April Mai Juni 2018
#2 Mülheimia Quarterly
Mülheimia
Kreat wettb ivew #Mei erb Mülh ne eim Nach er t Seite
15
Mit wärmsten Grüßen nach Mülheim. Da simmer dabei. Jetzt profitiert auch Mülheim von den Vorteilen der Fernwärme.
AZ_Fernwaerme_Koeln_Muelheim_225x320.indd 1
12.04.18 12:09
3
#2 April 2018
Editorial
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
Inhalt
Mülheimer Süden. LAB 1869 Zukunftswerk Stadt Seite 4
Liebe Mülheimerinnen und Mülheimer, liebe Kölnerinnen und Kölner, der Frühling ist da. Das Grün kommt frisch hervor. Auch Mülheim wächst. Überall poppen neue Läden auf. Das Viertel ist in Aufbruchsstimmung. Hier und da beobachtet man Männer mit Bärten und Hochfrisuren. Kinderwagen werden geschoben. Ist es soweit: Ist Mülheim nun tatsächlich gekommen? Im Schanzenviertel entsteht gegenüber dem Schauspiel Köln die Event-Halle „Carlswerk Victoria“ für 1.600 Gäste mit Club und Biergarten. Die Güterbahnhofsbrache wird schon einmal verkehrlich erschlossen, und zur Mülheimer Nacht präsentieren sich neben den Pionieren zahlreiche neue Locations. Im Mülheimer Süden hoffen wir immer noch auf raschere Baugenehmigungen. In der Zwischenzeit zeigen dort raum13, wie sie sich eine ideale Zukunft der Stadt vorstellen und laden zu der Workshopreihe LAB 1869 ein. Herzlich laden wir Sie ein zu unserem Kreativwettbewerb #MeineMülheimerNacht mit schönen Preisen, gestiftet von Aktiven aus dem Veedel. Veränderungen bedeuten auch Chancen. Das Viertel mitzugestalten ist angezeigt. Mischen Sie sich ein und bleiben Sie wachsam! »
Ihre Eva Rusch
Impressum
Mülheimer Schifffahrtsbrunnen
Schiffsbruch am Wiener Platz
bar und vernachlässigt. So wie sich an schlechten Tagen das Stadtbild Mülheims beschreiben ließe, so trifft dies umso mehr auf den Schifffahrtsbrunnen am Wiener Platz zu. Ja genau, Mülheim hat einen Brunnen als Hommage an die Schifffahrt. Er soll an einen der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren des freien Mülheims erinnern. Oder besser gesagt sollte. Denn das, was von dem einst prächtigen Skulpturenensemble übrig geblieben ist, reicht wohl kaum mehr für eine Huldigung. Allein schon des Wesentlichen eines Brunnens ist er beraubt, denn – er hat kein Wasser! Für einen Brunnen fatal und erst recht für einen Brunnen, der die Schifffahrt repräsentieren soll. 1912 vom Bühnenbildner und vielseitigen in Kalk geborenen Künstler Hans Wildermann entworfen, wurde er ein Jahr später aufgestellt und reihte sich damit in eine Riege bedeutender Zierbrunnen Mülheims ein. Der Standort war dementsprechend exponiert am Südende des Clevischen Rings. Und genau das wurde ihm 1927 zum Verhängnis. Für den Bau der neuen Mülheimer Brücke musste er weichen, wurde demontiert und in ein Depot verfrachtet. Doch dies war auch seine Rettung. Denn während sein Gegenstück, der Handelsbrunnen an der Südseite des Clevischen Rings, im zweiten Weltkrieg zerstört und den Erzählungen nach teils für Kriegsmaterial eingeschmolzen wurde, fristete der Schifffahrtsbrunnen im Depot ein vergessenes Dasein. Bis 1982. Durch die Initiative engagierter Mülheimer Bürger und die finanzielle Unterstützung der Draht- und Kabelwerke F & G
gelangten die kunstvoll gestalteten bronzenen Figuren wieder ans Licht der Öffentlichkeit. Eine Dame, ihren Arm auf einen Anker stützend, und zwei stattliche Reiter, die jeweils eine übergroße Muschelschale über ihren Köpfen stemmen, wurden mehr oder weniger originalgetreu nebeneinander platziert. Der Standort, nun weniger populär und irgendwie eingeengt zwischen Rathaus und Discount-Warenhaus an der Südseite des Wiener Platzes, lässt leider und im wahrsten Sinne keinen Spielraum, um die einstige Bedeutung und Schönheit überhaupt zu erahnen. Erst recht nicht ohne das Plätschern oder Sprudeln, welches die Aufmerksamkeit im Vorbeigang wecken könnte. Der seit fast 40 Jahren „neue“ Platz machte es dann 2011 auch den Metalldieben leicht sich der schmuckvollen Muschelschalen anzunehmen. Wieder waren es die Bürger Mülheims die einen drohenden Verfall des Brunnens verhinderten und das Ensemble wieder komplettierten. Froh muss man sein, dass sich Bürger und Unternehmer erinnern und engagieren für ein eindrucksvolles, identitätsstiftendes und gar großstädtisches Brunnenkunstwerk. Es wäre an der Zeit, sich nach fast vier Jahrzehnten zum erneuten Male anzustrengen und ihm die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Warum nicht inmitten des Wiener Platzes? Oder am Fuße des „Treppenbrunnens“ an den Stufen zur Stadtbahn. Prangt dort nicht sogar der Schriftzug „2020“ in signalroten Lettern? Ging es da nicht um die Stadtgestaltung? Das wär doch was und in zwei Jahren durchaus zu schaffen. Also, auf auf Mülheim – Segel gesetzt und volle Fahrt voraus! Denn ist doch der Mut des Seemanns höchstes Gut...» > www.muelheimia.koeln/schifffahrt
Schreiben Sie uns!
von Lukas Stahl Foto: Eva Rusch Wiener Platz. Zerstückelt, unschein-
Mülheim. Mülheimer Nacht Feature Seite 5
Schanzenstraße. Spezial „Güterbahnhof Mülheim“. Eine Brache wird bebaut. Seite 8
Alltag kennt kein Genre. Mülheim Miniaturen von Marco Hasenkopf. Seite 14
Veedelsanzeigen und Aufruf zum Kreativ-Wettbewerb „#MeineMülheimerNacht“ Seite 14
Die richtige Lösungszahl unseres Preisrätsels in der Mülheimia Quarterly #1 lautet 1785. Mülheim erhält sein Stadtrecht.
Redaktion: Francesco Aneto, Eva Rusch,
Nachdruckrechte / Lizenzen für Texte, Fotos,
Lukas Stahl, Ricarda Wassner-Dillmann,
Grafiken und Illustrationen nur mit schrift-
Herausgeberin: icon Kommunikation für
Kenan Zöngör
licher Genehmigung der Herausgeberin.
Kultur und Wirtschaft GmbH
Fotos: Eva Rusch, Raven Rusch
Redaktion: redaktion@muelheimia.koeln Anzeigen: anzeigen@muelheimia.koeln
Inhaberin: Eva Rusch
Mülheimer Nacht Pressefotos: Rechte bei den
Auflage: 10.000, Verteilung im Stadtteil
Deutz-Mülheimer Straße 165
Veranstaltern.
Köln-Mülheim in Haushalten, Geschäften,
51063 Köln
Illustrationen: Eva Rusch, Raven Rusch
Gastronomie, Vereinen und Einrichtungen.
V. i. S. d. P.: Eva Rusch
Cover: Raven Rusch
Besuchen Sie unsere Internetseite www.muelheimia.koeln! Dort finden Sie alle Ausgaben und weitere Artikel online.
Wir danken unseren Anzeigenkunden!
