer Demokratie, in der zu fragen: Ist das, was geschieht, gerecht? Zeugt es von ­kritisches Denken eher gefragt ist als Untertanengeist. Menschenliebe oder Menschenverachtung? Hilft es Ich glaube, heute ist gerade das dem Evangelium den Kleinen unserer Gesellschaft oder füllt es Tisch ­gemäß: dass Christen sich einmischen, und Beutel derer, die sowieso vor kritisch die politischen EntscheidunReichtum nicht mehr geradeaus »Jesus hat keiner gen hinterfragen, prüfen, ob sie dem gehen können? Hilft es den MenPartei angehört, Evangelium entsprechen. Das heißt schen in den notleidenden Ländern, nicht, dass Christen politische Ämter oder verschlimmert es die Not aber er hat Partei übernehmen müssten; es spricht freinoch? ergriffen.« lich auch nichts dagegen. Jedoch brauEs fragt sich unter diesen Vochen wir eine gewisse Distanz zu allen raussetzungen, ob es ein unpolitipolitischen Entscheidungen, weil wir wissen: Was wir sches Christsein überhaupt gibt. Wenn wir auf Jesus hier politisch tun, ist nur vorläufig. Es fällt unter den schauen, so erkennen wir: Er hat sich keiner Partei zuso genannten »eschatologischen Vorbehalt« (Johann gehörig gefühlt, hat aber sehr wohl Partei ergriffen, Baptist Metz). Das bedeutet, dass alles Handeln hier wenn es um Arme und Benachteiligte ging. Er war kein und jetzt keinen Anspruch darauf erheben kann, es sei Politiker, aber sein Handeln war eminent politisch. Es der Weisheit letzter Schluss. Diesen letzten Schluss war so politisch, dass die Politiker seiner Zeit Angst bringt erst das Reich Gottes, das in der Wiederkunft vor ihm bekamen und ihn zu beseitigen trachteten – Christi anbricht. Das heißt aber auch, dass jede politi- was ihnen ja nach menschlichem Ermessen zunächst sche Situation grundsätzlich verbesserungsfähig ist. auch gelang. Man darf sich mit dem Zustand, in dem sich eine Das Beispiel Jesu zeigt: Christen haben der ObrigStadt, ein Land oder die Welt insgesamt befinden, nicht keit aufzuzeigen, wo sie mit falschen Maßstäben opezufriedengeben. Es gibt Arme mittlerweile auch in riert, und haben ihr Alternativen aus dem Geiste Jesu Deutschland, Ungerechtigkeit und Menschenverach- Christi aufzuzeigen. tung haben sich auch in unseren Kommunen breitgemacht. Diederich Lüken Die Richtung, in der sie verbessert werden muss und ist Pastor im Bezirk Stuttgart-Bad Cannstatt. kann, weist das Reich Gottes als Zukunftsvision selbst. Es ist das Reich, in dem Liebe und Gerechtigkeit herr-


8 ::: Kirche und Politik

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Fortsetzung von Seite 3

gute Lobbyarbeit geleistet. In der neuen Republik lag die Kulturhoheit bei den Ländern. Also mussten sie über die Anträge zur Anerkennung als »Körperschaften des öffentlichen Rechts« entscheiden. Bis auf Preußen, wo es besonders der bekannte, später ökumenefreundliche Bischof Otto Dibelius war, der es verhinderte, bekamen die Evangelische Gemeinschaft und die Methodistenkirche in den anderen Ländern nacheinander dieses hohe Recht verliehen. Juristisch stellten die Staaten damit Landes- und Freikirchen auf die gleiche Ebene, was jedoch in den Fragen der – sicher auch fragwürdigen – Privilegien nicht zur vollen Auswirkung kam. Aber das kirchliche Eigentum konnte nun eingetragen und gesichert werden. Ohne diesen Rechtsstatus waren Kapellen und Häuser lange Zeit auf Privatpersonen eingetragen, zum Beispiel die Namen der Prediger, die sie erbaut hatten.

KarlHeinz Voigt ist Pastor und ein Kenner der freikirchlichen Kirchengeschichte. Er lebt im Ruhestand in Bremen.

Als Notbehelf hatte die Evangelische Gemeinschaft 1887 eine Aktiengesellschaft gegründet, um überhaupt zu einem Rechtstitel zu kommen. Ein schwieriges Prob­lem tauchte auf, als die Aktiengesellschaft eine Erbschaft zugesprochen bekam. Das Verhältnis von Staat und Kirche hat durch die Rechtslage eine gute Grundlage, auch wenn die mit den Körperschaftsrechten gegebene Trennung von manchen als »hinkend« bezeichnet wird. Wie hoch eine klare Rechtsgrundlage für die StaatKirche-Beziehungen einzuschätzen ist, zeigte die Lage in der DDR. Dort hat der Staat den Status der Körperschaften des öffentlichen Rechts irgendwie in der Schwebe gelassen. Seine langfristigen Vorstellungen vom Verhältnis zu den Kirchen waren, wie auch schon im »Dritten Reich«, anderer Natur. Heute bekommen alle Mitglieder und Freunde der Kirche für jede Spende eine Bescheinigung und die Finanzämter haben damit keine Probleme. Früher muss­ ten selbst die aus den Landeskirchen Ausgetretenen ihren »Obolus« an die einzig anerkannten Staatskirchen entrichten. Der demokratische Rechtsstaat ist eine gute Grundlage für ein immer noch verbesserungsfähiges Verhältnis zwischen den Kirchen und dem Staat. Der Raum zur freien Verkündigung des Evangeliums ist offen und das Eigentum geschützt.

Freikirchen: Eine Selbstdarstellung n Evangelische Freikirchen und freikirchliche Gemeindeverbände haben sich bereits 1926 zu einer Arbeitsgemeinschaft, der »Vereinigung Evangelischer Freikirchen«, zusammengeschlossen. Diese dient der Förderung gemeinsamer Aufgaben, der Vertiefung zwischenkirchlicher Beziehungen sowie der Vertretung gemeinsamer Belange nach außen.

