Star­be­set­zung für L.A.

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JAHRE

Schweizerische Bauzeitung

26. Januar 2024 | Nr. 2

Heftreihe

BETON Nr. 19

Starbesetzung für L.A. Die dynamischen Bögen des Sixth-Street-Viadukts

Publikumsmagnet und verbindendes Wahrzeichen Gleiten bis zum Anschlag: seismische Isolation für den Ernstfall


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Ausschreibung

TEC21 2/2024

Umgebungsgestaltung Kronenareal Auftragsart Projektwettbewerb im offenen Verfahren Auftraggeberin Stadt Dietikon, Hochbauabteilung Aufgabe Die Stadt Dietikon plant, die Umgebung des Kronenareals neu zu gestalten, nach einem Gesamtkonzept, welches sowohl die städtischen Grundstücke als auch die angrenzenden Gebäudevorzonen der Grundstücke in Privatbesitz einbezieht. Ziel ist es, die historisch bedeutsamen Kronenliegenschaften mit ihren kulturellen Einrichtungen wie der Taverne zur Krone und der Zehntenscheune aufzuwerten und den Aussenbereich im Sinne einer Abfolge von öffentlichen Plätzen attraktiv zu gestalten. Fachgebiete Federführung Landschaftsarchitektur Weitere Fachgebiete Architektur Bezug der Unterlagen: www.simap.ch (ID 272682)

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CAS ETH

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PRESERVATION

MAS ETH

© Ralph Feiner

DENKMALPFLEGE UND KONSTRUKTIONSGESCHICHTE

www.mas-denkmalpflege.ethz.ch 2

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Rätsel zu Kopfbau Halle 118, Winterthur 4

(Tec21, 23.12.2023, Heft °40, S.28)

8 7

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3

1. Was ist das Hauptmaterial der Struktur? 2. Welches Material sollte vermieden werden? 3. Welche Technologie für Brandwiderstand wurde angewandt? 4. Welche Bauingenieur:innen haben geplant? 5. Welcher Stiftung ist das Projekt zu verdanken? 6. Mit welchem Bauteil haben sie sich beschäftigt? 7. Was braucht es für kreative Lösungen? 8. Anderes Wort für Wiederverwertung 9. Was treibt die planenden Ingenieur:innen an?

Wir bringen die Lösung!


Editorial

TEC21 2/2024

D

Das Sixth-Street-Viadukt führt mit zehn Bogenpaaren über Eisenbahnlinien, den Los Angeles River, Autobahnen und Quartierstrassen. Coverfoto von Iwan Baan

Heftreihe

BETON Nr. 19

Seit Jahren befasst sich TEC21 intensiv mit den Möglichkeiten des Betonbaus. Zuletzt in der Reihe «Beton» erschienen: TEC21 34–35/2023

«The Show Must Go On»

TEC21 38/2022

«Selbstbewusste Nachfolgerin»

TEC21 30/2022

«Grazil über grosse Spannweiten» TEC21 16/2022

«Dialma Jakob Bänziger – Brückenbau durch die Jahrzehnte»

as neue Sixth-Street-Viadukt in Los Angeles wirkt wie ein Serienfoto von zehn «Grand Jetés», jenen berühmten Spagatsprüngen im Ballett. Die Dynamik und die Leichtigkeit, die sich in den beidseitig angeordneten Bögen expressiv manifestieren, sind konstruktiv möglich dank seismischen Isolationslagern, die eine sehr hohe Erdbebensicherheit gewähren: Das Bauwerk kann in alle Richtungen schwingen. Die fotogene Seite des Viadukts ist Absicht, denn bereits der abgebrochene Vorgängerbau im Artdéco-Stil war ein Hingucker. Die Filmindustrie vereinnahmte ihn sozusagen als studioexterne Kulisse für Dreharbeiten. Der Bau diente unter anderem bei «Grease» und «Terminator 2» sowie in Musikvideos von Madonna und Kanye West als Hintergrund. Nach dem Abbruch der Brücke im Jahr 2016 stand deren glamouröser Ruf Pate beim Entwurf des neuen Viadukts. Sein Ausdruck passt nun zwar ganz anders als die alte Brücke, aber ebenso theatralisch zur Holly­­wood-­Stadt: Nicht Stars, sondern erfreute Bür­ger­innen und Bürger beschlagnahmten das Bauwerk und teilten Fotos und Videos von ihren Tänzen und Autorennen auf der Brücke sowie von schwindel­erregenden Kunststücken auf deren Bögen auf Social Media – so enthusiastisch, dass die Brücke erst nach zweiwöchiger Verspätung in Betrieb genommen werden konnte. Ein schönes Kompliment an die gelungene Schaffung eines öffentlichen Raums. Danielle Fischer, Redaktorin Architektur

E-DOSSIER BETON Artikel aus früheren Heften und weitere Online-Beiträge in unserem E-Dossier auf

espazium.ch/de/aktuelles/beton

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150

JAHRE

TEC21 – Schweizerische Bauzeitung feiert 2024 ihr 150-jähriges Bestehen.


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Stellenmarkt

Die HGW Heimstätten-Genossenschaft Winterthur zählt mit 2 350 Wohneinheiten und über 5 000 Bewohnenden zu den bedeutenden Immobilienbesitzerinnen in Winterthur. Wir sind offen für Innovationen und schaffen Raum zur gemeinsamen und persönlichen Weiterentwicklung. Doch bei uns geht es nicht nur um Immobilien. Das Wohlbefinden der Menschen, die unsere Genossenschaft letztlich ausmachen, steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Werden Sie Teil unseres Teams und gestalten Sie mit uns die Zukunft der Wohnkultur für unsere Bewohnenden. Wir suchen nach Vereinbarung eine dynamische und agile Persönlichkeit, welche unsere Begeisterung für Immobilien teilt als

Bauherrenvertreter/in / Projektleiter/in (80 – 100 %) Ihre Aufgaben – Entwicklung, Planung und Realisierung anspruchsvoller Neu-, Umbau- und Sanierungsprojekte im Wohnungsbau – Immobilienentwicklung von Neubauten und Bestandesliegenschaften unterschiedlicher Grösse und Komplexität zur nachhaltigen Substanzerhaltung und Weiterentwicklung – Aufsetzen und Führen der Projektorganisation unter Einbezug der verschiedenen Anspruchsgruppen – Bauherrenvertretung gegenüber Baumanagementunternehmen, Planern, ausführenden Unternehmen und Behörden – Bautreuhänderische Führung und Begleitung der Bauvorhaben unter Einhaltung der Vorgaben hinsichtlich Qualität, Kosten und Terminen – In der Planungs- und Umsetzungsphase arbeiten Sie eng mit den internen Fachbereichen Bewirtschaftung, Genossenschaftliches und Finanzen zusammen Ihre Qualifikationen – Sie besitzen einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss als Architekt/in/Bauingenieur oder eine vergleichbare Ausbildung mit Bauleitungserfahrung – Mehrjährige Berufserfahrungen als Bauherrenvertreter/in – Gesamtheitliche Denk- und Handlungsweise mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie – Sie begeistern sich für die Themen Nachhaltigkeit und Innovationen – Dank Ihrer kommunikativen Fähigkeiten und diplomatischem Geschick fällt es Ihnen leicht, alle Beteiligten für die gemeinsame Zielerreichung zu motivieren – Sie sind digital affin und begleiten Veränderungen aktiv mit

TEC21 2/2024

Rheinfelden ist ein attraktiver Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort mit grosser Ausstrahlung in der Nordwestschweiz. Das Stadtbauamt schafft die Voraussetzungen für eine qualitätsbewusste und nachhaltige Stadtentwicklung. In den nächsten Jahren stehen für Rheinfelden wichtige und grosse Planungs- und Bauvorhaben an. Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams per 1. März 2024 oder nach Vereinbarung eine/einen

Projektleiterin / Projektleiter Hochbau und Stadtentwicklung, Pensum 80 – 100 % Ihre Aufgaben • Leitung von kleinen bis grossen Hochbau- und Freiraumprojekten in der Rolle der Bauherrenvertretung. Tätigkeit über alle Projektphasen hinweg, von der Projektentwicklung bis zur Inbetriebnahme • Sicherstellung der architektonischen und bautechnischen Qualität. Verantwortung für termin- und kostengerechte Planung und Umsetzung der Projekte unter Einhaltung der bewilligten Kredite und den Grundsätzen des öffentlichen Beschaffungswesens • Zielgerichtete und lösungsorientierte Führung von internen und externen Planungsteams • Begleitung von städtebaulichen und architektonischen Studien oder Konkurrenzverfahren • Unterstützung des Leiters Hochbau und Stadtentwicklung bei sämtlichen raumplanerischen sowie städtebaulichen Aufgaben und Projekten • Selbstständige Koordination unter Berücksichtigung von ökonomischem und nachhaltigem Einsatz der Ressourcen • Vertretung des Stadtbauamtes in Kommissionen, Arbeitsgruppen, Gemeindeverbänden etc.

Unser Angebot Es erwartet Sie eine spannende Aufgabe in einer innovativen, lebendigen und vielfältigen Wohnbaugenossenschaft, in der eine Kultur des Miteinanders gelebt wird. Motivierte Mitarbeitende, moderne Büroräumlichkeiten in Fussdistanz zum Bahnhof Winterthur und die Möglichkeit zu Homeoffice bilden den idealen Rahmen für eine langfristige Zusammenarbeit.

Ihr Profil • Abgeschlossenes Studium als Architekt/in ETH/FH oder gleichwertige Ausbildung • Erfahrung in städtebaulichen Planungen erwünscht • Mehrjährige Berufserfahrung in der Projektleitung von Hochbauprojekten • Erfahrung in der Rolle als Bauherrenvertretung, auch von grösseren Bauprojekten, von Vorteil • Erfahrung mit dem öffentlichen Beschaffungswesen erwünscht • Sicherheit im Beurteilen von städtebaulicher, stadträumlicher und architektonischer Fragestellung • Freude an einer Tätigkeit in einem politischen Umfeld • Durchsetzungsvermögen, hohe Sozialkompetenz und Verhandlungsgeschick • Gewandtheit in schriftlichem und mündlichem Ausdruck • Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit sowie Belastbarkeit

Kontakt Fühlen Sie sich angesprochen? Dann freuen wir uns auf Ihr vollständiges Bewerbungsdossier per E-Mail an jobs@hgw-wohnen.ch. Bei Fragen gibt Ihnen Claudia Gutknecht, Leiterin Human Resources, Tel. 052 244 39 12, gerne Auskunft.

Wir bieten Ihnen • Vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit in einem kollegialen Umfeld • Projekte mit grosser Aussenwirkung • Zeitgemässe Anstellungsbedingungen mit langfristiger Perspektive

HGW Heimstätten-Genossenschaft Winterthur Technoparkstrasse 3 8406 Winterthur 052 244 39 39 www.hgw-wohnen.ch

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bewerben Sie sich online mit Ihren vollständigen Bewerbungsunterlagen unter www.rheinfelden.ch Bei Fragen steht Ihnen Herr Lorenz I. Zumstein, Stadtbaumeister, Telefon +41 61 835 52 61, gerne zur Verfügung.


Inhalt

TEC21 2/2024

3 Editorial

24

5

Starbesetzung für L.A.

7 Wettbewerb Ausschreibungen | Versöhnung zwischen Frisch und Dürrenmatt? – Ersatzneubau «Schulanlage Utogrund», Zürich-Albisrieden 13 Auszeichnung Prix Acier 2023: Ein Preis für Architektur und Tragwerk F oto: Iw an B a an

16 Bauen im Klimawandel Ba­sels «grüner» Asphalt 18 Aus unserem Verlag 19 Aus dem SIA Neues aus der Forschung zu Brücken, ­Geotechnik und Tunnel (BGT) des ASTRA 21 Agenda 22 Vitrine | Weiterbildung Aktuelles aus der ­Baubranche 34 Stellenmarkt 37 Impressum 38 Unvorhergesehenes Reiz des Verborgenen

Das Sixth-Street-Viadukt verbindet zwei sehr unterschiedliche Stadtteile mit­ einander. Die Bevölkerung von Boyle Heights wehrt sich in neuerer Zeit erfolgreich

gegen die Gentrifizierung ihrer Industriehallen durch Kunstgalerien und den Mittelstand.

24 Publikumsmagnet und

verbindendes Wahrzeichen

Lilian Pfaff Das neue SixthStreet-Viadukt ersetzt seine ikonische Vorgänger-Brücke zwischen Boyle Heights und Downtown.

30 Gleiten bis zum Anschlag Michael Jones Dank einer spe­ ziellen seismischen Isolation verfügt das Sixth-Street-­ Viadukt mit seinem Bogenund Pfeilersystem über einen hohen Erdbebenwiderstand.

P RÄS E N TI E RT VO N

S P O N SO R E N

PART N E R VON T E CH NIS CH E N S E MINAREN


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Ausschreibungen

TEC21 2/2024

Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt

Institutsgebäude Zum kleinen Neuberg Gesamtinstandsetzung Planerwahl im selektiven Verfahren 26. Januar 2024 Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbau­ amt, veranstaltet im Auftrag der Universität Zürich eine Submis­ sion für die Vergabe der Generalplanerleistungen (Projektierung, Ausschreibung und Realisierung) für die Gesamtinstandsetzung des Institutsgebäudes Hirschengraben 56, 8001 Zürich. Gesucht wird ein Team (Generalplanung mit Subplanern) beste­ hend aus Fachleuten für Planerleistungen in den Bereichen Architektur, Baumanagement, Statik und Gebäudetechnik mit Erfahrung von Instandsetzungen bei denkmalgeschützten Ob­ jekten. Die Generalplanung soll die Projektierung mit einer ho­ hen architektonischen, organisatorischen, denkmalpflegerischen und bautechnischen Kompetenz durchführen und die Aus­ führung des Bauvorhabens kosten­ und qualitätsbewusst sowie termingerecht realisieren. Verfahren Die Bewerbung zur Teilnahme hat gemäss den Angaben in den Submissionsunterlagen zu erfolgen. Die Auswahl von maximal fünf teilnehmenden Anbietenden erfolgt aufgrund der in den Submissionsunterlagen festgehaltenen Eignungskriterien. Das von den ausgewählten Planenden in der 2. Phase einzurei­ chende Angebot beinhaltet die Lösung zweier objektbezogener Aufgabenstellungen sowie eine Offerte zu den durch das Hoch­ bauamt nicht vorgegebenen Honorarparametern. Das Einrei­ chen einer Bewerbung für die Präqualifikation wird nicht entschädigt. Alle vollständig und termingerecht beim Hochbau­ amt eingereichten Angebote werden mit pauschal Fr. 5’000.– Studienauftrag im selektiven Verfahren (inkl. MWST) pro Team entschädigt. Beide Phasen des Verfah­ Limmattaler Energiezentrum (LEZ) rens sind nicht anonym.

