Geschäftsbericht 2012

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Gesch채ftsbericht 2012


Zum Titelbild: Holzpellets – die erneuerbare Energie aus der Region Martin Aschwanden, Mitarbeiter von Erdgas Zürich, ist für den Betrieb von Energieversorgungsanlagen zuständig. Neben der Energieliefe­rung übernimmt Erdgas Zürich zum Beispiel bei Pelletanlagen auch die Betriebsführung inklusive Ascheservice und Piketteinsatz.

Impressum Erdgas Zürich AG Aargauerstrasse 182 Postfach 805 8010 Zürich Tel. 043 317 22 22 Fax 043 317 20 20 www.erdgaszuerich.ch Gestaltung: Crafft Kommunikation AG, Zürich Druck: DAZ – Druckerei Albisrieden AG, Zürich

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neutral Drucksache No. 01-13-313680 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership

Erdgas Zürich druckt ihre Publikationen klimafreundlich auf 100% Altpapier, zertifiziert nach FSC.


Inhalt

4 Editorial 6 Unternehmenssicht 13 Verkauf 14 Produktmanagement 17 Erneuerbare Energien 18 Energiedienstleistungen 20 Netz 21 Ă–kologie 22 Finanzen

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Editorial

Energiestrategie 2050 und Markt­ öffnung als Chance?

Die Vernehmlassung der Energiestrategie 2050 des Bundes wurde per 31. Januar 2013 abge­ schlossen. Von grosser Bedeutung für unser Unternehmen sind insbesondere die Verschärfung der Mustervorschriften der Kantone (MuKEn) im Gebäude­bereich und die Förderung der WärmeKraft-Kopplung (WKK), das heisst die Wärmeund die Stromproduktion mit Erdgas/Biogas. Das neue CO2-Gesetz sieht zudem von 2014 bis 2020 für alle fossilen Energieträger massiv höhere Abgaben vor. In der Stadt Zürich wird die Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft zügig vorangetrieben. Der neue Masterplan Energie wurde verabschiedet, das neue Wärmeversorgungskonzept steht vor dem Abschluss und eine Machbarkeitsstudie «Energieversorgung 2050» liegt vor. Die daraus abgeleiteten Langfristszenarien sehen unter anderem einen stark reduzierten Einsatz von Erdgas und Heizöl vor. In all diesen Projekten ist Erdgas Zürich als wichtiger Akteur miteinbezogen. Neben den klimapolitischen Themen hat sich die Erdgas-Branche auch mit der schrittweisen Marktöffnung zu befassen. In etwas mehr als einem Jahr wurde zusammen mit den Grosskunden und dem Bundesamt für Energie (BFE) eine Vereinbarung über den Netzzugang ausgehandelt und per 1. Oktober 2012 auch umgesetzt. Diese Entwicklung stellt die schweizerische Erdgas-Branche vor neue Herausforderungen. Wieso stehen wir bei Erdgas Zürich den energie ­ politischen Veränderungen und der Marktöffnung grundsätzlich opti­mistisch gegenüber? Wir sehen die Notwendigkeit, wir sind schon heute gut vorbereitet und wir werden unsere Anstrengungen noch verstärken.

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Mit Biogas und Holzpellets haben wir im ver­ gangenen Geschäftsjahr erstmals mehr als 100 Gigawattstunden erneuerbare Energie abgesetzt. In der Produktion, der Beschaffung und dem Verkauf von Biogas haben wir uns bei unserer Kundschaft und als Partner von mehr als 30 Energieversorgungen in der Schweiz definitiv etabliert. Selbst im umkämpften Geschäft mit Holzpellets konnten wir fast 25 Prozent zulegen. Dank Re­ferenzinstallationen mit fast allen gän­ gigen Technologien ist auch unser noch junges Team Energiedienstleist­ ungen nun definitiv im Markt angekommen. Wir bieten diese Dienstleistungen seit dem 1. November 2012 unter dem Produktnamen Energie 360° an. Ebenfalls ausgebaut haben wir unsere Aktivitäten im Bereich Erdwärme. Dazu gehören die Mehrheitsbetei­ ligung an der Foralith Erdwärme AG sowie die Entwicklung und die Beschaffung eines neuen Bohrgeräts, mit dem wir Erdwärmesonden auf eine Tiefe von 550 Metern verlegen können. Die zwei Erdgas-Versorgungen Gaswerk Herisau AG und erdgas toggenburg werdenberg ag (etwag) haben sich für eine Zukunft bei Erdgas Zürich entschieden. Die Eigentümer beider Unternehmen haben uns ihre Aktien verkauft. Am 1. Januar 2013 haben wir die operative Führung übernommen und ab sofort können die Kundinnen und Kunden aus den Regionen Toggenburg, Werdenberg und Herisau auch sämtliche Produkte und Dienstleistungen von Erdgas Zürich bei ihren Versorgungsunternehmen kaufen.


Kurt Lüscher, CEO von Erdgas Zürich und Andres Türler, Verwaltungsratspräsident von Erdgas Zürich

Die dynamische Entwicklung unserer Tätigkeit soll sich in unseren Tochterunternehmen widerspiegeln. Zudem unterstützen uns kompetente Partner, technologische Innovationen voranzutreiben und nachhaltige Projekte effizient umzusetzen. Daher setzen wir diese mit ihren und unseren Mitarbeitenden in den Bildern des Geschäftsberichts in Szene. Unser Engagement für die Umwelt ist ein wichtiges Standbein unserer Geschäftsphilosophie und damit auch die Grundlage unserer Spon­ soringaktivitäten. Als Hauptpartner der neu eröffneten Umwelt Arena Spreitenbach und als Partner der Ausstellung «Energie und Umwelt» in

der Kindercity haben wir im vergangenen Geschäftsjahr wichtige Meilensteine gesetzt. Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen danken, unseren Mitarbeitenden für ihren Einsatz und den Kolleginnen und Kollegen vom Verwaltungsrat für die umsichtige und zukunftsorientierte Führung.

Andres Türler Verwaltungsratspräsident

Kurt Lüscher CEO 5


Unternehmenssicht

Höhepunkte

Ein Blick zurück auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr (1. Oktober 2011 bis 30. September 2012) und eine erfolgreiche Fortführung punkto Innovation und Wachstum in den Monaten Oktober bis Dezember 2012:

2011

2012

Oktober Einführung E-Rechnung und E-Zahlung Mit der E-Rechnung empfangen, prüfen und bezahlen Kundinnen und Kunden von Erdgas Zürich ihre Rechnungen direkt per E-Banking. Die Handhabung ist einfach, spart Zeit und schont die Umwelt.

Januar Gas-Wärmepumpenprämie Erdgas Zürich unterstützt den Einsatz neuer Technologien – beim Kauf einer Gas-Wärmepumpe mit einer Prämie von CHF 5000.–. Beim Einsatz einer Strom erzeugenden Heizung beträgt die Förderung CHF 3000.–.

November Wärmeverbund Wädenswil Der Wärmeverbund Wädenswil, dessen Grundlast durch eine Holzschnitzel-Anlage abgedeckt wird, geht in Betrieb. Das von Wädenswil initiierte, gemeinsam mit Erdgas Zürich realisierte Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dezember Optimiertes Ablesemanagement Erdgas Zürich informiert zur Selbstablesung von Erdgas-Zählern. Das Projekt stösst auf reges Interesse: In den zwölf angegangenen Gemeinden beträgt die Rücklaufquote rund 90 Prozent (Ende Geschäftsjahr: Selbstablesung in allen Aussengemeinden).