Evangelische Freikirchen, freikirchliche Gemeinden – wer sind sie? Was wollen sie? In einem Land, in dem man gewohnt ist, zwischen evangelisch und katholisch zu unterscheiden, klingen ihre Namen für manchen fremd. In Deutschland führen die Anfänge der Freikirchen zum Teil vor die Reformationszeit zurück, andere entstanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts zurzeit der Erweckungsbewegung. n

n Evangelische Freikirchen unterscheiden sich von anderen Kirchen nicht durch Sonderlehren. Sie zeichnen sich vor allem durch ein bestimmtes Kirchen- und Gemeindeverständnis sowie durch ihren

Frömmigkeitsstil aus. Freie und persönliche Entscheidung für den Glauben an Jesus Christus und ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge sind besondere Anliegen. Rechtlich und organisatorisch vertreten die Freikirchen dem Staat gegenüber das Prinzip der Selbstfinanzierung und Selbstverwaltung und verzichten auf Besteuerung. n Freikirchen verstehen sich nicht als die allein wahre ­Gestalt von Kirche. Sie bemühen sich, durch intensive ­Mitarbeit in zwischenkirchlichen Einrichtungen, zur ­Einheit der Christen und zum glaubwürdigen Zeugnis der Kirchen beizutragen. In den örtlichen Gemeinden unserer Freikirchen soll es so zugehen, dass die Mitglieder, aber auch Gäste und Besucher, Gemeinschaft ­erleben, sich beheimatet ­fühlen und füreinander und für andere da sind. Auf diese ­Weise wollen wir selbst den Zuspruch des Evangeliums immer neu empfangen und dem Anspruch Gottes an den Menschen folgen. www.vef.de


Kirche und Politik ::: 11

Aus Liebe zur Schöpfung Gott hat uns die Welt anvertraut. Wir sollen sie bebauen und bewahren. Angesichts der weltweiten Umweltzerstörung ist es dringender denn je, dass wir uns auf diesen Auftrag besinnen. Dabei wird eine geistliche Neubesinnung zu erneuertem Handeln führen, sagt Bischöfin Rosemarie Wenner.

Foto: Claus Kellner / Medienwerk der EmK

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ach mir die Sintflut‘ geht nicht mehr. Darum lasst Euch bewegen von Gottes Energie, die in der Schöpfung und in uns lebt. Lasst nicht ab von der Hoffnung für alle Kreatur und lasst, was Euch bewegt, zur Tat werden.« Mit diesen Worten rief der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Braunschweiger Bischof Dr. Friedrich Weber, anlässlich der Proklamation des Schöpfungstages beim Ökumenischen Kirchentag in München dazu auf, Verantwortung für die Schöpfung wahrzunehmen. Am 3. September wird die ACK in Brühl bei Bonn einen zentralen Gottesdienst zum Schöpfungstag feiern. Gleichzeitig werden sich hoffentlich an vielen Orten Christen versammeln um Gott, den Schöpfer zu loben, ihm die Zerstörung der Umwelt zu klagen und sich inspirieren zu lassen zu einem Lebensstil der Achtsamkeit. Im November 2010 hat der Bischofsrat der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche einen Brief an die Gemeinden gesandt. Er steht unter dem Motto: »Gottes erneuerte Schöpfung – ein Aufruf zum Hoffen und Handeln«. Dazu wurde ein Studiendokument veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung ist in der Reihe »EmK Forum« (Nr. 35) erschienen. Wir betonen in diesen Texten den Zusammenhang zwischen der Verantwortung für die Schöpfung, dem Einsatz gegen Waffen und der Bekämpfung von Armut. Wir beschreiben die geistliche Grundlage unseres Engagements: Gott hat uns die Welt anvertraut. Wir sollen Haushalter sein. Als Christen teilen wir auch Gottes Vision des Heil-Seins, die die gesamte Schöpfung umfasst. Eine geistliche Neubesinnung wird zu erneuertem Handeln

führen. Der Bischofsrat hat Selbstverpflichtungen formuliert und unsere Gemeinden eingeladen, ebenfalls Vereinbarungen treffen, um den Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung ernst zu nehmen. In Deutschland beschäftigen wir uns in Kirche und Gesellschaft schon seit den Ökumenischen Versammlungen vor mehr als zwanzig Jahren mit den Zukunftsfragen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Die Methodisten im Kongo, auf den Philippinen und in den USA haben eine andere Geschichte und andere Zugänge zu diesen Themen. Dass Bischöfe und Bischöfinnen aus vier Kontinenten sich an Methodisten in aller Welt wenden, ist gerade angesichts der unterschiedlichen Ausgangssituationen ein starkes Zeichen: Es geht um die eine Welt, in der die Ärmsten am schlimmsten betroffen sind von den Zerstörungen. Deshalb sind wir überall zum Hoffen und Handeln herausgefordert. Wir sind in weltweiter Gemeinschaft berufen, Heiligung auch im Umgang mit der Schöpfung zu praktizieren. Dabei handeln wir möglichst konkret in unseren Zusammenhängen. Für uns als Methodisten in Deutschland bieten der Schöpfungstag am 3. September und die Schöpfungszeit bis zum Erntedankfest eine gute Gelegenheit, uns mit dem Brief des Bischofsrats zu beschäftigen, um Hoffnung zu gewinnen und uns zum Handeln zu verpflichten. Das Segenswort, mit dem das Grundlagendokument schließt, möge uns dabei begleiten: »Atme die Gnade und Liebe Gottes ein. Fühle, wie der Atem deinen Geist erneuert und deine Seele belebt. Atme aus – indem du Gnade und Liebe in die Welt hinein sprichst, sie zur Tat werden lässt und selbst Gnade und Liebe bist.«


::: Familie Kirche und Politik 12 :::

Warum Familien trotz allem den Sonntag nicht verlernen Stress im Beruf, ein dicht gedrängter Stundenplan, Ansprüche von allen Seiten: In vielen Familien bleibt während der Woche für das Familienleben kaum Zeit. Nur am Sonntag haben die meisten Zeit. Damit der Ruhetag nicht mit Erwartungen überfrachtet wird, plädiert die Autorin Monika Gräfin Metternich für einen gelassenen Umgang mit dem Sonntag.

