„Wir brauchen mediale Integration!“
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Dejan Sudar, Herausgeber des Monatsmagazins KOSMO In Zeiten, in denen der erste Staatssekretär für Integration Sebastian Kurz einen Wettbewerb unter dem Motto „Top100-MigrantInnen“ launcht, ist das Thema Zuwanderung und Integration in der österreichischen Bundespolitik endlich salonfähig geworden. Erfolgreiche MigrantInnen gibt es ja bereits, allerdings werden sie in unserer Gesellschaft immer noch nicht ausreichend wahrge-
nommen. In der heutigen vielfältigen Medienlandschaft sind LeserInnen nicht nur auf die Mainstream-Medien angewiesen – ZuwanderInnen wählen bewusst auch Ethno-Medien als eine unabdingbare Informationsquelle. Dass dies der Fall ist, bestätigt eine kürzlich durchgeführte Ethno-Marketing-Studie im Auftrag des Finanzmarketingverbandes (mehr auf Seite 4): Ethno-Medien werden
Schulter an Schulter mit deutschsprachigen Mainstream-Medien gerne gelesen. Unter der größten Zuwanderercommunity des Landes – den Austro-BosniakInnen, -KroatInnen und -SerbInnen – belegten laut dieser Studie gerade Medien in der Muttersprache – wie etwa das Monatsmagazin KOSMO – die ersten Plätze. Da sie oft in der Muttersprache erscheinen, sprechen diese Me-
dien ihre LeserInnen direkter und persönlicher an und berühren somit die Herzen der jeweiligen Communitys. In diesem Sinne begrüße ich engere Kooperationen zwischen österreichischen Mainstream-Medien und Ethno-Medien. Herzlichst, Ihr Dejan Sudar www.kosmo.at
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Kundenberatung in der Muttersprache Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich im „Heute“-Interview „Heute“: Immer mehr Banken bieten sogenanntes „EthnoBanking“ an. Was unterscheidet Ihr Institut von den anderen Anbietern? Peter Bosek: „Gleich vorweg, der Begriff „Ethno-Banking“ schubladisiert meiner Meinung nach zu sehr. Unsere Kunden haben ähnliche Bedürfnisse – unabhängig von der Bevölkerungsgruppe oder Religion. Wir wollen unsere Kunden bestmöglich betreuen, und dabei ist die
Beratung in der Muttersprache der Schlüssel.“
„Heute“: In welchen Filialen gibt es diese fremdsprachige Beratung? Peter Bosek: „Insgesamt bieten wir in 15 Filialen die Beratung auf Serbisch und Kroatisch bzw. in 11 Filialen auf Türkisch an. In Wien wird diese Betreuung beispielsweise im 5., 10. oder 16. Bezirk, aber auch in Mödling oder Wiener Neustadt angeboten.“
„Heute“: Gibt’s auch Produkte, die besonders auf die Bedürfnisse von Migranten Rücksicht nehmen? Peter Bosek: „Wir haben ein Produkt, das für Migranten besonders interessant ist. Sehr oft wird Geld an die Familien ins Heimatland überwiesen. Da bieten wir mit der vergünstigten Auslandsüberweisung in diese Länder ein besonderes Service: Statt der üblichen 9,70 Euro kostet es nur 3 Euro.“
„Heute“: Wie wird das Service angenommen? Peter Bosek: „Gut. Wir haben durchwegs positive Rückmeldungen, auch wenn die Auslandsüberweisung ein wenig zäh angelaufen ist. Die kulturelle Verbindung zwischen Berater und Kunde stärkt aber das Vertrauen. Die Beratung in der Muttersprache schätzen die Kunden sehr.“ www.erstebank.at
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