Die interkommunale Anstalt Limeco veranstaltet unter der Leitung Beurteilungsgremium von TBF–+Adrian Partner AG einen Studienauftrag im D, selektiven Verfahren Scheibler, Teamleiter Baubereich Hochbauamt für das Limmattaler (Vorsitz) Energiezentrum (LEZ) in Dietikon für die Vergabe der Leistungen in den Disziplinen Architektur, Landschaftsarchitek– Henning Hinrichsen, Teamleiter Bauprojekte 2, tur und Tragwerksplanung. Universität Zürich Aufgabe– André Barthel, Bauberater, Kantonale Denkmalpflege, Amt für Raumentwicklung In der Zukunftsvision von Limeco trägt das LEZ als zentraler und – Christiane Thomas, DENKMALWERKSTATT, innovativer Knotenpunkt massgeblich zur Dekarbonisierung der Büro für Denkmalpflege und Baugeschichte Gesellschaft und somit zur geforderten Energie- und Klimawende bei. DasTeilnahmeberechtigung Generationenprojekt umfasst u.a. die Ersatzneubauten einer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) und einer AbwasserreiniTeilnahmeberechtigt sind Architektinnen und Architekten mit gungsanlage sowie einenin der Multi-Energie-Hub. Nach Wohn­ (ARA) oder Geschäftssitz Schweiz, in der EU oder dem in Weissbuchprozess und der Testplanung geht es in diesem Studieneinem Vertragsstaat des GATT/WTO­Übereinkommens über auftrag nun die Konzeption der architektonischen und konstrukdas um öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Ge­ tiven Gestaltung der Anlagen und deren Umgebung. Dabei genrecht gewährt. Von der Teilnahme ausgeschlossenmüssen sind betriebliche, architektonische/städtebauliche, landschaftsarchitekFachleute, die mit einem Mitglied des Beurteilungsgremiums tonische,oder verkehrstechnische und soziale Anforderungen aufeinanmit einem Experten nahe verwandt sind oder mit einem der abgestimmt gleichzeitig einen angemessenen solchen inund beruflicher Zusammengehörigkeit stehen.Handlungsspielraum für die künftige Entwicklung der Anlagen sowie die künftigen Anlagengenerationen aufgezeigt werden. Für die Umsetzung Termine aller Projekte rechnet Limeco (1. in Phase) den nächsten 25 Jahren mit einem Eingabe der Bewerbung bis 4. März 2024, 16.00 Uhr Eingabe desvon Angebots Phase) Franken. bis 21. Mai 2024, 16.00 Uhr Investitionsbedarf rund 1(2. Milliarde Präsentation und Beurteilung

27. Mai 2024

Verfahren Der Studienauftrag im selektiven Verfahren gemäss Art. 12 Abs. Bezug der wird Submissionsunterlagen 1b der interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche BeschafDie Submissionsunterlagen für die Präqualifikation fungswesen (IVöB) durchgeführt. Subsidiär zu den >Bestimmungen (1. Phase) stehen unter www.zh.ch/wettbewerbe über das«Aktuelle öffentliche Beschaffungswesen gilt diezur SIA-Ordnung Ausschreibungen» als Download Verfügung. 143 für Ordnung für Architektur- und Ingenieurstudienaufträge, Ausgabe 2009. Es ist geplant, im Rahmen der Präqualifikation anhand der im Präqualifikationsprogramm enthaltenen Eignungskriterien sechs

Studienauftrag im selektiven Verfahren Limmattaler Energiezentrum (LEZ) Studienauftrag im selektiven Verfahren Limmattaler Energiezentrum (LEZ) Die interkommunale Anstalt Limeco veranstaltet unter der Leitung

von TBF + Partner AG einen Studienauftrag im selektiven Verfahren Diedas interkommunale Anstalt Limeco(LEZ) veranstaltet unter der Vergabe Leitung für Limmattaler Energiezentrum in Dietikon für die von Leistungen TBF + Partner AG einen Studienauftrag imLandschaftsarchitekselektiven Verfahren der in den Disziplinen Architektur, für das Energiezentrum (LEZ) in Dietikon für die Vergabe tur undLimmattaler Tragwerksplanung. der Leistungen in den Disziplinen Architektur, LandschaftsarchitekAufgabe tur und Tragwerksplanung. In der Zukunftsvision von Limeco trägt das LEZ als zentraler und Aufgabe innovativer Knotenpunkt massgeblich zur Dekarbonisierung der In der Zukunftsvision von trägt das LEZ als und Gesellschaft und somit zurLimeco geforderten Energieundzentraler Klimawende innovativer Knotenpunkt massgeblich der bei. Das Generationenprojekt umfasst zur u.a. Dekarbonisierung die Ersatzneubauten Gesellschaft und somit zur geforderten Klimawende einer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Energieund einerund Abwasserreinibei. Das Generationenprojekt umfasst u.a. die Ersatzneubauten gungsanlage (ARA) sowie einen Multi-Energie-Hub. Nach dem einer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) geht und es einer AbwasserreiniWeissbuchprozess und der Testplanung in diesem Studiengungsanlage sowie einen Multi-Energie-Hub. dem auftrag nun um(ARA) die Konzeption der architektonischen undNach konstrukWeissbuchprozess und der Testplanung es in diesem tiven Gestaltung der Anlagen und derengeht Umgebung. DabeiStudienmüssen auftrag nun um die Konzeption der architektonischen und konstrukbetriebliche, architektonische/städtebauliche, landschaftsarchitektiven Gestaltung der Anlagen und und soziale deren Umgebung. Dabei müssen tonische, verkehrstechnische Anforderungen aufeinanbetriebliche, architektonische/städtebauliche, landschaftsarchitekder abgestimmt und gleichzeitig einen angemessenen Handlungstonische, verkehrstechnische und soziale aufeinanspielraum für die künftige Entwicklung der Anforderungen Anlagen sowie die künftider abgestimmt und gleichzeitig einenwerden. angemessenen gen Anlagengenerationen aufgezeigt Für die HandlungsUmsetzung spielraum für die künftige Entwicklung der Anlagen sowie die aller Projekte rechnet Limeco in den nächsten 25 Jahren mit künftieinem gen Anlagengenerationen werden. Für die Umsetzung Investitionsbedarf von rundaufgezeigt 1 Milliarde Franken. aller Projekte rechnet Limeco in den nächsten 25 Jahren mit einem Verfahren Investitionsbedarf von rund 1 Milliarde Franken. Der Studienauftrag wird im selektiven Verfahren gemäss Art. 12 Abs. Verfahren 1b der interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche BeschafDer Studienauftrag im selektiven Verfahren gemäss Art. 12 Abs. fungswesen (IVöB) wird durchgeführt. Subsidiär zu den Bestimmungen 1b der interkantonalen Vereinbarung über Beschafüber das öffentliche Beschaffungswesen giltdas die öffentliche SIA-Ordnung 143 für fungswesen durchgeführt. Subsidiär zu den Bestimmungen Ordnung für (IVöB) Architekturund Ingenieurstudienaufträge, Ausgabe über das gilt die SIA-Ordnung 2009. Es öffentliche ist geplant,Beschaffungswesen im Rahmen der Präqualifikation anhand 143 der für im Ordnung für Architektur- und Ingenieurstudienaufträge, Ausgabe Präqualifikationsprogramm enthaltenen Eignungskriterien sechs 2009. Es ist geplant, im Rahmen der Präqualifikation anhand der im Präqualifikationsprogramm enthaltenen Eignungskriterien sechs Planerteams und zwei Ersatzteams für die Bearbeitung des Studienauftrags auszuwählen. Die beauftragten Planungsteams erhalten bei der Abgabe der Studie eine pauschale Entschädigung von je 85'000 CHF (inkl. Nebenkosten, exkl. 8.1 % MWST). Limeco beabsichtigt, das Siegerteam mit einem Folgeauftrag zur Projektierung Architektur, Landschaftsarchitektur und Tragwerksplanung zu beauftragen. Die Verfahrenstechnik, Gebäudetechnik und Logistik werden durch den Hauptplaner TBF + Partner AG sichergestellt. Beurteilungsgremium (stimmberechtigt) Fachvertretungen: Christoph Rothenhöfer (Moderation), Severin Lüthy, Kees Christiaanse, Erika Fries, Maurus Schifferli Sachvertretungen: Stefano Kunz (Vorsitz), Anton Kiwic, Patrik Feusi, Markus Bircher Teilnahmeberechtigung Teilnahmeberechtigt sind Anbietende von Planerleistungen aus der Schweiz, der EU oder einem Vertragsstaat des GATT/WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Ausschreibende Stelle: Interkommunale Anstalt Limeco Verfahrensbegleitung: TBF + Partner AG Bewerbungsunterlagen: Die Unterlagen für die Präqualifikation stehen unter www.simap.ch als Download zur Verfügung. Termine Eingabefrist Bewerbungen: Startveranstaltung Studienauftrag: Schlussabgabe Studienauftrag:

16. Februar 2024 Anfang April 2024 Ende September 2024

Plane auftra Plane bei d auftra 85'00 bei d tigt, 85'00 tektur tigt, dD gen. tektur durch gen. D Beurt durch Fachv Beurt Sever Fachv Sachv Sever Marku Sachv Teilna Marku Teilna Teilna Schwe Teilna komm Schwe Staat komm Staat Auss Verfa Auss Bewe Verfa stehe Bewe stehe Term Einga Term Start Einga Schlu Start Schlu


Wettbewerb

TEC21 2/2024

7

Ausschreibungen OBJEKT/PROGRAMM

AUFTRAGGEBER

VERFAHREN/ FACHGEBIETE

FACHPREISGERICHT

TERMINE

Erweiterung und Instandsetzung Wohnhaus Imfeldsteig, Zürich

Stadt Zürich, Amt für Hochbauten 8021 Zürich

Projektwettbewerb, selektiv; Generalplanungsleistungen

Benjamin Theiler, Mireille Blatter, Pascale Guignard

Bewerbung

Neubau Dreifachsporthalle Grosshöchstetten www.simap.ch (ID 270361)

Aufstockung Heilpädagogische Schule Oberaargau, Langenthal www.simap.ch (ID 271747)

Einwohnergemeinde Grosshöchstetten Organisation: Winnewisser Bauherrentreuhand 3006 Bern Heilpädagogische Schule Oberaargau Organisation: Landis 8954 Geroldswil

26. 7. 2024

Pascale Bellorini, Thomas Kaeppeli, Martin Klopfenstein, Gabriela Mazza

Bewerbung 9. 2. 2024

Abgabe 1. Phase

7. 6. 2024

2. Phase

20. 9. 2024

Gesamtleistungswettbewerb, selektiv

Matthias Frei, Adrian Froelich, Dominique Lorenz, Thomas Maurer

Bewerbung 9. 2. 2024

Abgabe Projektidee 5. 7. 2024

Projekt

8. 11. 2024

Seeuferaufwertung Arth

Gemeinde Arth

www.simap.ch (ID 271583)

Organisation: planzeit 8004 Zürich

Limmattaler Energie­ zentrum

Interkommunale Anstalt Limeco

www.simap.ch (ID 272854)

Gesamtleistungswettbewerb, selektiv

12. 7. 2024

Modell

– konform

www.simap.ch (ID 270387)

5. 2. 2024

Abgabe Pläne

Begleitung: TBF + Partner 8042 Zürich

Studienauftrag, selektiv; Generalplanung, Architektur, Landschaftsarchitektur und Wasserbau

Stefan Rotzler, Thomas Oesch, Lucas Steiner, Iris Tijssen

Bewerbung

Studienauftrag, selektiv; Architektur, Landschaftsarchitektur und Tragwerksplanung

Kees Christiaanse, Bewerbung Erika Fries, 16. 2. 2024 Severin Lüthy, Christoph Rothenhöfer, Maurus Schifferli

9. 2. 2024

Abgabe

13. 9. 2024

Inserat S. 6

Neugestaltung Strassen­ raum Lindenplatz / Wülf­ lingerstrasse, Winterthur www.simap.ch (ID 270558)

Neubau Kantonsschule Zimmerberg Au ZH, Wädenswil

Stadt Winterthur Organisation: Metron Raumentwicklung 5201 Brugg

Stefanie Kraus, Stefanie Ledergerber, Jan Stadelmann, Han van de Wetering, Maria Viñé Neuland

Bewerbung 26. 2. 2024

Abgabe

30. 9. 2024

– konform Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt

Projektwettbewerb, offen; Generalplanungsleistungen

David Vogt, Jan Kinsbergen, Jeannette Kuo, Klaus Müller

Anmeldung 29. 2. 2024

Abgabe

28. 6. 2024

Inserat S. 11

www.zh.ch/wettbewerbe

Gesamtinstandsetzung Institutsgebäude «Zum kleinen Neuberg»

Studienauftrag, selektiv; Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung und Bauingenieurwesen

Universität Zürich, vertreten durch das Hochbauamt Kanton Zürich

Planerwahl, selektiv; Generalplanungsleistungen

Stadt Dietikon, Hochbauabteilung

Projektwettbewerb, offen; Landschaftsarchitektur und Architektur

Inserat S. 6

Adrian Scheibler, André Barthel, Henning Hinrichsen, Christiane Thomas

Bewerbung

4. 3. 2024

Abgabe

21. 5. 2024

www.zh.ch/wettbewerbe

Umgebungsgestaltung Kronenareal, Dietikon www.simap.ch (ID 272682)

Organisation: Planwerkstadt 8045 Zürich

Inserat S. 2

Weitere laufende Wettbewerbe auf competitions.espazium.ch Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i

Markus Schaefer, Peter Baumgartner, Lukas Buol, Caroline Fiechter, Lars Ruge, Robin Winogrond

Abgabe

18. 4. 2024


Wettbewerb

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TEC21 2/2024

Versöhnung zwischen Frisch und Dürrenmatt? Das Verhältnis der beiden Autoren war nie unproblematisch, aber immer respektvoll. Gelingt nun in Zürich-Albisrieden posthum eine Annäherung? Mit dem Beitrag «Dürrenmatt» von bernath + widmer Architekten und Marco Duarte Architekten entsteht in Nachbarschaft zu Max Frischs ­Freibad Letzigraben ein Ersatzbau für das Schulhaus Utogrund. Text: Philipp Funke

Die rote Tönung der Fassadenelemente in Anlehnung an das Rot der Laufbahn wirkt im Siegerentwurf «Dürrenmatt» eher altbacken.

Dafür überzeugen der aussenliegende Spielturm als Lärmschutzelement sowie die grosse Uhr, die auf vergangene Zeiten referenziert. Aussenvisualisierung.

D

as Schulhaus Utogrund von 1945 gehört nicht zu den gros­sen Würfen des Archi­ tekten Robert Landolt, der Zürich mit prägenden Werken wie dem Ver­ waltungsgebäude Escher-Wyss, der Badi Enge und dem Waid-Spital be­ reichert hat. Für die anstehende Vergrösserung und Nutzungserwei­ terung des Schulhauses ist das Ge­ bäude daher zum Abriss vorgesehen. Auch die umgebenden Bauten sind nicht denkmalgeschützt. Der Um­ gang damit war den teilnehmenden Büros weitestgehend freigestellt. Der Wettbewerb wurde als einstu­ figes, offenes Verfahren abgewickelt.

Neben dem notwendigen Neubau war eine erweiterte städtebauliche Analyse gefordert. Das Gebiet hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohnquartier entwickelt. Grünanlagen und öffentliche Räume sind notwendig, um die Lebensqua­ lität trotz steigender Verdichtung zu erhalten. Für eine nachhaltige städ­ tebauliche Entwicklung war es wich­ tig, die Verbindung zwischen den Schulfreiräumen, dem Freibad von Max Frisch im Nord­osten und dem Grünraum um die Wohnbauten von Albert Heinrich Steiner und von Ball­ moos Krucker Architekten bis zum Stadion Letzigrund zu definieren.

Vom Grünraum her gedacht Die Stadt wünschte sich ein Projekt, das ein ökonomisch vorbildliches und ökologisch nachhaltiges Schul­ haus mit einer durchlässigen Frei­ raumgestaltung verbindet. Damit soll «ein Beitrag zur Quartieraufwer­ tung» geleistet werden. Die Jury sieht diese Qualitäten im erstrangierten Projekt «Dürrenmatt» der ARGE ber­ nath + widmer Architekten und Mar­ co Duarte Architekten zusammen mit Krebs und Herde Landschafts­ architekten. Der Entwurf betrachtet den Städtebau vom Freiraum ausge­ hend als Negativform und entwickelt


Wettbewerb

Plan: b e r n at h + w idm e r A r chi t e k t e n , M ar co D u ar t e A r chi t e k t e n; V is u alisie r un g: im a gin e we cr e at e; M o d e ll f oto: D o minik Zie t low

TEC21 2/2024

hieraus die Bebauung des Areals. Auch wenn man an­zweifeln darf, ob das Spiel zwischen roter Rennbahn und grünem Kunst­rasen so poetisch ist, wie es die Planenden beschreiben, kreieren sie mit ihrem Entwurf eine wichtige und klare Verbindung zwi­ schen den Grünräumen des Quar­ tiers. Die Platzierung des kompakten Volumens in Anlehnung an den Be­ stand entlang der Dennlerstrasse ist sinnvoll, zumal durch den leichten Rücksprung eine nutzbare Ankunfts­ zone entsteht. Zur Optimierung des Schall­ schutzes haben die Architekten die beiden Erschliessungen an die En­ den des symmetrisch aufgebauten Körpers gelegt. Vorgelagerte Photo­ voltaik-Schilde sind zur Klimaop­ timierung im Zwischenraum be­ grünt und sollen durch ihr «bewusst ephemeres» Erscheinungsbild auf die Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich der Emissionsbelas­ tung hinweisen. Ein aussen angesetzter Spiel­ turm dient gleichzeitig als Lärm­ schutz für die längsseitig angeord­ ne­ten Klas­senräume. Das Erschei­nungsbild zusammen mit der «möbel­ artigen» Anmutung der Fassade wird von der Jury allerdings zu Recht hin­ terfragt. Was in der Zeichnung noch verständ­lich erscheint, wirkt in der Visualisierung unruhig und dishar­ monisch und reduziert die durch das gestreckte Volumen erzeugte Ele­ ganz. Die an Glasbau­steine erinnern­ de Struktur der PV-­Schilde und das wenig homogene Material- und Farb­ bild der F ­ assade, das dekon­struk­ tivistische Tendenzen vergangener Dekaden aufzugreifen scheint, un­ terstreichen formal nicht die zu­ kunftsweisenden Absichten der technischen Ideen. Einzig die analog anmutende Uhr an der Fassade ist eine erfrischende Referenz auf ver­ gangene Zeiten, die hoffentlich bei einer Überarbeitung erhalten bleibt. In Sachen ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit weist das Gebäude jedoch in die Zukunft: Minergie P-Eco und SNBS 2.0 kön­ nen erfüllt werden. Der hohe Holz­ an­teil in der Hybridbauweise sorgt für gute Werte bei den Treibhaus­ gas­emissionen. Das als Skelettbau konzipierte Schulgebäude erlaubt

grösstmögliche Flexibilität in der Bespielbarkeit. Auch die Fassade ist nicht tragend und kann daher bei einer Sanierung mit relativ gerin­ gem Aufwand angepasst werden.