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bjektiv kann dieser Artikel nicht sein. Nicht durch zu loben, freudig an, füllten den Tag mit Gehalt von einer Autorin, die ihren Mann an einem und Ritualen. Sonntag näher kennen gelernt hat und mit ihm Wer ihn als »ganz normalen Tag« betrachtet, mag über viele Wochenenden hinweg eine Beziehung auf- durch die Welt reisen und nachsehen, wie es sich ohne baute. Eine Distanzbeziehung, wie es heutzutage so den bei uns gewohnten Sonntag lebt. In vielen Ecken viele gibt. Hätte einer von uns beiden am Sonntag re- der USA zum Beispiel kennt man den im christlichen gelmäßig Dienst gehabt, hätten wir uns wohl kaum auf Sinne ersten Tag der Woche als jenen, an dem die Einkaufszentren lediglich ein wenig früvier Stunden Pendeln pro Wochenende schließen als sonst. »Klar eingelassen. »Die ersten 300 Jahre her kaufe ich sonntags ein, ich Monika Gräfin Metternich liebt kenne es ja nicht anders«, den Sonntag aus anderen, ebenfalls des Christentums war meint der Politologe Matthew sehr privaten Gründen. Sie ist ein der Sonntag ein ganz Kennedy aus Flagstaff/ArizoSonntagskind. Heute, als Religionspädagogin und Mutter von fünf erwach- normaler Arbeitstag.« na, »solange Zeit für den Gottesdienst bleibt, stört das senen Kindern, hat sie ein Buch verfasst über den siebten Tag der Woche. »Lob des Sonn- doch auch nicht.« Die christlichen Kirchen tags. Weihrauch, Toast and Honey« heißt es und bricht laden meist über den ganzen Tag verteilt zu eine Lanze für »richtige« Sonntage: mit Gottesdienst, Gottesdiensten ein. »Wir Amerikaner würGenuss mit allen Sinnen und Gemeinschaft mit gelieb- den es als Bevormundung vom Staat empfinden, wenn man uns vorschriebe, wie wir ten Menschen. unseren Sonntag zu gestalten haben«, meint Was den Sonntag zum Sonntag macht Kennedy, der noch keine Familie hat, aber Streng arbeitsfrei muss ein Sonntag gar nicht sein, be- eine zu gründen plant. Bleibt zu hoffen, dass ihm erspart tont die Autorin. »Die ersten 300 Jahre des Christentums war der Sonntag ein ganz normaler Arbeitstag, bleibt, was für viele seiner Landsleute an dem die oftmals verfolgten Christen frühmorgens Realität ist: dass ein Familienmitglied jeoder spätabends, vor oder nach der Arbeit, zusammen den Sonntag arbeiten muss, etwa im für Gottesdienst feierten«, berichtet Monika Gräfin Met- viele überlebenswichtigen Zweit- oder ternich. »Den überwiegend arbeitsfreien Sonntag, wie Drittjob. Wo sonntags vieles offen hat, wir ihn kennen, gibt es erst seit Anfang des vierten ist Sonntagsarbeit für die meisten ein Jahrhunderts. Der Kaiser Konstantin, der den Sonnen- Muss – und: Alleine zum Gottesdienst gott Sol Invinctus sehr verehrte, machte diesen Tag für gehen mag für viele klappen, gemeinalle Menschen, unabhängig von ihrer Weltanschau- sam mit der Familie den Tag feierlich ung, zum Feiertag.« Nicht Jesus zu Ehren war es also, begehen, bleibt jedoch häufig ein dass im Römischen Reich der Sonntag im Jahre 321 Traum. zum Feiertag erklärt wurde. Die Christen jedoch nahmen die Gelegenheit, Gott den gesamten Sonntag hin- Gottesdienst: Stress für Familien Familien, die im feinsten Kleid gemeinsam zum Gottesdienst gehen, Buchtipp sieht man auch in Deutschland in vieMonika Gräfin Metternich: Lob des Sonntags. len Kirchen inzwischen nur noch an Pattloch Verlag, München 2009, 14,95 Euro. tellen bei ISBN: 978-3-629-02232-5 Gleich bes You, Blessings 4 0045 830 Telefon 0711


Kirche undFamilie Politik ::: 13

bestimmten Feiertagen. Eine kleine Umfrage unter gläubigen, aber kirchenabstinenten Müttern hat ergeben: »In etlichen Gemeinden haben unruhigere kleine Kinder keinen Platz.« – »Es ist schon schwer genug, unsere Kinder um neun fertig zu haben, und wenn wir sie dann noch stillhalten sollen, kommen wir Großen gewiss nicht in andächtige Stimmung!« – »Mit einer Dreijährigen in der Kirche, die dauernd Fragen stellt, das habe ich einmal versucht, die Seniorinnen hinter uns fanden es nicht amüsant.« – »Unser Pfarrer predigt eher getragen, das kommt bei unseren Kindern nicht an.« Solche Antworten dominieren. Anders sieht es aus, wo Krabbel- oder Kindergottesdienste stattfinden, parallel zum Gottesdienst in einem Nebenraum oder zu einem anderen Zeitpunkt. Mehr und mehr solcher Angebote erobern die Gemeinden.

Zwischen Langeweile und Traurigkeit am siebten Tag Eine Herausforderung bleibt es freilich, den Sprung vom spielerischen Beten, Basteln und Singen zum ernsthaften Gottesdienstbesuch zu schaffen, den Schulkinder oft als »langweilig« abtun. Wohl dem, der an einer lebendigen Gemeinde teilhat mit einem Pfarrer oder einer Pfarrerin, der/die zu fesseln versteht! Schön auch, wenn jedes Kind nach und nach lernt, sich seine spannenden Momente im Gottesdienst – und am ganzen Sonntag – selbst zu schaffen. Unverplante, ruhige Minuten sind es ja, in denen die Seele sich ganz öffnet, in denen Musik, Kunst im Kirchenraum, die Geschichte hinter einer Predigtgeschichte besonders Wurzeln schlagen kann. Ob es Kindern von heute ein Trost ist, bei Monika Gräfin Metternich nachzulesen, wie hart sich Christen vor Jahrhunderten auch bei uns den Gottesdienstbesuch erkämpfen mussten? Wie unbequem zu Großmutters Zeiten manch ein Sonntagskleid war, wie streng das Regime der Eltern beim Kirchgang? In einer Zeit, in der die Bild-Zeitung noch nicht existierte, war die Kirche der Ort, wo getratscht und geklatscht wurde. Wohl dem, der fein gekleidet seine glückliche Familie vorzeigen konnte ... die anderen mussten schauspielern oder Spott erleiden. Auch heute wird am Sonntag noch gelitten. Doch selten in harmonischen Familien, noch seltener im Gottes-

dienst. Echtes Leiden findet sonntags im Verborgenen statt. Wer einsam, krank oder arm ist, für den sind Tage ohne feste Vorgaben besonders schwer. Gesunden Menschen, die mit ihren Sonntagen wenig anzufangen wissen, legt Monika Gräfin Metternich etwas Besonderes ans Herz: Wie wäre es, jemand, der einsam ist einzuladen oder zu besuchen? »Geteilte Zeit ist für alle ein sinnvoller Zeitvertreib und wirkt gegen Langeweile besser als Knoblauch gegen Vampire!«, schreibt die Autorin. Es muss ja nicht gleich enden wie in ihrem eigenen Elternhaus: Da wurde ein mittelloser Mann eines Sonntags eingeladen – und blieb 30 Jahre.

