Ab durch die Mit­te!

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Schweizerische Bauzeitung

8. Januar 2021 | Nr. 1–2

Ab durch die Mitte! Verlängerung der U-Bahnlinie 5 in Berlin

Tiefbau: Schutzmantel aus Eis Architektur: Kathedralen des Alltags


ZEITLOSE BAUKUNST

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Editorial

TEC21 1–2/2021

E

Bahnsteigebene der neuen Berliner U-Bahnstation Rotes Rathaus (Collignon Architektur und Design), von der Zugangstreppe aus gesehen. Coverfoto von Lukas Roth

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ine gewisse Widersprüchlichkeit birgt das Thema schon: Einerseits wird an die Menschen appelliert, auf Fahr­ ten mit öffentlichen Verkehrsmitteln derzeit möglichst zu verzichten, an­ dererseits locken in Berlin seit dem 4. Dezember 2020 eine neue U-Bahnverbindung und drei ­schicke neue Stationen zu einer «Probefahrt». Mehr als 150 000 Fahrgäste werden künftig pro Tag auf der Strecke erwartet. Nach zehn Jahren reger Bau­tätigkeit unter der Stadt können sich Berlinerinnen und Berliner, Touristinnen und Touristen über die geschlossene Lücke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor freuen. Mit der verlängerten U-Bahnlinie 5 lässt sich Ber­ lin von Ost nach West umsteigefrei durchqueren. Und auch der Hauptbahnhof ist damit nun endlich an das übrige U-Bahnnetz angebunden. Bereits zwischen 1892 und 1902 berichtete die Schweizerische Bauzeitung über die Planung und den Bau der damals ersten Hoch- und Unter­ grundbahn in Berlin, und auch heute lohnt sich der Blick über die Grenze: Die neuen Stationen – Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden – sorgen für Abwechslung in Berlins U-Bahn-Landschaft. Jeder Bahnhof wurde von einem vor Ort ansässigen Architekturbüro in­ dividuell gestaltet. Frank Peter Jäger besuchte die Stationen von Prof. Axel Oestreich, Max Dudler und Oliver Collignon und kommt zum Schluss, dass sich diese durchaus mit Grössen wie Alfred Grenander, dem Pionier der Berliner U-BahnArchitektur, oder dem fantasievollen Esprit eines Rainer G. Rümmler in der West-Berliner Nach­ kriegsära messen können. Daniela Dietsche, Redaktorin Bauingenieurwesen/Verkehr

Franziska Quandt, Redaktorin Architektur


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Inhalt

TEC21 1–2/2021

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Ab durch die Mitte!

3 Editorial

24

7 Wettbewerb Ausschreibungen/Preis | Dasselbe in grün, nur zwei Etagen mehr 12 Baukultur Fünf Thesen zur Ingenieurbaukunst

F oto: A nto nio Re e t z- G r au d e nz

15 Landschaft Wasser, Vegetation und Bo­den 17 Buch Gemeinschaftliches Wohnen neu denken 18 SIA-Mitteilungen BöB: Das lange Warten hat ein Ende! 20 Aus unserem Verlag 22 Vitrine | Weiterbildung Aktuelles aus der Baubranche 23 Agenda 36 Stellenmarkt 45 Impressum 46 Unvorhergesehenes

Direkt vor dem Sitz der Berliner Stadtregierung liegen die drei Aufgänge des neuen U-Bahnhofs Rotes Rathaus.

24 Schutzmantel aus Eis Daniela Dietsche In den letzten zehn Jahren entstanden in Berlins Untergrund eine knapp 2 km lange Tunnelstrecke und drei U-Bahnhöfe – einer davon im Schutz eines riesigen Frostkörpers.

30 Kathedralen des Alltags Frank Peter Jäger Drei neue ­Stationen zieren die Strecke der Berliner U-Bahnlinie U5. Jede der Haltestellen erhielt eine individuelle Gestaltung von unterschied­lichen ­Architekturbüros.

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Wettbewerb

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Ausschreibungen OBJEKT/PROGRAMM

AUFTRAGGEBER

VERFAHREN

FACHPREISGERICHT

Erweiterung Betreuungsund Pflegezentrum Schlossgarten, Niedergösgen

Zweckverband Betreuungs- und Pflegezentrum Schlossgarten

Projektwettbewerb, selektiv, für Generalplaner, Architekten, Baumanager und Landschaftsarchitekten

Marie-Theres Caratsch, Bewerbung Felix Fuchs, 11. 1. 2021 Heinz Kündig, Toni Weber, Beat Schlatter

Planerwahlverfahren, selektiv, für Architekten und Gebäudetechniker

Zoran Alimpic, Christian Zehnder, Daniel Tschuppert

Abgabe

Projektwettbewerb, selektiv, für Architekten und Innenarchitekten

Keine Angaben

Bewerbung

Studienauftrag, selektiv, für Architekten und Landschaftsarchitekten

Anja Beer, Marlis David, Roger Oser, Herbert Schmid, Daniel Zehnder

Bewerbung

Studienauftrag, selektiv, für Architekten, Holzbauingenieure und Landschaftsarchitekten

Bruno Abplanalp, Marie Noelle Adolph, Dominic Haag-Walthert, Tanja Temel

Projektwettbewerb, selektiv, für Architekten, Landschaftsarchitekten, Bauingenieure und Gebäudetechniker

Dan Schürch, Roger Biscioni, Luca Deon, Rita Illien

Planerwahlverfahren, selektiv, für Generalplaner

Reto O. Lienhard, Ulrich Steffen, William Steinmann

Ausgezeichnet werden Wohnungsbauprojekte aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol.

Teilnahmeberechtigt Eingabe sind Projektentwickler, 7. 2. 2021 Bauträger, Baugruppen, Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und Architekten.

www.simap.ch (ID 212722)

Sanierungsmassnahmen Haus Sonnmatt, Hochdorf www.simap.ch (ID 212799)

Umbau Geschäftsstelle, Schöftland www.raiffeisen.ch/architektur

Neubau Gemeindehaus / Umnutzung altes Schulhaus, Hofstetten-Flüh

Organisation: ProjektBeweger 8008 Zürich Residio Organisation: TGS Bauökonomen 6003 Luzern Raiffeisenbank Reitnau-Rued Begleitung: Raiffeisen Schweiz 9001 St. Gallen Gemeinde Hofstetten-Flüh 4114 Hofstetten

TERMINE

Bewerbung 15. 1. 2021

28. 5. 2021

22. 1. 2021

Inserat S. 9

22. 1. 2021

Abgabe Pläne 25. 6. 2021

Modell

29. 7. 2021

www.simap.ch (ID 213398)

Kurhaus am Sarnersee

Stiftung Zukunft Alter, Residenz Am Schärme

competitions.espazium.ch

Organisation: IVO Innenentwicklung 6005 Luzern

Stefansviertel, Zürich

Evangelischreformierte Kirchgemeinde Zürich Hirzenbach

www.simap.ch (ID 212914)

Organisation: Planwerkstadt 8045 Zürich

Neubau Feuerwehrgebäude, Wetzikon

Stadt Wetzikon Organisation: Suter von Känel Wild 8005 Zürich

Bewerbung 29. 1. 2021

Abgabe

4. 6. 2021

Bewerbung 29. 1. 2021

Abgabe Pläne 1. 7. 2021

Modell

8. 7. 2021

Bewerbung 1. 2. 2021

www.skw.ch/feuerwehr_wetzikon.html

Preis Wohnbauten des Jahres 2021 award.wohnbauten-des-jahres.de

Callwey Verlag 80469 München

Weitere laufende Wettbewerbe auf competitions.espazium.ch Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i


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Wettbewerb

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Dasselbe in grün, nur zwei Etagen mehr Die historische Gartenstadt gerät unter Erneuerungs- und Verdichtungsdruck. EMI Architekten gewinnen einen Wettbewerb im Zürcher Friesenbergquartier. Doch die Ordnung ihres Entwurfs ist dieselbe wie im fast hundert Jahre alten Bestand.

V is u alisie r un g: Pr oje k t ve r f a s s e n d e; F oto: p lanze i t

Text: Paul Knüsel

«Im Friesenberg» von Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten rückt städtebaulich nur minimal vom Fussabdruck

der bestehenden Siedlung ab.

D

ie Justiz schreibt an der inländischen Architekturgeschichte mit: Anfang Oktober verbot das Bundesgericht, den Kern der grössten Gartenstadt der Schweiz zu verändern. Zwei Gründersiedlungen am Stadtzürcher Friesenberg wurden zum nationalen Baukulturerbe erklärt, sie seien deshalb vor Abbruch zu schützen. Das öffentliche Interesse an einem Erhalt sei erheblich grösser als der Wunsch zur baulichen Verdichtung, befanden die Bundesrichter – nicht ohne die Reihenhaussiedlung zuvor selbst in Augenschein zu nehmen. Das Urteil hat weitreichende Folgen: Anstelle der Baudenkmäler wären wuchtigere Neubauten gedacht gewesen. Auf einen solchen

Ersatz hatten sich die Fa­mi­lienheimGenossenschaft als Grundbesitzerin der weitläufigen Gartenstadt und die Stadtregierung im Rahmen eines Masterplans zur Quartiererneuerung verständigt. Dagegen legte die Regionalsektion des Heimatschutzes jedoch Einspruch ein. Vom Umbau der fast hundertjährigen Gartenstadt seien «architektur- und sozialgeschichtlich bedeutende» Einheiten zu verschonen, bestätigte das Gericht. Aber wie geht es nun weiter mit dem Plan, ein über 50 ha grosses, lockeres und durchgrüntes Wohnquartier nach innen zu ent­ wickeln? Immerhin möchte der Masterplan die jetzige Zahl von rund 2300 Wohneinheiten um über 30 % erhöhen.

Ersatz für drei Reihenhauszeilen Fast mitten im weitläufigen Standort am Fuss des Uetlibergs bereitet die Genossenschaft eine nächste Verdichtungsetappe vor. Die betreffende Siedlungseinheit ist zwar ebenfalls knapp 90 Jahre alt, wird aber weniger als baukulturelle Preziose denn als charmanter Wohnstandort von über 70 Familien geschätzt. Vor eineinhalb Jahrzehnten wurden die drei hangparallelen Zeilen aus zweistöckigen Reihenhäusern letztmals saniert; in zusätzlicher Eigenregie haben viele Bewohner den engen Grundriss auf den Dachstock aus­ gedehnt. Der Quartier-Masterplan würde neuerdings eine viergeschos-


Wettbewerb | Ausschreibung

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Ersatzneubauten Siedlung «Grossalbis», Zürich Friesenberg

Anony ­mer, ein­stufiger Pro­jektwett­bewerb auf Ein­ladung AUSZEICHNUNGEN 1. Rang / 1. Preis: «Im Friesenberg»

Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten, Zürich; Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich 2. Rang / 2. Preis: «Weites Land_»

Scheidegger Keller Architekten, Zürich; Ganz Landschaftsarchitekten, Zürich; Monotti Ingegneri Consulenti, Locarno; Güntensperger Baumanagement, Zürich; Wirkungsgrad Ingenieure, RapperswilJona; Pirmin Jung Schweiz, Rain; Karin Gauch & Fabien Schwartz, Zug 3. Rang / 3. Preis: «JIM» Die aus den 1930er-Jahren stammende FGZ-Siedlung Grossalbis (8. Etappe)

umfasst 74 Reiheneinfamilienhäuser mit drei oder vier Zimmern.

sige Bebauung erlauben. Im Herbst 2020 fand der Architekturwett­ bewerb zum Ersatzneubau seinen ­Abschluss: mit der Wahl eines Vorschlags, der die homogene Ausgangsstruktur und das Siedlungsbild praktisch unverändert übernimmt. Der Siegerentwurf «Im Friesenberg» stammt von Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten; er setzt buchstäblich und städtebaulich genau so an, wie sich das lockere Gefüge aus «Haus mit Garten» heute präsentiert. Die Abweichung vom bestehenden Fussabdruck ist minimal: Die Zeilen sind wie bisher in der Mitte durchbrochen, aber im Vergleich zum Bestand etwas breiter und vor allem um zwei Stockwerke erhöht. Selbst der Wechsel in der Materialisierung – vom beigen Wandputz zur geglätteten Holzfassade – erhält in der Visualisierung einen milden Ausdruck. Das Preisgericht befand als überzeugend, wie «selbstverständlich der Städte-

bau und der leise architektonische Ausdruck zum Genossenschaftsbestand im Friesenbergquartier passt». Auch das bisher geschätzte «bodennahe Wohnen» wird im vorgeschlagenen Ersatzprojekt fortgeführt. Insgesamt soll sich die Baumasse im Vergleich zu heute verdoppeln. Deshalb freut die Jury, wie «der ­Eindruck von zu hoher Dichte» vermieden wird.

Horizontal abgetrennte Durchmischung Was «Im Friesenberg» Neues zu bieten hat, wirkt wenig augenfällig, aber auch etwas aufgesetzt. So schafft die Aufstockung Platz für ein diversifiziertes Wohnangebot, wobei die Durchmischung horizontal gewichtet wird. Die Maisonettewohnungen im Sockel der zwei stras­senabgewandten Zeilen sind auf Familien zugeschnitten; die Geschosswohnungen darüber sind

Studio Trachsler Hoffmann, Zürich; S2L Landschaftsarchitekten, Zürich; Waldhauser + Hermann, Münchenstein; Schnetzer Puskas Ingenieure, Bern; Caretta Weidmann Baumanagement, Zürich 4. Rang / 4. Preis: «Città dei Fiori»

Atelier Abraha Achermann, Zürich; Meta Landschaftsarchitekten, Basel 5. Rang / 5. Preis: «Wind of Change»

Boltshauser Architekten, Zürich; Maurus Schifferli, Landschaftsarchitekt, Bern; Waldhauser + Hermann, Münchenstein; Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel; Basler & Hofmann, Zürich; IBG Engineering, Winterthur; Makiol & Wiederkehr, Beinwil am See FACHJURY Marc Loeliger, Architekt, Zürich (Vorsitz); Marco Graber, Architekt, Zürich; Tanja Reimer, Architektin, Zürich; Gianluca De Pedrini, Architekt, FGZ Baukommission, Zürich; Michael Meier, Architekt, Zürich (Ersatz); Stefan Rotzler, Landschaftsarchitekt, Zürich; Rahel Lämmler, AfS Stadt Zürich

SACHJURY Karin Schulte, FGZ-Präsidentin; Sandra Schweizer, Architektin, FGZ-Präsidentin Baukommission; Martin Schweizer, FGZ-Geschäftsführer; Patrick von Planta, Architekt, FGZ-Finanzkommission (Ersatz); Isabelle Duner, Land-

schaftsarchitektin, FGZ-Aussenraumkommission

Projektwettbewerb Umbau Geschäftsstelle Schöftland Die Raiffeisenbank Reitnau-Rued beabsichtigt, ihre Bank in Schöftland zu modernisieren. Das Teilnehmerfeld für den Projektwettbewerb wird mittels Präqualifikation bestimmt. Auf Grund unseres Leitbildes bevorzugen wir regionale Planerinnen und Planer mit hoher gestalterischer und organisatorischer Kompetenz. Kurze, aussagekräftige Bewerbungen von (Innen-)Architekturbüros sind bis spätestens am 22. Januar 2021 zu richten an: Raiffeisen Schweiz, René Schoch, Bauherrenberatung, Raiffeisenplatz 4, 9001 St.Gallen.

Das Wettbewerbsprogramm und die notwendigen Informationen finden Sie unter www.raiffeisen.ch/architektur


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Wettbewerb

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2

4

5

3

1 1. Rang / 1. Preis: «Im Friesenberg»

Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten, Zürich. 2 2. Rang / 2. Preis: «Weites Land_»

Scheidegger Keller Architekten, Zürich. 3 3. Rang / 3. Preis: «JIM»

Studio Trachsler Hoffmann, Zürich. 4 4. Rang / 4. Preis: «Città dei Fiori»

Atelier Abraha Achermann, Zürich.

5 5. Rang / 5. Preis: «Wind of Change»

Boltshauser Architekten, Zürich.

wie etwa die Ränge zwei («Weites Land_», Scheidegger Keller Archi­ tekten) und vier («Città dei Fiori», Atelier Abraha Achermann). Keine Punkte sammeln konnten dagegen Vorschläge mit einem urbaneren Muster, die die Gartenstadt-Idee mit Blockrand- oder punktförmigen Mehrfamilienhaustypologien zu ergänzen wagten. Auch Versuche, die Monotonie der Zwischenräume zugunsten städtebaulicher Akzente zu durchbrechen, waren auf verlorenem Posten. Ein dritter Ansatz schliesslich legte den Finger auf den wunden Punkt, der auch im Quartier-Masterplan als verbesserungswürdig thematisiert wird: Rund um eine Gartenstadt steht die Zeit nicht still; vom Verkehrsunbill der Moderne bleibt nicht einmal das Friesenberg­ quartier verschont. Was wäre die beste Strategie, um den Raum entlang einer lärmigen Hauptverkehrs­ achse aufzuwerten und differenziert zu gestalten, wie es der überge­ ordnete Plan empfiehlt? «Wind of Change» (Boltshauser Architekten, 5. Rang) und «JIM» (Studio Trachsler Hoffmann, 3. Rang) formen den Urbane Strategien Ersatzstandort lärmschutztauglich waren chancenlos um: entlang der Strasse ein Wohnbauriegel und dahinter Reihen­ Drei strategische Ansätze stechen häuser mit unterschiedlicher Höhe heraus. Am besten schnitten dieje- und sogar vertikal zum Hang. Doch nigen ab, die wie der Sieger eine auch diese Änderungen am Aus«Wohngarten»-Variation mit hang- gangsprinzip fanden beim Preis­ parallelen Reihen nachzeichneten, gericht kein Gefallen; zudem hält es

die «Vision, die Strasse als urbanes Rückgrat» zu verstehen, als nicht erstrebenswert, was eigentlich im ­Widerspruch zur übergeordneten Erneuerungsplanung steht.

Die Kosten müssen sinken Ansonsten hält die Familienheim­ genossenschaft ihren Kurs, die Grossalbis-Siedlung gemäss der ­Vereinbarung mit der Stadtbehörde zu erneuern. So schafft es das ausgewählte Projekt, den Wohnraum quantitativ zu verdichten. Dank ­Verdoppelung der Baumasse wird zum einen das spezifische Flächenangebot erhöht, und zum anderen steigt die Zahl der neuen Wohnungen von 74 auf über 110. Was aber das Ziel betrifft, diese im preisgünstigen Segment zu halten, erkennt die Jury noch Verbesserungsbedarf: So empfiehlt der Wettbewerbsbericht eine Überarbeitung des Siegerprojekts – und dabei ungewohnt deutlich ein Rationalisierungsprogramm, etwa mit einer Standardi­ sierung von Bauteilen. • Paul Knüsel, stv. Chefredaktor, Redaktor Umwelt/Energie

Weitere Pläne und Bilder auf bit.ly/siedlung-grossalbis

F oto s: L uka s Walp e n

derweil für Alleinstehende oder ­ aare reserviert. Gemeinschaftliche P Dachterrassen laden zur Kompen­ sation der «abgehobenen» Lage. Die Erschliessung erfolgt über aussen liegende Treppen und Laubengänge, wobei die Jury nicht stört, dass mit gewissen Einblicken in die Privatsphäre zu rechnen ist. Die Genossenschaft lud zwölf Architekturbüros zum Wettbewerbsverfahren ein. Organisation und Vorprüfung wurden selbst durchgeführt und nicht, wie in gemeinnützigen Kreisen üblich, der städtischen Baubehörde übertragen. Dessen ungeachtet war das Programm ambitioniert und vielfältig zusammengestellt. Unter anderem waren die Ansprüche an ein «2000Watt-kompatibles» Bauen zu erfüllen oder der Schutz vor Verkehrslärm zu verbessern. Die Hauptfrage für den Ersatzneubau aber lautete, wie eine historische gewachsene Gartenstadt «zeitgemäss zu interpre­ tieren» sei. Das Spektrum der möglichen Antworten fiel breiter aus, als die Auswahl der fünf rangierten Vorschläge vermuten lässt.


