KRS Krankenhaus-Rechtsprechung

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11.Jahrgang

Januar 2025

Seiten 1–36

www.KRSdigital.de

Herausgeber:

Erich Schmidt Verlag

GmbH & Co. KG

Schriftleitung:

Prof. Dr. Frank Stollmann

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

Dokumentation der Entscheidungen aus dem gesamten Krankenhauswesen

Aus dem Inhalt:

BSG

Intensivmedizinische Komplexbehandlung – Anwesenheitserfordernis des Facharztes mit Zusatzweiterbildung „Intensivmedizin“

Krankenhausrechnung – Verlegung – Wirtschaftlichkeitsgebot

Abrechnung ambulanter Krankenhausleistungen –Richtigstellung von Honorarbescheiden

LSG Nordrhein-Westfalen

Widerlegung der Mindestmengenprognose –Keine Selbstbindung der Verwaltung

BGH

Vergütung für eine ambulante Operation in einer Privatkrankenanstalt – Behandlungsvertrag mit einer juristischen Person

Unterbliebene Organisation einer Kontrolluntersuchung nach Entlassung aus der Klinik als Befunderhebungsfehler

BAG

Annahmeverzug und Zulässigkeit einer Abmahnung bei Nichtvorlage eines Nachweises gem. § 20a Abs. 2 IfSG a. F.

OLG Celle

Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie als öffentliche Auftraggeberin?

LG Bonn

Wettbewerbsrechtliche Folgen des Abwerbens ärztlicher Fachkräfte

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Krankenhaus-Rechtsprechung Dokumentationder Entscheidungenausdem gesamtenKrankenhauswesen

Inhalt

EDITORIAL

RECHTSPRECHUNGSREPORT

KRANKENHAUSPLANUNGSRECHT

KRANKENHAUSVERGÜTUNG

PRIVATEKRANKENVERSICHERUNG

KRANKENHAUSHAFTUNG

ARBEITSVERTRAGSRECHT

KRANKENHAUSUNTERNEHMENSRECHT/VERGABERECHT

KRANKENHAUSUNTERNEHMENSRECHT

11.Jahrgang Seiten1–36

Ltd.MinisterialratDr.FrankStollmann RechtsprechungsreportKrankenhausplanungsrecht______________________4

IntensivmedizinischeKomplexbehandlung–Anwesenheitserfordernis desFacharztesmitZusatzweiterbildung„Intensivmedizin“

BSG,Urteilvom25.6.2024–B1KR 20/23R______________________________9 Krankenhausrechnung–Verlegung–Wirtschaftlichkeitsgebot

BSG,Urteilvom16.5.2024–B1KR 29/22R______________________________12 AbrechnungambulanterKrankenhausleistungen–Richtigstellungvon Honorarbescheiden

BSG,Urteilvom6.3.2024–B6KA 2/23R________________________________14 WiderlegungderMindestmengenprognose–KeineSelbstbindungder Verwaltung

LSGNRW,Beschlussvom17.10.2024–L10KR 243/24BER_____________16

VergütungfüreineambulanteOperationineinerPrivatkrankenanstalt–BehandlungsvertragmiteinerjuristischenPerson

BGH,Urteilvom13.6.2024–IIIZR279/23–______________________________19

UnterbliebeneOrganisationeinerKontrolluntersuchungnachEntlassung ausderKlinikalsBefunderhebungsfehler

BGH,Urteilvom4.6.2024–VIZR108/23_________________________________21

AnnahmeverzugundZulässigkeiteinerAbmahnungbeiNichtvorlageeinesNachweisesgem.§20aAbs.2IfSGa.F.

BAG,Urteilvom19.6.2024–5AZR192/23–______________________________23

FachkrankenhausfürPsychiatrieundPsychotherapiealsöffentlicheAuftraggeberin?

OLGCelle(Vergabesenat),Beschl.v.27.8.2024–13Verg3/24___________26

WettbewerbsrechtlicheFolgendesAbwerbensärztlicherFachkräfte LGBonn,Urt.v.14.12.2022,1O425/19__________________________________28

ANHÄNGIGEREVISIONSVERFAHREN Revisionsvorschau_________________________________________________________28

AKTUELLESAUSDEMBUND

Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz(KHVVG)TeilI____________35 KHVVGTeilII(GesetzgegenWettbewerbsbeschränkungen–GWB)______36

Editorial

SehrgeehrteLeserinnen,sehrgeehrteLeser, dasKrankenhausrechtisteininvielerleiHinsichtbesondererTeildessehrweitumspannendenMedizinundGesundheitsrechts.Warumdassoist?Nun,auch wennderweitüberwiegendeTeilallermedizinischen BehandlungsfälleproJahrinderambulantenmedizinischenVersorgungdurchArztpraxenerbrachtwird. BeidenAusgabenderKrankenversicherungendominierteindeutigderstationäreSektor,knappeinDrittel(etwa32%;88Mrd.€)derGesamtausgaben(allein) derGKVfließenindieKrankenhausversorgung.Diesehervorgehobeneökonomi scheReleva nzspiegelt sichauchindenweitverzweigtenrechtlichenFragestellungen.Dagibtesebennichtnurdasspezifische Krankenhaus(sonder)rechti.S.desRechtsderKrankenhausplanung,der-förderungund -finanzierung sowiedesSGBV.Sondernetwaauchdiejenigen Rechtsgebiete,diestationäreEinrichtungenwieandereheilberuflicheUnternehmenbetreffen,alsoetwa dasArzneimittel-,dasBerufs-,dasHaftungsrechtetc. undfürdiesichderBegriffdesKrankenhausmedizinrechtseingebürgerthat.SchließlichhatsichumfassenddieErkenntnisdurchgesetzt,dassKrankenhäuserebenauch–mitallihrenSpezifika–Unternehmensindunddementsprechendauchdiejenigen Rechtsmaterien,diefürUnternehmenallgemeingelten(z.B.dasSteuer-,Gesellschafts-oderArbeitsrecht,aberauchdasWettbewerbs-oderVergaberecht),i.S.einesKrankenhausunternehmensrechts auchfürKrankenhäuservonBedeutungsind.

BeidiesenVielschichtigkeiten,BezügenundwechselseitigenAbhängigkeitenkannmansehrschnell denÜberblickverlieren–undgenauandiesemPunkt setztdieinjederHinsichtneueKRSan,derenerste AusgabewirIhnenheutepräsentieren.Dabeihaben wirunskonsequentvondemRatleitenlassen,den derSchriftstellerGiuseppeTomasidiLampedusa demFürstenvonSalinainseinemRoman„DerLeopard“mitaufdenWeggegebenhat:„Allesmusssich ändern,damitallessobleibenkann,wieesist!“

WasändertsichinderkünftigenKRS?

–EsgibtinderKRSkeinenvollständigenAbdruck vonEntscheidungenmehr.