Familien-Ideen für den Sonntag »Wir finden den Sonntag durchaus besonders«, sind junge Familien von heute sich einig. In einer kleinen Umfrage unter Baby- wie Teenagereltern, unter Stadtwie Landbewohnern, unter Christen wie Kirchenfernen häuften sich immer dieselben Antworten, wie der Sonntag gestaltet wird. »Ausschlafen« steht hoch im Kurs, »lesen und vorlesen«, »Spiele machen und mit Kindern spielen«, »raus in die Natur oder ins Museum«, »Freunde oder Verwandte treffen«, »Spaziergänge« und »besonders gut essen« ebenso. Arbeiten? Höchstens eine Nebensache. Ferngucken? »Doch, abends, wenn die Kleinen schlafen – den Tatort.« Also nicht mehr TV als an anderen Tagen. Den Sonntag überall verkaufsoffen machen? »Schlechte Idee«, rufen überraschend viele. Die Kinder fänden das zwar oft »cool«, doch denen gefällt der Sonntag auch so ganz gut, zumindest bis zur Teenagerzeit. Monika Gräfin Metternich lobt den Sonntag also nicht allein, wenn sie sagt: »Das Schöne am Sonntag ist ja sein freischwebender Charakter, der aber mit Sinn gefüllt werden muss, damit er wirklich den Erwartungen entspricht, die viele an ihn stellen. Mein Tipp: Überlegen Sie gemeinsam, was Ihren Alltag bestimmt, und lassen Sie diese Komponenten am Sonntag weg. Ersetzen Sie den Alltagstrott durch Ungewohntes.« Groß, pompös und angestrengt muss es also gar nicht sein, das Programm für den »richtigen« Sonntag, denn er ist für sich schon gehaltvoll genug. Und so schließt das Buch »Lob des Sonntags« ab mit der Aussage: »Der Sonntag ist die Basis einer Gesellschaft, die auf Freiheit, Gleichheit und Humanität setzt. Dass dieses grundsätzliche Recht allen Menschen zu gelten hat, dafür verbürgen sich all jene, die aus Überzeugung den Sonntag als ›Tag des Herrn‹ feiern.«

Petra Plaum ist freie Journalistin und schreibt für verschiedene Magazine. Sie lebt mit ihrer Familie in Donauwörth.


Gemeindeporträt und Politik 14 ::: Kirche

Vielfalt unterm Viadukt Mehr als 260 Bezirke gibt es in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. Alle haben ihre eigene Prägung. Um diese Vielfalt zu zeigen, stellen sich in »unterwegs« regelmäßig EmK-Bezirke vor. In dieser Ausgabe geht es nach Bietigheim-Bissingen. Das sind wir: Die Christuskirche unseres Bezirks Bietigheim befindet sich in der Nähe der historischen Innenstadt von Bietigheim-Bissingen. Unser Kirchengebäude steht seit über fünfzig Jahren in der Nachbarschaft der evangelischen und der römisch-katholischen Kirche, mit denen wir ein gutes ökumenisches Miteinander leben. Sogar unsere Glockentöne sind mit denen der beiden anderen Kirchen abgestimmt. Zum Bezirk gehören noch eine Kapelle in Ingersheim und eine in Kleinsachsenheim. Den Mittelpunkt unserer Gemeindearbeit bildet der Gottesdienst. Wichtig sind uns dabei eine abwechslungsreiche Gestaltung sowie die Beteiligung möglichst vieler Personen aus den unterschiedlichen Altersgruppen. In Bietigheim besuchen ihn derzeit im Durch-

Musik spielt in der EmK in Bietigheim eine große Rolle. Der Posaunenchor wird oft von den ökumenischen Partnern angefragt. Foto: privat

schnitt etwa 120 Erwachsene und 30 Kinder. Geistliche Impulse werden auch in den Hauskreisen gesetzt, die seit vielen Jahren ein wesentlicher Bestandteil unseres Gemeindeprogramms sind.

Das machen wir: Das vielfältige Gemeindeleben findet überwiegend in der Hauptgemeinde statt. Es gibt Angebote für jede Generation. Wir sind eine sehr musikalische Gemeinde: Der gut be­setzte Gemeindechor gestaltet ne­ben seinen Einsätzen im Gottesdienst einmal im Jahr einen besonderen Kantatengottesdienst. Der Posaunenchor wird immer wieder gern bei ökumenischen Veranstaltungen angefragt und spielt regelmäßig in den Altenheimen der Umgebung. Mit seinem Angebot erreicht unser Kinderchor auch viele

Bezirk Bietigheim n Der Bezirk hat 182 Mitglieder und 159 An- beziehungs­

weise Zugehörige. Alle Altersgruppen sind gut vertreten. n Die Große Kreisstadt Bietigheim-Bissingen mit ihrer ­bekannten historischen Altstadt liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Stuttgart und hat 43.000 Einwohner. n Die Stadt besitzt eine gute Infrastruktur und einige ­große Industriebetriebe sind hier ansässig. n Vielfältige kulturelle Angebote und ein reges Vereinsleben bieten ein attraktives Lebensumfeld.

Kinder außerhalb der EmK. Ein junges Lobpreisteam sowie eine große Anzahl von Organisten und Pianisten vervollständigen die musikalische Bandbreite. Wir legen großen Wert auf die Arbeit mit Kindern: Die Allerkleinsten werden in der Wiegenklasse betreut. Für die Älteren gibt es die Kinderstunde, danach die Jungschar, das »Bibellesen für Kinder« und den Teeniekreis. Alle zwei Jahre wird von der Stadt der Kindertag organisiert, an dem wir regelmäßig teilnehmen. Wir engagieren uns in verschiedenen sozialdiakonischen Arbeitsbereichen, etwa als Mitglied der Trägervereine der Diakoniestation, des Hospizes und des Tafelladens. Besonders in dem seit fünf Jahren bestehenden Tafelladen bringen sich viele Gemeindemitglieder ein. In den Wintermonaten bietet unsere Gemeinde an fünf Samstagen ein Mittagessen in der Wohnungslosenhilfe in Ludwigsburg an.

Das haben wir vor: Ein Höhepunkt der Gemeindearbeit war in diesem Jahr eine 40-Tage-Aktion zum Buch »Fruchtbare Gemeinden und was sie auszeichnet«, an der mehr als 100 Personen teilgenommen haben. Wir hoffen, dass sich daraus Schwerpunkte für die kommenden Jahre entwickeln. Stefan Kettner


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Kirche und Politik ::: 15

Die Zukunft der EmK im Blick

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ehr als 320 Jugendliche und junge Erwachsene aus der weltweiten EmK haben vom 22. bis zum 26. Juli in Berlin Anträge an die Generalkonferenz (GK) beraten. Bei der »Global Youth Convocation and Legislation Assembly«, dem Nachwuchsparlament der EmK, reichte das Themenspektrum vom Umgang mit sexuellem Missbrauch auf den Philippinen über Verfassungsangelegenheiten bis hin zu Anregungen für einen liebevolleren Umgang der Delegierten in der Generalkonferenz. Die Generalkonferenz tritt 2012 wieder zusammen. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium der weltweiten EmK und vereint Delegierte aus allen Zentralkonferenzen. Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der nächsten »unterwegs«-Ausgabe. Vorab einige Bilder der Tagung.