Februar Heizen mit Biogas Im Versorgungsgebiet von Erdgas Zürich haben sich 13 Prozent der Kundinnen und Kunden für Biogas entschieden (Ende Geschäftsjahr: 15 Prozent). Diese tragen zum Umstieg auf erneuerbare Energien bei. März Investitionen in Tiefenbohrungen Thermatech, unser Tochterunternehmen, feiert das zehnjäh­ rige Firmenjubiläum und kündigt an, mit dem Projekt «Tiefe Erdwärmesonden» in die unmittelbare Zukunft zu investieren. April Baustart Erdgas-Röhrenspeicher Erdgas Zürich Transport baut in Urdorf einen unterirdischen Erdgas-Röhrenspeicher. Damit werden die Versorgungssicherheit und die Kosten der Leistungsspitzen optimiert. Mai Baustart Vergärwerk und Biogas-Anlage Werdhölzli Biogas Zürich baut ein neues Vergärwerk und eine Biogas-Anlage am Standort Werdhölzli in Zürich. So können Bioabfälle, die ab 2013 in der Stadt Zürich gesammelt werden, vergärt, in Erdgas-Qualität aufbereitet und ins bestehende Erdgas-Netz eingespeist werden.

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Juni TV-Spot für Holzpellets Nach dem erfolgreichen Einsatz des TV-Spots für Biogas wird auch für Holzpellets ein eigener TV-Spot produziert. Der TV-Spot dient der breiten Bekannt­ machung von Erdgas Zürich als professionellem Holzpellet-Lieferanten und wird im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt.

Oktober Einführung Online-Services Erdgas Zürich ermöglicht ihren Kundinnen und Kunden den Online-Zugriff auf ihre Daten. Damit können rund um die Uhr Verbrauchsdaten und Rechnungen abgerufen sowie Zählerstände und Adressänderungen gemeldet werden. Zudem kann der zukünftige Biogas-Anteil selber ausgewählt und direkt bestellt werden.

Juli Installation Strom erzeugender Heizungen Erdgas Zürich installiert die ersten Strom erzeugenden Heizungen in ihrem Versorgungsgebiet. Vier Anlagen werden über zwei Heizperioden messtechnisch überwacht und ausgewertet.

November Neue Produktmarke Energie 360° Das Energiedienstleistungsangebot von Erdgas Zürich heisst neu Energie 360°. Unter dieser Bezeichnung ent­ wickelt Erdgas Zürich auf die Wünsche und Anforderungen der Kundinnen und Kunden zugeschnittene ökologische und ökonomische Energielösungen.

August Eröffnung Umwelt Arena Die Umwelt Arena, das erste Kompetenzzentrum für Ökologie, öffnet ihre Tore. Erdgas Zürich engagiert sich als Hauptpartner und präsentiert sich mit einem eigenen Stand unter dem Titel «Erdgas/Biogas – intelligent vernetzt und ökologisch sinnvoll».

Dezember etwag und Gaswerk Herisau AG unter neuer Führung An den Generalversammlungen der erdgas toggenburg werdenberg ag (etwag) und der Gaswerk Herisau AG werden die neuen Verwaltungsräte gewählt. Die neue operative Führung für beide Unternehmen nimmt wie geplant am 1. Januar 2013 ihre Arbeit auf.

September Aktienmehrheit bei der Foralith Erdwärme AG Die Foralith Erdwärme AG ist ein auf das Verlegen von Erdwärmesonden spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in St. Gallen. Erdgas Zürich investiert mit dem Kauf einer Mehrheitsbeteiligung von rund 70 Prozent am Aktienkapital weiter in die Nutzung von Erdwärme.

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Unternehmenssicht

Organe, Beteiligungen

Verwaltungsrat

Aktionariat

Andres Türler, Stadtrat (Präsident) Giuseppina Togni (Vizepräsidentin) Dr. iur. Beat Badertscher Prof. Dr. Ernst A. Brugger Jacqueline Fehr Dr. Regula Pfister Dr. iur. Thomas Wetzel

Stadt Zürich Erdgas Regio AG

0,07 %

Politische Gemeinde Buchs

0,06 %

Politische Gemeinde Bülach Politische Gemeinde Bütschwil Politische Gemeinde Dällikon Politische Gemeinde Ebnat-Kappel

Geschäftsleitung Kurt Lüscher CEO Stefan Stübi Bereichsleiter Verkauf Dr. Rainer Schöne Bereichsleiter Produktmanagement Ingo Siefermann Bereichsleiter Energiedienstleistungen Peter Dietiker Bereichsleiter Erneuerbare Energien Dr. Jean-Claude Weber Bereichsleiter Netz Urs Ryf Bereichsleiter Finanzen Ruth Happersberger Leiterin Unternehmensentwicklung* Martin Strebel Strategiebeauftragter und Verwaltungsratssekretär * * Erweiterte

8

Geschäftsleitung

96,04 %

0,07 % 0,01 %* 0,12 % 0,04 %*

Politische Gemeinde Erlenbach

0,12 %

Politische Gemeinde Fällanden

0,20 %

Politische Gemeinde Herrliberg

0,12 %

Politische Gemeinde Illnau-Effretikon

0,40 %

Politische Gemeinde Männedorf

0,24 %

Politische Gemeinde Meilen

0,34 %

Politische Gemeinde Oberengstringen

0,11 %

Politische Gemeinde Rümlang

0,15 %

Politische Gemeinde Regensdorf

0,33 %

Politische Gemeinde Schwerzenbach

0,08 %

Politische Gemeinde Spreitenbach

0,67 %

Politische Gemeinde Stäfa

0,28 %

Politische Gemeinde Uetikon

0,16 %

Politische Gemeinde Unterengstringen

0,04 %

Politische Gemeinde Urdorf

0,32 %

Politische Gemeinde Wartau

0,03 %*

* Neue Aktionäre ab 1.1.2013

Beteiligungen Erdgas Zürich AG ist an folgenden Unternehmen beteiligt: Erdgas Ostschweiz AG, erdgas toggenburg werdenberg ag, Erdgas Zürich Transport AG, Gaswerk Herisau AG, Foralith Erd­wärme AG, Thermatech AG, Biogas Zürich AG.

Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG, Zürich


Unternehmenssicht

Attraktiver Arbeitgeber

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Kapital unseres Unternehmens. Ihre Motivation und ihre Leistungsbereitschaft bilden eine wichtige Voraussetzung für den gemeinsamen Erfolg. Durch die Weiterentwicklung unserer Geschäftsaktivitäten sind die Anforderungen an die bestehenden Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren laufend gestiegen. Es wurde jedoch darauf geachtet, genügend Fachkräfte für neue Bereiche zu rekrutieren und erfolgreich zu integrieren. Per Ende des Geschäftsjahres 2012 wurden 176 Mitarbeitende (37 Frauen und 139 Männer) beschäftigt. 4 Mitarbeitende gingen in Pension. Wir werden auch in Zukunft zusätzliche Arbeitsplätze für qualifizierte Fachkräfte schaffen. Erdgas Zürich ist ein attraktiver Arbeitgeber. Dies bestätigen einmal mehr die aktuellen Ergebnisse der extern durchgeführten Mitarbeiterbefragung. Ebenfalls sehr positiv beurteilt werden die Unternehmensausrichtung sowie der Umgang mit Veränderungen. Mit 88 Prozent lag die Teilnahmequote um mehr als 10 Prozent höher als im Vorjahr.

Attraktivität des Arbeitgebers Dieses Unternehmen kann zuversichtlich in die Zukunft schauen.