–StattdessenstehtdieAufbereitungvonaktuellen fürdenKrankenhausbereichrelevantenEntscheidungenimZentrumderneuenKRS.Autorinnen

undAutorenausderRechtspraxisbereitendiejeweiligenUrteileundBeschlüsseaufundfokussierensichdabeiaufLeit-und/oderOrientierungssätze,denwesentlichenSachverhaltundInhaltder Entscheidung,KonsequenzenfürdiePraxis/Praxishinweisesowie–soweitschonexistent–einenVergleichzurbisherigenRechtsprechungundweiterführendeLiteratur.

DieKRSenthältkünftigjahresübergreifendeRechtsprechungsberichteallerfürKrankenhäuserrelevantenRechtsbereiche,diegrundlegendeältereEntscheidungeninBezugnehmen.IndiesemHeftstartenwirmitdemKrankenhausplanungsrecht,geplant sindinZukunftThemenschwerpunktezurKrankenhausförderung,Krankenhaus-Vergütung(Entgeltrecht),zurGKV(SGBV)undzurPrivatenKrankenversicherung(VVG),zumVertragsrecht(GOÄ,BGB), zumHaftungsrecht,zumArzneimittel-undMedizinprodukterecht,zumWettbewerbs-undVergaberechtu.v.m.

–AngereichertundabgerundetwerdensolldieKRS zudemdurcheinentabellarischenAusblickaufanhängigeRevisionsverfahrensowiezweiständige RubrikenmiteinemAusblickaufGesetzesentwicklungenaufEU-undBundesebene–natürlichjeweilsausschließlichmitRelevanzfürdenKrankenhaussektor.

WasbleibtIhnenmitderKRSerhalten?

–ImFokusderZeitschriftstehtprimärderKrankenhausbereichundhiervorallemdiefürdiesenVersorgungssektorrelevanteEntscheidungspraxis.

–Zielbleibtes,Sieumfassendundkompaktzuallen wichtigenrechtlichenThemenkomplexenrundum dasKrankenhauszuinform ieren.Wirmöchten, dassSiesichschnelleinenÜberblickverschaffen können,ohnelangerecherchierenzumüssen.In diesemHeftetwazuaktuellenEntscheidungenaus denBereichenKrankenhausvergütung,Private Krankenversicherung,Haftungsrecht,Arbeitsrecht, Wettbewerbs-undVergaberechtu.a.m.

Wirsindgespannt,obIhnendasneueKonzeptder KRSzusagtundfreuenunsaufIhrFeedback.

FürSchriftleitungundVerlag

RechtsprechungsreportKrankenhausplanungsrecht

Ltd.MinisterialratDr.FrankStollmann,Düsseldorf

DernachfolgendeRechtsprechungsberichtfasstimWesentlichendieRechtsprechungseitAnfang2022zusammen,grundlegendeältereEntscheidungenwerden inBezuggenommen.

I.Grundlagen

DieKrankenhausplanungistdaszentraleInvestitionslenkungs-undSteuerung sinstrumentzurVerwirklichungdesin§1KHGgenanntenZieles,eine bedarfsgerechteVersorgungderBevölkerungmit leistungsfähigen,qualitativhochwertigenundeigenverantwortlichwirtschaftendenKrankenhäusernsicherzustellen.EshandeltsichumeineBedarfsfeststellungs-undVersorgungsplanung,beiderdieKrankenhausplänediefüreinebedarfsgerechtestationäre VersorgungderBevölkerungerforderlichenKrankenhäusernachStandort,Bettenzahl,BehandlungsplätzenundFachrichtungensowieVe rsorgungsstufen auszuweisenhaben.Diesvollziehtsichausschließlich imöffentlichenInteresse.DievorgenanntengesetzlichenBestimmungenbegründenkeinesubjektiv-öffentlichenRechtei.S.d.§42Abs.2VwGOzugunsten einzelnernatürlicheroderjuristischerPersonendes PrivatrechtsaufdieBereitstellungeinerKrankenhausversorgunganbestimmtenStandorten.1

DemkomplexenPlanungsverfahrenimKrankenhausrechtnachden§§1,6und8KHGliegteinZweiEbenen-Modellzugrunde:2 Dabeikannderineinem BundeslanddurchAuslegungdesdortigenFeststellungsbescheidesundKrankenhau splansbestimmte InhalteinesVersorgungsauftrageseinesKrankenhauseskeineAussagezudemUmfangdesVersorgungsauftragesvonKrankenhäuserninanderenBundesländerntreffen.3

AufeinererstenVerfahrensebenestelltdienach LandesrechtzuständigeBehördedenKrankenhausplandesLandesauf(§6KHG).DabeilegtdieBehörde dieZielederKrankenhausplanungfest(Krankenhauszielplanung),beschreibtdenbestehendenund denzuerwartendenBedarfanKrankenhausversorgung(Bedarfsanalyse),stelltdemeineAufstellungder zurBedarfsdeckunggeei gnetenKrankenhäusergegenüber(Krankenhausanalys e)undbestimmt,mit welchendieserKrankenhäuserderBedarfgedeckt werdensoll(Versorgungsentscheidung).

ErstaufderzweitenVerfahrensebenewirdfürjedesdieserKrankenhäuserdurchkonstitutivenFeststellungsbescheidentschieden,obesindenKrankenhausplanaufgenommenwirdodernicht(§8KHG).In

diesemzweitenVerfahrensabschnitthateinKrankenhausträger–aufdererstenEntscheidungsstufe–einenAnspruchaufFeststellungderAufnahmeseines KrankenhausesindenKrankenhausplan,wenndas Krankenhauszurbedarfsge rechtenVersorgungder Bevölkerunggeeignetundleistungsfähigistsowie wirtschaftlicharbeitetunddieZahlderBetteninden geeignetenKrankenhäuserndieZahlderbenötigten Bettennichtübersteigt.BeiderBeurteilungdieser KriterienstehtderzuständigenLandesbehördeweder einPlanungs-nocheinBeurteilungsspielraumzu.4 Ist hingegeneineAuswahlzwischenmehrerenhinsichtlichdesVersorgungsbedarfskonkurrierendenKrankenhäusernnotwendig,en tscheidetdiezuständige Landesbehörde–auf derzweitenEntscheidungsstufe –unterBerücksichtigungderöffentlichenInteressen undderVielfaltderKrankenhausträgernachpflichtgemäßemErmessen,welchesKrankenhausdenZielenderKrankenhausplanungdesLandesambesten gerechtwird(§8Abs.2Satz2KHG).5 Dannentfällt einAnspruchaufFeststellungderAufnahmeinden Krankenhausplanundanse ineStelletritteinAnspruchauffehlerfreieAuswahlentscheidung.WährenddieobjektivenKriteriendererstenEntscheidungsstufevollständiggerichtlichnachprüfbarsind, unterliegtdieFeststellungsentscheidungaufder zweitenStufenureinere ingeschränktenÜberprüfungdurchdieGerichte.6

1SodeutlichOVGSachsen-Anhalt,Beschl.v.24.4.2023–1L51/ 22.Z–,juris,Rn.8f. 2DazuundzumFolgendenzuletztBVerwG,Urt.v.8.7.2022 –3C2/ 21–,juris,Rn.11f.unterVerweisu.a.aufBVerwG,Urt.v. 11.11.2021–3C6/20–juris,Rn.12;v.14.4.2011,3C17.10, BVerwGE139,309;v.25.9.2008,3C35.07,BVerwGE132,64. 3OVGBremen,Beschl.v.28.3.2024–1LA74/19–,juris,Rn.28. 4ZuBeurteilungsspielräumenimKrankenhausrechtvgl.auchVG Schleswig,Urt.v.8.9.2023–1A20/19–,juris,Rn.60ff. 5Zudiesersog.BestenauslesezuletztBVerwG,Beschl.v.17.3.2022 –3B12/21,juris,Rn.18;vgl.auchOVGSachsen,Urt.v.27.9.2023 –5A37/23–,juris,Rn.41f.;OVGLüneburg,Beschl.v.4.8.2023–14ME66/23–,juris,Rn.49f.