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Von: thomas.guenther@emk.de An: unterwegs@emk.de Betreff: E-Mail aus Cambine

Der Rasen ist verbrannt. Bei jedem Sprint steigen Staubwolken auf. Wo eigentlich eine Eckfahne stehen sollte, laufen Ochsen über das Spielfeld. Statt auf der Tribüne sitzen die Zuschauer im Mangobaum, aus dem einige Äste ausgeschnitten wurden. Ein Fußballspiel in Cambine. Die Bedingungen sind bescheiden. Manchmal muss das Spiel ausfallen, weil eine Mannschaft den Diesel für die Anreise nicht bezahlen kann. Trotzdem ist die Begeisterung groß, im Spiel kaum weniger als beim Sieg. Natürlich wurde in den letzten Wochen mitgefiebert beim großen Fußballfest nebenan in Südafrika. Wo ein Fernseher steht, finden sich immer Nachbarn und Freunde, die ein Spiel verfolgen. Wer dazu keine Gelegenheit hat, hört Radio. Fußball in Cambine spielt nicht in der Welt der Übertragungsrechte und Ablösesummen. Hier geht es nicht um gigantische Beträge. Es ist die Welt der kleinen Leute, die fünfzig oder dreißig Euro im Monat verdienen. Und manchmal auch gar nichts. Für sie ist das Spiel willkommene Gelegenheit, über den engen Horizont des Alltags hinauszu schauen – und zu hoffen. Was haben Fußball und Gottesdienst gemeinsam? Man singt miteinander. Unterschiedlichste Menschen bilden eine (Fan-)Gemeinde. Und es ist Hoffnung im Spiel. Sie hilft den Blick zu heben über das Amen in der Kirche und den Schlusspfiff auf dem Platz hinaus. Woran nur wird es liegen, dass auf dem Platz diese Hoffnung oft viel unverkrampfter daherkommt als in der Kirche?

Fotos: Volker Kiemle

Claudia und Thomas Günther

n Claudia und Thomas arbeiten in Cambine, Mosambik.

Claudia Günther ist als Krankenschwester an der dortigen Dorfgesundheitsstation tätig und unterrichtet an der Frauenschule des Theologischen Seminars. Thomas Günther unterrichtet am Seminar und ist im Aufbau einer Suchtund Alkohol-Präventionsarbeit für Mosambik engagagiert. n In dieser Rubrik werden künftig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

der EmK-Weltmission aus ihrem Alltag berichten.


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Erfurt: Glaubenszeichen in Bewegung Bis zu 30.000 Menschen besteigen jedes Jahr den Turm der Ägidienkirche auf der Erfurter Krämerbrücke. Um ihre Kirche noch einladender zu machen, baut die EmK-Gemeinde derzeit grundlegend um. Ende August soll wieder Gottesdienst gefeiert werden.

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ast auf den Tag genau 50 Jahre nach der Wiederweihe der ­Ägidienkirche am 10. April 1960 schaffte die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde Baufreiheit für einen der weitreichendsten Eingriffe in der Geschichte der ehemaligen Händlerkirche an der Krämerbrücke, erstmalig vor genau 900 Jahren urkundlich erwähnt. Daran gemessen erscheinen die wenigen Jahre seit 2006, in denen Ziele durchdacht und auch manche Pläne verworfen wurden, als eine kurze Zeit. 2008 stand fest, dass die Kirche in die Brandschutzmaßnahme der Krämerbrücke einbezogen wird. So sieht das Konzept einen großzügigeren Eingangsbereich und ­eine neue Treppenanlage ins erste Obergeschoss vor. Eine neue Eingangstür mit Glasanteilen sorgt für mehr Transparenz und wirkt einladender. Die Empore im Kirchen-

kurz &bündig Den Frankfurter Bürgerpreis hat der »Mittagstisch für alle« in der Christuskirche am Me­ rianplatz erhalten. Das Helferteam wurde in der Kategorie »Helfen« ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Die Preisträger nehmen am Wettbewerb um den nationalen Bürgerpreis, der im Dezember

Pastor Sebastian Ringeis zeigt eine freigelegte Wand der Ägidienkirche .

raum wird künftig als freistehende Einheit im Kirchenschiff stehen, die Verbindung zu den Wänden auf beiden Seiten wird gekappt. Der Kirchsaal mit Turmaufgang wird durch einen Windfang unter der Empore vom Treppenhaus rauchdicht abgeschlossen. Bis Ende August werden die Bauarbeiten voraussichtlich andauern. Bis dahin kommt die Gemeinde in der Cyriakkapelle (ehemals Notkirche der evangelischen Predigergemeinde) zum Gottesdienst beziehungsweise im Augustinerkloster zusammen. Dankbar erfreut sie sich dieser Gastfreundschaft!

in Berlin vergeben wird, teil. Die Ehrenamtlichen bieten jeden Donnerstag ein Mittagessen in der Kirche an. Mittlerweile kommen über 150 Gäste in der Zeit von 12 bis 14 Uhr. Wer kann zahlt 1,50 Euro, wer nichts zahlen kann, ist dennoch herzlich eingeladen. Was es heiSSt, Teil einer weltweiten Kirche zu sein, erlebten die Besucher in der

Foto: prvat

In Anlehnung an die Luther-­ Dekade wird der Tag des offenen Denkmals am 12. September unter dem Motto »Glaubenszeichen in Bewegung« stehen. Die Gemeinde hofft, dass an diesem Tag mehr als nur die nun freigelegten Natursteinwände zu bestaunen sind. Darüber hinaus möchte sie mit ih­ren öku­ menischen Partnern, Gästen und Freunden einstimmen in das Gotteslob, dass ihr die alte Kirche an diesem besonderen Ort anvertraut ist – eine der vielen offenen Kirchen in Erfurt, offen für die Menschen und die Begegnung mit Gott. Sebastian Ringeis

Münchner Erlöserkirche Mitte Juni: Ein 35-köpfiger Chor der First United Methodist Church aus Conroe/Texas begleitete den Gottesdienst mit Chorälen und Spirituals. Eine simultan übersetzte Predigt, »Mein Mund besinge tausendfach«, auf Deutsch und Englisch gleichzeitig gesungen sowie Bild-Impressionen über die Gemeinde – all das machte den Gottesdienst zu ­einem besonderen Erlebnis.