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
#2 April 2018
raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste: LAB 1869 Zukunftswerk Stadt
Die ewige Mutter Deutz von Francesco Aneto Foto: Eva Rusch „Die Stadt der Zukunft ist so viel wert wie die Kraft ihrer Bürger, sich übertriebenen Anpassungszwängen mit kritischer Einsicht entgegenzustellen, nach Besonderheit statt nach Konformität zu drängen, ihr eigenes Urteil zu suchen, statt sich dem der Öffentlichkeit bereitwillig anzuschließen. Wo immer wir aufgeklärte und nicht grenzenlos manipulierbare Menschen als Mitbürger wünschen, müssen wir ihnen die Chance geben, zu solchen Menschen zu werden.“ (Alexander Mitscherlich, Die Unwirtlichkeit unserer Städte, Thesen zur Stadt der Zukunft, 1971)
Mülheimer Süden. An einem jener ersten strahlenden Nachmittage im April in der nördlichsten Stadt Italiens, die frischgrünen Parks saugen Leben ein und die Herzen beginnen zu schaukeln, besucht der Autor „raum 13“ in der Deutz-Mülheimer Straße 147-149 auf dem ehemaligen Industriegelände von KlöcknerHumboldt-Deutz (KHD). Auch Anja Kolacek und Marc Leßle, die beiden Inhaber der gemeinnützigen Gesellschaft raum13, sind aufgeräumter Stimmung. Zusammen mit einigen Mitstreitern richten sie nach dem Winterschlaf den großen Hof zwischen dem innenstehenden Büroriegel und der Halle her. Unter dem Plaster liegt vermutlich der Strand und darüber wachsen nun frisch erblühte Sträucher, neues Saatgut wird auf Paletten drapiert. Vor sieben Jahren, als raum13 mit dem Kunst und Stadtentwicklung chanchierenden Konzept „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ startete, war der nun fast an die Dachrinne reichende Baum im Innenhof nur so groß wie ein Grundschulkind. Längst ist man wie der Baum den Kinderschuhen entwachsen. 50.000 Menschen besuchten seit 2011 die zahlreichen Führungen, Kunstaktionen, Theater- und Musikvorstellungen, Diskussionen und vieles Mehr aus dem schier unerschöpflichen Kreativkoffer des engagierten Künstlerpaares. Sie legten zudem reichhaltiges Archivmaterial frei, hielten Erinnerungen der ehemaligen Mitarbeiter durch Foto- und Videodokumentationen fest und renovierten ehemalige Vorstandsräume. Kunst, Kultur, Architektur, Kreativwirtschaft und
Stadtentwicklung bilden eine einzigartige Melange. Befeuert durch unablässige Aktivitäten erlangte man bundesweit Leuchtkraft. Das Goethe-Institut platzierte raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste 2016 auf seiner Top-10-Liste interessanter deutscher Kulturorte in ehemaligen Industriegebäuden. Mittlerweile scheint die Sonne schräg in den begrünten Innenhof. Das 1869 gegründete KHD-Gelände sei ein „Ankerpunkt der Moderne“, charakterisiert Marc Leßle das historische Areal der weltweit ersten Gasmotorenfabrik. Hier habe die technische Revolution stattgefunden, die motorisierte Mobilität weltweit ihren Ausgang genommen. Die teils unter Denkmalschutz stehenden Gebäude und Hallen seien „ein riesiger Schatz“. Anja Kolacek ergänzt: diese Wiege des Ottomotors sei für Köln ein wichtiger Ort, der Leben, Wohnen und Arbeiten verbunden habe, mit täglich gelebter Solidarität, aktiver Beteiligung und gemeinsamen Festen. Die Menschen hätten sich stark mit dem Ort identifiziert. KHD sei für viele wie eine Mutter gewesen. Dies habe man in zahlreichen Gesprächen mit ehemaligen KHD-Mitarbeitern heraushören können. Auch der Großvater des Autors hatte vor 90 Jahren als junger Mann seine Heimat bei KHD in Deutz gefunden, machte sich jeden Werktagsmorgen um vier Uhr von Köln-Mehrheim auf nach Deutz, abends spielte er Zither in den hiesigen Arbeiterkneipen. Schaut man auf die vielen Aktionen und Projekte, ist es raum13 jedenfalls gelungen, den Schatz zu bergen und seine Möglichkeiten für die künftige Gestaltung dieses besonderen Stadtraumes strahlen zu lassen. Erinnerungs- und Denkräume sind wichtige Teile des Projekts. Raum nicht bloß als Hülle für Körper und Gegenstände, sondern als soziales Produkt, welches Erfahrungen weitergibt und ein freieres gesellschaftliches Miteinander ermöglicht. Die künftige Stadtentwicklung müsse für diese vergangene, 150 Jahre währende Kultur sozialen Lebens sensibilisiert werden, spinnt Anja Kolacek den Faden weiter. Man dürfe nicht an ewiggestrigen Schablonen festhalten, müsse sich neuen Methoden öffnen. Nicht die gleichen Fehler bei der Stadtplanung begehen, wie weltweit in
4
Er 5 . Ma öffnung: Sams ia t ag Denk b 18 Uhr. S -Erin olibe , n itrag e run räum 5€ g s-Fre e: 6., 26., 2 iSpiel1 2 ., 13 ., 7. Ma 1 jewe i. 2 ., 3 . Jun 9 ., 20., il i, sam sonn s um 19 .3 st ags 0 Uh t ags ru um 1 2 und 1 nd S o li B ü rg beitra 5 e rb ü g 5 € Uhr. ro 25 ., 3 : 10., 11 ., 1 7., 18 1 . Ma ., 24 ., i jewe il s vo und 1 . Ju n w w w n 15 bis 18 i .raum Uhr 13 .co m
vielen anderen immer uniformer werdenden Städten. In einem „Reallabor“ sei die alte Industrie mit Kreativität in die digitale Gesellschaft zu transformieren. Dieses Leitbild spiegelt sich in Ideen von raum13 wieder: Kunst- und Kulturorte einrichten, in denen sich öffentliches und privates Leben mischen, das Museum als kollektives Wohnzimmer nutzen; oder Freiräume, auch geistige, schaffen, dies als dringliche kulturelle Aufgabe zu begreifen sowie (Schul)Bildung und Integration Raum zu geben, damit Gemeinschaft erlebt werden kann. Wie sähe eine Stadt aus, die sich aus der Kraft der Kunst stetig neu entwickelt und in der das menschliche Miteinander Mittelpunkt und Maßstab bildet? Diese zentrale Frage einer Stadt-Utopie stellen sich die Teilnehmer der von Kolacek und Leßle organisierten vierwöchigen Werkstatt „LAB 1869 Zukunftswerk Stadt“. Im Dialog mit Kunst, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Architektur und Bürgern soll mit dem Schwerpunkt auf Kunst und Quartier in der Zeit vom 5. Mai bis 3. Juni 2018 programmatisch beschrieben werden, wie ein gemeinwohlorientiertes und kulturell anregendes Leben auf dem KDH-Gelände aussehen könnte. Aus der Werkstatt soll ein kollaborativer Planungsprozess entstehen, der sich bis Ende 2018 erstreckt und in konkrete Lösungen mündet. In Zwischen-Räumen soll es beispielsweise möglich sein, an einem Ort zu leben und zu arbeiten, am Arbeitsplatz, ein Familienleben zu haben, oder auf einer gemeinschaftlichen Grünfläche sich erholen, spielen und Gemüse anbauen zu können. Bürger wie Bürgerinitiativen sind in verschiedenen Arbeitsgruppen dort vertreten. Die Werkstatt kommt zur rechten Zeit. Die Planungen für das, seit 2017 unter „Otto-LangenQuartier“ firmierende ca. 5 Hektar große Areal (Nikolaus Otto gründete zusammen mit Eugen Langen 1872 die „Gasmotoren-Fabrik Deutz AG“ und entwickelte kurz darauf den Viertaktgasmotor) schreiten allmählich voran. Im Gegensatz zu den übrigen Entwicklungsflächen im Mülheimer Süden sei man hier das „letzte gallische Dorf“, das noch nicht in die Hände eines privaten Großinvestors gefallen sei, so Marc Leßle ein wenig lakonisch. > Weiter auf www.muelheimia.koeln/lab1869
5
#2 April 2018
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
9. Mülheimer Nacht, 21. April 2018 ab 20 Uhr, www.muelheimernacht.de
MQ Picks – Unsere Highlights
SSM | Halle am Rhein
Düsseldorfer Str.
Die Mülheimer Nacht ist ein jährliches Event für Mülheim und ganz Köln, gestaltet von Mülheimer*innen. Ein insgesamt starkes Programm mit großartigem Engagement der beteiligten Gastronomen, Institutionen und Initiativen. Auf dieser Seite haben wir einige Beiträge für Sie herausgepickt. Das gesamte Programm finden Sie auf Seite 7.
Ein Raum für Mülheim
Mütze tr. rS il ne U KVB Linie 4 von-Sparr
KVB Linie 4 Keupstrasse
Wiener Platz KVB Linien 4/13/18 > Bahnhof Mülheim
Bürgerhaus MüTZe
Johnny Priest Band um 20 Uhr im Cafe Kubus
Kulturbunker Mülheim
Die MüTZe an der Berliner Straße leistet wichtige soziokulturelle Arbeit in Mülheim-Nord. In dem Bürgerhaus mit angrenzendem Bürgerpark ist es im Frühjahr besonders schön. Zur Mülheimer Nacht servieren die MüTZe Mitarbeiter einen Mix aus Live Samba, Rock und Soul. Mit dabei, die Mülheimer „Dakota Maisy“.
In den letzten Jahren hat der Kulturbunker sein Programm beständig erweitert und neue Besuchergruppen gewonnen. Das Programm des Bunkers belebt den Berliner Platz mit oft mehreren Veranstaltungen gleichzeitig. Der große Saal, die Ausstellungsräume und nicht zuletzt das Café bieten Kunst, Theater und Musik viele Bühnen. Zur Mülheimer Nacht gibt es zusätzlich eine Projektion auf die Außenwände. Das Programm ist umfangreich, die abschließende Party mit DJ Kosta „Balkan Express“ Kostov die amtliche Party der Mülheimer Nacht!
A
Raum 13
Café jakubowski – Iris von Sperrmüller
U Grünstraße KVB Linie 4 Rap Konzert ab 20 Uhr im RfM – unter anderem mit „Die P.“
B4rk3
eg
nw
n ue
Kent Coda spielen auf im Café jakubowski
Sakleti Bar
Deutz-M
Hafenheimat icon-design
ülheime r Straß
e
Mülheim
er Freih
eit
Wallstr.
Atelier Pellenz Reissenweber Sturm Ber SSM tr. S Mülheimer er Kultur ald bunker Freiheit w n Limes August Dün Frisierklub Bebel Haus ReisSdorf Fass Alexandra Lenz La Ranzeria U Siebdruck Manufaktur Stiftung Leben Café Bonnboniere Mülheim Vreiheit Café Dock-692 Friedenskirche Jakubowski U Buchheimer Str. St. Clemens Beymeister Iris von Sperrmüller Mülheimer Brücke Restaurant Willomitzer
Dakota Maisy in der MüTZe
Ein Raum für Mülheim
Kostenloser Shuttlebus halbstündlich Zwischen Kunstwerk, Mütze und SSM Halle Am Rhein.
Kunstwerk Zoobrücke 21 .30 h Special um Freiheit 54 er Nacht ülheimer M i Mülheim sk w kubo ja é af C Terrasse MEL EIEM HIM NTER FR PRUNG U t DER URS Cubic al er ch ris Thal & Silvia Beu macher Jo Konzept pung“ mit ance Uhr rs U rm fo er er „D Music-P der Nacht allation in Videoinst a Rusch Ev n vo Malerei
9. Mülheimer Nacht
Die Von-Sparr-Straße ist richtig schön. Viele Altbauten und eine kleine Einkaufspassage mit Kneipen, Läden und Bäckereien boten lange hohe Lebensqualität und eine Nachbarschaft mit allem, was man braucht. In der jüngeren Vergangenheit wirkte die Straße eher trostlos, denn Leerstände und Nachlässigkeit kippten den schnoddrigen Charme. Jetzt setzt der Verein „Ein Raum für Mülheim“ in der Kneipe „Bürgerstube“ der Verwahrlosung Eigeninitiative und Kreativität entgegen. Um die VonSparr-Straße lebenswerter zu machen, treffen sich Anwohner und Interessierte regelmässig. Ideen für ein gutes Leben vor der Haustür sind gesucht. Zur Mülheimer Nacht gibt es Local Heroes des Rap live & nonstop.