96 %

Alles in allem ist dieses Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber.

98 %

Mein Arbeitsplatz in diesem Unternehmen ist sicher.

93 %

Unternehmensstrategie Ich kenne die wesentlichen Aspekte der Unternehmensstrategie.

99 %

In diesem Unternehmen bestimmen auch langfristige Ziele die tägliche Arbeit.

96 %

Umgang mit Veränderungen Für Veränderungsprozesse wird in diesem Unternehmen genügend Zeit zur Verfügung gestellt.

88 %

In diesem Unternehmen reagiert man schnell auf wichtige Veränderungen von aussen.

89 %

Geschäftsleitung Die Geschäftsleitung hat genügend Kontakt zu den Mitarbeitenden. Über wichtige Veränderungen und Ent­wicklungen informiert die Geschäfts­leitung. Die Geschäftsleitung lebt die Unter­nehmens­ werte vor.

94 %

98 % 93 %

Die Prozentwerte entsprechen dem zustimmenden Anteil der befragten Teilnehmerinnen und Teilnehmer (mittlere und volle Zustimmung).

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Unternehmenssicht

Zahlen & Fakten

Verkauf Mit unseren Produkten im Bereich der erneuer­ baren Energien wurde die Absatzgrenze von 100 Gigawattstunden erstmals überschritten. Im nächsten Geschäftsjahr rechnen wir bei den er­neuerbaren Energien mit einem weiteren Wachstum.

Umsatz Der Gesamtumsatz im Bereich erneuerbarer Produkte und Energiedienstleistungen betrug im vergangenen Geschäftsjahr beinahe 15 Millionen Franken. 7 %

Biogas (in GWh)

Biogas

35 %

18 %

Holzpellets

75

Erdwärme (ohne Foralith Erdwärme)

60

Energiedienstleistungen

45

Treibstoff

22 %

30

18 %

15 0

2010

2011

2012

Erdgas Zürich hat sich in der Schweiz als grösster Anbieter von Biogas etabliert.

Das Umsatzwachstum, das die Produkte aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen in den vergangenen drei Jahren generiert haben, wird sich fortsetzen.

Holzpellets (in t) 10 000

(in Mio. CHF)

8000

8

6000 6

4000 2000 0

4 2010

2011

2012

Deutliche Absatzsteigerung bei den Holzpellets trotz grosser Konkurrenz aus dem In- und Ausland.

2010 2011

2

2012 Foralith Erdwärme

En

er

40 000 20 000 Foralith Erdwärme 2010

2011

2012

Mit der Integration von Foralith Erdwärme und dem neuen Angebot an tiefen Erdwärme­s onden wird die Bohrleistung weiter steigen.

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60 000

100

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100 000

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Erdwärmesonden (in m)

ts

0


Investitionen Ein erheblicher Teil der Investitionen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr in eine zukunftsorientierte Versorgung mit Erdgas und Biogas investiert worden. Unter Contractinganlagen sind die Anlagen mit einem Anteil an erneuerbarer Energie berücksichtigt. Der Zukauf von Foralith Erdwärme garantiert einen Ausbau der Dienstleistungen im Bereich Erdwärme. 22 %

58 %

CO2-Emissionen In unserem Direktversorgungsgebiet belief sich der Energieabsatz auf 3769 Gigawattstunden. Zusammen mit den Wiederverkäufern von Erdgas Regio betrug der Energieabsatz von Erdgas Zürich 6851 Gigawattstunden. Die erfolgreiche Substitution von Heizöl durch Erdgas und erneuerbare Energien reduziert die CO2-Emissionen beträchtlich. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden dank dem Einsatz von Erdgas und erneuerbaren Energien allein in unserem Direktversorgungsgebiet über 260 000 Tonnen eingespart.

20 %

Versorgung mit Erdgas/Biogas C ontractinganlagen (mit Anteil erneuerbarer Energie) Foralith Erdwärme

Reduzierte Tonnen CO2/Jahr (dank Erdgas und erneuerbaren Energien gegenüber Heizöl Extraleicht) 280 000 240 000 200 000 160 000 120 000 80 000 40 000 0

1990

1995

2000

2005

2010

Erdgas Erneuerbare Energien

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Biogas – ein ökologischer Kreislauf Marcel Kalbermatten, Flottenverantwortlicher von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, schliesst mit der Betankung von Erdgas/Biogas als Treibstoff einen Kreislauf. Am Anfang steht das Grüngut, das ERZ mit seinen neuen, gasbetriebenen Kehrichtfahrzeugen in der Stadt Zürich einsammelt. Daraus wird im Areal Werdhölzli Biogas gewonnen, zu Erdgas-Qualität aufbereitet, ins Erdgas-Netz eingespeist und für verschiedene Anwendungen zur Verfügung gestellt.


Verkauf

Die Kundenbedürfnisse stehen im Zentrum

Ungebremstes Wachstum bei Neuanlagen In diesem Geschäftsjahr haben wir mit einem Absatzzuwachs von 132 Gigawattstunden beziehungsweise 633 Neuanschlüssen ein gutes Ergebnis erreicht. Im Bereich Wärmekunden wird das Vorjahresergebnis um 16 Prozent deutlich übertroffen. Zu den grössten Neuabschlüssen zählen wir die Erschliessung der SBB-Hauptwerkstätten in Zürich, die Suva-Rehaklinik in Bellikon, die Gärtnerei Meier in Buchs, die Firma Katadyn in Lindau sowie verschiedene grössere Liegenschaften in und um Zürich. Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt Unsere Kundinnen und Kunden setzen sich intensiver mit der Preisgestaltung und den verschiedenen Bezugsmöglichkeiten auseinander. Aus diesem Grund haben wir unser Knowhow in Beschaffungsfragen sowie im Bereich Energie­ management weiter ausgebaut und sind in der Lage, zusätzliche Spar- und Optimierungs­ möglichkeiten für alle Objekte und Anlagen aufzuzeigen. Erfolgreich mit Biogas Biogas hat sich sehr positiv entwickelt. Die Nachfrage konnte dank intensivierten Kommuni­ka­ ­ tionsanstrengungen und vielschichtigen Verkaufsaktivitäten deutlich gesteigert werden. Neben Gemeinden wie Volketswil oder Männedorf haben wir auch Finanzdienstleister, wie zum Beispiel die Rothschild Bank, oder Genossenschaften, wie die Baugenossenschaft Süd-Ost, von der Nutzung von Biogas überzeugen können.

Erfreuliche Entwicklung bei den Holzpellets Insgesamt haben wir im vergangenen Geschäftsjahr über 8000 Tonnen Holzpellets ausgeliefert. Das entspricht einer Steigerung von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die dazugewonnenen Objekte gehören Kundinnen und Kunden, die Anlagen in der ganzen Deutschschweiz betreiben. Es ist uns gelungen, alle Heizungsanlagen jederzeit zuverlässig zu beliefern. Zudem bieten wir Grossbezügern auch die Betriebs­ führung mit unserem bewährten 24-StundenService an. Im Direktverkauf von Biogas und Holz­ pellets verzeichneten wir einen Absatz­ zuwachs von über 33 Gigawattstunden. Erdgas/Biogas als Treibstoff Neue Serienmodelle von gasbetriebenen Fahrzeugen ermöglichen den steten Ausbau von Erdgas/Biogas als Treibstoff. Der angekündigte Einstieg von Audi und Skoda in die Produktion und den Verkauf von gasbetriebenen Fahr­ zeugen stimmt uns zuversichtlich für die Zukunft. Denn dadurch können Autofahrerinnen und -fahrer von einem erweiterten Angebot profitieren. Zwei Flottenbetreiberinnen, die Post und Swisscom, die beide über eine grössere Anzahl von Erdgas-Fahrzeugen verfügen, haben ihr Engagement für die Umwelt mit einem Upgrade auf 100 Prozent Biogas in einem neuen Vertrag mit Erdgas Zürich bestätigt beziehungsweise erstmals unterzeichnet.