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Gottes Wort in Farbe auf der Intensivstation Die Intensivstation eines Krankenhauses ist kein Ort, an dem man sich gerne freiwillig aufhält. Deshalb haben Leitung und Mitarbeitende des Martha-Maria-Krankenhauses Halle die Idee entwickelt, die Deckenflächen der Station mit ansprechenden Farben und wohltuenden Formen gestalten zu lassen. Der Künstler Christian Siegel hat die Herausforderung angenommen.

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Foto: privat

in Kunstwerk schaffen zu wollen, von dem man sich letztlich wünscht, dass es möglichst wenige sehen müssen – das war für Christian Siegel eine »besondere und auch etwas seltsame Herausforderung«. Doch der Künstler aus Merseburg, der über Ausstellungen schon lange mit der Klinik verbunden ist, zögerte nicht, als er den Auftrag erhielt, die Intensivstation im Martha-Maria-Krankenhaus Halle neu zu gestalten. »Ich beschäftige mich seit mehr als 25 Jahren mit der grafischen Interpretation biblischer Themen und Texte«, sagte er bei der Eröffnung. »Die Farb- und Deckengestaltung in der Intensivstation eines Krankenhauses war allerdings eine Herausforderung der besonderen Art.«

Der Blick an die Decke: Weiß! »Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation werden mit modernster Technik versorgt und fachlich kompetent gepflegt«, beschreibt Geschäftsführer Pastor Walther Seiler die Ausgangssituation. »Oft liegen die Patientinnen und Patienten viele Tage oder Wochen fast bewegungslos im Bett. Ihr Blick ist eingeschränkt. Es ist der Blick an die Decke!« Dort aber sei bislang neben Lüftungstechnik und blendenden Leuchtkörpern nur Weiß zu sehen gewesen.

Oberärztin Monika Holler ist begeistert von Christian Siegels Gestaltung der Intensivstation.

Daher hatten Mitarbeitende die Idee, die Deckenflächen mit ansprechenden Farben und wohltuenden Formen künstlerisch gestalten zu lassen. Aus medizinischer Sicht begründet Oberärztin Monika Holler ihre Initiative: »Eine große Anzahl unserer Patienten ist so schwer krank, dass sie eine Langzeitnarkose brauchen. Sie haben Wahrnehmungsstörungen, wenn sie aus der Narkose aufwachen.« Bisher hätten sie dann weiße, kalte, sterile und unpersönliche Räume einer Intensivstation, technische Geräte, grelle Lampen, viele Kabel und fremde Menschen gesehen. »Das macht schon den Angehörigen Angst, wie muss sich dann erst der Patient fühlen?« Stundenlanges Starren gegen eine weiße Tapete in ungewohnter Umgebung könne einen »hypnotischen Sog« auslösen und die »Rückkehr ins Leben« erschweren. Nach ersten Gesprächen kristallisierte sich bei Siegel die Idee heraus, helfende Worte aus der Bibel darzustellen. Als bekennender Christ, der seine geistliche Heimat in der EmK-Gemeinde der Zwickauer Friedenskirche hat,

weiß Christian Siegel: Das Wort Gottes wendet sich heilend den Menschen zu. Das Wort Gottes hat Heilswirkung – ob als gesprochenes Wort, in schriftlicher Form oder verbildlicht. Siegel entwarf eine Gestaltung, in der über alle 15 Zimmer der Intensivstation ein Heil versprechender Vers aus der Bibel gelegt wird, in zwei Zeilen übereinander. Im einzelnen Zimmer ist jeweils nur ein Ausschnitt zu sehen. Die übereinander gelegten Buchstaben werden zu geometrischen Formen in beruhigenden, aber auch anre­ genden Farben. Ausgewählt wurde der Vers Matthäus 11,28: »Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.« (Neue Genfer Übersetzung) Das Werk tut nicht nur Patienten gut, wie Oberärztin Holler ­berichtet: »Jetzt spüren wir auch als Personal das Geheimnis der Farben. Trotz der hohen Arbeitsbelastung und des großen psychischen Stresses fühlen wir uns wohler und können so den Alltag besser meistern – zum Wohle ­unserer Patienten!« Frieder Badstübner/Christian Siegel


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Tuningen: Die Kirche an der Autobahn Die nun schon mehrfach erschienene Anzeige »Die EmK hat eine Autobahnkirche« hat einiges Aufsehen erregt. Hat sie nun wirklich ­eine oder ist alles nur ein Werbegag?

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eides stimmt! Natürlich kann sich die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) keine »reine« Autobahnkirche leisten – die Grundstückspreise direkt neben der Autobahn wären vermutlich unerschwinglich. Und die Zielgruppe, die mit einer Autobahnkirche zu erreichen ist, wäre für unsere Verhältnisse doch etwas einseitig. Also doch nur ein Werbegag? Nicht ganz. Denn unsere Tuninger Johanneskirche, die in der Anzeige beworben wird, liegt tatsächlich nur 3 bis 4 Minuten »neben« der Autobahn. Wer von Stuttgart an den Bodensee auf der A 81 unterwegs ist, kommt im letzten Drittel der Strecke an die Ausfahrt 36 »Tuningen«. Nimmt er oder sie sich die Zeit, dort die Autobahn zu verlassen, wird er von einer herrlichen Landschaft mit vielen reizvollen Ausflugsmöglichkeiten umgeben. Darum kam uns, einem Team aus Pastoren und Laien, die Idee, diese Tatsache auch kirchlich zu

Pastorin auf Probe Ellen Hochholzer und Pastor Hans Weisenberger präsentieren die Tuninger »Autobahnkirche«. Foto: privat

»vermarkten«. Viele wissen gar nicht, wie viel gerade unsere Gegend an Sehenswertem und Ausflugsmöglichkeiten bietet. Im Zeitraum von einer halben Stunde ist der Bodensee erreichbar, das wildromantische Donautal, der landschaftlich äußerst reizvolle Südschwarzwald und vieles mehr. Die Gottesdienstzeit um 10.30 Uhr in der Johanneskirche in Tuningen ist genau richtig, um nicht allzu früh

aufbrechen zu müssen und trotzdem ein interessantes Tagesprogramm verwirklichen zu können – als Einzelne, Familie oder Gemeindegruppe. Wir helfen dann gerne mit Tipps, Ratschlägen, Info-Material, Erfrischungen und anderem weiter. Bei Voranmeldung sind wir auch gerne die Woche über für Sie da. Hans Weisenberger n Telefon 07720 3168, E-Mail: hans.weisenberger@emk.de

Neuwelt: 40 Jahre Gemeindezentrum Den 40. Geburtstag ihrer Kapelle feiert die Gemeinde Neuwelt mit vielen Veranstaltungen. Der Neubau konnte 1970 nach mehreren Anläufen eingeweiht werden.