Am Ende der Buchheimer Straße findet sich die Herzkammer der Mülheimer Nacht. Die Initiatorinnen der Nacht (siehe Interview auf der nächsten Seite) sind hier, bestes Essen und fachmännische Getränke sind hier, Kent Coda ist hier. Und wie alles begann, erfährt man auch – sogar gesungen!
raum13 im Mülheimer Süden
raum13 Wie ein Kulturraumschiff scheint raum13 in der Industriebrache KHD gestrandet. Die Performances zwischen Theater, Musik und Tanz ereignen sich in den verlassenen Büros und Hallen der alten Motorenfabrik. Selbst wenn man schnell vergisst, dass man sich in einer Ruine befindet und den Ort als Teil der Inszenierung wahrnimmt, spürt man den Umbruch des gesamten Stadteils an einem Abend. Schräg, international bekannt und doch ganz Mülheim.
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
#2 April 2018
6
Die Idee der Mülheimer Nacht
Because the night … Gespräch mit Silvia Beuchert und Eva Rusch
SB: Die Überraschungen, die Nuancen. Abseits der großen Hallen im Schanzenviertel gibt es in Mülheim
Mülheim-Süd und der alte Güterbahnhof werden als Bauprojekte die nächsten Jahre prägen und die
MülheimiaQ: 2010 fand die erste Nacht statt. Was war los in Mülheim? Silvia Beuchert: 2010 gab es das Jakubowski schon einige Zeit und ich habe den Stadtteil ganz neu erfahren durch die Gäste, die zu uns gekommen sind. Mein Antrieb mit Menschen in Kontakt zu sein und Verbindungen herzustellen, hat dazu geführt, dass Gastronomen, Künstler und Geschäftsleute eine Gruppe um die Achse Berliner Straße - Mülheimer Freiheit - Deutz-Mülheimer Straße gebildet haben.
viele kleine Läden mit eigenem Angebot, Kreative und Künstler, die ihre Vorstellungen von einem lebenswerten Viertel genau hier umsetzen wollen. ER: Es gibt viele Anfragen für die Teilnahme und wir sind selbst immer wieder erstaunt, was in Mülheim entsteht. MQ: Wie sucht ihr die Teilnehmer aus? SB: Die „Perlenkette“ ist unsere Orientierung, die Orte sollten sich entlang der Achse Berliner Straße – Mülheimer Freiheit – Deutz-Mülheimer Straße befinden. Wir erwarten, dass die Teilnehmer ein Programm anbieten und sich besonders präsentieren. ER: Privatleute können leider nicht teilnehmen, was wir auch als Fairness gegenüber den Gastros betrachten. Der Aufwand, den die Betriebe haben, soll auch finanziell gewürdigt sein. MQ: Es geht euch um Verbindung. Aktuell erleben wir in gesellschaftlichen Debatten eher
Anzahl der Menschen, die hier leben und arbeiten verdoppeln. Was bedeutet das für euch? ER: Der wachsende Zuzug der Leute ist ja schon jetzt da. Freunde und Bekannte in Köln, die vorher skeptisch waren, sind jetzt begeistert von Mülheim und planen den Umzug vom Linksrheinischen. SB: Wobei wir abwarten müssen, wie sich das auf den Stadtteil auswirkt. Viele kaufen sich Immobilien und wohnen hier, am Stadtteilleben nehmen sie aber nicht teil. Ich bin aber optimistisch, dass es auch Leute nach Mülheim zieht, die nach Verbindung und Gemeinschaft suchen, die gestalten wollen. Ich bin ja selbst von der Südstadt hergezogen. MQ: Was ist das Beste an der Mülheimer Nacht? SB: Wie entspannt die Leute sind und wie sehr sie uns immer wieder spüren lassen, dass sie die Mülheimer Nacht schätzen. Wie viele Freundschaften sich entwickelt haben. Und nicht zuletzt wegen der vielen organisierenden Frauen,
Eva Rusch: Ich habe das Kö128 betrieben und entlang der „Perlenkette“ (besagte Achse) ist schnell eine gute Energie entstanden. Wir haben uns sofort sehr gut verstanden, was auch mit dem Mülheim Spirit zu tun hatte. Mülheim war noch schäl Sick. SB: An der ersten Nacht haben dann neun Locations teilgenommen. Es war ein großer Erfolg … und eine große Überraschung. MQ: Das Konzept der „langen Nacht“ war aber vorher schon bekannt. SB: Durchaus. Allerdings war es uns wichtig, keine Eventmaschine zu starten, sondern Verbindungen zu knüpfen und zu pflegen. ER: Der Stadteil ist schon recht groß und durch die vielen Neumülheimer drohte eine gewisse Zerfaserung, der wir entgegenwirken wollten. SB: Die Mülheimer Nacht sollte eher ein lokales Menü sein als offenes Buffet. MQ: Was wäre denn das Besondere am Mülheimer Menü?
Polarisierung und Abgrenzung. Spürt ihr das und wie steht ihr dazu? ER: Auf unseren Buttons zur Mülheimer Nacht steht „Freiheit, Toleranz und Liebe“. Das sind keine Gemeinplätze. Wer das nicht teilt, kann zu Hause bleiben. SB: „Kein Kölsch für Nazis“ und „Refugees Welcome“ waren Aktionen, an denen wir uns mit großer Überzeugung beteiligt haben. Das hat auch zu Widerständen geführt, nicht nur bei Besuchern. Einige Teilnehmer hatten Bedenken, ob das die richtigen Signale sind. MQ: Wie seid ihr damit umgegangen? SB: Das war sofort klar; wir haben eine klare Position, die steht nicht zur Disposition. Aber in der Nacht gehen Dinge, die tagsüber nicht gehen. Wir können alle aus unseren alltäglichen Routinen heraustreten und uns auf andere und anderes einlassen. MQ: Mülheim steht an der Schwelle zu enormen baulichen und strukturellen Entwicklungen.
dass die Mülheimer Nacht weiblich ist. Engagiert sind zum Beispiel Christiane von Scheven, Sevgi Demirkaya, Wilhelmine Streuter, Gabi Schönau, Iris von Sperrmüller, Gisela Emons, Petra Grabowski mit ihrem Team, Sabine Winkler, Alexandra Lenz und viele andere. MQ: Habt ihr noch einen besonderen Tipp? ER: Unser Nachtmotto ist „Ursprung“, die Farben unseres Plakates stehen für Erde und Wasser. Da wo die Erde und Wasser sich verbinden, werden Silvia und Manfred Daams die Hafenheimat für diese Nacht entstehen lassen. Da gehe ich hin!
von Kenan Zöngör Foto: Raven Rusch
… belongs to lovers! Was Patti Smith damit meint, können die Mülheimer*innen zur neunten Auflage der Mülheimer Nacht herausfinden. Was die beiden Initiatorinnen und Organisatorinnen damit meinen, erzählen sie im Folgenden:
Für die Mülheimer*innen bleibt viel zu entdecken. Um mit Walter Moers zu schliessen: „Wissen ist Nacht!“» > www.muelheimia.koeln/muelheimernacht #MeineMülheimerNacht Kreativwettbewerb zur Mülheimer Nacht auf Seite 15
7
#2 April 2018
Das Programm der 9. Mülheimer Nacht am 21. April 2018 ab 20 Uhr Kunstwerk > kunstwerk-koeln.de Deutz-Mülheimer Straße 127 Offene Ateliers, Ausstellungen VADEMECUM in Raum 500, Field of Codes im PiK und Drinks! UG: ab 20 h Birds and Rectangles, 21 h SALOMEA / 22 h Bellchild / 23 h Die Leere im Kern deiner Hoffnung Ab 0 h: Deeply Rooted Dance Music mit Neitscho // K3 Kunstschule: Gewinnaktion – die originellsten Zeichnungen zur „Mülheimer Brücke“ werden mit einem Schnupperkurs prämiert! // Proberäume: Live Acts Tungsten Thunder (Raum 10), Wrestling Vertigo (21 h, Raum 60), YARN, SPARK UNIT und AACKR (Raum 65) // Atelier 350: „out of Wohnzimmer – ein Konzertabend kreuz und quer durch die Genres! Freie Improvisation, Folk, Soundscapes, elektronisch, deutsch, alienisch, Rap und Feinripp: 20.30 h Niklas Genschel / 21.15 h Lichtgrenze / 22 h BOW + guests / 22.45 h Thea Soti solo performance / 23.30 h Thorsten Powers + guests Atelier 430: hypnotisierende Musik des Trios „Pappen im Nebel“. …………………………………………………………………………… raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste > raum13.com Deutz-Mülheimer Straße 147–149 Auf dem alten Fabrikgelände der Klöckner Humboldt Deutz AG wurden die weltweit ersten Otto-Motoren gefertigt – heute ist es ein ebenso bahnbrechender Kunstraum. Anja Kolacek und Marc Leßle deuten die Spuren der Vergangenheit auf experimentelle Weise um. Zu erleben ist genreübergreifende Kunst zwischen Performance, Musik und Bildender Kunst mit politischer Aussagekraft. Nicht umsonst setzte das Goethe-Institut die Initiative von raum13 auf die Liste der zehn deutschlandweit wichtigsten Kulturprojekte in ehemaligen Industrieanlagen. SONDERPROGRAMM: 20 h & 21.30 h Einführung ins Stadtkunstprojekt. …………………………………………………………………………… Hafenheimat > hafenheimat.place Hafenstraße 7
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales Zu jeder vollen Stunde singt die Capella Piccola, ein Kammerchor für alte Musik, Chormusik zum Thema Nacht und Dunkel ... außerdem wird die Orgel vom Leiter Thomas Reuber erklärt, gezeigt und gespielt, herzliche Einladung! > capella-piccola.org …………………………………………………………………………… Café jakubowski > cafe-jakubowski.de Mülheimer Freiheit 54
Iris von Sperrmüller > iris-von-sperrmueller.de Buchheimer Straße 1 A 21 h Das Schöne braucht das Trübe. Monika Minder Trage Rot und tauche ein im Nebel. Be Magic! …………………………………………………………………………… guckundhorch > guckundhorch.de Buchheimer Straße 1 A Pause. Wir folgen Hermann Hesse. …………………………………………………………………………… Beymeister > beymeister.de Wallstraße 66 Ab 20 h / London trifft Mülheim – in Deinem Wohnzimmer. Die beymeister haben geöffnet. Fühl dich daheim auf dem grünen Sofa und lass Dich tragen von Livemusik aus London. …………………………………………………………………………… Friedenskirche > friedenskirche-koeln.de Wallstraße 70
D i e Party .