6DazuundzumvorhergehendenausführlichnochOVGLüneburg, Beschl.v.4.8.2023–14ME66/23–,juris,Rn.49f.

1.RechtsnaturundInhaltdes Krankenhausplans a)Rechtsnatur

NachderKonzeptiondesKHGistderKrankenhausplanalsräumliche,fachliche,qualitativeundquantitativeKonkretisierungderin§1KHGverankerten ZielvorstellungeneinesbedarfsgerechtenundleistungsfähigenKrankenha uswesensanzusehen.Nach ständigerRechtsprechunghandeltessichumeine verwaltungsinterneMaßnahmeohneunmittelbare RechtswirkunggegenüberdenBetroffenen(Krankenhäusern,Kostenträgern).DerKrankenhausplansteuerti.S.einerbinnenorganisatorischenWeisungdie EntscheidungennachgeordneterBehördennachlandesweiteinheitlichenGesichtspunkten.7

IndesmusssichdienachgeordneteBehördeandie innerdienstlichenVorgabendesKrankenhausplans halten,wennsieihrerseitsrechtmäßigsind,sofern nichtGründedesEinzelfalleseineAbweichungerlaubenoderfordern.EinePlanbefolgungindiesemSinnekannauchdereinzelneKrankenhausträgerverlangen;diesistAusflussseinesausArt.3Abs.1GGfließendenRechtsaufgleichmäßigeVerwaltungspraxis.8

Praxishinweis

DiekrankenhausplanungsrechtlichenBestimmungendienenalleindemöffentlichenInteresseaneinerbedarfsgerechtenVersorgungderBevölkerung mitleistungsfähigenKrankenhäusern,nichtaber demSchutzdeseinzelnenBürgersalspotenziellem Patienten.Soweiteinzelne(potenzielle)Patienten vonEntscheidungenderKrankenhausplanungprofitierenkönnen,etwadurchdieMöglichkeiteiner wohnortnäherenKrankenversorgung,handeltes sichlediglichumeinereflexhafteNebenfolge,die jedochkeineindividuellenRechteoderrechtlichgeschütztenInteressenbegründet.

b)Inhalt

DieinhaltlichenAnforderungenandieAufstellung vonKrankenhausplänensindseitdergrundlegenden EntscheidungdesBVerwGvom25.Juli19859 höchstrichterlichakzentuiertundinderVerwaltungspraxis anerkannt.KrankenhausplänemüssenimWesentlichenfolgendenInhalthaben:

–EineKrankenhauszielplanung,dieimRahmendes durchdieKHG-VorschriftenbegrenztenGestaltungsspielraumesdieZielefestlegt,aufderenVerwirklichungderPlanausgerichtetist.

–EineBedarfsanalyse,dieeineBeschreibungdeszu versorgendenBedarfsderBevölkerungenthält.

–EineKrankenhausanalyse(Ist-Analyse),dieeineBeschreibungderVersorgungsbedingungenbeidenin denPlanaufgenommenenKrankenhäusernenthält.

–DieFestlegungderdurchd iespäterenFeststellungsbescheidezutreffenden(eigentlichen)Versorgungsentscheidungdarüber,mitwelchenKranken-

häusernderfestgestellteBedarfderBevölkerung versorgtwerdensoll.

Praxishinweis

DierechtsverbindlicheKrankenhausplanungeines LandesergibtsicherstausderSummedergetroffenenPlanaufnahmeentscheidungen.

2.Feststellungsbescheid

Erstdurchdenbundesrechtlichvorgeschriebenen Feststellungsbescheid(vgl.§8Abs.1Satz3KHG) werdendieVorgabendesKrankenhausplansdurch diezuständigeBehördeaußenwirksamineinenfür denKrankenhausträgerverbindlichenVerwaltungsaktumgesetzt.10 DenLändernbleibtvorbehalten,zu regeln,welcheFeststellungenderBescheidimEinzelnenenthaltenmuss.11 DerFeststellungsbescheiderfülltinAnbetrachtseinesVerwaltungsaktscharakters dienotwendigeRechtsschutzfunktion(vgl.§8Abs.1 Satz4KHG)undisteingehendzubegründen.Die RechtmäßigkeitdesFeststellungsbescheideshängt nichtdavonab,dassderBescheiddenInhaltdes Krankenhausplansübernimmt.FürdessenRechtmäßigkeitkommeesvielmehrentscheidenddaraufan, dassdiekrankenhausgesetzlichenBestimmungenbeachtetwerden.Darausergebesichweiter,dassein Feststellungsbescheid,dervomKrankenhausplanabweiche,rechtmäßigseinkönne,wennerdiesengesetzlichenVorschriftenentspricht.12

BeiPlankrankenhäusern(vgl.§108Nr.2SGBV) giltdieAufnahmeindenKrankenhausbedarfsplan nach§8Abs.1S.2KHGalsAbschlussdesVersorgungsvertrags(§109Abs1S2Halbs2SGBV).DementsprechendergibtsichderVersorgungsauftrageinesPlankrankenhausesausdenFestlegungendes KrankenhausplansinVerbindungmitdenBescheidenzuseinerDurchführung.Ergänzendsindggf. Vereinbarungennach§109Abs.1S.4und5SGBV SGBVeinzubeziehen.DerFeststellungsbescheidlegt daherArt,InhaltundUmfangderLeistungenfest, diedasKrankenhauswährendseinerZulassungfür dieVersichertenerbringendarfundmuss.13

7BVerwG,Urt.v.8.7.2022–3C2/21–,juris,Rn.14;OVGSachsenAnhalt,Beschl.v.24.4.2023–1L51/22.Z–,juris,Rn.12unterHinweisaufBVerwG,Urt.v.25.9.2008,3C35/07,NVwZ2009,525f. 8BVerwG,Urt.v.8.7.2022–3C 2/21–,juris,Rn.10,16unterVerweisaufBeschl.v.24.6.2020–8B71.19–jurisRn.6. 9Vgl.BVerwG,NJW1986,796;zuletztetwaBVerwG,Urt.v.8.7.2022 –3C2/21–,juris,Rn.14.