Insgesamt beliefern wir dank der vermehrten Nutzung von Biogas über 3650 Objekte mit einem Biogas-Anteil von 5 bis 100 Prozent. Neben diesem erfreulichen Zuwachs haben auch bestehende Biogas-Kundinnen und -Kunden ihre Anteile von 5 auf 20 Prozent erhöht. Damit werden die CO2Emissionen weiter reduziert. 13


Produktmanagement

Innovative Produkte und Technologien

Als neue Anwendungstechnologien für Erdgas und Biogas sind im vergangenen Geschäftsjahr die Strom erzeugende Heizung und die GasWärmepumpe marktreif geworden. Die Strom erzeugende Heizung ist eine kleine WärmeKraft-Kopplungs-Anlage, die gleichzeitig Strom und Wärme produziert und so den Energieträger Erdgas und/oder Biogas in sehr effizienter Weise nutzt. Eine Gas-Wärmepumpe erlaubt die Nutzung von Umweltwärme in Kombination mit einer Gasheizung, was insbesondere bei Sanierungen von Gebäuden interessant ist, die ein höheres Temperaturniveau erfordern. Weiter sind verschiedene Brennstoffzellen-Produkte erhältlich, die wir jedoch erst in Feldtests er­ proben. Im Bereich von Erdgas/Biogas als Treibstoff haben wir weitere Fortschritte gemacht. Insbesondere bei Flottenbetreibern erweist sich Erdgas/ Biogas als ökonomisch und ökologisch sehr gefragte Lösung. Ein Grossereignis war für uns der Umstieg von ERZ Entsorgung & Recycling Zürich auf gasbetriebene Kehrichtfahrzeuge und die Inbetriebnahme unserer grössten Erdgas/ Biogas-Tankstelle im ERZ-Werkhof in Zürich Hagenholz. Starke Nachfrage nach Biogas aus Abfallstoffen Unser Biogas aus Abfallstoffen hat im Ge­ schäftsjahr 2012 den eigentlichen Durchbruch geschafft. Inzwischen haben 15 Prozent unserer Kundinnen und Kunden im Wärmemarkt einen Biogas-Anteil gewählt. Sie alle haben diese Entscheidung freiwillig und bewusst getroffen. Wir sehen uns damit auf unserem Weg bestärkt, unsere Kundschaft nicht zu bevormunden, sondern sie als mündige Partner ernst zu nehmen. Natürlich erfordert dieses Vorgehen zusätzliche Anstrengungen in der Kommunikation. Aber nur so schaffen wir es, möglichst viele Kundinnen und 14

Kunden über die Möglichkeit des Umstiegs auf Biogas zu informieren. Eine Herausforderung ist die wiederholte Be­ tonung, dass das Biogas von Erdgas Zürich ausschliesslich aus Abfallstoffen gewonnen wird. Im Gegensatz zu Deutschland, wo im grossen Stil Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais gewonnen wird, setzt Erdgas Zürich ausschliesslich auf Biogas aus Abfallstoffen. Sogar die Mengen, die wir mit Partnern in Deutschland produzieren und in die Schweiz importieren, werden ausschliesslich aus Abfallstoffen hergestellt. Aus zahlreichen Kundengesprächen wissen wir, dass unser Kundenkreis etwas anderes nicht akzeptieren würde. Wir werden deshalb den eingeschlagenen Weg fortsetzen und weiterhin nur Biogas aus Abfallstoffen anbieten. Wahlmöglichkeit bei Erdgas-Produkten Im Erdgas-Markt konnten wir uns bisher trotz der Marktöffnung gut behaupten. Verschiedene Kundinnen und Kunden haben sich entschieden, Festpreise für einen bestimmten Zeitraum zu bezahlen. Dies gewährt ihnen bessere Vorhersehbarkeit und Planungssicherheit. Viele haben sich aber auch bewusst dafür entschieden, weiterhin mit flexiblen Preisen beliefert zu werden, da sie so von unseren Portfoliooptimierungen profitieren und natürlich auch von fallenden ErdgasPreisen. Wir werden die Kundenwünsche weiterhin ernst nehmen und uns anstrengen, ein guter Partner für Energielösungen zu sein.


Strom und Wärme – eine Heizung, die beides produziert Thomas Abegg, Generalunternehmer von Sanitär- und Heizungsinstallationen, ist von der inno­vativen Technologie der Strom erzeugenden Heizung überzeugt und hat diese auch gleich in seinem Haus installiert. Er produziert ab sofort seinen eigenen Strom und heizt mit der Abwärme seine Räume. Erdgas Zürich fördert innovative Anwendungen wie die Strom erzeugende Heizung oder die Gas-Wärmepumpe.


Erdwärme – die erneuerbare Energie aus dem Boden Klaus Durach und Beni Kohler sind Mitarbeiter von Thermatech, einem Tochterunternehmen von Erdgas Zürich, und verlegen Erdwärmesonden in einer Tiefe von bis zu 550 Metern. Als weltweit erster Anbieter nutzt Thermatech das neue Verfahren, mit dem sich die Zahl der Bohrungen pro Objekt und somit auch der Landbedarf massiv reduzieren lassen.


Erneuerbare Energien

Hohe Qualitätsstandards, lückenlose Versorgung

Das Energiehandelsgeschäft mit Biogas und Holzpellets hat sich mit einem Handelsvolumen von 8,3 Mio. Franken gegenüber 2011 nahezu verdoppelt. Die abgesetzte Menge an erneu­ erbarer Energie hat mit 102 Gigawattstunden unsere Erwartungen klar übertroffen. Produktion und Beschaffung Die rasante Absatzentwicklung erfordert eine vorausschauende und flexible Produktions- und Beschaffungsplanung. Unsere Strategie, einen hohen Anteil von Biogas in eigenen Anlagen zu produzieren und die rest­lichen Mengen auf dem freien Markt zuzukaufen, hat sich als sehr zweckmässig und richtig erwiesen. Trotz einem BiogasAbsatzwachstum von über 130 Prozent konnten wir jederzeit die gewünschten Mengen in der richtigen Qualität liefern. Bis zur geplanten Inbetriebnahme von Biogas Zürich im Mai 2013 werden wir die Produktionsmenge ohne Probleme im Markt absetzen können und sind bereits dabei, neue Projekte für Biogas-Anlagen zu entwickeln. Bei der Beschaffung von Holzpellets setzen wir nach wie vor auf etablierte Pelletwerke in der Schweiz. Trotz dem starken Franken konnten wir den hohen Anteil an Schweizer Holzpellets halten und die Absatzmenge deutlich auf über 8000 Tonnen steigern. Zudem haben wir uns Lager­ kapazitäten gesichert, um das ganze Jahr hindurch eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Unsere Biogas-Produktionsanlagen sind naturemade star-zertifiziert und unsere Biogas-Mengenbilanz wird durch die Gesellschaft SQS regelmässig überprüft. Beim Handel mit Holzpellets setzen wir neu auf die europäische Norm ENplus A1 und haben unsere Prozesse entsprechend überprüft und zertifizieren lassen. Für unsere Kundschaft bedeutet das noch mehr Sicherheit bei Herkunftsnachweis, Produktqualität und schonungsvollem Handling bis hin zum Ablad vor Ort.   Innovation bei der Nutzung von Erdwärme Unsere Tochtergesellschaft Thermatech realisiert innovative Lösungen mit Erdwärme. Neu bietet sie – als weltweit erste Firma – standardmässig tiefe Erdwärmesonden bis 550 Meter an. Dadurch lassen sich 40 Prozent der Bohrmeter, 80 Prozent der Verbindungsleitungen und rund 60 Prozent des benötigten Landes für Erdwärmesondenfelder einsparen. Der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Foralith Erdwärme erhöht das Knowhow bezüglich Geo­ logie und Bohrtechnik noch einmal entscheidend.