Ausstellung und Live Musik 20 h / Im Rahmen der Ausstellung „Perspektivenwechsel“ mit Arbeiten von Tobias von Boehn zaubert das Trio Jadugar mit Syavash Rastani Improvisationen, um Themen musikalischen Ausdruck zu verleihen.
Release Stadtteilzeitung „Mülheimia Quarterly #2“ >muelheima.koeln …………………………………………………………………………… b4rk3 > b4rk3.net Deutz-Mülheimer Straße 216 Ab 20 h // Musik von Robotern und Menschen. Verkauf von Eiskrem. // Es gibt eine Spielekonsole. …………………………………………………………………………… Sakleti > sakleti.de Formesstrasse 2 / Ecke Deutz-Mülheimer Die Cocktailspezialisten begleiten euch mit den besten Cocktails durch die Mülheimer Nacht. Live-Act „Remember“ // DJ Eric Svensen aus Mülheim wird eure Hüften zum shaken bringen! Für den kleinen Hunger: HotDogs und Flammkuchen. …………………………………………………………………………… Restaurant Willomitzer > willomitzer.de Mülheimer Freiheit 2–4 Ab 20 h // dePrinzkütt Mr. Prinzident singt und spielt Gitarre. Diese Zweisamkeit huldigt der Spielfreude des musikalischen Minimalismus. Ehrlich, geradeaus, schnörkellos und energiegeladen – Rock-Popund Folksongs aus den letzten 50 Jahren. Alles live und ohne doppelten Boden! …………………………………………………………………………… St. Clemens > clemens-mauritius.de Mülheimer Ufer 2 20–24 h // In der ehemaligen Schifferkirche am Rheinufer finden seit Jahrzehnten Konzerte und Kunstausstellungen statt, und dort steht eine wertvolle historische Barockorgel … dies in einer schönen Akustik und Atmosphäre … //
#ausgeschlachtet – von der Exmetzgerei zur links-grünversifften Veggiekaschemme. Baustelle Lebensladen? *Bring your Dübel, es wird gebaut. …………………………………………………………………………… Stiftung LebenMülheim > stiftunglebenmuelheim.de Salzstraße 2d
La Vie 20 h „Kent Coda“, Orientalischer Indie-Folk auf Türkisch / Das Leben, das Meer und die Sehnsucht nach Freiheit. 21.30 h Mülheimer Nacht Special auf der Café-Terrasse „Der Ursprung unter Freiem Himmel“ Musicperformance Joris und Anil Videoinstallation „Der Ursprung“ mit Malerei von Eva Rusch // Im Anschluss DJ im Café. Wir tanzen durch die Nacht! „Theater to Go“ Das Schauspielhaus Köln verlost Tickets direkt zum Mitnehmen. Cocktails und Leckereinen – alles auch zum Mitnehmen. ……………………………………………………………………………
Ab 22 h // Zukunft/Mülheim zu Gast in der Hafenheimat. Nach einem phänomenalen Auftakt im letzten Oktober startet die Z/M Crew in die neue Saison. Wieder am schönsten Ort Mülheims direkt am Rhein. Wieder mit Musik von Pierre Chevallier, Shumi und Freunden, Visuals von Raumwiese, Helenes Diskoschorle ... und ganz viel Liebe! Kann also nur geil werden. Und natürlich geht ein Teil des Erlöses auch dieses mal an einen guten Zweck im Veedel. #techno #liebe #superheissundscheissegeil
Diskreter von „Draußen Verlaufen“.
Ab 22 h liefern unter dem Motto „mehr Ideen, mehr Liebe“ Demian Kappenstein (Ätna, Masaa), Lutz Streun (Three Fall, Bobby Rausch) und Pablo Giw (Dust – Ti, Giw) eine Session, die mit Improv, Trip Hip und Breakbeast die Pulse höher schlagen lässt. …………………………………………………………………………… Dock-692 & Sinee > dock-692.de Bucheimer Straße 13 20 h / Frische Einblicke in die Buchheimer Straße 13 – Innen und Außen in Bewegung und wir stellen vor: Dock 692 und Sinee. Dazu elektronische Klänge der extra Klasse presented by sinee sowie Einblicke und Snäcks ganz en vogue im Mülheim Style – im Dock 692. Wir freuen uns …“ …………………………………………………………………………… Café Vreiheit > cafe-vreiheit.de Wallstraße 91 20 h // „Popgold“ sind ein Trio aus Düsseldorf und covern Songs, die jeder kennt, in Versionen, die keiner kennt. Halbakustisch gespielt und hier und da mit ein bisschen Elektronik geschummelt // „De Ramönsche“ – Dat sin de Bröder Hennes, Jupp, Didi un Thommy Ramönsche. Se maache Kölsch Punkrockför de ganze Famillich. Kumm vörbei! …………………………………………………………………………… Schokoladen Manufaktur Bonnboniere > bonnboniere.de Wallstraße 117 „Sehnsuchtsorte in Mülheim“ Fotoausstellung von Wolfram Eberius, Michael Feithen und Henrik Mühlhoff // 20 und 22 h gefühlvolle Jazzmusik von „Müller plays den Jazz“ ... natürlich wird auch die Schokosehnsucht gestillt!! …………………………………………………………………………… La Ranzeria > Facebook @theartship.org Wallstreet 155 20 h // Garantiert steriles tätowieren im Kulturraum „Zur ranzigen Ratte“. Alle Motive gegen Spende. Die Nadel dreht sich auf dem Plastik der
Jazz Konzert 20 h // Wir präsentieren in den Räumen der Evangelischen-Freikirchlichen Gemeinde in der Salzstraße die Jazz Gruppe „ROGER“. Roger transformiert die Musik von Roger Cicero, Stefan Gwildis und vielen anderen ins klassische Format „Klaviertrio + Gesang“. Schon seit 2014 widmet sich die Band Roger [roˈʒeː] dem Konzept des berühmten Namensvetters. „Jazz mit deutschen Texten“ auch auf Soul- und Popklassiker. Die Texte stammen unter anderem von Stefan Gwildis, der auch für Roger Cicero geschrieben hat. …………………………………………………………………………… Alexandra Lenz Siebdruck > alexandralenz.de Mülheimer Freiheit 88 2 Werkstätten auf einen Blick 20 h – 24 h / ALEXANDRA LENZ: Siebdruck auf Textil /JAHANGIR DERMANI: Comics und Skizzen aus dem Buch „Bittere Brunnen“ …………………………………………………………………………… August Bebel Haus > augustbebelhaus.de Krahnenstraße 1 #1968 / 2018 – HIPPIE FLOWER POWER meets HIP HOP 20– 0 h /DJ Drom und Ron der Adversary legen im Saal am Rhein auf *Hip Hop Beats // 68/18 BUFFET-HITS IM GENERATIONEN CAFÉ *Cocktail-Igel, kalter Hund und Partyhäppchen *Cocktails der Kulturen antialkoholisch / SLIDESHOW der Fotogruppe SNW Mülheim TAKE A PICTURE „Hippie flower power meets Hip Hop“ …………………………………………………………………………… Mülheimer Freiheit > mülheimer-freiheit.de Mülheimer Freiheit 126 Von 20 h bis Licht aus // RE-LOUNGE 2018 Die Mülheimer Freiheit 126 öffnet die Tore neu und präsentiert zur Feier der Nacht: Virtuelle Realitätsverluste aus dem Hause Headtrip [virtual & augmented reality] und ein elektronisches DJ Set von Martin Schmitz [micro galerie/ noorden]. Natürlich auch dabei: eine gut sortierte Hausbar und Leckeres auf die Hand. Kommt! …………………………………………………………………………… Limes > limes-köln.de Mülheimer Freiheit 150 20 h / MelodyPunk und Hardcore Live-Konzert & DJ „Weekly Carouse“ vom Niederrhein spielen seit 1994 einen Mix aus melodischem Punk Rock und Hardcore. Ihre Live-Shows sind schweißtreibend und als Zuschauer merkt man, dass da Leute am Werk sind, die Spaß und etwas zu sagen haben. Anschließend legt DJ „Dirkus Longus“ auf. Von Ska über Punk bis Crash ist alles dabei. Weekly Carouse spielen den Abend zwei mal: Von 20:15–21:15 h und von 22.15–23.15 h. …………………………………………………………………………… Reissdorf Fass Mülheimer Freiheit 152 20–24 h / „SoulDelicious Band“ Funk And Soul And Rock‘And‘Roll / Kölsch vom Fass bei Moni …………………………………………………………………………… Frisierklub > frisierklub.de Dünnwalder Straße 40 20.30 h und 22.30 h Hip Hop Band „Quittensenf“. Ausstellung „Streetart“ DJ Mr. Vasy mit Hip Hop und Funk Beats …………………………………………………………………………… Kulturbunker > kulturbunker-muelheim.de Berliner Straße 20 Ab 20 h Kulturbunker Fassade: Projektion als Narrativ von Wirklichkeit(_EN) Selbstoptimierung macht müde, und wo kein Funken Leere ist, da ist auch „NULL STILLE“ Projekt der Hochschule Düsseldorf/Peter Behrens School of Arts/ FB Design Ab 20 h Café KUBUS: Die „Johnny Priest Band“ mischt Salsa, Reggae & Hip Hop zu einem explosiven Global-Pop-Cocktail, der die Sonne auf dem Dancefloor aufgehen lässt. Ab 21 h in der Galerie, 1. Etage: Ausstellung der