10DazuundzumFolgendenzuletztBVerwG,Urt.v.8.7.2022–3C2/ 21–,juris,Rn.13.

11BVerwG,Beschl.v.17.3.2022–3B12/21–,juris,Rn.19. 12BVerwG,Urt.v.8.7.2022–3C 2/21–,juris,Rn.13.

13BSG,Urt.v.26.4.2022–B1KR15/21R–Rn28;LSGNiedersachsen-Bremen,Urt.v.19.12.2023–L16KR292/21–,juris,Rn.38; OVGSchleswig-Holstein,Beschl.v.23.1.2023–5LA185/20–,juris, Rn.36;OVGBremen,Beschl.v.28.3.2024–1LA 74/19–,juris, Rn.18m.w.N.

II.VoraussetzungenderPlanaufnahme

GrundvoraussetzungenfürdieAufnahmeinden KrankenhausplaneinesLandessinddieLeistungsfähigkeit,BedarfsgerechtigkeitundWirtschaftlichkeit (vgl.§8Abs.2KHG)einerstationärenEinrichtung. Dabeigehtdieverwa ltungsg erichtlicheRechtsprechungseitjeherdavonaus,dassdieEntscheidungder Behörde,dasseinKrankenhausbedarfsgerecht,leistungsfähigundwirtschaftlichseiodernichtsei,vom GerichtimvollenUmfangnachvollzogenwerden kann.DieBegriffederBedarfsgerechtigkeit,derLeistungsfähigkeitundderWirtschaftlichkeitseienrein gesetzesakzessorischerNatur.Eshandelesichum Rechtsbegriffe,diezwarinhaltlichunbestimmtsein mögen,jedochunterBerücksichtigungderZielsetzungdesGesetzessinngemäßausgelegtwerden könnten.14

1.Leistungsfähigkeit

InderRechtsprechungwirdeinKrankenhausalsleistungsfähigangesehen,wennseinAngebotdieAnforderungenerfüllt,dienachdemaktuellenStandder ErkenntnissedermedizinischenWissenschaftanein KrankenhausderbetreffendenArtzustellensind. DasMaßdererforderlichenVersorgungbestimmt sichnachderArtderVersorgung,derdasKrankenhausdienensoll.15 DieLeistungsfähigkeiteinesKrankenhauseshängtdanachvonderZahl,derBedeutung unddemUmfangderFachabteilungenverschiedener Fachrichtungen,derZahlderhauptberuflichangestelltenundweiterenangestelltenoderzugelassenen FachärzteindeneinzelnenFachabteilungenunddem VerhältnisdieserZahlzurBettenzahlsowiedemVorhandenseindererforderlichenräumlichenundmedizinisch-technischenEinrichtungenab.IndiePrüfung wirdeinbezogen,obdienotwendigensächlichen(apparativenundräumlichen)Ausstattungenundpersonellen(medizinischeundpflegerischeAngebote)in ausreichenderQualitätundQuantitätwirtschaftlich vorgehaltenwerdenunddenPatientenzurVerfügung gestelltwerdenbzw.sichergestelltist,dassdieszukünftigsoseinwird.VorallemmussderdieAufnahmeeinerKlinikindenKrankenhausplanbegehrende Krankenhausträgernachweise n,dassdasKrankenhausdieGewährfürdieDauerhaftigkeitderzuerbringendenangebotenenpfle gerischenundärztlichenLeistungenerbringt.16

Praxishinweis

BeiderkrankenhausplanungsrechtlichenLeistungsfähigkeithandeltessichnichtumeinenbehandlungs-,sondernvielmehrkrankenhausstrukturbezogenenBegriff,mitdemnichtdieArtund QualitätderKrankenhausleistungen,d.h.diediagnostischenodertherapeutischenMöglichkeiteneinesKrankenhausesbzw.seinesPersonalsgemeint sind,sondernalleindiepersonellenundsächlichen

StrukturvorgabenderstationärenLeistungserbringung.

SelbstbeiVorlageeinesbloßenKonzeptsistdieLeistungsfähigkeitnachAnsichtderRechtsprechungbeurteilbar.IneinemsolchenFallmüssenhinreichend konkretisiertePlänevorgelegtwerden,ausdenensich insbesonderedieZahlderzubeschäftigendenFachärzteundanderenÄrzteimVerhältniszurgeplanten Bettenzahlunddieweiterepersonellesowieräumlicheundmedizinisch-technischeAusstattungergeben.VoraussetzungfürdieAufnahmeeineslediglich alsEntwurfexistierendenKrankenhausesinden KrankenhausplanistdasVorliegeneineshinsichtlich seinesInhaltsundseinerRealisierbarkeithinreichendkonkretisiertenschlüssigenundprüffähigen Konzepts.DiesesmussdieBeurteilungseinerLeistungsfähigkeitanhandseinerpersonellen,räumlichen undmedizinischenAusstattungermöglichenunderkennenlassen,dassdieFinanzierungdesVorhabens hinreichendgesichertist. 17 DasFinanzierungskonzeptmusszumindesterkennenlassen,mitwelchen BaukostenderKrankenhausträgerrechnetundmit welchenMitteln(Eigenmittel,staatlicheFördermittel,sonstigeFremdmittel)dieFinanzierungerfolgen soll. 18 DieabschließendeKlärungvonEinzelfragen kanndabeizwarnochausstehen,Unsicherheitenbei derBeurteilunggehendabeizuLastendesneuen Krankenhauses.19

2.Bedarfsgerechtigkeit

InständigerRechtsprechunglegendieVerwaltungsgerichtedenBegriffderBedarfsgerechtigkeitalsVoraussetzungfürdieAufnahmeindenKrankenhausplandahingehendaus,dasseinKrankenhausdann bedarfsgerechtist,wennesnachseinenobjektiven GegebenheiteninderLageist,einemvorhandenen Bedarfgerechtzuwerden.DerBegriffderbedarfsgerechtenVersorgungimSinnedes§1Abs.1KHGerfordertdieErmittlungdesgegenwärtigenund–anhandeinerPrognose–deszukünftigenBedarfsan Krankenhausversorgung(Bedarfsprognose). 20 Die

14SobereitsBVerwG,Urt.v.25.7.1985,3C25/84und14.11.1985, 3C41/84.

15VGOldenburg(Oldenburg),Beschl.v.3.1.2023–7B1645/22–,juris,Rn.58.

16VGGreifswald,Urt.v.18.1.2024–3A190/23HGW–,juris, Rn.25ff.unterVerweisaufBVerwG,Urt.v.11.11.2021–3C6.20–,juris,Rn.19.

17VGGreifswald,Urt.v.18.1.2024–3A190/23HGW–,juris,Rn.26, unterBezugaufBVerwG,Urt.v.11.11.2021–3C 6.20–,juris Rn.23.

18VGGreifswald,Urt.v.18.1.2024–3A190/23HGW–,juris,Rn.33, unterBezugaufBVerwG,Urt.v.11.11.2021–3C 6.20–,juris Rn.27.