Qualitätssicherung Mit Biogas und Holzpellets aus der Region handeln wir mit ökologisch und energetisch hochwertigen Produkten, deren Qualität jederzeit gesichert sein muss. Damit wir die versprochene Qualität garantieren können, lassen wir unsere Anlagen und Prozesse periodisch durch unabhängige Stellen überprüfen und zertifizieren.

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Energiedienstleistungen

Energie 360° – individuelle Energiedienstleistungen

Weiterentwicklung der Organisation Auch im vergangenen Geschäftsjahr haben wir den Unternehmensbereich Energiedienstleistun­gen weiterentwickelt, um den Ansprüchen unserer Kundinnen und Kunden auf hohem Niveau weiterhin gerecht zu werden. Alle Führungspositionen sind jetzt besetzt. Zudem haben wir neue Mitarbeiter rekrutiert und gut in die Teams integrieren können. Die Abstimmung unserer Prozesse und somit das Qualitätsmanagement haben wir weiter optimiert und ausgebaut. Neue Produktmarke Als wichtigen Meilenstein unseres noch jun­gen Bereichs erachten wir die neu entwickelte Produktmarke Energie 360°. Damit möchten wir einerseits unsere Kunden noch mehr ins Zentrum unserer Anstrengungen rücken, andererseits kommunizieren wir unsere Fähigkeiten bei der individuellen Umsetzung unserer Energieversorgungslösungen noch gezielter und stärker. Unter der Bezeichnung «Energie 360°» entwickeln wir auf die Wünsche und Anforderungen der Kundinnen und Kunden zugeschnittene ökologische und ökonomische Energielösungen – von der Beratung und der Planung über die Finanzierung bis hin zur Realisierung und zum laufenden Betrieb aller Anlagen. Und das alles aus einer Hand. Betriebsführungsmandate und weitere Dienstleistungen Einen erfreulichen Zuwachs an Aufträgen haben wir mit weiteren Betriebsführungsmandaten und Dienstleistungen verzeichnet. Vor allem unsere Erfahrung beim Betrieb und Unterhalt von Pelletanlagen hat dazu geführt, dass wir die Verantwortung für eine Reihe von zusätzlichen An­lagen übernehmen durften. Die hervorragende Arbeit unserer Betriebsteams widerspiegelt sich darin, dass neben den Heizungsanlagen auch unsere

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Erdgas/Biogas-Tankstellen und Biogas-Anlagen in Volketswil und Meilen ohne nennenswerte Probleme betrieben werden konnten. Realisierte Projekte Auch im vergangenen Geschäftsjahr haben wir einige Projekte akquiriert und erfolgreich umgesetzt. Dazu gehören – neben Beispielen mit Erdgas/Biogas als Primärenergieträger, meist erfolgreich kombiniert mit Solarthermie – erfreulicherweise auch mehrere grössere Wärmepumpenprojekte in der Deutschschweiz. Hervor­ zuheben sind zwei grosse Projekte in Bern und Dürnten, wo wir jeweils mit einem Niedertemperaturnetz mehrere Liegenschaften mit Energie für Heizung und Brauchwarmwasser versorgen. In Hausen bei Brugg nahmen wir eine Pellet­ heizung in Kombination mit Solarthermie zur Energieversorgung eines Gewerbehauses und einer Wohnliegenschaft erfolgreich in Betrieb.


Energie 360° – Energiedienstleistungen aus einer Hand Beat Sommavilla, Leiter Planung & Administration, arbeitet im Bereich Energiedienstleistungen. Die Kundenbedürfnisse stehen bei jeder Projektausführung an erster Stelle, die Beratung beschränkt sich nicht auf einen einzelnen Energieträger. Egal ob Wärme, Kälte, Belüftung, Dampf, Wasserauf­bereitung oder Strom: Mit Energie 360° sind Kundinnen und Kunden rund um die Uhr gut versorgt.


Netz

Ausbau der Infrastruktur

Unsere Endkunden wurden im Geschäftsjahr 2012 ohne Einschränkungen mit Erdgas und Biogas versorgt. Voraussetzung dafür ist eine leistungsfähige und zukunftsweisende Netzin­ frastruktur, die durch gut ausgebildete Mitarbeitende einwandfrei unterhalten wird. Krisenmanagement Am 6. Februar 2012 konnten bei einer Tagesmitteltemperatur von –13° C die Kundinnen und Kunden unserer Wiederverkäufer im Glarnerland aufgrund einer Netzüberlastung für kurze Zeit nicht mehr mit Erdgas versorgt werden. Dank eines gut funktionierenden Krisenmanagements der vor- und nachgelagerten Netzbetreiber war die Versorgung innerhalb von vier Stunden jedoch wieder gewährleistet. Der Kapazitätsengpass im Netz eines nachgelagerten Netzbetreibers war bekannt gewesen und hätte mit der geplanten Inbetriebnahme der Seeleitung im Herbst 2011 wesentlich entschärft werden können. Leider stand die neue Leitung nicht rechtzeitig zur Verfügung, da sich die Baubewilligung aus verfahrensrechtlichen Gründen verzögerte. Inzwischen ist die Seeleitung in Betrieb, wodurch sich die Transportkapazität ins Glarnerland wesentlich erhöht hat. Hohe Bautätigkeit Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir im Bereich Netz rund 8 Kilometer neue ErdgasHauptleitungen gebaut und dieselbe Anzahl Kilometer erneuert. Über 400 neue Zuleitungen mit einer Gesamtlänge von fast 10 Kilometern wurden erstellt. Zudem haben wir mit dem Bau und der Sanierung von DRM-Stationen weiter in die Netzinfrastruktur investiert. Diese In­ vestitionen und die rund 1800 ausgeführten Installationskont­ rollen deuten darauf hin, dass die Bautätigkeit in unserem Versorgungsgebiet nach wie vor sehr hoch ist.

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Arbeitsunfälle in anderen Versorgungsunternehmen veranlassten uns, die persönliche Schutzausrüstung unserer Mitarbeitenden vorzeitig zu ersetzen und die Schulung in Arbeitssicherheit zu intensivieren. Verdichtung des Leitungsnetzes Das bestehende Erdgas-Netz wurde in Bülach, Bachenbülach, Winkel, Fehraltorf und Dielsdorf verdichtet. Vorbereitung auf die Marktöffnung Im Schweizer Erdgas-Netz wird zunehmend Erdgas fremder Anbieter für Industriekunden transportiert. Neu wird ab dem 1. Oktober 2012 allen Industriekunden mit einer Leistung über 2 Megawatt der Netzzugang gewährt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unsere Prozesse für die Abwicklung möglicher Dritttransporte angepasst. Um die Netznutzungskosten zu ermitteln, haben wir die Branchenempfehlung NEMO (Netzentgeltungsmodell) sowie ihre aktuelle Weiterentwicklung umgesetzt. Das in den letzten Jahren aufgebaute Zählerfernauslesesystem wurde ebenfalls weiterentwickelt und die Automatisierung des Energiedatenmanagements vorangetrieben. Netzdienstleistungen Im vergangenen Jahr haben wir mehr als 4 Kilometer Erdgas- und Wasserleitungen für Dritte gebaut. Im Weiteren konnten wir die technische Betriebsführung für die Gasversorgung Kilchberg übernehmen. Betriebsführung Wasserversorgung Seit rund vier Jahren nimmt Erdgas Zürich die Betriebsführung der Wasserversorgung Adliswil wahr. Auch im vergangenen Jahr haben wir alle Kunden jederzeit mit Trinkwasser in einwand­ freier Qualität versorgt.