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Baukultur

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Fünf Thesen zur Ingenieurbaukunst Die Kolloquiumsreihe der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst zum 25. Jahrestag ihrer Gründung ging in die zweite Runde. Dr. Jacqueline Pauli, Bauingenieurin und Mitglied der Geschäftsleitung von ZPF Ingenieure, verriet in fünf Thesen, wie ihr Büro Ingenieurkunst pflegt und woraus für sie deren Essenz besteht. Text: Dr. Jacqueline Pauli, Clementine Hegner-van Rooden

pektrale Planung» hiess der Titel des Vortrags. Mit diesem Begriff möchten ZPF Ingenieure zum Ausdruck bringen, dass es für jeden Entwurf eine neue Kombination aus technischen Spektren der Gebäudeplanung braucht. Die spektrale Planung ist der Werkzeugkasten für wechselnde Anforderungen und projektspezifische Kompetenzen und Charaktere. Und sie ist die Grundlage für gute Ingenieurbaukunst – vorausgesetzt, der Werkzeugkasten kommt frühzeitig im Entwurf zum Einsatz. Doch im Hochbau gibt die Architektur den Ton an. Tragwerksplaner sind zu oft «nur» Statiker, die den architektonischen Entwurf übernehmen, die Tragelemente bemessen und die Bewehrungseisen festlegen. Die Annahme liegt nah, dass es nicht darauf ankommt, ­welcher Ingenieur die Bemessung macht, denn bei gegebenem Entwurf und getaner Berechnung nach Norm resultiere automatisch der identische Output. Weit gefehlt! Auf diese Weise kann kaum gute Inge­nieur­bau­ kunst entstehen. Denn «Ingenieurkunst beginnt mit dem Entwurf», plädiert Jacqueline Pauli schon rasch in ihrer Rede und verweist damit auf die erste von insgesamt fünf Thesen, die bei ihr Grundlage sind für gute Ingenieurbaukunst. Wenn alle Randbedingungen vorgegeben sind, die Materialisierung bereits feststeht, die Bauherrschaft das Projekt und die Kosten abgesegnet hat und die Baubewilligung vorliegt, ist es schwierig, sich als Tragwerksplaner noch in den Entwurf einzubringen. «Erfahrungsgemäss sind aber Rand­

F oto: ZPF In g e nie ur e

S

Das voraussichtlich 2022 fertiggestellte Gebäude GRID (Grand Réseau d’innovation et de développement) im baslerischen Allschwil ist der neue Hauptstandort des Switzerland Innovation Park Basel Area. Auf einer Fläche von 50 000 m 2 soll ein multi­­funktionales Gewerbegebäude für Firmen aus den Bereichen Pharma, Biotechno­ logie und Life Science entstehen (Bauherrschaft: Senn Resources, St. Gallen; ­A rchitektur: Herzog & de Meuron, Basel; Tragkonstruktion: ZPF Ingenieure, Basel).


Baukultur

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bedingungen und Materialisierung gar nicht so zwingend, wie es auf den ersten Blick scheint», so Pauli. Die Kunst bestehe darin herauszufinden, welche Wünsche und Vorgaben tatsächlich unabdingbar seien und wo es noch Spielraum gebe, den architektonischen Entwurf so zu lenken, dass letztlich ein gelungenes und auf den Entwurf abgestimmtes Tragwerk entstehen könne, das die Architektur nicht einschränkt, sondern stützt. Ein gelungenes Beispiel dies­ bezüglich ist der Showroom von ­Vitra. Der architektonische E ­ ntwurf basiert auf der Idee, die Möbel- und Designstücke nicht in einer grossen Halle zu präsentieren, sondern in kleinen Räumen von ­auf- und nebeneinander gestapelten Häuschen mit Giebeldach (vgl. TEC21 19/2010). Die Stapelung fusst auf statischen Spielregeln, die ZPF Ingenieure den Architekten von Herzog & de Meuron vorab mitgegeben hatten, um das Bauwerk realisierbar zu gestalten. «Mit den wenigen, offen formulierten Randbedingungen», verdeutlicht Pauli, «konnten wir auf den Entwurf Einfluss nehmen, ohne die gestalterischen Freiheiten einzuschränken.»

Das Spektrum abdecken Diese für ZPF charakteristische Arbeitsweise zeigt sich auch im Tragwerksentwurf des Museums der Kulturen in Basel (steeldoc Prix Acier 02/2011, Anerkennung). Es ist in einem his­torischen Gebäudeensemble beim Münsterplatz in der Basler Altstadt untergebracht. Das Dach der Aufstockung sollte von keinem Punkt des Münsterplatzes aus gesehen werden, woraus sich die charakteristische Dachform ergab. Seine unterschiedlichen Höhen sind so ausgeführt, dass sie hinter den bestehenden Giebeln verschwinden. Das räumliche Stahlfachwerk übernimmt die Geometrie und überspannt als leichte Konstruktion die gesamte Gebäudebreite stützenlos, sodass die an­fallenden Mehrlasten nur auf die Aussenmauern abgegeben werden müssen. Wie der Lastabtrag für das Vitra-Haus verdeutlicht auch diese Tragkonstruktion, wie wichtig es für den planenden Inge-

nieur ist, sich unvoreingenommen und offen einem architektonischen Entwurf zu stellen. Denn – so Paulis These Nummer zwei – «Ingenieurkunst lässt sich nicht in eine Schublade stecken». Um dieser Vielfalt entsprechen zu können, haben ZPF Inge­ nieure für sich den Begriff der Spektralen Planung eingeführt: «Die Statik ist unser Handwerk, die Spektrale Planung unsere Arbeitsweise, die Ingenieurkunst unser Ziel.» So ist der Startpunkt eines jeden Projektentwurfs das Tragwerk – die Kerndisziplin der Ingenieure, auf der sie aufbauen, ohne genau zu ­wissen, wohin die Reise führt. Offen bezüglich des Materials und der ­Konstruktionsart funktionieren die Ingenieure während der Entwurfsphase als Generalisten, mittlerweile oft auch die bauphysikalischen und brandschutztechnischen Konzepte mit abdeckend, und übernehmen erst in einer späteren Planungs- oder Bauphase und während der Ausarbeitung der Details die Rolle der Spezialisten. So fügt sich die Erweiterung des Kunstmuseums in Basel vor allem deshalb so gekonnt in den Kontext, weil die Fassade ohne Dilatationsfugen erstellt wurde (TEC21 33–34/2016). Das spezialisierte Wissen und der Erfahrungsschatz um

25 Jahre Ingenieurbaukunst Die Gesellschaft für Ingenieurbaukunst, 1995 von Prof. Marti an der ETH Zürich gegründet, feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass veranstaltet sie zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 eine Reihe von Kolloquien in allen Sprach­ regionen der Schweiz. Ziel ist, das B ewusstsein für die kulturelle Be­ ­ deutung der Ingenieurbaukunst zu stärken und ihren Stellenwert für die Tätigkeit des Bauingenieurs und der Bauingenieurin darzulegen. Die baukulturell wertvolle Tätigkeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren beschränkt sich nicht auf den pragmatischen Ansatz, technische Aufgaben zu lösen. Vielmehr pflegen sie einen reflektierten Umgang mit dem Bestand an Bauwerken und den komplexen Randbedingungen im gebauten Umfeld. Neben fundiertem Fachwissen sind dafür auch die Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung der Bau-

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monolithisches Sichtmauerwerk floss als allgemeine Idee und Input in die architektonische Konzeption ein und liess sich danach ausgefeilt und detailliert berechnet umsetzen.

Der nackte Rohbau Eine Tragstruktur sollte eins sein mit der Architektur. Dabei darf man die geplante Nutzung aber nicht mit der Architektur verwechseln. «Es geht nicht darum, die notwendigen Raumeinteilungen mit tragenden Elementen auszubilden und damit eine Einheit zwischen Tragwerk und Nutzung herzustellen – das ist zu kurzsichtig gedacht und kann zu aufwendigen Umbaumassnahmen oder zum vorzeitigen Gebäudeabbruch führen», erklärt Pauli. Die Kunst bestehe vielmehr darin, ein Tragwerk zu entwerfen, das mit der architektonischen Sprache des Gebäudes harmoniert, gleichzeitig vielfältige Nutzungen zulässt und so bestenfalls über Generationen funktional bleibt. GRID, das momentan in Allschwil gebaut wird (vgl. Abb. S. 12), zeigt dieses zielführende Konzept exemplarisch. Die Nutzung für das Gebäude stand über weite Phasen der Planung nicht fest, da der Ankermieter noch nicht bekannt war.

weisen und das Wissen um die Historie der zu bearbeitenden Standorte wichtig. Oft ergeben sich daraus Denk­ anstösse oder gar inno­­vative Lösungsansätze für die Pro­jektierung und Realisierung neuer Bauwerke sowie für den Erhalt bestehender Objekte. Die Referentinnen und Referenten beschreiben ihren persönlichen Bezug zur Ingenieurbaukunst an konkreten und für sie beispielhaften Projekten. Giotto Messi von Schnetzer Puskas Ingenieure tat dies als erster Referent im September 2020 in Fribourg an der HEIA-FR (vgl. TEC21 32/2020). Neven Kostic von Dr. Neven Kostic GmbH hätte dies als zweiter Referent mit dem Vortragstitel «L’incertitude et la médiane» Ende Oktober an der EFP in Lausanne getan – diese Veranstaltung musste wegen der Covid-19-Pandemie aber vertagt werden. 2021 folgen weitere Kolloquien – die Gesellschaft für Inge­ nieurbaukunst informiert auf ihrer Website www.ingbaukunst.ch • Clementine Hegner-van Rooden


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Baukultur

Labors, Büros oder auch eine Hotelnutzung waren denkbar. Entsprechend offen musste der Entwurf von architektonischer und technischer Seite gestaltet sein. Das Planerteam entwickelte ein Gebäude, dessen horizontale Aussteifung vorwie­ gend in der Fassade liegt, das Erscheinungsbild des Baus prägt und die Balkone stützt. Tragwerk, Fassade und bauphysikalisches Konzept sind in enger Zusammenarbeit entstanden, sodass der Beton sichtbar bleiben konnte – These Nummer drei: «Niemand soll sich verkleiden müssen, auch der Rohbau nicht.» So reduziert sich – neben dem produ­ zierten CO2 und den verbrauchten Ressourcen – zumindest der Materialeinsatz beim Ausbau. Spektrale Planung bedeutet auch nachhaltiges, ressourcenschonendes und energiesparendes Bauen. So sind beispielsweise die Erkennt-

Soeben ist der dritte Band der Reihe «Schweizer Ingenieurbaukunst – L’art des ingénieurs suisses – Opere di ingegneria svizzera»

bei espazium – Der Verlag für Bau­kultur erschienen. Das Buch prä­sentiert herausragende Werke, die Schweizer Ingenieurbüros aller Diszi­plinen in den letzten zwei Jahren realisiert haben. 128 Seiten, dreisprachig deutsch, französisch, italienisch, ISBN 978-3-9525101-0-0, 49.– Fr. Zu bestellen bei buch@espazium.ch und im Buchhandel.

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nisse aus den Nachhaltigkeitsberechnungen, die ZPF Ingenieure aus dem Stu­dium von Energiebilanzen und dem Vergleich der grauen Energie verschiedener Konstruktionen für das Smart Living Lab in Fribourg gewinnen konnten, mittlerweile ­fester Bestandteil ihrer Planung.

Zeitlos (weiter)bauen «Ingenieurkunst ist im Resultat zeitlos», meint Pauli. Aber bei deren Erarbeitung ist die Anwendung aktueller Technologien ein essenzielles Werkzeug. Ingenieurkunst ist daher immer auch vom Zeitgeist und dem soziologischen Umfeld geprägt. Scheut man weder Aufwand noch Geld, so ist gegenwärtig statisch fast alles möglich. Ausserdem ist der Investitionsdruck aus der Wirtschaft hoch, im Umfeld von Negativzinsen verspricht oft nur noch die Immobilienbranche Rendite. In der Schweiz mit begrenzten Bodenressourcen muss für einen Neubau oft ein Altbau verschwinden. Meist ist der ­Gebäudebestand aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts betroffen, auch weil weniger denkmalgeschützt. Diese rückgebauten Tragwerke hätten problemlos noch ein paar Jahrzehnte bestehen können. Ihre definierte Lebensdauer wäre noch lang nicht erreicht gewesen. Das zeigt sich exemplarisch bei der Erweiterung und Neugestaltung des Gebäudebestands im Norden des Dreispitzareals in Basel. Der ­Bestand wird aufgestockt, ermöglicht durch die Tragreserven in den bestehenden Baustrukturen zum einen und der leichten Holzkon­ struktion des Aufbaus zum anderen. Man fragt sich daher, weshalb nicht vermehrt weitergebaut wird – zumal Ingenieuren Hochleistungsmaterialien und -produkte zur Verfügung stehen. Können sie die Verantwortung für all die technisch intakten Tragwerke, die eingestampft und zu Deponiegut verarbeitet werden, auf die Wirtschaft oder die Politik schieben? «Ich wünsche mir, dass wir es uns nicht ganz so einfach machen, sondern uns fragen, was wir als Tragwerksplaner tun können, um zu verhindern, dass technisch einwandfreie Trag-

werke abgerissen werden.» Pauli denkt noch weiter: «Vielleicht sollten wir unsere Kräfte und unser Wissen nicht in statisch und technisch noch ausgefeiltere Tragwerke investieren, sondern in die Entwicklung von Bauwerken, die von der breiten Bevölkerung so geschätzt werden, dass niemand auf die Idee kommt, sie wieder abzureissen. Vielleicht führen gerade die Vernarrtheit in die eigenen statischen Fähigkeiten und die technische Optimierung der Tragwerke dazu, Bauwerke von der Bevölkerung zu entfremden. Ein Tragwerk ist kein Selbstzweck, sondern steht zusammen mit der Architektur im Dienst der Menschen. Daher ist das Ziel der Ingenieurkunst nicht das statisch, sondern das gesellschaftlich optimale Bauwerk, in dem sich mehrere Generationen wohlfühlen und das sie für sich anpassen können.» – These Nummer vier.

Über die Lebensdauer hinaus Nicht jedes Bauwerk muss für die Ewigkeit errichtet werden. Historisch gesehen wurden vor allem die öffentlichen und zu Repräsentationszwecken errichteten Bauwerke aufwendig und dauerhaft gebaut. Für manche Wohn- und Bürobauten ist es nicht sinnvoll, sie als Zweckbauten für mehrere Generationen zu bauen. ZPF Ingenieure verfolgen daher den Ansatz, auch Tragwerke zu entwerfen, die bedenkenlos nach ein paar Jahrzehnten rückgebaut werden können. Solche Tragkon­ struk­tionen sollen allerdings aus­ein­ andergebaut und wiederverwendet oder sortenrein getrennt und in geschlossene Kreisläufe zurückgegeben oder direkt kompostiert werden können. Denn – These fünf – «Ingenieurkunst endet erst mit dem Rückbau». – «Mit diesem Konzept können wir die Entscheidung, ob ein Bauwerk 20, 50 oder 100 Jahre bestehen soll, guten Gewissens den nachfolgenden Generationen überlassen.» • Dr. Jacqueline Pauli, Bauingenieurin ETH Clementine Hegner-van Rooden, Dipl. Bauing. ETH, Fachjournalistin BR und Korrespondentin TEC21; clementine@vanrooden.com


Landschaft

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Wasser, Vegetation und Bo­den Die zweite Ausgabe des Landschaftskongresses widmete sich der Grenze und beleuchtete Kernthemen rund um die Landschaft. Es waren zwei spannende Tage – auch online. Text: Valérie Hoffmeyer

L

andschaft besteht aus natürlichen Komponenten wie Boden, Wasser, Vegetation oder Klima – und kulturellen Komponenten, d. h. allen Wechselwirkungen zwischen ihnen und dem Menschen. In dieser weit gefassten Definition lassen sich die meisten Themen verankern, die in der zweiten Ausgabe des Landschaftskongresses behandelt wurden. Der Anlass fand am 19. und 20. Oktober online statt. Das Prinzip der Plenarsitzung mit Vorträgen, die ins Deutsche oder Französische übersetzt wurden, und Nebenveranstaltungen mit Debatten, die oft von Tandems geleitet wurden, förderte den Austausch zwischen den 370 Teilnehmenden. Dank der Flexibilität regionaler Berufsleute, die kurzerhand zur Kamera griffen, um den Kongressteilnehmenden einige der Lausanner Projekte zu zeigen, konnten sogar die Besuche durchgeführt werden. Das vernetzte Publikum musste der Versuchung widerstehen, nicht nur einzelne Veranstaltungen herauszupicken, um nicht die Quintessenz der Vorträge und Debatten zu verpassen – eine der Schwierigkeiten von Online-Veranstaltungen. Denn Dichte und Lebensqualität, urbane und grenzüberschreitende Landschaften, Wasser und Bäume in der Stadt waren nur einige der Themen, die weniger der Vollständigkeit als der Innovationskraft ­halber behandelt wurden.

hang mit dem ökologischen Wandel auf: Wie kann aus einer Technopolis eine Agropolis werden? Die Antwort: indem wir den Wert der Böden überdenken. Jeder einzelne sei wertvoll, betont Paola Viganò, auch jene, die unzugänglich und versiegelt unter Strassen oder Parkplätzen liegen. Denn durch eine Neugestaltung und Sanierung können sie ihre Schlüsselfunktionen im Kampf gegen die Klimaerwärmung wieder einnehmen, wie beispielsweise die der CO2-Speicherung, der Versickerung des Oberflächenwassers und natürlich der Fruchtbarkeit. Die beiden Referentinnen verwiesen auf die biologische Funktion des lebenden Bodens als Ort der Nahrungsmittelproduktion, aber auch als Lebensraum, den es zu beschützen gelte. Das sei notwendig, weil unsere Gesundheit eng mit jener des Bodens zusammenhänge. «Die individuelle Gesundheit existiert nicht. Es gibt weder meine, deine noch eine sektorale wie die des Bodens, der Luft oder des Wassers, sondern nur eine Gesundheit», erklärte Paola Viganò und bezog sich auf das Konzept «One Health», bei dem die Gesundheit als Gemeingut verstanden wird. «Diese Auffassung verändert die Sicht auf die Stadt und die Stadtplanung von Grund auf.» Das Duo aus einer Architek­ tin und einer Biologin steht stellvertretend für ein neues Paradigma in der Raumplanung: Planerinnen und Städtebauer schliessen sich Biologinnen oder Landschaftsgärtnern an, für die der Boden im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht.

geordneten Thema dieses zweiten Kongresses. Während es einst oft als Begrenzung zwischen Verwaltungseinheiten fungierte, wird es heute als gemeinsamer Ort betrachtet, an dem eine grenzübergreifende Landschaft entsteht. So sieht beispielsweise das Basler Projekt des Rheinparks den Zusammenschluss von Freiräumen in Frankreich, der Schweiz und Deutschland vor, denen die Nähe zum Fluss gemein ist. Das Projekt beschäftigt sich auch mit der Frage des öffentlichen Zugangs zum Wasser und dem Ausbau von Freizeitanlagen und Langsamverkehr – die Planung verantworten die drei Länder dabei gemeinsam. In Genf, wo die Idee eines Rhoneparks auf dem Vormarsch ist, war das Gewässernetz Gegenstand einer Studie im Rahmen des Masters für territoriale Entwicklung, getragen von der Hochschule für Landschaft, Technik und Architektur (HEPIA) sowie der Universität. Studierende aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Geografie, Soziologie und Architektur schlossen sich zusammen, um vorhandene Wege entlang der Wasserläufe zu erfassen. Eine gute Möglichkeit, den Grossraum Genf zu entdecken und dabei obendrein das Konzept der Grenze zu vergessen.

Wie Menschen die ­Landschaft nutzen

Was Landschaft bedeutet, ist auch eine Frage der Wahrnehmung und unterscheidet sich je nach Person Den Auftakt der Veranstaltung und sozialer Gruppe. Das wird am machte das Thema «Boden als Sockel Beispiel der Frauen und ihrer Bezieder Landschaft». Der Eröffnungs- Wasser verbindet hung zum öffentlichen Raum deutvortrag von Paola Viganò und Claire lich. Der Film «Chemins de femmes, Guenat, Architektin bzw. Biologin Das Wasser war Gegenstand vieler toutes accès à l’espace public» eran der ETH Lausanne, warf eine Debatten, insbesondere in Zusam- gründet die fassbaren und quantigrundlegende Frage im Zusammen- menhang mit der Grenze, dem über- fizierbaren Hindernisse, aber auch

Gemeingut Boden


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Landschaft

die diffuseren, die einer gleichberechtigten Nutzung des öffentlichen Raums im Weg stehen. Die Frage der Wahrnehmung spielt auch eine Rolle im Kontext der (neuen) Energielandschaften, die in der Bevölkerung auf grossen Widerstand stossen; dadurch verzögert sich die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes. Oft werden beispielsweise geplante Windparks oder neue Hochspannungsleitungen aus Gründen des Landschaftsschutzes abgelehnt. Die ETH Zürich entwickelte deshalb das Vermittlungsinstrument Vis­ Asim, mit dem unter Einbezug etlicher Aspekte eine «Karte des Widerstands» erstellt werden kann. In sensiblen Gebieten können damit Faktoren wie der Landschaftsschutz stärker gewichtet werden, damit der technischen Leistungsfähigkeit gegenüber der Landschaft nicht mehr systematisch ein höherer Stellenwert eingeräumt wird, was bis anhin oftmals der Fall war.