19VGGreifswald,Urt.v.18.1.2024–3A190/23HGW–,juris,Rn.26, unterVerweisaufVGHMannheim,Urt.v.5.12.2012–9S2770/ 10–,juris,Rn.26.

20DazuundzumfolgendenBVerwG,Urt.v.8.7.2022–3C2/21–,juris,Rn.14f.;umfassendinBezugaufdieNeurologieOVGLüneburg,Beschl.v.4.8.2023–14ME66/23–,juris,Rn.61f.;vgl.auch VGOldenburg,Beschl.v.3.1.2023–7B1645/22–,juris,Rn.55ff., jew.m.w.N.

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Krankenhausvergütung

Krankenhausrechnung–Verlegung–Wirtschaftlichkeitsgebot

§12Abs.1SGBV;§39SGBV;§8Abs.5KHEntgG BSG,Urteilvom16.5.2024–B1KR 29/22R

Leitsatz

WirdeinPatientvoneinemKrankenhausineinanderesohne ausreichendenGrundverlegt,hatdasverlegendeKrankenhaus derKrankenkassedesPatientendiedadurchverursachten Mehrkostenzuersetzen.

Orientierungssatz

WenneinKrankenhauseinenPatientenineinanderesKrankenhausverlegt,mussesprüfen,obesdenPatientenselbst weiterbehandelnkann.FehltdiesePrüfungoderwirdderPatienttrotzeinespositivenErgebnissesverlegt,hatdieKrankenkassedesPatienteneinenSchadensersatzanspruchaufErsatz derdurchdieVerlegungverursachtenMehrkosten.

Sachverhalt

EinPatientderbeklagtenKrankenkassewurdeimklagenden Universitätsklinikumbehandelt. DieKl.verlegteihnzur StrahlentherapieineinanderesKrankenhaus.DieBekl.glichdie RechnungderKl.zunächstaus,verrechnetedannabernach einerPrüfungdurchdenMDca.11TEUR. DasSGgabderZahlungsklagestatt,dasLSGwiesdieBerufungderBekl.zurück.DieVoraussetzungenfüreinenVerlegungsabschlagseiennichterfüllt.DasBSGhobdasUrteilauf undwiesdieSachezurweiterenAufklärungandasLSGzurück.

WesentlicherInhalt

DieKl.hatteihrenVergütungsanspruchaufGrundlagedestatsächlichenGeschehensablaufskorr ektberechnet.EinVerlegungsabschlagwegenUnterschreitensdermittlerenVerweildauernach§3Abs.1S.1FPVseinichtvorzunehmen.DieVergütungseiauchnichtwegenUnwirtschaftlichkeitzukürzen, weildieBehandlungnichtzulanggewesensei–undesnicht erkennbarsei,dassdasaufnehmendeKrankenhausdenPatientennichtadäquathättebehandelnkönnen.

AllerdingskönntederBekl.einSchadensersatzanspruchnach §69Abs.1S.3SGBVi.V.m.§280Abs.1BGBzustehen,wenn dieKl.denPatientenvorzeitigverlegthabe.Aus§109Abs.4 S.2SGBVergebesicheineBehandlungspflichtdesKrankenhauses,sodasseineVerlegungeinessachlichenGrundesbedürfe.EinemedizinischmöglicheWeiterbehandlungimselben

AufeinenBlick

EinKrankenhausdarfeinenPatienten nurauseinemsachlichenGrundverlegen.

Praxishinweis

DieinKrankenhäuserntätigenÄrzte habenvoreinerVerlegungeinesPatientenzuprüfen,obderPatient nichtdochimHausweiterbehandelt werdenkann.EineVerlegungistnur nochdann„wirtschaftlich“,wenn sieauseinemvondreiGründenerfolgt:MedizinischeNotwendigkeit (weilderPatientnichtadäquatbehandeltwerdenkann),Gründein derPersondesPatienten(Störung desVertrauensverhältnissesoderzu großeEntfernungvomWohnort) oderSchaffungvonBehandlungskapazitätenaufderrichtigenVersorgungsstufe.Weiterhinungeklärtist, obzudenmedizinischenGründen aucheineausgeschöpfteBehandlungskapazitätgehört(d.h.wennalleBetteninderentsprechendenAbteilungbelegtsind)–undobdies beiderUmstellungderKrankenhausplanungaufFallzahlenüberhauptnocheineRollespielenkann. KanndasKrankenhauskeinensachlichenGrunddarlegen(ambesten aufgrundderBehandlungsdokumentation),kanndieKrankenkasse denErsatzderMehrkostenverlangen.DieseMehrkostenmussdie Krankenkassedarlegen.HatdieVerlegungnichtzuzusätzlichenKosten geführt,gibtesauchkeinenfinanziellenNachteilfürdieKrankenkasse unddamitkeinenErsatzanspruch.

KrankenhaushabeVorrangvoreinergrundlosenVerlegung. AlssachlicheGründeseienanzuerkennen: –zwingendemedizinischeGründe, –zwingendeGründeinderPersondesPatienten,und –übergeordneteGründederSicherst ellungeinerqualitativ hochwertigenVersorgung.

DieseGründekönntenauchhöhereKostenfürdieKrankenkasserechtfertigen.Dasverl egendeKrankenhausmüssedie GründefürdieVerlegungdarlegen,esseiinsoweitbeweisbelastet.FehleesaneinemsachlichenGrund,hatdasverlegende KrankenhausderKrankenkassediehierdurchverursachten Mehrkostenzuersetzen.Esseiirrelevant,dassdasverlegende KrankenhausdieKostender Weiterbehandlungnichtabschätzenkönne;estragedasRisikovonMehrkosten.Nurwenndas Krankenhaussorgfältiggeprüfthabe,dassdieVerlegungkeine Mehrkostenverursachenwerde,unddiesauchdarlegenkönne, scheideeineSchadensersatzpflichtaus.

DieKrankenkassemüssedarlegen,welcheKostenimaufnehmendenKrankenhausangefallenseienunddassdieseBehandlungwirtschaftlichgewesensei.

BisherigeRechtsprechung

Eswarumstritten,obeinKrankenhauseinenPatientenjederzeitverlegenkonnteoderobdies–beifortdauernderBehandlungsmöglichkeit–einesGrundesbedurfte.Verschiedene KrankenkassenmachtenSchadensersatzansprüchebeiVerlegungengeltend,wennderPatientausihrerSichteigentlich imselbenKrankenhausweiterbehandeltwerdenkonnte.2023 entschieddasBSG,dasseinKrankenhauseinenPatientennur aussachlichenGründenverlegendarf(Urt.v.7.3.2023,Az.B 1KR4/22R;Beschl.v.29.8.2023,Az.B1KR18/22B).Esblieb unklar,welcheParteijeweilsfürwelcheUmständedarlegungsundbeweisbelastetwar.DieshatdasBSGnunmehr–unter BekräftigungseinerbisherigenRechtsprechung–klargestellt.