9

Verbindungen der Freiräume, auch wenn sie Minuspunkte bezüglich Treibhausgasemissionen bringt? Zusammen mit dem Abbruch des Baus von Hermann Herter schafft das Ge­winnerteam die notwendige Durch­lässigkeit zum Letzibad. Die Wohin mit dem Raumprogramm? bestehende Dreifachsporthalle dient als formales Gegengewicht zum Erwähnenswert ist auch das präzis Schulbau und fasst den Sportplatz. durchdachte Tragsystem über der Auch die zweit- und dritt­ dreigeschossigen Doppelsporthalle, rangierten Projekte erreichen die die das Planerteam souterrain unter Öffnung durch den Rückbau des das Schulgebäude geschoben hat. Herter-Baus. Die Verfassenden des Ein in der Halle und im Erdgeschoss zweit­platzierten Beitrags «Conden­ sichtbares Sprengwerk trägt den be­ ser» bringen die Sporthallen gesta­ wusst gewichtsreduziert geplanten pelt am Kopf des Schulhauses im Schulbau. Als Wermutstropfen be­ zweiten bis fünften Obergeschoss zeichnet die Jury die Positionierung unter. Dadurch wird der Schulbau der Halle. Aber ermöglicht nicht ge­ so gross, dass das Volumen die rade diese Anordnung die wichtigen Rennbahn teilweise überkragt.

Der Gewinnerbeitrag «Dürrenmatt» schafft eine klare Verbindung der Grünräume.

Die Bebauung definieren die Architekturschaffenden vom Freiraum ausgehend. Situationsplan, Mst. 1 : 10 000.

Den Ersatzneubau ordnet das Siegerteam in Anlehnung an den Bestand entlang der Dennlerstrasse an. Die Platzierung ist sowohl aus städtebaulicher als auch aus

nutzungstechnischer Sicht sinnvoll. Modellfoto.


Wettbewerb

Mit «Delorean» schiesst der Beitrag auf dem dritten Rang über den Pla­ nungsperimeter hinaus: Die notwen­ digen Hallen setzt das Team auf die Dreifachturnhalle, womit es sich in der Vorprüfung die Disqualifikation einhandelt. Die innere Organisation des Siegerprojekts ist logisch aufgebaut: Die zwei Er­schlies­sungskerne an den Gebäudeenden sorgen für kurze Gänge. Mensa und Bibliothek im durchlässigen Erdgeschoss sind ebenso nachvollziehbar angeordnet wie der attraktiv gelegene Bereich für die Schulleitung und Lehrkräfte mit Terrasse im Attikageschoss. Die in Clustern gruppierten Klassenräu­ me sind durch Zonen mit Gruppen­ räumen getrennt und durch weitere Teilmöglichkeiten flexibel bespiel­ bar. Diese Clusterbildung sorgt für kurze Wege zwischen den Unter­ richtsbereichen, ohne die Kommu­ nikation zwischen den Schülerinnen und Schülern zu unterbinden. Das Projekt «Dürrenmatt» zeigt, wie unaufgeregt und selbst­ verständlich die zahlreichen Funk­ tionen und städtebaulichen Anfor­ derungen organisiert und verbunden werden können. Dieses Konzept wird später im Gebäude spürbar sein und

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sich positiv auf das berufliche und schulische Leben vieler Menschen auswirken. Ein Schulgebäude in ei­ nem wachsenden Quartier hat auch die Aufgabe, formal und technisch zu zeigen, was die Zukunft bringen kann. Schülerinnen und Schüler werden sich – nicht immer nur mit Freude – noch Jahrzehnte später an

«ihre» Schule erinnern. Technisch erfüllt das Projekt diesen Anspruch weitestgehend, formal ist jedoch noch eine umfassende Überarbei­ tung der Fassade notwendig, um als Wegweiser für zukünftige Genera­ tionen bestehen zu können. • Philipp Funke, Architekt und Fotograf

«Dürrenmatt» schlägt ein Sprengwerk vor, das sowohl in der Sporthalle als auch im Erdgeschoss in Erscheinung tritt. Das Tragsystem trägt den bewusst leicht

­gehaltenen Schulbau. Situationsplan, Mst. 1 : 500.

Ersatzneubau «Schulanlage Utogrund», Zürich-Albisrieden

Einstufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren TEILNEHMENDE 1. Rang, 1. Preis: «Dürrenmatt»

ARGE bernath + widmer Architekten, Zürich / Marco Duarte Architekten, Zürich; Krebs und Herde Landschaftsarchitekten, Winterthur; HSSP, Zürich; Dr. Deuring + Oehninger, Winterthur; Hefti. Hess. Martignoni, Zürich; BAKUS Bauphysik & Akustik, Zürich; Mebatech, Baden; Gruner, Zürich; pom + Consulting, Zürich 2. Rang, 2. Preis: «Condenser»

Dürig, Zürich; uas – unternehmen für architektur und städtebau, Zürich; Pilloni landschaft und städtebau, Zürich; Basler  & Hofmann, Zürich; Amstein + Walthert, Zürich

5. Rang, 4. Preis: «Simply the Best»

SACHJURY

Walter Wäschle und Flavio Häseli, Zürich; 2nd View, Zürich; Hänni Gartenbau-Land­ schaftsarchitektur, St. Gallen; Henauer Gugler, Zürich; Markus Venetz, Zürich

behörde Letzi

6. Rang, 5. Preis: «Montauk»

Zürich

Jennifer Dreyer, Immobilien Stadt Zürich Benjamin Leimgruber, Immobilien Stadt

7. Rang, 6. Preis: «Homo Faber»

Zürich

Enzmann Fischer Partner, Zürich; Skala Landschaft Stadt Raum, Zürich; zpf Ingenieure, Zürich; Durable Planung und Beratung, Zürich

Peter Möbus, Quartiervertretung

8. Rang, 7. Preis: «Der Lauf der Dinge»

Manetsch Meyer Architekten, Zürich

3. Rang, 1. Ankauf: «Delorean»

FACHJURY Ursula Müller, Amt für Hochbauten (Vorsitz) Lenita Weber, Amt für Städtebau Tanja Reimer, Architektin, Zürich Marcel Baumgartner, Architekt, Zürich Urs Birchmeier, Architekt, Zürich Tamara Schubiger, Architektin, Zürich Katja Albiez, Landschaftsarchitektin,

4. Rang, 3. Preis: «Return to Sender»

Marcel Handler, Schulamt Stadt Zürich Hermann Schumacher, Sportamt Stadt

Meyer Dudesek Architekten, Zürich

Figi Zumsteg, Zürich; Meta Landschafts­ architektur, Basel; Durable Planung und Beratung, Zürich; dsp Ingenieure + Planer, Uster; Böni Gebäudetechnik, Oberentfelden Julian C. Fischer Architekten, Zürich; Alexander Hette Landschaftsarchitekt, Fislisbach; Ferrari Gartmann, Chur

Ursula Sintzel, Präsidentin Kreisschul-

Zürich

Weitere Informationen, Pläne und Bilder auf competitions.espazium.ch, via QR-Code oder Kurzlink bit.ly/ersatzneubau-schulanlageutogrund

Plan: b e r n at h + w idm e r A r chi t e k t e n , M ar co D u ar t e A r chi t e k t e n

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Ausschreibung

TEC21 38/2023

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Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt

Neubau Kantonsschule Zimmerberg Au ZH, Wädenswil

Einstufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren

23. – 26. 4. 2024 FRANKFURT / MAIN

26. Januar 2024 Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbaumamt, veranstaltet im Auftrag des Immobilienamtes und der Bildungsdirektion einen offenen Projektwettbewerb zur Vergabe von Generalplanungsleistungen für die Planung, Ausschreibung und Realisierung einer neuen Kantonsschule.

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20. Ausgabe

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FUTURE.

Dafür wird ein von Beginn an interdisziplinär erarbeitetes Projekt, das einen besonderen Fokus auf die ökonomische und ökologische Bauweise legt, gesucht. Der Neubau soll innovative Wege aufzeigen, wie beispielsweise Vorfabrikation und Systembauweise sowie vereinfachte Gebäudetechnikkonzepte im Schulhausbau zu einem schnelleren und kosteneffizienteren Bauprozess führen können. Erwartet werden technische und konstruktiv gestalterische Vorschläge, die als Pilot für künftige Kantonsschulbauten taugen. Diese erwartenden Aspekte sollen sich in einem ganzheitlichen Gestaltungsanspruch widerspiegeln, der das Gebäude als Lern- und Lehrwerkstatt interpretiert und neu denkt. Verfahren Offener, einstufiger Projektwettbewerb für Generalplanerteams. Subsidiär gilt die SIA-Ordnung 142/2009 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe. Als Preissumme stehen dem Preisgericht insgesamt Fr. 290’000.– (exkl. MWST) zur Verfügung.

PERFORMANCE.

FUNCTION.

Bauaufgabe In Wädenswil wird ein für den Kanton Zürich und die Region bedeutsamer neuer Schulstandort etabliert. Auf dem Areal «AuPark» soll bis 2031 eine Kantonsschule für 1200 Schülerinnen und Schüler realisiert werden.

Teilnahmeberechtigt Um die Teilnahme am Verfahren bewerben können sich Generalplanerteams mit Planerleistungen aus den Bereichen Architektur, Baumanagement, Bauingenieurwesen, Landschaftsarchitektur und Gebäudetechnik (HLKKSE). Voraussetzung für alle Teams ist ein Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter David Vogt, stv. Kantonsbaumeister, Hochbauamt (Vorsitz) Jeannette Kuo, Karamuk Kuo Architekten GmbH Jan Kinsbergen, Jan Kinsbergen Architects Ltd. Klaus Müller, Müller Illien Landschaftsarchitekten Marius Hug, Michael Meier Marius Hug Architekten AG (Ersatz) Tamara Schubiger, Jonas Wüest Architekten GmbH (Ersatz) Termine Ablauf Anmeldefrist

Donnerstag, 29. Februar 2024 Eingabe der Wettbewerbsarbeiten bis Freitag, 28. Juni 2024, 16.00 Uhr Wettbewerbsunterlagen Die Wettbewerbsunterlagen stehen unter www.zh.ch/wettbewerbe > «Aktuelle Ausschreibungen» als Download zur Verfügung.


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Auszeichnung

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Ein Preis für Architektur und Tragwerk Im November fand die Vergabe der Preise und Anerkennungen des Prix Acier 2023 statt. Architektur und Tragwerk sollten sich gegenseitig bedingen und meisterhaftes Können beweisen. Die vier ausgezeichneten Projekte verkörpern dies in beeindruckender Weise. Text: Clementine Hegner-van Rooden

F oto: B r au e n Wäl chli A r chi t e c t e s

Z

um neunten Mal wurde der Prix Acier vergeben. Der prestigeträchtige Schweizer Stahl- und Metallbaupreis, der alle zwei Jahre ausgelobt wird, ging am 28. November 2023 an der Preisverleihung im Rahmen des steelday+ im Forum Fribourg an sechs Bauwerke, bei denen der Einsatz von Stahl überzeugte. Insgesamt wurden 30 Projekte eingereicht, die seit 2021 in der Schweiz von hiesigen Unternehmen oder im Ausland unter relevanter Beteiligung eines Schweizer Planungsbüros und einem Schweizer Stahl- beziehungsweise Metallbauunternehmen umgesetzt wurden. Die Jury des Prix Acier 2023 unter der Leitung von Astrid Staufer traf sich Ende August 2023 in der Schweizer Baumuster-­Centrale in Zürich, um die Ein­reichungen zu analysieren, zu be­urteilen, zu werten und schliesslich die Siegerprojekte zu küren. Die Bewertung fokussierte dabei auf den kreativen, nachhaltigen und wirtschaftlichen Umgang mit dem Material Stahl sowie auf technische und konstruktive Innovation in den Bereichen Neubau, Umbau, Instand­ setzung, zirkuläres Bauen, Verbundbauweise. «Der Prix Acier würdigt explizit die Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft, Architekten, Inge­ nieurinnen und Stahl- beziehungsweise Metallbauunternehmen, die gemeinsam zum Gelingen eines ­Bauwerks beitragen», betont Isabel Gutzwiller im Vorwort des steeldoc 04/23. Dies spiegelte sich auch in der Jury wider, die sich aus Fachpersonen aus der Architektur und dem Ingenieurwesen, aus Planungsbüros und Stahlbauunternehmen zusammensetzte.

Der Pavillon «Porte de la forêt» in Bulle von Brauen Wälchli Architectes und Vannart Ingénieurs räumt beim Prix Acier 2023 gleich doppelt ab: Der elegante Stahlbau holt

sowohl eine Auszeichnung als auch den Publikumspreis in die Westschweiz.

Herauskristallisiert haben sich vier Hauptpreise, zwei Anerkennungen und zum ersten Mal auch ein Publikumspreis, der mittels Public Voting ermittelt wurde. Wichtig war, die Unabhängigkeit der Jury auch dieses Mal während des gesamten Prozesses zu wahren. Es kommt oft vor, dass Jurymitglieder an Projekten beteiligt sind, die zur Bewertung eingereicht werden. Um die Zulassung eines solchen Projekts nicht zu gefährden, trat Philippe Menétrey nicht nur in den Ausstand, sondern gänzlich aus der Jurierung zurück,

als klar wurde, dass das Projekt, an dem sein Unternehmen massgeblich beteiligt war, zu den zwölf Finalisten gehörte. Auch die (nicht federführenden) Stahlbauunternehmer enthielten sich bei der Besprechung von Projekten, an denen sie mitgearbeitet hatten.

Vielfältige Siegerprojekte Die Bandbreite der Bauwerksarten in den Einreichungen war gross, und diese Vielfalt zeigt sich auch bei den siegreichen Projekten. Sie stehen für


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Auszeichnung

die unterschiedlichen Be­reiche, in denen Stahl zum Einsatz kommen kann. Die Preisträger sind der Ultra­ leichte Pavillon in ­Bulle, der zugleich auch den Pu­bli­kums­preis erhielt, das Kreislaufwohnhaus am Herbstweg in Zürich, die Passerelle in Ecub­lens und das Sammlungszentrum Augusta Raurica in Augst. Anerkennungen wurden dem Ersatz dreier Stahlbrücken im Ober­engadin und dem ewz-­Werk­hof Herdern in Zürich zuteil. Der Stahlbau weist nach wie vor eine beeindruckende Fülle an Projekten auf, die nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch ästhetisch und innovativ sind. Ein herausragendes Beispiel ist der Pavillon «Porte de la forêt», der mit repetitiven Stahlbögen eine futu­ ristische Struktur schafft. Die Möglichkeit, diese Bögen in beliebiger Länge aneinanderzureihen, macht den Pa­v illon zu einem multifunk­ tio­nalen Raum, der Ressourcen effi­ zient nutzt. Dieses Stahlbauprojekt dient als Wegweiser für zukünftige Bauvorhaben, indem es zeigt, wie mit minimalem Aufwand maximaler Nutzen erzielt werden kann. Ein weiteres faszinierendes Projekt ist das Wohnhaus am Zürcher Herbstweg, das eine Stahlkonstruktion aufweist. Diese prägt nicht nur die Grundrisse, sondern auch die Wohnatmosphäre und ermöglicht eine Anpassung an künftige Bedürfnisse. Die intelligente und sorgfältige Planung des Hauses macht es zu einem gelungenen Beispiel für eine leichte und hybride Bauweise, wobei die Eigenschaften von Stahl besonders betont werden. Bemerkenswert ist auch das neue Sammlungszentrum Augusta Raurica, das sowohl als Arbeitsplatz als auch als Lagerhalle fungiert. Eine modulare Stahlkon­ struk­tion umgibt ein vielfältiges Raum­ konzept, das nach aussen geschlossen wirkt, im Innern jedoch leicht und transparent erscheint. Das einheitliche Tragwerk des Gebäudes er­möglicht eine fle­ xible Nutzung für verschiedene Anforderungen, von Arbeitsplätzen mit viel Tageslicht bis hin zu Lagerräumen, in denen vor allem Kunstlicht be­nötigt wird.

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Projekte im gegebenen Kontext Auch Brücken waren beim diesjährigen Prix Acier vertreten. Die elegante Stahlbrücke in Ecublens stellt eine gelungene Verbindung zwischen Stadtquartieren über eine Verkehrsschneise dar. Die filigrane und leichte Stahlkonstruktion vereint dabei Sicherheit und Ästhetik und folgt den Prinzipien der Nachhaltigkeit, insbesondere der drei «R»: Reparieren, Re-Use und Recyceln. Stahl ist ein Material, das sich gut wiederverwenden oder recyceln lässt und im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie beispielsweise Holz langfristig weniger Wartung erfordert. Die Flazbachbrücken im Engadin überraschen hingegen durch die geschickte Zusammenfassung dreier bisheriger Brückenbauwerke, wodurch Ordnung in die zuvor unruhige Umgebung gebracht wird. Die Stahlkonstruktion ermöglicht kurze Wege und eine sichere Verbindung zwischen Dorf und Gewerbezone. Die Brücken sind wiederum ein Ensemble und integrieren sich adäquat in die Landschaft. Auch die Vertikalbegrünung am Zentrallager der ewz zeigt, wie Architektur und Natur zusammenkommen können. In diesem Fall steigert sie die Lebensqualität im urbanen Raum. Das Projekt verdeutlicht, dass der Stahlbau Raum für kreative Entwicklungen bietet und die eingereichten Arbeiten von mutigen Ideen getragen sind. Die Bandbreite reicht von grossen, beeindruckenden Strukturen bis hin zu kleinen, feinen Details.