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Vegetation als Retterin der Städte Der besonders engagierte Workshop «Arbres en ville» brachte die Erkenntnis, dass der Akt des Pflanzens noch immer viel Überzeugungs­ arbeit erfordert, und zwar in fast allen Teilbereichen der Stadt, auch wenn an den Ökosystem-Dienstleistungen kaum Zweifel bestehen. Das Pflanzen ist und bleibt ein militanter Akt, denn ein Baum wiegt gegenüber Konkurrenten wie unterirdischen Netzen, Verkehr oder Siedlungsdruck wenig. Und dennoch ist sowohl die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz als auch die Grün Stadt Zürich der Meinung, dass mehr und qualitativer gepflanzt werden muss: Im Kampf gegen die Klimaerwärmung spielt das Blätterdach eine zentrale Rolle. Ein Referent brachte die Idee ins Spiel, Bäume vom Eigentum zu entkoppeln und sie zu Gemeingut zu erklären, das darüber hinaus

BEEINDRUCKENDE BETONARCHITEKTUR GESUCHT! Der Architekturpreis Beton wird 2021 zum zwölften Mal verliehen, um vorbildliche Betonarchitektur auszuzeichnen. Die Preisfamilie besteht aus dem klassischen Wettbewerb und dem Förderpreis für Jungarchitektinnen und Jungarchitekten. Beide Preise sind mit total 60 000 Franken dotiert. Wir laden Architektinnen und Architekten dazu ein, Ihre in der Schweiz oder in Liechtenstein zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 31. Dezember 2020 realisierten Gebäude zum Wettbewerb einzureichen. Die Arbeiten werden von einer hochkarätig besetzten Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Elli Mosayebi beurteilt. Der Architekturpreis kann an einen einzelnen oder an mehrere Preisträger verliehen werden; zusätzlich können Anerkennungen ausgesprochen werden. Loten Sie gerne die Grenzen architektonischer Möglichkeiten mit Beton aus? Dann freuen wir uns auf Ihr/e Projekt/e bis am 20. Januar 2021 unter: → www.betonsuisse.ch

dringend inventarisiert, geschützt und gefördert werden muss. Andere Strategien wären die Beseitigung gebauter Untergeschosse zur Wiederherstellung der Verbindung der Bäume mit dem Boden oder Regenwassernutzung zum Bewässern der Pflanzengruben. All diesen Ideen gemeinsam ist die Notwendigkeit, der Vegetation wieder einen Platz einzuräumen. Die Gefahr freilich, dass selbst die kämpferischsten NGOs ohne das Zutun der Politik nichts ausrichten können, sei nicht von der Hand zu weisen. • Valérie Hoffmeyer, Landschaftsarchitektin, Journalistin, Korrespondentin TRACÉS Übersetzung aus dem Französischen: Judith Gerber

Weitere Infos:

www.landschaftskongress.ch


Buch

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Gemeinschaftliches Wohnen neu denken «Zusammenhalt kann durch Wohnen befördert werden», und integrative Wohnprojekte seien eine Chance, dies zu erreichen – so zwei Erkenntnisse eines deutschen Forschungsprojekts. Wie dies gut und weshalb es teils weniger gut gelingt, zeigt das Team in Aufsätzen und mit Fallbeispielen. Text: Simone Hübener

B il d: J ovis Ve r la g

D

ie Erkenntnisse der Studie «Zusammenhalt braucht Räume – integratives Wohnen mit Zuwanderern» sind das hochaktuelle und interessante Thema dieser Neuerscheinung. Von Oktober 2017 bis März 2020 wurden dafür integrative Wohnprojekte in Deutschland untersucht; im Fokus stand die Frage, wie aufgrund des aktuellen Wandels der Zusammenhalt moderner Gesellschaften gesichert werden kann. «Zusammenhalt» ist dabei als Integration und Teilhabe zu verstehen, «integrativ» als freiwilliges und interkulturelles Zusammenwohnen mit dem Fokus auf Neuzugewanderte und Ortsansässige. Das Projektteam ist entweder an der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart oder am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) tätig. Für die Lektüre des optisch eher kleinen Buchs sollte man ausreichend Zeit mitbringen, denn es bietet viel fundierten Inhalt und eine teils sehr wissenschaftliche Sprache. Hervorzuheben ist auch, dass die wichtigsten Begrifflichkeiten im Kontext des Buchs definiert und viele der verwendeten Methoden detailliert beschrieben werden. Das schafft Klarheit und vermeidet Missverständnisse. Im ersten Teil schildern die Beteiligten die Ausgangssitua­tion, die Ziele und die Herangehensweise des Projekts sehr genau. Dieser ­Abschnitt umfasst eine Einleitung, einen Aufsatz mit vielen Hintergrundinformationen und die schriftliche Fassung eines Vortrags, gehalten im Rahmen der Abschlusstagung des Forschungsprojekts. Darin erläutert die Autorin Ingrid Beckner mit bekannten und neuen Thesen

den Zusammenhang zwischen Wohnen und gesellschaftlicher Teil­ habe im Kontext von Wanderung und Zu­wanderung. Den Auftakt für den zweiten Teil mit den Fallbeispielen bildet ein Beitrag zum Difu-Teilprojekt, das aktuelle kommunale Handlungsansätze zur Förderung von Integration neu zugewanderter Menschen erfasste. Zitate der Interviewpartner bereichern den Text und vermitteln ein direktes Bild der vorherrschenden Probleme und Möglichkeiten. Im Weiteren beschreiben die Herausgeberinnen den mehrstufigen Auswahlprozess der Fallbeispiele, der mit 35 Bauten startete. Auf eine erste Bewertung nach sozialen und architektonischen Kriterien folgte eine Feingliederung, beispielsweise nach ihrer Verteilung in Deutschland, der Bewohnerstruktur und der Grösse, die wiederum zur Endauswahl von sechs Projekten führte. Diese werden sodann umfassend und sehr gut verständlich anhand von neun ­ Merkmalen vorgestellt. Dazu gehören architektonische Botschaft, interne Begegnungsmöglichkeiten und gesicherte Wohnperspektive. Damit die Leser immer parat haben, wie diese Merkmale in der Studie definiert wurden, hat das Team ein praktisches und gelungenes Hilfsmittel entwickelt: ein Lesezeichen mit den neun Titeln und Kurztexten, das ­herausgetrennt und dann neben das Buch gelegt werden kann. Damit die einzelnen Projekte gut miteinander vergleichbar sind, ist jedes Kapitel identisch in fünf Bereiche unterteilt, darunter «Impressionen», «Steckbrief» und die Sekundäranalyse mit den Motiven des Zusammenwohnens. Bilder,

Christine Hannemann / Karin Hauser (Hrsg.): Zusammenhalt braucht Räume. Wohnen integriert. Jovis Verlag, Berlin 2020. 192 S., ca. 150 farbige Abbildungen, 17 × 24 cm, Schweizer Broschur, ISBN 978-3-86859-640-3, 34.90 Fr.

übersichtlich gestaltete und sehr gut lesbare Karten, wie zu fussläufig erreichbarer Infrastruktur und zu Bewegungsabläufen im Haus, sowie ebenso schön angelegte und eigens aufbereitete Pläne bereichern die Projektdarstellungen inhaltlich und optisch sehr. So bietet dieses Buch den ersten bundesweiten Überblick zu integrativen Wohnprojekten inklusive einer fundierten Bewertung und einer Darstellung der Möglichkeiten, wie sie weiter verbreitet und übertragen werden können. Denn, so das Fazit: Diese können «einen positiven Einfluss auf Integration haben». • Simone Hübener, Dipl. Ing. Architektur und Architekturjournalistin, huebener@simonehuebener.de Bücher bestellen unter

order@staempfli.com Für Porto und Verpackung werden 8.50 Fr. in Rechnung gestellt.


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SIA-Mitteilungen

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BöB: Das lange Warten hat ein Ende! Ein Bundesgesetz mit sperrigem Titel, das für Gesellschaft, Bauherrschaften und Planende weitreichende Folgen hat. Gelingt die Einführung des revidierten BöB, macht die Schweiz einen grossen Schritt vorwärts zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Text: Michel Kaeppeli

A

m 1. Januar 2021 ist das revidierte Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) in Kraft g ­ etreten. Es sichert die Rückkehr zur Qualität im Beschaffungswesen. Zugleich beendet es die unsägliche Periode der Billigangebote. Die National- und Ständeräte stimmten mit überwältigender Mehrheit – es gab nur zwei Enthaltungen – für das Gesetz. Die Volksvertreterinnen und -vertreter brachten damit unmissverständlich ihren Willen zur Neuausrichtung des Beschaffungswesens auf die globalen Nachhaltigkeitsziele zum Ausdruck. Das revidierte BöB ist ein Gewinn für alle – ausser für die ­Anhängerinnen und Anhänger der Geiz-ist-Geil-Mentalität. Es ist eine Chance für Architekten und Ingenieurinnen, Bauherrschaften und vor allem auch für die Gesellschaft. Der SIA begrüsst den Paradigmenwechsel, denn nun deckt sich der Zweck des Bundesgesetzes mit dem Ziel des SIA, der einen zukunftsfähigen und nachhaltig gestalteten Lebensraum von hoher Qualität anstrebt.1

Ungefähr 20 % entfallen auf den Bund, der Rest auf die Kantone und Gemeinden. Einmal erstellt, prägen Schulhäuser, Autobahnen, Tunnels etc. das Landschaftsbild über Jahrzehnte. Mit der stärkeren Berücksichtigung der Qualität bei der Vergabe eines Auftrags kommen ­ wir unserer Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen nach. Qualität muss geleistet werden können: Damit dies auch in Zukunft der Fall ist, muss die Ausbildung des Nachwuchses gesichert sein. Eine Branche, die stark an der Qualität gemessen wird, hat grosses Interesse, attraktive Arbeitsbedingungen anzubieten, um die besten Talente anzuziehen und den Nachwuchs aktiv zu fördern.

um dem vorteilhaftesten Angebot den Zuschlag zu erteilen. Der viel beschworene Paradigmenwechsel wird nun in die Praxis umgesetzt. Die viel gerühmte Schweizer Qualität rückt tatsächlich wieder ins Zent­rum. Dem Zuschlagskriterium der Lebenszykluskosten wird eine bedeutende Rolle zukommen. Es hilft, einem langfristigeren Denken Vorschub zu leisten, und ist damit eine wichtige Stütze für die Wahl nachhaltiger und langlebiger Lösungen.

Für die Planenden

Das BöB ist die Grundlage für faire Vergabeverfahren. Zudem hilft es, die Tiefpreisspirale zu durchbrechen, denn Dumpingangebote mit versteckten Mehrkosten erhalten nicht mehr die höchste Punktzahl Für die Bauherrschaft in der Bewertung. Neue Instrumente führen zur zwingenden Prüfung Die Vertreter öffentlicher Bauherr- von offensichtlichen Tiefpreisen schaften wünschten sich schon seit und allenfalls sogar bis zum AusJahren den Qualitätswettbewerb. schluss. Die Stichworte im Gesetz Das revidierte Bundesgesetz gibt lauten dafür «Plausibilität des Anihnen jetzt ein Instrument zur Hand, gebotes» oder «Verlässlichkeit eines

Für die Gesellschaft Das BöB gilt für öffentliche Bauherrschaften. Es hat aber Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft, denn es setzt einen neuen Standard für nachhaltige Beschaffungen. Damit wird es auch zu einer Referenz für private Auftraggeber, die zunehmend der Öffentlichkeit Rechenschaft ablegen müssen. Die Infrastruktur wird in diesem Land zum allergrössten Teil durch die öffentliche Hand zur Verfügung gestellt. Das Volumen der öffentlichen Aufträge beträgt jedes Jahr über 40 Milliarden Franken.

Gemeinsam stärker! Der SIA ist in verschiedene Allianzen und Netzwerke eingebunden, die die Entstehung des Bundesgesetzes begleitet haben und sich nun für die gelungene Einführung stark machen. Zwei Beispiele: AföB

Die Allianz für ein fortschrittliches Beschaffungswesen (AföB) hat die Interessenvertretung zahlreicher Verbände während der Revision des Bundesgesetzes koordiniert. Die Allianz wird im Hinblick auf das Inkraft­ treten des Gesetzes genutzt, um den Planenden die zentralen Punkte zu

vermitteln. Ebenfalls setzt sie sich in den Kantonen für die Übernahme der IVöB ein: www.afoeb.ch Bauenschweiz

Bauenschweiz bildete eine Arbeitsgruppe zur Koordination von Begleitmassnahmen zur Einführung des revidierten BöB. Der SIA arbeitet in dieser Gruppe mit anderen bedeutenden Verbänden der Baubranche zusammen. Argumentarien, Informationen und Veranstaltungshinweise finden sich auf der eigens dafür eingerichteten Website www.neue-vergabekultur.ch •


SIA-Mitteilungen

G r af ik : Ro nny Hun g e r

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Das BöB ist Grundlage für faire Vergabeverfahren und hilft die Tiefpreisspirale zu durchbrechen.

Preises». Als verlässlichstes Angebot gilt dabei jenes, das dem Median aller eingereichten Angebote entspricht. Je näher das Angebot an diesem Medianwert liegt, desto höher ist seine Punktzahl. Auch die Harmonisierung des Vergaberechts zwischen Bund und Kantonen ist ein wichtiger Schritt. Bis anhin mussten die Planenden ihre Angebote an unterschiedliche kantonale Gesetze anpassen. Das führte zu zusätzlichem Aufwand und somit Kosten, die gerade für kleine und mittlere Büros ins Gewicht fielen. Die Harmonisierung erfolgt durch die neue Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB), die nun in einem Kanton nach dem anderen ins Parlament kommt. Eine zu starke Preisgewichtung hat Anbieterinnen gehemmt, innovative Lösungen zu offerieren. Aber Innovation tut Not, wenn beispielsweise die durch den Baupark verursachten Treibhausgasemissionen oder Abfälle verringert werden müssen. Mit dem neuen Zuschlagskriterium «Innovation» steht jetzt

ein Instrument zur Verfügung, das clevere, bisher unbekannte Lösungen honoriert. Die Grundlage ist also gelegt zur Überwindung der unsäglichen Praxis der Vergabe an die Billigsten. Die Rückkehr zu Beschaffungen, die auf langfristigen Erfolg ausgerichtet sind, wird Tatsache. Und wenn wir uns die qualitativen Zuschlagskriterien wie Lebenszykluskosten, Innovationsgehalt, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit vor Augen führen, dann stellen wir fest: Der nächste Schritt, hin zur Kreislaufwirtschaft, ist im neuen Gesetz schon angelegt. Packen wir die Chance! •

DIE LEISTUNG DER SIA-KOMMISSIONEN Der SIA stellt mit seinen Ordnungen Grundlagen für die Regelung vertraglicher Verhältnisse und die Strukturierung des Planungs- und Bauprozesses zur Verfügung. Alle Dokumente werden ehrenamtlich in den SIA-Kommissionen erarbeitet. Ein Überblick über das Themenfeld des Beschaffungswesens und weiterführende Informationen finden sich auf www.sia.ch/beschaffungswesen

SIA-Weiterbildungsangebote zum Beschaffungswesen und zu allen weiteren Elementen des Planungsund Bauprozesses: www.sia.ch/form

Michel Kaeppeli, Leiter Fachbereich Ordnungen, Mitglied der Geschäfts­ leitung; michel.kaeppeli@sia.ch VERNEHMLASSUNG Anmerkung 1 «Unser Ziel ist ein zukunftsfähiger und nachhaltig gestalteter Lebensraum von hoher Qualität. Darauf richten wir alle unsere Anstrengungen aus.» Aus: SIA-Broschüre, Zürich 2013; www.sia.ch/ fileadmin/content/download/ SIA_allgemein/broschueren/ Der-SIA_Broschuere.pdf

Die Normenkommission des SIA hat die Verständigungsnorm prSIA 115:2020-12 Kosten im Bauwesen für die Vernehmlassung freigegeben. Der Entwurf ist einsehbar auf www.sia.ch/vernehmlassungen Stellungnahmen in deutscher oder französischer Sprache können mit dem bereitstehenden Word-Formular bis zum 10. Februar 2021 an VL115@sia.ch eingereicht werden.


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VORSCH AU TRACÉS Januar 2021, 8.  Januar 2021 Concours: place aux jeunes

Concours en Suisse romande: inventaire et pistes de renouvellement espazium.ch/fr

Archi 6/2020, 7.  Dezember 2020 La cultura del modello in Svizzera

Nur auf espazium.ch E-Dossiers 2020 feierte TEC21 seinen 146. Geburtstag. Und auch wenn im Lauf der Zeit viele neue Themen dazugekommen sind, gibt es doch Bereiche, über die TEC21 bereits seit Jahren berichtet. Auf unserer Website espazium.ch finden Sie einige dieser Schwer­ punkte zu digitalen Dossiers gebündelt – von Tageslicht über BIM bis zu Innenarchitektur, Gesundheitsbauten, Holz oder Beton. Neu sind die E-Dossiers auf einer eigenen Übersichtsseite auf einen Blick erfassbar. Schauen Sie rein! • espazium.ch/de/dossiers

AUS UNSEREM V ERLAG

Berlin früher Um das Jahr 1900 verfolgte die Schweize­rische Bauzeitung die Entstehung des elektrischen Eisenbahnnetzes in Berlin. Drei Texte haben wir für Sie aus dem Archiv geholt. Darin werden die ersten E ntwürfe einer möglichen Tief­ grundbahn analysiert wie auch die später gebaute Hoch- und Unterpflasterbahn detailliert beschrieben. Tauchen Sie ein in eine vergangene Zeit und erfahren Sie mehr zur ­Li­nien­führung, zum Stadtbild oder zur Bautechnik – zu Überlegungen, die sich gar nicht so sehr von den heu­tigen unterscheiden. • (dd) bit.ly/eisenbahn-berlin

La ricerca della forma e dello spazio attraverso la maquette | Il BIM nella gestione di progetti di grande complessità espazium.ch/it


EIN AUFZUG SETZT NEUE MASSSTÄBE

EXTRA ist der neue Standard Reine Beförderung von Fahrgästen war gestern. Unsere neue Aufzugsgeneration beeindruckt mit multimedialer Onboard-Unterhaltung, informiert vorausschauend unseren Wartungsservice und ermöglicht maximale Kreativität bei Planung, Ausstattung und Design. Extra für Sie. schindler.ch/extra-de

We Elevate


Vitrine | Weiterbildung

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Aktuelles aus der Baubranche Redaktion: Doro Baumgartner

XELLA

JA NSEN

Die digitale Planungsunterstützung

Mehr Gestaltungsmöglichkeiten

Mit dem digitalen Planungsservice blue.sprint unterstützt Xella Architekten und Planer. Sie profitieren dabei von Xellas Fachkompetenz in den Bereichen Statik und Bauphysik und erhalten Vorschläge für den optimierten Materialeinsatz. Zudem ermöglichen Massenberechnungen und Produktion die auto­matisierte Lieferung der Baustoffe auf papierlose Baustellen. Besonders geeignet für die digitale Planung sind geschosshohe vorfabrizierte Ytong-­ Porenbetonelemente. •

Die drei neuen Profile, die das Janisol-HI-Sortiment von Jansen erweitern, bieten mehr architektonische Gestaltungsmöglichkeiten. Sie sind variabler, individueller und effi­ zienter. Aufwendige Rahmenverbreiterungen, die die Symmetrie in der Optik zu anderen Systemen herstellen, entfallen mit dem Einsatz dieser Profile. Deutlich geringer fällt auch der Fertigungsaufwand für Schlösser mit erhöhtem Dornmass aus, die ohne zusätzliche Ausfräsungen direkt verbaut werden können. •

www.ytong.ch/bim

www.jansen.com

V ITR A

Die praktische Box Die Toolbox von Vitra, entworfen und gestaltet vom Künstler Arik Levy, verfügt über verschiedene grosse Fächer und ist ein praktischer Organisationshelfer. Ob zur Aufbewahrung von Werkzeug, Küchenutensilien oder Schreibwaren, die aus ABS-Kunststoff gefertigte Box überzeugt als hilfreiches Stauraumelement. Die Vitra Toolbox ist in verschiedenen modernen Farben erhältlich. Die Aufbewahrungslösung ist mit einem Henkel ausgestattet und kann so bequem den Ort wechseln. Die Höhe der Box beträgt 15.6 cm, die Breite 32.7 cm und die Tiefe 8.1 cm. • www.vitra.com