Ökologie

Nachhaltiges Engagement

Die Ökologie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmens- und Sponsoringphilosophie. Erdgas Zürich will dabei eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Interne Massnahmen Unser Geschäftshaus ist nach Minergie-Standard zertifiziert und wird ausschliesslich mit Bio­gas beheizt. Die eigene Fahrzeugflotte umfasst über 80 Erdgas-Fahrzeuge. Sie fahren alle mit 100 Prozent Biogas. Alle Publikationen werden klimafreundlich auf 100 Prozent Altpapier gedruckt und zertifiziert nach FSC. Auch für den internen Gebrauch zum Kopieren und Drucken wird ausschliesslich dieses Papier verwendet. Die Abfalltrennung und -entsorgung wird im Geschäftshaus konsequent umgesetzt. Wir trennen Papier, Karton, Batterien, Toner, PET, Metall und Abfall. Gebrauchte Zähler werden revidiert und neu geeicht.

Sponsoringstrategie Auch im Sponsoring setzen wir die Ökologie in den Mittelpunkt. Als Hauptpartner der Umwelt Arena Spreitenbach präsentieren wir uns unter dem Titel «Erdgas/Biogas – intelligent vernetzt und ökologisch sinnvoll» mit einem eigenen Stand vor Ort. Das weltweit erste ökologische Kompetenzzentrum macht Nachhaltigkeit und Umwelttechnik für Besucherinnen und Besucher erleb- und begreifbar und zeigt auf unmittelbare Weise Ideen und Technologien aus unterschiedlichen Branchen und Gebieten. Unser Engagement bei der Kindercity in Volketswil ist ebenfalls eine Investition in eine nachhaltige Zukunft. Hier lernen Kinder unter anderem den Biogas-Kreislauf auf spielerische Art und Weise kennen.

21


Finanzen

Kommentar

Erfolgsrechnung Der Gesamtumsatz inklusive Dienstleistungserträge stieg um 7,5 Prozent auf 465,7 Mio. Franken. Der gesamte Energieabsatz stieg im Geschäftsjahr 2012 um 296 Gigawattstunden auf 6851 Gigawattstunden.

Zürich Altstetten. Der Gewinn vor Steuern be­­ trägt 60,4 Mio. Franken. Nach Abzug der Steuern von 12,9 Mio. Franken resultiert ein Reingewinn von 47,5 Mio. Franken. Der Generalversammlung wird eine Dividende von 23 Prozent auf dem Aktienkapital von 69 Mio. Franken beantragt.

Der Energieaufwand erhöhte sich um 26,4 Mio. Franken auf 344,7 Mio. Franken. Die Aufwendungen für Material und Fremdleistungen gingen um 0,3 Mio. Franken auf 6,2 Mio. Franken zurück. Die von Erdgas Zürich Transport in Rechnung gestellten Kosten für die Netznutzung und die Speicherbewirtschaftung erhöhten sich leicht um 0,2 Mio. Franken auf 10,5 Mio. Franken. Die Zunahme des Personalbestandes, gestiegene Personalrekru­ tierungskosten sowie höhere Sparbeiträge an die Pensionskasse ab Januar 2012 bewirkten eine Zunahme des Personalaufwandes von 1,6 Mio. Franken. Die Abschreibungen stiegen im Berichtsjahr um 0,2 Mio. Franken auf 11,3 Mio. Franken. Höheren Unterhalts- und Verwaltungskosten stehen tiefere sonstige Betriebsaufwendungen gegenüber. Dies führt beim übrigen Betriebs­ aufwand per Saldo zu Mehrkosten von 0,6 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Mio. Franken und beläuft sich auf 53,8 Mio. Franken.

Bilanz Die flüssigen Mittel und Wertschriften nahmen in der Berichtsperiode um 29,2 Mio. Franken auf 209,7 Mio. Franken zu. Details sind aus der Mittelflussrechnung ersichtlich. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 4,1 Mio. Franken auf neu 48,4 Mio. Franken. Die übrigen Forderungen gegenüber Dritten gingen infolge Rückzahlung eines Darlehens um 2,3 Mio. Franken zurück. Die Zunahme der Vorräte und der angefangenen Arbeiten um 0,3 Mio. Franken betreffen sowohl Erdgas, Gaszähler und Bio­gas-Zertifikate als auch die angefangenen Arbeiten. Die Rechnungsabgrenzung erhöhte sich um 4,7 Mio. Franken. Darin enthalten sind Jahresabgrenzungen für Erdgas-Kunden von 1,8 Mio. Franken und Abgrenzungen aus der Jahresend­abrechnung der Vor­ lieferanten von 2,9 Mio. Franken. Den Investitionen ins übrige Sachanlagevermögen von 3,9 Mio. Franken stehen Abschreibungen inklusive An­lagenabgängen von 1,0 Mio. Franken gegenüber. Die Nettoabnahme der Infrastruktur Erdgas um 5,3 Mio. Franken resultiert aus Neuinvestitionen von 3,6 Mio. Franken und Abschreibungen inklusive Anlagenabgängen von 8,9 Mio. Franken. Der Wert der Infra­struktur Biogas reduzierte sich um den Betrag der Abschreibungen von 0,3 Mio. Franken. Die Nettoabnahme von 0,1 Mio. Franken bei den Immobilien und Grundstücken ergibt sich aus Abschreibungen von 0,5 Mio. Franken und Investitionen von 0,4 Mio. Franken.

Finanzaufwand und Finanzertrag beinhalten die jeweiligen Bruttoumsätze aus den flüssigen Mitteln, den Wertschriften, den Devisen, den Dar­ lehen und den Beteiligungen. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Nettoerlös dieser beiden Positionen um 0,5 Mio. Franken gesteigert werden. Die Auflösung einer nicht beanspruchten Abgrenzung von 1,0 Mio. Franken in den Betriebskosten im Vorjahr führte zu einem höheren ausserordentlichen Ertrag. Der betriebsfremde Ertrag enthält rund 0,2 Mio. Franken aus dem Verkauf eines nicht mehr betrieblich genutzten Grundstückes in 22

