EMV - Info APRIL 2018 Beeindruckendes Kirchenkonzert in Feldkirchen/Ainring Einen musikalischen Leckerbissen bekamen die Besucher in der Marienkirche vom uniformierten 50-köpfigen großen Blasorchester des Eisenbahner-Musikvereins Salzburg zu hören. Allerdings wurde es nicht von seinem Stammdirigenten Andrzej Kucharski geleitet, der sich als Konzertmeister auf der Klarinette betätigte, sondern Studierende im Fach Blasorchesterleitung an der Universität Mozarteum Salzburg standen abwechselnd am Dirigentenpult. Ihr Dozent Martin Fuchsberger MA, der häufig auch die Reichenhaller Philharmoniker dirigiert, hat dieses Projekt vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem EMV Salzburg auf den Weg gebracht.
Solisten in der Pfarrkiche Feldkirchen/Ainring
Der Lehrbeauftragte an der Universität Mozarteum Salzburg führte durch das Programm. Die ersten Werke standen unter der Leitung des Oberösterreichers Benedikt Eibelhuber. Der musikalische Auftakt erfolgte mit der „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss, dessen Originallänge rund eine Viertelstunde dauert. Die raumfüllende, klangvolle Eröffnung war in einer kürzeren Fassung zu hören und gehört zur anspruchsvollsten Blechbläser-Kammermusik. Aus der Kantate „Herz und Tat und Mund und Leben“ von Johann Sebastian Bach war das Stück „Jesus bleibet meine Freude“ zu hören. Zunächst wurde der Choral alleine gespielt, und dann mit der musikalischen Ausgestaltung und einem umspielenden fließenden Achtelmotiv ergänzt. Aus dem ersten Teil der „Matthäus-Passion“ des sächsischen Komponisten und in der Transkription von Albert Gonzalvez, hatte die schwedische Sopranistin Himani Grundström ihren ersten Auftritt. Sie studierte Gesang in Göteborg und erweitert ihr Studium in der Salzachstadt. Die junge Künstlerin konnte mit ihrer klaren Sopranstimme überzeugen. Das folgende Werk war eine Transkription des Oboenkonzertes von Allessandro Marcello durch Benedikt Eibelhuber für Sopran –Saxophon. Hier übernahm Verena Kastner aus Perg im Mühlviertel stammend und am Mozarteum studierend, diesen Part. Zusammen mit dem Orchester brillierte sie bei den drei Sätzen aus dem Konzert in d-Moll. Dirigiert wurde das Werk von dem gebürtigen Römer Edoardo Pirozzi.
Eward Elgars Enigma-Variationen war der nächste Programmpunkt. Die 9. Variation „Nimrod“ intonierten die Musiker mit wunderbarer, romantischer Klangentfaltung. Mozarts bekanntes „Laudate Dominum“ stammt textlich aus dem Psalm 117. Es ist der kürzeste Psalm und mit nur zwei Versen gleichzeitige das kürzeste Kapitel der Bibel. Die Transkription des Dirigenten Edoardo Pirozzi gestaltete Himani Grundström mit ihrer herrlichen Sopranstimme äußerst beeindruckend. „La Basilica di San Marco“, eine zeitgenössische Komposition des 1977 geborenen Schweizers Mario Bürki, entführte das Publikum mit der romantischen Stimmungskomposition auf eine sakrale Klangreise — wunderschön intoniert. Letzter Dirigent des Konzertabends war der Leiter der Tiroler Landesmusikschulen und Bundesjugendreferent der österreichischen Blasmusikjugend, Helmut Schmid. Aus der Feder des Niederländers Jan de Haan stammt die Melodie „Song of David“, dem eine gregorianischer Choral zugrunde liegt. Voller Innigkeit und Präsenz bot der Eisenbahner-Musikverein das Stück. Das Blasorchester begleitete anschließend ein letztes Mal die Sopranistin Himani Grundström. Der Dirigent hatte das Werk „Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler stolz“ aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn umgeschrieben. Im Zentrum der Arie stand die Naturbeschreibung der Vogelwelt, wo Imitationen von Tauben und verschiedenster Vogelgesang in einem Flötensolo musikalischen Ausdruck
Großes Orchester in der Pfarrkirche Gneis/Salzburg
fanden. Himani Grundström jubilierte mit glockenheller Stimme über deren Schöpfung. Das anspruchsvolle Stück „Toccata for Band“ schrieb Frank Erickson, ein amerikanischer Komponist, Dirigent, Arrangeur, Schriftsteller und Trompeter. Die engagierten 50 Mitwirkenden des großen Blasorchesters intonierten mit spielerisch tänzelnden Sequenzen ein stark rhythmisch betontes Werk mit klassischen Anklängen. Das Konzert wurde am Palmsonntag in der Pfarre Gneis in Salzburg wiederholt. Verfasser: Andreas Pils, Ainring