Vertiefung

Diehm,NZS2024,303; Knispel,NZS2024,293; Makoski,jurisPRMedizinR8/2023Anm.3; Wrackmeyer-Schoene,SGb2023,577

Dr.KyrillMakoski,RA,FAMedR,MöllerundPartner, Düsseldorf

Krankenhausvergütung

Abrechnungambulanter Krankenhausleistungen–RichtigstellungvonHonorarbescheiden

§§106aAbs.2,120Abs.3Satz2SGBVaF;§45Abs.2Satz3,Abs.4SGBX;§77SGG BSG,Urteilvom6.3.2024–B6KA 2/23R

Orientierungssatz

1.ObeinWidersprucheinenHonorarbescheidnurteilweise angreift,istdurchAuslegungzuermitteln.

2.AmbulanteNotfallbehandlungenkönneneinsolcherabgrenzbarerTeilsein.

3.DieÄnderungdesBescheidesistdannnurimUmfangdes abgrenzbarenTeilszulässig.EineÄnderungdesbestandskräftiggewordenenTeilskomm tnurbeiVorliegeneines VertrauensausschlusstatbestandsinBetracht.

Sachverhalt

DieKlägerin,eineKrankenhausträgerin,wendetsichgegendie BerichtigungzweierHonorarbescheidefürambulanteNotfallbehandlungenausdemJahr2007.DaimLaufedesWiderspruchsverfahrensauchdieVergütungfürNotfallbehandlungensowiederHonorar verteilungsmaßstabgeändertworden waren,wurdeeineNeuberechnungnotwendigunddiebeklagte KassenärztlicheVereinigungkorrigiertedieBescheide.Diese führtezueinerNachzahlungzuGunstenderKlägerin;siewurdejedochvonderBeklagtenumeinenzuvorversehentlich nichterhobenenInvestitionskostenabschlaginHöhevon10% gekürzt.DiesenwandtedieBeklagteaufdasneuermittelteGesamthonoraran.

ImVerlaufstrittendieBeteiligtendarüber,obdieAnwendung desAbschlagsaufdasGesamthonorareineunzulässigereformatioinpeiusdarstellte,inwiefernalsodieHonorarbescheide inihrerGesamtheitGegenstanddesWiderspruchsverfahrens gewordenwarenundobVertraue nsgründeeine materiellrechtlicheKorrekturverboten.

WesentlicherInhalt

AufdieRevisionderBeklagtenentschieddasBSG,dassder (mittlerweileaufgehobene)InvestitionskostenabschlagvomgesamtendieNotfallbehandlungenbetreffendenHonorarabzuziehenwar,dienachträglicheKü rzungdesGesamthonorars umdenInvestitionsabschlaghingegennichtzulässigwar. NichtinFragestand,abervomBSGnochmalsbewertetwurde dieTatsache,dassdienachträglicheÄnderungderHonorarbescheidealssolcheeinesachlich-rechnerischeRichtigstellung

AufeinenBlick

WirdeinWiderspruchaufeinenabtrennbarenRegelungsteileinesVerwaltungsaktesbeschränkt,erwächst dernichtangefochteneTeilinBestandskraftundkannnurbeiVorliegeneinesVertrauensausschlusstatbestandsgeändertwerden.

Praxishinweis

FürdenInvestitionskostenabschlag hatdasUrteilkeineBewandtnis mehr.DieserwurdemitdemKrankenhausstrukturgesetz(BGBl.2015I 2229)aufgehoben.FürdieFrage,inwiefernHonorarbescheidenachträglichgeändertwerdendürfenund wiediebegrenzendeWirkungeines Widerspruchsauszulegenist,fügt sichdasUrteilindiebisherigeRechtsprechungein.Widersprüchesind demzufolgeaufabgrenzbareTeile zubeschränken,damitderverbliebendeTeilinRechtskrafterwächst.

imSinnedes§106aAbs.2SGBVaFdarstellt,diezueinerteilweisenRücknahmederHonorarbescheideführtundalsSonderregelung§45SGBXverdrängt.

ImÜbrigenführtdasBSGzurBegründungan,dasseineBeschränkungeinesRechtsbehelfsaufabtrennbareRegelungsteileeineseinheitlichenVerwaltungsaktsmöglichistunddasses sichbeiderVergütungfürdieambulanteNotfallbehandlung umeinensolchenabtrennbarenTeilhandelt.DienichtangegriffenenTeilregelungenerwachseninBestandskraft(§77 SGBV).

DieKlägerinhatihreWidersprüchezulässigerweiseaufdie VergütungderambulantenNotfallbehandlungenbeschränkt, wasdurchAuslegungnachdenallgemeinenGrundsätzenzu ermittelnwar.DasführteinderFolgedazu,dassdieübrigen TeilederHonorarbescheidebestandskräftigwurdenundihre Änderungnurzulässiggewesenwäre,wenndieBeklagtezur DurchbrechungdieserBestandkraftberechtigtgewesenwäre. HierzuaberwardieBeklagtenichtbefugt,weilsieerstnach Ablaufdervierjährigen(jetztzweijährigen)Ausschlussfristdie Änderungsbescheidebekanntgegebenhatte.EineBerichtigungwarauchtrotzdesAblaufsderFristnichtzulässig,da keinenach§45Abs.2Satz3iVmAbs.3Satz1SGBXmöglichenVertrauensausschlusstatbeständegegebenwaren.InsbesonderekonntederKlägerinwedereineFachkundenochein KennenmüssenaufGrundandererQuartalsbescheideunterstelltwerden.

ZulässigundgebotenwarallerdingsderAbzugdesInvestitionskostenabschlagsaufdengesamtenTeilderNotfallbehandlungenundnichtnuraufdennachgezahltenBetrag.Nachder seinerzeitigenZielsetzungdesInvestitionskostenabschlags,die DoppelfinanzierungderKrankenhausambulanzenausöffentlichenSteuermittelneinerseitsundüberdenInvestitionskostenanteilderkassenärztlichenGebührenandererseitszuverhindern,warderAbzugaufjedeeinzelneLeistunganzuwenden, wobeihiernurdernichtbestandkräftiggewordeneTeilder Anwendungoffenstand.InderNeuberechnungderHonorare lagauchkeineunzulässigereformatioinpeius,weildieambulantenNotfallbehandlungeninihrerGesamtheitGegenstand desWiderspruchsverfahrenwarenunddieNeuberechnungim ÜbrigentrotzdesAbzugszueinerErhöhungdesHonoraranspruchsderKlägerinführte.

BisherigeRechtsprechung

DasUrteilschließtsichineinerReihevonPunktenandie bisherigeRechtsprechungan.EsbestätigtseineEntscheidungenzurTeilbarkeitvonVerwaltungsakten(BSG,Urt.v. 13.11.1985–6RKa15/84;BSG,Urt.v.15.7.2015–B6KA32/ 14R)unddieBewertung,dassambulanteNotfallbehandlungen abtrennbareRegelungsteileseinkönnen(BSG,Urt.v.3.4.2019 –B6KA 67/17R).HinsichtlichderangenommenenVertrauensausschlusstatbestände(FachkundeundKennenmüssen)verweistesebenfallsaufbereitsge troffenenEntscheidungen (BSG,Urt.v.2.8.2017–B6KA16/16R;BSG,Urt.v.15.5.2019

AnhängigeRevisionsverfahren

BSG,1.Senat

Schlagwörter Az.