Die Beteiligungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Mio. Franken zu, wobei 0,4 Mio. Franken in Erdgas Ostschweiz und 2,2 Mio. Franken in


die Firma Foralith Erdwärme investiert wurden. Den Investitionen von 0,4 Mio. Franken in im­­ materielle Anlagen stehen Abschreibungen von 0,8 Mio. Franken gegenüber. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 4,1 Mio. Franken. Höhere Erdgas-Bezüge und höhere Energieeinstandspreise im Vergleich zum Vorjahresmonat bewirkten einen Anstieg der Schulden gegenüber unserer Lieferantin Erdgas Ostschweiz per 30. September 2012 um 4,8 Mio. Franken. Durch den im Bau befindlichen Röhrenspeicher stiegen die übrigen Kredi­ toren um 5,7 Mio. Franken. Die kurzfristigen Verpflichtungen gegenüber Erdgas Zürich Transport reduzierten sich hingegen wegen des Baus des Röhrenspeichers um 6,4 Mio. Franken. Die übrigen Verbindlichkeiten von 15,4 Mio. Franken sind vorwiegend Akontozahlungen unserer Kunden. Die Rechnungsabgrenzungen stiegen um 0,7 Mio. Franken. Der darin enthaltene Anteil der Wiederverkäufergemeinden aus Gutschriften der Jahresendabrechnung der Vorlieferanten erhöhte sich um 1,7 Mio. Franken und die betrieblichen Abgrenzungen verminderten sich um 1,0 Mio. Franken. Die Abnahme in den kurzfristigen Rückstellungen um 0,4 Mio. Franken betrifft die Steuern. Bei den Darlehensschulden handelt es sich um das Annuitätenguthaben der Pensionskasse der Stadt Zürich. Diese Schuld wird gemäss Vertrag annuitätisch amortisiert. Die langfristigen Rückstellungen von 27,8 Mio. Franken beinhalten Rückstellungen für Erdsanierungen und Arbeitspreisreserven sowie Abgrenzungen für Treue­ prämien und Überbrückungszuschüsse bei vor­ zeitigen Pensionierungen.

23


Finanzen

Erfolgsrechnung

Erläuterungen Seite 27

Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen Gewinne aus Veräusserung von Anlagen

1.10.10 –  30.9.11 CHF

461'888'615

429'225'453

7'581

13'388

Bestandesänderungen Waren in Arbeit

– 103'677

190'759

Aktivierte Eigenleistungen

2'637'085

2'564'028

Liegenschaftenertrag betrieblich

1'247'421

1'246'103

Gesamtumsatz

465'677'025

433'239'731

Energieaufwand

– 344'650'712

– 318'221'773

– 6'171'128

– 6'500'949

Material und Fremdleistungen Nutzungsentgelt

– 10'501'421

– 10'275'075

Personalaufwand

– 25'826'868

– 24'185'808

Abschreibungen

– 11'329'885

– 11'079'990

Übriger Betriebsaufwand

– 13'404'629

– 12'800'129

– 411'884'643

– 383'063'724

Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern

53'792'382

50'176'007

Finanzaufwand

Betriebsaufwand

– 1'577'458

– 3'611'211

Finanzertrag

6'356'546

7'895'225

Ausserordentlicher Aufwand

– 109'256

– 213'406

Ausserordentlicher Ertrag Betriebsfremder Ertrag Gewinn vor Steuern

24

1.10.11 –  30.9.12 CHF

1

1'289'633

4'900

641'685

475'114

60'393'532

54'726'629

Steuern

– 12'942'990

– 11'771'102

Gewinn

47'450'542

42'955'527


Finanzen

Bilanz

Erläuterungen Seite 27

30.9.12 CHF

30.9.11 CHF

209'707'453

180'505'165

48'391'242

44'319'008

Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2

Vorauszahlung an Konzerngesellschaften Übrige Forderungen gegenüber Dritten Vorräte und angefangene Arbeiten

p.m.

p.m.

642'155

2'896'833

7'246'763

6'906'140

17'267'870

12'533'010

283'255'483

247'160'156

8'792'881

5'909'689

Infrastruktur Erdgas

29'676'124

34'951'708

Infrastruktur Biogas

3'959'177

4'262'613

Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Übriges Sachanlagevermögen

29'260'673

29'396'977

Finanzanlagen

Immobilien und Grundstücke 3

86'804'631

86'456'231

Beteiligungen

4

52'666'290

50'095'290

2'220'831

2'590'689

Anlagevermögen

213'380'607

213'663'197

Total Aktiven

496'636'090

460'823'353

45'514'077

41'423'016

15'373'910

16'179'960

7'812'113

7'095'145

Immaterielle Anlagen

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzung Rückstellungen

5

5'210'161

5'643'725

73'910'261

70'341'846

8'437'289

9'464'445

Rückstellungen

27'808'961

27'498'026

Langfristiges Fremdkapital

36'246'250

36'962'471

110'156'511

107'304'317

Kurzfristiges Fremdkapital Darlehensschulden

Total Fremdkapital

69'000'000

69'000'000

Allgemeine gesetzliche Reserve

Aktienkapital

111'522'500

111'522'500

Freie Reserven

157'891'679

129'891'679

Gewinnvortrag

614'858

149'330

Jahresgewinn

47'450'542

42'955'527

Eigenkapital

386'479'579

353'519'036

Total Passiven

496'636'090

460'823'353

25


Finanzen

Mittelflussrechnung

1.10.11 –  30.9.12 CHF

1.10.10 –  30.9.11 CHF

Reingewinn

47'450'542

42'955'527

Abschreibungen auf dem Anlagevermögen

11'388'406

10'937'111

2'600

204'000

Cashflow

58'841'548

54'096'638

Zunahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

– 4'072'234

– 3'478'310

254'678

– 55'970

Abschreibungen auf Finanzanlagen

Abnahme (Zunahme) übrige Forderungen gegenüber Dritten Zunahme Vorräte und angefangene Arbeiten

– 340'623

– 965'421

– 4'734'860

11'612'225

Zunahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

4'091'061

3'625'895

Abnahme übrige Verbindlichkeiten

– 806'050

– 297'953

716'968

– 3'150'400

– 433'564

572'853

310'935

30'848

– 182'581

– 14'595

0

2'685

Mittelzunahme aus Geschäftstätigkeit

53'645'278

61'978'495

Investitionen in übriges Sachanlagevermögen

– 2'097'134

–  3'296'448

7'581

20'802

Investitionen (Devestitionen) in Anlagen im Bau

– 4'182'781

166'324

Investitionen in Infrastruktur Erdgas

– 1'643'669

– 6'830'135

Investitionen in Infrastruktur Biogas

0

– 701'735

Zunahme (Abnahme) aktive Rechnungsabgrenzung

Zunahme (Abnahme) passive Rechnungsabgrenzung Abnahme (Zunahme) kurzfristige Rückstellungen Zunahme langfristige Rückstellungen Gewinne aus Abgängen des Anlagevermögens Verluste aus Abgängen des Anlagevermögens

Devestitionen übriges Sachanlagevermögen

Investitionen in Immobilien und Grundstücke

0

– 561'801

175'000

0

Investitionen in Finanzanlagen B-Gemeinden

– 351'000

– 52'000

Investitionen in immaterielle Anlagen

– 262'831

– 61'671

– 2'571'000

– 7'042'722

2'000'000

200'000

Mittelveränderung aus Investitionstätigkeit

– 8'925'834

– 18'159'386

Abnahme Darlehensschulden

– 1'027'156

– 987'650

Dividenden Vorjahr

– 14'490'000

– 14'490'000

Mittelveränderung aus Finanzierungstätigkeit

– 15'517'156

– 15'477'650

29'202'288

28'341'459

209'707'453

180'505'165

Devestitionen Immobilien und Grundstücke

Investitionen in Beteiligungen Devestitionen Darlehen

Mittelveränderung insgesamt Flüssige Mittel per 30. September

Der Fonds «Flüssige Mittel» setzt sich per 30. September 2012 aus flüssigen Mitteln und geldnahen Anlagen zusammen. Die geldnahen Anlagen beinhalten Obligationen mit Restlaufzeiten bis 10 Jahre.