Der Stahlbau als Schnittstelle Die Jury stand vor der Herausforderung, bei der Bewertung sowohl ingenieurspezifische Aspekte als auch die architektonische ­Gestaltung und ästhetische Integration in die Umgebung zu berücksichtigen. Dies führt oft zu kontroversen Diskus­ sionen. Doch diese fördern die vielfältige Perspektive und das kritische Denken, sodass innovative Lösungsansätze erkannt werden und eine fundierte Entscheidung erfolgen

Prix Acier 2023

AUSLOBER Stahlbau Zentrum Schweiz SZS

PREISE Ultraleichter Pavillon, Bulle Kreislaufwohnhaus Herbstweg, Zürich Passerelle RC76, Ecublens Sammlungszentrum Augusta Raurica,

Augst ANERKENNUNGEN Ersatz dreier Stahlbrücken, Oberengadin (Samedan, Pontresina, Celerina) ewz-Werkhof Herdern, Zürich

PUBLIKUMSPREIS Ultraleichter Pavillon, Bulle

JURY Astrid Staufer, Dipl. Arch. ETH BSA

SIA, Jurypräsidentin Uwe Bremen, Dr. ès sc. techn., Dipl. Bauing. ETH Andreas Galmarini, Dr. sc., Dipl. Bauing. ETH Anna Jessen, Dipl. Arch. ETH BSA (an der Jurierung krankheitshalber abwesend) Adrien Meuwly, Arch. MSc ETH BSA Jacqueline Pauli, Prof. Dr. sc., ETH Bauing. SIA Stephan Sintzel, Dipl. Arch. ETH BSA SIA Judit Solt, Dipl. Arch. ETH SIA, Fach­journalistin BR Sven Tiemann, Dipl. Ing. KIT (an der Jurierung krankheitshalber abwesend)

kann. Die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten dieser herausragenden Projekte verdeutlicht, dass der Stahl­bau als Schnittstelle zwischen architektonischer Kreativität und ingenieurs­ technischer Innovation eine zen­ trale Rolle für die aktuelle und zukünftige Gestaltung unserer Bauwerke spielt. Die prämierten Projekte setzen nicht nur ein Zeichen für die Gegenwart, sondern fungieren auch als wegweisende Impulse für die fortwährende Entwicklung im Bauwesen. Preise wie der Prix Acier sind besonders wertvoll, da sie Projekte publik machen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen bemerkenswert sind. • Clementine Hegner-van Rooden, Dipl. Bauing. ETH, Fachjournalistin BR


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Bauen im Klimawandel

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Ba­sels «grüner» Asphalt Das Basler Tiefbauamt mischt dem Asphalt neuerdings Pflanzenkohle bei. Durch den eingelagerten Kohlenstoff speichert der Strassenbelag mehr CO², als er verursacht. Das Beispiel zeigt, wie Negativemissions­technologien auch lokal einen Beitrag zum Netto-Null-Ziel leisten können. Text: Salome Bessenich

eine Angst, die asphaltierten Strassen in Basel bleiben schwarz. Wer Ende August in der St. Alban-Vorstadt den Bauar­ beiten zusah, konnte von blossem Auge nichts Ungewöhnliches feststellen: Der neue Strassenbelag sieht aus wie Asphalt, riecht wie Asphalt, dampft wie Asphalt. Denn das «Grüne» im Basler Asphalt ist längst verkohlt und nur noch metaphorisch grün: Durch die Beimischung von Pflanzenkohle kann so viel Kohlenstoff im Belag eingelagert werden, dass die Treibhausgasemissionen, die der Strassenbelag verursacht, kompensiert werden. Konkret fallen in der St. Alban-Vorstadt für 32  t Tragschicht Emissionen im Umfang Sieht aus wie Asphalt, riecht wie Asphalt, dampft heiss wie Asphalt, speichert aber von 1.1  t CO² an, während durch die dank dem Zusatz von Kohlenstoff mehr CO ² -Äquivalente, als durch den Strassenbau verursacht werden. Bei­mischung von Kohlenstoff 1.2  t CO²-­Äquivalente eingelagert werden. Zukünftig soll der Pflanzenkohle-­ Anteil von 2 % auf bis zu 3 % erhöht stitut für Baustofftechnologie ­ViaTec nur Vorteile für die Umwelt, sondern werden, damit nicht nur die Emis- Basel verschiedene Norm­beläge mit auch für den Asphalt selbst bietet.» sionen der Tragschicht, sondern Pflanzenkohlezugabe einer Typen- Im Idealfall verlängert sich durch des ganzen Strassenabschnitts kom­ prüfung. Dabei wurde so­wohl das die bessere Stabilität also auch die pensiert werden können. Verhalten von N- und H-­Belägen, Nor- Nutzungsdauer der Strassen. mal- sowie PmB-­Bitu­men als auch Normgemäss, aber stabiler die Wachszugabe bei unterschiedli- Dauerhafte Einlagerung chen Beimischungsraten untersucht. Das regionale Energiedienstleis- Das Ergebnis: Bei allen Trag- und Entscheidend für eine echte Senkentungsunternehmen IWB produziert Binderschichten ist eine Zumischung leistung ist die Dauerhaftigkeit der die zertifizierte Pflanzen­kohle (vgl. von Pflanzenkohle möglich. Kohlenstoff-Einlagerung, das gilt Einziger Unterschied zu an- auch für die Beimischung im As«Pflanzenkohle als Neben­­­­produkt der Fernwärme», S. 17). Sie wird di- derem Asphalt: Der Belag muss etwa phalt. Die Nutzungsdauer eines rekt im Belagswerk den üblichen ein Viertel länger gewalzt werden, Trag­schicht­belags beträgt in etwa Asphalt-Rohstoffen im Be­lags­mi­ bis er ausreichend verdichtet ist, 50 Jahre, mit höherer Druckstabilischer zugegeben und beim Misch- weil die Pflanzenkohle zu einer hö- tät möglicherweise etwas länger. Das prozess zerkleinert. Das Misch­­gut heren Steifigkeit führt. Der verant- allein wäre – aus Sicht der Nega­tiv­ wird anschliessend wie gewohnt wortliche Projektleiter Michael emis­sions­technologien – eine zu kurverarbeitet; technisch entspricht es Schweizer vom Basler Tiefbauamt ze Lagerungszeit für eine glaubwürim Sanierungsprojekt dem Belags- sieht das aber positiv: «Erste Aus- dige kompensatorische Wirkung. Die typ AC T 22 N für Tragschichten nor- wertungen der Testversuche deuten Einlagerung beschränkt sich aber maler Beanspruchung. auf eine bessere Spurrinnen-Resis- nicht nur auf die Zeitdauer der ersten Im Entwicklungsprozess un­ tenz hin. Das heisst, dass die Bei­ Nutzung: Die Pflanzenkohle bleibt terzogen das Tiefbauamt und das In­ mischung von Pflanzenkohle nicht auch im Re­cycling-Verfahren che-

F oto: C a s ey S u t e r, B au- un d Ve r ke hr s d e p ar t e m e nt B a s e l-St a d t

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Bauen im Klimawandel

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misch stabil und kann wie herkömmlicher Asphalt zahlreiche Male aufbereitet und wiederverwertet wer­den. Erst bei Temperaturen ab 350– 400°  C rea­giert die Pflanzenkohle und der Kohlenstoff entweicht wieder als CO² in die Atmosphäre.

Neues Standardverfahren Für das Tiefbauamt war die Einbindung in die gewohnten Abläufe zentral. Michael Schweizer führt aus: «Nur wenn der Belag alle Normen erfüllt und in Standardverfahren eingesetzt wird, können wir ihn überall anwenden. Und nur dann ist die Lösung auch problemlos auf andere Kantone, Gemeinden und Unternehmen übertragbar.» Die erste Medienmitteilung zum Pilotprojekt diente auch dazu, das Verfahren zu veröffentlichen und damit sicherzustellen, dass niemand ein Patent anmelden könne. Noch wird aber nicht jede neue Strasse in Basel als Kohlenstoff-Speicher genutzt werden, denn aktuell bietet nur ein Strassenbauunternehmen die Anreicherung des Asphaltmischguts mit Pflanzenkohle an. Eine Ausschreibung mit dieser Anforderung wäre darum noch nicht zulässig; erst wenn mehrere Unternehmen mitbieten können, darf es zum Zuschlagskriterium werden. Auch darum ist es für das Tiefbauamt wichtig, das Verfahren nicht mit einem Patent zu schützen.

Pflanzenkohle als Neben­p rodukt der Fernwärme Die eigentliche Arbeit der CO²-Speicherung vollbringt der Baum beziehungsweise die Pflanze, aus der die Pflanzenkohle hergestellt wird, und nicht der Asphalt. Beim Wachstum speichert die Pflanze durch Photosynthese CO² aus der Luft in Form von Kohlenstoff «C», während sie den Sauerstoff «O» wieder abgibt. Dieser Kohlenstoff bleibt so lange in der Pflanze gespeichert, wie diese lebt. Erst wenn sie vermodert und sich zersetzt oder aber verbrannt wird, entsteht wieder CO², das in die Atmosphäre entweicht. Mit der ­ Pyrolyse, einem Verbrennungsprozess unter weitgehendem Ausschluss von Sauer­ stoff, kann diese

Michael Schweizer ist zuversichtlich, dass das Verfahren in Basel schon bald der Standard sein wird: «Das Netto-Null-Ziel ist gesetzt und wir müssen in allen Bereichen Lösungen finden. Die Einlagerung von Pflanzenkohle im Asphalt ist zwar nur ein kleines Puzzlestück, leistet aber einen konkreten Beitrag zur Reduk­tion der Emissionen im Strassenbau.» Seit letztem Sommer wurde der «grüne» Asphalt bei einigen weiteren Strassenbauprojekten eingesetzt. Nach der verkehrsarmen St. Al­ ban-Vorstadt folgten die steile und kurvenreiche Reservoirstrasse auf dem Bruderholz sowie die stark frequentierte Freiburgerstrasse an der deutschen Grenze, über die Lastwagen den Rheinhafen anfahren. Die grösste Herausforderung ist dabei nicht technischer, sondern ökonomischer Art: «Aktuell sehen wir Mehrkosten von 70–80 % pro Tonne Belag, unser Ziel ist unter 20 %», erklärt Schweizer. Für den Pilot habe man auf kleinere Packungen Pflanzenkohle gesetzt, was zu Buche geschlagen habe, künftig will man auf günstigere Grosspackungen umstellen.

entscheidende Schwachstelle: Das Holz ist als Baum und Rohstoff zu begehrt, um es systematisch für die Einlagerung pyrolytisch zu verfeuern. Vielleicht bieten andere, schnell wachsende biogene Stoffe eine Al­ terna­tive. Auch biogene Abfälle kämen infrage: Im Gegensatz zur Ver­wendung im Boden wäre wohl die Einlagerung verunreinigter Pflanzenkohle im Asphalt weniger problematisch, da die Kohle gebunden bleibt und die Stoffe nicht ausgewaschen werden können. Trotz Knappheit: Wenn Holz und biogene Stoffe sowieso als Energieträger verwendet werden, leistet die Herstellung und Einlagerung von Pflanzenkohle einen wertvollen Beitrag zur Reduktion der Emis­ sionen. Wenn darüber hinaus auch noch die Nutzungseigenschaften verbessert werden können – sei dies in der Landwirtschaft oder im Stras­ senbau – handelt es sich wortwörtlich um eine Win-win-Situation. Und davon brauchen wir noch ganz viele auf dem Weg zu Netto-Null. • Salome Bessenich, Redaktorin Umwelt/Raumplanung

Puzzlestück für Netto-Null Wie bei allen Negativemissionstechnologien bleibt festzuhalten: Die Einlagerung von Pflanzenkohle allein wird unsere Klimabilanz nicht auf netto null bringen. Die Knappheit des Ausgangsprodukts ist die

Freisetzung von CO² grösstenteils verhindert werden. Als Produkt entsteht Kohlenstoff in Form von Pflanzenkohle, die nicht vermodert und – beispielsweise in Asphalt – dauerhaft eingelagert werden kann. Die rechnerische CO²-Äquivalenz von Pflanzenkohle bezieht sich auf die durch die Pyrolyse verhinderten Emissionen, die ansonsten irgendwann freigesetzt würden: 100 g Kohlenstoff entsprechen rund 366 g CO²e. Der genaue Anteil Kohlenstoff in Pflanzenkohle variiert je nach Hersteller leicht. Dass die Pflanzenkohle vom Energieunternehmen IWB stammt, ist kein Zufall: Die Umstellung der Wärmeversorgung auf klimaneutrale Energieträger wird in Basel bis 2037 zügig vorangetrieben. Holzkraftwerke sind eine Möglichkeit, um den Spitzenbedarf der Fern­ wärme klimaneutral zu decken: Es wird nur so viel CO² emittiert, wie die Pflanze

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Technischer Kurzbericht «Grüner Asphalt»: bit.ly/gruener-asphalt

zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Noch besser fällt die Rechnung bei einer Pyrolyse-Anlage aus, denn hier bleibt ein Teil des Kohlenstoffs in Form von Pflanzenkohle erhalten. Die Herstellung von Holzkohle durch das Pyrolyse-Verfahren ist dabei nichts Neues: Es wird seit rund 3000 Jahren angewandt. Pflanzenkohle in reiner Form wird heute auch im Gartenfach­ handel und für die Landwirtschaft als Schwarzerde oder «Terra preta» verwendet: Sie soll den Boden auflockern und dank ihrer Speicherfähigkeit Wasser und Nährstoffe langsam an die Umgebung abgeben. Die IWB verkauft und vermarktet ihre zertifizierte Pflanzenkohle auch an Private und bewirbt primär ihre Vorteile im Gartenanbau. Auch bei einer Einlagerung im Boden ist die Pflanzen­ kohle erstaunlich stabil: Die natürliche Zersetzung dauert bis zu 2000 Jahre. • (sb)


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TEC21 2/2024

VORSCH AU TEC21 3/2024, 9. Februar 2024 Warten auf den Kulturwandel

Ein Gesetz mit Geschichte und Potenzial | «Packen wir es an!» | «Man sollte Innovation nicht nur einkaufen, sondern auch selbst pflegen» espazium.ch/de

TRACÉS 1/2024, 12. Januar 2024 À vendre

Architectes-promoteurs, je t’aime moi non plus | Négocier avec le capital: stratégies16 architecturales en Suisse romande espazium.ch/fr

Jetzt online auf espazium.ch E-Dossier «USA» Auch andere Länder haben schöne Bauten: Unternehmen Sie mit uns eine Reise über den Grossen Teich und lassen Sie sich von Bauwerken, Ent­deckungen und Geschichten aus den USA inspirieren . •

AUS UNSEREM V ERLAG: A RCHI 6/2023

Bauen in den Bergen

Kombination von Umweltbelangen und überzeugenden planerischen Konzepten abzielen. Forschende suchen nach einem sinn­vollen Umgang mit den Bergen – sowohl in wirtschaftlicher als auch in kultureller und sozialer Hinsicht. Die Ergebnisse dieser Arbeiten zeigen Wege auf, die dem Bedürfnis der Bergbevölkerung nach mehr Offenheit und Mobilität Rechnung tragen. Andere befassen sich mit dem Wunsch nach einer Wiederaneignung der Bergdörfer durch die Bewohnenden. Archi illustriert einige innovative Ansätze: Ein Einfamilienhaus in Bedretto (Baserga Mozzetti), das Albergo diffuso in Corippo (Quaglia, Patà und Perret-Gentil) oder das aussergewöhnliche Projekt eines Gletschergartens in Cavaglia am Fusse des Bernina-Massivs (Conzett Bronzini) bezeugen, wie sich das Potenzial unterschiedlicher Planungsansätze innerhalb eines Pro­zesses zur Pflege und Erhaltung des Territoriums entfalten kann. •

In den letzten Jahren berichtete die Fachpresse von verschiedenen Ini­tiativen zur Wiederbelebung von Gemeinden in Gebirgsgegenden, die unter Abwanderung und der ­daraus resultierenden Ressourcen­ krise ­leiden. Unserer Berufsgruppe kommt in diesem Zusammenhang die wichtige Aufgabe zu, kleinere Ortschaften zusammenzulegen und aufzuwerten, lokale Aktivitäten zu unterstützen und damit die regionalen Lebensbedingungen zu verbessern. Seitdem die Klimakrise immer deutlicher spürbar wird, hat sich die Debatte über ­alpine Landschaft und Architektur intensiviert. Die Verän­ derungen erfordern eine langfristige Neubewertung der Perspektiven für die Hochgebirgsregionen. Es müssen strategische Entscheidungen getroffen werden, die auf eine Mercedes Daguerre, Chefredaktorin Archi