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ie Stubenversammlungen konnte die stark wachsende Zahl von Gemeindemitgliedern nicht mehr aufnehmen. Deshalb baute die Gemeinde Neuwelt 1926 ihre erste Holzkapelle. Doch schon 1957 zeigten sich am Gebäude starke Verschleißerscheinungen.

Pastor M. Mädler stellte den Antrag auf Genehmigung eines Neubaues, der aber abgelehnt wurde. 1964 veranlasste akute Einsturzgefahr Pastor Langmasius erneut, eine Baugenehmigung zu beantragen. Wieder wurde der Antrag abgelehnt. Erst im März 1967 erteilte der Rat des Kreises eine TeilBaugenehmigung für die »Unterfangung der Umfassungsmauern«. Im darauffolgenden Jahr wurde um eine »Generalreparatur der Methodistenkapelle in Schwarzen-

berg-Neuwelt« ersucht. Die Genehmigung erfolgte in Teilschritten ohne Zuteilung von Baumaterial und Baukapazität. Mit Gottes Hilfe gelang das Unmögliche. Die festliche Wiederweihe der Kapelle konnte am Himmelfahrtstag 1970 begangen werden. pm n 29. August, 19.30 Uhr, Evangelisti-

scher Gottesdienst mit Pastor i. R. Wolfgang Ruhnow; 12. September, 15 Uhr, Straßenfest. www.emk-schwarzenberg.de


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Auf genommen Bietigheim ::: am 18. Juli Esther Korthals (34) und Christian Korthals (32). Göppingen ::: am 20. Juni Birgit Mattulat (35) und Matthias Mattulat (38). Nürnberg-JesusCentrum ::: am 18. Juli Rowela Beck (38); Christine Fecher (40); Hans-­ Peter Fecher (41) und Barbara Kirmeier (61). Raschau ::: am 27. Juni Maria Neubert (19) und Gregor Röder (19). Sersheim ::: am 18. Juli Michael Mayer (42); Sonja Mayer (37); Tobias Schmitt (31) und Tabea Schmitt (28).

W ir g rat u l ieren Auerbach ::: Herbert Weidlich zum 90. Geburtstag. Burgstall ::: Inge und Helmut Flöther zur goldenen Hochzeit. Esslingen-Berkheim ::: Luise Herdtle zum 101. Geburtstag. Holzgerlingen ::: Christiane Heim zum 90. Geburtstag. Kassel ::: Else Dehnhardt zum 90. Geburtstag. Nürtingen ::: Ernst Besserer zum 90. Geburtstag. Rothenbergen ::: Hildegard und Karl Koch zur goldenen Hochzeit.

S eminare Nürnberg ::: Feiert mit uns ein Fest vor dem Herrn. Ein Seminar rund um den evangelisch-methodistischen Gottesdienst mit Teilnahme am Studientag des Agende-Ausschusses der Theologischen Hochschule, Diakoniewerk Martha-Maria, 24. bis 26. September, Leitung: Pastor Dr. Lothar Elsner, Pastorin Ulrike Burkhardt-Kibitzki, Pastor Ulrich Ziegler u.a. Informationen und Anmeldung: Bildungswerk Hauptgeschäftsstelle , Telefon 0711- 8600690; E-Mail: bildungswerk@emk.de Chemnitz ::: Sprache, Stimme und Rhetorik im liturgischen Raum, EmK-Chemnitz, 2. Okto-

H eim geg angen Beilstein ::: Maria Zirkler am 11. Juli, 95 Jahre. Berlin-Neukölln :::Heinz Bunde am 4. Juli, 80 Jahre. Brombach ::: Eugen Henrizi am 9. Juli, 83 Jahre. Ellefeld ::: Bernhard Brückner am 6. Juli, 95 Jahre. Kassel ::: Christel Jetter am 11. Juni, 91 Jahre. Lampertheim ::: Felizitas Hahl geborene Stroh am 28. April, 90 Jahre. Rodewisch ::: Siegfried Maschke am 14. Juli, 85 Jahre. Schwäbisch Hall ::: Günther Walz am 30. Juni, 74 Jahre. Schwenningen ::: Hans Sträßle am 10. Juli, 85 Jahre. Waiblingen-Hegnach ::: ­Sieg­linde Schaufler am 11. Juni, 75 Jahre und Ottilie Fischer am 21. Juni, 77 Jahre. Wuppertal-Barmen ::: ErnstWilhelm Lorenz am 6. Juli, 75 Jahre.

NACHRUF Nach einem langen und erfüllten Leben wurde Pastor in Ruhe Arthur Leifert am 3. Juli von seinem Gott heimgerufen. Geboren wurde Arthur Leifert am 6. Oktober 1911 in Upinen, ­Litauen. Schon früh lernte er

ber; Leitung: Dipl.-Logopädin Julia Härtel, München; Informationen und Anmeldung: Pastor Christhard Rüdiger, Telefon 0371-300720; E-Mail: christhard.ruediger@emk.de Dornstadt ::: Braucht unser christlicher Glaube ein kirchliches Amt? Wochenende für konfessionsverbindende Paare und Familien. Diakonisches Institut Dornstadt, 8. bis 10. Oktober, Leitung: Pastor Erhard Wiedenmann (ev.-meth.), Pfarrer Kilian Hönle (kath.) u.a.. Informationen und Anmeldung: Bildungswerk Hauptgeschäftsstelle, Telefon 0711- 8600690, E-Mail: bildungswerk@emk.de

persönlich das Leben mit allem Fröhlichen, aber auch Grausamen kennen. In den Wirren des Ersten Weltkriegs ging er für seine Familie verloren, wurde aber wieder gefunden. Krankheiten trafen die Familie und auch Tod. Bei einer Evangelisation der damaligen Bischöflichen Methodistenkirche in Tauroggen bekehrte sich 1920 seine älteste Schwester ­Olga, die seitdem für ihre Geschwister betete und diese auch zu Evangelisationen mitnahm. 1927 bekehrte sich Arthur Leifert und unterstellte sein Leben Jesus Christus. Von Beruf war er Schuhmachermeister. Ein eigenes Geschäft versetzte ihn in die finanzielle Lage, sein Abitur mit Hilfe von Privatunterricht nachzuholen. In der Kirche arbeitete er ehrenamtlich in der Sonntagsschule, im Jugendkreis und auch im Vorstand mit. 1933, nachdem er den Ruf in den Predigtdienst erfahren hatte, diente Leifert als Predigthelfer der Gemeinde in Tauroggen. Dort wartete er auf die Entsendung ans Theologische Seminar nach Frankfurt am Main. Wegen des Militärdiensts konnte er erst 1936 das Studium aufnehmen. 1939 wurde er von seinem Superintendenten gebeten, das

Rund funk im Internet radio m kompakt: Podcast-­ Magazin – engagiert. radio m im Gespräch: PodcastGespräche über den Glauben. radio m Themen: Berichte und ­Reportagen. radio m ­Andachten: ­Kostenlos zu abonnieren: www.radio-m.de radio m bei Klassik Radio (bundesweit) Andachten »Carpe diem«: 9. bis 14.8. | kurz nach 6 Uhr: mit Anja Kieser; Sonntagsmagazin »Klassik und ­Kirche«: sonntags | 7–8 Uhr: mit Kerstin Vogel.