26


Finanzen

Erläuterungen

1

Ausserordentlicher Ertrag

30.9.12 CHF

30.9.11 CHF

1'289'633

4'900

Auflösung einer nicht beanspruchten Abgrenzung von 1,0 Mio. Franken in den Betriebskosten im Vorjahr. 2

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gegenüber Konzerngesellschaften

2'480

10'245

3'123'665

4'070'905

Gegenüber Dritten

45'265'097

40'237'858

Total

48'391'242

44'319'008

Darlehen an Konzerngesellschaften

66'404'231

66'404'231

Übrige Finanzanlagen

20'400'400

20'052'000

Total

86'804'631

86'456'231

Gegenüber Aktionären

3

4

Finanzanlagen

Beteiligungen Beteiligung an der Erdgas Ostschweiz AG, Zürich 1 Beteiligung an der Erdgas Zürich Transport AG 2 Beteiligung an der Gasmobil AG, Arlesheim Beteiligung an der Thermatech AG, Tinizong 3 Beteiligung an der Biogas Zürich AG, Zürich4 Beteiligung an der Foralith Erdwärme AG, St. Gallen

5

Total

8'794'001

8'383'001

33'600'000

33'600'000

100

100

4'912'189

4'912'189

3'200'000

3'200'000

2'160'000

0

52'666'290

50'095'290

E rdgas Zürich ist an Erdgas Ostschweiz, mit Sitz in Zürich, zu 65,98 Prozent beteiligt. Das Aktienkapital von Erdgas Ostschweiz beträgt 30 Mio. Franken und ist voll liberiert. Erdgas Ostschweiz nimmt für die Partner in der Ostschweiz die Funktionen Erdgas-Einkauf und -Transport wahr. 2 E rdgas Zürich ist an Erdgas Zürich Transport zu 56 Prozent beteiligt. Das Aktienkapital von Erdgas Zürich Transport beträgt 60 Mio. Franken und ist voll liberiert. Erdgas Zürich Transport nimmt für Erdgas Zürich, für Erdgas Regio und für Dritte den Transport von Erdgas/Biogas wahr. 1

E rdgas Zürich ist an Thermatech, mit Sitz in Tinizong, zu 99,2 Prozent beteiligt. Das Aktienkapital von Thermatech beträgt 4,0 Mio. Franken und ist voll liberiert. Thermatech ist im Bereich der Erdwärmesondenbohrungen tätig. 4 E rdgas Zürich ist an Biogas Zürich zu 40 Prozent beteiligt. Das Aktienkapital von Biogas Zürich beträgt 8 Mio. Franken und ist voll liberiert. Biogas Zürich bezweckt die Sicherstellung einer ökologisch sinnvollen Sammlung und Verwertung von Grüngut in der Stadt Zürich und den umliegenden Gemeinden. 5 E rdgas Zürich hat per 19. September 2012 eine Beteiligung von 70,59 Prozent an Foralith Erdwärme, St. Gallen, erworben. Das Aktienkapital von Foralith Erdwärme beträgt CHF 425'000 und ist voll liberiert. Foralith Erdwärme ist wie Thermatech im Bereich der Erdwärmesondenbohrungen tätig. 3

5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Gegenüber Konzerngesellschaften Gegenüber Aktionären

34'240'901

35'899'028

419'942

321'207

Gegenüber Dritten

10'853'234

5'202'781

Total

45'514'077

41'423'016

27


Finanzen

Erläuterungen 30.9.12 CHF

30.9.11 CHF

Eventualverpflichtungen aus dem Partnervertrag mit Erdgas Ostschweiz Die Eventualverpflichtungen und Nachschussverpflichtungen von Erdgas Ostschweiz betragen total 9,198 Mio. Franken (Vorjahr 32,798 Mio. Franken). Aufgrund des Aktienkapitalanteils von Erdgas Zürich an Erdgas Ostschweiz von 65,98 Prozent per Bilanzstichtag ergibt sich ein Anteil von

6'069'000

21'191'000

Um den Erdgas-Bedarf für ihre Aktionäre decken zu können, geht Erdgas Ostschweiz langjährige Verträge ein, die bei den Aktionären aufgrund der vorhandenen Partnerverträge zu anteiligen Abnahmeverpflichtungen führen. Erdgas Zürich ist gemäss ihrem Aktienanteil mit 65,98 Prozent beteiligt. Per Abschlussdatum bestehen für Erdgas Zürich langjährige Abnahmeverpflichtungen im Umfang von gesamthaft rund 1‘863 Mio. Franken (Vorjahr 2‘165 Mio. Franken), wobei das volle Risiko nur bei einem Verlust sämtlicher Kunden eintreten würde. Veränderung stille Reserven Im laufenden Jahr wurden insgesamt 5,1 Mio. Franken stille Reserven aufgelöst.

Eventualverpflichtungen gegenüber Biogas-Lieferanten Im Zusammenhang mit der Beschaffung von Biogas bestehen längerfristige Abnahmeverpflichtungen mit Biogas-Lieferanten.

198'142'200

152'050'200

Die Abnahmeverpflichtung gegenüber Biogas Zürich beträgt wie im Vorjahr 102,375 Mio. Franken.

Verbindlichkeit gegenüber Vorsorgeeinrichtungen Pensionskasse Stadt Zürich

9'464'445

10'452'095

Solidarhaftung aus MWST-Gruppe Erdgas Zürich sowie Erdgas Zürich Transport werden für die Mehrwertsteuer als eine einzige steuerpflichtige Person behandelt (Gruppenbesteuerung Art. 13 MWSTG). Kann eine der Gruppengesellschaften ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Eidg. Steuerverwaltung nicht nachkommen, haftet die andere Gruppengesellschaft solidarisch. Brandversicherungswerte Die Brandversicherungswerte per 30. September verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Sparten: Einrichtungen

23'315'758

22'771'255

Gebäude

47'492'400

46'077'000

Total

70'808'158

68'848'255

Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung Das Risikomanagement wird als unterstützende Funktion der Unternehmensleitung verstanden und hat das Ziel, die mit den Geschäftsaktivitäten verbundenen Risiken transparent darzustellen. Der Risikomanagementprozess mit einer systematischen Erfassung und Bewertung von Risiken inklusive deren Steuerung und Überwachung durch die Geschäftsleitung stellt das Kernelement dar. Die erfassten und systematisch überwachten Risiken werden zur Entscheidung der Geschäftsleitung unterbreitet. Der Verwaltungsrat hat die Risiken und die Entscheidungen der Geschäftsleitung im Zusammenhang mit der operativen Geschäftstätigkeit an seiner Sitzung vom 20. März 2012 das letzte Mal beurteilt.

28


Finanzen

Gewinnverwendung Antrag des Verwaltungsrates ßber die Verwendung des Bilanzgewinns Wir beantragen, den Bilanzgewinn, bestehend aus dem Jahresgewinn von 47,451 Mio. Franken und dem Gewinnvortrag von 0,615 Mio. Franken, wie folgt zu verwenden: CHF Ausrichtung einer Dividende von 23 % auf dem Aktienkapital von CHF 69'000'000

15'870'000

Einlage in die freie Reserve

32'000'000

Vortrag auf neue Rechnung

195'400

Total

48'065'400

29


Revisionsbericht

Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung der Erdgas Zürich AG Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Erdgas Zürich AG, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung und Anhang, für das am 30. September 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 30. September 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

PricewaterhouseCoopers AG

Willy Wenger Thomas Wallmer Revisionsexperte Revisionsexperte Leitender Revisor Zürich, 4. Dezember 2012

30




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