Rechtsfrage

Vorinstanz

BesondereEinrichtungnach§17bBSG,B1KR29/Ist eineBesondereEinrichtungnach§17bSchleswig-Holsteinisches Abs.1S.10KHG; 24R Absatz1Satz10KHGfürdieAbrechnungLandessozialgericht,L10 dererbrachtenLeistungenandieVorgabenKR172/20,9.7.2024 VorgabendesOPS-Katalogs; desOPS-Katalogsgebunden? Abrechnungfiktivenwirtschaftlichen KannfüreinestationäreBehandlung,die Alternativverhaltens nichtalsstationäreKrankenhausbehandlungimSinnevon§39SGBVnotwendig war,nachdenGrundsätzenüberdieAbrechnungfiktivenwirtschaftlichenAlternativverhaltenseineVergütungnachdenMaßstäbeneinerstationärenRehabilitationsbehandlungimSinnevon§40SGBV beanspruchtwerden?

StationäreBehandlungbeidurchdenBSG,B1KR34/ LiegteinestationäreKrankenhausbehand-LandessozialgerichtBadenRettungsdienstbegonnenerReanima-24R lungvor,wenneinezuvordurchdenRet-Württemberg,L4KR 1217/ tionundnurkurzzeitigerFortführung tungsdienstbegonneneReanimationauf22,18.3.2024 aufderIntensivstationbiszurFeststel- derIntensivstationdesKrankenhausesunlungdesTodes terEinsatzderdortigenDiagnostikfürwenigeMinutenfortgeführtunddannderTod desVersichertenfestgestelltwird?

Nachkodierunganderervergütungsre-BSG,B1KR22/IstesdemKrankenhausnachAblaufderSchleswig-Holsteinisches levanterNebendiagnosennachAblauf24R Fünf-Monats-Fristdes§7Absatz5Satz2Landessozialgericht,L5KR derFünf-Monats-Fristdes§7Abs.5 Prüfverfahrensvereinbarung–PrüfvVvom117/20,31.1.2024

S.2PrüfvV 3.2.2016odernachAbschlussderPrüfung vorOrt(§7Absatz5Satz4Prüfverfahrensvereinbarung)verwehrt,denDatensatz durchNachkodierunganderervergütungsrelevanterNebendiagnosenzuergänzen, wennsichderdemMedizinischenDienst derKrankenversicherungerteiltePrüfauftragaufsämtlichevergütungsrelevanteNebendiagnosenbezieht?

BeweislastfürdieNotwendigkeitei-BSG,B1KR31/WerträgtdieBeweislastfürdieNotwendig-LandessozialgerichtNiedernerstationärenBehandlung 24R keiteinerstationärenBehandlungalsVor-sachsen-Bremen,L4KR18/ aussetzungeinesVergütungsanspruchs?21,16.11.2022

Nachkodierunganderervergütungsre-BSGB1KR30/IstesdemKrankenhausnachAblaufderLandessozialgerichtNordlevanterZusatzentgeltenachAblauf24R Fünf-Monats-Fristdes§7Absatz5Satz2rhein-Westfalen,L10KR derFünf-Monats-Fristdes§7Abs.5 Prüfverfahrensvereinbarung–PrüfvVvom646/22KH,6.12.2023

S.2PrüfvV 3.2.2016(juris:PrüfvVbg)verwehrt,denDatensatzdurchNachkodierunganderervergütungsrelevanterZusatzentgeltezuergänzen, wennsichderdemMedizinischenDienst derKrankenversicherungerteiltePrüfauftrag(unteranderem)allgemeinaufdiekorrekteAbrechnungderZusatzentgeltebezieht?

BSG,12.Senat

Schlagwörter Az. Rechtsfrage

Vorinstanz

TätigkeiteinesFacharztesfürNeuro-BSG,B12BA7/ZursozialversicherungsrechtlichenBeurtei-LandessozialgerichtRheinchirurgieimRufbereitschaftsdienst24R lungeinerTätigkeiteinesFacharztesfürland-Pfalz,L1BA 16/21, desKrankenhauses Neurochirurgie,derimKrankenhauseine23.5.2024 neurochirurgischebelegärztlicheStationbetreibt,imRufbereitschaftsdienstdesKrankenhausesaufBasiseinerZusatzvereinbarungzumBelegarztvertrag.

TätigkeiteinesArztesfüreineGemein-BSG,B12BA4/ZursozialversicherungsrechtlichenBeurtei-BayerischesLandessozialgeschaftspraxisaufderBasiseinesKoo-24R lungderTätigkeiteinesArztesfüreineGe-richt,L7BA 77/22, perationsvertragesmitdemKranken- meinschaftspraxisinFormeinerGbR,deren5.3.2024 haus Gesellschaftererist,imOperationsbereich einesKrankenhausesaufderBasiseinesKooperationsvertragesderGbRmitdemKrankenhaus.

VertragzurÜbernahmeärztlicherLeis-BSG,B12BA4/StehtderAnnahmeeinesBeschäftigungsver-HessischesLandessozialgetungenimNamenderGemeinschafts-23R hältnissesimSinnevon§7Absatz1SGBIVricht,L8BA 18/21, praxis zwischeneinemArztalsGesellschaftereiner28.7.2022 GemeinschaftspraxisinFormeinerGesellschaftbürgerlichenRechts(GbR)undeinem Krankenhausträgerentgegen,dassderVertragzurÜbernahmeärztlicherLeistungen imNamenderGemeinschaftspraxisgeschlossenwordenist?

BeitragspflichtfürwährendderEnt-BSG,B12BA5/UnterliegenZuschlägefürSonntags-,Feier-LandessozialgerichtRheingeltfortzahlunganfallendeZuschläge22R tags-undNachtarbeit,diewährendderEnt-land-Pfalz,L6BA 33/21, geltfortzahlungohnetatsächlicheArbeits-27.4.2022 leistunggezahltwerdenbeziehungsweisezu zahlensind,derBeitragspflichtinderSozialversicherung?

Aktuellesausdem Bund*

◆ Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz(KHVVG)TeilI

DerBundesrathatam22.November2024dasKrankenhausversorgungsverbesserungsgesetz(KHVVG) gebilligt(vgl.BGBl.INr.400vom11.Dezember2024; BT-Drs.20/13407;BR-Drs.532/24).DieReformist zum1.Januar2025inKraftgetreten.MitdemGesetz solldieFinanzierungssystematikderstationärenVersorgunggrundlegendverändertwerden.DieKrankenhäusersollennunmehreineVorhaltevergütung fürdiejenigenLeistungsgruppenerhalten,dieihnen durchdiePlanungsbehördenderLänderzugewiesen wurden.Diessetztvoraus,dassdieKrankenhäuser bundeseinheitlichvorgegebeneQualitätskriterienerfüllen.