F oto: Ed Re eve

espazium.ch/de/aktuelles/usa

TESSINER BAUKULTUR ONLINE Alle Artikel der Zeitschrift «Archi» und viele weitere Beiträge aus der italienischen Schweiz auf espazium.ch/it


Aus dem SIA

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Neues aus der Forschung zu Brücken, ­G eotechnik und Tunnel (BGT) des ASTRA Die Anforderungen an Brücken, Geotechnik und Tunnel im Schweizer ­Nationalstrassennetz sind hoch und vielfältig. Einen wichtigen Beitrag zur E ­ rfüllung dieser Anforderungen leistet die Forschungsarbeit des ASTRA. An einer Tagung im April werden die neusten Ergebnisse vorgestellt. Text: Armand Fürst

F oto: A S T R A

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as Schweizer Nationalstrassennetz ist seit den 1950er-­ Jahren kontinuierlich ge­ wach­sen. Es verfügt heute über eine Länge von 2254.5 km und hat einen Wiederbeschaffungswert von 137 Milliarden Franken. Davon entfallen 44 Milliarden Franken auf die Kunstbauten und 36 Milliarden Franken auf die Tunnelinfrastruktur. Um den Wert zu erhalten, inves­ tierte die öffentliche Hand in der Vergangenheit jährlich etwa 1 Milliarde Franken in den Netzunterhalt. Während der Unterhalt der Kunstbauten mit Kosten von ca. 220 Millionen Franken pro Jahr beinahe konstant geblieben ist, sind die Unterhaltskosten für die Tunnel­ infra­struktur von 19 Millionen Fran­ ­ken im Jahr 2010 auf ca. das AchtDie Veränderungen im Fahrzeugpark, die Verkehrszunahme und die Anforderung an fache im Jahr 2022 gewachsen.1 eine bessere Nachhaltigkeit sind Themen, die in der Strassen- und Brücken­ Aktuell wird damit j­edes Jahr unforschung untersucht werden. gefähr 0.5 % des Wiederbeschaffungswerts in den Werterhalt der Kunstbauten und Tunnel­infra­struk­ zeigten sich erste Schadensbilder unter Mitwirkung einer neuen Aram Strassennetz und an seinen beitsgruppe für Brückenunterhalts­ turen investiert. Kunstbauten. Auch neuere Brücken- for­schung (AGBUF). Systematische Forschung objekte zeigten Schäden, die einerseits auf die Schwarzräumung und Forschungserkenntnisse zur Unterstützung andererseits auf Mängel beim Bau als Basis für Normen Bereits zu Beginn der Bauarbeiten zurückzuführen waren.4 Das führte am Nationalstrassennetz in den zu Instandsetzungen, die ins­be­son­ Seit 1987 wurden Forschungsprojek1950er-Jahren erkannte man, dass dere auf den Strecken im Mittelland te mit Bezug zum Brückenunterhalt die Konzeption und der Bau durch starke Verkehrsbehinderungen zur jährlich mit einer Summe von ca. systematische Forschung unterstützt Folge hatten.3 Da die Kenntnisse zu 1.4 Millionen Franken unterstützt.2 werden muss.2 Anfänglich widmete den Schadensmechanismen und Die Resultate dieser Arbeiten führsich diese vor allem dem Neubau und zu den Strategien der Schadens­ ten zu einem besseren Verständnis es standen nur geringe Mittel von behebung noch sehr lückenhaft der Schadensmechanismen und dejährlich ca. 100 000 Franken zur Ver- waren, wurde das ASB, der Vorläu- ren Erkennung sowie adäquaten fügung. Bis Mitte der 1970er-Jahre fer des Bundesamts für Strassen Massnahmen für die Schadensbehewurden die For­schungs­­gelder suk- ASTRA, im Jahr 1984 beauftragt, bung. Dank dem gewonnenen Wissen zessive auf ca. 2 Millionen Franken die Grund­la­gen für entsprechende konnten Empfehlungen, Richtlinien erhöht. Ungefähr 25 Jahre nach Inbe­ Forschungs­­­­arbeiten zu evaluieren und Normen für den Unter­halt von triebnahme der ersten Abschnitte und auszuarbeiten. Das erfolgte Brückenbauten erarbeitet w ­ erden,


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Aus dem SIA

Die Fachtagung «Neues aus der Forschung zu Brücken, Geotechnik und Tunnel» findet am 25. April 2024 in Olten statt. Die Tagung richtet sich

an ein breites Fachpublikum und ver­m ittelt wichtige Resultate aus der Brücken-, Geotechnik- und Tunnel­ forschung des ASTRA. Organisiert wird die Veranstaltung vom ASTRA in Zusammenarbeit mit dem SIA, der SIA-Fach­g ruppe für Brückenbau und Hochbau (FBH), der SIA-Fachgruppe für Untertagbau (FGU) und Geotechnik Schweiz. Die Referate werden in Deutsch oder Französisch gehalten und simultan übersetzt.

Weitere Informationen und Anmeldung:

https://forschung-­bruecken-tunnelgeotechnik-2024.events.sia.ch/

die schliesslich die Basis der aktuellen Erhaltungsnormen bildeten. Ab den 1990er-Jahren erweiterte sich der Fokus der Brückenforschung auf den Neubau. Die zugehörige neu ­konzipierte Arbeitsgruppe trug den Namen Arbeitsgruppe Brücken­for­ schung (AGB). Neben den For­schungs­ ­projekten zu den Kernthemen des Brückenbaus widmete sich die AGB auch der Geotechnik sowie den Naturgefahren und bewegte sich mit der Forschung zu Tagbautunnel auch am Rand des Tunnelbaus. Die verfügbaren Mittel für die Brücken­ forschung veränderten sich bis zur Neuordnung der Strassenforschung im Jahr 2020 kaum, und es konnten zahlreiche Forschungsprojekte finanziert werden, die sich sowohl auf den Neubau als auch auf den Unterhalt und die Überwachung von Kunstbauten allgemein auswirkten. Die gewonnenen Resultate prägten das nationale Normenwerk für den Neubau sowie die Erhaltung und ­a nschliessend, dank der aktiven Schweizer Vertretungen, auch das Europäische Normenwerk. Mit dem zunehmenden Bedarf von Unterhaltsarbeiten an der Tunnelinfrastruktur zeigte sich in diesem Bereich spezifischer Bedarf an Forschung. Aus diesem Grund konzipierte das ASTRA im Jahr 2013 einen entsprechenden Forschungsbereich mit der zugehörigen Arbeitsgruppe für Tunnelforschung (AGT), die mit vergleichbaren Aufgaben wie die AGB betraut war. Während der

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Zeit bis zur Neuordnung der Forschung wurden mehrere Forschungsprojekte finanziert, die sich dem Tunnelbau und den Betriebs- sowie den Sicherheitseinrichtungen widmeten. Die Schlussberichte der jeweiligen Projekte stellen wertvolle Erkenntnisse für den Bau und Unterhalt der Tunnel­infrastruktur bereit.

Neue Schwerpunkte in der Strassenforschung Die neuen Herausforderungen im ­Zusammenhang mit dem Strassenverkehr haben das ASTRA bewogen, die entsprechenden Schwerpunkte ab 2020 neu zu ordnen: Mit den Veränderungen im Fahrzeugpark, der starken Zunahme des Verkehrs und den Anforderungen an die Verbesserung der Nachhaltigkeit eröffneten sich neue Themenfelder, die gezielter Forschung bedürfen. In der Folge wurde die AGB und die AGT in einer Arbeitsgruppe vereinigt, der auch die Geotechnikforschung angehörte. Die neue Arbeitsgruppe ­ Brücken, Geotechnik und Tunnel (AGBGT) ist weiterhin einer der Teilbereiche der Ressortforschung des Bundes zum Thema nachhaltiger Verkehr unter der Federführung des ASTRA. Sie verfolgt das Ziel, neue, effiziente und nachhaltige Strategien für den Ausbau, den Unterhalt und die Überwachung der Kunstbauten und Tunnel zu entwickeln. Die Finanzierung der Forschungsprojekte erfolgt aus dem Mitteltopf der Ressortforschung des ASTRA, der gemäss dem Bundesgesetz (MinVG Art. 37) aus der Mi­ neral­ölsteuer alimentiert wird. Dem Teilbereich der BGT-Forschung stehen heute jährliche Mittel von ungefähr 1.4 Millionen Franken zur Verfügung, die für die Finanzierung von Projekten verwendet werden, die mehrheitlich den vom ASTRA festgelegten Forschungsschwerpunkten zuzuordnen sind. In der ersten Periode nach der Neuordnung konnten erneut viele interessante und vielversprechende Forschungsprojekte finanziell unterstützt werden. Diese sind über die drei Themen Brückenforschung, Tunnelforschung und Geotechnikforschung verteilt und konnten teil-

weise bereits abgeschlossen werden. Die Erkenntnisse sind interessant und für die Praxis in vielen Bereichen von Bedeutung.

Umsetzung der ­ orschungsergebnisse F Für die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis werden verschiedene Gefässe verwendet. Zentral ist dafür die Publikation in Berichtsform, die dem Fachpublikum kostenlos zur Verfügung steht. Wichtige Erkenntnisse fliessen auch in die Richtlinien und Arbeitsanweisungen des ASTRA und in das fachspezifische Normenwerk ein. Um der Praxis den Zugang zu den Resultaten zu erleichtern, wurde letztmals im März 2014 über die neusten Ergebnisse der Forschung im Rahmen einer Tagung informiert. Nach zehn Jahren ist es an der Zeit, die Wissenschaft und die Praxis näher zusammenzubringen. Deshalb wird im April 2024 die Tagung «Neues aus der Forschung zu Brücken, Geotechnik und Tunnel» durchgeführt. Sie gewährt wichtige Einblicke in das Schaffen der Forschenden und ist ein Muss für Fachleute, die mit dem Bau und Unterhalt von Kunstbauten und Tunnels betraut sind. • Armand Fürst, Dr. sc. techn., Dipl. Bau-­I ng. ETH/SIA, ­ Präsident der Arbeitsgruppe BGT, Teilhaber Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH, fuerst@fuerstlaffranchi.ch

Anmerkungen 1 Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Strassen ASTRA (Hg.), Netzzustands­bericht der Nationalstrassen, Ausgaben 2019 und 2022. 2 Michel Donzel, «Einführung in die Brückenforschung des Bundesamtes für Strassen», in: Dokumen­­ta­ tion D 0173, hg. vom Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA), 28. Mai 2012, S. 7–15. 3 Ueli Pfleghard, «Schäden an Nationalstrassen – die Lebens­dauer der Bauwerke», in: Schweizer Ingenieur und Architekt, Band 104, Heft 25, 19.6.1986, S. 628–629. 4 O. A., «Zwang zum Abbruch der

Elmenrüti-Viadukte», in: NZZ, Nr. 92, Mittwoch, 18. April 1984, S. 35.


Agenda

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AUSSTELLUNG

PODI UMSDISK USSION

DAM Preis 2024

exactitude – ambiguity

28. JANUAR BIS 1. MAI 2024

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5. FEBRUAR 2024, 19.30 UHR

In Zeiten des Wandels wird die Reflexion über traditionelle Prinzipien in der Architektur immer schwieriger. Die architektonische Relevanz des Konzepts des Charakters verdient eine Neubetrachtung. Es diskutieren An Fonteyne, Brüssel, und Stanislaus von Moos, Zürich. • Ort: Architektur Forum Ostschweiz, St. Gallen Infos: www.a-f-o.ch

MESSE

23. BIS 26. APRIL 2024

F oto: Ke n S chlu cht m ann; a qu a p r o; M e s s e Fr ank f ur t

Techtextil Seit 2007 werden mit dem DAM­Preis jährlich herausragende Bauten in und aus Deutschland ausgezeichnet. Die Finalistengruppe des DAM Preis 2024 bilden fünf Projekte aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe und Bildung: Florian Nagler Architekten, Dante II, München; Gustav Düsing & Max Hacke, Studierendenhaus der TU Braunschweig; Innauer-Matt Architekten, Kunstraum Kassel; June14 Meyer-Groh­ brügge  & Cher­mayeff, Baugruppe Kurfürstenstraße, Berlin sowie Nalbach + Nalbach, Kant­garagenpalast, Berlin (vgl. Abbildung oben). • Ort: DAM Ostend, Frankfurt am Main Infos: www.dam­online.de

FILMINSTA LLATION BIS 31. MÄRZ 2024

A Lot With Little Die Filminstallation «A Lot With Little» zeigt die Arbeit internationaler Architekturschaffender aus dem globalen Norden und dem globalen Süden, die sich mit nachhaltigen Lösungen für Wohnungsbau, Bildung, Umbauten und Katastrophenhilfe beschäftigen. Vorgestellt werden Projekte mit einer sozialen Dimension, die sich positiv auf die Gemeinschaft ausgewirkt haben. Sie liefern verschiedene Interpre­ tationen einer gemeinsamen Denkweise und überwinden den Mangel an Ressourcen mit kreativem Einfallsreichtum. • Ort: ZAZ Bellerive, Zürich Infos: www.zaz-bellerive.ch

Innovation, Forschung, Austausch, Inspiration und erfolgreiche Geschäftsabschlüsse – das verspricht MESSE die Techtextil 2024. Die Vielfalt der 7. BIS 9. FEBRUAR 2024 textilen Lösungen, die auf der Messe vorgestellt werden, ist weltweit Vom 7. bis 9. Februar 2024 findet in einzigartig. Auf die Besuchenden Bulle zum zwölften Mal die Messe wartet eine Vielzahl von Produkten aqua pro statt. Dieses landesweit aus unterschiedlichen Industrien – wichtigste Schaufenster der Wasser- von Automobil über ­Fashion und branche stellt aktuelle Lösungen Medizin bis hin zum Bauwesen. Hier und zukunftsträchtige Innovationen entdeckt man die neuesten Ent­wick­ vor. 4000 Gäste und 120 Ausstellen- lungen bei Fasern und Garnen, Vlies­ de begegnen sich und können ins stoffen, beschichteten Textilien, Gespräch kommen. Eine zeitgleich Technologien und mehr. • stattfindende Vortragsreihe thema- Ort: Messe Frankfurt am Main tisiert technische Innovationen, Pes- Infos: www.texprocess.messefrankfurt.com tizide, Plastikverschmutzung, Kläranlagen und Klimawandel. •

aqua pro 2024

Ort: Espace Gruyère, Bulle Infos und Tickets: www.aqua-pro.ch

Viele weitere Veranstaltungen finden sich in der Agenda für Baukultur auf events.espazium.ch oder via oben stehendem QR-Code. Folgen Sie uns auch auf Instagram oder LinkedIn oder abonnieren Sie unseren wöchentlichen Newsletter auf espazium.ch/de/newsletter


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Aktuelles aus der Baubranche

ENERGIE 360°

SCE

ZIEGELINDUSTRIE SCH W EIZ

Nachhaltige Energie­ lösungen für die Generation von morgen

Brandschutz für Stahltragwerke

Baustoff Ton: vielfältig, nachhaltig, schweizerisch

Beim Siegerprojekt des Prix Acier 2023 «Kreislaufwohnhaus Herbstweg» (vgl. S. 13) erhielt das Stahltragwerk eine dämmschichtbildende Brandschutzbeschichtung. Diese Art des Brandschutzes ist bewilligungspflichtig und stellt hohe Anforde­ rungen an Planung und Bauüberwachung. In diesem Projekt übernahm die SCE die Verantwortung für Baukontrollen, Freigaben und Dokumentationen und begleitete die Arbeiten nach den behördlichen Vorgaben. Neben Kontrolltätigkeiten bietet die SCE Beratungen in den Fachgebieten Stahlbau, Schweisstechnik, Korro­ sion und Korrosionsschutz an. •

Backsteine, Dachziegel und keramische Fassadenplatten aus Schweizer Produktion werden aus einem natürlichen Rohstoff hergestellt: dem heimischen Ton. Kurze Produktionsund Lieferwege entlasten die Umwelt, die inländische Produktion schafft Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten. Mauerwerk, Fassaden und Dächer aus Ton sind langlebig und unterhaltsarm. Am Ende lassen sich Tonprodukte wiederverwenden oder recyceln und fügen sich in den Wertschöpfungskreislauf ein. Wer die Zukunft des Bauens nachhaltig gestalten möchte, wählt Tonbaustoffe aus Schweizer Produktion. •

Energie 360° ist ein Schweizer Unternehmen, das massgeschneiderte, umweltfreundliche Energielösungen anbietet und nach­haltige Energie und Mobilität schweizweit nutzbar macht. 370 Mitarbeitende engagieren sich gemeinsam mit Kundinnen und Kunden, Partnern und Gemeinden für erneuerbare Energie und ökologische Mobilität. So beginnt die Energiezukunft schon heute. • www.energie360.ch

www.sce-gmbh.ch

www.ziegelindustrie.ch

EMIL EGGER GRUPPE

Perfekte Schwergut-Logistik für Infrastruktur-, Anlage- und Hochbau Die Emil Egger Gruppe, führende Schwergut-Logistikanbieterin in der Schweiz, bietet Beratung ab Projektbeginn an. Absolut vertraulich werden Schnittstellen reduziert und die Qualität und Effizienz gesteigert. Das Ergebnis: kürzere Bauzeiten, schnellere Inbetriebnahmen und höhere Terminsicherheit. Von Machbarkeitsstudien, Simulationen und Streckenprüfungen bis zu CAD-Entwürfen – mit seiner Erfahrung und der stärksten Schweizer Schwergut-Flotte ist das Unternehmen der ideale Partner für gewichtige Projekte. • www.ete.ch