BERNER FACHHOCHSCH ULE

Weiterbildung für Fachleute Das Modul «D14 – Holz und Holzbau» behandelt denkmalpflegerische Themen rund um die Ressource Holz und deren Verwendung als Baumaterial. Der Kurs richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen der Architektur, der Kunstgeschichte, des Ingenieurwesens sowie an alle Inter­essierten. In den Modulen werden verschiedene Verwendungs­ arten und Restaurierungsmöglichkeiten von Holz vermittelt. Zudem lernen die Teilnehmenden konstruktive Anwendungsmöglichkeiten von Holz. Der nächste Kurs beginnt am 30. April 2021 und dauert bis zum 4. Juni 2021, jeweils freitags von 9 bis 16.30 Uhr. Die Anmeldefrist endet 14 Tage vor Modulbeginn. • www.bfh.ch/de/weiterbildung/kurse/ holz-holzbau/

IN DER VITRINE PRÄSENTIERT Die Angaben zu Firmen, Produkten und Dienstleistungen basieren auf Firmeninformationen. Auf den Abdruck solcher Hinweise besteht kein Anspruch. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Bitte senden Sie Ihre Informationen an TEC21, Postfach, 8036 Zürich, oder an produkte@tec21.ch Die mit markierten Firmen bzw. Produkte sind in der Schweizer Bau­­muster-Centrale Zürich SBCZ vertreten. www.baumuster.ch


Agenda

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PLAY LIST

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ONLINE-GESPR ÄCHE

BIS AUF WEITERES

VERSCHIEDENE DATEN, JEWEILS 19 UHR

The Sound of Berlin

Tuesday Night Live

F oto: © St a d t m u s e um B e r lin , M ich a e l S e t zpf an d t ; visi t b e r lin .d e

Bei der Veranstaltungsreihe der TU Darmstadt teilen und diskut­ieren Wissenschaftlerinnen und Architekten ihre aktuellen Projekte mit Studierenden, Lehrenden und Inter­ essierten. Das Format: 20 Fragen zur Architektur, die internationale Interviewpartner verschiedener Karrierestufen im Instagram-Livestream beantworten. Folgende Termine stehen noch an: – 12. Januar 2021: Andrés Jaque – 2. Februar 2021: Igor Demchenko – 9. Februar 2021: Nora Akawi – 16. Februar 2021: Alla Vronskaya

Die Konzerte sind abgesagt, die Clubs zu. Doch gerade in Berlin hatte Musik schon immer eine besondere, eine rebellische, aber auch eine verbindende Kraft. Zu den Highlights im zurzeit ebenfalls geschlossenen Märkischen Museum gehört eine digitalisierte Musikbox Polyhymat Typ 80B. Mit Songs und instrumentalen Stücken von 1945 bis heute lädt sie zu einer Entdeckungsreise durch Musik aus und über Berlin ein. In 70 Songs und instrumentalen Stücken aus sieben Jahrzehnten kann jetzt online der einzigartige Klang der Stadt entdeckt werden. •

VORAUSSICHTLICH BIS 28. MÄRZ 2021

Sorge um den Bestand

Es ist Zeit für einen Perspektivenwechsel beim Umgang mit bestehender Architektur. Die Ausstellung des BDA ist ein Plädoyer für den künftigen Gebäudebestand. In zehn Strategien stellen Architektinnen und Urbanisten ihre Sorge um den Bestand vor. Sie laden ein, die Permanenz von Ge­bautem zu lesen, und plädieren für ein Weiterdenken und achtsames Reparieren von Lebensräumen. Und sie zeigen, wie sich neue Perspektiven im urbanen und regionalen Kontext durch vernetzte Ansätze, gemeinwohlorientierte Kooperationen und Beteiligungskonzepte ergeben. • Ort: DAZ, Berlin Infos: www.daz.de/de/themen/

sorge-um-den-bestand/

AUSSTELLUNG

6. MÄRZ BIS 11. JULI 2021

Werner Düttmann

Der Berliner Architekt, Stadtplaner und Künstler Werner Düttmann (1921–1983) wäre am 6. März 2021 100 Jahre alt geworden. Die vom BrüONLINE-VORTR AGSREIHE cke-Museum organisierte Jubilä13. JANUAR 2021, 19 UHR (TEIL 1) umsausstellung würdigt erstmals sein umfangreiches Schaffen. An über 30 kostenfrei erlebbaren Orten in Berlin befinden sich «AusstelDie Vortragsreihe «ars et architec- lungssatelliten», die auf den jeweitura» bietet baukulturelle Beiträge ligen Ort aufmerksam machen und zu gesellschaftsrelevanten Fragen Hintergrundinformationen zu seieiner identitätsstiftenden, sinnli- ner Formensprache, Geschichte und chen, von Handwerk und Material dem Standort aufzeigen. • geprägten, aber auch nachhaltigen Ort: Berlin Architektur. Pointierte Positionen Infos: www.bruecke-museum.de dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie unterschiedliche Blickwinkel und Widersprüche. Den Anfang macht am 13. Januar der deutsche Architekt Peter Haimerl. Er kon­ zentriert sich auf Projekte, die die Grenzen konventioneller Architektur überschreiten. Sein Anspruch ist, mit jedem Projekt unkonventionelle Lösungen zu gestalten und Innovationen zu entwickeln. •

Infos: www.stadtmuseum.de/aktuelles/the-sound-of-berlin

AUSSTELLUNG

Ort: live auf Instagram @atw_architekturtheorie Infos: bit.ly/3hvAhgo

ars et architectura

Infos: www.arch.kit.edu/ architekturvortraege.php


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Ab durch die Mitte!

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Schutzmantel aus Eis

2.2 km fehlten, damit man Berlin mit der U-Bahnlinie 5 umsteigefrei von Ost nach West durchqueren konnte. Seit dem 4. Dezember 2020 ist diese Lücke geschlossen. In den letzten zehn Jahren entstanden tief unter der Stadt zwei Tunnelröhren und drei neue U-Bahnhöfe – einer davon im Schutz der grössten innerstädtischen Vereisung europaweit. Text: Daniela Dietsche


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F oto: A nto nio Re e t z- G r au d e nz; Plan: w ik ip e dia/B e ar b. Re d .

D

ie Berliner U-Bahn ist die älteste Un­ tergrundbahn Deutschlands. Auf der heutigen Linie 5 fuhren bereits vor 90 ­Jahren die ersten U-Bahnen vom Alexanderplatz in Richtung Osten. Die Pläne, die Linie nach Westen zu führen, wurden zunächst von der Weltwirtschaftskrise, dann vom Krieg und von der deutschen Teilung ausgebremst (vgl. «Sonderzug nach Moskau», S. 28). Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem erneuten Zusammenwachsen Berlins stieg jedoch der Bedarf an weiteren leistungs­fähigen Nahverkehrsverbindungen in der ­Innenstadt. Deshalb beschloss die Stadtregierung, das seit fast 70 Jahren stillgelegte Planungsvorhaben «U-Bahnlinie U5» wieder aufzugreifen. «Lückenschluss» nannten die Verantwortlichen das grösste Berliner Infrastrukturprojekt der letzten zehn Jahre. Zum Projekt gehören die drei neuen U-Bahnhöfe Rotes Rathaus, ­Museumsinsel und Unter den Linden (vgl. «Kathedralen des Alltags», S. 30) sowie zwei 2.2 km lange Tunnelröhren mit einer Gleiswechselanlage. Der Lückenschluss verlängert die U5 vom ­Alexanderplatz zum Brandenburger Tor und führt sie dort mit der bestehenden U55 zusammen.1 Der neue Streckenabschnitt ist kurz, bringt aber entscheidende Verbesserungen für das innerstädtische ÖV-Netz. Nicht zuletzt bindet die komplettierte Strecke den seit 2006 bestehenden neuen Hauptbahnhof (ehem. Lehrter Bahnhof) endlich ans U-Bahnnetz an. Berliner, Berlinerinnen und Hauptstadtbesucher können in 41 Minuten umsteigefrei die 22 km vom Regierungsviertel bis nach Hönow fahren, zu den grossen Wohn­ gebieten im Osten der Stadt.

durchsetztem Sand oder aus mit Baumstämmen gespicktem Morast besteht, beim Bau einer tiefen Tunnel­ anlage grössere Schwierigkeiten bereiten könne. Damals wurde das Problem umgangen, indem grosse Teile der geplanten Strecke als Hochbahn ausgebildet wurden.2 Doch nicht nur der sandige Boden, sondern auch die Lage im Grundwasser und die dicht bebaute Innenstadt forderten Planungsbüros und Bauunternehmungen her­ aus und tun es auch heute noch, 130 Jahre später. Die ersten 600 m der Tunnelstrecke – von Osten gesehen – bestehen aus dem U-Bahnhof Rotes Rathaus, dem ehemaligen Startschacht der Tunnelbohrmaschine (TBM) und dem 90 Jahre alten Alex-Tunnel. Letzterer wurde bereits 1930 als Aufstell- und Kehranlage für die Züge der späteren U5 in Betrieb genommen. Von Mai 2016 bis April 2019 wurde er instand gesetzt. Bei diesen Arbeiten fiel auf, dass der Tunnel mit weit schwereren Bodenschichten überdeckt war als in den Plänen verzeichnet: In den vergangenen Jahrzehnten waren immer wieder Asphalt- und Betonschichten aufgebracht worden, ohne die bestehenden Schichten zu entfernen. Diese Auflast musste reduziert werden. Für die Durchfahrt der U5 verstärkte man deshalb die Tragfestigkeit der Tunnelwände und ersetzte die 10 000 t Beton- und A ­ sphaltschichten durch leichten Schaumglasschotter. Die folgenden 1.6 km der Tunnelröhren wurden mit der TBM aufgefahren. Der Startschacht lag logistisch günstig in der Nähe der Spree, sodass sich die Einzelteile der Maschine per Schiff anliefern liessen – auch für den Abtransport des Ausbruchmaterials nutzte man den Wasserweg. Die beiden eingleisigen Tunnel mit DurchmesQuer durchs Zentrum von Berlin sern von 6.7 m wurden im Schildvortrieb hergestellt. Dabei waren die Spree und das Humboldt Forum zu Die Schweizerische Bauzeitung beschäftigte sich bereits unterqueren, bevor es zwischen der auf Holzpfählen 1892 mit den Entwürfen einer «electrischen Untergrund- gründenden, denkmalgeschützten, rund 280 Jahre bahn» in Berlin. Der Autor führte aus, dass der Unter- alten Schlossbrücke und dem Keller des Komman­ grund, der aus fliessendem, mit erratischen Blöcken dantenhauses weiterging. Als die nördliche Röhre

Die Linie U5 setzt sich aus folgenden Abschnitten zusammen:

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tb — Teilstück als U55 in Betrieb z up lat sse atz Ha zwischen 2009 und erp or tra er Pl r T xand gs r g e e n März 2020 (provisorisch) r i e se e To l rg Ale ies be hil er ras lle ass bu — Lückenschluss, eröffnet 2020 Sc traus erw kfurt rst ter A str en e b n d t r e e i S n n r u — Eröffnet 1930 als Linie E W len erg Fra Bra s ma kf da nb au Sa Fran ag l de — Eröffnet 1973 ag est hte en inse Rath fel M c d d i n hs L — Eröffnet 1989 in ms tes c i L Bu r u o n ed de use R Fri ter M Un S pre

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Tierpark

Louis-Lewin-Strasse Hellersdorf Hönow Cottbusser Platz Kienberg Kaulsdorf Nord

Wuhletal Elsterwerdaer Platz Biesdorf-Süd

Oben: Seit 4. Dezember 2020 führt die Linie U5 umsteigefrei durch die Bundeshauptstadt Berlin und bindet den Hauptbahnhof und das Regierungsviertel an das übrige U-­B ahnnetz an. Die U55 (auch als Kanzler-U-Bahn bekannt) wird umbenannt und Teil der U5. Links: Während der Vereisung wurden zur Stabilisierung der Tübbingtunnels Stahlbetonelemente eingesetzt.

Im Innern der Tübbingröhren herrschten bis zu –22 °C.


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durch­örtert war, verzögerten ein Wassereinbruch, die ­ etroffenen Gegenmassnahmen und die Klärung der g Hintergründe der Havarie die Arbeiten. Erst nach sechs Monaten konnte man die ­Maschine zerlegen und zurückziehen und mit der zweiten Röhre beginnen. Der Durchbruch zum U-Bahnhof Brandenburger Tor erfolgte im März 2017. Der Spreehafen am Marx-Engels-­ Forum wurde im ­selben Jahr zurückgebaut. Der Startschacht der TBM wurde zu einem Tunnelstück mit Gleiswechselanlage. 3

Der Untergrund hat Zukunft

Prof. Dr. Ulrich Alois Weidmann, seit 1. Juni 2004 ordent­l icher Professor für Verkehrssysteme an der ETH Zürich und seit 1. Januar 2016 Vizepräsident für Infrastruktur.

Das Mobilitätsverhalten der Menschen ändert sich. Die Redaktionsmitglieder haben sich daher während der Bearbeitung dieser Ausgabe zur Verlängerung der UBahnlinie 5 in Berlin gefragt, wie hoch das Potenzial der U-Bahnen als Verkehrsmittel der Zukunft wohl sei. Lesen Sie hier die Einschätzung von Prof. Dr. Ulrich Weidmann:

In extravertierten Zeiten soll die ganze Welt teilhaben an unserem Tun. Die Mediterranisierung der Freizeit hat die Aussenräume erobert, und auch die Mobilität wandelt sich in diesem Sinn. Dabei soll gleich eine zweite Altlast bereinigt werden: die jahrzehntelange Konfrontation zwischen den Verkehrssystemen. Kooperation und Koexistenz auf Shared Spaces sind angesagt. Die Zukunft des Stadtverkehrs wird bunt, bevölkert von vielen kleinen, flinken Vehikeln, gemischt mit leise surrenden autonomen Kleinwagen. Eigentrassees für Tram oder reservierte Spuren für Busse muten archaisch an, und wer sie verteidigt, ist Old School. Wie viel anachronistischer erscheint erst die Untergrundbahn! Eine Verkehrsmaschinerie aus dem 20. Jahrhundert, Überbleibsel einer Verkehrsplanung, die Mobilität als technokratische Transportauf­gabe begriff, nicht als Ausdruck urbanen Flairs. Wie kann man die Menschen unter den Boden verdammen und ihnen die Segnungen des Ausblicks auf Schaufenster und Alleen vorenthalten? Dass oft nur sterile Bürofassaden zu sehen sind, ist ein Schönheitsfehler – immer noch besser als die lärmige Fahrt durch finstere Röhren, unterbrochen von unterirdischen Haltestellen mit beängstigenden Gestalten und widerlichen Gerüchen. Wenn nur die Physik nicht wäre … Sollen Metropolen menschen-, stadt- und umweltverträglich erschlos­ sen werden, ist höchste Leistungsfähigkeit gefordert, und diese bieten nur spurgeführte unabhängige Verkehrssysteme wie U- und S-Bahnen. Seit über hundert Jahren bewältigen sie weltweit unvorstellbare Verkehrsmengen, und durch die voranschreitende Urbanisierung und die Innenverdichtung vor Aussenentwicklung werden diese noch grösser. Kein anderes Verkehrssystem kann das leisten – physikalisch bedingt. Ausser wenigen Zu­gängen beanspruchen sie keinen öffentlichen Raum und lassen Platz für viele flinke bunte Vehikel oder mediterrane Strassencafés. Darum sind «U-Bahnen» eben vor allem «Metros», metropolitane Eisenbahnen. •

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Drei neue Stationen Mit den neuen Bahnhöfen erhöht sich die Zahl der ­ erliner U-Bahnstationen von 173 auf 176, das GesamtB netz umfasst nun knapp 149 km, genau 70 km weniger als das der Pariser Métro. 80 der Untergrund- und Hochbahnhöfe stehen unter Denkmalschutz: prächtige Anlagen der Kaiserzeit (Heidelberger Platz), sachlich gehaltene Bahnhöfe der Zwanzigerjahre (Neukölln, ­Mitte) oder ländliche Haltestellen wie in Dahlem. Für den Ausbau der drei neuen Bahnhöfe wurden von den Berliner Verkehrsbetrieben mit Collignon Archi­ tekten, Max Dudler sowie Ingrid Hentschel und Prof. Axel Oestreich drei namhafte Büros mit der Gestaltung ­beauftragt. Doch zunächst war das Know-how der Tiefbau- und Spezialtiefbauunternehmen gefragt.

Rotes Rathaus: sieben Stützen für die Decke Die zweistöckige Station Rotes Rathaus befindet sich direkt vor dem Roten Rathaus und grenzt an die bereits seit den 1930er-Jahren bestehende Kehranlage Alexanderplatz. In der oberen Ebene befinden sich die Bahnsteige für die neue U5, in der unteren wird eine viergleisige Kehr- und Aufstellanlage als Ersatz für die ehemalige Kehranlage realisiert. Der Bahnhof wurde in klassischer Deckelbauweise erstellt. Die Besonderheit hier: Der Baugrubendeckel ist gleichzeitig die ­Bahnhofsdecke. Als diese hergestellt wurde, wurden darin die Stützenköpfe direkt mitbetoniert. «Der Vorteil dieser Vorgehensweise bestand darin, dass unter diesem Deckel alle Arbeiten wie der Aushub der Baugrube oder der Transport von sperrigen Schalungs­ elementen stattfinden konnten», erklärt Jörg Seegers, Technischer Geschäftsführer der BVG Projekt. Die ­Säulenteile wurden danach von unten her errichtet. Diese sieben zwischen den Gleisen angeordneten Stützen tragen einen Grossteil der Deckenlast. Der südliche Eingang zur Station musste gegenüber der ursprünglichen Planung verschoben werden, da er sonst inmitten der Fundamente des mittelalter­ lichen Rathauses gelegen hätte (vgl. Abb. S. 29), die die Archäologen vor Baubeginn freigelegt hatten.

Museumsinsel: Eiszeit im Untergrund Der tiefste Punkt der Verlängerungsstrecke ist mit 16.5 m unter Gelände der unter der Spree gelegene ­Bahnsteig von Max Dudlers Station Museumsinsel. Technisch anspruchsvoll war die Lage des Bahnhofs: teils unter dem Spreekanal, der denkmalgeschützten Schlossbrücke und dem Gebäude der B ­ ertelsmannRepräsentanz. So konnte die Station nicht in Deckeloder offener Bauweise entstehen, sondern wurde bergmännisch aufgefahren – im Schutz eines Frostkörpers. In 80 Tagen bildete sich um die Tunnelröhren ein Frostkörper von 28 000 Kubikmeter, der den Erd- und Wasserdrücken standhielt. Das Bauunternehmen fror dazu den Untergrund zwischen den beiden Eingangsschächten am Humboldt Forum und am Kronprin­


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Fernsehturm

Staatsoper Deutsches Historisches Museum

Brandenburger Tor

Berliner Rathaus

Museumsinsel Berliner Dom

Nikolaikirche Neptunbrunnen

Rotes Rathaus

Brandenburger Tor Unten den Linden

Alexanderplatz

Museumsinsel

Beim Zusammenschluss der provisorischen U55 und der U5 wurden Gewässer, belebte Strassen, historische Gebäude und zahlreiche Sehenswürdigkeiten unterquert. Durch die drei neuen Stationen Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden rückt Berlin

Po r t r ät : zVg; F oto s: A nto nio Re e t z- G r au d e nz; Plän e: BVG Pr oje k t ; M a x D u dle r A r chi t e k t e n

ein weiteres Stück näher zusammen.

zenpalais ein. Der 2.5 m dicke Vereisungsring mass 105 m × 25 m und war damit die bislang grösste innerstädtische Bodenvereisung Europas. 95-mal mussten über, unter und neben den zuvor mit der TBM gebauten Tübbingtunneln 105 m lange Vereisungslanzen horizontal in den Grund gebohrt werden. Dabei durfte der Zielpunkt nur maximal 50 cm von der Planung abweichen, damit das Auffrieren des Frostkörpers gelingen

konnte. Mithilfe einer Vereisungsanlage wurde eine –37° kalte Sole durch den Kühlkreislauf gepumpt. Über 2000 Temperaturmesspunkte konnten die Verantwortlichen beobachten, wie sich der Frostkörper entwickelte. Die Tübbingröhren selbst waren im Vorfeld durch jeweils 74 dreieckige Stahl-Beton-Elemente verstärkt worden, damit die Tunnel auch dem Bau des Mittelstollens und dem möglichen Eisdruck standhalten konnten.