Künstlergruppe „Amorph“ zum Thema „LÜGE“ werden 31 Künstler ihre Projekte ausstellen. Im Rahmen der Ausstellung werden „Mzee Schwendrik No. 1 & THE RITTEL & STUTZ EXPERIENCE“ auftreten. Schwendrik macht Rap abseits von Goldketten-Trägern, House-on-theHills-Kulissen und geleasten Sportcabriolets. Ab 22 h Saal: Esperanska Mediterranean Soundclash - Swing - Ska - Rock‘n‘Roll – Patchanka … Ab 23.30 h DJ Kosta Kostov GLOBAL GYPSY BOUNCE Mash-Ups: Traditionelle Styles aus dem Balkan, dem Mediterranen, Afrikanischen und Amerikanischen, gepaart mit dicken Bässen // Lütticher Waffeln vom Kölner Waffelrad …………………………………………………………………………… Ein Raum für Mülheim > Facebook: Ein Raum für Mülheim e. V. Bürgerstube – Von-Sparr-Straße 56 Frisch gegründet präsentiert „Ein Raum für Mülheim e. V.“ zu seiner Einweihungsparty in der ›Bürgerstube‹ feinsten Rap aus Köln. 20 h Konzert – Tatwaffe & Gianni der Sizilianer / Hans Solo & Adelsmann / Salz un Peffa / Die P / Big Mayjo & Dom Barry / PORZelan / Ponchmann / Crizzle & Kekay / Pasco der Beatboxer / Lorz of Porz 24 h DJ Set – Saint Riverside Soundsystem / Erdy Bat / X-Plorer / Funky Fresh Mike / DJ Schneider …………………………………………………………………………… MüTZe > muetze-buergerhaus.de Berliner Straße 77 Live Samba, Rock & Soul und mehr … 20 h „Katakichi Cologne“, Sambaband vun d‘r Schäl Sick. brasilianisch, kölsch, familiär … ein Riesenspaß für Jung und Alt, der in die Beine geht! 20.15–21.45 h „Ronavill“ Rock & Soul Combo um das Gesangstalent Krista Schmitz // 21.45–22.15 h „Johanna Paczulla“ unplugged, Singer- and Songwriterin aus Köln 22.15–23.45 h / „Dakota Maisy“ melodisch-tanz-barer Indierock aus Mülheim („Running faster …“). Das Café serviert zu all den Ohrenschmausen internationale Speisen und Cocktails. …………………………………………………………………………… Atelier Pellenz Reissenweber Sturm > ausstellungsportal.net/ausstellungen/ a5d9a519/halle_luja/ Düsseldorfer Straße 129 D.I.Y.–Kunst, bei lecker Sound & lecker Cocktails 20–21 h >Happy Hour 21–22 h >Face Up: Modellier‘ ein Portrait/mit Renée Reissenweber 23–1 h >Lichtgraffiti: Malen mit Licht/mit Wolfgang Sturm …………………………………………………………………………… SSM | Halle am Rhein > ssm-koeln.org SSM: Düsseldorfer Straße 74 / Halle: Am Faulbach Ausstellung Jens Emde – Die Saga > jensemde.com Musikalische Begleitung von CONDUCTORS – Der elektrische Leiter > soundcloud.com/user18266418 SSM Düsseldorfer Straße 74: Nachtflohmarkt der Lichter – SSM und Freunde „Haare schneiden für den guten Zweck“ mit Friseurmeisterin Gülay Toprak. …………………………………………………………………………… Lichtinstallation von Judith Fischer ab 20 h / Dünnwalder Straße 43 …………………………………………………………………………… 9. Mülheimer Nacht unter der Schirmherrschaft von Norbert Fuchs, Bezirksbürgermeister von Mülheim Initiative, Organisation und Kontakt: Silvia Beuchert / Café jakubowski / Der Unkostenbeitrag beträgt 5,– EUR. Die „Mülheimernacht-Ticket-Bändchen“ werden nur an diesem Abend und nur an den hier aufgeführten Locations ausgegeben. Mit dem Bändchen kommt ihr in die beteiligten Locations. Alle Angaben ohne Gewähr! Für das Programm in den einzelnen Locations sind die jeweiligen Veranstalter verantwortlich.
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
#2 April 2018 Seit 30 Jahren haben wir eine Brache im Herzen
Die Neubebauung des Güterbahnhofs wird das Schanzenviertel nochmals voranbringen – und das umso mehr, wenn sie das Angebot des Carlswerks als gemischt genutztes urbanes Quartier mit Industrieflair und das Schanzenviertel insgesamt sinnvoll ergänzt. Sebastian Jansen, BEOS AG Niederlassung
Mülheims. Mit dem Projekt I/D Cologne und dem Investor Bernd Odenthal sehe ich endlich die Chance, dass sich dieses Areal als moderner Dienstleistungs- und Freizeitstandort zum Wohle Mülheims entwickelt. Ein gemischtes Quartier mit Wohnen und Arbeiten war baurechtlich nicht realisierbar. Norbert Fuchs, Bezirksbürgermeister
Rhein Ruhr
Wir hoffen auf ein neues lebendiges Quartier, das den Stadtteil in all seinen Facetten bereichert, und dass das geplante Denkmal für die Opfer des NSU Terrors einen angemessenen Standort findet. Denn es ist wichtig, bei aller kommerziellen Stadtentwicklung, dass es eine Sensibilität für die Geschichte des Stadtteils gibt. Stefan Bachmann, Schauspiel Köln
Wünschenswert ist eine gemischte Nutzung – nicht zuletzt mit Wohnraum, der auch für unsere Studierenden und Mitarbeiter erschwinglich wäre. Das täte dem Viertel gut. Beim gegenwärtigen Stand bleibt einem nur die Hoffnung, dass die wenig zukunftsträchtig entschiedene Sache wenigstens schneller zu ihrem Ende kommen wird, als es dem Berliner Flughafen bislang vergönnt ist. Prof. Dr. Gundolf S. Freyermuth, Direktor Cologne Game Lab, TH Köln
Mülheim und die Schanzenstraße sind ein weltoffenes, vielfältiges und tolerantes Quartier. Gute Voraussetzungen für die kreative Arbeit von Medien- und Kulturschaffenden. Wir wünschen uns, dass die neuen Investoren der Vielfalt und Kreativität am Standort Mülheim sensibel und respektvoll begegnen und neue kulturelle Begegnungsräume schaffen. Das würde allen Beteiligten nützen. Simone Stewens und Rainer Weiland, ifs internationale filmschule köln gmbh
Güterbahnhof Mülheim
Eine Brache wird bebaut Mit dem Hinweis auf einen aktuellen Wechsel in der Geschäftsleitung konnten wir leider kein Statement von der DWK Drahtwerke Köln GmbH erhalten.
8
9
#2 April 2018
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
Der Kulturbunker befindet sich auf der Nahtstelle zwischen Mülheim-Nord und dem Medienstandort Schanzenstraße mit dem Schauspiel Köln. Dieser Standort muss mit dem Viertel vernetzt werden. Wir haben auf eine organische und gemischte Planung für den alten Güterbahnhof gehofft, die das Areal belebt. Von der Neubebauung erwarten wir, dass sie die Orte verbindet und nicht den Austausch verhindert. Sevgi Demirkaya, Kulturbunker Köln
Die Chance, mit Wohnungen und Arbeitsplätzen auf dem Güterbahnhof angrenzende Veedel lebendig zu verbinden, wurde von OSMAB, Politik und Verwaltung leichtfertig vergeben. Statt der Leitlinie sozialer und moderner Stadtentwicklung zu folgen, werden trennende, abends leblose Büros gebaut. Engelbert Becker für die nachbarschaft kölnmülheim-nord e. V.
Wir fordern: • Stadt der kurzen Wege mit Wohnen und Arbeiten • Aufgelockerte Bebauung mit viel Grün und Freiraum • Durchlässigkeit zu den Nachbarvierteln • Preiswerten Wohn- und Arbeitsraum • Bauen in Selbsthilfe • Gesunde Luft durch ÖPNV und Fahrrad • Gemeinwohl statt Spekulation Rainer Kippe für die Initiative Güterbahnhof Mülheim IGM
Sie blicken auf ein hart umkämpftes Brachland im Herzen Mülheims. Während Bürgerinitiativen ein „Gemischtes Viertel“ mit Wohnen und Arbeiten forderten und weiterhin fordern, beharrte die Stadt Köln auf eine rein gewerbliche Nutzung. Die angrenzenden Drahtwerke (DWK Drahtwerke Köln GmbH) wollen als Vertreter der altansässigen Industrie expandieren und ihren Standort gesichert wissen. Gegen Wohnbebauung wurde mit einem Lärmgutachten argumentiert. Die Stadt Köln folgte der Forderung der Drahtwerke. Zurück bleiben enttäuschte Bürgerinitiativen. Investoren werden dieses Areal voraussichtlich zu einem modernen Büro- und Hotelstandort mit Freizeitangeboten entwickeln. Von Eva Rusch Fotos: Eva Rusch Luftbild: Michael Leonhard, hi-flyfoto
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
#1 Januar 2018
Die Investoren planen einen modernen Standort für Dienstleistungen. Lediglich an einem Gebäudekomplex an der Keupstraße/ Ecke Schanzenstraße ist Wohnen vorgesehen. Die Investoren sind OSMAB und Art-Invest mit ihrem gemeinsamen Projekt „I/D Cologne“, Bernd Odenthal (Besitzer des E-Werks, Palladiums und zahlreicher weiterer Liegenschaften an der Schanzenstraße) sowie ein türkischer Hotelinvestor. Der Medienstandort mit dem Carlswerk und dem Schanzenviertel erweitert sich durch die Planungen. An der Schanzenstraße haben sich bereits das Cologne Game Lab der TH Köln, die ifs internationale Filmschule Köln, das E-Werk, das Palladium, das Schauspiel Köln im Carlswerkgelände der Beos AG sowie zahlreiche größere und mittlere Unternehmen der Medien- und Kreativwirtschaft angesiedelt.