F oto E T H: Ralp h F e in e r, g t a A r chiv S e m p e r n a chla s s

Redaktion: Anna-Lena Walther


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ATTIK A FEUER

und verleiht dem Kaminofen ein zeitloses und edles Aussehen. Für noch mehr Natürlichkeit im Wohnzimmer sorgt der neue Türgriff in Eiche Attika kultiviert Feuer in seinen Natur. Dieser bietet nicht nur eine schönsten Formen. Die Produktspan- ästhetisch schöne Ergänzung, auch ne reicht vom behaglich-wärmenden sein Material überzeugt. • Kaminofen bis zum steuerbaren www.attika.ch High-End-Elektrofeuer. Nun hat Attika sein «Customized»-Konzept erweitert. Die Farbpalette umfasst die Farben Schwarz, Platin, Mokka, IN DEN RUBRIKEN WEITERBILDUNG Nickel, Weiss und neu Sand. Der UND VITRINE PRÄSENTIERT warme crèmefarbene Ton stellt Die Angaben zu Weiterbildungsange­ das Feuer zu jeder Zeit ins Zentrum

Erfolgreiches «Customized»Konzept erweitert

ETH ZÜRICH

Weiterbildungsprogramme in der Denkmalpflege Im Herbst 2024 starten am Institut für Denkmalpflege und historische Bauforschung erneut Weiterbildungsprogramme, die – in engem Austausch mit universitären Institutionen sowie der praktischen Denkmalpflege – fachspezifische Kompetenzen im Umgang mit historischer Bausubstanz vermitteln. Neben einem viersemestrigen MAS werden drei einsemestrige CAS-Programme angeboten. Bewerbungsschluss: 31. Mai 2024. • www.mas-denkmalpflege.ethz.ch

boten, Firmen, Produkten und Dienstleistungen basieren auf Informationen der Anbieter. Auf den Abdruck solcher Hinweise besteht kein Anspruch. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Bitte senden Sie Ihre Informationen an TEC21, Postfach, 8036 Zürich, oder an produkte @ tec21.ch

Viele weitere Aus- und Weiterbildungsangebote finden sich auf education.espazium.ch

Publireportage

Gemeinsam Zukunftsareale transformieren – Mit integrierten Energielösungen von IWB Als Energieversorgerin mit Fokus auf erneuerbare Energien und einem ausgeprägten Bewusstsein für Klimaschutz, setzt IWB auf intelligente und effiziente integrierte Energielösungen. Was sind eigentlich integrierte Energielösungen und was ist der Mehrwert? Mit integrierten Energielösungen holen Stakeholder alles aus erneuerbarer Energie heraus. Effizient und digital vernetzt, wirtschaftlich und klimafreundlich. Für Areale und Immobilien mit Zukunft. Wer heute baut oder saniert, muss diese Frage klären: Wie wird ein Objekt klimafreundlich? Integrierte Energielösungen stellen die Antwort auf diese Frage ins Zentrum. Indem sie verschiedene erneuerbare Energieträger intelligent kombinieren, stellen sie einerseits Strom, Wärme und Mobilität mit minimalen CO2 -Emissionen zur Verfügung, andererseits garantieren sie maximale Effizienz und Versorgungssicherheit. IWB – Ihr Partner für integrierte Energielösungen IWB ist ein verlässlicher Partner für Investoren, Bauherren, Architekten und Planer und begleitet sie von der ersten Idee bis zur Fertigstellung eines Gebäudes oder Areals. www.iwb.ch/zukunftsareale


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Starbesetzung für L.A.

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Publikumsmagnet und verbindendes Wahrzeichen Das neue Sixth-Street-Viadukt in Los Angeles ist eine Hommage an seinen Art-déco-Vorgänger. Kurz nach Eröffnung des monumentalen Bauwerks vereinnahmten Menschen aus den angrenzenden Quartieren die spektakuläre Architektur als öffentlichen Raum. Text: Lilian Pfaff


Starbesetzung für L.A.

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N

ach der Eröffnung im Sommer 2022 war das Sixth-Street-Viadukt für über zwei Wochen geschlossen, denn die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Quartiere nutzten das neue Bauwerk für Autorennen. Bereits die alte Brücke hatte in Kino­filmen wie «Grease» oder «Terminator 2» als Hintergrund für waghalsige Rennen gedient1 – so schien es logisch, dies nun in die Realität umzusetzen. Das ist der eigentliche Erfolg der neuen Verkehrsverbindung, denn das Hauptziel war, das Stadtviertel ­Boyle Heights zu integrieren und an Downtown und den Art-­ District anzubinden.

Beidseits der Strasse leiten die zehn unterschiedlich hohen Bögen des Sixth-Street-­ Viadukts über Eisenbahnlinien, Autobahnen, Quartierstrassen und den Los Angeles River.

Die Vorgängerbrücke mit Charisma

F oto s: Iw an B a an; Ci t y of L o s A n g e le s

F oto: •••••••••••••••••

Das über 1 km lange, 1932 errichtete alte Sixth-Street-­ Viadukt war die längste der 14 Brücken, die den Los Angeles River in Ost-West-Richtung überquerten. Der Stadtingenieur Merrill Butler liess sie als eine Stahl­ betonbrücke im Art-déco-Stil errichten. Die Brücke erlangte nicht nur wegen ihrer spektakulären Länge und der ikonischen B ­ ögen Berühmtheit. Als Ergebnis der City-­Beautiful-Bewegung war sie im Gegensatz zu den alten Fachwerkbrücken architektonisch gestaltet und als Teil der axialen Stadtplanung an den öffent­ lichen Gebäuden wie der Union Station orientiert.2 Die dazu eingerichtete Municipal-Art-Kommission, in der alle wichtigen Architekten der Zeit sassen, darunter Cecile B. DeMille und Donald B. Parkinson, musste den Entwurf absegnen.3 Die Brücke beeindruckte durch ihre Monumentalität, die vor allem aus der komplexen Ver­ kehrssitua­tion in den 1920er-Jahren resultierte, denn schon 1918 überquerten täglich über 200 000 A ­ utos den Los Angeles River. Dank dem Stahlbeton konnte man alle Bögen mit ihren Kreuzpunkten individuell ent­ wickeln und meist Naturstein imitierende Dekorationen in eklektischen Stilen integrieren. Dazu musste der ­Beton vor Ort gegossen werden.

Das alte Sixth-Street-Viadukt des Stadtingenieurs Merrill Butler

wurde 2016 abgebrochen. Eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion hatte im Laufe der Zeit den Beton zersetzt.


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Starbesetzung für L.A.

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Die Stabbogen-Brücke verbindet die Quartiere Boyle Heights und Downtown. Die Bevölkerung von Boyle Heights ist grösstenteils Spanisch sprechend und wehrt sich erfolgreich gegen die Gentrifizierung ihrer Industriehallen durch Kunstgalerien und den zahlungs­k räftigen Mittelstand. Situationsplan, Mst. 1 : 7000.

Die Zersetzung und ein Neuanfang Dies war denn auch der Stolperstein für die Lebens­dauer des Bauwerks. Die Zusammensetzung des Betons führte zu einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion, durch die sich seine Qualität erheblich verschlechterte, was ihn zu einem ungeeigneten Kandidaten für eine seismische Nachrüstung machte. Bereits 20 Jahre nach der Erstellung kam es zur Betonzersetzung und deswegen unablässig zu Brüchen und Rissen. Über die Jahre wurden erfolglos verschiedene Methoden zur Reparatur ausprobiert. Die Regierungsbehörden dachten lange über eine Lösung nach und es gab Stimmen, die forderten, den Bau von 1932 zu replizieren. Doch dann entschied man sich 2012, einen internationalen Wettbewerb für eine

Das neue Viadukt ist mit über 30 m fast doppelt

so breit wie sein Vorgängerbau.

neue Brücke auszuschreiben. Die Idee war, eng mit dem Quartier zusammenzuarbeiten und eine Lösung im Sinne der historischen Brückenkonzeption zu entwickeln. Der Schwerpunkt lag auf Form, Farben und Oberflächen, gleichzeitig sollte eine Verbindung zwischen dem östlich liegenden Quartier Boyle Heights und Downtown im Westen entstehen. In dem dafür gegründeten Design Aesthetics Advisory Committee waren Hitoshi Abe, Professor und Dean des Architektur-Departements der UCLA und Eric Owen Moss, damals Direktor am SCI-Arc, als Architekten vertreten. Sie nahmen an Quartierveranstaltungen teil und gaben den Wettbewerbsteilnehmenden Rückmeldungen. Nach vier Monaten stimmte die Jury für den Infrastrukturplaner HNTB mit dem lokalen Architekten Michael Maltzan. 2016 erfolgte der


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Plän e: M ich a e l M al t z an A r chi t e c t ur e

Abbruch der alten Brücke und nach fünf Jahren Bauzeit wurde die neue mit einem autofreien Quartierfest eröffnet, zu dem über 15 000 Menschen erschienen. Kaum eingeweiht, musste sie sofort wieder für zwei Wochen geschlossen werden, da die Bevölkerung Auto- und Motorradrennen veranstaltete, einen Friseursalon inmitten der Fahrbahnen etablierte, auf den Bögen balancierte und alle möglichen Kunststücke und waghalsigen Dinge vollführte – eine freundschaftliche Aneignung, die die Brücke auch zum öffentlichen Ort werden liess. Auch heute noch sieht man neben ein paar wenigen Joggern und Radfahrerinnen Motorradgangs, die in Gruppen hin- und herfahren und Menschen, die zu jeder Tagesund Nachtzeit Selfies schiessen.

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9 m hoch. Die Reihe neigt sich zudem um 9 ° nach aussen und erzeugt durch die Öffnung zum Himmel ein Gefühl von Bewegung und Dynamik. Die Linien der Brücke ähneln einem anmutig tanzenden Band, das sich sanft im Wind ­bewegt. Dieser visuelle Effekt wird durch die leichte Krümmung der Brücke und durch die Steigung der Fahrbahn um 19 m von West nach Ost verstärkt. Im Gegensatz zum Viadukt von 1932 ist die neue Brücke nicht nur für Autos konzipiert, sondern auf beiden Seiten mit breiten, geschützten Aussenspuren für Fussgängerinnen und Radfahrer ausgestattet. Das Bauwerk hat die gleiche Länge wie sein Vorgänger, ist aber mit 30.48 m mehr als doppelt so breit wie das an der weitesten Stelle 14 m messende Original. Fünf Treppen und eine barrierefreie spiralförmige Rampe mit einem Durchmesser von 31.7 m verbinden die Brücke mit dem Ein tanzendes Band in etwa fünf Minuten Fussweg entfernten Hollenbeck «Teil des Auftrags war es, eine Ikone durch eine ande- Park. Die dramatische nächtliche Beleuchtung der Fahrre zu ersetzen», sagt Architekt Maltzan, «aber es war bahn mit LEDs, die tief in Betonbarrieren eingebettet auch eine Chance, einen echten öffentlichen Raum zu sind, und die nach oben gerichteten Lichter unter den schaffen.»4 Zehn Bogenpaare, die entlang der Ränder Bögen machen die Brücke zum «Lichtstreifen», der an auf- und absteigen, definieren die Stabbogenbrücke. einem vorüberfliegt, wenn man im Auto darüber fährt. Jeder vor Ort gegossene Bogen ist mit einem Netz aus Sie bietet einen spekta­kulären Vordergrund für die dagespannten Kabeln versehen und verläuft bis unter die hinterliegende Hochhauslandschaft von Downtown. Am Strassen­decke. Dort verbindet er sich mit dem angren- Tag spielen die kalligra­fischen Bögen mit der Skyline zenden Bogen und bildet einen Y-förmigen Pfeiler, der der Innenstadt und bieten durch ihre leicht gebogenen auf einer seismisch konstruierten Basis, dem Isolator Spannweiten wechselnde Aussichtspunkte über die ruht (vgl. «Gleiten bis zum Anschlag», S.  30). 32 Dreifach-­ breiten Verkehrsadern und die im Winter schneebePendellager-Isolatoren ermöglichen es der Brücke, sich deckten San Bernadino Mountains. im ­Falle eines Erdbebens bis zu 91 cm in alle Richtungen zu bewegen. Dieses Erdbebenkonzept ist nicht ganz Park und Stadtviertel neu für Los Angeles, die Academy of Motion Pictures von Renzo Piano beruht auf demselben Prinzip. Im Das städtebaulich dichte Boyle Heights im Osten mit Unterschied dazu gibt es bei der Brücke jedoch ein historisch bedeutenden Bauten und dem 8.5 ha gros­sen zweites Sicherheitssystem. Hollenbeck Park ist eingeklemmt zwischen den AutoDie Bögen verlaufen beidseits der Strasse in ge- bahnen Interstate 5 und 101. Das grösstenteils Spanisch spiegelter Anordnung. In Anlehnung an das Design von sprechende Quartier war in den 1950er- bis 1960er-Jah1932 erheben sich etwa in der Mitte der Brücke über ren das Zentrum der Chicano-Bewegung, die sich für dem Los Angeles River die höchsten Bögen 19 m über die Fahrbahn, während ein Bogenpaar mit 12 m Höhe die Autobahn überquert und am östlichen Ende ein Tor nach Boyle Heights bildet. Die restlichen Bögen sind Sixth-Street-Viadukt, Los Angeles

Bauherrschaft City of Los Angeles, Bureau of Engineering

Landschaftsarchitektur Hargreaves Jones, New York

Architektur Michael Maltzan Architecture, Los Angeles

Länge 1066 m

Infrastrukturplanung und Statik HNTB, Los Angeles Generalunternehmen Skanska-Stacy and Witbeck, Los Angeles Beratung Hargreaves Jones Associates (Landschaft), New York / San Francisco; AC Martin (Stadtplanung), Los Angeles

Kosten 588 Mio. US-Dollar Fertigstellung Juli 2022 Beleuchtung Fahrbahn und Brückenunterseite Philips, Amsterdam Base Isolators Earthquake Protection Systems, Vallejo


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Starbesetzung für L.A.

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die Rechte von mexikanisch-amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern einsetzte. Für den Bau der Autobahn wurden sie 1961 teilweise enteignet. In neuerer Zeit wehrt sich die Bevölkerung erfolgreich gegen die Gentrifizierung ihrer Industriehallen durch Kunst­ galerien und die Verteuerung des Wohnraums durch junge, kaufkräftige Techpeople. Es war Feinfühligkeit gefordert und auch das Eingeständnis, dass Boyle Heights buchstäblich unter der Autobahn verschwindet. Die Brücke überquert 17 Eisen­bahngleise, die Autobahnen, den Fluss und mehrere Quartierstrassen. Der neue, 4.8 ha grosse Park soll bis 2024 mit dem Quartier verbunden sein. Die Arbeiten konnten erst nach Fertigstellung des Viadukts beginnen und die Finanzierung für die Realisierung musste gesichert werden – mittlerweile sind 59 Millionen von 82 Millionen Dollar vorhanden. Auf der Ostseite sind Grünflächen, Picknickplätze, ein Eventraum und Sportanlagen geplant, während auf der Westseite eine Performancebühne, ein Hundepark und ein Fitness-Rundlauf sowie ein Café entstehen sollen. Was auf den ersten Blick wie die Bespielung einer Restfläche im Schatten der Brücke aussieht, ist in Los Angeles selten: Öffent­ lichen Raum gibt es fast nirgends. Ein grüner, schattiger Park in dieser Grösse scheint unvorstellbar. Die Brücke musste für die Autofahrer auf der Fahrbahn attraktiv sein und gleichzeitig auf ihrer Unterseite genügen, deren betongerippte Struktur wie Walgraten oder die Querbalken einer Basilika beleuchtet sind und in ihrer Gestalt faszinieren. Eine sichere «Trouvaille» für Location Scouts von zukünftigen Filmen und Clips und damit beste Voraussetzungen für eine neue Ikone. • Lilian Pfaff, Korrespondentin TEC21 / Architektur, USA

Anmerkungen 1 Jedes Jahr diente die Brücke als Kulisse für über

80 Filme, Fernsehshows, Musikvideos und Werbefilme.

F oto: Iw an B a an; Plan: M ich a e l M al t z an A r chi t e c t ur e , L o s A n g e le s

2 Meredith Drake Reitan, «Beauty Controlled: The Persistence of City Beautiful Planning in Los Angeles», in: Journal of Planning History, Band 13, Heft 4, 2014, S. 296–321. 3 Stephen D. Mikesell, «The Los Angeles River Bridges. A Study in the Bridge as a Civic Monument», in: Southern California Quarterly, Band 68, Heft 4, 1986, S. 365–386. 4 Michael Maltzan, Pressetext, Sommer 2022.