AUFZUG

Für den Sternenhimmel in der Station Museumsinsel wird eine 80 t schwere Stahlunterkonstruktion benötigt. Die 6662 Lichtpunkte können die Fahrgäste bisher nur aus dem fahrenden Zug sehen . Der Bahnhof wird erst im Sommer 2021 eröffnet, da es während der Bauzeit zu Verzögerungen kam, die nicht mehr aufgeholt werden konnten. Derzeit wird in den oberen Ebenen noch gearbeitet, was sich aber nicht auf den Zugbetrieb auswirkt.


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Sonderzug nach Moskau Die ersten Pläne für eine U-Bahn auf der Trasse der heutigen Linie 5 datieren auf das Jahr 1908. Nachdem der Krieg und die Weltwirtschaftskrise die Baupläne ausbremsten, wurde schliesslich im Dezember 1930 die 7 km lange, vom Alexanderplatz nach Friedrichsfelde (Berlin-Lichtenberg) führende Strecke eröffnet. Seinerzeit von Walter Benjamin treffend als «proletarische Schnellbahn» charakterisiert, verband sie die dicht besiedelten Mietskasernenviertel der Arbeiterschaft mit der Innenstadt. Die riesige Baustelle des Kreuzungsbahnhofs Alexanderplatz ist in Alfred Döblins Grossstadtroman «Berlin Alexanderplatz» (1929) mehrfach Kulisse der Handlung. Nach Kriegsende musste ein Grossteil der U-Bahnwaggons der damals als Linie E bezeichneten Strecke als Reparationsleistung nach Moskau verbracht werden, sodass die Strecke zeitweise mit umgebauten S-Bahnwaggons betrieben wurde. 1973 ging mit der Verlängerung zum neu geschaffenen Tierpark die erste und ­einzige echte U-Bahnstrecke der DDR in Betrieb. Im ­S ommer 1989 schliesslich war der weitgehend oberirdisch geführte Ausbau um neun weitere Stationen bis zur heutigen Endhaltstelle Hönow vollendet, der die Grosssiedlung Hellersdorf ans Zentrum anbindet. Der Mauerfall eröffnete die Chance, alte Pläne für eine West-Verlängerung der Strecke anzugehen: Die Bauarbeiten für das westliche Ende der Strecke begannen 1995 parallel zur Errichtung des Bahntunnels und des neuen Berliner Hauptbahnhofs am Spreebogen. Nach zwischenzeitlichem Baustopp rollten 2009 endlich die Züge auf der provisorisch als U55 bezeichneten 1.8 km langen Teilstrecke zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor. Was seitdem fehlte, war die nun geschaffene Verbindung zum übrigen U-Bahnnetz. • Frank Peter Jäger

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Nach dem Abfräsen und dem Auftragen einer Spritz­ betonschicht auf den vereisten Grund brachen die ­A rbeiter die Tübbingröhren zur Mitte hin auf – so entstanden der Gleisbereich und die Bahnhofshalle. Nun konnten die Vereisungsanlage abgeschaltet und der Frostkörper aktiv aufgetaut werden. Die Sole wurde per Fernwärme erhitzt und noch einmal durch die Röhren der Vereisungsanlage gepumpt. In nur drei Wochen war das Eis verschwunden. Die durch das Abschmelzen des Frostkörpers verursachte Senkung des gesamten Bauwerks wurde rund um die Uhr überwacht. Jörg Seeger erklärt: «Die Senkungen lagen im Zentimeterbereich, mittels Injektionstechnik haben wir ihnen entgegenwirkt. Exaktere Angaben können wir erst machen, wenn die B ­ aumassnahme in diesem Bereich abgeschlossen ist.» Ganz fertig ist der Innenausbau der Station heute nämlich noch nicht. Eine Durchfahrt mit der U5 ist zwar möglich, nicht aber das Ein- und Aussteigen. Dies wird voraussichtlich erst im Sommer 2021 der Fall sein.

Unter den Linden: Kreuzungsbahnhof In der U-Bahnstation Unter den Linden unterfährt die U5 die bestehende U6, die an dieser Stelle einen neuen Haltepunkt erhält 4 , somit ist das Umsteigen von der Ost-West-Verbindung in die Nord-Süd-Richtung möglich. Auf der obersten Ebene des dreistöckigen ­Bahnhofs verkehrt die U6, die mittlere dient als Ver­ teilerebene, und auf der untersten fährt die U5.

Die anspruchsvollen Arbeiten untertage waren auch an der Oberfläche für die Berliner und Berlinerinnen jahrelang deutlich spürbar: Zehn Jahre dauerte es vom Spatenstich 2010 bis zur Inbetriebnahme.


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Zunächst wurde der alte Tunnel der U6 zurückgebaut, um hier die Baugrube für den neuen Bahnhof in Deckelbauweise erstellen zu können. Wegen der oberirdischen verkehrlichen Zwänge im Kreuzungsbereich der Friedrichstrasse und des Boulevards Unter den Linden erfolgte die Produktion der Schlitzwände, der Dichtsohlen und der Decken abschnitts- und baufeldweise. Innerhalb dieser Baugrube wurde das Erdreich des über 150 m langen U-Bahnhofs ausgehoben und die Tübbing­ röhren abgebrochen, die die TBM zuvor eingebaut hatte. Der Rohbau war 2017 fertig, der gesamte Innenausbau im Sommer 2020.

F oto: A nto nio Re e t z- G r au d e nz; V isu alisie r un g: C o llign o n A r chi t e k t ur un d D e sign

Die Party wird verschoben Damit an der Oberfläche und in den Gebäuden in der Nähe des neuen Tunnels nichts von der Durchfahrt der U-Bahnen zu spüren ist, wurde für die gesamte Strecke ein Masse-Feder-System eingebaut, das den Körperschall der Züge auffängt. Da die Tunnel unter der Spree und dem Spreekanal liegen, sorgen tonnenschwere Wehrtore dafür, dass das U-Bahnnetz gegen einen ­Wassereinbruch gesichert ist. Auf der neuen Linie rechnen die Berliner Verkehrsbetriebe mit rund 150 000 Fahrgästen täglich. Seit dem 4. Dezember 2020 verkehren die Züge tagsüber im Fünfminutentakt. Eine grosse Einweihungsparty gab es aufgrund der aktuellen Pandemie nicht. Doch es besteht die Hoffnung, sie zur Eröffnung der Station Museumsinsel im Sommer 2021 nachholen zu können. •

Die Archäologen konnten bei ihren Grabungen Fundamente des mittelalterlichen Rathauses sowie der angrenzenden Gerichtslaube sichern.

Anmerkungen 1 «Kanzler-U-Bahn» wurde die kurze, provisorisch als U55

bezeichnete westliche Teilstrecke der U5 zwischen dem Brandenburger Tor und dem Hauptbahnhof genannt. Sie war zwischen 2009 und März 2020 in Betrieb. 2 Schweizerische Bauzeitung, 23. Januar 1892, S. 21: «Der Entwurf einer electrischen Untergrundbahn in Berlin». 3 Hier können die Züge noch einmal bzw. zum ersten Mal das Gleis wechseln, bevor sie in den beiden getrennten Tunnelröhren bis zum Hauptbahnhof fahren bzw. bevor sie in Richtung Alexanderplatz weiterfahren. Dies schafft Flexibilität für den Fall, dass einmal die Sperrung eines Gleises notwendig sein sollte. 4 Der U6-Bahnhof Französische Strasse wird geschlossen.

Daniela Dietsche, Redaktorin Bauingenieurwesen

Lückenschluss U-Bahnlinie 5, Berlin

Bauherrschaft BVG Berliner Verkehrsbetriebe, vertreten durch die BVG Projekt Planung Planungsgemeinschaft U5 Berlin (PG U5), Berlin Projektsteuerung, Bauober­ leitung, Bauüberwachung IG N U5 – Ingenieurgemeinschaft Neubau U5, Berlin U-Bahnhof Rotes Rathaus

Architektur Collignon Architektur und Design, Berlin

Glasstatik (Schrägverglasung und Aufzüge) GSK – Glas Statik Konstruk­ tion, Dipl.-Phys. Wolfgang Kahlert

Er liegt dicht am neuen Bahnhof Unter den Linden.

U-Bahnhof Unter den Linden

Architektur Ingrid Hentschel – Prof. Axel Oestreich Architekten BDA, Berlin

Rohbau und Gleisbau Westabschnitt: Implenia Construction, Berlin Ostabschnitt: Porr, München Vermessung Intermetric, Gesellschaft für Ingenieurmessung und raumbezogene Informationssysteme

Tragwerk (Teilbereiche und Ausbau) Ingenieurbüro Dr. Pelle, Dortmund und Berlin

Tragwerksplanung Ingenieurbüro Krentel, Berlin (Rohbau Ausbau)

U-Bahnhof Museumsinsel

Lichtplanung High Light, Berlin

Planung Gleisbau Planungsgemeinschaft SSF/ ISP (PG Gleisbau U5), München

Heizung, Lüftung, Sanitärplanung ING.FTG Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung

Fachgutachter für die Vereisungsberechnungen Dr.-Ing. Orth, Wolfgang Orth, Ingenieurbüro für Boden­ vereisungstechnik, Ettlingen

Architektur Max Dudler Architekten, Berlin/Zürich Rohbauplanung SSF Ingenieure, Berlin Haustechnik Berliner Verkehrsbetriebe

Tragwerksplanung Dipl.-Ing. K. Sowietzki Ingenieurgesellschaft, Berlin

Tragwerkplaner Pichler Ingenieure, Berlin; Ingenieurbüro Meister, Berlin

Lichtplanung Licht Kunst Licht, Bonn und Berlin

Lichtplanung High Light, Berlin

Elektroplanung Berliner Verkehrsbetriebe Tunnel und projektübergreifende Planungen

Verkehrsplanung und -lenkung Hoffmann Leichter Ingenieurgesellschaft, Berlin

Bauzeit 2012–2020 Baukosten Rund 525 Mio. Euro


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Kathedralen des Alltags 90 Jahre nach Eröffnung des ersten Streckenabschnitts vollendet ein 2.2 km langer Lückenschluss in der historischen Mitte die Berliner U-Bahnlinie 5. Drei neue Bahnhöfe setzen mit ganz unterschiedlichen Konzepten architektonische Akzente im Untergrund. Text: Frank Peter Jäger

Spiel der Kurven, Linien und Wölbungen:

Bahnsteigebene der Station Rotes Rathaus,

von der Zugangstreppe aus gesehen.


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F oto: L uka s Rot h

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ielleicht muss erst einmal das Ärgerliche zur Sprache kommen, bevor man sich dem Erfreulichen zuwenden kann: Wer meint, dass an der Berliner Museums­ insel, in Nachbarschaft der Bauten Schinkels, Stülers und anderer preussischer Meister, ganz selbstverständlich auch bei Verkehrsbauwerken Augenmerk auf die Gestaltung gelegt werde, der irrt sich. Eigentlich sollte für Bauaufgaben in so prominenter Lage ein Wettbewerb selbstverständlich sein; doch in Deutschland werden immer weniger Konkurrenzen ausgelobt, vor allem immer weniger offene Wettbewerbe. Und seitens der öffentlichen Hand übt niemand ernsthaft Druck aus auf öffentlich-rechtliche Unternehmen wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Gestaltung ihrer Grossvorhaben über Wettbewerbe zu entscheiden. Es ist allen voran der Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Schweizer Architektin und Stadtplanerin, zu verdanken, dass auf dem neuen und vorerst letzten Abschnitt der Berliner U-Bahnlinie 5 überhaupt erwähnenswerte Architektur entstehen konnte. Denn nur Lüschers energische Intervention hielt die BVG 2008 davon ab, die drei neuen Bahnhöfe von der eigenen Bauabteilung sowie unter Beiziehung einiger Hausarchitekten planen zu lassen. Letztere sind technikaffine Büros, deren Kernkompetenz jedoch nicht unbedingt im Bereich architektonischer Visionen liegt. Ein Architekturwettbewerb fand dennoch nicht statt. Doch Regula Lüscher setzte gegenüber dem Unternehmen durch, dass einige Büros, die Preisträger beim 1995 durch­ geführten Wettbewerb für den Bahnhof Weberwiese der U5 oder in späteren Konkurrenzen für Verkehrs­ bauten gewesen waren, Vorschläge unterbreiten durften. An drei Büros ergingen daraufhin Gestaltungsaufträge: Collignon Architektur zeichnete verantwortlich für die Station Rotes Rathaus, Max Dudler Architekten entwarfen den Bahnhof Museumsinsel, und das Büro Ingrid Hentschel – Prof. Axel Oestreich Architekten plante den Umsteigebahnhof Unter den Linden. Entstanden sind drei Stationen mit grundverschiedenem Konzept und Ausdruck. Sie folgen der Idee eines U-Bahnhofs als individuell gestaltetem Ort. Daneben bestand in der Baugeschichte der Berliner U-Bahn stets das Konzept von Thema und Variation – also durchgängiger, einheitlicher Elemente, die von Station zu Station eingebettet wurden in wechselnde Farb- und Raumkonzepte. Am eindrucksvollsten gelang das bei der 1930 fertiggestellten U-Bahn-Linie 8, die von Alfred Grenander auf gesamter Länge mit hochwertigen keramischen Kacheln versehen wurde, die sich in erster Linie durch ihre intensive Farbigkeit unterscheiden.

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Kapitellen. Den Abschluss zur Decke betont eine schmale Schattenfuge. Die Gestalt ist nicht etwa Form um der Form willen, vielmehr ist der breite Hut des Pilzes voll bewehrt; die dadurch sehr breite Lastabtragung war die konstruktive Voraussetzung dafür, dass man auf weitere Stützen verzichten konnte und ein grosser, ungeteilter Innenraum entstand. Ein weisser, heller Kern und die ihn umhüllende dunkle Schale lautet das dem Bahnhof zugrunde liegende Thema – d. h., Bahnsteige, Stützen und Decke sind strahlend weiss, während die Rückwände und Bahnsteigzugänge mit schwarz glänzenden, terrazzoartigen Werksteinplatten verkleidet wurden. Edel wie ein dunkler Anzug aus feinem Zwirn wirkt diese kleinteilig gegliederte Textur aus matt glänzendem Stein. Eine verglaste Brücke über die Gleise verbindet die Zugänge der Verteilerebene, sodass man von hier auf die ein- und ausfahrenden Züge herabschauen kann. Diese raumhohe Glaswand ist um 25° aus dem rechten Winkel gekippt. Ein Detail – aber ein Motiv, das sich als roter Faden durch den gesamten Bahnhof zieht. So verläuft das Fugennetz der vorgehängten dunklen Werksteinplatten analog zur Neigungsrichtung der Verglasung im Galeriegeschoss im 65°-Winkel über die Wände, und die Wandscheibe zwischen Bahnsteig und Zugang folgt einseitig ebenfalls diesem Winkel.

Fugen als Gestaltungselement Am anderen Ende des Bahnhofs ist alles in umgekehrter Richtung geneigt, sodass die Fugen in der Mitte der Bahnsteigrückwand einander überlagernde Dreiecksmuster bilden. Es scheint, als habe Collignon mit so vielen fluchtenden Formen und Linien die Bewegung auf den Gleisen in die Gestalt des Bahnhofs einschreiben wollen. Dazu passen auch die vielen abgerundeten Ecken und Kanten, die an die aerodynamisch gekurvten Formen von Karosserien erinnern. Aufgrund der vielen einander kreuzenden Fugenlinien und abgerundeten Eckstücke sind rund die Hälfte der 3000 nach Art von Terrazzo hergestellten Betonwerksteine Unikate. Collignon liess sie in einer temporären Manufaktur oberhalb der Baustelle nach Mass fertigen. Fazit: Auf den ersten Blick wirkt der Bahnhof etwas overstyled. Je länger man jedoch die Details studiert, desto deut­licher wird, mit welchem Enthusiasmus sich Oliver Collignon und sein Team in die Detaillierung der inneren Ge­bäudehülle gekniet haben. Ein richtiges Signal, dass sich gerade die Station am Berliner Regierungssitz selbstbewusst zeitgenössisch präsentiert.

Museumsinsel: 6662 Lichtpunkte

An der Museumsinsel oblag es dem Büro Dudler Architekten, dem Rohbaukörper eine innere Gestalt zu geben. Dudler entschied sich für eine Hommage an den von ihm Oliver Collignons Entwurf für den Bahnhof Rotes Rat- verehrten Baumeister Karl Friedrich Schinkel. Immerhaus ist dezidiert zeitgenössisch. Blickfang der doppel- hin befinden sich einige Schlüsselwerke Schinkels nur geschossigen, weitläufigen Bahnsteighalle sind sieben wenige Schritte entfernt vom U-Bahnhof. Für die gehohe Rundstützen zwischen den Gleisen. Diese Stützen wölbte Decke über den beiden Gleisen adaptierte der verbreitern sich an ihrem oberen Ende zu pilzförmigen Schweizer Architekt jenen berühmten Bühnenhimmel,

Rotes Rathaus: starke Pilze

Fortsetzung S. 34


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Linke Seite: Rotes Rathaus, Collignon Architektur und Design. Oben: Längsschnitt durch die Station, Massstab 1 : 1000.

Rechte Seite: Museumsinsel, Max Dudler Architekten. Oben: Lebhaft gemaserter Granit, Architekturbilder und das

Unter dem Bahnhof befindet sich eine zweite Ebene, die als Abstell­a nlage genutzt wird. Unten: verglastes Galeriegeschoss über den Gleisen im Verteilergeschoss.

Dunkelblau des Himmels geben der Station Museumsinsel ein kunstvoll-feierliches Gepränge. Noch wird gebaut, daher halten die Züge hier erst im Juni 2021. Mitte: Längsschnitt durch den Bahnhof, Mst. 1 : 1500. Unten: Der Situationsplan zeigt die baulich komplexe Lage des

Bahnhofs Museumsinsel unter Gebäuden und unter dem Fluss, Mst. 1 : 2000.

F oto: L uka s Rot h; Plan: C o llign o n A r chi t e k t ur un d D e sign

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F oto: O live r L an g; Plän e: M a x D u dle r A r chi t e k t e n

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Wie ein Kirchenschiff: der untere Bahnsteig des neuen Kreuzungsbahnhofs Unter den Linden von Ingrid Hentschel und Prof. Axel ­O estreich Architekten. Er verbindet die neue Strecke mit der seit 1923 bestehenden U6, die unmittelbar unter Strassenniveau verläuft. Unten: Schnitt des Bahnhofs längs der Strasse Unter den Linden, in der Mitte die Friedrichstrasse.

den Schinkel 1816 für eine Inszenierung von Mozarts Renaissance des Themenbahnhofs «Zauberflöte» entwarf: Unzählige Sterne prangen an einem kräftig ultramarin leuchtenden Nachthimmel. Zweifellos mutig, Schinkels Entwurf von der TheaterDer für diesen illusionistischen Zauber getrie- bühne auf ein U-Bahn-Gewölbe zu übertragen. Manbene Aufwand bleibt für die Fahrgäste unsichtbar: chem wird das eine Spur zu disneyhaft vorkommen. 600 Stahlbögen aus selbstaussteifenden Vierendeelträ- Andererseits ist das Prinzip «Themenbahnhof» in der gern bilden die Unterkonstruktion für den Himmel. Baugeschichte der Berliner U-Bahn keineswegs neu. So ­Deren 176 Baugruppen bringen es auf 80 t Stahl. Die ab­ dekorierte man 1913 den Bahnhof Rüdesheimer Platz gehängte Decke ist nötig, da es sich bei den 6662 Sternen anspielend auf den gleichnamigen Weinort sinnenfroh um die Enden von Lichtwellenleitern (bzw. Lichtleitfa- mit bacchantischen Accessoires; die Station Zitadelle sern) handelt, die hinter der Verkleidung an Projektoren in Spandau gestaltete Architekt Rainer G. Rümmler angeschlossen sind. Um die Wirkung und Realisierbar- 1984 als Einstimmung auf die Oberwelt im Look eines keit zu testen, stellte die BVG einen ungenutzten Tun- Festungsbauwerks, und im Bahnhof Osloer Strasse nelabschnitt zur Verfügung. Hier bauten die Architekten ­zieren riesenhaft vergrösserte norwegische Flaggen die vorab ein 1 : 1-Mock-up der Himmelskonstruktion auf. Hintergleiswand (vgl. TEC21 19/2019, S. 10).


