Bodenaufbau
A
ngesichts knapper Grundstücke und hoher Baulandpreise hat sich für unsere Baufamilie der Dachausbau als kostengünstigster Weg herauskristallisiert, um neuen Wohnraum im eigenen Haus zu schaffen. Denn für ihre heranwachsenden Töchter war das Wohnen auf den beiden Eltern-Etagen (Erdgeschoss und erster Stock) nun doch nicht mehr zumutbar. Und weil das Dachgeschoss noch nicht ausgebaut war, konnte man sich hier oben eine schöne Wohnung einrichten. Doch bevor es ans eigentliche Einrichten ging, war eine grundlegende Sanierung angesagt. Vor allem eines war der Familie wichtig: Gehgeräusche von oben waren unterhalb nicht gewünscht und auch oben sollte sich das Wohnen in angenehmer Ruhe abspielen, ohne die Mitbewohner darunter zu stören. Thema also: Trittschalldämmung und Raumakustik – und das Ganze sollte dann über einen neuen, bestmöglichen Bodenaufbau realisiert werden. Denn die oberste Geschossdecke in ihrem Altbau bestand nur aus gehobelten Dielenbrettern, die in den Deckenbalken vernagelt waren. Die Zwischenräumen waren zwar mit einer Wärmedämmung versehen und von unten verschalt – doch ein solcher Bodenaufbau mit eklatanten Schallbrücken lässt auf Dauer nichts Gutes erwarten.
Optimierte Tritt- und Luftschalldämmung Deshalb achtete die Familie bei ihrem Dachausbau – und auch bei der Renovierung ihrer eigenen ersten Etage – auf eine effiziente Tritt- und Luftschalldämmung. Zum Einsatz kam ein schalldämmendes Trockenestrich-System, das mit einer Fußbodenheizung desselben Herstellers kombiniert wurde. Und so sieht der Bodenaufbau dann im einzelnen aus: Die Tritt- und Luftschalldämm-
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platten bestehen aus einer nassfesten, dreilagigen Kartonage, deren Hohlräume mit hochverdichtetem Sand gefüllt sind. Da dieser Sand Schallenergie sehr wirkungsvoll absorbiert, führt der Einbau der Platten zu einem deutlich verbesserten Schallschutz.
Je nach Anforderung ein- oder zweilagig Die Platten können ein- und zweilagig eingebaut werden. Je nach zur Verfügung stehender Aufbauhöhe für einen noch besseren Tritt- und Luftschallwert. In unserem Fall wurden zwei Lagen auf einer Holzfaserplatten-Grundlage verlegt. Für diese muss im Raum dann erst noch ringsum ein Randdämmstreifen verlegt werden, um die Flanken-Schallübertragung zu reduzieren. Erst dann erfolgt das Auslegen der Holzfaserplatten. Darüber kommt nun die erste Lage Schalldämmplatten – ein Verlegeplan ist nicht erforderlich, die Platten werden einfach im Verband verlegt und an den Wänden passgenau zugeschnitten. Dazu benötigt man ein Cuttermesser und eine Stich- oder Handkreissäge mit entsprechendem Sägeblatt. Die Schnittkante lässt sich mit einem speziellen Klebe
Altbau und Schallschutz – das bedeutet meistens ein Widerspruch in sich. Unsere Baufamilie jedoch hat ein Veto eingelegt und beweist mit ihrer Renovierung, dass auch für ungünstigste Verhältnisse eine Lösung gefunden werden kann. Nun lebt es sich im ganzen Haus wohltuend ruhig.