Verdrängung, sondern eine ausgewogene soziale Mischung muss politische Forderung sein und gewährleistet werden. MülheimNord, unmittelbar angrenzend an den Güterbahnhof, ist schon heute im Umbruch begriffen. Die Mieten steigen schnell. Mülheim-Nord hat eine Arbeitslosenquote von 25 % und einen Migrationsanteil von 42 %. Soziale Initiativen sind dringend notwendig. So leistet die Christliche Sozialhilfe Köln e. V. im Viertel an der Hacketäuerstraße wichtige Arbeit. Das Bürgerhaus MüTZe an der Berliner Straße kümmert sich um Arbeitssuchende, leistet Integrationsarbeit und betreibt eine Essenstafel. Der Don Bosco Club in der Tiefentalstraße macht Kinderund Jugendarbeit. Der Kulturbunker versteht sich als Bindeglied zwischen Schanzenstraße und Berliner Straße und bietet Raum für kulturelle Begegnung.
Nach der Absage des Miet-Interessenten Zurich werben die Investoren des Projekts I/D Cologne heute für die Ansiedlung von sogenannter „New Industry“ in kreativer Umgebung. Unter New Industry versteht man das Zusammenspiel von Dienstleistung (Kreativwirtschaft, digitaler Wirtschaft) und emissionsarmer Produktion. Dies bedeutet zugleich, dass nun kleinteiliger und vielfältiger geplant wird, also nicht ein Mieter den Großteil des Geländes nutzen wird.
Wie kann die Veränderung im Viertel durch die Erweiterung des Medienstandortes sozial verträglich gelingen? Die Chance für Mülheim-Nord liegt in der Durchmischung der unterschiedlichsten Millieus zu einem lebendigen Stadtteil. Dazu bedarf es der Förderung einkommensschwacher Haushalte. Begegnung muss Raum gegeben werden, Toleranz muss gelebt werden.
Mit der Entwicklung des Mülheimer Südens und dem Güterbahnhof Mülheim ist eine Gentrifizierungswelle für Köln-Mülheim zu befürchten. Mitarbeiter, die in dem neuen Quartier arbeiten werden, werden vermutlich in der Nachbarschaft eine Wohnung suchen. Es folgt eine Aufwertung des Viertels. Keine Gleichgültigkeit und
10
türkischen Investor, vis à vis zum Eingang in das Tipp Carlswerk, wahrgenomDas Beteiligungsverfahren men. Für die Keupstraße zum Güterbahnhof aus Sicht kann es ein Gewinn sein. der Bürgerinitiative IGM: Begrüßenswert ist die www.gueterbahnhofAnsiedlung weiteren muelheim.de studentischen Lebens. Der Bau eines Studentenwohnheims ist im Gespräch. Auch wurde über die Ansiedlung der Kunsthochschule für Medien Köln KHM auf dem Gelände Bernd Odenthals an der Keupstraße spekuliert. Ein Neubau muss allerdings EU-weit ausgeschreiben werden. Auch das Denkmal in Erinnerung an das Nagelbombenattenat der NSU muss in der Nähe der Keupstraße seinen Platz finden. Wie es darum steht, lesen Sie auf Seite 13. Über die Pläne der Projektentwickler des I/D Cologne erfahren Sie in dem folgenden Interview. »
Befremdlich wurde, von den zum Teil jahrzehntelang engagierten Bürgerinitiativen, die Planung eines Viersterne Hotels durch einen
Skizze der möglichen Bebauung nach im Internet veröffentlichten Plänen.
I/D Cologne
New Industry für Mülheim Fragen an Holger Kirchhof, Vorstand OSMAB Holding AG, und Simon Weber, Projektleiter I/D Cologne | Art-Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG
Im Dezember 2015 wurde der Gewinnerentwurf aus dem Werkstattverfahren zum Ehemaligen Güterbahnhof Mülheim bekanntgegeben. Dem ging eine längere Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit voraus. Eine Bürgerinitiative forderte die Entwicklung eines Gemischten Viertels mit Wohnen und Arbeiten. Hätten Sie auch gerne gemischt bebaut? HK: Der Standort des ehemaligen Güterbahnhofes mit den Bauten von Felten & Guilleaume ist industriell geprägt. Derzeit wird vor Ort noch 24 Stunden am Tag durch die Drahtwerke Köln GmbH produziert. Darüber hinaus bestehen noch weitere industrielle Bereiche am Standort. Dies war die Ausgangslage zu Beginn
des städtebaulichen Werkstattverfahrens. Daher wurde nur im vorderen Teil des Grundstückes an der Keupstraße Wohnen geplant. In den weiteren Bereichen ist dies aufgrund der Beeinträchtigung durch die Industrie nicht möglich. Wie bewerten Sie die Auswirkung der Bewerbung um die Ansiedlung der Zurich Versicherung für Ihre damaligen weiteren Entscheidungen? SW: Damals waren wir natürlich enttäuscht, dass sich die Zürich Versicherung für die Messe City entschieden hat. Mit so einem großen Unternehmen hätten wir auf einen Schlag viele Quadratmeter Bürofläche vermieten können. Allerdings ist der
Verbleib der Zürich Versicherung in Köln mit Zuzug der Belegschaft aus Bonn trotzdem ein großer Erfolg für die Stadt und Anlass zur Freude. Als Kölner freuen wir uns, dass die Zürich Versicherung der Stadt erhalten bleibt. HK: Die Entscheidung der Zürich Versicherung hatte auch etwas für sich. Nun können wir bauabschnittsweise Gebäude mit unterschiedlichen Nutzern anstelle eines reinen Headquarters für einen großen Versicherungskonzern errichten. Durch die jetzt geplanten Nutzungen wie Büro, Hotel, Akademie, Gastronomie und Fitness entsteht ein spannender Nutzungsmix, der sich sehr gut in den vorhandenen, lebendigen Standort einfügt.
11
#2 April 2018
Überraschend für die Öffentlichkeit kam zu dem Güterbahnhofsgelände das Gebiet der Firma Drösser hinzu. Dadurch erweitert sich ihr Areal in Richtung Norden um weitere 60.000 qm Büroflächen. Diese Fläche wurde im Werkstattverfahren nicht berücksichtigt. Welches Konzept haben Sie für die Erweiterung vorgesehen? Wie führen Sie die gestalterischen Vorgaben des Werkstattverfahrens dort fort? SW: Die Erweiterung des Drösser Areals ist ein wahrer Mehrwert für den gesamten Standort. Hierdurch besteht die Möglichkeit, das schon lange weitgehend brachliegende Grundstück zu nutzen. Bisher handelte es sich bei dem Gelände um ein reines Gewerbegebiet des Stahlbetriebs Drösser. Nun haben wir die Möglichkeit an dieser Stelle mit städtebaulicher Qualität unser Quartier
Der Drösser Stahlhandel wird bald einem Büroviertel weichen.
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales I/D Cologne fortzuführen. Ansprechende Loft-Architektur mit Klinkerfassaden, schöne und gepflegte Grünflächen sowie städtische Plätze mit Aufenthaltsqualität werden hier bis voraussichtlich 2026 entstehen. Um die Übergangszeit zu überbrücken und das Gelände vorab zu beleben, planen wir verschiedene Aktionen und Veranstaltungen von Kunst und Kultur bis hin zu sportlichen Aktivitäten. Hier stehen wir jedoch noch am Anfang unserer Planungen. Dem Güterbahnhof kommt eine besondere städtebauliche Schlüsselrolle in Mülheim zu. Auf der einen Seite liegt das Schanzenviertel mit Büros aus der Kreativwirtschaft und Eventlocations wie das E-Werk und Palladium, das Carlswerk als Gewerbe- und Eventareal, die Drahtwerke und
die Keupstraße, auf der anderen Seite des Güterbahnhofs liegt ein gründerzeitliches Wohnviertel mit der Berliner Straße, sowie die Hacketäuerstraße mit sozialem Wohnungsbau. Wie sehen Sie die Rolle des I/D Cologne in dieser Gemengelage? HK: Das Grundstück des ehemaligen Güterbahnhofes ist ein zentrales Bindeglied zwischen dem Mülheimer Wohnviertel und dem Büro- und Kulturstandort Schanzenstraße. Im I/D Cologne sind vier wichtige Verbindungsachsen vorgesehen, um diese Orte miteinander zu verknüpfen. Historisch betrachtet wurde am Standort immer gearbeitet. Es bestand somit eine klare Abgrenzung zum Wohngebiet. Mit I/D Cologne bietet sich die große Chance, diese klare Trennung aufzuheben und beide Bereiche enger miteinander zu vernetzen.