Ab durch die Mitte!

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F oto: O live r L an g; Plan: In gr id H e nt s ch e l – Pr of. A xe l O e s t r e ich A r chi t e k t e n

Die gerade aus dem Tunnel kommende U-Bahn verschwindet nach 5 m wieder in einem steinernen Tor­ bogen – Max Dudler gestaltete die räumliche Zäsur zwischen Gleisen und Bahnsteig angelehnt an einen klassizistischen Kolonnadengang. Wie von einem Steinmetzsohn nicht anders zu erwarten, wählte Dudler einen hochwertigen Stein für die Auskleidung der Station. Stützen und Wände sind mit einem bläulichen, lebhaft gemaserten Granit aus Nordbayern verkleidet. Wegen Zeitverzug in der Fertigstellung der Zugänge wird die Station Museumsinsel erst im Juni 2021 eröffnet. Fazit: Für den ultramarinblauen Nachthimmel unter der Stadt hat das Büro einen imponierenden technischen Aufwand getrieben, er ist das Wahrzeichen dieser Station. Allerdings wird der in einer Beschreibung des Büro als «Säulenhalle» bezeichnete Bahnsteigraum nicht von Säulen, sondern von gedrungenen Rechteckstützen gefasst. Die Wirkung klassizistischer Feingliedrigkeit will sich daher nicht recht einstellen. Doch brauchte es diesen Anspruch überhaupt?

Unter den Linden: unprätentiöse Monumentalität Axel Oestreich, Partner des Büros Hentschel – Oestreich Architekten, ist Meister einer beiläufigen, unpräten­ tiösen Monumentalität. Geschult an zahlreichen Verkehrsprojekten wie dem Berliner Bahnhof Gesund­ brunnen und einer Reihe von U- und S-Bahnhöfen entwickelte er das Talent, deren vielfältige technische Ausstattungen – Fahrtreppen, Aufzüge, Möblierungen usw. – so souverän einzubinden, dass sie sein Raumkonzept stärken, anstatt den Raum zuzustellen. Sein weitläufiger Kreuzungsbahnhof Unter den Linden lässt ebenfalls klassizistische Anklänge spüren – jedoch weniger zur klassizistischen Phase um 1800, sondern als Bezugnahme auf Raumkonzepte und Materialvorlieben des frühmodernen Neoklassizismus eines Peter Behrens oder Bruno Paul um 1910. Diese Assoziation wird verstärkt durch den für die Wandflächen verwendeten sandfarbenen, fein geschichteten Kirchheimer Muschelkalk. Nimmt man den Abgang vom Mittelstreifen der Linden, sieht man sich nach wenigen Schritten einem 12 m hohen, lang gestreckten Raum gegenüber und kann in drei Ebenen hineinschauen. Ein starkes Entree in die Unterwelt. Ein Kirchenschiff war der Leitgedanke dieses Raums, und in der Tat betritt man eine Kathe­ drale des Verkehrs.

Basilikaler Langraum Auf der untersten Ebene flankiert eine Doppelreihe schlanker Stahlstützen die Bahnsteige, die an die schwarzen Säulen in Peter Behrens’ U-Bahnhof Ber­ nauer Strasse erinnern. Auf der obersten Ebene kreuzt die bestehende Linie U6 die Strecke. Ähnlich wie bei Collignons Rathaus-Bahnhof rührt die Grosszügigkeit des vom Gleisniveau bis ­unter die Strassenebene reichenden Raums noch aus

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­ estreichs erstem Entwurf der 1990er-Jahre, als für O den Boulevard Unter den Linden ein nach oben offener, glasgedeckter Bahnhof im Gespräch war. Die Beleuchtung des nunmehr geschlossenen, basilikalen Lang­ raums verbindet der Architekt unmittelbar mit der begrenzenden Raumhülle: Wie ausgeklappt treten die Leuchtkörper, als meterbreite Öffnungen im 30°-Winkel nach oben oder unten geöffnet aus der Wand hervor. Die Bahnsteigebenen zeigen das harmonische Zusammenwirken weniger, schlüssig kombinierter Elemente: ­Naturstein, die schwarzen Stützen, die warmen Putzdecken und die anthrazitfarbenen Metallverkleidungen der Wände; erhellt vom strahlende Band der quadratisch gerasterten Lichtdecke über dem Bahnsteig. Am unteren Bahnsteig kontrastiert die zur Wand abgerundete, hellgrau verputzte Rabitzdecke mit ihrer leicht rauen, erdfarbenen Oberfläche reizvoll mit dem ansonsten technisch geprägten Umfeld. Die hier eingesetzte Rabitz- bzw. Drahtputzkonstruktion, also eine aus ­Mörtel, Putz, Drahtgeflecht und einer Tragkonstruktion bestehende Zwischendecke, stammt aus dem Kirchenbau. Fazit: ein Meisterwerk zeitloser Modernität.

Anknüpfen an die Granden Wie auch die Büros Collignon und Dudler verwendeten Oestreich und seine Mitarbeiter grosse Sorgfalt auf die Gestaltung der Zugangsbauwerke. In einem städtebaulichen Denkmalbereich gelegen, sollten sie sich dezent in die historische Kulisse einfügen. Besonders über­ zeugend wirkt die zierliche, von einem blauen Leuchtkasten bekrönte Stele, die bei Max Dudlers Bahnhof den U-Bahn-Eingang markiert. So grundverschieden die Herangehensweise der drei Büros war – mit den drei neuen Stationen besinnt sich Berlin auf einen baulichen Anspruch, mit dem die Verkehrsbetriebe BVG lang nichts am Hut hatten, der jedoch vielversprechend anknüpft an Grössen wie Alfred Grenander, den Pionier der Berliner U-Bahn-Architektur, oder den fantasievollen Esprit eines Rainer G. Rümmler in der West-Berliner Nachkriegsära. • Frank Peter Jäger, Dipl.-Ing. Stadtplanung und Architekturjournalist; p.jaeger@berlin.de

Eine sehenswerte Dokumentation über Max Dudlers Bahnhof und die ingenieurtechnische Seite des Projekts steht in der RBB-Mediathek: www.rbb-online.de/doku/ u-w/u-bahn-unterm-sternenhimmel.html

Das Bautagebuch der BVG-Projektgesellschaft bietet eine umfangreiche Chronik und zahlreiche Fotos aus der Bauphase: www.projekt-u5.de/de/bautagebuch/2019/

Literatur BVG Projekt GmbH: «Ein neuer Tunnel durch Berlin – die U5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor», mit Fotografien von Antonio Reetz-Graudenz. Berlin 2020, 160 S., ca. 150 Fotos, ISBN 3897738775, 20 Euro.


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Einwohnergemeinde Planung / Bau www.baar.ch

Baar ist eine attraktive, wachsende Zuger Gemeinde mit rund 25'000 Einwohnern. Die Dienststelle Hochbau ist innerhalb der Abteilung Planung / Bau zuständig für die Begleitung und Koordination der Neuund Umbauvorhaben. Projektleiter/in Hochbau Arbeitspensum 80 % – 100 % Als Bauherrenvertreter/in führen und begleiten Sie interdisziplinäre Teams aus internen und externen Projektbeteiligten. Gemeinsam mit Nutzern und Betreibern steuern Sie in diesem spannenden Umfeld Hochbauprojekte. Sie verfügen über eine Ausbildung als Architekt / Bauingenieur ETH oder FH und über Erfahrung in der Planung, Projektierung und Bauleitung von Hochbauprojekten. Nähere Informationen zu dieser Stelle finden Sie unter www.baar.ch/stellen.

Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW umfasst neun Hochschulen mit über 12’500 Studierenden. Am Institut Architektur der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik ist zum nächstmöglichen Termin folgende Stelle mit Arbeitsort Muttenz zu besetzen:

Institutsarchitekt/in (40−60 %)

Ihre Aufgaben umfassen die Unterstützung in der Lehre, verschiedene administrative Aufgaben wie die technische Unterstützung und hybride Lehre sowie die Mitarbeit an diversen Projekten des Instituts (inkl. Vortragsreihen, Publikationen, Materialarchiv etc.). Die Stelle ist zunächst auf 3 Jahre befristet. Weitere Informationen finden Sie unter: www.fhnw.ch/offene-stellen. Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gern Prof. Annette Helle, Institutsleiterin, T +41 61 228 53 84. Bewerberfrist: 31.01.2021 www.fhnw.ch/habg

Denkmalpflegerin / Denkmalpfleger Denkmalpflege Luzern | 80% - 100% | per 01.07.2021 oder nach Vereinbarung

Denkmalpflegerin / Denkmalpfleger Ihre Aufgaben

Ihr Profil

– Sie erforschen, schützen und pflegen Baudenkmäler und schützenswerte Ortsbilder im Ihnen zugewiesenen KantonsDenkmalpflege teil.

– Universitätsabschluss in Kunstgeschichte und/oder Architektur sowie Weiterbildung in Denkmalpflege

Denkmalpflegerin / Denkmalpfleger

Luzern | 80 – 100 % | per 1. 7. 2021 oder nach Vereinbarung – Solides Fachwissen und mehrjährige Be-

rufserfahrung in der praktischen Denk– Sie unterstützen und beraten EigentüDenkmalpflege malpflege mer*innen, Architekt*innen, RestauraLuzern | 80%sowie - 100% | per 01.07.2021 oder nach Vereinbarung tor*innen und Handwerker*innen Ihre Aufgaben Ihr Profil Gemeinden in Planungs-, Bau- und Res– Verhandlungssicherheit und Befähigung, taurierungsprozessen. zwischen unterschiedlichen Ihr ProfilInteressen Ihre Aufgaben – Sie erforschen, schützen und pflegenzuBaudenkmäler und schützenswerte – Universitätsabschluss in Kunstgeschichte und / oder Architektur sowie vermitteln und tragfähige Lösungen Ortsbilder Ihnen zugewiesenen zu erwirken – Sie stellen denim Partner*innen Ihr reiches – Universitätsabschluss in KunstgeschichteWeiterbildung in Denkmalpflege – Sie erforschen, schützenKantonsteil. und pflegen Wissen und Ihre Erfahrung in Kunstgeund/oder Architektur sowie WeiterbilBaudenkmäler und schützenswerte Orts– schichte, Sie unterstützen und beraten Eigentümer*innen, Restau­ – Solides Fachwissen und mehrjährige Berufserfahrung in der praktischen Architektur, bilder Bau- und Restaurie– Überzeugende und gewinnende Vertredung in Denkmalpflege im Ihnen zugewiesenen Kantons- Architekt*innen, rungstechnik zurund Verfügung. tung derGemeinden Ziele der Denkmalpflege geteil. rator*innen Handwerker*innen sowie in Planungs­, Denkmalpflege Partner*innen – Solides Fachwissen und mehrjährige BeBau­ und Restaurierungsprozessen. genüber Kund*innen, undEigentüÖffentlichkeit rufserfahrung in der praktischen Denk– Sie begleiten Restaurierungsprojekte – Verhandlungssicherheit und Befähigung, zwischen unterschiedlichen – Sie unterstützen von und beraten AusführungArchitekt*innen, bis hin malpflege mer*innen, – der SiePlanung stellenüber dendie Partner*innen Ihr reichesRestauraWissen und Ihre Erfahrung in Interessen zu vermitteln und tragfähige Lösungen zu erwirken zur Abwicklung der Subventionierung – Führungserfahrung erwünscht tor*innen und Handwerker*innen sowie Kunstgeschichte, Architektur, Bau­ und Restaurierungstechnik zur Verfügung. und Berichterstattung.Gemeinden in Planungs-, Bau- und Res– Verhandlungssicherheit und Befähigung, – Überzeugende und gewinnende Vertretung der Ziele der Denkmalpflege taurierungsprozessen. zwischen unterschiedlichen Interessen –– Sie Sievermitteln begleiten von der Planung zu über die Ausführung gegenüber Kund*innen, Partner*innen und Öffentlichkeit die Restaurierungsprojekte Ergebnisse ihrer Arvermitteln und tragfähige Lösungen bis mit hinEngagement zur Abwicklung der Subventionierung und Berichterstattung. beit undstellen Freude und zu erwirken – Sie den Partner*innen Ihr reiches – Führungserfahrung erwünscht mehren so das Interesse und und Verständnis Wissen Ihre Erfahrung in Kunstge– der Siebreiten vermitteln dieschichte, Ergebnisse ihrerBauArbeit mit Engagement und Freude Öffentlichkeit für das baukulArchitektur, und Restaurie– Überzeugende und gewinnende Vertreturelle Erbe. rungstechnik zurund Verfügung. tung Öffentlichkeit der Ziele der Denkmalpflege geBitte bewerben Sie sich online unter www.jobs­bei­uns.lu.ch. und mehren so das Interesse Verständnis der breiten für genüber Kund*innen, Partner*innen das baukulturelle Erbe. und Öffentlichkeit – Sie begleiten Restaurierungsprojekte von Bitte bewerben Sie sichder online unter über www.jobs-bei-uns.lu.ch. Planung die Ausführung bis hin zur Abwicklung der Subventionierung – Führungserfahrung erwünscht und Berichterstattung.

Projektleiter in Hochbau 12 2020 - Kurzform_Tec21.docx Kontakt Kontakt – Sie vermitteln die Ergebnisse ihrer ArFragen zur Stelle beit mit Engagement und Freude und Fragen zur Stelle

mehren so das Interesse und Verständnis der breiten Öffentlichkeit für das baukulBildungs­ und turelle Erbe.

Kulturdepartement, dipl. Arch. FH, MAS Denkmalpflege Cony Grünenfelder, Leiterin Denkmalpflege +41 41 228 53 01, https://da.lu.ch

Bildungs- und Kulturdepartement Bitte bewerben Sie sich online unter www.jobs-bei-uns.lu.ch. dipl. Arch. FH, MAS Denkmalpflege Cony Grünenfelder Leiterin Denkmalpflege

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Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS armasuisse

Bei ANLIKER Verantwortung übernehmen als

TECHNIKER/IN HOCHBAU für die ANLIKER Generalunternehmung Die ANLIKER Generalunternehmung bietet Ihnen interessante Projekte, grosse Selbstständigkeit, engagierte Teams und attraktive Anstellungsbedingungen. Infolge einer anstehenden Pensionierung wird eine Hochbautechnikerin bzw. ein Hochbautechniker für die Planung von Industrie- und Gewerbebauten gesucht. IHR PROFIL • Ausbildung und Erfahrung als Hochbautechniker / in • Konstruktives, technisches und architektonisches Verständnis • Gesamtheitlich, ökonomisch und selbständig handelnd • Verhandlungssicher und durchsetzungsstark IHRE AUFGABEN • Planung von grossen Industrie- und Gewerbebauten über alle Planungsphasen • Zusammenstellung, Koordination und Leitung von Fachplanungsteams • Grosse Selbständigkeit in der Planungsverantwortung • Enge Zusammenarbeit mit der Realisierung Die ANLIKER Generalunternehmung beschäftigt rund 70 Mitarbeitende und gehört zur ANLIKER Gruppe. ANLIKER ist eine erfolgreiche und bedeutende Baugruppe mit 1’700 Mitarbeitenden. Erstklassige Leistungen, hohe Standards bei Qualität und Service sowie persönliche Wertschätzung prägen unsere Kultur.

Für die Bewerbung und weitere Informationen: www.anliker.ch/stellen oder Rebekka Scherrer, Leiterin Personal 041 268 87 54

FM-Planer/in (Facilitymanagement) 80 - 100% / Bern

Spannende Arbeit jeden Tag Eines der spektakulärsten und grössten Immobilienportfolios der Schweiz bietet einzigartige Herausforderungen für ein nachhaltiges Immobilienmanagement.

Ihre Aufgaben • Wissensträger/in im Planungs- und baubegleitenden FM (pB FM) und unterstützt die Facility Manager/innen in verschiedenen Phasen von Bauvorhaben • Gewährleistet die Erstellung von Reviewberichten und Konzepten zu Bauvorhaben und stimmt diese mit Nutzer und Betreiber ab • Stellt die Lebenszykluskostenbetrachtung von Immobilien in Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern sicher • Unterstützt bei der Weiterentwicklung des Themas FM-Planung Ihr Profil • Hoch- oder Fachhochschulabschluss (BSc) in einem technischen, naturwissenschaftlichen oder betriebswirtschaftlichen Fach • Weiterbildung in Immobilienbewirtschaftung (z.B. CAS Facility Management, MAS Facility- oder Real Estate Management HSLU/ZHAW) oder MSc in FM/Immobilien • Fähigkeit und Interesse, sich in neuen und komplexen Themen zurechtzufinden • Ausgesprochene Innovations- und Kommunikationsfähigkeit. Eigeninitiative und hohe Sozialkompetenz • Sehr gute schriftliche und mündliche Kenntnisse einer Amtssprache sowie passive Kenntnisse einer zweiten Amtssprache

armasuisse ist das Kompetenzzentrum des Bundes für die Beschaffung von komplexen und sicherheitsrelevanten Systemen und Gütern sowie für das Technologie- und Immobilienmanagement. armasuisse Immobilien ist als Eigentümervertreter für das Management eines breit gefächerten Portfolios von rund 24'000 Hektaren Land sowie 7'500 Gebäude und Anlagen zuständig und bietet nachhaltige Gesamtlösungen über den Lebensweg aus einer Hand an.

Die Bundesverwaltung achtet die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebenserfahrungen ihrer Mitarbeitenden und fördert deren Vielfalt. Gleichbehandlung geniesst höchste Priorität. Frauen sind in unserer Verwaltungseinheit untervertreten. Ihre Bewerbungen sind deshalb besonders willkommen. Onlinebewerbung unter www.stelle.admin.ch, Ref. Code 44129 Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Herr Martin Schweizer Leiter Fachbereich Facility Management Mitte Tel: +41 58 464 12 61 oder +41 79 505 21 48 Anmeldeschluss: 15. Januar 2021

Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter www.stelle.admin.ch


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Die Gemeinde Zell im Bezirk Winterthur sucht die Nachfolge des langjährigen Werksekretärs (Bereichsleiter Werke), der Ende August 2021 in den verdienten Ruhestand tritt. Sie haben die einmalige Chance per 1. Juni 2021 oder nach Vereinbarung als

Bereichsleiter/in Werke 80 bis 100 % Pensum

die Gemeinde Zell mit Ihrem Fachwissen, Ihrem Engagement und Ihrer Führungs- und Sozialkompetenz in die Zukunft zu begleiten. Das ausführliche Inserat finden Sie unter www.zell.ch > Neuigkeiten. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis spätestens am 14. Februar 2021 an die Geschäftsleitung Zell, Spiegelacker 5, 8486 Rikon oder per E-Mail an erkan.metschli@zell.ch (bitte in max. 3 PDF-Dateien). Für weitere Auskünfte stehen Ihnen der Vorsitzende der Geschäftsleitung bzw. Gemeindeschreiber Erkan Metschli-Roth (Tel. 052 397 03 10) oder der Stelleninhaber bzw. Werksekretär Marcel Estermann (Tel. 052 397 03 24) sehr gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie! Mehr über die Gemeinde Zell erfahren Sie unter www.zell.ch.