Oben: Um vom Quartier aus auf die Fahrbahn des

Sixth-Street-Viadukts zu gelangen, müssen 19 m überwunden werden. Unten: Der geplante Park unter der Brücke umfasst Gärten, Aus­laufzonen für Hunde, Sportfelder und Gemeinschaftsanlagen. Er wird grösstenteils von der Brücke überdeckt sein. Situationsplan, Mst. 1 : 2500.


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Dank der Dreifach-Pendel-Isolationslager

kann die Brücke im Erdbebenfall nach allen Seiten um 91 cm ausschlagen.

Gleiten bis zum Anschlag Mit seinem Bogen- und Pfeilersystem bietet das Sixth-Street-Viadukt einen beispiellosen Widerstand gegen Erdbeben. Projektleiter Michael Jones gibt Einblicke in die seismische Isolation und das Überlastkonzept der Brücke im Ernstfall. Text: Michael Jones


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A

nfängliche Überlegungen zur Brücken­ gestaltung gingen noch von einer über der Stadt schwebenden bandförmigen Kon­ struktion in Anlehnung an andere Bauten in Los Angeles aus. Sie scheiterten aber an den gebotenen Profil- und Steifigkeitsanforderungen. Die Designer um HNTB-Ingenieure und -Architekten, Michael Maltzan Architecture und der ­dänische Brückenarchitekt Poul Ove Jensen von Dis­ sing + Weitling verfolgten daher ein zehnfeldriges ­Stabbogenkonzept aus Beton weiter. Die Bogenform entsprach eher der gewünschten architektonischen ­Ästhetik einer sich in die städtische Umgebung einfügenden Kon­struk­tion. Gleichzeitig sollte der Entwurf die beiden Stahl­bogenspannweiten der ursprünglichen Brücke über den Los Angeles River respektvoll andeuten. Die Gestaltung des Unterbaus blieb jedoch vorerst unbestimmt.

F oto: C o nt e nt Pr o du c t io n

Auf X folgt Y Unumstritten war, dass die Bogenrippen kontinuierlich durch das Brückendeck bis zum Boden geführt werden sollten, um die Brücke in die darunterliegende Umgebung zu integrieren. Die Architekten gaben zuerst sich überkreuzenden Bogenrippen den Vorzug, wodurch sich von der Seite gesehen ein X-förmiges Design unter der Fahrbahn ergab. Es gab jedoch Bedenken hinsichtlich der seismischen Leistungsfähigkeit dieser Pfeiler. Während eine solche Konfiguration in Gebäuden nicht ungewöhnlich ist, weil die X-Verstrebungen nur seitliche Lasten aufnehmen müssen, belasten bei einer Brücke auch alle vertikalen Lasten diese Elemente. Als Alternative entwarf ein von Jensen geleitetes Team ein zweites Konzept, dem eine Y-förmige ­Pfeilerunterkonstruktion zugrunde lag. Beim Y-Pfeiler ­würden die Bögen auf einer im Boden eingespannten Stütze zusammengeführt. Eine Reihe von Herausforderungen blieb jedoch auch hier bestehen. Bei einer Länge von knapp 1000 m hätten die zehn Bogenspannweiten und neun Y-Bögen durch Dehnungsfugen unterbrochen werden müssen, damit sich die massive Struktur hätte ausdehnen und zusammenziehen können. Dehnungsfugen waren also notwendig, unterbrachen jedoch die angestrebte ästhetische Kontinuität der Struktur erheblich. Besorgniserregend waren Computermodelle, die Erdbebenbelastungen simulierten. Die Bogenrippen über der Fahrbahn verschoben sich deutlich, wenn sie seismischen Kräften ausgesetzt waren. Diese Reaktion wurde noch durch die aus ästhetischen Gründen angeordneten unverspannten und nach aussen geneigten Bogenrippen verschärft.

Starbesetzung für L.A.

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seismischen Isolatoren jedoch nicht im Bereich der Fahrbahnplatte platziert werden, wie es in der Brückenpraxis üblich wäre. Die Bogenrippen mussten weiterhin kontinuierlich in den Y-Pfeiler münden. Die Isolationslager wurden daher innerhalb der vertikalen Stütze der Y-Pfeiler platziert, was im Brückenbau beispiellos war. Während Isolationslager so bemessen sind, dass sie die erwarteten seismischen Verschiebungsanforderungen erfüllen, gibt es für sie keine Vorgaben bei einem Überschreiten des Bemessungserdbebens – einem Überlastfall. Das Planerteam wählte einen neuartigen Ansatz: Bei einem Überschreiten der maximalen Auslenkung am Lager sollte sich dieses schnell durch eine seitliche Einspannung versteifen. Die Brücke musste daher die Eigenschaften ­einer herkömmlich konzipierten, nicht isolierten Struktur mit eingebauten seismischen Gelenken in sich vereinen. Diese plastischen Gelenke werden nur nach der Überschreitung der vorbestimmten Verschiebung innerhalb des Isolators aktiviert. Ein solches Backup-System macht ein Lagerversagen oder ein Ablösen des Brückenaufbaus von der Stütze praktisch unmöglich. Bei der Überprüfung der Duktilität während einer Überlast-Analyse wurde jedoch eine hohe Torsion in den Pfeilerarmen beobachtet. Und sobald sich das plastische Gelenk ausgebildet hatte, nahm die Torsion weiter zu. Es handelte sich also nicht um eine Gleichgewichtstorsion. Da eine zunehmende Torsion in einem duktilen seismischen Gelenk nicht tolerierbar war, entschied sich das Planerteam schliesslich dafür, das Gelenk innerhalb der gebohrten Schäfte anzuordnen, die die Struktur tragen. Der kreisförmige Querschnitt mit einem Durchmesser von 3 m weist eine ausgezeichnete Duktilität aufgrund guter Begrenzungsdetails und niedriger axialer Belastungsverhältnisse auf.

Gleiten auf drei Ebenen

Im Projekt fanden Dreifach-Pendel-Isolationslager Verwendung. Dieses neue Isolationskonzept würde die Wahrscheinlichkeit eines Lagerausfalls im Wesent­ lichen eliminieren und die Zuverlässigkeit der Lager erheblich erhöhen, unabhängig von der während der Planungsphase angenommenen Bodenerschütterung. Die verwendeten Dreifach-Pendellager wurden nach vielen Prototypentests modifiziert: Der äussere Gleiter weist nun einen doppelten Radius auf und der innere Gleiter ist derart angepasst, dass ein reibungsloser Übergang zwischen den beiden Radien möglich ist. Infolgedessen haben die für die Sixth-Street-Brücke hergestellten abgeänderten Lager das höchste Verhältnis von Seitenfestigkeit zu vertikaler Belastung (ungefähr 55 %), das jemals vom Hersteller EPS gefertigt wurSeismische Isolation und de. Zum Vergleich: Bei den Lagerverschiebungen eines Backup-System 1000-jährlichen seismischen Bemessungsereignisses Diese Probleme führten dazu, eine seismische Isolati- variieren die seitlichen Lagerkräfte, die auf die Unteron der Brückenkonstruktion in Betracht zu ziehen. konstruktion übertragen werden, zwischen 15 % und Aufgrund der Architektur des Viadukts konnten die 20 % der vertikalen Last.


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3D-Visualisierung der Brücke im Bereich der Veloauffahrt. Blickrichtung von unten .

Anfänglich gingen die Architekten von X-förmigen Überschneidungen der Bögen aus. Diese erste Variante war aber mit Bedenken hinsichtlich der seismischen Leistungsfähigkeit des Bauwerks verbunden.

Der Hersteller führte auch eine Quantifizierung der seis­mischen Leistungsfaktoren von Bauwerken (FEMA P695) durch. Die Analyse des Lagerversagens ergab eine Wahrscheinlichkeit gegen Zusammenbruch von 99.99 %. Kein früheres Projekt mit vergleichbaren Lagern kann mit einer so hohen Zuverlässigkeit aufwarten.

Testgelände für Innovation Das Konzept der seismischen Isolation bot einen signifikanten Vorteil. Da die Brücke über den Isolationslagern frei verschieblich gelagert ist, konnte auf Dehnungsfugen verzichtet und das Viadukt über seine gesamte Länge von fast 1000 m durchgehend konstruiert werden. Aufgrund praktischer Einschränkungen

bei der Bauabfolge, etwa Längenbeschränkungen bei der Nachspannung der Bauteile, musste das Viadukt jedoch in diskreten Abschnitten gebaut werden, die abschliessend vergossen wurden. Als Stabbogen kommt jedem Randträger des Viadukts eine besondere Bedeutung zu. Die Randträger müssen den Bogenschub der zehn Durchlaufbögen aufnehmen. Auch die Arme der Y-Stützen werden über die Randträger entlastet. Im Zwischenbereich der Arme übersteigen die auftretenden Kräfte sogar den Bogenschub. Der Spezialist für Spannsysteme schlug vor, Vorspannkupplungen zu verwenden, um die zehn Randträgerspannglieder mit einem Durchmesser von 4.5 Zoll (entspricht 11.43 cm) mit denen zwischen den Y-Armen zu verbinden.

3-D-Visualisierung der Brücke im Bereich

der Veloauffahrt. Ansicht von unten.


Plän e , V isu alisie r un g un d G r af ik : Pr oje k t ve r f a s s e n d e; F oto s: C o nt e nt Pr o du c t io n

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Ein eingebautes Dreifach-Pendel-Isolationslager im vertikalen

Teil einer Y-Stütze.

Starbesetzung für L.A.

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Unterer Teil des Pendel-Isolationslagers nach einem Überlast­ versuch. Am untersten Gleiter ist der doppelte Radius sichtbar.

Bei vollständiger Durchgängigkeit des Oberbaus waren Dehnungsfugen nur noch an jedem Widerlager erforderlich. Die Planer entschieden sich für eine wartungsarme Erdbebendehnfuge in Form einer Stahl­platten­ verbindung. Da zwischenliegende Dehnungsfugen immer ein Wartungsproblem darstellen, minimierte die Begrenzung der Dehnungsfugen auf jedes Ende des Viadukts und die Verwendung wartungsarmer seismischer Stahlplatten-Dehnungsfugen die erforderliche langfristige Wartung der Struktur. Auch weitere Projektdetails wurden aufgrund des Bedürfnisses nach Nachhaltigkeit und struktureller Langlebigkeit entwickelt. Beispielsweise spezifizierte das Team nachgespannte Bodenträger in Querrichtung, was zu einer Vorspannung der Struktur in zwei Richtungen führte. Zusammen mit einer schwindarmen Betonmischung für den Oberbau wird dies letztlich die Rissbildung reduzieren und die Lebensdauer des Bauwerks verlängern. Der Deckbeton enthält zudem eine faserverstärkte Betonmischung. Positiv auf die Nutzungsdauer wirkt sich auch die Feuerverzinkung aller Baustähle und Brückengeländer aus. Die Bogenabhänger werden zusätzlich mit einer Beschichtung aus einer Zink-Aluminium-Legierung und einer Schmier- und Sperrmasse geschützt, die während des Verseilens aufgetragen wurde. All diese Massnahmen reduzieren die Instandhaltungskosten und erhöhen die Lebensdauer der Konstruktion. • Dreifach-Pendel-Isolationslager des Herstellers Earthquake Protection Systems (EPS): Der äussere Gleiter weist einen

doppelten Radius auf und der innere Gleiter erlaubt einen reibungslosen Übergang zwischen den beiden Radien.

Michael Jones, Projektleiter und leitender Ingenieur von HNTB beim Sixth-Street-Viadukt; mjones@hntb.com Auszug aus dem Artikel Michael Jones, «Sixth Street Viaduct, Replacement Project, A case study», in: Structure magazine, Oktober 2022. Übersetzung: Peter Seitz, Redaktor Bauingenieurwesen


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Stellenmarkt

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Für den Bereich Fachkompetenzen Nachhaltigkeit suchen wir eine*n

(Senior) Projektleiter*in Aussenraum, 80–100% Im Rahmen des Programms Stadtbegrünung sucht

Die Stadt Winterthur ist für ihre über 120 000 Einwohnerinnen und Einwohner und viele andere Menschen Bildungs-, Kultur- und Gartenstadt. Unsere Mitarbeitenden sind am Puls der Stadt und erleben ihre Vielfalt täglich. Tragen auch Sie dazu bei, dass unsere Stadt lebenswert ist und bleibt. Dabei bieten wir Ihnen Verantwortung, Flexibilität und Perspektiven.

das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich zwei bis drei erfahrene Projektleiter*innen zur Verstärkung in der Fachstelle umweltgerechtes Bauen. Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung von Klima-Adaptionsmassnahmen und der Biodiversitätsförderung bei Hochbauprojekten. Gestützt auf die städtischen Fachplanungen zur Hitzeminderung und zu Stadtbäumen, gilt es Ansätze zur ökologischen und klimaadaptierten Gestaltung der Frei-und Zwischenräume zu entwickeln. Jetzt bewerben! stadt-zuerich.ch/jobs

Zukunft gestalten, Perspektiven eröffnen.

Wir suchen Verstärkung:

Projektleiter/in Architektur (80 – 100 %) Die Abteilung Hochbau im Amt für Städtebau ist verantwortlich für die nachhaltige Entwicklung, Sanierung und Werterhaltung der stadteigenen Bauten sowie für öffentliche Bauvorhaben. Als Projektleiter/in im Team Projektmanagement setzen Sie solche Bauprojekte in der Rolle der Bauherrenvertretung um. Mehr zu dieser Stelle: jobs.winterthur.ch Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung.

Erleben Sie eine einzigartige Firmenkultur. Zur Verstärkung des Bereichs IE Life Science suchen wir am Standort Zürich eine:n

Projektleiter:in Architektur Life Science (80-100%) Unsere Anforderung. • Gesamtleitung und Koordination von branchenspezifischen Industriebauten • Gesamtverantwortung für Qualität, Termine und Kosten • Betreuung der Kunden und Führung der Fachplaner Ihre Expertise. • Erfolgreich abgeschlossenes Studium der Architektur • Kenntnisse in Bauplanungs-Prozessen mit digitalen Werkzeugen (CAD, BIM) • Erfahrung in Projektmanagement von komplexen Bauprojekten Ihre Vorteile. • Einzigartige Firmenkultur, dank Firmenbeteiligung • Flache Hierarchien und hohe Eigenverantwortung • Individuelle Weiterbildung und Entwicklung Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen: IE Industrial Engineering Zürich AG | Frau Lucia Bachofer | Wiesenstrasse 7 | CH-8008 Zürich karriere.zuerich@ie-group.com | www.ie-group.com


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PRÄSIDIALES UND STADTENTWICKLUNG PLANUNGSAMT

Gestalten Sie die Entwicklung der Zentrumsstadt Thun am nördlichen Alpenrand und an einmaliger Lage direkt am Thunersee aktiv mit! Wir suchen Sie als

Projektleiterin / Projektleiter Stadtentwicklung (80 %) Per sofort oder nach Vereinbarung

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Das Amt für Immobilien in Herisau ist verantwortlich für die Entwicklung und den Unterhalt der kantonalen Liegenschaften. Per 1. Juni 2024 oder nach Vereinbarung suchen wir infolge einer Pensionierung eine/n

Dipl. Architekt/in als Projektleiter/in Bauherrenvertretung

Per sofort oder nach Vereinbarung

Ihre Aufgaben Weitere Infos unter www.thun.ch/jobkarriere

Stadtplanung & Hochbau Die Stadt Lenzburg mit ihren über 11 000 Einwohnerinnen und Einwohnern punktet mit ihrer attraktiven Altstadt, lebensfrohen Traditionen und als fortschrittlicher Kultur- und Bildungsstandort mit überregionaler Ausstrahlung.

Die Abteilung Stadtplanung & Hochbau ist zusammen mit der Abteilung Tiefbau & Verkehr zuständig für sämtliche Anliegen in den Bereichen Bau, Planung, Verkehr und Umwelt der Stadt Lenzburg. Zudem nimmt sie Bauverwaltungsarbeiten für die Stadt sowie umliegende Gemeinden wahr.

Ihr Profil • •

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir

Fachspezialist/in Hochbau (80 – 100 %)

Projektleiter/in Stadtplanung & Projektentwicklung (80 – 100 %)

Sachbearbeiter/in Hochbau

Als erfahrene/r Projektleiter/in Bauherrenvertretung führen Sie anspruchsvolle Bauvorhaben des Kantons über den gesamten Bauzyklus Sie initiieren und lenken die Bauprojekte in interdisziplinären Projektteams fachlich wie organisatorisch verantwortungsvoll

Hoch-/Fachhochschulabschluss in Architektur Mehrjährige Tätigkeit in Projektierung und Realisierung von anspruchsvollen Bauvorhaben und fundierte Erfahrung im Projektmanagement Bauherr Freude an nachhaltigen Gestaltungs- und Bauprozessen sowie an strategischen und politischen Zusammenhängen unter Berücksichtigung von Terminen, Kosten und Qualität Teamplayer/in mit guten Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeiten und stufengerechtem Verhandlungsgeschick Verantwortungsbewusste, vernetzte und selbständige Arbeitsweise

Wir bieten • • • •

Interessantes und abwechslungsreiches Aufgabengebiet Hohe Selbständigkeit und Eigenverantwortung Kurze Entscheidungswege und flache Hierarchie Guten Teamgeist

(70 – 100 %)

Besuchen Sie unsere Homepage und erfahren Sie mehr unter www.lenzburg.ch

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen Kurt Knöpfel, Leiter Hochbauten und Unterhalt (071 353 65 86, kurt.knoepfel@ar.ch) gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail mit dem Vermerk V1275 an: bewerbung@ar.ch.