Studium für ein Jahr zu unterbrechen, um in den Gemeinden zu helfen. Arthur Leifert kam dem nach und diente in den ­Bezirken Insterburg, Schlochau und Königsberg. Erst 1941 konnte er sein Studium fortsetzen. Doch bereits 1942 wurde er als Soldat wieder eingezogen. Nach dem Krieg und der Gefangenschaft machte er sich auf die Suche nach seiner Familie. 1946 heiratete er Elfriede Kampf. Dem Paar wurden drei Kinder geschenkt. Nach der Ordination 1947 diente Arthur Leifert mit seiner Frau in den Bezirken Hamburg-Fuhlsbüttel, Brake/ Oldenburg, Flensburg und Osnabrück. 1977 wurde Arthur Leifert in den Ruhestand versetzt. Er lebte viele Jahre in Osnabrück und Rosengarten-Rieden. Bis Dezember 2009 konnte er noch Predigtdienste übernehmen, bis ihn ein Herzinfarkt schwächte. Über seiner Traueranzeige steht ein Wort aus dem Johannesevangelium, welches sein Leben zeugnishaft beschreibt: »Christus spricht: Wo ich bin, da soll auch mein Diener auch sein« (Johannes 12,26). Dankbar ­haben wir von unserem Bruder Abschied genommen. Uwe Onnen

wo wann was Radio AREF – sonn- und feiertags von 10 –12 Uhr. www.aref.de und UKW 92,9 MHz (Großraum Nürnberg) ERF Jeden Donnerstag, 20 Uhr, Bilanz, mit Horst Marquardt. 1.8. | 17 Uhr, Senior – Impulse nicht nur für das dritte Lebens­alter, mit Pastor Kurt Scherer. 1.8. | 22 Uhr, Andachtszeit mit Dr. Klaus Thimm.


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22 ::: Rätsel

Des Johannes’ Speise

senkrecht: 1. »wie herrlich ist dein Name in ­allen Landen, der du zeigst deine ... am Himmel« (Ps 8,2), 2. »vor dem... von Golgatha« (GB 223,4), 3. »... kennt der Herr die seinen (GB 403,1), 4. Abk.: alttestamentlich, 5. »was ... ist, soll ebener Weg wer-

den« (Lk 3,5), 6. Massenansturm, 7. Sportfischer, 8. »tut eure bösen ... aus meinen ­Augen« (Jes 1,16), 9. »ich will dich in die Ferne zu den Heiden ...« (Apg 22,21), 13. Stadt nordwestlich Dresden, 15. »Johannes an die sieben ­Gemeinden in der Provinz ...« (Offb 1,4), 20. »die Wellen schlugen in das ...« (Mk 4,37), 22. »Der Apostel heilger ... « (GB 2,4), 23. »seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder ...« (Mt 3,4), 25. wir »... uns ab mit unsrer Hände Arbeit« (1. Kor 4,12), 27. »Durch den Glauben gingen sie durchs ... Meer« (Hebr 11,29), 30. hätte ich »die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes ...« (1. Kor 13,1), 31. Stollenzutat (Mehrz.; vgl. 1. Chr 16,3), 32. (ursprünglich einmal: ­Fasten-) Zeit vor Weihnachten, 33. Nachkommen wie »Sand am ...« (1. Mose 32,13), 34. chem. Zeichen: Osmium, 35. dein König kommt zu dir und reitet »auf einem Füllen der ...« (Sach 9,9), 36. Bühnenshow, 40. Weihnachtsbaum (Hos 14,9), 42. »Hier ist nicht ... noch Grieche« (Gal 3,28), 46. fränkischer Hausflur, 47. dem Wind abgekehrte Seite, 49. Denn der Sohn Gottes »war nicht ... und Nein« (2. Kor 1,19). Anmerkung: Waagerecht 9, 10, 11, 18, 19, 38, 39 und 45 ergeben Worte aus dem Römerbrief des Paulus.

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Auflösung des Rätsels aus dem letzten Heft 15/2010 Das gesuchte Lösungswort lautet: Laubhüttenfest

9. R A U T E 10. M E H L 11. M A N N A 12. F E I G E 13. W E I Z E N 14. L I N S E N 15. W A C H T E L N

1. O L I V E N 2. G R A N A T A E P F E L 3. K U C H E N 4. B R O T 5. M I L C H 6. K U E R B I S 7. M E L O N E 8. W E I N T R A UB E N

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Ihre Bestellungen richten Sie bitte an den Vertriebspartner der EmK: Blessings4you GmbH, Motorstraße 36, 70499 Stuttgart · Telefon 0711-83 000-0 · Telefax 83000-50 · E-Mail: info@emk-shop.de Weitere Mehr Infos zu den Artikeln und weitere Produkte finden Sie im Internet unter

www.emk-shop.de

hanno nell / www.bibelraetsel.de

waagerecht: 1. alttestamentlicher Prophet (Mt 2,15), 5. sehr betagt (Dan 7,9), 9./10./11. siehe Anmerkung, 12. Begriff aus Offb 5,12, 14. Herodes hätte Jesus »... gerne gesehen« (Lk 23,8), 16. letzter Rest im Glas (Hes 23,34), 17. Abk.: Selbstbedienung, 18./19. siehe Anmerkung, 21. Fluss im Deutschlandlied, 24. außerordentlich, 26. Laubbaum, 28. Himmelsrichtung (Abk.), 29. Straßenbelag, 32. »Ich will euch aus dem Elend Ägyptens führen in das Land der ­Kanaaniter, Hetiter, ...« (2. Mose 3,17), 37. griech. Buchstabe im Christusmonogramm, 38./39. siehe Anmerkung, 41. Abk.: Verrechnungs­einheit, 43. erster Frauenname in der Bibel (1,Mose 3,20), 44. Kfz-Kennz.: Nienburg/ Weser, 45. siehe Anmerkung, 48. »Wer von diesen ..., meinst du, ist der Nächste« (Lk 10,36), 49. teilten, »... nach dem es einer nötig hatte« (Apg 2,45), 50. »diese aber hat meine Füße mit ... benetzt« (Lk 7,44), 51. Tatendrang.


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