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Projektleiter/-in HLKK Projektleiter/-in Sanitär Projektleiter/-in Elektro / Gebäudeautomation WSP Suisse AG Ingenieure und Berater ist eine weltweit tätige Ingenieur­ unternehmung in 40 Ländern und 600 Standorten (wsp.com). Wir bearbeiten anspruchsvolle Gebäudetechnikprojekte in den Segmenten Detailhandel, Büros, Verwaltung, Schulen, Spitäler, Hotels, Gastronomie, Industrie, Datacenter, usw. in der Schweiz und im nahen Ausland. Dank unserem weltweiten Netzwerk sind wir in der Lage Projekte für international tätige Kunden zu bearbeiten. Für die Stärkung unseres Teams an den Standorten Luzern (vormals Wirthensohn AG) und Zürich (TGP Member of WSP) suchen wir Fachleute, welche sich im internationalen Umfeld wohlfühlen. Ihre Aufgaben  Sie bearbeiten Projekte von der Konzeptphase bis zur Kundenübergabe  Sie übernehmen die fachliche Führung  Sie pflegen den Kontakt zu Architekten, Bauherrenvertretern, Direkt­ kunden, Unternehmern und Lieferanten  Sie arbeiten mit bei der Erstellung von Pflichtenheften, Funktions­ und Regelbeschrieben  Sie koordinieren die Aktivitäten in der Ausführungsphase  Sie überwachen Kosten, Qualität und Termine Ihr Profil  Sie verfügen über eine gebäudetechnische Grundausbildung und Erfahrung im Gebäudetechnik­Engineering  Abschluss als Bsc Gebäudetechnik GEE/HLKS oder HF Gebäude­/ Elektrotechnik (oder in Ausbildung) oder gleichwertig  Sie sind verhandlungssicher in Deutsch und Englisch  Sie sind eine ziel­ und lösungsorientierte, teamfähige Persönlichkeit Wir bieten  interessante berufliche Zukunftsperspektiven  eine abwechslungsreiche und vielfältige Tätigkeit  spannende Projekte im Bereich HLKK/S/E/GA  selbständiges Arbeiten  Arbeiten in einem angenehmen und kollegialen Team

Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Architekt/in (Ausführung), 100% welche(r) unser Team ab der Phase Bauprojekt bei der Weiterentwicklung von spannenden Entwürfen unterstützt. Wenn Sie Spass an der konstruktiven Umsetzung von qualitätsvollen Projekten haben, gerne Detaillösungen erarbeiten, welche technisch wie ästhetisch hohen Ansprüchen genügen, sind Sie bei uns genau richtig! Wir erwarten neben einem Hochschulabschluss (ETH/FH), ein paar Jahre praktische Berufserfahrung in der Schweiz, gute ArchiCad-Anwenderkenntnisse (2D und 3D), Kommunikations- und Team-Fähigkeit sowie eine zuverlässige und verantwortungsvolle Arbeitsweise. Es erwartet Sie ein junges, aufgestelltes und kompetentes Team, fortschrittliche Anstellungsbedingungen und herausfordernde Aufgaben. Wir freuen uns auf die Zustellung Ihrer Bewerbungsunterlagen und Arbeitsproben im PDF-Format oder per Post an: info@dhpa.ch oder Dahinden Heim Partner Architekten AG St. Gallerstrasse 45 CH-8400 Winterthur

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann freuen sich Frau Eveline Stadelmann, eveline.stadelmann@wsp.com und/oder Frau Denise Bättig, d.baettig@tgp.ch über Ihre Kontaktaufnahme. WSP Suisse AG Ingenieure und Berater / Lidostrasse 5 / 6006 Luzern Tel: +41 41 370 14 14 / www.wsp.com/de­ch/karriere

Dieses Inserat wird von 96 000 Augen gesehen. Für Informationen und Buchungen: T 044 928 56 11 · tec21@fachmedien.ch


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Die Kantonale Verwaltung – eine moderne Arbeitgeberin für motivierte Mitarbeitende wie Sie.

Die Kantonale Verwaltung – eine moderne Arbeitgeberin für motivierte Mitarbeitende wie Sie.

Dipl. Bauingenieur/-in als Projektleiter/-in Strassenbau (80–100 %) Tiefbauamt, Personaldienst Grabenstrasse 30 7001 Chur Ihr Aufgabengebiet: Sie leiten selbstständig anspruchsvolle Strassenbauprojekte in den Phasen Projektierung, Projektgenehmigung sowie Bauvorbereitung. Zudem koordinieren Sie die Arbeiten zwischen den Auftragnehmern, verschiedenen Fachbereichen des Tiefbauamtes, der übrigen kantonalen Verwaltung, Gemeinden und weiteren Stellen. Die fach-, kosten- und termingerechte Abwicklung sowie die Überwachung der Einhaltung der Qualitätsvorgaben liegen in Ihrer Verantwortung. Ferner unterstützen Sie Ihren Vorgesetzten bei technischen, planerischen und administrativen Aufgaben.

Architekt/-in (80–100 %) Hochbauamt Ringstrasse 10 7001 Chur Ihr Aufgabengebiet: Sie übernehmen als Projektleiter-/in und Vertreter-/in der Bauherrschaft die Verantwortung für die nachhaltige Planung, Realisierung und Bewirtschaftung von Bauten des breit gefächerten Immobilienportfolios des Kantons. Sie planen und realisieren Neubauten, Erneuerungen sowie Instandsetzungen unter Berücksichtigung funktioneller, ökonomischer und gestalterischer Aspekte. Als kompetente Ansprechperson beraten Sie die Gebäudenutzer. Ebenfalls wirken Sie bei der Vorbereitung und Durchführung von Planungswettbewerben und Studien mit.

Ihr Profil: Sie haben ein Studium als Bauingenieur/-in abgeschlossen und verfügen über gute Fachkenntnisse sowie einige Jahre praktische Erfahrung in der Strassenprojektierung. Zudem zeichnen Sie sich durch ein gutes Kommunikationsgeschick, Durchsetzungsvermögen sowie Eigeninitiative aus. Interdisziplinäre Teamarbeit bereitet Ihnen Freude. Italienisch- und/oder Romanischkenntnisse sind erwünscht.

Ihr Profil: Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Architekt/-in, einige Jahre Berufserfahrung im Projektmanagement und haben Erfahrung als Bauherrenvertreter/-in sowie Kenntnisse und Interesse in der Bauwerkserhaltung. Sie führen Projekte unter Berücksichtigung von Qualität, Kosten und Terminen kompetent und aktiv zum Erfolg. Sie sind belastbar, denken unternehmerisch und vernetzt, sind engagiert und arbeiten effizient, eigenverantwortlich sowie team- und dienstleistungsorientiert. Sicheres, zuvorkommendes und gepflegtes Auftreten zeichnen Sie aus ebenso wie eine stilsichere mündliche und schriftliche Ausdrucksweise in deutscher Sprache. Sicherheit in der IT-Anwendung sowie eine breite Allgemeinbildung und idealerweise Italienischkenntnisse runden Ihr Profil ab.

Arbeitsumfang: 80–100 % Arbeitsbeginn: 1. April 2021 oder nach Vereinbarung Arbeitsort: Chur Anmeldefrist: 22. Januar 2021 Kontaktperson: Max Knecht, Telefon 081 257 38 04, Max.Knecht@tba.gr.ch

Arbeitsumfang: 80–100 % Arbeitsbeginn: 1. Juni 2021 Arbeitsort: Chur Anmeldefrist: 24. Januar 2021 Kontaktperson: Gion Darms, Telefon 081 257 36 32, Gion.Darms@hba.gr.ch

Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen.

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Für unser Planungsteam suchen wir Sie als fachlich kompetenten Die Fachstelle Schutzbau leistet mit ihrem Fachwissen und ihrer Unterstützung von Schutzbauprojekten im Kanton Zürich einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. Infolge Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir eine/n:

Chef/in Fachstelle Schutzbau Informationen unter: live.solique.ch/KTZH→ Organisation / Sicherheitsdirektion Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung über unser Onlineportal.

Leiter Planung Architektur (m/w) 100 % der nicht nur den gesamten Planungsprozess beherrscht, sondern auch über grosse Konstruktionserfahrung und eine rasche Auffassungsgabe verfügt. Ist Ihr Interesse geweckt? Das vollständige Stelleninserat finden Sie unter: www.pedrett-partner.ch


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Gasser Ceramic ist einer der führenden Schweizer Hersteller von Tonprodukten. Unser Sortiment umfasst Tondachziegel und Backsteine sowie das innovative Photovoltaiksystem Panotron. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir für unseren Standort Rapperswil BE per sofort oder nach Vereinbarung eine(n)

ANWENDUNGSTECHNIKER (BAU) IM PRODUKTMANAGEMENT (M/W) (100%)

Ihr Kontakt Andreas Keusen T +41 31 879 65 00 a.keusen@gasserceramic.ch

Wir bitten Sie, Ihre Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form einzureichen.

Ziegelei Rapperswil Louis Gasser AG Ziegelei 8 CH-3255 Rapperswil BE

Ihr Profil − Sie sind Bauzeichner, Hochbautechniker, Bauführer, Polier oder Maurer mit einer technischen Weiterbildung oder Sie besitzen einen Abschluss als Bachelor im Bereich Bauingenieurwesen. − Sie interessieren sich für Baukonstruktion und Bauphysik. − Sie verständigen sich einwandfrei in deutscher Sprache und besitzen idealerweise gute Französischkenntnisse. − Anwenderkenntnisse der MS-Office-Palette setzen wir voraus. Erfahrung im Umgang mit AutoCAD ist von Vorteil. Ihre Aufgaben − Sie analysieren Bauvorhaben hinsichtlich Machbarkeit mit Mauerwerk allgemein und Wärmedämmmauerwerk im Speziellen (statisch, konstruktiv, Erdbeben). − Sie unterstützen unseren Aussendienst in technischen Belangen bei der Beratung von Architekten, Bauingenieuren und Baumeistern. − Sie führen interne und externe Schulungen durch. − Sie erarbeiten technische und verkaufsunterstützende Unterlagen (technische Dokumentation und Details, Produkt- und Preisvergleiche, Argumentationshilfen) und pflegen diese laufend. − Sie erstellen Analysen und Expertisen zu Schadensfällen an erstelltem Mauerwerk. − Sie arbeiten bei der Produktentwicklung und bei Verbesserungen von bestehenden Produkten mit. Wir bieten Ihnen eine spannende und vielseitige Tätigkeit in einem aufgeschlossenen, leistungsfähigen Team zu attraktiven Anstellungsbedingungen in einem regional stark verankerten und doch schweizweit tätigen Unternehmen.

Ihre Chance in Glarus Süd Mit knapp 430 km2 ist Glarus Süd flächenmässig eine der grössten Gemeinden der Schweiz und Heimat für rund 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Zur Verstärkung unserer kundenorientierten Abteilung Hochbau suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Sachbearbeiter/-in Bauverwaltung Hochbau (80 - 100%) Detaillierte Informationen finden Sie unter www.glarus-sued.ch.


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Haben Sie Interesse, am grössten Hochschulprojekt der Zentralschweiz mitzuarbeiten? Als versierte/r Architekt/in mit mehrjähriger Projektmanagement-Erfahrung übernehmen Sie die Gesamtprojektleitung des Bauprojekts Campus Horw. Als

Gesamtprojektleiterin / Gesamtprojektleiter Campus Horw tragen Sie in der Dienststelle Immobilien in der Abteilung Baumanagement die Verantwortung für die Planung und Realisierung unter Einbezug aller Projektbeteiligten. Sie führen dieses Projekt nach dem Projektwettbewerb von der Projektierung bis zur Inbetriebsetzung. Mehr Informationen: www.stellen.lu.ch.

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Für die Abteilung Bau der Gemeinde Münsingen suchen wir eine engagierte und dynamische Persönlichkeit als er Gemeinde Münsingen suchen wir eine

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Stellenantritt 01.03.2021 oder nach Vereinbarung Ihre Aufgaben

Vereinbarung  Planung und Leitung Projekte in den Bereichen Tief- und Strassenbau.

 Sicherstellung eines effektiven Projektmanagement und einer korrekten Aktenlage unter Nutzung der ICT gestützten Büroorganisation. Projekte in den Bereichen Tief- und Strassenbau.  Budget- und Antragserstellung in Ihrem Fachbereich zu Handen der effektiven Projektmanagement politischen Behörden. und einer unter Nutzung der ICT gestützten  Fachliche Beratung der Bürger, Bauherrschaften, Fachstellen und Behörden.

erstellung in Ihrem Fachbereich zu Handen der Weitere Informationen zur Stellenausschreibung finden Sie auf unserer n. www.muensingen.ch unter der Bürger,Homepage Bauherrschaften, Fachstellen undNews/Offene Stellen.

zur Stellenausschreibung finden Sie auf unserer singen.ch unter News/Offene Stellen.

Gemeinde Münsingen Postfach 3110 Münsingen Telefon 031 724 51 11 www.muensingen.ch

Das bewegen Sie Das bewegen SieBauprojekte für Sanierungen und Neubauten. Sie unsere Dasleiten bewegen Sie Sie leiten unsere Bauprojekte für Sanierungen undund Neubauten. Mit Fachwissen erarbeiten Sie SanierungsSie Ihrem leiten unsere Bauprojekte für Sanierungen und Neubauten. Mit Ihrem Fachwissen erarbeiten Sie Sanierungsund Optimierungsstrategien. Zudem sind zuständigund für die Mit Ihrem Fachwissen erarbeiten Sie Sie SanierungsOptimierungsstrategien. Zudem sind Sie zuständig für die Ausschreibungen und vergeben Aufträge. Dazu verhandeln Optimierungsstrategien. Zudem sind Sie zuständig für die Ausschreibungen und vergeben Aufträge. Dazu verhandeln Sie mit Behörden, Planungsbüros sowie Unternehmen und Ausschreibungen und vergeben Aufträge. Dazu verhandeln Sie mit Behörden, Planungsbüros sowie Unternehmen und Überwachen die Planung und die Ausführungen der Arbeiten. Sie mit Behörden, Planungsbüros sowie Unternehmen und Überwachen die Planung und die Ausführungen der Arbeiten. Überwachen und die Ausführungen der Arbeiten. Das bringen die SiePlanung mit DasAusbildung bringen Sie mit ■ als Architekt/in ETH oder FH Das bringen Sie mit ■ Ausbildung als Architekt/in ETH oder FH ■ Mehrjährige Berufserfahrung in einer ähnlichen Funktion, ■ Ausbildung als Architekt/in ETH oder FH ■ Mehrjährige Berufserfahrung in einer ähnlichen idealerweise als Bauherrenvertreter/in oder im Funktion, ■ Mehrjährige Berufserfahrung in einer ähnlichen Funktion, idealerweise als Bauherrenvertreter/in oder im Projektmanagement idealerweise als Bauherrenvertreter/in oder im ■ Projektmanagement Gute Kenntnisse im Bau-, Vertrags- und Mietrecht Projektmanagement ■ Gute Kenntnisse im Bau-, Vertrags- und ■ denkende Persönlichkeit mit Mietrecht ■ Strategisch Gute Kenntnisse im Bau-, Vertrags- und Mietrecht ■ Verhandlungsgeschick Strategisch denkende Persönlichkeit mit und Durchsetzungsvermögen ■ Strategisch denkende Persönlichkeit mit Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen ■ Sehr gutes Deutsch, Französisch von Vorteil Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen ■ Sehr gutes Deutsch, Französisch von Vorteil ■ Sehr gutes Das bieten wirDeutsch, Französisch von Vorteil Das bieten wir Bei der Unia kommen Sie in den Genuss von fortschrittlichen Das bieten wir Bei der Unia kommenZudem Sie in den Genuss von fortschrittlichen Arbeitsbedingungen. fördern wir Ihr EntwicklungsBei der Unia kommen Sie in den Genuss von fortschrittlichen Arbeitsbedingungen. Zudem fördern wir Ihr Entwicklungspotenzial. Freuen Sie sich auf ein wertschätzendes, kollegiales Arbeitsbedingungen. Zudem fördern wir Ihr Entwicklungspotenzial. Freuen Sie sich auf ein Hierarchien. wertschätzendes, kollegiales und lebhaftes Umfeld mit flachen potenzial. Freuen Sie sich auf ein wertschätzendes, kollegiales und lebhaftes Umfeld mit flachen Hierarchien. undMünsingen lebhaftes Umfeld mit flachen Hierarchien. Gemeinde Interessiert? Postfach Interessiert? Schicken Sie Ihr komplettes Bewerbungsdossier mit dem Interessiert? 3110 Münsingen Schicken Sie Ihr komplettes Bewerbungsdossier Vermerk «Referenznummer 190017» per E-Mailmit an:dem Telefon 031 724 51 11 Schicken Sie Ihr komplettes Bewerbungsdossier mit dem Vermerk «Referenznummer 190017» per E-Mail an: www.muensingen.ch bewerbung.be@unia.ch. Ihre190017» Fragen per zur Stelle Vermerk «Referenznummer E-Mailbeantwortet an: bewerbung.be@unia.ch. Ihre Fragen zur Stelle beantwortet der Leiter Portfoliomanagement Immobilien Felix beantwortet Mühlethaler bewerbung.be@unia.ch. Ihre Fragen zur Stelle der Leiter Portfoliomanagement Immobilien Felix Mühlethaler gerne unter Telefon 031 350 22 Immobilien 91. der Leiter Portfoliomanagement Felix Mühlethaler gerne unter Telefon 031 350 22 91. gerne unter Telefon 031 350 22 91.


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Stellenmarkt

TEC21 1–2/2021

Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) gehört mit jährlich über 25 Millionen Reisenden bei Bahn und Bus zu den bestfrequentierten Unternehmen des öffentlichen Verkehrs der Schweiz. Zur Ergänzung unseres Teams im Bereich Infrastruktur suchen wir eine/n

Projektleiter/in Infrastruktur (80-100%) In der Funktion als Projektleiter/in führen und begleiten Sie die beauftragten Planer und Unternehmer (Qualität, Termine, Kosten, Sicherheit) in Koordination mit internen Fachstellen und wickeln multidisziplinäre Projekte von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme ab. Das spannende und vielfältige Berufsumfeld bietet unterschiedlichste Aufgaben und deckt ein breites Spektrum des Ingenieurwesens ab. Ein Bahnprojekt beinhaltet beim RBS oft nicht nur den Trasseebau und die technischen Anlagen, sondern behandelt auch Fragen zur Gestaltung, zum konstruktiven Ingenieurbau, zur Verkehrsplanung, zu Umweltthemen oder auch partizipative Prozesse mit Gemeinden und Direktbetroffenen, etc. – kurz, an Abwechslung kaum zu überbieten. Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Bauingenieur (FH, ETH, BSc, MSc), Techniker/in HF/TS Ingenieurbau, oder einen vergleichbaren Abschluss und bringen einige Jahre Berufserfahrung in Projektierung und Projektleitung mit. Kenntnisse im allgemeinen Tiefbau und/oder konstruktiven Ingenieurbau werden vorausgesetzt. Erfahrung im Eisenbahnwesen ist von Vorteil. Wir erwarten von Ihnen Motivation, Neugier, Teamfähigkeit, gutes Durchsetzungsvermögen sowie Freude am Beruf. Wir bieten ein dynamisches und unkompliziertes Umfeld sowie eine flexible Arbeitsweise mit Arbeitsort an zentraler Lage in Worblaufen. Moderne Arbeitsmittel, attraktive Arbeitsbedingungen und interessante Weiterbildungsmöglichkeiten sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Für weitere Informationen stehen Ihnen Mathias Widmer, Leiter Bau und Liegenschaften, Tel. 031 925 56 01, oder Daniel Spring, Leiter Infrastruktur, Tel. 031 925 56 19, gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, vorzugsweise per E-Mail an jobs@rbs.ch, oder alternativ per Post an: Regionalverkehr Bern-Solothurn, Tiefenaustrasse 2, Postfach, 3048 Worblaufen. Regionalverkehr Bern-Solothurn — www.rbs.ch

Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt

Bauherrenvertretung UZH entwickeln - steuern - realisieren Bewerben Sie sich unter www.zh.ch/jobs.


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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Strassen ASTRA

Projektleiterin/Projektleiter (Bau) 80 - 100% / Zofingen

SEERÜCKEN Ein Job im Thurgau gibt Rückenwind.

Die Mitgestaltung unseres Lebensraumes in einem dynamischen Umfeld ist das zentrale Anliegen des Amtes für Raumentwicklung. Wir suchen per 1. März 2021 oder nach Vereinbarung eine initiative, kompetente Persönlichkeit als

Gesamtleiter/in Agglomerationsprogramme Pensum 80 % Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit im Team der Abteilung Kantonale Planung. Ihre Aufgaben: – Gesamtkoordination aller Agglomerationsprogramme mit Thurgauer Beteiligung innerhalb der kantonalen Verwaltung – Vertretung der kantonalen Interessen gegenüber den Agglomerationen und dem Bund – Begleitung der Agglomerationsprogramme bei der Ausarbeitung und Umsetzung – Ausarbeitung einer Vierjahresstrategie für die jeweilige Programmgeneration – Abstimmung der Agglomerationsprogramme mit der Finanzplanung und dem kantonalen Richtplan – Mitarbeit bei Projekten auf regionaler Ebene (z.B. Entwicklungsschwerpunkte) Ihr Profil – Abgeschlossenes Studium (ETH/FH) in Raumplanung, Verkehrsplanung oder verwandter Disziplin – Idealerweise Erfahrung im Bereich Agglomerationsprogramme und in Fragestellungen der räumlichen Entwicklung – Kenntnisse im Projektmanagement – Effiziente, proaktive Arbeitsweise, Affinität für komplexe Themen, Entscheidungsfreudigkeit – Belastbar, teamorientiert und sprachlich gewandt im Umgang mit Behördenvertretern/Planungsfachleuten Wir bieten – Interdisziplinäre, selbstständige und verantwortungsvolle Arbeit – Motiviertes, dynamisches Team – Vielseitige Weiterbildungsmöglichkeiten – Zeitgemässe Anstellungsbedingungen, Arbeitsort im Herzen von Frauenfeld Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Dr. Andrea Näf-Clasen, Amtschefin, T 058 345 62 62, oder Patrick Rösch, Abteilungsleiter Kantonale Planung, T 058 345 62 65 Sind Sie Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Onlinebewerbung. Den Link finden Sie unter www.stellen.tg.ch.