DiewesentlichenNeuregelungenindergebotenen Kürze:

–ZentralesAnliegenderNovelleistdie Veränderung der Finanzierungssystematik .Durcheine Vorhaltevergütung sollenbedarfsnotwendige Krankenhäuser,derenLeistungenvorherfastausschließlichmitDRG-Fallpauschalenvergütetwurden,künftigzueinemrelevantenAnteilweitgehendunabhängigvonderLeistungserbringungfinanziertwerden(§17bKHG,§6bKHEntgG).

–LeistungenderKrankenh ausbehandlungwerden künftiginzunächst65 Leistungsgruppen eingeteilt,fürdiejeweilsQualitätskriterienalsMindestanforderungenandie Struktur-undProzessqualität festgelegtwerden(vgl.insb.die§§135e,135f SGBV).DieEinführungvon Leistungsgruppenmit bundeseinheitlichenQualitätskriterienzieltdarauf ab,dassstationäreLeistungenkünftignurinsol-

*IndieserRubriksollüberaktuelleGesetzesänderungenaufder Bundesebene–denKrankenhausbereichbetreffend–informiert werden.

chenKrankenhäusernerbrachtwerden,dieüber dasdafürnotwenigePersonal,eineadäquateapparativeAusstattungsowieerforderlicheFachdisziplinenzurVor-,Mit-undNachbehandlungverfügen.

–DieLandesplanungsbehördenentscheiden,welches KrankenhauswelcheLeistungsgruppenanbieten soll(§6aKHG).VoraussetzungfürdieZuweisung vonLeistungsgruppenistdieErfüllungvon bundeseinheitlichenQualitätskriterien.DieErfüllung derQualitätskriterienistunterbestimmtenVoraussetzungenauchimRahmenvonKooperationen undVerbündenzulässig.ZurSicherstellungeiner flächendeckendenVersorgungsindaberauch Ausnahmeregelungen vorgesehen(vgl.§6aAbs.4 KHG),diefürbedarfsnotwendigeKrankenhäuserin ländlichenRäumensogarunb efristetgeltenkönnen.DennochsindauchsogenannteSicherstellungshäuserzurQualitätssteigerungverpflichtet. DiebereitsbestehendenZuschlägefürdieseKrankenhäuserwerdenzudemerhöht.

–Durch sektorenübergreifendeVersorgungseinrichtungen (vgl.§115gSGBVi.V.mit§6cKHG) werdenzusätzlichzudenbedarfsnotwendigen KrankenhäusernimländlichenRaumwohnortnah stationäreKrankenhausbehan dlungenmitambulantenundpflegerischenLeistungenverbunden. DieseEinrichtungenkönneneinewohnortnahe medizinischeGrundversorgungdurcheineBündelunginterdisziplinärerund interprofessioneller Leistungensicherstellen.InG ebieten,indenen Facharztsitzeunbesetztsind,sollenkünftigsektorenübergreifendeVersorgungseinrichtungenund SicherstellungskrankenhäuserfachärztlicheLeistungenanbietenkönnen.Sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungenkönnendort,woHausärztinnenundHa usärztefehlen, auchallgemeinmedizinischeBehandlungenanbieten.DieKlinikensollendafürnachderKV-Systematikfinanziert werden.

– KinderundJugendlichemitschwerenErkrankungen sollenkünftigohnevorherigeÜberweisungauchin KinderklinikenundpädiatrischenAbteilungenambulantversorgtwerdenkönnen.DieSelbstverwaltungimGesundheitswesenlegtEinzelheitenzurbetreffendenPatientengruppefest(§118bSGBV).

–FürStrokeUnits,Traumatologie,Pädiatrie,Geburtshilfe,Intensivmedizin,Koordinierungsaufgaben,UniklinikenundNotfallversorgungwerden zusätzlicheFördermittel gewährt(vgl.§39KHG).

–Ein Transformationsfonds solldienotwendigenfinanziellenRessourcenbereitstellen,umdiestrukturellenVeränderungenzufördern.ÜberzehnJahresollendafürinsgesamtbiszu50Mrd.Eurovor-

nehmlichausMittelnderLänderundderGKV bereitgestelltwerden(vgl.§12bKHG).

–Eswirdeine ärztlichePersonalbemessung eingeführt(vgl.§137mSGBV).HierzusollinAbstimmungmitBundesärztekammerundBMGzunächst einPersonalbemessungsinst rumentwissenschaftlicherprobtwerden.UmdieNotwendigkeiteines PersonalbemessungsinstrumentsfürweitereBerufsgruppen(etwaHebammenoderPhysiotherapeuten)zuprüfen,solleineKommissioneingesetzt werden(vgl.§137nSGBV).

–BisEnde2026könnendieLänderihrenKliniken Leistungsgruppenzuweisen.IndenJahren2027bis 2028solldasFinanzierungssystemdannlangsam schrittweiseumgestelltwerden,sodassderGesamtprozess2029abgeschlossenseinsoll.

◆ KHVVGTeilII(GesetzgegenWettbewerbsbeschränkungen–GWB)

BestandteildesKHVVGundeinergesondertenErwähnungwertistdessenArtikel6miteinerÄnderungdesGesetzesgegenWettbewerbsbeschränkungen(GWB).MitderÄnderungwird§187Abs.10 GWBneugefasstundeineabdemZeitpunktdesInkrafttretensgeltendeAusnahmevonder Fusionskontrolle nachdemGWBgeregelt,alleinunterder Voraussetzung,dasseineBefürwortungdesZusammenschlussesdurchdiefürdieLandeskrankenhausplanungzuständigenLandesbehördenstattgefunden hatundderZusammenschlussbiszum31.Dezember2030vollzogenwird.DieVorschriftüberträgtdie BewilligungeinesZusammenschlussesvonKrankenhäusernaufdiezuständigenLa ndesplanungsbehörden,umZusammenschlüs sevorrangiganhandvon gesundheitspolitischenErwägungen billigenzu können.GegenstandderPrüfungistlediglich,dass diebetreffendeBehördeerstensdenZusammenschlusszurVerbesserungderKrankenhausversorgungfürerforderlichhält;dieskannetwamitBlick aufdieZielederKrankenhausreformnachdem KHVVGbegründetwerden.ZweitensmussdiezuständigeLandesbehördeangeben,obdemZusammenschlussaufGrundlagederihrimBestätigungszeitpunktvorliegendenErkenntnissenanderewettbewerbsrechtlicheVorschriftenentgegenstehen(vgl. dazueingehendBT-Drs.20/13407,S.314f.sowiedemnächst Heyers,KrVHeft22025).MitdieserVorschrift wirdeinKonsolidierungsfensterbiszum31.Dezember2030geschaffen,indemesKrankenhäusernoffensteht,ohnewettbewerbsrechtlichePrüfungzufusionieren.DieseAusnahmesollderraschenErreichungderZieledesKHVVGunddemAnliegender Verfahrenserleichterungdienen.

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