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Stellenmarkt

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EINSTEIN

SEGELTÖRN

Geniale Ideen werden im Thurgau schnell umgesetzt.

Brechen Sie mit uns zu neuen Ufern auf.

Das kantonale Tiefbauamt stellt Unterhalt, Planung, Bau und Betrieb des 740 km langen Kantonsstrassennetzes, der 100 Brücken, der rund 270 km Radwege, 80 km Seeradweg, 570 km Radwanderwege sowie der 1'000 km Wanderwege im Thurgau sicher. Um die Infrastruktur stetig zu verbessern und auch den schwächeren Verkehrsteilnehmenden gerecht zu werden, suchen wir zur Verstärkung unseres Teams einen/eine

Das kantonale Tiefbauamt stellt Unterhalt, Planung, Bau und Betrieb des 740 km langen Kantonsstrassennetzes, der 100 Brücken, der rund 270 km Radwege, 80 km Seeradweg, 570 km Radwanderwege sowie der 1000 km Wanderwege im Thurgau sicher. Um die Infrastruktur für den umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Fuss- und Veloverkehr weiter auszubauen, suchen wir zur Unterstützung der Fachstelle Langsamverkehr einen/eine

Projektleiter/in Fuss-/Veloverkehr (Phasen 21 - 31)

Projektleiter/in strategische Planung Fuss-/Veloverkehr

Pensum 40 - 80 %

Pensum 80 - 100 %

Die Funktion beinhaltet folgende Hauptaufgaben – Erarbeitung von Studien und Vorprojekten mit externen Planern bis zur Baureife in den Bereichen Fuss-/Veloverkehr, hindernisfreie Bushaltestellen und Verkehrssicherheit – Interne Koordination der Fachstellenbedürfnisse – Machbarkeitsabklärungen mit Gemeinden und Grundeigentümern

Die Funktion beinhaltet folgende Hauptaufgaben – Erarbeitung und Aktualisierung von Strategien und Konzepten im Bereich FVV – Priorisierung, Planung und Umsetzung der räumlichen und organisatorischen Massnahmen des Langsamverkehrskonzepts – Vertretung der FVV-Interessen in Projekten, Baugesuchen, Arbeitsgruppen usw.

Anforderungsprofil Sie haben ein Fachstudium im Bereich Strassenbau oder eine vergleichbare Ausbildung abgeschlossen und verfügen über einige Jahre Berufserfahrung. Sie freuen sich, wenn Ihre Projekte zeitnah realisiert werden und bringen Verhandlungsgeschick sowie kommunikative Fähigkeiten mit. Sie sind initiativ und legen Wert auf eine gute Arbeitsqualität. Wir bieten Ihnen Sie arbeiten in einer schlagkräftigen und lösungsorientierten Abteilung. Wir bieten Ihnen Entwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, attraktive Anstellungsbedingungen, eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie interessante Weiterbildungsmöglichkeiten. Ihr Arbeitsplatz befindet sich in Frauenfeld.

Anforderungsprofil Der Langsamverkehr ist Ihre Passion. Sie wollen diese Verkehrsart im ländlichen Kanton Thurgau vorwärtsbringen. Sie haben ein Ingenieurstudium oder eine vergleichbare Ausbildung abgeschlossen und verfügen über einige Jahre Berufserfahrung. Ihre Denkweise ist vorausschauend und empathisch. Ausserdem bringen Sie der Aufgabe entsprechende Sozialkompetenz und Organisationsgeschick sowie das notwendige Durchsetzungsvermögen mit. Sie sind initiativ und legen Wert auf eine gute Arbeitsqualität. Wir bieten Ihnen Ihre Tätigkeit ist anspruchsvoll, selbstständig und interessant. Wir bieten Ihnen Entwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, attraktive Anstellungsbedingungen, eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie interessante Weiterbildungsmöglichkeiten. Ihr Arbeitsplatz befindet sich in Frauenfeld.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Peter Imbach, Leiter Projekt Management Verkehr, 058 345 79 47, peter.imbach@tg.ch

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Peter Imbach, Leiter Projekt Management Verkehr, 058 345 79 47, peter.imbach@tg.ch

Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständige Onlinebewerbung. Den Link finden Sie unter www.stellen.tg.ch.

Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständige Onlinebewerbung. Den Link finden Sie unter www.stellen.tg.ch.

Bauherrenunterstützung 80 – 100 % Das Amt für Wald und Naturgefahren sucht

Sachbearbeiter/-in Erschliessung, Stellvertreter/-in Bereichsleiter Erschliessung (70-100%) Detaillierte Informationen finden Sie unter stellen.gr.ch

Ihr Kontakt für Stellenanzeigen. T 044 928 56 11 · tec21@fachmedien.ch

«Befair steht für faires, partnerschaftliches und zukunftsorientiertes Entwickeln und Realisieren von Bauprojekten» Befair partners ag unterstützt private und institutionelle Bauherrschaften in unterschiedlichsten und jeweils projektspezifisch definierten Konstellationen: Unterstützend, beratend, und fallweise auch treuhänderisch. Oberstes Ziel ist es, die jeweilige Bauherrschaft projektadäquat und bestmöglich zu unterstützen. Dafür suchen wir SIE als Teil des Teams – alle weiteren Informationen finden Sie auf unserer Website:


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Die Stadt Zug darf neidlos als eine der prosperierenden Schweizerstädte bezeichnet werden. Die Stadt ist ein Kleinod mit See- und Berganstoss sowie besten nationalen und internationalen Verkehrsanbindungen in alle Himmelsrichtungen. Und vieles deutet darauf hin, dass die Attraktivität der Stadt Zug, welche dem guten politischen und wirtschaftlichen Geschick der letzten Jahrzehnte zu verdanken ist, auch in Zukunft Bestand hat. Möchtest du die Erfolgsgeschichte weiterschreiben? Wir haben eine herausfordernde Aufgabe für dich. Dabei kannst du deine berufliche Referenzliste mit Leuchtturmprojekten erweitern. Du weisst ja, dass du als

Projektleiter/in Verkehrs- & Mobilitätsplanung 60 – 80% Strategien umsetzt und an Konzepten arbeitest, um den Verkehr effizienter, nachhaltiger und benutzerfreundlicher zu gestalten. Täglich wirst du 1 zu 1 mit den vielfältigen – möglichen und unmöglichen – Bedürfnissen der Menschen an Mobilität konfrontiert. Dabei musst du stets auch noch die Umwelt, Nachwelt und den CO2-Ausstoss im Blick behalten – so wie in anderen Städten auch – bei uns in der Stadt Zug jedoch mit kurzen Kommunikations- und Entscheidungswegen. Die nüchternen Fakten wollen wir dir nicht vorenthalten, nämlich: Deine Hauptaufgaben • Du arbeitest im Team Städtebau und Planung als Projektleiter/in an Erschliessungs- und Verkehrsplanungsaufgaben • Du entwickelst Ideen zur Mobilitätsplanung in der Stadt Zug und bearbeitest Verkehrsstudien sowie Betriebs- und Gestaltungskonzepte • Du arbeitest interdisziplinär mit an der kommunalen Richtplanung, an stadträumlichen Konzepten und an mobilitätsbezogenen Infrastrukturprojekten • Du begleitest städtebauliche Studien- und Konkurrenzverfahren als Verkehrsexperte/-expertin und beurteilst Baugesuche bezüglich Erschliessung Das bringst du mit • Du bist an der attraktiven Gestaltung des Stadt- und Strassenraums als Lebensraum und an politischen Prozessen interessiert • Du hast dein Studium (Uni, ETH oder FH) in der Stadt-, Verkehrs- oder Raumplanung oder in einer verwandten Disziplin abgeschlossen und während mindestens 2 Berufsjahren gute Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Verkehrs- und Mobilitätsplanung erworben • Du hast Freude und Erfahrung in Projektmanagement und im Verfassen von Stellungnahmen und Berichten • Du bist selbstständiges Arbeiten gewohnt, interdisziplinär denkend und bringst dich gerne in ein Team ein Du hast bestimmt schon unsere Website gegoogelt und festgestellt: Die Anstellungsbedingungen sind sehr gut, die künftigen Arbeitskolleginnen und -kollegen ein dynamisches Team und die Vorgesetzten immer für dich da. Worauf wartest du noch? Ruf Gabriela Barman, Abteilungsleiterin Städtebau und Planung oder Nicole Wirz, Stadtplanerin, an, wenn du weitere Auskunft wünschst (Tel. 058 728 96 10), oder sende deine Bewerbungsunterlagen an den von uns beauftragten Personaldienstleister. bewerben@matthias-doell.ch Matthias Döll GmbH Baar/Zug . Luzern . Lausanne Tel. 041 729 00 60 www.matthias-doell.ch

Herausgeber espazium – Der Verlag für Baukultur Zweierstrasse 100, 8003 Zürich Tel. 044 380 21 55 Adresse der Redaktion TEC21 – Schweizerische Bauzeitung Zweierstrasse 100, Postfach, 8036 Zürich, Tel. 044 288 90 60, redaktion@tec21.ch, www.espazium.ch/tec21 Redaktion Judit Solt ( js), Chefredaktorin Joël Amstutz ( ja), Praktikant Jennifer Bader ( jb), Architektur Doro Baumgartner (db), Sekretärin, Produktionsleiterin Isabel Borner (ib), Umwelt/Energie, Architektur Salome Bessenich (sb), Umwelt/ Raumplanung Danielle Fischer (df), Architektur Laurent Guye (lg), Grafik und Layout Katrin Köller (kk), Grafik und Layout Natalie Schärer (ns), Architektur Hella Schindel (hs), Architektur/ Innenarchitektur Antonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle Peter Seitz (ps), Bauingenieurwesen Leonie Singer (ls), Abschlussredaktorin Ulrich Stüssi (us), Bauingenieurwesen, stv. Chefredaktor Anna-Lena Walther (alw), Art Director, Agenda

E-Mail: Vorname.Nachname@tec21.ch TEC21 online www.espazium.ch/tec21

Katharina Schober, Verlagsleitung katharina.schober@espazium.ch Ariane Nübling, Assistenz ariane.nuebling@espazium.ch Senem Wicki, Präsidentin Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro Jahr, ISSN-Nr. 1424-800X; 150. Jahrgang, verbreitete Auflage: 12 487 (WEMF/KS-beglaubigt 2023) Korrespondenten Charles von Büren, Bautechnik/ Design, bureau.cvb@bluewin.ch Lukas Denzler, Umwelt/ natürliche Ressourcen, lukas.denzler@bluewin.ch Thomas Ekwall, Bauingenieurwesen, info@tekwall.ch Dr. Sabine v. Fischer, Architektur, svfischer@arch-agent.org Clementine Hegner-van Rooden, Bauingenieurwesen, clementine@vanrooden.com Redaktion SIA Barbara Angehrn Saiki, Carola Etter-Gick, Jasmine Scheidegger Woods, Susanne Schnell SIA, Selnau­strasse 16, Postfach, 8027 Zürich, Tel. 044 283 15 15

E-Mail: Vorname.Nachname@sia.ch

Grafisches Konzept Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich Inserate Fachmedien, Zürichsee Werbe AG Tiefenaustrasse 2, 8640 Rapperswil-Jona Tel. 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00 info@fachmedien.ch, www.fachmedien.ch Druck Stämpfli AG, Bern Einzelbestellungen Galledia Fachmedien AG, Flawil, Tel. 058 344 95 55, abo.tec21@galledia.ch, Fr. 14.– (ohne Porto) Abonnementspreise www.espazium.ch Abonnements SIA-Mitglieder Adressänderungen: SIA, Zürich Tel. 044 283 15 15, Fax 044 283 15 16 mutationen@sia.ch

Nicht-SIA-Mitglieder Galledia Fachmedien AG, Abonnementsverwaltung TEC21; Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil, Tel.: 058 344 95 55 abo.tec21@galledia.ch Trägervereine Schweizerischer Ingenieurund Architektenverein, SIA – www.sia.ch

TEC21 ist das offizielle ­P ublikationsorgan des SIA.

Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen der Autoren und der Re­d aktion. Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils in der Rubrik «SIA-Mitteilungen». Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieur-­ Unternehmungen, suisse.ing – www.suisse-ing.ch ETH-Alumni, Netzwerk der ­ bsolventinnen und Absolventen A der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch Fondation ACUBE – www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht.

Drucksache myclimate.org/01-21-968207

Der Verlag für Baukultur Les éditions pour la culture du bâti Edizioni per la cultura della costruzione


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Unvorhergesehenes

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Reiz des Verborgenen

N

ormalerweise erreiche ich das Perron auf den letzten Drücker, in der Hoffnung, dass sich die Zugtüren noch für mich öffnen. Kürzlich aber, als ich vor der Zugfahrt meine Wahlzettel bei der Stadtverwaltung in Langenthal einwerfen wollte und deshalb genügend «Spatzig» eingeplant hatte, war es anders. Ich kam früh am Bahnhof an und hatte Zeit, mich umzusehen. Als ich die von Bauwänden flankierte Treppe zur Unterführung hinunterging, tat sich ein ungewohnter Einblick in die laufende Baustelle auf: Es waren weniger die frei hängenden Kabel und die willkürliche Stapelung von Schalungsträgern, die mich irritierten, als die Tatsache, dass ich über-

haupt so viel davon sehen konnte. Als Architekt wollte ich bereits reflexartig zu meinem Helm greifen, als mir wieder in den Sinn kam, dass ich mich gar nicht auf einer Baustelle befand. Oder eben doch? Fasziniert davon, wie Umbau und Bahnbetrieb miteinander koordiniert wurden, ging ich unter dem temporären Materiallager hindurch und begab mich zu den Gleisen. Dort aber wurde mir der Blick zurück auf die Baustelle von einem Sichtschutz versperrt. Darum schlafe ich nun wieder aus: Solange ich dem Spektakel nicht vom Perron aus zuschauen darf, habe ich wohl auch keinen Grund, viel früher dort zu erscheinen. •

F oto: J o ë l A m s t u t z

Text: Joël Amstutz


Stellenmarkt

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Baudirektion Tiefbauamt

Ihre neue Herausforderung per sofort oder nach Vereinbarung als

Gesamtprojektleiterin / Gesamtprojektleiter Strassenbau und/oder Kunstbauten (80 - 100 %) Sie sind die zentrale Schlüsselstelle in unseren Projekten. Ihnen obliegt die Gesamtleitung von Strassen- und Radwegprojekten oder von Kunstbautenprojekten. Zusammen mit den involvierten Fachbereichen und den beauftragten Planern leiten Sie die Projekte vom Vorprojekt bis zur Inbetriebnahme. Sie verfügen über einen Hoch- oder Fachhochschulabschluss als Bau- oder Kulturingenieur/in. Nähere Informationen finden Sie unter www.zg.ch/stellen.

Baudirektion Hochbauamt

Ihre neue Herausforderung als

Projektleiterin / Projektleiter, Architektin / Architekt ETH/FH (80 - 100 %) Als Vertreter/in der kantonalen Bauherrschaft sind Sie verantwortlich für die Projektleitung von anspruchsvollen Um- und Neubauprojekten. Ihre Hauptaufgaben umfassen das Projektmanagement von Studien, Planungen und Ausführungen. Sie verfügen über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss als Architekt/in und mehrere Jahre Berufspraxis. Nähere Informationen finden Sie unter www.zg.ch/stellen.

Baudirektion Tiefbauamt

Ihre neue Herausforderung per sofort oder nach Vereinbarung als

Projektleiterin / Projektleiter Verkehrsmanagement (80 - 100 %) Als Projektleiter/in Verkehrsmanagement sind Sie für diverse verkehrs- und sicherheitstechnische Studien und Strassenbauprojekten auf Stufe Studie und Vorprojekt zuständig. Sie arbeiten am Aufbau des kantonalen Verkehrsmanagements mit modernen Arbeitsmitteln mit und begleiten und beraten die Projektleitenden Strassenbau in allen verkehrs- und sicherheitstechnischen Fragen. Sie verfügen über einen Studienabschluss als Bau-, Elektro- oder Verkehrsingenieur/in, Geograf/in, Raumplaner/in oder gleichwertige Ausbildung. Nähere Informationen finden Sie unter www.zg.ch/stellen.

Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt

Architekt/-in Bauherrenvertretung als Gesamtprojektleiter/-in 80-100% entwickeln - steuern - realisieren Bewerben Sie sich unter www.zh.ch/jobs.


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