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales Die Übergänge zwischen Wohnen, Leben und Arbeiten werden dank der offenen Gestaltung des Geländes und der Eingliederung von Gastronomie und Freizeitangeboten fließend. SW: Ziel ist es, durch die geplanten Nutzungen wie Büro, Hotel, Akademie, Gastronomie und Fitness ein lebendiges Quartier zu gestalten und auch nach der Arbeitszeit noch Aufenthaltsorte und Anlaufpunkte zu bieten. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass die Schanzenstraße als etablierter Standort bereits vorhanden ist: E-Werk, Palladium, Schauspiel Köln und Stuntwerk werden von den Besuchern sehr gut angenommen. Mit der Erschließung des Güterbahnhofsgeländes werden neue Verbindungswege zwischen Schanzenviertel und Berliner Straße entstehen. Zur Zeit wird die Stichstraße zur Von-Sparr-Straße fertiggestellt. Was werden Sie noch realisieren? SW: Wir haben für unser Bauvorhaben in Zusammenarbeit mit einem Verkehrsplaner und in enger Abstimmung mit der Stadt Köln ein umfassendes Mobilitätskonzept erstellt. Ziel ist es, den Verkehr in Mülheim rund um das Viertel zu entlasten. Über die Von-SparrStraße erfolgt nun eine schnelle Anbindung an die Markgrafenstraße sowie eine Abkürzung an den Clevischen Ring. Die bisherigen Knotenpunkte werden dadurch eine deutliche Entzerrung erfahren. Als wichtige Infrastrukturmaßnahme ist des Weiteren ein großes Parkhaus mit ca. 900 Stellplätzen geplant. Außerdem werden innerhalb der neuen Bebauung, Straßen, Rad- und Fußwege sowie städtische Plätze geschaffen. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass ein weiterer Fußgängerüberweg der Stadtbahntrasse der Linie 4 sowie zahlreiche Fahrrad- und Pkw-Stellplätze angelegt werden. Mit der Erschließung des Güterbahnhofs versprechen Sie einen Mehrwert für das gesamte Mülheim, vor allem auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Bitte beschreiben Sie, was Sie unter „New Industry“ verstehen und welche Art von
#1 Januar 2018 Arbeitsplätzen hier für Mülheim entstehen werden. Sehen Sie auch Chancen für die Beschäftigung von niedrig qualifizierten Arbeitnehmern? HK: Der Standort des ehemaligen Güterbahnhofes ist industriell geprägt. Am Standort wurde früher hauptsächlich produziert. Der Begriff „New Industry“ beschreibt eine neue Arbeitswelt, die sich aus der digitalen Transformation und den sich verändernden Arbeits- und Personalanforderungen ergibt. Diese stellen viele Unternehmen vor immense Herausforderungen. „New Industry“ ist die Verschmelzung und Vernetzung zwischen Dienstleistungssektor, Kreativ-Branche, digitaler Wirtschaft und produzierendem Gewerbe. Köln ist eine moderne Stadt und somit ein bevorzugter Standort für Unternehmen, die innovativ sind und neue Wege gehen möchten. I/D Cologne bietet flexible Bürowelten unter der Einbeziehung von Platzangeboten für Entwicklung, Forschung und Prototyping. Darüber hinaus werden wichtige Personalfaktoren berücksichtigt, die im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte und junge Talente an Bedeutung gewinnen – hierzu zählen insbesondere eine moderne Arbeitsumgebung, aber auch Faktoren wie die Einbettung in eine funktionierende urbane Infrastruktur in Form von Restaurants und Sportmöglichkeiten sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Sitzbänke geplant, die Tipp zum Verweilen einladen Das Projekt I/D Cologne stellt und zu Orten der Begegsich vor: www.i-d.cologne nung werden. Wir werden das Gelände nicht zubauen, sondern genügend Räume schaffen, die Platz zum Abschalten und Wohlfühlen bieten.
Der Platz gegenüber dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der F & G, in der heute Brainpool, die ifs, das Cologne Game Lab und weitere kreativwirtschaftliche Unternehmen sitzen, wird ein Platz mit besonderer Aufenthaltsqualität sein. Mülheim Nord, die Keupstraße und auch das Carlswerk haben sehr wenig Grün. Welches Konzept der Freiraumplanung verfolgen Sie? Wie werden Sie die Lebensumfeldqualität verbessern können? SW: Das neue Gelände wird über eine hohe Aufenthaltsqualität verfügen. Neben befestigten Plätzen sind hochstämmige Bäume, ausgedehnte Rasenflächen und
Unternehmen soziale Aktivitäten zur Einbindung oder sogar Förderung der umgebenden Viertel vorgesehen? HK: Wir unterstützen bereits verschiedene Projekte und waren auch bei der Ausrichtung des Birlikte Festivals involviert. Derzeit untersuchen wir die Idee den Bauzaun auf dem Gelände mit künstlerischen Bildern zu gestalten. Eine Zusammenarbeit mit einer Einrichtung können wir uns bei der Aktion sehr gut vorstellen.
Das Carlswerk konnte das Schauspiel Köln auf ihrem Gelände ansiedeln. Haben Sie auf Ihrem Areal auch kulturelle Nutzungen vorgesehen? HK: Derzeit haben wir keine Anfrage von kulturellen Einrichtungen, stehen dem aber durchaus offen gegenüber. Während der Bauphase möchten wir zunächst temporäre Kulturangebote wie beispielsweise eine Kunsthalle schaffen. Ggf. ergeben sich hieraus auch langfristige Möglichkeiten. Wir möchten in jedem Fall die vorhandenen kulturellen Angebote unterstützen. Momentan kommen beispielsweise die Schauspielbesucher oftmals nur nach Mülheim, um sich ein Stück anzuschauen und danach wieder schnell nach Hause zu fahren. Die Gegend ist abends wenig belebt. So werden wir mit dem zentralen Platz und ansprechenden Gastronomieangeboten die Aufenthaltsqualität erheblich verbessern. Wir haben hier den Kulturbunker an der Berliner Straße, das Bürgerhaus MüTZe und das Keupstraßenviertel. Haben Sie als
Die Brache
Vielen Dank für ihre Darstellung! »
wird durch
> www.muelheimia.koeln/gueterbahnhof
erschloßen.
neue Straßen
12
13
#2 April 2018
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
Denkmal Keupstraße
Keine Mahnung?
Bei einer
von Kenan Zöngör
Veranstaltung der Initiativen „Keupstraße ist überall“ und „NSU Komplex auflösen“ im April 2018 diskutierten der Künstler Ulf Alminde mit Vertretern der IG Keupstraße und Zuschauern u. a. über einen
Eine Betonplatte ragt 30 Zentimeter aus dem Boden. Sie ist gleichen Umrisses wie das Haarstudios Özcan auf der Keupstraße. Vor diesem Friseurgeschäft wurde 2004 eine Nagelbombe gezündet mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten, zu verletzen und zu traumatisieren. Nach diesem Anschlag wurden die Anwohner und ansässigen Geschäftsleute verdächtigt, eingeschüchtert und bedroht.
alternativen Standort zur Ecke Keupstraße.
Nachdem klar geworden ist, dass es sich um einen rechtsterroristischen Anschlag im Rahmen einer Mordserie handelte, sickerte die Erkenntnis über diese Ungeheuerlichkeit nur langsam in das öffentliche Bewusstsein. Die Reaktionen auf immer neue Enthüllungen über Verstrickungen der Täter mit staatlichen Behörden bleiben verhalten. Behinderungen der Ermittlungen und mangelnder Aufklärungswille hatten bislang keine wesentlichen Konsequenzen für verantwortliche Staatsbedienstete. Die Ermittlungsfehler der Polizei und die Verwicklung der Staatsschutzbehörden sind bis heute nur unzureichend aufgeklärt. Der Strafprozess gegen drei Beteiligte dauert nun schon fast fünf Jahre. Wie dieser ausgehen wird, ist offen. Die Tiefe des NSU-Komplexes ist nicht annähernd ausgelotet. Auch mit dem Gedenken tut sich die Gesellschaft schwer. Bislang gibt es in Kassel, Dortmund und Nürnberg Gedenktafeln in der Nähe der Tatorte. Dort, wo die Menschen in diesen Städten erschossen wurden, sind Wandtafeln angebracht. In Thüringen, woher die mutmaßlichen Haupttäter stammten, soll eine Erinnerungsstätte entstehen, gegen die allerdings CDU und AfD gestimmt haben.
In Köln hatten die NSU Verbrechen eine andere Dimension. Zuvor hatten die Täter Geschäftsleute in ihren eigenen Räumen aufgesucht und erschossen oder ihnen an abgelegenen Orten aufgelauert. In Köln hingegen, verübte der NSU Sprengstoffanschläge in der Öffentlichkeit. In der Probsteigasse und mehr noch in der Keupstraße war auch das subkulturelle Leben und das Miteinander das Ziel der Zerstörung. Passenderweise initiierte das NS-Dokumentationszentrum ein Auswahlverfahren für Mahnmalentwürfe. Betroffene, Künstler und Politik wurden beteiligt. Diese haben sich Ende 2016 für den Entwurf des Berliner Künstlers Ulf Aminde entschieden und stehen nach wie vor zu diesem Entwurf. Die anfangs beschriebene Betonplatte ist in Amindes Entwurf das Fundament für ein virtuelles Gebäude. Der Betrachter kann dieses mithilfe seines Smartphones errichten. Über „augmented reality“ lassen sich Bilder, Videos und „overlays“, also virtuelle Erläuterungen zur Umgebung des Anschlagsortes abrufen. Neben der Archivierung und Bewahrung der Erkenntnisse zum Anschlag, sollen wechselnde virtuelle Ausstellungen und kuratierte Videoarbeiten zur Geschichte, aber auch Gegenwart des Rassimus in Deutschland aufrufbar sein. Im Unterschied zu statischen Denk- und Mahnmalen entsteht durch Amindes Idee eine dynamische soziale Skulptur, die sich ändert und Veränderungen aufnimmt. Hierfür muss die Idee in großer Nähe, bestmöglich in Sichtweite zum Anschlagsort umgesetzt werden. Nur dann kann sie ihre Kraft im Angesicht des Verbrechens entfalten. Nicht zuletzt ist die unmittelbare Nachbarschaft zum Anschlagsort auch sichtbare Anerkennung des Leids und Bekenntnis zu den Menschen in der Keupstraße. Entsprechend war der Wunschort des Künstlers für den