Bewegt die Schweiz. Sie unterstützen im spannenden und dynamischen Arbeitsumfeld des Projektmanagements die Infrastrukturfiliale Zofingen bei der Ausführungsplanung und Realisierung des Projekts Bypass Luzern und weiteren Projekten im Filialgebiet. Nutzen Sie jetzt die Chance, Ihren persönlichen Beitrag für dieses Grossprojekt von nationaler Bedeutung zu leisten.

Ihre Aufgaben • Teilprojekt Tunnel für das Projekt Bypass Luzern sowie weitere Nationalstrassenprojekte (Neubau, Ausbau, Instandsetzung oder Unterhalt, Projektierung bis Betriebsübergabe) leiten • Beauftragte Projektierungs- und Bauleitungsbüros bei der optimalen Umsetzung der Projekte führen und überwachen • Gesetzeskonforme Beschaffungsverfahren für Dienstleistungen, Bauarbeiten und Ausrüstungen sicherstellen • Professionelles Projekt- und Stakeholdermanagement implementieren und umsetzen • Termin- und kostengerechte Projektierung sicherstellen, Qualitätsstandards festlegen und überwachen Ihr Profil • Dipl. Bauingenieur/in ETH/ FH oder gleichwertige Ausbildung, baufachtechnische/r Generalist/in mit fundierten Kenntnissen im Projektmanagement sowie vertieften Erfahrungen im Infrastrukturbau und im Bereich Tunnel • Mehrjährige Projektleitungserfahrung auf Bauherren- oder Auftraggeberseite • Führungspersönlichkeit mit Organisations-, Kommunikationsund Koordinationsgeschick • Innovative und lösungsorientierte Persönlichkeit, mit hoher und rascher Auffassungsgabe, Freude an der Führung von Grossprojekten, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen • Gute aktive Kenntnisse mindestens einer zweiten Amtssprache und wenn möglich passive Kenntnisse einer dritten Amtssprache

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) ist für den Bau, den Unterhalt und den Betrieb des Nationalstrassennetzes verantwortlich und setzt sich für eine nachhaltige und sichere Mobilität auf der Strasse ein. Es ist Teil des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter des ASTRA bewegen Sie die Schweiz. Sie übernehmen Verantwortung in herausfordernden Projekten, die alle Regionen voranbringen und verbinden. Das ASTRA bietet Ihnen die Möglichkeit, in einem modernen Arbeitsumfeld einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Entwicklung der Schweiz zu leisten.

Die Bundesverwaltung achtet die unterschiedlichen Biografien ihrer Mitarbeitenden und schätzt deren Vielfalt. Gleichbehandlung geniesst höchste Priorität. Onlinebewerbung unter www.stelle.admin.ch, Ref. Code 44010 Ergänzende Auskünfte erteilt Ihnen gerne: Herr Diego Tschuppert, Bereichsleiter Projektmanagement Süd, 058 482 75 40

Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter www.stelle.admin.ch


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BAUGEWERBLICHE BERUFSSCHULE ZÜRICH Die Baugewerbliche Berufsschule Zürich (BBZ) zählt mit knapp 4‘500 Lernenden und Studierenden in der beruflichen Grund- und Weiterbildung zu den grössten Ausbildungsstätten der Berufsbildung der Schweiz. Seit bald 30 Jahren haben wir rund 600 Bauleiterinnen und Bauleiter erfolgreich auf die Höhere Fachprüfung Bauleitung Hochbau (HFP) vorbereitet.

Hämmerle Partner erbringt als unabhängiger Partner von Bauherren und Planern die Dienstleistungen Projektmanagement und Bau­ herrenberatung für Bauwerke in ihrem gesamten Lebenszyklus. Wir bearbeiten gemeinsam und interdisziplinär spannende Projek­ te und pflegen eine kollegiale, lebhafte Bürokultur.

Für die Bauherrenberatung von anspruchsvollen Projekten suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine(n) erfahrene(n)

Projektleiter(in) Bauherr (80 – 100 %) Aufgaben Als Vertreter(in) unserer Bauherrschaften (Projektleiter Bauherr) steuern sie selbständig Planerteams / TUʼs / GU’s für anspruchs­ volle Neu­ und Umbauten und / oder beraten den Auftraggeber für seine Projektvorhaben. Als Bauherrenberater(in) / Bauherren­ vertreter(in) sind sie für die strategische Führung auf der Auftrag­ geberseite verantwortlich. Zudem leiten und moderieren sie die Prozesse des PQM mit Bauherren, Planern und Unternehmern in Einzelmandaten. Kompetenzen Als Gesamtleiter(in) (mit Grundausbildung Architektur, Bauinge­ nieurwesen, Gebäudetechnik) besitzen sie mehrjährige Projekt­ leitungserfahrung über alle Leistungsphasen von grossen und komplexen Bauten in der Schweiz. Sie sind mit den Leistungen der Bauherrenberatung / Bauherrenvertretung bestens vertraut. Phasengerechtes Steuern im Planungsprozess sind ihre Stärken. Sie sind eine führungsstarke, eigenverantwortliche und gut organi­ sierte Person mit hoher Sozialkompetenz und gehen gekonnt mit vertraulichen Daten um. Mit ihrer kommunikativen Art werden sie rasch zum geschätzten Leader eines Teams und zur Vertrauens­ person aller am Projekt Beteiligten. Die Weiterentwicklung unserer Branche macht sie neugierig. Sie sind wie wir an effizienten Prozessstrukturen und an einem kontinuierlichen Wissenstransfer interessiert. Chancen Wir unterstützen ihre persönliche und fachliche Entwicklung und fördern die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter. Sie arbeiten in einem motivierten Team. Unsere Büroräumlichkeiten sind in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Zürich. Wir freuen uns auf ihr Motivationsschreiben und Bewerbungs­ unterlagen per Email an Herr Patrik Hämmerle (ph@haemmerlepartner.ch). Ihre Unterlagen werden vertraulich behandelt. Weitere Information zu Hämmerle Partner, zu unseren Aufgaben und den Projekten, finden sie auf unserer Webseite haemmerlepartner.ch.

Zur Verstärkung unseres Dozententeams dieses zweijährigen Weiterbildungskurses suchen wir per Januar 2021 eine Persönlichkeit, die Freude daran hat, ihre Erfahrungen in den Bereichen Baukonstruktion und Bautechnik als

DOZENT / DOZENTIN FÜR BAUKONSTRUKTION / BAUTECHNIK (Teilzeit) mit pädagogischem Flair an motivierte Jungbauleiter weiterzugeben. Idealerweise sind Sie ein engagierter diplomierter Architekt oder Bauleiter HFP mit mehreren Jahren Berufserfahrung als Architekt, speziell im Bereich Baukonstruktion/Bautechnik. Das variable jährliche Unterrichtspensum bewegt sich zwischen 24 und 76 Lektionen und verteilt sich auf Abendlektionen ab 17.35 Uhr. Die Anstellungsbedingungen richten sich nach der Mittel- und Berufsschullehrerverordnung (MBVO) des Kantons Zürich. Ihr Arbeitsort Schulhaus Lagerstrasse, Lagerstrasse 55, 8004 Zürich Auskünfte Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Simone Mutti, Fachgruppenleiter Bauleitende, simone.mutti@bbzh.ch, Tel. 079 646 93 71. Ihre Bewerbung Ihre Bewerbung erwarten wir gerne an: Baugewerbliche Berufsschule Zürich; Hansruedi Spillmann, Fachbereichsleiter-Stv. HBB/WB, Postfach, 8090 Zürich oder per Mail hansruedi.spillmann@bbzh.ch.

Suchen Sie für das Jahr 2021 eine neue Herausforderung? Wir als öffentliche Verwaltung bieten Ihnen einen Arbeitsplatz der Freude bereitet. Das Ressort Planung, Umwelt und Verkehr ist verantwortlich für die Durchführung von Bewilligungsverfahren und die Belange der Orts- und Verkehrsplanung sowie des Umweltschutzes. Wir suchen nach Vereinbarung eine innovative Persönlichkeit.

RAUM- UND VERKEHRSPLANER/IN, 60 – 80 % Nähere Informationen zu dieser interessanten Stelle finden Sie auf unserer Website www.kuessnacht.ch oder direkt über den QR-Code.


Impressum

TEC21 1–2/2021

Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro Jahr ISSN-Nr. 1424-800X; 147. Jahrgang, verkaufte Auflage: 12 828 (WEMF-beglaubigt)

Adresse der Redaktion TEC21 – Schweizerische Bauzeitung Zweierstrasse 100, Postfach, 8036 Zürich Telefon 044 288 90 60, Fax 044 288 90 70 redaktion@tec21.ch, www.espazium.ch/tec21 Redaktion Judit Solt ( js), Chefredaktorin Doro Baumgartner (db), Sekretärin, Produktionsleiterin Tina Cieslik (tc), Architektur/Innenarchitektur Daniela Dietsche (dd), Bauingenieurwesen/Verkehr Danielle Fischer (df), Architektur Laurent Guye (lg), Grafik und Layout Nathalie Huonder (nh), Co-Redaktionsleiterin espazium.ch Paul Knüsel (pk), Umwelt/Energie, stv. Chefredaktor Katrin Köller (kk), Grafik und Layout Franziska Quandt (fq), Architektur Christof Rostert (cr), Abschlussredaktor Hella Schindel (hs), Architektur/Innenarchitektur Antonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle Peter Seitz (ps), Bauingenieurwesen Ulrich Stüssi (us), Bauingenieurwesen Anna-Lena Walther (alw), Leitung Grafik, Agenda

E-Mail-Adressen der Redaktionsmitglieder: Vorname.Nachname@tec21.ch TEC21 online www.espazium.ch/tec21 Herausgeber espazium – Der Verlag für Baukultur Zweierstrasse 100, 8003 Zürich Telefon 044 380 21 55, Fax 044 380 21 57 Katharina Schober, Verlagsleitung katharina.schober@espazium.ch Ariane Nübling, Assistenz ariane.nuebling@espazium.ch Martin Heller, Präsident

Korrespondenten Charles von Büren, Bautechnik/Design, bureau.cvb@bluewin.ch Lukas Denzler, Umwelt/natürliche Ressourcen, lukas.denzler@bluewin.ch Thomas Ekwall, Bauingenieurwesen, info@tekwall.ch Hansjörg Gadient, Architektur/Landschafts­ architektur, hj.gadient@bluewin.ch Clementine Hegner-van Rooden, Bauingenieurwesen, clementine@vanrooden.com Dr. Lilian Pfaff, Architektur/USA, lpfaff@gmx.net Markus Schmid, Bauingenieurwesen, mactec21@gmail.com Redaktion SIA Verena Felber, Susanne Schnell, Ivo Vasella SIA, Selnau­strasse 16, Postfach, 8027 Zürich Telefon 044 283 15 15 E-Mail Vorname.Nachname@sia.ch Grafisches Konzept Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich Inserate Fachmedien, Zürichsee Werbe AG Seestrasse 86, 8712 Stäfa Telefon 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00 info@fachmedien.ch, www.fachmedien.ch Druck Stämpfli AG, Bern

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Abonnementspreise www.espazium.ch Abonnements SIA-Mitglieder Adressänderungen: SIA, Zürich Telefon 044 283 15 15, Fax 044 283 15 16 mutationen@sia.ch

Nicht-SIA-Mitglieder Stämpfli AG, Bern Telefon 031 300 62 53, Fax 031 300 63 90 abonnemente@staempfli.com Trägervereine Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, SIA – www.sia.ch

TEC21 ist das offizielle Publikationsorgan des SIA. Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen der Autoren und der Redaktion. Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils in der Rubrik «SIA». Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieur-Unternehmungen, usic – www.usic.ch ETH-Alumni, Netzwerk der Absolventinnen und Absolventen der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch Fondation ACUBE – www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht.

Einzelbestellungen Stämpfli AG, Bern, Telefon 031 300 62 53 abonnemente@staempfli.com, Fr. 12.– | Euro 8.– (ohne Porto) Der Verlag für Baukultur Les éditions pour la culture du bâti Edizioni per la cultura della costruzione

Unseren Lebensraum gestalten

Master of Advanced Studies ETH in Raumplanung 2021/23 Berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium Der berufsbegleitende Master of Advanced Studies (MAS) ETH in

Bewerbungsfrist

Raumplanung dauert zwei Jahre. Als weitere Optionen werden auch

1. Januar 2021 bis 30. April 2021

ein DAS- und ein CAS-Programm angeboten.

Informationsveranstaltungen

Alle drei Programme richten sich an Fachleute mit abgeschlossener

21. Januar, 18. Februar, 18. März 2021

Hochschulausbildung und beruflicher Erfahrung in Fachgebieten,

Weiterführende Informationen

welche der Raumplanung nahe stehen, wie Architektur, Geographie,

www.masraumplanung.ethz.ch

Ingenieur-, Natur-, Rechts-, Geistes- oder Sozialwissenschaften.

Patrick Bonzanigo, Programmleiter

Kursbeginn: Herbstsemester 2021.

pbonzanigo@ethz.ch


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Unvorhergesehenes

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Damals im Berliner Untergrund

I

ch bin einfach zu früh dran gewesen. Glücks­pilz, der ich war, hauste ich in meinen Berliner Jahren zwar in einer der begehrten Wohnungen an der KarlMarx-Allee, Haltestelle Strausberger Platz. Doch «meine» U5 endete mit­ ten im Osten der Stadt, am Alexan­ derplatz, unter den ikonischen Hochhäusern von Walter Behrens. Wäre sie damals schon weitergefah­ ren, ich hätte an der Station Unter den Linden quasi direkt ins Büro aussteigen können. Die alte U5 be­ sass wenig Pracht oder Charme. Einmal fuhr ich hinaus an den Ziel­ bahnhof Hönow und bestaunte die mir bis anhin nur aus Legenden bekannte Plattenbauromantik.

Und doch waren dies ungleich bes­ sere Jahre, gemessen an den düste­ ren Dekaden der Teilung. Dazumal durften zwei andere Linien, die U6 und U8, zwar zwischen Westberlin-­ Nord und Westberlin-Süd verkehren, aber an den Stationen unter dem Osten der Stadt nicht halten. Heute sind sie kaum mehr als eine vage Erinnerung, diese schwach ausge­ leuchteten, an Filme wie «Der dritte Mann» gemahnenden Kavernen, die für immer verschlossen schienen. 31 Jahre ist es her, das Wunder der friedlichen Revolution in Osteuropa. Angesichts heutiger Tristessen und Malaisen ein umso heller leuchtender Moment der Geschichte. Hoffen wir auf Licht am Ende des Tunnels! •

F oto: © M ich a e l Richt e r ; au s: H e inz K n o b lo ch , « G e is t e r b ahnh öf e», B e r lin: Ch . L ink s Ve r la g 1 9 92

Text: Christof Rostert


Stellenmarkt

TEC21 1–2/2021

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K N E L L W O L F SPEZIALISTEN FÜR PLANUNG BAU IMMOBILIEN Führungsaufgabe mit viel Gestaltungsspielraum Unsere Auftraggeberin ist eine erfolgreiche und innovative Totalunternehmerin in Zürich mit rund 40 Mitarbeitenden. Das Unternehmen entwickelt, entwirft und realisiert mehrheitlich eigene Projekte mit hohem Qualitätsanspruch und Kundenorientierung. Für die dynamische Leitung eines Unternehmensbereichs suchen wir eine sozialkompetente und durchsetzungsstarke Führungs-Persönlichkeit als

Leiter/in Realisation Mitglied der Geschäftsleitung Das Aufgabenspektrum. Sie übernehmen das wichtige Geschäftsfeld, bestehend aus den Teilbereichen Ausführungsplanung,Fachkoordination, Kostenplanung, Ablaufplanung, Bauleitung sowie Käuferbetreuung mit total rund 12 Mitarbeitenden. Ihr Team besteht aus erfahrenen und jüngeren Fachleuten und soll stetig weiter ausgebaut werden. Sie steuern die komplexen Planungs- und Bauprozesse hinsichtlich Kosten, Terminen, Qualität und Risiken mit feiner Klinge und hohem prozessualem Verständnis. Als erfahrene Fachperson erkennen Sie Lücken und Schwachpunkte in Verträgen und Verhandlungen und nehmen diesbezüglich eine beratende Rolle innerhalb der bestehenden Strukturen ein. Ihr Profil. Sie verfügen über eine Ausbildung als Architekt, Techniker oder dipl. Bauleiter und haben nebst der entsprechenden Fachkompetenz im Baumanagement mehrere Jahre komplexe Projekte in der Schweiz geleitet, gerne auch bei einem GU. Sie sind ein Macher-Typ, übernehmen eine starke Führungsrolle innerhalb Ihres Teams und nutzen Ihr komplexes Baufachwissen auch in Zusammenarbeit mit anderen internen und externen Anspruchsgruppen. Ergänzend zu Ihren Kompetenzen im Bereich Realisation pflegen Sie den ausgeglichenen Mix zwischen kreativen, innovativen Lösungen und standardisierten Prozessen. Die Rolle als interner Sparring-Partner zum Bereich Entwicklung/Entwurf leben Sie aus Überzeugung. Auf Sie wartet eine einzigartige Aufgabe mit viel Handlungsspielraum und ausgezeichneten Anstellungsbedingungen. Möchten Sie Spuren hinterlassen? Dann rufen Sie Claudia Willi für weitere Informationen an oder senden Sie uns Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen. Wir garantieren Ihnen selbstverständlich absolute Diskretion. Knellwolf + Partner AG – Zürich Bern St. Margrethen I T 044 311 41 60 I M 079 408 81 75 I claudia.willi@knellwolf.com I www.knellwolf.com

Kein Job von der Stange! Zur Verstärkung unseres Teams der Abteilung Immobilien suchen wir sofort oder nach Vereinbarung eine/einen:

Bauingenieur/in oder Hochbautechniker/in Schutzbauten (80 – 100 %) • Umfassende Projektberatung der Kunden sowie Vernehmlassung von Baueingabeprojekten bezüglich Pflichtschutzraumbau • Prüfung und Genehmigung von Ersatzabgabe- und Schutzraumprojekten • Organisation und Überwachung der periodischen Schutzraumkontrollen sowie Überwachung der Planung und Realisierung von Umbauten an Schutzbauten • Zuweisungsplanung / Verfahren Ausgleichsgebietsplanung • Projektierung und Ausführung der Erneuerungen von Schutzanlagen (Umnutzungen als öffentliche Schutzräume) • Projektverantwortung «Digitalisierung Genehmigungsprozess Pflichtschutzraumbau» Interessiert? Bei Fragen steht Ihnen Pablo Buonocore, Abteilungsleiter Immobilien, Telefon 044 411 25 05, gerne zur Verfügung. Weitere Informationen zur Stelle und unserer Organisation sowie Zugang zum Bewerbungsportal finden Sie unter: www.srz-jobs.ch


Die Zukunft der Massivbauweise

Digital. Massiv. Elementiert. Mit unserem digitalen Planungsservice blue.sprint unterstützen wir Sie schon in der Designphase Ihres Projektes. Dabei profitieren Sie nicht nur von unserer Fachkompetenz im Bereich massives Bauen: Nach von uns berechneter Statik und Bauphysik optimieren wir den Materialeinsatz für Ihr Objekt individuell. Die modellbasierte Vorfertigung in unseren Werken vermeidet unnötige Arbeiten auf der Baustelle, wie z. B. zeitintensive Zuschnitte. Ihren Bauabschnitten entsprechend, liefern wir exakt die vorkonfektionierten Mengen „just in Time“ auf die – in Zukunft – papierlose Baustelle. Besonders geeignet für die digitale Planung sind unsere geschosshohen vorfabrizierten Ytong Porenbetonelemente für eine massive Elementbauweise – ob in der Innen- oder der Aussenwand. Informieren Sie sich jetzt unter www.ytong.ch/bluesprint

Xella Porenbeton Schweiz AG Steinackerstrasse 29 . 8302 Kloten . www.xella.ch


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