Bau ein Areal von etwa 600 m² an der Ecke Keupstraße/Schanzenstraße, dass die Voraussetzungen Nähe und Sichtbarkeit bestmöglich erfüllt. Dies sei laut Aminde bereits Anfang 2017 mit dem Eigentümer Odenthal abgestimmt worden. Odenthal ist Besitzer des E-Werks und Akteur bei der Neubebauung des alten Güterbahnhofs. An der Stelle, wo das Mahnmal geplant ist, möchte Odenthal ein Gebäude errichten. Über die Presse hat er jüngst verlauten lassen, bei der Planung des Mahnmals übergangen worden zu sein und nur zufällig davon erfahren zu haben. Der Künstler stellt dies anders dar. Demnach sei Odenthal früh eingebunden gewesen und habe sich kooperativ gezeigt. Die Berücksichtigung des Mahnmals bei seinem Bauprojekt habe er seinem Architekten übertragen wollen. In der letzten Version der Baupläne sei das Mahnmal aber dann nicht enthalten gewesen. Bezirksbürgermeister Fuchs schränkt ein, dass die Verfügbarkeit des Standortes Schanzenstraße/Keupstraße bereits im Protokoll zur Juryentscheidung als unwahrscheinlich dokumentiert wurde. Über Gespräche nach der Juryentscheidung wisse er nichts. Seiner Einschätzung nach sei die Umsetzung am gewünschten Ort unwahrscheinlich gewesen, da die Nutzung des Areals am Güterbahnhof für private Bauprojekte vorgesehen war. Sicher ist, dass Verzögerungen und Beeinträchtigungen des Mahnmalprojektes durch Verfahrensfehler und lokale Wirtschaftsinteressen den Ruf des Viertels und der Stadt langfristig beschädigen. Am richtigen Ort kann das Mahnmal – wenn auch spät – ein Symbol der Anerkennung und Solidarität sein. Und es kann das Bewusstsein für Rassismus in Deutschland und seine Folgen schaffen. Gerade jetzt.» > www.muelheimia.koeln/nsu-mahnmal
Mülheimia Quarterly Stadt. Kultur. Soziales
#2 April 2018
Mülheim Miniaturen
Tip
p CA – Hein PUT VIII e in Mü Thea trale llem r Sp a
Alltag kennt kein Genre
usg azier gang Kurt- ezeichne , t mit Hack de enbe 4. un r g-Pre m d 5. M is 2 ai: 19 25. un .30 U 017. d 26. h 8. un d 9. J Mai: 20.45 r / uni 2 018: 2 Uhr/ Treff 0.45 U an de www hr .hein r „2020“. einm uelle word m. press .com
– Oder Schnappschüsse aus der Großstadt-Oper BOOMTOWN* Eine Reihe von Marco Hasenkopf www.marcohasenkopf.de // www.babel-koeln.de Inhalt des Librettos: BOOMTOWN ist eine satirische Tragödie über einen zum Protestantismus konvertierten Dönerverkäufer, der sich unsterblich in den Erzbischof von Köln verliebt. Als seine Liebe nach langem Werben endlich erwidert wird, beantragen die Frischverliebten Asyl in Russland, werden aber leider abgewiesen. Miniaturen 1–2 1. Auf dem Spielplatz im Stadtpark steht ein Vater neben seinem schaukelnden Sprössling. Mechanisch schubst er das Kind an. Dabei raucht er eine Zigarette und rührt pausenlos auf dem Display seines Smartphones herum. Der Vater, nicht sein Sohn. Das Kind starrt ins Leere. Ihre Blicke sind identisch, teils verwandtschaftlich, teils Einsamkeit ausdrückend. Daddys hellblaues Businesshemd mit weißem Kragen steht im Kontrast zu seinen übrigen legeren Outdoor-Klamotten. Ob ich Zeuge eines halbvollendeten Kleiderwechsels von Arbeit auf Freizeit bin, oder ob das Mode ist, weiß ich nicht. Die schneeweißen Spitzen des Kragens blitzen wie Haifischzähne in der Sonne. Bei Bankern soll der namensgebende Haifrischkragen Bissigkeit im Job unterstreichen. Bei mir wirkt er zahnlos. Als die Kippe, ihrer Nutzungsbestimmung entsprechend, aufgeraucht ist, schnippt er sie achtlos weg. Der glimmende Stummel landet unter einem in der Nähe stehenden Kinderwagen, und zwar direkt unter dem mit Windeln und Wechselkleidung gefüllten Stauraumnetz. Dort qualmt sie weiter vor sich hin. Es ist nicht ersichtlich, ob in dem Kinderwagen
14
ein Baby schläft, oder ob das zum Kinderwagen frittiert eine übergewichtige Imbissdame Reibegehörige Kleinkind auf dem Spielplatz herumtollt. kuchen wie am Fließband. Beim Autoscooter stehen Sohnemann ruft tonlos „Papa!“ aus, doch Daddys einige sogenannte Fitnessautomaten wie der uneingeschränkte Aufmerksamkeit gilt weiterhin „Boxchampion“, eine Art Hau-den-Lukas-Variante seinem Telefon, dort rührt er mit den Daumen einen nur ohne Hammer. Mit bloßer Faust muss der Athlet wahrlich intergalaktisch-digital großen Kuchen einen Boxball in der Decke versenken von der er bei dessen Konsum nicht abzusehen ist, ob es zu herabhängt. Der hier stehende Boxautomat heißt generationenübergreifenden Haltungsschäden der „Fight Club“ und ist mit diversen Blut-, SchmerzDaumen oder zu Erziehungs-Traumata führt. und Kampfbildchen um den gleichnamigen Film mit Brad Pitt bunt illustriert. Das Spielgerät Wahrscheinlich studiert er die Funktionen seiner kann für 149,00 Euro pro Tag über das Internet neuen Kinderüberwachungsapp, oder er sucht mit gemietet werden. Für Selbstabholer mit einem wachsender Verzweiflung – von der man äußer- Kleintransporter reduziert sich der Preis. Ab dem lich allerdings nichts wahrnimmt – nach der Ruf- zweiten Tag beträgt der Mietpreis 79,00 Euro. Gut nummer der Feuerwehr. zu wissen für die nächste Gartenparty. Vor dem Automat haben sich im weiten Halbkreis Mülheims 2. Es ist wieder Kirmes auf dem Wiener Platz mit edelste Halbstarke versammelt. Mädchen und Kinderkarussell, Bierbude und Krimskrams- Jungen stehen davor in gespannter Warteposition. stand. Vor der Pommesbude schlägt ein zirka Die Mädchen tuscheln und kichern, während die sechszehnjähriger Junge ein gleichaltriges Mäd- Jungs ihre Rivalen taxieren. Kostümiert könnte es chen. Es ist die ganz große Liebe. Haltung und eine Szene aus Vikings sein. Gut und böse kann an Ausdruck des Mädchens erinnern an eine Pieta. ihren geschminkten Augenbrauen unterschieden Der Junge blickt sich mit zusammengezogenen werden. Von Generation zu Generation weiterAugenbrauen um. Er kneift die Brauen so fest getragen, kämpfen sie um ihr gottgegebenes zusammen, dass sie wie zusammengewachsen Anrecht sich schlagen zu dürfen. Welcher mutige aussehen. In der Maskenbildnerei im Theater Recke wird als Nächster in die Arena steigen und gilt dieses Zusammenwachsen der Augenbrauen seine Kräfte messen wollen, um eines der Weibchen über dem Nasenrücken als Ausdruck des wahren zu gewinnen? Schurkentums. Sein Blick drückt Schuldbewusstsein Wohin das führt, sieht man vor der Pommesbude. » und Aggressivität gleichermaßen aus. In SchwarzWerbepalakt an der Carlswerkstraße/Ecke weiß aufgenommen könnte es eine Szene aus einem *Titelgebendes Holweider Straße wurde inzwischen erneutert Truffaut-Film sein. Hinter den zwei minderjährigen Sie-k ü sste n-u nd-sie-s c h luge n-sic h > www.muelheimia.koeln/genre
Montag bis Freitag
w
12.00 bis 14.30 Uhr
Tel. 0221 – 9 67 00 39 w info@lindgens-kantine.de w www.lindgens-kantine.de Deutz-Mülheimer Straße 165 w 51063 Köln Bushaltestelle 150 und 260 vor der Haustür
15
#2 April 2018
Mülheimia Quarterly Veedelsanzeigen und Mitmach-Wettbewerb
KULTUR AUF DER RICHTIGEN SEITE
Caf
Mülheim am Rhein!
Berliner Straße 20, 51063 Köln Tel. 0221 – 61 69 26 Fax 0221 – 6 16 07 96 info@kulturbunker-muelheim.de www.kulturbunker-muelheim.de
Mülheimer Freiheit 54 · 51063 Köln Fon + 49 (0)221.9 66 11 10 www.cafe-jakubowski.de
bonnboniere im
♥ von Köln-Mülheim
Wir fertigen Pralinen, Torten oder Kuchen ganz individuell nach Ihren Wünschen! Oder möchten Sie das selbst können? Wir bieten Ihnen im Laden Kurse zu festen Terminen oder in Gruppen an! Besonders beliebt: Pralinenkurse
Schokoladen •
bb
• Manufaktur
Mülheimer Freiheit 54, 51063 Köln
Sabine Bonn
Konditormeisterin
fon: 0151 - 539 349 55 www.iris-von-sperrmueller.de
Bonnboniere • Wallstraße 117 • 51063 Köln Tel. 0221-16 92 48 75 • info@bonnboniere.de • www.bonnboniere.de
bb-Anzeige.indd 1
15.12.17 17:17
Krea wettb tivew #Mei erb Mülh ne eime Nach r t
Mache ein Foto, male ein Bild, schreibe ein Gedicht oder singe ein Lied! Wir freuen uns über deine Eindrücke zur Mülheimer Nacht! Poste deine Beiträge unter #meinemülheimernacht auf Facebook oder Twitter und trage so etwas zum „Erlebnis Mülheimer Nacht“ bei. Facebook: @muelheimiaquarterly Twitter: @MulheimiaQ
#MeineMülheimerNacht Wir freuen uns über deine Beiträge. Die schönsten Einsendungen werden mit einem Preis belohnt. In der Jury: Manfred Daams, Fotograf, Silvia Beuchert, Café jakubowski und Initiatorin der Mülheimer Nacht, Marco Hasenkopf, Literat und Drehbuchautor, und Francesco Aneto, Redaktion Mülheimia Quarterly Einsendeschluss ist der 19. Mai 2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Preise
1. Exklusive Vorführung der Woehl-Orgel unter Freunden mit Musikdirektor Christoph Spering in der Friedenskirche
2. Führung durch den Mülheimer Hafen mit anschließendem Redaktionsbesuch im Lindgens Areal
3. Das Covermotiv „Mülheim bei Nacht“ von Raven Rusch als wertvolle Reproduktion
4. Zwei Tickets für einen gemeinsamen Besuch einer Vorführung im Deutzer Zenralwerk der Schönen Künste raum13
5. bis 6. Ein Morgen im Café jakubowski 2 x „Genuss zu Zweit“ inkl. Prosecco und Kaffee cafe-jakubowski.de
7. bis 12. Ein Besuch bei Lindgens 5 x 2 Hauptgerichte beim Mittagstisch inkl. ein Getränk lindgens-kantine.de
Seit über 100 Jahren Ihr zuverlässiger Dienstleister in Sachen Bad, Heizung & Lüftung in Köln.
Schmalen Versorgungstechnik
Telefon 0221-671166-0 www.schmalen-koeln.de